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Ausgabe 1 I 12 Das Kundenmagazin von Knorr-Bremse Systeme für Nutzfahrzeuge GmbH Wintererprobung im schwedischen Arjeplog Recht: Vorsicht vor Plagiaten Kundenporträt Schmitz Cargobull: Transportlösungen aus einer Hand PUNKT BREMS

VIP-Wochenende auf dem Truck-Grand-Prix · 2012. 5. 24. · 2 BREMSPUNKT 1/12 NEWS Vom 13. bis 15. Juli 2012 bringen die über 1.000 PS starken Race Trucks die Eifel zum Beben. Der

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A u s g a b e 1 I 1 2 Das Kundenmagazin von Knorr-Bremse Systeme für Nutzfahrzeuge GmbH

Wintererprobung im schwedischen Arjeplog

Recht:Vorsicht vor Plagiaten

Kundenporträt Schmitz Cargobull:Transportlösungen aus einer Hand

PUNKTBREMS

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N E W S

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Vom 13. bis 15. Juli 2012 bringen die über 1.000 PS starken Race Trucks die Eifel zum Beben. Der Truck-Grand-Prix auf dem Nürburgring ist traditionell der Höhepunkt des Truck-Race- Kalenders. Auf den ersten Blick sind die Leistungs-werte der Race Trucks gewaltig. Gewaltig ist aber auch, was eine Bremse im täglichen Autobahn-betrieb leisten muss. Bei einer Vollbremsung aus 80 km/h braucht ein 40-Tonner satte 10.000 PS Bremsleistung – fast zehnmal so viel, wie der Motor eines Race Trucks leistet. Die Leistung dieser Motoren reicht trotzdem locker aus, um den Truck in knapp sechs Se-kunden aus Tempo 30 auf die im Rennbetrieb

2012 geht der amtierende Meister Jochen Hahn im neuen Truck auf Punktejagd.

erlaubten 160 km/h zu beschleunigen. Wären die Trucks schneller unterwegs, würden die Leitplanken an der Strecke an ihre Grenzen kom-men. Die tatsächlich mögliche Geschwindigkeit der Race Trucks beträgt weit über 200 km/h.Erleben Sie diese Kraft hautnah selbst: Knorr-Bremse verlost noch bis zum 15. Juni 2012 Eintritts karten für den Truck-Grand-Prix am Nürburgring. 20 Einsender dürfen sich über je ein Ticket der Gold-Kategorie freuen. Die beiden Zweit-platzierten gewinnen eine Übernachtung mit Begleitperson – natürlich auch mit Gold-Ti-ckets – auf dem Nürburgring.

Messekalender

Auch 2012 präsentiert Knorr-Bremse ihre Produkte wieder auf zahlreichen Messen und Hausmessen.Die Termine und Standorte der Messen finden Sie hier:

20.–22.4.2012 - Stuttgart Trost Schau19.–20.5.2012 - Dettelbach Wütschner Olympiade 201211.–16.9.2012 - Frankfurt Automechanika

20.–27.9.2012 - Hannover Internationale Automobil-Ausstellung für Nutzfahrzeuge 6.–7.10.2012 - Hannover Heil & Sohn 3.–4.11.2012 - Hannover PV

VIP-Wochenende auf dem Truck-Grand-PrixKnorr-Bremse verlost ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Schnuppern Sie Rennluft beim Truck-Grand-Prix am Nürburgring und schütteln Sie dem Truck-Race-Europameister Jochen Hahn die Hand.

Der Gewinner des ersten Preises erlebt ein Spitzenwochenende am Ring mit Knorr-Bremse und Jochen Hahn. Sie und eine Begleitperson lernen den amtierenden Truck-Race-Europa-meister im Fahrerlager persönlich kennen und schauen ihm und dem Team bei den Vorbereitungen zum Rennen über die Schulter. Natürlich brauchen Sie sich an diesem Wochen-ende nicht um Verpflegung oder Tickets zu sorgen. Auch die Übernachtung übernimmt Knorr-Bremse für Sie. Nehmen Sie am besten heute noch teil unter www.knorr-bremse.de/gewinnspiel. Mit etwas Glück sind Sie am Ring mit dabei!

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Inhalt Impressum

Liebe Leserin, lieber Leser,der Lkw von heute ist so sicher wie nie zuvor. Was vor Jahrzehnten mit dem Antiblockiersystem begann, führt Knorr-Bremse mit dem automatischen Notbremssystem AEBS zu neuen Höhen. Das bedeutet für uns aber keineswegs, uns auf dem Erreichten auszuruhen. Solange die Statistiken noch immer schwere Verkehrsunfälle mit Lkw verzeichnen, werden wir auch weiterhin an Systemen arbeiten, die dazu beitragen die Sicherheit auf den Straßen zu verbessern.

Auch daher ist es wichtig, sich auf Original-Produkte von Knorr-Bremse zu verlassen und sich nicht von min-derwertigen Plagiaten täuschen zu lassen. Wie gefährlich solche Plagiate besonders für Sie als Kunden sind, macht unsere Patentanwältin Gundula Mattusch im Interview auf Seite 13 deutlich. Denn die Knorr-Bremse Produkte müssen sich gleich mehrfach beweisen, bevor sie in die Serienfertigung gehen. Im schwedischen Arjeplog testen unsere Ingenieure ESP & Co. auf Herz und Nieren. Mehr dazu und über die Erfahrungen bei den Wintertests der vergangenen Monate lesen Sie in unserer Titelgeschichte ab Seite 8.

Die Produkte von Knorr-Bremse bewähren sich jedoch nicht nur bei ausführlichen Tests und tagtäglich im Straßenverkehr. Auch im Truck Race sind wir mit Jochen Hahn ganz vorne dabei. Da laut FIA alle Komponenten der Renntrucks dem aktuellen Serienstand entsprechen müssen, sind die Bremsen am Truck des amtierenden Europameisters unsere ganz normalen Serienteile. Deshalb lassen wir es uns nicht nehmen, beim Truck Grand Prix auf dem Nürburgring vom 13. bis 15. Juli mit vor Ort zu sein. Und auch Sie können dabei sein – als unser Gast! Nehmen Sie noch bis zum 15. Juni an unserem Gewinnspiel teil, und gewinnen Sie ein erlebnisreiches Rennwochenende oder Eintrittskarten für den Truck Grand Prix.

Im Kundenporträt stellen wir Ihnen dieses Mal Schmitz-Cargobull vor. Besonders die Strategie "alles aus einer Hand" des Trailer-Herstellers steht dabei im Blickpunkt.

Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre dieser Ausgabe des Bremspunkt.Ihr

Klaus Deller

News – VIP-Wochenende auf dem Truck-Grand-Prix 2

Editorial 3

News – Jubiläen, Messen, Zusammenarbeit, Engagement 4

Wintererprobung im schwedischen Arjeplog 8

NEO Updates 12

Vorsicht vor Plagiaten 13

Kundenporträt Schmitz Cargobull 14

Herausgeber: Knorr-Bremse Systeme für Nutzfahrzeuge GmbH, Moosacher Straße 80, D-80809 München. www.knorr-bremseCVS.com

Konzeption und Realisierung: ETMservices, Paul Göttl & KB MEDIA GmbH, Marketing und Werbung, München

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Petra Dietrich, Annette Dönitz, Bri-gitte Hoppe, Anja Semler, Markus Bauer, Markus Braun, Christoph Günter, Horst Hacker, Stefan

Löffler, Fritz Messerli, Alexander Wagner Fotos: Knorr-Bremse, Schmitz Cargobull, Markus Braun, Frank Heuer, Thomas Küppers, Dustin Schaber Grafik: Simone Strobel, Markus BauerVerlag: ETM Verlag Handwerkstraße 15 D-70565 Stuttgart www.etmservices.de © by ETMservices 2012Kontakt zur Redaktion:[email protected]

EDITORIAL

Klaus Deller, Mitglied des Vorstandes der Knorr-Bremse AG

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N E W S

Ende Dezember 2011 hat die russische Repu-blik Tatarstan den Governmental Quality Award 2011 an das deutsch-russische Gemeinschafts-unternehmen Knorr-Bremse Kama verliehen. Seit 2008 produziert das Joint Venture zwischen

Kindermann, Geschäftsführer von Knorr-Bremse Kama, überreicht. Bereits zum siebten Mal hat die russische Republik Tatarstan den Govern-mental Quality Award, den Qualitätspreis der tatarischen Regierung, ausgelobt.

Knorr-Bremse und Kamaz im Werk in Nabereznije Chelny Scheiben- und Trommelbremsen für den russischen Markt. Farid Mukhametshin, Vorsit-zender des tatarischen Staatsrates hat den Qua-lity Award während der Zeremonie an Manfred

Die stolzen Preisträger von Knorr-Bremse Kama: Finanzdirektor A. Nikonov, Qualitätsmanagerin S. Vaseva, Geschäftsführer M. Kindermann und Produktionsleiter G. Ruhava

Knorr-Bremse Kama erhält Quality Award

Messen: Automechanika und IAAKnorr-Bremse ist auch 2012 wieder auf den beiden großen Leitmessen der Branche in Frankfurt und Hannover vertreten.

Automechanika: Vom 11. bis 16. September 2012

veranstaltet die Messe Frankfurt die Automechanika. Für die Automo-

bilbranche ist die Automechanika die wichtigste Zubehör- und Teile-

messe. Knorr-Bremse stellt auf der Messe neue und innovative Konzepte für Teilehandel und Service in den Fokus. Der 200 Quadratmeter große Stand befindet sich in Halle 3, Stand E 90.

IAA: Vom 18. bis 27. September 2012 ga-stiert in Hannover die Internationale Automobil-Ausstellung für Nutzfahrzeu-ge, die weltweit größte Nutzfahrzeug-messe. Wie schon in den vergangenen Jahren zieht Knorr-Bremse wieder an den angestammten Standplatz in Halle 17, Stand A 30. Auf knapp 500 Quadrat-meter Grundfläche präsentiert Knorr-Bremse die neuesten Produkte aus der Nutzfahrzeugbranche. Im Mittelpunkt soll die weltweite Systemkompetenz von Knorr-Bremse für Truck, Bus, Trailer und Service stehen.

Knorr-Bremse Kunden können ihre Tickets ganz einfach online bestellen unter der Website www.knorr-bremseCVS.com/messe

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Service Center Werkstätten & Tankstellen

Im Februar 2012 haben Knorr-Bremse und die Schenker Deutschland AG ihre langjährige Zusammenarbeit mit einem Servicevertrag besiegelt. Somit ist DB Schen-ker jetzt offizieller Servicepartner. Auf über 15.000 Quadratmetern bietet die Schenker Deutschland AG in Coburg über 1.600 Quadratmeter Werkstattfläche. Dort sind zurzeit knapp 70 Mitarbeiter beschäftigt, darunter fünf Kfz-Meister, 29 Gesellen und zehn Auszubildende. Das Service Center wurde 1961 als Reparaturwerkstatt der J. R. Weichelt GmbH gegründet und agiert seit 2008 als Service Center Werkstätten & Tankstellen der Schenker Deutschland AG.

DB Schenker in Coburg – neues Service Center von Knorr-Bremse

Der Fahrzeugteilehändler Trost Auto Service Technik hat im tschechischen Nyrany in der Nähe von Pilsen sein drittes Zentrallager in Europa eröffnet. Das neue Lager ist das größte Lager für Autoersatzteile in ganz Tschechien. Als Expresslager versorgt es Werkstätten in kürze-ster Zeit mit den benötigten Ersatzteilen. „Unsere Kunden beliefern wir mehrmals täglich aus den Verkaufshauslagern und dem Zentral-lager in Nyrany. Das bedeutet, dass die Werk-

statt die Reparatur noch am Tag der Bestel-lung fertigstellen kann“, sagt Lukas Ondracek, Country Manager und Vertriebsleiter für Tsche-chien bei Trost. Ware, die bis 19.00 Uhr bestellt wird, soll schon am nächsten Morgen um 8.00 Uhr beim Kun-den sein. Das neue Lager ergänzt die beiden deutschen Trost-Zentrallager in Uffenheim und Winsen. Auf 32.000 Quadratmetern hält Trost 150.000 verschiedene Artikel vor.

Neues Zentrallager für TrostWecon verbaut Bremssysteme von Knorr-BremseDer Aufbauhersteller Wecon aus dem westfälischen Ascheberg setzt auf Knorr-Bremse. Wecon stellt Wechsel-systeme und Wechselaufbauten her. Der Mittelständler baut die neueste Generation der Trailer-EBS-Anlage in seine Fahrgestelle ein, die TEBS G2.1. Als Sonderausstattung verhindert das Roll Stability Program Step 3 seit-liches Aufschaukeln und senkt die Kippgefahr erheblich. Auf Wunsch verbaut Wecon das dynamische Achs-verlagerungssystem iCargo von Knorr-Bremse. iCargo beugt in ungünstigen Ladungssituationen einer möglichen Überladung der Antriebsachse vor.

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N E W S

Knorr-Bremse lädt im Februar Mitar-beiterkinder ein, auch einmal selbst an der Werkbank zu stehen.

Früh übt sich

In der Lehrwerkstatt von Knorr-Bremse dürfen die Kinder zwischen 12 und 14 Jahren selbst Hand anlegen. An verschiedenen Stationen fertigen sie unter Anleitung alle Einzelteile für das Modell einer Lokomotive selbst.

Knorr-Bremse hat ihre Produktion in Mün-chen für ein paar Tage im Februar auf Loko-motiven umgestellt. Zumindest könnte man dies beim Anblick der Kunstwerke denken, die Mitarbeiterkinder beim diesjährigen KB for Kids selbst hergestellt haben. In den Faschingsferien können die Kinder von Knorr-Bremse Mitarbeitern seit Jahren für drei Tage ihr Können selbst in der Werkstatt unter Beweis stellen. Während einer Werksführung lernten die Kinder zwischen 12 und 14 zunächst die Arbeitsstelle ihrer Eltern kennen. Dann öffnete die Lehrwerkstatt für sie die Tore. Vom 22. bis 24. Februar haben die Kinder, aufgeteilt in sieben Teams, die Einzelteile für eine Spielzeuglokomotive vom rohen Metallblock bis zum fertigen Bauteil selbst gefräst, gebohrt und gedreht. Ihre Arbeits-schritte und die fertige Lokomotive haben sie nach einem kleinen Präsentationstrai-ning am Ende der drei ereignis reichen Tage vorgestellt.

Neuer Trailerkatalog online verfügbarAb sofort ist der komplett neu überar-beitete Katalog der Brems- und Luftfe-dersysteme für Anhängerfahrzeuge unter www.knorr-bremseCVS.com zum Download verfügbar. Die Kunden finden den Katalog unter der Rubrik Download Dokumentation – Dokumenten Nummer Y007570. Im Katalog sind alle Bauteile der betreffen-den Systeme mit Bild beschrieben. Dazu enthält der Katalog die Artikel nummern und sämtliche Varianten der jeweiligen Bauteile. Übersichts- und Bremspläne mit Datenblättern für Bremsberechnungen vervollständigen den Trailerkatalog. Bitte wenden Sie sich an Ihren Knorr-Bremse Ansprechpartner, für eine gedruckte Ver-sion.

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Wie ein Schachspiel - Günther Neumann ist Trainer bei Knorr-Bremse. Nun war-tet eine neue Aufgabe auf ihn.

? Herr Neumann, Sie sind seit zwölf Jahren im Schulungsteam dabei. Nun haben Sie eine zusätzliche Herausforderung angenommen?

NeumANN: So ist das. Zu meiner neuen Ver-antwortung gehört die inhaltliche Gestal-tung der Folgemarkt-Diagnose-Software für die NEO System Diagnostics Diagnoseplatt-form. Ich sorge dafür, dass die Diagnose- und Prüfabläufe logisch aufgebaut und dass die Fehlerbeschreibungen für den Fachmann in

der Werkstatt verständlich und nachvollzieh-bar sind.

? Eine schwierige Aufgabe?

NeumANN: Nachdem es sich bei NEO Sy-stem Diagnostics um eine „geführte Diagno-se“ handelt, ist dies durchaus eine kom-plexe Aufgabe – vergleichbar mit einem Schachspiel. Ich muss alle möglichen Feh-lerursachen unter Berücksichtigung von Wahrscheinlichkeit, Aufwand und Kosten erfassen, strukturieren und dann in logische Abläufe bringen. Aufgrund meiner langjäh-rigen Trainingserfahrung kann ich dabei auf mein technisches Wissen und die umfassen-

de Kenntnis der Funktion unserer Produkte aufbauen.

? Was muss der Kunde besonders beachten?

NeumANN: Der Kunde muss selbst oder mit unserer Unterstützung erkennen, dass ein Fehler oftmals im Detail stecken kann und dennoch große Auswirkungen hat. Eine gewissenhafte Suche lohnt sich. Zu oft wird zu schnell ein Gerät ausgetauscht, obwohl vielleicht nur ein kleines Einzelteil defekt ist. Unser Ziel ist es, dem Kunden durch logi-sche und geführte Prüfabläufe zu helfen, die Fehlerursache genau zu lokalisieren, um so kostspieliges Material und unnötige Arbeits-stunden zu sparen.

Grundlegendes Wissen Bremssysteme von Knorr-Bremse garan-tieren weltweit ein Höchstmaß an Sicher-heit. Diese Verantwortung nimmt das Unternehmen sehr ernst und setzt auf umfassende technische Trainings mit viel Praxisbezug. „Wir legen großen Wert darauf, dass das technische Personal ein grundlegendes Verständnis für die immer komplexer wer-denden Bremssysteme entwickelt“, erklärt

Horst Fischer, der seit einem Jahr das Trainings-Team leitet: „Als führender Hersteller möchten wir mit unserem Trai-ningsprogramm sicherstellen, dass alle unsere Produkte und Systeme optimal geprüft, gewartet und gegebenenfalls in-stand gesetzt werden.“ Komplettiert wird die Trainings-Crew durch Günther Neumann, Manfred Schmalzbauer sowie Michael Satzik – alle

Knorr-Bremse setzt auf praxisorientierte Trainings

V. l. n. r.: M. Schmalzbauer, G. Neumann, M. Satzig, H. Fischer.

erfahrene Kfz-Meister mit langjährigem Praxis-Background. Knapp 100 Trainings-einheiten für jeweils bis zu 16 Teilnehmer werden pro Jahr angeboten – entweder vor Ort bei den Kunden oder im unterneh-menseigenen Trainingszentrum. Hier werden die Schulungen in einer mo-dernen Prüfhalle mit Bremsenprüfstand und allen gängigen Knorr-Bremssystemen durchgeführt.

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T I T E LT h E M A

Wintererprobung im schwedischen Arjeplog

Testen zwischen eis-See und elchsuppe

Jeden Winter zieht es die mannschaft von Knorr-Bremse ins nord-schwedische Arjeplog. Hier testen die Ingenieure die neuesten entwicklungen unter extremen Bedingun-gen. Kälte und vereiste Fahrspuren verlangen den Prototypen alles ab. Testen im Kühlschrank europas!

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Es ist 7.00 Uhr. Dieter Hartmann setzt sich an den langen Holztisch im Aufenthaltsraum des Appartementhauses. Um den 50-jährigen Inge-nieur herum sitzen beim Frühstück einige seiner Kollegen. Hartmann lächelt: „Elchsuppe gibt es um 19.30 Uhr. Ich schlage vor, wir brechen gegen 19 Uhr auf.“ Seine Kollegen nicken.Um 8.00 Uhr ist Abfahrt vor dem Haus. Es ist noch alles in Dunkelheit gehüllt. „Cartest“ steht auf einem Schild an der Hauswand. Das zweistöckige Holzgebäude steht mitten in Arjeplog, einem kleinen schwedischen Ort, 50 Kilometer südlich des Polarkreises. In den Appartements mit Küche, Badezimmer und Fernsehecke wohnen im Win-ter ausschließlich Mitarbeiter von Knorr-Bremse. Jeden Winter brechen Techniker und Ingenieure des Münchner Unternehmens zur Erprobung neuer

Produkte nach Nordschweden auf. „1989 war ich zum ersten Mal hier“, erinnert sich Hartmann, während er das Auto aufschließt. Er geht zur Vorderseite des Volvo und zieht einen Stecker aus einer Dose in der Stoßstange. „Standheizung – die wärmt den Motor vor und zugleich das Fahrerhaus“, erklärt Hartmann. Das Thermometer zeigt minus 15 Grad Celsius. Für Arjeplog im Dezember keine ungewöhnliche Temperatur. Im Januar und Februar seien es meist minus 30 Grad, sagt Hartmanns Beifahrer Uwe Kaiser.Nach kurzer Fahrzeit auf schneebedeckten Stra-ßen lenkt Hartmann den Volvo in eine Einfahrt. „1994 hat Knorr-Bremse hier ein eigenes Testge-lände gebaut“, erklärt der Ingenieur, während er mit einer Fernbedienung die Schranke öffnet. Es bietet beste Arbeitsbedingungen. In Hartmanns

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LoGISTIK uNd VorBereITuNGeN

Schon im Oktober beginnt die Planung für die Wintererprobung. Dabei steht im Mittelpunkt, welche Produkte und welche Ingenieure mit nach Schweden kommen. Die Werkstatt-Crew macht die Testfahr-zeuge winterfest und stellt alle wichtigen Geräte zusammen, angefangen beim kleinen Spezialwerkzeug, über Reifen, Ersatzteile, Betriebsstoffe und Gewichte bis zu kompletten Simulationsumgebungen für die Entwickler. Für die Verpflegung ist jeder Mitarbeiter selbst zuständig. Sobald alles verstaut ist, starten die Lkw auf ihre 2.400 Kilometer lange Reise über fünf Etappen. Die meisten Kollegen reisen aber mit dem Flugzeug an. Charterflieger ver-binden montags und freitags von Dezem-ber bis April, also praktisch während der gesamten Testzeit, Stuttgart, München und Arvidsjaur. Von dort sind es nur noch 90 Kilometer bis Arjeplog. Die Tester sind im Schnitt zwischen sechs und neun Wochen in Schweden. Auf zwei oder drei Wochen Arbeit folgt jeweils eine Woche Heimat-urlaub. Während der Testphase arbeiten rund 50 Mitarbeiter von Knorr-Bremse in Schweden. Knapp 80 Testfahrzeuge sind im Einsatz – Lkw, Auflieger, Anhänger und Traktoren.

erstem Jahr in Arjeplog arbeiteten die Entwick-ler von Knorr-Bremse am ABS. Als Arbeitsstätte dienten zwei Stellplätze in einer Lkw-Halle im Industriegebiet. Damals war Hartmann als Ver-suchsingenieur dabei, heute leitet er für Knorr-Bremse den eigenen Standort.Hartmann stellt den Motor des Volvo ab, steigt aus und steckt das Kabel für die Kühlwasser-heizung ein. Das Fahrzeug parkt zwischen zwei großen Werkstatthallen. „Angefangen haben wir 1994 mit einer Halle“, erinnert er sich. Heute hat Knorr-Bremse neben den beiden modernen Werkstatthallen eine Halle für Prototypen und einen eigenen Bereich mit Arbeitsplätzen für Gäste. „Von Januar bis März sind einige Lkw- und Trailer-Hersteller mit uns hier“, sagt Beifah-rer Kaiser auf dem Weg in eine der Hallen. Der

47-jährige Ingenieur kommt seit 17 Jahren mit Hartmann nach Lappland. Zu seinen Hauptauf-gaben gehören Versuchsfahrten auf der haus-eigenen Teststrecke.„Wir prüfen in Arjeplog erstmals die technischen Neuheiten unter realen Bedingungen, die die Ingenieure von Knorr-Bremse am Schreibtisch entwickelt und bislang ausschließlich auf dem Prüfstand getestet haben. Erst in der Praxis zeigt sich, ob das Produkt auch hält, was es verspricht. Unsere Aufgabe ist es, mögliche Fehler in den Prototypen zu finden“, fasst Kaiser während der täglichen Kaffeepause um 10.00 Uhr seine Auf-gaben zusammen. Durch das Fenster des Auf-enthaltsraums bricht langsam die Morgendäm-merung herein. „Bis zur Serienfreigabe müssen alle Komponenten fehlerfrei funktionieren und

Alles muss mit: Mess-Equipment und Verpflegung müssen in die Gitterboxen passen.

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T I T E LT h E M A

wir zahlreiche Vorschriften des Gesetzgebers um-setzen.“ Derzeit nehmen er und seine Kollegen genauestens die elektronische Bremssteuerung für Trailer (TEBS) unter die Lupe. Das Gelände in Schweden eignet sich bestens für die Tests: Zwei Strecken für Bremsversuche auf dem Festland sowie eine vereiste Fläche auf dem See, der in der Nähe des Geländes von Knorr-Bremse liegt, ste-hen zur Verfügung. Dort erproben die Ingenieure fahrdynamische Aspekte – vorausgesetzt, das Eis des Sees ist nach einigen Wochen Kälte dick genug und es trägt die schweren Testfahrzeuge.„Früher haben wir auf dem ‚Bosch-See‘ getestet“, sagt Standortleiter Hartmann, während er in einen MAN TGA steigt. Vor 1994 nutzte Knorr-Bremse die Eisfläche auf dem See gemeinsam mit einigen anderen Herstellern. „Wir sind damals direkt neben unseren Wett-bewerbern gefahren. Da hat man auch mal Erl-könige von Ferrari fahren sehen“, erinnert sich Hartmann. Zwar betreibe inzwischen jeder Her-steller ein eigenes Gelände mit eigenem Icemaker in Arjeplog, doch wer aufmerksam sei, könne die getarnten Prototypen noch im Straßenverkehr von Arjeplog entdecken. Hartmann liest mit Hilfe seines Laptops einige Messdaten aus dem MAN aus und verlässt das Führerhaus wieder.Die Halle, in der der Lkw steht, ist beheizt und rund 20 Grad warm. „Früher haben wir teilweise

im Freien gearbeitet“, sagt Hartmann und lacht dabei herzlich. Bei minus 30 Grad hätten Mecha-niker unter den Fahrzeugen gelegen und Module getauscht, erzählt der Ingenieur.

Damals haben die Techniker noch unter einfa-chen Bedingungen Pionierarbeit geleistet. Heute entsprechen die Arbeitsbedingungen höchsten Standards.Um 14.00 Uhr steigt Uwe Kaiser in den MAN TGA. Die Mittagspause hat er – wie die meisten seiner Kollegen – im Cartest-Appartement ver-bracht. Bis zur nächsten gemeinsamen Kaffee-pause um 16.00 Uhr will er einige Runden mit dem Lkw fahren und Software-Updates testen, die die Entwickler am Vormittag programmiert haben. Je näher der Serienstart eines Produkts kommt, desto häufiger sitzt Kaiser im Fahrzeug und testet. Die Strecke, die er dabei fährt, kennt Kaiser gut. Von einem Hügel geht es über dichten Schnee hinab auf eine lange Gerade, die an die Landebahn eines Flughafens erinnert: eine Teerbahn in der Mitte mit je einer Eisbahn rechts und links davon.Nach nur zwei Stunden Tageslicht dämmert es bereits wieder. Der MAN donnert den Hügel hinab. In der Mitte der Landebahn leuchten die Bremslichter auf. Nach wenigen Metern kommt das Fahrzeug auf dem geteerten Un-tergrund zum Stehen. Kaiser schaut auf den Bildschirm am Armaturenbrett – keine Fehler. Er speichert die erhobenen Daten und fährt erneut auf den Hügel. Bis zur Pause wird er die Software auch noch einige Male auf den ver-schiedenen Bahnen testen, ohne dabei einen Fehler zu finden.Als Kaiser den Aufenthaltsraum betritt, sitzt der Kollege Hartmann mit den anderen beim Kaffee. Die kurzen Pausen um 10.00 Uhr und 16.00 Uhr sind ein Ritual der Mitarbeiter vom Standort München. Neben dem gemeinsamen Frühstück sind das die beiden Termine, an denen alle bei-sammen sitzen. Die Abendstunden verbringen die meisten eher ruhig in ihrem Appartement, surfen im Internet, sehen fern oder telefonieren mit der Familie.Heute Abend aber gehen alle Mitarbeiter von Knorr-Bremse gemeinsam aus. Ein schwedischer Kollege hat sie zum schon traditionellen Elch-suppe-Essen eingeladen. Daran schließen sich einige gemeinsame Saunagänge und ein Bad im Freien bei minus 20 Grad Lufttemperatur in 38 Grad warmem Wasser an. Darauf freuen sich die Ingenieure jedes Jahr. Und so stehen alle um 19.00 Uhr zur Abfahrt bereit, um einen geselligen Abend zu verbringen. Markus Braun, Markus Bauer

„Es ist ein Irrglaube, dass Fahrzeugtester dauernd in tollen Kisten sitzen und durch die Gegend kurven. Jede Fahrt muss genau beschrieben werden.“Thomas Rudolph, Techniker bei Knorr-Bremse

Vollbremsung: Beim Bremsversuch mit verschiedenen Reibwerten gilt es, das Fahrzeug sicher in der Spur zu halten, ohne dass sich der Zug zu sehr eindreht.

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TrAKToreN IN der mANGeL

Neben Lkw und Anhängern testet Knorr-Bremse in Arjeplog auch Systeme für Traktoren. Die Bremsen der Schlepper müssen die gleichen Versuche über sich ergehen lassen wie ihre Pendants im Lkw. Dazu gehören Bremsversu-che auf den unterschiedlichsten Untergründen. Die Traktoren müssen auf Asphalt, Blaubasalt, Keramik, auf Folie und auf Eis sicher zum Stehen kommen.

Auch sogenannte µ-Split-Bremsungen sind Teil des Testprogramms. Hierbei fährt die eine Seite des Fahrzeugs auf einem Untergrund mit hohem Reibwert, zum Beispiel Asphalt. Die andere Seite fährt beispielsweise auf Eis oder bewässerter Keramik mit besonders niedrigem Reibwert. Das Anti-Blockier-System ABS muss nun die Unterschiede ausgleichen. Tut es dies nicht, dreht sich das Fahrzeug gefährlich in Richtung des Belags mit hohem Reibwert. Dort bauen die Reifen eine höhere Verzögerung auf, während die andere Seite weiterrutscht. Die Ingenieure lassen bei ihren Tests auch unterschiedliche Beladungszustände nicht außer Acht. Die größte Herausforderung für das ABS sind jedoch die schiere Reifengröße und der Allradantrieb der

Traktoren. Um im Gelände immer genug Traktion zu haben, sind Traktorreifen bis zu 2,10 Meter hoch und haben mächtige Profile. Der große Durchmesser hilft den Traktoren, kleinere Hindernisse einfach zu überfahren. Das charakteristische Pfeilprofil reinigt sich selbst von Erdschollen. Beim Bremsen sind die hohen Stege allerdings problematisch.

Doch auch die großen Unterschiede zwischen Vor-der- und Hinterachse machen dem ABS das Leben schwer. Um festzustellen, welches Rad blockiert, misst ABS die Raddrehzahl und vergleicht sie mit den Drehzahlen

der anderen Räder. Beim Traktor unterscheidet sich allerdings die Raddrehzahl zwischen Vorder- und Hinterachse stark. Die kleinen Vorderräder müssen bei gleicher Geschwindigkeit deutlich schneller drehen als die Hinterräder. Ohne spezielle Anpassung müsste die Elektronik beim Traktor also entweder melden, dass die Vorderrä-der durchdrehen oder die Hinterräder blockieren. Damit dies nicht passiert, müssen die Ingenieure auf den Teststrecken in Oberschleißheim, Boxberg, Leipheim und schließlich im Winter in Arjeplog alle irgend möglichen Fahrzustände

erproben und die Software der Elektronik entsprechend programmieren

und parametrieren.

Mit ihren riesigen und gleichsam sehr unterschiedlichen Reifen stellen die Landmaschinen die Elektronik vor ganz eigene Probleme. Während zahlreicher Brems-versuche muss die Elektronik unzählige Kenngrößen vergleichen und richtig interpretieren.

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SERvICE

Mit dem Software-Update Informations Service nimmt Knorr-Bremse den Kunden ein ganzes Stück Arbeit ab. Sobald Updates oder neue Fea-tures für die NEO System-Diagnose verfügbar sind, werden Sie automatisch per E-Mail informiert.

Um diesen Dienst zu nutzen, können Sie sich als Kunde ganz einfach online registrieren. Schon sind Sie in den Verteiler aufgenommen und ver-passen ab sofort kein Software-Update der NEO System-Diagnose mehr. Sollten Sie noch keine

NEO Update – so geht’s!

NEO System- Diagnose in Ihrer Werkstatt einset-zen, kontaktieren Sie bitte Ihren Knorr-Bremse Vertriebspartner oder Ihren Knorr-Bremse Kun-denbetreuer. Er steht Ihnen mit weiteren Informa-tionen gerne zur Seite.

Regelmäßig informiert Knorr-Bremse seine Geschäftspartner und Kunden über Neuent-wicklungen, Produktoptimierungen oder bei-spielsweise Änderungen bei Teilenummern. Hierzu veröffentlicht der Nachmarktbereich von Knorr-Bremse je nach Anlass unter www.knorr-bremseCVS.com unter Download & Services/Download Dokumentation:

Produkt News wenden sich vorrangig an den Handel und informieren über Pro-duktneuheiten.

Customer News berichten über allgemeine aktuelle Nachmarktthemen.

Service News richten sich an die Werkstätten und liefern praktische Informationen für den Servicefall.

Detaillierte Serviceanleitungen, Produkt-kataloge und Produktdatenblätter

Animationen zeigen einfach und anschau-lich als bewegte Darstellung die technische Funktionsweise eines Produkts.

Produkt- und Servicebulletins von Knorr-Bremse

Aktuell sind in den vergangenen Wochen verschie-dene News zu folgenden Themen erschienen:

Elektronische Luftaufbereitungseinheit EAC1 Kongsberg, Hydraulisches Gangschaltsystem Neues Bremsbelagmaterial für Protec S Verbesserungen im Knorr-Bremse Webshop Neue pneumatische Scheibenbremse Typ SL7 und SM7 für Daimler Actros Applikation Einführung gefetteter Druckstücke Neues digitales Prüfgerät für Verschleiß- potentiometer in Scheibenbremsen

1. www.knorr-bremseCVS.com/neo aufrufen und gewünschte NEO Variante auswählen.

3. Registrierung ausfüllen, „Senden“ und ab sofort kein Software-Update mehr verpassen.

2. Nachdem Sie Ihre NEO Variante ausgewählt haben, werden Sie automatisch zum Registrierungsformular weitergeleitet.

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REChT

Gundula mattusch hat keine Angst vor Piraten. Ganz im Gegenteil, die Anwäl-tin der rechts- und Patentabteilung des münchner Konzerns verfolgt die Anbieter von minderwertigen Plagia-ten mit aller entschiedenheit – und schützt damit nicht nur die rechte des Bremsenherstellers, sondern auch die endkunden.

? Frau Mattusch, warum ist der Kampf gegen Produktpiraterie so wichtig?

mATTuScH: Es geht um die Sicherheit auf den Straßen. Denn nur für unsere Original-teile, die zahlreiche Tests durchlaufen, können wir unsere Hand ins Feuer legen. Minderwertige Ware von Drittanbietern verursacht nicht nur unserem Konzern wirtschaftlichen Schaden, sondern stellt ein hohes Sicherheitsrisiko dar. Mit unseren Patenten versuchen wir, uns zu schützen und den Markt sauber zu halten.

? Wie machen Sie das?

mATTuScH: Wir wollen und müssen verhin-dern, dass Menschen zu Schaden kommen wegen Plagiaten. Als der weltweit führende Hersteller von Bremssystemen für Schienen- und Nutzfahrzeuge sind wir verpflichtet, den Markt mit unseren Produkten sehr gewissenhaft zu beobachten. Deshalb gehen wir seit vielen Jahren juristisch gegen

Patentverletzer und Nachahmer unserer Produkte vor.

? Von welchen Produkten sprechen Sie?

mATTuScH: Meine beiden Kollegen und ich bearbeiten in der Patentabteilung pro Jahr eine erhebliche Anzahl von Patentanmel-dungen. Die Palette unserer patentrechtlich geschützten Produkte umfasst neben den Bremssystemen viele Original-Einzelteile, Baugruppen und Komponenten. Hierzu zäh-len auch Zubehörteile. Denn nur mit ihnen können wir unseren Kunden gegenüber auch eine hundertprozentige Bremsleistung garantieren. Jedes Detail muss passen.

? Können Sie ein Beispiel nennen?

mATTuScH: Dazu gehört zum Beispiel auch der Abscher-Adapter, der auf der Nach-steller-Welle der Scheibenbremsen sitzt. Er kommt zum Einsatz, wenn der Mon-teur beim Wechseln der Bremsbeläge das Lüftspiel, den Abstand zur Scheibe, wieder einstellt. Der Adapter ist Teil eines von uns patentrechtlich geschützten Service-Sets. Doch leider bringen auch Drittanbieter diese Ersatzteile unautorisiert auf den Markt. Dies ist eine Gefahr für die Endabnehmer, denn diese begehen damit eine Patentverletzung.

? Weil durch minderwertige Qualität keine Sicherheit garantiert werden kann?

mATTuScH: Natürlich. Jedoch nicht nur das, denn was viele Kunden nicht wissen oder beachten, ist, dass man auch durch den Erwerb und den Einsatz von patent-geschützten Plagiaten belangt werden kann. Schon der Kauf und die Nutzung erfüllen den Tatbestand der Patentver-letzung. Ein sogenanntes Schnäppchen kann böse Folgen haben. Davor wollen wir unsere Kunden schützen.

? Unwissenheit schützt vor Strafe nicht?

mATTuScH: Genau. Deshalb setzen wir auf eine umfassende Aufklärung unserer Kun-den und weisen sie sehr nachdrücklich auf unsere Originalteile hin. Sie müssen wissen, dass auch dann das Risiko einer Patentverletzung besteht, wenn das ge-kaufte Produkt aus einem Land einge-führt wird, in dem es patentrechtlich nicht geschützt ist.

? Was empfehlen Sie den Kunden von Knorr-Bremse?

mATTuScH: Große Aufmerksamkeit. Man sollte immer sorgfältig prüfen, ob man ein Originalteil unseres Unternehmens verwendet. Dann ist man im wahren Wort-sinn immer auf der sicheren Seite.

Das Interview führte Stefan Löffler

Vorsicht vor Plagiaten!

„Wir wollen und müssen verhindern, dass Menschen zu Schaden kommen wegen Plagiaten. “Gundula Mattusch, Anwältin der Rechts- und Patentabteilung von Knorr-Bremse.

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P O R T R ÄT

Was 1892 mit dem Wagenbauer Melchior Schmitz in Altenberge nahe Münster begann, ist inzwischen der größte Auflieger-Hersteller Europas. Seit 1935 produziert Schmitz Cargobull Auflieger und startete damit eine Erfolgsgeschichte, die bis heute anhält: Schmitz Cargobull strebt einen Marktanteil von 40 Prozent an in ganz Europa. Die Produktpalet-te des Herstellers ist vielseitig. Neben Kofferfahr-zeugen und Containerfahrgestellen bietet Schmitz Cargobull auch Planenfahrzeuge sowie Fahrzeuge zum Schüttguttransport an. Zurzeit unterhält das Unternehmen Produktions-werke an sieben Standorten, fünf davon allein

der Hersteller Schmitz cargobull blickt auf über 120 Jahre unternehmensgeschichte zurück. Heute ist Schmitz cargobull mit Niederlassungen und Produktionsstätten in ganz europa vertreten. das Altenberger unternehmen ist zudem die Num-mer eins unter den europäischen Auflieger-Produzenten.

in Deutschland. 1980 hat Schmitz Cargobull sein Stammwerk neu aufgebaut und gleichzeitig ein Werk in Berlin eröffnet. Gotha, Vreden und Toddin vervollständigen das deutsche Produktionsquin-tett. Weitere Werke unterhält der Hersteller in Spanien und Litauen. Darüber hinaus ist Schmitz Cargobull mit knapp 70 Niederlassungen in ganz Europa vertreten. Bei seinen Produkten setzt der Fahrzeugbau-er auf eine Strategie, bei der alles aus einer Hand kommt. Das schätzen vor allem die Kunden. Schmitz Cargobull pflegt mit den Käufern eine partnerschaftliche Beziehung. Der Kontakt endet deshalb nicht mit der Auslieferung. Während der langen Unternehmensgeschichte hat Schmitz Cargobull umfassende Erfahrungen ge-sammelt in den Bereichen Telematik, Finanzierung, Ersatzteilversorgung, Reparatur und Wartung. Das bedeutet, dass Kunden für all diese Fragen nur einen Ansprechpartner brauchen – Schmitz Cargobull. Das fördert eine hohe Kundenbindung, nimmt dem Kunden aber auch viel Arbeit ab. Die Service-Stützpunkte von Schmitz Cargobull ken-nen ihre Produkte bis ins Detail. Der Kunde gibt

Innovative Fahrzeuge wie dieser Speed- Curtain-Auflieger sind die Spezialität von Schmitz Cargobull. Die Plane dieses Auf-liegers lässt sich dank einer ausgeklügelten Mechanik in kürzester Zeit öffnen.

Transport-lösungen aus einer Hand

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System der nächs ten Generation, weiterent-wickelt und dabei das Know-how aus beiden Unternehmen vereint. „Wir haben mit Knorr-Bremse einen zuverlässigen und starken Part-ner gefunden“, sagt Jan Harder, Gruppenleiter Entwicklung Bremse und Elektrik bei Schmitz Cargobull. „Beide Häuser verbindet ein sehr hoher Qualitätsanspruch, darauf vertrauen auch unsere gemeinsamen Kunden. Natürlich ist die Entwicklung innovativer Bremssysteme wichtig. Dabei steht die Zuverlässigkeit der Komponenten bei Schmitz Cargobull stets im Vordergrund.“Daneben liegt auch die hohe Variabilität im Fokus. Der modulare Aufbau der Bremssysteme macht sie im Einbau sehr flexibel. Das ist ein großer Vorteil bei speziellen Anwendungen, wie zum Beispiel bei den australischen Road Trains, die Schmitz Cargobull über die Export Division Trailer Engineering auf den fünften Kontinent liefert. Dabei hilft auch der breite Spannungs-bereich der Knorr-Bremse Systeme. Sie arbeiten zwischen 9 und 32 Volt. Damit passen sie sich bestens an die Anforderungen weltweit an.

„Gerade im Transport-gewerbe benötigen unsere Kunden robuste, sichere und absolut zuverlässige Fahrzeuge, sodass sie sich voll auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.“Jan Harder, Gruppenleiter Entwicklung Bremse und Elektrik

sein Fahrzeug ab und weiß, dass die Reparatur problemlos abläuft. Schmitz Cargobull vertraut auch als Unterneh-men selbst auf die Strategie „Alles aus einer Hand“. Im Cargobull Validation Center simulieren die Ingenieure innerhalb kürzester Zeit ein gan-zes Anhängerleben auf speziellen Prüfständen. Im regulären Fahrbetrieb würden solche Tests selbst im Dreischichtbetrieb ungleich länger dauern. Durch die Versuche unter Laborbedin-gungen finden die Ingenieure zudem sofort, wo der Fehler oder die Schwachstelle liegt. Be-sonders die Themen Sicherheit, Gewicht und Qualität stehen hier im Vordergrund. Im Ver-suchszentrum können die Ingenieure die Kom-ponenten entsprechend optimieren. An oberster Stelle steht aber immer die Sicherheit. Bei den Bremsen setzt Schmitz Cargobull auch auf die Produkte von Knorr-Bremse. Dank der engen Zusammenarbeit könnte man auch hier schon fast von Produkten aus einer Hand spre-chen. Das fortschrittliche Anhänger-Bremssy-stem TEBS haben Knorr-Bremse und Schmitz Cargobull zum TEBS G2 und G2.1, also zum

Schmitz Cargobull baut neben den Bremssy-stemen von Knorr-Bremse auch andere Pro-dukte des Münchner Unternehmens in sei-nen Fahrzeugen ein. „Seit Ende 2010 setzen wir konzernweit Kupplungsköpfe aus dem Hause Knorr-Bremse ein“, sagt Harder. Mit dieser übergreifenden Strategie will Schmitz Cargobull sein Know-how bündeln. „Wir nutzen Synergien zwischen den Standorten. Netz werke ermöglichen jedoch nicht nur den Einsatz von Gleichteilen an verschiedenen Standorten und Fahrzeugtypen, sondern sind die Grundlage für Standort übergreifende Entwicklungspro-jekte.“ Laut Harder potenziere sich damit die Innovationskraft der Ingenieure. „Gerade im Transportgewerbe benötigen unsere Kunden robuste, sichere und absolut zuverlässige Fahr-zeuge, sodass sie sich voll auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.“Auch bei den Ersatzteilen arbeitet Schmitz Cargobull eng mit seinem Zulieferer Knorr-Bremse zusammen. Schließlich wollen der Kunde und Schmitz Cargobull gleichermaßen, dass die Fahr-zeuge schnellstens wieder flott sind. Jan Harder ist da pragmatisch: „Geld verdienen unsere Kun-den nur on the road.“ Markus Bauer

Stammsitz: AltenbergeGründung: 1892 meilensteine: 1935 Bau der ersten Sattelauflieger und

Kofferfahrzeuge 1969 Expansion und Gründung des Werks

in Vreden 1999 Satellitenkonzept mit Werken in

Deutschland, Litauen und GroßbritannienVorstandsvorsitzender: Ulrich SchümerAnzahl der mitarbeiter: ca. 4.500 Produzierte einheiten Geschäftsjahr 2010/2011: 36.053

umsatz Geschäftsjahr 2010/2011: 1,27 Milliarden Euro

Produktprogramm: Kofferfahrzeuge für Tiefkühl-, Kühl-

und Trockenfrachtverkehr Curtainsider und Pritschenfahrzeuge Kipperfahrzeuge für Bauverkehr und

Volumengüter in Landwirtschaft, Recycling oder Holzindustrie

Schubbodenfahrzeuge mit bis zu 100 Kubikmeter Ladevolumen

Containerchassis und Wechselfahrgestelle

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EfficiEnt. tEchnology. WorldWidEEFFICIENT. TEChNOLOGy. WORLDWIDE

DAS SPITzENWoCHEN- ENDE MIT KNORR-BREMSE uND JOChEN hAhN.

Erleben Sie die FIA European Truck Racing Championship auf dem Nürburgring am 13.-15. Juli 2012 wie nie zuvor. Besuchen Sie den amtierenden Europameister Jochen Hahn im Fahrerlager, erleben Sie live die Vorbereitung zum Rennen und feuern Sie mit Knorr-Bremse Ihren Favoriten an. Das und noch mehr, können Sie gewinnen, wenn Sie unsere Gewinnfrage beantworten. Der Teilnahmeschluss ist der 15. Juni 2012. Infos und Teilnahme unter | www. knorr-bremse.de |

Jetzt GEWINNEN:

1. Preis Ein Spitzenwochenende auf dem Nürburgring für zwei Personen mit Besuch bei Jochen Hahn, voller Verpflegung und Über-nachtungen.

2. Preis 2 x 2 Eintrittskarten „Gold“ zum Truck Grand Prix und Übernachtungen für zwei Personen.

3. Preis 20 x 1 Eintrittskarte „Gold“ zum Truck Grand Prix.

Teilnahmeberechtigt sind alle Personen ab 18 Jahren. Von der Teilnahme am Gewinnspiel ausgeschlossen sind Mitarbeiter des Knorr-Bremse Konzerns sowie deren Angehörige. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.