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Virginia McLeod
Details – Holzarchitektur
Virginia McLeod
Details – Holzarchitektur
Deutsche Verlags-Anstalt
Aus dem Englischen von Agnes Riedel mit Christiane Böhme-Wilk
1. Aufl ageCopyright © 2010 der deutschsprachigen Ausgabe Deutsche Verlags-Anstalt, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbHwww.dva.de
Titel der englischen Originalausgabe: Detail in Contemporary Timber ArchitectureText © 2010 Virginia McLeodÜbersetzung © 2010 Deutsche Verlags-Anstalt, Verlagsgruppe Random House GmbHThis book was designed, produced and published in 2010 by Laurence King Publishing Ltd., London.
Alle Rechte vorbehalten
Grafi sche Gestaltung: Hamish MuirBildredaktion: Sophia GibbIllustrationen: Advanced Illustrations LimitedSatz der deutschen Ausgabe: Klaus Boer Verlagsservice, GrafrathPrinted in China
ISBN: 978-3-421-03771-8
Autorin, Übersetzer und Verlag haben das Werk nach bestem Wissen und mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt. Gleichwohl sind sowohl inhaltliche als auch technische Fehler nicht ganz auszu-schließen. Autorin, Übersetzer und Verlag können dafür in keiner Weise haftbar gemacht werden. Da die einzelnen Pläne der Projekte teilweise unterschiedlichen Planungsphasen entstammen, ist es in Einzelfällen möglich, dass Zeichnungen voneinander abweichen.
Umschlaggestaltung: Klaus Meyer, MünchenUmschlagabbildungen vorne: Links oben: Lassila Hirvilammi Architects, Kirche Kärsämäki, Finnland. Foto: Jussi Tiainen Rechts oben: Machado and Silvetti Associates, Kunstverein und Museum Provincetown, USA. Foto: © Anton Grassl/ESTOLinks unten: Skidmore, Owings & Merrill, Finanzministerium, USA.Foto: Skidmore, Owings & MerillRechts unten: Glenn Howells Architects, Besucherzentrum The Savill Building, Großbritannien. Foto: Warwick Sweeny &www.theroyallandscape.co.ukUmschlagabbildungen hinten: Hopkins Architects, Refektorium der Kathedrale von Norwich, Großbritannien
Virginia McLeod ist Architektin sowie freie Autorin und Redakteurin für zeitgenössische Architektur. Sie studierte Architektur in Australien sowie Architekturgeschichte und -theorie in London.
Inhalt 06 Einführung
08 Gebäude für Kultur und Bildung
10 01 Bohlin Cywinski Jackson Besucherzentrum Grand Teton, USA
14 02 Dannatt, Johnson Architects Besucherzentrum Battle,
Großbritannien
18 03 Francis-Jones Morehen Thorp Dekanat und Institut für Wirtschafts-
wissenschaften, Edith Cowan University, Australien
22 04 FORMA 6 Mediathek René Goscinny,
Frankreich
26 05 Gareth Hoskins Architects Besucherzentrum auf dem
Schlachtfeld von Culloden, Großbritannien
30 06 Hérault Arnod Architectes Kultur-, Sport- und Kongress-
zentrum, Frankreich
34 07 Hunters Grundschule Crawley Down,
Großbritannien
38 08 Jarmund/Vigsnæs AS Architects Wissenschaftszentrum Svalbard,
Norwegen
42 09 Lassila Hirvilammi Architects Kirche Kärsämäki, Finnland
46 10 Machado and Silvetti Associates Kunstverein und Museum
Provincetown, USA
50 11 OBRA Architects BEATFUSE!, USA
54 12 SHoP Architects Camera Obscura im Mitchell Park,
USA
58 Wohnhäuser
60 13 Alison Brooks Architects Haus Salt, Großbritannien
64 14 Bercy Chen Studio Haus Lago Vista Lake, USA
68 15 Seth Stein Architects Strandhaus, Turks- und Caicosinseln
72 16 Hudson Architects Zedernhaus, Großbritannien
76 17 Innovarchi Haus der Zukunft, Australien
80 18 Jackson Clements Burrows Haus Cape Schanck, Australien
84 19 James Russell Architect Haus Brookes Street, Australien
88 20 Knox Bhavan Architects Haus Holly Barn, Großbritannien
92 21 Lake Flato Architects Haus Lake Tahoe, USA
96 22 Localarchitecture Kuhstall, Schweiz
100 23 MACK Architects Wohnanlage Judenburg-West,
Österreich
104 24 Ofi s Arhitekti und Jelka Šolmajer
Apartmenthaus auf einem Einkaufszentrum, Slowenien
108 25 Rooijakkers + Tomesen Architecten
Lichtfänger, Niederlande
112 26 Saia Barbarese Topouzanov Architectes
Haus Goulet, Kanada
116 27 Boran Ekinci Haus am See, Türkei
120 28 Seth Stein Architects Haus Pencalenick, Großbritannien
124 29 Stutchbury and Pape Haus Bangalay, Australien
128 30 Taylor Smyth Architects Sunset Cabin, Kanada
132 Bauten für Freizeit und Erholung
134 31 Allies and Morrison Besucherzentrum WWT Welney,
Großbritannien
138 32 António Portugal & Manuel Reis
Restaurant Brufe, Portugal
142 33 Cowper Griffi th Architects Besucherzentrum Anglesey
Abbey, Großbritannien
146 34 Frank Harmon Architects Forschungs- und Seminarhaus
Prairie Ridge, USA
150 35 Glenn Howells Architects Besucherzentrum The Savill
Building, Großbritannien
154 36 Hopkins Architects Refektorium der Kathedrale von
Norwich, Großbritannien
158 37 Kengo Kuma Hotel Onsen, Japan
162 38 McChesney Architects Pavillon Avenham Park,
Groß britannien
166 39 Saunders & Wilhelmsen Aussichtspunkt Aurland, Norwegen
170 Öff entliche Bauten und Büro gebäude
172 40 Allies and Morrison British Council, Nigeria
176 41 Bohlin Cywinski Jackson Bücherei und Stadtteilzentrum
Ballard, USA
180 42 City of Melbourne / DesignInc Rathaus CH2, Australien
184 43 Germán del Sol Architects Hotel Remota en Patagonia, Chile
188 44 Lahz Nimmo Architects Öff entliche Toiletten für den
Centennial Park, Australien
192 45 Matteo Thun & Partners Hugo-Boss-Firmengebäude,
Schweiz
196 46 McDowell + Benedetti Brücke Castleford, Großbritannien
200 47 Miralles Tagliabue – EMBT Markthalle Santa Caterina, Spanien
204 48 Sanaksenaho Architects Ökumenische Kapelle und Kunst-
galerie St. Heinrich, Finnland
208 49 Sauerbruch Hutton Umweltbundesamt, Deutschland
212 50 Skidmore, Owings & Merrill Finanzministerium, USA
217 Anhang
218 Register Details
220 Register Architekten und Gebäude
222 Adressen Architekten
224 Bildnachweis und Dank
6 7
Einführung Holz ist einer der ältesten Baustoff e, den die Menschen zur Errichtung ihrer Behausungen benutzen. Mit seiner Flexibilität, Wärme und Vielseitigkeit spielt es in so gut wie allen Kulturen der Welt eine wichtige Rolle. Die Menge der im Laufe der Zeital-ter errichteten Holzbauten zeigt, in welchem Maß unser Planet einst bewaldet war – von den unterhalb des Polarkreises heimi-schen Nadelhölzern, die Russland, Kanada und Skandinavien mit Bauholz versorgen (Fichte, Rottanne, Kiefer und Lärche) über die Hartholzwälder Nordamerikas, Zentral- und Osteuropas, Chinas und Japans, die diesen Ländern Eichen-, Buchen-, Bir-ken-, Ahorn- und Kastanienholz liefern, bis hin zu den reichen Hartholzquellen der subtropischen und tropischen Wälder Süd-amerikas, Zentralafrikas, Südostasiens und Australiens. Während Holz über Jahrtausende der dominierende Baustoff war, erlebte das Bauwesen im 18. Jahrhundert eine Schwer-punktverschiebung – mit der Einführung von Guss- und Schmiedeeisen, das in großen Mengen produziert werden konnte und die Konstruktion von Gebäuden mit deutlich größe-ren Spannweiten ermöglichte. Der im 20. Jahrhundert folgende Boom von Stahlbeton und Stahl als tragende Materialien ver-bannte den Baustoff Holz weitgehend in den Wohnhaussektor, wo seine Natürlichkeit und seine niedrigen Kosten weiterhin geschätzt wurden. In den vergangenen Jahrzehnten allerdings hat man begonnen, Holz als Baustoff wiederzuentdecken, insbesondere in den Industrieländern, wo man allmählich erkennt, dass der Raubbau an natürlichen Ressourcen und der Verbrauch riesiger Energie-mengen zur Herstellung von Baumaterialien nicht mehr haltbar und unvereinbar mit modernen Erkenntnissen zu den Themen Energiesparen, Umweltverschmutzung und Recycling ist. Anders als viele Hightech-Materialien ist Holz vollständig recy-celbar. Als Baum reguliert es außerdem unser Klima, stabilisiert den Boden und trägt ganz wesentlich zu einer ausgeglichenen Biosphäre bei. In verarbeiteter Form kehrt es irgendwann in den Naturkreislauf zurück, sei es durch Verrottung oder Verbren-nung, ohne dafür zusätzliche Energie zu benötigen. Inzwischen wird weithin anerkannt, dass Holz viele andere Bau-stoff e nicht nur bezüglich der Erneuerbarkeit, sondern auch in Hinblick auf Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und Einsetzbarkeit unter verschiedensten Klimabedingungen übertriff t. In kälteren Regionen ist es ein ausgezeichneter Dämmstoff , in heißen Regi-onen kann es zum Bau leichter, off ener, gut belüfteter Baukör-per verwendet werden. Auch konstruktiv ist es sehr vielseitig und stark belastbar bei niedrigem Gewicht. Kiefer zum Beispiel kann mit einem 16-mal leichteren Gewicht die gleiche Belast-barkeit wie Stahl erzielen, und mit einem fünfmal leichteren Gewicht die von Beton. Während das Bauen mit Holz im Wohnhaussektor eine ungebro-chene Tradition hat, wurde es erst vor relativ kurzer Zeit für die Konstruktion größerer öff entlicher Gebäude wiederentdeckt. Dieser Trend ist vor allem auf neue technologische Entwicklun-gen zur Verbesserung der statischen Eigenschaften von Holz zurückzuführen. Zum Beispiel werden mittels Verbundtechniken aus mehreren Holzschichten Balken hergestellt, die im Gegen-satz zu Vollholz weder sich verziehen noch splittern können und die gleichermaßen zug- und druckfest sind. Durch die Verwen-dung solcher Leimholzbalken und kleinerer Komponenten wie Sperrholzplatten können Spannweiten erzielt werden, die zuvor nur mit Stahl oder Stahlbeton erreichbar waren. Hochtechnisierte Holzprodukte haben die Anwendbarkeit der Holzbauweise auf so unterschiedliche Gebäudetypen wie Sporthallen, Brücken, Schulgebäude und Bürohochhäuser aus-gedehnt, die alle in diesem Buch exemplarisch vertreten sind. Das von Hérault Arnod Architectes in Frankreich gebaute Kul-tur-, Sport und Kongresszentrum (S. 30) zum Beispiel basiert auf einer Holzrahmenkonstruktion von enormer Spannweite, wäh-rend die wunderschön gearbeiteten Holzrasterpaneele, die das
Äußere des Gebäudes schmücken, die lange und stolze Tradi-tion des Holzhandwerks der französischen Alpen thematisieren. An einem Fjord im norwegischen Aurland haben die Architek-ten Saunders & Wilhelmsen eine beeindruckende Aussichts-brücke geschaff en (S. 166), deren druckimprägniertes Kiefern-holz wie ein Echo der umgebenden Kiefernwälder wirkt. Bei Francis-Jones Moheren Thorps Dekanat und Institut für Wirt-schaftswissenschaften in Perth, Australien (S. 18) wurde Jarrah-Holz, eine Eukalyptusart, zu geometrisch komplexen und ästhe-tisch spektakulären Gitterkonstruktionen verarbeitet, so dass ein charakteristischer neuer Gebäudekomplex entstand, dessen architektonische Sprache die Zielsetzungen der Edith Cowan University symbolisiert. Ebenfalls in Australien, diesmal in Mel-bourne, hat das Architekturbüro DesignInc ein ungewöhnliches Bürohochhaus geschaff en, das zahlreiche Design- und Umwelt-preise gewonnen hat (S. 180). Hier reicht die Holzfassade über zwölf Stockwerke und trägt wesentlich zur Regulierung des Gebäudeklimas bei, indem sie das Innere vor der Sonne schützt und kühlende Brisen fi ltert. Holzkonstruktionen ähnlicher Größe werden inzwischen auf der ganzen Welt entworfen und gebaut – Projekte wie das Besu-cherzentrum Grand Teton von Bohlin Cywinski Jackson in den USA, das Besucherzentrum Cowper Griffi ths Angelsey Abbey in Großbritannien und das Hugo-Boss-Gebäude von Matteo Thun in der Schweiz sind repräsentative Beispiele für die Avantgarde der Holzarchitektur. Dieses Buch illustriert, dass Konstruktionsdetails ein ebenso wichtiger Teil von Holzarchitektur sind wie die äußere Form und das Raumkonzept. Egal ob sie subtil und unsichtbar oder beson-ders komplex und unverhüllt gestaltet wurden – es sind immer die Details, die den Charakter und die Qualität eines Gebäudes bestimmen. Eine gute Detailplanung erfordert äußerste Sorgfalt an Stellen, wo ein Material in ein anderes übergeht, zwischen unterschiedlichen Elementen eines Gebäudes und da, wo ein Material seine Richtung ändert. Mit Hilfe der Detailplanung wer-den die vielen unterschiedlichen Teile, die ein Gebäude aus-machen, zu einem Ganzen zusammengefügt – Fugen, Gelenke, Verbindungen, Nähte, Öff nungen und Oberfl ächen verbinden sich mittels Technologie und Erfi ndungsgeist zu einem Gebäude. Wir sind daran gewöhnt, Architektur in Büchern, Zeitschriften und im Internet in Form von Fotos präsentiert zu bekommen, so dass das Bild unseren Fokus der zweidimensionalen Darstellung von Architektur bildet. Diese Bilder werden meist von Grundris-sen begleitet, welche die Funktionsweise eines Gebäudes ver-deutlichen und natürlich eine enorme Hilfe zum Verständnis der räumlichen Sequenzen, der Ausdehnung und der Maßstäblich-keit eines Baus darstellen. Weder Fotos, Grundrisse noch Schnitt-zeichnungen geben jedoch Aufschluss über die einzelnen Ele-mente, aus denen sich eine Wand, ein Boden, ein Dach, ein Fenster, ein Treppenhaus oder eine Küche zusammensetzt. Konstruktionsdetails tun genau das, und daher wurden in die-sem Buch Fotos, Grundrisse und Schnitte durch Detailzeichnun-gen ergänzt, um dem Leser einen umfassenden Einblick in die Funktionsweise der Gebäude zu vermitteln. Solche vom Architekten gezeichneten Konstruktionsdetails wer-den natürlich primär für den Bauunternehmer und den Hand-werker angefertigt. Die Leser architektonischer Publikationen bekommen nur allzu selten Gelegenheit, sich mit dieser ganz realen Ebene der Zusammensetzung eines Gebäudes zu befas-sen. Dem möchte dieses Buch entgegenwirken, indem es 50 der innovativsten Beispiele zeitgenössischer Holzarchitektur mitsamt ihrem sonst hinter den Fassaden verborgenen »Innen-leben« vorstellt. Die Detailzeichnungen vermitteln dem Leser nicht nur eine Art Röntgenbild der präsentierten Gebäude, sondern auch wertvolle Einsichten in die kognitiven Prozesse der Architekten, die sie ins Leben gerufen haben.
Konstruktionsdetails machen bis zu 95 Prozent der unzähligen Zeichnungen aus, die angefertigt werden, um zu beschreiben, wie sich ein Gebäude zusammensetzt. Sie teilen ausführenden Firmen, Ingenieuren und anderen am Bauprozess Beteiligten die Absichten des Architekten mit. Die Produktion einer solchen Serie grafi scher Darstellungen jeder einzelnen Fuge und Verbin-dung eines Gebäudes gehört zu den größten intellektuellen und technischen Herausforderungen jedes Architekten. Ihre Qualität hängt von der Fähigkeit des Architekten ab, sich die komplexesten Verbindungen, Kombinationen und Komponen-ten dreidimensional – so wie sie tatsächlich gebaut werden sollen – vorzustellen und sie dann am Zeichenbrett oder Bild-schirm in eine zweidimensionale Zeichnung zu verwandeln – die Form der Darstellung, die seit Jahrhunderten im Bauwesen benutzt wird. Auch wenn die Auswahl an Detailzeichnungen in diesem Buch aus Platzgründen begrenzt ist, kann man das Bild des fertigen Gebäudes mit ihrer Hilfe recht eff ektiv in seine Einzelteile zerle-gen. Sie wirken nicht nur inspirierend, sondern helfen uns, die Denkprozesse nachzuvollziehen, die an der Entstehung des Gebäudes beteiligt waren, und vielleicht auch die technischen Probleme, die es dabei zu lösen galt. Holz ist bis in die heutige Zeit einer der benutzerfreundlichsten Baustoff e geblieben. Es symbolisiert Wärme und Naturnähe und ist ein Hoff nungsträger für neue umweltfreundlichere Ansätze in der Bauindustrie. Es ist meine Hoff nung, dass die hier vorge-stellten Projekte in ihrer Verschiedenheit, Experimentierfreude und architektonischen Qualität das Potential dieses zugleich alten und neuen Baumaterials deutlich machen.
Virginia McLeod
Anmerkungen
TerminologieZum besseren Verständnis wurde versucht, die Terminologie zu vereinheitlichen und zu standardisieren. Baustoff e oder Pro-zesse, die nur in einem bestimmten Land oder einer bestimm-ten Region vorkommen und für die keine direkte Entsprechung zu fi nden war, wurden in ihrem Original-Ausdruck belassen.
MaßstabAlle Grundrisse, Schnitte und Ansichten werden in üblichen architektonischen Verkleinerungen präsentiert, meist 1 : 100, 1 : 200 oder 1 : 500. Ein exakter grafi scher Maßstab befi ndet sich jeweils auf der zweiten Seite der Projektbeschreibung unter den Grundrisszeichnungen. Die Details werden ebenfalls in gebräuchlichen architektonischen Maßstäben dargestellt, meist 1 : 5, 1 : 10 oder 1 : 20.
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01–12Gebäude für Kultur und Bildung
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01 Bohlin Cywinski Jackson
Besucherzentrum Grand Teton Moose, Wyoming, USA
AuftraggeberNational Park Service, Grand Teton National Park Foundation, Grand Teton Association
ProjektteamPeter Q. Bohlin, Raymond S. Calabro, David Miller, Jessica O’Brien, Christian G. Evans, Mark Adams, Daniel Ralls, Zeke Bush, Michelle Evans
TragwerksplanerBeaudette Consulting Engineers
Das Besucherzentrum des Grand-Teton-Nationalparks liegt zwischen einer Wiese mit Salbeipfl anzen und einem Wald am Ufer des Snake River. Der Weg hierher führt von Süden durch den Wald aus Fichten und Pappeln und dann in einen Innenhof, in dem sich die Besucher sammeln und orientieren können. Eine Kolonnade aus Douglasien stämmen umgibt den Hof, das Dach fällt in den Hof hin ab. Von Norden ankommende Besu-cher werden direkt in das Zentrum des Gebäudes geleitet. Hier liegt eine große Versammlungshalle mit einem überwälti-genden Ausblick auf das Teton-Gebirgs-massiv. Ein großer Kamin aus Beton und Naturstein bildet den Mittelpunkt des Raums. Hohe Rahmen aus Douglasien-stämmen tragen ein Raster aus vorgefer-tigten Leimholzträgern, die von der Mitte des Gebäudes ausgehen und über die Fensterfront hinaus aus kragen. Die Rah-men aus Baumstämmen dienen dazu, die Spannweiten der Träger zu minimie-ren und zudem den Raum off ener zu gestalten. Die Ausstellungen sind völlig in die Archi-tektur des Besucherzentrums integriert. Displaypaneele »wachsen« aus dem Boden heraus, eingebaute Videobild-schirme zeigen spektakuläre Dokumen-tarfi lme über die Geografi e und das Tierleben des Nationalparks. Die passive Solarenergienutzung war ein wichtiger Aspekt bei der Planung: Das Gebäude orientiert sich mit großen Fensterfl ächen zur Sonne, um das Tageslicht optimal zu nutzen. Die Verwendung von Holz aus zertifi ziertem Anbau nach den FSC-Richt-linien, Nutzung von Oberfl ächenwasser, Raumkühlung durch Grundwasser, weit-gehende Nutzung von Recyclingmate-rialien sowie der Einsatz von wasserspa-renden Installationen und Armaturen unterstreichen den ökologischen Ansatz des Entwurfs.
1 Ansicht der großen Versammlungshalle. Die spitzen Vorsprün-ge der Dachfl ächen nehmen die Formen der Gipfel des Teton-Massivs auf.
2 Ein Schornstein aus Naturstein und Beton erhebt sich aus dem zentralen Kamin der Halle. 3 Rahmen aus Doug-lasienstämmen tragen
ein Raster aus Leim-holzbalken, die vom Zentrum aus radial angeordnet sind. 4 Die Holzstützen pas-sen in ihrer Dimensio-nierung zu den großen
Fensterwänden, die das Gebäude zur groß-artigen Landschaft Wyomings öff nen.
01.02 Ansicht Südost1 : 500 1 WC 2 Vortragsraum 3 Innenhof 4 Haupteingang 5 Dach 6 Kamin 7 Buchladen 8 Servicebereich
01.03 Schnitt A–A 1 : 500 1 Vortragsraum 2 Innenhof 3 Dach über der
Kunstgalerie 4 Dach über dem
Ausstellungs-bereich
5 Versammlungshalle 6 Glasfassade 7 Terrasse
01.01 Grundriss EG 1 : 1000 1 Terrasse 2 Ausstellungsbereich 3 Kunstgalerie 4 Hintereingang 5 WC Damen 6 WC Herren 7 Vortragsraum 8 Innenhof 9 Haupteingang 10 Versammlungshalle 11 Information 12 Verwaltung 13 WC Herren14 WC Damen16 Servicebereich 17 Besucherweg
0 20m10
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01 Bohlin Cywinski Jackson Besucherzentrum Grand Teton Moose, Wyoming, USA
01.04 Detailschnitt Glasfassade 1 : 20 1 Stehfalzdeckung,
Abdichtung, Scha-lung 19 mm
2 Luftraum Kaltdach 240 mm, Abdich-tung, Schalung 12 mm
3 Schaumdämm-stoff , Sperrholz-schalung 19 mm
4 Stahlträger 5 Leimholzbalken 6 Dämmstoff platte 7 Leimholzplatte 8 Abdeckleiste 9 Stahlstütze 10 Aufhängung Vor-
hangfassade 11 Vorhangfassade
Aluminium12 Sitzbank Ahorn-
holz 13 Aluminiumrost 14 Abdeckblech Stahl
15 Sohlbank Metall16 Stahlbetonplatte
mit Heizestrich 17 Sockelplatte Beton18 Abdeckblech 19 Heizrohrsystem 20 Bodenplatte der
Stahlstütze 21 Wärmedämm-
matte, Dampf-sperre, Gipskar ton-platte 15 mm
22 Waschbetonplatte
01.05 Detailschnitt Hoff assade 1 : 20 1 Stehfalzdeckung,
Abdichtung, Scha-lung 19 mm
2 Luftraum Kaltdach 240 mm, Abdich-tung, Schalung 12 mm
3 Schaumdämmstoff 4 Lüftungsgitter Kalt-
dach
5 Leimholzsparren 6 Leimholzplatte 7 Wärmedämm-
matte 8 Schalung Zedern-
holz, Drainage-matte, Dampf-sperre
9 Schalung Zedern-holz auf Lattung
10 Sitzbank Ipé-Holz 11 Konsole T-Stahl
gestrichen12 Betonplatte mit
Heizestrich 13 Betonschwelle 14 Waschbetonplatte
mit Enteisungs-anlage
01.06 Detail Hoff assade Fensterschlitz mit Schiebeladen 1 : 20 1 Wärmedämmung,
Dampfsperre, Gips-karton 15 mm
2 Schalung Zedern-holz, Lattung, Folie, Unterschalung 12 mm
3 Schiebeladen Zedernholz mit Edelstahlschienen und -beschlägen
4 Schalung Zedern-holz
5 Schalung Zedern-holz
6 Schalung Zedern-holz darüberlie-gend
7 Wärmedämmung 8 Schalung Zedern-
holz auf Lattung und Unterscha-lung
9 Fensterrahmen Zedernholz
10 Schiebeladen Zedernholz mit Edelstahlschienen und -beschlägen
11 Isolierverglasung
12 Schalung Zedern-holz darüber-liegend
13 Laibungsblech
01.07 Detail Anschluss Vollholzstütze und Zwillingsbalken 1 : 20 1 Gewindestange
19 mm mit Sechs-kantmutter
2 Holzschraube 19 mm
3 Verbindungsblech 4 Schraubverbindung
19 mm5 Leimholzbalken
380 × 130 mm6 geschälter Baum-
stamm als Vollholz-stütze
7 Leimholzbalken 380 × 130 mm
8 Leimholzbalken 460 × 130 mm
9 Schraubverbin-dung 19 mm
10 Holzschraube 19 mm
11 Füllholzplatte 12 Schraubverbin-
dung 19 mm13 Leimholzbalken
380 × 130 mm14 Verbindungsblech 15 geschälter Baum-
stamm als Vollholz stütze
01.08 Verbindung Dachsparren an Zwillingsträger (ohne Maßstab)1 Leimholzbalken
460 × 130 mm 2 Sechskantmutter 3 Leimholzbalken
380 × 130 mm4 Stahlplatte mit
Gewindebolzen 5 Holzschrauben
19 mm6 Leimholzbalken
380 × 130 mm 7 Einfräsung für
Stahlplatte 8 Leimholzbalken
380 × 130 mm
01.09 Verbindung Zwillingsträger an Vollholzstütze (ohne Maßstab) 1 Abdeckbrett 2 Füllholzplatte 3 Leimholzbalken
380 × 130 mm 4 Abstandsholz 5 Abstandsleiste 6 Füllholzplatte 7 Verbindungsblech 8 Leimholzbalken
380 × 130 mm 9 Schraubverbin-
dung 19 mm10 Vollholzstütze mit
Einfräsung für Ver-bindungsblech
01.10 Detail Anschluss Vollholzrahmen und Dachsparren (ohne Maßstab) 1 Verbindungsblech
mit Schrauban-schluss
2 Leimholzbalken 460 × 130 mm
3 Verbindungsblech in eingebautem Zustand (gestri-chelt dargestellt)
4 Stiftdübel 25 mm 5 Vollholzstütze 6 Leimholzbalken
460 × 130 mm 7 Schraubverbin-
dung 19 mm 8 Sparrenanschluss-
winkelblech 9 Holzschrauben
19 mm10 Vollholzbalken
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02 Dannatt, Johnson Architects
Besucherzentrum Battle Battle, East Sussex, England, Großbritannien
Auftraggeber English Heritage
ProjektteamDavid Johnson, Julian Mowbray
Tragwerksplaner Michael Barclay Partnership
Projektmanagement Turner & Townsend
Das neue Besucherzentrum auf dem weltbekannten historischen Schlachtfeld von Hastings ersetzt frühere verwitterte Gedenksteine an der Battle Abbey. Das zweigeschossige Gebäude beherbergt ein Café, einen Ausstellungsbereich mit audiovisuellen Einrichtungen und einen Hörsaal für die Besucher. Das Bauwerk ist auf einer vorhandenen Steinmauer errichtet, die das Gelände einfasst. Es bildet eine Schutzwand zwischen der Kirchenruine und dem vorgelagerten Parkplatz und trägt zur landschaftlichen Gestaltung eines bisher vernachlässig-ten Teils des Wegs zum eigentlichen Schlachtfeld bei. Eine Reihe von lokalen Materialien kam zum Einsatz, kombiniert mit modernen Konstruktionstechniken. Jede der Hauptwände des Gebäudes besteht aus einem eigenen Material: Grü-ner Tonbridge-Sandstein in gespaltenen Platten triff t auf die alte Steinmauer; diese überschneidet sich mit einer Wand aus handgeformten Sussex-Ziegeln neben der Straße, die sich zum Parkplatz hin-wendet. Das bestimmende Element des Gebäu-des ist eine gebogene Wand aus säge-rauen, unbehandelten Eichenbohlen, die als Deckelschalung ausgeführt sind und durch die Schattenfugen innen und außen eine plastische Oberfl äche aufwei-sen. Die Wand läuft im Bogen um das Wurzelwerk von zwei Walnussbäumen herum und wirkt wie eine normannische Palisadenwand. Eichenholz kommt im gesamten Gebäude zum Einsatz, auch bei der Glasfassade, deren Rahmenkon-struktion große Glasfl ächen ermöglicht und der komplexen Geometrie der sich überlagernden Wände und Decken folgt. Auf Abstand angebrachte Eichenholzlat-ten an der Decke des Cafés und im Audi-torium verbessern dort die Raumakustik.
1 Die profi lierte Holzwand aus Eiche fungiert als Abschir-mung nach Südosten. Fensterschlitze über zwei Geschosse ermöglichen einen
Blick auf die Walnuss-bäume, die während der Bauphase ge-schützt wurden. 2 Ansicht des Besu-cherzentrums mit der Battle Abbey im Hin-
tergrund. Die Holz-wand umfasst den klei-nen grasbewachsenen Hügel. 3 Die Haupttreppe, die die Eingangsebene im Obergeschoss mit
dem Auditorium und der Ausstellung im Sockelgeschoss ver-bindet. 4 Detail der Holzwand mit den schmalen Fensterschlitzen.
02.01 Grundriss Sockel geschoss 1 : 5001 Auditorium 2 Ausstellungs-
bereich 3 Ausstellungs-
bereich 4 Aufzug
5 Treppe 6 Haustechnik 7 Lager 8 Weg zur Battle
Abbey
02.03 Schnitt A–A 1:100 1 Küche 2 Eingang 3 Auditorium 4 Ausstellungsbereich
02.02 Grundriss EG 1 : 500 1 Weg zur Battle
Abbey 2 Lager 3 Haustechnik 4 Putzmittelraum 5 Treppe 6 Aufzug
7 WC Herren 8 WC Mitarbeiter 9 WC Damen 10 WC Behinderte 11 Eingangshalle 12 Küche 13 Ausgabetresen 14 Café 15 Café-Terrasse
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02 Dannatt, Johnson Architects Besucherzentrum Battle Battle, East Sussex, England, Großbritannien
02.04 Palisadenwand Detailschnitt unten 1 : 20 1 Vorhangfassaden-
system auf Eichen-holzrahmen
2 Eichenbohlen sägerau 150 × 75 mm
3 Holzstopfen 4 Wand Stahlbeton 5 Dämmung Poly-
styren 40 mm 6 Luftschicht 25 mm 7 Eichenbretter
sägerau 150 × 22 mm
8 Dübelschraube 9 Stahlwinkel 150 ×
150 × 10 mm 10 Stirnbohle Eiche
halbrund
02.05 Palisadenwand Detailschnitt oben 1 : 20 1 Handlauf Eiche
Ø 45 mm 2 Windaussteifung 3 Vorhangfassaden-
system auf Eichen-holzrahmen
4 Dachkante, da rüberliegend
5 Abdeckblech, darüberliegend
6 Dämmung Mine-ralwolle 200 mm
7 Regenfallrohr ver-zinkt Ø 48 mm
8 Luftschicht 25 mm 9 Sperrfolie 10 Holzschraube
Edelstahl 125 mm 11 Eichenbohlen
sägerau 150 × 75 mm
12 Rahmenholz 13 Stahlwinkel 150 ×
150 × 10 mm
02.06 Palisadenwand Detailschnitt 1 : 20 1 Dübelschraube 2 Eichenbohlen
sägerau 150 × 75 mm
3 Dämmung Mine-ralwolle 200 mm
4 Luftschicht 25 mm 5 Eichenbretter
sägerau 150 × 22 mm
6 Holzschraube Edelstahl 125 mm
7 Steinplatten auf Mörtelbett
8 Zementestrich 9 Dämmplatte
30 mm 10 Rahmenholz 11 Wand Stahlbeton 12 Dämmung Poly-
styren 40 mm
02.08 Palisadenwand Detail Wandsockel 1 : 20 1 Dämmung Poly-
styren 40 mm 2 Holzlattung 25 mm 3 Eichenbrett 25 mm 4 Eichenbohle, unten
30° abgeschrägt und versiegelt
5 Befestigungsplatte, eingegossen
6 Ziegelsockel 7 Stahlbeton-
stützwand 8 Polystyrenplatte
Claymaster 50 mm 9 Wandverkleidung
Eiche 10 Befestigungsbol-
zen versenkt, mit Holzstopfen
11 Dübel 12 Steinplatten im
Mörtelbett 13 Zementestrich 14 Dämmplatte
50 mm 15 Bodenplatte Stahl-
beton 16 Abdichtung 17 Dichtfolie 18 Drainageleitung
an Unterkante Fundament
02.07 Palisadenwand Detailschnitt Fenster 1 : 20 1 Dachdeckung
Edelstahlblech 2 Dämmplatten 3 Dachsparren
150 × 50 mm 4 Kastendachrinne,
dem Radius ange-passt
5 Kantenblech Blei 6 Laibungsbrett
Eiche 22 mm 7 Laibungsbrett
Eiche 22 mm 8 Eichenbohlen,
150 × 75 mm 9 Holzlatte 50 ×
25 mm 10 Fensterrahmen
Eiche 100 × 63 mm 11 Glasleiste 18 ×
18 mm 12 Wandverkleidung
Eiche gewachst 150 × 75 mm
13 Doppelverglasung 28 mm
14 Fensterrahmen Eiche
15 Glasleiste Eiche 16 Steinfußboden auf
Mörtelbett 17 Zementestrich 18 Dämmplatte
30 mm 19 Stahlbetondecke 20 Doppelverglasung
28 mm mit opaker Beschichtung
21 Rahmenbrett Eiche 25 mm
22 Fensterbank Eiche 23 Rahmenholz 24 Dampfsperre 25 Fensterbank
Ziegel 26 Ankerplatte, einge-
gossen 27 Eichenbohle
150 × 75 mm 28 Eichenbrett 25 mm 29 Vormauerziegel 30 Stützwand Stahl-
beton 31 Drainagefolie,
Dichtungsbahn, Wannendichtung
33 verlorene Scha-lung Sperrholz
02.09 Detail Fensterband 1 : 20 1 Sparren auf Füll-
holz zum Aus-gleich der Dach-krümmung
2 Schalung Sperr-holz
3 Dämmung mit Dampfsperre
4 Edelstahlblech 5 Rahmenholz 6 Sperrholzschalung 7 Edelstahlrinne 8 Fensterbank Holz 9 Sperrholzplatte 10 Stahlträger 11 Gipskartonplatte 12 Deckenhohlraum 13 Deckenaufhän-
gung 14 Gipskartondecke 15 Deckenschiene 16 Eckleiste 17 Edelstahlblech 18 Schalung Sperr-
holz 19 Rahmenholz 20 Füllholz 21 Systemfenster-
rahmen 22 feste Doppelver-
glasung 23 Holzsparren
75 × 50 mm 24 Stahlträger
203 × 203 mm 25 Holzpfette
150 × 50 mm 26 Holzlatte
40 × 40 mm
27 Akustikmatte mit schwarzer Kaschie-rung
28 Eichenleisten 38 × 25 mm als Deckenverklei-dung
29 Edelstahlblech 30 Dämmplatte
80 mm 31 Dampfsperre 32 Stahlträger lackiert 33 Fuge 10 mm zwi-
schen Stahlträger und Holzleisten-feld
1
1
1
2
2
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A–A
B–B
18 19
03Francis-Jones Morehen Thorp
Dekanat und Institut für Wirtschaftswissenschaften, Edith Cowan University Perth, Western Australia, Australien
ProjektteamRichard Francis-Jones, David Haseler, Elizabeth Carpenter, Lance White, Justin Wong, Jason Wedesweiler, Olivia Shih, Jonathan Redman, Matthew Todd
TragwerksplanerBruechle Gilchrist & Evans
Die neuen Gebäude für das Dekanat und das Institut für Wirtschaftswissenschaften stehen auf einer sanften Anhöhe inmitten von Buschland und Eukalyptusbäumen. Sie wurden in Form und Charakter der Landschaft nachempfunden. Die Deka-natsgebäude ähneln zwei großen Pfl an-zen, deren Äste sich fächerartig aus dem Boden erheben. Eine geschwungene, schirmartige Gitterkonstruktion, beste-hend aus zunächst fast parallel zum Bo-den verlaufenden und sich dann immer weiter aufrichtenden Streben aus Jarrah-Eukalyptus, umrahmt und beschattet die auf drei Geschossebenen angeordneten Arbeitsbereiche, Innenhöfe, Cafeterias und Galerien. Treppen und Fahrstühle wurden ebenfalls in diesen den eigent-lichen Gebäudewänden vorgelagerten schattigen Zonen angeordnet.An den beiden Seiten der durch die Dekanatsgebäude eingefassten zentralen Außenzone befi nden sich der Sitzungs-saal und die Verwaltungsbüros des Vize-dekans. Einen formalen Kontrast zu den dreiecksförmigen Dekanatsgebäuden bildet der gegenüberliegende lineare Komplex, der die Unterrichts- und Büro-räume des Instituts für Wirtschaftswissen-schaften enthält. Hier ließ man in einer anderen Interpretation der Landschaft die Ebene der im Zentrum liegenden Rasenfl ächen in einen sanft ansteigenden »Hügel« aus Ziegeln und Beton auslaufen. Er bietet stufenförmig ansteigende Sitz-plätze für Veranstaltungen oder infor-melle Treff en, von denen man das Halb-rund der zentralen Rasenfl äche und die dahinterliegenden Dekanatsgebäude überblickt. In diese artifi zielle Landschaft wurden Metallboxen eingesetzt, in denen sich die Büros für die Dozenten befi nden. Von den Büros blickt man durch eine Abschirmung aus automatisch gesteuer-ten Metallblenden auf die Dekanatsge-bäude und die angrenzende Stadt. Die organischen Formen der Architektur sol-len die Gebäude als Teil der natürlichen Landschaft erscheinen lassen und die Ziele und Wertvorstellungen der Univer-sität unterstreichen.
1 Die emporstreben-den Formen der Deka-natsgebäude geben der Absicht der Edith Cowan University Aus-druck, sie in die Land-schaft zu integrieren
und ihnen eine unver-wechselbare und zeit-genössische Identität zu verleihen. 2 Wesentlich für den Entwurf sind die der Landschaft angepass-
ten Gebäude, die einen neuen, als Zent-rum des Campus die-nenden Universitäts-bereich bilden. 3 Die Gitterwände bestehen aus jeweils
paarweise angeordne-ten Leimholzbindern aus in Plantagen gewachsenem Jarrah-Eukalyptus. Sie sind an Stahlstützen und Aus-legern befestigt.
03.01 Grundriss 1. OG 1 : 2000 1 Eingangsvorplatz 2 Großraumbüros
der Verwaltung 3 Versammlungs-
räume 4 Verbindungs-
brücke 5 Versammlungs-
räume 6 Kolonnade und
Cafeteria 7 Rasenfl äche 8 Freitreppe 9 Luftraum Technik 10 Dozentenbüros
03.02 Schnitt A–A 1 : 1000 1 Fenster der Groß-
raumbüros 2 Stahl-Holz-Stützen 3 Holzgitter4 Sichtmauerwerk 5 Verbindungsbrücke 6 Mauerwerkssockel
03.03 Schnitt B–B 1 : 1000 1 Sichtmauerwerk 2 Parkgarage 3 Stahl-Holz-Stützen 4 Gitter Jarrahholz5 Verbindungsbrücke 6 Stahlbetonsockel
0 20 40m
1
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1011
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20 21
03 Francis-Jones Morehen Thorp Dekanat und Institut für Wirtschaftswissenschaften, Edith Cowan University
Perth, Western Australia, Australien
03.05 Jarrahholz-Schirm Detailschnitt 1 : 500 1 Stahl-Holz-
Verbundstütze 2 Schirm aus Recyc-
lingholzleisten Jarrah
3 doppelte Schicht-holzprofi le Jarrah
4 Stahlstütze
5 Stahlprofi lausleger als statische Verbin-dung zum Gebäude
6 Schirm aus Recyc-lingholzleisten Jarrah
7 doppelte Schicht-holzprofi le Jarrah
03.08 Detail Traufe 1 : 20 1 System-Metalldach 2 Dämmung3 Pfetten Z-Profi l 4 Strebe Stahlrohr 5 Stahlträger dahin-
terliegend 6 Drainagerohr PVC
Ø 80 mm 7 Stahlprofi l als obe-
rer Fensterhalte-rahmen
8 Deckenplatte Gipskarton
9 Stahlrohrstütze 10 Fensterrahmen-
system Aluminium 11 Lüftungsfl ügel 12 Fallrohr Ø 150 mm 13 Faserzementplatte 14 Abdeckblech Alu-
minium 15 Dämmung 16 Dampfsperre17 Faserzementplatte
als Unterschlag
18 Traufrahmenholz 19 Faserzementplatte
als Traufkante 20 Dachrinne 300 mm 21 Fallrohr Ø 150 mm 22 Stahlblechprofi l
auskragend23 Z-Profi l kaltge-
formt, lackiert, als Sonnenschutz
24 Abstandshalter lackiert
03.04 Jarrahholz-Schirm Front- und Seiten-ansicht 1 : 50 1 Abdeckkappe Edel-
stahl 2 Schraubverbindung
mit Abstandsholz Jarrah
3 doppelte Schicht-holzprofi le Jarrah
4 Stahlstütze 5 Stahlanker mit
Schraubverbindung 6 horizontale Veran-
kerung aus Stahl-rohren
7 Stahlbetonfunda-ment
03.06 Jarrahholz-Schirm Detailschnitt Stütze 1 1 : 20 1 Stahlträger als Hori-
zontalausleger 2 Verbindungslasche 3 vertikaler Tragrah-
men 4 Holzlattung Jarrah
50 × 75 mm 5 Stahlträger 6 Stahlrohrausleger
7 Umriss der Schichtholzprofi le
8 Schraubverbin-dung
9 Abstandshalter 10 Schichtholzprofi l
Jarrah11 Stahlhohlprofi l
100 × 50 mm zur Aufhängung der Schichtholzprofi le
03.07 Jarrahholz-Schirm Detailschnitt Stütze 2 1 : 20 1 Stahlrohrausleger 2 Verbindungslasche 3 Stahlträger als Hori-
zontalausleger 4 vertikaler Trag-
rahmen5 Stahlankerplatte 6 Stahlstütze
7 Schichtholzprofi l über oberstem Ausleger
8 Holzlattung Jarrah 50 × 75 mm
9 Stahlhohlprofi l 100 × 50 mm zur Aufhängung der Schichtholzprofi le
10 Schichtholzprofi l 11 Abstandshalter
Jar rah Ø 75 mm zwischen den Bal-kenhalterungen
12 Abdeckkappe Hohl profi l zur Auf-hängung der Schichtholzprofi le
03.09 Jarrah-Schirm StützensockelDetailschnitt 1 : 20 1 Abdeckblech Edel-
stahl 3 mm 2 Maueranker in
Stahlbetonsockel eingegossen
3 Stahlmanschette verzinkt 25 × 25 × 3 mm um das quad-ratische Hohlprofi l
4 Stahlstütze 5 Schichtholz Jarrah 6 Stahlhohlprofi l
quadratisch7 Stahlbetonsockel
vorgefertigt
03.10 Jarrah-Schirm Stützensockel Detailansicht 1 : 20 1 Schichtholz Jarrah
darüberliegend 2 Abdeckkappe
abnehmbar Edel-stahlblech 3 mm
3 Stahlbetonsockel vorgefertigt
4 Abdeckplatte fest-montiert Edelstahl-blech 3 mm
5 Stahlhohlprofi l quadratisch
6 Falz 150 mm tief im Sockel für die Fuß-platte
7 Abdeckkappe abnehmbar Edel-stahlblech 3 mm
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A–A
B–B
C–C
D–D
22 23
04.01 Grundriss 1. OG 1 : 500 1 Erwachsenen-
bücherei 2 Dachaufsicht Mehr-
zweckraumtrakt 3 Treppe vom EG 4 Aufzug 5 WC 6 Lagerraum 7 Kindervorleseraum 8 Kinder- und
Jugendbücherei 9 Dachaufsicht Tech-
nikraum
04.02 Grundriss EG 1 : 500 1 Umriss Ober-
geschoss 2 Eingang 3 Informationstheke 4 Mehrzweckraum 5 Stuhllager 6 WC Herren 7 WC Damen 8 Kinderraum 9 WC Kinder 10 Spielraum 11 Eingangshalle 12 Treppe zum OG 13 Abstellraum 14 Abstellraum 15 Aufzug 16 WC Mitarbeiter 17 Mitarbeiterraum 18 Büro Leitung 19 Studio 20 Büro 21 Laden 22 Büro 23 Heizung 24 Haustechnik
04FORMA 6
Mediathek René GoscinnySainte-Luce-sur-Loire, Frankreich
AuftraggeberStadt Sainte-Luce-sur-Loire
ProjektteamJean-Louis Garcia, Xavier Bouanchaud
TragwerksplanerE2C Atlantique
LandschaftsarchitektJacques Lebris Paysagiste
Dieses städtische Gebäude wurde mit viel Sensibilität für die auf dem Grundstück bestehenden öff entlichen Bauten und Grünbereiche gestaltet. Es umfasst eine Bücherei sowie ein Kinder- und Jugend-zentrum. Langgestreckt öff net sich das Gebäude nach Norden zum Garten hin. Ein kleiner Anbau auf der Südseite beher-bergt einen Mehrzweckraum und einen Spielraum. Das Gebäude orientiert sich an den Bäu-men, die auf dem Grundstück vorhanden waren – in seinem Zentrum befi ndet sich eine Pinie, um die herum sich ein gekurv-ter Patio entwickelt, der den Dreh- und Angelpunkt des Bauwerks bildet. Im Erd-geschoss trennt dieser den öff entlichen Bereich von den Büroräumen und im ers-ten Stock die Erwachsenenbücherei von der Kinderbücherei. Zwei weitere impo-sante Bäume auf der Südseite markieren die Verkehrswege zwischen Erdgeschoss und Obergeschoss. Die Grundrisse sind so gestaltet, dass die Funktionen der ein-zelnen Bereiche möglichst deutlich wer-den und die Benutzer »ihren« Bereich intuitiv fi nden. Zum Haupteingang gelangt man durch einen überdachten Zugang. Die gläserne Eingangshalle überblickt den Garten und öff net sich auf den Patio. Die Bücherei ist direkt über eine breite, zentral gelegene Treppe zugänglich. Besondere Aufmerk-samkeit wurde auf die Trennung der Zugänge für die öff entlichen Bereiche und die Servicebereiche gelegt; letztere befi nden sich auf der Rückseite des Gebäudes. Ein gekurvter holzverkleideter Appendix der Kinderbücherei im Oberge-schoss enthält einen ruhigen Raum zum Geschichtenvorlesen. Seine ungewöhnli-che Form stimuliert die Fantasie der Kin-der und belebt zudem die Gartenfassade.
1 Die südliche Beton-fassade der Bücherei ist weitgehend ge-schlossen, um Leser und Bücher vor der Sonne zu schützen. Schmale Fenster
bieten einen Blick auf das begrünte Dach des eingeschossigen Gebäu deteils.2 Die Vorlese- und Geschichtenerzähl-Nische für Kinder, die
sich auf bunten Stahl-stützen über dem Garten erhebt, unter-scheidet sich deutlich vom gesetzteren Charakter des Haupt-baus.
3 Blick ins Innere des mit Holz verkleideten Vorleseraums.4 Eine Glasfassade versorgt die Bücherei mit Tageslicht und bie-tet Aussicht über den
Garten. Die Holzdecke gibt dem Raum eine warme Atmosphäre.
04.03 Schnitt A–A 1 : 500 1 Stahlstützen 2 Feuerleiter 3 Erwachsenen-
bücherei 4 Verbindungsbrücke 5 Eingangshalle
6 Kinder- und Jugendbücherei
7 Oberlicht Bücherei8 Büros 9 Feuerleiter
04.04 Schnitt B–B 1 : 500 1 Oberlicht Bücherei 2 Kinder- und
Jugendbücherei 3 Büros 4 Haupttreppe 5 Eingangshalle
6 Erwachsenen-bücherei
7 Oberlicht Bücherei 8 Feuerleiter 9 Stahlstützen
04.05 Schnitt C–C 1 : 500 1 Kinder-Vorleseraum 2 Stahlstützen 3 Erwachsenen-
bücherei 4 Oberlicht Bücherei 5 Aufzugtechnik
6 Eingangshalle 7 Treppe zum OG 8 Feuerleiter 9 Kinderraum
04.06 Schnitt D–D 1 : 500 1 Kinderraum 2 Feuerleiter 3 Aufzugtechnik 4 Treppe zum OG 5 Eingangshalle 6 Stahlstützen
0 10m5
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04 FORMA 6 Mediathek René Goscinny Sainte-Luce-sur-Loire, Frankreich
04.08 Holzfassade Detailansicht 1 : 20 1 Abdeckblech mit
Tropfkante 2 Douglasienlatten
unbehandelt auf Holzlattung
3 Glastürelement 4 Holzlattung
04.09 Holzfassade Wand und Türdetail 1 : 20 1 Schalung Douglasie
auf Holzlattung2 Unterkonstruktion
Holzlattung 3 Dämmung 4 Rahmenholz 5 Fensterelement 6 Türschwelle und
Heizungskanal-abdeckung
7 Edelstahlrost über Heizungskanal
04.11 Glasfassade Detailansicht 1 : 20 1 Attikablech mit
Tropfkante 2 Stahlprofi l verzinkt
auf Metallrahmen als Aufhängung für Glasrippen zur Windaussteifung
3 Metalljalousie 4 Glasrippen zur
Aussteifung der Glasfassade
5 Akustikdecke abgehängt aus Douglasien brettern
6 Radiator 7 Rahmensystem
Aluminium lackiert 8 Deckenplatte Stahl-
beton
04.12 Glasfassade Detailansicht 1 : 20 1 Glasrippen zur
Aussteifung der Glasfassade
2 Stahlprofi l verzinkt auf Metallrahmen als Aufhängung für Glasrippen zur Windaussteifung
3 Stahlprofi l verzinkt zur Befestigung der Glasrippen
4 Abtropfblech verzinkt
5 Rahmensystem Aluminium lackiert
6 Stahlbetonwand 7 Wärmedämmung 8 Innenwand Gips-
karton gestrichen
04.07 Südfassade Detailschnitt 1 : 20 1 Dachbegrünung 2 Kantenblech3 Absturzsicherung4 Attikablech 5 Stahlbetondecke 6 Gipskartondecke
abgehängt7 Dämmstoff 8 Dampfsperre 9 Schalung Douglasie
auf Holzlattung
10 Türrahmenholz 11 Sonnenschutzrollo 12 Doppelverglasung 13 Edelstahlrost über
Heizungskanal 14 Türschwelle 15 Fußbodenheizung 16 Bodenplatte Stahl-
beton 17 Dämmplatte
04.10 Nordfassade Detailschnitt 1 : 20 1 Dachbegrünung 2 Kantblech 3 Drainagerinne 4 Absturzsicherung 5 Dämmung 6 Befestigung Glas-
fassade 7 Dachdichtungs-
bahn 8 Attikablech 9 Rahmensystem
Aluminium 10 Stahlprofi l verzinkt
auf Metallrahmen als Aufhängung für Glasrippen zur Windaussteifung
11 Stahlträger 12 Hohlprofi l-Stahl-
träger 13 Akustikdämm-
matte
14 Akustikdecke abgehängt aus Douglasienbret-tern mit Luftspalt
15 Glasrippen zur Aussteifung der Glasfassade
16 Fußbodenheizung 17 Trittschalldäm-
mung 18 Winkelprofi l als
Umrandung der Heizrohrrinne
19 Stahlprofi l zur Befestigung der Glasrippen
20 Radiator 21 Wärmedämmung 22 Vorhangfassade
Glas23 Rahmensystem
Aluminium lackiert 24 Abtropfblech ver-
zinkt 25 Deckenplatte
Stahlbeton
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A–A
B–B
26 27
05Gareth Hoskins Architects
Besucherzentrum auf dem Schlacht-feld von Culloden Inverness, Schottland, Großbritannien
AuftraggeberNational Trust for Scotland
ProjektteamGareth Hoskins, Thomas Bernatzky, Nick Domminney, Thomas Hamilton, Kathy Li, David Lindsay
TragwerksplanerDavid Narro Associates
HaustechnikMax Fordham
Das Architekturbüro Gareth Hoskins Architects gewann 2004 den Wettbewerb des National Trust for Scotland für den Entwurf eines neuen Besucherzentrums auf dem Schlachtfeld von Culloden, Ort der letzten Schlacht in Großbritannien (1746) und Grabstätte von über 1200 Menschen. Das neue Gebäude ist dreimal so groß wie die vorherige Anlage und für bis zu 250 000 Besucher im Jahr konzi-piert. Es bietet Informationen über die Schlacht mit zusätzlichen Bildungs- und Konferenzmöglichkeiten, eine Cafeteria und ein Restaurant, einen Andenken-laden sowie Räumlichkeiten für das Per-sonal. Während das alte Besucherzentrum auf archäologisch sensiblem Boden stand, wurde das neue abseits der Grenzen des eigentlichen Schlachtfelds errichtet, um sicherzustellen, dass durch den Bau keine Gräber oder Artefakte beschädigt wür-den. Das neue Gebäude ist zwischen einer bestehenden Feldmauer und einem neu errichteten, sanft ansteigenden Erd-wall platziert. Dieser schirmt den Publi-kumsverkehr vom Schlachtfeld ab und leitet die Besucher auf eine bepfl anzte Dachterrasse, von der aus man einen grandiosen Blick über das Gelände hat. Das Gebäude und der Erdwall fungieren als Eingangsportal der Anlage und führen den Besucher wahlweise zuerst unter die muschelförmigen Dächer des Restaurants oder in die Ausstellungsräume, die an aus gewählten Punkten Blicke auf die Landschaft gewähren, deren Höhepunkt die Aussicht von der Dachterrasse ist. Das Gebäude besteht aus einer Stahlrahmen-konstruktion mit einer Bodenplatte aus Beton und stark wärmegedämmten Wän-den und Dächern aus Holz. Die Außen-wände sind überwiegend mit unbehan-delter schottischer Lärche aus einem nahegelegenen Waldstück verkleidet, andere Bereiche mit lokalem Caithness-Naturstein. Auch die Holzverkleidungen im Inneren bestehen aus unbehandelter schottischer Lärche, die übrigen Holzein-bauten aus geölter britischer Eiche.
1 Vier geschwungene Dachelemente sind so ausgerichtet, dass die öff entlichen Räume einschließlich des Vor-tragsraums (links) und des Restaurants (rechts)
mit Tageslicht versorgt werden. 2 Blick vom Schlacht-feld aus. Die lange, mit Lärchenholz verklei-dete Rampe und die Brücke ermöglichen
den Zugang zur Dach-terrasse auf dem Besu-cherzentrum. 3 Blick auf die hölzerne Sonnenblende im Süden, die ein Fenster des Ausstellungsraums
abschirmt. 4 Die langgestreckte Gedenkmauer aus lokalem Caithness-Stein stellt eine visu-elle Interpretation der historischen Ereignisse
dar und bildet die nördliche Fassade des Gebäudes.
05.01 Grundriss EG 1 : 1000 1 Zugangsrampe und
Brücke zum Gras-dach
2 Ausgang zum Schlachtfeld
3 Ausstellungsraum 4 Vorführraum 5 Reliefwand 6 WC Behinderte7 Garderobe und
Teeküche8 Abstellraum
9 Vortragsraum 10 Büro Leitung 11 WC Herren 12 WC Damen 13 Vortragsraum 14 Restaurant 15 Eingangshalle und
Rezeption 16 Shop 17 Büros Mitarbeiter 18 Trockenmauer
zum Parkplatz 19 Anlieferung 20 Haustechnik mit
Biomassentank
05.02 Schnitt A–A 1 : 500 1 Zugangsrampe
zum Grasdach 2 Brücke zum Gras-
dach 3 Reliefwand und
Zugang zum Schlachtfeld
4 begrünte Dach-terrasse
5 Ausstellungs-terrasse
6 Fluchttreppe
05.03 Schnitt B–B 1 : 500 1 Lüftungsschacht2 Ausstellungsraum 3 Lüftungsschacht4 Zugangsrampe 5 Lüftungsschacht6 Zugangsrampe 7 begrünte Dach-
terrasse 8 Fluchttreppe
9 Vortragsraum 10 Vortragsraum 11 Restaurant 12 Restaurant 13 Mitarbeiterraum 14 Trockenmauer
zum Parkplatz
0 20m10
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30
28 29
05 Gareth Hoskins Architects Besucherzentrum auf dem Schlachtfeld von Culloden
Inverness, Schottland, Großbritannien
05.04 Detail Oberlicht, Dach und Schiebetür 1 : 20 1 Oberlicht 2 Versteifungsblech
mit Ein-Punkt-Aufl ager
3 Öff nungsmecha-nismus Fenster
4 Gefällekeil 5 Unterlegbretter
punktuell 6 OSB-Platte 12 mm,
geotextile Unter-lage
7 Wandanschluss-blech
8 Nadelholzlatte 45 × 45 mm
9 Schalungsbretter innen 135 × 19 mm
10 Stahlträger 11 Stahlstütze dahin-
terliegend 12 Mineralwolle hohl-
raumfüllend13 OSB-Platte 12 mm 14 Halteleiste für
Dachbahn 15 Eckleiste
50 × 50 mm 16 Laufsteg 750 mm
breit 17 Mineralwolle 18 Dampfsperre 19 Stahlträger
(gestrichelt)20 OSB-Sparren 356 ×
45 mm, Achsmaß 400 mm
21 Gipskartonplatte angestrichen
22 Sperrholz fünfl agig 50 × 9 mm, bei gewölbten Abschnitten
23 OSB-Platten zwei-fach, bei gewölb-ten Abschnitten
24 Absturzsicherung 25 Leuchtstoff röhre 27 Mineralwolle
100 mm zur Schall-dämmung
28 Stahlhohlprofi l 29 Rahmen Nadelholz
95 × 45 mm, Achs-breite 600 mm
30 Rahmen Nadelholz 45 × 45 mm, Achs-breite 600 mm
31 Schalungsbretter innen 135 × 19 mm
32 Schiebetür mit Nadelholzrahmen, Sperrholzbeplan-kung und Hart-holzleistenkanten
05.05 Detail Dach mit Brüstung 1 : 20 1 OSB-Dachplatte
12 mm 2 Abdeckblech vor-
gefertigt 3 Gefällekeil Nadel-
holz 4 Stahlwinkel 5 Rahmenholz 6 Abdeckblech vor-
gefertigt 7 OSB-Dachplatte
12 mm 8 Abdeckblech vor-
gefertigt 9 Vogeldraht 15 mm
Maschenweite 10 Lattung Nadelholz
45 × 45 mm, Achs-abstand 600 mm
11 Dämmung 12 Folie dampfdurch-
lässig 13 Fassadenverklei-
dung schottische Lärche 145 × 19 mm, mit off e-nen Horizontal-fugen
14 Halteblech Dach-dichtungsbahn
15 Lattung Nadelholz 45 × 45 mm
16 Halteblech Dach-dichtungsbahn
17 Holzplanken gerif-felt 95 × 19 mm, mit 10 mm Fugen auf Unterlattung geschraubt
18 Nadelholzlatten 45 × 45 mm, Achs-abstand 600 mm
19 Kiesbett 50 mm 20 Kantenbrett
200 × 38 mm 21 Dachbegrünung
200 mm 22 Wasserspeicher-
schicht 100 mm 23 Dachdichtungs-
bahn 24 Dämmung 25 OSB-Dachplatten
12 mm 26 Überlaufrohre in
regelmäßigen Abständen
27 Fassadenver-kleidung schotti-sche Lärche 145 × 19 mm, mit off enen Horizon-talfugen
28 Lattung Nadelholz 45 × 45 mm und Konterlattung pro-fi liert 45 × 25 mm
29 Dampfsperre ganzfl ächig umlaufend
30 Stahlstütze 31 Leiste Nadelholz 32 Gipskartonbeplan-
kung 2× 12,5 mm, zur Erzielung von Brandschutz F 60
05.06 Detail Außenwand-sockel1 : 20 1 Vormauerschale
Naturstein 250 mm, in unregelmäßi-gem Läuferver-band gemauert
2 Maueranker 3 Luftschicht 50 mm 4 Holzrahmenwand
200 mm aus Dop-pel-T-Profi l-Stüt-zen, OSB-Beplan-kung, Dämmung
5 Dampfbremse 6 Schwellholz 200 ×
38 mm 7 Mauerwerk
215 mm 8 Natursteinplatten
im Mörtelbett auf Mauerwerk
9 Bodenbelag am Ende der Rampe (gestrichelt dar-gestellt)
10 Fugenversiege-lung
11 Füllbrett 195 × 45 mm, am Mauer-werk befestigt, 50 mm unter OKFF, über gesamte Rampenlänge
12 Dämmplatte 25 mm
13 Natursteinplatte 40 mm
14 Mörtelbett 25 mm auf Trennfolie
15 Heizestrich 56 mm 16 Dämmplatte Poly-
styren 50 mm, mit Nut und Feder
17 Dichtung elastisch
05.07 Detail Naturstein-verkleidung1 : 10 1 Vormauerschale
Caithness-Natur-stein 250 mm, als Läuferverband gegen Dämmplatte 50 mm in Schichten von 30 cm Höhe gemauert, um jeweils nach Ent-nahme der Platten eine Luftschicht zu erzeugen
2 Luftschicht 50 mm 3 Folie dampfdurch-
lässig 4 OSB-Platte 9 mm
5 Mineralwolle 200 mm
6 Wandanker zur Verankerung der Steinwand an der Holzrahmenkon-struktion
7 Dampfsperre ganz-fl ächig umlaufend
8 Gipskartonplatte 12 mm
9 Stahlstütze, dahin-terliegend
10 Wandanker 11 Mauerwerk
215 mm 12 Caithness-Natur-
stein auf Mörtel-bett
13 Natursteinplatten 12–25 mm in unterschiedlichen Höhen und Län-gen verlegt
05.08 Detail holzbeplankte Trennwand 1 : 10 1 Brettverschalung
145 × 19 mm, mit Edelstahlschrauben befestigt
2 Lattung Nadelholz 45 × 45 mm, Achs-abstand 600 mm, mit Edelstahl-schrauben befestigt
3 Gipskartonplatte 12 mm
4 Pfosten Nadelholz 95 × 45 mm, Achs-abstand 600 mm
5 Schalung OSB-Plat-ten 12 mm
6 Mineralwolle 100 mm als Schall-isolierung
7 Gipskartonplatte 12 mm
8 Lattung Nadelholz 45 × 45 mm, Achs-abstand 600 mm, mit Edelstahl-schrauben befestigt
9 Brettverschalung 145 × 19 mm, mit Edelstahlschrauben befestigt
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06Hérault Arnod Architectes
Kultur-, Sport- und KongresszentrumLes Deux Alpes, Isère, Frankreich
Auftraggeber Stadtbezirk Mont-de-Lans
PartnerarchitektenFrancois Deslaugiers
TragwerksplanerBatiserf
Die Anforderungen des Auftraggebers für dieses Projekt waren eindeutig: Es sollte traditionell sein. Angesichts dessen, was heutzutage im Allgemeinen als traditio-nelle alpine Architektur gebaut wird – eine kitschige Mischung unterschied-lichster regionaler Baustile –, zögerten die Architekten zunächst, diesen Auftrag anzunehmen, entschieden sich aber letztendlich doch dafür. Wie in zahlrei-chen anderen in den 1960er-Jahren ent-standenen Wintersportorten gibt es auch in Les Deux Alpes Gebäude, die jegliche Eingliederung in ein stadtplanerisches Gesamtbild und in die Landschaft vermis-sen lassen. Daher ist der Gebirgsort nun auf der Suche nach einem neuen Image, um den Ausdrucksformen einer manch-mal überzogenen Modernität entgegen-zuwirken. Als Resultat dessen präsentiert sich das neue Kulturzentrum als experi-mentelle Abwandlung der archetypi-schen Formensprache des Chalets. Die Vorschriften forderten einen einfa-chen rechteckigen Baukörper mit einem fl achen Giebeldach ähnlich dem einer Scheune. Er wurde in drei teleskopartig ineinander greifende Abschnitte unter-teilt – die Sporthalle, den Eingangsbe-reich und die Theater- beziehungsweise Kongresshalle. Die Außenwände und Dächer sind in Bezugnahme auf den kul-turellen Hintergrund dieser Bergregion komplett mit Holz verkleidet, und die gesamte Sporthalle wird von einer Holz-gitterkonstruktion umhüllt, deren Motiv von einem alten Chalet übernommen wurde. Das Muster wurde vergrößert und vervielfacht und so zu einer abstrakten Komposition mit gleichmäßigem Raster umgewandelt. Die Außenwand der Ver-anstaltungshalle ist mit schmalen Holzlat-ten verkleidet, deren Zuschnitt an den Kanten die Ansammlung von Wasser ver-hindert. Die Innenwände der Sporthalle und des Funktionsbereichs sind ebenfalls mit teils naturbelassenen, teils in lebhaf-ten Farben gestrichenen Holzpaneelen verkleidet.
1 Holzmotive fanden Eingang in die traditio-nelle regionale Archi-tektur mit der Erfi n-dung der Bandsäge und erfreuen sich durch die Entwicklung
automatischer und computergesteuerter Schneidetechniken heute zunehmender Beliebtheit. So wurde auch die Sporthalle mit einem ornamenta-
len Holzgitter umhüllt.2 Das Dach auf der Giebelseite der Sport-halle ist durch ein ver-glastes Oberlichtband von der Fassade abge-setzt, was der traditio-
nellen Chalet-Form eine zeitgenössische Anmutung verleiht. 3 Blick auf den in der Mitte der Längsseite des Gebäudes gelege-nen Haupteingang;
rechts oberhalb des Holzgitters das Dach der Sporthalle.4 Eine Längswand der Sporthalle ist mit Holz-brettern verkleidet, von denen einige in
leuchtenden Farben gestrichen sind und so einen skulpturalen Eff ekt erzielen.
06.01 Grundriss EG 1 : 500 1 Veranstaltungs-
halle, Bühne 2 Zuschauerraum 3 Eingangshalle 4 WC 5 WC 6 Lager 7 Technik 8 Schiedsrichter 1 9 Schiedsrichter 2 10 Umkleideraum 11 Team 12 Team 13 Team 14 Team 15 WC Herren 16 WC Damen 17 Flur 18 Büro 19 Lager 20 Küche 21 Werkstatt 22 Lager 23 Heizung 24 Sporthalle
06.02 Schnitt A–A 1 : 500 1 Veranstaltungshalle,
Bühne 2 Zuschauerraum 3 Eingangshalle 4 Foyer 5 Projektionsraum 6 Sporthalle
06.03 Schnitt B–B 1 : 500 1 Veranstaltungshalle
06.04 Schnitt D–D 1 : 500 1 Umkleideräume 2 Rezeption 3 Eingangshalle 4 Vorraum zum Direk-
tionsbüro und Projektionsraum
06.05 Schnitt C–C 1 : 500 1 Umkleideräume 2 Rezeption 3 Eingangshalle 4 Projektionsraum
06.06 Schnitt E–E 1 : 500 1 Sporthalle
0 10m5
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06 Hérault Arnod Architectes Kultur-, Sport- und Kongress-zentrum
Les Deux Alpes, Isère, Frankreich
06.07 Detailschnitt Wand1 : 50 1 Paneele Lärchen-
holz auf Stahlunter-konstruktion
2 Luftschicht 3 Wärmedämmung
20 × 75 mm4 Dampfsperre 5 Stahlbetonstütze 6 Holzfußboden auf
Stahlbetonplatte 7 Paneele Lärchen-
holz 175 mm8 Dichtungsbahn
über Wärmedäm-mung
9 Befestigungsla-schen auf Dach-latten
10 Dampfsperre über Betonträger
11 Deckenbalken12 Paneele Lärchen-
holz 185 mm13 Befestigungs-
laschen auf Dach-latten
14 Dachsparren 15 Dichtungsbahn16 Dampfsperre 17 Akustikplatten 18 Holzdecke abge-
hängt19 Verglasung fest-
stehend20 Akustikplatte 21 Leimholzbalken 22 Holzdecke abge-
hängt
23 Verglasung fest-stehend
24 Stahlbetonstütze 240 × 240 mm
25 Wandverkleidung Lärchenholz
26 Sohlbank Lärchen-holz
06.08 Detailschnitt Dach 1 1 : 50 1 Paneele Lärchen-
holz 185 mm2 Dampfsperre 3 Stahlträger perfo-
riert4 Holzdecke abge-
hängt5 Fenstermittel-
pfosten 6 Fensterrahmen 7 Kletterwand 8 Paneele Lärchen-
holz 185 mm9 Befestigungs-
laschen auf Dach-latten
10 Folie über Wärme-dämmung
11 Dachlattung 80 × 120 mm
12 Doppelsparren 13 Kastenrinne Zink-
blech14 Abdeckblech Zink 15 Träger Stahlhohl-
profi l 16 Holzpaneele
Außenfassade 17 Träger Stahlhohl-
profi l18 Lattenschalung
Lärchenholz19 Stahlstütze
20 Lattenschalung Lärchenholz auf Wärmedämm-platten
21 Vorhangfassade Glas
22 Stahlstütze 23 Träger Stahlhohl-
profi l24 Akustikdecke
abgehängt25 Stahlbetondecke
06.09 Detailschnitt Dach 2 1 : 50 1 Stahlbetonträger 2 Paneele Lärchen-
holz 185 mm3 Dampfsperre 4 Stahlbetonträger 5 Stahlbetonstütze
240 mm6 Wärmedämmung
2 × 75 mm mit Dampfsperre
7 Stahlblechpaneele über Luftschicht
8 Holzlatten 60 × 20 mm aufgeschraubt
9 Bodenplatte Stahl-beton
10 Tropfblech verzinkt
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D–D E–E
C–C
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07Hunters
Grundschule Crawley Down Crawley, West Sussex, England, Großbritannien
AuftraggeberKreisverwaltung West Sussex
ProjektteamLeeza Aldis, Lee Johnson
TragwerksplanerScott Wilson
HaustechnikWhite Young Green
AusschreibungGrant Associates
Dieses Projekt umfasste einen neuen Anbau, umfangreiche Umbau- und Reno-vierungsarbeiten an der bestehenden Grundschule und den kompletten Abriss des ursprünglichen Gebäudes für die untersten Jahrgänge aus den 1960er-Jah-ren. Die neue Schule bietet eine moderne und fl exible Raumgestaltung für Personal, Schüler und Eltern; zusätzlich kann die Aula außerhalb der Unterrichtszeiten für Veranstaltungen der Gemeinde genutzt werden. Das Konzept war, einen Ort für Kinder zu schaff en, an dem diese mög-lichst frei und ungehindert aufwachsen können, und zugleich einen Treff punkt für die Dorfgemeinschaft. Jedes Klassenzimmer wurde entspre-chend dem Alter der Schüler gestaltet; die Räume für die ganz Kleinen haben Fensteröff nungen sowohl in Kleinkind-höhe als auch in Erwachsenenhöhe, und die Wände sind in lebhaften Farben gehalten. Bis zum sechsten Schuljahr werden die Räume allmählich höher, und es dominieren neutralere Farben, so dass die Klassenräume eine »erwachse-nere« Atmosphäre ausstrahlen. Die unter-schiedlichen Dach- und Deckenhöhen symbolisieren die Reise des Wachsens in einem kontinuierlichen Fluss über die Jahre hinweg. Das Äußere der Schule wird von dem mit einem markanten Vordach versehenen Eingangsbereich dominiert. Runde Aussparungen in der holzverkleideten Überdachung lassen Tageslicht einfallen und schaff en eine Verbindung zwischen innen und außen. Die Integration des Anbaus in das beste-hende Gebäude ist gelungen, und wenn man sich im Inneren der Schule befi ndet, fällt es schwer, zwischen Alt und Neu zu unterscheiden.
1 Das holzverkleidete Vordach mit schrägen Holzstützen verschaff t der Schule einen markanten neuen Ein-gangsbereich.2 Der Eingang wird
auf der linken Seite von Büros für das Per-sonal und auf der rech-ten Seite von der Aula fl ankiert, die außerhalb der Unterrichtszeiten von der Dorfgemein-
schaft genutzt werden kann. 3 Das Vordach am Ein-gang ist sowohl mit Punktstrahlern als auch mit großen kreis-förmigen Oberlichtern
ausgestattet, die Tageslicht in den Ein-gangsbereich bringen.
07.02 Schnitt A– A 1 : 200 1 Fassade Bücherei 2 Klassenzimmer 3 Lesezone 4 Flur 5 Fassade Pausen-
halle 6 Arbeitsraum
07.03 Schnitt B–B 1 : 200 1 Aula 2 Küche 3 Bücherei
07.04 Schnitt C–C 1 : 200 1 überdachter
Eingang 2 Vorraum 3 Eingang mit
Rezeption
07.05 Schnitt D–D 1 : 200 1 überdachter
Außenbereich 2 WC Jungen 3 WC Mädchen 4 Obst- und Milch-
shop 5 Flur
07.06 Schnitt E–E 1 : 200 1 Eingangsvordach 2 Aula
07.01 Grundriss EG 1 : 500 1 Klassenzimmer 2 Windfang 3 WC Jungen 4 WC Mädchen 5 Klassenzimmer 6 Klassenzimmer 7 Bücherei 8 Abstellraum 9 WC Behinderte10 Aula 11 WC 12 Küche 13 Rezeption 14 Vorraum 15 überdachter Ein-
gang 16 Büro Schuldirektor 17 Büro
18 WC Behinderte 19 Mehrzweckraum 20 Haustechnik 21 Klassenzimmer 22 Klassenzimmer 23 Klassenzimmer 24 Gruppenraum 25 Garderobe 26 WC Jungen 27 WC Mädchen 28 Garderobe 29 Flur mit Gardero-
ben 30 Innenhof 31 Klassenzimmer 32 Klassenzimmer 33 Arbeitsraum 34 Hausmeister 35 WC Jungen 36 Abstellraum 37 Pausenhalle
38 Klassenzimmer 39 Klassenzimmer 40 Gruppenraum 41 Klassenzimmer 42 Computerraum 43 WC Mädchen 44 Garderobe 45 WC Lehrer 46 Abstellraum 47 Gruppenraum 48 stellvertretender
Direktor49 Lehrerzimmer
0 10m5m
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1
1
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1
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18
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07 Hunters Grundschule Crawley Down Crawley, West Sussex, England, Großbritannien
07.07Detail Außenwand-sockel 1 1 : 10 1 Vormauerziegel
102,5 mm, ober-halb der Sperrfolie
2 Dämmplatten Polystyrol 50 mm
3 Bitumenbahn, auf der Außenseite des Innenmauer-werks vollfl ächig verklebt und in die Sperrschicht des Vormauerwerks übergehend
4 Innenmauerwerk Porenbetonstein 140 mm
5 Systemputz mehr-lagig raumseitig
6 Fußleiste lackiert, auf Füllbrett mon-tiert
7 Zementestrich schwimmend 75 mm
8 Dämmplatte 75 mm
9 Dampfsperrfolie lose verlegt, über-lappend verklebt
10 Dampfsperrschicht fl exibel
11 Stahlbetonboden-platte 150 mm auf Gleitfolie
12 Vormauerziegel 102,5 mm, unter-halb der Sperrfolie
13 Füllmörtel mit Abschrägung unter Luftschicht
07.08 Detail Außenwand-sockel 2 1 : 10 1 Systemaußenputz
eingefärbt 2 Vormauerziegel
100 mm 3 Dämmplatte Poly-
styrol 50 mm 4 Innenmauerwerk
Porenbetonstein 140 mm
5 Füllbrett 15 mm 6 Fußleiste lackiert 7 Bitumenbahn, auf
der Außenseite des Innenmauer-werks vollfl ächig verklebt und in die Sperrschicht des Vormauerwerks übergehend
8 Zementestrich schwimmend 75 mm
9 Dampfsperrschicht fl exibel
10 Dämmplatten 75 mm
11 Stahlbetonboden-platte 150 mm auf Gleitfolie
12 Vormauerziegel 102,5 mm, unter-halb der Sperrfolie
13 Füllmörtel mit Abschrägung unter Luftschicht
07.09 Detail Außenwand-sockel 3 1 : 10 1 Zementestrich
schwimmend 75 mm
2 Dämmplatten 75 mm, lose ver-legt
3 Dampfsperrfolie, überlappend ver-klebt
4 Stahlbetonboden-platte 150 mm auf Gleitfolie
5 Fußleiste lackiert, auf Füllbrett mon-tiert
6 Bitumenbahn, auf der Außenseite des Innenmauer-werks vollfl ächig verklebt und in die Sperrschicht des Vormauerwerks übergehend
7 Innenmauerwerk Porenbetonstein 140 mm
8 Dämmplatten Polystyrol 50 mm
9 Systemaußenputz eingefärbt
10 Vormauerziegel 102,5 mm, ober-halb der Sperrfolie
11 Position der Sperr-folie bei Höhen-versatz
12 Vormauerziegel 102,5 mm, unter-halb der Sperrfolie
13 Füllmörtel mit Abschrägung unter Luftschicht
07.10 Detail Außenwand-sockel mit Fenster 1 : 10 1 Zementestrich
schwimmend 75 mm
2 Dämmplatten 75 mm
3 Dampfsperrfolie, überlappend ver-klebt
4 Stahlbetonboden-platte 150 mm auf Gleitfolie
5 Fußleiste lackiert, auf Füllbrett mon-tiert
6 Systemputz mehr-lagig, dahinterlie-gend
7 Fensterbank Holz lackiert, auf Füll-holz montiert
8 Systemfenster Aluminium pulver-beschichtet, mit Doppelverglasung
9 Systemfenster-bank Aluminium pulverbeschichtet
10 Halterahmen-profi le
11 Dämmplatte Poly-styrol 50 mm
12 Vormauerziegel 102,5 mm, ober-halb der Sperrfolie
13 Innenmauerwerk Porenbetonstein 140 mm
14 Füllmörtel mit Abschrägung unter Luftschicht
07.11 Detail Außenwand-sockel mit Tür 1 : 10 1 Laibung aus wär-
megedämmten Gipskartonplatten 18 mm
2 Fußleiste lackiert, auf Füllbrett mon-tiert
3 Außentür Alumi-nium mit Doppel-verglasung
4 Türschwelle Alumi-nium mit Dich-tungsprofi l
5 Dämmplatte 6 Bitumenbahn, auf
der Außenseite des Innenmauer-werks vollfl ächig verklebt und in die Sperrschicht des Vormauerwerks übergehend
7 Zementestrich schwimmend 75 mm
8 Dampfsperrfolie überlappend ver-klebt
9 Dampfsperrfolie überlappend ver-klebt
10 Vormauerziegel 102,5 mm, ober-halb der Sperrfolie
11 Innenmauerwerk Porenbetonstein 140 mm
12 Füllmörtel mit Abschrägung unter Luftschicht
13 Vormauerziegel 102,5 mm, unter-halb der Sperrfolie
14 Fundament Stahl-beton
07.12 Detail Innenwand und Bodenplatte 11 : 10 1 Bodenplatte Stahl-
beton 150 mm auf Gleitfolie
2 Dampfsperrfolie überlappend ver-klebt
3 Dampfsperrschicht fl exible
4 Dampfsperrfolie überlappend ver-klebt
5 Zementestrich schwimmend 75 mm
6 Fußleiste lackiert, auf Füllbrett mon-tiert
7 Systemputz mehr-lagig raumseitig
8 Fußleiste lackiert 9 Innenmauerwerk
Porenbetonstein 140 mm
10 Systemputz mehr-lagig raumseitig
11 Fußleiste lackiert 12 Dämmplatte
13 Zementestrich schwimmend 75 mm
14 Dämmplatten 75 mm
15 Dampfsperrschicht fl exibel
16 Dampfsperrfolie überlappend ver-klebt
17 Bodenplatte Stahl-beton 150 mm auf Gleitfolie
18 Füllmörtel
07.13 Detail Innenwand und Bodenplatte 2 1 : 10 1 Systemputz mehr-
lagig raumseitig 2 Fußleiste lackiert,
auf Füllbrett mon-tiert
3 Innenmauerwerk Porenbetonstein 140 mm
4 Systemputz mehr-lagig raumseitig
5 Fußleiste lackiert 6 Zementestrich
schwimmend 75 mm
7 Dämmplatte 75 mm
8 Dampfsperrfolie überlappend ver-klebt
9 Dampfsperrschicht fl exibel
10 Bodenplatte Stahl-beton 150 mm auf Gleitfolie
11 erste Steinschicht dem Schichtmaß angepasst
12 Zementestrich schwimmend 75 mm
13 Dampfsperrschicht fl exibel
14 Dämmplatte 75 mm
15 Dampfsperrfolie überlappend ver-klebt
07.14 Detail Innenwand und Bodenplatte 3 1 : 10 1 Systemputz mehr-
lagig raumseitig 2 Innenmauerwerk
Porenbetonstein 140 mm
3 Sicherheitsfuß-leiste PVC mit Hohlkehle
4 Zementestrich schwimmend 75 mm
5 Dämmplatte 75 mm
6 Dampfsperrfolie überlappend ver-klebt
7 Dampfsperrschicht fl exibel
8 erste Steinschicht dem Schichtmaß angepasst
9 Bodenplatte Stahl-beton 150 mm auf Gleitfolie
10 Füllmörtel 11 Innenmauerwerk
Porenbetonstein 100 mm
12 Systemputz mehr-lagig raumseitig
13 Fußleiste lackiert, auf Füllbrett mon-tiert
14 Dämmplatte 15 Zementestrich
schwimmend 75 mm
16 Dämmplatte 75 mm
17 Dampfsperrschicht fl exibel
18 Dampfsperrfolie überlappend ver-klebt
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08Jarmund/Vigsnæs AS Architects
Wissenschaftszentrum Svalbard Longyearbyen, Svalbard, Norwegen
AuftraggeberStatsbygg/Norwegisches Direktorium für öff entliches Bauen
ProjektteamEinar Jarmund, Håkon Vigsnæs, Alessandra Kosberg
TragwerksplanerAS Frederiksen
LandschaftsarchitektGrindaker AS
Dieses Projekt wurde in Auftrag gegeben, um neue Verwaltungs-, Forschungs- und Museumsräume in Svalbard zu schaff en – in einer Umgebung mit extremen Witte-rungsverhältnissen. Die gedämmte Kup-ferverkleidung, die das Gebäude umhüllt, ergibt eine aerodynamische Außenhaut, die äußerst widerstandsfähig gegen Wind und Schneetreiben ist. Die Form des Gebäudes wurde geometrisch so gestal-tet, dass sie Flexibilität in Bezug auf künf-tige Nutzungs- und Klimaveränderungen bietet. Zur Schonung des Permafrostbo-dens wurde der Bau auf Stützen gestellt. Das Hauptbaumaterial ist Holz, was die vor Ort durchzuführenden Anpassungs-arbeiten zur Verhinderung von Kälte-brücken deutlich erleichterte. Das für die Außenverkleidung verwendete Kupfer-blech lässt sich auch bei niedrigen Tem-peraturen noch problemlos verarbeiten, wodurch eine Ausdehnung der Bau-periode in die kältere Jahreszeit hinein möglich war. Ein wichtiger Gesichtspunkt war die Schaf-fung lebendiger öff entlicher Räume – eines warmen und hellen Campus-Ambi-entes als Zufl uchtsort in den kalten und dunklen Wintermonaten. Die mit Rottan-nenholz verkleideten Innenräume zeigen komplexe Geometrien, die denen der Außenhaut entsprechen. Durch die fl ießende Raumabfolge werden die Ver-kehrsfl ächen optimiert sowie unter-schiedliche Aussichtspunkte und Blick-winkel geschaff en. Eine ausgedehnte, nach Norden orientierte Glasfront im zen-tralen Atrium des Gebäudes unterstreicht die Aufgabe des Zentrums, die arktische Umwelt zu erforschen. Von diesem Zent-rum ausgehende Korridore führen zu den Unterrichtsräumen, Laboratorien und den Büros für insgesamt 300 Studenten und 50 Mitarbeiter.
1 Die Geometrie der kupferverkleideten Fassaden wurde mit Hilfe eines die Klima-verhältnisse berück-sichtigenden 3D-Pro-gramms modelliert.
Das Gebäude wurde auf Stützen gestellt, damit es nicht zum Schmelzen des Dauer-frostbodens beiträgt.2 In der alten norwe-gischen Sprache
bedeutet Svalbard »das Land der kalten Küs-ten«. In den kalten und dunklen Nächten die-ses auf dem 78. Breiten-grad gelegenen Außen-postens erscheint der
nördliche Polarhimmel unendlich.3 In der arktischen Landschaft sind Farben rar; daher wurden im Inneren des Gebäudes einige wenige, aber
eff ektvolle Farbtupfer gesetzt, die mit den dominierenden Holz-oberfl ächen kontras-tieren. 4 Das zentrale Atrium dient als Treff punkt
für die Forschungs-gemeinschaft und zugleich als Zentrum der Verkehrsfl ächen.
08.01 Grundriss EG 1 : 1000 1 Auditorium 2 Versammlungs-
raum 3 Versammlungs-
raum 4 Büro 5 Cafeteria
6 Außenterrasse 7 Küche 8 Laboratorien 9 Technikraum
Heizung 10 Archiv 11 Technikraum
Lüftung 12 Bibliothek 13 Seminarräume
14 Atrium 15 Hausmeister 16 Haupteingang und
Lobby 17 Auditorium 18 Bibliothek 19 Eingang Bibliothek 20 Notstromaggregat 21 Museum, Vorführ-
raum
22 Museum, Hauptraum
23 Büros 24 IT-Zentrum 25 IT-Zentrum,
Technikraum 26 Garderoben 27 Lager 28 Lagerraum
Ausstellung
29 Fahrzeugwerkstatt 30 Schlauchboot-
werkstatt 31 überdachte
Vorfahrt 32 Kühlraum 33 Wäscherei
08.02 Schnitt A–A 1 : 500 1 Fensterband 2 Verkleidung Kupfer-
blech3 Fensterband 4 Lüftungskanal 5 Haupthalle, untere
Ebene
6 Haupthalle, mitt-lere Ebene
7 Haupthalle, obere Ebene
8 Büro 9 Haupteingang 10 Brücke zum Haupt-
eingang11 Brücke zur Biblio-
thek
12 Fenster zum Museum
08.03 Schnitt B–B 1 : 500 1 Büro 2 Bibliothek 3 Archiv 4 Flur 5 Technikraum 6 Atrium
7 Büro 8 Flur 9 Büro 10 Büro 11 Flur 12 Büro 13 Wartungspersonal14 Flur
08.04 Schnitt C–C 1 : 500 1 Technikraum 2 Lager 3 Lager 4 Vorführraum 5 Museumsbüros
6 Sysselmannen-Archiv
7 Sysselmannen-Laboratorien
8 Museum 9 Luftraum Museum 10 Museumseingang
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08 Jarmund/Vigsnæs AS Architects Wissenschaftszentrum Svalbard Longyearbyen, Svalbard, Norwegen
08.05 Schnitt D–D 1 : 500 1 Verkleidung
Kupferblech2 Flur 3 Lager 4 Büro 5 Lager 6 Technik 7 Treppe 8 Büro
9 Technik10 Auditorium 11 Museum 12 Büro 13 Fensterband 14 Verkleidung
Kupferblech 15 Fenster zum
Museum
08.07 Detailschnitt Dach 1 : 20 1 Kupferdach mit
Stehfalzdeckung 2 Schalung Sperrholz3 Dämmung 200 mm 4 Verkleidung Holz5 Systemfenster
Metall6 Doppelverglasung
feststehend7 Metall-Fenster-
system 8 Holzrahmenstütze 9 Umriss der Haupt-
stützen (gestrichelt dargestellt)
10 Stehfalzdeckung Kupfer
11 Schalung Sperr-holz
12 Schalung Sperr-holz
13 Hohlraumdäm-mung 200 mm
14 Dämmplatten 50 mm
15 Rahmenholz 16 Verkleidung Holz 17 Dachlatten
2 × 50 mm 18 Deckenverklei-
dung Holz
08.08 DetailschnittFenster, Wand und Boden 1 : 20 1 Fensterrahmen-
system 2 Metallsprosse 3 Metallrahmen
vertikal 4 Umriss der Haupt-
stützen (gestri-chelt dargestellt)
5 Befestigungs-winkel
6 Doppelverglasung feststehend
7 Holzstütze 8 Holzsitzbank,
an Hauptstützen montiert
9 Montagewinkel 10 Kupfersohlbank 11 Rahmenholz für
Hohlraumdäm-mung 200 mm
12 Holzschalung Sohlbank
13 Holzschalung innen
14 Dämmplatten 50 mm
15 Hohlraumdäm-mung 200 mm
16 Luftschicht 50 mm 17 Schalung Sperr-
holz 18 Stehfalzdeckung
Kupfer
19 Fußbodenrahmen-holz 50 × 200 mm
20 Stahlträger Fassade 21 Holzfußboden 22 Stahlbetonestrich
70 mm 23 Dämmung
200 mm 24 Decke Stahlbeton
200 mm 25 Stahlträger 26 Kopfplatte Stahl 27 Stahlstütze
08.06 Typischer Schnitt 1 : 200 1 Verkleidung Kupfer-
blech2 Anlieferung 3 Eingang zum Auf-
zug 4 Tür zur Anlieferung 5 Lagerraum 6 Fassade Kupferblech7 Betonwand Aufzug-
schacht
8 Dachdeckung Kupferblech
9 Haustechnik 10 Betonwand Auf-
zugschacht 11 Deckenhohlraum
mit Lüftungsinstal-lation
12 Aufzugschacht 13 Holzparkett 24 mm
im Museum14 Stahlstütze
15 Stahlstütze unter Gebäude
16 Glaswand innen 17 Fensterbänder 18 Verkleidung
Kupfer blech19 Holzträgerkon-
struktion 20 Holzdecke 21 Decke Stahlbeton 22 Schürze Kupfer-
blech
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09 Lassila Hirvilammi Architects
Kirche Kärsämäki Kärsämäki, Finnland
AuftraggeberKirchengemeinde Kärsämäki
ProjektteamAnssi Lassila
TragwerksplanerJussi Tervaoja, Oulu University, Depart-ment of Architecture, Wood Studio
Die erste Kirche in der Gemeinde Kärsä-mäki wurde im Jahre 1765 gebaut. Um 1841 war diese Kirche baufällig geworden und wurde abgerissen. 1998 entstand die Idee, eine neue, moderne Kirche mit den handwerklichen Methoden des 18. Jahr-hunderts zu errichten. Daraufhin wurde ein Wettbewerb an der Fakultät für Archi-tektur der Universität von Oulu veranstal-tet. Der Siegerentwurf besteht aus zwei Teilen, einem Gebäudekern in Holzblock-bauweise und einer Hülle aus schwarz geteerten Schindeln. Das Bauwerk hat eine archaische Ausstrahlung, die perfekt zu der klerikalen Nutzung passt, und hält den lokalen Wetterbedingungen optimal stand. Der Raum zwischen der äußeren Hülle und dem Kircheninneren beherbergt Nebenräume wie ein Vestibül, die Sakris-tei und einen Abstellraum. Die Kirchgän-ger werden durch einen abgedunkelten Bereich in den von oben durch eine Laterne erhellten Hauptraum geleitet. Die Stämme für das tragende Gerüst wurden in den Wäldern der Gemeinde gefällt. Die Eckverbindungen wurden mit traditionel-len Werkzeugen hergestellt. Die innensei-tigen und die äußeren Oberfl ächen der Blockhauswände wurden mit einer brei-ten Axt bearbeitet. Der Dachstuhl wurde vor Ort gezimmert und mit Holzdübeln befestigt. Die gesamten Arbeiten wurden mit histo-rischen Werkzeugen ausgeführt. 50 000 Schindeln aus Pappelholz wurden für die Fassade und das Dach benötigt. Diese Kir-che ist ein ausgezeichnetes Beispiel für meisterhafte alte Handwerkskunst.
1 Die Südwestecke der Kirche ist ausge-schnitten und bildet den Eingang. Rechts betreten die Kirch-gänger den Raum über eine kleine Treppe,
links über eine Rampe. 2 Die anderen Ecken werden von vertikalen Glaspaneelen mit ver-stellbaren Fenster-läden betont. 3 Ansicht der Schin-
delfassade mit dem Eingang. Die geteerten Schindeln erzeugen eine interessante Oberfl ächentextur und bilden einen Kontrast zu den übrigen unbe-
handelten Holzele-menten. 4 Der Innenraum ist als Raum im Raum konzipiert. Hier zeigt sich die handwerkliche Ausführung besonders
off ensichtlich. Das Holz wurde komplett unbe-handelt belassen und gibt dem kontemplati-ven Raum eine ange-nehme Wärme.
09.01 Grundriss 1 : 200 1 Eingangshalle 2 Rampe 3 Rampe 4 überdachter
Eingang 5 Vorhalle 6 Kirchenraum 7 Sakristei
09.02 Schnitt A–A 1 : 200 1 Laterne 2 Schindeldach 3 Dachtragwerk 4 Innenseite der Voll-
holzwand 5 zentraler Knoten-
punkt der Dachkon-struktion
6 Rampe 7 Kirchenraum
8 Außenseite der Vollholzwand
9 Sakristei 10 Außenwand mit
Schindelfassade
09.03 Ansicht Süd 1 : 200 1 Haube Kupferblech 2 Laterne verglast 3 geteerte Pappel-
holzschindeln, Dach und Fassade
4 Umriss der geöff ne-ten Fensterläden (gestrichelt darge-stellt)
5 Eingangsrampe
6 Blockhauswand innen
7 Natursteinsockel 8 Eingangstreppe 9 Fenster mit Rahmen
Pappelholz
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09 Lassila Hirvilammi Architects Kirche Kärsämäki Kärsämäki, Finnland