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Heft 4/2007 Das neue Finanzsupplement für den Mittelstand Um im globalen Wettbe- werb zu bestehen, ist eine Senkung der Trans- aktionskosten nötig. BINNENMARKT Erhöhter Beratungsbe- darf bei der Betriebsren- te durch das Ende der Sozialabgabenfreiheit. ALTERSVORSORGE Die Umsätze der Bran- che wachsen stetig. In- vestoren können von der Vielfalt profitieren. FONDS Mit dem richtigen Mix der Finanzierungsformen werden Unternehmen fit für die Zukunft. MITTELSTAND Verschiedene Konzepte helfen bei der Fuhrpark- modernisierung und ge- ben Planungssicherheit. LEASING Wer sich dem internationalen Wettbewerb stellt, generiert mehr Chancen als Risiken. Global Business

VISAVIS FinanzMagazin 04/2007 - Global Business

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Wer sich dem internationalen Wettbewerb stellt, generiert mehr Chancen als Risiken. Deutsche Unternehmen können von der globalen Beschleunigung der Handelsströme und vom Wachstum der asiatischen Mittelschichten profitieren.

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Heft

4/20

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D a s n e u e F i n a n z s u p p l e m e n t f ü r d e n M i t t e l s t a n d

Um im globalen Wettbe -werb zu bestehen, isteine Senkung der Trans -aktionskosten nötig.

BINNENMARKT

Erhöhter Beratungs be -darf bei der Betriebs ren -te durch das Ende derSozialabgaben frei heit.

ALTERSVORSORGE

Die Umsätze der Bran -che wachsen stetig. In -vestoren können von derVielfalt profitieren.

FONDS

Mit dem richtigen Mixder Finanzierungsformenwerden Unternehmen fitfür die Zukunft.

MITTELSTAND

Verschiedene Kon zeptehelfen bei der Fuhr park -mo dernisierung und ge -ben Planungs sich er heit.

LEASING

Wer sich dem internationalen Wettbewerbstellt, generiert mehr Chancen als Risiken.

Global Business

Page 2: VISAVIS FinanzMagazin 04/2007 - Global Business

Das Factoringgeschäft verzeichnet in Deutschland seit

Jahren starke Zuwachsraten. Das Volumen hat sich im

Vergleich zum Vorjahr um fast 30 Prozent erhöht. Der

Hauptgrund für diesen Anstieg ist die „Kreditklemme“, in

der viele mittelständische Unternehmen stecken. Jürgen

Hermann, freier Journalist und Autor, hat in enger

Zusammenarbeit mit namhaften Wirtschaftsexperten

das Handbuch Factoring verfasst. Es behandelt The-

men wie Mittelstandsfinanzierung, Alternativen zum

Bankkredit und Lösungen für die Forderungsfinan-

zierung. Adressaten sind mittelständische Unterneh-

mer, die neue Liquiditätsquellen erschließen und

Factoringkonzepte anwenden wollen. Ein umfassen-

der Informationsteil einschließlich Kontaktdaten zu

Factoringgesellschaften im deutschsprachigen

Raum rundet das Handbuch Factoring ab und

macht es zu einem wertvollen Begleiter für das

tägliche Geschäft.

Hiermit bestelle ich :

Exemplar/e des Handbuchs Factoring à 24,95

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Widerrufsrecht: Die Bestellung kann innerhalb von zwei Wochen ab Erhalt der Ware widerrufenwerden; rechtzeitige Absendung genügt.

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Bestellanschrift:VISAVIS Verlags GmbHAuguststr. 19-29, 53229 BonnTelefon: 02 28/3 07 94-0Telefax: 02 28/3 07 94-10E-Mail: [email protected] http://www.visavis.de

Aus dem Inhalt:

Handbuch Factoring:Für wen eignen sich individuell erarbeitete Factoringlösungen? Für wen nicht?

Vorteile und Leistungen des Factoring: Sofortiger Bargeldzufluss; umsatzkongruente Finanzierung; Bonitätsprüfung der Debitoren;Übernahme des Debitorenmanagements und des Mahnwesens

Formen des Factoring:Standard- bzw. Full-Service-Factoring; Inhouse- bzw. Bulk-Factoring; Fälligkeitsfactoring; echtes / unechtes Factoring; offenes / halboffenes / stilles Factoring

Factoring im grenzüberschreitenden Handel: Import- / Exportfactoring in einer Zeit der zunehmenden Globalisierung; Vorteile des Exportfactoring

HANDBUCH FACTORINGEin praxisorientierter Leitfaden für den Mittelstand

sofort lieferbar

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Editorial

3

Der kleine Crash der Börse Shanghaiim Februar 2007 machte es wieder einmaldeutlich: die Welt wächst mit hohem Tempozusammen. Sogar Ereignisse in Ländern,die früher als Finanzplatz vernachlässigtwurden, schlagen Wellen bis nach Tokio,New York und Frankfurt. Diese Entwicklungist unumkehrbar und wird in den nächstenJahren an Geschwindigkeit zunehmen. Da-für sorgt allein schon die wachsende Mittel-schicht in China und Indien bei gleichzeitigschrumpfender Bevölkerung in Europa.Wenn die heimische Wirtschaft konkurrenz-fähig und für Investoren attraktiv bleibenwill, dann muss sie agieren, anstatt nur zureagieren.

Die Reportagen dieser Ausgabe behan-deln nur auf den ersten Blick unterschiedli-che Themen. Auf den zweiten Blick zeigtsich, dass nicht nur die globalen Märkte im-mer enger zusammenwachsen, sondern dasssich auch Unternehmen in immer mehrBereichen auf die Entwicklung einstellenmüssen. Dies betrifft den Schutz vor Indus-triespionage und Markenpiraterie ebensowie die Finanzierung der Expansion: sowird Präsenz auf den Wachstumsmärkten inKundennähe geleistet. Daneben bietet dasFinanzinstrument Factoring inzwischen prak-tikable Möglichkeiten der Außenhandelsab-sicherung. Die Bedeutung von Private Equity– häufig ganz zu Unrecht mit dem Begriff„Heuschrecken“ verunglimpft – nimmt alsForm der Mittelstandsfinanzierung weiter anBedeutung zu. Da die deutsche Gesetzgebungdie Absicherung durch ausreichende Rück-lagen verhindert, bleiben vielen nicht-börsen-

notierten Unternehmen kaum Alternativen,für Engpässe vorzusorgen oder finanzielleMittel für eine Expansion oder den Sprungauf die Emerging Markets zu generieren.

Riesige Binnenmärkte wie die USA,Indien und China profitieren als homogenerZahlungsverkehrsraum von niedrigen Ab-wicklungskosten und einer „grenzenlosen“Binnennachfrage. Trotz der Einführung desEuro verhindern weiterhin die relativ hohenTransaktionskosten einen reibungslosenAustausch von Waren und Diensteistungeninnerhalb Europas. Die Einführung derMiFID ist deshalb keine Option, sonderneine Notwendigkeit, damit der Kontinent imglobalen Wettbewerb konkurrenzfähig bleibt.Lesen Sie dazu ab Seite 7 die Reportage un-seres Autors Dennis Vollmer.

Eine weitere Herausforderung bietetder demografische Wandel in Europa. Diegesetzliche Rente droht mangels Beitrags-zahler wegzubrechen, weshalb private undbetriebliche Altersvorsorge an Bedeutung ge-winnen. Will der Staat Arbeitnehmern undArbeitgebern mehr Verantwortung übertra-gen, so muss er die gesetzlichen Vorausset-zungen dafür schaffen. Das Ende der So-zialversicherungsfreiheit auf Entgeltum-wandlung im Jahr 2009 ist da eher ein Sig-nal in die falsche Richtung.

Die aktuelle Situation in den BereichenMittelstandsfinanzierung, betriebliche Al-tersvorsorge, MiFID, Leasing und Fondswird in dieser Ausgabe in einzelnen Repor-tagen durch unsere Autoren fachkundig be-leuchtet.

Ihre Redaktion

Finanzmagazin.info 4/07

Weltwirtschaft in Bewegung

Verlagsanschrift: Auguststraße 19-29, 53229 Bonn; Tel.:02 28/ 3 07 94-0, Fax: 02 28/ 3 07 94-10, Vanity: 07000/visa-vis, E-Mail: [email protected], Internet: http://www.visavis.de;Chefredaktion: Wolfgang Haselbauer; Schlussredaktion:Andreas Hodapp-Schneider; Redaktion: Bernhard Hasel-bauer, Christoph Blome, André Nowak, Frank Grootens, Me-lanie Sy, Ellen Drechsler, Martina Sauer, Oliver Hammel, PeterHanser (Saarbrücken), Martina Bartlett-Mattis (Nürnberg), InaSchmidt (London); Verlag: VISAVIS Verlags GmbH; Layout:Andreas Schnittker, Eric Cieslik, Christian Albert; Bildmaterialteilweise: www.photocase.com; www.pixelquelle.de; sxc.hu; Bild-nachweis von S. 14 siehe Bild Druck: Weiss-Druck GmbH&Co.KG, Industriestraße 7, 52156 Monschau; Geschäftsführer: Bern-hard Haselbauer. Verbreitete Auflage: 135.000 Exemplare.130.000 Exemplare liegen der FINANCIAL TIMES DEUTSCH-LAND bei. ISSN: 0942-8615; Konzeption und Marketing:newpublic communication KG, Bonn

IMPRESSUM Herausgeber: VISAVIS Verlags GmbH

Magazin 4Unternehmen und Regierung arbeiten imKampf gegen Produktpiraterie Hand in Hand,um Milliardenschäden abzuwenden; Indienauf dem Vormarsch, Unternehmer müssensich auf fremde Kulturen einstellen; dieVISAVIS-Redaktion berichtet über dieVerleihung des Innovationspreises 2007.

MiFID 7Im November tritt die EU-Finanzmarktrichtliniein Kraft. Viele Wertpapierunternehmen sindnoch nicht ausreichend auf die Veränderun-gen vorbereitet.

Titelthema 11Deutsche Unternehmen könnenvon der globalen Beschleuni-gung der Handelsströme undvom Wachstum der asiatischenMittelschichten profitieren.

Betriebsrente 15Durch gesetzliche Vorgaben tre-ten 2009 Veränderungen beider Altersvorsorge in Kraft. Dieszieht einen erhöhtenBeratungsbedarf nach sich.

Investment 25Fonds gelten auch in Zukunft als sichereAnlageform, die eine hohe Renditeauch bei geringem Risiko garantiert.

Mittelstands-finanzierung 31Der richtige Mix entscheidet überpositive oder negative Geschäfts-verläufe. Flexibilität ist das Gebotder Stunde.

Leasing 37Passende Konzeptezur Verbesserung derLiquidität helfenUnternehmern, sichauf die Kernkompe-tenz zu konzentrieren.

Inhalt

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Dass Produktpiraterie kein Kavaliersde-likt ist, zeigt ein Blick in die Jahressta-tistik der Bundeszollverwaltung. So

konnte der deutsche Zoll im abgelaufenenJahr bei seinen Einfuhrkontrollen gefälschteWaren im Wert von über 1,1 Milliarden Eurobeschlagnahmen. Damit hat sich der Wert derbeschlagnahmten gefälschten Produkte gegen-über dem Vorjahr mehr als verfünffacht. Dochdie Dunkelziffer ist groß. Schätzungen zufol-ge entsteht aus dem Handel mit Plagiaten al-lein für die deutsche Wirtschaft ein Schadenvon 25 Milliarden Euro jährlich. Weltweit dürf-ten es rund 120 Milliarden Euro sein.

Im globalen Kampf gegen Produktpirate-rie sieht die Bundesregierung deshalb denSchutz des geistigen Eigentums als ein zen-trales Anliegen ihrer G8-Präsidentschaft. Biszum G8-Gipfel Anfang Juni in Heiligendamm

will sie einen Konsens der G8-Staaten überPräventionsstrategien zur Verhinderung vonProdukt- und Markenpiraterie herbeiführen.

Grundage ist dabei ein gemeinsam mit derdeutschen Wirtschaft erarbeitetes Positionspa-pier, das positive Beispiele von Maßnahmenmit „Vorbildcharakter“ systematisiert, mit de-nen sich Unternehmen wirksam gegen eineVerletzung ihres geistigen Eigentums schüt-zen können. „Die Bekämpfung der Produkt-und Markenpiraterie ist nicht allein ein Thema,das entschlossenes Handeln der Staaten er-fordert. Wichtig ist, dass auch die Wirtschaftselbst ihre Verantwortung zum Schutz geistigerEigentumsrechte wahrnimmt“, betont Dr. BerndPfaffenbach, Staatssekretär im Bundesminis-terium für Wirtschaft und Technologie. Geradewissensbasierte Gesellschaften wie die Bun-desrepublik seien auf den Schutz ihrer Innova-

tionen angewiesen, so Pfaffenbach. Schließlichmüsse aber auch die Nachfrage nach Plagiatenzurückgedrängt werden.

Als Teil ihrer G8-Präsidentschaft strebt dieBundesregierung den verstärkten Dialog mitden großen Schwellenländern wie Brasilien,China, Indien, Mexiko und Südafrika an, umdort für mehr Verantwortung bei der Bekämp-fung von Produktpiraterie zu werben. Mit kon-kreten Maßnahmen wie der Einführung einesneuen elektronischen Informationssystemswill sie gleichzeitig die Zusammenarbeit derweltweiten Zollbehörden effizienter gestalten.

Das Papier mit den gemeinsam von Bun-desregierung und Wirtschaft erarbeitetenPräventionsstrategien kann auf den Internet-seiten des Bundesverbandes der DeutschenIndustrie heruntergeladen werden. WeitereInformationen unter: www.bdi-online.de

Marktbeobachter stellen seit Jah-ren eine zunehmende internationaleVerflechtung fest. Der Austausch vonRohstoffen, Produkten, Dienstleis-tungen, Arbeit und Kapital wächst.Ursachen der Globalisierung sind dertechnische Fortschritt sowie politi-sche Entscheidungen zur Liberalisie-rung des Welthandels.

Risiken und Chancen der Globali-sierung für deutsche Unternehmenliegen nah beieinander. Zum einen

ist der Konkurrenzdruck gewachsen.Neue Wettbewerber betreten dasFeld, die den deutschen Unternehmenauf heimischen und ausländischenMärkten das Leben schwer machen.Dank niedriger Lohnkosten sind diesein der Lage, im Ausland billiger zu pro-duzieren als in Deutschland. Promi-nente Opfer dieser Entwicklung wa-ren die deutsche Textil- und Unterhal-tungselektronikindustrie, die fast völ-lig vom Markt verschwunden sind.

Doch gleichzeitig bietet die Glo-balisierung den deutschen Unterneh-men auch Chancen, die es wahrzu-nehmen gilt. Sie können sich von stag-nierenden Inlandsnachfragen abkop-peln, neue attraktive Absatzmärktefinden und vor allem den Kostenvor-teil bei Auslandsproduktionen nutzen.Unternehmen, die von der Chancedieser Entwicklung profitieren wol-len, bleibt nichts übrig, als selbst zuinternationalisieren. www.ey.com

Die Globalisierung mit ihren Chancen und Risiken

Märkte

Kampf den PlagiatenPrävention Im Kampf gegen Produkt- und Markenpiraterie arbeiten Bundesregierung undWirtschaft Hand in Hand und entwickeln Strategien zum Schutz des geistigen Eigentums.

4 Finanzmagazin.info 4/07

Magazin

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Hohe Auszeichnung für dieSprachtechnologieexperten vonSpeechConcept – die InitiativeMittelstand honorierte die Ar-beit des Bammentaler Unterneh-mens mit dem Prädikat „beson-ders innovativ“. Die Sprachtech-nologielösung gewann in der Ka-tegorie „Customer RelationshipManagement“. Somit kann derSoftwareanbieter nach der erstkürzlich erfolgten Patentierungdes Produkts den nächsten Er-folg für sich verbuchen.

Die Software kommt vor al-lem im Call-Center-Umfeld beitelefonischer Kundenbetreuungzum Einsatz und ist in der Lage,gesprochene Informationen aus

Telefondaten zu verar-beiten und so den Call-Agenten professionellzu unterstützen. Wäh-rend der Agent seinemGesprächspartner zuhört,sieht er bereits die pas-sende Antwort auf demBildschirm.

Umfangreiches Vo-kabular ist die Grundlage desSpracherkennungsverfahrens.Der Wortschatz wird den Kun-denbedürfnissen entsprechendindividualisiert und gewährleistetdadurch schnellste und beste Er-kennungsraten.

Die Spracherkennungsexper-ten von SpeechConcept können

stolz sein auf ihre Innovation, er-höht sie doch die Effizienz einesjeden Contact-Centers.

Die Fakten sprechen für denSpeechAgent: neuartiges, paten-tiertes Verfahren, Agent-Scriptinggesteuerte Erkenneraktivierung,Grammar- und Keyword-Spottingmit großen Vokabularen, Identi-fikation der Kundendaten, Paral-lelerkennungen möglich (Kun-dennummer, Name, Keywords),Tools zur schnellen Terminologie-erstellung. Mehr Vorteile kanneine Telefonsoftware ihren Kun-den nicht bieten.

SpeechContact kommt baldin einem Pilotprojekt zum Einsatz.Das Unternehmen ist bereits seitJahren als Dienstleister für jeg-liche Anwendungen hoch quali-fizierter Sprachtechnologie von derSpracherkennung bis zur Sprach-synthese etabliert und anerkannt.www.speechconcept.com

International tätige Investoren ausden Bereichen Private Equity undVenture Capital treffen beim Bio-tech-& Finanz Forum 2007 auf Ge-schäftsführer von Biotech- und Me-dizintechnikunternehmen. Veranstal-ter ist am 18. Juni im Stuttgarter Hausder Wirtschaft die in Brüssel ansäs-sige Europe Unlimited SA, die einumfangreiches Programm mit Unter-nehmenspräsentationen, One2One

Meetings und Diskussionsrundensowie Beiträgen von Netzwerkernaus den Bereichen Wirtschaft, Fi-nanzierung und Lizenzierung zu-sammengestellt hat.

Am Vortag des Forums haben En-trepreneure die Möglichkeit, ihreUnternehmen vor ausgebildetenTrainern zu präsentieren. WeitereInformationen: www.wm-baden-wuerttemberg.de

Magazin

5Finanzmagazin.info 4/07

Rund um die Uhr versorgenwir Sie mit topaktuellenUnternehmensnachrichtenunter visavis.de. Recher-chieren Sie z.B. online inunserer Übersicht die aktu-ellen Termine nationaler undinternationaler Konzerne.Wer möchte, kann sich ein-gehender über unsereSchwerpunktthemen infor-mieren. Anmeldung genügt.Zudem finden Sie die wich-tigsten Informationen IhrerBranche in unserem Portal.

Newsletter

Der VISAVIS-Newsletterberichtet jede Woche überaktuelle Wirtschafts- undFinanzthemen und informiertSie über anstehende Ter-mine und Ereignisse. Unterwww.visavis.de können Sieunseren kostenlosen News-Service abonnieren.

MiFID

MiFID gilt als eine der größ-ten Herausforderungen fürdie Finanzbranche seit lan-gem. VISAVIS spricht mit Prof.Dr. Peter Gomber, Professorfür Betriebswirtschaftslehrean der Universität Frankfurta. M. und Vorstand des E-Fi-

nance Lab, über die bedeu-tendsten Neuerungen undden Einfluss von MiFID aufden Wettbewerb:www.visavis.de/interviews

Aktuelle Meldungen

Durch eine Kooperation mitder Dow Jones News GmbHkönnen unsere Leser seitMärz über das Webportalwww.visavis.de tagesak-tuelle Wirtschaftsnachrich-ten beziehen.

Call-Center

Investoren treffen EntscheiderKongress

Glaubt man dem führenden Se-minarveranstalter zu internationa-len Themen, Global Competence Fo-rum, hat sich Indien neben China zumderzeit größten wachsenden Wirt-schaftsmarkt auf dem asiatischenKontinent entwickelt. Das indischeGeneralkonsulat vermeldete, dassder deutsch-indische Handel im ab-gelaufenen Jahr 2006 um 38,7 Pro-zent gestiegen ist und ein Rekord-hoch von 10,5 Milliarden Euro ver-buchen konnte.

Doch Vorsicht! Nach Angabendes Seminarveranstalters ist Indienals Land, das im Spannungsfeld zwi-schen Tradition und Moderne ange-siedelt ist, eine Herausforderung derGlobalisierung. Diesen Spagat ver-

kennen europäische Geschäfts-partner in ihrer Geschäftsanbahnungimmer wieder.

Tradition und Religion in den Be-völkerungsgruppen auf der einenSeite, die schnell wachsende Tech-nologiebranche und das dadurch bei

den Indern neu entstandene Selbst-bewusstsein auf der anderen Seite,das muss bei seriösen Geschäfts-planungen berücksichtigt werden.

Diese Hindernisse und weiteregrundlegende Missverständnissezeichnen immer wieder dafür ver-antwortlich, dass Geschäftsab-schlüsse mit indischen Unterneh-men scheitern. Das interaktive Ma-nagementtraining „Geschäftserfolgin Indien“ vermittelt daher praxis-nah mit Tiefgang interkulturelle Kom-petenz, die für einen erfolgreichenGeschäftsabschluss unerlässlich ist.Einen Überblick über Termine undVeranstaltungsorte findet man aufder firmeneigenen Internetseite.Infos unter: www.gcforum.de

Indien zwischen Tradition und Moderne

Intelligente Software

Wachstum

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Der europäische Gesetzgeber hat mit derFinanzmarktrichtlinie MiFID („Markets in Fi-nancial Instruments Directive“) ein Werk ge-schaffen, das die nationalen Gesetzgeber unddie Finanzwirtschaften vor eine große Aufga-be stellt. Es herrscht Zeitdruck bei der Um-setzung, denn die Industrie soll sich bereits imNovember 2007 MiFID-konform verhalten.Ein prominenter Teil von MiFID ist „BestExecution“ – die Pflicht, Wertpapierordersbestmöglich auszuführen bzw. sie an den„besten Markt“ weiterzuleiten. Dipl.-Ing. PeterKretzmann verantwortet bei der pdv FinancialSoftware GmbH die Umsetzung der Best Exe-cution in einer Standardsoftware. Finanzma-gazin.info stand er Rede und Antwort.

Über die konkrete Auslegung von BestExecution in der MiFID-Richtlinie wurdein der Vergangenheit viel diskutiert. Wasmacht die Best Execution so besonders?In der Tat gab es hier schon einige Verwir-rung. Nachdem in früheren Entwürfen derMiFID noch von einer „Order-by-Order“Best Execution gesprochen wurde, habensich die Anforderungen aus Brüssel wesent-lich abgeschwächt. Obwohl der Wortlaut derDirektive auch anders interpretiert werdenkann, ist jetzt die vorherrschende Meinung,dass „Order-by-Order“ nicht mehr gefordertist, sondern ein statisches Orderrouting genügt.

Worin genau unterscheiden sich die„Order-by-Order“-Ausführung und dasstatische Orderrouting?Im statischen Orderrouting legt die Bankbzw. ein Routinganbieter starre Regeln fest,nach denen Orders behandelt werden, zumBeispiel „kleinvolumige Orders in deut-

schen Aktien: zu Xetra“. Bei einer Order-by-Order-Betrachtung werden dagegen zu-nächst die aktuellen Preisstellungen undGebühren der verschiedenen Börsenplätzebetrachtet. So wird für jede Order neu ent-schieden, an welche Börse sie weitergege-ben werden muss, um das für den Kundenoptimale Ergebnis zu erzielen – was durch-aus eine Präsenzbörse sein kann, an derIntermediäre für zusätzliche Liquidität sor-gen können.

Das dürfte bei den DAX-Titeln docheigentlich keinen allzu großen Unter-schied machen...Nein, aber bei weniger liquiden Titelndurchaus. Man darf auch nicht vergessen,dass die Handelsplätze auf MiFID reagierenund sich zu differenzieren und spezialisierenversuchen werden. Orders in einigen Wert-papiergruppen werden an regionalen Märk-ten besser aufgehoben sein.

Also ist „Order-by-Order“ Best Exe-cution jetzt vom Tisch?Juristisch ja. Aber wir sehen, dass der Marktsensibilisiert wurde. Die Margen im Order-geschäft werden weiter sinken, sodass es fürMarktteilnehmer immer wichtiger wird,große Volumina auf die eigene Orderrou-tingplattform zu bringen. Da ist Order-by-Order ein Wettbewerbsvorteil. InnovativeMarktteilnehmer sehen hier Chancen, sichvom Standard abzuheben.

Dafür muss dann aber wohl der Preisgezahlt werden, einen wesentlich komple-xeren Geschäftsprozess betreiben zu müs-sen?So ist es. Derzeit ist bei den meisten Insti-tuten der Umstellungsaufwand im Fokus,

der sehr von den bestehenden Systemen undder gewünschten Funktionalität abhängt.Alte Orderrouting-Systeme dürften sichnoch um statisches Best Execution erwei-tern lassen, aber Order-by-Order stellt völligneue Anforderungen. Oft ist es leichter, eineexterne Best-Execution-Komponente in diebestehenden Systeme zu integrieren. Manerhält auf diese Weise auch viel mehr Flexi-bilität, als bei einer Erweiterung eines Alt-systems möglich ist – von der Projektlauf-zeit mal ganz abgesehen.

Outsourcing ist ja nach wie vor einTrend in der Finanzbranche. Wie sieht esdenn damit in Bezug auf Orderroutingaus?Das ist in der Tat eine Lösung, vor allem fürkleinere Institute. Alle Wertpapierordersgehen pauschal an einen Dienstleister, dersich dann um die MiFID-konforme Ausfüh-rung kümmert. Dabei muss natürlich beach-tet werden, dass der Dienstleister für jedenseiner Orderzulieferer eine individuelleAusführungspolitik hinterlegen könnensollte. Sonst sind die Differenzierungsmög-lichkeiten verschenkt.

In einem halben Jahr tritt MiFID inKraft. Ist der Zug für die Institute, dienoch nicht mit der konkreten Umsetzungbegonnen haben, bereits abgefahren?Jedes Institut sollte die Analysephase überdie Auswirkungen der MiFID auf Prozesseund IT-Bereiche mittlerweile abgeschlossenhaben und sich weit in der Umsetzung be-finden. Für Nachzügler ist die pünktlicheMiFID-Bereitschaft praktisch nur nochdann realistisch, wenn eine fertige Best-Execution-Komponente eingesetzt oder einDienstleister mit dem Routing beauftragtwird – für kleine und mittlere Institute ohne-hin der einzig wirtschaftliche Weg, denKunden Order-by-Order anbieten zu kön-nen. Weitere Informationen unter: www.pdv-fs.de oder [email protected]

Bestmögliche Orders

Chancen „Innovative Marktteilnehmer könnensich mit ‚Order-by-Order‘ Best Execution vomStandard absetzen“, erläutert Peter Kretzmann.

Interview Finanzmagazin.info sprach mit Peter Kretzmann, pdvFinancial Software GmbH, über die Bedeutung der Best Execution.

Finanzmarkt

6 Finanzmagazin.info 4/07

Page 7: VISAVIS FinanzMagazin 04/2007 - Global Business

Finanzmarkt

7Finanzmagazin.info 4/07

Kaum ist mit Basel II die letzte großeregulatorische Herausforderung ge-schafft, steht Europas Finanzwelt vor

der nächsten – MiFID! Ende März 2007 hatder Deutsche Bundestag mit dem Beschlussdes Finanzmarktrichtlinien-Umsetzungsge-setzes (FRUG) die Weichen zur Umsetzungder sogenannten MiFID (Markets in Finan-cial Instruments Directive) in deutsches Rechtgestellt. Ziel der neuen EU-Richtlinie ist dieVereinheitlichung und Harmonisierung dereuropäischen Finanzmärkte. Neben der För-derung und Integration des binneneuropäi-schen Wettbewerbs zielt die MiFID vor al-lem auf einen verbesserten Anlegerschutz.Die Richtlinie ist einer der wesentlichen Punk-te im FSAP, dem „Financial Services ActionPlan“ der Europäischen Kommission für Fi-nanzdienstleistungen. Durch den im Jahr 1999eingeleiteten Aktionsplan soll der EU-Bin-nenmarkt für Finanzdienstleistungen schritt-weise geöffnet werden. Mit der Verabschie-dung des FRUG gehört Deutschland nun zuden europäischen Vorreitern bei der Umset-zung der MiFID. Obwohl Bankenverbändeund Emittenten wegen der hohen Anforde-rungen bei der Umstellung um Aufschub ge-beten hatten, soll laut Bundestags-Finanz-ausschuss weiterhin am 1. November 2007als bindender Termin für die Finanzwirtschaftfestgehalten werden. Der Bundesrat wird dasFRUG voraussichtlich am 11. Mai 2007 ab-schließend beraten. Auch das Bundesminis-terium der Finanzen wird letzte Verordnun-gen zur Konkretisierung des FRUG voraus-sichtlich noch im Mai dieses Jahres auf denWeg bringen. Somit sind die letzten bürokra-tischen Hürden genommen, und das neue

Fundament für den europäischen Wertpapier-handel ist gegossen.

Für die betroffenen Finanzinstitute undWertpapierdienstleister entsteht jedoch nunein gewisser Zeitdruck. Denn es bleiben nurnoch wenige Monate für die Implementie-rung der Regelungen in die eigene Organisa-tion. Dabei gilt die MiFID als eine der größ-ten Herausforderungen der letzten Jahre fürdie Finanzbranche. Wesentliche Anforderun-gen stellen unter anderem die umfassendenDokumentationspflichten für Finanzdienst-leister bei der Wertpapierberatung und derAusführung von Orders dar. Die Transak-tionsdaten sind durch die Anbieter ab Inkraft-treten der MiFID Anfang November für fünfJahre zu speichern. Um den künftigen Rege-lungen zu entsprechen, ist ferner die Doku-

mentation der sogenannten „Best ExecutionPolicy“ erforderlich. Im Rahmen dieser Vor-gabe müssen Wertpapierdienstleister nach-weisen, dass sie Transaktionen zu den fürden Kunden günstigsten Konditionen durch-führen. Zur Schaffung von größtmöglicherTransparenz sind Banken und Finanzdienst-leister künftig zudem verpflichtet, die Trans-aktionskosten, das heißt zum Beispiel even-tuelle Ausgabeaufschläge, Vermittlungs- oderBestandsprovisionen (sogenannte Kick-Back-Vereinbarungen) offenzulegen.

Dementsprechend befürchten Bran-chenexperten durch die Einführung der Mi-FID einen hohen bürokratischen Aufwand.Waren zum Beispiel die Formulare für denWertpapierkauf in der Vergangenheit nochrecht übersichtlich, ist in Zukunft mit einemwesentlich umfangreicheren Papierkrieg zurechnen. So muss etwa der Berater vor der Ab-wicklung einer Transaktion detaillierte Infor-mationen zum Kunden wie dessen Vermö-gensverhältnisse oder Bildungsstand genau-estens dokumentieren. Anschließend ist derKunde in Kundenklassen einzustufen. Der Be-rater ist nach den neuen Regelungen verpflich-tet sicherzustellen, dass dem Kunden je nachKlassifizierung nur die Anlagemöglichkeitenempfohlen werden, die tatsächlich dessen Be-dürfnissen und Möglichkeiten entsprechen.Angebotene Produkte haben demnach stetsden Anlagezielen, den finanziellen Verhältnis-sen und dem Erfahrungsschatz des Kunden zuentsprechen. Gegenüber dem signifikant er-höhten Anlegerschutz erscheint auch Skep-tikern ein Mehraufwand der Banken und Fi-nanzdienstleister als gerechtfertigt.

Sind die Banken schon fit?Zeitdruck Der Countdown läuft: Im November 2007 tritt die neue Finanzmarktrichtlinie inKraft. Viele Wertpapierfirmen sind allerdings noch nicht optimal vorbereitet.

Vorbereitung „Nach der Analysephase müs-sen die Firmen MiFID jetzt umsetzen“, so Prof.Dr. Peter Gomber, Vorstand E-Finance Lab.

Messe Thomas Schütz, Veranstalter der E.B.I.F.:„Zum Thema MiFID präsentieren unsere Aus-steller die neuesten Entwicklungen.“

Page 8: VISAVIS FinanzMagazin 04/2007 - Global Business

Die Umsetzung der EU-Richtlinie „Mar-kets in Financial Instruments Directive“(MiFID) stellt eine der größten Herausfor-derungen für europäische Finanzinstitute inden letzten Jahren dar. Trotz der schon fort-geschrittenen Zeit bis zum offiziellen Start-schuss am 1. November 2007 werden dieAuswirkungen der MiFID von vielen be-troffenen Instituten noch erheblich unter-schätzt. Dabei liegt die eigentliche Heraus-forderung nicht unbedingt in den teilweiserecht komplexen Einzelregelungen. „Daswirklich Problematische an der MiFID ist,dass die Regelungen mit unterschiedlicherIntensität an nahezu jeder Stelle der Wert-schöpfungskette der Banken eingreifen“,weiß Verena Siemes, Geschäftsführerin Ge-noTec GmbH. „Dies beginnt bei den organi-satorischen Anforderungen an die Ausgestal-tung der Compliance-Stelle, setzt sich fortmit neuen Anforderungen an die gesamteKundenkommunikation sowie die Durch-führung des Wertpapierhandels und endetschließlich in erweiterten Erfordernissen be-züglich des Reportings“, fährt Siemes fort.

Die GenoTec hat sich in den letzten Jah-ren als Outsourcing-Spezialist in den Berei-chen Geldwäscheprävention, IT-Revision,Datenschutz und Compliance einen Namengemacht. Neu aufgebaut wurden darüber hi-naus Outsourcing-Angebote zu den ThemenMiFID (Best Execution) und Handelskon-trolle (Marktgerechtigkeitsprüfung).

Über 350 Banken aus dem gesamtenBundesgebiet zählen zu den Kunden desNeu-Isenburger Unternehmens, das an wei-teren Standorten in Hannover und Stuttgartinsgesamt 30 Mitarbeiter beschäftigt.Wie jedegrößere Veränderung bietet MiFID aber auchChancen für alle diejenigen, die darin mehrsehen als nur ein Paket kostenaufwendig um-zusetzender Regularien. MiFID schafft ein-heitliche Wettbewerbsbedingungen, stärkt denAnlegerschutz und verbessert die Integritätund Effizienz des europäischen Finanzmark-tes. Jene Unternehmen, die sich rasch an dasveränderte regulatorische Umfeld anpassenund die durch MiFID entstehenden Wert-schöpfungspotenziale als erste erkennen undnutzen, werden sich einen signifikanten Wett-bewerbsvorteil erarbeiten.

Für die Bewältigung der Herausforde-rung MiFID können die Kunden der Geno-Tec zwischen einzelnen Supportleistungenbeziehungsweise der kompletten Auslagerungrelevanter IT-Bereiche bis hin zur externen Be-arbeitung wählen. Unter Verwendung profes-sioneller Software werden mit der MiFIDverbundene Neuerungen – angefangen vonder „Best Execution Policy“ und deren Über-wachung über die „Conflicts of Interest“ bishin zum „Record Keeping“–angeboten.

Im Falle der kompletten Auslagerung derdiversen Dienstleistungen setzen die Spezia-listen der GenoTec die neuen Anforderun-gen für den ausgelagerten Bereich ganz-

heitlich um. Dazu zählen neben der Über-nahme aller Tätigkeiten zur Überwachung undKontrolle der Prozesse auch das Researchund das Monitoring. Darüber hinaus wird dasInstitut von der Aufgabe der Schulung undWeiterbildung seiner Mitarbeiter entlastet.Nicht zuletzt reduziert sich auch der Auf-wand für die externe Prüfung und die in-terne Revision, da die Ordnungsmäßigkeitdes Erbringens der Dienstleistungen zen-tral durch interne Revision der GenoTec unddurch eine externe Wirtschaftsprüfungsge-sellschaft geprüft wird.

Neben MiFID gibt es in den Finanzun-ternehmen noch eine Vielzahl weiterer regu-latorischer Vorschriften zu beachten. Ob Geld-wäschebekämpfung, MaRisk oder Compli-ance, häufig lassen sich in den Instituten ei-gene Applikationen für jeden Bereich vorfin-den, die auf unterschiedlichen Plattformenaufsetzen und unterschiedliche Datenquel-len nutzen. Dies führt zu Kommunikations-problemen, die großen Aufwand generieren.Zudem ist die Administration und Wartungdieser unterschiedlichen Applikationen zeit-und kostenintensiv.

Vor diesem Hintergrund hat sich dieGenoTec entschlossen, auf die MACOC:Suiteder auf regulatorische Software spezialisier-ten b-next Engineering GmbH zurückzugrei-fen. Die MACOC:Suite bietet ein modularesProduktpaket, das alle Anforderungen an re-gulatorische Finanzsoftware auf einer einzi-gen Plattform realisiert, es aber genauso er-möglicht, nur die Applikationen einzusetzen,die für die Erledigung der jeweiligen Aufga-ben gerade benötigt werden. Aufgrund die-ser modularen Produktpalette und des damitverbundenen Synergieeffektes profitierendie Kunden des Mehrmandantendienstleis-ters GenoTec von einer hohen Qualität derDienstleistungen sowie von attraktiven Prei-sen. Weitere Infos unter: www.geno-tec.de

Problem „MiFID greift an nahezu jeder Stelleder Wertschöpfungskette der Banken“, sagt Ge-noTec-Geschäftsführerin Verena Siemes.

Alles aus einer HandOutsourcing Ob Compliance, Datenschutz, Geldwäscheprävention,IT-Revision oder MiFID – ganzheitliche Lösungen sind gefragt.

Finanzmarkt

8 Finanzmagazin.info 4/07

Page 9: VISAVIS FinanzMagazin 04/2007 - Global Business

Finanzmarkt

9Finanzmagazin.info 4/07

Anlegern gereichen die neuen Regelun-gen der MiFID bzw. des FRUG zum Vor-teil. Durch die hohe Kostentransparenz wirdes in Zukunft für Anleger einfacher, verschie-dene Anbieter und ihre Produkte zu verglei-chen. Weil Finanzdienstleister ihre finanziel-len Interessen an der Vermittlung eines Pro-duktes offenlegen müssen, kann dem po-tenziellen Kunden eine Einschätzung, wel-ches Produkt für ihn das günstigste ist, bessergelingen. Auch wurden in der VergangenheitWertpapierorders nicht zwingend zu den bes-ten Bedingungen für den Kunden ausgeführt.Je nach Handelsplatz erhielt der Vermittler un-terschiedliche Provisionen. Durch die Ver-pflichtung der Anbieterseite zur „Best Execu-tion“ kann der Kunde in Zukunft davon aus-gehen, dass in seinem Interesse gehandelt wird.

In zahlreichen Bereichen macht die Mi-FID bei den betroffenen FinanzdienstleisternNeuanschaffungen oder Anpassungen derHard- und Software notwendig. Betroffen sindsowohl Frontoffice- und Middleoffice-Tech-nologien, Handelsprozesse und Compliance-Funktionen. Doch aus der neuen Finanzmarkt-richtlinie ergeben sich auch neue Chancen.Besonders bei der Best Execution planen An-bieter, sich durch erhöhten Technikeinsatzvom Wettbewerb zu differenzieren. TechnischeAbhilfe versprechen hier Spezialanbieter wiebeispielsweise die pdv Financial SoftwareGmbH. Diese stellt den Wertpapierfirmen mitihrem Produkt Decide / ETH eine innovati-ve, MiFID-konforme Order- und Execution-Management-Plattform zur Verfügung. DieBest-Execution-Komponente dieser Plattformlässt sich dabei auch in bestehende Orderrou-ting-Systeme bei Banken und Finanzdienst-leistern integrieren.

Das Frankfurter E-Finance Lab hat diedeutsche Finanzindustrie erst kürzlich zumVorbereitungsstatus der Wertpapierfirmenauf die MiFID befragt. Laut der Studie, dieim März ausgewertet und nach 2006 bereitszum zweiten Mal durchgeführt wurde, hatdie Mehrzahl der 178 befragten Wertpapier-firmen die Analysephase über die techni-schen Anforderungen der MiFID bereits ab-geschlossen. Doch liege die konkrete Umset-zung der MiFID bei vielen Instituten nochim Argen, sagt Prof. Dr. Peter Gomber, Vor-stand des E-Finance Lab und Professor fürBetriebswirtschaftslehre, speziell E-Finance,an der Johann Wolfgang Goethe UniversitätFrankfurt. Gomber: „Unsere Auswertung hatergeben, dass zwei Drittel der Häuser bereitseine Analyse der Auswirkungen auf Prozesseund IT-Bereiche durchgeführt haben. Mit derUmsetzung des Projekts haben allerdings

erst 44 Prozent der Wertpapierfirmen be-gonnen.“ Die Zurückhaltung bei der Umset-zung ist nach Meinung des E-Finance-Ex-perten aber auch darauf zurückzuführen, dassviele der Wertpapierfirmen zunächst die kon-krete Umsetzung der MiFID in das nationaleRecht abwarten wollen.

Angesichts der neuen Anforderungenan die Informationstechnologie sehen zahl-reiche Banken und Finanzdienstleister ihreChance in der Auslagerung bestimmter Be-reiche an externe Dienstleister. Ein Vertreterist hier die GenoTec GmbH aus Neu-Isenburg.Die GenoTec GmbH ist Outsourcing-Spe-zialist in den Bereichen Geldwäschepräven-tion, IT-Revision, Datenschutz und Complian-ce und bietet nun auch spezielle Outsourcing-Leistungen zum Thema MiFID an. Von derBeratung bis zur kompletten Auslagerung derIT-Prozesse vertritt das Unternehmen einenganzheitlichen Ansatz.

Auf die Frage des E-Finance Lab nachden anfallenden Kosten gaben die Unterneh-mensvertreter der Wertpapierhäuser sehr un-terschiedliche Summen an. So schätzen knapp62 Prozent der Befragten die einmaligen Ein-führungskosten auf unter eine Million Euro.Immerhin ein Viertel der Befragten geht vonKosten zwischen einer und fünf Millionen Eu-ro aus. Acht Prozent rechnen mit Summen vonfünf bis zehn Millionen Euro und rund sechsProzent gar mit Kosten von über zwanzig Mil-lionen Euro. Beeinflusst werden die Kostender Einführung vor allem vom Stand der je-weils vorhandenen Technik. Zudem spielt hier-bei auch die Unternehmensgröße eine Rolle.Trotzdem lassen sich bei vielen Banken undFinanzdienstleistern die durch die IT-Umstel-lung oder -Anpassung entstehenden zukünf-tigen Kosten noch nicht exakt beziffern.

Eine gute Möglichkeit für die Entschei-der der Finanzwirtschaft, sich über möglicheMiFID-Strategien und IT-Lösungen zu infor-mieren, ist ein Besuch der European Banking&Insurance Fair 2007 (E.B.I.F.), Europas Tech-

nologiemesse für Banken und Versicherun-gen. Auf der Fachmesse, die vom 20. bis 22.November 2007 auf dem Frankfurter Messe-gelände stattfindet, werden rund 250 Ausstel-ler ihre IT-Lösungen den Entscheidern derFinanzwirtschaft präsentieren. Auf die Frage,welche Rolle MiFID spielen wird, antworte-te Thomas Schütz, Geschäftsführer der MesseFrankfurt Ausstellungen und Veranstalter derE.B.I.F.: „Die MiFID wird im November kurzvor der E.B.I.F. in Kraft treten. Wir rechnendaher mit hohem Interesse der Fachbesuch-er. Auch zum Thema MiFID werden unserenationalen und internationalen Aussteller mitden neuesten IT-Entwicklungen aufwartenkönnen. Gleichzeitig wird das Informations-angebot durch die vielen Konferenzen undVorträge während der E.B.I.F. optimal er-gänzt.“ Dennis Vollmer

Umfrage Kurz vor Einführung der MiFID im November 2007 rechnen die befragten Banken undWertpapierdienstleister mit höheren Umsetzungskosten als noch vor einem Jahr.

Weitere Informationen unter:

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< 0,5 Mio. 0,5 - 1 Mio. 1 - 5 Mio. 5 - 10 Mio. 10 - 20 Mio. > 20 Mio.

57,8%

50,0%

22,2%

11,5%

15,6%

25,0%

0% 7,7% 0% 0%4,4%

5,8%

20062004

Zeitablauf MiFID

• ab Juli 2001:Konsultation von Marktteilnehmern

• ab November 2002:Diskussion des Richtlinienentwurfs

• 21. April 2004:MiFID wird als EU-Richtlinie erlassen

• 30. April 2004:Richtlinie im Amtsblatt der EU veröffentlicht

• Februar 2006:Veröffentlichung der Entwürfe für Durch-führungsmaßnahmen der Richtlinie durchdie Europäische Kommission

• bis 31. Januar 2007:Vorgesehene Umsetzung der MiFID und derDurchführungsrichtlinie in nationales Recht

• Ende März 2007:Bundestag beschließt das Finanzmarkt-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (FRUG)

• 11. Mai 2007 (geplant):abschließende Beratung des FRUG

• 01. November 2007:MiFID tritt in Kraft

+ www.efinancelab.de+ www.ebif.de

Einmalige Umsetzungskosten MiFID

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Titelthema

11Finanzmagazin.info 4/0710 Finanzmagazin.info 4/07

Gemeinsam profitierenTitelthema

Hightech für die Massivholz verarbei-tende Industrie und das Handwerk warschon immer das Hauptgeschäftsfeld derWeinig Gruppe. Der Weltmarktführer ausTauberbischofsheim blickt auf eine über100-jährige Firmengeschichte zurück undproduziert an Standorten in Deutschland,Schweden, der Schweiz, den USA und Chi-na modernste Anlagen für die gesamteProzesskette der Massivholzbearbeitung bishin zur schlüsselfertigen Produktionsanlage.

Während andere Maschinen- und An-lagenbauunternehmen heute mehr denn jevon den Auswirkungen der immer schnellervoranschreitenden und komplexer werden-den Globalisierung betroffen sind, hat dieWeinig Gruppe das Potenzial der wachsen-den Absatzmärkte in Fernost schon früh er-kannt. Im vergangenen Jahr feierte die Un-ternehmensgruppe das zehnjährige Bestehenihres Produktionswerkes in China. Zur Ju-biläumsfeier in Yantai, Provinz Shandong,waren rund 350 Ehrengäste geladen, diesich begeistert von dem modernen und er-folgreichen Unternehmen zeigten.

Das Werk beschäftigt heute rund 220Mitarbeiter und fertigt spezielle Maschinenfür lokale asiatische Märkte im mittlerenund unteren Segment, die mit deutschenKostenstrukturen nicht abgedeckt werdenkönnen. Zunehmend bedienen sie von dortauch internationale Märkte. Service- undVertriebscenter werden in Dongguan, Nan-xun und Cuiado unterhalten. Ein weiteres inBeijing befindet sich in Planung. Um deneigenen Qualitätsstandards gerecht zu wer-

den, greifen sie bei der Herstellung auf deut-sche Schlüsselkomponenten zurück. „Da-mit stellen wir das Angebot hochwertigerQualität zu konkurrenzfähigen Preisen si-cher. Der Transfer unseres Know-hows, dieAdaption unserer Geschäftsprozesse und dieNähe zu den Märkten in China überzeugendie Kunden langfristig von unseren Produk-ten aus heimischer Fertigung“, erläutert Rai-ner Hundsdörfer – seit 2004 Vorstandsvor-sitzender der Weinig AG – die China-Strate-gie der Unternehmensgruppe.

Dazu zählt auch die gezielte Bekämp-fung von Wettbewerbern in ihren Heimat-märkten, denn wie viele andere westlicheUnternehmen hat die Weinig Gruppe in Chi-na mit Dutzenden von Technologiekopierernzu kämpfen. Diese kopieren die Maschinendes Weltmarktführers ungeniert, teilweisesogar bis auf die letzte Lötstelle. Mit einerpräventiven Patentpolitik und einer konse-quenten strafrechtlichen Verfolgung geht dieWeinig Gruppe aktiv und gezielt gegen diechinesischen Technologiekopierer vor.

Wesentliches Ziel der Unternehmens-gruppe ist, die Marktführerschaft im asiati-schen Raum in den kommenden Jahren zufestigen und auszubauen. Mit weiteren Ser-vice- und Vertriebsniederlassungen in Japanund Singapur deckt sie den asiatischen Pa-zifikraum flächendeckend ab und ist vondaher für diese Aufgabe bestens gerüstet.

Höchsten Stellenwert in der Unterneh-menspolitik soll nach Angaben des Vor-standsvorsitzenden Hundsdörfer zukünftigauch die Erhöhung der Innovationsgeschwin-

digkeit haben. „Die Produktion der Holzverarbeitenden Industrie wird immer kom-plexer und auch die Anforderungen an dasHandwerk sind von hohem Wettbewerbs-druck geprägt. Die Produktherstellung aufqualitativ höchstem Niveau erfordert daherimmer intelligentere und effizientere Tech-nologien, die wir unseren Kunden zur Ver-fügung stellen. Nur mit innovativem Ma-schinenbau ist es möglich, unseren Kundenlangfristige Wettbewerbsvorteile zu ver-schaffen“, erläutert der Weinig-Chef.

Jüngste Beispiele dafür, dass Weinig inSachen Innovationsgeschwindigkeit den rich-tigen Weg eingeschlagen hat, sind die neuar-tige „PowerLock“-Technologie sowie dasFertigungssystem „Conturex“, das bisher inder Branche nicht verfügbar war. MittelsPowerLock können Kunden ihre Maschi-nen in kürzester Zeit an die spezifischenProduktionserfordernisse anpassen, was ge-rade in Zeiten der Just-in-Time-Produktioneine wesentliche Erleichterung mit sichbringt. Conturex dagegen ermöglicht einerüstzeitfreie Komplettbearbeitung des jewei-ligen Werkstücks, weil die Maschine in derLage ist, das Werkstück ohne weitere Vor-richtung zu spannen und anschließend kom-plett zu bearbeiten. „Für unsere Kundenbedeutet die Anschaffung dieses einzigarti-gen Systems oftmals die Sicherung des Stand-orts, sei es Deutschland, Europa oder Ame-rika“, betont Hundsdörfer. Als Beleg für seineWorte führt er den bekannten StuhlherstellerThonet an, dem es dank Conturex gelungenist, seine Holzstuhlfertigung nicht nach Ost-europa verlagern zu müssen. Weitere Infor-mationen unter: www.weinig.de

Auf dem richtigen WegVorsprung Als Antwort auf die komplexer werdende Globalisierungsetzt die Weinig Gruppe auf Innovation und Kundennähe.

Effektiv „Der Transfer unseres Know-hows unddie Nähe zu den Märkten überzeugen unsereKunden“, erklärt Rainer Hundsdörfer.

Das Volumen der globalen Exporttätig-keit steigt immer schneller und wirdvor allem von der ökonomischen

Dynamik in den Schwellenländern ge-trieben. China nimmt in diesem Zu-sammenhang mit seinem starkenWachstum die Spitzenstellung ein.Dabei ergeben sich für Deutschlandwichtige neue Absatzmärkte, aberauch Mitbewerber auf dem heimi-schen Markt sowie beim Export inDrittländer. Zwischen Januar undNovember 2006 stiegen die deut-schen Exporte ins Reich der Mitteum 30 Prozent. Noch wirkt auf deninternationalen Märkten das presti-geträchtige Label „Made in Ger-many“, doch Experten verweisenauf die boomende Ausfuhr Chinasund rechnen damit, dass die Volks-republik schon in wenigen JahrenDeutschland als Exportweltmeis-ter ablösen wird.

„Globalisierung ist keineBedrohung, sie ist eine Chance –aber die Chance muss auch wahr-genommen werden“, heißt es imVorwort des jüngsten Reports derSchweizer BeratungsgesellschaftPrognos. „In der Vergangenheit hatDeutschland die Chancen derGlobalisierung genutzt, und derzukünftige Wohlstand hängt maß-geblich davon ab, ob dies weiter-hin gelingt. Weniger der Wandelselbst ruft vielerorts negativeReaktionen hervor als vielmehrdas hohe Tempo des Wandels,das – ermöglicht durch den ra-santen technologischen Fort-schritt der letzten Jahre – die Ri-siken der Globalisierung in deröffentlichen Diskussion in denVordergrund rückt. Ein Landwie Deutschland, in dem festeStrukturen in der Vergangenheit für Pla-nungssicherheit und Wohlstand gesorgt ha-ben, tut sich besonders schwer, schnell undflexibel auf die neuen Herausforderungender Globalisierung zu reagieren. Welchessind unter diesen Bedingungen diejenigenEigenschaften und Kernkompetenzen derDeutschen, die ein erfolgreiches Bestehen in

der globalisierten Ökonomie ermöglichen?Bildung – und damit einhergehende ver-stärkte Bildungsinvestitionen – ist hier anerster Stelle zu nennen, sie ist das Fun-dament der Zukunftsfähigkeit.“

Die derzeit am stärksten boomendenProduktions- und Absatzmärkte liegen zwei-fellos in Asien. Die Welt hat in China, Indien

und neuerdings auch in Vietnam enormesökonomisches Potenzial entdeckt und dieeinstigen „Tigerstaaten“ wie Taiwan, Süd-korea, Malaysia oder Singapur fast ausden Augen verloren. Indes bleibt offen,ob der neuerliche sozioökonomischeUmbruch in China reibungslos vonstat-tengehen und sich die enorme Kluftzwischen der Küstenregion und demHinterland schließen lassen wird. DieFührung in Peking nahm – unterJiang Zemin – die Formel von der„dreifachen Vertretung“ (Arbeiter,Bauern sowie als „progressive Pro-duktionskräfte“ bezeichnete Privat-unternehmer) in das Parteistatut auf,verankerte im Jahr 2004 das Rechtauf privates Eigentum in der Verfas-sung und stellte es in diesem Früh-jahr staatlichem Eigentum gleich.Nicht ohne Grund hat Staats- undParteichef Hu Jintao parallel hierzudie geltende Definition von der„sozialistischen Marktwirtschaft“um die Zielvorgabe der „Harmo-nie“ erweitert.

Wer sich nicht nur ins Bal-tikum oder in die Slowakei, son-dern nach China oder Indien wagt,um dort Geschäfte zu machen, mussvieles beachten: rechtliche Unsi-cherheit, die regionale Mentalitätund die Landessprache. Fachbü-

Perspektive „Globalisierungsdiskussion nichtauf Lohnniveaus verkürzen!“, fordert PeterBaumgartner, Mercer Management Consulting.

Strategie Kaum ein deutsches Unternehmen kann und darf die Globalisierung der Märkteignorieren. Bei sorgfältiger Planung überwiegen die Chancen bei Weitem. Die Diskussiondarf nicht nur auf die Unterschiede der Lohnniveaus reduziert werden.

• 97 Prozent des Wachstums der Welt-bevölkerung findet in den EmergingMarkets statt.

• Im Jahr 2030 wird die neue Mittel-schicht der Schwellenländer 1,2 Mil-liarden Menschen umfassen.

• 2006 stiegen die deutschen Exportenach China um 30 Prozent.

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cher liefern hierzu ebenso Unterstützung wieFachseminare, wie sie u. a. das Global Com-petence Forum in Tübingen anbietet. DerTeilnehmer erfährt, welche Fauxpas man inIndien tunlichst vermeiden sollte und welchenorme Bedeutung das gemeinsame Reis-schnapstrinken mit dem chinesischen Ge-schäftspartner besitzt. Der Blick in die Fer-ne lohnt: Nach verbreiteter Überzeugung wer-den China und auch Indien mit seinem hochqualifizierten, Englisch sprechenden Arbeits-kräftepotenzial in wenigen Jahren zu den füh-renden Volkswirtschaften der Welt zählen.

„Die Grundfragen der Globalisierungs-strategie werden oft stark verkürzt disku-tiert, indem lediglich das Lohnniveau be-

trachtet wird. Aber erst die Gesamtschau ausKultur, Rechtssystem, Betriebskosten undvielem mehr ergibt eine belastbare Entschei-dungsgrundlage“, schreibt Peter Baumgart-ner, Geschäftsführer von Mercer Manage-ment Consulting, im Vorwort zu der Mercer-Studie über Globalisierungsstrategien fürMaschinen- und Anlagenbauer. „Erfolgrei-che Strategien erfordern bei zunehmenderGlobalisierung einen langfristig angelegtenVeränderungsprozess hin zu neuen Ge-schäftsmodellen. Künftig müssen Innova-tion, Kundenbindung und strategische Nut-zung von Informationen zu entscheidendenWettbewerbsbarrieren der westlichen Pre-miumanbieter ausgebaut werden.“

Dabei sind die bevölkerungsstarkenStaaten Asiens nicht nur boomende Produk-tionsstandorte, sondern auch gigantischeAbsatzmärkte. Entscheidend wird sein, in-wieweit es nichtasiatischen Firmen gelingt,ihre Produkte dort zu Bekanntheit und Ak-zeptanz zu führen. Dass Volkswagen undBMW – neben Mercedes und Audi als über-aus prestigeträchtige Marken schon seit Lan-gem anerkannt – gerade die Ausweitung ih-rer Engagements in China angekündigt ha-ben, ist die direkte Folge der Herausbildungeines finanzkräftigen Mittelstandes. Mittler-weile exportiert die Volksrepublik auch Per-sonenwagen, welche allerdings bei europäi-schen Testern und Verbrauchern noch nichtallzu sehr geschätzt werden. Doch mögeman sich erinnern, dass Toyota-Fahrzeuge inden Achtzigerjahren belächelt wurden unddas japanische Unternehmen heute in denStartlöchern steht, um General Motors alsden weltweit größten Automobilkonzernvom Sockel zu stürzen.

Die Prüfungs- und Beratungsgesell-schaft Deloitte verweist in ihrer Studie aller-dings darauf, dass nur die Hälfte der von ihrbefragten Firmen bei ihren Aktivitäten inSchwellenländern die gesetzten Gewinn-und Unternehmensziele erreicht. Man sehesich mit zahlreichen neuen Herausforde-rungen, unbekannten Märkten und Schwie-rigkeiten in der Personalpolitik konfrontiertund müsse erkennen, dass sich das deutscheBusinessmodell nicht eins zu eins auf Russ-land, China oder Indien übertragen lasse.„Ausschlaggebend für den Erfolg und einprofitables Wachstum sind insbesondere einVerständnis für die lokalen, kulturellen undwirtschaftlichen Gegebenheiten des Ziel-marktes“, so Dr. Hans-Rudolf Röhm, In-dustry Leader Manufacturing bei Deloitte.„Die drei Schlüsselfaktoren für den Erfolgin Emerging Markets sind neben dem Er-werb spezifischer Fähigkeiten und der Ent-wicklung neuer, auf den Markt zugeschnit-tener Organisationsstrukturen die Förderungeines dezentralen lokalen Managements beigleichzeitiger zentraler Verwaltung durchdas Headquarter und die Entwicklung preis-werter Produkte für die Bedürfnisse derKonsumenten in den Märkten mit geringe-rem Pro-Kopf-Einkommen. Und die Über-nahme eines chinesischen Unternehmenskann für den Käufer unerwartete und auchunwillkommene Konsequenzen haben – sieresultieren meist aus Fehlern im Post-Merger-Integration-Prozess.“

Rechtsanwaltskanzleien beraten Fir-men mit Geschäftsbeziehungen ins Auslandebenso wie Factoringinstitute, von denenviele offene Forderungen mit Kunden au-ßerhalb der Bundesrepublik ankaufen, dasAusfallrisiko übernehmen und begleitenddie Bonität des Abnehmers prüfen. Logistik-dienstleister wie die Fiege-Gruppe stehenmit zahlreichen Angeboten zum Versand der

Mit der fortschreitenden Glo-balisierung nehmen die Vielfaltund Komplexität an Produkten,Märkten, Kunden und Regionenzu. Daraus ergeben sich neueWettbewerbschancen für Un-ternehmen, welche die damitverbundene Flut an Markt- undWettbewerbsinformationendurch Business-Intelligence-Netzwerke strukturieren unddas verfügbare Wissen überKunden und Mitbewerber zurIdentifizierung von neuen Markt-chancen gezielt einsetzen. DieUnternehmensführung kann dieVielfalt und Tiefe lokaler Strate-gien mit Portfolios durch die Nut-zung des Internets marktorien-tiert steuern.

Der Business-Intelligence-Leitstand BIN:GO der Technolo-

gie Management Gruppe Mün-chen (TMG München) führt alleinternen und externen Daten-und Wissensquellen für Analy-sen, lokale Strategien und Port-folios zusammen. Er unterstützteine zielorientierte Unterneh-mensführung durch schnellewertsteigernde Geschäftsent-scheidungsvorbereitung.

BIN:GO vereint die gesamteAnwendungsbreite der Busi-ness Intelligence in einem ein-zigen Produkt und stützt sich da-bei auf eine durchgängige undbewährte Systemarchitektur. Soprofitieren die Entscheider voneinem reibungslosen Zusam-menspiel der Instrumente desFinanzwesens, des Marketings,der Entwicklung sowie der Pro-duktion und Organisation. Da-

mit werden die sich mit derVielfalt neuer Marktsegmenteergebenden Chancen durch ei-ne marktorientierte Unterneh-mensfeinsteuerung wertstei-gernd beherrschbar. Dank einesbesonders flexiblen Aufbaus, derauf offene Standards setzt, fügtsich das Produkt nahtlos in diebestehende Infrastruktur ein underreicht durch intuitive Bedie-nung hohe Anwenderakzeptanz.

Jeder autorisierte Mitarbei-ter kann komplexe Business-Analysen selbstständig durch-führen und mit Online-Reportskommunizieren. Die intuitiv zubenutzende Oberfläche wirdeinfach per Mausklick bedient(Click2Value). Durch die Integ-ration von Analyse- und Repor-tingfunktionen für Marketing undControlling in einem einzigenSystem bekommen Entscheideraus allen Unternehmensberei-chen jetzt bedarfsgerechte In-formationen, vom aggregiertenBusiness-Portfolio bis zur Pro-dukt- und Kundendetailebene.

Durch die eingebaute „Con-sulting Factory“ werden Know-ledge Assets aufgebaut und dieFähigkeiten interner Mitarbeitergestärkt, um damit Prozesse inStrategie, Controlling, Marketingund Vertrieb rund um den Kun-den eigenständig zu gestalten.„Make your own McKinsey“, sofasst der Ex-McKinsey Dr. PaulGromball und Geschäftsführerder TMG München, die Erfahrun-gen seiner Klienten zusammen.www.tmg-muenchen.de

Global denken, lokal handelnLösung

Strategie Die alle Bereiche umfassende Unternehmensfüh-rung mit dem Business-Intelligence-Leitstand BIN:GO.

Waren auf alle Kontinente, zu deren Lage-rung und Zustellung an die Endkunden zurVerfügung. Auch die Zurich Financial Ser-vices Group hat sich der Probleme der glo-bal tätigen Firmen angenommen und bieteteine grenzüberschreitende Versicherungs-deckung. Das Konzept der Multinational In-surance Proposition (MIP) beinhaltet eineReihe von Underwriting-Prozessen und -pro-dukten, die es Zurich erlauben, bei jederTransaktion die Verpflichtungen für Kundenund Makler weltweit zu implementieren undzu administrieren. Dies geschieht auf derGrundlage eines globalen Informationssys-tems, welches anwendbare Gesetze undSteuervorschriften für nahezu 200 Länderumfasst und permanent aktualisiert wird. DieTechnologie Management Gruppe (TMG)in München unterstützt ihre Kunden bei derzügigen Erschließung ihrer Marktchancensowie bei der Ausschöpfung ihrer Wachs-tums- und Kostensenkungspotenziale. Hier-zu trägt die strategische Nutzung neuer Tech-nologien bei, welche schwerpunktmäßig inden Bereichen Entwicklung, Produktion/Logistik sowie Marketing / Vertrieb zumEinsatz kommen.

Als erstes ausländisches Unternehmenhat der weltweit operierende Risikospezia-list Marsh im März 2007 eine eigenständigeVersicherungsmaklerlizenz in China erhal-ten. Die Gruppe unterhält bereits drei Nie-derlassungen in der Volksrepublik und plantdie Einrichtung weiterer Büros. In einerStudie verweist Marsh auf die Risiken beimHandel mit asiatischen Partnern, auf den

mangelnden Rechtsschutz, die unzureichendeInfrastruktur, mögliche Engpässe auf demArbeitsmarkt sowie die überdurchschnittli-che Gefahr von Elementarrisiken und Natur-katastrophen. Aber: „China ist zu einer solchdominierenden Macht in der Weltwirtschaftgeworden, dass es für Unternehmen ein Ri-siko darstellt, sich dort nicht in irgendeinerWeise zu positionieren. Allerdings sollte derBeginn einer Geschäftstätigkeit mit Chinanicht automatisch als Gewinnchance ange-sehen werden.“

Großen Unmut ruft seit Langem dasverbreitete Plagieren westlicher Konsumgü-ter jeglicher Art durch chinesische Firmenhervor. Es gibt derzeit kaum eine effizienteMöglichkeit, hiergegen vorzugehen, undrechtliche Schritte haben sich bislang nurbedingt als wirksam erwiesen. Dem deut-schen Unternehmer, dessen Marktanteildurch wilde Plagiate beschnitten wird, nutztes wenig, wenn er von Asiaten hört, man ko-piere nur Artikel, welche höchsten Ansprü-chen genügen, und würdige mittels derDuplizierung deren Spitzenqualität. DasProblem kennt die traditionsreiche WeinigGruppe, ein Spezialist für Holzverarbeitung

aus Tauberbischofsheim, der sich bereits1996 in China positionierte und in Yantai einmodernes Produktionswerk errichtete. Mitweltweiten Service- und Vertriebsniederlas-sungen sicherte sich das Unternehmen überdie Jahre eine globale Präsenz und mit derNähe zu Kunden und Märkten einen wichti-gen Wettbewerbsvorteil. In der Volksrepub-lik reagierte das Management auf das ver-breitete Raubkopieren seiner Maschinen –„teilweise bis auf die letzte Lötstelle“ –schon frühzeitig mit einem Bündel vonKontrollen und juristischen Maßnahmen.

Im Bereich der IT-Dienstleister gründe-te die PC-Ware Information Technologies AGeine Dependance im Großraum der Haupt-stadt Peking und erweiterte damit ihr Enga-gement in China. In der Autostadt Shanghairichtete die IBS AG, ein führender Anbietervon unternehmensübergreifenden Software-systemen für das industrielle Qualitäts- undProduktionsmanagement, ein Büro ein. DerSolarzellenhersteller Q-Cells entschied sichfür die Sonderverwaltungszone Hongkongals Standort für seine Niederlassung, undder Chemiekonzern BASF errichtet derzeitmit dem chinesischen Branchenpartner Sino-pec eine petrochemische Anlage in Nanjingmit einem Investitionsvolumen von 2,3 Mil-liarden Euro.

Deutsche Firmen tun also gut daran,die Herausbildung einer Mittelschicht inden Emerging Markets – vor allem in Chinaund Indien – als Anreiz zu betrachten, dieserfinanzstarken Konsumentengruppe Güter zuliefern, welche deren Wunsch nach einemgehobenen Lebensstandard entsprechen,und die Chancen höher zu gewichten als dieRisiken. „Als Gewinner dieser Entwicklung“,resümiert Jochen Wolf von LBBW AssetManagement, „sehen wir die Unternehmen,welche über starke Marken, leistungsfähigesMarketing sowie innovative Forschungs-und Entwicklungsabteilungen verfügen undzudem die Kostenvorteile der Produktion inNiedriglohnländern nutzen können.“

Jürgen Hermann

Titelthema

Finanzmagazin.info 4/07 13Finanzmagazin.info 4/07

Titelthema

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Erfolg Dr. Hans-Rudolf Röhm: „Ausschlaggebendfür ein profitables Wachstum ist ein Verständ-nis für lokale und kulturelle Gegebenheiten!“

Weltmarkt Jochen Wolf sieht Unternehmen alsGewinner, die der neuen Mittelschicht von In-dien und China Konsumgüter liefern können.

Weitere Informationen unter:

@+ www.prognos.de+ www.mercermc.de+ www.deloitte.com+ www.lbbw-am.de+ www.zurich.com

0.00.5

1.01.5

2.0 1.89 1.88 1.81 1.79 1.741.67

1.501.38

1.081.00

0.930.84 0.81 0.80 0.75 0.72

0.66 0.63 0.600.52 0.52

0.27 0.25

SK B HU IRL CZ LT,EST,LV

NL SLO AU DK S FIN D EU-25 P PL E GB F GR I USA J

Offenheitsgrad ausgewählter Länder

Globalisierung Gemessen an der Einbindung in die Weltwirtschaft kann für Deutschland eine zu-nehmende Integration festgestellt werden. Nur kleinere Länder weisen einen höheren Grad auf.

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Altersvorsorge

14 Finanzmagazin.info 4/07

Die betriebliche Altersversorgung er-lebt eine Renaissance. Kein Wunder, dennsie bringt Arbeitnehmern und Arbeitgebernenorme Vorteile. Wesentliches Kriterium fürden Erfolg ist, dass die Vorsorge passgenauauf das Unternehmen und die Mitarbeiterzugeschnitten ist.

Wer den Lebensstandard nach Endeder aktiven Laufbahn aufrechterhalten möch-te, sollte sich nicht auf die gesetzliche Renteallein verlassen. Attraktive Möglichkeiten derVorsorge bietet die betriebliche Altersversor-gung (bAV). Ob Direktversicherung, Pen-sionskasse, Pensionsfonds, Direktzusage,Unterstützungskasse oder Zeitwertkonto: Beieinem passgenauen Zuschnitt schafft diebAV sowohl für Arbeitgeber als auch für Ar-beitnehmer eine echte Win-Win-Situation.Unternehmen können die Zufriedenheit unddamit die Motivation und die Bindung derMitarbeiter durch attraktive Vorsorgeange-bote steigern, die Flexibilität erhöhen undzusätzlich noch Geld sparen. Und Arbeit-nehmer haben die Möglichkeit, aus wenigNetto eine stattliche Zusatzrente aufzubauenoder aber den Renteneintritt dank Zeitwert-konto vorzuziehen.

Noch bis zur Jahrtausendwende zahltenvor allem die Arbeitgeber für die Betriebs-rente. Und weil die Firmen sparen mussten,galt die bAV als Auslaufmodell. Erst mit In-krafttreten der Rentenreform 2002 erlangtedie Betriebsrente auch für Unternehmen

wieder hohe Attraktivität. Wichtigste Ände-rung: Arbeitnehmer haben seitdem einenRechtsanspruch auf Gehaltsumwandlung.Bis zu vier Prozent der Beitragsbemes-sungsgrenze der Rentenversicherung (West)können seitdem pro Jahr steuer- und sozi-alabgabenfrei einbezahlt werden.

Je nach Jahresbruttogehalt kann dieFörderquote bei einem Versicherungsbeitragvon EUR 2.400 im Jahr bis zu 50 Prozentbetragen. Die bAV rechnet sich aber auchfür die Unternehmen. Bis 2008 müssen siekeine Sozialversicherungsbeiträge auf umge-wandelte Gehaltsbestandteile zahlen. DieDimension wird oft unterschätzt. Dabei ge-hen die Einsparungen schnell in den sechs-stelligen Bereich – wenn 200 Mitarbeiterjeden Monat 200 Euro umwandeln, spartder Arbeitgeber bereits 100.000 Euro imJahr. Zudem steigert die bAV die Attrakti-vität des Unternehmens.

Vorbei die Zeiten, als qualifizierteMitarbeiter bei Gehaltsverhandlungen nurauf das Bruttogehalt achteten. Inzwischenzählen immer stärker auch die Vorsorgeleis-tungen. Und hier können Unternehmen mitattraktiven Betriebsrenten punkten. Per Un-terstützungskasse oder auch per Direktzu-sage lassen sich Versorgungslücken schlie-ßen – die Aufwendungen sind dann in nahe-zu unbegrenzter Höhe steuerlich absetzbar.Von den Fördermöglichkeiten profitiert auchder Chef selbst. Als beherrschender Gesell-

schafter-Geschäftsführer ist er nicht nur Un-ternehmer, sondern auch Angestellter im ei-genen Betrieb.

Im Rahmen der unterschiedlichenDurchführungswege bietet die bAV zahlrei-che Gestaltungsmöglichkeiten. Wesentlich fürden Erfolg ist, dass die Ausgestaltung pass-genau auf das Unternehmen zugeschnittenist. Das heißt: erst einmal Ziele definierenund dabei auf das Gesamtgefüge achten. Sol-len Führungskräften durch Extrabonbons zu-sätzliche Anreize geboten werden? SollenVersicherungsleistungen wie Hinterbliebe-nenschutz, Berufsunfähigkeit, Unfall oderInvalidität integriert werden? Soll die bAVvom Arbeitgeber, Arbeitnehmer oder beidengemeinsam finanziert werden? Welche Haf-tungsrisiken bestehen? Der Umsetzung gehtalso eine umfassende Analyse voraus, dieauch eine individuelle Beratung jedes ein-zelnen Mitarbeiters beinhaltet.

Während leitende Angestellte die Vor-teile der bAV häufig zu schätzen wissen, re-agieren viele Mitarbeiter noch mit Zurück-haltung auf die attraktiven Angebote. Um dieBeteiligung zu erhöhen, haben die Tarifpar-teien zum Teil Branchenlösungen verabschie-det. In der Chemieindustrie werden beispiels-weise die vermögenswirksamen Leistungendurch eine betriebliche Altersversorgung er-setzt. Noch weiter geht die Metall-, Eisen-und Elektroindustrie. Hier haben die Tarif-parteien eine Regelung beschlossen, mit derkünftig die vermögenswirksamen Leistun-gen zwingend in einen Altersvorsorge-Ver-trag eingezahlt werden müssen. Sofern diesals arbeitgeberfinanzierte Lösung gestaltetwird, sparen sowohl Mitarbeiter als auch Un-ternehmen Steuern und Sozialversicherungs-beiträge und das sogar über das Jahr 2008hinaus – eine Lösung, die Schule machenkönnte. Weitere Informationen unter:www.deutsche-bank.de / bAV

Vorsorge mit FirmenhilfePotenzial Galt die bAV noch bis zur Jahrtausendwende als Auslauf-modell, so erfährt sie heute eine unerwartete Renaissance.

Gastbeitrag Dr. Ulrich Schürenkrämer, Manage-ment Committee Deutschland, Deutsche Bank,zu Lösungen, die Schule machen könnten.

Bildquelle: mauritius images / Schultze & Schultze

Page 13: VISAVIS FinanzMagazin 04/2007 - Global Business

Seit Inkrafttreten des Altersvermögens-gesetzes (AVmG) im Januar 2002 hatjeder Arbeitnehmer einen gesetzlichen

Anspruch darauf, dass ihm der Arbeitgebereinen der fünf geförderten bAV-Durchfüh-rungswege anbietet, um auch auf der betrieb-lichen Seite mit staatlicher Förderung etwasfür die Altersvorsorge zu tun. Seitdem habensich die Rahmenbedingungen für Betriebs-renten kontinuierlich verbessert. Die steuer-liche Förderung wurde 2005 mit dem Al-terseinkünftegesetz nochmals günstiger. DerGesetzgeber hat jedoch gleichzeitig deutlichgemacht, dass im Jahr 2009 die Sozialversi-cherungsfreiheit auf Entgeltumwandlung ge-strichen wird.

Die Entrüstung über die Pläne der Bun-desregierung, die Sozialabgabenfreiheit dem-nächst streichen zu wollen, ist groß, auchwenn hier das letzte Wort noch nicht gespro-chen ist. „Die Betriebsrente wird allmählichzum Selbstbedienungsladen der Sozialkassen“,sagt Klaus Stiefermann, Geschäftsführer deraba Arbeitsgemeinschaft für betrieblicheAltersversorgung e. V. in Heidelberg und

Vorstandsmitglied der EFRP in Brüssel. DerBetriebsrentenexperte fürchtet, dass Arbeit-nehmer dann ihre Entgeltumwandlung in ei-nem erheblichen Umfang ruhen lassen oderstornieren werden.

Die Möglichkeit, via bAV zu mehr Geldim Alter zu kommen, nutzen immer mehrArbeitnehmer. Das zeigt auch das bAV-Barometer 2006/2007, das jetzt erstmals alsGemeinschaftsprojekt des Forschungszen-trums Generationenverträge des Renten- undSozialexperten Prof. Dr. Bernd Raffelhü-schen mit den Unternehmensberatungen Rau-ser Towers Perrin und Towers Perrin Tilling-hast vorgelegt wurde. Allerdings sei im Be-stand, an den Forschungsergebnissen und inder Fachliteratur die wachsende Bedeutungnoch nicht real ablesbar, sagen die Wissen-schaftler, denn vielfach fehlen gesicherte Er-kenntnisse und regelmäßige Veröffentlichun-gen zu aktuellen Entwicklungen. Die Studieund ihre Ergebnisse spiegeln die gelebte Si-tuation in Deutschland wider. Die meistenmittelständischen Arbeitgeber und auch Ar-beitnehmer wissen weiterhin nur oberfläch-

lich von den Pflichten und Rechten der be-trieblichen Altersvorsorge. Es dominiert diebruchstückhafte Erörterung von Spezialpro-blemen. Die Verunsicherung hält sie davonab, „Nägel mit Köpfen“ zu machen und einenbAV-Vertrag einzugehen. Das neue bAV-Ba-rometer zeigt einmal mehr deutlich auf, dassnoch erhebliches Verbesserungspotenzial ge-nutzt werden muss, um die Attraktivität derbetrieblichen Versorgungssysteme für Arbeit-nehmer und Arbeitgeber weiter zu steigern.

Derzeit leisten die öffentlich-rechtlichenPflichtsysteme – sprich gesetzliche Renten-versicherung – mit einem Anteil von rund 85Prozent den größten Beitrag zu den Alters-einkommen in Deutschland. Doch die Kas-sen der Rentenversicherungsträger leeren sichzusehends. Der Generationenvertrag, bei demdie arbeitende Bevölkerung mit ihren Sozial-abgaben die Renten der Ruheständler finan-ziert, wird durch den seit Jahrzehnten andau-ernden Geburtenrückgang mehr und mehrausgehöhlt. Es kommt zwangläufig zu Leis-tungsrücknahmen der gesetzlichen Rente. Sosei es nur eine Frage der Zeit, wann eine deut-liche Verschiebung bei den relativen Ge-wichten im klassischen Drei-Säulen-Modelldes Alterssicherungssystems hin zur priva-ten und insbesondere zur betrieblichen Al-tersvorsorge kommen werde, sagen Fachleute.Laut bAV-Barometer trägt die betrieblicheAltersversorgung derzeit in Deutschland nurfünf Prozent zu den Alterseinkünften bei.Deutschland zählt damit neben Spanien (vierProzent) zum bAV-Schlusslicht in Europa,während in den Niederlanden, in Frankreichund der Schweiz bereits zwischen 32 und40 Prozent der Alterseinkünfte über Betriebs-renten laufen. Die Autoren des bAV-Baro-meters 2006 / 2007 gehen davon aus, dass inetwa dreißig Jahren die „normale“ gesetzli-che Rente in Deutschland nur noch rundzwei Drittel zu den gesamten Alterseinkünf-ten beitragen wird. „Vor diesem Hintergrundverkörpert die bAV die ausbaufähigste Säuleim deutschen Alterssicherungssystem“, soProfessor Raffelhüschen.

Die bAV-Forscher haben unternehmens-und branchenübergreifend ein deutlichesWachstum bei der betrieblichen Altersvor-sorge festgestellt. Nahezu alle großen Firmenmit mehr als 1.000 Mitarbeitern bieten heutedie Versorgungslösung über einen oder meh-rere der fünf geförderten bAV-Durchführungs-wege, während es bei Kleinstunternehmenunter fünf Mitarbeitern nur 28 Prozent derBetriebe sind. Ab einer Mitarbeiterzahl vonmehr als 200 sind durchschnittlich über 50Prozent der Belegschaft mit einer bAV-Zu-satzvorsorge ausgestattet.

Versicherer, Banken und andere Markt-teilnehmer aus dem Finanz- und Kreditge-werbe nehmen im Branchenvergleich bezüg-lich der Verbreitung von bAV eine klare Vor-reiterfunktion ein. Arbeitnehmer aus dem Ge-sundheits- und Sozialwesen sowie im Gast-

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Altersvorsorge

Schön alt werdenBetriebsrente In zwei Jahren endet in Deutschland dieSozialversicherungsfreiheit auf Entgeltumwandlungen imRahmen der betrieblichen Altersvorsorge (bAV).

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Geschäftsführer einer GmbH trageneine große Verantwortung und das damitverbundene Risiko. Beim Thema Versor-gung im Alter und bei Berufsunfähigkeit be-finden sich Gesellschafter-Geschäftsführer(GGF) in einer besonderen Situation. Sieerhalten – wenn überhaupt – sehr niedrigeRentenleistungen aus der gesetzlichen Ren-tenversicherung. Mit der Einrichtung einerbetrieblichen Altersversorgung kann diese

Lücke geschlossen und gleichzeitig könnenSteuervorteile genutzt werden.

Je nachdem, in welcher „Lebensphase“sich eine Kapitalgesellschaft befindet, mussdie passende Versorgung für den Geschäfts-führer gewählt werden. Bei Neugründungeiner GmbH oder einem neu in die Gesell-schaft eintretenden Geschäftsführer wirdeine Versorgungszusage (in Form einer Di-rektzusage) steuerlich nicht sofort aner-kannt. Die Finanzverwaltung fordert bei neugegründeten GmbHs einen Beobachtungs-zeitraum von fünf Jahren und bei einem neueintretenden GGF eine Probezeit von zweibis drei Jahren. Mit einer Sofortversorgungder Alte Leipziger für GGF wird die Versor-gungslücke bei Berufsunfähigkeit oder Toddurch den Abschluss einer privaten Versi-cherung geschlossen. Nach dem Beobach-tungszeitraum bzw. der Probezeit wird dieseVersicherung von der GmbH übernommenund in eine Rückdeckungsversicherung füreine entsprechende Zusage umgewandelt.Ab dem Zeitpunkt der Übertragung könnendie Aufwände für die Direktzusage durchdie GmbH in voller Höhe steuerlich geltendgemacht werden. Eine vereinbarte Rück-deckungsversicherung sorgt nicht nur fürdie Verbesserung der Bilanzoptik; auch diehohen finanziellen Risiken bei Tod, Berufs-unfähigkeit oder Langlebigkeit können voll-ständig auf den Versicherer übertragen wer-

den. Die Altersversorgung kann selbstver-ständlich auch über Investmentfonds abge-deckt werden.

Neben der Direktzusage – aufgrundder großen Gestaltungsfreiheit des Vertragesdas am häufigsten gewählte Versorgungs-modell für GGF – ist die Versorgung übereine Unterstützungskasse eine interessanteAlternative. Bei diesem Modell muss derWert einer Risikoabsicherung nicht in derBilanz aktiviert werden. Darüber hinausmindern die gezahlten Beiträge, genau wiebei der Direktzusage, den zu versteuerndenGewinn.

In der Praxis zeigt sich immer wieder,dass es allein mit der Einrichtung einer Ver-sorgung für den GGF nicht getan ist. Au-ßerordentlich wichtig ist die fortlaufendeÜberprüfung der Versorgung hinsichtlichsteuerlicher Problematiken, neuer Recht-sprechung und inhaltlicher Schwachstellen.Die Erfahrung zeigt, dass die überwiegendeMehrheit aller Direktzusagen an Gesell-schafter-Geschäftsführer fehlerhaft ist undüberarbeitet werden muss. Ein gravierendesProblem ist die Unterfinanzierung der Zusa-gen. Hier sind zum Teil große Deckungs-lücken vorhanden.

Eine entsprechende Unterstützungund Beratung ist bei der GGF-Versorgungdeshalb zwingend erforderlich. Die AlteLeipziger hat eigens dafür eine Beratungs-gesellschaft gegründet, die eine laufende Ana-lyse von Versorgungen durchführt und not-wendige Neuformulierungen bzw. -struktu-rierungen in Abstimmung mit dem Geschäfts-führer und dem Steuerberater vornimmt.

Selbstverständlich gehört zu einerumfassenden Beratung in der Versorgungvon Gesellschafter-Geschäftsführern auchdie steuerrechtliche Begleitung beim even-tuellen Ausscheiden eines GGF aus demUnternehmen. Je nachdem, ob es sich umdie Regelung der Unternehmensnachfolge,den Verkauf oder auch die Liquidation derGmbH handelt, sind hier entsprechendeMaßnahmen einzuleiten und rechtlicheRahmenbedingungen zu berücksichtigen.Mit „Solventa“ halten wir ein ausgezeichne-tes Produkt für den Liquidationsfall bereit.

Um die betriebliche Altersversorgungdes Gesellschafter-Geschäftsführers und dieSicherheit bei Betriebsprüfungen dauerhaftzu gewährleisten, ist es wichtig, sich aufeinen kompetenten Partner verlassen zukönnen. Dessen Aufgabe ist es nicht nur,sich um eine optimale Gestaltung bei derEinrichtung der betrieblichen Altersversor-gung für den Gesellschafter-Geschäftsfüh-rer zu kümmern, sondern während der ge-samten Laufzeit darauf zu achten, dass dieFinanzierung der Leistungen – auch beisich ändernden arbeits-, steuer- und sozial-versicherungsrechtlichen Anforderungen –gesichert ist. Weitere Informationen im In-ternet unter: www.alte-leipziger.de

Passgenaue LösungKompliziert Geschäftsführende Gesellschafter finden professionelleHilfe im unübersichtlichen Regelwerk der Altersvorsorge.

Autor Reinhard Kunz, Dipl.-Mathematiker undAktuar (DAV), ist seit 2001 Vorstandsmitgliedder Alte Leipziger Lebensversicherung a. G.

Altersvorsorge

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gewerbe verfügen dagegen am seltensten übereinen Vertrag zur betrieblichen Altersvorsor-ge, stellten die Marktforscher fest.

Bisher gilt die Betriebsrente als ein be-sonders wichtiger Baustein im Alterssiche-rungskonzept für die Arbeitnehmer. Das un-terstrich der Gesetzgeber, in dem er steuerli-che Fördermaßnahmen installierte. Das Be-mühen, immer mehr Arbeitgeber, Firmen undBranchenverbände zu gewinnen, die bei Ver-sicherungen, Pensionskassen und anderenAnbietern Sonderkonditionen aushandeln, istungebrochen, sodass häufig bei einer Be-triebsrente keine oder aber nur geringe Ab-schlusskosten anfallen. Die eingesparten Kos-ten kommen der späteren Rente zugute. Somancher Arbeitgeber gibt seinen Mitarbei-tern sogar etwas zur Rente hinzu, auch wenner nicht dazu verpflichtet ist.

Verpflichtet sind allerdings alle Unterneh-men, ihren Mitarbeitern einen der fünf bAV-Durchführungswege anzubieten. Längst nochnicht alle Firmenchefs sind hier eingestie-gen, sei es, weil die Mitarbeiter noch nicht aufihrem Recht auf bAV beharrten, sei es, weilalle Beteiligten wegen der Komplexität desThemas keinen Durchblick haben und solieber gar nichts in Sachen Betriebsrente un-ternehmen. In Betrieben, in denen bAV-Ab-schlüsse getätigt werden, überweist der Ar-beitgeber einen Teil des Lohns (die Spitze desGehalts) direkt in die betriebliche Vorsorge.Der Mitarbeiter profitiert davon, weil er so –

genau wie sein Arbeitgeber – Steuern undSozialabgaben spart. Derzeit können bei denversicherungsförmigen Durchführungswegen(Pensionskasse, Pensionsfonds und Direktver-sicherung) Beiträge aus dem Bruttolohn biszu einer Höhe von vier Prozent der Beitrags-bemessungsgrenze für die gesetzliche Ren-tenversicherung steuer- und sozialabgaben-frei in die betriebliche Altersvorsorge einge-zahlt werden. Unterm Strich sind das für denArbeitnehmer in diesem Jahr abgabenfreie2.520 Euro. Auch der Arbeitgeber spart hierseinen Anteil an der Sozialversicherung. Hat

der Arbeitgeber die Versorgungszusage nachdem 31. Dezember 2004 abgegeben, erhöhtsich der Betrag um weitere 1.800 Euro. Die-ser zusätzliche Betrag von 1.800 Euro ist al-lerdings in jedem Fall sozialversicherungs-pflichtig. Etwas anders sieht es bei der Unter-stützungskasse und der Direktzusage aus. Hiersind die Beiträge zur arbeitnehmerfinanzier-ten bAV sogar generell steuerfrei.

Wie ein Damoklesschwert droht dieStreichung der Sozialabgabenfreiheit Ende2008. „Die Verunsicherung in den Betriebenist groß“, erklärt aba-Geschäftsführer Stieger-

Altersvorsorge

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Finanzmagazin.info im Gespräch mitSiegfried Singer, Bereichsleiter be-triebliche Altersversorgung SwissLife Deutschland.

Herr Singer, was empfehlen Sieeinem Unternehmen, das seine Bi-lanz bereinigen und die Pensions-rückstellungen reduzieren will?Bei vielen Unternehmen stehennicht zuletzt wegen der Unterneh-mensbonität die Pensionsrückstel-lungen – verursacht durch betriebli-che Pensionszusagen – im Fokus.Wir nutzen die gesamte Klaviaturder betrieblichen Altersversorgung,um Wege der Auslagerung von Pen-sionszusagen aufzuzeigen und so dieWettbewerbsfähigkeit zu steigern.

Gibt es bei dieser Problemstel-lung Unterschiede zwischen Klein-betrieben und Konzernen?Grundsätzlich nein, Motive und Ur-sachen können sich jedoch sehr un-terscheiden. Kleinbetriebe stöhnenoft unter der Finanzierungslast frü-her eingegangener Pensionsver-

pflichtungen. Zusagen sind oftmalsdurch Gewinnminderung und Steu-erstundung motiviert und häufig mitunzureichenden Kapitalmitteln unter-legt. Bei Konzernunternehmen ist dasanders: Globalisierungsmaßnahmenerstrecken sich auch auf den angel-sächsischen Raum, wenn sie nichtohnehin von dort ausgehen. Dort abersind Pensionsrückstellungen nachdeutschem Muster unbekannt, siewerden zudem von Investoren undAnalysten sehr kritisch bewertet.Das zwingt Unternehmen zur Ausla-gerung von Pensionszusagen undderen Finanzierung.

Welche Wege bieten sich zur Aus-lagerung von Pensionszusagen?Mit dem fünften Durchführungswegder betrieblichen Altersversorgung,dem Pensionsfonds, gibt es erstmalseinen steuer- und arbeitsrechtlichgeförderten Weg zur Übernahme vonPensionszusagen. Die Lösung ist prin-zipiell einfach: Der Pensionsfondswird mit einem Einmalbeitrag undlaufenden Beitragszahlungen do-

tiert und übernimmt die Pensions-verpflichtungen. Der Ausweis vonPensionsrückstellungen in der Bi-lanz entfällt. Vielfach findet sich inder Praxis auch die laufende Bei-tragszahlung in Unterstützungskas-sen wieder.

Gibt es Spezialfälle bei der Aus-lagerung von Pensionszusagen?Ja, ich denke an die Unternehmens-liquidation: Viele Unternehmen exis-tieren nur noch als sogenannte Ren-tenauszahlungsstellen. Da die Auflö-sung dieser Firmen voraussetzt, dasskeine Verpflichtungen mehr beste-hen, müssen Pensionszusagen aus-gelagert werden. Auch dies ist jetzt,steuerlich flankiert über eine Liqui-dationsversicherung mit Übertragungauf einen Lebensversicherer, möglich.

Sind Sie auf derartig anspruchs-volle Aufgaben vorbereitet?Swiss Life bietet mit der Swiss LifePensionsfonds AG in Verbindung mitder Sonderzulassung für Übertra-gungen und der Swiss Life Unterstüt-zungskasse für Kunden e.V. den Rah-

men für die Umsetzung von Zusage-auslagerungen. Im Verbund mit un-seren Tochtergesellschaften verfü-gen wir in allen Belangen der betrieb-lichen Altersversorgung über sehrhochwertige Dienstleitungen, die sichbis zur Einrichtung und Betreuung vonContractual Trust Arrangements er-strecken. www.swisslife.de

Bilanzbereinigung durch AuslagerungVorsorge

Wettbewerb „Wir nutzen die ge-samte Klaviatur der betrieblichenAltersversorgung“, betont Singer.

Entwicklung Durch das Recht auf Entgeltumwandlung fand zwischen 2001 und 2006 eine deutli-che Verschiebung von der Arbeitgeberfinanzierung zur Mischfinanzierung statt.

reine Arbeitgeber-finanzierung

Mischfinanzierung

reine Arbeitnehmer-finanzierung

41%

38%

54%

25%

29%

26%

20042001

Finanzierung der bAV in den Jahren 2001 und 2006

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Dass privat fürs Alter vorgesorgt wer-den muss, ist kein Geheimnis. Ein wichtigerund sehr lukrativer Weg, Geld zurückzule-gen, ist die betriebliche Altersversorgung. Da-bei bieten gerade steuerlich geförderte Pro-dukte der zweiten Schicht ganz besondereAnreize: Die Direktversicherung ist dabeineben Pensionsfonds, Pensionskassen, Di-rektzusagen und Unterstützungskassen einerder fünf möglichen Durchführungswege.Sie hat seit mehr als 30 Jahren Tradition undist seit 2005 steuerlich auch den Pensions-kassen und Pensionsfonds gleichgestellt.Bereits Ende 2004 bestanden laut Gesamt-verband der Deutschen Versicherungswirt-schaft (GDV) 5,9 Millionen Direktversiche-rungsverträge – und das aus gutem Grund,denn die Direktversicherung ist sowohl fürArbeitgeber als auch für Arbeitnehmer eineder attraktivsten Formen der betrieblichenAltersversorgung.

Bei der Direktversicherung durch Ge-haltsumwandlung sind Beiträge, die jährlichbis zu vier Prozent der jeweiligen Beitrags-bemessungsgrenze in der gesetzlichen Ren-tenversicherung betragen dürfen, steuerfrei.Die Beitragszahlungen per Gehaltsumwand-lung sind dabei voraussichtlich bis Ende2008 sozialabgabenfrei.

Der Arbeitnehmer kann mit 60 Jahrendie Leistungen flexibel abrufen, mit derWahl zwischen einer lebenslangen Renteund einer Kapitalauszahlung. Dabei sind diespäteren Leistungen aus der arbeitgeber- undder arbeitnehmerfinanzierten Direktversiche-rung kranken- und pflegeversicherungs-pflichtig. Besteht noch keine pauschal be-steuerte betriebliche Altersversorgung, dievor 2005 abgeschlossen wurde, kann der Ar-

beitnehmer zusätzlich nochmals 1.800 Eurosteuerfrei einzahlen – diese sind allerdingsimmer sozialabgabenpflichtig. In der Auszah-lungsphase unterliegen die Versicherungs-leistungen der Einkommensteuer. Da aberdie Einkünfte im Ruhestand in der Regelgeringer sind als im Erwerbsleben, ist derSteuersatz auch entsprechend niedriger.

Beiträge, die der Arbeitgeber zusätzlichzum vereinbarten Gehalt als betriebliche Al-tersversorgung aufbringt, werden Direktver-sicherung genannt. Der Arbeitgeber überweistdie Beiträge, die Verwaltung übernimmtweitgehend der Versicherer. Die Beiträgeder arbeitgeberfinanzierten Direktversiche-rung sind sozialabgabenfrei. Auch hier giltdie Flexibilität beim Leistungsbezug: lebens-lange Rente oder Kapitalauszahlung.

Dass ein kostengünstiger Anbieter mehraus dem Geld seiner Kunden macht, ist klar.Daher ist die Wahl des Anbieters von großerBedeutung. Leider bestimmt hierüber letzt-lich allein der Arbeitgeber.

Die Mitbestimmung der Arbeitnehmerendet also bei ihrer eigenen Altersversor-gung. Sie dürfen in puncto betriebliche Al-tersversorgung nicht über die Anlage ihrereigenen Beiträge entscheiden. Eine Locke-rung in diesem Punkt durch den Gesetzge-ber wäre ausdrücklich zu begrüßen. Schließ-lich ist es mehr als sinnvoll, sich vor Ab-schluss einer Geldanlage ein Bild über dasUnternehmen zu machen, dem man überlange Jahre hinweg Geld anvertraut. Dies istleicht möglich anhand verschiedener Ent-scheidungskriterien wie zum Beispiel diegarantierte Rentenleistung, denn nur siemacht aus Altersvorsorge eine solide und vorallem planbare Altersversorgung.

Sowohl ein bedarfsgerechter Todesfall-schutz als auch Zusatzversicherungen schmä-lern bei Abschluss zusammen mit einer Di-rektversicherung die Altersrente. Wir ratendeshalb, die Absicherung der Hinterbliebe-nen über eine Risiko-Lebensversicherungvorzunehmen. Empfehlenswert für die Di-rektversicherung ist jedoch die Vereinbarungeiner Dynamik: So sichert der Kunde sichschon bei Vertragsabschluss das kostenloseRecht, seine Absicherung jährlich den stei-genden Einkommensverhältnissen und derInflation anzupassen.

Für den Fall einer Berufs- oder Erwerbs-unfähigkeit lautet die Empfehlung der Stif-tung Warentest, separat vorzusorgen. Einer-seits wäre nämlich eine Invalidenrente inKombination mit einer Direktversicherungvoll steuerpflichtig, andererseits würde sieauch die Altersrente schmälern. Noch einTipp: Auch vermögenswirksame Leistungenkönnen für die betriebliche Altersversorgungverwendet werden. Besondere Renditechan-cen ergeben sich darüber hinaus bei einerfondsgebundenen Direktversicherung.

Gerade in Zeiten wachsender berufli-cher Mobilität ist es für Arbeitnehmer be-sonders wichtig, ungezillmerte Tarife zurEntgeltumwandlung abzuschließen. Die Ab-schlusskosten sind dann über die gesamteLaufzeit verteilt, und der Arbeitnehmer ver-fügt in den ersten Jahren nach Vertragsab-schluss bei Jobwechsel oder Arbeitsplatz-verlust über ein höheres versichertes Gut-haben als bei gezillmerten Tarifen. Wiewichtig diese Tarife sind, zeigt ein Urteil desVorsitzenden Richters des Bundesarbeitsge-richtes Gerhard Reinecke: Demnach ma-chen sich Arbeitgeber sogar schadenersatz-pflichtig, wenn sie ihren Mitarbeitern gezill-merte Tarife zur Entgeltumwandlung anbie-ten. Infos unter: www.cosmosdirekt.de

Empfehlung Winfried Spies, Vorstandsvorsit-zender CosmosDirekt: „Arbeitnehmer solltenbei der Anbieterauswahl mitbestimmen.“

Attraktiv Die Direktversicherung verfügt über eine lange Traditionund punktet bei Arbeitgebern und Belegschaft durch Flexibilität.

Gut gerechnet

Altersvorsorge

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mann. Betroffen von der geplanten Regelungwären vor allem Arbeitnehmer, deren Ein-kommen unterhalb der Beitragsbemessungs-grenzen liegt. Auch derzeit ist das Thema So-zialabgaben in Bezug auf die bAV-Modelleschwierig, weil schon bisher zwei unterschied-liche Bemessungsgrenzen einbezogen wer-den müssen. Für die gesetzliche Kranken-und Pflegepflichtversicherung gilt die Ober-grenze von 42.750 Euro. In der gesetzlichenRentenversicherung liegt die Beitragsbemes-sungsgrenze derzeit bei 63.000 Euro in denalten und bei 52.800 Euro in den neuen Bun-desländern. Der Gesetzgeber plant, dass Ar-beitnehmer mit einem Bruttoeinkommen un-terhalb von 42.750 Euro ab 2009 auf ihregesamten bAV-Beiträge Zahlungen zur Ren-ten-, Arbeitslosen-, Kranken- und Pflegever-sicherung abführen müssen.

Es trifft letztlich die kleinen und Durch-schnitts-Verdiener härter als die Arbeitneh-mer mit höheren Einkünften. Wenn nämlichbeispielsweise ein Arbeitnehmer pro Jahr40.000 Euro brutto verdient und davon 1.000Euro in seine betriebliche Altersvorsorge in-vestiert, muss er ab 2009 rund 200 Euro indie Sozialversicherungen abführen.

Es sei absehbar, dass die Arbeitnehmermit kleinem und mittleren Einkommen derbetrieblichen Vorsorge den Rücken kehren,warnen Experten, zumal Arbeitnehmer mitEinkünften unterhalb der Beitragsbemes-sungsgrenzen ab 2009 gleich zweifach zurKasse gebeten werden. Sie müssen neben denSozialabgaben auf die Einzahlungen später,wenn sie tatsächlich „in Rente gehen“, aufdie Auszahlungen seit dem Jahr 2004 zu-mindest für die gesetzlich Krankenversicher-ten – die vollen Kranken- und Pflegeversi-cherungsbeiträge bezahlen. Versicherungs-mathematiker rechnen vor, dass durch dieseRegelung die Betriebsrente im Alter umsatte 15 bis 17 Prozent reduziert wird.

Es sollte aber auch bedacht werden, dassein Steuervorteil erhalten bleibt, auch wenndie Rendite wegen der Sozialabgabenpflichtbröckelt. Der verbleibende Steuervorteil liegtbeispielsweise bei Alleinstehenden mit ei-nem Einkommen von 40.000 Euro bei der-zeit 369 Euro. Die Auszahlungen im Altersind dann zwar steuerpflichtig; die Steuer-last werde jedoch geringer, weil sich vermut-lich der persönliche Steuersatz im Rentenal-ter deutlich gegenüber dem Berufsleben re-duziere. Ob sich die betriebliche Vorsorgemit dem geplanten Wegfall der Sozialversi-

Die Lebensversicherungswirtschaftdurchläuft eine anhaltende Phase der Kurs-bestimmung und steht vor anspruchsvollenAufgabenstellungen in neuer Dimension.Durch die Reform des Versicherungsver-tragsgesetzes (VVG) erlebt die Branche ei-nen Wandel, der die Strategie in der Pro-duktentwicklung und Kapitalanlage beein-flussen wird. Die Modernisierung, die ins-besondere durch einen umfassenden Ver-braucherschutz gekennzeichnet ist, fordertneue Lösungsansätze. Dabei geht es umnicht weniger als die Beteiligung der Ver-sicherten an den stillen Reserven, die Be-rechnung eines Mindest-Rückkaufswertes,die künftige Verteilung der Abschlusskostenauf mehrere Jahre und die Transparenz beiAbschluss- und Vertriebskosten.

Ein Blick über die Grenzen der Lebens-versicherung hinweg zeigt, dass offensicht-lich die Zeit einer „Transparenzoffensive“auf breiter Front angebrochen ist. Die EU-Finanzmarktrichtlinie (MiFID) wird im Ban-kensektor ebenfalls für mehr Transparenz inder Anlageberatung sorgen. Sie verpflichtetdie Institute, im besten Interesse des Kundenzu handeln und die Kosten für Finanz-dienstleistungen offenzulegen. Dabei müssenunter anderem auch Provisionen ausgewie-sen werden.

In der Lebensversicherung ist die künf-tige Verteilung der Abschlusskosten auf dieersten fünf Versicherungsjahre eine gewisse„Schmerzlinderung“ gegenüber der heutegeltenden Praxis. Allerdings bedeutet diesauch, dass Versicherte bei einer Kündigungoder Beitragsfreistellung der Lebensversi-cherung in den ersten fünf Jahren die Hälf-te ihrer Beiträge verlieren. Die Rückkaufs-wertentwicklung, die in Zukunft explizit imVertrag anzugeben ist, wird daher im Pro-duktvergleich der unterschiedlichen Ange-bote einen stärkeren Stellenwert erhalten.

Michael Wrobel, Vorstandsmitglied derKölner Pensionskasse, erklärt: „Bestmögli-che Lösungen bieten ungezillmerte Tarife(= Beitragskalkulation ohne Abschlusskos-ten), die durch eine laufende Courtage dieVergütung einer dauerhaften Kundenbetreu-ung sicherstellen, sowie echte Nettotarife,die sich besonders für die Honorarberatungeignen.“ Beide Produktvarianten werden denneuen gesetzlichen Transparenzanforderun-gen in besonderer Weise gerecht. Darüberhinaus berücksichtigt die Kölner Pensions-kasse in der bAV auch die arbeitsrechtlichen

Anforderungen an die Produkteigenschaf-ten. Neben der Ausprägung eines Rundum-Versicherungsschutzes erfüllen die Tarifezudem den Anspruch auf Unisex-Eigen-schaft (Lohngleichheitsprinzip).

Laut dem Vorstandsmitglied der KölnerPensionskasse wird sich der Wandel zu-künftig auch bei Produkten, die zur Insol-venzsicherung von Zeitwertkonten einge-setzt werden, bemerkbar machen. Wrobelergänzt: „Personalsteuerungssysteme benö-tigen ein Höchstmaß an Flexibilität undTransparenz, um rechtliche Sicherheit undAkzeptanz bei Mitarbeitern wie auch beiArbeitgebern zu erreichen. Eine Kombina-tion aus Garantieprodukten und Fondslö-sungen innerhalb eines Vertrags gewährleis-tet hier optimale Chancen. Unser Haus ko-operiert in diesem Geschäftsfeld mit spezi-alisierten Bank- und Administrationspart-nern, um interdisziplinäre Anforderungender Firmenkundschaft sicherzustellen.“

Arbeitgeber sind bei der Einrichtungoder Anpassung der betrieblichen Alters-vorsorge (bAV) heute mehr denn je auf qua-lifizierte und unabhängige Beratung ange-wiesen. Bei der Kölner Pensionskasse kön-nen Unternehmen und unabhängige Beraterauf das Know-how einer auf die bAV spezi-alisierten Produkt- und Denkfabrik zurück-greifen. Weitere Informationen unter: www.koelner-pensionskasse.de

Altersvorsorge

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Mischung Michael Wrobel, VorstandsmitgliedKölner Pensionskasse: „Garantieprodukte plusFondslösungen bieten optimale Chancen.“

Altersvorsorge im WandelQualitätsoffensive Die Kölner Pensionskasse sieht große Chancen fürtransparente und spezialisierte Dienstleistungen und Produkte.

Weitere Informationen unter:

@+ www.generationenvertraege.de+ www.bav-barometer.de+ www.tns-infratest.com+ www.aba-online.de+ www.dia-vorsorge.de

Rente

Page 18: VISAVIS FinanzMagazin 04/2007 - Global Business

In den vergangenen Jahrzehnten habendeutsche Unternehmen sehr häufig Pensions-zusagen an ihre Mitarbeiter erteilt. Die damiteinhergehenden Pensionsrückstellungen erge-ben nach aktuellen Studien ein Verbindlich-keitspotenzial von mehr als 240 Mrd. Euro.Das sind mehr als zwei Drittel des Wertes,der auf alle fünf existierenden bAV-Durch-führungswege entfällt. Solche Pensionszusa-gen können die Bilanzen der großen, aberauch von kleinen und mittelständischen Un-ternehmen stark belasten. Durch die Übertra-gung der Zusage auf einen Pensionsfondskann eine nachhaltige Verbesserung des Un-ternehmenswertes herbeigeführt werden.

Die Auslagerung von Pensionsrückstel-lungen auf einen externen Träger eröffnet Un-ternehmen einerseits die Möglichkeit, übereine Verbesserung ihrer Eigenkapitalrelationgünstigere Finanzierungskonditionen zu er-halten. Andererseits handelt es sich um mehrals reine Bilanzkosmetik: Es geht auch umeine sachgerechte Liquiditätssteuerung derUnternehmen. Pensionsverpflichtungen sindintegraler Bestandteil des Risikomanagementsder Unternehmen. In diesem Kontext erlangtder Pensionsfonds eine immer größere Be-deutung, da der Gesetzgeber die Rahmenbe-dingungen für diesen Durchführungswegmaßgeblich verbessert hat.

Die ERGO Pensionsfonds AG bietetmaßgeschneiderte Produkte, welche mit ih-ren Merkmalen einzigartig am Markt sind.

Bei der Festlegung der Rechnungsgrundla-gen und der Wahl der Kapitalanlage werdenFreiräume ermöglicht, die der Arbeitgeber in-dividuell nutzen kann. „Arbeitgeberspezifi-sche Kollektivlösung“ auf dem neuesten Standder Europäischen Pensionsfondsrichtlinie istdas Stichwort. Die Vorteile dieses Ansatzessind gewichtig: eine liquiditätsschonende Aus-lagerung mit einem Asset-Liability-Ma-nagement, das auf den individuellen Ver-pflichtungsverlauf des Arbeitgebers abge-stellt ist. Dieser hat zudem die Option, sichfür unterschiedliche Garantiemodelle sowie– hiermit korrespondierend – unterschiedli-che Beitragshöhen bei der Übernahme durchden ERGO Pensionsfonds zu entscheiden.

Der bedeutendste Trend innerhalb derbAV in der jüngeren Vergangenheit war dieDynamik in der Entgeltumwandlung. DerenVerbreitung setzt sich – wenn auch modera-ter – fort, während die zunehmende Notwen-digkeit von Unternehmen und Mitarbeitern,auf die Gegebenheiten der modernen Arbeits-welt zu reagieren, bereits zu einem neuenTrend betrieblicher Versorgungssysteme führt:Arbeitszeitmodelle erweitern die Gestal-tungsmöglichkeiten in einer flexiblen Ar-beitswelt sinnvoll.

Unternehmer können den Personalein-satz variabel steuern und Arbeitnehmer ge-nießen die neue Flexibilität in ihrer Lebens-planung. Die Einbringungsmöglichkeiten aufdie sogenannten „Zeitwertkonten“ sind viel-

seitig, zum Beispiel Überstunden oder Rest-urlaub sowie Lohnbestandteile oder Son-derzahlungen. Der Clou: Dies erfolgt stets inBruttobeiträgen, also ohne Abzug von Steu-ern und Sozialversicherungsbeiträgen. Einausreichendes Guthaben kann wiederum viel-seitig verwendet werden: Reduzierung derLebensarbeitszeit, befristete Freistellungenoder gegebenenfalls Einbringung in einebAV. Die Modelle sind gerade vor dem Hin-tergrund der aktuellen Rentenpolitik der Bun-desregierung besonders attraktiv. Denn dieRente mit 67 ist beschlossene Sache, und derdamit verbundenen Verlängerung der Lebens-arbeitszeit kann entgegengewirkt werden,indem der Arbeitnehmer die Chance erhält,ohne entsprechende Rentenkürzungen vor-zeitig in den Ruhestand zu treten.

Auch hierfür bieten die ERGO Gesell-schaften attraktive Komplettlösungen, diedem Arbeitgeber die Einrichtung von Zeit-wertkonten erheblich erleichtern. Die Anlage-konzepte können sowohl versicherungs- alsauch fondsbasiert ausgestaltet werden. BeideVarianten stellen innovative und genau aufdie Anforderungen von Zeitwertkonten ab-gestellte Produkte dar, die zudem wirksameMaßnahmen zur Insolvenzsicherung beinhal-ten. Integriert ist darüber hinaus eine leis-tungsstarke Administrationslösung, welchedie Personalverwaltung des Kunden weitge-hend von den Aufzeichnungspflichten entlas-tet, die üblicherweise mit einer solchen Lö-sung einhergehen.

Trends zu setzen bedeutet auch immer,den Kunden zu individuellen und innovati-ven Produktlösungen kompetent zu beraten.Dies garantieren die Vertriebe der Hamburg-Mannheimer und der Victoria, beides Unter-nehmen der ERGO Versicherungsgruppe.Sie übernehmen den professionellen Bera-tungsservice sowohl bei mittelständischen alsauch bei Großunternehmen vor Ort. WeitereInformationen unter: www.ergo.de

Zukunft dank VorsorgeAttraktiv Die ERGO Versicherungsgruppe bietet Unternehmen maß-geschneiderte Lösungen für die bAV und setzt dabei Trends.

Kompetenz Frank Neuroth ist verantwortlicherVorstand für das bAV-Geschäft innerhalb derERGO Versicherungsgruppe.

Altersvorsorge

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cherungsfreiheit noch rechnet, ist übrigensfür die Arbeitnehmer, die Sonderzahlungenzur bAV vom Arbeitgeber erhalten, kein The-ma. „Die derzeitige gesetzliche Regelung bie-tet wichtige Anreize vor allem für Gering-verdiener“, betont FinanzwissenschaftlerProf. Bernd Raffelhüschen in diesem Zu-sammenhang. Die Sozialabgabenfreiheit seiein wichtiges Instrument für die angestrebteweite Verbreitung der bAV in allen Einkom-mensschichten.

Wenn alles nichts nützt und auch weiter-hin die große Mehrzahl der Arbeitgeber undArbeitnehmer Betriebsrenten nicht zu ihremThema machen, könnte die betriebliche Al-tersvorsorge als Pflicht-bAV (Obligatorium)installiert werden, so fordern einige Wissen-schaftler. Der Ruf nach Vater Staat und einerobligatorischen betrieblichen Altersvorsorgewird vor allem durch die immer noch mage-ren Zahlen und Beteiligungen aller 18- bis65-jährigen Arbeitnehmer an einem der fünfstaatlich geförderten bAV-Durchführungswegefestgemacht. Erst rund ein Viertel der Ange-stellten und Arbeiter habe bisher einen för-derfähigen bAV-Vertrag abgeschlossen. Dochvieles spreche gegen eine „Zwangs-bAV“,bei der jeder Arbeitnehmer verpflichtet werde,einen bestimmten Teil seines Einkommenszum Aufbau einer Zusatzrente über einenvom Arbeitgeber vorbestimmten Weg abzu-führen, unabhängig von seiner persönlichenLebensplanung. „Eine solche Zwangsrenteverkennt den individuellen Charakter der Al-tersvorsorgentscheidung“, betont der Finanz-wissenschaftler Professor Bert Rürup, derauch den Vorsitz des Sachverständigenrateszur Begutachtung der gesamtwirtschaftli-chen Entwicklung innehat. Prof. Rürup istder Ansicht, dass der Ausbreitungsgrad in derbAV in den nächsten Jahren so oder so starkzunehmen werde. Zwar sei ein Obligatori-um für den Staat preiswerter, da es wenigerMitnahmeeffekte gebe, doch eine Versiche-rungspflicht bedeute immer einen drasti-schen Eingriff in die persönlichen Präferen-zen des einzelnen Bürgers.

Gegen eine obligatorische Zusatzrentespricht sich bisher auch Arbeits- und Sozial-minister Franz Müntefering aus. Es solle viel-mehr weiterhin allein auf die Attraktivitätder Betriebsrente gesetzt werden. Dabei müs-se allerdings genau beobachtet werden, in-wieweit die Bundesbürger von dem freiwil-ligen Angebot Gebrauch machen. „Zwang istnicht meine Sache. Wenn das Ganze funk-tionieren soll, muss es freiwillig sein“, soder Minister.

Lange wurde nach einem Königsweggesucht, welcher der fünf bAV-Durchfüh-rungswege sich für bestimmte Arbeitnehmer-gruppen am besten eigne. Doch selbst hoch-qualifizierte Experten können keine Aus-schließlichkeitsempfehlung geben. Die neuebAV-Studie zeigt allerdings, dass die Direkt-zusage unter den Möglichkeiten der arbeit-

geberfinanzierten bAV der Spitzenreiter ist.Danach setzen heute 52 Prozent der Arbeit-geber darauf. Des Weiteren wählten jeweilsacht Prozent die Direktversicherung oder dieUnterstützungskasse, vier Prozent die Pen-sionskasse. Pensionsfonds sind offensicht-lich nach wie vor für die Mehrzahl uninte-ressant, denn sie sind nur mit einem Prozentbei den Unternehmen vertreten. Eine relativwichtige Rolle spielen Mischformen, alsoder Mix aus mehreren Durchführungswegen.Sie stehen für 27 Prozent der Gesamtzusa-gen. Das Fazit: Nicht alle Durchführungs-wege sind für jeden Arbeitnehmer gleicher-maßen geeignet.

„Neben der Direktzusage ist die Ver-sorgung über eine Unterstützungskasse eineinteressante Alternative für den Geschäfts-führer einer GmbH“, sagt Reinhard Kunz,Vorstand der Alte Leipziger Lebensversiche-rung a. G. in Oberusel. Bei diesem Modellmuss der Wert einer Risikoabsicherung nichtin der Firmenbilanz aktiviert werden. Darü-ber hinaus mindern die gezahlten Beiträge,genau wie bei der Direktzusage, den zu ver-

steuernden Gewinn. Es zeigt sich allerdingsimmer wieder, dass es nicht allein mit demAbschluss einer Gesellschafter-Geschäfts-führer-bAV getan ist. Die überwiegendeMehrheit aller Direktzusagen an Gesellschaf-ter-Geschäftsführer ist fehlerhaft und weistgroße Deckungslücken auf. „Wir haben eineBeratungsgesellschaft gegründet, die einelaufende Analyse von Versorgungen durch-führt und notwendige Neuformulierungen undNeustrukturierungen in Abstimmung mit Ge-schäftsführung und Steuerberater vornimmt“,unterstreicht Reinhard Kunz.

Eine Lösung für bAV-Probleme und eineleganter Weg der Bilanzbereinigung stellt dieAuslagerung bestehender Versorgungszusa-gen auf einen externen Träger dar. DieserMeinung ist Frank Neuroth, Mitglied desVorstands der zur ERGO-Gruppe gehörendenHamburg-Mannheimer und Victoria. Neu-roth, im Konzern für das Ressort betriebli-che Altersvorsorge zuständig, verweist aufden bisher wenig beachteten Durchführungs-weg Pensionsfonds. In der ERGO Pensions-fonds AG hat man Produkte mit bisher ein-zigartigen Merkmalen entwickelt. Der ERGOPensionsfonds übernimmt gegen die Zah-lung eines Einmalbeitrags bestehende Ver-sorgungszusagen und auch die damit ver-bundenen Risikofaktoren wie Langlebigkeitund Zinsentwicklung oder vorzeitige Risikenwie Invaliditäts- und Hinterbliebenenab-sicherung. Für die Übertragung von Alters-renten und Anwartschaften kann der Arbeit-geber zwischen zwei Spezialfonds-Modellenwählen. Bei beiden wird in jedem Fall einarbeitgeberindividueller Rechnungszins er-mittelt und so der erforderliche Beitragsauf-wand für den Arbeitgeber minimiert. „Diesist nicht nur neu, sondern im Pensionsfonds-Markt bisher einmalig“, betont Frank Neu-roth.

„Die Nürnberger Versicherungsgruppehat das Pensionsfondsprinzip durch die Ein-

Altersvorsorge

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Mahner „Die Betriebsrente wird allmählich zumSelbstbedienungsladen der Sozialkassen“, be-tont aba-Geschäftsführer Klaus Stiefermann.

Übersicht Das Alterseinkünftegesetz bewirkte eine erhebliche Vereinfachung. Nach der Harmo-nisierung unterscheiden sich nur noch die extern und intern finanzierten Durchführungswege.

arbeitgeberfinanziert

Einzahlungsphase Auszahlungsphase

arbeitnehmerfinanziert arbeitgeberfinanziert arbeitnehmerfinanziert

Steuerfreiheitbis zu 4% der BBG

zzgl. 1.800 Europro Jahr

Steuerfreiheit gemäß §3Absatz 63 bis 4% der

BBG zzgl. 1.800 Euro proJahr, sofern noch nicht

arbeitgeberseitigausgeschöpft

Sozialabgabenfreiheitbis 4% der BBG

Sozialabgabenfreiheitbis 4% der BBG bis 2006

Steuerpflicht gemäߧ22 Absatz 5 EStG

Sozialabgabenpflichtin GKV/GPV

Steuerpflicht gemäߧ22 Absatz 5 EStG

Sozialabgabenpflichtin GKV/GPV

Durchfühungsweg

PensionskassePensionsfondsDirektversicherung

UnterstützungskasseDirektzusage

generelle Steuerfreiheit

generelleSozialabgabenfreiheit

Sozialabgabenfreiheitbis 4% der BBG bis 2006

Sozialabgabenpflicht inGKV/GPV

Sozialabgabenpflicht inGKV/GPV

generelle SteuerfreiheitSteuerpflicht gemäß

§19 Absatz 5 EStGSteuerpflicht gemäß

§19 Absatz 5 EStG

Steuer- und sozialabgabenrechtliche Behandlung im Überblick

Quelle: bAV-Barometer 2006/2007

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In den vergangenen Jahrzehnten stelltedie Pensionszusage einen beliebten Durch-führungsweg in der betrieblichen Altersver-sorgung dar. Als flexibles Instrument zumAufbau einer zusätzlichen Altersvorsorge fürdie Arbeitnehmer überzeugte sie die Unter-nehmen auch durch die steuerliche Förde-rung und durch den Innenfinanzierungsef-fekt. Hier sagt der Arbeitgeber dem Arbeit-nehmer eine Kapital- oder Rentenleistungzu und kann deshalb eine gewinnminderndeRückstellung bilden.

Inzwischen haben sich Pensionszusa-gen vielfach zur Belastung für die Unter-nehmen entwickelt. Viele ehemalige Aktivehaben mittlerweile das Rentenalter erreichtund beziehen nun dank ihrer Pensionszu-sage auch eine zusätzliche Betriebsrente.Die dadurch entstehenden Liquiditätsabflüs-se stellen gerade für gewachsene Unterneh-men ein zunehmendes Problem dar. Aberauch Fremdkapitalgeber, Investoren und po-tenzielle Käufer von Unternehmen sehendie über viele Jahre aufgebauten Pensions-rückstellungen, die oft einen nennenswertenAnteil an der Bilanzsumme ausmachen, kri-tisch. Denn viele Unwägbarkeiten verbergensich hinter dieser Bilanzposition. So ist unsi-cher, wie lange die Betriebsrente zu zahlenist. In der Vergangenheit hat die stetig ge-stiegene Lebenserwartung mehrfach zu un-geplanten Erhöhungen der Rückstellungengeführt. Weiterhin belasten die Pensionsrück-stellungen die Eigenkapitalquote und Ratings,was sich spätestens seit Basel II auch auf dieKreditvergabe negativ auswirkt.

Für viele Unternehmen stellt sich des-halb heute die Frage nach den Möglichkei-ten einer Auslagerung der Pensionsrückstel-lungen aus der Bilanz. Mit der Einführungdes Pensionsfonds durch das Altersvermö-gensgesetz (AVmG) und seinen steuerlichflankierenden Änderungen im Einkommen-steuergesetz hat der Gesetzgeber in den letz-ten Jahren eine attraktive Möglichkeit ge-schaffen, die sich besonders auch für kleineund mittelständische Unternehmen eignet.Durch die Übertragung von Pensionszusa-gen auf einen Pensionsfonds kann ein Un-ternehmen nicht nur seine Handelsbilanz ver-kürzen, sondern auch die in den Pensionszu-sagen enthaltenen Risiken und die aufwen-dige Verwaltung auf den externen Versor-gungsträger auslagern.

Die Nürnberger Versicherungsgruppe,mit einem Umsatz von rund 4,2 Mrd. Euro(2006) einer der führenden Versicherungs-konzerne in Deutschland, hat sich auch inder betrieblichen Altersvorsorge als festeGröße etabliert. Als einer der wenigen Kom-plettanbieter, der Produkte für alle Durch-führungswege aus einer Hand offeriert, stelltder Konzern immer wieder seine Innova-tionskraft und Leistungsstärke unter Beweis.Die vielfach ausgezeichnete Nürnberger über-betriebliche Versorgungskasse e. V. (NVK)setzt seit langem Maßstäbe. Auch auf demnoch jungen Markt der Pensionsfonds ist dieNürnberger erfolgreich.

Die 2001 gegründete Nürnberger Pen-sionsfonds AG (NPF) hat jetzt das Pensions-fondsprinzip durch die Einführung neuer

attraktiver Pensionspläne perfektioniert, beidenen die Arbeitgeber die völlige Wahlfrei-heit zwischen sogenannten bilanzförmigenund versicherungsförmigen Lösungswe-gen haben.

Bei der bilanzförmigen Lösung über-trägt der Arbeitgeber im Wesentlichen nurdie Deckungsmittel in Höhe der internatio-nalen Deckungsrückstellung auf den Pensions-fonds und behält sämtliche mit der Pensions-verpflichtung verbundenen Risiken (Zins-,Kosten- und Biometrie-Risiko) selbst. Vorteil:Der Liquiditätsaufwand ist hier am niedrigs-ten, weil die vollständige Ausfinanzierungder Versorgungsleistungen unter Umständenerst später erfolgen muss.

Bei der versicherungsförmigen Lösungübernimmt der Pensionsfonds der Nürnber-ger Versicherungsgruppe auch diese Risikenvollständig, sodass für den Arbeitgeber defacto keine Nachschussverpflichtungen ent-stehen können.

Die bilanzförmige Lösung muss aller-dings nicht immer die günstigere sein, wennman sämtliche Aspekte (Sicherheit, Garanti-en, Kosten, Verwaltung) in die Überlegun-gen einbezieht. Bei der Entscheidung hilft dieNürnberger Beratungs- und Betreuungsge-sellschaft für betriebliche Altersversorgungund Personaldienstleistungen mbH (NBB),eine ebenfalls zum Nürnberger Konzern ge-hörende Beratungsgesellschaft. Diese erstelltVersorgungs- und Finanzierungskonzepte zuÜbertragungen von Versorgungszusagen,in die aus steuerlichen Gründen auch dieUnterstützungskasse (NVK) einbezogenwerden kann. Infos: www.nuernberger.deoder [email protected]

Autor Dr. Jürgen Voß, Leiter der Abteilung Fach-beratung bAV, erläutert das Pensionsfondskon-zept der Nürnberger Versicherungsgruppe.

Flexible ÜbertragungRisikominimierung Pensionsfonds bieten attraktive Möglichkeiten,die sich auch für kleine und mittelständische Unternehmen eignen.

Altersvorsorge

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Altersvorsorge

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führung neuer Pensionspläne perfektioniert“,erklärt Dr. Jürgen Voß, Aktuar und Leiter derAbteilung Fachberatung bAV bei der Nürn-berger. Die 2001 gegründete Nürnberger Pen-sionsfonds AG bietet dem Arbeitgeber dievöllige Wahlfreiheit zwischen sogenanntenbilanzförmigen und versicherungsförmigenLösungswegen. Bei der bilanzförmigen Lö-sung überträgt der Arbeitgeber im Wesent-lichen nur die Deckungsmittel in Höhe derinternationalen Deckungsrückstellung auf denPensionsfonds und behält sämtliche mit derPensionsverpflichtung verbundenen Risiken,die sich auf die Zinshöhe, Kosten und Bio-metrie-Einflüsse beziehen. „Die bilanzför-mige Lösung muss allerdings nicht immer diegünstigere sein, wenn man alle Aspekte wieSicherheit, Garantien, Kosten und Verwaltungin die Überlegungen einbezieht“, so Dr. Voß.Bei der Entscheidung, welches Konzept passt,hilft die Nürnberger Beratungs- und Betreu-ungsgesellschaft für betriebliche Altersver-sorgung und Personaldienstleistungen mbH.

Die geplante Anhebung des Rentenal-ters auf 67 Jahre hält Siegfried Singer, Be-reichsleiter Betriebliche AltersversorgungSwiss Life Deutschland, auch in Bezug aufbetriebliche Versorgungsordnungen „für be-denklich“. Bestehende betriebliche Versor-gungsordnungen müssten jetzt erneut geprüftund eventuell verändert werden. Pensionsrück-stellungen werden sich in Folge der Anpas-sung der Versorgungsordnungen in aller Re-gel reduzieren, prognostiziert er.

Der Finanzdienstleister Delta Lloyd hatnach Angaben seines VertriebsvorstandsWolfgang Fuchs mit dem „Pensionskassen-Zertifikat“ schon seit langem ein besondersarbeitgeberfreundliches bAV-Produkt ent-wickelt. Kernpunkte dieses rein arbeitgeber-finanzierten Modells ist, dass der Arbeitge-ber sich immer nur zu zeitlich klar definier-ten Beitragszahlungen anstatt zur dauerhaf-ten Zahlung bis zum 65. Lebensjahr des Ar-beitnehmers mit dem damit verbundenen fi-nanziellen Risiko verpflichtet. Zusätzlich kanner jederzeit flexibel weitere Sonderzahlun-gen leisten.

Das Thema Portabilität – die möglicheMitnahme eines bAV-Vertrags beim Arbeit-geberwechsel – ist nach Ansicht von MichaelWrobel, Vorstandsmitglied der Kölner Pen-sionskasse, auch nach dem erweiterten Ab-kommen zur Übertragung von Direktversi-cherungen oder Pensionskassenzusagen beiArbeitgeberwechsel nicht vom Tisch. Im-merhin bleiben die Haftungsrisiken beste-hen, die sich durch die Verwendung von ge-zillmerten Tarifen in der betrieblichen Al-tersversorgung ergeben. Die Kölner Pensions-kasse spricht sich für hohe Vertragsguthabenab dem ersten Beitrag aus und setzt das indie Praxis bei mindestens 92 Prozent dergezahlten Beiträge um. Die bAV-Tarife derKölner Pensionskasse sind nach eigenen An-gaben ungezillmert. In Form des Rundum-

Versicherungsschutzes wird auch das Krite-rium der von der EU geforderten Unisex-Ei-genschaft erfüllt. Jederzeitige Beitragsflexi-bilität sei für die unabhängigen Vertriebspart-ner der Kölner Pensionskasse ebenfalls inte-ressant.

„Die Direktversicherung ist immer nochsowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeit-nehmer eine der attraktivsten Formen derbetrieblichen Altersversorgung“, sagt Win-fried Spies, Vorstandsvorsitzender der Cos-mosDirekt Gesellschaften, und hebt in die-sem Zusammenhang die Chance hervor, dieauch hier fondsgebundene Produkte bieten.Als größter Direktversicherer Deutschlands

hat der Versicherer neben klassischen Pro-dukten vor allem fondsgebundene Alterna-tiven in seiner Angebots-Palette. So solltenChancen- und Wachstumsorientierte auch beider Betriebsrente auf eine fondsgebundeneDirektversicherung setzen. Die Direktver-sicherung bietet sich für das Assekuranz-Unternehmen in der AMB-Generali-Gruppe,das ohne Außendienst arbeitet, wegen seinerverwaltungsarmen Handhabung förmlichan. Bezüglich der Renditechancen bei fonds-gebundenen Produkten teilt CosmosDirektmit, dass die Gelder in vielfach ausgezeich-nete Fonds von DWS, ADIG und Templetonangelegt werden. Damit können alle Chan-cen am Kapitalmarkt auf attraktive Renditengenutzt werden.

„In Anbetracht der zahlreichen bAV-Mög-lichkeiten“, resümiert Dr. Ulrich Schürenkrä-mer, Mitglied des Management CommitteeDeutschland der Deutschen Bank AG, „schafftdie bAV bei einem passgenauen Zuschnitteine echte Win-Win-Situation für Arbeitgeberund Belegschaft.“ Mit attraktiven Vorsorge-angeboten könnten Unternehmen die Zufrie-denheit und Motivation der Mitarbeiter er-höhen und damit auch die Bindung an dasUnternehmen steigern. Daneben sparten dieArbeitgeber auch noch bei den Lohnneben-kosten, so dass sich zusätzlich ein handfes-ter finanzieller Vorteil ergebe. Und Arbeit-nehmer könnten „aus wenig Netto eine statt-liche Zusatzrente aufbauen“, erklärt Dr. Schü-renkrämer. Ellen Bocquel

Zukunft „Die bAV ist die ausbaufähigste Säuleim deutschen Alterssicherungssystem“, erklärtRentenexperte Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen.

Glaubt man den Demografie-forschern, so stehen der Arbeits-welt in Deutschland künftig im-mer weniger Arbeitskräfte zurVerfügung. Qualifizierte Arbeit-nehmer werden Mangelware –sie zu finden und an das Unter-nehmen zu binden, ist zuneh-mend Kernaufgabe unterneh-merischen Handelns und einelementarer Erfolgsfaktor.

Eine passgenaue betriebli-che Altersversorgung erleich-tert eine vorausschauende Per-sonalplanung durch ihre langfris-tige Motivationswirkung, dennauf zufriedene Mitarbeiter kannsich der Unternehmer verlassen.

Hierbei kann die Erteilung ei-ner Versorgungszusage oft in-teressanter sein als eine Gehalts-erhöhung. Allerdings sollte dasdamit verbundene finanzielleEngagement für den Arbeitgeberzeitlich genau kalkulierbar sein.

Eine für den Arbeitgeber sehrgut planbare Lösung sind Zerti-fikate, wie sie beispielsweiseDelta Lloyd anbietet. Im Gegen-satz zu standardisierten bAV-Lö-sungen verpflichtet sich der Ar-beitgeber hier zunächst nur fürfünf Jahre und entscheidet da-

nach jedes Jahr aufs Neue. DieDauer der Beitragszahlung ist al-so zeitlich befristet. Zugleich wirdder Mitarbeiter bei Übergabe ei-nes neuen Zertifikats immer wie-der positiv an das Engagementseines Arbeitgebers erinnert.

Für das Unternehmen sinddie Beiträge bis zu vier Prozentder Beitragsbemessungsgrenzesozialversicherungsfrei und involler Höhe als Betriebsausga-ben abzugsfähig. Insolvenzsi-cherungsbeiträge fallen nicht an.Diese Zertifikate bietet DeltaLloyd sowohl für Direktversiche-rungs- als auch für Pensionskas-senzusagen an. Die Vorteile lie-gen auf der Hand: Mit über-schaubarem Aufwand zeigt derArbeitgeber sein Engagementfür seine Mitarbeiter, die Moti-vation der Arbeitnehmer steigt,und die Lohnnebenkosten sin-ken. www.deltalloyd.de

Mitarbeiterbindung „Zertifikatemotivieren“, so Rolf Duben, Lei-ter Firmengeschäft Delta Lloyd.

Kalkulierbarer LösungswegVorteil

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Immobilien sind aus einer umfassendenAnlagestrategie nicht wegzudenken, denndurch ihre unabhängige Wertentwicklungträgt die Assetklasse zur Stabilität jedes Port-folios bei. Dabei hat sich die Rolle der Im-mobilien im Asset Management gewandelt.Zugleich haben sich auch die Anforderun-gen an Finanzinstrumente, die Immobilienabbilden, geändert.

Die weltweiten Immobilienmärkte habensich in den vergangenen Jahren äußerst po-sitiv entwickelt. Dies belegt etwa die Wert-entwicklung der größten europäischen Im-mobilienaktien. So konnte der Exchange Tra-ded Fund (ETF) DJ Stoxx 600 Real Estate-EX in den vergangenen fünf Jahren um 187

Prozent zulegen. Auch die ETFs auf Im-mobilienaktien in Nordamerika und der Re-gion Asien-Pazifik haben in den vergangenenfünf Jahren deutliche Zuwächse von 88 bzw.104 Prozent erzielt.

Besonders wertvoll werden Immobili-entitel für Anleger jedoch als Beimischungzum Portfolio, denn ihre Performance kop-pelt sich von den Aktienmärkten ab. Bei-spielsweise weist der Dow Jones StoxxAmericas 600 Real Estate Index lediglicheinen Korrelationswert von 0,6 zum ameri-kanischen Standardindex S&P 500 auf. Miteiner Investition in den entsprechenden ETFlässt sich die Entwicklung eines US-Portfo-lios verstetigen. Und die Diversifizierung mit-hilfe der Immobilienaktien führt zu verbes-serten Risiko-Rendite-Kennzahlen des Depots.

Ein Grund für die unabhängige Ent-wicklung der Immobilien-ETFs sind die vonden abgebildeten Titeln verfolgten Geschäfts-strategien. Die Unternehmen belassen es nichtbei einem Investment in Immobilien, sondernspezialisieren sich und bieten ergänzendeDienstleistungen an. Beispielsweise konzen-triert sich die Simon Property Group, der größ-te im Dow Jones Stoxx Americas 600 RealEstateEX abgebildete Wert, auf die Entwick-lung und das Management von Einkaufszen-tren. Ihr niedriger Gleichlauf mit der Ent-wicklung anderer Märkte macht Immobi-lienaktien zu einem wichtigen Bestandteil ei-nes Portfolios und hilft, über die Zusammen-setzung und Gewichtung einzelner Markt-positionen Risiko und Rendite zu steuern.

Entscheidend für eine solche Asset Al-location ist dabei die „Verpackung“ des Im-mobilien-Investments, denn für eine Steue-

rung des Portfolios muss der Anleger Posi-tionen anpassen können, sofern dies dieMarktentwicklung erfordert. Ein Beispiel:Steigt ein einzelner Wert sehr stark, erhöhtsich automatisch sein Gewicht im Portfolio.Gemäß den Risiko-Rendite-Zielen des Portfo-lios kann es sinnvoll sein, diese Position wie-der auf den geplanten Anteil zu reduzieren.Mit ETFs geht dies deutlich einfacher. Die Po-sitionen lassen sich mit den Immobilien-ETFsjederzeit über den Börsenhandel anpassen.Dabei überzeugen die Fonds auch durch ge-ringe Handelskosten. So liegt der Spread,die Spanne zwischen An- und Verkaufskurs,in der Regel unter einem Prozent.

Ein weiterer entscheidender Faktor füreine erfolgreiche Asset Allocation mit Im-mobilientiteln ist die Transparenz. Die aktu-elle Bewertung lässt sich bei den ETFs je-derzeit am Börsenkurs ablesen. Auch dieZusammensetzung des Index und die Ge-wichtung der Einzelwerte kann der Anlegerbei den Indextrackern börsenaktuell verfol-gen. Dabei gelten für die einzelnen abgebil-deten Immobilienunternehmen aufgrund ih-rer Börsennotierung umfassende Veröffent-lichungspflichten. Eine solch hohe Trans-parenz können andere Formen der Immo-bilienanlage wie etwa offene oder geschlos-sene Immobilienfonds nicht bieten.

Die Attraktivität der Immobilienmärkteist ungebrochen. Allerdings haben sich dieAnforderungen an Finanzprodukte verän-dert. Transparenz und effiziente Handelbar-keit machen ETFs zum optimalen Instrument,um Immobilien als Bestandteil einer moder-nen Asset Allocation zu nutzen. Weitere In-formationen unter: www.indexchange.com

Fonds „Besonders wertvoll sind Immobilien alsErgänzung im Portfolio“, erläutert Andreas Feh-renbach, Vorstand Indexchange Investment AG.

Aussichtsreiche InvestitionenWertvoll Galten Immobilien früher vor allem als langfristige Anlage, werden sie heute vermehrt alsBestandteil eines aktiven Asset Managements zur Stabilitätssicherung des Portfolios verstanden.

Investment

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Investment

Schaffe, schaffe, Häusle baue – nichtnur für sparsame Schwaben ist ein Im-mobilieninvestment eine der wichtigs-

ten Säulen beim privaten Vermögensaufbau.Nach dem Wegfall steuerlicher Privilegiendurch die Einführung des Verlustausgleichs-verbotes haben sich die Gewichte auf demMarkt für geschlossene Fonds verschoben.Überraschenderweise blieb das Volumen desGesamtmarktes trotzdem nahezu stabil, daskumulierte Volumen nahm nur um fünf Pro-zent ab, was alle pessimistischen Prognosenvon 2006 Lügen strafte. Dennoch ging die„Marktbereinigung“ nicht ohne Opferab: Die großen Verlierer sind laut der„Marktanalyse der Beteiligungsmodelle2007“ des Rosenheimer Fondsspezia-listen Stefan Loipfinger Medien-fonds und andere steuergetriebeneInvestments wie New-Energy-Fonds. Damit schwächt sich wett-bewerbsverzerrende Konkurrenzfür renditeorientierte Fonds wieImmobilien- oder Private-Equi-ty-Fonds ab. Nur konsequent istdeshalb die Dynamik, mit denenbeide Marktsegmente im abgelau-fenen Jahr durchgestartet sind: Im-mobilienfonds verzeichnen laut Loip-finger einen Zuwachs gegenüberdem Vorjahr in Höhe von 24 Prozent undbrachten es damit auf ein Eigenkapital-volumen von 4,96 Mrd. Euro, Private-Equity-Fonds legten um 65,2 Prozent auf 2,28 Mrd.Euro Eigenkapital zu.

Erfreuliche Tendenz: Deutschlandim-mobilien sind auch und gerade für ausländi-sche Investoren wieder ein Thema. Neben Ob-jekten aus Großbritannien und den USAkonnten sie sich gut behaupten und geltenals attraktive Investments. So wurden im ab-gelaufenen Jahr rund 50 Mrd. Euro aus demAusland in deutsche Gewerbeobjekte inves-tiert. Das hat einen berechtigten Grund: Ge-rade in den USA erkennen Experten deutli-che Überhitzungstendenzen am Immobilien-markt; gewohnte Ausschüttungen von mehrals sieben Prozent pro Jahr sind dort ange-sichts der derzeitigen Einkaufspreise kaummehr darstellbar.

Die Erholung der Immobilienspartekommt nicht von ungefähr. Gerade in die-sem Bereich sind in den letzten Jahren zahl-reiche neue Anlagemöglichkeiten hinzuge-kommen, sodass sich die allokationstheore-tischen Vorteile dieser Anlageklasse auch fürPrivatanleger hervorragend umsetzen lassen.

Die Wertentwicklung von Immobilieninvest-ments verläuft nämlich tendenziell wenigerabhängig von Börsentrends, weshalb eine Bei-mischung von Immobilien zum Portfolio ausrisikotheoretischen Erwägungen anzuratenist. So weist die Korrelation als Maß für dieabhängige Entwicklung des Dow Jones StoxxAmericas 600 Real Estate Index zum ameri-kanischen Standardindex S&P 500 lediglicheinen Wert von 0,6 auf. Die Beimischung

von Immobilieninvestments zu einem Wert-papier-Portfolio kann demnach, entsprechendder Portfoliotheorie des amerikanischen No-belpreisträgers Harry Markowitz, sowohl dieRendite des Gesamtportfolios steigern alsauch das Risiko absenken.

In der Vergangenheit bestand häufig dasProblem, dass eigen- oder selbstgenutzteWohnimmobilien zwar ein wertbeständigesAsset darstellten, gleichzeitig jedoch durchdie langfristige Bindung und die mangelndekurzfristige Verwertbarkeit nicht im Rah-men eines aktiven Portfolio-Managementseingesetzt werden konnten.

Inzwischen ist der Erwerb einer einzi-gen Immobilie nur noch eine Alternative un-ter vielen, wenn Privatanleger diese Asset-klasse erschließen wollen. Diverse Angebots-formen erleichtern die Entscheidung für eineInvestition in „Betongold“ deutlich: Geschlos-sene und offene Immobilienfonds buhlengleichermaßen um die Gunst der Anleger.

ETFs ist die Abkürzung für ExchangeTraded Funds. Damit sind börsengehandelteIndexfonds gemeint, die jeweils die Wertent-wicklung eines Teilmarktes abbilden. Da seiteiniger Zeit auch Indexfonds auf Immobili-entitel angeboten werden, erlauben sie dieBerücksichtigung dieser Anlageklasse imPortfolio mit den Vorteilen der schnellen Han-del- und Anpassbarkeit eines börsengehan-delten Vehikels. Andreas Fehrenbach, Vor-stand der Indexchange Investment AG, be-tont: „Transparenz und effiziente Handelbar-keit machen ETFs zum optimalen Instrument,um Immobilien als Bestandteil einer moder-nen Asset Allocation zu nutzen.“ So kann

sich der Anleger an jedem Börsentag ak-tuell und präzise über den genauen

Handelswert seines Investments in-formieren.

Seit Jahresbeginn sind soge-nannte REITs (Real Estate InvestmentTrusts), also börsengehandelte Im-mobilienportfolios, auch in Deutsch-land zugelassen und bieten dem An-leger durch die gesetzlich vorgeschrie-benen jährlichen Ausschüttungen von

durchschnittlich 90 Prozent ihrer Ge-winne eine attraktive Anlagemöglich-

keit. Käufer eines REIT-Anteils profi-tieren sowohl von den regelmäßigen Miet-

zahlungen aus den Gewerbeimmobilien imREIT als auch vom Verkauf einzelner Ob-jekte. Die neueste Entwicklung in diesemSektor ist: Franklin Templeton Investmentsbietet aktuell bereits Fonds an, die ihrerseitsin REITs und andere öffentlich gehandelteImmobilienaktien investieren. Diese Kombi-

Fonds auf dem VormarschPortfolio Wer in einen Fonds investieren möchte, kann aus einer Vielzahl von Angebotenmit unterschiedlichen Risiken und Renditechancen auswählen.

Merkmal Eric Romba, Hauptgeschäftsführerdes VGF: „Geschlossene Fonds bieten Anle-gern kontinuierliche Ausschüttungen.“

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Nachhaltigkeit und Rendite passenideal zueinander, denn ökologische wie auchsoziale Verantwortung bilden eine solide Ba-sis für langfristigen finanziellen Erfolg. Im-mer mehr Unternehmen erkennen, dass einekonsequente Umwelt- und Sozialausrichtungauf strategischer und operativer Ebene ent-scheidend zu innovativen Lösungen beiträgt.Und damit eröffnen sich neue attraktiveMärkte und stärken das Wachstum. Aus die-ser Sicht bieten Anlagen in nachhaltige Un-ternehmen einerseits eine Investment-Chan-ce, andererseits aber auch eine Möglichkeit,die nachhaltige Entwicklung zu unterstützen.

Eine zunehmende Anzahl an Investo-ren schätzt diesen doppelten Nutzen und ent-deckt die Vorteile und vor allem die Zu-kunftsperspektiven von Nachhaltigkeitsfonds.Verschiedene Umfragen und Studien sagennachhaltigen Anlagen eine vielversprechendeZukunft voraus: Der Marktanteil in Europaliegt heute zwischen 0,5 und zwei Prozent, inden USA bei zehn Prozent. Im deutschspra-chigen Raum werden sogar Wachstumsratenvon bis zu 20 Prozent erwartet. Zum Beispielspielen 83 Prozent der Bundesbürger mitdem Gedanken, ihre Vorsorgegelder in nach-haltige Anlageprodukte zu investieren. Undfür 75 Prozent der Frauen stellen Moral undEthik beim Anlageverhalten wichtige Fak-toren dar.

Im Spektrum der nachhaltigen Fondsan-gebote bieten sich sogenannte Klimaschutz-fonds als sinnvoller Portfoliobaustein an.

Kaum ein anderes Thema wurdedieses Jahr intensiver als der Kli-mawandel diskutiert. Dabei liegthier kein kurzfristiger Trend vor,sondern ein zeitloses Zukunftsthe-ma, das in seiner Bedeutung stetigsteigen wird. Als ein nachhaltigerund aktiver Baustein mit attraktivemRenditepotenzial charakterisiertsich der kürzlich lancierte Aktien-fonds Swisscanto Equity Fund Cli-mate Invest.

Anders als die übrigen – vor-wiegend aus Large Caps bestehen-den – Fonds der Swisscanto GreenInvest-Palette, konzentriert sichder neue Klimaschutzfonds aufkleinere und mittlere Unternehmen,die einen Beitrag zur Reduktiondes Klimawandels oder dessen

Folgewirkungen leisten. Dieser neue, aktivgemanagte Klimaschutzfonds ist deshalbeine konsequente Ergänzung der bestehen-den Nachhaltigkeitsfonds von Swisscanto.

Für die Auswahl der Titel wird ein Ver-fahren angewendet, das sich auf Positivkri-terien stützt. Der erste Filter stellt sicher, dassdas Anlageuniversum ausschließlich Titelzum Thema Klimawandel enthält. In einemzweiten Schritt analysiert der Portfolio-Ma-nager die Aktien auf ihr Rendite -/Risiko-Profil hin und evaluiert die rund 50 Portfo-lio-Gesellschaften. Die Sektor- und Länder-allokation ergibt sich aus dem «Bottom-up»-Ansatz. In der Wertentwicklung misstsich der Swisscanto Equity Fund ClimateInvest am MSCI World Index.

Die im Portfolio enthaltenen sogenann-ten «Climate Stars» lassen sich neun ver-schiedenen Sektoren zuordnen: erneuerbareEnergien (zum Beispiel Canadian Hydro oderSolarworld), dezentrale Energieversorgung(FuelCell Energy), Energieeffizienz (Elec-trolux), klimaschonende Land- undForstwirtschaft (Precious Woods),Ressourceneffizienz (Citron), kli-maschonende Mobilität (East Ja-pan Railways), Wassereffizienz(Severn Trent), Finanzdienstleis-tungen mit Klimanutzen (Um-weltbank) sowie innovative kli-maschonende Produkte undDienstleistungen.

Diese Unternehmen tragendirekt oder indirekt dazu bei,dass unser Planet auch den kom-menden Generationen als wert-voller Lebensraum dienen kann.

Gleichzeitig werden diese Unternehmen sehrwahrscheinlich auch wirtschaftlich zu den Ge-winnern zählen. Der Swisscanto Equity FundClimate Invest ist deshalb die geeignete An-lagealternative für Investoren, die ihr Geldsinnvoll einsetzen wollen, ohne dabei aufeine adäquate Renditechance verzichtenzu müssen.

Swisscanto hat bereits 1998 erkannt,dass Nachhaltigkeit mehr als nur ein Trendist. Mit der damaligen Lancierung des Aktien-fonds Swisscanto Green Invest ist es erfolg-reich gelungen, Nachhaltigkeit und Renditezusammenzuführen. Aufgrund eines klaren,nachvollziehbaren und performanceorientier-ten Anlagekonzeptes werden Investitionsent-scheidungen gefällt, in die neben traditionel-len Finanzkennziffern auch transparente Um-welt- und Sozialkriterien einbezogen sind. Dieenge Zusammenarbeit mit dem WWF unddem Nachhaltigkeitsresearch der ZürcherKantonalbank sowie eine unabhängigeKontrolle durch den Umweltbeirat garantie-ren höchste Qualität und Glaubwürdigkeit.Weitere Infos unter: www.swisscanto.ch

Rendite und Moral im PortfolioInvestment Ethische und nachhaltige Anlagen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Vor allem Klima-schutzfonds bieten ein attraktives und profitables Renditepotenzial für das „grüne“ Portfolio.

Universum der Aktien

Beitrag zur Reduktion des Klimawandels oder dessen Folgewirkung

AnalyseTechnologie/

Dienstleistung

Vergleich mit anderenTechnologien /

Dienstleistungen

Lebenszyklus-analyse

Gesamtansicht Unternehmen

Medienrecherche

Klima-Anlageuniversum

Finanzanalyse Asset Management

Swisscanto (LU) Equity Fund Climate Invest (ca. 50 Titel)

Klima-analyse

Portfolio-manage-

ment

Rege

lmäß

ige

Über

prüf

ung

Übersicht Anlageprozess Climate Invest

Portfoliomanagement Der gesamte Anlage-prozess der Swisscanto garantiert höchsteQualität und Glaubwürdigkeit.

Autor Volker Weber, Direktionsmit-glied der Swisscanto FondsleitungAG, Zürich, über ethische Investments.

Investment

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nation überzeugt durch die Transparenz ei-nes Fonds und die Ertragschancen eines RealEstate Investment Trusts.

Die tägliche Handelbarkeit ist ebensodie Hauptattraktivität der offenen Immobili-enfonds. Diese halten ein Portfolio unter-schiedlicher Einzelimmobilien aus verschie-denen Teilbereichen und begeben jeden Tagverkäufliche Anteile ab Einzelbeträgen von50 bis 60 Euro. Diese Anteile können Anle-ger täglich von der Fondsgesellschaft erwer-ben, aber auch wieder an diese zurückver-kaufen. Das Prozedere führte im Jahr 2005zu einer vorübergehenden Krise einiger of-fener Immobilienfonds, als deutlich mehr An-leger verkaufen als kaufen wollten und so tem-poräre Liquiditätsprobleme auftraten. Durchein gezieltes Maßnahmenpaket ließ sich indesder Vertrauensverlust bei den Anlegern inGrenzen halten.

Dennoch haben die Anbieter geschlos-sener Immobilienfonds von der Marktturbu-lenz profitiert. Geschlossene Immobilienfondssammeln zuerst Anlegergelder ein, bevor siemit diesem Eigenkapital, meist mit zusätz-lichen Fremdmitteln, ein bestimmtes Investi-tionsobjekt erwerben. Die Mindestzeichnungs-summen für den Anleger liegen deutlich hö-her als bei offenen Fonds (sie betragen imSchnitt etwa 10.000 Euro), was zunächst eini-ge Interessenten abschrecken mag. Eric Rom-ba, Hauptgeschäftsführer des VGF (VerbandGeschlossene Fonds e. V.), erläutert: „Ge-

schlossene Fonds richten sich an Anleger,die ein langfristiges Investment vor Augen ha-ben. Sie bieten stetige Ausschüttungen sowiebei Auflösung des Fonds die Partizipationam Verkaufserlös.“ Ein Investment in einengeschlossenen Fonds ist demnach immerstrategisch in das Gesamtportfolio einzuord-nen und bedarf gründlicher Überlegung. Esbestehen allerdings Bestrebungen, die Liqui-ditätsbindung aufgrund der langen Laufzeitgeschlossener Fonds (meist über einen Zeit-raum von bis zu zehn Jahren) für den Anle-ger abzumildern. Große Initiatoren bauenzunehmend Zweitmarktplattformen für „ge-

brauchte“ Fondsbeteiligungen auf, andere,wie das Bankhaus Wölbern, engagieren sichmit Beleihungs- und Finanzierungsmöglich-keiten der Fondsanteile bei Neuzeichnungoder im Bestand. Damit kombiniert der An-leger die langfristig rentable Vermögensan-lage mit der Möglichkeit zur Flexibilität inunvorhergesehenen Situationen.

Die vorher bekannte Einzelimmobilie alsFondsobjekt, bevorzugt im Inland, ist derzeitselten anzutreffen. Wegen der dynamischenPreisentwicklung liegen zunehmend Blind-Pool-Konstruktionen, bei denen man die In-vestitionsobjekte bei Zeichnung des Fonds

Investment

27Finanzmagazin.info 4/07

Jürgen Göbel, Geschäftsführer derKanAm Grundbesitz GmbH, empfiehltim Gespräch mit Finanzmagazin.infoprojektbezogene Investitionen.

KanAm hat einen neuen USA-Fonds aufgelegt. Was ist daran soBesonderes?Der KanAm USA Real Estate Part-ners I ist ein neues Konzept der ge-schlossenen KanAm-Immobilien-fonds in den USA. Er ist ein Opportu-nity-Fonds ohne Blindpool-Risiko.

Können Sie bitte erläutern, wasdarunter zu verstehen ist?Beim neuen Real Estate Partners Iwird nicht nur in ein Konzept, son-dern in ein konkretes Projekt inves-tiert. Dieses ist bereits im Bau, ist zumTeil vorvermietet und soll im Novem-ber 2008 eröffnen. Es ist ein 260.000Quadratmeter großes Einkaufs- undErlebniszentrum – unter anderem miteiner 300 Meter langen Skipiste undeinem 80 Meter hohen Riesenradmit Blick auf die nur fünf Meilen ent-fernte Skyline von Manhattan.

Existiert dieses Projekt nichtschon seit längerer Zeit?Vorhaben dieser Größenordnunghaben lange Planungs- und Vorlauf-zeiten. In diesem Fall – mitten in ei-nem so dicht besiedelten Gebietwie New Jersey, wo viele Genehmi-gungen notwendig sind – ist die Ideevor über zehn Jahren entstanden.

Sind noch andere KanAm-Fondsdarin investiert?Ja, in der Tat. Das Projekt hat sichständig weiterentwickelt und ist aufeine Größenordnung von über zweiMilliarden US-Dollar gewachsen. Ver-gangenes Jahr haben wir uns er-folgreich dafür eingesetzt, einen zu-sätzlichen Partner für das Projekt zugewinnen: Colony Capital, einen sehrerfahrenen und erfolgreichen Immo-bilien-Investor. Colony hat 500 Mio.US-Dollar frisches Eigenkapital mit-gebracht. Seitdem geht es spürbarvoran – sowohl mit dem Bau als auchmit Vermietung und Vermarktung.

Was heißt das konkret für dasbereits investierte Kapital?

Es bedeutet eine klare Absicherung.Das Projekt wird gebaut und fertig-gestellt. Bis zum Eröffnungsjahr bleibtes bei den prognostizierten Ausschüt-tungen, wie sie seit Jahren geleistetwerden. Danach partizipieren dann dieKanAm-Anleger mit dem neuen Ka-pital in gleichem Maße an den Beträ-gen, die nach der Eröffnung erwirt-schaftet werden.

Würden Sie bitte den neuenFonds näher beschreiben?Es ist ein Opportunity-Fonds mit vor-aussichtlich nur fünf Jahren Lauf-zeit. Dann, so die Prognose, wird dasProjekt verkauft. Inklusive Verkaufs-erlös rechnen wir mit einem durch-schnittlichen Ertrag für den Anlegervon gut 15 Prozent pro Jahr.

Und was ist aus Ihrem ursprüng-lichen Joint-Venture-Partner Millsgeworden?Mills ist inzwischen von Simon, demgrößten Mall-Betreiber in den USA,übernommen worden. Das ist fürKanAm-Anleger eine gute Nachricht,denn so ist nach einigen Unsicher-

heiten die Zukunft der Einkaufszen-tren, in die sie investiert sind, aufhohem Niveau sichergestellt. MehrErfahrung und Bedeutung als Simonhat in diesem Marktsegment kaumjemand in den USA. www.kanam.de

Immobilienanlage im AuslandProfitabel

Fonds Jürgen Göbel: „Dieser Op-portunity-Fonds investiert in einkonkretes Projekt.“

Geschlossene Immobilienfonds Deutschland

Geschlossene Immobilienfonds USA

Geschlossene Immobilienfonds Niederlande

Geschlossene Immobilienfonds Österreich

Geschlossene Immobilienfonds GB

Geschlossene Immobilienfonds sonstiges Ausland

Lebensversicherungsfonds

Leasingfonds

Schiffsbeteiligungen

Medienfonds

New-Energy-Fonds

Private-Equity-Publikumsfonds

Spezialitätenfonds

Aufteilung des Gesamtmarktes in Mio. Euro

0 20102 4 6 8 12 14 16 18Anteil in %

2.124

1.062

204

91

532

951

846

84

12

267

2.546

2.276

646

Anlage Im Fondsmarkt zeigen sich klare Präferenzen der Investoren zu geschlossenen inländi-schen Immobilienfonds, Schiffsbeteiligungen und Private-Equity-Publikumsfonds.

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200

7

Page 26: VISAVIS FinanzMagazin 04/2007 - Global Business

28 Finanzmagazin.info 4/07

Seit über 50 Jahren bietet das Bankhaus Wöl-bern seinen Privat- und Firmenkunden intel-ligente Lösungen bei Vermögens- und Finan-zierungsfragen. Insbesondere im Bereich derFinanzierung geschlossener Fonds hat sich dasBankhaus als Experte etabliert und gilt heu-te als einer der führenden Anbieter im Markt.

Herr Antonczyk, warum sollte ein An-leger überhaupt in geschlossene Fonds in-vestieren?Mit geschlossenen Fonds können Anleger ge-rade in Zeiten einer schwächeren Börsen-Performance eine überdurchschnittliche Ren-dite einfahren. Das liegt daran, dass die Wert-entwicklung von geschlossenen Fonds ten-denziell nicht eins zu eins der allgemeinenMarktentwicklung folgt. Ein geschlossenerFonds sollte deshalb heute Bestandteil jedesausgewogenen Portfolios sein, da mit ihm dasChance-Risiko-Profil im Portfolio optimiertwerden kann. Etwaige Bedenken an ein Ein-zelinvestment, die früher häufig in Verbindungmit den langfristigen Fondslaufzeiten und derdamit verbundenen Kapitalbindung standen,treten heute aufgrund von Zweitmarkt, ver-einfachten individuellen Verkaufsaussichtenund besseren Finanzierungsmöglichkeiten vonBeteiligungen zunehmend in den Hintergrund.

Welche Vorteile ergeben sich aus derFondsfinanzierung?Eine Fondsfinanzierung schafft Liquiditäts-

freiräume entsprechend der persönlichen Le-benssituation und Investmentstrategie desAnlegers. Bei einer Neuzeichnung sichert siedem Anleger den Zugang zu einem chancen-reichen Investment in einer der attraktivenAssetklassen Immobilien, Schiffe, erneuerba-re Energien, Lebensversicherungen oder Pri-vate Equity, noch bevor die Platzierungs-phase des Fonds zu Ende geht. Gerade wenndas notwendige Eigenkapital nur kurzfristignicht zur Verfügung steht und Rückflüsseaus anderen Kapitalanlagen zu erwarten sind,macht dies Sinn. Viele Anleger nutzen die Fi-nanzierung auch, um die Rendite des einge-setzten Eigenkapitals zu erhöhen. Denn solan-ge die prognostizierte Gesamtkapitalrentabili-tät der Anlage über dem zu zahlenden Fremd-kapitalzins liegt, erhöht der Einsatz des Fremd-kapitals die Eigenkapitalrendite. Diese Hebel-wirkung des Fremdkapitals wird gemeinhinauch als Leverage-Effekt bezeichnet. Schließ-lich bietet sich die Finanzierung auch bei ei-nem unvorhergesehenen Liquiditätsbedarfwährend der Fondslaufzeit als Alternative zumExit am Zweitmarkt an.

Gibt es denn heute überhaupt schoneinen funktionierenden Zweitmarkt für ge-schlossene Fonds?Der Zweitmarkt für geschlossene Fondsbe-teiligungen hat sich in den letzten Jahren zu-nehmend etabliert. Der vorzeitige Fondsver-kauf ist dadurch heute wesentlich einfacher

möglich als noch vor wenigen Jahren. Von ei-ner fungiblen Anlage kann aber trotz stei-gender Umsätze noch nicht gesprochen wer-den. Gerade hier bietet die Beleihung der Be-teiligung eine echte Alternative zum vorzei-tigen Verkauf. Der Anleger kann dadurch auchweiterhin am positiven Fondsverlauf seinerBeteiligung partizipieren. Übrigens finan-zieren wir ebenso Fondskäufe am Zweit-markt. Hier ist mitunter ein schnelles Han-deln erforderlich, dem wir durch eine eben-so schnelle Bearbeitung gerecht werden.

Was sollten Anleger bei der Finanzie-rung von geschlossenen Fonds berück-sichtigen?Grundsätzlich stellt sich bei jeder Investitiondie Frage nach der optimalen Kapitalzusam-mensetzung aus Fremd- und Eigenkapital,die stets an die individuelle Situation des An-legers angepasst sein muss. Aus diesem Grundist vor jeder Finanzierungsentscheidung einausführliches Beratungsgespräch mit dem Fi-nanzberater unverzichtbar, in dem die Chan-cen und Risiken des finanzierten Investments– gerade auch unter steuerlichen Aspekten –ausgelotet werden. Wir finanzieren in der Re-gel 50 Prozent der nominellen Zeichnungs-summe und prüfen bis zu einer Darlehens-höhe von 75.000 Euro lediglich anhand ei-ner guten aussagekräftigen Bankauskunft.

Wie gestaltet sich dabei die Abwick-lung der Darlehensanfrage?Zunächst benötigen wir einen Darlehensan-trag, eine Bankauskunftsermächtigung undden Zeichnungsschein in Kopie. Nach posi-tiver Bonitätsprüfung versenden wir dannden Darlehensvertrag. Bis zur Auszahlungdes Darlehens vergehen zirka fünf Wochen.Sämtliche Finanzierungsunterlagen und Kon-ditionen stehen übrigens auch im Internetals Download zur Verfügung. Weitere Infor-mationen unter: www.woelbern.de

Liquidität sichern!Interview Stephan Antonczyk, Abteilungsdirektor für Fondsfinanzie-rungen im Bankhaus Wölbern, zeigt, wie man Anlagechancen nutzt.

Investition Stephan Antonczyk vom BankhausWölbern ist überzeugt: „Die Fondsfinanzierungbietet Spielräume für neue Investments.“

Investment

Page 27: VISAVIS FinanzMagazin 04/2007 - Global Business

noch nicht kennt, und Projektentwicklungenmit ebenfalls noch zu spezifizierendem In-halt im Trend. Hier können Fondsgesellschaf-ten flexibel auf Marktgegebenheiten reagie-ren und gute Renditen abseits der bisweilenschon recht abgegrasten Märkte für Core-Immobilien – das sind vermietete Immobilienin guten Lagen mit langfristig gebundenenguten Mietern – generieren. Sogenannte Op-portunity-Investments mit einem breit diver-sifizierten Portfolio aus Grundstücken undGebäuden erzielen die beabsichtigte Wert-steigerung durch professionelle Verwaltungund Verwertung sowie schnellen Verkauf, waszusätzlich den Vorteil gestraffter Laufzeitenmit sich bringt. Um der berechtigten Skepsisder Anleger gegenüber Blind-Pool-Konstruk-tionen zu begegnen, hat etwa die KanAm ak-tuell einen Opportunity-Fonds mit bereits fest-stehendem Zielobjekt im Angebot, der sichdarüber hinaus durch die relativ kurze Lauf-zeit von fünf Jahren auszeichnet.

Projektentwicklungen und Opportunity-Fonds werden derzeit vor allem in Bezug aufUS-amerikanische Investments angeboten, umdie dortigen hohen Einkaufspreise auf demImmobilienmarkt zu vermeiden. Alternativenfinden Anleger inzwischen rund um den Glo-bus: Während Australien schon seit einigenJahren auf der Investment-Landkarte auftauchtoder Dubai mittlerweile geradezu boomt, ori-entieren sich die Emissionshäuser mehr undmehr in Richtung Fernost: Indien und Chinastehen als nächste Regionen auf der Agenda.Durch das dortige stürmische Wirtschafts-wachstum ist erstmals eine zahlungskräftigeMittelschicht entstanden, die Wohnraum ingrößeren Volumina nachfragt. Zusätzlich er-laubt die steigende Konsumneigung in Ver-bindung mit einem deutlichen Nachholbedarfrenditeträchtige Investments in Einzelhandels-immobilien. Eine ähnliche Entwicklung zeich-net sich in Lateinamerika ab. Für alle „exo-tischen“ Immobilienstandorte gilt: Auch hierdominieren Projektentwicklungen, da fertig-gestellte, vollvermietete Büroimmobilien, wiesie herkömmlicherweise in geschlossene Im-mobilienfonds verpackt wurden, dort prak-tisch nicht am Markt verfügbar sind.

Die Investmentlandschaft wird bunterund weiter – exotische Standorte bieten enormeChancen, die wohlüberlegt genutzt werdenwollen. Hinzu kommen völlig neue Anlageob-jekte, die auf dem Saatboden politischer Dis-kussionen gedeihen: Beispiele hierfür sind In-frastrukturfonds, die im Rahmen von PPPs

(Public-Private-Partnership) Erschließungs-projekte finanzieren, welche die Finanzkraftder öffentlichen Hand überfordern. Sie lassendie Grenze zwischen Immobilien-Projektent-wicklungen und Private-Equity-Fonds durch-lässig werden, da sie weder der einen noch deranderen Anlageklasse wirklich eindeutig zu-zuordnen sind.

Das zweite gesellschaftlich bedeutsameThema, das sich mehr und mehr in Fondskon-struktionen niederschlägt, entstammt der Dis-kussion um die Endlichkeit der natürlichenRessourcen als Lebensgrundlage. Die resul-tierende Philosophie des nachhaltigen Wirt-schaftens, eines schonenden Umgangs mit Bo-denschätzen und insbesondere Energieträ-gern, findet Eingang in Fondsangebote desSchweizer Anbieters Swisscanto. Die Serie„Climate Stars“ investiert in innovative Unter-nehmen, deren Technologie und/oder Produk-te einen Beitrag zur Eindämmung der Gefah-ren des Klimawandels leisten, insbesonderezur Begrenzung des CO2-Ausstoßes. Unter-schiedliche Branchenschwerpunkte erlaubeneine genaue Anpassung an das Portfolio, ver-bunden mit einem guten Gewissen dank derAusrichtung auf nachhaltige Technologienund umweltverträgliche Produktion. Inzwi-schen sind bereits erste Agenturen auf dem

Markt tätig, die wie beispielsweise die Schwei-zer Inrate AG Unternehmen auf ihre Umwelt-verträglichkeit ratet und auf dieser Basis ei-nen globalen Aktienindex mit „klimafreund-lichen“ Unternehmen zusammengestellt hat.

Ein so günstiges Umfeld wie derzeitkonnten Anleger in den letzten 15 Jahren kaumje genießen. Die globale Konjunktur hat Fahrtaufgenommen, und auch im Inland ist derWachstumstrend trotz aller Unkenrufe erst-mals seit Jahren stabil und ungebrochen. Derwieder auflebende Optimismus auf Anbie-ter- wie auf Nachfragerseite generiert inno-vative Anlageprodukte mit überraschendemInvestitionsfokus. Für jeden Geschmack undfür jeden Geldbeutel sind maßgeschneiderteAngebote auf dem Markt, die dem Anlegereine spezifische Feinjustierung seines Portfo-lios erlauben. Wer eine stringente Anlagestra-tegie verfolgen will, hat unter der Vielzahl derAngebote zwar die Qual der Wahl, die immerausgefeilteren Konstruktionen befriedigenaber auch jegliches Erwartungsniveau hin-sichtlich Rendite und Sicherheit einer An-lage. Wer sich auf dem Markt gründlich um-sieht, kann zahlreiche attraktive Investment-möglichkeiten entdecken, die seinen persön-lichen Präferenzen entsprechen.

Stephanie von Keudell

Investment

29Finanzmagazin.info 4/07

GeschlosseneImmobilienfonds GB

4,6%

GeschlosseneImmobilienfonds

Österreich0,8%

GeschlosseneImmobilienfonds

Niederlande1,8%

GeschlosseneImmobilienfonds

USA9,1%

GeschlosseneImmobilienfonds

Deutschland18,2%

Spezialitätenfonds5,6%Private-Equity-

Publikumsfonds19,6%

New-Energy-Fonds2,3%

Medienfonds0,1%

Schiffsbeteiligungen21,9% Leasingfonds

0,7% LV-Fonds7,3%

GeschlosseneImmobilienfonds

sonstiges Ausland8,2%

Profitabel Die Investitionslandschaft wird immer bunter und vielfältiger. Außenseiter wie New-Energy-Fonds oder Medienfonds verzeichnen ein relativ starkes Wachstum.

Weitere Informationen unter:

@+ www.loipfinger.de+ www.reits-in-deutschland.de+ www.inrate.ch+ www.franklintempleton.de+ www.vgf-online.de

Immobilie Beim KanAm-Opportunity-Fonds wird in ein konkretes Projekt investiert. Das im Baubefindliche Einkaufs- und Erlebniszentrum soll 2008 in New Jersey eröffnet werden.

Anteile im Fondsmarkt (in Prozent)Q

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30 Finanzmagazin.info 4/07

Unternehmen

ab 0,5 Mio. Euro

UnbesichertesSchuldschein-darlehen

Commerzbank-Filiale

Liquidität

Liquidität

VeräußerungSchuldscheindarlehen

Finanzierungsstufe 1: Finanzierungsstufe 2:

Commerzbank

Zwischenfinanzierung

KapitalmarktZweckgesell-schaft

Kapitalmarkt-finanzierung

Herr Ihler, mit welcher Absicht habenSie das Schuldscheindarlehen nach derer folgreichen Platzierung des ersten Port -fo l ios modifiziert?Wir wollten das Schuldscheindarlehen nochgezielter an den spezifischen Bedarf des Mit-telstandes anpassen. Daher haben wir dieLauf zeiten auf bis zu acht Jahre erweitert undab einer fünfjährigen Gesamtlaufzeit einevor zeitige Rückführung im letzten Lauf zeit -jahr ermöglicht. Außerdem verschafft dieneue variable Variante mehr Flexibilität beider Verzinsung – darüber hinaus sind dieKon ditionen deutlich attraktiver geworden.

Attraktiver als beim klassischen Kre -dit?Das würde heißen, Äpfel mit Birnen zu ver-gleichen, denn der entscheidende Unterschiedliegt darin, dass Schuldscheindarlehen fürden Mittelstand ohne klassische Sicher hei -ten vergeben werden. Deshalb ist ein Ver -

gleich nur mit anderen Finanzierungs for menmöglich, die ebenfalls unbesichert sind, unddiesen Vergleich braucht unser Schuldschein -darlehen nicht zu scheuen. Da bei richtet sichdie Preisspanne immer nach dem Risiko, alsonach der Bonität des sich damit finanzieren-den Unternehmens.

Sprechen Sie damit nicht nur Invest -mentgrade-Unternehmen an?Nein, denn ein Schuldscheindarlehen fürden Mittelstand muss natürlich den Ra ting -be reich berücksichtigen, in dem sich vielemittelständische Unternehmen bewegen,und das ist ja der mittlere Ratingbereich, inSchulnoten ausgedrückt: zwischen 3+ und4+. Für unser Programm kommen entspre-chend Unternehmen bis zu einem Ratingvon BB- nach Standard & Poor’s bzw.Ba3.edf nach Moody’s KMV Risk Calk inBetracht. Die Unternehmen können damitalso auch unter Investmentgrade liegen.

Wie sieht der Ablauf aus, wenn sichein Unternehmen für das Angebot inter-essiert? Zunächst „sammeln“ wir viele vergleichs-weise kleine Schuldscheindarlehen von un -terschiedlichen Unternehmen aus unter -schied lichen Branchen. Jedes teilnehmendeUnternehmen erhält sofort den Darlehens -be trag ausbezahlt. Damit übernimmt dieCom merzbank in dieser ersten Finan zie -rungs stufe quasi die Anschubfinanzierung.

Die gesammelten Schuld schein -dar lehen wer den an eine Ein -

zweck gesel l schaft übertra-gen und in einem Schuld -schein portfolio ge bün delt.Hat das Volumen die not-wendige Ausplatz ier ungs -größe erreicht, er folgtim Rahmen einer ABS-

Transaktion die Ver -

äu ßerung an Ka pi tal markt-Investoren. Ganzwichtig dabei ist: Die teilnehmenden Un ter -nehmen bleiben anonym. Die Ka pi tal markt-Investoren erhalten lediglich Struktur datender gebündelten Darlehen, wie z.B. Bran -chenverteilung und Rating.

Warum ist diese Finanzinnovationim Mit telstand so begehrt?Zu den größten Problemen für mittelständi-sche Unternehmen gehören nach wie vordie ausgereizten Sicherheiten für Bank -kre di te. In der Regel werden sie nicht zumNo minalwert, sondern zum Wie der ver -kaufs wert bewertet – also deutlich niedrigerals zu dem Preis, den das Unternehmen da -für bezahlen muss. Wenn Unternehmen dannneue und insbesondere langfristige Fi nan -zie rungen benötigen, kommen die üb li chenbesicherten Kredite nicht in Frage. Au ßer -dem er öffnet unser Schuld schein dar le hendurch ein Min dest finan zie rungs vo lu men vonnur 0,5 Mio Eu ro einen direkten Zu gang zumKapital markt. So können Mit tel ständler vonderzeit äußerst günstigen Ka pital markt kon -ditionen profitieren und sich zu gleich eineneue Investorenbasis erschließen. Dabei über -nimmt die Bank die Arran gierung der Fi nan -zierung, indem sie durch Abtretung dasSchul dscheindarlehen ganz oder teilweiseKa pitalmarkt-Investoren an bie tet. Auf dieseInvestoren geht dann das Risiko über. Somitkönnen wir dem Unter neh men zu attrakti-ven Konditionen auch pas sende Finan zie-r ungen jenseits der zum Beispiel für denklas sischen Kredit vereinbarten Limite an -bie ten. Insgesamt sind un sere Schuld schein -dar leh en also besonders für solche Un ter -neh men interessant, die Fremdkapital brau-chen und ihre Liqui ditätsposition verbessernwollen – nicht aber ihre Eigenka pi tal po si -tion. Weitere Infor ma tio nen im Internet un -ter: www.commerzbank.de/firmenkunden

Flexibler Zugang zum KapitalmarktInnovativ Im Interview mit dem Finanzmagazin.info zeigt Jochen H. Ihler, Regionalvorstand derCommerz bank AG, die verschiedenen Vorteile von Schuldscheindarlehen für den Mittelstand.

Finanzkreislauf beim Schuldscheindarlehen

Expertise Jochen H. Ihler kann seinen Kundenin zwischen bereits die zweite Generation vonSchuldschein darlehen anbieten.

Mittelstandsfinanzierung

8) Mittelstands_30-35:3) Titelthema_s_4-7 04.09.2007 16:29 Uhr Seite 30

Page 29: VISAVIS FinanzMagazin 04/2007 - Global Business

Mittelstandsfinanzierung

31Finanzmagazin.info 4/07

Es ist ein breiter Fächer von Problemenund Herausforderungen, mit denen sichdeutsche Mittelständler mittlerweile

konfrontiert sehen. Die Konjunkturlage hatsich zuletzt verbessert, doch bleibt die lang-fristige Nachhaltigkeit des Aufschwungs frag-lich, und bürokratische Hemmnisse be ste -hen trotz vieler Zusagen der De re gu lie rungfort. Während Darlehen von der Hausbankauf grund der neuen Eigenkapitalrichtliniennach Basel II immer zurückhaltender verge-ben werden – und, da an die Bonität gekop-pelt, in vielen Fällen mit hohen Zinsen ver-bunden sind –, wächst in einem globalisier-ten Markt der Wettbewerb. Denn der Kon -kurrent – und natürlich auch der potenzielleEndkunde – sitzt nicht nur am anderen EndeDeutschlands, sondern jenseits der Grenzenund auf anderen Kontinenten. Die Absatz -märkte sind längst verzahnt, und eine Um -kehr dieses Trends ist in Zeiten von E-Com -merce kaum zu erwarten. Somit kann sichder Mittelstand kaum der Aufgabe entzie-hen, ins Ausland zu blicken, und Banken,Fi nanzdienstleister sowie Logistikfirmenstehen assistierend zur Seite.

Unternehmer, die sich für neue Finan -zie rungsmodelle öffnen, können aus einerVielzahl alternativer Quellen schöpfen.Wenn gleich die Geschäftsbanken wiedermehr Bereitschaft zeigen, dem klassischenMittelstand beizustehen, wollen viele Fir -me nchefs ihre lange einseitige Abhängig keitvon diesen Instituten verringern. Gesucht ist

mehr denn je ein passender Finan zie rungs -mix. Dadurch hat sich zwischen Banken undSparkassen sowie den Anbietern alternativerFinanzierungsformen ein Wettbewerb ent-wickelt, der sich bereits in sinkenden Mar -gen ausdrückt.

Sinnvoll ist es für Mittelständler ab ei -nem mittleren Umsatzvolumen in jedemFall, sich ein auf die individuellen An for -derungen ausgerichtetes Factoringkonzepterarbeiten zu lassen und die Vorteile desschnellen Liquiditätszuflusses zu berük-ksichtigen. Viele administrative Lasten, vorallem aber das Ausfallrisiko, übertragen sichdabei auf das Factoringinstitut, welches dieoffenen Forderungen in seine Bilanz über-nimmt und auf diese Weise die Eigen ka pi -tal basis des Klienten verbessert. Im Bereichder Mittelstandsfinanzierung gewinnen wei-tere Modelle an Popularität, etwa der Rück -griff auf Mezzanine-Kapital, eine Misch formvon Fremd- und Eigenkapital. ABS-Lös un -gen oder das von Siemens Financial Ser -vices angebotene Modell ABS-Light treffenim Markt auf wachsende Akzeptanz, wenn-gleich dieses Konzept ebenso wie derBörsengang eher auf größere Mittelständlerausgerichtet ist.

In einem freundlichen Börsenumfeldist in jüngster Zeit die Zahl der Firmen deut-lich gestiegen, die sich für das Going Publicentschieden haben. Aufgrund des hohen Vo -lumens anlagesuchenden Kapitals und inEr mangelung attraktiver Alternativen fließt

wieder viel Liquidität in die internationalenAk tienmärkte. Investitionen in neuen Bran -chen, wachstumsstarken Regionen und vielver sprechenden Schwellenländer belegendie Suche nach gewinnbringenden Märktenso wie die wieder gestiegene Risiko be reit -schaft – wovon letztlich auch Neu emis sio -nen an der Börse profitieren, welche auf Wag-niskapital angewiesen sind.

Die Nutzung von Leasing, welchesmitt l erweile bei zahlreichen Wirtschafts gü -tern Anwendung findet und sich steigenderBeliebtheit erfreut, schont die Finanzlagedes Unternehmens, und Private-Equity-Fir -men kommen mit außerbörslichem Betei li -gungskapital immer häufiger in Bedrängnisgeratenen Firmen zu Hilfe. Durch die Ak ti -vitäten von Hedgefonds ist Private Equity inden Mittelpunkt einer gesamtgesellschaftli -chen Diskussion geraten, bei welcher un be -achtet bleibt, dass viele kleinere Unter neh -men durch privates Beteiligungskapital er -folg reich restrukturiert und letztlich vor demZusammenbruch gerettet wurden. Für dieM o dernisierung erforderliche Finanzmittelwerden von PE-Gesellschaften zur Verfü gunggestellt; es ergibt sich eine verbesserte Markt-situation, da man sich mit einer schlankerenFir menstruktur, einer zeitgemäßen strategi-schen Konzeption und einer innovativenPro duktpalette dem verstärkten Kon ku r renz-druck stellen kann.

Die meisten Private-Equity-Trans ak tio-nen sind langfristig angelegt, wobei ein En -gagement von fünf bis acht Jahre angestrebtwird und die Gesellschaften das Unter neh -men sehr genau durchleuchten werden, ehesie es in ihr Portfolio aufnehmen. Immer mehrGesellschaften spezialisieren sich hierbei aufbestimmte Branchen und bringen selbst Spe-zia lis ten mit dem erforderlichen Know-howmit, welche mit Fachkenntnis die Re struk -tu rie rung vornehmen und den Unter neh -mens wert nachhaltig steigern. Schließlichübernehmen PE-Firmen in wachsender Zahlmit tel stän di sche Unternehmen, die aufgrund

Auswahl „Jeder Mittelständler muss seinenpassenden Finanzierungsmix finden“, soProf. Diethard B. Simmert, ISM Dortmund.

Der richtige MixLiquidität Die Unternehmenssituation lässt sich durchmoderne Formen der Finanzierung verbessern.

8) Mittelstands_30-35:3) Titelthema_s_4-7 04.09.2007 17:02 Uhr Seite 31

Page 30: VISAVIS FinanzMagazin 04/2007 - Global Business

des Fehlens eines Nachfolgers vor dem Ausstehen.

In Deutschland werden Jahr für JahrMil liarden von privatem Beteiligungskapitalbe wegt, woraus ersichtlich wird, dass sichPri vate Equity als fester Faktor bei der Mit-telstandsfinanzierung etablieren konnte. DieSigma Capital Management GmbH in Frank-furt am Main verwaltet Kapital für ins ti tu -tio nelle und private Investoren und stelltPrivate Equity per Direkt in ves ti tio nen zurVerfügung, wobei man sich vor al lem aufetablierte, eigentümergeführte und wachs -tumsstarke Firmen im deutschsprachigenRaum spezialisiert. Darüber hinaus werdenPrivate Equity Fonds mit internationalerAus richtung aufgelegt: Unter Be ach tung derDiversifikation erhalten In ves toren Zugangzu führenden Venture Capital und PrivateEquity Gesellschaften in aller Welt.

Prof. Dr. Diethard B. Simmert von derIn ternational School of Management (ISM)in Dortmund verweist auf die Schwie rig kei -ten, welche zuweilen selbst Firmen mit einerguten Bonitätseinstufung haben, wenn sieauf traditionellem Weg um Fremdmittelnachsuchen. Banken und Sparkassen wen-den meist ein sechsstufiges Modell zur Be -wertung des Ausfallsrisikos an und berück -sichtigen neben dem Cash-flow, der Eigen -kapitalquote sowie der FremdkapitalstrukturFaktoren wie die Qualität der Unterneh men s -führung, der Produktpalette und der Wert -schöp fungskette. Gerade bei Mittelständlernfließen die Schlüssigkeit des Businessplanssowie das Vorliegen eines Konzepts für dieUnternehmensnachfolge in das Rating ein.

Konkret gesprochen, bedeutet eine Bo -nitätsbewertung im mittleren Bereich höhe-re Kosten durch den Zinsaufwand für das Dar-lehen; Einstufungen in die Kategorien V undVI führen fast immer zur Ablehnung desKreditantrags. „Es ist ein legitimes Be mü -hen von Unternehmen, durch geeignete bi -lanz politische Maßnahmen das für sie maß-gebliche Rating zu verbessern, denn an die-sem Rating orientiert sich der Umfang derFremdfinanzierungskosten“, betont Sim mert.„Die Banken verändern gegenwär tig beigrößerem Risiko und der dadurch erforder-lichen erhöhten Eigenkapitalbindung ihreKreditkonditionen, und in der Regel bedeu-tet dies individuelle risiko- bzw. unterneh-mensbezogene Zinsaufschläge. Basel IIführt dazu, dass sich die Firme n fi nan zie -rung grundlegend wandelt – weg vom Kre -dit als dem (fast) alleinigen Finan zierungsweg,hin zu einem Strauß unterschiedlicher Wegebzw. Finanzierungsinstrumente. Zuerst ge win-nen vor allem Leasing und Factoring an Be -deutung, aber auch die Forcierung der Ei -genfinanzierung rückt in den Vordergrund.In nächsten Schritten werden auch Be tei -ligungskapital, Mezzanine-Kapital oder As -set Backed Securities (ABS) ihren festen Platzerobern. Dabei kommen allerdings viele

Mittelstandsfinanzierung

32 Finanzmagazin.info 4/07

Spätestens seit der Ein füh rung von Ba -sel II zum 1. Januar 2007 durchlaufen nahe-zu alle Un ter nehmen einen Ratingprozessbei ihrer Bank, wenn sie sich für den klassi-schen Weg der Kreditfinanzierung entschei-den. Bei ei ner Bonitäts- oder Kre dit wür dig -keits prü fung handelt es sich um eine um -fas sende Ana lyse der Ri si ken des Bank kun -den, die das Kredit ins titut im Rahmen sei-nes eigenen Risiko managements vor nimmt.Ziel der Bank ist es, Trans parenz bezüglichder stra tegischen und operativen Si tu ationdes Unternehmens sowie des Markt um fel -des zu schaffen und zugleich die künf-tige Ausfallwahr schein lich keitdes Krediten ga ge ments zue r mit teln.

Die AXA Risk &Claims Ser vicesGmbH hat mit demRisiko-Kom passplus Ra ting eineinfaches undüber schaubaresIn s tru ment ent-wickelt, das denUn ternehmer aufdie Ver hand lun genmit sei ner Bank vor -bereitet und da bei al -le wichtigen As pek te desRi si k o ma nagements ein -be zieht.

Um im Wettbewerb um das zuverteilende Kapital be stehen zu können,sollten Unterneh mer das Risikomana ge -ment zu ei ner Dis ziplin der unternehmeri-schen Kultur erheben. Hier lassen sich großeVorteile er zie len: die Risikotransparenzwird ge stei gert, erhobene Daten wer denauf bereitet, und in offener Kommunikationwerden mög liche Probleme und die getroffe-nen Maß nah men zur Bewäl ti gung darge-legt. Dies un ter streicht die Management -kom petenz und das Verantwor tungs bewusst -sein gegenüber Mit ar bei tern und Gesell -schaf tern. Schließ lich kön nen darüber hin-aus auch wertvolle Infor ma tio nen zur Un -ter neh mens steu er ung und -optimierung ge -wonnen werden.

Hierbei unterstützt die AXA Risk &Claims Services GmbH den Unternehmermit dem Na vi gationsinstrument „Risiko-Kom pass plus Rating“. Diese Soft ware er -möglicht es dem Un ternehmer, mittels Ein -

gabe von Unternehmensdaten ganz leichtTrans parenz bezüglich der eigenen Risiko -si tuation zu er halten. Denn wer in ZukunftFi nanzierungen sucht, muss sys te matischund objektiv aufbereitete In for mationen zurBran chen ein schätzung, zu Erfolgs po ten -zia len und Fi nanzdaten bereitstellen, waskein leichtes Un ter fangen für Unternehmenist, die mit dem Aufbau eines funk tionsfä hi -gen Risiko ma nage ment sys tems Neu landbe treten.

Um die Wech selwirkungen zwischen Ri -siken und Rating zu berücksichtigen, die

letztlich in eine Ausfall wahr -scheinlichkeit des Un ter -

neh mens münden, bie -tet die AXA Risk &

Claims Ser vicesGmbH zu demUn ter stüt z ungbeim Auf baueiner firmen -ei ge nen Ra -ting-Stra tegiean. „Der Ri -s i ko - Ko m -pass zeigt ei -

nem Unter neh -mer seine ak tu -

el le Ra ting- Situa -tion auf und bietet

ihm Hil fe stel lun g zurOp ti mie rung an. Ge ra de

der mit telständische Un ter neh -mer wird so ideal auf die ge än derten An for -der ungen vor be rei tet, was auch den Bankennutzt“, erklärt Rai ner Quink, VÖB- Ser viceGmbH, Ge sel l schaft des Bundes ver ban desÖf fentli cher Banken Deu t sch lands.

Un ter neh mer müssen den In ves to renzeigen, dass sie zu kunfts fähig sind, ihrefir men spe zifischen Ri si ken erkannt ha -ben und die se gezielt managen können.Mi t hilfe der Software „Ri siko-Kom pas s“kann sich das Ma nage ment um fassend aufdie Ver han d lung en mit po ten ziel len Geld -ge bern vorbe rei ten und so sei ne Füh rungs-kraft und Kre dit wür dig keit signalisieren.Die AXA Risk & Claims Ser vices GmbHbietet zu dem prak tische Hilfe stel lung: inForm von fachkundigen Schu lun gen, Se mi -na ren und Work shops, zum Beispiel zumThe ma Ri si ko ma nage ment und Ra ting.Weitere In for ma tio nen un ter: www.risiko-kompass.de

Software schafft TransparenzInstrument Der Risiko-Kompass plus Rating hilft Unter neh men, sichoptimal auf Kredit ver handlungen mit ihrer Bank vorzubereiten.

Analyse

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Mittelstandsfinanzierung

Finanzierungsinstrumente nur für einen be -stimmten Zeitraum oder für bestimmteZwecke zum Einsatz. Jeder Mittelständlermuss seinen unternehmensspezifischen,pas senden Mix von Finanzierungsformenfin den. Eine Unterstützung durch externe,pro fessionelle, mittelstandserfahrene Finan -zie rungsberater kann dabei in vielen Fällensehr nützlich sein.“

Durch Factoring ergeben sich wichtigeVorteile für die Unternehmensfinanzen: Ne -ben dem Liquiditätseffekt, der Verkür zungder Bilanz und der Übernahme des Au s fall -schutzes sind steuerliche Vorteile möglich,und der Unternehmer wird in die Lage ver-setzt, sich auf sein Kerngeschäft zu konzen-trieren. Darüber hinaus kann er seinen An -schlusskunden längere Zahlungsziele ge -wäh ren, ohne in die Gefahr eines – schlimms-tenfalls existenzbedrohenden – Liquiditäts -eng passes zu geraten.

Es verwundert nicht, dass immer mehrMittelständler die Märkte jenseits der deut-schen Grenzen ins Auge fassen, wenn es umdie Nutzung neuer Absatzchancen geht.Boomende Regionen mit fortlaufend hohemvolkswirtschaftlichem Wachstum bergenaber auch Unsicherheit bei der Bonitäts prü -fung von Kunden oder bei der Rechts si tu a -tion in fremden Ländern. Denn wer kenntdie juristischen Rahmenbedingungen in Bra-silien oder China, weiß Bescheid über dieGe schäftsusancen in Indien oder kann mit

dem rumänischen Interessenten fließend indes sen Landessprache kommunizieren? Fac-toring ist folglich immer auch Teil eines um -fas senden Konzepts des Risiko manage -ments. Berührungsängste vor der Zusam men-arbeit mit einem ausländischen, gar exoti-schen Geschäftspartner sind unnötig, nutztman die Kooperation mit einem Facto ring -ins titut, das Erfahrung im In- und Exportauf weist. Hierzu zählt die Coface FinanzGmbH mit ihrem Netzwerk als Mitglied derfranzösischen Natexis-Gruppe. Der Finanz -dienst leister weist seit Jahren ein nachhalti-ges Wachstum im Factoringgeschäft auf, ist

über die Coface-Gruppe auf allen Kon ti nen -ten präsent und erweiterte sein Angebot zu -letzt um Produktvarianten wie Coface Smart100 – mit dem vollständigen Schutz vorForderungsausfall gegen Kunden weltweit.

Auch die SüdFactoring GmbH in Stutt -gart verzeichnet eine zunehmende Nach fra -ge nach Factoringlösungen im grenzüber-schreitenden Handel. Im Kernland des tradi-tionellen Mittelstandes angesiedelt, bietetdas Tochterunternehmen der LBBW Fac -toringlösungen beim Im- und Export unterHinzuziehung eines Netzwerks renommier-ter Kanzleien, Banken, Aus kunft eien undRückversicherern im Dritt land an. Vielen Mit -telständlern wird durch die Übernahme desvollen Ausfallrisikos, des Mahnwesens unddes Inkassos der Einstieg in das Export ge -schäft oder dessen Aus wei tung ermöglicht.

Auf ein breites Netzwerk greift in glei -cher Weise die Eurofactor AG zurück, dieso wohl der Factors Chain International (FCI)als auch der International Factors Group(IFG) und damit den beiden größten inter-nationalen Organisationen von Facto ring -ins tituten weltweit angehört. Hinzu kommtdie Zugehörigkeit zum französischen CréditAgricole mit seiner globalen Präsenz. Auchin den Bereichen Unternehmensführung undsoziale Verantwortung setzt Eurofactor Maß -stäbe: Der Finanzdienstleister aus Ober ha -ch ing bei München mit einem Factoring um -satz von zuletzt rund fünf Mrd. Euro wurde

Die dynamische Entwicklung imdeutschen Exportgeschäft stellt Fi -nanzdienstleister vor die Heraus for -derung, schnell und flexibel die glo-balen Aktivitäten ihrer Kunden un -terstützen zu können. Franz J. Mi -chel, Geschäftsführer der Coface Fi-nanz GmbH, ist der Überzeugung:„Mehr denn je ist Innovation mitinternationaler Kompetenz gefor-dert. Die Ent wicklungen in der Fac -toring bran che bestätigen diesenTrend.“ Ver schiedene Lösungen ausder Praxis des Mainzer Unterneh -mens ver deut lichen die große Band-breite der Markt an for derungen.

Mit Reverse-Factoring stellt derdeutsche Importeur seinem auslän-dischen Lieferanten eine 100 % igeund betraglich unlimitierte Risiko -ab sicherung seiner Warenbezügedurch den Factoringpartner zur Ver -fügung. Vorteilhaft hierbei sind dielo kale Präsenz des Factors im Landdes Lieferanten und ein gutes Ka -pitalmarktrating. Die Coface Finanzist durch ihre Einbindung in die Co -

face Gruppe auf allen fünf Kon ti nen-ten in 60 Ländern direkt vertretenund verfügt über sehr gute Ka pi tal -marktratings der Agenturen Fitch(AA), S & P (AA-) und Moody’s (A1).Durch die Zahlungsgarantie und op -tio nale Finanzierung der For der un-g en des Lieferanten durch einen lo -ka len Partner können die sonst üb -lich en LC’s entfallen. Die Auswei tungder Zahlungsziele ist in aller Re gelmö glich. Wenn im Ausland an säs si -ge Unter nehmen zusammen mit Ver-triebs ge sellschaften in DeutschlandFac to ringlösungen aus einer Handin Anspruch nehmen wollen, hilft dieLösung Globaliance Factoring wei ter.Dabei kann die Zusammenarbeitwahlweise im Rahmen von zentra-len oder dezentralen Konzepten er -folgen. Der Unterschied liegt in derAbwicklung über die Mutter ge sell -schaft oder die Landes ge sellschaft.

Die Produktvariante Coface Smart100 verbindet die Vorteile von Fac -to ring mit der Leistungsfähigkeit dergrößten Exportkreditversicherung

der Welt, der Coface Gruppe. Dazugehört nicht nur eine hundertpro-zentige Absicherung von Forde rungs-ausfallrisiken gegen Abnehmer aufder ganzen Welt; der Kunde hat auchdirekten Zugriff auf die Kre dit kom -petenz von 2.500 Kredit ma nagernrund um den Globus.

An Bedeutung gewinnen auchFactoringlösungen wie PLAF, In -house -S- und M2ABS, die auf die„True sale“-Wirkung von Unter neh -men mit Investmentgradebonität aus-gerichtet sind. Sie verbinden dieVor teile eines Kapitalmarkt pro dukts,den Preis, mit den sehr flexiblen Mög-lichkeiten der Strukturierung einerZusammenarbeit im „traditionellen“Factoring. Dies ermöglicht Kundeneinen „true sale“ zu günstigen All-in-Margen und stellt damit eine sehrgute Alternative zu Mit telstands-ABS-Modellen dar.

Der Factoringmarkt bleibt durchinnovative Factoringlösungen rundum den regresslosen Forde rungs an-kauf entlang der Wert schöp fungs -

kette in Bewegung. Die Co face Fi -nanz GmbH positioniert sich hier miteinem klaren Profil als international,individuell und innovativ. Wei t ereInfos unter: www.coface.de

Dynamische MarktentwicklungVorteilhaft

Factoring Franz J. Michel, Ge -schäfts führer der Coface FinanzGmbH, unterstützt Mittelständler.

Kreditvergabe „Das Verhalten der Bankenhat Un ter nehmen dazu bewogen, sich nachAl ter na tiven umzusehen“ so Dr. Brink, DFV.

33Finanzmagazin.info 4/07

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Mittelstandsfinanzierung

34 Finanzmagazin.info 4/07

Bei vielen Unternehmen genießt Fac to -ring, also der Verkauf von Forderungen ge -g en wiederkehrende Abnehmer, als komple-mentäre Finanzierung zum Bankkredit eineimmer höhere Akzeptanz, zumal diese Fi -nanzdienstleistung mittlerweile auch für ei -ne gewisse Solidität eines Unternehmens steht.Dagegen ist die Möglichkeit, mit Lie fe ran -ten im Bereich des Einkaufs Factoring zube treiben, vielfach noch unbekannt. DieseVa riante wird in der Fachliteratur als ReverseFactoring be zeich net.

Genau diese Lösung nutzt ein Unter -neh men wie die Motherboard GmbH, dassich seit zwanzig Jahren mit dem Groß han -del von Computer Hardware in Deutschlandbe schäf tigt. Die Abnehmer haben ein relativkurzes Zahlungsziel, und der mögliche Li -qui ditäts ge winn durch einen Forderungs ve r -kauf ist dadurch eher eingeschränkt. Auf -grund des Preisdrucks, dem das Unter neh -men durch den starken Wettbewerb ausge-setzt ist, lassen sich Preiserhöhungen auf derAbneh mer seite kaum noch durchsetzen.Da her be zieht die Mo therboard GmbH ihrePro dukte aus Bil lig lohnländern wie Tai wan,China, Korea oder Hongkong.

Bisher ist die Motherboard GmbH ge -zwungen, sich auf die üblichen Zahlungs mo-dalitäten wie Akkreditiv oder Vorauskasseein zulassen. Die Folge davon ist, dass derKreditrahmen bei der Hausbank stark in An -spruch genommen werden muss und letzt -endlich die Wachstumsmöglichkeiten so wiedie daraus resultierende Geschäfts ent wick -

lung eingeschränkt, wenn nicht sogar ge -bremst werden. Ziel der Motherboard ist esdaher, die Zahlungsziele gegenüber den Lie -fe ranten flexibler zu gestalten. Diese wollenje doch im Gegenzug Sicherheiten, da dieMö g lichkeit der Zahlungsunfähigkeit desAb nehmers ohne Garantien bestehen bleibt.Durch ein Akkreditiv kann dieses Risiko ge -deckt werden, jedoch sind der administrati-ve Aufwand und die Kosten relativ hoch. DesWeiteren werden, wie bereits erwähnt, diekurzfristigen Kreditlinien durch den Ak kre -di tivrahmen blockiert.

Motherboard hat eine deutsche Fac to -ringgesellschaft (Importfactor) eingeschal-tet, die Mitglied in einem der internationalenFactoringverbände, Factors Chain In ter na -tional (FCI) und International Factors Group(IFG), ist. Der Importfactor hat zunächst ge -prüft, ob die Bonität von Motherboard aus-reicht, um ein höheres Kreditlimit auf diesezu zeichnen. Nach positiver Entscheidung hatMotherboard Kontakt mit seinen asiatischenLieferanten (in diesem Fall Taiwan) aufge-nommen und diesen das Konzept „PurchaseFinance Program“ vorgestellt. Gleichzeitig hatder Importfactor innerhalb des internationa-len Factoringverbandes eine im Land des Lie-feranten ansässige Exportfactoringge sel l -schaft eingeschaltet, die mit den Lie fer an teneinen Factoringvertrag ausgehandelt hat.

Auf Basis des vom Importfactor einge-räumten Kreditlimits ist der Exportfactor zu100 Prozent gegen den Forderungsausfall ver -sichert und leistet im Rahmen eines Fac to -

ringvertrages eine Vorauszahlung auf denRe chnungsbetrag von in der Regel 90 Pro -zent. Nach Ablauf des Zahlungszieles zahltMotherboard den kompletten Rechnungs be -trag an den Importfactor, der diesen an denExportfactor weitergibt. Der Exportfactorlei tet dann die verbleibenden zehn Prozent(ab züglich der Factoringkosten) an den Ex -por teur weiter.

Die Kosten setzen sich in der Regel auseiner Factoringgebühr für die Absicherunggegen das Forderungsausfallrisiko und dieFor derungsverwaltung durch den Import fac-tor sowie einen Zinssatz des Exportfactorsfür die Vorfinanzierung der Forderungen zu -sammen. Diese sind üblicherweise günstigerals die Kosten für die Akkreditivstellung.

Von diesem Verfahren haben beide Sei -ten Vorteile, erstens Motherboard: Liqui di -täts ge winn durch Zahlungsziele von Lie fe-r ant en, Aus wei tung der Einkaufskapazitäten,Bin dung strategisch wichtiger Lieferanten,Weg fall von administrativem Aufwand fürAk kre ditiv ko s ten, Entlastung Banklinien;zwei tens die Liefer an ten: so for tige Liquiditätdurch For de rungs fi nan zie rung, 100 ProzentAbsiche rung gegen For de rungsausfall, Aus -weitung des Ab satz po ten z ials.

Das ergibt eine Win-Win-Situation fürbeide Seiten. Für das Reverse Factoring, dasin na hezu allen Branchen im konsumgüter-nahen Bereich eingesetzt werden kann, bie-ten sich in Zeiten der zunehmenden Glo -balisierung des Warenverkehrs erheblicheWa chs tums po tenziale. Diese Möglichkeitender Finanzierung bietet die Eurofactor AG,eine Tochtergesellschaft der Eurofactor S.A.,Paris an. Mit ihren Schwester gesel l schaf tenin Groß bri tannien, Benelux, Spanien und Por -tu gal gehört die Eurofactor Gruppe zur eu -ropäischen Groß bank Crédit Agricole, Paris.Wei tere Infos unter: www.eurofactor.de

Das Risiko minimierenAußenhandel Factoringprodukte eröffnen neue Möglichkeiten derEinkaufsfinanzierung mit Vorteilen für Abnehmer und Lieferanten.

Autor Roberto Weckop, Leiter Interna tio nal &Marketing der Eurofactor AG, erläutert das Fi -na nzierungsinstrument Reverse Factoring.

Quelle: Eurofactor AG

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An fang des Jahres als einer der 100 bestenArbeitgeber im Mittelstand sowie mit dem„Top-Job“-Prädikat ausgezeichnet und fürEigenschaften wie „Motivation und Dyna -mik“, „Führung und Vision“ sowie „Fami -lien- und Sozialorientierung“ gewürdigt.

Im Geschäftsjahr 2006 verzeichneteder 22 Mitglieder umfassende Deutsche Fac-toring-Verband in Mainz von neuem eindynamisches Wachstum. Der Gesam t um satzder angeschlossenen Unternehmen stieg um30,7 Prozent auf 72 Mrd. Euro, womit sichdas Volumen innerhalb von fünf Jahren mehrals verdoppelte. Im letzten Jahr ermittelteder Verband das Ansteigen der Zahl der An -schlusskunden seiner Mitglieder von 3218auf 3866 sowie die verstärkte Nachfragenach Factoringkonzepten im grenz über schrei -tenden Handel: Das Geschäftsvolumen desExport- bzw. des Importgeschäfts stieg um40,9 bzw. um fast 26 Prozent.

„Im Vorfeld von Basel II haben dieBanken risikobehaftete Engagements – mitdem berechtigten oder unberechtigten Hin -weis auf die neuen Regelungen – zurückge-fahren oder von deren neuer Eingehung ab -ge sehen“, unterstreicht Dr. Ulrich Brink, Ge -schäftsführer des Deutschen Factoring-Verbands (DFV). „Hinzu kam eine Öffent-lichkeitsarbeit der Banken, die den Eindruckerwecken muss, sie seien an der Kre dit -vergabe an den Mittelstand überhaupt nichtmehr interessiert. Es zeigt sich, dass auch inZeiten einer wachsenden Wirtschaft Facto -ring verstärkt nachgefragt wird, um die zu -nehmenden Umsätze zu finanzieren. Fac to -ring ist heute für viele Unternehmen ein Teilihres Finanzkonzepts geworden, auf das sienicht mehr verzichten möchten.“

Ein neues Finanzierungsinstrumenthat die Commerzbank AG entwickelt: IhreSchuldscheindarlehen wurden seit der Erst -emission 2005 vom Markt sehr positiv auf-genommen und vor kurzem in einer zweitenSerie aufgelegt. Das Institut wendet sich anKreditnehmer mit einem Fremdmittelbedarfab 500.000 Euro, die über eine geringe Bo -nität und nur wenige Sicherheiten verfügen,und begibt die verbrieften Darlehen spätergebündelt im Rahmen von ABS-Trans ak tio -nen am Kapitalmarkt. Für Mittelständler,de ren Anonymität hierbei gewahrt bleibt,bie tet sich die Möglichkeit, eine Laufzeitvon bis zu acht Jahren in Verbindung mit ei -nem flexiblen Rückzahlungsmodell zu er -hal ten.

Die softwarebasierte Risikoanalyse er -möglicht die AXA Risk & Claims ServicesGmbH mit ihrem neuen Produkt „Risiko-Kompass plus Rating“. Damit wird der gro-ßen Bedeutung des Risk Managements beiunternehmerischen Entscheidungen Rech -nung getragen und die Ermittlung der Ri -sikosituation im Unternehmen selbst er mög -licht. Darüber hinaus liefert die Soft wareKon zepte zur Verbesserung der Bonität

Mittelstandsfinanzierung

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Herr Mayer, im deutschen Mit tel standeta bliert sich Fac toring weiterhin als ge -fragte Fi nanzierungsvariante. Mit wel-chen Service an geboten positioniert sichSüd Fac toring am Markt?Grundsätzlich bietet SüdFac to ring alle gän-gi gen Factoring-Ver fahren an. Aufgrund un -serer lang jährigen Erfahrung und dank un -serer geschulten Mitar bei ter können wirauch bei einer hohen Anzahl von Rech nun -gen und einer Vielzahl von De bito ren einereibungslose Ab wick lung im Full-Service-Ver fahren gewährleisten. Im Inhouse-Ver-fah ren bieten wir eine unproblematischeund schlanke Ab wick lung. Das Export ge -schäft wird bei Süd Fac toring be wusst, ohnedie Ein schal tung eines Im portfac tors, direktmit den infrage kom menden Ländern abge-wickelt. Durch den persönlichen Kon takt zuden ausländischen De bi to ren können wirun se ren An schlus s häu sern zeitnahe Infor -ma tio nen über Bo n i täts än der ung en oderDif fe ren zen bieten. Das von uns pra k t i zier -te One-Fac tor-System lässt die Ex port ge -schäfte quasi zu „Inlandsg e schäf ten“ wer -den. Wir kennen daher auch nur eine Fac -to ring ge bühr für den ge samten For de -rungsbestand und un terscheiden nicht zwi -schen inländischen und ausländischen For -derungen. Durch un ser SF Direkt könnenzum einen die erforderlichen Beleg da ten inelektronischer Form übermittelt wer den. Zumanderen haben unsere An schluss häu ser übereinen si cher en In ter netzugang di rek ten Zu -griff auf die bei uns ge führten Debitoren-und Ver rech nungs konten.

Können Sie uns anhand ei nes kurzenBeispiels Ihre Lei stungen im Export fac -to ring ver anschaulichen?Die Bonitätskontrolle der Ab nehmer führenwir mit der Hilfe von nationalen und inter-nationalen Auskunfteien, Rück ver si che rungs-gesellschaften und Ban ken selbst durch.Das be deutet kurze und schnelle We ge, diedem Exporteur zugutekom men. Über dieLimitents cheidung wird unser Kunde so -fort per E-Mail informiert und hat ab die-sem Zeitpunkt den 100%igen Schutz vorFor der ungsausfällen und die Mö g lich keitder Vorfinanzierung im Ra h men des ge -zeich neten Kre dit limits. Sollte der Ab neh -mer nicht bezahlen, führen wir das in derLandessprache übliche Mahn wesen unterBeachtung der jeweiligen landes-, bran-chen- und gesetzesüblichen Gepflo gen hei -ten durch. Dabei bedienen wir uns eines welt -

weit aus gebauten Netzes renommierter An -waltskanzleien sowie der gu ten Bezie hun genzu den jeweiligen ausländischen Ban ken.

Wie unterstützen Sie Ihre Kun den kon-kret bei der e r folgreichen Er schlie ßungneu er Märkte?Bei der Erschließung neuer Mär kte, egalob im Inland- oder Ausland, hat der Lie fe -rant keinerlei Erfahrungen mit dem Zah -lungsverhalten und der Bo ni tät seiner neu -en Kunden. Durch unsere Bonitäts prü fungund die Übernahme des Aus fall risikos imRahmen der ge zei chneten Kre ditlimite ge -ben wir den Lieferanten die fi nan zielle Si -cherheit und den Schutz vor For derungs -ausfällen. Dank unserer Vor fi nan zie rung deran gekauften Forderungen ist es vielen Lie -fe ran ten erst möglich, neue Märk te, vor al -lem im Au s land, mit längeren Zah l ungs zie -len bis zu 120 Tagen zu er schlie ßen.

Welche Entwicklungen des Factor ing -marktes sollten un ser e Leser in naherZu kunft im Auge behalten?

Die jährlichen Um satz stei ger ungen derge samten Fact or ingbranche zeigen eindeu-tig, dass Factoring aufgrund der Li qui d i täts -problematik, der im mer länger werdendenZahlungs zie le und der Diskussion um Bi -lanzkennzahlen (Basel II, EK-Quote) eineeffektive Möglich keit der umsatzkongruen-ten Fi nanzierung ist. Die Unter neh men soll -ten daher frühzeitig die Zu sam men arbeit miteinem erfahrenen und re nom mierten Fac to -ring unter nehmen suchen, das sich nachhal-tig im deutschen Factoring markt etablierthat. Infos unter: www.suedfactoring.de

Wachstum Volker Mayer: „Factoring hat sichdurch die Liquiditätsproblematik zu einer ef fek-tiven Finanzierungsmöglichkeit entwickelt.“

Schlanke AbwicklungInterview Finanzmagazin.info im Gespräch mit Volker Mayer, Geschäfts -füh rer der SüdFactoring GmbH zur Finanzierung mit Factoring.

Etablierung

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sowie Hilfestellung bei der Vorbereitung aufGespräche mit Kreditgebern.

Längst ist die Bedeutung eines effizien-ten Risikomanagements den Entscheidern inkleinen und mittleren Unternehmen bewusstgeworden. Es ist die beste Möglichkeit, sichgegen Schwankungen auf den internationa-len Märkten, gegen konjunkturelle Auf- undAbschwünge sowie gegen die Volatilität derMärkte abzusichern und die Firma in einemglobalisierten Umfeld auf ein festes Fun da -ment zu stellen. Einfluss auf die zuneh men -den Schwankungen auf den Waren-, Roh -stoff- oder Devisenmärkte kann der Mittel -ständ ler nicht nehmen, doch bieten ihm mo -derne Finanzprodukte die Möglichkeit, sichetwa gegen Verluste auf der Währungsseitezu schützen, wenn dem Kunden ein langesZahlungsziel gewährt wird. Gleichwohl istzu beachten, dass der Handel mit Derivatenoder Terminkontrakten ein hohes Maß anFachkenntnis erfordert und die Kooperationmit einem renommierten Finanzinstitut nahelegt.

„Während die klassischen Con trol ling-instrumente Ertrags- und Finanzkraft analyseeine Krise in der Regel erst dann erkennenlassen, wenn bereits Auswirkungen auf denErtrag bzw. die Liquidität des Unter neh mensauszumachen sind“, erläutert Prof. Simmert,„weist ein konsequent eingesetztes Risiko -ma nagement auf beginnende Krisen bereitszu einem Zeitpunkt hin, an dem der Rück -

gang des Ertrags noch verhindert werdenkann. Ein erfolgreiches Risikomanagementsteigert langfristig den Wert des Unter neh -mens und verbessert damit die Aus gangs -situation in einem anstehenden Rating- bzw.Kreditvergabeverfahren. Wenn ein mit tel -stän disches Unternehmen ein Risiko ma -nage mentsystem einführen will, muss es zu -nächst die Risikofaktoren für das Unter neh -men identifizieren und sie nach ihrer Wir -kungskette analysieren bzw. katalogisieren.

Im Vordergrund müssen die Risikofelder ste -hen, bei denen die größten Risiken zu er war-ten sind. Diese sind branchen- und unter-nehmensbezogen durchaus unterschiedlich.

Ein anderes Beispiel sind stark aus -lands orientierte Unternehmen, die zwangs-läufig viele Risiken wie Zins-, Wechselkurs-, Länder- Rohstoffpreisrisiken etc. eingehen.Auch hier sind diese unterschiedlichen Ri si -ken – oftmals mit Unterstützung der Ex per -ten der Hausbank – sauber zu analysierenund zu quantifizieren, ist also ein aussagefä-higes Reporting-System aufzubauen. Mitder Einführung und Umsetzung eines sol-chen Risikomanagementsystems kann eineFirma bei der Bonitätsprüfung in doppelterHinsicht punkten: Sie kann nicht nur alleUnternehmensbereiche auf der Basis fun-dierter Zahlen und Fakten transparent ma -chen, sondern zugleich plausibel nachwei-sen, dass sie mögliche Risikofaktoren konti-nuierlich beobachtet und kontrolliert.“

Jürgen Hermann

Die hohe Liquidität an den Ka pi -talmärkten in den letzten Jahren so-wie der zunehmende Wett bewerbunter Unternehmensfinanzierernha ben zu einer Vielzahl von Finan -zierungsformen geführt, die mittler-weile auch mittelständischen Un -ter nehmen in vielfältigster Weise –von der verbrieften Sammelanleihebis hin zum Sale-and-lease back vonMarkenrechten – zur Ver fü gungste hen. Geht es jedoch darum, un -ternehmerische Risiken im Zuge ei -ner ehrgeizigen Wachs tums str a te -gie einzugehen, Innovationen zu fi -nanzieren oder einem Teil von be -stehenden (passiveren) Gesell -schaftern den Verkauf ihrer Unter -neh mensanteile zu ermöglichen,oh ne dass dem verbleibenden, ak -tiven Unternehmer die Kontrolle ge -nommen wird, be steht ein weißerFleck in der Finan zie rungsland -schaft. Hierfür ist nämlich in vielenFä l len echtes Eigenkapital erforder -lich und die Bereitschaft, auch alsMin derheitsgesellschafter un ter -

neh m e r ische Wagnisse einzu ge -hen. Ge sucht ist der „Un ter neh -merpart ner“, der sich auch der Ver -antwortung be wusst ist, die mit ei -ner Beteiligung am Kapital eines Un -

ternehmens einhergeht. Im Vor der -grund steht nicht die Kontrolle undÜberwachung der Geschäfts lei tung,sondern die Mit ar beit durch Mit -den ken und Ein bring en von Ideen,Er fahrungen und Netz werk. Es gehtum die vertrauensvolle Zu sam men-arbeit im Rahm en einer ziel ge rich -te ten „be ruf lich en Ehe auf Zeit“.Nach ge meinsamer Meiste rung derWachs tumspläne kann dann derVer kauf von Unter neh mens an tei lenoder auch der Bör sen gang ste hen,der dem Un ter neh men die weitereUn abhän gi g keit er möglicht.

Diese Art der Finanzierung eig-net sich vor allem für den wachs-tumsorientierten Mittelstand, des-sen expansive Pläne und Markt -chan cen eine hinreichende Eigen -ka pitaldecke erfordern. Sigma Ca -pital Management, ein Kapital ge -ber für sol che Finanzierungs si tu a -ti onen, verfügt selbst über eine er -folgreiche unternehmerische His -to rie und spricht somit die Sprachedes Mittelstandes: es handelt sich

um Kapital von Un ternehmern fürUn ternehmer. Im Be teiligungs fo kusstehen dabei Unter nehmen, die überein etabliertes Geschäft verfügenund wo der Unternehmer über meh-rere Jahre bewiesen hat, dass er inder Lage ist, sein Unter neh men er -folgreich zu führen. Auch kann Sig -ma Capital als Kapital ge ber auftre-ten, um unternehmerisch denken-de Managementteams bei der ge -mein samen Akquisition ei nes Unter -nehmens zu begleiten und finanziellzu unterstützen. Sig ma Ca pital hilftdabei aufgrund ihres tiefen Ver ständ -nisses der Finanz märk te im Rah mender Akqui si tions finan zier ung und derspäteren Ver äu ße rung des Unter -neh mens, insbesondere aber auchim Falle eines Börsen gangs, derdem Un ter nehmer bzw. dem Ma -nage ment team vielfältige weitereWach s tumsoptionen bei gleichzei-tiger Aufrechterhaltung der Unab -hän gigkeit ermöglichen kann. Wei-t ere Informationen im Internet un-t er: www.sigma-capital.de

Von Unternehmern für UnternehmerMittelstand

55,1 Mrd

72 Mrd

2005 2006

3.128Kunden

3.866Kunden

2005 2006

Entwicklung der Factoringbranche

Wachstum Der langfristige Trend von Fac -toring zu einem modernen und dauerhaftgenutzten Finanzie rungs mittel hält an.

Lücke Andreas Lange, Sig ma Ca -pital, sieht hohen Bedarf für Unter -neh mer kapital.

Mittelstandsfinanzierung

36 Finanzmagazin.info 4/07

Weitere Informationen unter:

@+ www.ism-dortmund.de+ www.sfs.siemens.de+ www.factoring.de+ www.factors-chain.com+ www.efgroup.com

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Seit lan gem verzeichnet die deutscheLeasing branche beeindruckende Wachs -tums ra t en, denn Leasing ist oft mit

Ein spar effekten beim Personal verbunden,verbessert die Eigenkapitalquote und führtauf diese Weise – Stichwort Basel II – zueiner besseren Ausgangsposition bei derFremdmittelbeschaffung. Immer häufi-ger wird z.B. das Sale-and-lease-back-Verfahren angewandt, bei dem manFirmengebäude an ein Leasing un ter -nehmen verkauft und sie anschließendvon diesem mietet.

Im Bereich des Fahrzeugleasingser geben sich für gewerbliche Kundenzahl reiche finanzielle und steuerlicheVor tei le, wobei sich die Angebote kei-neswegs nur an große Firmen mit einerumfangreichen Autoflotte richten. Auchkleine Ge wer be treibende, Handwerkeroder Selbst stän dige – vom Maler meis -ter bis zum Piz z abotendienst –, unterdem Begriff „Small Com mercials“ zu -sammengefasst, können inzwischen un -ter vielen Lea sing mo dellen aus wäh len,wo bei der lokale Au to händler im Nor -malfall als An sprech partner dient. Ih -ren Kun den bieten die großen Her stel -ler um fassende Full-Service-Pakete miteinem Bündel begleitender Dienstleis tun -gen an.

Für Friedhelm Westebbe, Ge schäfts -führer des Bundesverbandes Deut scher Lea -

sing-Unternehmen (BDL), beruht die zu neh-mende Akzeptanz von Leasing auf der Er -kenntnis, dass die Nutzung eines In ves ti -tions objektes und nicht das Eigentum daranErträge bringt: „Leasing ist bilanzneutral,weil seine Raten als Kosten in die Ge winn-und Verlust rech nung einfließen und das

Wirt schaftsgut nicht als Aktivposten ver-bucht wird. Es ermöglicht die Ver wen dungvon Ei gen- und Fremdkapital für andereZwecke. Leasingraten sind außerdem wäh rend

der Vertragslaufzeit fest und gewährleistenauf diese Weise Planungssicherheit. Lea sing -verträge können Wartung, Ins tand haltungoder Nutzungsentgelt sowie die Leasing -dau er individuell regeln. Die Fle xi bilität beider Laufzeit von Ver trä gen erleichtert es,den Maschinenpark ständig auf dem aktuel-

len technischen Stand zu halten.“ West -ebbe weiter: „Die Märkte Mo b ilien-und Immobilienlea sing entwickeln sichpositiv. Der Lö wen anteil des Leasing-Inves ti tions vo lu mens des Jahres 2006ent fiel auf das Mobi lien lea sing (85Prozent). Die be lieb tes ten Lea sing güterwaren Stra ßen fahr zeu ge. Und die Be -gleitung der Kunden ins Ausland wirdfür die Lea sing ge sell schaf ten zuneh-mend wichtiger. Das Off sho ring, also dieGründung von Aus lands dependancen,wird der Ex pan sions schwer punkt derLeasing anbieter in den kommendenJah ren werden.“

An der Universität Köln leitet Prof.Dr. Thomas Hartmann-Wendels das For -schungs institut für Leasing am Seminarfür All ge meine Betriebswirtschaftslehreund Bank betriebslehre. Er weist aufdie anhaltend star ke Nachfrage nachLeasing kon zep ten hin, nachdem be -

reits 2005 ein Re kord jahr für die Branchege wesen war: „Die Lea sing quote in Deutsch-land – also der durch Lea sing finanzierteAn teil an den ge samt wirt schaft lichen An -

Entscheidende Faktoren für denErfolg sind Mobilität, Flexibilität undKostenkontrolle. Doch um Mobilitätfür das Unternehmen zu ge währ leis-ten, ist es mit der reinen An schaf -fung von Fahrzeugen nicht getan –Wartung, Einsatz ko or dination, Ab -rech nung etc. kosten Zeit und Geld.Be son ders kleine und mittelgroße Un -ter nehmen müssen Flexibilität be wei-sen, wenn es um die Erfüllung vonKunden wün schen geht. Attrak tiveKombina tionen aus Lea sing- und Ser-viceangeboten wie der „Firmen kun -den-Service“ der GMAC Bank re du -zie ren den Ver wal tungs auf wand er-heblich und ermöglichen maßg e -

schnei derte Mobilität. „Wir eröffnendem Kunden zusätzliches Fi nan zie -rungspotenzial und mi nimieren dasIn ves ti tionsrisiko“, er klärt Dr. Geb hardRatz, Geschäfts füh rer der GMACBank. „Kleineren und mit tel großenBe trie ben wird so zu sätz li chesInves ti tions potenzial verschafft so -wie ei ne ge naue Koste n kon tro l le undop ti ma les Fuhrpark ma nage menter mög licht.“

Die Service-Pakete umfassenwich tige Bausteine, wie zum Bei -spiel Reparaturen, Mobili täts ga ran -tie und Tankkarten. Je nach An for -derungsprofil des Unterneh menskönnen sowohl leistungsstarke als

auch kostengünstige Servi ce-Pa ke -te zusammengestellt werden. Dasbe deutet Service nach Maß.

Das „Comfort-Paket“ bietet unteranderem die Module Werkstatt ser -vice, Tankkarte oder etwa ein kos -ten freies Inspektionsfahrzeug.

Das „Pre mium-Paket“ beinhaltetzu sätzlich noch eine zweite Tank kar -te, Rei fen service und Reifenein la ge-rung beim Vertragshändler. In bei-den Pa ke ten ist eine kostenfreie Mo-bili täts ga rantie für die gesamte Ver -trags lauf zeit enthalten. Der GMACFir men kunden-Service bringt durchdie Kom bination von Leasing undSer vice das Geschäft ins Rollen.

Flexibel Dr. Gebhard Ratz, GMACBank, verspricht Kunden zusätzli-ches Fi nan zierungspotenzial.

Mobil ohne großen VerwaltungsaufwandLeasing

Leasing

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Wachstum In vielen Bereichen – vor allem bei der Modernisierung des Fuhrparks – liegtdie Nutzung des passenden Leasingkonzepts genau im Trend der Zeit.

Mobilität plus Liquidität

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Leasing

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Kontinuierlich steigende Benzinpreiseund unkalkulierbare Unterhaltskosten machenvor allem den Betrieb von Fuhrparks mittel-ständischer Unternehmer mehr und mehr zumbetriebswirtschaftlichen Risiko. Die Auf wen-dungen für Firmenfahrzeuge stehen nach ei -ner Erhebung von Fleet Logistics Inter na tio -nal ohnehin bereits auf Platz zwei der größ-ten Kostentreiber, gleich nach Lohn und Ge -halt für die Mitarbeiter. Rund 10.000 Eurobetragen nach einer Erhebung von Fleet Lo -

gistics International die Durch schnitts kos tenfür ein Flottenfahrzeug.

Toyota Deutschland gehört zu den An -bietern, die jetzt Unternehmen mit kleinenund mittleren Fuhrparks eine effiziente Al -ter native zum traditionellen Fuhrparkma na -ge ment bieten wollen. Dazu gründete Deutsch-lands größter Automobilimporteur vor we -ni gen Monaten den Toyota Geschäfts kun denService (TGS). „Wir sind für diesen Marktsehr gut aufgestellt“, begründet TGS-LeiterMarcus Ziegler. Denn Toyota gehört deutsch-landweit seit langem zu den Marktführern imklassischen Privatleasing. Dabei bietet derzweit größte Automobilhersteller der Welt überdie klassische Finanzierung hinaus eine Rei -he von Zusatzleistungen, aus denen der Kun-de wählen kann.

Andreas Bullock, Geschäftsführer derToyota Kreditbank, die gemeinsam mit To -yo ta Deutschland und dem Toyota Ver siche-r ungsdienst, das TGS-Team bildet: „DiesesKnow-how und die jahrelange Erfahrung las-sen sich in weiten Bereichen auf die beson-deren Bedürfnisse gewerblicher Nutzer über -tragen.“ Das japanische Unternehmen rech-net sich aber aus gutem Grund noch weitereVorteile beim offensiven Einstieg in das Flot-tengeschäft aus. Es setzt auf extreme Kun -denbindung. Das heißt: Wer sich mit dem Ge-danken trägt, seine Firmenwagen in Zu kunftvon Toyota und Lexus zu beziehen, kann sichdirekt an seinen Händler vor Ort wenden.Dort erhält er die Fahrzeuge seiner Wahl so -

wie den gewünschten Service aus einer Handund wird entsprechend beraten. TGS-ChefZie gler: „Durch unsere Fokus sie rung auf dasManagement kleinerer und mitt lerer Flottensind wir in der Lage, auf die spe zifischen Be-dürfnisse mittelständischer Un ter neh men mitindividuellen Leistungen zu reagieren.“

Individualität und Kundennähe prä-gen das gesamte Angebot. Dabei ist Full-Ser -vice-Leasing bei den Importeuren von To -yo ta und Lexus die Basis. Das heißt jedochnicht, dass gewerbliche Kunden das Kom plett-pro gramm buchen müssen. „Wir bieten ei nenSer vicekatalog, der im Dialog mit dem In -te r essenten auf seine ganz speziellen Be -dür f nis se zugeschnitten wird“, unterstreichtZie gler. Allerdings sind günstige Preise, dieWett bewerbsangebote uninteressant erschei-nen las sen, nicht die wichtigsten Ver kaufs ar -gu men te von TGS. Sie setzen in hohem Maßeauf die immer wieder prämierte hohe Qua -lität ihrer Produkte und Dienstleistungen so -wie die weit überdurchschnittliche Zu frie -den heit der To yo ta- und Lexus-Fahrer.

Die Ziele vonTGS sind dementsprechendehrgeizig. Bis zum Jahr 2010 will Toyota ei -nen Marktanteil von vier Prozent im relevan -ten Flottenmarkt erobern. Die notwendigenVo raussetzungen, um diese Vorgabe zu er rei -chen, werden derzeit geschaffen. Das deutsch-landweite Händlernetzwerk erhält den not-wendigen Schliff, um die individuellen Wün-sche mittelständischer Kunden noch besserals bisher zu erfüllen. Toyota Bank und To yo taVersicherung passen ihre Strukturen an die Er-fordernisse der neuen Zielgruppe an. Mar kusSchrick, Vize-Präsident von Toyota Deutsch -land, gibt sich dementsprechend op timis tisch,wenn er sagt: „Wir haben speziell im Flo t ten-management noch großes Wachs tums po ten -zial.“ www.toyota-fleet.de, www.lexus-fleet.de

Mittelstand im FokusFlottenmanagement Full-Service-Leasing galt bislang als zu teuer.Individuelle Angebote helfen, dieses Vorurteil zu widerlegen.

Erfahrung „Wir sind für diesen Markt sehr gutaufgestellt“, stellt Marcus Ziegler, Leiter Toyo -ta Geschäftskunden Service, fest.

Stichwort: Full-Service-Leasing

• Umfassender Leistungskatalog: Zum Ser -vi ce portfolio gehören neben dem Fi nanz -lea sing zum Beispiel Wartung und Ver -schleiß re paraturen, Unfallschaden-Ma -nage ment, Tankkarten, Reifenersatz, Ab -wicklung von Kfz-Steuer und GEZ-Gebüh -ren, Ver si che run gen und detailliertesFuhr parkreporting.

• Individuelle Vertragsgestaltung: Interes -sen ten können gemeinsam mit dem Lea-sing geber ein Servicepaket zusam men -stel len, das exakt auf die Größe und dieEr for dernisse des jeweiligen Fuhrparkszugeschnitten ist.

• Überschaubare und planbare Kosten:hoch spezialisierte Leasinganbieter sindin der Lage, Services günstiger einzukau-fen. Zusätzlich erledigen sie Ver wal tungs-auf gaben effizienter und damit preiswer-ter. Die Buchhaltung des Kun den muss nurnoch die fixen Serviceraten über wei sen.

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Mit attraktiven Service an ge bo -ten, dem modernsten Internet-CarCon figurator und einem zertifizier-ten Rückgabeprozess empfiehlt sichdie ALD Lease Finanz GmbH (ALDLF) für alle gewerblichen Leasing in -te ressenten mit bis zu 20 Fahr zeu gen.

„Wir wollen Leasingnehmern miteinem oder mehreren Fahr zeu gengenau die gleichen An nehmlich kei -ten bieten, wie sie für große Fahr -zeug flot ten längst selbstverständ-lich sind.“ Mit diesem selbst be wuss -ten State ment beschreibt Frank Hä-gele, Lei ter Pri vat- und Geschäfts -kunden, die Po si tionierung und Markt-

aus rich tung der ALD LF. Sie hat ihreStärken in der Betreuung gewerb-licher Einzelfahrzeuge und Fuhr parksmit bis zu 20 Fahrzeugen in Deutsch-land.

Der Online-CarConfigurator kenntfast alle am deutschen Markt er -hältlichen Fahrzeuge, steht rund umdie Uhr zur Verfügung und kann fürden Interessenten mehrere Fahr zeu -ge oder Austat tungs va rianten aufdem virtuellen „Park platz“ mitein an -der vergleichen.

Neben den Fahrzeugkosten las-sen sich Technikleistungen, GEZ-Gebühren, Versicherung und Kfz-

Steuer in die Leasingrate integrie-ren – komfortabel wie bei großenFlotten. Die „faire Fahrzeug be wer -tung“ bei der Rückgabe ist TÜV-zer-tifiziert und lässt eine kostengünsti-ge Mangelbeseitigung ausdrücklichzu – damit ist der Kunde auch beiVertragsende gut bedient.

Als Großabnehmer erhält die ALDLF besonders gute Einkaufs kon -ditionen und gibt diese über günsti-ge Leasingraten an ihre Kundenweiter. Das bestätigt auch die Auto-Bild in ihrem Vergleich vom Herbst2006: in 80 Prozent der Fälle war dieALD LF günstiger als die Herstel ler -

Angebot Frank Hägele, ALD LF,bietet Service, der sonst nur beigro ßen Flotten an ge boten wird.

Spezialist für kleine FlottenMobilität

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lage investi tio nen (ohne Woh nungsbau) – ist2006 auf 19,1 Prozent ge stie gen. Ursache istvor allem das gute ge samtwirt schaft li cheIn ves t i tions klima.“

Im Fahrzeugleasing ergab sich Ende2006 ein Nachfrageschub, da Ver träge, dievor dem Jahreswechsel abgeschlossen wur-den, für die gesamte Laufzeit mit dem altenMehrwertsteuersatz von 16 Prozent belegtwur den. Für 2007 zeigt sich Hartmann-Wen -dels in Anbetracht der ge samt wirtschaftlichenRahmenbedingungen grund sätzlich optimis -tisch. Er hält indes Auswirkungen der Un ter -nehmenssteuerreform auf das Leasing fürmöglich: „Die Verteuerung des Leasings wür-de vor allem den Mit tel stand treffen.“

Beim Leasing von Fahrzeugen schätzendie Kunden die begleitenden Service leis tun -gen. Zwar erhöhen sich dadurch in gerin-gem Maß die Leasingraten, doch verbessernsich Planungssicherheit und Kal ku lations -grund lagen. So kümmert sich das Lea sing -un ter nehmen um regelmäßige Inspek tio nenund Wartungsarbeiten, bietet den pas sendenVersicherungsschutz an und sorgt bei Be -darf für die rasche Reparatur der Wagen.Wer sich direkt an den Fahr zeug her stellerwen det, kommt oft in den Ge nuss be son dersattraktiver Konditionen, da häufig angebotenwird, nach einiger Zeit das bisherige Fahr -zeug durch ein neues Modell zu ersetzen.

Mittlerweile wenden sich Leasing ge -sell schaften gezielt auch an den deutschenMittelstand. Nach dem lange die Meinungvor herrschte, Lea sing konzepte seien vor-rangig auf die Be dürf nisse größerer Un ter -nehmen ausgerichtet, entwickelte der ToyotaGeschäftskunden Service (TGS) ein Ang ebotfür kleine und mittlere gewerbliche Kunden,die sich eine Firmenflotte der Marken Toyo -ta und Lexus aufbauen wollen. Für sie wirdein individu el l es Angebot mit einem Bündelbegleitender Serviceleistungen ausgearbei-

tet, an dem auch Experten der Toyota Kre -dit bank sowie des Toyota Ver sicherungs -diens tes mitwirken.

Auch die ALD Lease Finanz GmbH hatdas Potenzial bei deutschen Firmen miteiner Flotte von bis zu 20 Fahrzeugen ent-deckt und bietet ihnen denselben Service ka -talog an, von dem Großkunden der Lea -singanbieter profitieren. Im Internet kannder Interessent den CarConfigurator vonALD LF nutzen und sich ein individuellesAngebot erarbeiten lassen, das den Fahr -zeug typ, die Ausstattung, die ge wünschteVer tragsgestaltung und die begleitenden Ser -viceleistungen berücksichtigt. Hierbei sindfast alle in Deutschland üblichen Fahr zeug -marken im Angebot. Die Kunden von ALDLF profitieren von den Vorteilen, die der An-bieter als Groß abn eh mer von Neu fahr zeu -gen erhält. Die GMAC Bank GmbH ergänztihr Leasing an gebot ebenfalls durch zahlrei-

che begleitende Serviceleistungen, über de -ren Umfang die Kun den durch die Wahleines bestimmten Paketes entscheiden.

Für mittelständische Unternehmengibt es viele Möglichkeiten, von den Vor tei -len des Leasings zu profitieren, z. B. in denBe reichen Infor ma tions technologie, techni-sche Ausstattung und Software. Aufgrundder Basel-II-Regeln und der Notwendigkeit,die Bilanzstruktur zu verbessern, ist geradebeim IT-Leasing die Nachfrage groß. Ein Spe -zialist für diese moderne Finan zie rungs me -thode ist das Eschborner Unternehmen BFLLeasing. Es erreichte 2006 ein Finan zie rungs -volumen von 286 Mio. Euro und ei nen Markt-anteil von 8,5 Prozent. BFL Lea sing integ -riert im Rahmen seines Angebots IT-Pro -jekt-Leasing die Kosten für Hardware, Soft -ware und Dienstleistungen in einen Ver tragund bietet so ein hochwertiges Servicepaketaus einer Hand. Jürgen Hermann

Entwicklung Die einzelnen Segmente im Leasing weisen ein deutlich unterschiedlichesWachstum auf. Einen überdurchschnittlichen Anstieg verzeichnet Medizintechnik.

51% [A]

14% [B] 4% [C]

13% [E]

9% [D]

3% [G]1% [F]

5% [H] +8% +13% +11% +19% +4%

-16%

-6%

-25%

[A][B]

[C] [D]

[E]

[F]

[G] [H]

[A] PKW und Kombi[B] Busse, LKW und Hänger[C] Luft-, Schienen- und Wasserfahrzeuge[D] Büromaschinen und EDV [E] Maschinen für die Produktion[F] Medizintechnik [G] Immaterielle Wirtschaftsgüter [H] Sonstige Ausrüstungen

Anteile am gesamten NeugeschäftVeränderungsrate von 2004 zu 2005

Quel

le: B

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Neue Dimensionen für Ihr Unternehmen.Fuhrparklösungen mit den Marken Toyota und Lexus.

Verlassen Sie sich auf einen starken Partner.Der Toyota Geschäftskunden Service bietet Ihnen diekomplette Modellpalette der Marken Toyota und Lexusmit allen bekannten Qualitätsmerkmalen in SachenZuverlässigkeit und innovative Technologien. FreuenSie sich auf Full Service in den Segmenten Finanzie-rung, Leasing und Versicherungen, alles mit nur einemAnsprechpartner. Wir sind bereit, wenn Sie es sind.Rufen Sie an oder mailen Sie. +49 (0) 2234 102 [email protected]

TOYOTA GESCHÄFTSKUNDEN SERVICE

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