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1 Vorlesung Bildungspsychologie I WS 2008/09 PD Dr. Haci-Halil Uslucan Herzlich Willkommen

Vorlesung Bildungspsychologie I WS 2008/09 PD Dr. Haci-Halil Uslucan

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Vorlesung Bildungspsychologie I WS 2008/09 PD Dr. Haci-Halil Uslucan. Herzlich Willkommen. Vorlesung Bildungspsychologie I WS 2008/09 PD Dr. Haci-Halil Uslucan. Überblick: Vorlesungsinhalte Freitag: 09.01.2009: Geschichte der Bildungspsychologie Voraussetzungen und Folgen von Bildung: - PowerPoint PPT Presentation

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Vorlesung Bildungspsychologie I WS 2008/09PD Dr. Haci-Halil Uslucan

Herzlich Willkommen

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1. Überblick: Vorlesungsinhalte

Freitag: 09.01.2009: Geschichte der Bildungspsychologie Voraussetzungen und Folgen von Bildung:

gesundes Aufwachsen: Bindung und Bildung

kognitive Entwicklung: Piaget und Wygotski

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I. Grundbedürfnisse aller Kinder

1. Grundbedürfnis nach Nähe und beständigen fürsorglichen Beziehungen

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Harlow - Experiment

Harry Harlow undseine Rhesusaffen (1958)

- Was ist das Wesen der Mutterliebe?

Fragestellung

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Harry Harlow (1958) und seine Rhesusaffen

• eine Milch spendende Drahtmutter

• eine weiche Plüschmutter, die jedoch keine Milch spendete, aber Wärme strahlte und Schaukelbewegungen durchführte

Affenkinder wuchsen mit verschiedenen Mutterattrappen auf

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Nach einigen Monaten: Untersuchung der Angst- und Bindungsreaktionen der Affenkinder

Testraum: • Äffchen konnten explorieren (Erkundungssystem)

• nach einigen Minuten lärmender Roboterbär als furchtauslösender Stimulus

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Ergebnis:

Äffchen, die mit Plüschmutter aufgewachsen sind, suchten bei ihr Schutz und Trost

Äffchen, die mit Drahtmutter aufwuchsen, erstarrten oder verkrochen sich in eine Ecke und zogen ängstlich den Kopf ein

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Mutterlos aufgewachsene Rhesus-affenkinder waren im Erwachsenenalter nicht nur sozial inkompetent, sondern auch unfähig, sich zu paaren.

Künstlich befruchtete Weibchen erwiesen sich später als rabiate Mütter.

Ergebnisse aus der frühen Bindungsforschung: Spitz und Bowlby

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Grundbedürfnisse aller Kinder

1. Grundbedürfnis nach Nähe und beständigen fürsorglichen Beziehungen

Erfahrung von Verlässlichkeit und liebevoller Beziehungen eine Voraussetzung, um später auch anderen Menschen Liebe und Vertrauen geben zu können

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Grundbedürfnisse aller Kinder

1. Grundbedürfnis nach Nähe und beständigen fürsorglichen Beziehungen

Für die alltägliche Erziehungspraxis empfehlen Brazelton & Greenspan (2002) bspw. Säuglinge und Kindergartenkinder nicht mehr als ein Drittel ihrer Wachzeit sich selbst zu überlassen, sondern sie stets die Nähe einer Bezugsperson spüren zu lassen;

insbesondere wird einem Elternteil empfohlen, den größten Teil des ersten Lebensjahres beim Kind zu verbringen und mit Blick auf Betreuung in Kitas wird empfohlen, den Betreuungsschlüssel so zu gestalten, dass eine Erzieherin nicht mehr als für 4 Kleinkinder zuständig ist, um den Kindern optimale Zuwendung zu bieten (Vgl. Fuhrer, 2005; S. 195).

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John Bowlby (1907-1990)

Gilt als „Vater“ der Bindungstheorie 1927 - Ehrenamtliche Tätigkeit in 2 psychoanalytisch

orientierten Kinderheimen für schwererziehbare Kinder und Jugendliche

1929 - Fortführung seines Medizinstudiums um Kinderpsychiater und Psychoanalytiker zu werden.

1933 - Abschluss des Psychiatriestudiums und erste Stellung in der London Child Guidance Clinic.

Armee - Überprüfung von Auswahlverfahren für Offiziere. Nach Kriegsende: Leiter der Kinderabteilung an der Tavistock

Clinic.

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Mary Ainsworth (1913-1999)

Kann als „Mutter“ der Bindungstheorie bezeichnet werden.

Psychologiestudium an der Universität von Toronto. Dissertation zur Ausarbeitung der „Sicherheitstheorie“. Dozentin an der Universität von Toronto, unterbrochen

durch freiwillige Arbeit in dem Frauenkorps der kanadischen Armee (Beratung, Tests, Interviews)

Stellung an der Tavistock Klinik und Anschluß an Bowlbys Forschungsgruppe.

Ugandaprojekt; Baltimore-Studie

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Bindung

Bindungsverhalten als biologische Ausstattung. In der Kindheit bestehen Bindungen zu den Eltern, bei denen

Schutz, Trost oder Hilfe gesucht wird; diese werden gewöhnlich nicht abgebrochen.

Durch neue Bindungen ergänzt, z.B. Partnerschaften Fähigkeit Bindungen zu anderen Personen aufzunehmen -

grundlegendes Merkmal psychischer Gesundheit.

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Exploration

Weitere wesentliche Komponente der menschlichen Natur: Drang, die Umwelt zu erkunden und an Aktivitäten mit

Gleichaltrigen teilzunehmen.

Gefühl der Sicherheit: mehr Explorationsverhalten: Zusammenhang von Bindung und Bildung bzw. kognitiver Entwicklung.

Angst, Schreck, Traurigkeit: Bindungsverhalten aktiviert

Typisch beim Kind: Erkundung von einer sicheren Basis aus.

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Arbeitsmodelle

Wissen über sich selbst und Bezugspersonen: Bis zum ersten Lebensjahr schon beachtlich. Bis zum 5. Lebensjahr: differenzierte Arbeitsmodelle über

Bezugspersonen und sich selbst verfügbar.

Funktion: Simulation der Ereignisse in der Realität möglich, was das vorausschauende Planen des Verhaltens erlaubt.

Ermöglichen in wechselseitige Beziehungen mit der Bindungsfigur einzugehen.

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Eltern-Kind Interaktionsmuster: Drei Hauptbindungsmuster

1. Die sicher gebundenen Kinder● Zuversicht, dass die Eltern da sein werden, wenn es sie

braucht.

2. Die unsicher-ambivalent gebundenen Kinder● Unsicherheit ob die Eltern verfügbar sein werden, wenn es

Unterstützung braucht.

3. Die unsicher-vermeidend gebundenen Kinder ● Bei der Hilfesuche kein Vertrauen auf Unterstützung,● Erwartung von Zurückweisung.

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Stabilität der Bindungsmuster

Bindungsmuster zwischen Mutter und Kind bleiben stabil, wenn sie sich etabliert haben.

Wie Eltern ihr Kind von Anfang an behandeln, so wird ihr Kind sich verhalten.

Es gibt Prozesse, die die bestehenden Interaktionsmuster noch verstärken.

Das Kind kann zur Mutter und zum Vater unterschiedlich gebunden sein.

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Erste Formulierung der BindungstheorieDrei Vorträge vor der Britischen Psychoanalytischen Gesellschaft

1. „The nature of the child´s tie to his mother“ (1957)● Säuglinge sind bereits in der Lage, soziale Bindungen

einzugehen.● Füttern hat nichts mit der Liebe des Kindes für die Mutter zu

tun.● Instinkthandlungen oft komplexe Reaktionen mit

unterschiedlicher hierarchischer Struktur organisiert.● Bindung ist ein selbstständiger biologischer Prozeß, der nicht

von der Sexualität oder Bedürfnis nach Nahrung abhängig sei.● Bindungsverhaltensweisen haben eine natürliche Funktion und

sind selbst im Erwachsenenalter nicht als Zeichen der Regression zu sehen.

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Erste Formulierung der BindungstheorieDrei Vorträge vor der Britischen Psychoanalytischen Gesellschaft

2. „Separation Anxiety“ (1959) Robertson und Bowlby (1952)

Drei Phasen der Reaktion auf Trennung:

Protest, Verzweiflung, Verleugnung oder Ablösung.

Hypothese: Trennungsangst wird ausgelöst, wenn Bindungsverhalten aktiviert, aber nicht „abgestellt“ werden kann.

Übermäßige Trennungsangst wird normalerweise durch eine Reihe negetiver Familienerfahrungen verursacht.

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Erste Formulierung der BindungstheorieDrei Vorträge vor der Britischen Psychoanalytischen Gesellschaft

3. „Grief and mourning in infacy and early childhood“ (1959)

Kritik an Anna Freuds Behauptung, dass Kleinkinder nicht trauern können.

Zweifel an der Behauptung Melanie Kleins, dass der Verlust der Mutterbrust beim Abstillen der größte Verlust sei.

Kinder trauern wie Erwachsene, z.B. Hilfesuchen, Feindseligkeit, Verzweiflung und Reorganisation

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Ainsworth´ Untersuchung in Uganda

Mit Unterstützung des ostafrikanischen Instituts für Sozialforschung in Kampala.

Entwicklung der Mutter-Kind-Beziehungen im ersten Lebensjahr

Beobachtung alle zwei Wochen über 9 Monate. Individuelle Unterschiede der Mütter: Feinfühligkeit. Individuelle Unterschiede der Kinder: Klassifikation in sicher,

unsicher und noch nicht gebundene Kinder.

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Ainsworth´ Baltimore-Studie

Beobachtungen und Interviews ab dem Neugeborenenalter.

Ainsworth und Mitarbeiter: mehrstündige Hausbesuche in Abständen von etwa 3 bis 4 Wochen.

Deutliche individuelle Unterschiede in der Feinfühligkeit, mit der Mütter auf die kindlichen Signale während des ganzen ersten Lebensjahren reagierten.

Die „Fremde Situation“.

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Die Fremde Situation

Von Ainsworth und Wittig (1969) entwickelte Methode, mit der das Zusammenspiel zwischen dem Bindungs- und Erkundungsverhaltenssystem untersucht wird.

Wie reagieren 1-jährige Kinder auf eine kurze Trennung von der Mutter (dem Vater)?

Verhaltensanalyse: Wie reagiert das Kind auf die Rückkehr der Bezugsperson?

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Klassifikation in 4 Gruppen

Sicher Flexibler Wechsel von Bindungs- und

Explorationsverhalten. Unsicher-Vermeidend

Mehr Explorationsverhalten als Bindungsverhalten. Unsicher-Ambivalent.

Zwiespältig bezüglich Bindung, kaum Explorationsverhalten.

Desorganisiert Keine eindeutige Strategie zu erkennen.

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Adult Attachment Interview

Main & Goldwyn: Eltern zu Bindungsbeziehungen in der Kindheit und deren Einfluß auf die spätere Entwicklung befragt.

Auswertungen ergaben drei Muster: sicher-autonome Personen, unsicher-verwickelte Personen, unsicher-distanzierte Personen.

Interviewklassifikationen entsprach den Ainsworthschen Kindheitsmustern

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Zusammenfassung

Bindungstheorie: Bindungsverhalten ist ein wesentliches Merkmal der

menschlichen Natur. Explorationsverhalten: Drang die Umwelt zu

entdecken. Innere Arbeitsmodelle: Ordnen Wissen über

Bezugspersonen und sich selbst. Bindungsmuster sind stabil, wenn sie sich etablieren. Trennungsangst wird ausgelöst, wenn das

Bindungsverhalten aktiviert wird, aber die Mutterfigur nicht vorhanden ist.

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Grundbedürfnisse aller Kinder

2. Bedürfnis nach Unversehrtheit und Sicherheit:

Neben Risiken, die vor und nach der Geburt durch Elternverhalten resultieren (Substanzgebrauch, Mangelernährung, aber auch chronische Belastung der Mutter etc.), die unmittelbar die kindliche Entwicklung tangieren, ist ein weiteres Risiko für die Entwicklung von Kindern der emotionale und soziale Stress, der durch Armut, ökonomische Deprivation sowie auch Leistungsdruck vermittelt wird.

Mütterliche Depression gravierende Auswirkung auf die Entwicklung von Kindern; insbesondere ist das Risiko, dass die Töchter emotionale Probleme im Jugendalter aufweisen, recht hoch (eigene Studie zur Depression der Mutter: Heimweh).

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Grundbedürfnisse aller Kinder

3. Bedürfnis nach individuell ausgerichteten Erfahrungen

Kindliche Persönlichkeitsmerkmale bilden sich in der Wechselwirkung von Elternverhalten und kindlichen Besonderheiten aus;

Was entwicklungsangemessen für ein Kind ist, kann schon für das andere Kind abträglich sein; so zeigt die Forschung zum Temperament, dass gleiches Erziehungsverhalten bei Kindern mit unterschiedlichem Temperament zu unterschiedlichen Entwicklungsverläufen führt.

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Grundbedürfnisse aller Kinder

3. Bedürfnis nach individuell ausgerichteten Erfahrungen

Studien von Bates, Dodge, Pettit und Ridge (1998) zeigen: Restriktives Kontrollverhalten von Müttern bei impulsiven, drängenden Kindern: mittelfristig aggressionshemmend;das selbe Verhalten bei wenig impulsiven Kindern: gegenteiliger Effekt; verstärkt dissoziales Verhalten im Schulalter.

Aber auch Kinder beeinflussen durch ihr Verhalten das elterliche Erziehungsverhalten.Deshalb ist ein bestimmter pädagogischer Ansatz nicht pauschal auf alle Kinder anzuwenden

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Grundbedürfnisse aller Kinder

4. Bedürfnis nach entwicklungsgerechten Erfahrungen:

Kinder haben spezifische Entwicklungsaufgaben, die sie aber in unterschiedlichem Tempo meistern; diese beschleunigen oder zu hemmen, gefährdet das gesunde Aufwachsen der Kinder.

Deshalb gilt: Frühförderprogramme sollten auf die Entwicklung des spezifischen Kindes angemessen sein, damit

sie Effekte entfalten können.

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Grundbedürfnisse aller Kinder

5. Bedürfnis nach Grenzen und festen Strukturen

Grenzen schützen Kinder vor körperlichen Gefahren (Verkehr, gefährliche Gegenstände), aber sie bilden auch feste Orientierungsrahmen, damit Kinder Erwartungen und Kontrollbewusstsein aufbauen können.

Kinder, die inkonsistent, erzogen werden, laufen Gefahr, orientierungslos und gewaltanfällig zu sein;

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Grundbedürfnisse aller Kinder

5. Bedürfnis nach Grenzen und festen Strukturen

Darüber hinaus lernen Kinder durch konsequente Grenzziehung, dass Zusammenleben in einem Sozialverband ohne klare und verbindliche Regeln nicht möglich ist; Orientierung an Normen und Werten unhintergehbar sind.

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Grundbedürfnisse aller Kinder

5. Bedürfnis nach Grenzen und festen Strukturen

Effektive Grenzsetzung: keine Vorteile des Erwachsenen;

keine Willkür;

Flexibilität mit wachsender Reife des Kindes

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Einflüsse auf das kindliche Wohlbefinden im DJI Kinderpanel:

1. Persönlichkeitsstruktur des Kindes (hohe Aggressivität sowie starke Depressivität mindern das Wohlbefinden);

2. Persönlichkeitsstruktur der Familienangehörigen (in erster Linie „Sinnlosigkeitsgefühle“ bzw. Depressivität der Mutter mindert das Wohlbefinden)

3. Gemeinsame Aktivitäten mit der Familie sowie das Familienklima

4. materielle bzw. finanzielle Ausstattung der Familie (Wohnung, Wohnumfeld, aber auch Spielumfeld, Bewegungsspielraum)

5. Qualität der Interaktion mit anderen Gleichaltrigen

6. Schulische Situation, Zufriedenheit mit der Schule und die Bewältigung der schulischen Anforderungen (Vgl. Beisenherz, 2006).

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Wohlbefinden der 8-9 Jährigen beim Kindersurvey des DJI Über alle Kontexte hinweg (Familie, Schule, Freunde und

Wohnumfeld; 2005)

Häufigkeit (N) Gültige Prozente

unwohl 168 18.3

wohl 329 35.9

Sehr wohl 418 45.7

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Einflüsse auf das kindliche Wohlbefinden im DJI Kinderpanel:

Armut: signifikante Zusammenhänge zwischen Wohlbefinden und materieller Lage der Familie:

Kinder mit niedrigem Wohlbefinden in der Unterschicht: 24.7%

Kinder mit niedrigem Wohlbefinden in der Mittel- und Oberschicht: 17%

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!Und nun Schluss, sonst...