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Bi ldungsbüro Weinheim informiert türkischstämmige Eltern (pi). Weinheim/Hernsbach. Die türkische Mutter ist in Deutschland aufgewachsen. Die Schule und die Ausbil- dung ihrer Tochter lag ihr immer sehram Herzen.,,Auch dieienigen Eltern, die über mangelnde Sprachkenntnisse verfügen, können ihre Kinder unterstützen, denn sie ken- nen die Interessenund Stär- ken ihrer Kinder. Zudem gibt es ein großesUnterstützungs- system an Werkrealschulen", ermutigte sie jetzt Eltern bei einem,,Eltern-Info-Cafö" des Weinheimer Bildungsbüros in der Hemsbacher Schiller- schule. ,,Die Elternberaterin des Bil- dungsbüros hat meiner Toch- ter Wege zu den Hilfesystemen auf gezergt. Die Unterstützung durch die Schule,der Jugend- berufshilfe und den Paten waren sehrwichtig für meine Tochter", sagt sie. Die Toch- ter hat die Schule abgeschlos- senund eine Lehrstelle gefun- den. Ihr Ratschlag aus eigener Erfahrung: ,,Ich rate auf jeden FalI dazu, Praktika in ange- strebten Berufen zu machen. Nur so bekommtman einen Einblick,was verlangt wird. Dadurch ist es einfacher eine Entscheidung zu treffen und die Gefahr, dass man das Fal- sche wählt wird geringer." Eltern-Info-Cafds des Bil- dungsbüros gibt es an der Hemsbacher Schillerschu- le sowie an den Weinheimer Werkrealschulen bereits seit drei jahren. Eltern bekommen Informationen und Tipps, wie sie ihre Kinder bei der Suche nach dem nassenden Beruf unterstützen können und kommen in Austausch mit anderen Elterry Lehrkräften und außerschulischen Part- nern. Dieses Mal übemahmen die erfahrene Mutter und ihre Tochter die Rolle der Exper- ten und erzählten, wie sie es geschafft haben. Für die Moderation war Cüller Yldrz, Elternberaterin des Bildungs- büros, zuständig. Ceylan Firat, Leiterin der Fachstelle Eltern/ Familien- Schule im Bildungs- büro erklärt: ,,Eltern und ihre , i'n r\lncler, ole oen uoergang tn das Berufsleben erfolgreich hinter sich gelassen haben, sind für uns ein großer Schatz. Sie können andere Eitern doch am besten überzeuger9 dass es sjch lohnt, sich für eine gute Berufsausbildung ihrer Kin- der einzusetzen. Wir nen- nen das Eltern-Peer-Lear- ning. Praktisch heißt das, wir machen erfahrene Eltern zu Multiplikatoren für andere Eltern." Natürlich wollten die Eltern wissen, wie denn eine Unter- stützung durch Mutter und Vater konkret aussehen kann. Dazu die Mutter: ,,Ich habe gemerkt, wie wichtig es für meine Tochter war, dass sie über ihre Unsicherheiten vor 1 ;n dem Lfbergang in die frem- de Arbeitswelt reden konn- te. Ob sie dem gewachsen sei? Ich habe ihr zugehört, sie ermutigt und ernst genom- men. Druck habe ich wenig ausgeübt. Allerdings habe ich immer ein Auge darauf gehabt, dass Bewerbungen geschrieben und abgeschickt werden." Eine Mutter fasste ihre Ein- drücke zusammen: ..Ich habe für mich mitgenommen, dass 'Nr. 21 / Freitag,24. Mai 2013 WennEltern von Elternlernen eine gute Berufsausbildung erst cler Schlüssel Iür den wei- teren beruflichen Erfolg ist. Türen für weitere Möglich- keiten, auch für ein Studium, werden geöffnet. Wir Eltern müssen unsere Kinder dabei unterstützen, ihren Weg zu finden - und das frühzeitig." Möglich sind diese Eitern- lnfo-Cafds clurch das Cemein- schaftsprojekt ,,TEMA - Tür- kische Eltern als Motor für Ausbildung" des Bildungsbü- ros und des städtischen lJber- gangsmanagements Schule- Beruf in Weinheim. Das Pro- jekt wird vom baden-würt- tembergischen Ministerium für Finanzen und Wirtschaft sowie dem ESF im Rahmen des Programms ,,Azubi statt ungelernt - Mehr jugendli- che ausbilden" bis September 20-1.4 hnanziert. Das Ministe- rium erachtet dabei die Rol- le der Eltern als Berufswegbe- gleiter ihrer Kinder als beson- ders wichtig. In der ersten Förderr:eriode konnte das Bildungsbüro mit der Elternberatung an Schu- len etwa 150 Familien beraten und unterstützen. Eltern als Multiplikatoren

Wenn Eltern von Eltern lernen Bi ldungsbüro Weinheim ...integrationcentral.de/documents/2013-06-17 WW TEMA.pdf · dungsbüros hat meiner Toch-ter Wege zu den Hilfesystemen auf gezergt

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Bi ldungsbüro Weinheim informiert türkischstämmige Eltern(pi). Weinheim/Hernsbach.Die türkische Mutter ist inDeutschland aufgewachsen.Die Schule und die Ausbil-dung ihrer Tochter lag ihrimmer sehr am Herzen.,,Auchdieienigen Eltern, die übermangelnde Sprachkenntnisseverfügen, können ihre Kinderunterstützen, denn sie ken-nen die Interessen und Stär-ken ihrer Kinder. Zudem gibtes ein großes Unterstützungs-system an Werkrealschulen",ermutigte sie jetzt Eltern beieinem,,Eltern-Info-Cafö" desWeinheimer Bildungsbürosin der Hemsbacher Schiller-schule.,,Die Elternberaterin des Bil-dungsbüros hat meiner Toch-ter Wege zu den Hilfesystemenauf gezergt. Die Unterstützungdurch die Schule, der Jugend-berufshilfe und den Patenwaren sehr wicht ig für meineTochter", sagt sie. Die Toch-ter hat die Schule abgeschlos-sen und eine Lehrstelle gefun-den. Ihr Ratschlag aus eigenerErfahrung: ,,Ich rate auf jedenFalI dazu, Praktika in ange-strebten Berufen zu machen.Nur so bekommt man einenEinblick, was verlangt wird.

Dadurch ist es einfacher eineEntscheidung zu treffen unddie Gefahr, dass man das Fal-sche wählt wird geringer."

Eltern-Info-Cafds des Bil-dungsbüros gibt es an derHemsbacher Schillerschu-le sowie an den WeinheimerWerkrealschulen bereits seitdrei jahren. Eltern bekommenInformationen und Tipps, wiesie ihre Kinder bei der Suchenach dem nassenden Berufunterstützen können undkommen in Austausch mitanderen Elterry Lehrkräftenund außerschulischen Part-nern. Dieses Mal übemahmendie erfahrene Mutter und ihreTochter die Rolle der Exper-ten und erzählten, wie siees geschafft haben. Für dieModeration war Cüller Yldrz,Elternberaterin des Bildungs-büros, zuständig. Ceylan Firat,Leiterin der Fachstelle Eltern/Familien- Schule im Bildungs-büro erklärt: ,,Eltern und ihre

, i ' nr\ lncler, ole oen uoergang tndas Berufsleben erfolgreichhinter sich gelassen haben,sind für uns ein großer Schatz.

Sie können andere Eitern docham besten überzeuger9 dass ess jch lohnt , s ich fü r e ine gu teBerufsausbildung ihrer Kin-der einzusetzen. Wir nen-nen das Eltern-Peer-Lear-ning. Praktisch heißt das, wirmachen erfahrene Eltern zuMultiplikatoren für andereEltern."

Natürlich wollten die Elternwissen, wie denn eine Unter-stützung durch Mutter undVater konkret aussehen kann.Dazu die Mutter: ,,Ich habegemerkt, wie wichtig es fürmeine Tochter war, dass sieüber ihre Unsicherheiten vor

1 ; ndem Lfbergang in die frem-de Arbeitswelt reden konn-te. Ob sie dem gewachsensei? Ich habe ihr zugehört, sieermutigt und ernst genom-men. Druck habe ich wen igausgeübt. Allerdings habeich immer ein Auge daraufgehabt, dass Bewerbungengeschrieben und abgeschicktwerden."Eine Mutter fasste ihre Ein-drücke zusammen: ..Ich habefür mich mi tgenommen, dass

'Nr. 21 / Freitag,24. Mai 2013

Wenn Eltern von Eltern lernen

eine gute Berufsausbildungerst cler Schlüssel Iür den wei-teren beruflichen Erfolg ist.Türen für weitere Möglich-keiten, auch für ein Studium,werden geöffnet. Wir Elternmüssen unsere Kinder dabeiun ters tü tzen, ih ren Weg zuf inden - und das f rühze i t ig . "

Möglich sind diese Eitern-lnfo-Cafds clurch das Cemein-schaftsprojekt ,,TEMA - Tür-kische Eltern als Motor fürAusbildung" des Bildungsbü-ros und des städtischen lJber-gangsmanagements Schule-Beruf in Weinheim. Das Pro-jekt wird vom baden-würt-temberg ischen Min is te r iumfür Finanzen und Wirtschaftsowie dem ESF im Rahmendes Programms ,,Azubi stattungelernt - Mehr jugendli-

che ausbilden" bis September20-1.4 hnanziert. Das Ministe-rium erachtet dabei die Rol-le der Eltern als Berufswegbe-gleiter ihrer Kinder als beson-ders wichtig.In der ersten Förderr:eriodekonnte das Bildungsbüro mitder Elternberatung an Schu-len etwa 150 Familien beratenund unterstützen.

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