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Wirtschaftsformen und Lebensformen by Carl Brinkmann Review by: Antonio Montaner FinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 13, H. 1 (1951/52), pp. 194-195 Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KG Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40908728 . Accessed: 12/06/2014 19:00 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Mohr Siebeck GmbH & Co. KG is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to FinanzArchiv / Public Finance Analysis. http://www.jstor.org This content downloaded from 195.78.109.54 on Thu, 12 Jun 2014 19:00:36 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Wirtschaftsformen und Lebensformenby Carl Brinkmann

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Wirtschaftsformen und Lebensformen by Carl BrinkmannReview by: Antonio MontanerFinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 13, H. 1 (1951/52), pp. 194-195Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KGStable URL: http://www.jstor.org/stable/40908728 .

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sicherlich notwendig war, von vornherein den Zeitverlauf berücksichtigt, aber der Verzicht auf die nunmehrige Vielschichtigkeit des Problems, welchen der Ver- fasser übt, erschwert das Verständnis der praktischen Bedeutung des Gegenstands. Ferner will uns scheinen, daß es nützlich gewesen wäre, wenn der Verfasser ge- wisse allgemeine Voraussetzungen, auf denen Ke.ynes fußt, als solche deut- licher hervorgekehrt hätte, so etwa das von K e y n e s nicht bewiesene ,, psycho- logische Gesetz", wonach der „Verbrauch" mit steigendem Einkommen abnimmt, oder die Unterstellung eines Unternehmers, der nach Maßgabe von „Erwartun- gen" über ferne Grenzproduktivitäten und Zinslasten Rechenexempel vollzieht und sich von deren Ergebnis bei Investitionen bestimmen läßt, anstatt in erster Linie zu wagen und sich durch Wagnisausgleich, Gewinneinbehalte und Kollek- tivaktionen zu schützen. Es gibt in Wahrheit, wie die späteren Konjunktur- theoretiker längst - der Sache nach - festgestellt haben, eine rational nicht auf- lösbare „propensity" to invest, nicht nur eine solche to consume, to hoard, to save. Der Begriff der „Erwartung" wird dem nicht gerecht, er kann die gewünschte Brücke vom Irrationalen zum Rationalen nicht liefern. Verfasser ist sich des Irrationalen des Vorgangs durchaus bewußt. Dennoch vollführt er mitunter, wie das auch bei K e y n e s temperamentvoll geschehen ist, den Sprung aus dem Modell in die wirtschafts- und sozialpolitische Wirklichkeit allzu plötzlich.

Die Gefahr einer Geldentwertung im Zuge eines Vollbeschäftigungsaktivis- mus wird von P a u 1 s e n berücksichtigt. Er will aber Preissteigerung und „echte Inflation" unterschieden sehen, hält das Opfer der ersteren zugunsten der Voll- beschäftigung für tragbar und meint, die Geldpolitik könne echte Inflation ver- hindern. Vom Gesichtspunkt der Geldwertpolitik scheint uns jegliche allgemeine Preissteigerung, die nicht zugleich die Aussicht auf spätere Preissenkung mit- liefert, zerstörend. Die Geldeinheit verliert ihre Eignung als Kalkulationsgrund- lage und als Rechnungseinheit bei langfristigen Kreditgeschäften. Beim Verfasser wird die aus der Trennung von Sparen und Investieren geborene Geringschätzung des Sparens, für welche der Multiplikatoreffekt keinen Grund liefert, zu einer geldwertpolitischen Empfehlung. Für das kreditäre, auf Geldeinheiten bezogene Sparen kommt es nicht darauf an, von was für trefflichen Begründungen Geld- entwertungen begleitet werden. Der Sparer muß beobachtet haben, daß der Geld- wert tatsächlich konstant war und Vorkehrungen vor Augen haben, welche solche Konstanz menschenmöglich sichern. Trifft die Wirtschaftspolitik gegenteilige Anstalten, so wirft sie den Sparer aus dem Hause. Der Sparer in Geldeinheiten ist zwar kein schlechthin notwendiger, wohl aber ein zumeist besonders wert- voller Kompagnon des Investierers und es bleibt, vornehmlich aus sozialen Er- wägungen, zweifelhaft, ob es wünschenswert ist, den Willen zur Vorsorge in die Richtung der Beteiligung oder in die des Sachsparens in Produktionsmitteln und Konsumgütern vollends abzudrängen. Hero Moeller

Carl Brinkmann, Wirtschaftsformen und Lebensformen. Ge- sammelte Schriften zur Wirtschaftswissenschaft und Wirtschafts- politik. II. Aufl. J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen 1950, 550 S. Nach der nahezu völligen Vernichtung der Erstausgabe dieses Buches beim

Verlag von Junker und Dünnhaupt in Berlin gegen Ende des zweiten Weltkriegs wird man in Fachkreisen und darüber hinaus diese (von der Einfügung seitheriger Weiterarbeit und der Neuaufnahme eines Aufsatzes im Austausch gegen einen anderen, jetzt entbehrlichen abgesehen) in allem wesentlichen unveränderte II. Auflage mit um so größerer Dankbarkeit und Freude begrüßen, als solche Sammlungen die Benutzung und Erschließung von kürzeren Arbeiten, die noch weit mehr als Buchveröffentlichungen Ausdruck lebendiger Wissenschaftsent- wicklung sind, sich jedoch notwendigerweise auf eine große Zahl von Fachzeit- schriften und andere Publikationen verteilen, beträchtlich vereinfachen. Dies alles gilt in besonderem Maße für das vielseitige, auch vorgeblich periphere Ma- terialien einbeziehende Schaffen Brinkmanns, das eine stattliche Zahl von

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Literatur 195

Monographien hervorgebracht hat, daneben aber in einer Fülle von Aufsätzen durch mehr als vier Jahrzehnte heute unvermindert gültigen literarischen Nie- derschlag fand, die infolge der schmerzlichen kriegsbedingten Lichtung öffent- licher und privater Bibliotheksbestände nur schwer zugänglich sind.

Die hier vorgelegte Sammlung von 25 Arbeiten, die zwischen 1911 und 1942 in den verschiedensten in- und ausländischen Zeitschriften und aus speziellen Anlässen auch anderenorts erschienen sind, erstreckt sich auf fast alle Fach- zweige der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften bis hinein in die „Grenz- gebiete", wo (wie es im Vorwort des Verf. zur I. Aufl. mit Recht heißt) ,,die Möglichkeit neuer Forschungswege und bisweilen auch schon neuer Forschungs- ergebnisse durch Verknüpfung bisher getrennter Fragenbereiche aufleuchtet". Diese thematische Vielfalt darf dem Rezensenten ge wiß als Entschuldigung und Rechtfertigung dafür dienen, daß er in dieser Anzeige von einer noch so konzen- trierten Inhaltsangabe der gesammelten Stücke abzusehen sich gezwungen sieht. Im übrigen würde ein solches Vorhaben - so sehr es den Gepflogenheiten einer Buchbesprechung allgemein entspräche - in diesem besonderen Fall sachlicher Legitimation entbehren, weil die meisten Aufsätze sogleich nach ihrem Erscheinen uneingeschränkten fachgenössischen Interesses teilhaftig und zu integrierenden Bauteilen im Fundament unserer Disziplin geworden sind. Die den Verf. kenn- zeichnende Ausgewogenheit historischer und theoretischer Forschungsweise kommt nicht nur in der Art der hier gebotenen Auswahl zum Vorschein, sondern sie ist in jedem einzelnen der Beiträge als gestaltendes Prinzip zu erkennen. Damit ist von Brinkmann in vollendeter Form der Beweis angetreten - würde es dessen noch bedürfen -, daß Theorie und Geschichte einander nicht ausschließen, sondern in der Bewährung vorurteilslosen Forschens eine ständig wiederkehrende coüncidentia opposi torum erfahren, weil ihre (zuweilen überbetonten) methodi- schen Gegensätze sich letztlich in jenem einheitlichen Grunde auflösen, aus dem sie hervorgehen, so daß sich manche mißverstandene Antinomie als parallaktische Täuschung erweist.

Brinkmanns Buch weist namentlich den Jüngeren einen Weg aus der Verengung und Vereinseitigung unseres Wissenschaftsbildes, die mit dem Vor- wurf für den „Historiker" Hand in Hand gehen, er müsse seiner spezifischen Arbeitsweise die Unbefangenheit rein- theoretischer Erkenntnisgewinnung zum Opfer bringen, während andererseits oft allzu bereitwillig darüber hinweggesehen wird, daß in die Theorie unbeanstandet das Persönliche und Politische hinein- wirkt. Antonio Montaner

Walter Waffenschmidt, Anschauliche Einführung in die allgemeine und theoretische Nationalökonomie. Westkulturverlag Anton Hain, Meisenheim am Gian. 1950. XVI und 223 Seiten. Mit 80 Abbildungen.

Der Zugänge zur Nationalökonomie sind viele. Vielen ist der mathematische Kern der Wirtschaftstheorie am schwersten verständlich. Ihn vollständig zu er- fassen, setzt mathematische Kenntnisse voraus, die man dem kaum zumuten kann, der sich mit der Kenntnis der Ergebnisse der rein theoretischen Forschung be- gnügen will. Ihm wird durch das vorliegende Buch der Weg erleichtert; es führt ihn zu einer Beherrschung dieses Stoffes, die zu erreichen mit Hilfe der Lehr- bücher der reinen Theorie sonst nur mit größerer Mühe möglich wäre. Er muß sich freilich mit einer Darstellungsweise vertraut machen, die zum Teil aus dem Rahmen des Üblichen herausfällt. Aber das Buch beschränkt sich nicht auf die Darstellung dessen, was nur mit Mathematik erfaßbar ist; es gibt einen, vielleicht etwas eigenwillig zu nennenden, jedenfalls aber exakten Überblick über den Ge- samtbereich der Nationalökonomie. Das bevorzugte methodische Darstellungs- mittel ist das Diagramm, nicht nur die einfache Darstellung einfacher Funktional- beziehungen, wie sie der Nationalökonom z. B. in den Nachfragekurven bei Zu-

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