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Thüringens Magazin für junge Köpfe 01 ı 2010 3. Jahrgang WiYou wird gefördert durch: Wirtschaft und Du Die Kunst des Handwerks

WiYou Ausgabe 01/2010

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Das Thüringer Karrieremagazin für junge Köpfe

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Thüringens Magazin für junge Köpfe

01 ı 2010

3. Jahrgang

WiYou wird gefördert durch:

Wirtschaft und Du

Die Kunst des Handwerks

Editorial

Neues Jahr, neues Glück – heißt auch: neue WiYou. Nun haben wir alle schon wieder die ersten Wochenhinter uns gebracht, der Januar ist fast zu Ende, die ersten guten Vorsätze längst vergessen und imSupermarkt um die Ecke räumen die Verkäuferinnen und Verkäufer die Gänge frei, um Platz für dieOsterhasen zu schaffen. Und das bringt ja auch ne Menge Optimismus mit, denn Ostern heißt gleich-zeitig Frühling.

Nicht nur das Wetter sollte dann wieder besser werden sondern auch die Beschäftigtenzahl imBauhandwerk wird dann wieder steigen; ist diese Branche doch am stärksten von den Witterungs -einflüssen betroffen. Die Handwerkskammern wissen darum, und sie wissen auch um das in den ver-gangenen Jahren schlechter gewordene Image ihrer Branche. Deswegen starten sie in diesen Tagen miteiner lang anhaltenden, bundesweiten Imagekampagne, um das Handwerk im Allgemeinen wieder stär-ker in den Köpfen zu verankern. Grund genug für WiYou, einmal genauer hinzuschauen und den Jungsund Mädels auf dem Bau und an den Maschinen über die Schulter zu schauen. Und Bedarf anNachwuchs gibt’s genug – auch hier bei uns in Thüringen. Das Titelthema sollte also für dich ganz span-nend sein, wenn du später mal den sprichwörtlichen goldenen Boden unter dir spüren willst.

Handwerker gibt es aber genauso in der Lebensmittelindustrie. Und die ist eine der größten Branchenin Thüringen. Sowohl was die Zahl der Beschäftigten betrifft, als auch die des Umsatzes. Wir stellen direinige Berufe aus dem Bereich der Lebensmittelerzeuger und -verarbeiter vor, die auch in ThüringenZukunft haben. Damit kannst du später mal neben deinem eigenen Kühlschrank auch den anderer Leutefüllen.

Und auch für etwas Buntes haben wir wieder gesorgt. Annemarie Eilfeld zum Beispiel, Drittplatzierteder vergangenen DSDS-Staffel erzählte unserem Juniorredakteur Lucas in einem Gespräch, wie es fürsie jetzt nach dem Ende der Fernsehshow weitergeht. Wir stellen dir außerdem zwei Jungunternehmervor, die mit ihrer Idee eine Brücke zwischen Thüringen und dem Abendland errichten wollen und wirbegleiten drei Schüler bei ihren Jugend forscht Projekten.

In ganz eigener Sache beginnen wir ab dieser Ausgabe mit der Suche eines Studenten für das WiYou-Team. Zusammen mit der Internationalen Berufsakademie - Studienort Erfurt (iba) wird unter allenBewerbern einer ausgewählt, der ab Oktober 2010 innerhalb von drei Jahren seinen Bachelor in Mar -ketingkommunikation/Public Relations machen kann. Und da es sich dabei um ein duales Studium aneiner privaten Fachhochschule handelt, arbeitest du in der Zeit in unserem Team mit. Auf Seite fünfsteht wie´s geht.

Und jetzt ab ins Heft!Dein WiYou-Redakteur René

Mit deinen Händen

zum Meister

Foto: WiYou

01/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du 3

René WeigelRessort-/Projektleitung

Thüringer Unternehmenzeigen Flagge!

Als WiYou-Paten unterstützenfolgende Firmen WiYouin deiner Region:

WiYou: Wirtschaft und Du · 01/20104

Inhalt

Aus dem Inhalt

Titel: Bauhandwerk 12 Thema: Lebensmittelindustrie 26 Momentaufnahme: Studentenstreik 36

Fotos: Theo Heimann/ddp, Markus Hahn/pixelio, Jens-Ulrich Koch/ddp

Titel: Bauhandwerk

Setz doch auf goldenen BodenDas Handwerk bietet Perspektiven

Ausbildung zur Stuckateurin Freie künstlerische Entfaltungerwartet dich

Der Weg zur Malerin ist steinig Von den Hürden als Frau imHandwerk

AnlagenmechanikerAusbildung auf hohem Niveau

Was studieren – Teil 1 Architektur

Was Studieren – Teil 2 Bauingenieurwesen

Thema: Lebensmittelindustrie

Handwerk für GenießerDeine Karriere in derLebensmittelbranche

Kulinarier aller Länder ...Slow Food Bewegung inDeutschland

Was studieren – Teil 3Ernährungswissenschaft

Was studieren – Teil 4Biotechnologie und Umweltchemie

Momentaufnahme

Studentenstreiks Der Bologna-Prozess und seine Auswirkungen

Deine Karriere

Aufgeben gilt für mich nicht! Vom Alltag der Polizeiausbildung

Traumberufe in der Praxis testenMit dem Projekt BBO zum Job

Blick ins AbendlandEin Start-Up will nach Dubai

Personalchefs von morgenStudenten entwickeln Konzeptefür E.ON

Dein Engagement

Und später arbeite ich bei der Müllabfuhr … Die jüngste Buch autorinThüringens im Porträt

JKJ - Eine Juniorenfirma wird zehnDie älteste Juniorenfirmaeiner Berufsschule

Jugend forscht in der 45. RundeDrei junge Forscher im Porträt

Fürs Diplom nach Down Under Was du fürs Auslandstudiumbeachten solltest

Kultur/Buntes

Musikkarriere oderbodenständige Ausbildung? Annemarie Eilfeld im Gespräch

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Komm zu WiYou!

Foto: iba

Gemeinsam mit der Internationalen Berufsakademie mit Sitz in Erfurt vergibt WiYou einen exklusiven Studienplatz. In einem dreijährigen Studienprogramm im Bereich Marketingkommunikationund Public Relations lernst du alles, was gute Medien- und Pressearbeit für Unternehmen ausmacht.

Der Wechsel von Theorie und Praxis erfolgt an derIBA im Modell der geteilten Woche, an zwei Tagenbist du in den Vorlesungen an der IBA und die ver-bleibende Woche in deinem Ausbildungs unter neh -men.

Neben verschiedenen betriebswirtschaftlichen Stu -diengängen kannst du dich bei der IBA in Erfurt auchim Bereich der Marketingkommunikation undPublic Relations ausbilden lassen. WiYou und dieIBA vergeben – beginnend dieses Jahr im Oktober –einen solchen Studienplatz. Im Laufe der drei JahreStu dienzeit bist du an deinen praktischen Tagen vollins WiYou-Team integriert. Dort lernst du die Arbeitder Redaktion, des Vertriebs, der Online-Abteilung

aber auch der Verlagsleitung ken-nen. Bei uns lernst du in der Praxis,wie WiYou entsteht und wie einVer lag in seiner Ge samtheit vonder Re dak tion über das Mar ketingsowie der Buch haltung, bis zur Ge -schäfts leitung, überhaupt funk tio-niert. Da bei durchläufst du alleAbteilungen. Au ßerdem lernst duim De tail die Hintergründe unddie Ab wicklung professioneller PR-Arbeit unterschiedlichs ter Unter -neh men und Bran chen ken nen. ImRah men eines Se mesters bist dugemeinsam mit unseren Mitarbei -tern und den Profis von der IBA

damit beschäftigt, für WiYou ein Marketingkonzeptzu erstellen. Während der gesamten Studienzeit brin-gen dir die Dozenten der IBA das notwendige theo-retische Wissen bei, und schon währenddessenkannst du das alles bei uns im Verlag umsetzen.

Hast du Lust hinter die Kulissen von WiYou zuschauen, daran mitzuarbeiten und sozusagen ganznebenbei noch einen international anerkanntenAbschluss zu erhalten, dann schreib eine Mail mitdeiner Telefonnummer an: [email protected]

Wir setzen uns mit dir in Verbindung und vielleichtgehörst du schon ab Oktober zum WiYou-Team.Herzlich Willkommen! (bo)

Christiane Hoyer hat Ende Oktober 2009 ihr Abschlusszeugnis von derInternationalen Berufsakademie (IBA) Thüringen erhalten und bereits beider Zeugnisübergabe einen sicheren Job. Sie ist eine von 16 Absolventen,welche bereits zur Abschlussfeier einen Arbeitsvertrag in der Tasche hat-ten. „Ich freue mich sehr darüber, direkt im Anschluss an das Studium indas Vollzeit-Berufsleben in die Ströer Gruppe, Deutschlands Marktführerfür Außenwerbung und Spezialist für Stadtmöblierung, eingestiegen zusein.“ Christianes Studiengang war als „duales Studium“ angelegt. Dasheißt, neben den Seminaren und der Lernarbeit war sie bereits während ih-rer Ausbildung bei ihrem heutigen Arbeitgeber tätig. „Die Nachfrage nacheinen dualen Studium mit einer verbundenen Ausbildung in einem Unter -nehmen ist in den letzten Jahren enorm gewachsen“, erläutert Prof. Dr. Dr.Hermann Knödler, wissenschaftlicher Leiter der Internationalen Berufs -akademie.

BEWIRB DICHJETZT!

501/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

WiYou: Wirtschaft und Du · 01/20106

Personalien

Fotos: Neef, Agentur für Arbeit Suhl, Trautenberg

Personalie 1

Personalie 2 Personalie 3

Dipl. Ing. (FH) Annika Gille ist die erste Studentin des Masterkurses Optometry / Vision Science, die ihre Masterthesis ander FH Jena erfolgreich verteidigte. Der dreisemestrige Masterstudiengang startete erstmals im Sommer semester 2008. Erbaut auf dem siebensemestrigen Bachelorstudiengang Augenoptik / Optometrie auf. Derzeit studieren etwa 180 junge Frauenund Männer in den augenoptischen Studiengängen der FH Jena. (em)

Steve Franke macht seit diesem Lehrjahr eine recht au-ßergewöhnliche Ausbildung. Während die meisten sei-ner Alters genossen sich auf die TOP 10 der Berufe stür-zen, nutzte er die Chance eines Praktikums in einemKampfsportstudio – dem „Break Down“. Hier lernt ernun den Beruf des Sport- und Fitnesskaufmanns undmuss dafür auch selbst ab und zu den Schreibtisch ver-lassen, um sich mit den Geräten anzufreunden. (rw)

Die „Beste Diplomarbeit Deutschlands im Bereich sozia-le Ar beit“ lieferte Doreen Lachmann, Absolventin imFachbereich Sozialwesen an der FH Jena, ab. Die Arbeithatte das Thema „Die Alterung der Gesellschaft - der de-mographische Wandel als Aus gangspunkt für eine ge-sellschaftsspezifische Alters betrach tung“. Besondershervorgehoben wurden in der am 2. 12. 2009 gehaltenenLaudatio der theoretische Anspruch, die thematischeVielfältigkeit und die Praxis be zogen heit. (rw/em)

Deine Karriere

701/2010 · WiYou: Wirtschaft und DuFoto: ANDREAS STIHL AG & Co. KG, Waiblingen

Keine reine MännersacheTechnik, Handwerk, IT, Ingenieur- und Naturwissenschaften – Alles reine Männerberufe? Schon längst nicht mehr!Immer mehr verschwimmen die Grenzen zwischen den klassischen Frauen- und Männerberufen.

Aber trotzdem finden sich noch zu wenige Mädchen und jungeFrauen, die eine Karriere in einer vermeintlichen Männerdomäne ein-schlagen wollen. Oft liegt es ganz einfach daran, dass die Mädchen einvöllig falsches Bild von den Aufgaben und Anforderungen dieser Berufehaben. Deshalb entscheidet sich die Hälfte aller Schulabgängerinnenfür nur zehn Prozent der bestehenden Ausbildungsberufe, daruntereben fast nur die „typischen Frauenberufe“ aus dem sozialen Sektoroder dem Dienstleistungsgewerbe. Viele Unternehmen suchen aber ge-rade nach jungen Mädchen, weil ihre schulischen Leistungen oftmalsbesser sind, als die der männlichen Mitschüler. Um den Mädels aufzu-zeigen, welche beruflichen Chancen sie auch in anderen Berufs be -reichen haben, wurde im Jahr 2001 der Girls´Day ins Leben gerufen.Ergo findet er dieses Jahr am 22. April bereits zum neunten Mal statt.Wenn du Schülerin der Klassen fünf bis zehn bist, ist dieser Tag, einDonnerstag, deine Gelegenheit, neue berufliche Wege einzuschlagen.Deutschlandweit kamen im vergangenen Jahr über 120.000 Teilneh -merinnen zu mehr als 9.000 Veranstaltungen. In diesem Jahr werdennoch höhere Zahlen erwartet. Auch in Thüringen waren die Firmen gutdabei. Zu gut 250 Veranstaltungen in den Unternehmen, aber auchHochschulen und Forschungseinrichtungen kamen weit mehr als 8.000Besucherinnen. Sie erlebten anhand von praktischen Beispielen, wieder Alltag in einem technischen oder handwerklichen Beruf aussieht.An den Hochschulen bekamen sie einen Einblick in spannende Stu -dienrichtungen der Naturwissenschaften. So wie in der Ver gan gen heitwerden auch in diesem Jahr viele junge Frauen ihren Berufs wunschüberdenken und eine neue Ausrichtung finden. Die künftigen Tech -

nikerinnen, Handwerkerinnen oder Wissenschaftlerinnen haben übri-gens nicht nur gute Chancen auf eine solide Berufsausbildung, son-dern stehen auch danach bei der Jobsuche gut da. Der sich verschär-fende Fachkräftemangel zwingt auch die Unternehmen zum Umdenkenund so werden oft gut ausgebildete Fachfrauen eingestellt.

Damit aber die Jungs bei der Berufswahl nicht zu kurz kommen undauch beraten werden, können sie zeitgleich bei der Aktion RESPEKTJUNGS Informationen sammeln und sich beruflich orientieren. Denn sowie die Mädels wenig Zugang zu den „Männerberufen“ finden, geht esden Jungs ganz genauso. Auch manche Männer trauen sich Berufe wieErzieher, Grundschullehrer, Krankenpfleger oder Frisör nicht so recht zu.Hier helfen Gespräche und Unternehmensbesuche, Vorurteile abzu-bauen und Interesse zu wecken. Und gerade weil sich oft zu wenigJungs in diesen Berufen bewerben, sind die Chancen auf eine Aus -bildung oder ein Studium und den späteren Job sehr gut. Genau wiedie Girls sind auch die Boys aufgerufen, sich um ihre berufliche ZukunftGedanken zu machen und einen für sie ganz neuen Beruf in einemPrak tikum besser kennen zu lernen. Wenn die Zeit für ein Praktikumnicht ausreicht, bieten viele Unternehmen auch so genannte Schnup -pertage an, bei denen die Schüler sich ein etwas genaueres Bild überdie Arbeit in den verschiedenen Berufen machen können. (su)

! www.respekt-jungs.de

! www.girls-day.de

Nicht verpassen:

22. April 2010Girls Day

Der „Ausbildungswegweiser“ ist für Schüler und Absol venten beson-ders interessant. Er gibt einen Überblick zu den bestehenden Lehrstel -len börsen der Industrie- und Handelskammern sowie der Hand werks -kammern in Thüringen und zeigt den Weg zu den einzelnen Ange boten.Im Rahmen der Lehrstellensuche besteht die Möglichkeit, sich auf dieZuständigkeitsbereiche der einzelnen Kammern (Mittel- und Nord thü -ringen, Südthüringen, Ostthüringen) zu beschränken.

Zu den Kern bereichen des Webportals zählen unter anderem die Bil -dungs Daten bank sowie der BildungsMo nitor. Die BildungsDaten bankgibt einen Gesamtüberblick über angebotene berufliche Quali fizie -rungs maßnah men. Der BildungsMonitor kombiniert die Erhe bungs er -geb nisse und Wirt schafts kennzahlen der Agentur für Arbeit sowie desThüringer Lan desamtes für Statistik, um Markt trends abzuleiten undAngebote zu entwickeln. Im Ergeb nis liefert „QualiService Thürin gen“aus sage kräf tige Informationen als Basis für Ent schei dungen bei derFörder mittel verteilung. Und das Erkennen von Trends und die Ini ti ie -rung von Qua li fi zie rungs maß nah men helfen, die Leistungsfähigkeit derThüringer Ar beitneh merinnen und Arbeitnehmer zu sichern. (em)

Dein Ausbildungswegweiser

Unter www.qualiservice-thueringen.de findest du das neuePortal QualiService Thüringen (QST), welches im Auftragdes Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit undTechnologie (TMWAT) von der Gesellschaft für Arbeits- undWirtschaftsförderung des Freistaats Thüringen (GFAW)mbH eingerichtet wurde und aus Mitteln des EuropäischenSozialfonds kofinanziert wird. QualiService Thüringen(QST) ist eine Art „elektronischer Marktplatz fürBildungsangebote“ in Thüringen und besteht aus vieleninformativen Modulen.

!www.qualiservice-thueringen.de

WiYou: Wirtschaft und Du · 01/20108

In Kürze

Firmen und Besucher kamen aus ganz Thüringen und auch über dieLandesgrenzen hinaus. Die Messe zählte an den zwei Tagen14.000Interessierte, die sich vielleicht auch schon die eine oder andereLehrstelle für dieses Jahr sichern wollten.

Und das funktionierte – es gab eine Vielzahl von Praktikums ab schlüs -sen, Schüler, die sich zum Probearbeiten in Unternehmen anmeldetenund eben auch einige unterzeichnete Ausbildungsverträge.

Dass da die Resonanz auf beiden Seiten durchweg positiv war, ist lo-gisch. Bei der Auswertung der beiden Tage kamen die Zählungen aufinsgesamt 10.000 qualifizierte Einzelgespräche. Das macht im Schnittfür jeden Aussteller 250. Für viele Unternehmen ist das mittlerweile oftdas Zehnfache, was sie an Bewerbungen im Jahr für ihre Lehrstellenbekommen.

Allerdings hatten noch viele keine geeigneten Bewerbungsunterlagendabei. Das ließe sich in diesem Jahr sicherlich ändern und somit kön-nen dann auch noch mehr Schüler mit einem Lehrvertrag in der Taschedie Messe verlassen. (rw)

Run auf Lehrstellen

Am 18. und 19. November informierten 158 Aussteller aufdem Forum Berufsstart über ihre Ausbildungs- und Stu -dienmöglichkeiten. Die größte BerufsinformationsmesseMitteldeutschlands fand nun bereits zum 18. Mal statt undblickt mit dem neuen Besucherrekord im vergangenen Jahrauf eine steile Karriere zurück. Begonnen in einer Aula desKönigin-Luise-Gymnasiums in Erfurt kann sich kaum einUnternehmen noch der Teilnahme an der Messe entziehen.

!www.forumberufsstart.de

Fotos: Johannes Vortmann/pixelio, Forum Berufsstart

In Kürze

901/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Ramona Brückner, Theresa-Sophie Rebecca Daume und Irene TabeaMieth sind Anfang November im Haus der Deutschen Wirtschaft inBerlin als Stipendiatinnen im Stu dienkolleg der Stiftung der DeutschenWirtschaft (sdw) und der Robert Bosch Stiftung feierlich begrüßt wor-den. Alle drei studieren im BA Pädagogik der Kindheit und wollenGrundschullehrerinnen werden. Mit dem Förderprogramm sollen sie zu-sammen mit 68 weiteren neu aufgenommenen Lehramtsstudierendenauf Führungs- und Gestal tungs aufgaben in der Schule vorbereitet wer-den. Finanzelle Unter stützung erhalten die Teilnehmer dabei in Formvon Stipendien aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung undForschung. Die drei Erfurterinnen haben jetzt die Gelegenheit, nebenihrem Studium zusätzliche Summer Schools und Workshops zu besu-chen, die sie intensiv auf ihre künftige Aufgabe vorbereiten. (su/em)

Schulgestalter von morgen

Erfurter Lehramtsstudentinnen nehmen als Stipendiatinnenam Studienkolleg der sdw und der Robert-Bosch-Stiftung teil.

Im und rund um das Kultur- und Kongresszentrum erwarten dich von10 bis 19 Uhr an diesem Tag rund einhundert Aussteller aus Thüringenund Sachsen. Die Vielfalt ist eine einmalige Chance für alle Messe -besucher, denn die Chancen auf Ausbildung und Arbeit in der Regionsind aus Sicht der Veranstalter so hoch wie nie. Schüler, Lehrer sowieEltern können sich auf der größten Bildungsmesse Ostthüringens auserster Hand ungezwungen und ausführlich informieren. „Azubis auszahlreichen Berufen stehen den Jugendlichen Rede und Antwort, undzwar auf Augenhöhe. Aber auch die Firmen chefs freuen sich darauf,mit Fragen gelöchert zu werden“, sagt die IHK-Geschäftsführerin IngridWeidhaas. Über die vielen Angebote kannst du dich an den Ständenvon IHK, HWK und der Agentur für Arbeit informieren und dort aucheinen Berufswahltest machen. (su)

Chancen in der Region

Die Bildungsmesse „BERUFE AKTUELL“ lädt dich am 27. Januar zum 21. Mal nach Gera ein.

Gegründet wurde es von Ewan Fleischmann und Michael Gorski,Mitarbeiter am Lehrstuhl für Mediensicherheit der Bauhaus-UniversitätWeimar, den Studenten Jan Hühne (Bauhaus-Universität Weimar) undKay Fleischmann (Uni Karlsruhe) sowie dem Mediengestalter LarsWalter. Vor etwa einem Jahr kamen die Gründer auf die Idee eines vi-deo-on-demand Portals. Dieses soll dir als Nutzer kostenlos Kinofilme,Serien, Dokumentationen und Nachrichten zur Verfügung stellen. Esgibt im Internet eine Reihe von Seiten, welche einzelne Filme undSerien auf werbefinanzierter Basis anbieten. LiilaTV dient als zentraleAnlaufstelle für diese Art von kostenlosen Inhalten und ermöglicht esdir, durch eine einfache Oberfläche eine Vielzahl von Seiten nachInhalten zu durchsuchen. (em)

Suchmaschine für Kinofilme

Das Portal liilaTV ist eine Suchmaschine für Kinofilme undSerien, die du dir im Internet kostenfrei ansehen kannst.

Das WiYou-Mobil bahnte sich seinen Weg und rutschte mehr als dasses fuhr ins „Gästehaus der Landeshauptstadt Erfurt“. Dort nämlich saßdie Jury des Festivals Goldener Spatz. Vom Schneetreiben vor der Türbekamen die Experten wenig mit, denn sie schwitzten bei der Sichtungund Bewertung der eingereichten Filme und Kurzfilme. 193 waren esim 31. Jahr des Festivals. 94 Stunden und 6 Minuten bewegte oder ani-mierte Bilder. Eine äußerst hohe Qualität vieler Produk tionen macht esneben der schieren Masse schwer für die Jury, sich für einzelne Beiträgezu entscheiden. Dennoch – für sechs Kategorien müssen Gewinner ge-sucht werden, die dann ab dem 25. April in Gera und Erfurt zu sehensein werden. Die Beiträge standen zum Redaktionsschluss noch nichtfest – wir berichten euch in unserer März-Ausgabe mehr davon. (rw)

Festival Goldener Spatz

Anfang Januar – es war kalt, die Straßen derLandeshauptstadt voller Schnee.

Fotos: Universität Erfurt, Agentur für Arbeit, liila TV, René Weigel

WiYou: Wirtschaft und Du · 01/201010

In Kürze

Mit der Inbetriebnahme der Fabrik in Heilbad-Heiligenstadt im Land -kreis Eichsfeld Mitte 2013 wird Kaufland dann im Norden Thüringenseiner der größten Arbeitgeber und natürlich auch Ausbildungsbetriebesein. In der ersten Ausbaustufe entstehen 400 neue Jobs, davon 30Azubis. Auch wenn das neue Werk erst in drei Jahren eröffnet wird,kannst du dich ab sofort bei Kaufland um eine Ausbil dungsstelle be-werben. Die Ausbildung beginnt bereits vor der Eröff nung in anderenBetrieben des Konzerns. Dabei kannst du dich in den unterschiedlich-sten Berufen bewerben. Von der Verarbeitung von Lebensmitteln, überLogistik- und Technikspezialisten bis hin zu Bürokaufleuten ist dieBandbreite der gesuchten Azubis recht breit gefächert. Auch dieÜbernahmechancen nach der Ausbildung stehen für dich dann garnicht schlecht. Insgesamt investiert Kaufland in den neuen Nord thü -ringer Standort zirka 85 Millionen Euro. Der Beginn der Bauarbeitenist für kommendes Jahr vorgesehen. Ab dann kannst du täglich verfol-gen, wie die neue 150.000 Quadratmeter große Fabrik in die Höheschießt. Nach dem Betriebsstart werden dann aus Heilbad-Heiligen -stadt über 600 Kaufland-Filialen mit mehr als 250 Fleisch- und Wurst -artikeln made in Thüringen beliefert. Im Produktionsbetrieb wird dannin hochwertiger handwerklicher Qualität Schweine- und Rind fleischfachgerecht zerlegt, zugeschnitten, zubereitet, gewürzt und verpackt.In der ersten Ausbaustufe ist geplant 44.000 Tonnen Fleisch im Jahr zuverarbeiten. Bis 2020 sollen es bereits 65.400 Tonnen sein. Allein dar-an ist zu erkennen, wie langfristig die Kaufland-Gruppe ihr Engagementin und für Thüringen im Blick hat. Vielleicht bist ja dann auch du da-bei, wenn es im Norden Thüringens um die Wurst geht. (bo)

Es geht um die Wurst

Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn im nordthü-ringischen Heilbad-Heiligenstadt baut der HandelskonzernKaufland ein neues Werk zur Herstellung von Fleisch- undWurstwaren.

!www.kaufland.de

Dabei stand die direkte Unterstützung des Baus des KinderhospizesMitteldeutschland in Tambach-Dietharz im Fokus der Bemühungen derInitiatoren der einzigartigen Benefizkampagne. Unter dem Motto„Gemeinsam helfen verbindet!“ waren alle Schüler, Lehrer und Elternaufgerufen, Weihnachtsaktionen an Schulen zu initiieren um damitdringend benötigte Spenden für den Bau des stationären Kinder -hospizes zu sammeln. Über 7.000 Schulen mit weit über 1,6 MillionenSchülern sollten von der Benefizaktion für schwer kranke Kinder be-geistert werden.

„Wir bitten die Schüler und Schülerinnen in vier Bundesländern dar-um, gemeinsam mit Mitschülern, Lehrern und Eltern Benefizaktionenzu starten um der Guten Sache zu helfen. Aber ebenso ist es das Zielhierdurch die Sozialkompetenz der Schüler zu entwickeln und zu stär-ken. Dies geht unserer Auffassung nach sehr gut am Beispiel des Kin -der hospizes Mitteldeutschland in Tambach-Dietharz“, so BenjaminHilpert, Vorsitzender der Bundesschülerkonferenz, im Vorfeld der Aktion.

„Für uns als Vertreter der Schüler und Schülerinnen in Thüringen wares eine klare Angelegenheit. Hier muss geholfen werden. Bereits seitdem Jahr 2007 besteht ein Kooperationsvertrag mit dem Trägervereindes Kinderhospizes. So konnten wir mit unserem Benefizaufruf vom letz-ten Jahr an alle Schulen in Thüringen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt gemeinsam über 82.600 Euro für das Kinderhospiz sammeln“,sagte Christoph Zimmermann, Vorsitzender der Landesschüler vertre -tung Thüringen. (su/em)

Gemeinsam helfen verbindet!

Sie sind auf den Weg gebracht! Über 7.000Informationspakete sind an alle Schulen in Niedersachsen,Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen versandt wordenum Gutes zu tun.

!www.kinderhospiz-mitteldeutschland.de

Fotos: www.guido-werner.com, Thomas Lohnes/ddp

In Kürze

1101/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Bildung und nachhaltige Entwicklung

Vom 20. bis 22. November fand in Malaysia eine Konferenzzur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE) statt.

Drei Monate lang haben wir unter allen Einsendungen und Neu -anmeldungen für das kostenfreie Abo von WiYou EINTAUSEND EUROals Zuschuss für den Erwerb des Führerscheins verlost. ZahlreicheWiYou-Leser haben sich daraufhin bei uns beworben. Das nächsteWiYou-Heft erscheint in der 11. Kalenderwoche und ist am 18. Märzbei dir. Darin stellen wir dir dann den Glücklichen oder die Glück licheausführlich vor. Es bleibt also vorerst noch spannend. Hast auch dumitgemacht? Wenn ja; bekommst du vielleicht in den nächsten TagenPost von der WiYou-Redaktion, die dann genau so beginnt: „HerzlichenGlückwunsch!“ Doch auch wenn unsere Führerschein-Aktion nun be-endet ist, kannst du weiterhin das kostenfreie WiYou-Abo bestellen;Mail: [email protected], oder blättere weiter auf Seite 46. (bo)

And the Winner is ...

... immer noch geheim! Doch der oder die Gewinnerinunserer Führerscheinverlosung steht bereits fest.

Prof. Wang Yu, Leiter der Mechatronikausbildung der CDHAW und sei-ne Mitarbeiterin, Dr. Xie Nan, besichtigten Labore der FachbereicheElektrotechnik/Informationstechnik, Maschinenbau und SciTec und wa-ren von deren Ausstattung sichtlich beeindruckt. Bei ihrem Rundgangkamen die Gäste auch mit Studenten der CDHAW, die derzeit ein Stu -diensemester an der Fachhochschule absolvieren, ins Gespräch. MitRek torin Prof. Dr. Gabriele Beibst besprachen sie die weiteren Koope -rationen. So erhalten deutsche Studenten im neuen Bachelor studien -gang „Automati sierungs tech nik/Informations technik International“ dieMög lichkeit, das Auslandssemester in Shanghai zu verbringen. (su/em)

Gäste aus Fernost

Am 11. und 12. Januar informierten sich Wissenschaftlerder Chinesisch-Deutschen Hochschule für AngewandteWissenschaften der Tongji Universität Shanghai (CDHAW)über das Studium an der Fachhochschule Jena.

Intershop-Vorstand Henry Göttler präsentierte zusammen mit JuliaHerrmann, Managerin des Academic Support, die erfolgreiche Um -setzung des Programms „Academic Partner“, bei dem die Intershop AGmit Hochschulen und Bildungseinrichtungen kooperiert. In der Koope -ration stellt Intershop Studenten und Mitarbeitern des FachbereichsWorkshops und lizenzierte Software kostenfrei zur Verfügung. Der Pro -dekan des Fachbereichs, Prof. Dr. Peter Pawliska, und Prof. Dr. Jo chenHause, Beauftragter für die Intershop-Kooperation, betonten die er-folg reiche Zusammenarbeit. Die Studenten André Wolf und Martin Raa -be berichteten vom Einsatz der Intershop-Software Enfinity im Fach be -reich WI sowie von ihren Praktika im Bereich des eCommerce. (em)

Software von Intershop

Am 7. Dezember letzten Jahres trafen Vertreter der Inter -shop AG mit Professoren der FH Jena zu einer Presse kon -ferenz in der Hochschule zusammen.

Fotos: RCE Penang@USM, Oliver-Haja/pixelio, Hellmann, Kraft

Ziel der internationalen Konferenz an der Universiti Sains Malaysia wares, die spezifische Bedeutung von BNE im Kontext des Lehr-, For -schungs- und Le bens alltags an Hochschulen zu diskutieren. Die Stu -dierenden des AG Nachhaltigkeit Erfurt e.V. stellten auf der Konferenzdas studentisch organisierte Seminar „Sustainability“ vor, welches seit2006 an der Universität Erfurt umgesetzt wird. In dem Seminar tretenStudierende als Organisatoren ihrer eigenen Lehrveranstaltung auf. Da -bei sind ausgeklügelte Organisationsstrukturen, Kreativität und ein ho-hes Maß an Motivation gefragt. Die Ringvorlesung für die gesamte Öf -fentlichkeit bildet dabei nur den Anfang. Anschließend erproben dieStudierenden in Kooperation mit außeruniversitären Partner orga ni sa -tionen selbst Modelle der Bildung für nachhaltige Entwicklung. (em)

WiYou: Wirtschaft und Du · 01/201012

Titel

Foto: Theo Heimann/ddp

Titel

1301/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Setz doch auf goldenen Boden!Etwas mit den eigenen Händen bewegen oder ganz Neues erschaffen – das machtnicht nur Spaß, sondern führt dir auch schnell vor Augen, was in dir steckt! ImBauhandwerk kannst du Ausbauen, Beschichten, Bodenlegen, Brunnenbauen,Dachdecken, Estrichstreichen und so weiter.

Handwerk hat „goldenen Boden“, besagt ein altes Sprichwort und das bestätigt sich im-mer wieder. Vor allem wer eine solide Handwerks ausbildung nachweisen kann, hat damitschon mal beste Voraus setzungen. In einem Handwerksbetrieb bist du nicht nur ein kleinesRädchen, sondern bist schon als Lehrling von Bedeutung, denn im Schnitt gibt es dort nursieben bis acht Mitarbeiter – nur halb soviel wie in den meisten anderen Betrieben derWirtschaft. Innovative, kreative und komplexe Leistungen sind heute gefragt – und wer diebringen kann, hat gute Karten. Fließbandarbeit und Massenproduktion kannst du alsHandwerker ruhig den anderen überlassen, beim Schornstein bauen oder -fegen, Fliesen le-gen, Gerüst bauen, Bauten schützen, mauern, schleifen und so weiter kommt es nicht aufQuantität, sondern Qualität an!

Hältst du diese Arbeiten für nicht anspruchsvoll genug, dann schau vielleicht etwas ge-nauer hin – die Qualifizierungsmöglichkeiten sind zahlreich, so kannst du nach deinerGesellenprüfung zunächst Meister werden, später studieren. In Vollzeit studieren ist ebensomöglich wie dual – Hochschule und Handwerksunternehmen schließen einander keineswegsaus!

Das Bauhandwerk birgt also jede Menge spannende und abwechslungsreiche Chancen, pro-biere ruhig auch praktisch aus, was dir liegt – das Modellieren oder Behauen, Montieren,Isolieren, Zimmern, ...? (rf)

WiYou: Wirtschaft und Du · 01/201014

Titel

[ ’viːjuː]Bä·cker,

der; -s. -:

Brau·er und Mäl·zer,der; -s. -:

Flei·scher o·der Metz·ger,der; -s. -:

Ge·rüst·bau·er, der; -s. -:

Klemp·ner, der; -s. -:

Du stellst Brot, Kleingebäck, Feinbackwaren, Torten und Desserts her. Blätter-, Mürbe- undHefeteig werden dein Element. Dabei musst du die Teigbildungs- und Gärungsvorgänge und na-türlich den Ofen im Blick behalten, die Backwaren glasieren oder garnieren. Auch Waren -präsentation, Verkauf und Kundenberatung können zu deiner Arbeit in der Backstube oder imVerkaufsraum gehören. Bäcker arbeiten aber auch in industriellen Großbäckereien, in der Gastro -nomie und im Catering. Stehen, Tragen und Hitze aushalten gehören ebenso zum Arbeitsalltagwie das frühe Aufstehen! Die tarifliche Bruttogrundvergütung beträgt etwa 2.000 Euro pro Monat.Voraussetzung: Eine dreijährige Ausbildung, die entweder mit der Ab schluss prüfung (Industrie)oder der Gesellenprüfung (Handwerk) endet. Chancen: Eine Weiterbildung zum Meister ist imRahmen der Handwerksordnung möglich. Bäckermeister übernehmen Fach- und Führungs -aufgaben.

In diesem Beruf stellst du Bier, Biermischgetränke und alkoholfreie Erfrischungsgetränke, unterUmständen aber auch Obst- und Gemüsesäfte her. So gewinnst du aus Malz, Wasser, Hopfen undHefe das Endprodukt Bier. In Brauereien und Mälzereien kannst du in den Abfüllhallen, imSudhaus, in Gär- und Lagerkellern oder Keimstraßen eingesetzt werden. Der Bruttoverdienst be-trägt ungefähr 2.500 Euro. Voraussetzung: Eine duale Ausbildung, das heißt im Aus bil dungs -betrieb und in der Berufsschule. Die dauert drei Jahre und endet mit einer Abschluss- bezie-hungsweise Gesellenprüfung. Chancen: Anpassungsweiterbildungen gibt es auf den GebietenGetränkewesen, Qualitätsprüfung, Werbung und Verkaufsförderung. Neben der Meister aus -bildung kannst du beispielsweise auch Produktionsleiter mit der Fachrichtung Brauwesen undGetränketechnik werden.

Als Fleischer beurteilst du die Fleischqualität lebender Tiere, schlachtest und zerlegst sie, verar-beitest schließlich deren Fleisch zu Fleisch- und Wurstwaren, Feinkosterzeugnissen, Konservenund Gerichten weiter. Du zerkleinerst, kochst, brühst oder räucherst Fleisch. Wenn du auch imVerkauf arbeitest, gehören die Präsentation der Produkte und das Beraten von Kunden dazu. Wenndu den psychischen und körperlichen Anforderungen gewachsen bist, verdienst du in etwa 1.300Euro brutto. Voraussetzung: Eine Ausbildung sowohl im handwerklichen Meisterbetrieb bezie-hungsweise in der Fleischwarenindustrie als auch in der Berufsschule – eine duale Ausbildung indrei Jahren. Chancen: Du kannst dich nach der Ausbildung zum Fleischermeister weiterbildenlassen, eine Spezialisierung ist beispielsweise in den Bereichen Fleischzerlegen, Geflügel- oderKüchenfleischer oder Kopfschlächter möglich.

Aus einzelnen Systembauteilen montierst du Gerüste an Bauwerken, etwa Arbeits- und Schutz -gerüste für die Außensanierung. Auch Spezialgerüste für den Brückenbau oder fahrbare Arbeits -bühnen können dazu gehören. Dabei bist du meist im Freien, wenn es nicht um ein Innengerüstgeht oder du als Transporteur im Lastwagen sitzt. Die Einhaltung von Sicherheits bestimmungensteht bei dieser Arbeit an erster Stelle, außerdem musst du höhentauglich sein. Voraussetzung:Eine Berufsausbildung, in der du alles Nötige von der Werkstoffbearbeitung bis zur Einrüstungspezieller Gebäude lernst. Außerdem brauchst du unter Umständen die Führerscheinklasse C1E.Chancen: Du kannst dich nach deiner Ausbildung beispielsweise auf den Bau von Hängegerüstenoder Tribünen spezialisieren. Eine Weiterbildung zum Gerüstbauermeister ist genauso möglichwie ein Bachelorstudium im Bereich Bauwesen.

Du stellst Blechbauteile für Hausdächer und Fassaden her, bringst sie vor Ort an, wartest und re-parierst sie. Außerdem montierst du Lüftungsanlagen, Wärmetauscher oder Wasserleitsysteme

Titel

1501/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Schorn·stein·fe·ger,der; -s. -:

Stein·metz undStein·bild·hau·er, der; -s. -:

Tisch·ler, der; -s. -:

das WiYou.de-Lexikonund verkleidest die zugehörigen Rohre. Als Klempner musst du messen, planen, zuschneiden undgegebenenfalls auch einen Wanddurchbruch durchführen können. Für die Arbeit in Werkstätten,wechselnden Montageorten sowie auf Baustellen gibt es bis zu 2.000 Euro brutto. Voraussetzung:Eine dreieinhalbjährige Berufsausbildung, die mit der Gesellenprüfung bei der Handwerkskammerendet. Je nach Einsatzgebiet musst du spezifische Schweiß- und Lötkenntnisse aufweisen, fürMon tageeinsätze ist außerdem die Führerscheinklasse B oder BE vonnöten. Chancen: EineSpezialisierung ist zum Beispiel möglich in den Bereichen Metalldächer, Blitzableiter oder Solar -anlagen. Als Klempner kann man natürlich auch eine Meisterprüfung ablegen.

Schornsteine kehren, Abgase messen und prüfen, auf einen optimalen Energieverbrauch achten– das sind deine Aufgaben als Schornsteinfeger. Hat sich etwas in Lüftungsanlagen abgelagert, istes deine Aufgabe, dies zu entfernen. Zum Berufsbild gehören aber auch die Kundenberatung unddie Beteiligung an baurechtlichen Prüfungen und Begutachtungen. Dafür müssen mitunterPrüfprotokolle, Mess- und Mängelberichte im Büro erstellt werden. Ansonsten findet man denSchornsteinfeger zumeist auf dem Dach eines Schräg- oder Flachdachs – im Winter wie imSommer – und manchmal in atemberaubender Höhe. Dafür gibt es dann eine Vergütung von et-wa 2.600 Euro brutto. Voraussetzung: Der Abschluss der bundesweit geregelten dreijährigen Aus -bildung im Handwerk, bei der man unter anderem die Grundlagen der Feuerungs anlagentechnikerlernt. Chancen: Anpassungsweiterbildungen sind in den Bereichen Immissions- und Emis -sionsschutz möglich, ebenso in Heizungstechnik und Energieberatung. Eine Weiterbildung zumSchornsteinfegermeister ist erstrebenswert, um von Behördenseite zum Bezirks schorn stein -fegermeister bestellt zu werden.

Steinmetze und Steinbildhauer arbeiten generell in Steinbildhauer-, Grabstein- und Kunst stein -betrieben, in Museumswerkstätten oder Kirchenbauämtern. Steinmetze verarbeiten Natur- undKunststein zu Boden- und Fassadenplatten, Treppen oder Fensterumrahmungen. Dies geschiehtim Freien oder in der Werkstatt, ebenso die Gestaltung oder Restauration von Denkmälern ausStein. Steinbildhauer gestalten Reliefs und Skulpturen aus den oben genannten Steinarten, auchfertigen sie Schriften und Ornamente an, stellen Steintreppen und Steinmauern her. Sie arbeitenzudem auch in Ateliers oder Studios. Die Fachrichtung Steinbildhauerarbeiten wird etwas besservergütet als die der Steinmetzarbeiten. Voraussetzung: Bei der dreijährigen Handwerks ausbildung„Steinmetz und Steinbildhauer“ muss auf eine der beiden Haupttätigkeiten der Schwerpunkt ge-legt werden, was dann der Fachrichtung entspricht. Chancen: Du kannst dich nach deinerAusbildung weiter qualifizieren zum Steinmetz- und Steinbildhauermeister. An der Hochschulegibt es des Weiteren Studien gän ge, um Restaurator, Bildender Künstler oder Ingenieur für Archi -tektur zu werden.

Du fertigst Möbel, Türen und Fenster aus Holz und Holzwerkstoffen an oder führst Innen aus -bauten durch – meist sind dies Einzelanfertigungen. Beschäftigt wirst du bei Herstellern vonMöbeln, Holzwaren oder -konstruktionsteilen sowie im Tischlerhandwerk. Sägen, Hobeln, Bohrenund Schleifen in der Werkstatt, im Lager oder auf Baustellen gehören dabei zu deinen Aufgaben,ebenso wie das Einsetzen und Montieren der gefertigten Türen und Fenster bei den Kunden, diedu vorher fachkundig beraten hast. Skizzen und Konstruktionspläne erstellst du im Büro. Deinetarifliche Bruttovergütung beträgt dabei mindestens 1.700 Euro. Voraussetzung: Eine dreijährigeBerufsausbildung, die dual sowohl im Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule stattfin-det und mit einer Gesellenprüfung endet. Chancen: Du kannst eine Tischlermeisterprüfung ab-legen und dich spezialisieren etwa auf das Bautischlern oder auf die Herstellung von Spiel- undSportgeräten.

WiYou: Wirtschaft und Du · 01/201016

Titel

Ausbildung zur StuckateurinEs wird gehämmert, geschraubt, Schindeln werden zurecht geschnitten, Wände mit Farbe versehen und Gips zu Kunstwerkengeformt. Es ist einiges los auf Mitteldeutschlands größter Jobbörse, dem Forum Berufsstart.

Stuckateur sei sehrwohl auch einFrauen job, meint die18-jäh rige Nicole. Siemuss es wissen – seiteiniger Zeit absolviertsie ihre Ausbildungin diesem Beruf.

In der sogenannten Straße des Handwerks hat WiYou die 18-jährigeNicole getroffen. Sie befindet sich gerade in der Ausbildung zur Stu -ckateurin. Genauer gesagt zur Ausbaufacharbeiterin mit Spezialisierungauf Stuckarbeiten. Die Ausbildung dauert insgesamt drei Jahre – zweiJahre in der überbetrieblichen Ausbildung bei derHandwerkskammer (HWK) und das letzte Jahr dann bei ei-nem Unternehmen. Auch während der ersten Jahre musssie aber immer wieder zu verschiedenen Prak tika in ande-re Unternehmen.

Eine solche Ausbildung kannst du aber natürlich auchvon Anfang an in einem Betrieb machen. Das geht danngenauso lange und auch dort heißt es Berufsschule auf dereinen und Praxis auf der anderen Seite. Und du hast daauch den Vorteil, dir keinen Praktikumsbetrieb suchen zumüssen. Bei der Bezahlung nehmen sich beide Variantennichts. Lehrlingsgeld bekommst du sowohl bei der HWK,als auch in einer Firma.

Nicole wollte eigentlich Raumausstatterin werden. Da -für war sie bereits 2008 auf dem Forum Berufsstart. Hierist sie dann auf den Beruf der Stuckateurin gestoßen, hatein Praktikum begonnen und gemerkt, dass das ein Job fürsie ist. Beworben hat sie sich daraufhin beim BildungswerkBau (BIW) in Weimar und wurde prompt angenommen. Stuckleistenziehen, Formen gießen, Retu schie ren von Fehlern in altem Stuck, Gipsund Zement in der richtigen Kon sistenz mischen und verarbeiten – das

ist echtes Handwerk und gleichzeitig das, was Nicole gerne macht undgut. Zum Beruf der Stu ckateurin gehört aber auch das Verputzen vonFassaden, innen wie außen, die Inte gration von Rolläden oder Kli -maanlagen und natürlich auch Elemente des Trocken baus. Die Res tau -

ration historischer Fas sa denoder die Fer tigung kunst vollerStuckaturen ist nur ein gerin-ger Prozent teil der Ar bei tenund hängen meist von denAuf trägen der Firma ab, in derdu beschäftigt bist.

Das Bauhandwerk ist nach wievor eine Män nerdomäne, den-noch glaubt Nicole, dass esdafür eigentlich keinen Grundgibt: „Frauen an die Macht“, istalles, was sie dazu zu sagenhat. Alles was sie bisher lernt,macht ihr Spaß. „Bis auf denGrundlehrgang im Mauern“,wie sie mit einem Lachen sagt.Das ist auch körperlich sehranstrengend, aber trotzdem

machbar. Beim Stuck hand werk ist es schon einfacher. Das schwerstesind die Gipssäcke, meistens aber ist die Arbeit eher filigran und erfor-dert künstlerisches Talent. Das hat sie und Nicole hat vor, in ihrem Berufnoch richtig weit zu kommen. Nach der Ausbildung plant sie, ihreMeisterin zu machen. Sie kann den Job in jedem Fall weiterempfehlen,auch für Frauen. (rw)

freie künstlerische Entfaltungvon Anfang an LehrlingsgeldArbeit mit den Händen

bei der überbetrieblichenAusbildung muss man sich für dasletzte Jahr einen Betrieb suchen,das kann schwer werden, weilFirmen wegen eines Jahres oftniemanden einstellenArbeit findet auch bei schlechtemWetter oft im Freien stattAusbildungsplätze sind sehr gefragt und deshalb knapp

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Stuckateur

!www.biwbau.de

Foto: René Weigel

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1701/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Der Weg zur Malerin ist steinigJanine lernt einen zunächst für Frauen untypisch erscheinenden Beruf. Das wird auch durch die vielen Absagen auf ihreBewerbungen deutlich – oft mit der Begründung, dass sie eine Frau sei und deshalb nicht eingestellt würde.

Janine kann jedemMädchen einenHandwerksberuf nurempfehlen – auchwenn die Suche nacheinem Ausbildungs -platz als Malerin fürsie sehr schwierigwar.

Janine hat es letztlich doch geschafft eine Lehrstelle zu bekommenund wird Malerin und Lackiererin. Dazu befindet sie sich in einer so ge-nannten Stufenausbildung. Das heißt, die ersten beiden Jahre wird sievon der Handwerkskammer in Lehrwerkstätten ausgebildet und machtPraktika in Fir men.

Zurzeit heißt ihr Prakti kums -betrieb BHV Maler Boden -belag und Ausbau GmbH undliegt in Gehren. Nach den zweiJahren kann sie sich schonBau- und Objekt be schichterinnennen. Im dritten Lehrjahrwird sie dann in einem Maler-oder Lackierbetrieb die Aus -bildung beenden. Bei der Fra -ge nach ihrem Berufs wunschstand relativ frühzeitig fest,dass Janine das Hand werk alsihre Berufung aus erkoren hat.Eigentlich wollte sie gerne mitHolz arbeiten und Tischlerinwerden, doch trotz deutsch-landweiter Bewerbun gen fandsie in dem Beruf keinen Ausbil dungs platz – die Absagen waren häufigohne Begründung; da Janine im Vorfeld allerdings schon oft nachPraktikums plätzen als Tischlerin suchte, und die häufigste Ablehnung„weil du ein Mäd chen bist“ lautete, liegt der Verdacht auch bei denLehr stellen nahe. Kein gutes Bild für die Hand werksbranche, die an-geblich genauso von Fachkräfte mangel bedroht ist, wie alle anderen

Wirtschaftszweige. Janines Zweitwunsch war also der Beruf der Malerinund Lackiererin. Ihr Berufsinformationszentrum machte sie schließlichauf die Aus bil dungs möglichkeiten bei der Handwerkskammer aufmerk -sam, wo sie sich direkt bewarb und angenommen wurde. Hier bezieht sie

normales Lehrlingsgeld, hat Berufs schule, wie alle anderenund durch den Praktikums betrieb auch die Pra xiserfahrung.Zusätzlich bekommt sie über die Hand werks kammer allenötigen Lehrgänge, die sie für die Prüfung benötigt. Bei derBHV kommt sie wunderbar zurecht.

Zu ihren Aufgaben gehört neben dem typischen Tape zie -ren von Wänden und Decken sowie dem Lackieren vonRohr lei tungen auch das Verlegen von Bodenbelägen oderSanie ren von Fassaden. Und sie kann kreativ sein. ObFarbge stal tung von Räumen, Schwamm techniken oder dasVerzieren von Fassa den mittels eines Spachtels, als Malerinbefindet man sich in einer bunten Welt. Auch wenn dieArbeit schon manchmal schwer ist, macht Janine allesSpaß. „Ich kann jedem Mäd chen nur empfehlen, sich imHandwerk zu probieren“, sagt sie, auch wenn die Hürdenbei der Bewerbung scheinbar schwer zu überwinden sind.Mittlerweile hat das Janine aber vergessen. Das ein zige,was sie jetzt noch nervt, ist das frühe Aufstehen wegen ih-res langen Arbeits weges.

Dennoch bleibt das Ungewisse auch für die Zukunft. „Ich weiß ebennicht, ob ich als Frau immer einen Job in meinem Beruf haben werde,deshalb überlege ich schon, noch eine zweite Ausbildung dranzuhän-gen“, sagt Janine etwas bedrückt. Vielleicht wird sie auf dem Girls Dayam 22. April fündig. (rw)

kreatives ArbeitenBeruf mit Zukunft, da die Arbeitnur schwer von Maschinenübernommen werden kannoftmals Arbeiten im Team

große Hürden bei der Bewerbungals FrauAbhängigkeit von der Witterung,im Winter oft Entlassungen in derBrancheJe nach Firma geht es auch aufMontage und du bist nur amWochenende zu Hause

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Maler

Foto: René Weigel

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WiYou: Wirtschaft und Du · 01/201018

Titel

Weltspitze

Susann, du bist als Friseurin in die Fußstapfen deines Vaters getreten. Ist Friseurin dein Traum -beruf?Ja. Man muss diesen Beruf leben und lieben. Wir arbeiten am Menschen und haben daher einegroße Verantwortung. Man lernt immer neue interessante Sachen dazu. Man kann kreativ seinund sich voll entfalten.

Du bist erst 26 und hast schon einen internationalen Titel errungen. Was bedeutet der Welt -meistertitel für dich?Der Titel bedeutet mir sehr viel, wobei es im Leben viel wichtigere Dinge gibt, wie zum BeispielGesundheit. Aber er ist mir insofern wichtig, dass ich mir damit meinen Traumberuf erfüllt habe.Ich habe viel Arbeit, Zeit und Emotionen in den Titel gesteckt. Es hat ja auch erst nach der vier-ten Weltmeisterschaft geklappt. Ich bin stolz darauf und den Titel kann mir keiner mehr nehmen.

Du arbeitest im Salon deines Vaters in Viernau. Warum nicht in Paris?Ich liebe meinen Beruf und meine Heimat. Ich bleibe hier. Paris, Athen, Helsinki – durch dieWettbewerbe habe ich schon viel gesehen. Aber hier ist mein Zuhause. Hier sind meine Familieund meine Freunde, ohne die ich das alles nicht geschafft hätte.

Sicherlich werde ich weiterhin viel unterwegs sein. Aber wenn ich weiß, dass ich immer wiedernach Hause komme, dann ist alles gut. Denn zu Hause ist es doch am schönsten und wer zu unsin den Salon kommen möchte, der fährt gerne ein paar Kilometer durch den Thüringer Wald. Ineiner großen Stadt wären wir nur einer von vielen Friseuren.

In diesem Jahr gehen erstmals die Mitteldeutschen Meister schaften der Friseure in Erfurtüber die Bühne. Welche Erwartungen verbindest du damit?Ich selbst werde nicht mehr teilnehmen. Aber ich werde mein Wissen und meine Erfahrungen undnatürlich meine Ideen an Trainings abenden den Teilnehmern vermitteln. Mein Wunsch ist es, dasses wieder mehr Teilnehmer werden. Es muss wieder mehr Friseure geben, die Neues sehen und ler-nen wollen. Das ist für die Entwicklung unseres Berufsstands wichtig, denn nur so wird der Berufwieder etwas Besonderes.

Schneiden, waschen, fönen. Der Fri -seurberuf bietet weitaus vielfältigereHerausfor derun gen. Typ- und Trend -be rater, Kreative, Hand werker undUnternehmer – das alles müssen Fri -seu re heute sein. Laut Zentralverbanddes Deutschen Friseurhandwerks (ZV)erwirtschaf ten in Deutschland rund250.000 Fri seure in etwa 75.000 Salonspro Jahr einen Umsatz von fünf Mil -liarden Euro.

Den geringen Verdienst möglichkeitenzum Trotz gehört das Friseur hand -werk mit 40.000 Azubis zu den ausbil-dungsstärksten Berufen. Ruhm fällthier wohl schwerer ins Gewicht alsGeld. Denn wer Talent und Ehrgeiz be-sitzt, kann es als Friseur weit bringen.

Vom 9. bis 10. Mai 2010 starten auf der Messe Erfurt unter dem Titel FASZINATION HAAR+KOSMETIK die Mitteldeutschen Meisterschaften der Friseure als Karrieresprungbrett.

Susann Hoffmann aus der 2.250-Seelen-Ge meinde Viernau im Thüringer Waldist eine dieser jungen, erfolgreichen Friseurinnen. Die 26-Jährige arbeitet imSalon ihres Vaters und hat neben dem Meister- auch den Welt meistertitel in derTasche. Im Jahr 2008 hängte sie bei der HairWorld in Chicago die tausendfacheKonkurrenz aus 50 Nationen ab. Als Weltmeisterin im Einzel und im Team derSonderklasse Herrenmode Long Hair kehr te sie in ihre Heimat zurück. SusannsAusbilder war ihr Vater. Bernd Hoffmann kümmert sich seit vielen Jahren umden Be rufs nachwuchs. Als Vorstandsmitglied im LandesinnungsverbandFriseure und Kosme tiker Thüringen - Sachsen/Anhalt organisiert er auch die er-sten Mitteldeutschen Meister schaften 2010 im Messezentrum Erfurt. „Geradefür den Berufsnachwuchs gibt es kein besseres Trainingslager und Karriere -sprungbrett als Landesmeisterschaften“, meint Bernd Hoffmann.

Vom 9. bis 10. Mai 2010 starten unter dem Titel FASZINATION HAAR+KOSMETIKprofessionelle Schönheits akteure aus Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsenihre große Leistungsschau. Die Mit teldeutschen Meisterschaften werden mit ei-ner begleitenden Messe und einem Show event kombiniert und sollen künftigjedes Jahr im Frühjahr in Erfurt stattfinden. Auch Susann Hoffmann wird aktivdabei sein, wie sie in einem Gespräch berichtet:

Fotos: Messe Erfurt

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Titel

1901/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Anlagenmechaniker Von jedem modernen Gebäude erwartet man, dass dort im Winter gut geheizt und im Sommer entsprechend klimatisiert wird.Dies geschieht aber nicht von alleine – dafür sind teils hochkomplexe Heizungs- und Belüftungsanlagen zuständig.

Du bist an Technikinteressiert, arbeitestgenau und sorgfältig?Dann ist vielleicht dieAusbildung zum An -lagenmechaniker fürSanitär-, Hei zungs-und Klima techniketwas für dich.

Diese funktionieren zwar automatisch, jedoch müssen sie erst einmalinstalliert- und dann im Laufe der Jahre gewartet, manchmal auch re-pariert werden. Wenn du dich für die Funktionsweise, Montage undInstandsetzung solcher Anlagen interessierst, dann wäre vielleicht derBeruf des Anlagenmecha ni -kers etwas für dich! Der wirdnämlich mit solchen Aufgabenbetraut und nach ihm wirdauch gerufen, wenn etwas malnicht in Ordnung ist.

Du kannst mit dieser ArbeitEnergie sparen und die Um -welt schützen helfen. Durch ei-ne gute Heiztechnik bleibt dieWärme im Gebäude, also dortwo sie hingehört. Hast du eineBadewanne oder Duschkabinefachgerecht montiert und an-geschlossen, bleibt auch dasWasser wo es hingehört. DiePlanung und Installation vonSolaranlagen könntest duebenfalls ausführen und damitfür eine umweltschonendeMöglichkeit der Brauchwassererwärmung sorgen.

Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre, das Hand lungs feld wirdvon deinem Ausbildungsbetrieb festgelegt; das können Wassertechnik,Lufttechnik, Wärmetechnik oder Umwelttechnik beziehungsweise er-

neuerbare Energien sein. Als Bewerber solltest du an Technik interes-siert sein, genau und sorgfältig arbeiten. Teamarbeit sollte auch keinFremdwort sein und gute Noten in Physik und Mathe werden ebenfallsgerne gesehen.

Bevor du aber an Anlagen und Systemen herumschrau-ben darfst, musst du das Handwerk natürlich von der Pikeauf lernen. In der beruflichen Grundbildung lernst du zu-nächst einmal die Kommuni ka tionswege innerhalb desBetriebs kennen. Wie werden Arbeitsabläufe geplant, wieErgebnisse beurteilt und protokolliert? Das Beherrschenvon Prüf- und Messmethoden ist das A und O in demBeruf. Vor Ende des zweiten Ausbildungsjahres musst dueine Zwischenprüfung ablegen.

Danach beginnt innerhalb der Ausbildung die beruflicheFach bildung für dich, wo du bauphysikalische, bauökolo-gische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen kennenlernst. Erst wenn du diese kennst, bist du auch in der Lage,als Fachmann Kunden zu beraten.

Nach der Aus bildung wirst du deinen Betrieb vertreten,und so dem Kunden gegenüber Leistungen, Produkte undSer vice anbieten. Neben dem theo retischen Know-how,was du dir in der Berufsschule aneignest, wirst du nun

auch Fachaufgaben im Betrieb erledigen, die deinem Handlungsfeldentsprechen, also zum Beispiel Wärme- oder Was ser technik. EineAufgabe wäre zum Beispiel die Installation von Wär me er zeugern oderAnlagen zur Trinkwassererwärmung. Und nach dreieinhalb Jahren heißtes dann auch für dich: Antreten zur Gesellen prüfung! (rf)

technisch interessant Abwechslung durch vieleverschiedene Einsatzorte es gibt noch viele freie Aus -bildungsplätze

Arbeit auch bei Kälte, Hitze, Nässe,Feuchtigkeit und ZugluftGenaue und sorgfältige Arbeit,kleine Fehler können großeAuswirkungen habenTrotz abgeschlossener Ausbildungwirst du dich immer weiterbildenmüssen

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Anlagenmechaniker

Foto: Michael Latz/ddp

WiYou: Wirtschaft und Du · 01/201020

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Von der Kunst des Bauens – Architektur

WAS STUDIEREN? TEIL 1

Als „Erste Kunst“ oder „Erstes Handwerk“ wurde das griechische Wort „Architektur“ in seinem Ursprung verstanden und derArchitekt als „Oberster Handwerker“ oder „Baukünstler“. Im Mittelalter waren es die Baumeister aus dem Steinmetzhandwerkund der Bauhüttentradition, die nach der Gesellenprüfung als Steinmetz eine Meisterausbildung absolvierten, um dann alsArchitekt gelten zu können. Heute musst du die Kunst des Planens und Bauens an einer Hochschule studieren – thüringenweitkannst du das zum einen an der Bauhaus-Universität Weimar und zum anderen an der Fachhochschule Erfurt.

Die Fachhochschule Erfurt hat einen eigenen Fachbereich Architektur.Für ein Studium eben dort kannst du dich immer zum Wintersemestereines Jahres bewerben. Der Bachelor-Studiengang, zu dem du am bes -ten schon ein gewisses Maß an Kreativität mitbringst, dauert sechsSemester und vermittelt von den Grundlagen des Entwerfens überDarstellungs- und Gestaltungslehre bis zur Baukonstruktion und Bau -geschichte ein kompaktes Fundament. Nach dem ersten Studien -abschnitt ist ein Baustellenpraktikum von acht Wochen eingeplant.Nach dem Bachelor-Abschluss hast du zwar schon einiges drauf, dochum ein Architekturbüro führen zu können, wird es noch nicht ausrei-chen. Erst eine zweijährige Berufstätigkeit und die Beendigung desMaster-Studienganges – und der Abschluss „Master of Arts“ – berech-tigen zur Mitgliedschaft in der Architektenkammer und somit zurFührung der Berufsbezeichnung „Architekt“. Die Fähigkeit zur Inte -gration von Funktion, Konstruktion und Form zu einem ganzheitlichenGebäudekonzept steht beim Master-Studiengang im Vordergrund. InProjektwerkstätten wird auf die spätere Arbeit in einem Architekturbürovorbereitet, zudem gibt es ein Atelier für jede Seminargruppe, um denIdeen und Übungen entsprechenden Raum geben zu können. Dochwird während Projekt- und Exkursionswochen auch der Außenraum auf-gesucht, denn der angehende Architekt soll auch ein Gefühl für dieMöglichkeiten von äußeren Gebäudestrukturen bekommen.

An der Architektur-Fakultät der Bauhaus-Universität Weimar musstdu zunächst ein Eignungsfeststellungsverfahren bestehen, nach des-sen Bestehen du erst in einen Bachelor-Studiengang aufgenommenwerden kannst. Hier sind deine künstlerisch-gestalterischen und tech-nisch-konstruktiven Kenntnisse gefragt – und das unter einem gewis-sen Zeitdruck. Eine Kommission beurteilt in einem Gespräch deineMotivation. Läuft alles gut, befähigt dich das Bachelor-Studium dazu,Entwürfe, Konzepte und Studien zu erstellen und bereitet dich gleich-falls auf die Verantwortlichkeit gegenüber der Umwelt, Gesellschaft,Historie und letztlich auch gegenüber dem Auftraggeber vor. Im drit-ten Studienjahr geht es dann um komplexe Themenstrukturen undDenkmalpflege.

Das Ziel des Master-Studienganges ist darauf aufbauend der pla-nende und bauende, generalistisch ausgebildete Architekt. Schon beider Bewerbung muss ein Fachgebiet ausgewählt werden; entwederAdvanced Architectural Design, Konstruktion und Gestalt, Raum undGestalt oder StadtArchitektur.

Als Architekt bist du dann in der Lage, Gebäude zu planen und dieBauausführung zu betreuen. Unter Berücksichtigung der Kosten undrechtlichen Vorgaben wie auch der Vorgaben des Bauherren kannst dudann das Aussehen des Gebäudes hinsichtlich Form, Farbe und Mate -rial festlegen. Als Mitarbeiter mittlerer und größerer Architektur büroskonzentrierst du dich meist auf einen Schwerpunkt, auf einen Teil be -reich des Planungsprozesses. (rf)

!www.uni-weimar.de

!www.fh-erfurt.de/ar/

Foto: Stephanie Hofschläger/pixelio

Titel

2101/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Konstruktiv arbeiten im Bauingenieurwesen

WAS STUDIEREN? TEIL 2

Du interessierst dich für die Gestaltung deiner Umwelt, für die Planung und den Bau von Gebäuden und Straßen, für Klima -schutz und Energieversorgung? Dann hast du schon einmal die Grundvoraussetzungen für ein Studium des Bauingenieur -wesens. In Deutschland gibt es derzeit etwa 150.000 Bauingenieure, die sich darum bemühen, unsere Umgebung nicht nurattraktiver, sondern auch effektiver zu machen. Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften wird schon seit einigen Jahren nichtmehr gedeckt. Es bestehen also beste Chancen auf dem Markt, wenn du dich für diesen Studiengang entscheidest.

In Thüringen kannst du Bauingenieurwesen an der Fach hoch schuleErfurt und an der Bauhaus-Universität Weimar studieren.

Das Bachelor-Studium in Weimar setzt neben der Hochschul prüfungbeziehungsweise einer Meisterprüfung ein Interesse an Technik undBauwesen voraus. Auch wenn du eine abgeschlossene Berufs aus -bildung in einem Bauhaupt- oder Baunebengewerk vorzuweisen hast,kommt dir dies zugute. In sechs Semestern werden dir dort fachspezi-fische Grundlagenkenntnisse in Mathematik, Baukonstruktionen,Geodäsie (Erdmessung) vermittelt. In Bezug auf das Bauen sind aberauch Physik, Chemie, und Informatik von Bedeutung. Damit du dieStabilität von Tragwerken abschätzen kannst, wirst du dich mit Statikund Mechanik auseinandersetzen, außerdem mit Baustoffkunde undden Baustoffen im Einzelnen; etwa Stahl, Holz, Mauerwerk. DochTheorie bleibt Theorie, wenn die Praxis fehlt und darum kannst duschon während des Studiums dein Wissen in Projekten anwenden, zumBeispiel im Technischen Zeichnen, hinzu kommt ein zwölfwöchigesPraktikum, das sich aus Baustellenarbeiten und einer Tätigkeit imIngenieurbüro zusammensetzt. Nach einer erfolgreichen Beendigungdes Bachelor-Studiums kannst du an der Bauhaus-Universität in Wei -mar in vier Semestern auch deinen Master machen. Folgende Ver -tiefungsrichtungen stehen dir dann unter anderem zur Verfügung:Baubetrieb und -wirtschaft, Bauinformatik, Konstruktiver Inge nieurbau.

Praxis wird auch in dem Bachelor-Studiengang an der FH Erfurt großgeschrieben – hier ist ebenfalls ein zwölfwöchiges Ingenieurspraktikum

eingeplant – und zwar am Ende des Studiums. Damit dies und auchnoch deine Bachelorarbeit zeitlich zu schaffen sind, wurde derStudienzeitraum um ein Semester auf insgesamt sieben verlängert. Bisdu aber soweit bist, musst du Module wie Baukonstruktion, Ingenieur -mathematik, Fertigungstechnik und Hydromechanik bis hin zu Bau -vertragswesen absolvieren. Ziel ist es, gründliche Kenntnisse und Fähig -keiten in diesen Fächern zu erlangen, ingenieurmäßiges Denken sowieKommunikationsfähigkeit und soziale Kompetenzen zu erlernen.Außerdem sollst du dazu befähigt werden, Auswirkungen der Bau -technik auf die Umwelt zu erkennen und nachteilige Folgen soweit wiemöglich zu vermeiden. Mit dem Bachelor-Abschluss in der Taschekannst du noch einen Master in den beiden Studienrichtungen Kons -truk tiver Ingenieurbau sowie Tiefbau, Management und urbane Infra -struktur anstreben.

Ob im Baugewerbe oder in den technischen Verwaltungen des öf-fentlichen Dienstes – man erwartet von Bauingenieuren technischesKnow-how und konstruktive Ideen, ebenso aber auch Fremd spra chen -kenntnisse und Organisationstalent. Der Beruf stellt also einige Anfor -derungen an dich, doch dafür kannst du dann auch deine Umweltnachhaltig gestalten. (rf)

! www.fh-erfurt.de

! www.uni-weimar.de

Foto: Danny Gohlke/ddp

WiYou: Wirtschaft und Du · 01/201022

Titel

Alexandra, 16Schülerin

„Eher nicht. Ich fand den Stand von denRechtsanwälten sehr gut,

das hat mich sehr interessiert.“

Carmen, 15Schülerin

„Na klar. Ich interessiere mich fürs Handwerk,weil ich gerne Kunst mache und kreativ

arbeite. Außerdem wäre es schön, draußen zu arbeiten.“

?Kannst du dir vorstellen, im

Handwerkzu arbeiten?

WiYou war für dich auf dem Forum Berufsstart. Eine ganze Straße desHandwerks stellte sich den fragenden Jugendlichen und hatte jedeMenge spannende Angebote im Gepäck. Hier paar Mei nungen de-rer, die sich über die Zukunft im Handwerk informierten. (rw/rf)

Aaron, 16Schüler

„Mein größter Wunsch wäre, Kfz-Mechatroniker zuwerden, Schlosser oder Metallbearbeiter wäre aber auch

okay. Dachdecker wäre spannend, weil man dann sohoch oben arbeitet. Irgendetwas Handwerkliches eben,

ich habe da auch schon ein Praktikum beimAnlagentechniker gemacht.“

Fotos: René Ferchland

Wir unterstützen Sie bei der Ausbildungsplatzsuche!Für das Ausbildungsjahr 2010/ 2011 sucht der Firmenausbildungsverbund Nordthüringen e. V.im Auftrag seiner Mitgliedsunternehmen aus denLandkreisen Nordhausen und Kyffhäuserkreis geeigneteBewerber. Zu folgenden Berufsgruppen könnenBewerbungen eingereicht werden:

MetallverarbeitungHolzbe- und -verarbeitungHotel- und Gaststättengewerbekaufmännischer BereichLagerlogistikBergbautechnologie

Bitte senden Sie Ihre vollständigen Bewerbungs unter -lagen (inkl. letztem Schulzeugnis [Vorder- und Rück -seite]) an nachfolgende Anschrift:

Firmenausbildungsverbund Nordthüringen e. V.Herr SeilerWallrothstraße 499734 [email protected]

Der FAV wird gefördert durch:

Titel

2301/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Ducleuuaig, 16Schüler

„Ich würde später gerne im handwerklichenBereich arbeiten, ich schaue mir hier an,

was zu Kfz angeboten wird.“

Theresa, 16Schülerin

„Ich habe viel über das Dualstudium undStudieren an der Universität Erfurt erfahren,

das kommt für mich vielleicht eher in Frage.“

Richard, 16Schüler

„Die Messe hat mir sehr gut gefallen, ichhabe mich am Stand der Bauhaus-Uni

Weimar informiert.“

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WiYou: Wirtschaft und Du · 01/201024

Deine Karriere

Fotos: Frank Fleischmann

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Berufskunde mit 18 Knoten Damit sie dich ordentlich beraten können, nehmen die Berufsberater der Agenturen für Arbeit schon mal das ein oder andereWagnis auf sich. Schließlich sind sie es, die dir als erstes praxisnahe Infos für deinen Berufseinstieg geben sollen.

Berufsberater ausThüringen undSachsen-Anhaltauf einemMinenjagd bootin der Ostsee

Die Praxis, die sich das zehnköpfige Team aus Agenturen aus Thürin -gen und Sachsen-Anhalt aneignen wollte, würde so manchem wahr-scheinlich ordentlich auf den Magen schlagen. Mit schnellen 18 Knotenging es fast lautlos mit dem Minenjagd boot „Kulmbach“ von Kiel ausüber die Ostsee. Bei schwankendem Bo den unter den Füßen gab es gu-te Gespräche mit Kameraden, Ein blicke in das Arbeits- und Wohnum -feld an Bord und Waffensysteme zum Anfassen. Ein Postüber -gabemanöver mit einem Schnellboot machte das Berufsabenteuerkomplett. Weder Regen, Wind noch der leichte Seegang machten denBeratern zu schaffen.

In enger Kooperation mit dem Kapitänleutnant Heiko Reichert vomPresse- und Informationszentrum (PiZ) der Marine und dem SuhlerProjekt MeerArbeit ging es in den Norden, um den Arbeitgeber Marinehautnah vorzustellen. „Durch das persönliche Kennenlernen des Umfel -des wollen wir den Beratern Wissen vermitteln, welches man nur so er-halten kann“, erläutert Reichert.

„Um jugendlichen Bewerbern die Voraussetzungen und Aufgaben zuerklären reichen oftmals eigene theoretische Kenntnisse nicht aus“, be-

stätigt Michael Streck vom Berufsinformationszentrum (BiZ). Nachdemdie Suhler Agentur bereits seit 2005 aktiv maritime Beratung undVermitt lung durchführt, war es an der Zeit, Neues zu vollbringen. Zielist ein Netzwerk informierter Kollegen, die miteinander und mit derMarine schnell und effektiv zusammenarbeiten.

Kolleginnen und Kollegen aus Weimar, Nordhausen, Jena, Stendal,Halle, Dessau, Sangerhausen und Magdeburg machten auch klar Schiffmit Vorurteilen. Untergebracht in den Kasernen Kiel und Wilhelms ha -ven lernten sie das maritime Soldatenleben direkt kennen. Berufs vor -

stellun gen im Truppenbesuchzentrum der Marine inKiel, ein Workshop im Zentrum für Nachwuchs ge -winnung Wilhelms haven, eine Besichti gung derFregatte „Mecklenburg-Vorpommern“ und ein ge-schichtlicher Ausflug ins Marinemuseum sorgten für

ein Rundum-Paket an Informationen. Mit denen gefüttert geht es jetztwieder zurück an den heimischen Schreibtisch, wo sie auf dich warten,um dir die Infos aus erster Hand zu vermitteln. Gemeinsam vereinbar-ten die Berufsberater noch, 2010 eine Gruppe interessierter Ju gend -licher zu gewinnen, die mit dem Bus das Truppen besuchszentrum derMarine kennenlernen können, um möglicherweise eine maritime Lauf -bahn für ihre Zukunft zu wählen.

Gute Beratung gibt es aber nicht nur zur Marine. Unter der Service-Ruf nummer 01801 – 555 111* können individuelle Beratungsterminemit den Berufsberatern vereinbart werden. Nur detailliertes Wissen überdie Zukunftsmöglichkeiten öffnet Perspektiven und schützt vor Ent täu -schung. Denn auch wenn man rechtzeitig weiß, was man nicht werdenwill, ist es eine richtige Entscheidung. (em)

„Um jugendlichen Bewerbern die Voraussetzungen und Aufgaben zuerklären reichen oftmals eigene theoretische Kenntnisse nicht aus.“

!www.agenturfuerarbeit.de !www.agenturfuerarbeit.de

!www.meerarbeit.de

Deine Karriere

2501/2010 · WiYou: Wirtschaft und DuFoto: Messe Berlin

Deine Karriere im TourismusWillst du arbeiten, damit andere Urlaub machen? Mit Tourismus lässt sich Geld verdienen. Das ist nicht neu und die Fülle anReisebüros, Internetplattformen, Veranstaltern und Werbemaßnahmen in allen Medien unterlegt es.

Gleichzeitig bietet die Branche jede Menge Karrierechancen in allenBildungsbereichen. Angefangen bei der Ausbildung zum/r klassischenReiseverkehrskaufmann/-frau bis hin zum Studium im Tourismus ma -nagement. Aber auch Betriebswirtschaftler, Produktmanager und jedeMenge Assistentenstellen gilt es in dem Bereich zu besetzen.

Einblick in alle sich dir bietenden Möglichkeiten bekommst du in die-sem Jahr auf der ITB Berlin. Das ist die weltgrößte Tourismusausstellungmit über 11.000 internationalen Ausstellern. Auf der Messe wird so-wohl das Fachpublikum, als auch der Privatbesucher angesprochen.Und natürlich ist auch für dich gesorgt, der du auf der Suche nachKarriere möglichkeiten bist.

Das wird dir gebotenEine ganze Halle voller Universitäten, Fachhochschulen, Berufs -akademien und Instituten aus dem In- und Ausland präsentieren ihreAngebote. Auch die Agentur für Arbeit aus Suhl wird wie im vergan-genen Jahr wieder als Fachvermittler in der Halle 5.1 am Stand 101auftreten. Mit der Spezialisierung auf „Meer Arbeit“ bietet die Agenturfür jeden motivierten Bewerber einen Einstieg in die Welt der Kreuz -fahrt mit ihren vielfältigen Jobmöglichkeiten. Außerdem reist dieAgentur mit sechs potenziellen Arbeitgebern aus der Kreuzfahrtbranchean und die haben Jobangebote in der Tasche. Daneben gibt es jedenTag ab 15.00 Uhr interessante Vorträge zum Leben und Arbeiten aufeinem schwimmenden Urlaubsparadies.

Ein eigenes ITB CarreerCenter ist zentraler Treffpunkt für deinenEinstieg in die Hotellerie-, Gastronomie- oder Touristikbranche. VielePersonaler touristischer Unternehmen warten hier auf dich. Du be-

kommst eine Karriereberatung aus erster Hand oder wirst durchBewerbungsmappenchecks unterstützt. Auch aktuelle Job- und Aus -bildungsangebote haben die Unternehmen im Gepäck.

Wann, Wie, Wo?Die Messe findet vom 10. bis 14. März in Berlin statt. Die ersten beidenTage sind den Fachbesuchern vorbehalten. Dazu zählen auch Studentendes Fachbereiches Tourismus, die bei Anmeldung als Gruppe geson-derte Ermäßigungen auf den Eintritt bekommen. Das Wochenende ge-hört dann den Privatbesuchern. WiYou hat für dich in Kooperation mitder Agentur für Arbeit in Suhl zehn mal zwei Tickets zum freien Eintritt.Diese Chance solltest du nutzen. Die ersten zehn Bewerber bekommendie Karten und brauchen sich dann nur noch um die Fahrt nach Berlinzu kümmern. (rw)

! www.itb-berlin.de

Die Agentur für Arbeit findest du in Halle 5.1, Stand 101.Täglich ab 15:00 Uhr hörst du hier spannende Vorträge.

++ ITB BERLIN ++++++++++++++++++++

++++++++++++ 10. bis 14. März 2010 +++

++10 x 2 Freikarten ++++++++++++++++

WiYou: Wirtschaft und Du · 01/201026

Dein Thema

Foto: Markus Hahn/pixelio

Dein Thema

2701/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Handwerk für GenießerUm wie viel ärmer wäre unsere Welt, gäbe es nicht Spe zialisten, die tagtäglich fürdas leibliche Wohl sorgen würden. Echte Genusshandwerker sind es, die mit vielKönnen und Geschick viele Leckereien herstellen.

Den Anfang bei den Handwerksberufen macht der Müller, der seit einiger Zeit nicht mehrMüller, sondern Produktions- und Verfahrens technologe in der Mühlen- und Futtermittel -wirtschaft heißt. Als Müller hast du die verantwortungsvolle Aufgabe, mit viel Technik undKnow-how gleichbleibend hohe Qualität bei Mehl und Futtermitteln zu garantieren. Schonbei der Getreideanlieferung vom Landwirt beginnen die strengen Kontrollen des Rohstoffesim Labor. Feuchtigkeit, Eiweißgehalt und Stärkeeigenschaften müssen geprüft und doku-mentiert werden. Mit viel Erfahrung werden von Müllern dann die idealen Getreide mischun -gen zusammengestellt. Bei der Mehl- und Futter produktion haben Müller heute die Aufgabe,alle technischen Abläufe am Rechner zu überwachen. Deshalb lernst du während deinerAusbildung vor allem den Umgang und die Wartung der technischen Anlagen.

Das Mehl aus der Mühle ist dann wieder die Arbeitsgrundlage für Bäcker und Konditoren.Während es der Bäcker überwiegend mit den gut 400 verschiedenen Brotsorten und mehrals 1.200 Arten von Feingebäck zu tun hat, und sich immer wieder auf die Anforderungenan eine gesunde Ernährung einstellen muss, entwirft der Konditor vielfältige Pralinen -spezialitäten, Kuchen, Creme- und Obsttorten. Eine künstlerische Begabung gehört dazu,wenn ein Konditor nicht nur den Gaumen, sondern auch die Augen seiner Kunden erfreuendarf. Aber nicht nur süße Leckereien entstehen durch das Wirken der Konditoren. Auch fei-ne Pasteten und Gratins werden in den Backstuben gezaubert.

Dazu liefert das Fleischerhandwerk wichtige Rohstoffe. Auch hier dreht sich alles umSicherheit und Qualität, denn Fleisch ist ein sensibles Produkt. Daher hast du als angehen-der Fleischer vor allem die Aufgabe, strenge Hygienevorschriften zu beachten. In deiner drei-jährigen Aus bildung lernst du alles rund um die Produktion von Fleisch und Wurst waren, dasHerstellen von Gerichten und das fachgerechte Verpacken der Waren für den Handel. ImHandel angekommen, kümmern sich sogleich Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk umdie Spezialitäten und beraten ihre Kunden sachkundig über Inhaltsstoffe und Zube -reitungsarten. Als Fachverkäufer kannst du aber noch viel mehr: du bereitest feine Salate vor,gestaltest Buffets und sorgst für eine anspre chende Präsentation von Fleisch- und Wurst -waren an der Verkaufs theke.

Ganz ähnlich, aber weniger deftig geht es bei den Fachverkäufern für Bäckerei undKonditorei zu. Über die Zusammensetzung sämtlicher Backwaren, deren Bekömmlichkeitund nicht zu vergessen, deren Geschmack, wissen die Fachverkäufer alles und können ihreKunden kompetent beraten. Außerdem verpacken sie nach den Wünschen der Kunden diesüßen Leckereien auch als Geschenke und präsentieren die Produkte in ihren Auslagen ap-petitlich. (su)

WiYou: Wirtschaft und Du · 01/201028

Dein Thema

Fotos: ©BLE, Bonn/Foto: Thomas Stephan, rohavideo/pixelio

Kulinarier aller Länder – Vereinigt Euch!

Der Verein Slow Food Deutschland stellt sich dem Trend zur kulinari-schen Verarmung seit Jahren immer erfolgreicher entgegen. Was Mitteder 80er als Idee von Carlo Petrini in Italien begann, setzte sich Anfangder 90er Jahre allmählich auch in Deutschland durch.

Der Münchner Weinhändler Eberhard Spangenberg hob die deutscheSlow Food Bewegung nach italienischem Vorbild 1992 aus der Taufe.Im Mittelpunkt der Aktivitäten des neu gegründeten Vereins stand dieHerausgabe einer deutschen Ausgabe der internationalen ZeitschriftSLOW. Heute erscheint das Magazin alle zwei Monate und ist der kuli-narische Führer, wenn es um gute, nachhaltige und wertvolle Lebens-und Genussmittel geht.

Die Mitglieder von Slow Food organisieren sich in regionalen Tafel -runden, so genannten Convivien. Über 74 solcher Genießerrunden gibtes mittlerweile deutschlandweit. Weltweit sind es über 1.000. Min -

destens einmal im Monat wird gemeinsamgetafelt, die Treffen heißen sinnigerweise„Schneckentreffen“.

Doch nicht nur das eigene Wohlergehenliegt den Langsamessern am Herzen. DieConvivien organisieren Verkostungen regio-naler Produkte, Seminare und Besuche beiProduzenten. Die Philosophie des Vereinslautet „Wissen, was man isst“. Dabei geht es

nicht vorrangig um besonders edle Produkte, sondern vielmehr um dieFrage von Saisonalität und Herkunft. Spargel im Frühjahr und nicht anWeihnachten, Tomaten aus der Region und nicht aus Südeuropa. SlowFood will die Sinne anregen, aber auch die kulinarische Vernunft we -cken. Ganz gleich ob Trüffel oder Blutwurst, ob trockener Rotwein oderfruchtiges Olivenöl – bei Slow Food geht es um Produkte, die Ernährungwieder in den Mittelpunkt des eigenen Lebens stellt. Außerdem schüt-zen die Convi vien fast schon vergessene regionale Lebensmittel vor dem„Ausster ben“.

Wer nun glaubt, die Genießerrunden seien nur für Erwachsene inter-essant, der irrt. Slow Food Deutschland unterstützt Schulgarten projektein ganz Deutschland. Hier lernen auch die zukünftigen Gourmets dieHerkunft selbst angebauter Produkte kennen, die natürlich auch ge-meinsam verarbeitet und gekostet werden. Langsam natürlich!

Junge Landwirte, Köche, Lebensmittelhandwerker, Studenten undKünstler mit Interesse an Slow Food haben sich im Netzwerk YouthFood Movement zusammengeschlossen und geben Lebensmitteln wie-der ihre Esskultur zurück. (dw)

Morgens schnell ein paar Kekse vom Vortag und ein heißer Kaffee. In der Mittags -pause wird zielstrebig das nächste Fast-Food-Restaurant oder der Dönerladen an derEcke angesteuert. Nach dem wohlverdienten Feierabend ist die Lust, sich noch an denHerd zu stellen auch nicht eben groß, also wird schnell eine Tiefkühlpizza in denOfen geschoben oder eine Dose Ravioli aufgemacht. Was nach Klischee klingt, ist weitverbreiteter Ess-Alltag in Deutschland. Immer häufiger greifen die Deutschen zuFertiggerichten, statt auf gute und nachhaltig produzierte Produkte zu achten.

!www.slowfood.de

Slow Food Deutschland e.V. – Eine Erfolgsgeschichte

Dein Thema

2901/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Diätassistenz· Physiotherapie· Masseur & med. Bademeister· PTA· Erzieher· Kinderpfl ege· Logopädie (in Erfurt)

Beginn: 1. August 2010

IFBE Bildungszentrum gem. GmbHSondershäuser Landstraße 29 c99974 Mühlhausen [email protected]

„Ich möchte einen Beruf, mit

dem ich etwas bewirken kann.“

Und was willst du ?

Ausbildung inThüringen

www.die-schule.de

Was kann ich essen bei Milchzucker un -verträglichkeit? Worauf muss ich achten,wenn ich allergisch gegen Nüsse bin?Diätassistenten wissen darüber Bescheid– sie sind die Spezialisten in Sachen Ernäh -rung.

Sie informieren und beraten rund ums Essenund helfen bei ernährungsbedingten Erkran -kungen. Als Diätassistent berechnest duNährwerte und erstellst individuelle Speise -pläne – je nach Krankheitsbild, Essgewohn -heiten und Lebensstil. Du zeigst Menschen,wie man abwechslungsreich, gesund undschmackhaft kochen kann.

Wenn du dich also für Gesundheit undErnährung interessierst, Freude am Kochenund Spaß am Umgang mit Menschen hast,ist der Beruf genau das richtige für dich. AlsDiätassistent arbeitest du in Rehaklinikenund Arztpraxen oder du leitest eine Kran -kenhausküche. Du kannst dein Wissen auchbei Verbraucherzentralen, Gesundheitsäm -tern oder in der Lebensmittel- und Pharma -industrie einsetzen.

Bei uns erwartet dich fächerübergreifendesLernen in familiärer Atmosphäre. Veran stal -tungen finden bei uns gemeinsam statt, undzwar mit den Schülern aller sieben Fach -bereiche. Praktische Einsätze geben dir dieGelegenheit, die Inhalte aus dem theoreti-schen Unterricht umzusetzen – die besteVorbereitung auf das Arbeitsleben. Die Aus -bildung dauert drei Jahre und schließt einerstaatlich anerkannten Prüfung ab. (em)

Weitere Infos findest du auf unserer Home -page: www.die-schule.de. Du kannst unsauch anrufen unter 03601/440556.

Diätassistenten Ernährungsexperten für alle Fälle

HöhengenussEr gilt als eine der beliebtesten Attrak tio -nen Thüringens – der Baumkronenpfad imHainich. Hier kannst du hautnah mit derNatur in Kontakt kommen. Vom Kronen -bereich führt der Pfad bis zu den Wipfelnder Bäu me – und eröffnet auf seiner Längevon 500 Metern Ein blick in einen der viel-fältigsten Lebens räu me der Erde.

Wenn du also schon immer mal wissen woll-test, wie sich anfühlt, in den majestätischenKronen der Bäume zu sitzen und die Umge -bung aus der Vogel pers pek tive zu betrach-ten, bist du auf dem Baum kronenpfad genaurichtig. Doch wie muss es erst sein, wennman in solch einer besonderen Atmosphäreauch noch landestypische Küche kennenlernt und in den alten Wipfeln der Bäume ei-nen unvergesslichen kulinarischen Höhe -punkt erlebt? Genau das fragten sich dieMacher des food. fun. fitness.-Pro jek tes auchund setzten ihre Idee in die Tat um. Am 17.September 2009 erlebten rund 130 begeis -terte Gäste den Höhengenuss am Baumkro -nen pfad. Die Hainichland Gastge ber, dasForsthaus Thiemsburg und der Baum kronen -pfad servierten direkt auf den Brücken desPfads in bis zu 40 Metern Höhe Köstlich -keiten wie Täubchen im Kräutermantel, inWan-Tan-Teig gebackener Käse vom GutSambach, Wildschwein bratwurst auf Rahm -wirsing und süße Spezialitäten. Das Wetterspielte mit, nach einem stimmungsvollenSonnenunter gang wandelten die Gäste aufdem mit Kerzen beleuchteten Baumkronen -pfad unter dem Sternenhimmel. Neben denGerichten der Gastronomen konnten auch re-gionale Produkte wie Wurstspezialitäten ausKirch hei ligen, Senf und Senföl aus dem Wei -marer Land und Kaffee vom KaffeeladenWeimar verkostet werden. Auch in diesemJahr soll wieder ein Höhengenuss am Baum -kronenpfad stattfinden. (dw)

Fotos: fun.food.fitness, IFBE

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WiYou: Wirtschaft und Du · 01/201030

Dein Thema

DSDFD„Lust auf Erfolg“ war gestern – heute ist DSDFD: „Deutschland sucht den Food-Designer!“

Insgesamt 164 angehende Fleischer und Fleischer-Fachverkäuferinnen aus 13 Berufsschulen und fünfBetrieben kämpften Anfang November 2009 beim bundesweiten Lehrlingswettbewerb auf der LeipzigerFachmesse „FleiFood“ um Höchstpunktzahlen. Rund 60 Auszubildende im Fleischer-Handwerk präsentier-ten unter Anleitung von Sven Tholius - Convenience Produktmanager der Firma VAN HEES - ihr Können.Der Gesamtsieg ging, wie sollte es auch anders sein, an das Genussland Thüringen. Den holte sich dasTeam der Berufsschule Gera. Aus vier Bundesländern waren Azubis aller drei Lehrjahre nach Leipziggekommen. Während die künftigen Fleischer um die besten Rollbraten und Grillplatten wetteiferten, fertig-ten die künftigen Fleischerei-Fachverkäuferinnen Kanapee- und Schnittchen-Platten sowie eine Geschenk -idee zum Kindergeburtstag an. Am Morgen des Wettbewerbstages hatten die jungen Leute genau 90 Minu -ten Zeit, ihre Kreationen direkt auf der Messe herzustellen - für viele ein ungewohnter Stress. (bo)

www.fleifood-messe.de

Foto: Messe Leipzig/Rainer Justen

Dein Thema

3101/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

WiYou: Wirtschaft und Du · 01/201032

Dein Thema

Du bist, was du isst – Ernährungswissenschaft

WAS STUDIEREN? TEIL 3

Damit der Mensch leben kann, muss er Nahrung zu sich nehmen. „Gesünder essen und leben“ ist deutlicher Trend. Die Tro phologie ist der Studiengang, der sich mit der Beziehung von Nahrung und Mensch auseinandersetzt. Es gibt für dich viel-seitige Berufsmöglichkeiten in Organisationen, Instituten, Industrie und Medien, wenn du Ernährungs wissenschaftler bist. Au -ßerdem kannst du dich in den verschiedenen Bereichen der „Life Sciences“ betätigen – das Feld verspricht viel für die Zukunft!

„Life Sciences“ sind die Lebenswissenschaften, die sich mit den Pro -zessen und Strukturen von Lebewesen beschäftigen. Eine zentrale Fach -disziplin der Lebenswissenschaften ist die Trophologie. In der Tropho -logie, was auf deutsch die Ernährungswissenschaft ist, geht es vor allemum die naturwissenschaftlichen Aspekte der Ernährung: Wie sind je-weils Nahrungsmittel und der menschliche Körper beschaffen, was be-wirkt welche Ernährung? Was deutet auf eine gute, was auf eineschlechte Ernährung hin? Und was heißt eigentlich „gesunde Ernäh -rung“? Die Trophologie selbst ist eine Naturwissenschaft, die zwischenden Fächern Me dizin und Biochemie angesiedelt ist.Wer dieses Fach beherrscht, der kann auch Nahrungs -mittel und ihre Zusammensetzung, ihren Nährwerteinschätzen.

An der Friedrich-Schiller-Universität Jena kannst du Ernährungs wis -senschaften sowohl im Diplom- als auch im Bachelor-Studiengang stu-dieren. Im Grundstudium des Diplomstudienganges setzt du dich mitPhysik und Biostatistik, Chemie, Biochemie, Genetik und Biochemie derErnährung auseinander. Den Aufbau und die Funktionsweise desmensch lichen Körpers zu verstehen ist elementar für alles Weitere undvor allem für das Bestehen der Diplomvorprüfung! Zu den Pflicht -fächern des folgenden Hauptstudiums gehört die spezielle Ernäh -rungsphysiologie, in der dein Blick auf Körperleistungen wie Repro -duktion, Wachstum, Laktation, Arbeit und Sport geschult wird.

Weitere Pflichtfächer sind Humanernährung, Ernährungstoxikologieund Lebensmittelchemie. Hier geht es schon um den Schutz des Ver -brau chers, indem Lebensmittel und ihre Rohstoffe im Labor analysiertwerden. Auch lernst du die funktionellen Lebensmittel kennen, die al-so über ihre Ernährungs funktion hinaus gesundheitlich bedeutsamsind. Ein dreimonatiges Betriebs praktikum ist bis zum neuntenSemester zu absolvieren. Das neunte Semester dient dann ausschließ-lich zur Anfertigung der Diplom arbeit. Dieser Studiengang ist zulas-sungsbeschränkt, der Ba chelor-Studien gang hingegen nicht.

In sechs Semestern des Bachelorstudienganges an der Friedrich-Schiller-Universität eignest du dir die Grundlagen der Ernährung unddes mensch lichen Stoffwechsels an. Du wirst auf eine Berufstätigkeitauf der mittleren Qualifikationsebene in Unternehmen der Industrie,in Forschungslaboren und in Behörden vorbereitet. GrundlegendeKennt nisse in den naturwissenschaftlichen Fächern und ein generellesVer ständnis für naturwissenschaftliche Fragestellungen solltest du mit-bringen. Im Bachelor-Studium an der Biologisch-PharmazeutischenFakultät beschäftigst du dich dann zunächst mit Physik, Mathematik,Chemie und Biochemie. Hast du erst einmal den „Bachelor of Science“-Abschluss, kannst du in den Master-Studiengang „Molecular Nutrition“übergehen, möglicherweise mit Auflagen auch in „Molecular Medicine“oder „Molecular Life Sciences“ an der Alma mater Jenensis. (rf)

Wie sind Nahrungsmittel und der menschliche Körper beschaffen? Wasbewirkt welche Ernährung? Was deutet auf eine gute, was auf eine schlechteErnährung hin? Und was heißt eigentlich „gesunde Ernährung“?

!www.uni-jena.de

Foto: Henrik G. Vogel/pixelio

Dein Thema

3301/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Biotechnologie und Umweltchemie

WAS STUDIEREN? TEIL 4

Biotechnologie studierenIn Deutschland gibt es etwa 500 Unter nehmen, die sich mit Biotech -nologie beschäftigen. Nach Angaben des Bundesministeriums fürBildung und Forschung zeigt sich die Bran che sehr stabil und konntesogar in der wirtschaftlichen Krise ein Wachstum verzeichnen. Kern derBio tech nologie ist die Anwendung von Wissen schaft und Technik auflebende Organismen. Das Fach bildet eine Schnittstelle zwischenBiologie, Che mie und Phy sik – von Natur- und In -genieur wissenschaften. Die Fachhochschule Jenabietet einen Bachelor-Stu diengang an, in dem duGrundlegendes über Mess- und Analysemethoden,Verfahrens techniken und Apparate bau lernst. DieAusbildung erfolgt praxisorientiert und berufsbefähigend mit demFokus auf die biotechnologische Produktion von Produk ten sowie aufAnwendungen der Biotechnologie in der Umwelt technik. Am Ende desStudiums folgen ein Praxismodul und die Ba chelor arbeit, die in derRegel in Unternehmen oder externen For schungs institutionen durch-geführt werden. Durch die erlangten Kenntnisse bieten sich für dichaußer in der Lebensmittelindustrie berufliche Perspektiven in der phar-mazeutischen und chemischen Indus trie, Umweltschutztechnik, imAnlagen- und Apparatebau und in Untersuchungsämtern.

Umweltchemie studierenIn nahezu allen Industriezweigen werden Umweltchemiker eingesetzt;so in Umwelt überwachungs insti tuten, in der Energieerzeugung oder inTrink- und Abwasseranlagen. Das Che mie studium ist zum einen theo-retisch – wie jedes Studium – doch zugleich auch praktisch, denn du

verbringst einige Zeit im Labor, wo du Experimente mit den unter-schiedlichsten Stoffen durchführst. In zehn Se mestern kannst du an derFriedrich-Schiller-Universität Jena dieses Fach studieren. Zunächst ab-solvierst du das dreijährige Basis studium Chemie, Kernfächer bildenAnorganische und Analytische Chemie sowie Organische Chemie undPhysikalische Chemie. Eine Grund aus bildung erfolgt ebenso in Tech ni -scher Chemie, Rechtskunde und Toxi kologie für Chemiker und

Umweltchemie. Nach dem Vordiplom gehst du ins Schwerpunktstudiumüber, wo du in modernen Synthese me tho den, Technischer Umwelt -chemie, Recycling und Umweltanalytik ausgebildet wirst. Außerdemmusst du ein Vertiefungsfach wählen; entweder Toxikologie, Geo -wissenschaften oder Ökologie. Entscheidest du dich für letzteres undmeisterst im neunten und zehnten Semester deine Diplomarbeit sowieein chemisches Kolloquium, dann kannst du dich Umweltchemiker nen-nen. Als solcher könntest du dich dann also der Untersuchung vonLebens- und Genussmitteln, der Bestim mung von Reinheitsgraden,Qualitätsprüfungen nachwachsender Rohstoffe und gutachterischenTätigkeiten widmen. (rf)

! www.uni-jena.de

! www.fh-jena.de

Was die Produktüberwachung angeht, können etwa Umweltchemiker undBiotechnologen viel leisten. In einer solchen Position wirst du sicher guteChancen auf dem Arbeitsmarkt haben.

In dem was wir essen und trinken steckt nicht immer nur Gutes. Die Zusammensetzung der Lebensmittel wird komplexer, dieInhaltsangaben unüberschaubar. Da braucht es Experten, die für den Schutz des Verbrauchers sorgen. Sie nehmen das Fertig ge -richt genau unter die Lupe, entlarven Krankheitserreger und können Lebensmittel mit hoch entwickelter Technik auf gentech ni-sche Veränderungen testen. Davon hängt ab, ob die Produkte in den Handel kommen beziehungsweise dort bleiben dürfen.

Foto: Michael Bührke/pixelio

WiYou: Wirtschaft und Du · 01/201034

WiYou sucht dich

WiYou sucht

> suchen engagierte Junior-Redakteure.> veröffentlichen deine Artikel, mit deinem Foto

und deinem Namen.> suchen Themen, die an deiner Schule oder Universität

für Gesprächsstoff sorgen.> gehen mit dir zu Unternehmen und stellen mit dir

gemeinsam deine Fragen an Geschäftsführer oder Personalentscheider.

> kennen heute schon deinen Chef von morgen.

> suchst einen zu dir passenden Praktikumsplatz?> hast ein Praktikum absolviert und möchtest das

Unternehmen empfehlen?> weißt genau, was du studieren willst und suchst

Unternehmen, die genau dich brauchen?> weißt noch nicht was du studieren willst, dich

interessieren aber verschiedene Themen?> hast Lust selbst einmal für WiYou zu schreiben?> möchtest mit uns gemeinsam ein Unternehmen

besuchen?> hast ein Thema, das du unbedingt in WiYou

veröffentlichen willst?> schreibst vielleicht schon für eure Schüler- oder

Universitätszeitung? > hast Fragen an Unternehmer, Politiker oder

Ausbildungsverantwortliche?> möchtest eine Umfrage für uns machen?> möchtest WiYou inhaltlich mitgestalten?

Wir Du

Fotos: Dietmar-Meinert/pixelio, Alexander-Hauk/pixelio, Stephanie Hofschlaeger/pixelio, Paul-Georg-Meister/pixelio

WiYou sucht dich

3501/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Weltweit informieren Journalisten täglich über wichtige und unwichtige Ereignisse, suchen die

großen und kleinen Geschichten und bringen diese zu uns nach Hause. Doch die Nachrichten ge-

schehen nicht nur in der Welt. Sondern auch hier in Thüringen, hier in deiner Stadt, hier in dei-

nem Umfeld. Berichte uns von deinen Geschichten! Berichte uns davon, was in deinem Umfeld

passiert, was dich interessiert, was dich bewegt. Wir unterstützen dich bei deiner Recherche, wir

bringen dich in die Unternehmen und wir zeigen dir, wie eine Zeitschrift entsteht.

Werde Redakteur für WiYou – wir bringen deine Geschichte!

> melde dich bei der WiYou-Redaktion per Mail, per Post oder ruf einfach an!

> kannst du gemeinsam und unter Anleitung derWiYou-Redaktion deine Themen platzieren!

> werde Mitglied im WiYou-Redaktionsbeirat! In regelmäßigen Redaktionskonferenzen kannst du mitbestimmen, was in WiYou veröffentlicht wird.

> deine Meinung ist uns wichtig! > WiYou ist dein Thüringer Wirtschaftsmagazin und

braucht genau dich! > wir schaffen Verbindungen für dich!

genau dich!

DennDann

WiYou: Wirtschaft und Du · 01/201036

Momentaufnahme

Am 17. Juni 2009 wurde es zum ersten Mal laut; in etwa 70 deutschen Städten be-streikten zehntausende Schüler und Studenten erstmals im Rahmen des Bildungs -streiks 2009 ihre Bildungseinrichtungen. Fünf Monate später – am 17. November –gab es wiederum Proteste; in Anlehnung an den internationalen Aktionstag „Edu -cation is not for sale“. Zahlreiche Aktionen wurden ins Leben gerufen, um auf dieProbleme aufmerksam zu machen, dabei wurden vor allem Hörsäle besetzt.

„Auch die Universität Erfurt brennt!“ hieß es ab dem 17.November, ein Plenum aus Studierenden beschloss die

Besetzung des Audimax. Einen Tag später diskutierte der neue Thüringer Ministerfür Bildung, Wissenschaft und Kultur, Christoph Matschie, mit hunderten Protestlernvor Ort. Am 19. und 20. November gingen die Universitäts- und Fachhoch -schulstudenten Erfurts auf die Straße – über den Juri-Gagarin-Ring zum Landtag, wo-bei sich auch Auszubildende und Schüler beteiligten. Am 23. November wurde diefriedliche Besetzung des Audimax der Universität Erfurt beendet.

Ebenfalls am 17. November wurde die Friedrich-Schiller-Universität in Jena besetzt. Im Hörsaal Vier dergrößten thüringischen Hochschule bildeten sich

Arbeits- und Diskussionsgruppen. Anfang 9. Dezember fand eine Podiumsdiskussionmit der Universitätsleitung statt.

In Weimar hingegen hatte man „keine Zeit für Streik“,an der Bauhaus-Universität aber zumindest Zeit fürKreatives. Am 4. Dezember wurde so in Weimar die

„Bil dungs republik“ ausgerufen, sie soll die bundesweiten Bildungsforderungen mit-einander vernetzen. (rf)

„Auch die Universität Erfurt brennt!“

Besetzung der FSU in Jena

„Bildungsrepubik“ in Weimar

Studentenstreiks 2009 Eine Chronologie

www.bildungsstreik.netWeiterführende Infos zu den Studentenstreiks 2009 findest du unter:

Foto: Jens-Ulrich Koch/ddp

Momentaufnahme

3701/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Im Jahre 1999 trafen sich Bildungs minis -ter aus 29 Europäischen Ländern um dieSchaf fung einer europäisch einheitlichenHochschullandschaft zu gewährleisten. Sietrafen sich im italienischen Bologna, daherauch der Name Bologna-Prozess. Und daes sich um einen Prozess handelt, hält ernach wie vor an und wird permanent er-wei tert und umgesetzt. Alle zwei Jahre tref-fen sich die Bildungsminister und analy -sie ren, inwieweit die beschlossenen Zieleumge setzt wurden. Mittlerweile sind es 46europäische Staaten, die sich beteiligen.Außer dem nehmen aber auch Studenten,Vertre ter der Hochschulen, Unternehmerund einige weitere Organisationen an denKon ferenzen teil.

Im Wesentlichen geht es um die Refor -mierung von drei wichtigen Punkten: DieMobilität von Studierenden soll gefördertwerden, gleichzeitig soll die Studiendauerverkürzt und der Zugang zu einem breitenHochschulspektrum durch die Einführungeuropaweit vergleichbarer Studienab -schlüs se erleichtert werden. Bis 2010 soll-ten diese Maßnahmen umgesetzt sein,wenngleich der Prozess freiwillig ist, alsokeine Maßgabe darstellt. In Deutschlandwurden beispielsweise nahezu alle Studien -gänge auf Bachelor und Master umge -stellt. (rw)

Hartnäckig verweilten die Besetzer der Münchner Ludwig-Maximilians-Univer -sität ganze sieben Wochen im Audimax der Uni. Aber das Ende des Jahres 2009brachte auch dort das Ende der Besetzung. Uni-Präsident Bernd Huber ließ dasGebäude räumen. „Unerträglich“ sei die Situation mittlerweile geworden. Einenbitteren Beigeschmack hinterlässt dabei der vermeintliche Schaden, der wäh-rend der Besetzung an dem Gebäude entstanden sein soll. 100.000 Euro ste-hen zur Diskussion. Das ist zwar von den Studentenals „nicht nachvollziehbar“ kommentiert worden,dennoch ermittelt nun die Polizei gegen die ehema-ligen Besetzer.

Unterdessen ist aber nur wegen der Räumung besetzter Hörsäle und langsamweniger werdender Berichterstattung über die Proteste das eigentliche Problemnoch nicht vom Tisch, und das nicht nur in Bayern. Die Umsetzung des Bologna-Prozesses wird wohl auch in den nächsten Wochen und Monaten noch dieGemüter von Politikern, Professoren und Studierenden erhitzen. Gleichwohl, diePolitik reagiert und kündigt eine Aufnahme der Gespräche und das Finden ak-zeptabler Lösungen an. (rw)

Bei allen Bemühungen Thüringer Hochschulen zeigt der Vergleich dennoch:Thüringen ist abgeschlagen hinter der Konkurrenz. Der Stifterverband für dieDeutsche Wissenschaft veröffentlichte einen Bologna-Check bei dem verschie-dene Kriterien der Studienstandorte aller Bundesländer verglichen wurden.Einzig bei der Kategorie „Einführung von Bachelorund Master“ liegt Thüringen mit seinen angebotenenStudiengängen im Mittelfeld. Auch die Anzahl derer,die ein solches Studium durchführen oder sich neueingeschrieben haben liegt im bundesdeutschenDurchschnitt. Ein wenig darüber liegt gar der Anteilder BA und MA-Absolventen. Weit abgeschlagen istThüringen jedoch im Bereich des Praxisbezugs. Auch bei der gefordertenMobilität und dadurch ebenso bei der internationalen Attraktivität findet sichThüringen in der Schlussgruppe wieder. Das bedeutet noch einiges an Arbeitfür die hiesige Studienlandschaft. (rw)

Das Ende der Besetzung

Bologna Prozess

Thüringen hält dem Vergleich nicht Stand

Das Problem ist noch nicht vom Tisch.

Thüringen weit abge -schlagen – nicht nur im

Bereich des Praxisbezugs.

Hintergrund

Foto: Jens Schlüter/ddp, Jens-Ulrich Koch/ddp (2)

nommen auf dem Weg zur abgeschlossenen Aus bil -dung als Polizei meisterin.

Mein Wunsch Polizistin zu werden ergab sich einer-seits aus meiner Leidenschaft für Sport, vor allem aberauch aus meinem Gerechtig keitssinn. Schon in derGrundschule war ich stets darauf bedacht Konflikte zulösen. In meiner späteren Schulausbildung habe ichals Klassensprecherin und Kapitänin meiner Volley -ballmannschaft gern Verantwortung übernommen. Einreiner Bürojob wäre für mich nie in Frage gekommen,ich arbeite gern mit Menschen – brauche die Ab -wechslung.

Bereits die ersten Tage während der Ausbildung aufdem Drachenberg in Meiningen bestärkten mich inmeinem Entschluss, diesen Beruf zu erlernen. Natürlichwar ich aufgeregt. Direkt nach der Schule sollte ichnun zwei Jahre lang, fünf Tage die Woche, rund um dieUhr mit etwa 120 Fremden verbringen. Doch dieAufregung legte sich, denn jeder von uns war neu, wirfanden in nur wenigen Tagen zu einem starken Teamzusammen und auch die Lehrer hatten viel Verständnisfür die „Neuen“.

Wir sind alle zusammen in einem Haus unterge-bracht, zwei bis drei pro Zimmer. Es gibt nur einen gro-ßen gemeinsamen Duschraum je Etage. Am Anfangfiel es mir schwer meine Privatsphäre aufzugeben, aberinzwischen habe ich mich damit arrangiert und die po-sitiven Seiten entdeckt. Aus Fremden sind Freunde ge-worden, die man immer erreichen kann, denn sie woh-nen ja nur eine Tür weiter. Außerdem lerne ich immermehr Verantwortung zu übernehmen, die Trennungvon meinen Eltern und alten Freunden macht michselbstständiger und erwachsener, auch wenn es zu-nächst schwer fällt.

Von den Fächern und den Anforderungen, die an unsgestellt werden, war ich anfangs überrascht. Zunächst

wird in zwei Grundkursen die theoretische Basis für polizeilichesHandeln vermittelt – danach in Mo dulen das Praktische in Verknüp -fung mit der Theorie gelehrt. Letztere befasst sich mit Staats- undVerfassungsrecht, Straf- und Ordnungs widrigkeitenrecht, Verkehrsrechtund immer wieder mit Gesetzen. Die Lehrer erwarten, dass die ange-sprochenen Themen in der nächsten Unterrichtseinheit bereits be-herrscht werden. Oft muss ich auch die Nachmittage mit Lernen ver-bringen, ähnlich wie beim Abi.

In den Mo dulen werden dann polizeiliche Fälle nachgestellt, wozu eseigens so genannte Tatortwelten gibt. Diese Fälle müssen wir alsStreifenteam lösen, während Lehrer und Mi tschüler uns aus demHintergrund beobachten – eine optimale Vorbereitung auf das späte-re, tatsächliche Berufsleben als Polizistin. (em)

Aufgeben gilt nicht – ich habe mit der Atmung zu kämpfen, die Beinewerden langsam schwer. Laufen hilft mir meine Gedanken zu ordnen,doch heute muss ich diese verdammte Zeit packen. Ich treibe seit mei-nem sechsten Lebensjahr aktiv Sport. Sport war immer mein Lieblings -fach und 15 Punkte nie ein Problem – das aber ist nun alles ANDERS.Vor Augen sehe ich nur noch die Ziellinie und meine Sportlehrerin, diemich lautstark anfeuert. Die 5.000 Meter sehen aus der Entfernunggar nicht so weit aus, trotzdem fordern sie mir Alles ab. Noch eine hal-be Runde – ich bin ehrgeizig, Aufgeben ist folglich keine Option. Jetztheißt es Zähne zusammenbeißen und für meinen Traumberuf kämp-fen! Ich erreiche das Ziel und bin stolz auf mich. Wieder eine Hürde ge-

WiYou: Wirtschaft und Du · 01/201038

Deine Karriere

!www.polizeiausbildung.info

Foto: Carina Petermann

Aufgeben giltfür mich nicht!Ehrgeiz, eine Leidenschaft für Sport und die Bereitschaft, viel zu lernen,sind notwendig, um die anspruchsvolle Ausbildung zur Polizeimeisterinbei der Thüringer Landespolizei zu bestehen. Die 19jährige Anne-MarieSchünzel berichtet aus ihrem Ausbildungsalltag.

„Mein Wunsch Polizistin zu werden ergab sich einerseits aus meinerLeiden schaft für Sport, vor allem aber auch aus meinem Gerechtig keitssinn.“

Deine Karriere

3901/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Traumberuf in der Praxis testenPraktika vereinfachen den Berufseinstieg. Soviel ist ja klar. Aber bevor du dir einen Platz in einem Unternehmen suchst, musst du ja erst einmal wissen, was du eigentlich willst. Und das geht wiederum mit der Frage konform, was du eigentlichalles kannst.

Willst du mehr über das Projekt BBO wissen? Schreib eine Mail an:

Stärken und Schwächen erkennen und darauf deine Berufswahlent -scheidung zu bauen, dabei hilft dir zum Beispiel das Projekt BBO.Betriebliche Berufsorientierung heißt das Ganze ausgesprochen undstartete im Januar 2009 in fünf Regionen Thüringens – Erfurt, Jena,Weimar, Saalfeld und Gera.

Mit Hilfe einer so genannten Entwicklungs- und Zielvereinbarungwerden alle deine Aktivitäten und Fortschritte dokumentiert. So stellstdu deine Berufswahlentscheidung auf sichere Beine und kannst gutvorbereitet in deine Ausbildung starten.

Die Regelschule Greiz-Pohlitz beispielsweise ist Partner des Projektesund unterstützt zusammen mit Eltern und Betriebenihre Schüler, die sich freiwillig im Projekt BBO enga-gieren. Gemeinsam mit Lehrern und Schulleitungwerden hier Möglich keiten gefunden, vertiefte Praxis -erfahrungen in Unternehmen der Region zu sam-meln.

Patrick ist 16 Jahre alt und geht in die 10. Klasse der StaatlichenRegel schule Greiz-Pohlitz. Er ist einer derjenigen, die vom Projekt BBOprofitieren. Schon lange steht sein Berufswunsch fest: KFZ-Mecha -troniker. Zum zweiten Mal machte er bereits in den Ferien ein freiwilli-ges Prakti kum bei ATU in Greiz. Er hat hier die Möglichkeit, seinenTraum beruf genau kennen zu lernen und sich selbst und die eigenenFä hig keiten zu testen.

„Ich konnte dort sehr gute Einblicke in das Berufs bild gewinnen“, sagtPatrick, „die Praktika haben mir gezeigt, dass ich nur den Beruf des Me -

chatronikers erlernen möchte. Es hat meinen Berufs wunsch gestärktund auch 100prozentig bestätigt.“ Einen guten Eindruck machte Pat -rick mit seinem Engagement auch auf seinen Prak tikums betreuer unddamit ist der Weg zu einem Ausbildungs platz für ihn weniger steinigals es vorher der Fall war.

Einen Tipp hat Patrick für dich: „Streng dich an, den Job zu bekom-men den du gerne möchtest. Freiwillige Praktika machen Spaß undman kann dabei viel lernen. Viele Arbeitgeber schauen erst auf dieNoten. Bei den Praktika wird aber auch auf die praktische Arbeit ge-schaut. Das ist in vielen Berufszweigen sehr wichtig und kann derGrundstein für die Zukunft sein.“

Träger des Projektes sind das Jenaer Bildungszentrum gGmbH, Schott,Carl Zeiss AG, Jenoptik AG mit den Projektpartnern: Bildungswerk fürberufsbezogene Aus- und Weiterbildung Thüringen gGmbH und dasBildungswerk der Thüringer Wirtschaft e.V. (rw/em)

Hier hast du die Möglichkeit deinen Traumberuf ganz genau unter die Lupe zu nehmen und erkennst gleichzeitig deine Stärken und Schwächen.

! [email protected]

Foto: Lehrstuhl für Raumfahrttechnik/TU München

WiYou: Wirtschaft und Du · 01/201040

Ange-PINt!!!

AngePINt!!!

Fotos dieser Doppelseite: Marc Dietrich - fotolia.com, Kraft, privat, TU Chemnitz/Uwe Meinhold, Robert Bosch Stiftung

Ange-PINt!!!

4101/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

WiYou: Wirtschaft und Du · 01/201042

WiYouLogie

Im Prinzip besteht ein Rasierer nur aus zwei Komponenten: Kunststofffür den Griff und Metall für die Klingen. Die Produktion der Kunst -stoffteile ist relativ einfach. In großen Maschinen werden Kunststoffegeschmolzen und in die passende Form gebracht. Damit die Griffe auchgut in d er Hand liegen und nicht wegrutschen, wenn sie nass werden,bekommen sie noch einen Gummibelag.

Komplizierter wird es bei der Herstellung der Klingen. Am Anfangstehen große Rollen mit einem Stahlblechband. Das ist entweder ausEdelstahl oder aus Karbonstahl. Beide durchlaufen den ersten Stanz -prozess und bekommen die typische Form einer Rasierklinge. Am Endeder Maschine kommen dann hunderte Meter Rasierklingen an einemStück heraus und werden erneut aufgerollt und dann gehärtet. Würdensie vorher gehärtet, wäre derVerschleiß der Stanzmaschi -nen zu hoch.

In der Härtung werden dieRasierblechstreifen auf gut1.200 Grad erhitzt und sofortauf minus 70 Grad abgekühlt, um sogleich wieder auf mehr als 300Grad erwärmt zu werden. Dadurch verändert sich die molekulareStruktur des Metalls und es wird härter und widerstandsfähiger. Danndürfen die Metallstreifen etwas langsamer auf Zimmer temperatur ab-kühlen und werden wieder aufgerollt.

Aber noch sind die Metallbänder an den Seiten stumpf. Der Schleif -prozess macht aus ihnen erst die sprichwörtlich rasierklingenscharfenMetallstücke. Während der Karbonstahl in einem Winkel von 27 Gradge schliffen werden kann, bekommen die Edelstahlklingen „nur“ einenWinkel von 30 Grad, sind also weniger scharf. Das liegt ganz einfachan den Molekularstrukturen der Metalle. Würde man den Edelstahl ineinem kleineren Winkel schleifen, wäre die Schnittkante uneben undsieht unter einem Elektronenmikroskop ausgefranst aus. Das macht sichnatürlich beim Rasieren bemerkbar. Der Karbonstahl dagegen bleibtgleichmäßig eben. Aber Karbonstahl lässt sich nicht beschichten undso sind die Klingen nach dem Schleifen im Prinzip schon fertig. Ganzanders der Edelstahl. Er bekommt noch eine hochfeine Chromschichtund eine Schicht aus PTFE, das als Teflon bekannt ist. Dadurch wird dieRasur besonders komfortabel. Also obwohl die Karbonklinge technischgesehen schärfer ist, rasiert es sich mit Edelstahl sanfter.

Warum nun aber zwei verschiedene Klingen mit unterschiedlichenSchärfen? Das liegt ganz einfach daran, dass es auch unterschiedlicheHaartypen gibt. In Europa wird sich überwiegend mit Edelstahl rasiert,in Afrika eher mit Karbon. Der hellhäutige Europäer hat dünnere Bart -haare, die auch mit den stumpferen Klingen gut zu schneiden sind. Derdunkelhäutige Afrikaner dagegen hat sehr starke Barthaare, die sichmit einer Karbonklinge besser kürzen lassen. Bedenkt man, dass einBarthaar etwa den Widerstand eines gleichdicken Kupferdrahtes hat,wird klar, welche Belastungen eine Klinge aushalten muss. Die klassi-sche Rasierklinge hält daher nur eine gute Woche. Moderne Klingen,wie sie in Schneideinheiten mit drei oder gar fünf Klingen eingesetztwer den, können schon vier Wochen genutzt werden. Bei den vielenMenschen, die sich mit dem Rasieren ihrer Haare beschäftigen undnach recht kurzer Zeit neue Klingen benötigen, sind die Produk tions -zahlen der Feintechnik nicht überraschend. Aber dennoch ist es beein-druckend, dass pro Jahr bis zu 400 Tonnen Stahl zu über 1,2 MilliardenRasierklingen veredelt werden. Und aus diesen Klingen werden dann

Ganz gleich ob Mann oder Frau, Mädchen oder Junge, ir-gendwann kommst auch du einmal dazu, die Körperpflegeauch mit dem Stutzen oder Entfernen der Körperhaare zu ver-binden. Das geht auch ganz fix; ein wenig Wasser, etwasSchaum, einfach mit dem Rasierer drüber und Beine oderGesicht sind haarlos und weich. Alles was du dazu brauchst,gibt’s in der Drogerie.

Aber das wichtigste Element, der Ra sierer selbst, ohne dennichts geht, durchläuft einen ziemlich aufwändigen Prozess,an dem hunderte Menschen beschäftigt sind. Einige davonkommen aus Thüringen. Hier, ganz im Süden, bei der FirmaFeintechnik in Eisfeld, Nassrasierer in allen möglichenFormen und Farben. WiYou war für dich unterwegs und hatsich einige Stunden lang die Geburt eines Nassrasierers ange-sehen.

Messerscharf ist nicht genug!

Ein Barthaar hat etwa denWiderstand eines gleichdickenKupferdrahtes. Da wird klar,welche Belastungen eineKlinge aushalten muss.

Sichtkontrolle der fertigen Klingen

Fotos: Sascha Uthe

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4301/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

etwa 600 Millionen Schneideinheiten, die mit Griff oder als Nach füll -packung verkauft werden.

Dass die Schneideinheiten auch gut funktionieren liegt in den Händenvon rund 250 Beschäftigten in Eisfeld. Mit den Klingen selbst und demEinsetzen der Klingen in die Schneideinheiten haben die Angestelltengar nichts zu tun. Handarbeit wäre hier zu gefährlich und unhygienischdazu. Stanzen, Härten, Schlei fen und letztlich das Ab bre chen der ein-zelnen Klingen aus dem langen Metallband, übernehmen Maschinen.Erst nach der Herstellung des eigentlichen Rasierers mit Klin genkopfund Griff kommen die Mitarbeiter in direkten Kontakt mit denProdukten. Sie werden sortiert, verpackt und anschließend in die gan-ze Welt geliefert. Die Rasierer der Feintechnik aus Eisfeld findest du invielen Ketten Deutschlands als deren Handelsmarken.

Als Thüringer kannst du dich aber nicht nur mit den Rasierern aus hei-mischer Produktion verschönern, sondern auch vor Ort selbst dabei sein,wenn sie entstehen. Derzeit arbeiten zwölf Azubis in Eisfeld, aber dasUnternehmen würde gern auf 15 oder 16 aufstocken. Du kannst hierdeine Ausbildung als Industriemechaniker beginnen und bist mit derBetreuung und Instandsetzung der technischen Anlagen beauftragt.Als Verfahrensmechaniker bedienst du die Spritzgussmaschinen fürdie Kunststoffteile, als Werkzeugmechaniker kümmerst du dich um Er -satzteile für Maschinen und Anlagen und als Maschinen- und An la -gen führer bedienst du Schleifmaschinen, Stanz- und Druckmaschinen.Der Mechatroniker, der hier auch ausgebildet wird, darf neben denmechanischen Anlagen auch die Steuerungstechnik und Elektronik be-arbeiten.

Am Anfang die Haut mit sehr heißem Wasser benetzen.Es darf so heiß sein, dass du es gerade noch erträglich findest, also biszu 80 Grad sind möglich. Das bereitet die Haut vor und das Haarnimmt Feuchtigkeit auf und wird weicher.

Dann das Einschäumen.Am Besten nimmst du eine Rasierseife, die du mit einem Rasierpinselaufträgst. Schaum aus der Dose ist auch gut. Rasiergel sorgfältig auf-schäumen. Im arabischen Raum wird beispielsweise statt des SchaumsÖl verwendet, das auch den Effekt hat, das Haar geschmeidiger undso mit leichter schneidbar zu machen.

Dann heißt es warten. Etwa drei bis vier Minuten solltest du den Schaum einwirken lassen da-mit er seine Wirkung entfalten kann.

Das Rasieren.Einfach mit einer nassen Klinge die Haare einfach entfernen. Noch ei-ne milde Lotion, um die Haut zu beruhigen, und schon kann der Tagmit einer samtweichen Haut beginnen. (su)

Noch ein paar Tipps zum Rasieren von den Klingenexperten der Feintechnik in Eisfeld

! www.feintechnik.com

Handarbeit in der Endmontage

Aus den geschliffenen Klingenund den Kunststoffgriffen entstehtder fertige Rasierer.

antreten wollen. Luxus nicht ausgeschlossen,sondern erwünscht natürlich. Die Vereinig -ten Arabischen Emirate, Dubai und AbuDhabi als fortschrittlichste und für die Ge -schäfts- und Tourismus in dustrie am Be deu -tendsten sind Magnete für Urlauber und Un -ter nehmer aus aller Welt. Angefangen vomBadeurlaub, über Shop ping erlebnisse bis hinzu den größten Ge bäuden der Welt als tou-ristische Attrak tion haben sie alles zu bieten.Stefan und Micha el bieten eben nur nochein wenig mehr.

Aber eins nach dem anderen. Die Idee da-zu entstand, als Michael, der eine Ausbil -dung als Hotelfachmann im Grand Hotel inErfurt machte, sich für ein halbes Jahr nachDubai aufmachte, um dort zu arbeiten. Zeit -weise für den Tourismus tätig stellte er fest,dass zwar theoretisch alles möglich ist, aberniemand sich wirklich um den Gast küm-mert.

Stefan wiederum hatte eigentlich einUnternehmen in der IT-Branche. WebbasierteSoftwarelösungen, Internetpräsenzen undCo. waren sein Metier. Das zweite Standbeinwaren die Entwicklung und Unter stüt zungvon Unternehmenskonzepten für seine Kun -den. Im Gespräch mit Michael erfuhr er vonder neuen Geschäftsidee und enterte ziel-strebig das Boot. Zusammen sind die beidenmit b-ture nun im weitesten Sinne ein Reise -veranstalter. Aber keiner der seine Angebotevon der Stange holt. Individual tourismusheißt das Stichwort für den Privat- als auchfür den Geschäfts kunden. Nicht die Pau -schalreise, nicht die Touristen meilen – einvon vorn bis hinten durchorganisierter Ur -laub ist das Ziel. „Wir bauen nicht nur denFlug und das Hotel zusammen, sondern das

Erlebnis drumherum“, sagt Michael. „Wenn der Gast an einem Tag mor-gens auf einer Yacht fahren, mittags im Burj al Arab essen und abendszur Aprés-Ski-Party in Dubais Skihalle möchte, dann organisieren wirdas.“ Selbst noch aus Weimar agierend haben die beiden dazu bereitsKontakte und Verträge mit Reiseveran staltern vor Ort. Zusätzlich sind

natürlich Angestellte in den Emiraten in Planung, dieeine individuelle Betreuung ermög lichen.

Der zweite Geschäftsbereich besteht aus Messenund Veranstaltungen in Dubai und Abu Dhabi. JedesJahr finden sehr viele Business- und Consumer-Messen in den Emiraten statt. Aber die nötigen

Kontakte zu Locals, wie die Einheimischen genannt werden, entstehennur selten oder durch Zufall. Durch die bestehenden Kontakte, dieMichael nicht zuletzt durch seine eigenen Wurzeln mitbringt, lassensich solche Ge schäfts kontakte allerdings planen. Damit bieten sieUnternehmen eine derzeit einzigartige Möglichkeit zum Aufbau vonGeschäfts be ziehungen in die ara bische Welt. (rw)

WiYou: Wirtschaft und Du · 01/201044

Deine Karriere

Blick ins AbendlandStefan und Michael sind zwei junge Thüringer mit vollkommen unterschiedlicherAusbildung und Erfahrung. Jeder ist auf seinem Gebiet gleichzeitig an einenPunkt gelangt, an dem er sich verändern wollte. So setzten sich die beiden miteiner Idee auseinander und die reifte nun so lange, wurde spezieller und letztlichdurchkonzipiert, dass sich die beiden seit Anfang Januar Geschäftsführer einesUnternehmens nennen können.

„Wir bauen nicht nur den Flug und das Hotel zusammen, sondern dasErlebnis drumherum.“ Michael organisiert zusammen mit seinem Geschäfts partner individuelle Reisen ins Abendland.

b-ture ist der Name und ihm können gleich zwei Bedeutungen beige-messen werden. Das „b“ steht dabei für Business, die Endung „ture“kann sowohl dem englischen Future aber auch dem Adventure zuge-ordnet werden. Aber egal, ob es nun das Business der Zukunft oder desAbenteuers ist, das Angebot von b-ture richtet sich an Unternehmen

und Privatpersonen gleichermaßen. Und zwar an solche, die entwedermit der Geschäftswelt in Dubai und Abu Dhabi in Kontakt treten möch-ten, oder an die Leute, die eine individuelle Erlebnisreise ins Abendland

Vom Badeurlaub über Shoppingerlebnisse bis hin zu den größten Gebäuden derWelt haben die VAE, Dubai und Abu Dhabi alles zu bieten. Stefan und Michael

bieten mit ihrem Unternehmen eben nur noch ein wenig mehr.

Foto: privat

!www.bture.de

Deine Karriere

4501/2010 · WiYou: Wirtschaft und DuFoto: JugendUnternimmt e.V.

Teste deine GeschäftsideeKann der Verkauf selbst gebastelter Figuren aus Heu ein gewinnbringendes Geschäftsmodell sein, kannst du mit einemTanzcrashkurs auf DVD Kohle verdienen? Nun, dass sollte sich rausfinden lassen. Und zwar im Wettbewerb desJugendUnternimmt e.V. mit seiner Geschäftsstelle in Erfurt. Hier kannst du dich mit deiner Idee bewerben, bekommstStartkapital und darfst sie, so du dich gegen deine Konkurrenz behauptest, am Ende in die Tat umsetzen.

Eigentlich ist die Sache ganz einfach. Am Anfang steht eine Aufgabe,die dir vom JugendUnternimmt e.V. vorgegeben wird. Dafür musst dumit einem Team aus mindestens zwei und maximal vier Leuten einenLösungsvorschlag bringen. Ziel ist es dabei immer, durch unternehme-risches Handeln Geld zu verdienen. Aber auch eine ganze Menge an-dere Kriterien musst du erfüllen. Die Ideen werden dann von einerFachjury bewertet und die besten Ideen kommen so in die Hauptrunde.Hier bekommst du als erstes Grundsätze unternehmerischen Denkensund Handelns in einem Workshop vermittelt. Danach hast du mit dei-nem Team einige Wochen Zeit, dein Konzept zu entwickeln.

Am Ende stehst du dann mit deinem selbst gestalteten Stand in derEinkaufsgalerie Anger 1 in Erfurt und bietest deine Pro dukte undDienst leistungen einem echten Pub likum an. Dabeiwirst du von der Jury „undercover“ unter die Lupe ge-nommen, die dich nach Kriterien wie Nachhaltigkeit,Wirtschaftlichkeit, Teamgeist oder der Kreativität dei-ner Geschäftsidee beurteilt.

Damit du neben der reinen Erfahrung, die du hier sammeln kannst,nicht ganz leer ausgehst, gibt es einige tolle Preise zu gewinnen. Zumeinen darfst du den erwirtschafteten Gewinn deines Unternehmensauch behalten, aber auch Laptops und andere Sachpreise warten dar-auf, gewonnen zu werden.

Derzeit ist der Wettbewerb wieder in vollem Gange. Mitte Januar tra-fen sich die Vorrundengewinner zum Workshop und schwitzen nun überihren Konzepten. Dabei stehen ihnen je ein Vertreter aus der Wirtschaft,

sowie ein Teambetreuer zur Seite. Das Finale findet dann vom 19. bis21. Februar statt. Dann müssen die Konzepte beweisen, was sie wertsind.

Die Idee des Wettbewerbs „JugendUnternimmt“ ist so gut, dass sieselbst gerade Sieger in einem Wettbewerb geworden ist. AusgewählterOrt im Land der Ideen 2010 heißt der Preis, deren Schirmherr kein ge-ringerer als der Bundespräsident persönlich ist. Prämiert wird dabei vorallem, dass du als Teilnehmer deine Ideen in der Praxis testen kannst,dass du erlebst, welche Herausforderungen dich mit einem Unter -nehmen erwarten und dass du erfährst, wie spannend die Möglichkeitsein kann, sich mit einem eigenen Unternehmen eine beruflicheZukunft aufzubauen.

Derzeit findet der Wettbewerb nur regional in Thüringen statt, aberes ist angedacht, ihn in den nächsten Jahren auch auf Bundesebeneauszubauen. Dann ist er sicherlich auch eine gute Alternative zum gro-ßen Jugendwettbewerb „Jugend forscht“ und deckt eine ganz neueRichtung ab. Im kommenden Schuljahr 2010/2011 geht der Wett -bewerb in die nächste Runde. Schau also einfach mal im Netz nach,wenn du eine spannende Geschäftsidee hast. (rw)

Du erlebst, welche Herausforderungen dich mit einemUnter nehmen erwarten und wie spannend es sein kann, ein eigenes Unternehmen aufzubauen.

! www.JugendUnternimmt.org

Foto: Andrey Kiselev -Fotolia.com

Die will ich haben!

Name, Vorname

Straße, Hausnummer

PLZ, Ort

E-Mail

Telefon Geburtsdatum

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Foto: René Weigel

Deine Karriere

4701/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Aber eben auch Assessmentcenter (AC) werden geplant. Connie zumBeispiel gehört zu der Gruppe, die für die gewerblichen Azubis der Un -ternehmen des Ausbildungsverbunds der Thüringer Energie ver sor -gungs- und Elektroindustrie ein solches planen. Dafür entwickeln siespezielle Spiele, die für die künftigen Auszubildenden geeignet sind.„Wir schauen, dass wir die geforderten Anforderungen an die Kompe -tenzen der Bewerber erfüllen“, sagt Connie. Beispielsweise ist eine Auf -gabe der späteren Azubis, Ösen zu biegen. Das ist aufwändig und dau-ert im bisherigen AC sehr lange. „Wir haben uns überlegt, einfach dasGrundwissen der Bewerber zu testen, indem wir verschiedene Werk -zeuge bereit legen. Nur eines von denen kann aber zum Ösenbiegenverwendet werden. Dadurch können wir sehen, ob der Bewerber sichin dem Metier bereits auskennt oder nicht“, beschreibt Connie einender AC-Tests.

Ausprobieren dürfen die Studenten ihre entwickelten Leitfäden sogarselbst – an realen Bewerbern bei E.ON Thüringer Energie. Schon wäh-rend des Studiums in die Rolle des Personalers schlüpfen und die Luftdes Jobs schnuppern, bevor sie sich selbst wieder in die Rolle desBewerbenden begeben müssen. Bis dahin erhalten sie ein Zertifikat fürihre Leistung von der FH Erfurt und E.ON Thüringer Energie. (rw)

Personalchefs von morgenFrüher oder später wirst du sehr wahrscheinlich in einem Bewerbungsgespräch einem Personaler gegenüber sitzen, der dir mit ausgefeilten Fragen auf den Zahn fühlt. Die scheinen oft willkürlich zusammengestellt, haben aber meist einen tiefen Sinnund gehen auf eine weit reichende Planung im Vorfeld zurück. Wie aber kannst du selbst irgendwann mal an der Stelle desFragenden sitzen? Nun, indem du zum Beispiel Wirtschaftswissenschaften mit dem Schwerpunkt Personalmanagement an der Fachhochschule Erfurt studierst.

Prof. Dr. Hofmeister hat hier den Lehrstuhl Personalmanagement in-ne. Seit 1992 lehrt er seine Studenten den Umgang mit Mitarbeiternin einem Unternehmen. Gerade hat sein fünftes Semester eine span-nende Aufgabe für E.ON Thüringer Energie AG, dem größten Energie -lieferanten im Freistaat, übernommen. Die Erstellung von Ge sprächs -leit fäden und Konzeption von Assessment cen tern steht auf dem Plan.Da bei ist es nicht ungewöhnlich für Prof. Hof meister, dass auch großenamhafte Unternehmen auf die Hilfe seiner Fach hochschule setzen.Schließlich ist Lehre und Forschung in Bezug auf Aktualität nirgendwoso gut wie in einer Hochschule.

In zwölf verschiedenen Gruppen mit je vier bis sechs Studenten wirdan den Ergebnissen für die Präsen tation vor dem Ausbildungsleiter der E.ON Thüringer Energie, Herrn Weißen born, gefeilt. Denn es gibtganz unterschiedliche Herangehens weisen für Bewer -bungs gespräche. Da gibt es Gruppen- oder Einzel -gespräche, Gespräche mit gewerblichen Mitarbeiternoder mit kaufmännischen. Jede Art erfordert auch in-dividuelle Frage stellun gen. Ziel ist am Ende, für jedeGruppe eine Art Ablaufplan zu haben, nach dem ein Personaler vor-gehen kann.

Die Studenten planen dabei alles von Einführungsfragen, über tiefergehende Fragen bis hin zur Auswertung der Fragebögen. Sie entwickelnMethoden zur Bewertung und Analyse der Daten, so dass ein Perso -naler letztlich vergleichbare Ergebnisse erhält und sich für einen ge-eigneten Bewerber entscheiden kann. ! www.fh-erfurt.de

„Wir schauen, dass wir die geforderten Anforderungen an die Kompe tenzen der Bewerber erfüllen.“

WiYou-Exklusiv

Und später arbeite ich bei der Müllabfuhr …

Mein Ziel war es immer, frei zu sein. DieWelt zu entdecken mit ein wenig Geld inder Hosentasche und Neugierde im Blick.Mich irgendwo hochzuarbeiten und ir-gendetwas Großes zu werden, das habeich eigentlich nie vorgehabt. Viel lieberwollte ich die Welt bereisen. Mit einem Rucksack auf dem Rücken ander Straße stehen und den Daumen in den Wind halten. Denn nur sobeginnen die besten Geschichten. Meine eigene wollte ich nicht erfin-den, ich wollte sie erleben. Dass ich mir heute also ein paar Träume er-

füllt habe, lag nicht daran, dass ich in der Schule so gut aufgepassthatte.

In den meisten Fächern war ich eine der Schlechtesten. Daraus habeich nie einen Hehl gemacht. Das lag nicht etwa daran, dass ich denUnterrichtsstoff nicht verstand. Ich war einfach unglaublich faul. MeinMathelehrer verwies mich auf die letzte Bank, weil er die Hoffnung mitmir längst aufgegeben hatte. Mein Englischlehrer tat das Gleiche, weiler mit mir hoffnungslos überfordert war, denn Sprachen hatten michim mer irgendwie interessiert. Er jedenfalls glaubte, ich wollte ihn är-gern. Dann gab es da noch diese eine Deutschlehrerin, wegen der ichsogar des Öfteren aus dem Klassenraum flog. Ich hatte das Gelächterauf meiner Seite, als ich trotz meiner schlechten Noten darauf bestand,später einmal Schriftstellerin zu werden.

„Wenn du einmal groß bist,“ hatte sie gesagt, „dann arbeitest duhöchstens bei der Müllabfuhr.“ Danach durfte ich wieder einmal drau-ßen warten. Doch in der Zeit, in der ich vor der Tür stand, begann ichnachzudenken. Ich war nicht dumm. Ich hatte Redefreiheit und mit et-was Glück die Chance, alles zu werden, was ich wollte. Keiner konntemir den Mund verbieten oder mir sagen, dass ich irgendetwas nichtkann. Ich wusste, dass ich alles schaffen konnte, wenn ich es nur woll-te und niemand sollte mir je etwas anderes einreden. Ich wollte schrei-ben, auch mit einer Vier in Deutsch.

WiYou: Wirtschaft und Du · 01/201048

Das Leben ist crazy, vielleicht ist es aber auch gerade deswegen so interessant.Niemand von uns weiß, welche Zufälle und Begegnungen es verändern oder es aufeinen anderen Weg führen. Keiner kann uns sagen, wo wir morgen sein werden undso sehr wir auch darauf hinarbeiten, nicht wir selbst, sondern die gegebenenUmstände formulieren unsere Ziele. Das ist die Regel, nach der wir leben. Ich selbsthabe es immer vorgezogen, gegen die Regeln zu verstoßen.

Klettern und Tango tanzen: Für mich eine willkommene Abwechslung vom Arbeitsalltag.

Manchmal nehme ich mich auch gern selbst auf die Schippe.

Fotos: privat

WiYou-Exklusiv

4901/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Ich glaube, an diesem Tag wurde ein wichtiger Grundstein für meinweiteres Leben gelegt. Man hatte nämlich genau das erreicht, was mannicht wollte. Nun würde ich erst richtig beginnen und es allen zeigen.Immerhin werden die schönsten Träume hinter Mauern geträumt undmich daran zu hindern war für mich nur Ansporn. So begann ich die er-sten kleinen Sachen zu schreiben, mit denen ich noch oft auf der Naselandete. Dass man mich als durchgeknallt bezeichnete, weil ich dau-ernd von Revolution, Freiheit und Abhauen sprach, störte mich baldnicht mehr. Irgendwie träumte ich meinen Traum schon immer allein.Ein paar Jahre später verließ ich die zehnte Klasse mit einem gutenRealschulabschluss. Meine Geschichten waren brotlose Kunst, so wiejeder Künstler arm angefangen hat. Also musste ich einsehen, dass icheinen Job brauchte. Eine Ausbildung oder irgendetwas, womit ich Geldverdienen konnte. Die Stelle, die ich daraufhin suchte, schien fürs ers -te wirklich zu leuchten.

Es gab da dieses Hotel im Thüringer Wald, was mit weißer Fassadeund schönen Worten lockte. Ich schaffte es als eine von sechshundertBewerbungen auf acht freie Lehrstellen. Zusammen mit sieben ande-ren, begann ich im Jahr 2006 meine Ausbildung zur Hotelfachfrau.Damals war ich gerade sechzehn. Schon bald aber begannen die schö-nen Aussichten trüb zu werden und schon nach zwei Monaten standich wieder allein da. Alle anderen waren schon wieder gegangen. Diekonnten das machen, weil sie damals in der Schule nicht so träge ge-wesen waren. Mir aber blieb nichts anderes übrig, als die nächsten dreiJahre durchzuziehen. Natürlich ärgerte ich mich unheimlich. Ich dach-te immer mehr darüber nach, was ich noch anders machen könnte,denn wenn man nicht mehr mit dem Herzen dabei ist, dann sollte manaufhören. So begann ich alles nachzuholen. Heimlich und ohne dassje mand es merkte. Ich lernte Spanisch und ließ es mir zertifizieren. Da -nach belegte ich einen Kurs in Wirtschaftsenglisch. Nebenbei schriebich Texte, die heute in den Ethikbüchern der Grund- und Realschulenzu finden sind. Erfolg, so verstand ich, istnicht davon abhängig, was man schnell er-reicht und wie man empor strebt, wenn allesgut klappt. Das wäre ja ganz einfach. Mannimmt einfach den angenehmsten Weg undkommt schnell an sein Ziel.

Ich hatte den steinigen Weg gewählt undwar oft genug hingefallen, doch hatte auchdaraus gelernt. Für mich hing dieser Erfolgeinfach davon ab, wie gut man sich wiederhochrappelt, wenn man gefallen war, dennnur dann kann dich auch später nichts mehrso schnell aus der Bahn werfen. Wie würdestdu sonst reagieren, wenn bisher alles gerad-linig gelaufen wäre? Am Ende meiner Aus -bildung, in der man es mir übrigens dreiJahre lang nicht leicht gemacht hatte, errangich einen der besten Abschlüsse meiner Be -rufs schul klasse. Durch die Tür dieses Hotelsging ich nur noch einmal, seit dem an habeich es nie wieder betreten.

Als es dann ins richtige Arbeitsleben ging,hatte ich es endlich leichter. Der Gastro -nomie hatte ich zwar abgeschworen, aber inanderen Firmen empfing man mich mit of-

fenen Armen. Ich war sehr wissbegierig, seltsamerweise plötzlich aufTechnik. Mich begann alles zu interessieren, was mit Maschinen undWerkzeugen zu tun hatte. Dann entdeckte ich wieder andere Systeme,Arbeitsabläufe, Logistik … So blieb ich auch manchmal länger und liesmir alles erklären. An den Tagen machte ich Schichten und abends ar-beitete ich noch bis spät in einem befreundeten Restaurant, welchesmir gezeigt hatte, dass Gastronomie auch Spaß machen konnte. Daswar alles schon sehr anstrengend, doch hartes Arbeiten war ich ge-wohnt und ich musste einiges tun, um die Miete meiner Wohnung zah-len zu können. Für die Schreiberei blieb nur noch wenig Zeit.

So kam es, dass ich irgendwann in die Au toindustrie ging. Vorerst alsarmer Leih ar beiter, doch auch daraus würdeich noch etwas machen wollen. So begannich gleich, am Bau eines der teuersten Autosmitzuwirken. Ich baute mit für Mercedes undes machte mich unheimlich stolz. Dann lern-te ich immer mehr über Einbau und Quali tät.Ich arbeitete in einem freundlichen Team,was mir viel zeigte und erklärte und ich be-griff, dass ich in der Firma PVT eine Zukunfthatte. Heute arbeite ich an Exklusiv aus stat -tungen für Rolls Royce. Bereut habe ich mei-nen Entschluss niemals. Manchmal mussman eben etwas ganz anderes beginnen, umherauszufinden, was gut ist. Das kann nie-mand für dich entscheiden, nur du selbst.Wichtig ist vielleicht nur, dass man dafürkämpft, was man will. Nur wenn du dichwohl fühlst, wo du bist, kannst du auch et-was schaffen. Doch damit ist meine Ge -schichte noch nicht zu Ende. Letztendlich hatja meine Deutschlehrerin noch eine Rech -nung bei mir offen. Was daraus geworden istund warum ich heute die wohl jüngste Buch -autorin Thüringens bin, dazu das nächs teMal mehr.

Bis dahin alles Gute, eure Bianca

Bianca Albrecht ist die wahrscheinlichjüngste Schriftstellerin Thüringens.Nach ihrem ersten Bucherfolg mitdem Titel „Die dritte Wirklichkeit“veröffentlichte sie Ende vergangenenJahres ihr zweites Buch. In „Wo derWind weht“ verarbeitet die 21 JährigeGothaerin ihre vielfältigen Reise ein -drücke. Da es sehr schwer ist, alleinmit der Schriftstellerei seinen Lebens -unterhalt zu bestreiten, hat Biancaaber auch eine ganz „normale“ Lehregemacht. Außerdem engagiert sie sichbei verschiedenen Hilfsprojekten. Vorallem in Südamerika. WiYou ver öf -fentlicht in den nächsten Ausgabeneine Serie, die sich mit ihrem Leben,ihren Erfahrungen und natürlich auchmit dem Beruf des Schriftstellersauseinandersetzt.

TEXT:

Das „Stutzhaus“ in Luisenthallehrte mich, dass Gastronomie

auch Spaß machen kann. Sachliche Besprechungen mit meinen

beiden Chefs sind dennoch nötig.

WiYou: Wirtschaft und Du · 01/201050

Dein Engagement

Eine Juniorenfirma wird zehn

Alles begann eigentlich schon viel eher. Fachpraktischer Unterrichtheißt das Schlagwort. Acht Stunden in der Woche sind dafür vorgese-hen. Und jede Schule muss sich Gedanken machen, wie sie diese Zeitsinnvoll füllt. Bereits im Jahr 1994 richtete die Karl-Volkmar-Stoy-Schulein Jena, ein Berufsschulzentrum für Wirtschaft und Verwaltung, des-wegen ein Lernbüro ein, um für ihre Schüler einen Praxisbezug zu schaf-fen. Hier konnten betriebswirtschaftliche und verwaltungstechnischeAbläufe simuliert und erlernt werden. Dennoch reichte das nicht aus –es fehlte die Realität in der Praxis. So versuchte die Schule, mit Hilfeder Stadt und Unternehmen aus der Region eine Firma mit richtigemGmbH-Charakter zu gründen. Das schlug allerdings fehl – neue Wegemussten her.

So gründete die Schule unter der heutigen stellvertretenden DirektorinEdda Schwermer einen Verein, der die Juniorenfirma trägt. Und dannkonnte es losgehen. Das erste Projekt war der Verkauf von Büroartikelnund Pausensnacks in einem dafür eingerichteten Verkaufsstand. Undvon da an ging es stetig bergauf. Immer neue Ideen wurden umgesetztund damit immer neue Dienst leistungen angeboten. Heute befindetsich die Firma großflächig in den „Kellerräumen“ des Schulgebäu des

Zehn Jahre – bei manchen Unternehmen verstreicht ein solches Jubiläum unbeachtet. Die meisten jedoch fei-ern es. Denn es zeugt von Durchhaltevermögen, Kraft und nicht zuletzt von dem richtigen Riecher für eineGeschäftsidee. Gerade in Zeiten der Rezession und des Fachkräftemangels sind zehn Jahre durchaus keineSelbstverständlichkeit. Schon gar nicht, wenn es sich um eine Schülerfirma handelt, denn da hat es die Unter -nehmung zusätzlich mit kontinuierlicher Fluktuation des gesamten Mitarbeiterstabes zu tun. Nahezu jedesJahr wird eine neue Klassenstufe mit den Projekten betraut. Und so verwundert es denn auch nicht, dass dieJuniorenfirma „Juniorenkaufleute Jena e.V.“ ihr zehnjähriges Bestehen ordentlich feiert.

untergebracht. Es gibt ein eigenes Bistro, ein Sekretariat und Aufent - halts räume. Lehrer und Schüler stehen Schlange, um ihre Kopier -aufträge einzureichen oder sich mit Getränken und Essen zu versorgen.

Dieses Konzept geht in vielerlei Hinsicht auf. War bei der GmbH-Ideedamals noch einer der Hauptgründe für den Fehlschlag, dass dieJuniorenfirma eine zu große Konkurrenz für die umliegenden Unter -nehmen mit gleicher Ausrichtung, wie Copyshops oder den Bäcker umdie Ecke sei, hilft genau das der regionalen Wirtschaft. Alle Artikel, diedurch die Juniorenfirma umgesetzt werden, beziehen sie aus derRegion. Es gibt Rahmenverträge mit Bäckern und Büroartikel liefe -ranten, die die Juniorenfirma beliefern. Auf der anderen Seite bekom-

men die Schüler durch ihre Arbeit einen direktenEinblick in die Praxis eines Unternehmens. Das gehtlos bei der Ein glie derung in das Team, über Waren-und Lager wirtschaft bis hin zur Auftragsabwicklungund Buchhaltung. Dabei übernimmt jeder über einen

gewissen Zeitraum – meist sind es sechs Wochen – jede Position. Dasschult jeden Einzelnen auf allen Gebieten und zeigt Stärken und Schwä -chen auf. So können auch Neigungen herausgearbeitet werden, diespäter bei der Jobwahl helfen.

Mit ihrem Konzept ist die Juniorenfirma die erste gewesen, die das aneiner Berufsbildenden Schule durchführt. Andere Schulen Thüringens

Die Schülerfirma schult jeden Einzelnen auf allen Gebieten und zeigtStärken und Schwä chen auf. So können auch Neigungen

herausgearbeitet werden, die später bei der Jobwahl helfen.

JKJ

Foto: René Weigel

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5101/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

kamen daraufhin, um sich die Firma anzusehen undfolgten schließlich diesem Beispiel. Und dass die„Juniorenkaufleute Jena“ beispielgebend sind, zeigennicht zuletzt auch die verschiedenen Preise, die sieim Laufe der Jahre auf Junioren- und Schülerfirmenmessen bekommenhaben.

Natürlich läuft nicht immer alles glatt. Bei der praktischen Arbeit ge-hören auch Fehler dazu. Die können allerdings nicht wie damals imLernbüro einfach ad acta gelegt, sondern müssen nach betriebswirt-schaftlichen Gesichtspunkten analysiert und behoben werden. So kames beispielsweise erst kürzlich vor, wie Frau Schwermer sich erinnert,dass bei der Bestellung von A3-Papier eine Null zuviel angegeben wur-de. Damit saß die Firma auf 10.000 Blatt Papier, die wohl auch dienächsten zehn Jahre gereicht hätten. So musste sich mit dem Liefe -ranten in Verbindung gesetzt werden, Verhand lungen wurden geführtbis das Papier schließlich zurückgenommen wurde. „Die Schüler müs-sen hier aus sich rauskommen. Tatsächliche Probleme und Fehler, dieauftreten, müssen geklärt werden“, so Frau Schwermer.

Solltest du dir die Stoy-Schule in Jena ausgesucht haben, um dort dei-ne Ausbildung beziehungsweise deine Fachhochschulreife zu machen,dann wirst du zwangsläufig nicht um die Teilnahme bei der Junio ren -firma herumkommen. Bereits im ersten Schuljahr bekommst du die ers -

ten Einblicke in die Firma, lernst aber im Großen und Ganzen noch dieTheorie. Am Ende des Jahres wirst du dich dann bewerben. Und zwarfür den Bereich, in dem du zuerst arbeiten möchtest. Dann heißt es fürdich – ran an die Buletten, zumindest wenn die auf dem Tagesplan ste-hen und für deine Kundschaft zu erwerben sind.

Die meisten Kunden kommen übrigens aus der eigenen Schule. Aberauch externe Auftragnehmer gilt es zu bedienen. Dazu gehören Kopier -aufträge oder auch die Ausstattung mit Häppchen bei einer Verbands -veranstaltung. Und damit wird natürlich Geld erwirtschaftet. Das fließtteilweise wieder zurück in die Firma, wird aber auch für Klassenfeiernund solche Veranstaltungen wie die zum zehnjährigen Bestehen aus-gegeben. Die Stoy-Schule lud ihre Partnerschule aus Pilsen ein undsorgte am gesamten Tag für die Versorgung. Darüber hinaus bekom-men allerdings auch diejenigen Schüler am Jahresende Prämien, diesich durch besondere Leistungen hervorgetan haben. A propos Aus -zeich nung – am Ende der Juniorenfirmenkarriere bekommt jeder Schü -ler ein Zertifikat, aus dem die Teilnahme an der Firma hervorgeht. Dasmacht sich letztlich sehr gut in einer Bewerbungsmappe und bringt viel-leicht das ein oder andere positive Pünktchen bei der Jobsuche. (rw)

Natürlich läuft nicht immer alles glatt. Bei der praktischen Arbeit gehören auch Fehler dazu.

Keine leichte Bürde – sie verwalten derzeit das Erbe aus zehn Jahren „Juniorenkaufleute Jena e.V.“ an der Karl-Volkmar-Stoy-Schule in Jena.

Auf Einladung der amtierenden Landesschülervertretung wähltendie Schülerinnen und Schüler ihren neuen Landesvorstand. Das Plenumder Kreis- und Landesschülervertreter befasste sich im Vorfeld auf ih-rer eintägigen Klausur in Erfurt mit Fragen und wichtigen Themen ausdem Schulalltag. Neben der gemeinsamen Entwicklung einesGrundsatz papiers wurden Grüße des Thüringer Ministeriums fürBildung, Wissenschaft und Kultur (TMBWK) an die engagiertenSchülervertreter weitergegeben.

Als weitere Partner fanden sich Frau Dr. Stremke, Vertreterin desNachhaltigkeitsbeirates im TMLNU sowie Herr Dr. Ehrentraut vor Ortein. Über diesen Tag hinaus wurden wichtige Vereinbarungen zumJugendkongress in Erfurt geschlossen. Herr Dr. Ehrentraut gab mit ei-nem aktuellen Video des Kinderhospiz Mitteldeutschland Nordhausene.V. den Startschuss für die länderübergreifende Charityaktion des ver-gangenen Jahres der LSV und ihrer vielen Partner.

Der neue Landes vorstand nahm im Anschluss komplett an der Bilanz -veranstaltung zum Jahr der Demokratie im MDR Landesfunkhaus teilund konzipierte auf der darauf folgenden Klausur mit etlichen Schüler -sprechern in Weimar den Zukunftsplan 2010!

Regionale Schülerräte und verstärkte Unterstützung der Schüler -interessen vor Ort sind Ziele dieses nachhaltigen Treffens, an dem auchdas TMBWK und viele weite Partner teilnahmen. Die Übergabe desGrundsatzpapiers, welches auch ab sofort im Internet einzusehen ist,beendete diese aktive Phase der LSV 2009.

Die neu gewählten Vertreter der einzelnen Schularten sind ChristophZimmermann (Vorsitzender), Christopher Wehrmann, Thomas Apsel,Max Göpel, Sandra Schachtschabel, Wieland Krispin, VeroniqueSchröter, Stephanie Heß, Louisa Karschinek und Michael Jakobi.

Christoph Zimmermann

Demokratie macht MobilNachwahlen zur neuen Landesschülervertretung

WiYou: Wirtschaft und Du · 01/201052

LANDES-SCHÜLER-

VERTRETUNG

Kreis- und Landesschülersprecher trafen sich in Erfurt. Zum Ende des Jahres der Demokratie traten die demokratisch gewählten Landes- undKreisschülervertreter ihren Weg nach Erfurt an.

Erfurt/Weimar. Kreis- und Landesschülersprecher übergaben EndeOktober in der EJBW / Weimar ein umfangreiches Grundsatzpapier alsBilanz des Jahres der Demokratie. Auf Einladung der neuenLandesschülervertretung (LSV) erarbeiteten die Schülerinnen undSchüler in mehrstündigen Klausuren Leitlinien und unterlegten das vor-liegende Papier mit konkreten Aufgaben für das laufende Schuljahr.„Die vorliegende Geschäftsordnung der LSV“, so Christoph Zimmer -mann, Vorsitzender der Landesschülervertretung, „war seit 1996 un-verändert. Das war unsere Herausforderung.“ Den angeregten Ge -sprächen mit zahlreichen Partnern folgte unser Freund und Partner, derMusiker „DoppelU“ mit seinem aktuellen Projekt „Ode an die Freude2010“. Ein fantastisch kreativer „historischer Stadtrundgang“ folgtedurch die Schülerinnen und Schüler des Goethe Gymnasiums Weimar- Sieger des begehrten Rosenthalpreises im Wettbewerb zum „Jahr derDemokratie“. Die Schülerinnen und Schüler kamen überein, dass mitdem neuen Grundsatzpapier konsequent den Umständen einer neuenSchulkultur Rechnung getragen werden muss. Verstärkt werden im neu-en Grundsatzpapier regionale Schülerräte, Autonomie von berufenenMitgliedern der LSV sowie ökologische und soziale Schwerpunkte be-tont. Zur Umsetzung der vielfältigen Ideen und Angebote, ist die zen-trale Geschäftsstelle der Landesschülervertretung in Erfurt für dieSorgen und Nöte der Thüringer Schülerinnen und Schüler ebenfalls wei-ter auszubauen. Christoph Zimmermann abschließend: „durch dieLandesschülervertretung diesbezüglich angeregte Diskussionen sindauf Landes-, Bundes- und Europäischer Ebene bereits auf einen gutenWeg gebracht.“ Thüringen weltoffen und tolerant. Das neue Grundsatz -papier der Landesschülervertretung kann ein starkes Stück Demokratie -geschichte werden. Stephanie Heß

5301/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Stärkung des europäischenBewusstseins in der Jugend

Die Landesschülervertretung Thüringen setzt sich auch weiter füreinen internationalen Austausch unter Schülerinnen und Schülernein. Anlass dafür bot das 12. Zukunfts symposium unter dem Thema„Stärkung des europäischen Bewusstseins in der Jugend“.

Aus Polen, der Ukraine und Thüringen reisten Vertreter in Gera an, umüber Visionen der Jugend von Europa, außerschulische Jugendarbeitund die Vielfalt Europas zu diskutieren. Es galt „Europa eine Seele zugeben“. Nach den Podiengesprächen, Vorträgen und Auswer tungen botunter anderem der Staatsempfang mit Dr. Jürgen Schöning, ThüringerMinister für Bundes- und Europa angelegenheiten, oder die Besichti -gung der Burg Posterstein Chancen und Gelegenheit, sich auszutau-schen. Auch die LSV baute ihre Kontakte für die kommende Legislaturaus. Ein europäischer Prozess, von Schülern für Schüler – das hat ganzpraktisch eine demokratische Zukunft! Stephanie Krause

LSV – unterwegs

Moderne Berufsorientierung hieß es in der Industrie und Handels -kammer zu Gera. Wie moderne Orientierung auch aussehen kann,zeigten sehr eindrücklich Schülerinnen und Schüler der Theater AGdes Eisenberger Gymnasiums. „… so ein Wirrwar …“ sangen, spiel-ten und intonierten die Jugendlichen vor dem illustren Publikum.

Das die LSV sich stellvertretend für die Thüringer Schülerinnen undSchüler an der nachfolgenden Podiumsdiskussion beteiligte, lag in derSache selbst. Verstärkt wurde der praxisnahe und begeisternde Unter -richt eingefordert. „Wer begeisterte und leistungsorientierte Auszu -bildende fordert, sollte diese Begeisterung bereits im täglichen Unter -richt spürbar machen“, so Wieland Krispin von der LSV. Auf Einladungdes Minis terium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Natur(TMLFUN) fanden sich Schülerinnen und Schüler im Thüringer Landtagzu einem Open Space mit der LSV ein. Ein zweitägiger, intensiverAustausch in der DJH-Hochheimer Straße sowie eine Präsentationenim TMLFUN wurde in Anwesenheit des Staatssekretärs im ThüringerMinisterium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (TMBWK), HerrnProf.Dr. Roland Merten, durchgeführt. Umtriebig ging es weiter nachBerlin zum SV-Berater Seminar und in Vorbereitung und Durchführungzum Ganz tagsschulkongress. Eine LSV auf Achse, damit wir auch 2010wieder eine Menge guter Ideen in den Demokratieprozess einbringenkönnen. Christoph Werz, Geschäftsstelle / Landesschülervertretung

Schüler verabschieden Grundsatzpapier

Auszug aus dem

GRUNDSATZPAPIERPräambel: Schülervertretungsarbeit stärken, aber wie!

2.1. Grundlagen der MitwirkungDie Landesschülervertretung (LSV) Thüringen ist ein vom

Kultusministerium im Jahr 1990 einberufenes Gremium zurVertretung der Interessen von Schülerinnen und Schülern auf

Landesebene durch deren gewählte Vertreter.

Die Landesschülervertretung (LSV) Thüringen begleitet dasKultusministerium, die Landesregierung und weitere mit

Bildungsentwicklung beteiligte Personen bei Fragen zu Bildung undschulischen Prozessen.

Die Landesschülervertretung versteht sich als überparteiliche undungebundene Organisation und vertritt ausschließlich die Interessen

der Schülerinnen und Schüler des Freistaates Thüringen.

Die Aufgaben der Landesschülervertretung Thüringen richten sichnach §§ 1 ff. der Mitwirkungsverordnung, dem Thüringer Schulgesetz

und der Thüringer Schulordnung.

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Fotos: LSV, wrw/pixelio, Uwe Steinbrich/pixelio, René Weigel, paulpaladin/123rf

WiYou: Wirtschaft und Du · 01/201054

Dein Engagement

Am 30. November vergangenen Jahres war Anmeldeschluss für alle Ideen und Projekte. 602 Anmeldungen gab es allein ausThüringen. Drei davon kamen von Frank (18), Sven (17) und Konstantin (17) (Foto v.l.n.r.). Alle drei gehen auf den Spezialschulteildes Albert-Schweizer-Gymnasiums in Erfurt. Die Schule hat sozusagen schon eine lange Tradition bei Jugend forscht. Seit 20 Jahrennehmen die Schüler an dem größten Jugendwettbewerb Deutschlands teil und bringen regelmäßig Sieger in den verschiedenenRegional- und Landeswettbewerben hervor. Allein zum Bundessiegertitel hat es bisher nicht gereicht. WiYou begleitet die dreiSchüler in den nächsten Ausgaben auf ihrem Weg. Heute stellen wir dir zunächst erstmal die drei Jungs und ihre Projekte vor. EndeJanuar müssen sie damit zum Regionalwettbewerb und sich gegen andere Forscher aus ihrer Region behaupten und wer weiß –Vielleicht winkt ja am Ende sogar der große Titel.

Es ist soweit: „Jugend forscht“ geht in die 45. Runde

Sven hat zusammen mit seinem Team eine Nebelkammer entwickelt,mit der man radioaktiv geladene Teilchen beobachten kann. „Historischgesehen ist das die älteste Methode, um Teilchenbewegungen sichtbarzu machen. Neue Methoden sind da natürlich schon weit fortgeschrit-tener“, sagt er. Aber moderne Technik kostet auch modernes Geld – unddas nicht wenig. Svens Forschergruppe entwickelte mit ihrer Konstruk -tion eine Möglichkeit, mit relativ geringem Aufwand, sowohl anMaterial, als auch finanziell gesehen, derartige Experimente durchzu-führen. Ziel ist dabei, dass jede Schule diese Experimente im Physik -unterricht durchführen kann.

Die Nebelkammer ist eine transparente Box, in der durch Temperatur -differenzen ein Dampf aus Alkohohl erzeugt wird – der Nebel. Dieser

Die Nebelkammer

Nebel ist gerade noch gasförmig, allerdings befindet er sich sozusagenan dem Punkt der Kondensation, welche aber nur an Oberflächen vonMaterie stattfindet. Fliegt nun ein geladenes Teilchen durch die Kam -mer, ionisiert es durch Kollision mit Luftteilchen. Dadurch werden vie-le kleine Tröpfchen gebildet, deren Spur man dann mit dem bloßenAuge beobachten kann.

Die Apparatur besteht aus einem umgedrehten Aquarium auf einerschwarzen Metallplatte. Von unten wird sie durch festes CO2 gekühlt –auch Trockeneis genannt. Das hat eine Temperatur von Minus 79 GradCelsius. Dadurch erreicht Sven die Temperaturdifferenz sehr schnell, sodass sich die Dampfschicht ausbilden kann.

Alles voller radioaktiver Teilchen? Nun ist es allerdings nicht so, dasspermanent radioaktive Teilchen durch die Nebelkammer fliegen. Umdass zu gewährleisten, wäre eine radioaktive Probe von Nutzen. Da aberdie wenigsten Schulen über eine solche Ausstattung verfügen, beob-achten Sven und sein Team einfach, was zufällig durch die Apparaturkommt – und das ist schon eine ganze Menge und reicht auf alle Fälle

Fotos: René Weigel

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5501/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

zum Experimentieren aus. Denn immerhin: zirka alle 30 Sekunden pas-siert ein solches Teilchen die Kammer, wie Sven weiß.

Das Ziel: Durch die Kammer kann man Prozesse, die sonst nur in derTheorie behandelt werden, sichtbar machen. Physikunterricht kann da-durch viel anschaulicher gemacht werden. Zu dem Experiment gehörtaber natürlich mehr, als lediglich die Apparatur zu entwickeln und auf-zubauen. Sven dokumentiert darüber hinaus mit seinem Team auch dieExperimente. Mehr noch, sie entwickeln sogar eine Anleitung. Durchdas Messen der Länge einer Spur, die durch Teilchen gezogen wurde,kann man nämlich rausfinden, um was es sich genau handelte –Meionen, Elektronen oder sonstige Teilchen. Dazu benötigt man eineganze Menge verschiedener Parameter, die in eine komplizierteGleichung eingebunden werden. Diese Gleichung leitete das Team neuher. Alle Ergebnisse reichten sie in ihrer anzufertigenden Arbeit MitteJanuar ein und hoffen nun auf eine gute Bewertung.

Konstantin forscht mit seinem Team auf ganz anderer Ebene – derChemie. Er führt eine vergleichende Strukturanalyse durch. Hä? –denkst du jetzt vielleicht. In einfachen Worten: Jeder Stoff hat eine che-mische Struktur, die man abbilden kann. Eine so genannte Struktur -formel. Die Formel für Kohlendioxid zum Beispiel heißt CO2. Das heißt,ein Kohlenstoffatom geht jeweils eine Doppelbindung mit zweiSauerstoffatomen ein. Nun ähneln sich diese Strukturen bei verschie-denen Stoffen häufig bis auf kleinste Unterschiede, die dann aber zugroßen Veränderungen der stofflichen Eigenschaften führen.

So ist es auch mit Indigo und Indigocarmin – dem Forschungsprojektvon Konstantin und seinem Team. Indigo kennst du vielleicht als blau-en Farbstoff für Jeanshosen. Indigocarmin wiederum ist ein Nahrungs -ergänzungsmittel und hat eine grüne Farbe. Indigocarmin ist sehr gutwasserlöslich, was natürlich bei einem Farbstoff für Textilien wiederumfatal wäre. Einmal in die Waschmaschine gesteckt und du erhieltest ei-ne weiße Jeans. Die Gemeinsamkeit der Nutzung besteht gleichwohldarin, andere Stoffe einzufärben. Aber Indigocarmin ist durch seine gu-te Löslichkeit viel einfacher zu verwenden. Als Nahrungs ergän zungs -mittel ist es auch in hoher Konzentration nicht schädlich und verbin-det sich leicht mit anderen Stoffen. So wird es zum Beispiel für Getränkeoder Bonbons verwendet. Indigo hingegen wirkt bei hoher Dosierungreizend und dadurch dass es eben nicht wasserlöslich ist, erschwert sichauch der Prozess des Färbens von Textilien.

Das Ziel: Das Team um Konstantin nimmt nun die beiden Strukturenauseinander. Dabei konzentrieren sie sich vor allem auf die baulichenUnterschiede. Welche Elemente in der Struktur sind also dafür verant-wortlich, dass bestimmte Eigenschaften entstehen? Dazu nutzen sie sogenannte spektroskopische Methoden. Durch Röntgenstrahlung, sicht-bares Licht oder auch UV-Licht und infrarotes Licht weisen sie dieUnterschiede nach und protokollieren sie. Hauptsächlich arbeiteten siebisher mit der Röntgen Strukturaufklärung. Dafür züchten sie Kristalleaus den beiden Strukturen und analysieren sie mittels Röntgen -strahlung. Dabei haben sie bereits herausgefunden, welche Wechsel -

wirkungen zwischen zwei Indigoverbindungen bestehen. Diese sindsehr stark, so dass ihre Schlussfolgerung lautet: „Es braucht eine großeAufwendung von Energie, um die Verbindung aufzuheben, so dass sichdie einzelnen Teilchen in Wasser lösen können“, sagt Konstantin. „Nurso können wir auch verstehen, warum man diese Farbstoffe so unter-schiedlich anwenden kann.“

Ganz allein steht das Team aber nicht da mit seinen Forschungen.Jeder, der bei Jugend forscht mitmacht, darf sich Unterstützung durchAußenbetreuer holen. Im Falle von Konstantins Forschungsgruppe istdas ein Professor der Universität Leipzig und einer seiner Doktoranten.Hier werden sie sowohl fachlich, als auch mit Geräten unterstützt.

Frank arbeitet mit einem Teamkollegen Benjamin zusammen an ei-nem informationstechnischen Problem. Sie wollen ein Kartenspiel na-mens Wizard auf den Computer übertragen. Bisher gibt es das Spiel le-diglich in Form „echter“ Karten. Bei Wizard muss man, ähnlich wie etwabeim Skat, Stiche beim Gegner machen. Nur dass die Schwierigkeit dar-in liegt, die genaue Anzahl der erwarteten Stiche vorherzusagen. Dasmag für einen geübten Spieler irgendwann funktionieren. Wie aberbringt man das einem Computer bei? Dieser Frage stellen sich die bei-den seit nunmehr einem Jahr und sind mittlerweile soweit, dass sie sichbei Jugend forscht anmelden konnten. Ziel war es also als erstes, dasSpiel selbst auf dem Computer umzusetzen, was die beiden auch schongetan haben. Das größere Problem an dem Ganzen ist die Program -mierung einer künstlichen Intelligenz (KI), die erstens mit Menscheninteragieren kann und zweitens lernfähig ist um irgendwann auch mitBestimmtheit Stiche vorhersagen zu können.

Der schwere Weg der Umsetzung: Zunächst haben Frank und Ben -jamin versucht, über Wahrschein lichkeits rechnung zu einer Lösung zugelangen. „Wir haben sehr schnell festgestellt, dass es bei Karten -spielen sehr komplex ist, um genau vorherzusagen, was als nächstespassiert. Beim Schach ist das einfacher“, erinnert sich Frank. Dennochprogrammierten die beiden diese KI fertig und das Spiel läuft damitsehr gut. Allerdings wollten sie gerne noch mehr. „Es gibt so genannteNeuronale Netzwerke. Das sind Versuche, Teile und Funktionsweisendes menschlichen Gehirns auf dem PC abzubilden“, sagt Frank. DiesesNetzwerk wäre dann wirklich lernfähig. Es schaut sich die Spielweiseseiner menschlichen Gegner an und errechnet daraus eigene Methodenund Wege für das Spiel. Auch Frank und Benjamin bemühten sich, fürdiese schwierige Aufgabe Außenbetreuer zu bekommen. An der TU Il -menau wurden sie schließlich fündig. Bereits im September vergange-nen Jahres waren sie zu einer Konsultation an der Uni, mussten dortallerdings feststellen, dass das Thema der Neuronalen Netzwerke soumfangreich ist, dass Studenten ganze Semester nur mit der Einführungin den Stoff beschäftigt sind. „Unser Problem ist jetzt aber schon sospezifisch, dass wir uns entschlossen haben, es soweit auf dem jetzigenStand zu belassen. Wir beschäftigen uns nun mit der Theorie und kön-nen so sagen, was man mit dem Netzwerk machen könnte“, erklärtFrank. Dadurch können sie konkrete Ansätze für die Weiterentwicklunggeben. (rw)

Die vergleichende

Strukturanalyse

Das Kartenspiel

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Langsam füllt sich der Klassen -raum und pünktlich zum erstenKlingeln begrüßt Frances Rau dieKlasse. Vor den Schülern steht heuteausnahmsweise kein Lehrer, sonderndie Beraterin von der AOK PLUS.Tipps und Fragen aus der Praxis ste-hen an. „Wer von euch weiß dennschon was er werden möchte?“ DerBlick schweift durch den Raum. Einpaar Hände schnellen nach oben:„Ich will Koch werden und habeauch schon die ersten Bewerbungen geschrieben“, sagt Philipp. Aberlängst nicht alle haben einen Plan für ihre Aus bildung und das, obwohlsie nächstes Jahr mit der Schule fertig werden. Es wird höchste Zeit.

Für die richtige Berufs wahl musst du sowohl deine Stärken als auchdeine Schwächen kennen. Alle Bewerbungstrainer der AOK PLUS sinddafür geschult, mittels Frage bögen deine Potenziale zu erkennen. Dienächste gro ße Herausforderung heißt Bewerbungs mappe. „WelcheUnterlagen gehören da rein?“ Anschreiben, Lebenslauf mit Lichtbild,Zeugnisse und sonstige Nachweise zum Beispiel für Praktika. Aber auchbei der Form hilft die Beraterin weiter. An verschiedenen Beispielenzeigt sich, dass gerne auch kreativmit der Gestaltung der Bewer -bungs unterlagen umgegangen wer-den darf.

Nach dem „theoretischen Teil“ geht es für die Klasse dann ans Ein -gemachte: Der Einstellungstest steht an. Die dazugehörigen Testfragensind anspruchsvoll. Die Aufgaben sind aus verschiedenen Bereichen:Vom logischen Denken bis zum Allgemeinwissen ist alles dabei unddas auch noch unter Zeitdruck. Alle Köpfe rauchen. Manchmal wird ge-raten und zum Nachbarn geschielt. Heute geht das, im Ernstfall na-türlich nicht, dort wäre das glatt ein Betrugsversuch.

„Ich fühlte mich ganz schön unter Stress“, sagt Sarah. Auch Florianschließt sich an: „Wir hatten viel zu wenig Zeit. Das ist doch nicht mach-bar.“ Für Frances Rau ist das natürlich klar: „Das ist beabsichtigt. DieAufgaben sind in der vorgegebenen Zeit nicht zu schaffen. Die Unter -nehmen wollen testen, wie ihr unter Stress arbeitet“, weiß die ausge-bildete Bewerbungstrainerin.

Danach heißt es: Freiwillige vor. Und zwar für das Vorstellungs ge -spräch. Marcel traut sich als Erster. Er will KFZ-Mechatroniker werden.Frau Rau von der AOK PLUS spielt die knallharte Personalchefin: „Wa -rum wollen Sie bei uns anfangen?“, „Was sind Ihre Stärken und was

sind Ihre Schwä chen?“, eine Frage jagt die nächste, Zeit zum Überlegenbleibt wenig und da kommt Marcel, wie alle anderen die es ihm nach-machen, schnell ins Stolpern. „Das ist vollkommen normal, dass ihr nochnicht so schlagfertig seid. Deshalb ist es wichtig, dass ihr übt, euch zugut verkaufen und euch vor allem gut vorbereitet“, sagt Frances Rauermutigend. Und das gelte für jeden einzelnen Schritt auf dem Wegzum Traumjob. (rw/em)

Foto: S. Hofschläger/pixelio

Unterricht mal anders Bewerber training durch die AOK PLUS

Falsche Kleidung auf dem Bewerbungsfoto, Blackout beim Einstellungstest oder Angst vorden Fragen des Personalchefs. Auf dem Weg zum Traumjob kann eine Menge danebengehen. Die AOK PLUS schickt in Sachsen und Thüringen deshalb ihre Berater inBildungseinrichtungen seit vielen Jahren in die Schulen.

Wenn dein Interesse geweckt ist, wenn du Fragen hast oder ein Berater auch mal in deiner Schulereinschauen soll, dann schreib ganz einfach eine E-Mail an die Berater in Bildungseinrichtungen:[email protected]

WiYou: Wirtschaft und Du · 01/201056

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5701/2010 · WiYou: Wirtschaft und DuFotos: Landratsamt Ilm-Kreis

Sie müssen ihre Stärken und Schwächen kennen lernen, eigenverant-wortlich ihre Berufs- oder Studienwahl treffen. Organisiert wird dieseregionale Gemeinschaftsinitiative durch das Netzwerk für Wirtschafts -förderung der Wartburgregion.

Die aktuell rückläufigen Ausbildungszahlen werden als Folge der nochnicht überwundenen Wirtschaftskrise gesehen. Auch wenn eine leich-te konjunkturelle Belebung zu verzeichnen ist. Gleichzeitig werden sichdie Schulabgänger beziehungsweise Bewerberzahlen nochmals mini-mieren.

Mehr als 30 Aussteller bieten in diesem Jahr jede Menge Informationenfür die zahlreichen Besucher. Über 1.000 junge Menschen werden er-wartet, die die Chance, sich über Angebote in ihrer Region schlau zuma chen und sich somit einen Überblick über die gebotenen Pers pek -tiven zu schaffen.

Ziel ist es, für die Berufswahl eine Orientierung zu bieten, über Berufs -bilder und Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren und den richtigenBewerber für eine Ausbildung zu finden. Wenn du also Zeit findest,dann solltest du dich am 20. März 2010 zwischen 09:00 Uhr und 14:00Uhr in die Berufsakademie nach Eisenach begeben und dich informie-ren. (em/rw)

Berufemarkt in der BA Eisenach20. März 2010, von 9.00 bis 14.00 Uhr

Der traditionell jährlich stattfindende Berufemarkt in der Berufsakademie Eisenach ist fester Bestandteil zur Berufsfindung undOrientierung für Schüler, Eltern und Interessierte in der Wartburgregion und die größte regionale Veranstaltung dieser Art. DieVeranstalter bieten Hilfe und Unterstützung auf der Schwelle zwischen Schule, Studium und Beruf. Der Übergang ist für dieJugendlichen eine große Herausforderung.

ten sie auch schon eine Schüler firma. Da -mals starteten die Jungunter neh mer einenberufsorientierten Eltern abend, so dass in-teressierte Eltern sich über die Karriere -möglichkeiten ihrer Kinder informieren konn-ten. Kein völliges Neuland also, in das sichdie Schüler begeben. Dennoch – Routine istdas natürlich genauso wenig. Es heißt wie-der von neuem planen, akquirieren, organi-sieren und umsetzen neuer Ideen und neuerKonzepte.

Finanziert wird das Ganze über Sponsorenund, das ist der Clou beim Projekt „Junior“, über Anteilsscheine. Ähnlicheiner Aktiengesellschaft hat jede Schülerfirma eine Anzahl von 90Stück dieser Aktien, die sie veräußern kann. Jeder Anteil kostet 10 Euro.Der Käufer unterstützt damit das Schülerunternehmen, macht es hand-lungsfähig und kann bei zu erwartendem Gewinn danach auch mitAuszahlung einer Dividende rechnen. Das heißt im Klartext: machtEvent-It bei seinen Veran stal tungen Plus, bekommt der Anteils schein -inhaber mehr zurück, als er investiert hat. Und damit die Schüler auchselbst einen Ansporn zur Gewinnmaximierung haben, hält jeder ein-zelne selbst Anteile, ist also mit Eigenkapital am Unternehmen betei-ligt – das ist Pflicht.

Jede Abteilung ist bei Event-It klar definiert und hat ihre spezifischenAufgaben. Vier sind es an der Zahl. Marketing und Absatz, Entwicklungund Beschaffung, Verwaltung, Organisation und Finanzen und schließ-

WiYou: Wirtschaft und Du · 01/201058

Dein Engagement

Foto: René Weigel

Gerade einmal 15 Jahre sind die meisten aus der Klasse und alle ma-chen mit – 20 an der Zahl. Sie unterhalten ein Unternehmen, welchesVeranstaltungen organisiert und ausrichtet. Sowohl in der eigenenSchule, als auch als Dienstleister für andere. Ihr erstes großes Event istder Tag der offenen Tür ihrer Schule, der im Februar stattfindet. DieVorbereitungen dafür laufen derzeit natürlich auf Hochtouren. An demTag werden auf der einen Seite die „Neuen“ kommen, nämlich diejeni-gen, die sich gerade in der vierten Klasse befinden und mit ihren Elterngemeinsam auf der Suche nach der richtigen Schule für die Zukunftsind. Auf der anderen Seite kommen aber auch viele Ehemalige undnatürlich die eigenen Schulkameraden und Lehrer. Da muss natürlichalles stimmen.

Erfahrungen hat fast das gesamte Team rund um den GeschäftsführerMax bereits im vergangenen Schuljahr sammeln können. Denn da hat-

Eventmanager aus der ZehntenEvent-It – Sabel for You ist ein weiteres Unternehmen aus unserer Reihe der Schülerfirmen.Gegründet im Rahmen des Projektes „Junior“ bestreiten die Schülerinnen und Schüler derzehnten Klasse der Sabel Schule in Saalfeld alle wirtschaftlichen und sozialen Heraus for de -rungen, mit denen ein jedes Unternehmen umzugehen wissen muss.

lich die Personalabteilung. Jede Abteilung hat einen Abteilungsleiterund Mitarbeiter. Und über allem steht der Chef in Person von Max. Erübernimmt auch die Führung der Abteilung im Marketing und Absatzund ist somit zuständig für die Erstellung des Logos, der Briefköpfe undnatürlich hält seine Abteilung die Verbindung zur Öffentlichkeit. Dasheißt, Interviews für Radio und Zeitung, oder wie heute, das Treffen mitWiYou auf dem Innovationstag in Erfurt. Max ist der kreative Kopf derSchülerfirma. „Ich habe viele Hobbys. Ich male, töpfere und beschäfti-ge mich allgemein viel mit kreativen Dingen.“ Sogar eine eigene Aus -stellung hatte er bereits in einem kleinen Laden in Saalfeld. Da ver-wundert seine Position in der Abteilung der Kreativen natürlich nichtund auch nicht sein Wunsch, später einmal Kunst zu studieren.

Zuständig für den Inhalt der Veranstaltung ist die Abteilung Ent -wicklung und Beschaffung unter der Leitung der 16 jährigen Michelle.Sie sprechen Lehrer und Schüler an und organisierenden Ablauf des Tages der offenen Tür. Lehrer werdenihre Fachgebiete und Unter richtsmethoden präsen-tieren, die Sportlehrer beispielsweise werden einenParcours aufbauen und im Chemieraum Experimentezu sehen sein. Daneben sind die meisten Schüler inAG´s verteilt. So wird die Schach-AG ein Tournier veranstalten, dieJudo-AG wird die Kunst des Kampfes zeigen oder man kann sich beimPuppenworkshop eine Puppe basteln.

Neben der reinen Veranstaltungsvorbereitung sind die Schüler im-mer bemüht, Wirtschaftspaten für ihre Arbeit zu finden. „Hier geht esnicht unbedingt um die finanzielle Unterstützung“, sagt die Lehrerin

Frau Walther, „vielmehr wäre es interessant, zum Beispiel für dieMarketingabteilung eine Marketingagentur zu finden, die mal einenWorkshop abhält.“ Und natürlich sind die Schüler weiterhin auf derSuche nach Teilhabern, sprich nach Leuten, die einen Anteilsschein er-werben und so die Firma unterstützen.

Die Arbeit in einer solchen Schülerfirma ist dabei mehr, als ein reinesUnterrichtsfach. „Ich als Wirtschaftslehrerin an der Sabel Schule bin derMeinung, dass gerade dieser Unterricht praktisch unterlegt werdenmuss“, sagt Frau Walther. „Und ich merke, wie selbständig die Schülerdurch ihre Aufgaben werden. Natürlich brauchen die Schüler dabei ei-ne gewisse Anleitung und natürlich auch den Druck, etwas tun zu müs-sen, aber vieles läuft dann von ganz allein.“ Für sie steht damit fest,solche Projekte auch mit anderen Schülern in den kommenden Jahrenfortzuführen.

Event-It geht mit Abschluss des Schuljahres erst einmal zu Ende. ImMai gibt es die Abschluss-Hauptversammlung, zu der alle „Aktionäre“erfahren, mit welcher Dividende sie rechnen können und dieUnternehmer erhalten ihren Realschulabschluss. Danach steht für siedie Entscheidung an, einen höheren Schulabschluss zu machen oderdirekt ins Arbeitsleben einzutreten. Und die nachrückenden Klassendürfen sich auf die nächste Schülerfirma freuen. (rw)

Dein Engagement

5901/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Hintergrund und Zielsetzungdes Projektes „Junior“

In Deutschland arbeiten nur drei MillionenErwerbstätige auf eigene Rechnung. Der deut-sche Mittelstand braucht rein rechnerisch wei-tere 800.000 Unternehmen. Ein Grund für die-sen Fehlbestand wird auch in der un zu -reichenden Vermittlung von wirtschaftlichemKnow-how an deutschen Schulen gesehen.Hier setzt JUNIOR an.

Häufig wird Wirtschaft im Unterricht zu theo-retisch gelehrt, wodurch die Zusammenhängezwischen Lehrstoff und Wirtschaftspraxis ver-loren gehen. Diese Lücke schließt die Institutder deutschen Wirtschaft Köln JUNIORgGmbH mit dem Projekt JUNIOR, das seit1994 Schüler an unternehmerisches Denkenund Handeln heranführt. (em)

„Ich als Wirtschaftslehrerin an der Sabel Schule bin der Meinung,dass gerade dieser Unterricht praktisch unterlegt werden muss“

pekt ist, in einem fremden Land auf eigenen Beinenzu stehen und eine neue Sprache zu erlernen oderauch zu verbessern.

Durch die Kooperation mit Partnerhochschulen istes möglich, ein sogenanntes „study abroad“ (Auslandssemester) zu ab-solvieren. Dabei sollte man sich schon vor Abreise die entsprechendenKurse, die man wählen möchte, heraussuchen und sich dafür anmel-den. Mit dem Prüfungsamt vor Ort in Deutschland sollte die Aner ken -nung dieser Scheine abgeklärt sein, damit es nach dem Auslands -aufenthalt keine bösen Überraschungen gibt. In Australien zum Beispiellegt man sehr großen Wert auf ein praxisnahes Selbststudium. Es gibtviele Arbeiten wie Projektarbeiten und Referate, die man neben denVorlesungszeiten alleine oder im Team erarbeiten muss. Es gibt wö-chentliche Tests, wo das erlernte Wissen abgefragt wird. Am Ende desSemesters stehen „Exams“ an, sowie die Abgabe von sogenannten “Es -says” oder „Papers“, die je nach Professor eine bestimmte Wortanzahlerreichen müssen, um die Kenntnisse der Studenten abzufragen. Diezahlreichen Partner hochschulen im Ausland haben sich auf die Inter -nationalisierung der Studiengänge inzwischen schon relativ angepasst.Wobei ein Bachelor abschluss in Europa nicht gleich zu setzen ist miteinem Bachelor in Australien und umgekehrt. Es gibt auch hier einigeszu beachten. Hilfreich sind hier Gespräche mit dem Auslands amt dereigenen Hochschule, die den Studenten mit Rat und Tat zur Seite ste-hen. Seinen Masterabschluss im Ausland zu absolvieren hat auf jedenFall Vorteile. Braucht man in Deutschland drei bis vier Semester zurErlangung des Mastergrades, kann man den Masterabschluss imAusland schon nach zwei Semestern erreichen. Anschluss findet manim Ausland sehr schnell, wenn man aufgeschlossen und weltoffen ist.Für mich selbst war mein Auslands aufenthalt in Australien eine sehrpositive und unvergessliche Lebens erfahrung und ich kann nur jedemdazu raten diese Chance zu nutzen, wenn er die Möglichkeit dazu hat.Nur Mut!

Fürs Diplom nach Down UnderFrances Teuchert befindet sich derzeit im schönen Australien. Die junge Thüringerin nutzt die Möglichkeit eines Auslandssemesters und erzählt dir, warum sie dort ist, wie es ihr gefällt und was du im Vorfeld beachten solltest, wenn du es ihr gleich tun möchtest.

Mein Praxissemester im Jahr 2008 absolvierte ich bei dem TV SenderVOX in der Redaktion in Köln. Allerdings kristallisierte sich immer mehrmein Interesse für die Printmedien heraus. Nachdem mein Diplom -thema fest stand, kümmerte ich mich um meine passende Diplomstellein einem Verlag. Ich schrieb meine Bewer bungen natürlich auf Englischund führte dann auch mein Vorstel lungs gespräch (Interviews) via Tele -fon auf Englisch mit dem Arbeit geber. Nach meiner Zusage küm mer teich mich um meinen Flug und um meine Unterkunft in Sydney. Alleser forderte ein gutes Zeit ma nage ment, eine gezielte Planung und vielOrganisation. Ein Auslands praktikum ist für die berufliche Zu kunft von

Studenten von sehr großer Bedeu -tung. Durch die voranschreitendeGlobalisierung sind den Unte rneh -men Auslandserfahrung, Sprach -kenntnisse, Flexibilität und Moti -vation der Bewerber sehr wichtig.Deshalb sind Auslandssemester anPartnerhochschulen, sowie Praktikaim Ausland sehr zu empfehlen.

Jeder Student hat unterschiedlicheMotivationsaspekte. Angefangenvom Wunsch, einmal in einem an-deren Land zu leben, die Kultur undLeute besser kennen zu lernen undum seine eigenen Kenntnisse undFähig keiten anwenden zu könnenund auszubauen. Ein weiterer As -

Juniorredakteurin FrancesTeuchert wurde 1981 inSchmal kalden, im Thürin gerWald, geboren. Nach demAbitur zog es sie für ihrStudium in Medien wirtschaftin ihre Lieblingsstadt Köln –und dann für ihr Diplomnach Australien.

WiYou: Wirtschaft und Du · 01/201060

Dein Engagement

Fotos: privat

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den Umgang mit anderen Menschen redeten. Und nach der Theoriefolg te die Praxis: Jede Gruppe musste eigene Informationen einholen.Einziger Begleiter war das Tagesticket für die öffentlichen Verkehrs mit -tel. Nach unzähligen Interviews mit sehr aufgeschlossenen, ausländi-schen Passanten oder Restaurant besitzern folgten dann die Auswer -tung und erste Vorberei tungen für die kommende Präsentation unsererErgebnisse. Vor dem Abend essen bekamen wir noch einmal Gelegen -heit, den Beauftragen für Integration und Migration Fragen zu stellen.Bei diesem aufschlussreichen Seminar wurden letzte Unklar heiten be-seitigt, zum Beispiel wie man alsAusländer die deutsche Staatsa n ge -hörigkeit bekommt oder warum die-se überhaupt vorteilhaft ist.

Der letzte Tag begann und nachdem Frühstück hieß es Koffer packenund Zimmer aufräumen. Danachhat ten wir Freizeit, bis 14:00 Uhr derBus wieder in Rich tung Heimat rol-len sollte. Drei Tage lang haben wirin Berlin Eindrücke gesammelt undgelernt: Integration ist gut! Unddass es spannender ist, dies auf ei-gene Faust herauszufinden, als beieiner Debatte im Fernsehen, welcheoft einem Selbstgespräch der Deut -schen ohne Beteiligung der Betrof -fenen gleichkommt.

Dein Engagement

6101/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

Integration ist gut und wichtigIntegration wird in Deutschland schon immer ganz groß geschrieben. Es gibt Integrationsgipfel, bei denen von Vertretern ausPolitik, Medien und Migrantenverbänden versucht wird, durch Diskussionen eine Lösung der Probleme der Zuwanderer -integration zu finden; oder Integrationsbeauftragte, die ausländische Bewohner bei Behördengängen unterstützen oder zumDeutsch lernen motivieren. Dazu kommt kaum eine Polit-Talkrunde und auch kein Wahlkampf ohne dieses Thema aus.

Um Integration und Integrierte mal selbst zu erleben, darüber zusprechen und jede Menge dazu zu lernen, war die Klassenstufe zehndes Gymnasium Gleichense drei Tage in Berlin, der Hochburg der Mul -tikultur schlechthin. Denn hier leben zwischen 180 und 190 verschie-dene Nationalitäten. Vom 16. bis 18. November letzten Jahres erarbei-teten wir Themen rund um Migration der unterschiedlichen Kulturen.

Montagmorgen 7:30 Uhr ging es los. Nach über drei Stunden Fahrtkamen wir an der „Jugendherberge International“ an. Es folgte die Zim -merbelegung, danach ging es sofort zum ersten Workshop nach Kreuz -berg, was umgangssprachlich „Klein Istanbul“ genannt wird. Dort wur-den uns bei einem Rundgang durch das Viertel die Besonderheitengezeigt, was alle Vorurteile beseitigte, beispielsweise gewaltbereiteJugendliche oder verwahrloste Häuser. Wir lernten die verschiedenenSeiten kennen und erfuhren unter anderem, dass der vermeintlich über-wiegend ausländerbewohnte Bezirk ein angesagtes Szeneviertel mitteuren Wohngegenden ist. In der anschließenden Diskussionsrunde mitder Workshopleiterin redeten wir über Diskriminierung und begründe-ten unsere persönlichen Meinungen zum Thema Ausländer. Nach kur-zem Intermezzo im Youth Hostel erlebten wir „Berlin bei Nacht“, einedreistündige Stadtrundfahrt. An Plätzen wie dem Brandenburger Toroder der East Side Gallery, einem bemalten Stück Berliner Mauer, dasan eine bedeutungsvolle Vergangenheit erinnert, stiegen wir aus underlebten alles aus nächster Nähe.

Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück in einen weiterenWorkshop. Dieses Mal geleitet durch zwei sympathische Afrikaner, mitdenen wir über kulturelle Unterschiede, etwa die Essgewohnheiten oder

Juniorredakteurin MelanieStraub (17) geht in die zehnteKlas se des Gym na siums Glei chense. Sie liebt Sportartenwie Kick boxen und Vol leyball,spielt aber auch gern Theater. Melanie interes siert sich fürPolitik und en ga giert sich beiden Thüringer JuLis.

Die Klassenstufezehn des OhrdruferGymnasiums Glei -chen se verbrachtedrei Tage in Berlin,um zu lernen und zuerleben: Integrationist gut und wichtig!

Fotos: privat

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WiYou: Wirtschaft und Du · 01/201062

27 Januar

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Wie weiter nach der Schule? Oder was will ich mal werden? WiYou.de empfiehlt dir auf dieser Seite

die Termine der nächsten Wochen. Wenn du Lust hast, über eine Veran stal tung zu berichten, oder

noch einen Tipp hast, der in unsere Ter min lis te muss: [email protected]

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6301/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du

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18 Februar04 März

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TERMINE

WiYou: Wirtschaft und Du · 01/201064

Dein Engagement

Annemarie Eilfeld

erzählt vom Spagat

zwischen Medien -

rummel und dem

Abschluss ihrer

Ausbildung zur

Immobilienkauffrau.

Eine ihrer größten Leidenschaften, sagt die 19-jährige Anne -marie Eil feld, ist die Musik. Texte komponieren, sie zu singenund eine entsprechende Choreographie auf die Beine zu stel-len. Schon immer wollte sie ihr Hobby zum Beruf machen. Mitviel investierter Kraft ist ihr das letztendlich gelungen.

Doch gab es auch eine berufliche Karriere vor „Deutschland sucht denSuperstar 2009“. Annemarie hat in Sachsen-Anhalt ihren erweitertenRealschulabschluss mit dem Prädikat „sehr gut“ absolviert. Schule istdas A und O und setzt den Grundbaustein für deinen weiteren Lebens -weg.

Für jeden von uns steht nach einem abgeschlossenen Schulab schlussdie Frage offen, wie soll es weiter gehen? Für Annemarie stand fest: siewird in die Wirtschaft einsteigen. Sie meint: „Man muss seine Interessenim weitesten abdecken können“. Der Beruf solle letztendlich „Spaß undFreude“ bereiten. Entscheiden musste sie sich jetzt zwischen dem Be -such eines Wirtschaftsgymnasiums, um dort ihr Abitur zu machen, odereiner Berufsausbildung mit der Fachrichtung Wirtschaft. In Rück -sprache mit ihren Eltern hatte sie sich für eine dreijährige Ausbildungals Immobilienkauffrau entschieden. „Ein schöner und interessanterBeruf mit einem breiten Spektrum an neuen Erfahrungen, die man imUmgang mit den verschiedensten Menschen sammeln kann“, so for-mulierte es Annemarie in einem persönlichen Interview. Da ihr Vater

Musikkarriere

Fotos: Jens Schlüter/ddp, Henning Kaiser/ddp, privat

Dein Engagement

Industrie und Handelskammer (IHK). Was nun!? Sie brauchte eineLösung, so dass beides zu schaffen ist. Bei DSDS wurde sie Dritt -platzierte, was ihrer Musikkarriere einen ordentlichen Vorteil verschaf-fen sollte. Aber auch für ihre Ausbildung fand sie eine nahezu perfek-te Lösung. Trotz all dem Stress bei DSDS war Anmie – so wie ihreFreunde sie nennen – stets bemüht ihren versäumten Schulstoff nach-zuholen. Aber nicht nur diesen.Annemarie arbeitet derzeit rund umdie Uhr an ihrem Album. In Ab spra -che mit Eltern, Lehrern und Freun -den ist sie zu folgender Lösung ge-kommen. Sie wird ihre IHK-PrüfungAnfang 2010 nachholen. Die Vor -be reitungen darauf laufen natürlichjetzt auf Hoch tou ren. Es ist für sieim mer wichtig gewesen eine Ausbil -dung in der Ta sche zu haben. Sieliebt den Beruf nach wie vor undwür de ihn jederzeit wieder ergreifen.„Alle, die Spaß am Um gang mitMenschen, Zahlen und Fakten ha-ben, sollten es in Be tracht ziehenund sich über diesen Beruf informie -ren“, weiß Annemarie.

eine eigene Immobilienfirma besitzt, war es nicht fern zu sagen,Annemarie kann hier ihre Ausbildung starten. Nebenbei habe sie aberauch genug Freizeit, sich ihrer Musik zu widmen.

Zur Ausbildung im Unternehmen gehörte auch der Berufsschul -unterricht. Hier standen neben den bekannten Fächern wie Deutsch,Mathe und Sozialkunde nun auch die fachspezifischen Fächer Betriebs -wirtschaftslehre der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft undRechnungswesen auf dem Lehrplan. In ihrer Klasse war Annemarie dieeinzige Schülerin mit einem Realschulabschluss. Viele hatten bereits ei-nen erweiterten Abschluss, wenn nicht sogar schon ein angefangenesStudium. „Doch mit Spaß und Freude am Beruf und der Schule“, sagtsie, „ist das alles zu schaffen“. Man muss für seine Ziele kämpfen. Dassteht außer Frage. Für sie war klar, ohne abgeschlossene Berufsaus -bildung- oder Studium ist man heute aufgeschmissen.

Doch dann kam alles ganz anders: Die Erfolgssendung auf „RTL“ gingwieder los. „Deutschland sucht den Superstar“. Annemarie war hin undher gerissen und meldete sich bei der Castingshow an. Sie hat Talentund das Erscheinungsbild eines Superstars. Anfangs waren „DSDS“ undihr Beruf noch unter einen Hut zu bringen. Doch Runde für Runde diesie weiter kam, blieb Ihr Beruf immer mehr auf der Strecke. Annemariemachte sich natürlich Gedanken. Nur noch ein halbes Jahr bis zur„Staatlich geprüften Immobilienkauffrau“ und den Prüfungen der

oder bodenständige Ausbildung?

Das Gespräch mit AnnemarieEilfeld führte JungredakteurLucas Buchda. Er besucht dieStaatliche BerufsbildendeSchule Wirtschaft/Verwal -tung Gera. Seine Freizeit ver -bringt er gern mit Tanzunter -richt, Lesen und Schreiben.

01/2010 · WiYou: Wirtschaft und Du 65

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WiYou: Wirtschaft und Du · 01/201066

Mr. and Mrs. DaxWährend alle Erwachsenen aus meiner Umgebung in letzter Zeit auf die Börse unddie Wirtschaft schimpften, ließen sich mit mir 200.000 weitere Spieler in ganzEuropa nicht beirren, prüften kritisch den aktuellen Kursverlauf und hofften aufeine andauernde Hausse.

Wenn „Aktienpiraten“ mit „Black Mamba“ um Renditepunkte kämpfen, und sich „Mr. and Mrs.Dax“ um nachhaltiges Investment bemühen, dann handelt es sich um das Planspiel Börse derSparkassen-Finanz gruppen: Ein europaweites Wirtschaftsspiel für Schüler und Auszubil dende, wel-ches vergangenes Jahr seine 27. Runde komplettierte. Wie jedes Jahr begann das großeBörsenfieber am 1. Oktober und endete am 15. Dezember, und wie immer haben alle Teams ei-ne Menge Geld aufs Spiel gesetzt.

Angefangen hat alles 1983, als das erste bundesweite Planspiel Bör se mit 4525 Spielgruppenan den Start ging. Seitdem hat sich viel verändert. Mit dem Euro öffneten sich die Spielgrenzennach Europa, technisch hat es sich stets mit dem Aktien markt entwickelt. Die Spiel regeln jedochbleiben immer gleich: Jedes Team erhält ein Wertpapier-Depot im Internet mit einem fiktivenStartkapital von 50.000 Euro. Es gilt diese Summe möglichst zu erhöhen, durch clevere Käufeund Verkäufe. On line werden dann die Kauf- und Verkaufsanträge abgesendet. Zweimal täglichwird zu den realen Kursen abgerechnet. Gehandelt wird an den Börsenplätzen Frankfurt, Paris,Madrid, Mailand, Wien und London. In Stuttgart wickelt ein Zentralcomputer der Börsen spiel -zentrale die Abrechnungen ab, ermittelt die Depotstände der einzelnen Spiel gruppen und ihreGesamtplatzierung im Spielverlauf. Gewonnen hat, wer am Ende das meiste Kapital im Depothat.

Beim letzten Spiel wurde vor allem auf eines Wert gelegt, dennein weltweiter Trend hat eingesetzt: nachhaltiges Handeln.Nachhaltig bedeutet beispielsweise, verantwortungsbewusst mitRohstoffen umzugehen. Man handelt jedoch auch nachhaltig,wenn man mit dem Fahrrad zu Ar beit fährt, oder neben derSchule ehrenamtlich in einer öffentlichen Einrichtung mithilft.Wer beim Planspiel zusätzlich vorrangig bei Unter nehmen Geldanlegte, welche auf ökologische, ethische und soziale Aspekteachten, konnte extra punkten. Anleger können mit ihrem Geld al-so direkt Einfluss auf die Tätigkeit von Firmen nehmen; sei es obumweltfreundliche Produkte hergestellt werden oder Kinder -zwangsarbeit vermieden wird. Jeder der beim Planspiel Börse mit-wirkte, kennt sich danach mit den Finanzmärkten und demAktienhandel aus, und das ist schon viel wert, denn „Wirtschaft“

als Schulfach bundesweit wurde noch nicht erreicht. Angesichts einer immer älter werdendenGesell schaft wäre das aber wichtig, denn vor allem junge Menschen müssen sich mehr mitThemen wie Altersvorsorge, Geldanlage und Vermögens aufbau beschäftigen.

John Maynard Keynes hat einmal gesagt: „Es gibt nichts, was so verheerend ist, wie ein ratio-nales Anlageverhalten in einer irrationalen Welt.“ Mein Team und ich haben das Planspiel zwarnicht gewonnen, aber was soll´s? Dadurch haben wir nicht nur gelernt, wie es ist, zu den Verlierenzu gehören, sondern auch was Volatilität, Baisse und diverse andere Fachbegriffe bedeuten.Vielleicht macht uns das zu sozialeren Wesen, als jene die noch immer über die Krise jammern.

Auch JuniorredakteurinMela nie Straub hat sicham diesjährigen PlanspielBörse beteiligt und dabeizwar viel verloren, aberauch viel gelernt.

Fotos: Thomas Weccard, Ludwigsburg, privat

Impressum

Wirtschaftsmagazin für Jugendliche

Herausgeber:Meier Verlags-GmbHGeschäftsführer: Jürgen MeierJosef-Ries-Str. 78, D-99086 ErfurtTel.: 0361 6019132Fax: 0361 5504466E-Mail: [email protected]: www.wiyou.deSitz der Gesellschaft: Niedererbach

weitere Verlagsprodukte:

Redaktion:Chefredakteur: Daniel Bormke (bo)Tel.: 0361 55048467E-Mail: [email protected] / Projektleitung: René Weigel (rw)Tel.: 0361 55048662E-Mail: [email protected]: Sascha Uthe (su)Tel.: 0361 55048466E-Mail: [email protected]: René Ferchland (rf)Tel.: 0361 55048466E-Mail: [email protected]

Weitere Autoren dieser Ausgabe:Dominique Wand (dw), Annemarie Walter, JuliusWolf (jw), Christoph Zimmermann, Melanie Straub,Lucas Buchda, Frances Teuchert, Stephanie Krause,Stephanie Heß, Bianca AlbrechtExterne Mitteilung (em)

Redaktionsausschluss dieser Ausgabe:13.01.2010

Assistenz der Geschäftsführung:Juliane KummerVertriebsleitung/Abonnenten-ServiceTel.: 0361 6019132Fax: 0361 5504466E-Mail: [email protected]

Werbefachberater:Südwestthüringen: Andreas LübkeTel.: 0173 6825207E-Mail: [email protected]üringen: Steffen WolframTel.: 0177 2356218E-Mail: [email protected]üringen: Jürgen BarkewitzTel.: 0170 7973516E-Mail: [email protected]üringen: Anett GreyerTel.: 0170 2907407E-Mail: [email protected]

Titelbild: hakakatb/123rf.comLayout: s.a.m. DieAgentur GmbH, Halle (Saale)Druck: Druckhaus Gera GmbH, Gera

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung desVerlages. Der Verlag übernimmt keine Haftung fürunverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos undIllustrationen.

Die nächste Ausgabe erscheint in der 11. KW 2010Anzeigenschluss: 28.2.2010

WiYou wird gefördert durch das Thüringer Ministe -rium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie(TMWAT) aus Mitteln des Europäischen Sozialfondsund unterstützt vom Bildungswerk der ThüringerWirtschaft e.V. (BWTW).

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