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Stell dir vor ... Du stellst dich vor! So bewirbst du dich erfolgreich. Dein Thüringer Wirtschaftsmagazin · Wirtschaft und Du 02 ı 2009 2. Jahrgang

WiYou 02/2009

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Stell dir vor ... Dein Thüringer Wirtschaftsmagazin · Wirtschaft und Du So bewirbst du dich erfolgreich. 02 ı 2009 2. Jahrgang communication that works Post s.a.m. DieAgentur GmbH Mansfelder Straße 56 D-06108 Halle (Saale) Fon + 49 (0) 3 45.47 06 78-0 Fax + 49 (0) 3 45.47 06 78-90 eMail [email protected] iNet www.sam-dieagentur.de

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Stell dir vor ...

Du stellst dich vor!So bewirbst du dich erfolgreich.

Dein Thüringer Wirtschaftsmagazin · Wirtschaft und Du 02 ı 20092. Jahrgang

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Post s.a.m. DieAgentur GmbH

Mansfelder Straße 56

D-06108 Halle (Saale)

Fon + 49 (0) 3 45.47 06 78- 0

Fax + 49 (0) 3 45.47 06 78- 90

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Ganz gleich, ob beim Bewerbungsschreiben, beim Vorstellungsgespräch oder beim Probe -arbeiten, der erste Eindruck, das erste Bild, das dein neuer Chef von dir hat, beeinflusst ganzenorm, ob du die Stelle bekommst oder nicht. So ist das nun einmal im Leben. Du kannst nochso gut sein, aber wenn du dich nicht gut verkaufen kannst, hast du es schwer.

Also kämpf! Sei du selbst, nur etwas besser. Denn es gibt nur einmal die Chance auf ein Vor -stellungsgespräch in einer Firma. Einen zweiten Versuch wird dir sicher niemand erlauben. Alsomuss alles stimmen. Damit du am Besten keine Fehler machst, solltest du dich gut vorbereiten undumfassend informieren.

In dieser WiYou-Ausgabe haben wir einige Themen aufgegriffen und zusammengestellt, wor-auf du achten solltest und was alles schief gehen kann. Richtig machst du es, wenn du dir genü-gend Zeit nimmst. Also keine Bewerbung in zwei Minuten schreiben und dann auch noch mitTippfehlern versenden. Wenn dein Anschreiben einfach nur ein Standard-Brief, ist bei dem nurder Firmenname ausgewechselt wird, merkt das der Leser schnell. Er ist Profi mit Bewerbern, dunoch ein Beginner. Im Bewerbungsgespräch hilft es auch, wenn du Zeit mitbringst. Auf die letz-te Minute ankommen und noch völlig außer Atem auf Fragen antworten, macht kein gutes Bild.Wenn du aufgeregt bist drückt dein Gesprächspartner ein Auge zu. Dafür hat er Verständnis. Aberschlecht vorbereitete Gespräche, unpassende Kommentare oder gar unfreundliches Auftreten sindabsolut tödlich. Wenn du zeigst, dass du dir Gedanken gemacht hast und dir der Situation be-wusst bist, bringt das Punkte. Lass dich nicht aus der Fassung bringen und verfolge einfach deinZiel; dieser Job muss es sein.

Natürlich wird nicht jede Bewerbung und jedes Gespräch ein echter Erfolg sein. Mit Rück -schlägen musst du rechnen. Aber nimm es nicht persönlich. Manchmal hast du einfach nicht dei-nen Tag und manche Unternehmen haben einfach andere Vorstellungen. Sieh es einfach so; dasUnternehmen hätte nicht zu dir gepasst. Also Kopf hoch und weitermachen. Irgendwann wird esklappen und ein freundlicher Personalchef drückt dir mit einem freundlichen Lächeln fest dieHand und sagt: Willkommen im Team.

Der erste Eindruck zähltSascha Uthe, Redaktionsleitung

HOBBY-REDAKTEURE GESUCHT!

Du interessierst dich für unsere The -men und hast eigene Ideen? Duschreibst gern und möchtest beiWiYou mitmachen? Schick uns deineVorschläge und sei dabei:

[email protected]

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WiYou: Wirtschaft und Du · 02/20094Fotos: Matty Symons/fotolia.de, CallallooAlexis/fotolia.de

Aus dem Inhalt

Editorial

Stell Dich vor Ein paar kleine Tippsrund um deine Bewerbung

alles digital Bewerbungsunterlagenper Mail versenden liegt im Trend

Assessment Center Ein aufwän di -ges Auswahlverfahren erwartet dich

Fragen an Personaler Personal -chefs erzählen, was ihnen beimBewerbungsgespräch wichtig ist

Dein Recht Rechtsanwalt AxelMetzner sagt, welche Fragen gestelltwerden dürfen und welche nicht

BLICK Berufsentscheidung, Bewer -berwerkstatt und Bewerbung – dieBerater von BLICK helfen weiter

Angebote Unternehmen bieteninteressante Stellenangebote

Anfragen Jugendliche suchen überWiYou einen Ausbildungsplatz undstellen sich vor

Hilfe bei der Berufsentscheidung 12 Tierische Berufe 21

Friseure von Welt In Thüringenwerden Weltmeister ausgebildet

GeAT AG Ein interessanter Arbeit -geber aus Thüringen stellt sich vor

Ministerbesuch Landwirtschafts -minister Sklenar besuchte das Gym -na sium Weimar und sprach mitAbiturienten

Total tierisch Filmtiertrainer oderStylist für Vierbeiner sind Berufe mitvielen Kontakt zum Tier

Tag der Berufe 290 Unternehmenaus Thüringen stellten sich im Märzihren künftigen Mitarbeitern vor

Schülersprecher Christoph Zimmer -mann erklärt in WiYou, wie die Lan -desschülervertretung gewählt wird

EUre Debatte Junge europäischeFöderalisten erklären Europa undzählen auf deine Stimme

Termine Alle wichtigen Termine fürdich im Überblick

Das Thüringer Wirtschaftsmagazin für Jugendliche

erscheint im Medienverbund mit dem

Thüringen

Herausgeber:Meier Verlagsgesellschaft mbH

Josef-Ries-Str. 78, D-99086 Erfurt

Tel.: 0361 6019132

Fax: 0361 5504466

E-Mail: [email protected]

Internet: www.wiyou.de

GeschäftsführerJürgen Meier

Assistenz der GeschäftsleitungJuliane Kummer

Tel.: 0361 6019132

Fax: 0361 5504466

E-Mail: [email protected]

RedaktionChefredakteur: Daniel Bormke (bo)Tel.: 0361 55048467E-Mail: [email protected]: Sascha Uthe (su)

Tel.: 0361 55048466

E-Mail: [email protected]

Elisabeth Kirchner (ek)

Tel.: 0177 5807778

E-Mail: [email protected]

Redaktionsausschluss dieser Ausgabe24.04.2009

WerbefachberaterSüdwestthüringenAndreas Lübke

Tel.: 0173 6825207

E-Mail: [email protected]

Ostthüringen/JenaRené Weigel

Tel.: 0177 3004802

E-Mail: [email protected]

MittelthüringenAnett Greyer

Tel.: 0170 2907407

E-Mail: [email protected]

Titelbild fotolia.de

Layout s.a.m. DieAgentur GmbH, Halle (Saale)

Druck Druckhaus Gera GmbH, Gera

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des

Verlages. Der Verlag übernimmt keine Haftung für

unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und

Illustrationen.

Die nächste Ausgabe

erscheint in der 24. KW 2009

Druckunterlagenschluss: 22.05.2009

Impressum

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Das sagte ein 17-jähriger den Reportern von WiYou als wir mitden Recherchen für diese Ausgabe begannen. Okay, da hatteer Recht. Also überlegten wir uns, was wirklich interessantund wichtig, informativ und relevant für dich ist und was aucheinen Mehrwert, einen Nutzen für dich hat.

Wir wollen uns nicht mit den Berufsberatern der Arbeitsagentur oderden Verantwortlichen aus den Personalabteilungen der Unternehmenvergleichen. Das sind die echten Experten. Aber wir fassen in dieserAusgabe einmal zusammen, was rund um deine Bewerbung alles wich-tig ist, worauf du achten solltest und was beim Bewerbungsgespräch al-les auf dich zukommen kann.

Die Bewerbung ist deine Visitenkarte und das Vorste l lungs -gespräch ist der erste persönliche Kontakt zum Unternehmen.

Die Personalchefs wissen zwar meistens, dass die jungen Bewerberkaum Erfahrungen rund um das Thema Bewerbung haben und sehenüber kleine Fehler hinweg. Aber allzu große Patzer sollten nicht passie-ren. Sei einfach du selbst und sei überzeugend. Sei authentisch aber

mach dich auch ein wenig interessant. Sowohl in der Bewerbung, alsauch im Gespräch. Dein Gegenüber ist ein Profi, dem du nichts vorma-chen kannst. Also solltest du in deinen Ausführungen ehrlich sein unddich nur hier und da vielleicht ein wenig besser machen als du bist.Pass aber in deinem Vorstellungsgespräch auf, dass du nicht die gan-ze Zeit redest. Der Personalchef führt das Gespräch; nicht du. Auch indeinen Bewer bungs unterlagen sollte nur das stehen, was wichtig ist.Schreibst oder redest du zu viel, folgert dein Leser oder Zuhörer daraus,dass du ein Selbstdarsteller bist, der sich nicht unterordnen kann, oderjemand, der sich hinter vielen hohlen Worten versteckt. Also sei einfachnatürlich und zeig deinem Gegenüber, dass du dich in der Situationwohl fühlst. Das schafft Sympathie.

In dieser Ausgabe findest du Stellengebote und Stellengesuche, auf derFAQ-Seite findest du Rat von Experten des Rechts und welche Vo raus -setzungen für welche Branche notwendig sind. Die se Ausgabe hilft dirim Bewerbungs-Dschungel zurecht zu kommen. Außerdem hast du je-derzeit die Mög lichkeit dich bei uns zu melden, um Rat zu fragen, mit-zumachen oder dich vorzustellen. Mit WiYou zum Job?

Stell Dich vor!

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Stell dichvor!

„Das lästige Thema Bewerbung. Ich kann es nicht

mehr hören. Wenn ich mich bewerben will, dann guck

ich im Internet oder geh aufs Arbeitsamt“

Fotos: Digitalpress/fotolia.de, Ragne Kabanova/fotolia.de

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In Gedanken versunken sitze ich in dem kleinen Vor zim -mer, welches zur Personalchefin führt. Ich bin aufgeregtaber fest entschlossen, wenigsten bis zum AC zu kommen. Im Vorstellungsgespräch will der Personalverantwortliche desUnter nehmens den Bewerber kennenlernen und herausfinden, ober ins Team passt. Ich passe in fast jedes Team, das dürfte nicht dasProblem werden. Der Sinn eines Vorstellungsgesprächs liegt dar-in, sich am besten zu verkaufen – sich zu vermarkten. Aber einegoldene Regel sollte eingehalten werden: Ehrlichkeit. Ich bin gutvorbereitet und kann mein Wis sen über das Unternehmen einstreu-en.

Während des Vorstellungsgespräches habe ich die Gelegen -heit meine Vorzüge auf den Punkt zu bringen. Wichtig ist, Dingezu erwähnen, die nicht im Lebenslauf stehen. Im Vorfeld habe ichmir stichwortartig konkrete berufliche Inhalte und spezielle Kennt -nisse notiert. Dabei ging ich Fragen nach, wie: Was unterscheidetmich von anderen Bewerbern? „Warum sollten wir uns für Sie ent-scheiden?“, wollen Per sonal entscheider häufig wissen. Ich lasseauch meine Hobbys mit einfließen. Da sieht die Personalerin, dassich außerschulisch engagiert bin. Auswendig gelernte Floskeln undSchlagwörter sind sinnlos.

Drei für die Stelle relevante Stärken habe ich mir überlegt, undmir jeweils Beispiele, die diese Stärken veranschaulichen, notiert.Das Gleiche habe ich für die Schwächen getan und mir Lösungenüberlegt, wie ich die Schwäche ausgleichen kann. Zum Beispiel binich manchmal zu offen. „Da ich Offenheit schätze, habe ich unab-sichtlich den einen oder anderen Mitschüler vor den Kopf gestoßen.Ich bemühe mich inzwischen aber um diplomatischeres Vorgehen“,sage ich. Während des gesamten Gesprächs achte ich auf meineKörper hal tung, weil ich weiß, dass Personaler darauf achten: Dieäußere Haltung zeigt die innere Haltung. Ich spiegle die Körper -hal tung der Personal chefin. Das macht mich unbewusst sympa-thisch. Außerdem sitze und stehe ich immer gerade. Natürlich steckeich nicht die Hände in die Hosentaschen und verstecke sie auchnicht hinter meinem Rücken. Und ganz wichtig ist, auch wenn esmanchmal schwer fällt: Augen kontakt. Ein kleiner Trick: ich schaueauf die Nasenwurzel (zwischen den Augen). Den Unterschied er-kennt keiner.

Im Vorfeld holte ich mir Hilfe. Es gibt viele Bildungsträger, wiebeispielweise das bwtw (Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft),oder die Berufsberater, die Unterstützung bieten.

Puh. Das Gespräch dauerte 20 Minuten. Geschafft! Und ichbin, wie ich es mir vornahm, eine Runde weiter.

Stell dich vor

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Recht vielfältig sind mittlerweile die Möglichkeiten, sichbei einem Unternehmen vorzustellen. Neben dem Klassiker,der Bewerbungs mappe, wünschen viele Unternehmen heute auchOnline-Bewerbungen. Manche Unternehmen, vor allem die grö-ßeren, haben auf ihren Internetseiten vorgefertigte Formulare, dieeinfach nur ausgefüllt werden müssen. Lebenslauf, Zeugniskopienoder sonstige Unter lagen werden am Ende einfach als Anlage an-gefügt und weg ist die Bewerbung. Andere Unternehmen erwar-ten eine online-Bewerbung per Mail. Dazu werden die Dateienwie Bewerbungs schreiben, Lebens lauf, Foto und Zeugniskopienals Anlage der eMail angefügt und abgesendet. Viele Unter -nehmen wünschen sich, dass Anlagen wie Zeugnis kopien, Prak -tikumsbescheinigungen, Diplom urkunden und ähnliches in einerkompletten Datei, normalerweise im PDF-Format, vorliegen sol-len. Das macht es dem Leser einfacher, den Überblick zu behal-ten. Um es ihm noch einfacher zu machen, sollten nicht unbedingtalle Bescheinigungen angefügt werden. Ein kleiner Hinweis imBewerbungsschreiben oder im Lebenslauf, dass weitere Bestäti -gungen auch nachgereicht werden können, reicht den Personal -abteilungen normalerweise aus. Eingeleitet werden die online-Bewerbungen mit einem Deckblatt, auf dem der Name, derZweck des Schreibens, also die Bewerbung um einen Ausbil -dungs- oder Arbeits platz, und ein Foto stehen. Das Foto kanndarüber hinaus auch noch als zusätzliche Datei angefügt werden.Dabei sollte aber die Größe des Bildes beachtet werden. Ein hoch-auflösendes Foto hat gern mal mehr als zehn MB und dauert dem-entsprechend lang beim Hoch- und Runterladen. Auch die PDF-Dokumente brauchen keine Auflösung, dass sie auf eineHaus wand gedruckt werden können. Das macht es dem Emp -fänger, der täglich viele Bewerbermails bekommt, angenehmer.

Es geht aber auch noch leichter. Viele Internetportale bietendie Möglichkeit, Bewerbungsseiten online zu stellen. Alle vorhan-denen Dateien, Zeugnisse oder Fotos stehen auf einer Homepageund die Personalabteilungen können jederzeit darauf zugreifen.So etwas kann sich selbst erstellen, wer damit Erfahrungen hat. Fürwenig Geld übernehmen das aber auch Profis. Wichtig bei allen on-line versendeten Bewerbungen ist die eMail-Adresse. Die sollte se-riös sein, auch wenn sich Adressen wie [email protected] merken lassen. Der Vorteil von online-Bewerbungen ist un-ter anderem der Preis. Kein Papier, keine Mappe, kein Brief -umschlag und kein Porto. Bei zig Be wer bungen, die manche Stel -lensucher schreiben, eine echte Ersparnis. Außerdem ist dieBe werbung sofort nach dem Absenden beim Em pfänger. Trotzdemist es zu empfehlen, auch in der online-Bewerbung darauf hinzuwei-sen, dass auf Wunsch eine klassische Bewerbungs mappe mit derPost zugesendet werden kann.

Es geht auch digital

Fotos dieser Doppelseite: Anatoly Tiplyashin/fotolia.de

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Endlich ist alles geschafft. Du weißt welcher Beruf der rich-tige ist und welches Unternehmen zu dir passt.

Du hast dich durch den Dschungel von Bewerbungen, Einstellungs -tests und Vorstellungsgesprächen geschlagen. Hast Niederlagenund Ent täuschungen wegstecken müssen. Irgendwann hat es dannaber doch geklappt und endlich hast du deinen Vertrag unterschrie-ben und es kann losgehen.

Der erste Arbeitstag steht bevor. Alles wird neu, alles ist andersund alles ist fremd. Aber keine Angst. Du bist nicht der erste Azubi,der im Unternehmen angefangen hat. Die wissen schon, was sie mitdir machen müssen. Meistens hast du ja schon einmal mit dem Per -so nalchef oder Ausbildungsverantwortlichen zu tun gehabt, kennstalso wenigstens schon mal ein Gesicht. Die anderen Leute werdendir auch noch vorgestellt.

Am ersten Tag heißt es aber: Belehrungen, Unterweisungen undRichtlinien anhören. Die Berufsgenossenschaft passt auf, dass Ar -beitsunfälle vermieden werden. Also erzählt dir dein neuerArbeitgeber, wie du mit Gefahrengütern umgehen sollst, wie du dichund deine Kollegen nicht in Gefahr bringst und auch dass du nichtklauen darfst. Es ist zwar ziemlich langweilig, muss aber sein, dennam Ende der langen Unterweisung musst du für alles unterschrei-ben. Worte wie Sorg faltspflicht, Verschwiegenheit und Pünktlichkeitwerden fallen. Verantwortung dem Unternehmen und seinenKunden gegenüber. Hilfs bereitschaft, Einsatzbereitschaft undEigeninitiative werden von dir gefordert. Das klingt für den erstenTag ganz schön viel und leicht fühlst du dich überfordert. Und das,obwohl du noch gar nicht gearbeitet hast.

Aber all das wird dir auch noch an den ersten Tagen in der Berufs -schu le erklärt. Rechte und Pflichten von Auszubildenden gehörenzu den Grund themen der ersten Schulstunden. Der Arbeitgeber re-det gern von den Pflichten, in Berufsschule erfährst du endlich auchetwas über deine Rechte. Zum Beispiel, dass der Arbeitgeber dichbezahlen muss. Das klingt doch schon besser. Endlich eigenes Geldfür die geleistete Arbeit. Beim Thema Arbeitszeiten solltest du auchgenau hinhören. Es gibt den einen oder anderen Unternehmer, derhier nicht so genau ins Gesetz sieht und manchmal Vorschriftenmissachtet. Lass dir so etwas nicht gefallen und sprich Missständean, wenn sie dir auffallen.

Also keine Angst, niemand lässt dich allein. Und wenn dichdein Unwohlsein nicht verlässt, denk einfach daran, die haben allemal ihren ersten Tag gehabt und standen auch ganz hilflos vor ei-nem neuen Abschnitt in ihrem Leben.

Dein erster TagAssessment Center

Ziemlich aufgeregt sitze ich auf der Couch. Meine Hände sindfeucht und ich rutsche die ganze Zeit hin und her. Mit mir im Raumsitzen weitere Anwärter auf den Arbeitsplatz. „Wir suchen eine/nBürokaufmann/-frau. Sie erledigen in unserer Firma kaufmännisch-verwaltende und organisatorische Tätigkeiten...“ hieß es in derStellen ausschreibung. Die erste Hürde, das Bewerbungs -gespräch, habe ich erfolgreich hinter mich gebracht. Undnun: AC. As sess ment Center. Beur tei lungs zentrum. Das kommtaus dem englischen to assess - beurteilen. AC ist das Personalaus -wahl verfahren eines Unterneh mens, in dem unter mehreren Be -werbern diejenigen ermittelt werden sollen, welche den Anfor -derungen des Unter nehmens am besten entsprechen. Hierzuwerden die Bewerber vor verschiedene Probleme gestellt und imUmgang mit diesen bewertet.

Endlich! Die Tür geht auf und ein älterer Mann mit schüt-terem Haar bittet uns herein. Und los geht’s mit den Tests. ACwerden mehrtägig durchgeführt und sind ein kosten- und zeitauf-wändiges Auswahl ver fahren. In der Regel werden AC nur bei be-sonderen Stellenbesetzungen verwendet (meine scheint dazu zu ge-hören). Ich glaube es sitzen auch Hochschulabsolventen hier, dieeinmal Füh rungs kräfte werden möchten. Das Entwicklungs-AC wirdzum gezielten Aufbau von Mitarbeitern eingesetzt. Dann gibt esnoch das Evalua tions-AC, das werde ich bestimmt am Ende mei-ner Ausbildung durchlaufen. Es wird nach einer Ausbildung evalu-iert, ob die Kandidaten die Inhalte auch in die Praxis und in ihr eigenes Verhaltensrepertoire übernommen haben. Das Po ten zial-Assessment für Schüler und Berufs einsteiger: es dient zur Klä rungder Potenziale und Fähigkeiten, schwerpunktmäßig zur Analyse dereigenen Stärken. Als Methoden werden natürliche Reaktion einesMenschen auf Stress getestet. Flucht oder Angriff sind die häufig-sten Reaktionen. Der Stress (Flucht- oder An griffs instinkt) wird kom-biniert mit diversen Leistungstests und gruppendynamischen Aufga -ben. Mit anderen Worten: der Prüfling soll in ei ner extremenSituation getestet werden. Und diese Situation finde ich ex-trem extrem.

AC beginnen meist mit strukturierten Interviews und es folgenGrup pendiskussionen (Jeder gegen Jeden). Bei den Postkorb -übungen, Helicopter-View findet eine anschließende Befra gung,in der der Kandidat seine Entscheidungen begründen muss, statt.Womit ich überhaupt keine Probleme habe, sind die Rollenspiele,bei denen Vorge setzter-Mitarbeiter-Gespräche oder Kollegen ge -spräche simuliert werden. Es folgt in der Regel das Abschluss -gespräch mit Auswertung. Wie in meinem Fall dauert das AC zweiTage und es folgt eine Essens einladung (Gabeltest). Nach zweiTagen ist alles vorbei. Ich habe den Job leider nicht bekom-men, bin dafür aber gewappnet für das nächste AC.

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Welche fachlichen Kompetenzen muss ich mitbringen?

Welche Kleiderordnung muss ich beachten?

Welche charakterlichen/ persönlichen Eigenschaften sollte ich mitbringen?

Welcher Notendurchschnitt ist maßgeblich?

Satis saetosus cathedras vix spinosus Satis saetosus cathedras vix spinosus Satis saetosus cathedras vix spinosus Satis saetosus cat-hedras vix spinosus Satis saetosus cathedras vix spinosus Satis saetosus cathedras vix spinosus Satis saetosus cathedras vix spino-sus Satis saetosus cathedras vix spinosus Satis saetosus cathedras vix spinosus Satis saetosus cathedras vix spinosus Satis saetosuscathedras vix spinosus Satis saetosus cathedras vix spinosus Satis saetosus cathedras vix spinosus

Fragen an Personaler

Name: René LinzUnternehmen: SECONDRED Newmedia GmbHPosition: Geschäftsführer Branche: Medien/ Grafik

SteckbriefName: Katja Pfeffer-RösePosition: Sekretariat / Perso -

nalreferentinUnternehmen: Schuster Kuns tstoff -technik GmbHBranche: Kunststofftechnik

sehr gutes bis mittleres Abitur

je nach Ausbildungsberuf entsprechende Erfahrungen im Bereich der neuen Medien

Die Kleiderordnung wird bei uns zweirangig bewertet. Sichersollte der Bewerber ein gepflegtes Äußeres haben. Viel wichtigersind für uns aber fachliche und menschliche Kompetenzen

Ergeiz, Fleiß, Detailtreue, Genauigkeit, Ehrlichkeit, Offenheit,Team fähigkeit

Die SECONDRED Newmedia GmbH bildet aus:Fachinformatiker, Fachrichtung Anwendungsentwickler, Medien -design / Berufsakademie, Mediengestalter Digital & Print,Fachrichtung Gestaltung & Technik

Was macht ein Mediengestalter?Als Mediengestalter beschäftigst du dich mit Gestaltungs- undProduk tionsprozessen. Du erlernst den Umgang mit Grafik program -men, beschäftigst dich mit Designtheorie und Medienberatung undbist am Ende Mediengestalter Digital und Print. Als Studiengangwird Mediendesign an Hochschulen angeboten. Hier lernst du inden Fächern Management- und Wirtschafts-, Kommuni kations- undDesigntheorie, Konzeptionsmethodik und Projekt manage ment al-les über die Gestaltung von Medien.

bis zu 2,5

Grundkenntnisse Office, gute Mathe-, Deutsch- und Englischkenntnisse.

ordentlich und gepflegt

selbstsicheres Auftreten, freundlich und zuvorkommend, guteAuffassungsgabe, teamfähig, ordentliches und gepflegtesÄußeres, belastbar, zielstrebig, ehrgeizig, flexibel undbegeisterungsfähig

Schuster Kunststofftechnik bildet aus: Industriekauffrau /-mann, Mechatroniker, Fachkraft für Lager -logistik und Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuk -technik.

Was macht ein Mechatroniker?Neben der Wartung und Instandhaltung erlernst du die Vor -mon tage von Komponenten, das Aufstellen und Montage derMaschi nen und Anlagen beim Kunden, das Verlegen der Ver -sorgungs lei tungen und die Inbetriebnahme sowie Funktions- undSicher heits prüfungen durchzuführen. Du wirst dazu ausgebildet,dass du selbstständig an elektrischen und mechanischen Anlagenarbeiten darfst.

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Fotos dieser Doppelseite: Klaus Eppele/fotolia.de

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Mittlere Reife mit Schnitt 2,5, Deutsch und Mathe keine 4

Spaß an den Produkten, Spaß am Lernen, Interesse anWeiterbildung

Ordentlich und gepflegt. „Kleider machen Leute“ ist ein ober -flächlicher Spruch, aber bei einem Erstgespräch ist natürlich auchder optische Eindruck wichtig. Die Kleidung sollte authentischsein. Wer sich für Karstadt interessiert, sollte gemerkt haben, dass unser Teamdress „schwarz-weiß“ ist und eventuell seineGarderobe darauf abstimmen

positive Grundeinstellung, natürliches und offenes Auftreten, kommunikativ, extrovertiert, motiviert – Mir ist ein offener undkommunikativer Bewerber mit einem etwas schlechterem Noten -durchschnitt lieber als ein „Einserkandidat“, der introvertiert ist.

KARSTADT Warenhaus GmbH bildet aus: Einzelhandelskauffrauen und -männer

Was macht ein Kaufmann/-frau im Einzelhandel?Kaufleute im Einzelhandel beschäftigen sich vorwiegend mit demVerkauf unterschiedlicher Konsumgüter. Du informierst, berätst undverkaufst Ware an den Kunden. Betriebs wirt schaft liche Aufgabenim Personal- und Rechnungswesen, Ladendeko ration und die Sorti -mentsgestaltung gehören zum Alltag eines Kauf mannes-/frau imEinzelhandel.

Name: Benedict JanichPosition: Oberleutnant zur See Unternehmen: Bundeswehr

Prinzipiell sollte der Durchschnitt „befriedigend“nicht unterschritten werden.

Deutsche Staatsbürgerschaft, Eintreten für die freiheitlich demo -kra tische Grundordnung, keine Vorstrafen, keine hohen Schulden(gemessen am Einkommen), kein Betäubungsmittelmissbrauch, Alter mindes tens 17 Jahre, maximal 31 Jahre (Ausnahmen sindmöglich)

Trage Kleidung, in der du dich wohlfühlst. Die Kleidung solltesauber, gepflegt und der gewünschten beruflichen Laufbahnangemessen sein.

hohes Verantwortungsbewusstsein, ausgeprägte Leistungs- undEinsatzbereitschaft, Teamfähigkeit und Flexibilität, Bereitschaftzur ständigen Weiterbildung, Grundkenntnisse in einer Fremd -sprache, Mobilität, Bereitschaft zur Teilnahme an Auslands ein -sätzen, körperliche Fitness

Was macht ein Offizier im Heer?Neben der allgemeinen Grundausbildung stehen vor allem Ge -fechts dienst, Fitness, einsatzbezogene Ausbildungsanteile aber auchWehr recht, Menschenführung und Methodik auf dem Dienstplan.Danach folgt der Offizierlehrgang 1 an der Offizierschule desHeeres. Aufgaben eines Leutnant in den Landstreitkräften werdenerlernt, sowie Sprachausbildung, ein Truppenkommando oder einPraktikum zur Vorbereitung auf ein Studium.

SteckbriefName: Jan de WitPosition: Filial-

Geschäfts führerUnternehmen: KARSTADT Branche: Handel

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Wichtig während eines Vorstellungsgesprächs ist zu wissen, welche Rechte und Pflichten du hast.

Auf welche Fragen musst du antworten und auf welche nicht?Darfst du kostenfrei Probearbeiten und wie wichtig ist deine Vergangenheit?Personalchefs wollen so viel wie möglich über den Beweber wissen, aber welche Fragen dürfen sie stellen?

? Auf welche Fragen muss man antworten und auf welche nicht?

Können Sie uns 5 Fragen nennen, auf die man antworten muss?Axel Metzner: Ein Bewerbungsgespräch dient dem persönlichen Ken -nenlernen von Bewerber und Arbeitgeber. Der potenzielle Arbeitgebermöchte in dem Gespräch nicht nur etwas über die fachliche Quali fika -tion sondern auch über die soziale Kompetenz des Bewerbers erfahren.Der Arbeitgeber will und muss am Ende entscheiden, ob der Be werberfachlich für die Stelle geeignet ist und ob er menschlich zu den ande-ren Mitarbeitern seiner Abteilung passt, um mit diesen später zusam-menzuarbeiten. Der Bewerber sollte daher offen auftreten und Fragendes Arbeitgebers ehrlich beantworten.

Beliebte und zulässige Fragen sind beispielsweise:zum bisherigen beruflichen Werdegang, also zu Ausbildung oder zu den vorangegangenen Arbeitgebernweshalb sich der Bewerber gerade für das Unternehmen als zukünf-tigen Arbeitgeber entschieden hatworin der Bewerber seine Stärken und Schwächen siehtweshalb der Bewerber meint für die ausgeschriebene Stelle in demUnternehmen geeignet zu sein

Und können Sie uns 5 Fragen nennen, die wahrheitsgetreu zu beantworten sind?Axel Metzner: Der Bewerber muss wahrheitsgetreu auf sämtliche Fra -gen antworten, die einen sachlichen Bezug zu seiner späteren Arbeithaben. Er muss daher auf Fragen über eine eventuelle Vorstrafe wegenDiebstahls, Unterschlagung oder Sachbeschädigung wahrheitsgemäßantworten, wenn ihm sein zukünftiger Arbeitgeber Vermögenswerteanvertraut, beispielsweise den Bewerber als Kassierer oder in der Buch -haltung einsetzen möchte.

Ebenso sind Fragen zur Gesundheit wahrheitsgetreu zu beantworten,wenn der Bewerber in seinem späteren Beruf mit gesundheitsgefähr-denden Stoffen zu tun hat und deshalb Nachteile zu befürchten sind.Genauso muss eine weibliche Bewerberin die Frage nach einer (mögli-chen) Schwangerschaft wahrheitsgetreu beantworten, wenn ihre neueTätigkeit eine Gefahr für ihr ungeborenes Kind darstellen könnte.

Das Recht im Bewerbungsbespräch

Nennen Sie uns Fragen, die in einem Bewerbungsgespräch von Sei ten des Arbeitgebers nicht gestellt werden dürfen.Axel Metzner: Fragen zur Gewerkschaftsangehörigkeit, zu Vorstrafen,zur Gesundheit, zu den familiären Verhältnissen und zur Religion sindunzulässig und können wahrheitswidrig beantwortet werden, wenn ei-ne Kenntnis dieser Umstände für die Tätigkeit auf der ausgeschriebe-nen Stelle für den Arbeitgeber nicht erforderlich ist.

Wenn diese Fragen trotzdem auftauchen, was kann man dann antworten?Axel Metzner: Der Bewerber sollte in diesem Fall antworten, dass essich dabei um eine persönliche Frage handelt, die er nicht beantwortenmöchte. Der Bewerber darf allerdings auf diese Fragen auch die Ant -wor ten geben, von denen er glaubt, dass sein Gesprächspartner sie hö-ren will.

Was ist Ihre Lieblingsfrage, die Sie an zukünftige Mitarbeiter stellen?Axel Metzner: Warum glauben Sie, dass Sie der richtige Mann / dierichtige Frau für die ausgeschriebene Stelle sind?

? Was antwortet man auf die Frage: welcheStärken und Schwächen haben Sie?

Axel Metzner: Bei dieser Frage sollte man seine fachlichen Stärkenund erworbenen Qualifikationen und seine persönlichen Stärken her-ausstellen. Der Arbeitgeber möchte bei dieser Frage gerade etwas überdie Persönlichkeit des Bewerbers erfahren. Allerdings sollte man an die-ser Stelle auch von sich aus seine Schwächen ansprechen. Dabei soll-te man sich bewusst sein, dass kein Mensch nur Stärken hat. Die Ant -worten sind dadurch authentischer.

WiYou hat nachgefragt ...

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Axel Metzner Partner der WEISSKOPF Rechtsanwälte Partnerschaft

WEISSKOPF Rechtsanwälte ist eine große regionale speziali-sierte Wirtschaftsrechtskanzlei in Thüringen mit zurzeit 16Rechtsanwälten.

? Was antwortet man auf die Frage: welcheGehaltsvorstellungen haben Sie?

Axel Metzner: Entscheidend ist, dass der Bewerber sich auf dasGespräch vorbereitet hat. Dazu gehört auch, dass der Bewerber sichüber die Branche und die Größe des Unternehmens kundig gemachthat. Anhand dieser Kennzahlen und der Art der ausgeschriebenenStelle kann man Durchschnittsgehälter ermitteln, an denen man sichorientieren kann. Dabei sollte man bei der Beantwortung der Fragenach dem Gehaltsvorstellungen nicht zu hoch pokern, sich allerdingsauch nicht unter Wert verkaufen. Je qualifizierter ein Bewerber ist, de-sto besser kann er natürlich auch höhere Gehaltsvorstellungen begrün-den.

? Darf ein Unternehmen den Bewerberkostenlos Probe arbeiten lassen?

Axel Metzner: Nein. Lässt ein Unternehmer einen Bewerber für sich ar-beiten, dann muss er ihm hierfür eine Vergütung zahlen. Das gilt un-abhängig von der Bezeichnung der Tätigkeit durch den Unternehmer,beispielsweise als Praktikum.

In diesen Fällen schuldet der Unternehmer dem Bewerber die „übliche“Vergütung, das heißt das für die betreffende Tätigkeit geltendeTarifgehalt oder bei Fehlen eines Tarifvertrags die in der Regel für die-se Tätigkeit gezahlte Vergütung.

? Wieviele Fragen sollte der Bewerber stellen?

Axel Metzner: Auf diese Frage gibt es keine allgemeingültige Antwort.Die Anzahl der Fragen des Bewerbers hängt vom Verlauf des Bewer -bungs gesprächs und seines Informationsbedürfnisses ab. Sofern derArbeitgeber in dem Gespräch bereits das Unternehmen und die zu be-setzende Stelle ausführlich beschrieben hat, dann ist die Zahl der offe-nen Fragen sicherlich gering. Sofern dies nicht erfolgt ist, kann derBewerber ausführlich nachfragen. Schließlich will und muss er auch ei-nen Einblick in die Tätigkeit des Unternehmens und die Anforderungenan seine mögliche Arbeitsstelle haben, um sich entscheiden zu können,ob die ausgeschriebene Stelle für ihn infrage kommt.

? Was tun, wenn der Bewerber vor Ablaufder Probezeit gekündigt wird?

Axel Metzner: Bei Probezeiten von bis zu sechs Monaten hat derArbeitnehmer nur in ganz besonderen Ausnahmefällen eine Möglich -keit sich mit Erfolg gegen die Kündigung zu wehren, weil dasKündigungsschutzgesetz keine Anwendung findet. In der Praxis wirddies fast nie gelingen. Sofern eine Probezeit von mehr als sechsMonaten vereinbart wird und der Arbeitgeber in der Regel mehr als 10Arbeitnehmer beschäftigt und die Kündigung erst nach sechs Monatenerfolgt , dann gilt das Kündigungsschutzgesetz. Der Arbeitnehmer kanndann die Wirksamkeit der Kündigung gerichtlich überprüfen lassen.

? Wie sollte ein Bewerber seinenStudienabbruch erklären?

Axel Metzner: Mit der Wahrheit. Hat der Bewerber das Studium bereitsnach ein oder zwei Semestern abgebrochen, spricht bereits die Dauerdafür, dass dem Bewerber das Fach nicht gelegen hat.

Erfolgte hingegen der Abbruch erst nach fünf oder sechs Semestern,spricht auch hier die Dauer dafür, dass der Bewerber aus mangelnderfachlicher Eignung, zum Beispiel weil er durch eine Prüfung gefallenist, das Studium aufgegeben hat oder aufgeben musste.

? Welche Informationen muss derBewerber über das Unternehmen haben?

Axel Metzner: Der Bewerber sollte sich in Vorbereitung des Gesprächsmöglichst genau über das Unternehmen und die zu besetzende Stelleinformieren und diese Informationen auch in das Gespräch einfließenlassen. Der Umfang der Informationen signalisiert dem zukünftigenArbeitgeber ein besonderes Interesse des Bewerbers an seinem Un -ternehmen.

Foto: Axel Metzner

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WiYou: Wirtschaft und Du · 02/200912

Thema Bewerbung: Eine optimale Anlaufstelle für deine Fragen ist das Projekt BLICK des Bildungswerks derThüringer Wirtschaft. Die Mitarbeiter sind Profis, wenn es um das Thema Bewerbung geht.

Und wie sieht diese nun aus? „Das liegt im Auge des Betrach -ters“, so Kathleen Steinhäuser, Leiterin der Bewerberwerkstatt.„Es gibt Spielregeln, die eingehalten werden müssen; Form istInhalt. Aber dennoch benötigt eine Bewerbung eine persönlicheNote“, sagt sie. Wichtig ist immer, dass du deine Qualifikationenangibst. Aber achte darauf, dass nicht jedes besuchte Pferde-oder Schachturnier aufgeführt wird. Bücher wollen Personalernämlich nicht lesen.

Ist die Bewerbung abgeschickt, kannst du nach zwei Wochenin dem Unternehmen anrufen und nachfragen, ob deineBewerbung eingegangen ist. Auch Initiativbewerbungen ma-chen Sinn, solange sie auf das Unternehmen und den Beruf ab-gestimmt sind.

„Wir beraten nicht, was Jemand werden könnte. Das istnicht unsere Aufgabe. Sondern wir finden heraus, welcheSchlüssel qualifikationen der Bewerber hat und in welcheBerufsgruppe sie passen. Wir helfen bei der Orientierung“, soSteinhäuser weiter.

Ob du mit deiner Bewerbung letztendlich die Stelle be-kommst, ist oft auch Zufall. Schon ein mancher kam zu spät zumVorstellungsgespräch und bekam die freie Stelle trotzdem. Hierspielen mehrere Faktoren eine Rolle, aber dennoch ist es dasWichtigste gut vorbereitet zu sein und ein bestmöglichesAushängeschild zu haben- eben alles im Blick zu haben.

„Was willst du mal werden? Was möchtest du nach derSchule machen? Welche Berufe sind zukunftsorientiert?Wo soll es mit dir mal hingehen?“ Lauter solche Fragenkannst du dir anhören, wenn du kurz vorm Abschluss stehst. ObPenne oder Realschule – du musst es nicht sofort wissen, aberdu solltest wissen, wo du Hilfe bei der Orientierung findest.Eine optimale Anlaufstelle ist das Projekt BLICK des Bildungs -werks der Thüringer Wirtschaft. Die Mitarbeiter sind absoluteProfis, wenn es um das weite Thema Bewerbung geht.

Hier bekommst du Hilfe in deiner Berufsentscheidung,Tipps, welche Berufe zur Zeit gefragt sind, welche Berufe inZukunft aktuell sein werden sowie Unterstützung bei derErstellung deiner Bewerbungsmappe – dein Aushängeschildschlechthin. Du erhältst die Möglichkeit, praktische Erfahrungenin verschiedenen Praktika zu sammeln und so ein realistischesBild deines Studien- beziehungsweise Berufswunsches zu erhal-ten.

Zum Projekt BLICK gehört die Bewerberwerkstatt. Hierlernst du wie ein Anschreiben wirklich auszusehen hat, was hin-eingehört und wie es aufgebaut sein sollte, was in denLebenslauf gehört und was nicht und wie du selbstsicher auf-trittst. Mit BLICK zur perfekten Bewerbung.

Berufsorientierung lebendig, informativ,chancenorientiert und kreativ

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Fotos dieser Doppelseite: Matty Symons/fotolia.de, CandyBoxPhoto/fotolia.de

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1302/2009 · WiYou: Wirtschaft und Du

Miriam Schmidt

Schmidtstädter Straße 123

990... Tel: 0173/1234567

Mail:[email protected]

Schreinerei Meier

Herrn MeierHolzstraße 12990... 01.03.2003

Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Tischler

Sehr geehrter Herr Meier,

auf der Internetseite der Agentur für Arbeit fand ich Ihr Stellenangebot zur

Ausbildung zum Tischler.

Zur Zeit besuche ich die 10.Klasse der Regelschule ???, die i

ch im Sommer ??? mit

einem guten Realschulabschluss verlassen werde.

Der Umgang mit dem vielseitigen und gut zu bearbeitenden Material Holz in-

teressiert mich seit meiner frühen Kindheit. Bereits im Alter von sechs Jahren

schnitze ich eine erste Skulptur. Mehrere Kurse an der Volkshochschule, sowie ein

Praktikum in der Schreinerei Egon haben meinen Wunsch gestärkt, Tischler zu

werden. Ich verfüge über gute Materialkenntnisse, kenne die Unterschiede zwi-

schen den einzelnen Holzarten und kann mit verschiedenen Werkzeugen umgehen.

Ihre Schreinerei hat einen vortrefflichen Ruf und bereits 2001 eine Bescheinigung

als zertifizierter Ausbildungsbetrieb der Handwerkskammer erhalten.

Gern möchte ich Sie in einem persönlichen Gespräch weiter von mir überzeugen.

Mit freundlichen Grüßen

Miriam Schmidt

Anlagen

Firma: Müller Backwaren Müller Str.20990...

Miriam SchmidtSchmidtstädter Straße 123990...

Bewerbung als Ausbildung als Tischler

Sehr geehrter Herr Müller,da ich gern mit Holz arbeite und auch schon einige Holzschiffchen selberschnitze, möchte ich gärn den Beruhf des Tischlers erlehrnen. Meiner Omagevielen die Schiffchen so gut, dasss sie meinte ich währe ein guhterTischler.Auf ihre Firma wurde ich durch einen Freund aufmerksam, derimmer an ihrer Firma vorbei fährt. Ich bin fleissig und lehrne schnell.Über ein Vorstellungsgespräch freue ich mich sehr.

Ihre Miriam Schmidt

AnlagenLebenslauf

Shre gehrte Härrenund Dahmen ...

Thema Bewerbung: Wie sollte ein optimales Anschreiben aussehen und wie nicht? Welche Fehler gibt es undwie kannst du sie vermeiden? Hier ein Beispiel, wie ein gutes Anschreiben aus sieht – und wie besser nicht.

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WiYou: Wirtschaft und Du · 02/200914

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1502/2009 · WiYou: Wirtschaft und Du

Gesucht!

Ausbildungsplatz

Die Erfahrungen mit Logistik, Verkauf aber auch dasZusammen arbeiten mit Menschen ist es, was mich fürden Beruf begeistert. Ich möchte eine Lehre als Kauf -mann im Einzelhandel beginnen, da ich sehr gerne imTeam arbeite, gut beraten kann und bereits im BereichHan del tätig war. Schon in der Schule absolvierte ichzwei Schulpraktika und war von 2001 bis 2004 alsPauschalkraft in einem EDEKA – Neukauf Markt tätig.Der Kaufmann im Einzelhandel oder auch Großhandelist schon immer mein Traum gewesen, welchen ich nunauch zu meinem Beruf machen möchte. Egal ob imBereich Lebens mittel oder Warenverkauf. Beides hatseinen eigenen Reiz.

2001 habe ich die 10. Klasse der Realschule abgeschlos -sen und fing 2001 eine Lehre zum staatlich geprüftenWirtschafts assis tenten an, die ich 2003 erfolgreichbeendete. 2004 wurde ich für 23 Monate zur Bundes wehrberufen und beendete meinen Dienst am 31.05.2006. Seit dem 22.06.2006 bin ich bei BuW angestellt undarbeite dort im EDV-technischen Support.

In meiner Freizeit bin ich Vorstandsmitglied in einer Re -ser visten kameradschaft. Sportlich aktiv bin ich beimSkifahren, ich lese gern und bilde mich durch Fach ma ga -zine weiter. Freunde sind in meiner Freizeit sehr wichtig.

Der Beruf der Kauffrau für Bürokommunikation istvielfältig und interessant.

Für mich ist es eine passende Aufgabe, Dinge zuordnen, zu organisieren und in Kontakt mit Kundenzu treten.

Kenntnisse im Umgang mit verschiedenen Anwen -derprogrammen, wie Microsoft Word oder Power Pointerleichtern mir den Zugang zu Datenbanken undNetzwerken.

Ein einwöchiges Praktikum in einem Hotel sowie zweiPraktika, organisiert von der HandwerkskammerAachen, bei denen ich Erfahrungen in der KFZ-Branche und im Büro einer Farbtechnikfirmagesammelt habe, verfestigten meinen Beschluss, denBeruf der Kauffrau für Bürokommunikation zuerlernen.

In meiner Freizeit gehe ich gerne mit meinenFreundinnen ins Kino oder Shoppen oder auch einfachmal ein Eis essen. Gern beschäftige ich mich aberauch mit dem Computer.

NameJens WäschGeburtsdatum 19.06.1983

Ausbildung zumKaufmann im Einzelhandel

Name Jessica SaalfeldGeburtsdatum16.03.1993

Ausbildung zumKauffrau für Bürokommunikation

Du suchst einen Ausbildungsplatz ?

Dann setz dich mit der WiYou-Re dak tion in Verbindung und wirb in WiYou für dich. Unternehmen, die sich für dichinteressieren, erfahren von uns deine Kontaktdaten.

Kontakt: [email protected]

Fotos: privat

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WiYou: Wirtschaft und Du · 02/200916

AngePINt!!!

Fotos dieser Doppelseite: Marc Dietrich/fotolia.com

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1702/2009 · WiYou: Wirtschaft und Du

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Alexander (18)Auszubildender im 3. Lehrjahr

Ich möchte immer besser sein als andere. Wenn ich meine Lehre ab-geschlossen habe, dann steige ich im elterlichen Salon ein. Dortmöchte ich etwas frischen Wind reinbringen. Neue Ideen, neue Schnit -te, neue Farben. Ich hoffe, dass ich mit diesem Pepp neue Kun denanlocken kann. (Dass er mit dieser Meinung voll ins Schwarze trifft,das zeigen die vielen Kunden, die unbedingt von Susan und Alexand -ra frisiert werden wollen).

Alexandra Klein (25)Weltmeisterin im Team und Junioren-Herrenfach und Europameisterin

Ich habe rund 30 Pokale gewonnen, dazu auch etliche Urkunden undMedaillen. Die sind alle hier im Geschäft zu sehen. Die Entscheidung,bei den Wettkämpfen mitzumachen, wurde vom Chef gefördert. Mirhat es viel gebracht. Man sieht viel von der Welt. Auch jetzt sind wiran den Wochenenden unterwegs, um bei Modepräsentationen dabeizu sein. Viele meiner Kunden sind Modelle. Mein Tipp: Man sollte nieauf dem alten Stand stehen bleiben.

Susan Hoffmann (26)Doppel-Weltmeisterin in Chicago, 2 x Vize-Weltmeisterin im Juniorenbereich

Ich war in Oslo, Riga, Moskau, Mailand, Paris, Athen, Helsinki, Wien… alles nur zu Wettkämpfen. Von den Orten sieht man allerdings nichtviel. Jetzt habe ich an die 50 Pokale. Aber es ist hart, überhaupt dorthin zu kommen: Ein bis zwei Mal im Monat ein ganzes Trainings -wochenende – vor der WM komplett eine Woche nur Training. Mansteht den ganzen Tag am Stuhl. Das ist echt anstrengend. Jetzt wer-de ich in Jurys weitermachen und mich im Modeteam deutschland-weit einbringen. Und wenn mich jemand für Seminare buchen möch-te, dann bin ich dabei. Aber jetzt kümmern wir uns erst mal um die,die später auch noch Weltmeister werden wollen.

WiYou: Wirtschaft und Du · 02/200918

W.illst auch du Friseurin werden? Dann liegst du voll im Trend. Esist der Traumberuf vieler Mädchen. Seit ein paar Jahren aber

auch der vieler Jungen. Doch zwischen einfach nur Friseur und demFriseur mit dem gewissen Etwas gibt es gewaltige Unterschiede.

I.m Viernauer Salon Hoffmann setzt man auf das Besondere, das et-was Andere und den Mut zur Mode. Wer hierher kommt, der geht

nicht mit einer 0-8-15 Frisur wieder heim. Dafür sorgt Bernd Hoff mann,Senior und Mentor seines jungen Teams. Er macht aus seinen Azubisdeutsche Meister, Europameister, ja sogar Weltmeister. Dreien von ih-nen hat er bereits zu dem begehrten Titel verholfen. Und jetzt feilt ergewaltig an Alexander Kirchner. Der Steinbacher lernt bei ihm.

S.einen ersten Wett bewerb absolvierte Alexander schon im erstenLehrjahr. Seitdem ist er in Nürnberg zur deutschen Meisterschaft,

in Oslo zu den Norway Cup Open, und, und, und angetreten. Im Mo -ment bereitet er sich im Junioren-Herrenfach auf die Europa meis -terschaft in Athen vor. „Spä tes tens 2010 möchte ich bei den Welt -meister schaften in Paris dabei sein. Ob es gleich ein Titel wird, dasglaube ich noch nicht. Aber es ist schon mein großes Ziel, irgend-wann einmal Weltmeister zu werden“, gibt er sich optimis tisch.Doch dafür muss er hart trainieren. Nach Möglichkeit jeden Tag. „Dagibt es kein Aber. Wenn irgendwann zwischendurch mal Zeit ist,dann wird geübt.“ Das Schöne daran: Er bekommt Unter stützung vonden beiden Weltmeisterinnen Alexandra und Susan, die ebenfalls indiesem Salon ausgebildet wurden und hier auch weiterhin arbeiten.

Wie aus Jung-FriseurenWeltmeister werden

! www.planet-beruf.de

! www.hwk-erfurt.de

„Waschen, schneiden, legen“ macht nur einen

Teil des Faches aus. Friseure beraten ihre

Kun den bei der Wahl der Frisur. Anfänger

sollten Gespür für Mode, Geschmack und hand -

werkliches Geschick mitbringen. Chemische

Grundkenntnisse sind von Vorteil. Gepflegtes

Aussehen, auch außerhalb des Salons, und der

tägliche Blick in die Zeitung, das ist einfach

unverzichtbar.

Friseur / in

Fotos: Kynata/fotolia.de, Doreen Fischer

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Page 19: WiYou 02/2009

Sieben Uhr

1902/2009 · WiYou: Wirtschaft und Du

morgens, der Wecker klingelt. Nunschnell aus dem Bett springen – aber der Muskelkater bremst.Auf in einen Tag voll neuer Herausforderungen. „AchtStunden Ar beitstag und das abendliche Training mit denMädels warten nun auf mich“, so beschreibt Sabine Oelsner,Leistungs sport-Volleyballerin, mit wenigen Worten ihrenTagesablauf.

Tag für Tag dieselbe Herausforderung und dennoch von Langeweilekeine Spur. Sabine ist Auszubildende bei der GeAT AG, einem erfolgs-orientierten Thüringer Personaldienstleistungsunternehmen und erlerntdort den Beruf der Kauffrau für Bürokommunikation.

Was Sabine nach 13 Jahren intensiven Leistungssport gelernt hat,hilft ihr im Berufsleben jeden Tag aufs Neue weiter. Mit Ausdauer undviel Disziplin aber auch mit dem nötigen Spaß ein straffes Programmzu be wältigen. „Doch neben einer Menge Stress hat mich dieses selbstgewählte Leben doch so Einiges gelehrt“ meint Sabine. Mann schafts -geist und fairer Umgang im Team zählen sowohl im Sport, als auch imBeruf. Bei der GeAT AG ist diese Tugend ein Leitmotiv des täglichenHandelns und Denkens. Außerdem sieht sich der größte ThüringerPersonaldienstleister auch in der Verantwortung, jungen Menschen ei-ne Perspektive und einen guten Start ins Berufsleben zu ermöglichen.„Jugendlichen eine Perspektive für ihr Berufsleben geben, dass ist un-ser Ziel, welchen wir auch in der jetzigen Zeit konsequent verfolgen!“,berichtet der Vorstandssprecher der GeAT AG Helmut Meyer und kün-digt an, dass die GeAT AG auch im Ausbildungsjahr 2009 wieder dreiAusbildungsstellen im Unternehmen zur Verfügung stellt. Wenn duInteresse hast, mit hoher Eigenverantwortung und echten Zukunfts -chancen ins Berufsleben zu starten, ist die GeAT AG genau deinAnsprechpartner. Zwei interessante Ausbildungsstellen bietet derPersonaldienstleister an: Kaufmann/-frau für Bürokommunikation undPersonaldienstleistungskaufmann/- frau. Wenn du nach der Ausbi l -dung deine Perspektiven im Unternehmen siehst, bietet dir die GeATAG bei guten Noten und hohem Engagement, die Möglichkeit einesweiterführenden Studiums an der GeAT-Akademie zu beginnen.

Spaß bei der Arbeit

Außerdem führt das Un ter nehmen mit engagierten Studenten bezahl-te Praktika im Bereich Per sonal und Marketing durch und ermöglichtDiplomarbeiten zu praxisnahen The men aus dem WirtschaftszweigZeitarbeit zu verfassen. Die GeAT AG verwendet die Ergebnisse selbst-verständlich zur eigenen Marktstellung. „Wir schlagen Brücken und ver-binden erfolgreiche Praxis mit unserer Zukunft, den Talenten von mor-gen“, führt Helmut Meyer an.

„Arbeit und Sport liegen da-her näher beieinander alsman denkt, erst Recht weilsich der eigene Arbeit ge berals Spon sor des SWE Vol -leyTeams engagiert und ichjederzeit von meinem Aus -bildungs be trieb Unter stüt -zung erhalte“ freut sichSabine und ist auch einwenig stolz, dass ihr Ar -beit geber viel sozialesEn gagement zeigt.

Engagiert ist dieGeAT AG auch ge -genüber ihren Azu - b is, die seit kur zemmit ihrem neuenAzu bi Mobil, dasihnen ihr Ar beit -geber zur Ver fü -gung stellt, imAuftrag desKun den querdurch Thürin -gen reisenkön nen.

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Fotos: GeAT AG

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Page 20: WiYou 02/2009

WiYou: Wirtschaft und Du · 02/200920

Einige Wochen zuvor hatten die Schüler gegenüber der WiYou-Redaktion den Wunsch geäußert, mit dem Thüringer Landwirt schafts -minister Dr. Volker Sklenar ins Gespräch zu kommen. Ihr Interesse amAgrarminister erklärt sich durch ihre Ausbildung. Derzeit besuchen diejungen Leute die SBBS zu ihrer theoretischen Ausbildung zum Landwirt,um im Anschluss in einem weiteren Jahr ihr Abitur zu bekommen.

In einer kurzen Eröffnungsrede machte der Minister den Azubis Mut.Obwohl die Landwirtschaft in der Bevölkerung noch nicht dieAkzeptanz findet, die ihr gerecht wird, erläuterte Minister Sklenar, hatdie Produktion von Pflanzen, Tieren und Lebensmitteln auf jeden Falleine solide Zukunft. „Eine hochmoderne Landwirtschaft braucht jungeund gut ausgebildete Leute, wie sie hier ausgebildet werden“, lobte erdie um ihn sitzenden Schüler und Azubis.

Ohne Scheu gegenüber dem hohen Vertreter der Politik stellte dieRunde anschließend ihre Fragen an den Gast. Wie es denn mit der fi-nanziellen Unterstützung der Gymnasiasten nach der Ausbildung aus-sieht, war ihnen besonders wichtig. Leider konnte Minister Sklenar hierkeine positiven Nachrichten überbringen. Im Gegensatz zu anderenBundesländern zahlt der Freistaat keine zusätzlichen Beihilfen aus.Nach ihrer Ausbildung, bei der die Azubis auch Geld verdienen, sindsie im Jahr bis zum Abitur auf Bafög oder die Unterstützung der Elternangewiesen. Der Minister versprach hier aber eine Verbesserung undkündigte an, mit dem Kultusministerium in dieser Frage eine Lösung

zu finden. Da das Angebot, Berufsausbildung zum Landwirt mit Abiturbisher als Pilotprojekt läuft, war das Interesse groß, wie es denn in dennächsten Jahren weitergehen wird. Sklenar regte auf diese Frage hinan, das Projekt auch länderübergreifend aufstellen zu wollen. Es könn-te also gut sein, dass in den nächsten Jahren auch Azubis aus den be-nachbarten Ländern nach Thüringen kommen und hier ihre Ausbildungabsolvieren. „Wir müssen uns ganz einfach öffnen und die Scheuklap -pen ablegen. Damit können wir für Thüringen werben und mehrSchüler in diese Ausbildung bringen“, zeigte sich Sklenar entschlossen.

Nach der allgemeinen Fragerunde mischte sich der Landwirt schafts -minister unter die jungen Schüler und führte weitere Gespräche. Nachetwa zwei Stunden, soviel Zeit hatte sich der Politiker genommen, lös -te sich die Gruppe auf und für die Schüler begann der normale Schul -alltag.

auch etwas Abwechslung im Unter richt? Hast du Fragenan einen Vertreter aus der Politik oder der Wirtschaft?

Schreib einfach eine Mail an die WiYou-Redaktion undwir suchen den passenden Gesprächs partner für dich.

Donnerstag um zehn in der Aula. So begann der 26. Februarfür 40 Schüler der Staatlichen Berufsbildenden Schule fürWirtschaft/ Verwaltung und Ernährung SBBS in Weimar.

Besucherim Gymnasium

! [email protected]

Willst du ...

Fotos: Sascha Uthe

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Page 21: WiYou 02/2009

! www.cacib-erfurt.de

Die Tierflüsterer

2102/2009 · WiYou: Wirtschaft und Du

U.m die eigenen Illusionen mit der Realität des späteren Berufs -alltags abzugleichen, helfen Informationen im Vorfeld. Ideal ist

es, Fachleute im tierischen Jobeinsatz zu erleben. Das erscheint umsosinnvoller, da es an aussagekräftigen Anschauungsmaterialien geradeüber neue Berufsbilder oft mangelt. Die richtigen Ansprech -partner finden Jugendliche dort, wo sich alles um Tiere dreht.Tierarztpraxen und Tierheime, aber auch Veran stal tungenwie Tierschauen sind hierfür die Anlaufstellen. Beispielsweiselassen sich Veterinärmediziner, Tierhomöo pathen und -physio -therapeuten, Tier trainer oder Ausbilder von Rettungs- undTherapiehunden während Rasse hundeausstel lungen antreffen.

Hund, Katze und Pferd verstehenMonika Addy ist eine dieser Therapeutinnen für alle „Felle“. DerWeg zu ihrem anspruchsvollen Beruf begann für die Tier psy -chologin ebenfalls tierisch. „Hunde, Katzen und Pferde warenmeine ständigen Begleiter. So fing ich an, schwerstmisshandelteTiere vom Tierschutz aufzunehmen und wieder aufzubauen. Aberum die Tiere wirklich zu verstehen, musste ich wissen, was in ihnenvorgeht. Ich studierte drei Jahre Tier psy chologie und anschließendzwei Jahre Human psychologie. Seit 1998 bilde ich in unseremInstitut DIFT - Deutsches Institut für Tierpsychologie & Tierheil -kunde selbst Studenten aus. Ich verstehe mich als Sprachrohr vonMensch und Tier auf dem Weg zu einem entspannten, freudigenMiteinander“, sagt Monika Addy. Dass dieses Miteinander manchmalauch schmerzhaft gestört ist, belegen Nachrichten über bissige Hunde.Aus Sicht der Tierpsychologin entstehen Verhaltens probleme beimHund durch das Zusam men wirken verschiedener Faktoren: „Tierart undmanchmal auch Rasse sowie Temperament des Hundes und dieLebensverhältnisse seines Menschen prägen.“ Monika Addy bildet seit

vielen Jahren auch Therapie begleithunde aus. Diese speziell geschul-ten Vierbeiner werden immer häufiger in der so genannten tiergestütz-ten medizinischen Behandlung von Patien ten eingesetzt. Gemeint sindPsycho-, Ergo- und Physiotherapie, Logopädie sowie pädagogischeEinsatzfelder. „Die Begegnung von Mensch und Tier mobilisiert körper-liche, seelische, geistige und soziale Kräfte“, davon ist Monika Addyüberzeugt.

S.olide Fachausbildungen zu Tierpsychologen oder Verhal tens -trainern lassen sich an anerkannten Instituten absolvieren. Die

Studienzeit dauert je nach Richtung zwischen 24 und 36 Monaten. AmDIFT wird der Unterricht von einem Dozententeam gehalten, das sichaus Tierpsycho logen, Humanpädagogen, Tierphysio therapeuten sowieHeil prak tikern, Tierärzten, Biolo gen,Trainern

und Ver haltens -the ra peuten zusammensetzt. „Wer einen solchen

Beruf erlernen möchte, sollte neben Tierliebe eine gute Auf fas sungs-und Beo bach tungsgabe m itbringen. Insbesondere Team fä hig keit ist sehrvorteilhaft“, rät Moni ka Addy. Die Tierpsycho login ist demnächst livewährend der Interna tionalen und Nationalen Rasse hunde-Aus stellungin Erfurt zu erleben und bietet dann vor Ort speziell für interessierteJugendliche Schnup per kurse zur Hun de verhaltens schulung an.

Wer tierische Herausforderungen sucht, kann sie auch im Beruf finden.

Tierarzt, Landwirt oder Zootierpfleger zählen dabei zu denklassischen Jobs rund ums Tier. Die Band breite ist jedochviel größer und facettenreicher. Film tiertrainer, Tier foto -graf, Stylist für Vierbeiner oder auch Tierheilpraktiker undHundepsychologe gehören zu den modernen Trendaus -bildungen. So unterschiedlich die Voraus set zun gen hin-sichtlich Schulabschlüssen und Praktika sind, Erfah rungenim Umgang mit tierischen Zwei- und Vierbeinern sind injedem Fall erwünscht. Je mehr, desto besser klappt es spä-ter in Ausbildung und Beruf.

CACIB-Hundeführerschein

Erziehungs-, und Ernährungstipps, Charakterkunde

Kommunikation von Hund zum Menschen im Test

Norm-Verhalten / gestörtes Verhalten und deren Bewältigung

Verhaltensweisen und deren Bedeutung

Einzulösen während der Internationalen und Nationalen Rassehunde-Ausstellung,

Messezentrum Erfurt, kleiner Ring Halle 1, am 13. und 14. Juni 2009, jeweils um 11.00

Uhr. Gegen Vorlage dieses Gutscheines erhalten WiYou-Leser an der Aus stellungskas-

se eine Tageskarte zum ermäßigten Preis von 4 Euro (statt 6,50 Euro).!

Fotos: Messe Erfurt, CallallooAlexis/fotolia.de

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Page 22: WiYou 02/2009

WiYou: Wirtschaft und Du · 02/200922

Tag der Berufe

Arnstadt Kristall

Der Kristallglashersteller produziert bereitsseit mehr als 50 Jahren Kris tall glas und Blei -glas. Die Gläser werden in Hand arbeit kunst-voll graviert und geschliffen. Arnstadt Kristallliefert seine Produkte in die ganze Welt, un-ter anderem nach China, Japan, Du bai, Spa -nien.

Voraussetzungen, um eine Lehrstelle zu be-kommen, sind der Realschulabschluss und gu-te naturwissenschaftliche Kenntnisse. Aberwas viel wichtiger ist: der zukünftige Lehrlingmuss seinen Beruf als Glasschleifer lieben undsich darüber im Klaren sein, diesen auch vie-le Jahre auszuüben.

Sunways Production

Sunways Production stellt Solarzellen her undbildet Mikrotechnologen aus. Fingerspitzen ge -fühl ist hier wichtig. Der Lehrling solle sich be-wusst sein, im Schichtsystem zu arbeiten, soFrau Löser, die durch das Werk führte. Sun waysnimmt Diplomanden und Prakti kanten undbietet die Mög lich keit, sich zu vergewis sern,dass Sunways das richtige Unterneh men ist.

Radisson SAS

Im Radisson SAS in Erfurt werden fast alleBerufe im gastronomischen Bereich und in derHotellerie ausgebildet. Die Erwartungen desUn ternehmens an einen Azubi sind: Schul ab -schluss, eine positive Ein stel lung zur Dienst -leistung, Praktika in der Gas tro nomie, gu teUmgangsformen, Kon takt freudigkeit, Flexibili -tät und Einsatz be reitschaft, Teamfähigkeit.

Ausgebildet werden: Restaurantfachmann-/frau, Koch / Köchin und Hotelfachmann-/frau, Fachkraft der Gastronomie. Es gibt dieMöglichkeit an einer Berufsakademie im Be -reich Tourismus, Mar keting oder Manage mentzu studieren.

Im März 2009 veranstaltete die Agentur für Arbeit zum zweiten Mal den „Tag der Berufe“. 290 Betriebe öffneten ihre Türen, um dir dieArbeitswelt hautnah zu zeigen. Mitmachen konnten Schüler ab der Klassenstufe sieben. Fast 2.800 Interessierte nutzten die Chance, um ein-mal in ihren Traumberuf zu schnuppern. Die Reporter von WiYou waren für dich unterwegs, um zu schauen, welche Berufe bei Arnstadt Kristall,Sunways Production GmbH und im Radisson SAS ausgebildet werden.

Hereinspaziert und mitgemacht

Fotos: Elisabeth Kirchner

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In ihrem siegreichen Chemie-Projekt gingen Christin-Charlott Schoele(18) und Juliane Totzke (17) vom Carl-Zeiss-Gymnasium Jena der Fragenach, wie künstlich erzeugtes Dopamin beschaf fen sein muss, damit esdie Blut-Hirn-Schranke überwinden kann, um im Körper des Erkranktenwirksam zu werden. „Wir haben einen Beitrag zur Grund lagen for schunggeleistet und darauf sind wir stolz“, sagte Juliane Totzke den Reporternvon WiYou.

Besonders interessant war das Projekt von Hannah Schuran undConstanze Gorf. Sie beschäftigten sich mit alternativen Kläranlagen.Sie fanden heraus, dass es sieben verschiedene Arten von Kläranlagengibt und versuchten, die optimale Variante für den Thüringer Raum zufinden. Auf Grund der Novel lie rung des Wassergesetzes entfällt derAnschluss, besonders in ländlichen Regionen, an die Kommunen. Dasheißt jeder benötigt eine ei ge ne Kläranlage. „Umweltfreundliche undnachhaltige Alter nativen müssen geschaffen werden“, so Constanze. Siewollen auch nach dem Wettbewerb ihre Arbeit fortsetzen und vielleichteine Initiative gründen.

Ein absoluter Crack in Sachen Chemie ist Stefan Schramm (17). Für ihnist Forschung eine Berufung. Er hat sein eigenes kleines Chemielaborzu Hause im Keller und experimentiert dort regelmäßig. Mit Stolz prä-sentierte er seinen Versuch Benzol aus Bittermandelöl zu gewinnen. Ermöchte damit ein regeneratives Verfahren zur Benzolherstellung ent-wickeln.

Nachhaltige und durchaus für die Wirtschaft relevante Themen undIdeen zeigten die Teilnehmer bei „Jugend forscht“. Für den ThüringerRaum interessant war das Projekt der alternativen Klär anlagen. WiYouwird Con stan ze und Hannah ein Stück begleiten und über die Ereig -nisse berichten.

Das große „Jugend forscht“ Finale findet vom 21. bis 24. Mai 2009 inOsnabrück statt – gemeinsam ausgerichtet von der Stiftung Ju gendforscht e. V. und der Deut schen Bundesstiftung Umwelt als Bundes -pate.

U.nter dem Motto „Du willst es wissen“ haben sich im Vorfeld73 Ju gendliche mit 31 Projektarbeiten für das Landesfinale qua-

lifiziert. Zu den Fachgebieten Biologie, Chemie, Geo- und Raum wis -senschaften, Mathematik/Informatik, Physik, Technik und Arbeitsweltwurden Projekte eingereicht. Zugelassen waren sowohl Einzel- als auchTeam arbeiten mit maximal drei Teilnehmern. „Es ist interessant richti-ge Forschung zu betreiben. Ich hatte die Möglichkeit zwei Wochen inder Pharmazie zu forschen. Es ist anstrengend, aber interessant“, sag-te Christin-Charlotte Schoele, (18) Siegerin in der Kategorie Biologie.

In der Kategorie Arbeitswelt gewann „Wilde Weide“- ein Brettspiel alsBeispiel für die Bedeutung des kindlichen Spielens. Isabel Bauer (17),Maxi Ziegler (18) und Sarah Götz (18) führten im Vorfeld Studien imKindergarten durch und entwickelten darauf hin ein Brettspiel fürKinder, womit auch sie siegten.

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Geforscht und experimentiert wurde Anfang April in derForschungs- und Universitätsstadt Jena, die bereits zum 19.Mal Gastgeber des Wettbewerbs war. Viele interessanteProjekte mit Pfiff und Nachhaltig keit wurden vorgestellt.Mikroskop, Bunsenbrenner, Reagenzgläser, Dopaminmodelle,Petrischale, Chemikalien und sogar ein Teleskop konnten klei-ne und große Entdecker zum „Jugend forscht“ Landes wett -bewerb begutachten und anfassen.

Früh übt sich…was ein Forscher werden will

! www.jugend-forscht.de

Anja Kühhirt (18) und Tom Bocklisch (18) aus Jenaüberzeugten mit ihrer Arbeit zu einer speziellen Art vonVielecken, den sogenannten Malkevitch Polygonen.

Schon in den 60er Jahren des vergangen Jahr -

hunderts stand das deutsche Bil dungssystem in

der Kritik. Schlagworte wie „Sputnik-Schock“

und „Bildungsnotstand“ fand der damalige stern-

Chefredakteur Henri Nannen für die Si tuation.

Doch er meckerte nicht nur, sondern tat auch

etwas: er startete eine bundesweit breit

angelegte Initiative zur Förderung des

qualifizierten Nachwuchses. Unter dem Motto

„Wir suchen die Forscher von morgen!“ rief

Nannen 1965 zum ersten Mal zur Teilnahme an

„Jugend forscht“ auf. Seit damals ist der

Wettbewerb dreistufig organisiert: Regional -

ebene. Die dortigen Arbeiten qualifizieren sich

für den Landeswettbewerb, der in jedem Bun -

desland durchgeführt wird. Den Anschluss bildet

das Bundesfinale.

Jugend forscht

Foto: Elisabeth Kirchner

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Direktwahl des Schülersprechers

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Direktwahl des Schülersprechers

A.m ersten Treffen nahmen drei Landesschülersprecher der Landes -schü lervertretung LSV teil. Das Projekt wurde sehr ausführlich

vorgestellt. Als nun auch die Landesschülervertretung ihre Meinungzum Projekt loswerden sollte, gingen die Meinungen weit auseinander.Die Aufgabe der Schülervertretung war es, gemeinsam einen Kompro -miss zu entwi ckeln, hinter dem alle zehn Landeschülersprecher stehen.Also machte man sich an die Arbeit, um einen Vorschlag zu kreieren.

Heraus gekommen ist eine Mischung aus altem und neuem System,wie dieser Vorschlag im Genauen aussieht, möchte die LSV euch nungerne vorstellen:

W.ie schon immer, wählt jede Klasse ihren Klassensprecher unddessen Stellvertreter. Diese bilden zusammen die Klassen -

sprecher versammlung der jeweiligen Schule. Ihre Aufgabe bei der ers -ten Konferenz ist es, einen Vertrauenslehrer zu wählen. Der Vertrauens -lehrer soll nun nicht mehr nur die Verbindung zwischen Schülern undSchulleitung bei Problemen sein, sondern auch dem Wahlvorstand vor-sitzen.

D.er Wahlvorstand wird gebildet aus einem Schüler, einem Lehrerund einem Elternteil der Schulkonferenz. Die Aufgabe des

Wahlvorstandes ist es, die Wahlen zu begleiten, sie zu leiten und sie zu

überwachen. Nachdem nun die Wahlen der Schulkonferenz und die desVer trauenslehrers abgeschlossen sind, müssen natürlich auch noch dieKandidaten, die sich zur Wahl des Schülersprechers stellen wollen, be-stimmt werden. Insgesamt können sich maximal fünf Schüler zur Wahlstellen.

S.ind nun alle Vorbereitungen abgeschlossen, dann beginnt dieDirektwahl an einem durch das Kultus ministerium festgeschrie-

benen Termin (an allen Schulen verbindlich). Zuerst stellt sich der neueVertrauenslehrer der Schülerschaft vor und klärt sie über rechtlicheDinge, die zur Wahl zu beachten sind, auf. Nun stellen sich die einzel-nen Kandidaten vor, sie sagen kurz etwas zu ihrer Person und dannüber mögliche Ziele, die sie als Schülersprecher verfolgen würden.

J.eder Schüler konnte sich ein Bild machen und wählt nun den Schü -ler sprecher in geheimer Wahl. Die Landesschülervertretung erhofft

sich von diesem System eine einheitliche Wahl an allen Schulen ohneFormfehler und Betrug.

Die Bezeichnung für eine Wahl in ein(politisches) Amt in unmit telbarer Wahl,also direkt durch die Wahl be rechtigtenund nicht über ein Parlament oder einWahlmännergremium.

Direktwahl

Die Direktwahl desSchülersprechers wurde

in den letzten Monaten oft und sehr

ausgiebig diskutiert.

Christoph Zimmermannerklärt hier noch einmal

das neue Wahlsystem der Landes schüler ver tretung

und erzählt, wie es dazu kam:

VanessaMaximilian

Foto: A. Roger/fotolia.de

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zum Euro päischen Parla ment teilnehmen und mit interessanten jun-gen Men schen zu diskutieren. Organisiert wurde das Erstwähler (in nen) -seminar gemeinsam von JEF Deutschland e.V. in Zusammenarbeit mitder Jugendpresse e.V. mit freundlicher Unterstützung der EuropäischenKommission, Vertretung in Deutschland, sowie der Kreuzberger Kin -derstiftung und war kostenfrei. Die JEF - Junge Europäische Fö -deralisten - ist ein Jugend ver band, der sich der politischen Bil -dungs arbeit widmet. Dass heißt Seminare, Straßenaktionen undPo diums dis kussionen werden organisiert, um die Bedürfnisse undRechte von Jugendlichen in einem zusam menwachsenden Europa zudefinieren, zu vertreten und bekannt zu machen. In über 30 LändernEuropas haben sich dafür etwa 25.000 junge Menschen zu-sammengefunden, die ihre Erfahrun gen mit Politik austauschen undsich gegenseitig besuchen, natürlich auch zum Feiern und um heraus-zufinden: was sind die Gemeinsam keiten und Unter schiede zwischenLetten und Türken, Franzosen und Ungarn, Deutschen und Italienern,Slowaken und Portugiesen etc etc!

D.abei repräsentiert das alle fünf Jahre gewählte EuropäischeParla ment die zweitgrößte Demokratie der Welt! Nur in Indien

sind bei den Wahlen mehr Wahlberechtigte aufgerufen, in einer allge-meinen, freien, direkten und geheimen Wahl eine parlamentarischeVertretung zu wählen. Wer sind die anderen Kandidaten? Für wasstehen sie und was hat das mit Thüringen zu tun? Und welcheEntschei dungen betreffen besonders Jugendliche, zumBeispiel in den Bereichen Lehre und Aus bil dung? Diese und wei-tere Fragen versuchte die JEF während eines Tages semi nars im Rahmenvon „Europa? Wahl. Lokal!“ zu beantworten. Dabei gab es die Ge -legenheit, ganz ungezwungen mit denPolitiker/innen der Parteien ins Ge -spräch zu kommen, die an den Wah len

Birgit Schnieber-Jastram und Silvana Koch-Mehrin? Sicher,die se Na men sagen dir nichts. Aber du glaubst mit diesenMenschen nichts zu tun zu haben? Sie beeinflussen deinLeben mehr als es dein Sportlehrer, dein Kieferorthopäde undder Türsteher vom Centrum zusammen je hätten tun können!Aus ihrer belgischen Schaltzentrale in Brüssel regeln sie mehrDinge des täglichen Lebens als uns oft bewusst ist. Die beidenDamen sind Spitzenkandidaten der CDU und FDP für dieEuro pa wahl am 7. Juni. Aber niemand kennt sie …

2502/2009 · WiYou: Wirtschaft und Du

EUre Debatte

! www.jef.de

Foto: pixelio.de

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Wie weiter nach der Schule?Oder was will ich mal werden?WiYou.de empfiehlt dir aufdieser Seite die Termine dernächsten Wochen. Wenn du Lusthast, über eine Veran stal tungzu berichten, oder noch einenTipp hast, der in unsere Ter -min lis te muss: [email protected]

TERMINE

MaiZur Auftaktveranstaltung der Woche derSonne können am 9. Mai Fertigungs an -lagen für Kollektoren und Elektro fahr -zeuge sowie die Kollektoranlage der Fir -ma Thürsolar in Rudolstadt besichtigtwer den. Während der Woche der Sonnefinden in ganz Deutschland Veranstal -tun gen rund um die Solarenergie statt.

www.woche-der-sonne.de

13Mai

Von der Geschäftsidee bis zur Gründungeines virtuellen Unternehmens sind Ju -gendliche zwischen 16 und 21 Jahren zueinem bundesweiten Wett bewerb aufge-rufen, eine Gründung mitzuerleben. Dieerste Phase des Wettbewerbs ist zu Ende.Doch wer Interesse hat, kann bis 13. Maiin den Wettbewerb einsteigen.

www.jugend-gruendet.de

16Mai

Am Vormittag des 16. Mai besteht von9.30 bis 14 Uhr die Möglichkeit, sich imRahmen des Hochschulinfo r mations ta -ges zu Studien mög lichkeiten und -bedin-gungen an der Uni Erfurt zu informierenund den grünen Cam pus und die moder-ne Uni versi täts bib liothek bei Führungenkennenzulernen.

www.uni-erfurt.de

18Mai

Zum 7. Mal sucht die Landeschüler ver tre -tung den tollsten Lehrer Thüringens. DieLehrer und Lehrerinnen machen interes-santen Unterricht und unternehmen auchaußerhalb des Unterrichts viele schöneSachen. Gibt es so einen Lehrer, eine Leh -re rin an Eurer Schule? Dann schlagt sie /ihn vor! Einsendeschluss 18. Mai 2009.

www.mdr.de/thueringen

14

MaiInformationstage rund um die Ausbil -dung zum Bankkaufmann bieten dieSpar kassen in Thüringen. Mitarbeiter undAuszubildende geben Auskunft zur Aus -bildung, checken die Bewerbungs un ter -lagen und führen Eignungstests durch.14. Mai Sparkasse in Erfurt, 18. Mai Sparkasse in Sömmerda

www.sparkasse-mittelthueringen.de

27Mai

Am 27. Mai beschäftigt sich die Kinder -universität Weimar mit dem Thema: Wiekann mein Auge sehen? Ab 16 Uhr wer-den Fragen wie: Was ist der blinde Fleck,wie entstehen optische Täuschungen, be-antwortet. Es wird angesehen, wie dasAuge funktioniert und wie das Sehenüber listet werden kann.

www.kinderuni-weimar.de

06Juni

Schülerinnen, Schüler und andere Stu -dien interessierte haben am 6. Juni dieMöglichkeit, zum Hochschulin formations -tag der Universität Jena, kompetentenAnsprechpartnern Fragen zu stellen, Vor -träge zu hören und sich an Informa tions -ständen der Einrichtungen der Uni unddes Studentenwerks zu informieren.

www.uni-jena.de

17Juni

Am 17. Juni findet ab 16 Uhr das tradi-tionelle Campusfest der FachhochschuleNordhausen statt. Auf der Frei licht bühnetreten bekannte Thüringer Bands wieFlying Bal co nys oder The Rabbits auf. Inden Dis co zelten sorgen die DJs Head -flash und RYO für Stim mung. Der Eintrittist frei.

www.fh-nordhausen.de

20Juni

Zur 12. Thüringer Ausbildungsbörse aufder Erfurter Messe stellen am 20. JuniUn ternehmen und Institutionen bekann-te und neue Berufe vor und bringen dichmit echten Machern der verschiedenenBran chen zusammen. Hier kannst du dichüber Ausbildungsmöglichkeiten informie-ren oder dich um dein Praktikum kümmern.

www.th-ausbildungsboerse.de

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. H e e r . L u f t w a f f e . M a r i n e . Z e n t r a l e r S a n i t ä t s d i e n s t . S t r e i t k r ä f t e b a s i s . W e h r v e r w a l t u n g .

Entschieden gut. Gut entschieden:Ihre Karriere in der Bundeswehr

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Weitere Informationen unter:

Bewerbungen von Frauen sind erwünscht. Sie werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt eingestellt.

Eines vorweg: Unsere Auswahlkriterien sind genauso anspruchsvoll wie die späteren Einsätze. Wir suchen junge Frauen und Männer, die absolute Leistung bringen und Verantwortung übernehmen.

Sie gehören dazu? Dann bewerben Sie sich jetzt.

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