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Waldviertel NEWS Urlaub – echt, pur & unverfälscht 3 | 2012 www.waldviertel.at © Waldviertel Tourismus/www.ishootpeople.at Der Herbst, ein Genuss Jetzt wird gefeiert: Gut essen, fein trinken, sich an der Welt erfreuen P.b.b. 04Z036022 M Verlagspostamt 3910 Zwettl, Niederösterreich

WV News 3/2012

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Waldviertel News Herbst 2012

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Page 1: WV News 3/2012

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Veranstaltungskalender 3

Wunderbare Waldviertler Weinreise 4

Museen ohne Staubschicht 6

Aktuell: Zeit zum Leben 8

Toni Kurz – der Erfinder

der Buchstadt Horn 9

Reiche Ernte: Schwammerl und Pilze 10

Eine Reise zum Bier 11

Lokaltipp: Nickis Wirtshaus 11

Reiten, ein Trendsport 12

Interview: Give me Moor 13

Schmerzhaft lustvoll:

Kabarett und Kleinkunst 14

Waldviertel-Angebote 16

Gewinnspiel 16

Inhalt

Ganz ohne StaubschichtMuseumsbesuch im Waldviertel:

von der Ritterrüstung zu den

Fünfziger Jahren

Schwammerl-zeit! Pilze schmecken nicht nur köst-

lich. Es ist auch ein Vergnügen,

auf die Schwammerlpirsch

zu gehen

Alles Glück der Erde... liegt bekanntlich

im Waldviertel. Und da auf den

Rücken der Pferde

Ganz schön lustigIm Waldviertel boomt die

Kleinkunst- und Kabarettszene

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Wunderbare Waldviertler WeinkellerKellergassen, Erlebniskeller

und Kellerröhren laden ein

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Der Urlaub im Waldviertel beginnt in Wien am Heldenplatz – beim traditionellen Fest waldviertelpur vom 27. bis 29. August. Dort gibt’s alles, was Lust auf mehr im Land „da oben“ macht.Und die Waldviertler haben alles im Gepäck, was Appetit auf mehr macht: Kulinarische Schmankerln, Musik aus der Region, viel Brauchtum und jede Menge Informationen über Freizeit und Sehenswürdigkeiten, über Urlaube und die Kraft, die man sich oben im Waldviertel holen kann.Weitere Informationen und Programm: www.waldviertelpur.at

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Ganz mein Geschmack

27.– 29. August 2012 / Wiener Heldenplatz

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Ganz schön lustigIm Waldviertel boomt die

Kleinkunst- und Kabarettszene

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Es ist was los im Waldviertel

Extratipp 2:Literatur im Nebel Innerhalb kürzester Zeit hat sich das Literatur-festival „Literatur im Nebel“ in Heidenreichstein erfolgreich etabliert. Heuer kommt die russische Schriftstellerin Ljudmila Ulitzkaja ins Waldviertel, um hier aus ihren Werken zu lesen. Nach Salman Rushdie (2006), Amos Oz (2007), Jorge Semprun (2008), Margaret Atwood (2009), Hans Magnus Enzensberger (2010) und Nuruddin Farah (2011) ist sie der siebte Ehrengast dieses jungen Litera-turfestivals im nördlichen Waldviertel.

19.–20. Oktober 2012, Margithalle HeidenreichsteinGenaues Programm unter www.literaturimnebel.at (Shuttlebus aus Wien)

Extratipp 1:Wasser im Nebel Wer glaubt, dass im angeblich nebeligen Herbst im hohen Waldviertel, nichts los ist, der hat sich kräftig getäuscht. Für alle, die es zünftig lieben: In etlichen Orten, an etlichen Teichen wird der Karpfen „geerntet“ – und dazu gibt es rustikale „Abfischfeste“. Zwei Termine unter mehreren: Schon am 10. Oktober wird der Dorfteich von Leopoldsdorf / Reingers „abgefischt“. Am 26. Oktober, dem Nationalfeiertag, steigt dann in Heidenreichstein eines der bekanntesten Abfisch-feste - ab neun Uhr vormittags, beim Brunei-teich, feine Karpfengerichte inklusive. www.abfischfest.at

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AUGUST

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Weitere Veranstaltungstipps unter : www.waldviertel.at/veranstaltungen

20.–26. Aug., Gobelsburg Weingenuss im Spätsommer (T) 02734/2481 | www.weinbau-mader.at

23. Aug.–9. Sept., Grafenegg, Schloss Grafenegg Musik-Festival Grafenegg (T) 02735/5500 | www.grafenegg.at

25. Aug., Weitra, Altstadt 2. Weitraer Stadtlauf (T) 0664/2829287 | www.lcwaldviertel.com

25.–26. Aug., Sigmundsherberg Räder Classic Festival (T) 02983/2203 | www.eisenbahnmuseum-waldviertel.at

25.–26. Aug., Heidenreichstein, Stadtplatz Jubiläum – 80 Jahre Stadterhebung (T) 02862/52336 | www.heidenreichstein.gv.at

26. Aug., Eggenburg, Hauptplatz Zwutschki Pomali – Oldtimerausfahrt (T) 02984/3505 | www.nostalgiewelt.at

26. Aug., Kautzen Kautzner Marktfest (T) 02864/2241 | www.kautzen.com

29. Aug.–1. Sept., Groß Gerungs Italienischer Markt (T) 02812/51010 | www.gerungs.at

31. Aug.–2. Sept., Reingers Oldtimertraktoren Langstrecken WM (T) 02863/8208 | www.traktorrennen.at

jeden Di & Do im Aug. & Sept., Heidenreichstein, Naturpark MOOR & MOON Geführte Wanderungen (T) 0664/3582759 | www.moornaturpark.at

1.–2. Sept., Schweiggers Staatsmeisterschaften 1/8 Nitro-Buggy (T) 0664/4221266 | www.rc-schweiggers.at

1. Sept., St. Georgen/Walde - Bärnkopf Granitbeisser Marathon (T) 0680/1233366 | www.granitbeisser.at

8. Sept., Heidenreichstein, Stadtplatz Heidenreichsteiner Privatflohmarkt (T) 02862/52336-13 | www.heidenreichstein.gv.at

8.–9. Sept., Eggenburg Zeitreise ins Mittelalter (T) 02984/34001 | www.mittelalter.co.at

9.–11. Sept., Zwettl, Syrnauerstraße 2. SYRNAUerei – Straßenfest (T) 0680/3320670 | www.syrnau.at

9. Sept., Schweiggers, Rennbahn Brunnhöf Auto-Crash Schweiggers (T) 0664/4015143 | www.msc-noe-nord.at

14.–16. Sept., Golfplatz Lengenfeld Weinherbst-Golftage (T) 02719/87100 | www.golflengenfeld.at

16. Sept., Start in Emmersdorf, Spitz oder Dürnstein, Ziel in Krems Wachaumarathon (T) 02236/3790950 | www.wachaumarathon.at

16. Sept., Armschlag Mohnkirtag (T) 02872/7421 | www.mohndorf.at

21.–30. Sept., Horn, Langenlois, St.Pölten, Krems 22. Szene Bunte Wähne (T) 02982/20202 | www.sbw.at

21. Sept., Groß Gerungs, Sporthalle Gernot Kulis – Kulisionen (T) 01/5889322 | www.gernotkulis.at

22.–23. Sept., Groß-Siegharts, Stadtsaal Wirtschaftsmesse Groß-Siegharts (T) 02847/2371 | www.siegharts.at

10., 17. & 24. Sept., Litschau, Golfclub Herrensee Gratis-Golfschnuppern (T) 02865/438 | www.golfresort.at

28.–30. Sept., Retz Retzer Weinlesefest (T) 02942/2700 | www.retzer-weinlesefest.at

6. Okt., Reingers, Dorfteich Leopoldsdorf Abfischfest (T) 02863/58139 | www.reingers.at

6. Okt., Schloss Weitra Garnisonsball (T) 050201/3943150 | www.garnisonsball-weitra.at

6.–7. Okt., Geras 16. Erdäpfelfest (T) 0664/2182093 | www.erdaepfelfest.at

17.–28. Okt., Eggenburg 28. Eggenburger Kulturwoche (T) 02984/3400 | www.eggenburg.at

19.–20. Okt., Heidenreichstein, Margithalle Literatur im Nebel (T) 02862/52336 | www.literaturimnebel.at

21. Okt., Litschau Großer Litschauer Herbstwandertag (T) 02865/5385 | www.litschau.at

26. Okt., Heidenreichstein Abfischfest (T) 02863/8208 | www.abfischfest.at

26. Okt., Elsarn, Freilichtmuseum Germanenfest (T) 02735/2495 | www.freilichtmuseum-elsarn.at

27.–28. Okt., Sigmundsherberg, Motorradmuseum „Komm und Schau“ Wochenende (T) 0664/6493855 | www.motorradmuseum.at

Ganz mein Geschmack

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Wunderbare Waldviertler Weinkeller

Ob Kühsteingraben, Buriweg, Sau-berg, Zöbinger oder Schilterner Kellergasse: Ingrid Sonnleitner kennt sich aus. Die gebürtige

Schwäbin, die seit vielen Jahren in Lan-genlois lebt, ist seit kurzem geprüfte und zertifizierte Kellergassenführerin – und da-mit Expertin für eine ziemlich einzigartige bäuerliche Architektur, die im Weinbauge-biet Kamptal stark verbreitet ist. „Beson-ders interessant“, sagt die engagierte Frau, „ist es durch den Kühsteingraben zu gehen. Da sind die Kellerröhren in senkrechte, meterhohe Lößwände gegraben.“

Noch immer sind etliche der alten, oft auf das 18. Jahrhundert zurückgehenden

Presshäuser in Funktion – in etlichen wird auch wirklich noch Wein gepresst. Ingrid Sonnleitner kennt genau diese seltenen Adressen, auf Anfrage führt sie auch durch das Innere dieser Häuser. Sie zeigt alte Baumpressen und große Holzfässer. Etliche der alten Kellergebäude sind heute zu Verkostungsräumen umgestaltet, andere dienen, wie am Langenloiser Sauberg, als stimmige Heurigenlokale.

„Natürlich darf bei uns der Wein ver-kostet und getrunken werden, wir richten auch gerne Hauerjausen aus“, erzählt die Kellergassenführerin, die im Zivilberuf als Dolmetscherin arbeitet. Besonders gern führt sie ihre Gäste mit dem Fahrrad zu

In den Randzonen des Waldviertels wird seit jeher Wein angebaut. Eine Reise ins Waldvier-tel kann also auch eine Reise zum Wein sein.

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Die Zöbinger Kellergasse, ein Juwel

versteckten Kellergassen rund um Langen-lois – eine Idee, die immer mehr Ausflügler annehmen. Gemeinsam mit ihr haben auch einige andere Langenloiserinnen und Langenloiser die Prüfung absolviert; alle zusammen stehen nun bereit, mit Gästen der Kamptalstadt die Geheimnisse der unterirdischen Gewölbe zu erkunden.

Der Herbst des Weines Eine passende Gelegenheit für eine ausführliche Kellergassenerkundung mit den Langenloiser Kellergassenführerin-nen wäre im Herbst, dieser steht ganz im Zeichen von Most, Sturm und Jungwein.In den vielen Kellergassen der Kamptaler Weinorte Schönberg, Zöbing, Mollands, Schiltern, Mittelberg oder Gobelsburg sind auch tatsächlich offene Kellertüren garan-tiert. Selbstverständlich gibt es passendzum Grünen Veltliner nicht nur Schmalz- und Grammelschmalzbrote, sondern auch feine Kamptaler Spezialitäten zu verkosten. Und wer durch die Zöbinger Kellergasse schlendert, kann auch gleich eine Wanderung über den „Heiligen Berg des Weins“, den Zöbinger „Heiligenstein“ anschließen. Man steigt zwischen Wein-terrassen empor, erreicht schließlich den krönenden Waldsaum und genießt nach rund zwanzig Minuten Aufstieg einen grandiosen Blick auf das gesamte Wein-

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Auszeit im Waldviertel: Weinerlebnis KamptalDurch Weingärten flanieren, Weinkeller entdecken, edle Tropfen verkosten. Im Arrangement: Zwei Nächtigungen in Eisenbock’s Strasserhof in Straß im Straßertale, viergängiges Weinmenü, ein Rundgang in der LOISIUM Kellerwelt und vieles mehr.Preis p. P. im DZ: € 149,–

Buchung und Information: Waldviertel Incoming, (T) 02856/2998 www.waldviertel-angebote.at

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Das Waldviertel im Internet: www.waldviertel.at Kostenlose Waldviertel-Hotline: 0800/300 350

Wein im hohen NordenWein gibt es bekanntlich nicht nur im Kamptal, sondern auch im nahen Krems-tal, rund um den Manhartsberg sowie ein gutes Stück nördlicher – in der bekannten Weinstadt Retz. Und wenn Langenlois mit einer Kellererlebniswelt aufwartet, so befindet sich in Retz, und zwar direkt unter dem Stadtzentrum, der größte Weinkeller Österreichs. Dieses insgesamt mehr als zwanzig Kilometer lange Labyrinth wurde schon vor hunderten Jahren angelegt, eine faszinierende, einzigartige Anlage. Der „Retzer Erlebniskeller“ ist allerdings

baugebiet und den friedlichen Kampfluss. Wer gerne geht, erreicht von hier auch per pedes über den Manhartsberg den Sommerfrischeort Schönberg; der Rück-marsch kann im Tal, entlang des Kamps, absolviert werden. Zweite Möglichkeit: Man fährt die sechs Kilometer zwischen Schönberg und Langenlois mit der Kamp-talbahn.

Das große Kellererlebnis Unsere Reise steht ganz im Zeichen des Rebensafts, also drängt sich auch ein Besuch der Langenloiser „LOISIUM Weinerlebniswelt“ auf. Vom Zentrum der „Größten Weinstadt Österreichs“ führt ein kurzer Spaziergang zu diesem bemerkenswerten Stück neuerer Architek-tur. Im Inneren birgt der markante Würfel des US-Architekten Stephen Holl nicht nur eine große Vinothek, sondern vor allem den Abgang in die „Kellererlebniswelt“. Der Rundgang ist extrem abwechslungsreich und versetzt immer wieder in Staunen. Apropos Vinothek: Sämtliche Weine der Langenloiser Winzer-Größen findet man in der Vinothek im Ursinhaus, im Zentrum von Langenlois. Und auch in Schönberg am Kamp ist eine gut ausgestattete Vinothek vorhanden – die „Alte Schmiede“ zeichnet sich aber auch zusätzlich durch viele attrak-tive Kulturveranstaltungen aus.

[1] Kellerinspektion der sympathischen Art [2] Ausg‘steckt is‘ – der Heurige hat immer Saison [3] Kellergassenexpertin Ingrid Sonnleitner [4] Besucherin im Retzer Erlebniskeller

Info Langenlois Ursinhaus langenlois Kamptalstraße 2, 3550 Langenlois (T) 02734/2000, www.ursinhaus.atKellergassenführungen, geführte Radtouren, Radverleih, Vinothek, Gästeinfo

lOiSiUM Weinwelt Loisium Allee 1, 3550 Langenlois (T) 02734/32240, www.loisium-weinwelt.at

Info SchönbergAlte Schmiede, Hauptstraße 36, 3562 Schönberg, (T) 02733/76476 www.alteschmiede.schoenberg.gv.atVinothek, Gästeinfo, Kulturzentrum

Info Retz Tourismusinfo Retz Hauptplatz 30, 2070 Retz(T) 02942/2700, www.weinstadt-retz.at

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nur eine der vielen Sehenswürdigkeiten der alten Kleinstadt an der tschechischen Grenze. Ebenso berühmt ist auch die ein Stück außerhalb des Orts gelegene Retzer Windmühle – ein Spaziergang hierher ist ein krönender Abschluss einer Weinreise, die über den breiten Rücken des Manhartsbergs, durch viele kleine Dörfer, vom Kamptal bis nach Retz geführt hat. Bei der mustergültig restaurierten Windmühle, die seit 2010 auch wieder betriebsfähig ist, kann man übrigens gut rasten: Ein feines Heurigen-lokal ist hier entstanden, ebenso wie eine Vinothek und ein Museumsshop. A

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KiNDER.JUGEND.fAMiliE

Mir ist faaaad!“ Welche Mama – oder welcher Papa – hat diesen Satz nicht schon von seinen Sprösslingen gehört?

Zumal im Herbst, wenn die Badeseen lang-sam an Attraktivität verlieren? Cool bleiben, liebe Eltern: Kündigt sich der Herbst an, wird auch der Kopf der Kids wieder kühl und frei. Interessante Erlebnisse dürfen jetzt ruhig wieder einmal „indoor“ stattfinden, zum Beispiel in einem Museum.

Memories are made of thisDa gibt’s zum Beispiel die chromblitzenden Schätze im Oldtimer-Museum Sigmunds-herberg. Rund hundertzwanzig „nostalgi-

sche Fahrzeuge“ auf 2.500 Quadratmetern Schaufläche. Ein beeindruckender Augen-schmaus. Klingende Namen wie Lambor-ghini, Ferrari oder Maserati. Zugegeben, eher ein Thema für große und kleine Buben. Aber auch Mädchen dürften ins Schwärmen geraten, wenn sie den Jaguar E aus 1972 betrachten dürfen, dessen Erstbesitzer Dean Martin war. Dean Martin, der „King of Cool“!

Noch nostalgischer wird es in der Nostalgiewelt Eggenburg. Hinter diesem Na-men verbirgt sich ein gar nicht museumshaf-tes Museum. Sagen wir lieber: eine Design - ausstellung, die mit kreativen Wunderwer-ken (und Wunderlichkeiten!) aufwarten kann.

Komm in meine Knutschkugel Sehr unterhaltsam ist es, die kessen, kleinen Autos zu betrachten, in die man sich in den 50er und 60er Jahren – samt Petticoat! – hineinzwängte. Puch, Lloyd, Goggomobil, Felber-Autoroller, Velam-Iset-ta (die „Knutschkugel“ mit der Fronttür!) und wie sie alle hießen: die aus heutiger Sicht etwas wunderlich anmutenden Zwei-, Drei- und Vier-Rädrigen sind adrett plat-ziert, garantiert zahnbürstengepflegt und umgeben von Alltagsgegenständen aus der Zeit ihres großen Auftritts. Dazu gehören chromglänzende Wurlitzer, lebensgroße Pappfiguren und riesige Originalfotos. Man sieht Musikboxen, Film- und Fotoapparate sowie – in Sonderausstellungen – Lilien-Porzellan, Matador-Baukästen und Mode der 50er-Jahre. Ein Museum für die ganze Familie (plus Oma und Opa!), einladend mit Café, Shop und Kinderbereich. Neu hinzu-gekommen ist kürzlich das Autokino.

Museum: Das klingt für viele nach staubigen Vitrinen, Niesreiz, Notprogramm. Doch im Waldviertel ist alles anders. Etliche hervorragend gestaltete Erlebnis-Ausstellungen bieten

Interessantes und Unterhaltsames und vertreiben die Langeweile.

Museen ohne Staubschicht

Webstuhl und Holzwerkstatt: Im Handwerksmuseum St. Leonhard darf man auch selber arbeiten

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Auszeit im Waldviertel Waldviertler SchlössertourVerbringen Sie 2 Nächte im Barockschloss Ro-senau, wo sich auch das Freimaurer-Museum befindet. Besuchen Sie die Rosenburg und ent-decken Sie das Renaissancejuwel Greillenstein. Preis p. P. im DZ: € 230,–

Buchung und Information: Waldviertel Incoming, (T) 02856/2998www.waldviertel-angebote.at

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Willkommen in der Knutschkugel – zu sehen in der Nostalgiewelt Eggenburg

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Nostalgiewelt Eggenburg (T) 02984/3505www.nostalgiewelt.at

Schloss Pöggstall (T) 02758/3310www.poeggstall.at Schloss Rosenburg(T) 02982/2911www.rosenburg.at

Planen Sie Ihren Ausflug online: www.ausflugsplaner-waldviertel.at

Freimaurer-Museum Schloss Rosenau(T) 02822/20552www.freimaurermuseum.at

Handwerksmuseum St. leonhard(T) 02987/24133www.sankt-leonhard.at/museum Kraftfahrzeugmuseum Sigmundsherberg(T) 0676/842737201www.kraftfahrzeugmuseum.at

Manche Besucher, die zum ersten Mal im Waldviertel sind, zeigen sich verwundert: Hier heroben gibt es

nicht nur Wald! Nicht nur Fichten und Tannen, Buchen und Birken – sondern auch Wiesen und Felder! Mehr als die Hälfte der gesamten Region ist landwirtschaftlich genutzt. Längst hat sich das Waldviertel zur Spezialitäten-Region entwi-ckelt. Erdäpfel sind wieder „in“. Roggen gilt als besonders wertvolles Getreide – im Waldviertel werden siebzig Prozent der gesamtösterreichi-schen Roggenernte eingefahren.

In den letzten Jahren hat sich auch die biologische Landwirtschaft etabliert. Über fünf-tausend Waldviertler Bäuerinnen und Bauern verzichten aus freien Stücken auf gentechnisch verändertes Saatgut.

Viele Landwirte haben umgedacht, ihre Produktion erweitert. Sie veredeln ihre Produkte nun selber, produzieren echte Kostbarkeiten und vermarkten sie auch. Sie pflegen die Kul-turlandschaft. Und bei vielen von ihnen kann man auch Urlaub am Bauernhof machen.

Ich möchte Sie hiermit zu einem Urlaub im Waldviertel ermuntern. Die Zeit dafür ist jetzt besonders gut, denn in unzähligen Orten wird „Erntedank“ gefeiert.

Der Herbst ist die Zeit großer Feste. Selbst-verständlich werden dabei die Schätze des Waldviertler Bodens würdig auf- und zubereitet. Es wird gekocht, gebraten und gebacken - und gegessen. Der Herbst ist die Zeit der großen kulinarischen Leistungsschau und damit eine ideale Reisezeit. Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, Sie noch diesen Herbst im Waldviertel begrüßen zu können und wünsche Ihnen schon jetzt „Guten Appetit“. A

Ihr Andreas Schwarzinger

Willkommen, ganz heroben!

Schuster, Schneider, Leinenweber Im Handwerksmuseum St. Leonhard drehen wir das Rad der Geschichte noch weiter zurück, bis in die frühe Neuzeit. Zu den Handwerkern, die nach überlieferter Tradition webten, schneiderten, schmie-deten, zimmerten. Richtig spannend ist es, zu erleben, wie man früher Produkte des Alltags herstellte – vom Stiefel bis zum Goldringlein, von der Dachrinne bis zum Schubkarren. In St. Leonhard wird alles getan, um dieses Erleben authentisch zu gestalten. Die Kinder können in der Kin-derwerkstatt Rechenzähne schnitzen. Beim rekonstruierten Backofen können an den Vorführungstagen köstliche „Feuerflecken“ verspeist werden.

Schaurig-strenge Kammer Dass Burgen und Schlösser generell riesige Freiluftmuseen sind, muss ja nicht extra erwähnt werden. Und wenn sie dann auch noch ganz besondere Museen beherber-gen – nix wie hin! Da wäre zum Beispiel Schloss Pöggstall, eine wuchtige, frühgo-tische Wasserburg. Als wären Steinwen-deltreppe, Arkadenhof, Schlossgarten samt Teich und das Imkereimuseum noch nicht genug: hinter den dicken Mauern dieses

Bastionsbaus verbirgt sich auch Österreichs einzige original erhaltene Folterkammer. Ziemlich ungemütliche Räume aus dem Jahr 1593, für Kinder ab sieben Jahren ein gruseliges Muss. Im restaurierten Rondell, der Vorburg des Schlosses, ist ergänzend dazu ein Museum für Rechtsgeschichte untergebracht. Tipp: Jeden ersten Samstag im Monat findet in Pöggstall ein Bauern-markt statt – köstliche Stärkung nach dem Schrecken!

Rosenburg: gehobene, feinere Lebensart Erlebnisse ganz anderer Art bietet das märchenhaft über dem Kamp thronende Schloss Rosenburg. Die Ausstellung wurde neu gestaltet, zusätzliche Schauräume wurden geöffnet. Alle herrschaftlichen Wohnräume sind nun zugänglich und mit antiken Möbeln und Kunstgegenständen eingerichtet. Das Falknereimuseum, die Waffensammlung (neu: 3 Räume!) sowie die Gemächer der gräflichen Familie Hoyos dürften das gehobene Lebensgefühl weiter verstärken.

Belehrend & inspirierend Anschaulichen Geschichtsunterricht kann man mit seinen Lieben im Freimaurer-Museum im Schloss Rosenau erleben. „ Laboratorium Aufklärung“ ist der Titel einer Sonderausstellung, die das Wirken der Wiener Loge „Zur wahren Eintracht“ aufzeigt. Diese Loge versam-melte 1781–1785 wichtige Anhänger der Aufklärung und Förderer der Reformen Kaiser Josephs II. Sie trat vehement gegen Ignoranz und Aberglaube auf – eine gut aufbereitete Ausstellung, die zur weiteren Beschäftigung mit diesem Thema anregt.

Also: „Mir ist faaaaad?“ – Gibt’s nicht im museumsreichen Waldviertel. Wer mit „fa....“ beginnt, kann gleich „fantastisch“, „fantasie-voll“ und „familienfreundlich“ sagen. A

Jo so warn‘s, die alten Rittersleut‘: Rüstkammer auf Schloss Rosenburg

Andreas Schwarzinger, Geschäftsführer Waldviertel [email protected]

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Zeit für den Nationalpark …Herbstzeit ist Wanderzeit – und wunderschöne Wanderwege und Stege gibt es im und rund um den Nationalpark Thayatal. Der ist ein echtes Refugium für Pflanzen und Tiere, eine Ruhezone, ein Entspannungsort – und insofern sollte man sich für diese Reise viel Zeit nehmen. Man befindet sich in der stillsten Ecke Österreichs, direkt an der tschechischen Grenze. Dankenswerter Weise nimmt man sich im Nationalpark auch viel Zeit für Kinder; es gibt immer wieder schöne Veranstaltungen. So findet etwa am 6. Oktober eine „Wild-schweinschnitzeljagd“ statt – bei

der, Gott behüte, sicher kein Blut fließt und auch garantiert keine Wildschweinschnitzel gebraten werden. Info: www.np-thayatal.at

Zeit für ein Hobby …… muss sein, das ist eine Binsen-weisheit. Nicht nur viel beschäf-tigte Managerinnen und Manager wissen, dass man sich Auszeiten gönnen muss, um auf Dauer fit und stressresistent zu bleiben. Golf ist nun eine Sportart, die genau dieses Bedürfnis nach „Zeit für sich“ befriedigen kann. Und Golfen im Waldviertel ist ein ganz besonders entspannendes Vergnügen, da auch noch der Freizeitwert einer

wunderbaren Landschaft dazu-kommt. Insgesamt 16 Golfplätze – da sind auch welche im benachbar-ten Mühlviertel und in Tschechien mit dabei – bilden zusammen die Golfregion „Heart of Golf“. Auf fa-miliären „Einsteigerclubs“ erreicht man die Platzreife, auf Leading Golf Courses-Anlagen spielen die Champions und Bewunderer von Tiger Woods. Die 16 Partnerhotels machen den Golfurlaub perfekt. Info: www.heart-of-golf.com

Keine Zeit zu verschenkenZeit ist ein knappes Gut, das hat sich herumgesprochen. Für viele von uns ist „Freizeit“ nicht nur knapp, sondern auch extrem wert-voll: Die wenigen Stunden, die der Familie, die den Kindern, die einem selbst gehören, sollen ungetrübt verlaufen. Petra und Ewald Haider, die Gastgeber im landhotel fischl, kennen solche und ähnliche Sorgen ihrer Gäste. Sie haben ihr Haus „Hotel des Glücks“ genannt - und verschreiben sich ganz ihrer Aufga-

be, ihre Gäste zufriedenzustellen, ihnen eine erholsame - aber auch: sinnvolle Zeit zu schenken. Denn nicht nur glücklich relaxen kann man hier, in St. Oswald im Yspertal, im Südlichen Waldviertel. Das schön gelegene Haus ist seit vielen Jahren auch auf Seminarveranstaltungen spezialisiert. Glücklich, wer hier ein Seminar absolvieren darf! Info: www.hoteldesgluecks.at

Ein altertümlicher ZeitmesserEs sind Erinnerungsstücke an ferne Zeiten – und doch auch aktuelle Kunstwerke: Zeitmesser, die ganz ohne Sekundenzeiger und auch ohne komplizierte Mechanik auskommen. Der Schlossermeister

Johann Jindra aus Weiten im Süd-lichen Waldviertel beschäftigt sich schon viele Jahre mit Sonnenuhren und schließlich begann er selbst, diese archaischen Chronographen zu bauen. Er hatte Erfolg und hat ihn noch immer: Mittlerweile nennt sich das Weitental auch „Tal der Sonnenuhren“. Der Sonnenuhrbauer hat in seinem Sonnenuhrhaus und seinem Sonnenuhrgarten viele Modelle, viele schöne Stücke zur Besichti-gung ausgestellt – und natürlich kann man sich hier auch seine ganz persönliche Sonnenuhr bestellen und bauen lassen. Für alle, die noch unschlüssig sind, gibt’s zum Aufwär-men eine „Sonnenuhrrätselwande-rung“ für Erwachsene und Kinder. Zum Abschluss der Rätselrallye durch den Ort Weiten darf man nach Vorlage sogar eine Sonnenuhr aus Karton bauen. Info: www.sonnenuhren.comGolf im Waldviertel: Höchste Zeit für schöne Stunden

Ein Bewohner der Waldviertler Wälder: Das Wildschwein

Zeit zum LebenAuf dieser Seite dreht sich alles um das kostbarste Gut der Welt: Die Zeit

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Der Erfinder der Buchstadt Horn

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Der Galerist und Verleger Toni Kurz ist umtriebiger Kulturvermittler in der Bezirksstadt Horn. Bekannt wurde er nicht zuletzt durch seine Produktion

gediegener Kunstbücher.

entstehen“, schildert er die Geburtsstunden seiner wertvollen Kunst-Bücher.

Bis heute sind in dieser besonderen Atmosphäre an die 250 Bücher und Drucke entstanden. Kurz verwendet feine Papiere, die bibliophilen Bücher werden fadenge-heftet, die Auflagen bewusst klein gehal-ten - so ist jedes Stück aus der Kurz’schen Produktion fast ein Unikat.

Schon viele große Namen hat er ins Waldviertel geholt und miteinander in Kon-takt gebracht: Tone Fink, Alfred Hrdlicka, Ernst Jandl, Karl Korab, Peter Marginter, Friederike Mayröcker, Julian Schutting oder Herwig Zens, um nur einige wenige zu nen-nen. Diesen Herbst hat er unter anderen Barbara Frischmuth, Gerhard Rühm oder Susanne Scholl im Programm. Rühm hat sein Buch selber illustriert, Frischmuths Partner heißt Stefan Zsaitsits und die Illustrationen zu Scholls „Die Königin von Saba“ stammen von Käthe Schönle.

Ständig ist der Buchmacher am „Che-cken“. 1992 veranstaltete er die erste Horner BuchKunstBiennale, zuletzt erhielt er 2011 den Stomps-Preis der Stadt Mainz für herausragende Kleinverlage.

2008 initiierte der gebürtige Weinviert-ler, den einst die Liebe ins Waldviertel brachte „und der es seit vierzig Jahren nicht bereut hat, hierher zu ziehen“, mit einigen

Mitstreitern den Verein „Das Buch im Zen-trum“. Das war für den Hansdampf in allen Horner Gassen „a aufg’legte G’schicht“. Denn schließlich gab es schon anno 1570 auf der nahen Rosenburg eine Druckerei, und die große Druckerei Berger ist seit 1860 in der Stadt ansässig. Der Weg Horns zur Buchstadt war also vorgezeichnet.

Nun gibt es hier Galerie, Verlag, Dru-ckerei, Biennale, das Druckerei-Museum „WERK I“ der Druckerei Berger, das Kunst-haus, den Verein Buchstadt und die Res-taurierungswerkstatt – doch genug ist nicht genug. Wer Toni Kurz kennt, weiß: Der Mann ist noch lange nicht müde. Er besucht mit seinen Büchern seit zwanzig Jahren die Buchmessen in Frankfurt, Mainz, Luzern und Hamburg; seine Produkte finden längst im Ausland mehr Sammler und Leser als in Österreich. Jedenfalls ist anzunehmen, dass er der Buchstadt Horn ebenso wie seiner Edition bald neue, spannende Seiten hinzu-fügen wird: „Die Liste der nächsten Projekte ist lang und ein Ende kaum abzusehen.“ A

Galerie und Edition Thurnhofwww.thurnhof.at(T) 02982/[email protected]

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Er ist längst eine Institution: Schon anno 1975 gründete Toni Kurz seine Galerie Thurnhof – und sie existiert bis heute. Fünf Jahre

später richtete er im eigenen Wohnhaus nahe Horn eine Offset-Druckerei ein, 1983 gingen die ersten Bücher seiner „edition thurnhof“ in Produktion. „Das Waldviertel als kontemplativer Ort, die Situation in meinem kleinen Heimatort Mühlfeld, weit weg von der Straße, die totale Ruhe, das ermöglicht die Konzentration auf künstleri-sche Arbeit, auf einen kreativen Austausch“, sagt der erfolgreiche Buchproduzent.

Das Rezept klingt einfach, ist es aber nicht: Man nehme zwei Künstler, einen passionierten Verleger, eine robuste Gestetner-Druckmaschine, füge viel Freude am gemeinsamen Schaffenspro-zess hinzu – und fertig ist das typische Edition Thurnhof-Buch. „Für den Druck der Bilder als Offsetlithografien brauchen wir die Künstler hier einige Tage vor Ort“, sagt Kurz. Der Druck der Texte ließe sich wohl auch alleine bewerkstelligen, dennoch „kommen die Autorinnen und Autoren oft und gerne zu den Druckterminen, weil sie sie als inspirierend wahrnehmen und so können aus diesem Erleben neue Projekte

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GESCHMACK.ESSEN.TRiNKEN

Gestern waren meine Freundin und ich wieder im Wald un-terwegs und wir konnten es kaum glauben: Eierschwammerl

soweit das Auge reichte! Das Ergebnis nach 3 Stunden Suche: 3 Kilo...“ - Besucht man einschlägige Internet-Foren, so kann man bald feststellen, dass es sich beim „Schwammerlsuchen“ um eine attrakti-ve Freizeitgestaltung handelt. Fun- und Genussfaktor halten sich die Waage. Die Hobby-Mykologen – darunter Junior Mem-ber und Senior Member, echte Koryphäen und Anfänger – tauschen Rezepte aus und decken sich gegenseitig mit Infos über ihre

Sammelreviere ein. Niemand nennt seine Lieblingsplätze, doch immer wieder führen heiße Spuren ins Waldviertel. Tolle Fund-berichte liest man von „ganz oben” aus der Gegend von Litschau. Oder vom „Hoch-land“ rund um Groß Gerungs und Karlstift.Auch aus Jeitendorf in der Gemeinde Lich-tenau kommen gute Nachrichten.

Pilze gehören weder in das Reich der Pflanzen, noch in das Reich der Tiere. Sie bilden ihr eigenes Reich und etliche von ih-nen sind begehrte Köstlichkeiten. Manche wie der Herrenpilz lieben Fichtenwälder, der Parasol Laubwälder. Wieder andere, zum Beispiel die Eierschwammerl, gedei-

hen sowohl da als auch dort. Gemeinsam haben alle, dass sie aus 90 Prozent Was-ser bestehen und sehr kalorienarm sind. Sie enthalten Aminosäuren, Ballaststoffe, Kohlenhydrate, Vitamine, Kalium und Phosphor und haben einen recht hohen Eiweißanteil. Deswegen sind sie auch leicht verderblich. Mörwalds Geheimnis Für Toni Mörwald, den gefeierten Gas-tronomen aus dem Kamptal, ist Frische oberstes Gebot, deshalb unterhält er auch einen direkten Draht zur Gegend um Gmünd und Schrems. Dort hat seine „Tante Liesi” ein Sammlernetz aufgebaut und seine Schwiegermutter fährt jeden Tag „hinauf”, um die heiße Ware abzu-holen, erzählt er. Eierschwammerl gelten gemeinhin als Sensibelchen. „Ihr intensi-ves Aroma”, erklärt Mörwald, „bleibt nur dann erhalten, wenn sie am selben Tag noch verarbeitet werden.”

Am besten so: Eierschwammerl waschen und abtropfen lassen, vierteln oder halbieren, in Butter andünsten, mit Rindsuppe löschen, mit geschlagenem Obers verfeinern, mit Parmesan und fein gehacktem Schnittlauch garnieren und zu Gnocchi – aus Kartoffelteig wie Wald-viertler Knödel – servieren. Die Wirtin von Nickis Restaurant in Gmünd hat heuer schon vierzig Kilo Eierschwammerl verarbeitet. „Niemals einfrieren!“ Das ist ihr oberstes Gebot. Ihr Tipp: Eierschwammerl über Nacht in kaltes Wasser einlegen, das hält sie frisch und verringert den Putzaufwand. Während das „Gelbe Gold“ am besten „natur“ schmeckt, eignet sich der Her-renpilz für alle Arten der Zubereitung:

Ein Schwammerl steht im Walde

Geduld, gute Augen und Freude am Streifzug durch das Unterholz gehören zur Waldviertler „Pilzpirsch“ unbedingt dazu. Als Trophäen

winken: Parasol, Eierschwammerl und „König Steinpilz“.

iDer Waldviertel-NEWS-Tipp: Steinpilzcarpaccio mit Petersilien-Zitronenpesto

150 g große, feste Steinpilze, Salz, geschroteter schwarzer Pfeffer, 1 geschälte Zitrone, 1El Ahornsirup, 2 El Weißwein, ½ Bund Blattpetersilie, 2 El kräftige Gemüsebrühe, ¼ l Olivenöl

Alle Zutaten, bis auf das Öl und die Pilze, in einen Mixer geben. Das Öl langsam dazulaufen lassen, bis eine sämige Konsistenz erreicht ist. Die Steinpilze in feine Scheiben schneiden und mit dem Pesto marinieren, salzen und frischen schwarzen Pfeffer darübermahlen.

Der Traum des Schwammerlsuchers: Der knackig-frische Steinpilz

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dünsten, braten, grillen und panieren. Oder trocknen: Die rund 3-5 mm dicken Scheiben ergeben, in luftdichten Gläsern aufbewahrt, die ideale Geschmacksvollen-dung für Risotto oder Erdäpfelsuppe.

Wenn es für Steinpilz und Eierschwam-merl zu kalt geworden ist, schlägt die Stun-de des Parasols. Vorausgesetzt der Sommer war heiß, ist er im Waldviertel bis in den Oktober hinein zu finden. Für die Küche gilt: Die Stiele nicht verarbeiten, denn sie schmecken holzig. Die Hüte vorsichtig abbürsten, salzen und pfeffern, in Mehl, Ei und Brösel tauchen und wie Schnitzel herausbacken.

P.S.: Wer mehr Spaß beim Sammeln als beim Zubereiten der Pilze hat, darf dennoch getrost losziehen. Viele Wirte und Wirtinnen sind es nämlich gewohnt, die Pilz-Funde ihrer Gäste in essbares Gold zu verwandeln. A

Die Speisekarte konzentriert sich auf regio-nale Produkte, wobei die Wirtin viele der Rezepte selbst erfindet. Das Waldviertler

Schnitzel füllt sie mit Eierschwammerl und Kräutern, paniert es und backt es in heißem Fett heraus. Für ihren Schweinsbraten kommen die Gäste extra aus Oberösterreich angereist - Knob-lauch und viel Geduld machen ihn so besonders. Es dauert viele Stunden, erklärt Frau Semper, bis der Braten fertig ist. Dabei geht es vor allem dar-um, regelmäßig Wasser zuzugießen. So entsteht ein „Natursafterl”, das weder eingedickt noch mit Instant-Bratensaft aufgebessert werden muss.

Im Frühjahr stehen Spargelgerichte auf dem Programm, im Sommer Salat- bzw. Gemü-sevariationen sowie Schwammerln, im Herbst Kürbisschmankerln und im Winter Wild. Von den

Der Gmünder GourmettreffNickis Restaurant hat sich als feine Adresse in Gmünd etabliert.

Der Waldviertel NEWS Lokaltipp

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Hopfenbauern öffnen ihre Hoftore, der „Waldviertler Hopfenherbst“ lädt ein: Vom 26. 8. bis zum 15. 9. können

Bierfreunde rund um Zwettl vieles lernen. Drei Wochen lang steht im Viersterne-Haus „Schwarzalm“ nahe Zwettl alles im Zeichen des Gerstensafts: Biermenüs mit Bier-Begleitung, Fachseminare mit dem „Biersepp“, Bierverkostungen, Bier-Wan-derungen und sogar Biermassagen sind im breit gefächerten Angebot enthalten.www.schwarzalm.at

Ein Besuch in der Brauerei Zwettl ist immer spannend. „Zwickl-Stube“ und Bier-Shop sind im „Brauerlebnis“ inkludiert. www.zwettler.at

In der ältesten Braustadt Östereichs, in Weitra, wird heute noch das bekannte Had-mar Bio Bier gebraut. Besuch ist möglich. www.bierwerkstatt.at

Im „Brauhotel Weitra“ wird ebenfalls Bier gebraut. Nach der Bierverkostung kann man hier gleich komfortabel nächtigen. www.brauhotel.at

vegetarischen Gerichten werden Spinat-Schafs-käsknödel am häufigsten bestellt. Die Masse wird aus Semmelbrot mit gerösteten Zwiebeln, Spinat und Ei hergestellt, ein Schafskäse-Würfel wird in die Teigmasse eingearbeitet - er wird butterweich und zerrinnt am Teller.

Wer Süßes liebt, kann aus einer Reihe hausgemachter Strudel- und Tortenspezialitäten wählen: Kastanien-Schokotorte, Topfennockerl auf Erdbeermark, Apfel-Mohntorte, Somlauer Nockerl und Gmünder Mohnnockerl auf weißer Schokoladensauce... Grundlage für diese absolute Spezialität des Hauses ist eine Biskuitmasse, die sobald sie ausgekühlt ist, mit Vanille-Mohn-Creme gefüllt, zu Nockerln ausgestochen und mit lauwarmer Schoko-Sauce übergossen wird. Das Tüpfchen auf dem „i” bilden marinierte Himbee-ren und frische Früchte der Saison.Nickis RestaurantWeitraerstraße, 3950 Gmünd(T) 02852/52955www.nickis.at

Bierreisen sind en vogue: Im Waldviertel gibt es rund um den „Hopfenherbst“ viel zu sehen, zu lernen – und zu kosten.

Auch die Granitstadt Schrems ist „bierig“. Die örtliche Privatbauerei ist längst mehr als ein Geheimtipp, Führungen sind unter (T) 02853/77 275-0 anzumelden. www.schremser.at

Zum Abschluss noch ein Abstecher ins Südliche Waldviertel. Am Fuße des Ostrong wird die Biertradition von der Wirtshaus-brauerei Haselböck hochgehalten. Weiches Ostrongwasser, Naturhopfen, Gerstenmalz und untergärige Hefe sind die bekannten Zutaten. Dass man hier nicht nur Bierdurst, sondern auch seinen Bierhunger stillen kann, versteht sich von selbst. www.wirtshausbrauerei.at

Eine Lustfahrt zum kühlen Blonden

Gerlinde und Fritz „Nick“ Semper: Stolz auf ihr feines Restaurant in Gmünd

Eierschwammerl: Köstliches Wald-Gold

Sehr zum Wohl: Willkommen im Bierviertel Waldviertel

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Sanfte Hügel, Wiesen, Wälder und Teiche prägen die Landschaft des Waldviertels. Dass sie über weite Strecken unverbaut ist, lässt Zeiten

wieder auferstehen, als man sich hoch zu Ross fortbewegte oder bequem zurückge-lehnt in der Kutsche saß. Nicht nur das hügelige Gelände, auch die naturbelasse-nen Wege schaffen ideale Bedingungen für hufbeschlagene Vierbeiner.

Sprung über die HemmschwelleDas Waldviertel ist drauf und dran, sich als „Top-Reit-Region” zu positionieren. „Im Einzugsgebiet von Wien stehen tausende Pferde, die regelmäßig bewegt werden müssen”, erklärt Wilhelm Melbinger vom Schöneckerhof in Langschlag. „Noch be-steht bei den Besitzern eine Hemmschwel-le, raus in die Natur zu gehen. Die meisten bleiben in der Halle oder auf dem Reitplatz. Diese Brücke gilt es zu überwinden.”

Immer mehr Pferdefreunde gehen bereits „hinaus“, und drei Reit-Regionen

sind dafür bestens gerüstet. Ganz oben im Grenzland befindet sich die „Pferdere-gion Nordwald“, anschließend erstreckt sich südlich davon das „Pferdeparadies Waldviertler Hochland“. Den Abschluss im Süd-Osten bildet die „ARGE Wan-derreiten Kampseen & Gföhlerwald“. Ein großräumiges Reitwegenetz verbindet die genannten Reitregionen. Den unter-schiedlichen Initiativen in den Regionen

In Schritt und Trab über Stock und Stein

Die wunderbar abwechslungsreiche Landschaft des Waldviertels ist wie geschaffen für große und kleine Ausritte in freier Natur. Die Region hat sich auf den Trend zum Reitsport eingestellt

folgten EU-Leader-Projekte, mit denen die Reitwegenetze über die letzten 10 Jahre aufgebaut wurden. In den Reitregionen sind derzeit insgesamt 65 Mitgliedsbetriebe als Reiterhöfe, Raststationen oder Reiterher-bergen aktiv. Den Wanderreitern stehen mehr als 1.000 km Reitwege zur Verfügung, sowohl für Langstreckentouren, aber auch für gemütliche Sternritte, wobei mit tägli-chen Touren von einem Ausgangspunkt die unterschiedlichen Landschaften erkundet werden.

Bei der Planung von individuellen Touren werden die Wanderreiter von den Betrieben unterstützt. Neben umfangrei-

Hinaus aus dem Reitstall, hinein ins Vergnügen: Ausritt in die „freie Wildbahn“ des Waldviertels

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Adressen für Pferdefreunde – und alle, die es werden wollen

Pferdeparadies Waldviertler Hochlandwww.pferdeparadies-waldviertel.at Pferderegion Nordwaldwww.pferderegion-nordwald.at ARGE Wanderreiten Kampseen & Gföhlerwaldwww.wanderreiten-waldviertel.at

Ross und Reiterin: Der Traum vom „größten Glück auf Erden“ wird im Waldviertel wahr

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chem Informationsmaterial stehen auch ortskundige Wanderreitführer zur Verfü-gung. „Die Erhaltung der Reitwege ist mit umfangreichen Arbeiten verbunden, eine Vielzahl von freiwilligen Helfern sorgt für die Überprüfung, Instandhalltung und Wegemarkierung“, erklärt Karin Friedl, An-sprechpartnerin der Infostelle im „Pferde-paradies Waldviertler Hochland“. Das gute Einvernehmen mit den Grundbesitzern und der Jägerschaft bietet unseren Reitergästen ideale Voraussetzungen für unbeschwertes Wanderreiten.

Ausreiten, wie in früheren ZeitenRasch wechselnde Landschaftsformen ma-chen Ausritte im Waldviertel besonders reizvoll: Im Norden Granitrestlinge und zahlreiche Wasserflächen – vom kleinen Fischweiher bis hin zum großen Teich. Der wohltuende Wechsel zwischen offener Feld- und Wiesenlandschaft und dichten Wäldern im Hochland und schließlich so-gar Weinbergen im Gebiet südöstlich von Gföhl, Richtung Kamptal. Dazwischen im-mer wieder Burgen, Schlösser und Ruinen.

Jede Reit-Region hält für ihre Gäste be-sondere Zuckerl bereit: Im Gföhlerwald sind es Themen-Ausflüge wie der „Weinbergritt“ und der „Geisterritt.“ Im Hochland werden Feste hoch zu Ross begangen. Im Nordwald bringt die Nähe zu Böhmen eine einmalige Gelegenheit: Zahlreiche kleine Grenzüber-gänge, die für Fußgänger und Radfahrer geöffnet sind, dürfen nun auch von Reitern mit internationalem Pferdepass passiert werden. „Auf ausgedehnten Tagestouren in die südböhmische Seenplatte oder nach Böhmisch Kanada“, erzählt Martina Stig-ler „eröffnet sich Kilometer um Kilometer nichts als reine Natur.“ A

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Herr Püspök, bekommen eigentlich alle Pa-tienten und Kurgäste im Moorbad Harbach automatisch Moorbäder verschrieben?

Püspök: Moorbäder sind seit der Antike ein bekanntes Therapeutikum, das aber nicht für alle Patienten gleich gut geeignet ist. Es kann den Kreislauf belasten. Vorab ist eine ärztliche Untersuchung nötig. Bei schweren Herz-Kreislauferkrankungen, Fieberzuständen oder Krampfadern ist die Therapie ungeeignet.

Wie viele Ihrer Patienten kommen in den Genuss einer Moor-Therapie?

Rund achtzig Prozent. Bei Rehab-Patienten sind Moorbäder oft nicht geeignet. Hüftoperierte könnten ja gar nicht in die Wanne steigen.

Ist die Wirkung von Moorbädern gesichert?Moorbäder haben eine duale Wirkung. Die Moorpartikel verstärken die Wärmewirkung des Wassers. Es kommt zu einem konstanten Wärmeeinstrom in den Körper. Die Moorpartikel

Auszeit im Waldviertel Xund und entspannt in den sieben Xundheits-welt-BetriebenZwei Nächtigungen mit Vollpension, diverse therapeutische Leistungen, großes Freizeit- und Bewegungsangebot im Moorheilbad Harbach, im Herz-Kreislauf-Zentrum Groß Gerungs, im Lebens.Resort Ottenschlag und weiteren Vertragshotels. Ab € 129,40

Buchung und Information: Waldviertel Incoming, (T) 02856/2998www.waldviertel-angebote.at

Give me Moor! Waldviertler Moore prägen die Landschaft, Waldviertler

Moorbäder fördern die Gesundheit. Ein Gespräch mit Primar Johannes Püspök über das bewährte Naturheilmittel „Moor“.

isolieren sozusagen die Haut, der Wärmeab-strom wird verhindert, der Stoffwechsel ange-regt. Darüber hinaus wirken Huminsäure und hormonähnliche Substanzen auch direkt auf den Körper. Moorbäder sind keine esoterische Heilmethode. Die Wirkung ist durch zahlreiche Studien belegt.

Gibt es bei Ihnen auch reine Moor-Kuren? Nein. Moorbäder sind immer nur ein Teil der Therapie. Je breiter das therapeutische Spek-trum angelegt ist, je mehr Rädchen ich drehe, desto höher ist der Erfolg.

Kann man bei Ihnen auch probeweise ein Moorbad nehmen?

Ja, das ist grundsätzlich möglich und es wird sicher von vielen als angenehm empfunden.

Aber therapeutische Wirkung bringt ein einzelnes Bad noch nicht?

Nein. Vierzehn Tage ist das absolute Minimum, drei Wochen Einwirkzeit sind optimal. Das sagen auch die Sozialversicherungsträger, die ja nicht leichtfertig mit dem Geld umgehen dürfen.

Bieten Sie auch Moordickbreibäder an?Nein. Es gibt noch einige Bäder in Bayern, die das machen. Aber die Konsistenz unseres Moo-res eignet sich besser für das Moorschwebstoff-bad. Die Wirkung ist kaum eine andere, denn nur das unmittelbar an der Haut angelagerte Material kann wirken. Außerdem ist alles eine Frage der knappen Ressourcen.

Wie lange gibt es in Harbach denn noch Moor-Nachschub für Ihre Therapien?

Alle Ressourcen sind endlich. Wir gehen aber davon aus, dass auch unsere Kinder noch in den Genuss von Moorbädern kommen werden. Für achtzig Jahre sind die Reserven allein aus unserem eigenen Moor gesichert. Was danach ist, wird man sehen. A

Dr. Johannes Püspök ist ärztlicher Leiter der Moorheilbades Harbach und des Lebens.Resorts Ottenschlag, beides Betriebe der „Xundheitswelt.“ Der gebürtige Burgenländer lebt und arbeitet seit mehr als dreißig Jahren im Waldviertel.

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Hereinspaziert, hochverehrte Damen und Herren, willkom-men im Kabarett! Auch diesen Herbst wird im Waldviertel das

Zwerchfell gekitzelt, das Tränenlachen geübt und der schwarze Humor gepflegt. Zum Beispiel in Gutenbrunn „beim Juster“, in Waidhofen an der Thaya beim Kabarettherbst oder in Hirschbach in der Kulturwerkstatt.„Der Juster“ ist in der Kleinkunstszene schon viele Jahre ein Begriff. Wir sprechen vom „Bühnenwirtshaus“ in Gutenbrunn mit der regionalen Küche, den bunten Zim-mern und dem ambitionierten Veranstal-tungsprogramm. Das Zusammentreffen all dieser „Zutaten“ ist ein Glücksfall und hat mit der Persönlichkeit von Dieter Juster zu tun, der hier seit 18 Jahren Veranstaltun-gen „auf die Bretter“ stellt, darunter auch viel Kabarett vom Feinsten. „Die Künstler haben das Bühnenwirtshaus sehr mitge-prägt. Es ist eine ganz besondere Energie, die da ankommt“, erzählt Dieter Juster.

Eine ganz besondere Energie Umgekehrt wird aber auch von den Künstlern die Energie des Hauses geschätzt, der unkomplizierte Um-gang. „Unser Nicht-Geheimnis ist, dass wir unseren Künstlern normal begegnen. Wir fragen sie: Was wollt’s trinken? Was braucht’s ihr? Wir geben ihnen ein Stück Heimat“, so Juster. Schon öfters haben Kabarettisten von Rang und Namen in seinem Wirtshaus ein Stück fertig geschrieben und die Vorpremiere dann gleich hier, in Gutenbrunn, ange-setzt.

Das vielfältige Herbstprogramm 2012 kann sich sehen

KUNST.DESiGN.SZENE

Gernot Kulis: „Kulisionen“ in Waidhofen/Thaya und Groß Gerungs

Auszeit im Waldviertel Kreative AuszeitAuszeit vom Alltag – im exquisiten Vierstern-Romantik Hotel Goldener Stern in Gmünd. Zwei Nächtigungen, ein Feinschmecker-Dinner, ein dreigängiges Mittagessen, kreative Erlebnisse im Kunstmuseum Schrems, kostenloser Besuch im Fitnesstudio u.v.m.Preis p.P. im DZ € 160,–Angebot gültig bis Oktober 2012 Buchung und Information: Waldviertel Incoming, (T) 02856/2998www.waldviertel-angebote.at

Schmerzhaft lustvoll,

und hören lassen. Am 1. September bringt Roland Düringer sein Stück „ICH EINLE-BEN“ zu Gehör. Der 47-jährige macht sich auf eine „Gedankenreise“: über das Leben im Allgemeinen, über Gravitation, Elekt-romagnetismus oder Körperfunktionen im Besonderen.

Geniale alte Hasen und begabte Newcomer „Die Vierkanter“ und „Herztöne“, vielverspre chende Jung talente, sind danach an der Reihe. Am 28. 9. liest Willi Rese-tarits aus „Da Jesus und seine Hawara“, der provokant-witzigen Dialektversion des Neuen Testaments von Wolfgang Teuschl. Und im Oktober besucht Kabarettist Gery Seidl in „Gratuliere!“ nicht ohne Folgen ein Möbelhaus.

Und so geht es den ganzen Herbst weiter, mal absurd-komisch, mal bitter-süß, mal schmerzhaft-lustvoll oder eher kritisch-politisch. Mit alten Hasen oder jungen Nachwuchstalenten.

Von der Nützlichkeit aufblasbarer Fahrradpumpen

Auch in Waidhofen an der Thaya wird im Herbst der hohen Kunst der Kleinkunst gefrönt. Das Kul-turreferat der Stadt stellte auch

heuer wieder ein beeindrucken-des Programm „auf die Bühne“.

Absolute Highlights des Kabarettherbstes 2012

sind Klaus Eckel und Günther Lainer mit „99“, Gernot Kulis ra-sante Comedy-Show „Kulisionen“ oder Dirk Stermann und Christoph Grissemann

mit dem Programm „Stermann“. In „99“ geht es um die brennende Frage, warum man sich 99 von 100 seiner Mitmenschen nicht selbst aussuchen kann, wo sie doch so unnötig sind wie jodelnde Geburtstags-karten oder aufblasbare Fahrradpumpen.

Die Frage nach dem „Nutzen“ von Mitmenschen stellt sich auch Christoph Grissemann, hat ihn doch sein Kompagnon Dirk Stermann „aus Vergesslichkeit“aus dem Programm gestrichen. Klar: Grisse-mann arbeitet dagegen an!

Bei Kulis scheint es dann eher ums nackte Überleben zu gehen – im Alltag ge-nauso wie im Angesicht eines Haies. Schön viel Adrenalin garantiert!

Waidhofen ist nicht nur Kabarett –sondern auch Theaterstadt. Das TAM, das nördlichste Theater Österreichs, bietet Eigenproduktionen, Gastspiele, Lesungen, Vorträge und Präsentationen an. Es liegt hübsch im Altstadtensemble, eine mittelal-terliche Stadtmauer bildet die Längswand des Theatersaals. Seit zehn Jahren wird das „Theater an der Mauer“ vom Verein für Theater und Theaterpädagogik betrieben; das Institut für Theaterpädagogik bildet die hauseigenen SchauspielerInnen aus.

Ein vielfältiger Waldviertler Kabarett-Herbst 2012 sorgt für provokant-witzige und absurd-komische Unterhaltung.

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Schatz, sie spielen unser Lied! Auch der Marktgemeinde Hirschbach, zehn Kilometer östlich von Gmünd, ist es gelungen, ein Festival ins Leben zu rufen: den Kulturherbst Hirschbach. Was einst im Kleinen begann, ist zu einem Highlight für die Region geworden. - Viele bekannte Künstler sind hier bereits aufgetreten.

Der Kulturherbst 2012 beginnt heuer am 21. 9. mit Jimmi Schlager und den „Veltliner Doppler Solisten“. Am 5. 10.

Eckel & Lainer: Frage nach dem „Nutzen“ von Mitmenschen und anderen Zeitgenossen

[1] Stermann, Grissemann: Kommen nach Waidhofen [2] Will Resetarits liest in Gutenbrunn [3] Szene aus dem „TAM“ in Waidhofen

Wir liefern das Waldviertel auch gerne direkt ins Haus!Bestellkarte ausfüllen. Abschicken. Und hoffentlich gewinnen!

Ich bin an einer Zusendung von Waldviertel-Unterlagen interessiert:

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kostenlos Auszeit im Waldviertel – die besten

Urlaubsangebote 2012 Ihre Gastgeber im Waldviertel

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Kamptal-Manhartsberg” um € 6,90 Tourenführer „Wandern in der

Nationalparkregion Thayatal“ um € 7,90

verspricht das Musikkabarett „Tralala“ von Steinböck und Strobl einen für das Zwerch-fell anstrengenden Abend: Das kongeniale Paar witzelt sich durch die Musikgeschich-te, wobei an die hundert bekannte Melo-dien als Musikzitate eingebaut werden. Außerdem dürfen sich Kulturinteressierte auf ein Dialektmusikfestival, Kindertheater, Vernissagen, Konzerte und Aufführungen des Theaters Szene Hirschbach freuen.

Also: Treten Sie näher, hochverehrte Damen und Herren! Der Waldviertler Kaba-rett- und Kulturherbst 2012 ist angerichtet - und wird auch heuer ganz gehörige Lach-Muskel-Kater bescheren.

„Ein paar gsunde Watschn haben noch niemandem geschadet“Kuschelkurs ist out – jetzt wird wieder herzhaft zugelangt. Fritz Eggers neues Kabarett ist, mit scharfem, treffsicherem Humor, bissiger denn je – zu sehen am 28.10. im Wald4tler Hoftheater in Pür-bach. Egger wird kongenial unterstützt von seinem musikalischen Begleiter Johannes

Pillinger. Das Programm des Wald4tler Hoftheaters für 2012 ist wieder spannend und abwechslungsreich – hochqualitative Unterhaltung ist garantiert. A

Waldviertler Kleinkunstadressen

Bühnenwirtshaus Juster3665 Gutenbrunn 3, (T) 02874/6253www.buehnenwirtshaus.at

Kabarett Herbst 20123830 Waidhofen an der Thaya(T) 02842/503-56www.waidhofen-thaya.at

TAM - Theater an der MauerWiener Straße 9, 3830 Waidhofen/Thaya(T) 02842/52955, www.tam.at

Kulturwerkstatt HirschbachBahnstraße 236, 3942 Hirschbach (T) 0664/9202792 (tgl. 17–20 Uhr)www.kultur-hirschbach.com

Wald4tler Hoftheater3944 Pürbach 14, (T) 02853/78469 www.w4hoftheater.co.at

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Bierreise im WaldviertelSie besuchen die Zwettler und die Schremser Brauerei, wo Waldviertler Braukunst in ihrer höchsten Vollen-dung präsentiert wird und verbrin-gen ein biererfülltes Wochenende, bei dem Wissenswertes über das Bierbrauen und Bierkulinarisches vermittelt werden.

•2 Nächtigungen/Frühstück in einer Pension oder am Biobauernhof•2 Mittagessen•1 Waldviertler Biermenü•1 Stelzenschmaus•Besuch der Privatbrauereien Zwettl

und Schrems mit Führung•Busfahrt Zwettl und Schrems•Besuch der Brauereiausstellung im

Schloss Weitra•Bierverkostung•Auszeichnung zum Waldviertler

Bierkenner

Termin: 21.–23. Sept. 2012

Preis pro Person im DZ: € 151,–

Buchung und Information: TDW, 3922 Großschönau(T) 02815/7003, Fax DW4 (E) [email protected]

Adventzauber im Oberen WaldviertelBesuchen Sie von Großschönau aus-gehend die Weitraer Adventtage, die wohl schönste Adventveranstaltung des Waldviertels. Handwerkskunst vom Feinsten, wunderschöne kreative Geschenksartikel und kulinarische Waldviertler Köstlichkeiten erwarten Sie. Genießen Sie den musikalischen Hochgenuss eines klassischen Ad-ventkonzertes und besuchen Sie Europas schönste Lebkuchenhäuser.

•2 Nächtigungen/Frühstück in einer Pension oder am Biobauernhof•2 Abendessen und 2 Mittagessen im

Waldviertler Stüberl•1 Eintritt zum Adventkonzert•Besuch des Adventmarktes in Weitra•Busfahrt zum Adventmarkt mit

anschl. Adventkonzert•1 Eintritt zur Ausstellung „Europas schön-

ste Lebkuchenhäuser“ in Stift Zwettl•Glühwein und Kekserl

Termin: 30. Nov.–2. Dez. 2012

Preis pro Person im DZ: € 140,–

Buchung und Information: TDW, 3922 Großschönau(T) 02815/7003, Fax DW4 (E) [email protected]

Kreativ Urlaubfür die SinneTauchen Sie ein in eine Welt der Far-ben und übernachten Sie im Kunst & Kultur Seminarhotel Geras. Im Seminar werden Sie sich jeden Tag mit einer neuen Aufgabe beschäfti-gen und sowohl an dem Konzept als auch sehr bewusst mit den Farbkom-binationen und verschiedenen Pin-selstrichen arbeiten. Lassen Sie Ihrer künstlerischen Ader freien Lauf.

•3 Nächtigungen im Kunst & Kultur Seminarhotel Geras•Frühstücksbuffet•Halbpension•Gutschein im Wert von € 20,–

für ein Wohlfühlangebot•4tägiger Malkurs mit

Mag. art Bella Volen inkl. Material für die Guachetechnik

Termin: 6.–9. Sept. 2012

Preis pro Person im DZ: € 398,–

Buchung und Information:Kunst & Kultur Seminarhotel Geras akademie.GERAS2093 Geras, Vorstadt 11(T) 02912/333(E) [email protected]

Das Waldviertel im AngebotURlAUB

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An Waldviertel TourismusSparkassenplatz 1/2/23910 Zwettl

Waldviertel TourismusA-3910 Zwettl, Sparkassenplatz 1/2/2(T) 0800/300 350 (gebührenfrei in Österreich)(T) +43(0)2822/54 109(F) +43(0)2822/54 109 36(E) [email protected](I) www.waldviertel.at

Bitte ausreichend frankieren(90 Cent)

Wenn Sie uns die ausgefüllte Karte bis 15. Oktober 2012 retournieren, nehmen Sie am Gewinnspiel teil! Gewinnerin der Sommerausgabe: Brigitte G., Wien

Nicht ausreichend frankierte Einsendungen werden nicht angenommen. (Mit der Bekannt gabe meiner E-Mail-Adresse bin ich mit der Zusendung von Online-News aus dem Wald viertel bis auf Widerruf einverstanden.)

Impressum: Destination Waldviertel GmbH, 3910 Zwettl, Sparkassenplatz 1/2/2; Redaktion: edition kamp; Gestaltung: www.waltergrafik.at; Druck: Janetschek GmbH.Trotz sorgfältigster Bearbeitung Druck- und Satzfehler vorbehalten! Soweit in diesem Magazin auf natürliche Personen bezogene Bezeichnungen nur in männlicher Form angeführt sind, beziehen sie sich auf Frauen und Männer in gleicher Weise. Bei der Anwendung der Bezeichnung auf bestimmte natürliche Personen wird die jeweils geschlechtsspezifische Form verwendet.

Der „Ausnahmekaratebist“ Dirk Stermann hat ein neues Programm geschaffen. Un-glücklicherweise hat er aus reiner Unkonzentriertheit vergessen, Text für seinen Kollegen Christoph Grisse-mann reinzuschreiben. Dass dieser das nicht auf sich sitzen lässt, versteht sich von selbst.Erleben Sie den Duisburger des Jahres 2009 und den kleinen Österreicher im neu-en Programm STERMANN und erfahren Sie, warum es sich diese beiden Aus-hängeschilder des ORF als einzige Fernsehschaffende Österreichs leisten können, freiwillig auf die Romy zu verzichten.

Gewinnen Sie zwei Karten für das Programm „Stermann“, am 23. November, im Stadtsaal Waidhofen an der Thaya

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