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Hauszeitschrift des Werkheim Uster
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zämehebeMagazin Werkheim Uster Ausgabe 4, Dezember 2011, 30. Jahrgang
S Härz am rächte Fläck
Kreativität ohne Grenzen ...In unserer Kreativ-Werkstatt entstehen originelle
Einzelstücke und dekorative Produkte in Klein serien.
Da kann es schon mal vorkommen, dass einem
vermeintlich alten und schäbigen Stuhl neues Leben
eingehaucht wird.
Unter Anleitung enstehen aus einfachen Stühlen ein-
zigartige Kunstwerke – viele der Arbeitsschritte wie
kleistern, gipsen oder malen werden dabei von den
betreuten Mitarbeitenden selbstständig ausgeführt.
Der Schaukelstuhl verwandelt sich in ein kleines
Aquarium oder eine überdimensionale Erbsenschote
verziert einen Holzstuhl.
... Individuelles nach Ihren Wünschen ... Gerne gestaltet die Kreativ-Werkstatt auch Ihre
Stühle, nach Ihren persönlichen Wünschen, zu
funktions- und alltagstauglichen Lieblingsstücken.
KontaktKreativ-Werkstatt Friedhofstrasse 3a 8610 UsterT 044 943 17 64 [email protected]
Originelle Einzelstücke aus unserer Kreativ-Werkstatt
3
Liebe Leserinnen und Leser
In diesem Zämehebe lesen Sie Geschichten von Men-
schen im Werkheim Uster, die eigene Grenzen über-
schreiten und neue Erfahrungen in ihrem Leben
sammeln. Etwas Neues anzupacken braucht Mut –
egal, ob im Alltag oder bei aussergewöhnlichen Er-
eignissen: Junge Erwachsene ziehen von Zuhause
aus, um in einer Wohngruppe im Werkheim zu woh-
nen. Unsere Garteneinsatzgruppe nimmt einen neu-
en Grossauftrag an. Bewohnerinnen, Bewohner und
betreute Mitarbeitende sowie das Personal des Werk-
heim Uster nehmen täglich, manchmal auch unbe-
merkt, kleine Herausforderungen an.
Seien es kleinere oder grössere Schritte, es ist für uns
alle einfacher, vorwärts zu gehen, wenn uns Menschen
begleiten, die ihr «Härz am rächte Fläck» haben. Men-
schen, die uns Anstösse geben und uns zur Seite ste-
hen, wenn wir über den eigenen Schatten springen.
Für die vorweihnachtliche Zeit wünsche ich Ihnen
deshalb Mitmenschen mit Herzen am rechten Fleck,
die Sie herausfordern, inspirieren und die Ihnen dabei
helfen, Neues zu entdecken.
Eine schöne Adventszeit wünscht
Patrick Stark
Geschäftsleiter
PS: Bis zum 24. November fi ndet unsere Weihnachts-
ausstellung «S Härz am rächte Fläck» in unserer Gärt-
nerei an der Apothekerstrasse statt, wo ab dem 12.
Dezember auch Christbäume verkauft werden. Wir
freuen uns auf Ihren Besuch!
Editorial
Editorial
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Was können wir für Sie tun?
5
InhaltSeite 6
Unser Ochs hat ein neues Zuhause gefundenSeite 7
Von der Schule zur ArbeitSeite 8
DienstjubiläenSeite 8
Unsere nächsten TermineSeite 10
Grosser Schritt ins Erwachsenenleben
Seite 12
Winterwunderland 8610Seite 14
«Das Stadtparkcafé war die letzten vier Jahre mein Leben»Seite 16
Grossauftrag über die Kantonsgrenzen hinwegSeite 18
Wunschliste – herzlichen Dank für Ihre Spende!
Herausgeber Werkheim Uster, Friedhofstrasse 3a, 8610 Uster, 044 943 17 00, [email protected], www.werkheim-uster.ch
Redaktion, Gestaltung, Administration Personal des Werkheim Uster | Druck Bucherer Druck AG, Wetzikon; CO2-neutral auf FSC-Papier
Beglaubigte Aufl age 4‘000 Exemplare (WEMF) | Erscheinung vierteljährlich | Jahresabonnement Fr. 25.– für vier Ausgaben pro Jahr
Impressum
6
Unser Ochs hat ein neues Zuhause gefunden
Wer beim Werkheimfäscht 2011 mit dabei war, hat ihn
bestimmt schon einmal gesehen: Der grosse Ochse
aus Pappmaché sass Ende Juni in der Nähe des Res-
taurants 8610 und hatte ein Schild um den Hals, auf
dem – in Anlehnung ans Werkheimfäscht-Motto «öi-
ses nöi Dihei» – stand: «Ich suche auch ein neues Zu-
hause». Vielen Besucherinnen und Besuchern gefi el
der sorgfältig hergestellte Ochse gut, aber den meisten
war er einfach zu gross für das eigene Wohnzimmer.
Ochs
Inzwischen hat der Ochse aber ein neues Zuhause
gefunden! Über 200 Kilometer weit ist er bis in den
Schwarzwald nach Deutschland gereist, wo er nun als
Attraktion im «Lahrer Grill- & Steakhaus» bewundert
wird – dank lokaler Medienaufmerksamkeit ist er be-
reits eine kleine Berühmtheit in Lahr geworden.
Vielleicht erhält er ja dort einmal Besuch aus dem
Werkheim Uster…
7
Von der Schule zur Arbeit
Céline Styger, 20, seit August 2011 im Werkheim«Mir gefällt hier in der Ausbildungsgruppe alles. Schon
beim Schnuppern hat es mir hier sehr gut gefallen und
jetzt, wo ich richtig hier bin, gefällt mir immer noch
alles. Es war aber doch ein bisschen schwer, mich von
meinen Kolleginnen und Kollegen zu verabschieden.
Ich bin froh, dass ich schon ein paar Leute von frü-
her kenne. Sonst habe ich noch nicht so viele neue
Freunde gefunden, aber wir haben es in unserer Grup-
pe meistens gut miteinander.»
Wie ist es, wenn man neu in der Ausbildung im Werkheim Uster ist? Betreute Mitarbeitende aus der Gruppe «Ausbildung» erzählen über ihren Start im Werkheim und wie sie sich inzwischen eingelebt haben.
Noemi Zwahlen, 20, seit August 2010 im Werkheim«Für mich war es kein grosser Schritt ins Werkheim zu
kommen. Bei der Arbeit gefällt es mir, dass wir mit an-
deren Leuten aus anderen Gruppen zu Mittag essen.
Weil ich schon mehr als ein Jahr hier in der Ausbildung
bin, kann ich den Neuen erklären, was wir arbeiten
müssen. Ich zeige ihnen, wie man Yogakissen stopft
oder wie man Nagelbriden macht. Das Kontrollieren
übernehmen aber unsere Betreuer. Jetzt möchte ich
dann gerne einmal in anderen Gruppen schnuppern
– zum Beispiel in der Küche oder in der Wäscherei.
Darauf freue ich mich!»
Ausbildung
Patrick Rivera Goncalvez, 19, seit August 2011 im Werkheim«Die Ausbildung hier im Werkheim ist ein bisschen an-
strengend. Wir haben viele Aufträge und ich muss je-
den Tag arbeiten. Früher bin ich teilweise auch noch in
die Schule gegangen. Ich freue mich aber darüber, dass
ich neu löten darf! Es war für mich nicht leicht, nach
Uster zu kommen, weil meine Freundin in meiner frü-
heren Wohngruppe in Wädenswil lebt und ich sie jetzt
nicht mehr so oft sehe. Inzwischen habe ich mich aber
im Werkheim eingelebt und neue Freunde gefunden.»
8
24. November bis Gärtnerei Werkheim Uster,
24. Dezember 2011 Weihnachtsausstellung Apothekerstrasse 18
12. Dezember bis Gärtnerei Werkheim Uster,
24. Dezember 2011 Christbaumverkauf Apothekerstrasse 18
16. Dezember 2011 Öff entliche Weihnachtsfeier Katholische Kirche Uster
24. Dezember bis
15. Januar 2011 Winterferien Restaurant «8610» Friedhofstrasse 3a, Uster
24. Februar 2012 Werkheim-Fasnacht Friedhofstrasse 3a, Uster
01. April 2012 Eröff nung Stadtparkcafé Stadtpark Uster
21. & 22. April 2012 Frühlingsmarkt Uster Uster
30. Juni 2012 Werkheimfäscht Friedhofstrasse 3a, Uster
DienstjubiläenWir gratulieren unseren Jubilarinnen und Jubilaren und danken ihnen ganz herzlich für ihre langjährige Treue!
5 Jahre Gümbel Marianne Personal Bereich Aussenwohnen 01.03.2012
Hollenstein Silvan Personal Bereich Wohnen 1 09.03.2012
König Pascal Mitarbeiter Bereich Produktion 01.02.2012
Lippuner Rita Personal Bereich Werkstätten 01.01.2012
Manna Sibilla Personal Bereich Hotellerie 15.03.2012
Meier Manuela Mitarbeiterin Bereich Hotellerie 19.03.2012
10 Jahre Isler Brigitte Mitarbeiterin Bereich Werkstätten 01.01.2012
Senn Regula Personal Bereich Aussenwohnen 01.01.2012
15 Jahre Schmid Edith Mitarbeiterin Bereich Produktion 01.01.2012
30 Jahre Bebie Oliver Mitarbeiter Bereich Werkstätten 01.02.2012
Unsere nächsten Termine
Jubiläen & Termine
Willkommen bei der ZKB.
Hofmolkerei Birkenhofwww.hofmolkerei.ch
Frische Milchprodukte vom Bauernhof
Verkaufsstellen:Detailisten + Fachgeschäftein und um Uster
Gastro-ServiceKäsespezialitäten aus dem KantonZürichKäseplatten & Fondue
Technische BeratungenKunststoffe
EntwicklungenWerkzeuge
KonstruktionenMaschinen
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10
Grosser Schritt ins Erwachsenenleben
Bewohnerinnen und Bewohner erzählen«Von Zuhause wegzugehen war schon nicht leicht»,
beschreibt Noemi Zwahlen ihren Einzug ins Werkheim,
«aber ich wollte auch einmal erwachsen werden». An-
dere Bewohnerinnen und Bewohner bestätigen diese
Aussage und Céline Styger fügt an: «Am schlimms-
ten war der Abschied von meiner Familie und meinen
Freunden, aber ich habe mich auch auf die Jugend-
wohngruppe gefreut.» Die Bewohnerinnen und Be-
wohner sind sich darin einig, dass es «cool» ist in
ihrer Jugendwohngruppe. Manchmal dürften sie zwar
nicht fernsehen, aber eigentlich hätten sie «coole
Betreuerinnen und Betreuer». Und auch die Mitbe-
wohnerinnen und Mitbewohner helfen dabei, sich
in der Wohngruppe einzuleben, wenn man neu ist.
Wenn zum Beispiel jemand Heimweh nach den El-
tern oder den Geschwistern hat, wird die Person
mit einem Tee und mit Streicheln über den Rücken
getröstet. Die Bewohnerinnen und Bewohner genies-
sen aber auch ihren Freiraum in der Jugendwohn-
gruppe. Sofern sie ihre Ämtli erledigt haben, dürfen
sie am Abend machen, was sie möchten. Oft ist das
eine Freizeitbeschäftigung ausser Haus wie zum Bei-
spiel Schwimmen, Turnen oder Tanzen, aber auch
in der Jugendwohngruppe wird es nicht langweilig.
Manchmal ist das aber auch anstrengend, zu elft auf
drei Stockwerken, und daher ist es allen wichtig, ein
eigenes Zimmer zu haben. «Meine Privatsphäre ist mir
wichtig. Ich möchte mich zurückziehen können, wenn
es mir zu viel wird», meint Gitta Pedersen. Das kann
man sich gut vorstellen, denn in der Jugendwohn-
gruppe kann es durchaus lärmig werden.
Ein Betreuer erzähltDie Jugendwohngruppe macht die Erfahrung, dass es
für die Jugendlichen in der Regel einfacher ist als für
Das Ausziehen von Zuhause fällt manchen leicht, anderen weniger. Wenn junge Erwachsene ins Werkheim Uster ziehen, ist das für sie und ihre Eltern meist ein sehr grosser Schritt im Leben.
Jugendwohngruppe
11Jugendwohngruppe
die Eltern, loszulassen, wenn sie von zu Hause aus-
ziehen. Die neuen Bewohnerinnen und Bewohner
leben sich relativ schnell in der Wohngruppe ein und
fi nden meist bald neue Freunde. «Wir achten darauf,
dass wir neuen Bewohnerinnen und Bewohnern ei-
nen gemächlichen Start ermöglichen», sagt Ivo Fran-
ke, Co-Leiter der Jugendwohngruppe im Werkheim
Uster. «Wir stellen ihnen einen Götti oder ein Gotti aus
der Gruppe zur Seite. Diese Person zeigt der neueren
dann zum Beispiel den Ämtliplan oder verschiedene
Orte im Wohnheim – und wird gleichzeitig in ihrem
Selbstbewusstsein gestärkt, weil sie zeigen kann, was
sie alles weiss.» Laut Ivo Franke haben die Bewohne-
rinnen und Bewohner meist erst nach einem halben
Jahr oder später eine Krise, weil sie dann in einen All-
tagstrott fallen und keine Lust mehr auf die anstren-
gende Ausbildung oder Arbeit haben: «Die meisten
kommen ja nach der Schulzeit zu uns. Da hatten sie
12 Wochen Ferien und hier im Werkheim haben sie nur
noch vier Wochen. Das ist natürlich anstrengender.»
Den Eltern fällt es hingegen eher am Anfang schwe-
rer, wenn ihre Kinder ausziehen. «Wir erleben, dass
Eltern vom schlechten Gewissen geplagt sind, wenn
sie ihr Kind in ein Heim geben. Es ist schwierig, die
Erziehung eines Kindes in fremde Hände zu geben
und da braucht es Zeit, bis ein Vertrauensverhältnis zu
uns aufgebaut ist», beschreibt Ivo Franke den Prozess.
«Ausserdem ist es für manche Eltern schwierig, zu ak-
zeptieren, dass wir hier nicht nur ihrem Kind, sondern
auch noch zehn anderen Aufmerksamkeit schenken.»
Eine Mutter erzählt«Für mich war das ganz schrecklich, als Ann-Kathrin
von Zuhause weg ging», erzählt Sandra Höhne, die
Mutter einer Bewohnerin der Jugendwohngruppe.
«Nicht, weil es Ann-Kathrin im Werkheim nicht gut
gehen würde, sondern weil ich mein Leben bis anhin
rund um sie eingerichtet hatte und nun meinen Alltag
neu füllen musste.» Ann-Kathrin Quapp lebt seit Mai
2011 im Werkheim Uster und hat sich laut ihrer Mut-
ter überraschend schnell in der Jugendwohngruppe
eingelebt: «Ann-Kathrin hat sich ganz leicht von Zu-
hause gelöst. Sie wollte gehen und es war ja auch Zeit
– mit 18 Jahren ist es ganz normal, dass man sich von
den Eltern abnabelt». Nur ist die Ablösung eines Kin-
des mit einer Behinderung für Eltern meist ein grosser,
plötzlicher Schritt in deren Leben, weil die Ablösung
nicht nach und nach, sondern beinahe von einem Tag
auf den anderen geschieht. Sandra Höhne war jahre-
lang sehr eng mit ihrer Tochter verbunden, die nicht
wie andere mit 12 Jahren alleine mit Freunden ins
Kino ging oder mit 16 Jahren in den Ausgang nach
Zürich fuhr. Sie hat ihre Teenager-Zeit gemeinsam
mit ihrer Familie verbracht, die ihr eine klare Struktur
gegeben hat. Auch wenn Ann-Kathrin viel Aufmerk-
samkeit für sich beanspruchte, kümmerte sich Sandra
Höhne gerne um ihre Tochter: «Mir hat nichts gefehlt
in diesen Jahren. Ich habe die Zeit mit Ann-Kathrin
genossen und deshalb ist mir das plötzliche Loslassen
nicht leichtgefallen.» Sandra Höhne beschreibt den
Ablösungsprozess von ihrer Tochter als «grössten Lie-
beskummer» und fügt an, dass sie erst «so langsam,
langsam» ihren Freiraum geniessen kann.
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12
Winterwunderland 8610
Haben Sie in den letzten Tagen das 8610 besucht?
Das Restaurant des Werkheim Uster hat sich in ein
stimmungsvolles Winterwunderland verwandelt. Ein
wenig kitschig und doch sehr weihnachtlich – ge-
nau richtig, um sich auf die Feiertage einzustimmen.
Nicht nur Firmen und Vereine feiern im Werkheim
Uster Weihnachten, das 8610-Winterwunderland ist
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gebackene Guetzli und Weihnachtsmenüs nach Ih-
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09G
A
14
«Das Stadtparkcafé war die letzten vier Jahre mein Leben»
«Das Schönste für mich ist, dass die betreuten Mitar-
beitenden im Stadtparkcafé viel lernen und eine Ent-
wicklung durchmachen», beantwortet Hans Frei die
Frage nach den schönsten Erlebnissen im Café. Viele
Mitarbeitende hätten ihre eigenen Strategien entwi-
ckelt, um alle Arbeiten im Stadtparkcafé erledigen zu
können und Grenzen im Alltag zu überwinden. Das
Team von Hans Frei unterstützt sie dabei mit Ratschlä-
gen oder Hilfsmitteln, lässt ihnen aber so viel Freiraum
wie möglich: «Inzwischen erklären die betreuten Mit-
arbeitenden die Bedienung der Kasse selbstständig,
wenn jemand Neues dazu kommt. Und es ist auch kein
Problem, wenn ich einmal eine Viertelstunde weg bin
– sie schmeissen den Laden auch alleine.» Und wenn
einmal etwas doch nicht funktionieren sollte, haben
die Gäste meist Verständnis, dass sie ein wenig warten
müssen. Hans Frei zieht sich mit seinem Team mög-
lichst in den Hintergrund zurück und gibt den betreu-
ten Mitarbeitenden bewusst Aufgaben, bei denen sie
«an der Front» arbeiten. «Das ist ja gerade das Tolle
am Stadtparkcafé: Dadurch, dass wir einen off enen Be-
trieb haben, können unsere Gäste alles mithören und
miterleben, was bei uns so läuft. Das führt zu span-
nenden Gesprächen und einer wirklichen Interaktion
zwischen Mitarbeitenden und Gästen», erzählt Hans
Frei, der durchwegs positive Rückmeldungen zum
Konzept des Stadtparkcafés erhält. Die Gäste fühlen
sich wohl dort, schätzen die Mitarbeitenden und fra-
gen nach ihnen, wenn sie sie schon länger nicht mehr
gesehen haben.
Im Stadtparkcafé arbeiten in der Saison von April bis
Oktober inzwischen neun betreute Mitarbeitende mit
jeweils einem 50%-Pensum. Sie arbeiten meist drei
Tage hintereinander im Café, danach braucht es laut
Hans Frei einen Unterbruch, um wieder Energie zu
tanken, weil man sich bei der Arbeit nicht wirklich
zurückziehen kann. «Die Arbeit im Stadtparkcafé ist
auch körperlich streng. Wir tragen jeden Morgen und
jeden Abend alle Tische, Stühle und anderes Material
vom Lager nach draussen und wieder zurück – das
ist etwa 800 Kilogramm Ware.» Für kleinere Transpor-
te sowie für die Wege zur Garderobe und zur Toilette
ganz am Ende der Landihalle hat das Team im Stadt-
park von einem ehemaligen Teammitglied ein Kick-
Board geschenkt bekommen. Die Fahrten damit sind
auch eine willkommene Abwechslung zum ständigen
Stehen hinter der Theke. Dort ist es manchmal ziem-
lich eng, sodass die Mitarbeitenden schauen müssen,
dass sie aneinander vorbei kommen. Konfl ikte sind
auf diesem engen Raum nicht auszuschliessen, aber
glücklicherweise gab es bis jetzt nie ernsthafte Pro-
bleme im Team.
Und was ist die grösste Herausforderung für Hans Frei
als Leiter des Stadtparkcafés? Hans Frei muss nicht
lange überlegen: «Jeden Monat den Arbeitsplan zu
machen, in dem sämtliche Wünsche und Bedürfnis-
se abgedeckt sind – das ist Sudoku-Master-Level!» Da
müssen neben Arbeitszeitwünschen aus dem Team
auch Termine von Wohngruppen, Freizeitaktivitäten
und Therapien unter einen Hut gebracht werden,
wobei auch der Bedarf der Arbeitsgruppe, bei der die
Mitarbeitenden neben dem Stadtparkcafé arbeiten,
beachtet werden muss. Das war immer ein «riesen
Chrampf» für Hans Frei, den er bestimmt nicht ver-
missen wird. «Manchmal ging der Arbeitsplan nicht
auf. Da mussten Mitarbeitende auf Privates verzichten
oder halt einmal mit jemandem arbeiten, mit dem sie
sich nicht so gut verstehen, aber ich fi nde, das gehört
zum normalen Arbeitsleben dazu.»
Hans Frei hat die letzten vier Jahre viel Herzblut und
Energie in das Stadtparkcafé gesteckt. Er hat das An-
gebot erweitert, gemeinsam mit Uster Tourismus die
erfolgreichen Stadtpark-Serenaden realisiert, das Team
im Stadtparkcafé vergrössert, manche Grossanlässe
miterlebt und sich stets für eine freundliche Gastwirt-
schaft eingesetzt. Ständig war er für das Stadtparkca-
fé auf den Beinen. Und so hat er nicht nur die Frage
Das Stadtparkcafé hat sich in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Treff punkt über die Sommermonate entwickelt. Hans Frei, der das Stadtparkcafé seit 2008 für das Werkheim Uster ge-leitet hat und die Leitung nun abgibt, blickt auf seine Zeit im Stadtparkcafé zurück.
Stadtparkcafé
15Stadtparkcafé
«Wohnsch du da?» immer mal wieder gehört, sondern
auch die nicht ganz ernst gemeinte Auff orderung sei-
ner Frau: «Chasch de Schlafsack mitnää und grad im
Stadtparkkafi schlaafe.»
Auf die Saison 2012 gibt Hans Frei die Leitung an
Manuela Pozzan und Stefan Stäuber ab. «Natürlich
werde ich die vielen Erlebnisse und Begegnungen ver-
missen, aber ich freue mich auch auf das, was nun auf
mich zukommt. Ich werde mich wieder mehr als Frei-
williger bei insieme Zürcher Oberland und bestimmt
auch ab und zu für das Werkheim engagieren. Und
ausserdem freue ich mich darauf, auch einmal Gast
im Stadtparkcafé sein zu dürfen.»
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16
Grossauftrag über die Kantonsgrenzen hinwegDie Garteneinsatzgruppe des Werkheim Uster erfüllt diverse Garten- und Unterhaltsarbeiten für zahlreiche Privatkunden, Firmen, Genossenschaften und Gemeinden. Daneben nimmt sie auch ausserordentliche Aufträge im Rahmen von Grossprojekten an.
Jüngstes Beispiel ist die Bepfl anzung rund um 42 Miet-
wohnungen auf dem Römerareal in Anglikon (AG).
Während sechs Wochen hat eine Gruppe des Garten-
einsatz-Teams die Bepfl anzung des Areals im Auftrag
der Firma Projektfabrik AG aus Volketswil vorgenom-
men. «Es war speziell, dass wir über die Kantonsgren-
ze zur Arbeit gefahren sind, aber die Aufgaben dort
waren abwechslungsreich und die Bauarbeiter haben
uns gut aufgenommen», erzählt Tobias Simon Weg-
mann, der bei der Garteneinsatzgruppe arbeitet, und
fügt an: «Und wir haben grosses Lob erhalten, weil
wir immer gut gearbeitet haben und rechtzeitig mit
unseren Aufgaben fertig waren. Ich fi nde es toll, dass
die Projektfabrik AG uns diese Chance gegeben hat
und wir zeigen konnten, dass wir gute Arbeit leisten.
Das war wirklich ein Gewinn für uns alle.»
Garteneinsatzgruppe
17Garteneinsatzgruppe
Im Stadtpark ist die Garteneinsatzgruppe des Werk-
heim Uster seit Frühling 2011 für den Unterhalt und die
Pfl ege der Grünfl ächen zuständig. Die Gruppe mäht
und düngt den Rasen und säht bei Bedarf neuen an.
Dies ist insbesondere nach Veranstaltungen im Stadt-
park nötig, nach denen oft grössere Löcher im Rasen
ausgebessert werden müssen. Nebst saisonalen Ar-
beiten wie dem «Lauben» im Herbst übernimmt die
Garteneinsatzgruppe tägliche Kontrollgänge, bei de-
nen sie den Stadtpark von herumliegenden Abfällen
befreien sowie Schäden an Lampen oder Spielgeräten
aufnehmen. Die Stadt Uster organisiert anschliessend
die Behebung der Schäden. Tobias Simon Wegmann
und seine Kollegen, die im Stadtpark arbeiten, erledi-
gen möglichst viele Aufgaben selbstständig und sind
immer wieder alleine oder zu zweit «ohne Chef»
im Stadtpark anzutreff en. Hilfsmittel wie beispiels-
weise ein Anhänger für den Rasenmäher, mit dem
Werkzeug ohne Auto transportiert werden kann, un-
terstützen ihre Unabhängigkeit. Solche Hilfsmittel
werden in der Produktion des Werkheim Uster von
Vorrichtungsbau-Experten eigens für die Gartenein-
satzgruppe konstruiert. Diese haben auch einen spe-
ziellen Rechen angefertigt, mit dem die Gruppe Algen
aus dem Stadtparkteich fi schen kann, damit der Teich
nicht zu nährstoff reich wird und zuwächst.
Der Stadt Uster als Auftraggeberin ist es wichtig, dass
Besucherinnen und Besucher sich wohl fühlen im
Stadtpark und die Präsenz der Garteneinsatzgruppe
wahrnehmen. So ist es von der Stadt sogar erwünscht,
dass die Mitarbeitenden der Garteneinsatzgruppe
auch einmal ein bisschen mit Besucherinnen und
Besuchern des Stadtparks plaudern. Für Ivo Hilber,
Leiter der Garteneinsatzgruppe, ist dies ein wichtiger
Aspekt: «Die Arbeit im Stadtpark trägt für unsere Mit-
arbeitenden nicht nur zur berufl ichen, sondern auch
zur sozialen Integration bei. Im Stadtpark kommen
wir immer wieder ins Gespräch mit Ustermerinnen
und Ustermern, die uns meist positive Rückmeldun-
gen geben und sich freuen, dass der Park so sauber
ist.» Wenn Tobias Simon Wegmann im Stadtpark arbei-
tet, spricht er auch ab und zu mit Parkbesucherinnen
und -besuchern, aber er betont gleichzeitig: «Mir ist
es recht, wenn die Leute nicht wissen, dass wir vom
Werkheim sind – ich will nicht als Behinderter abge-
stempelt werden.»
Jetzt im Winter geht es für die Garteneinsatzgruppe
ein wenig ruhiger zu und her und Ivo Hilber nimmt
unter der Nummer 044 943 17 12 gerne weitere Auf-
träge für den Winterschnitt von Bäumen und Sträu-
chern entgegen.
18
Wunschliste – herzlichen Dank für Ihre Spende!Den Wohn- und Arbeitsgruppen des Werkheim Us-
ter ist es ein grosses Anliegen, den betreuten Bewoh-
nerinnen, Bewohnern und Mitarbeitenden eine gute
Wohn- und Arbeitsumgebung zu schaff en. Der be-
stehende fi nanzielle Rahmen aus Produktionserträgen
und staatlichen Beiträgen setzt jedoch gelegentlich
enge Grenzen. Das Werkheim Uster ist daher auf Spen-
den angewiesen, um kleinere und grössere Wünsche
von Wohn- und Arbeitsgruppen zu ermöglichen. So
kann für die betreuten Menschen ein bedeutender
Mehrwert geschaff en werden, der sonst nicht mög-
lich wäre. Wir freuen uns, wenn Sie uns dabei helfen,
solche Wünsche zu realisieren. Aktuell stehen neben
Wünschen aus den Wohngruppen diverse Hilfsmittel
für die Textilwerkstatt, die K-Lumet-Werkstatt und die
Garteneinsatzgruppe auf unserer Wunschliste – wir
freuen uns auch sehr über einen Teilbetrag an einen
grossen Wunsch!
Familienspiel für Wohngruppe Fr. 40.–
Dekorationsmaterial für Wohngruppen Fr. 50.–
Schubkarre für die Gärtnerei Fr. 100.–
Saatwagen für die Garteneinsatzgruppe Fr. 150.–
Klosomat für eine Aussenwohngruppe Fr. 1‘500.–
Rasenmäher für die Garteneinsatzgruppe Fr. 1‘500.–
Nähmaschine für unsere Textilwerkstatt Fr. 2‘000.–
Grabenstampfer für Garteneinsatzgruppe Fr. 2‘000.–
Hydraulische Holzspaltpresse
für die Garteneinsatzgruppe Fr. 2‘000.–
Spaltmaschine, um Holz für unser
Produkt «K-Lumet» zu spalten Fr. 3‘500.–
Spezialtandem für sportliche Aktivitäten
mit unseren bewegungsfreudigen
Betreuten Fr. 5‘000.–
Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung – jeder Bei-
trag ist herzlich willkommen.
Postcheck 80-85-1 Stiftung Werkheim Uster
IBAN CH38 0900 0000 8000 0085 1
Falls ein Wunsch mehrmals erfüllt wird, erlauben wir
uns, die entsprechende Spende für andere Wünsche
zugunsten von Menschen mit einer Behinderung
einzusetzen.
Ausserdem freuen wir uns, wenn Sie den beiliegenden
Einzahlungsschein für den freiwilligen Abonnements-
beitrag von Fr. 25.– für das Zämehebe verwenden.
Wunschliste
DruckVom technischen Artikel über den Kunststoff koff er bis zum
Kugelschreiber – wir drucken im Tampondruckverfahren ein-
oder mehrfarbig bis zu einem Durch messer von 80 mm auf
alle gängigen Materialien. Im Siebdruckverfahren bedrucken
wir Werbeartikel und Textilien (Switcher-Net-Partner).
HolzverarbeitungWir realisieren für Sie individuelle Kundengeschenke, Ge-
brauchs- und Dekorations artikel aus Holz (Serien ab 30 Stück).
Mechanische BearbeitungWir sägen, drehen, fräsen oder bohren alle gängigen Ma-
terialien mit CNC-Maschinen oder konventionell. Von der
Materialbeschaff ung bis zur Spedition bieten wir die ganze
Dienstleistungspalette, u.a. für Kunden aus der Flugzeug- und
Textilmaschinenindustrie.
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Wünschen designte Textilien, wie z.B. Tischsets, Saunatücher
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K-LumetMit der Anzündhilfe K-Lumet entfachen Sie ohne Kleinholz
und Papier geruchsfrei ein Feuer. Ein Docht, Restenholz, Ringe
aus Kartonrollen und Kerzenresten sind die Bestandteile der
K-Lumets.
Einsätze vor OrtKann die Arbeit nicht in unseren Werkstätten erbracht wer-
den, kommen wir gerne zu Ihnen und erledigen den Auftrag
in Ihren Firmen-Räumlichkeiten. Wie auch andere Kunden
schätzt z.B. das Migros Verteilzentrum in Volketswil, wo eine
unserer Einsatzgruppen fest stationiert ist, diesen Service
sehr.
Versand und VerpackungWir konfektionieren, verpacken, kuvertieren, etikettieren,
frankieren, falten, heften, lochen, kleben und sortieren Ihre
Mailings, Schulungsunterlagen oder Musterbücher. Auch das
Abzählen, Abfüllen und Verpacken von Schüttgütern gehört
zu unseren Kernkompetenzen.
GartenarbeitenUnsere Garteneinsatzgruppe bietet Privaten, industriellen
Betrieben oder Liegenschaften verwaltungen diverse Garten-
und Unterhaltsarbeiten an: Rasenmähen, Laubrechen, Klein-
gehölze und Stauden schneiden oder Gärten neu anlegen.
EmuGeschenke, Spielsachen aus Holz, Dekorationsartikel, Gruss-
karten, Eigenprodukte und Alltagsgegenstände in originellem
Design fi nden Sie in unserem Verkaufsladen Emu.
GärtnereiEin vielfältiges Sortiment an selbstgezogenen Kräutern er-
wartet Sie in unserer Gärtnerei mit integriertem Verkaufslokal.
Ebenso arrangieren wir Gestecke als Grabschmuck oder zur
Dekoration.
8610 – Restaurant | Bar | Events | GartenIn unserem neuen Restaurant 8610 mit Bar und Garten be-
reiten wir einheimische Produkte mediterran zu.
Zudem organisieren wir für Sie Bankette für bis zu 120 Per-
sonen in unseren Räum lichkeiten und Caterings für 40 bis
300 Personen im Raum Zürcher Oberland.
StadtparkcaféIm Stadtparkcafé in Uster bewirten wir Sie gerne von April bis
Oktober. Auf Anfrage bieten wir auch Aperitifs für Gruppen
bis 30 Personen.
KontaktProduktionsaufträge Seestrasse 110f 8610 UsterT 044 575 25 55 [email protected]
Gartenarbeiten Apothekerstrasse 18 8610 UsterT 044 943 17 12 [email protected]
Emu Friedhofstrasse 3a 8610 UsterT 044 943 17 69 [email protected] www.emu.ch
Gärtnerei Apothekerstrasse 18 8610 UsterT 044 943 17 65 [email protected]
Stadtparkcafé Landihalle 8610 Uster T 043 497 85 05
8610 Restaurant Bar Events GartenFriedhofstrasse 3a 8610 Uster T Reservationen 044 940 8610T Events 044 943 17 41 [email protected]
Weitere Informationen fi nden Sie auch auf unserer Web-
seite www.werkheim-uster.ch.
Werkheim Uster –Produktion & Dienstleistung
Werkheim Uster EMU Friedhof strasse 3a 8610 Uster T 044 943 17 69 [email protected] www.emu.ch
Geschenke & mehr von Menschen mit Behinderung produziert
Neue Öff nungszeiten ab 1. Januar 2012Montag – Freitag 9.00 – 12.00 Uhr 14.00 – 18.00 UhrSamstag 10.00 – 15.00 Uhr
Unsere Öff nungszeitenMontag – Dienstag 8.00 Uhr bis 17.30 UhrMittwoch – Freitag 8.00 Uhr bis 22.00 Uhr
Restaurant Bar Events Garten
Friedhofstrasse 3a 8610 Uster T 044 940 8610 [email protected] www.werkheim-uster.ch
Winterferien: 24. Dezember 2011 bis 15. Januar 2012