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Die Zeitschrift für die Mitarbeitenden, die Studierenden und die Alumni der zmk bern Dezember 2016 zmk news Nr. 161 * Neues aus der Klinik für Parodontologie * SSPRE-Kongress 2016 * 2 nd International Symposium in Bern * Staatsjubilare

zmk news Dezember 2016 Nr. 161€¦ · Emilia, Annina, Selma und Leandro. Sie werden den erlebnisreichen Tag sicher noch länger in Erinnerung behalten. Nicole Simmen 4 zmk bern news,

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Die Zeitschrift für die Mitarbeitenden, die Studierenden und die Alumni der zmk bern

Dezember 2016zmk news Nr. 161

* Neues aus der Klinik für Parodontologie* SSPRE-Kongress 2016* 2nd International Symposium in Bern* Staatsjubilare

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AKTUELL

und ein glückliches neues Jahr! wünscht euch die Redaktion

2 zmk bern news, Dezember 2016, Nr. 161

Inhalt

Aktuell 2

Interna 3

Nationaler Zukunftstag 4

Neues aus der Klinik für Parodontologie 5

Personelles 9

Interview mit Urs Kremer 10

SSPRE-Kongress 12

2nd International Symposium 14

Staatsjubilare 16

Gratulationen 18

Bibliothek 20

Impressum

Redaktion:• Benedicta Gruber (bg), [email protected]• Vanda Kummer (ku), [email protected]• Nicole Simmen, [email protected]• Sandra Merki, [email protected]

Layout: Ines Badertscher, [email protected]: Geiger AG, BernAuflage: 1400 Exemplare erscheint 6x jährlich

Redaktionsschluss

Beiträge für die zmk news sind bis zum 27. Januar 2017 im Direktionssekretariat abzugeben.Die nächste Ausgabe erscheint Mitte Februar 2017.http://www.zmk.unibe.ch

Winterimpression

Foto: pixabay.com

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INTERNA

Ein neues Modell zur Führung und Steuerung der Dienstleistungs (DL)-Betriebe

zmk bern news, Dezember 2016, Nr. 161 3

Variante 4 – dieser Begriff geistert seit einigen Monaten durch

die zmk bern. Für die einen ein rotes Tuch, für die anderen sehr

wohl ein Modell, das auch positive Aspekte hat.

Um was geht es?

Im Auftrag des Verwaltungsdirektors haben Mitarbeitende

der Finanzabteilung der Universität Bern neue Wege gesucht,

mit dem Ziel, den administrativen Aufwand zur Führung und

Steuerung der DL-Betriebe zu reduzieren und das aktuelle

Modell einfacher und transparenter zu gestalten. Es wurden

verschiedene Varianten ausgearbeitet; die Universitätsleitung

beschloss, die 4. Version – deshalb «Variante 4» – einzu-

führen. Als Pilotprojekt wurde das neue Modell ab 2015 im

IRM angewandt.

«Variante 4» soll ermöglichen, zwischen Lehre und Forschung

(L+F), finanziert über die Fakultät, sowie Dienstleistung (DL),

finanziert durch eigene DL-Einnahmen, zu unterscheiden.

Unter Lehre versteht man die Ausbildung von Studierenden

wie auch die Weiterbildung (und Spezialisierung) von jungen

Zahnärzten und Zahnärztinnen. Als Dienstleistung wird die

Patientenbehandlung bezeichnet.

Dass die Dienstleistung selbsttragend sein sollte, ist unbe-

stritten. Es scheint daher auf den ersten Blick einfach und

vernünftig, dass die Kosten für die Dienstleistung (Patienten-

behandlung) und diejenigen für Lehre und Forschung separat

ausgewiesen werden sollen. Für die Finanzierung des

Personal- und Sachaufwandes in der Dienstleistung müssen

die Einnahmen durch Patientenbehandlung selbst generiert

werden; der Aufwand in Lehre und Forschung wird von

der Fakultät/Universität wie bis anhin übernommen.

Die Anstellungsbedingungen bleiben für alle gleich

Gemäss Zielvereinbarung mit der Universität Bern erhalten die

zmk bern für 2017 CHF 10.6 Mio. in Form von Stellenpunkten1.

Dies entspricht 7709 Stellenpunkten, resp. 57.69 % des

Totals der aktuell benötigten Punkte. Diese sind für die An-

stellung der Personen in Lehre und Forschung gedacht.

Ein Teil der Angestellten wird per 1.1.2017 in den DL-Betrieb

mutiert und – wie erwähnt – in Zukunft über DL-Einnahmen

finanziert. In diesem Bereich wird nicht mit Stellenpunkten,

sondern in Franken gerechnet. Für das Personal ist wichtig zu

wissen, dass für die Angestellten im DL-Betrieb die gleichen

Anstellungsbedingungen gelten wie für diejenigen, welche

über die Fakultät/Universität finanziert werden.

Es wurden Sicherheiten im Modell eingebaut um zu gewähren,

dass kein fest angestelltes Personal entlassen werden müsste,

sollten die budgetierten Einnahmen nicht erreicht werden.

So dürfen z.B. nicht mehr als 50 bis 80 % unbefristete

Anstellungen über den DL-Betrieb laufen. Da die Assistenz-

Zahnärzte und Zahnärztinnen in der Weiterbildung ohnehin

befristet angestellt sind, ist dies relativ einfach möglich.

Zudem müssen die zmk bern bis in spätestens drei Jahren

ein Reservekapital von 1.3 Mio. CHF bilden. Es würde

dazu dienen, bei Einbussen in der Dienstleistung das Personal

während einer gewissen Zeit zu bezahlen.

Transparenz bleibt auf der Strecke

Der Personalaufwand ist der weitaus grösste Brocken im

Budget der zmk bern. Nun, wer die Organisation an den zmk

bern einigermassen kennt, weiss, dass es kaum jemanden

gibt, der/die nur Patienten behandelt oder nur Aus-

und Weiterbildung betreibt. Eine Person soll aber im neuen

System nicht sowohl eine Anstellung in der Dienstleistung

als auch in der Lehre haben. Das würde den administrativen

Aufwand unnötig aufblähen. Den Klinikdirektoren bleibt

nichts anderes übrig, als ihr Personal dem einen oder

anderen Bereich zuzuordnen. – Soviel zur Transparenz!

Variante 4 bringt auch Vorteile

Vor ca. 16 Jahren wurde das heute noch gültige Modell ein-

geführt: Konnten die DL-Einnahmen gesteigert werden,

erhielten die zmk bern jeweils 65 % der Mehreinnahmen.

Diese konnten für Betriebskredit oder aber als Stellenpunkte

eingesetzt werden. 35 % flossen an die Universität. Dieses

Modell galt damals als sehr fortschrittlich und erlaubte

den zmk bern ein ansehnliches Wachstum. Grosse Projekte

wie z.B. die Erneuerung der Propädeutik – eine Investition in

die Lehre – konnten so realisiert werden.

Diese «Honorierung» von Mehreinnahmen fällt beim neuen

Modell weg. Unabhängig von der Höhe der Einnahmen muss

eine Abgabe (Overhead von 7 %) an die Universität geleistet

werden. Das heisst, die Kliniken können auch in Zukunft

von allfälligen Mehreinnahmen profitieren, Mindereinnahmen

werden sich jedoch ganz direkt auf das Budget und den

Gestaltungsfreiraum auswirken. Die Jährlichkeit des Betriebs-

kredites fällt weg, was es den Kliniken erleichtert, Geld für

notwendige Anschaffungen anzusparen. Das Entwicklungs-

potenzial wird mit dem neuen Modell noch grösser. – Die

Verantwortung für die einzelnen Chefs allerdings auch.

Mit dem Ziel, durch die Trennung von Dienstleistung und Lehre/Forschung mehr Transparenz zu schaffen, wird

auf den 1. Januar 2017 ein neues Modell zur Steuerung der Dienstleistungsbetriebe – die Variante 4 – eingeführt.

Gleichzeitig soll der administrative Aufwand verkleinert werden. Ein anspruchsvolles Vorhaben.

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INTERNA

Nationaler Zukunftstag

Fünf interessierte Kinder verbrachten

den nationalen Zukunftstag vom

10. November 2016 an den zmk bern.

Vier Mädchen besuchten am Vormittag

das zahntechnische Labor und durften

den Zahntechnikern bei der Herstellung

von keramischen Brücken und kiefer-

Hinten: Emilia, Selma, Leandro; Vorne: Pierina und Annina (von links nach rechts).

orthopädischen Apparaturen über die

Schulter schauen. Beim «Drähtlibiegen»

waren geschickte Hände gefragt.

Ziel war es, aus Draht ein Schweizer

Kreuz zu biegen.

Der Vormittag wurde mit einem Besuch

bei der wissenschaftlichen Zeichnerin

abgerundet. Nach einem gegenseitigen

Fotoshooting wurden die Bilder an-

schliessend mit Hilfe des Grafiktablets

retuschiert und nach Lust und Laune

«verunstaltet». So wurde aus dem einen

oder anderen Mädchen eine grimmige

Piratenbraut mit Hut, Hakenhand,

Augenklappe und «Gammelzähnen».

Zwei Mädchen übten sich im grafischen

Bereich und stellten ihre eigenen

Visitenkärtchen her.

Nach dem Mittagessen stiess noch der

einzige Junge zur Gruppe. Er durfte

den Vormittag an den zmk bern mit

seinem Götti im Bereich Hausdienst

verbringen.

Das Nachmittagsprogramm umfasste

einen geführten Rundgang mit prakti-

schen Übungen im Labor für Orale

Histologie. Es wurden Schnitte von ein-

gebetteten Minipigzähnen geschliffen

und poliert. Die eingefärbten Schnitte

durften die Kinder unter dem Mikroskop

erforschen. Das Verständnis für den

Aufbau des Zahnes konnte durch selber

fotografierte Bilder vermittelt werden.

Zufrieden, müde und mit vielen, neuen

Eindrücken endete um 17 Uhr der

nationale Zukunftstag für Pierina,

Emilia, Annina, Selma und Leandro.

Sie werden den erlebnisreichen

Tag sicher noch länger in Erinnerung

behalten.

Nicole Simmen

4 zmk bern news, Dezember 2016, Nr. 161

Einfach – leider nein!

Ende der 90er Jahre engagierten die zmk bern zwei externe

betriebswirtschaftliche Berater, die den Auftrag hatten,

die zmk bern zu durchleuchten und das damals populäre

«New Public Management» einzuführen. Die zmk bern

sollten fit gemacht werden für die unzähligen Herausforde-

rungen, die schon damals anstanden. Es wurden Strukturen

aufgebaut und Instrumente erarbeitet, die es erlaubten,

auf recht einfache Weise Kennzahlen über die einzelnen

Bereiche zu generieren. Die Stabsstelle der Direktion lieferte

den Klinikdirektoren monatlich den Zwischenstand über

ihre Einnahmen, den Material- und Personalaufwand.

Variante 4 wurde mit guten Absichten gestartet; die Ziele

«transparent» und «einfach» sind absolut erstrebenswert. Nur

sind sie in den Strukturen der zmk bern nicht so einfach zu

erreichen. Es geht nicht nur darum, dass niemand nur in der

DL oder in der Lehre arbeitet. Die Direktion z.B. kann keine

Einnahmen generieren. Die Kliniken werden für deren Aufwand

aufkommen müssen. Die Aufteilung des Direktionsaufwandes

erfolgt aufgrund der Grösse der einzelnen Kliniken. Die Um-

buchungen werden manuell erfolgen müssen. Das alte Modell

war nicht in jeder Beziehung gut – aber für die zmk bern war

die Handhabung desselben weit einfacher als Variante 4.

Zum Schluss ein paar persönliche Bemerkungen:

Die Strukturen der zmk bern als Ganzes unterscheiden sich

stark von anderen Dienstleistungsinstituten. Aber auch die

Strukturen der einzelnen Kliniken an den zmk bern sind

sehr verschieden. Im bisherigen System mit dem für alle

einheitlichen Stellenpunktewert1 fielen die unterschiedlichen

Strukturen der Kliniken nicht so sehr ins Gewicht. Neu werden

sich einige Kliniken sehr anstrengen müssen, um ihre Ziele

in der Dienstleistung zu erreichen. Ich hoffe sehr, dass dabei

die Lehre nicht ganz vergessen geht.

Den Zusammenhalt an den zmk bern und die Solidarität

innerhalb der Kliniken bewahren zu können, wird vielleicht

zur grössten Herausforderung der nächsten Jahre.

Marlis Walther Leiterin des Projektes an den zmk bern Ehemals Leiterin Stab

1 Stellenpunkte: Es ist ein pragmatischer Ansatz zur einfachen Verwaltung des Personals an der Universität Bern. Das heisst, für jede Funktion werden eine bestimmte Anzahl Punkte benötigt. Der Stellenpunktewert entspricht dem durchschnittlichen Frankenbetrag pro Punkt, basierend auf dem Total des Personalaufwandes. Er wird von der Universität jährlich festgelegt.

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NEUES AUS DER KLINIK FÜR PARODONTOLOGIE

zmk bern news, Dezember 2016, Nr. 161 5

Therapie einer generalisierten medikamentös bedingten Gingivahyperplasie

med. dent. Luca Pirracchio Klinik für Parodontologie

Hauptanliegen und Anamnese

Der 33-jährige Bankangestellte wurde von seinem Hauszahn-

arzt auf die Klinik für Parodontologie überwiesen. Er hatte

im Jahre 2007 eine Spendeniere erhalten. Seither steht der

Patient unter multipler Medikation.

Unter Anderem nimmt er das Immunsuppressivum Cyclosporin

ein, um ein Abstossen der Niere zu verhindern, sowie das

Antihypertensivum Amlodipin. Beide Medikamente, vor-

nehmlich das Cyclosporin, können als Nebenwirkung Gingiva-

hyperplasien verursachen (Seymour 2006, Jorgensen 1997).

Der Patient raucht 5–10 Zigaretten am Tag. Der Hauszahn-

arzt hatte den Patienten im Jahre 2008 das letzte Mal im

DH-Recall gesehen, bevor dieser im Juni 2015 mit einer

ausgeprägten Gingivahyperplasie erschien, welche sich laut

Patient erst im Jahr 2014 ausprägte.

Während der letzten Monate hat der Patient auf Empfehlung

des überweisenden Kollegen morgens und abends mit

0.2% Chlorhexidin gespült. Da das Chlorhexidin und die Zahn-

reinigungen keine positive Wirkung zeigten, wurde der Patient

zu uns überwiesen. Eine Korrektur der durch die Gingivahyper-

plasien beeinträchtigten Ästhetik war für den Patienten wichtig

(Abb. 1). Der Patient gab an, unter Zahnarztangst zu leiden.

Abb. 1: Lachbild bei Befundaufnahme.

Abb. 2–6: Intraorale Ansicht bei Befundaufnahme.

Befund

Klinisch

Der extraorale Befund war unauffällig. Intraoral zeigten sich

generalisiert ödematöse und gerötete Papillen. Vor allem

im Ober- und Unterkiefer-Frontzahnbereich waren die

Schwellung und Rötung sehr stark ausgeprägt, die buccalen

Flächen der Schneidezähne waren bis zu zwei Drittel durch

die Hyperplasie bedeckt (Abb. 2 bis 6).

Schon eine geringe Berührung der Gewebe löste eine relativ

starke Blutung aus. Klinisch wurde keine Karies festgestellt.

Alle Zähne waren CO2 positiv. Die gesamte Dentition wies

keine konservierenden oder prothetischen Restaurationen auf.

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NEUES AUS DER KLINIK FÜR PARODONTOLOGIE

6 zmk bern news, Dezember 2016, Nr. 161

Cyclosporin, als auch Amlodipin müssen

weiterhin eingenommen werden. Der

Patient wurde aufgeklärt, mit dem

Rauchen aufzuhören. Bis zum jetzigen

Zeitpunkt wurde der Rauchstopp ein-

gehalten.

Nicht-chirurgische Behandlung

Die Spülung mit Chlorhexidin 0.2%

wurde abgesetzt und der Patient wurde

mit Handzahnbürste und Interdental-

bürsten instruiert. Eine supra- und

subgingivale Zahnreinigung wurde

durchgeführt.

Reevaluation nach nicht-chirurgischer Behandlung

Nach drei Monaten fand eine Reevalua-

tion statt. Der BOP-Wert wurde auf

45% Prozent reduziert, die Sondierungs-

tiefen wurden geringfügig verringert.

Der Parodontalstatus (Abb. 7) zeigte

generalisiert sowohl erhöhte Werte der

Sondierungstiefen, wie auch des Margo

gingivae. Der Plaque Index (PI) (O’Leary

et al. 1972) betrug 11%, der BOP 84%.

Radiologisch

Der radiologische Befund (Abb. 8) zeigte

horizontalen Knochenverlust Regio 17,

sowie Regio 25 bis 27. Im Unterkiefer

traten mehrere scharf abgrenzbare

Verschattungen auf, die äussere Be-

grenzung dieser radioopaken Strukturen

erinnerte an einen Parodontalspalt.

Mikrobiologisch

Der mikrobiologische Befund war

unauffällig.

Abb. 7: Initialer Parodontalstatus bei Befundaufnahme.

Abb. 8: Röntgenstatus bei Befundaufnahme.

DiagnoseGeneralisierte Gingivitis mit Pseudota-

schen, generalisierte medikamentös

bedingte Gingivahyperplasie, generali-

sierte chronische Parodontitis (Armit-

tage 1999).

BehandlungszielZiel der Behandlung sind Enzündungs-

freiheit des Parodonts, sowie Verhält-

nisse für eine adäquate Mundhygiene

zu schaffen, um weiteren Attachement-

verlust zu vermeiden. Die ästhetische

Situation soll verbessert werden.

BehandlungsablaufSystemische Phase

Mit dem behandelnden Facharzt für

Nephrologie wurde über eine medika-

mentöse Umstellung diskutiert. Sowohl

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NEUES AUS DER KLINIK FÜR PARODONTOLOGIE

zmk bern news, Dezember 2016, Nr. 161 7

Abb. 15: Sehr unregelmässige und stark ver- längerte Epithelleisten (roter Pfeil), abnorm erhöhte Menge an Bindegewebe (grüner Pfeil).

Abb. 9–11: Intraoperative Ansicht der Oberkiefer Frontzahnregion.

Abb. 13: Co2-Laser Gingivektomie im 3. Quadranten. Abb. 14: Co2-Laser Gingivektomie im 4. Quadranten und Heilung nach 7 Tagen im 3. Quadranten.

Abb. 12: Gingivektomie mit Co2-Laser.

Insgesamt wies das klinische Bild der

Gingivahyperplasien keine nennes-

werten Änderungen auf.

Chirurgische Behandlung

Oberkiefer: Die Hyperplasien wurden

mittels interner Gingivektomie in

Kombination mit einem Mukoperiost-

lappen behandelt. (Abb. 9–11). Die

Wurzeloberflächen wurden von Kon-

krementen entfernt und geglättet. Wenn

indiziert, wurde eine Osteoplastik

durchgeführt. Die Hyperplasie zwischen

Zahn 11 und 21 wurde zur histolo-

gischen Untersuchung ins hausinterne

Labor für orale Histologie geschickt

(Abb. 15).

Unterkiefer: Die Hyperplasien wurden

mit dem Co2-Laser entfernt (Abb. 12–14).

Zahn 48 wurde extrahiert.

Reevaluation nach Chirurgie

Drei Monate nach Chirurgie wurde die

Reevaluation durchgeführt. Der maxi-

male Sondierungswert von 5 mm war

bei Zahn 47 distobuccal vorhanden.

Der BOP-Wert war auf 17% gesunken

(Abb. 16). Die schweren Hyperplasien

wurden durch die chirurgischen Eingriffe

elimininiert (Abb 17–22).

Erhaltungsphase

Der Patient wird alle drei Monate im

Rahmen der parodontalen Langzeit-

betreuung einbestellt.

Epikrise

Rund 30% der mit Cylosporin behan-

delten Patienten (Seymour 2006) und

3% der Patienten, die mit Amlodipin

behandelt werden (Jorgensen 1997),

entwickeln eine Gyngivahyperplasie.

Tacrolimus bewirkt im Gegensatz

zu Cyclosporin nur in 15% der Fälle

Gingivahyperplasien (Ellis et al. 2004).

Eine Umstellung der Medikamente

war laut dem behandelnden Facharzt

für Nephrologie in diesem Fall nicht

möglich.

Der Patient hatte zu Beginn aufgrund

der regelmässigen Spülung mit Chlor-

hexidin wenige Beläge. Nach Sistierung

von Chlorhexidin stieg der (PI) auf 40%

an. Im Laufe der Therapie konnte dieser

Wert auf rund 15% gesenkt werden.

Selbst eine metikulöse Mundhygiene

kann die medikamentös bedingte Hyper-

plasie nicht verhindern, jedoch signifikant

verbessern (Seymour et al. 1991). In

diesem Falle könnte eine unzureichende

Mundhygiene ein Co-Faktor bei der

Entstehung gewesen sein.

Rauchen wurde bisher in keinem

Zusammenhang mit medikamentös

bedingten Gyngivahyperplasien in

Verbindung gebracht; es wurde dem

Patienten dennoch nahe gelegt, das

Rauchen aufzugeben, da es ein

Risikofaktor für Parodontitis darstellt

(Haffajee & Socransky 2001).

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NEUES AUS DER KLINIK FÜR PARODONTOLOGIE

8 zmk bern news, Dezember 2016, Nr. 161

Abb. 16: Parodontalstatus 3 Monate nach Chirurgie.

Abb. 17–21: Intraorale Ansicht 3 Monate nach Chirurgie. Abb. 22: Lachbild 3 Monate nach Chirurgie.

17 18 19

20 21 22

Grundsätzlich sollte vor der chirur-

gischen Behandlung von Hyperplasien

immer eine Hygienephase erfolgen

(Kantarci et al. 1999), um die Enzündung

zu minimieren und die Blutung

während der Chirurgie zu verringern.

Da nach drei Monaten die Hyperplasien

praktisch unverändert waren, wurde

entschieden, eine chirugische Therapie

durchzuführen, um die stark entzünde-

ten Gewebe zu entfernen und dem

Patienten eine ädequate Mundhygiene

zu ermöglichen. Im Oberkiefer wurde

eine interne Gingivektomie kombiniert

mit einem Zugangslappen gewählt.

Die starke Blutung erwies sich als

Nachteil, weshalb im Unterkiefer mit

dem CO2-Laser gearbeitet wurde.

Der CO2-Laser zeichnete sich durch

effizienteres Arbeiten, schnellere

Heilung und weniger postoperativen

Schmerzen aus.

Die Rezidivrate bei Cylosporin induzierter

Gingivahyperplasie ohne parodotale

Langzeitbetreuung liegt bei rund 50%

(Pernu et al. 1992). Der Patient wird im

Rahmen einer parodontalen Langzeit-

betreuung alle drei Monate einbestellt.

Die Wahrscheinlichkeit von Rezidiven

ist signifikant tiefer, mit rund 30%

trotzdem noch hoch (Ilgenli et al. 1999).

Die Referenzliste ist beim Autor erhältlich.

Page 9: zmk news Dezember 2016 Nr. 161€¦ · Emilia, Annina, Selma und Leandro. Sie werden den erlebnisreichen Tag sicher noch länger in Erinnerung behalten. Nicole Simmen 4 zmk bern news,

Klinik für Parodontologie

Per 01.10.2016

med. dent. Alejandra MaldonadoDoktorandin

Hobbys: Volleyball,

Kunst

Zahntechnik

Per 01.11.2016

Gabriel WillauerZahntechniker

Hobbys: Wandern,

Lesen, Reisen

Labor für Orale Zellbiologie

Per 15.11.2016

Anne-Flore HämmerliLaborantin

Hobbys: Wandern,

Lesen, Basteln

Klinik für Rekonstruktive Zahnmedizin und Gerodontologie

Per 01.12.2016

Judith Gruber KochDentalhygienikerin

Hobbys: SensoPro-

Balance-Training,

Tischtennis,

Kreuzworträtsel

Per 01.12.2016

Dr. med. dent. Manrique FonsecaAssistenzzahnarztStaatsexamen 2005, Costa Rica

Certificate in Prostho- dontics, Freiburg DEImplant Fellowship, Dallas USA

Hobbys: Fussball,

Reisen, Tauchen

Klinik für Oralchirurgie und Stomatologie

Per 01.12.2016

Dr. med. dent. Malgorzata PietkiewiczAssistenzzahnärztin

Hobbys: Literatur,

Kunst

PERSONELLES

Eintritte

Per 31.10.2016

Patricia Gardner Dentalhygienikerin

Klinik für Rekonstruktive Zahnmedizin

und Gerodontologie

Michaela Heger Prophylaxeassistentin

Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv-

und Kinderzahnmedizin

Per 30.11.2016

Dunja Dunst Dentalassistentin

Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv-

und Kinderzahnmedizin

Dr. med. dent. Urs Kremer Oberarzt

Klinik für Rekonstruktive Zahnmedizin

und Gerodontologie

med. dent. Yvonne Vokac

Assistenzzahnärztin

Klinik für Rekonstruktive Zahnmedizin

und Gerodontologie

Per 31.12.2016

Dr. med. dent. Philip Bender Assistenzzahnarzt

Klinik für Parodontologie

Dr. med. dent. Adrian Cano Oberarzt

Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv-

und Kinderzahnmedizin

Dr. med. dent. Karolina Jurczyk Zahnärztin

Klinik für Parodontologie

Dr. med. dent. Anja Lüssi Assistenzzahnärztin

Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv-

und Kinderzahnmedizin

Dr. med. dent. Philipp Müller Oberarzt

Klinik für Rekonstruktive Zahnmedizin

und Gerodontologie

Austritte

Dezember 2016

20 JahreDr. med. dent. Beatrice Siegrist Guldener Externe Oberärztin

Klinik für Parodontologie

10 JahreRuth Bourqui-Iseli Dentalhygienikerin

Klinik für Rekonstruktive Zahnmedizin

und Gerodontologie

10 Jahre Renate Imhof Sekretariatsleiterin

Klinik für Kieferorthopädie

Jubiläen

zmk bern news, Dezember 2016, Nr. 161 9

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INTERVIEW

Urs Kremer (40), Oberarzt an der Klinik für Rekonstruktive Zahnmedizin und Gerodontologie, hat sich an den

zmk bern während der letzten 11 Jahren u.a. in vielen Bereichen der Ausbildung der Studierenden mit Herzblut

engagiert. Der Tutor und zweifache Teacher of the Year (TOY, 2010 und 2015) verabschiedet sich nun von uns;

die Übernahme einer Privatpraxis und Vaterfreuden stehen bevor.

10 zmk bern news, Dezember 2016, Nr. 161

«Kaugummi raus!»

Urs Kremer, vor einem Jahrzehnt hast du als Assisten-

zahnarzt deine zmk-Laufbahn begonnen und zahlreiche

Ämter im Bereich der Studentenausbildung über-

nommen. Welche Aufgabe hat dir am meisten Freude

bereitet?

Das Coaching der Studierenden – sei dies unter vier Augen

oder am Patienten – hat mir immer sehr gefallen. Das

persönliche Gespräch, das auf viele Details eingeht, ist dem

Studierenden am meisten nützlich.

Es war auch spannend, die verschiedenen,

teils sehr kritischen Charaktere kennen

zu lernen und sich damit auseinander zu

setzen.

Wirst du diesen Kontakt in der Privatpraxis nicht

vermissen?

Ich werde in der Privatpraxis mit anderen Herausforderungen

einen neuen Lebensabschnitt beginnen. Meine Funktion als

Tutor werde ich in einer gewissen, wenn auch anderen Form,

weiterhin wahrnehmen können – im Umgang mit Patienten

und Angestellten.

Ein russisches Sprichwort sagt: «Es gibt nichts Schlechtes,

an dem nicht auch etwas Gutes ist.» Welche Aufgaben

haben dir in diesem Sinne weniger Freude bereitet?

Es sind die erzieherischen Aspekte, die nicht wirklich Spass

gemacht haben – zum Beispiel das unzählige Wiederholen

wie «Kaugummi raus!». Es gab schon immer Studierende, die

erziehungsresistenter waren als andere; diesbezüglich hat

sich in den letzten 10 Jahren nichts verändert. Auch die

Grossaktion im Studentenlabor mit dem

Hausdienst bleibt mir in Erinnerung,

als wir eine Woche lang ausgemistet

und geputzt haben und u.a. eine Box

mit 5 kg Putty zum Vorschein kam,

deren Haltbarkeitsdatum bereits

mehrere Jahre überschritten war. Und die Pilzkulturen im

Studenten-Kühlschrank waren auch nicht sehr appetitlich.

Letztlich war es auch der riesige administrative Aufwand, der

mir nicht wirklich Freude bereitet hat.

Inwiefern hat sich der klinische Kurs für die Studenten

in den letzten 10 Jahren verändert?

Es wurde immer schwieriger, geeignete Patienten für die

Studierenden zu rekrutieren. Für das Herstellen von Totalpro-

thesen mussten wir dieses Jahr erstmals auf ehemalige

Patienten, die bereits eine Totalprothese haben, sich aber für

Abdruck, Registrat etc. zur Verfügung stellen, zurückgreifen.

Die Prioritäten der Patienten haben sich auch geändert. Sie sind

informierter und unter Umständen nicht mehr bereit, für eine

günstige Behandlung viel Zeit zu investieren. Heute muss

alles schnell, günstig und schmerzlos geschehen. So haben wir

sicherlich viel Laufkundschaft wegen der neuen Dentalzen-

tren in der Stadt Bern verloren, die u.a. attraktivere Öff-

nungszeiten anbieten. Diese Patienten fehlen uns.

Der Fokus an den zmk bern hat sich auch verändert …

Ja, früher lag der Fokus klar auf der klinischen Studentenaus-

bildung; der Studierende erhielt mehr Aufmerksamkeit.

Heute, mit dem grossen finanziellen Druck des Kantons, der

uns zu höheren Umsatzzahlen zwingt, dem laufend steigenden

internationalen Wettbewerb i.S. Publikationen und Impact

Factors und den neuen Spezialisierungsmöglichkeiten für die

Assistenten, liegen die Prioritäten anders. Die Betreuungszeit

für die Studierenden ist dadurch weniger geworden.

Der Oberarzt und zweifache Teacher of the Year, Urs Kremer, sagt good-bye. Hier am letzten Tag in seinem Büro an der Klinik für Rekonstruktive Zahnmedizin und Gerodontologie. Foto: Vanda Kummer

«Heute muss alles schnell, günstig und

schmerzlos geschehen»

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INTERVIEW

Fühlen Sie uns auf den Zahn und besuchen Sie uns an der Freiburgstrasse 7

zmk bern news, Dezember 2016, Nr. 161 11

Kurz gesagt: Alles ist extrem gedrängt – und, wie bereits

erwähnt, auch der administrative Aufwand für alle Seiten hat

exorbitant zugenommen. Es ist schwierig geworden,

all diesen Aufgaben gerecht zu werden.

Die digitale Revolution hat auch die Zahnmedizin

erfasst. Wie sieht hier die Zukunft aus?

Die Automatisation wird stark zunehmen. Der Zahnarzt wird

sich langfristig mehr mit Fragen aus

der Informatik/Robotik auseinandersetzen

müssen. Auch die Diagnostik wird

zunehmen und exakter sein, da

sie Voraussetzung ist für eine breitere

Automatisation.

«Alginatschlachten» im Studentenkurs wird es

also nicht mehr geben?

(Lacht.) Eher nicht. Abdrücke wird der optische Scanner

machen, mit dessen Anwendung man ja bereits teilweise

begonnen hat.

Würdest du mit deinem aktuellen Wissen wieder den

Beruf des Zahnarztes wählen?

Ja, sicher. Allerdings zweifel ich, ob ich heute mit der

PBL-Reform die ersten zwei Jahre des Studiums erfolgreich

überstehen würde.

Nach der ersten Verleihung des TOY 2010 hast du dich

selbst mit einem Elefantenohr (grosses Wienerschnitzel)

belohnt. Welche Belohnung gönnst du dir nun nach

einer langen, erfolgreichen Laufbahn als Tutor an den

zmk bern?

Das Elefantenohr wird bestimmt nicht zu kurz kommen; schon

nur als Nostalgiegründen werde ich mit Norbert Enkling dieses

Schlemmer-Ereignis wiederholen. Die wertvollste Belohnung

ist für mich die nachhaltige Wertschätzung

der Studierenden, wenn beispielsweise sie

oder er an einem Kongress auf mich

zukommt und meint: «He, du, das isch

aber e cooli Zyt gsi mit dir.»

Wie erholst du dich am liebsten nach einer

anstrengenden Arbeitswoche?

Mit meiner Frau verbringe ich so viel Zeit wie möglich. Wir

schauen gerne zusammen spannende Krimiserien. Seit einem

Vierteljahrhundert praktiziere ich Karate, und seit einigen

Jahren pflüge ich ab und an den Rasen des Golfplatzes (lacht).

Zum Glück muss ich nicht davon leben …

Demnächst erwartet dich eine neue, langfristige

Tutorenaufgabe, du wirst erstmals Vater. Wie ist deine

Gefühlslage?

Mein Gefühl ist etwa so: Man geht auf eine Reise, aber man

weiss nicht, wohin sie führt. Es ist ein «excitement», eine

schmetterlingsmässige Vorfreude im Bauch.

Herzlichen Dank für das Gespräch!

Interview: Vanda Kummer

«Die Beutreuungszeit für die Studierenden

ist weniger geworden»

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SSPRE-KONGRESS

Zum diesjährigen Kongress der Schweizerischen Gesell-

schaft für Präventive, Restaurative und Ästhetische

Zahnmedizin (SSPRE) vom 14. Oktober 2016 begrüssten

Professor Dr. Adrian Lussi, Direktor der Klinik für Zahn-

erhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin, und

Dr. Markus Schaffner eine grosse Hörerschaft im aus-

verkauften Auditorium Ettore Rossi des Inselspitals Bern.

In dieser familiären Atmosphäre sprach Prof. Lussi eingangs

traditionell über klinikinterne Neuerungen, bevor das Haupt-

thema des Symposiums unter die Lupe genommen wurde.

Das diesjährige Thema war: «Moderne Methoden in der

Diagnostik, Prävention, Ästhetik und der direkten Versorgung

mit Kompositen.» Zu Wort kamen internationale Professoren

wie auch viele bekannte Gesichter aus der Klinik für Zahn-

erhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin.

Neuigkeiten aus der Klinik der Zahnerhaltung, BernAn der Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahn-

medizin gab es einige Veränderungen. Beispielsweise werden

die Narkosebehandlungen von Erwachsenen und Kindern

neu auch im Spital Siloah, Gümligen, stattfinden. Durch diese

Erweiterung können die Wartezeiten für die Patienten

deutlich verkürzt werden.

Für die Studierenden der Vorklinik wurde bekanntlich vor

einigen Jahren der Phantomraum erneuert. Es sollen in der

Zukunft mehr Studierende aufgenommen werden können,

weshalb auch mehr Patienten für den klinischen Studenten-

kurs rekrutiert werden müssen.

Besonders still wurde es, als Prof. Lussi über seine Nachfolge

berichtete. Eine Stiftungsprofessur in der Präventivzahn-

medizin und ein Ordinariat für Zahnerhaltung, Endodontologie

und Kinderzahnmedizin (inklusive Histologie und Pathohisto-

logie der Zähne) sind für die Universität Bern neu zu besetzen.

Das Nachfolgeprozedere ist im Gang. Doch viele Worte verlor

Prof. Lussi darüber nicht – ausser, dass ungefähr 20 Bewer-

bungen eingegangen sind.

Diagnostik der Fluorose und Fluorid: Fluch oder Segen?Prof. Dr. Adrian Lussi erläuterte bildhaft den Fluorose Index

nach Thylstrup und Fejerskov (1978). Dabei wird klar, dass

Fluorid nicht nur ein Segen für die Zähne sein kann. Bei zu

hoher Fluorideinnahme, zum Beispiel durch das Trinkwasser,

während der Entwicklung der Zähne sind Hypoplasien

möglich. Trinkwasser hat in unseren Breitengraden nicht zu

viel Fluorid. Als Vorsichtsmassnahme sollte Babynahrung

trotzdem nicht mit Mineralwasser angemischt werden, da im

Pulver oft bereits Fluorid enthalten ist.

Die Irrlehren der Medien bezüglich der Toxizität von Fluorid

oder gar Fluor verunsicherten viele Patienten. Diese Irrlehren

wurden an den Pranger gestellt. Wichtig ist es, den Patienten

zu erklären, dass Fluorid (als Salz zum Beispiel in Natrium-

fluorid) nicht dem giftigen Fluor (ein Gas) gleichzustellen ist.

Dentale Erosionen und der BEWE (Basic Erosive Wear Examination)Prof. Lussi referierte mit Herzblut über ein weiteres seiner

Spezialgebiete: die dentalen Erosionen. Als Ursache von

Erosionen sollte, neben der säurehaltigen Ernährung und regel-

mässigem Erbrechen, der Reflux nicht unterschätzt werden.

Es kommt nicht selten vor, dass Patienten ihren Reflux als

normal empfinden und erst nach spezifischem Nachfragen

darüber berichten.

Bei Verdacht auf Erosionen ist es wichtig, den Initialzustand

anhand von Fotos oder (digitalen) Modellen festzuhalten.

Dadurch ist ein zeitlicher und objektiver Vergleich möglich.

Als Leitfaden für die klinische Behandlung ist der BEWE (Basic

Erosive Wear Examination) zu empfehlen. Diesen hat Prof. Lussi

zusammen mit den Proff. Bartlett und Ganss entwickelt.

Basierend auf der visuellen Untersuchung werden die Zähne

sextantenweise anhand eines Punkteverteilungssystems

(Graduierung von 0–3) beurteilt. Der summierte Punktestand

über das ganze Gebiss widerspiegelt den Schweregrad der

Erosionen. Je nach Punktzahl wird eine andere Behandlungs-

empfehlung abgegeben.

Kariesdiagnostik

«Der Visus des Zahnarztes beeinflusst signifikant die Karies-

diagnostik», betonte Privatdozent Dr. Klaus Neuhaus. Das ist

eine Tatsache, die viele Zahnärzte nicht gerne zugeben. Der

Gang zum Augenarzt sowie die Verwendung einer Lupenbrille

wurde besonders Kolleginnen und Kollegen älteren Semesters

ans Herz gelegt. Bei der Verwendung von Lupenbrillen sind

für die Kariesdiagnostik Vergrösserungen > 2,5 kontraproduktiv.

Ausserdem sollte das Licht nicht zu stark gewählt werden.

Durch die Überbelichtung wird weniger Karies erkannt.

Neben der klassischen Kariesdiagnostik anhand von Röntgen-

bildern und der klinischen Untersuchung werden heute neue

Wege gesucht. «Optipen» und «Calcivis» wurden vorgestellt.

Beide Instrumente sind aber wegen ungeklärten Problemen

noch nicht zur Anwendung empfohlen.

Darf es ein bisschen weniger sein? Wie viel Karies muss entfernt werden?Entgegen der vor allem früher gängigen Meinung, dass Karies

unter allen Umständen vollständig exkaviert werden muss,

plädierte Prof. Dr. Sebastian Paris, Direktor an der Charité –

Universitätsmedizin Berlin, für eine etwas minimal invasivere

12 zmk bern news, Dezember 2016, Nr. 161

SSPRE-Kongress in Bern

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Prof. Dr. Adrian Lussi.

Variante. «Die Entfernung allen infizier-

ten Dentins als primäres Ziel der

Exkavation» sei nach seiner Ansicht ein

veraltetes Dogma. Pulpanahe Dentin-

karies bei symptomlosen Zähnen be-

wusst belassen und eine dichte Füllung

darüber versehen sei heute eine aner-

kannte Behandlungsmöglichkeit. Diese

sogenannte «einzeitige selektive

Exkavation» reduziert die Häufigkeit

von Pulpaeröffnungen und in letzter

Konsequenz die Häufigkeit von

Vitalitätsverlusten. Ausserdem zeigten

– Studien zufolge – die Zähne nach

dieser Behandlungsmethode weniger

post-operative Beschwerden. Nachteilig

ist jedoch das steigende Risiko für

Cracks in Füllungen, je grösser die Fläche

des belassenen weichen Dentins ist.

Empfohlen wird daher, nur kleinflächige

weiche Dentin-Areale zu belassen.

Weiter sprachen Prof. Dr. Diana Wolff

über die vielen Möglichkeiten der

direkten Versorgung mit Komposit. Dr.

Anne Grüninger erörterte im Zusam-

menspiel mit Prof. Lussi verschiedene

Bleich-verfahren. Prof. Dr. Johannes

Einwag referierte über diverse Metho-

den zur modernen Prophylaxe von

Karies, Gingivitis und Parodontitis.

Neues aus der Forschung stellten Privat-

dozent Dr. Thiago Saads Carvalho

(Zusammensetzung der Pellikel

bei Kindern und Erwachsenen) und

Dr. Fabienne Amsler (Trockenlegung und

Adhäsion – ein Widerspruch) vor.

Posterpreisverleihung

Zum Abschluss des gelungenen Kon-

gresses verlieh Dr. Brigitte Zimmerli,

Präsidentin der SSPRE, den diesjährigen

Juniorenforschungspreis. Der erste Preis

ging an Dr. Florin Eggmann, Universität

Basel, der über die partielle Pulpotomie

ein interessantes Poster präsentierte.

Der zweite Preis ging an Dr. Edi Koller,

Universität Bern. Er untersuchte die

möglichen optischen Bias in visuellen

Kariesdiagnostikstudien (siehe Seite 18).

Med. dent. Ho-Yan Duong

Dr. Markus Schaffner.

Prof. Dr. Johannes Einwag.

PD Dr. Thiago Saads Carvalho.

Prof. Dr. Adrian Lussi.

Prof. Dr. Sebastian Paris.

Dr. Fabienne Amsler.

PD Dr. Klaus Neuhaus.

Dr. Anne Grüninger.

Prof. Dr. Diana Wolff.

zmk bern news, Dezember 2016, Nr. 161 13

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2ND INTERNATIONAL SYMPOSIUM

14 zmk bern news, Dezember 2016, Nr. 161

Grosserfolg des «2nd International Symposium» im Kursaal Bern

Der neue Rektor, Prof. Christian Leumann, gab der zmk bern

die Ehre und eröffnete das Symposium mit einem Grusswort

im Namen der Universität Bern. Dabei stellte er die Universität

Bern als Volluniversität vor und unterstrich die Bedeutung

von Lehre und Forschung. Er betonte auch, dass die zmk bern

zu einem der führenden Institute an der Universität Bern

gehören und als Leuchtturmdisziplin der Medizinischen Fakultät

anerkannt ist.

Nachdem die beiden Co-Chairmen des Symposiums, Prof. Buser

und Prof. Sculean, ebenfalls einige Grussworte an die Teil-

nehmer gerichtet hatten, begann der erste Tag des Symposiums

zum Thema Regeneration. Es war ein Line-up von internatio-

nalen Top-Referenten und -Referentinnen. Die Strategie, den

Vortragenden eine Redezeit von 45 Minuten zu gewähren,

hat sich bewährt, konnten diese doch viele Details ihrer

Operationstechniken zeigen, oft mit erstklassigen Videoclips.

Am Vormittag wussten vor allem die beiden Vorträge von

Dieter Bosshardt und Vivianne Chappuis zu gefallen, welche

zeigten, warum die zmk bern im Bereich der peri-implantären

und parodontalen Regeneration dank der präklinischen und

klinischen Forschung eine internationale Spitzenstellung

einnehmen. Am Nachmittag setzten klar Pierpaolo Cortellini

aus Italien und Istvan Urban aus Ungarn die Glanzpunkte,

welche fulminante Vorträge hielten und zahlreiche spektaku-

läre regenerative Fallbeispiele präsentierten.

Am Freitag trafen sich dann rund 100 Gäste im alterwürdigen

Distelzwang Keller zu einem feinen Nachtessen in tollem

Ambiente. Die vielen ausländischen Teilnehmer genossen

den Abend sichtlich, unterhalten auch durch zwei witzige

Entertainer.

Am Samstagmorgen ging es mit dem Thema Ästhetik weiter.

Das Niveau am Samstag konnte mit dem des Vortages locker

mithalten. Bei den ausländischen Referenten gefielen vor

allem Giovanni Zucchelli aus Italien sowie Sascha Jovanovic

aus Los Angeles, die mit ihrer langjährigen Erfahrung und

ihrem klinischen Talent beeindruckende ästhetische Langzeit-

ergebnisse demonstrierten. Rony Jung von der Universität

Zürich stellte neue Ansätze in der GBR-Technik vor, die diese

wichtige Operationsmethode weiter optimieren sollen.

Am Samstag waren die zmk bern mit den beiden Co-Chairmen

auf der Bühne vertreten. So präsentierte Daniel Buser die

chirurgischen Konzepte zur Behebung ästhetischer Miss-

erfolge bei Implantatpatienten, während Anton Sculean die

Rezessionsdeckung bei Zähnen im Unterkiefer vorstellte,

beides anspruchsvolle klinische Situationen.

Am 17./18. November 2016 fand im Kursaal Bern das «2nd International Symposium for Regeneration and Esthetics

in Periodontology and Implant Dentistry» statt, welches von mehr als 650 Teilnehmern besucht wurde, darunter

350 Kolleginnen und Kollegen aus 44 Ländern. Die beiden Co-Chairmen, Proff. Buser und Sculean, waren hoch erfreut

über diesen Erfolg, der wichtig ist für die Reputation der beiden Kliniken in beiden Bereichen, der Implantologie

und Parodontologie.

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2ND INTERNATIONAL SYMPOSIUM

Prof. Dr. D. Buser, Dr. O. Carcuac, Dr. G. Zucchelli, Prof. P. Windisch, Dr. I. Rocchietta, Prof. Dr. P. Cortellini, PD Dr. V. Chappuis, Prof. Dr. G. E. Salvi, Prof. Dr. D. D. Bosshardt, Prof. Dr. A. Sculean.

Prof. Dr. A. Sculean, Prof. Dr. Ch. Leumann und Prof. Dr. D. Buser. PD Dr. V. Chappuis und Dr. I. Urban.

zmk bern news, Dezember 2016, Nr. 161 1515 zmk bern news, Dezember 2016, Nr. 161

Fazit:

Das «2nd International Symposium» darf als grosser Erfolg

bezeichnet werden. Die mehr als 650 Teilnehmer aus

44 Ländern zeigten, dass das Symposium international auf

ein grosses Interesse stösst. Es wies im Vergleich zu 2013

knapp 100 Teilnehmer mehr auf, nicht zuletzt dank der mehr

als 200 Postdoc-Studenten, die im Kursaal waren. Es ist in

seiner Art einzigartig, weil es die beiden Gebiete Implanto-

logie und Parodontologie verbindet und die chirurgischen

Techniken zur Optimierung der Regeneration und Ästhetik

thematisiert. Der Erfolg basiert primär auf der Qualität und

Reputation der eingeladenen Referentinnen und Referenten,

die dieses Jahr Spitzenklasse darstellten. Das Symposium

ist in dieser Form in Bern nur deshalb möglich, weil die

beiden Kliniken für Oralchirurgie und für Parodontologie

an den zmk bern seit Jahren eine hervorragende Zusammen-

arbeit pflegen, die viele Synergien wie diese Grossveran-

staltung ermöglicht.

Das Symposium wurde durch das CCDE-Team hervorragend

organisiert, alles hatte bis ins kleinste Detail sehr gut

geklappt. Das Symposium bestätigte zudem, dass der Kursaal

Bern bestens geeignet ist für Kongresse dieser Grössen-

ordnung. Die tolle Anordnung der Arena im Halbrund,

bestückt mit einer hervorragenden Projektionstechnik sowie

das geräumige Forum mit der Industrieausstellung, bieten

eine ausgezeichnete Infrastruktur für das Symposium. Neben

der Infrastruktur besticht der Kursaal auch durch seine

zentrale Lage und eine grandiose Sicht auf die Altstadt von

Bern und auf die Berner Alpenkette.

Das «3rd International Symposium» wird in drei Jahren am

15./16. November 2019 mit dem gleichen Set-up stattfinden.

Solche Symposien sind wichtig, um die internationale

Reputation der zmk bern weiter zu stärken.

Prof. Dr. Daniel Buser

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STAATSJUBILARE

Wiedersehen an den zmk bern

Rund 60 Staatsabgänger aus den

Jahren 1956, 1966, 1976, 1986, 1996

und 2006 trafen sich am Samstag,

22. Oktober 2016 zu einem Wieder-

sehen an den zmk bern.

Die Eingangshalle des André Schroeder

Auditoriums (ASA) wirkte zunächst

wie jeden Samstag: leer und verlassen.

Nach und nach trafen die Gäste ein,

bis das Foyer kurz vor 15.00 Uhr mit

Leben erfüllt war. Die Freude über das

Wiedersehen sorgte für eine heitere

und ausgelassene Stimmung.

Prof. Adrian Lussi begrüsste die geladenen

Gäste im André Schroeder Auditorium

und hiess sie herzlich willkommen.

Die Vortragsreihe stand dieses Jahr ganz

im Zeichen der Klinik für Rekonstruktive

Zahnmedizin und Gerodontologie.

Prof. Urs Brägger stellte in seinem Vor-

trag einen typischen Fall der Weiter-

bildungsassistentinnen und -assistenten

vor. Die dabei verwendeten Keramiken

wurden in klinischen Studien nach-

untersucht. Dabei zeigte sich, dass die

Gruppenfoto Jahrgang 1976 (Abschluss Herbst).

neusten Materialkombinationen bei

den verblendeten zahngetragenen

Zirkoniumdioxydbrücken im Vergleich

zu den VMK-Brücken keine erhöhten

Chippingrate mehr zeigten. Insbeson-

dere waren auch die verschraubten

Zirkoniumdioxydkronen sehr zuverlässig.

Von 50 Kronen in der ersten Studie

(Bern) und 40 andere Kronen in einer

zweiten Studie (Genf und Bern) war

nur eine ein Misserfolg. Es gab praktisch

keine biologischen und technischen

Komplikationen.

Im Anschluss berichtete PD Tim Joda

über die 2015 etablierte Station für

«Digitale Rekonstruktive Technologie +

Implantologie». In diesem Zusammen-

hang wurden die implantologischen

Therapieabläufe im digitalen Zeit-

alter vorgestellt: angefangen bei der

Diagnostik, über die Behandlungs-

planung, bis zur finalen Versorgung mit

Implantatrekonstruktionen und

weiteren Betreuung. Insbesondere

wurden ökonomische Aspekte, wie

Zeit- und Kosten-Analysen, präsentiert.

Ein zukunftsweisender Ausblick auf

die kommenden Veränderungen

und Weiterentwicklungen rundeten

den Vortrag ab.

Prof. Martin Schimmel berichtete zum

Schluss über das Thema «Digital

Removable Overdentures and Digital

Fixed Hybrids».

Nach der Vortragsreihe folgte ein Rund-

gang durch die Kliniken. Proff. Adrian

Lussi, Urs Brägger, Martin Schimmel

sowie Dres. Jan Danz und Martin Degen

führten durch die Räume der Klinik für

Zahnerhaltung, der Klinik für Rekon-

struktive Zahnmedizin und Gerodonto-

logie sowie der Forschung und standen

den interessierten Gästen Rede und Ant-

wort. Nachdem per 1. September 2016

der umfassende Umbau der Klinik

für Rekonstruktive Zahnmedizin und

Gerodontologie abgeschlossen werden

konnte, bekamen die diesjährigen

Staatsjubilare eine Klinik im völlig

neuen Kleid zu Gesicht.

Beim anschliessenden Apéro frischte

die Gästeschar angeregt gemeinsame

Erinnerungen auf, plauderte munter

über Erlebnisse während und nach der

Studienzeit und machte sich danach

auf ans VEB-Fest im Reberhaus Bolligen.

Ein rundum gelungener Nachmittag mit

einem feierlichen Abend und Ausklang

unter Kolleginnen und Kollegen, unter

Ehemaligen und Freunden.

Deshalb, liebe Staatsabsolventinnen

und -absolventen aus den Jahren 2007,

1997, 1987, 1977 und 1967 aufgepasst:

Am Samstag, 21. Oktober 2017

werden Sie zum Ehemaligentreffen

eingeladen sein. Merken Sie sich diesen

Termin bereits heute vor und helfen

Sie mit, Ihre Mitstudentinnen und

-studenten für diesen spannenden und

geselligen Anlass zu motivieren!

Die zmk bern freuen sich mit Ihnen

auf viele bekannte Gesichter! (ns)

16 zmk bern news, Dezember 2016, Nr. 161

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Jahrgang 1956 und 1976

(Abschluss Frühling).

Jahrgang 2006.

Jahrgang 1996.

Jahrgang 1986.

zmk bern news, Dezember 2016, Nr. 161 17

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GRATULATIONEN

Forschungspreis de Schweizerischen Gesellschaft für Präventive, Restaurative und Ästhetische Zahnmedizin (SSPRE)

Zweiter Preis DGZMK/BZÄK/Dentsply Förderpreis für Absolventen der Universität Bern

18 zmk bern news, Dezember 2016, Nr. 161

Der Preis wird jährlich von der SSPRE an junge Zahnärzte

vergeben, die vor maximal fünf Jahren das Staatsexamen

abgelegt haben und eine Forschungsarbeit zu spezifischen

Themen der Fachgesellschaft durchgeführt haben.

Der erste Preis mit CHF 1‘000 ging an Florin Eggmann,

Klinik für Parodontologie, Endodontologie und Kariologie der

Universität Basel mit seiner Arbeit «Partial pulpotomy in

permanent teeth with carious pulp exposure». Er zeigte anhand

einer klinischen Studie, dass eine minimale Pulpotomie bei

Pulpeneröffnung während der Kariesexkavation die Pulpen-

restvitalität erhalten kann. In der Studie eingeschlossen

waren 35 Patienten. Bei der Pulpotomie wurde nur an der

eröffneten Pulpastelle das Pulpahorn entfernt, jedoch nicht

das ganze Kavum ausgeräumt. Die Pulpa wurde mit MTA

abgedeckt. Nach einer Nachkontrollzeit von einem Jahr

zeigten nur zwei Fälle irreversible Pulpitis und ein Fall eine

Pulpanekrose. Diese Daten sind im Vergleich zu den Literatur-

daten für direkte Überkappungen vielversprechend.

Die Studie wird weitergeführt, und es werden nach wie vor

weitere Patientenfälle eingeschlossen und weitere Nachkon-

trollen gemacht. Der Preisträger überzeugte die Jury mit

einem soliden Fachwissen und einem gelungenen Studien-

aufbau, zumal die Durchführung von klinischen Studien stets

als anspruchsvoll angesehen werden muss.

Der zweite Preis mit CHF 500 ging an

Dr. Edi Koller, Klinik für Zahnerhaltung,

Präventiv- und Kinderzahnmedizin der

Universität Bern mit der Arbeit «Mög-

licher optischer Bias in visuellen Kariesdia-

gnostikstudien». In dieser Studie wurden

bei zwei Behandlern mit gutem Visus

(>1.4) Zähne zur Beurteilung vorgelegt.

Sie mussten Kariesdiagnostik gemäss

ICDAS durchführen und restaurierte Zähne bezüglich Restaura-

tionsgrad beurteilen. Danach erhielten die Behandler je zwei

unterschiedliche Brillen mit Okklusivfolien, die den Visus

messbar auf 1.01 bzw. <0.8 reduzierten. Es konnte gezeigt

werden, dass sowohl die Fähigkeit Karies zu erkennen als auch

die Restaurationen zu beurteilen mit eingeschränktem Visus

deutlich geringer war. Die Studie zeigte, dass alleine die

Reproduzierbarkeit von Messwerten in der Kariesdiagnostik

nicht mit der Richtigkeit der Analyse gleichgesetzt werden kann

und dass ein guter Visus für die Diagnostik unabdingbar ist.

Der nächste SSPRE Juniorforschungspreis wird an der Jahresta-

gung der SSPRE vom 20. Oktober 2017 in Bern übergeben.

Weitere Informationen werden rechtzeitig publiziert und

finden sich auf der Homepage der SSPRE (www.sspre.ch).

Dr. Brigitte Zimmerli, Präsidentin SSPRE

Anlässlich des Fortbildungskurses der Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin der Universität

Bern vom 14. Oktober 2016 konnte der Juniorforschungspreis der SSPRE vergeben werden.

Der Vertreter der Universität Bern beim diesjährigen DGZMK/BZÄK/Dentsply Förderpreis, Ivan Meier, hat in der

Gruppe «Klinische Verfahren und Behandlungsmethoden» den zweiten Preis gewonnen.

Der Förderpreis wird einmal jährlich in

zwei Gruppen (Klinische Verfahren und

Behandlungsmethoden sowie Grund-

lagenforschung und Naturwissenschaften)

an Absolventen der Universitäten aus

Deutschland, Österreich und der

Schweiz verliehen. Herr Meier hat seine

Forschungsergebnisse zum Thema

«In vitro-Aktivität nicht-chirurgischer

Parodontitistherapie auf Entfernung eines Multi-Spezies-

Biofilms» vorgestellt. Die Forschungsarbeiten wurden unter

der Leitung von Prof. Dr. Sigrun Eick in der Klinik für Paro-

dontologie, Labor für Orale Mikrobiologie, durchgeführt.

Prof. Sculean und das ganze Paro Team gratulieren Herrn

Meier zu diesem Erfolg und danken Frau Prof. Eick für ihre

Unterstützung.

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RUBRIKTITELGRATULATIONEN

zmk bern news, Dezember 2016, Nr. 161 19

Neue FachzahnärztInnen für Parodontologie

Anlässlich der Jahrestagung 2016 der

Schweizerischen Gesellschaft für Parodonto-

logie (SSP) in Bern vom 1. und 2. September

wurden Frau Dr. med. dent. Alexandra

Stähli und Frau Dr. med. dent. Christin

Stöcklin-Wasmer der Titel «Fachzahnärztin

für Parodontologie» verliehen.

Beide haben das dreijährige Weiterbildungs-

programm an unserer Klinik absolviert.

Beide haben auch die Prüfung der European

Federation of Periodontology EFP erfolg-

reich bestanden und damit das EFP Diplom

erworben.

Auch sonst darf der SSP-Kongress für uns wiederum als Erfolg bezeichnet werden, dennFrau Dr. med. dent. Christin Stöcklin-Wasmer wurde mit

dem Oral-B Preis ausgezeichnet.

Frau Dr. med. dent. Raluca Cosgarea gewann mit ihrer Arbeit

«Clinical, micro-biological, immunological

results following two protocols of

amoxicillin-metronidazole»

Cosgarea R, Eick S, Heumann C, Juncar R, Tristiu R, Arweiler N, Salvi G, Sculean A

den ersten Posterpreis und

Frau Dr. med. dent. Meizi Eliezer-Shatz

mit der Arbeit

«Faster degradation of collagen membrane

in uncontrolled diabetic rats»

Eliezer M, Weinreb M, Nemcovsky C, Moses O

den zweiten Posterpreis.

19 zmk bern news, Dezember 2016, Nr. 161

Auszeichnungen und Preise der Klinik für Parodontologie

Und last but not least erhielt Herr Dr.

med. dent. Tobias Hägi den SSP/GABA

Preis für die beste Publikation:

«A Biofilm Pocket Model to Evaluate

Different Non-Surgical Periodontal Treat-

ment Modalities in Terms of Biofilm

Removal and Reformation, Surface

Alterations and Attachment of Periodontal

Ligament Fibroblasts»

Hägi TT, Klemensberger S, Bereiter R, Nietzsche S, Cosgarea R, Flury S, Lussi A, Sculean A, Eick S.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik für Parodon-

tologie gratulieren allen ganz herzlich zu den Titeln und

Preisgewinnen und wünschen ihnen weiterhin viel Freude

und Erfolg bei ihrer beruflichen Tätigkeit.

Klinik für Parodontologie Prof. Dr. Anton Sculean, Prof. Dr. Giovanni E. Salvi

Research Awards für Parodontologie am «2nd International Symposium»Der Gewinner des Research Awards für Parodontologie auf

dem «2nd International Symposium» heisst Dr. Yoshinori

Shirakata von der Kagoshima Universität in Japan mit dem

Beitrag: «Healing of two-wall intrabony defects following

treatment with a novel enamel matrix derivative formulation

(Osteogain). A preclinical study in non-human primates»

Yoshinori Shirakata, Richard J. Miron, Toshiaki Nakamura, Yukiya Shinohara, Kotaro Sena, Naoto Horai, Dieter D. Bosshardt, Kazuyuki Noguchi, Anton Sculean

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BIBLIOTHEK

20 zmk bern news, Dezember 2016, Nr. 161

Barbara Gastel,

Robert A. Day

(Autoren)

How to Write and Publish a Scientific Paper Praeger Publishers

Inc., 2016

(8th revised ed.)

ZMK Mn 16.2016

Now thoroughly updated and expanded,

this new edition of a classic guide

offers practical advice on preparing and

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related aspects of a scientific career.

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paper: from the title and abstract,

through each section of the main

text, to the acknowledgments and

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to which journal to submit a paper,

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nication important to success in

scientific careers, such as giving

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• Presents an insightful insider's view

of how journals actually work-and

describes how best to work with them.

Tina Rödig,

Michael Hülsmann …

[et al.] (Autoren)

Grundlagen der modernen EndodontieSpitta Verlag, 2009

Die moderne Endodontie bietet einen

entscheidenden Vorteil: Selbst bei

schwierigen anatomischen Verhältnissen

oder schwerem Zerstörungsgrad

können Zähne vorhersagbar therapiert

und langfristig erhalten werden.

Das dazu notwendige Wissen vermittelt

der vorliegende Praxisleitfaden, indem

er die Vielzahl wissenschaftlicher und

technischer Errungenschaften in ein

tragfähiges Behandlungskonzept «über-

setzt», das jeder endodontischen

Situation standhält.

Erfolgsgarant ist die Berücksichtigung

von Ätiologie und Pathogenese pulpaler

und periapikaler Erkrankungen mit

ihren mikrobiologischen Grundlagen,

die konsequent praxisbezogen dar-

gestellt sind. Auf dieser Basis werden

sowohl die Schmerztherapie als auch

jeder weitere Arbeitsschritt präzise

erläutert – von den vorbereitenden

Massnahmen über die Präparation der

Zugangskavitäten, die Bestimmung

der endodontischen Arbeitslänge und

die optimale Desinfektion bis hin

zur Wurzelkanalfüllung und definitiven

koronalen Versorgung.

Crispian Scully

(Autor)

Scully's Hand-book of Medical Problems in DentistryChurchill Livingstone,

2016

Prepared by an author of international

renown, Scully's Handbook of Medical

Problems in Dentistry offers a wealth

of information in a handy easy-to-carry

format. Containing over 250 colour

photographs, artworks and tables, many

of which have never been published

before, this useful guide covers the

main conditions seen in clinical practice

together with their relevance to oral

health care. Frequently presented in an

alphabetical format for ease of refe-

rence, the volume presents topics that

range from medical history taking and

perioperative assessment and planning

to dealing with medical emergencies.

The importance of age and gender

is also explored together with specific

medical and surgical conditions.

Additional topics include infection

control, therapeutic modalities, trauma,

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