9
Zu den Handschriften des Livius Author(s): Eduard Wölfflin Source: Hermes, 8. Bd., H. 3 (1874), pp. 361-368 Published by: Franz Steiner Verlag Stable URL: http://www.jstor.org/stable/4471316 . Accessed: 15/10/2013 16:17 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Franz Steiner Verlag is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Hermes. http://www.jstor.org This content downloaded from 128.197.26.12 on Tue, 15 Oct 2013 16:17:41 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Zu den Handschriften des Livius

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Zu den Handschriften des Livius

Zu den Handschriften des LiviusAuthor(s): Eduard WölfflinSource: Hermes, 8. Bd., H. 3 (1874), pp. 361-368Published by: Franz Steiner VerlagStable URL: http://www.jstor.org/stable/4471316 .

Accessed: 15/10/2013 16:17

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

.

Franz Steiner Verlag is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Hermes.

http://www.jstor.org

This content downloaded from 128.197.26.12 on Tue, 15 Oct 2013 16:17:41 PMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 2: Zu den Handschriften des Livius

MISCELLEN.

ZU DEN HANDSCHRIFTEN DES LIVIUS. Ueber den codex Puteanus des Livius.

Der beste Beitrag zur Losung der schwierigen Frage uiber das Alter des codex Puteanus ist ohne Zweifel der in Mommsens Analecta Liviana gegebene photographische Abdruck einer Seite desselben, durch welchen das sonst genaue Facsimile in Cham- pollions paleographie und die Wiederholung desselben in Wilh. Muillers palaographischen Tafeln ubertroffen sind.

Schwierigkeiten bieten zunachst die Subscriptionen der Bucher 21-30, recognobi abellini (21. 24. 25.), recognobi ubif (23), re- cognobi uof (22). Denn wenn man auch kaum zweifeln wird, dass unter Abellini keine Person, sondern die bekannte Stadt in Samnium verstanden sei, so wird einerseits die Subscription von B. 23 r. ubi supra aufgelost und Aehnliches auch fur B. 22 ver- muthet, wogegen Leop. Delisle, Note sur le catalogue general des manuscrits, Janvier, Paris 1873, p. 35 an beiden Stellen rec. uobis liest, mit welchen Worten sich der Emendator an den (die) Be- sitzer der Hdschr. wenden wurde, wie in der bekannten Sub- scription: Victorianus emendabam domnis Symmachis. Gehort die Subscr. der eigenen Hand des Emendators, dann konnte die Er- klairung von Delisle den Vorzug verdienen, weil sie sich naher an die erhaltenen Buchstaben anschliefst. Allein diese Voraussetzung ist eine durchaus unsichere. Die Subscr. kann auch viel alter und, wie dies ja oft genug geschehen ist, von den Abschreibern aus dem Urexemplare nachcopiert sein, in welchem Falle es sich leicht erklart, wenn der ursprunglich fiber f (= supra) gesetzte Ab-

This content downloaded from 128.197.26.12 on Tue, 15 Oct 2013 16:17:41 PMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 3: Zu den Handschriften des Livius

362 MISCELLEN

kUrzungsstrich am Schlusse von B. 23 sich auf ubi vorgeschoben, und am Ende von B. 22 einie noch stLitkere Verderbniss, nament- lichi die Verkuirzung von b in o Platz gegriffen hat. Auch sei noch bemerkt, dass die in cursiveii Schriftztigen geschriebenein Subscriptionen von der namlichen Hand herzurtihren schleinen, welche den Uncialtext des Livius geschrieben hat; und wenn ftir dlieselben auch eine feiner zugespitzte. Feder gebraucht worden sein mag,, so ist jedenfalls die eigenthuimlich braune Tinte dieselbe.

Oft ist durch kommaahnliche Zeichen, welche nicht auf der Zeile sitzen, sondern theils unmittelbar uber den Buchstaben, theils in der H6he der Buchstabenktspfe schlweben, an schwierigen Stellen die Worttrennung angedeutet. So lesen wir 22, 39, 19 nimis'isl saepe, 22, 60, 17 ignauiam'istorum und 22, 61, 3 luctatstot'iac- tufra, offenbar, damit man nicht ni missis, ignavia mistorum, toti actti trenne. Alschefski hat, indem er an den meisten Stellen dieser Art schwieg, an andern aber die Variante mit dem Hakchen anfuihrte, eine Anzahl von Lesarten in den kritischen Apparat ein- geftihrt, mit welchen die spateren Kritiker nichts anzufangen wussten. So wird 21, 58, 4 immer noch angeffthrt, der cod. Put. habe neg'recilprocare, statt nec rec.; der Zweck des Kommas ist aber offenbar die Trennung, ne graeci zu verhiiten. Unter Um- standen, wie 21, 59, 7, wircl sogar die Sache kritisch wichtig: denn die Hdschr. hat an genannter Stelle: pugna raro magis ULLa'aEla'uT utriusque partis pernicie clarior fuisset mit doppeltem Komma vor und hinter aea, welches durch Zeilenschluss in zwei Theile zerrissen ist. Das erste Zeichen kann daher nicht als s aufgefasst werden, worauf die in die Texte eingedrungene Con- jectur saeva gegrundet ist, und das zweite, von welchem die Col- lationeni nichts bemerken, belehrt uns, dass das zweite a nicht mit dem folgenden ut zu aut zu verbinden sei, wie in den meisten Ausgaben geschrieben vird, sondern den Schluss des corrupten Adjectiv bilde. Nimmt man dagegen an, c sei nach E am Ende der Zeile ausgefallen, und et habe sich vor utriusque in ut ver- schlechtert, so erhalten wir die einzige dem Sinne und Stile voll- kommen entsprechende Lesart: ulla aeca et utr.; die Orthographie wie 21, 19, 5. 21, 44, 5, und statt der disjunctiven Anknupfung die copulative, weil eben ein lange forlgesetzter, unentschiedener Kampf mit bedeutenden Verlusten beider Theile notliwendig ver- bunden sein musste, nicht Eines das Andere ausschloss. Dagegen

This content downloaded from 128.197.26.12 on Tue, 15 Oct 2013 16:17:41 PMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 4: Zu den Handschriften des Livius

ZU DEN HANDSCHRIFTEN DES LIVIUS 363

kann allerdings 22, 2, 2 (propiorem viam per paludem petit) das von schwarzer Tinte uberfahrene Apostroph am Ende der Zeile (PALUDE') unmiglich die richtige Worttrennung, andeuten wollen, sondern die von Alschefski nicht notierte Lesart der Hdschr. wird benutzt werden durfen um paludes zu emendieren, wie ja aucli 22, 3, 1 von paludes die Rede ist und Polyb. 3, 78. 79. 80 von

94i1 und E'aC$detg wor%zot spricht. Vgl. auch Periocha Liv. 22, 1. Ferner findet mani hin und wieder am Rande, von alter Tinte ge- schrieben, q, d. i. quaere, vorzugsweise bei kritisch verdorbenen Stellen, z. B. 22, 17, 3. 22, 30, 4, dereni Ueberlieferung (rita- quaesatio, oneratusprimus) aus jedem kritischen Commentare er- sichtlich ist.

Endlich bemerken wir an den versehiedenen Randern, theil- weise von erster Tinte, tironische Noten, namentlich fol. 28b. 2 Ende, 115b. 1, die am haufigsten wiederkehrende vr, bald liegend, bald stehend, bald in schiefer Richtung.

Ist mit dem bisher Erijrterten noch niclits fur die Bestimmung des Alters gewonnen, so liefse sich aus dem Gesammteindruck zahlreicher, in Cursive geschriebener Randbemerkungen leichter als aus den regelmnafsigen, steifen Uncialbuchstaben ein Moment der Entscheidung ableiten. Leider aber sind weitaus die meisten aus- geloscht worden, z. B. fol. 206a. 2. 316a. 2. Die wenigen, welche noch vollstandig erhalten, sogar theilweise mit friseher Tinte uber- fahren sind, zeigen eine Cursivschrift, welche nach dem Urtheile von L. Delisle in das VII., nicht in das VIII. Jahrhundert gehart. Sehr alt erscheint fol. 23b die Note lectisternium (zu 22, 1, 16); etwas j.inger lucius bantius fol. 9ga (zu 23, 15, 7) und consentia fol. 107' (zu 23, 30, 5).

Eine beruhigende Versicherung wollen wir nicht unterlassen dem Leser zu geben. Jene ausgetilgten Randnoten waren nicht kritischer Art, sondern entweder einfache Inhaltsangaben, oder noch haufiger eine Wiederholung im Texte vorkommender Eigen- namen. fol. 24a. 1 ist am Rande decemviri ausradiert (22, 1, 19), fol. 128'. 2 erkenut man die Spuren von lucio atilio praefecto (24, 1, 9), fol. 301a. 2 schwache Ueberbleibsel von democrates (27, 15, 15): einzig fol. 183". 2 scheinen die noch unversehrten Buchstaben piterentianus gelesen werden zu miissen, was ich mit den Eigennamen des Textes (25, 7, 11) Phileas Tarentinus und obsi- des Thurinos (Var. Tarentinos) nicht unmittelbar zu reimen vermag.

This content downloaded from 128.197.26.12 on Tue, 15 Oct 2013 16:17:41 PMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 5: Zu den Handschriften des Livius

364 MISCELLEN

Was die Collationen des cod. Put. anbetrifft, so ist die von Alschefski die genaueste, weniger genau die von G. Becker. Aber selbst wo die letztere neuerdings revidiert worden ist, kommt es vor, dass keine der beiden vorliegenden Angaben das Richtige trifft. 28, 41, 3 hat der Codex weder incolum, wie Becker, noch incolumem wie C. Morel bei Mommsen angiebt, sondern richtig incoluni, nur dass der letzte Vocal am Ende der Zeile etwas ab- gehlasst oder abgegriffen ist; auch bei dem folgenden Substantiv exercitum ist der Schlussconsonant von erster Hand getilgt. 27, 33, 10 steht nicht innecopinastam, wie Becker herichtet, sondern deutlich INrNEcopIaNaclTam, wo Becker das etwas kleine c am Ende der Zeile als griechisches z angesehen zu hahen scheint; unmittel- bar vorher ist iiber dem letzten Buchstaben von conserendi manum ein s von alter Hand uibergeschrieben. 27, 34, 10 bietet die Hdschr. recuraturus, wie Alschefski richtig bemerkt, nicht recu- saturus , wie aus dem Stillschweigen von Becker Hnd Morel ge- folgert werden mttsste. Damit sind die wenigen Zweifel gelast, welche in den Analecta Liv. beziiglich des cod. Put. noch geblieben wvaren.

Der Codex Colbertinus, Paris. 5731 verrath seine Abhaiigigkeit vom cod. Puteanus am deutlichsten durch die Verschiebung des Abschnittes 28, 22, 14 bis c. 37, 9. XVie namlich G. Becker hei Weissenborn in der Weidm. Ausg. zu 28, 22, 14 im kritischen Anhange bemerkt, springt cod. Put. mitten in der Seite von 28, 22, 14 caede auf c. 37, 9 conscriptis, fUlhrt (len Text weiter bis 29, 1, 24 imperio, holt dann die Liicke pri- morum (niaml. caede) his inde nacli, und falhrt dann mit externo (naml. imperio, 29, 1, 24) fort, wo er vor dem Nachtrage abge- brochen. Genau die namliche Ordniung oder Unor-dnung findet sich, ausser in dem Bamberg. auch im cod. Colbert., in welchem ein Schreiber saec. XIV. oder XV. zu fol. 103b col. 1 (Text: caede conscriptis) am Rainde eine durch das Beschneiden des Buchbin- ders verstiminelte Note beifiugt: Deficiunt tredecim columpne I exemplar lib' domini regis I uere post in 4a columpna primi I ii noni libri ad tale signum 9. Fol. 107b col. 2 findet sich wirklich am Bande das Zeichen (Text: uit ab ab omni imperiol primorum insequentis suppressit) und nochmals fol. 1l2a col. 2 (Text: indel externo). Da im cod. Colb. die Lucke 19 Columnen fullt, fol.

This content downloaded from 128.197.26.12 on Tue, 15 Oct 2013 16:17:41 PMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 6: Zu den Handschriften des Livius

ZU DEN HANDSCHRIFTEN DES LIVIUS 365

107", ccl. 2 bis 112' col. 2, so hat der Vf. der Note die 13 Columnen nach dem jedenfalls in grofs Folio geschriebenen Exem- plare des Konigs gerechnet, sicher nicht nach cod. Put., in welchem die Columnenzahl eine viel gr4ifsere ist. Auch die Citation des 29. Buches als des 9. niml. der dritten Dekade spricht gegen die Benutzung von cod. Put.

Die Handschrift hat am Rande zahlreiche Noten von erster, oder doch sehr alter Hand, welche meist Inhaltslemmata sind: wie zu 21, 4, 1 hannibal (das Wort ist fast ganz ausradiert, wie andere Randnoten auch, z. B. zu 21, 3, 1 und 6. 5, 6. 9, 3.) zu 21, 6, 2 saguntini f contra hannilbalem romalnorum orant I auxilium, zu 10, 3 i:f ORATIO I haNNoNis, ZU 13, 1 Oratio I alorci ad sagluntilnos, zu 15, 3 saguntum dirutum, 16, 2 Romanos metus I invadit hanlnibalis, 17, 4 BELLI I CARTAIGINIENISIS I CAUSA I Dii I ADOI

RAITi. 20, 2, wo die weggeschnittenen Buchstaben in Klammern erganzt sind [G1ALLORIUM iRRi[S]jiO FACTA DE RODMA1NIS, 22, 6 iUVENiS

i[N] | [QUiE]TE UiSV[S] I HANINi|BaILi, 23, 1 CUM QUA[NTiS] I copiis [hANNi]I

BAL [TRANIISiUiT [hi]lBE[R]Io. Diese Proben sind darum mitgetheilt, weil vielleicht die Wiederkehr der namlichen Inhaltsangaben in jungeren Handschriften einen Schluss auf die Provenienz derselben moglich macht.

An anderen Stellen sind nur bemerkenswerthe Worte am Rande wiederholt, so 21, 5, 14 Pedes, 7, 10 Tragula, 8, 10 Phalarica, 11, 7 Catapultis, 14, 3 Puberes, 21, 5 Coiiieatum, 21, 12 Ce- tratos: an wieder andern hat eine jtingere Hand grammatische Be- merkungen tibergeschrieben, wie 21, 1, 2. 2, 4 und 6. 4, 3 tiber haud geschrieben ist pro non, 21, 2, 2 uber Italiae die Worte dativus casus, und wie auch 21, 8, 8 und 12, 6 die mit tiro- nischen Noten begleiteten Randbemerkungen Acciperet (Text in- mitteret), Profitetur (Text pollicetur) exegetische und nicht kritische Bedeutung haben. Zu 21, 10, 7 aegatis hat der Ranid j (quaere ?), und eine zweite Hand hat durch ubergeschriebenes d entweder degatis oder wohl eher ad egatis geandert. Auch mag hier noch bemerkt werden, dass zu 21, 5, 4 (cartattam, Polyb li1alCa) die erste Hand am Rande ein sonderbares Merk- oder Verweisungs- zeichen zugesetzt hat; auch ist 21, 5, 3 iungendn ausradiert, wie auch Fleckeisen das storende Wor-t streichen wollte.

Was die Collation der in den Analecta Liviana behandelten Abschnitte betrifft, so ist mit Ausschluss der auch von Mominsen

This content downloaded from 128.197.26.12 on Tue, 15 Oct 2013 16:17:41 PMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 7: Zu den Handschriften des Livius

366 MISCELLEN

iibergegangenen unbedeutenderen orthographischen Varianten Fol- gendes nachzutragen:

27, 33, 7 reliquerant ist schon von erster Hand n (relin- querant) iibergeschrieben; ? 10 in necopinatam] sine copia nactam; ? 11 ist uber die Schlusssylbe von immortales von erster Hand i ihbergeschrieben. 27, 34, 5 ist uber reduxerunt schon von erster Hand a ubergeschrieben, also reduxerant; ? 7 martia von erster Hand, martii von zweiter; ? 12 civitates schon von erster Hand in civitatis verbessert.

28, 39, 19 muner, dann Rasur, auf welcher von zweiter Hand a steht, dari, so dass nicht sicher ist, ob die ursprtlngliche Lesart

0

muneris gewesen sei; am Rande N. 28, 40, 8 consulis] hatte der Codex von erster Hand cos,

welches aber ausradiert ist; ? 9 ist als Lesart erster Hand zu be- zeichnen fastiditif (der Strich fiber u und das letzte f sind nur noch schwach sicitbar), darauf Rasur von einigen Buchstabeii, quam des. u. s. xv., von zweiter Hand ist corrigiert: fastidio (nicht fastidia) uiri quam (niicht umquam); ehendas. von erster Hand venmuthlich aetmea ratio, wie auch im Put. von erster Hand cor- rigiert ist; der zweite Buchstabe ist indessen im Colb. ausradiert und von junger tand u (- aut) dariuber geschrieben; ? 13 negata auich Colh. von 2. Hand; mihi nach provintia von 2. Hand uber- geschrieben.

28, 41, 1 ne tuam; ? 2 numquam statt nullum; ? 5 futu- rast. a] ist die urspriingliche Lesart ausradiert, putas a von zweiter Hand; ? 8 accinigeris voni erster Hand, e voni zweiter Hanid der Schlusssylbe uibergeschrieben; ebendas. circumitus; ? 11 num quidem. Aus dieser Revision geht hervor, dass der Text erster Hand im cod. Colb. dem cod. Put. naher steht, als man bisher hatte glauben solien.

Jungere Pariser Handschriften. Cod. Paris. lat. 5732 (Colbert. Regius 486) saec. XIII in

grofs Folio zu zwei Columnen, praichtig geschrieben, ohne Cor- recturen; schliefst mit in Etruria pro 1 30, 41, 3; am Ende fol. 172a col. 2 von junger Hand: P. Pithou. Zahlreiche Inhalts- lemmata am Rande von erster Hand, fol. 7b col. 1 Mittuntur legati romanorum in affricam, col. 2 superbe responsum romanorum, 8a col. I legatis (sic) romanorum sinu pacem et bellum ferebat,

This content downloaded from 128.197.26.12 on Tue, 15 Oct 2013 16:17:41 PMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 8: Zu den Handschriften des Livius

ZU DEN HANDSCHRIFTEN DES LIVIUS 367

9a col. 2 Somnium quod vidit hannibal, 13b col. 1 de rupe ferro aperta, 16" col. 2 De prodigiis romanis. Genau die namlichen Lemmata kehren in cod. 5736 wieder, sogar der eben erwahnte Schreibfehler legatis.

Collation: 27, 33, 6 exitus; ? 10 nia statt nimia, wie auch Put. sec. m. und Colb. 5731; ebendaselbst sine copia natam; ? 11 . p . I forum statt ipsorum.

27, 34, 3 lutius statt livius; (? 5 reduxerant); ? 7 homines. 28, 39, 21 saguntinis et quatinus; 40, 2 coplaceret; ebendaselbst musarentq; I fabius; ? 3 hodierno dierno die; ? 6 dissenti. 41,

umn 3 XlII1 iam annum in italia obsideat; ? 4 praefereundus (im Originale wohl praeferendus mit ubergeschriebenem u); ? 5 futura est romanis; ebendas. exycide traxisse; ? 7 nunmdum; ? 12 vi- deatur statt adeatur.

28, 13, 10 tamen aliquoties sequentes dies ab excurlsionibus equitum levisq; armature . p b hee levia certamina vires sunt hasdrulbal vires prior sunt in aciem copias eduxit; der Schreiber sprang von armaturae auf temptatae.

Cod. Paris. lat. 5733, Colb. Regius 4931; Ueberschrift: T. livii de bello secundo punico liber primus incipit, und auf dem

ersten Blatte unten: Iac. Aug. Thuani. Viele Randlemmata von zweiter und von dritter Hand, z. B. 21, 1, 4 votumn hannibalis contra pacem Ro.; 21, 2, 6 hasdrubal a servo occisus; zu cap. 4 mores hannibalis et vicia subsecuntur.

Cod. Paris. lat. 5734, Titel: Titi Livii historiographi doctissimi de secundo bello punico lUber primus incipit feliciter; Subscription von erster Hand: Titi Livii patavini historiographi clarissimi de secundo bello punico totus liber explicit. Scripsit Petrus Angotto presbyter. 1418. Die Rander enthalten viele Varianten, meist mit der Bezeichnung I oder at; dass dieselben aber ziemlich werthlos sind, geht aus folgenden Beispielen hervor: 24, 42, 7 sicut] Rand von zweiter Hand, siquidem; 24, 45, 7 fidei nequaquam im Texte, am Rande von erster Hand nequicquam; ib. 46, 1 Text quia maxime, Rand qua von zweiter Hand; 46, 3 desertam partem] Rand portam wahrscheinlich von erster Hand; 48, 4 Text quam multarum, Rand militarum.

Cod. Paris. lat. 5736, in grofs Folio zu zwei Columnen, die 1. und 3. Dekade enthaltend. Titel fol. 176" col. 1: tyti livii

This content downloaded from 128.197.26.12 on Tue, 15 Oct 2013 16:17:41 PMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 9: Zu den Handschriften des Livius

368 MISCELLEN

decada tertia. Incipit liber XXI; die Inhaltslemmata am Rande mit cod. Colb. 5732 ubereinstimmend. 21, 10, 3 lhat der Rand: Oratio hannonis suadentis senatum obtestantis ne romanum cum saguntino suscitarent bellum, der Text: egit. per eos federum

Va cat.

arbitros ac testes. Oratio hannonis ... hellum. Monuisse u. s. w. so dass durch Vacat die Tilgung des theilweise in den Ausgaben geduldeten Zwischensatzes angezeigt ist. Auch diese Handschrift hat zahlreiche mit at eingefuihrte Randvarianten, doch nur von zweiter Hand, z. B. 21, 31, 6 Text minor erat fratre, Rand minore fratre; 21, 39, 9 ist das vor Hannibali ausgefallene Hannibal, welches J. F. Gronov erganzte, schon am Rande beigefiigt, doch ohne at, also wohl nur aus Conjectur; c. 43, 12 una dempto Text, Rand nam; 22, 3, 9 cohibendum ratus, Rand iratus; 22, 39, 3 iuris et potestatis, iibergeschrieben von zweiter Hand: al. prophanatis, wozu dann wohl viris statt iuris gelesen werden muss; 22, 50, 9 si nihil obstet uuscias (lies disicias) im Texte, corrigiert von zweiter Hand uiiiscias (vincere scias ?), Rand al. transeat.

Cod. Paris. 5735, als muthmafslich aus einer Ausgabe abge- schrieben, und cod. 5737 saec. XV. hat Schreiber dieser Zeilen nicht eingesehen.

EDUARD WOLFFLIN.

Zum RHETOR SENECA. Controv. I 8, 15 Putabat Plancus, summus amator Latronis,

hunc sensum a Latrone fortius dictum, a Lesbocle Graeco tenerius, qui dixit: sic Xdeaoyat wg Treljo; iaePQOV Vi2eQ/O9 xa't ira- wena. In sic steckt CIC, also 6Kxet/oitat NJg ieXog.

R. H.

(April 1874)

This content downloaded from 128.197.26.12 on Tue, 15 Oct 2013 16:17:41 PMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions