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374 Bericht: Spezielle analytische Methoden. man die organisehelSchicht in einen zwciten Scheidetrichter, schiittelt die w/iBrige Schieht mit 2--3 ml Tetraehlorkohlenstoff, w~ischt die organische LSsung mit 5--6 ml Wasser und schfittelt dann 2mal zuerst mit 10, dann mit 5 ml 0,05 n Schwefels~ure. ])as organisehe L6sungsmittel wird danach verworfen, die waBrigen LSsungen werden vereint, mit 2 Tropfen Na-Alizarinsulfonatl6sung und 2 n Na- triumacetatlSsung bis zur Rosaf~rbung versetzt. Aus einer Btirette werden 8 ml 0,001%ige DithizonlSsung in Tetrachlorkohlenstoff zugegeben und 2rain ge- schtitte]t. Die organische Schicht wird in ein 10--12 mm weites, 30 ml fassendes Colorimetrierglas iibergefiihrt, die w~l?lqge Schicht mit 2--3 m] CC]4nachgesehtittelt. Man verdiinnt mit CCI~ auf 12 ml. Gleiehzeitig wird ein Blindversuch mit den- selben Reagenzienmengen durchgefiihrt, mit Ausnahme yon Kaliumeyanid, yon welehem nur 1 Tropfen zugegeben wird. Zu der erha]tenen LSsung gibt man aus einer Mikrobtirette eine bekannte Zinksalzl6sung bis zum gleichen Farbton der AnalysenlSsung zu. -- Es k5nnen noeh 3,6/~g Zink in Nickel bestimmt werden. A. TgOFI~OW. Die Bestimmung yon Natriumoxyd in Aluminiumoxyd kann nach A. K. A~CKI- ~L]) und M. E. McL~o]) 1 auf zeitsparende, zuverl~ssige Ar~ durch Sintern mit Bor- oxydoder Bors/~ure durchgefiiinnt werden. Das Natrinm wird quantitativwasserlSslich. 0,5 g der feinpulverisierten Aluminiumoxydprobe vermischt man in einem be- deckten Platintiegel mit 0,85 g Bors~ureanhydrid oder mit 1--1,5 g Bors~ure und erhitzt zun~iehst 5 rain mit kleiner Flamme, dann weitere 5 rain mit roller Brenner- flamme. Nach Abkiihlung stiilpt man den Tiege]inhalt in einen 250 ml-Becher und koeht den Tiegel mit 10--15 ml Wasser arts. Sinterkuchen und Spiilwasser versetzt man dann mit einigen Tropfen konzentrierter Salzs/iure nnd kocht ungef~hr 5 min, bis der Sinterkuchen zerf~llt. Nach Abfiltrieren und Waschen des Filters mit heiBem Wasser bestimmt man Natrium in der LSsung mit ttilfe des Flammenphotometers oder nach der Zinkuranylacetatmethode, im letzten Fa]le entweder gewichtsanaly- tisch oder mal~analytisch durch Titration der rednzierten L5sung des Niederschlages mit Cer(IV)-salzlSsung unter Verwendung yon Ferroin als Indicator. Mitausfallen yon Bors~ure verhindert man dureh genfigend Uranylreagens (100 ml auf 5 ml ein- gedampftes Filtrat). II. ZELLNEm Zur Bestimmung der freien lind gesamten Siiure in handelsiiblieher Milchsiiure schlagen W. R. F~zEl~ und R. C. Jo~s 2 die folgende ~ethode vor, die sieh be- reits in 5 j~hrigem Gebrauch bew~hrt hat: Je naeh Konzentration der Handelsware werden in einem Wi~gegli~sehen 5 ml 22~ oder 3 ml 44--50%ige oder 1,5 ml 80~ Mi]chs~ure genau eingewogen und mit 75--100 In] dest. Wasser in einen 500 m]-ERLE~IMEYEIr fibergesptilt. Nach Zugabe yon weiteren 100 m] dest. H20 und 9 Tropfen PhenolphthaleinlSsung titriert man mit 0,5 n Natronlauge langsam unter kr~ftigem Schfittela bis zur schwachen Rosafarbung. ])ann l~l~t man den restlichen Inhalt der 50 ml-Bfirette schnell zulaufen und schfittelt kr~ftig urn. Naeh 20--30 rain ]angem Stehen titriert man mit 0,5 n Salzs~ure zuriick. Berechnnng: ml 0,5 n NaOtt • 0,045 freie Milchsi~ure in % = Einwaage • 100, (50-- ml 0,5 n HC1) • 0,045 gesamte Mflchs~ure in % = Einwaage X 100. Wenn Verf. feststellen, dal~ es bisher keine offizielle oder annehmbare Methode zur Milchs~urebestimmung gegeben hat, so mul~ hier gesagt werden, dab im 1 Analyt. Chemistry 24, 222 (1952). Aluminium Co. of Canada, Arvida, Quebec. 2 Analyt. Chemistry 24, 835 (1952). Clinton Foods Inc., Clinton, Iowa (U.S.A.).

Zur Bestimmung der freien und gesamten Säure in handelsüblicher Milchsäure

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374 Bericht: Spezielle analytische Methoden.

man die organisehelSchicht in einen zwciten Scheidetrichter, schiittelt die w/iBrige Schieht mit 2--3 ml Tetraehlorkohlenstoff, w~ischt die organische LSsung mit 5- -6 ml Wasser und schfittelt dann 2mal zuerst mit 10, dann mit 5 ml 0,05 n Schwefels~ure. ])as organisehe L6sungsmittel wird danach verworfen, die waBrigen LSsungen werden vereint, mit 2 Tropfen Na-Alizarinsulfonatl6sung und 2 n Na- triumacetatlSsung bis zur Rosaf~rbung versetzt. Aus einer Btirette werden 8 ml 0,001%ige DithizonlSsung in Tetrachlorkohlenstoff zugegeben und 2ra in ge- schtitte]t. Die organische Schicht wird in ein 10--12 mm weites, 30 ml fassendes Colorimetrierglas iibergefiihrt, die w~l?lqge Schicht mit 2--3 m] CC]4 nachgesehtittelt. Man verdiinnt mit CCI~ auf 12 ml. Gleiehzeitig wird ein Blindversuch mit den- selben Reagenzienmengen durchgefiihrt, mit Ausnahme yon Kaliumeyanid, yon welehem nur 1 Tropfen zugegeben wird. Zu der erha]tenen LSsung gibt man aus einer Mikrobtirette eine bekannte Zinksalzl6sung bis zum gleichen Farbton der AnalysenlSsung zu. - - Es k5nnen noeh 3,6/~g Zink in Nickel bestimmt werden.

A. TgOFI~OW.

Die Bestimmung yon Natriumoxyd in Aluminiumoxyd kann nach A. K. A~CKI- ~L] ) und M. E. McL~o]) 1 auf zeitsparende, zuverl~ssige Ar~ durch Sintern mit Bor- oxydoder Bors/~ure durchgefiiinnt werden. Das Natrinm wird quantitativwasserlSslich.

0,5 g der feinpulverisierten Aluminiumoxydprobe vermischt man in einem be- deckten Platintiegel mit 0,85 g Bors~ureanhydrid oder mit 1--1,5 g Bors~ure und erhitzt zun~iehst 5 rain mit kleiner Flamme, dann weitere 5 rain mit roller Brenner- flamme. Nach Abkiihlung stiilpt man den Tiege]inhalt in einen 250 ml-Becher und koeht den Tiegel mit 10--15 ml Wasser arts. Sinterkuchen und Spiilwasser versetzt man dann mit einigen Tropfen konzentrierter Salzs/iure nnd kocht ungef~hr 5 min, bis der Sinterkuchen zerf~llt. Nach Abfiltrieren und Waschen des Filters mit heiBem Wasser bestimmt man Natr ium in der LSsung mit ttilfe des Flammenphotometers oder nach der Zinkuranylacetatmethode, im letzten Fa]le entweder gewichtsanaly- tisch oder mal~analytisch durch Titration der rednzierten L5sung des Niederschlages mit Cer(IV)-salzlSsung unter Verwendung yon Ferroin als Indicator. Mitausfallen yon Bors~ure verhindert man dureh genfigend Uranylreagens (100 ml auf 5 ml ein- gedampftes Filtrat). II. ZELLNEm

Zur Bestimmung der freien lind gesamten Siiure in handelsiiblieher Milchsiiure schlagen W. R. F~zEl~ und R. C. J o ~ s 2 die folgende ~ethode vor, die sieh be- reits in 5 j~hrigem Gebrauch bew~hrt hat: Je naeh Konzentration der Handelsware werden in einem Wi~gegli~sehen 5 ml 22~ oder 3 ml 44--50%ige oder 1,5 ml 80~ Mi]chs~ure genau eingewogen und mit 75--100 In] dest. Wasser in einen 500 m]-ERLE~IMEYEIr fibergesptilt. Nach Zugabe yon weiteren 100 m] dest. H20 und 9 Tropfen PhenolphthaleinlSsung titriert man mit 0,5 n Natronlauge langsam unter kr~ftigem Schfittela bis zur schwachen Rosafarbung. ])ann l~l~t man den restlichen Inhalt der 50 ml-Bfirette schnell zulaufen und schfittelt kr~ftig urn. Naeh 20--30 rain ]angem Stehen titriert man mit 0,5 n Salzs~ure zuriick.

Berechnnng: ml 0,5 n NaOt t • 0,045

freie Milchsi~ure in % = Einwaage • 100,

( 5 0 - - ml 0,5 n HC1) • 0,045 gesamte Mflchs~ure in % = Einwaage X 100.

Wenn Verf. feststellen, dal~ es bisher keine offizielle oder annehmbare Methode zur Milchs~urebestimmung gegeben hat, so mul~ hier gesagt werden, dab im

1 Analyt. Chemistry 24, 222 (1952). Aluminium Co. of Canada, Arvida, Quebec. 2 Analyt. Chemistry 24, 835 (1952). Clinton Foods Inc., Clinton, Iowa (U.S.A.).

2. Auf H~ndel, Industrie und Landwirtsehaft beztigliehe. 375

Deutsehen Arzneibueh, Ausgabe 6, naeh der yon ihnen angegebenen Methode bereits seit 1926 die Untersuchung der Milehsgure auf ihren Gehalt an Laetylmilch- sgure durehgeftihrt wird (d. Ref.). J. Kocm

Um in Cholinsalzen fliichfige Amine (Trimethylamin) zu besfimmen~ die als Verunreinigungen vorhanden sein kOnnen, treibt man die Amine naeh t~. I-I. Cu~- DIFF und J. A. RIDDICK 1 dureh einen Luftstrom bei 25--30~ aus der alkalischen LSsung aus. HSher darf die Temperatnr nieht sein, da bei 40~ bereits merkliche Zersetzung des Chotins zu Trimethylamin eintritt. - - Aus/ghrung. In dem kleinen, mit Gaseinleitungs- und Ableitntngsrohr versehenen I~eaktionsgef~g befinden sieh 50 ml Natronlauge (300 g NaOH in 1 1), denen man 50 ml der Cholinsalzl6sung zu- fiigt. Die Wandungen sptilt man mit wenig Wasser ab. In den als Vorlage dienenden E R L ~ Y E ~ - X o l b e n gibt man 50 ml Eisessig, weitere 10 ml Eisessig kommen in das den Absehlul3 bildende Reagensglas. Nach Zusammenstellung der Apparatur leitet man 75 min lang gereinigte Luft dnreh, so dab kontinuierlieh Blasen dureh die alkalische Cholinl6sung anfsteigen. Hierauf vereint man im Kolben beide Eis- essiglSsungen, versetzt mit 15 ml Essigsi~ureanhydrid und h~lt 5 min in sehwaehem Sieden. Naeh Abkiihlung ftigt man 1 Tropfen KristallviolettlSsung (1 g in i00 ml Eisessig) hinzu und titriert mit 0,1 n Perehlorsi~urel6sung auf Blaugrfin.

I-I. FREYTAG.

3Iethyhnethaerylat kann man nach St. PAL NOOA~E, L. 1~. PERKINS nnd A. It . I -I~E 2 in Gegenwart yon Perjodss mit Permanganat titrieren, wobei das Permanganat zwei ItO-Gruppen an die Doppelbindung anlagert ntnd die Perjod- s~ure das so gebfldete Diol spaltet. - - Ausfi~hrung: Um das ]V[onomere ants Polymerisaten abzutrennen, 16st man 1 g Polymethylmethaerylat in 40 ml Eis- essig, f~llt d~s Polymere dnreh Zutropfen yon 25 ml ~u unter I~fihren wieder aus ntnd destilliert 20 ml Flfissigkeit langsam ab. Im Destillat ist praktiseh alles monomere Methylmethaery]at enthalten. Znr Bestimmnng vermischt man 5 ml 50 volumprozentige Sehwefels~ure mit 1 ml 20%iger w ~ r i g e r (t~gheh friseh her- zustellender) Perjods~ure, kiihlt in Eiswasser, gibt eine 6 mg ~ethylmethaerylat m6gliohst nticht fibersehreitende ~enge Destillat hinznt und titriert mit 0,02 n KMn04-LSsnng, bis ein rosa Farbton 1 rain bestehen bleibt. 1 Millis K ~ n O 4 entspricht 21,7 mg Methylmethaerylat. Die Ergebnisse sind auf • 50/0 genau. - - Bei Anwendung grSgerer Mengen als 6 rag der zu bestimmenden Verbindung in einer Titration ist der Endpunkt wegen St6rung dureh Reduktionsprodnkte des Permanganats in zunehmendem ~al~e sehwieriger zu erkennen. - - Andere unge- s~ttigte Verbindungen lassen sieh, soweit sie in ws Essigs~ntre 16s]ieh sind, auf dieselbe Weise bestimmen, z. ]3. Methylacrylat, Acrylonitril und Styrol.

F. N E v ~ _ ~ .

Der Naehweis der Poly~ithylenglykole gelingt nach E. B ~ K ~ leieht und sicher auf Grund ihrer gleichzeitigen LSsliehkeit in Wasser und Benzolkohlenwasserstoffen (in Benzinkohlenwasserstoffen, _~ther, CSe usw. sind sie sehwer his unlSslich) sowie auf Grund der folgenden t~llnngs- und Farbreaktionen in Salben, Z~pfchen, Melkfetten usw., wenn diese frei yon Glycerin und einfaehen Glykolen sind. Nieder- schl~ge entstehen mit ttgCl~, Jodjodkalium, K~ttgJ~, KBiJ~. Permanganat in saurer, neutraler und alkaliseher L6sung, Diehromat in saurer LSsung werdent

AnMyt. Chemistry 24, 910 (1952). Commercial Solvents Corp., Terre t taute, Ind. (USA).

Analyt. Chemistry 24, 512 (1952). E. I. du Pont de Nemours & Co., Inc., Wilmington, I;el. (USA).

Fette n. Seifen 54, 85 (1952). Chem. Landesuntersuehungsamt Reutlingem