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Zur Geschichte der periodischen Atomistik

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Page 1: Zur Geschichte der periodischen Atomistik

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Bei 1;Zngerem Kochen mit Wasser geht unsere Saure in Isatropa- siiure iiber. Es kann sornit keinem Zweifel unterliegen, dass wir Atropasaure i n Handeu haben.

Bereits friiher I ) haben wir gezeigt, dass es gelingt, a n die Atropaviiure unterchlorige Saure anzulagern uud so eine gechlorte Siiure zu erhalten, welche bei der Reduktion Tropasaure liefert. E a i s t s o m i t d u r c h d i e s e U n t e r s u c h u n g e n d a s P r o b l e m d e r S y n t h e s e d e r T r o p a s a u r e ge l i i s t .

483. L o t h a r Meyer: Znr Geschichte der periodiachen Atomietik. (Eingegaugen am 2. Kovember; verl. in der Sitznng von Hrn. A. Pinuer.)

Wider mein Erwarten hat meine, S. 259 dieser Berichte abge- druckte, wie ich glaubte, sehr objektiv gehaltene Note eine heftige Rntgegnung des Hrn. M e n d e l c j e f f hervorgerufen2). Urn diese schon zu langen Erhterungen nicht noch weiter auszudehnen, beinerke ich darauf nur folgendes.

Was ich im December 1869 Gber die Periodicitat der C‘g 4 1 en- ecliaften schrieb, hatte ich gefunden, bevor niir der in demselben Jahre i n der Zeitschrift fiir Chernie veroffentlichte Auszug aue Hrn. M e n d e l e j e f f ’ s Arbeit zu Gesichte kam. Natiirlich aber habe ich ~ i u r aas fiir mich in Anspruch genommen, was dieser nicht enthielt und was mir an ihm der Verbesserung bediirftig schien. Hr. M e n d e - I e j e f f giebt n u n an, dass seine damaligen in r u s s i s c h e r Sprache erschierieneri Abhandluiigen alles das enthalten haben , was ich ver- besserte und hinzufugte, und macht niir zurn Vorwurfe, dass ich mir nicht seine OriRinalabtiandlungen rerschafft habe. Mir aber scheint es eine zu weit gehende Forderung, dass wir deutschen Chemiker, ausser den in gerrnanischen und rnmanischen, auch noch die in sla- vischen Sprachen erscheinenden Abhandlungen lesen und die deutschen Berichte iiber ihren Inhalt auf ihre Genauigkeit priifen sollen.

Ferner findet Hr. M e n d e 1 e j e ff meirien Auspruch , er hatte in seiner 1871 in L i e b i g ’ s Annalen veroffentlichten Abhandlung meine in derselben Zeitschrift 1870 erschierieue citiren sollen, ganz unge- rechtfertigt. Ich bleibe der Ansicht, dass er eie hatte erwahoen sollen, selbst wenn sie nicht einrnsl soviel enthielt, wie e r , nach seiner jetzigen Angabe (S. 1801 dieser Rericlite) in eirier friiheren russischen I’ublikation in ihr als niitzlich anerkannte. Er hatte damit sich selbst den bosen Schein , mich geflissentlich zu ignorireri, und w e beiden

1) Diese Berichte XITI. 376 . 2) Diese Berichte I i G 9 .

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diese Erijrterungen erspnrt. I n letztere wiirde ich rneinerseira iiber- haupt nicht eingetreten sein, hiitte mich nicht der S. G dieser Rerichte abgedruckte Brief des Hrn. W i i r t z dazu veranlasst. Den Vorwurf, dass i c h i h n riicht geniigend citirt hltte, wiirde mir Hr. M e n d e l e j e f f , auch wenn er wollte (vergl. S. 1798 dieser Bericbte), irn Ernste nicht machen kijnnen. Es hat sich wohl kaum jemand so sehr bernuht, den Ergebnissen der Forschungen des Hrn. M e n d e l e j eff allgemeine Ver- breitung iind Anerkenniing zn verschnffen, als ich es in den seither er- schienenen drei Auflagen rneiner ,,Modernen Theorien dsr Chemie' gethan habe.

T i i b i n g e n , 31. Oktober 1880.

484. Ad. Claus: Ueber die Cymolsulfonaauren. (Eingegaogen am 10. Novmeher.)

S a c h dem irn letzten Heft dieser Rerichte (S. 1871) enthaltenen Auszug einer in der Gazz. chim. X, 254, erschienenen Mittheilung ,,Ueber die Sulfonshren des Cymols', rntrcht rnir daselbst Hr. S p i c a den Vorwurf: e i n e s e i n e r A n k i i n d i g u n g e n i i b e r s e h e n u n d a u c h ,,wie g e w i j h n l i c h i n D e i i t s c h l a n d ' , d i e a l t e r e n i t a l i e n i s c h e n A r b e i t r n n i c h t e r w i i h n t zu h a b e n . - D e r n g e g e n i i b e r s c h e i n t m i r d i e R i c h t i g s t e l l u n g der. T h a t s a c h e n g e b o t e n !

Zunlchst ist in den d te ren der vnn H r n . S p i c a citirten Arbeiten (Gazz. cbim. IV, 113) allerdings von einem zweiten cyrnolsulfonsaureri Barytsalz die Kede, welches in g e r i n g e r M e n g e entstpht, s c h w e r e r l i je l ich i s t als das gewijhnliche (mit 3 H , 0) und 1-14 Molekiilen Krystallwasser (also n i c h t 12 pCt.) entbalt. Da das von uns (diese Rericbte XIII, 001) erhtlltene Barytsalz v ie1 l e i c h t e r l i j s l i c h i s t a h das gewiihnliche, so konnten wir wohl nicbt gut auf den Gedanken komrnen, dass wir das aben erwiihnte Salz des Hrn. P a t e r n o unter Handen hl t ten, und dlr ails dem Paracymol sich wohl nur z w e i Sulfonssuren ableiten werden, so hiitte ich, w e n n die altere Angabe des Hrn. P a t e r n o a b s o l u t erwahnt werden m u s s t e , nur darauf aufmerksani machen kijnnen, dass das von i h m erwiihnte Salz wohl n i c h t VOII dem Paracynol deriviren kijnnte, sondern irgend einer V e r u n r e i n i g u n g seine Entstehung zu verdanken haben diirfte - dass ich dieser Bemerkung dlrs Unerwahntlassen der eigentlich nur nebensachlich gemnchten friihern Angabe vorgezogen habe, wird rnir Hr. P a t e r n o , hoffe ich, nicht ubelnehrnen, aber den Vorwurf, seiner llteren Arbeit , n i c h t d i e g e b i i h r e n d e A u f r n c r k s a r n k e i t ' g e - s c h e n k t zu haben (diese Bericbte XIII, 1873), wird rnir N i e m a n d darnus machen k 6 n n e n.