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LEITARTIKEL Deutschlands Maschinenbau – ein Auslaufmodell? Angesichts der Pleitewelle, die in den vergangenen Jahren vor allem über die Branche hinwegbrandete, könnte man auf solche Gedanken kommnen. Die EU- Kommission wollte es nun ganz genau wissen und ließ vom Ifo-Institut eine Studie anfertigen, die klären sollte, wie es um die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Maschinenbaus tatsächlich bestellt ist. Die Ergebnisse liegen nun vor und sind ernüch- ternd. Zwar bescheinigen die Ifo-Forscher dem EU-Maschinenbau alles in allem eine gute Wettbe- werbsfähigkeit am Weltmarkt, doch trüben zahlreiche Schwachstellen das Bild. Vor allem bei Standardpro- dukten mußten in den letzten Jahren beträchtliche Marktanteilsverluste hingenommen werden, wodurch sich der „Rückzug in die Nische“ weiter verdichtete. Aus Sicht des einzelnen Herstellers „mag dies eine taugliche Lösung sein“, so die Einschätzung des VDMA. Aus der Gesamtschau aber, warnt der Branchenverband, „in der der Maschinenbau als Lieferant moderner Produktionsmittel die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Wirtschaft mitprägt, kann dies auch als Schwächung des Standorts Europa interpretiert werden“. Noch besorgniserregender erscheint die Erkenntnis, daß sich die internationale Technologieführerschaft der Europäer primär auf den „mechanischen Bereich“ bezieht. Erhebliche Defizite haben die Forscher dagegen bei der Nutzung der sogenannten neuen Technologien ausgemacht, der Mikroelektronik etwa, oder der Sensor- und Steuerungstechnik. Hier hängt Europas Maschinenbau laut VDMA, „im Schlepptau anderer europäischer Industrien, die weltweit zweitklassig sind“. Diese Befunde gelten natürlich auch für den deutschen Maschinenbau, der immerhin rund 40 Prozent der europäischen Produktion auf sich verei- nigt. In technischer Hinsicht nimmt er zwar noch immer die Spitzenposition in Europa ein, doch leider auch beim Preis. Was also ist zu tun? Die Empfehlungen des VDMA bleiben reichlich vage. Die Feststellung, der deutsche Maschinenbau habe sich in seiner Struktur wohl noch nicht richtig auf den globalen Wettbewerb einge- stellt, ist wenig hilfreich, denn sie gibt keine Auskunft über das „Wie“. Genau darüber gilt es nun nachzu- denken – beim Verband, noch mehr aber in den Unternehmen. Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21 3 Maschinenmarkt Zweitklassig JÜRGEN SCHREIER

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LEITARTIKEL

Maschinenmarkt

Maschinenmarkt

JÜRGEN S

Deutschlands Maschinenbau – ein Auslaufmodell?

Angesichts der Pleitewelle, die in den vergangenen

Jahren vor allem über die Branche hinwegbrandete,

könnte man auf solche Gedanken kommnen. Die EU-

Kommission wollte es nun ganz genau wissen und

ließ vom Ifo-Institut eine Studie anfertigen, die klären

sollte, wie es um die Wettbewerbsfähigkeit des

europäischen Maschinenbaus tatsächlich bestellt ist.

Die Ergebnisse liegen nun vor und sind ernüch-

ternd. Zwar bescheinigen die Ifo-Forscher dem

EU-Maschinenbau alles in allem eine gute Wettbe-

werbsfähigkeit am Weltmarkt, doch trüben zahlreiche

Schwachstellen das Bild. Vor allem bei Standardpro-

dukten mußten in den letzten Jahren beträchtliche

Marktanteilsverluste hingenommen werden, wodurch

sich der „Rückzug in die Nische“ weiter verdichtete.

Aus Sicht des einzelnen Herstellers „mag dies eine

taugliche Lösung sein“, so die Einschätzung des

VDMA. Aus der Gesamtschau aber, warnt der

Branchenverband, „in der der Maschinenbau als

Lieferant moderner Produktionsmittel die

Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Wirtschaft

mitprägt, kann dies auch als Schwächung des

Standorts Europa interpretiert werden“.

Noch besorgniserregender erscheint die Erkenntnis,

daß sich die internationale Technologieführerschaft

der Europäer primär auf den „mechanischen Bereich“

bezieht. Erhebliche Defizite haben die Forscher

dagegen bei der Nutzung der sogenannten neuen

Technologien ausgemacht, der Mikroelektronik etwa,

oder der Sensor- und Steuerungstechnik. Hier hängt

Europas Maschinenbau laut VDMA, „im Schlepptau

anderer europäischer Industrien, die weltweit

zweitklassig sind“.

Diese Befunde gelten natürlich auch für den

deutschen Maschinenbau, der immerhin rund 40

Prozent der europäischen Produktion auf sich verei-

nigt. In technischer Hinsicht nimmt er zwar noch

immer die Spitzenposition in Europa ein, doch leider

auch beim Preis. Was also ist zu tun?

Die Empfehlungen des VDMA bleiben

reichlich vage. Die Feststellung, der

deutsche Maschinenbau habe sich in

seiner Struktur wohl noch nicht richtig

auf den globalen Wettbewerb einge-

stellt, ist wenig hilfreich, denn sie gibt

keine Auskunft über das „Wie“.

Genau darüber gilt es nun nachzu-

denken – beim Verband, noch mehr

aber in den Unternehmen.

Zweitklassig

, Würzburg 103 (1997) 21 3

CHREIER

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LESERBRIEFE

Maschinenmarkt

Die Redaktion behält sichvor, Leserbriefe gekürzt zuveröffentlichen.

Eigensichere Systeme

Maschinenmarkt 103 (1997) 6,Seite 26–27

In diesem Artikel wird,neben einer Beschreibungder Möglichkeiten für Auto-matisierungslösungen mitProdukten der Firma Pep-perl + Fuchs, nachfolgendeAussage gemacht: „Willman mit einem Feldbusdirekt in Ex-Bereiche hin-einfahren, muß dieser derForderung Eigensicherheitgenügen, das heißt, dieEnergieflüsse auf dem Bus-kabel dürfen nicht unzu-lässig groß werden.“ War-um? Ein Feldbussystem im Ex-Bereich muß nichteigensicher sein!

Eigensicherheit ist nureine von sieben Zünd-schutzarten, die im Explo-sionsschutz angewandtwerden. Die Auswahl derZündschutzart erfolgt nachAufgabenstellung und be-nötigter Leistung. Grund-sätzlich bei Installationenim Ex-Bereich ist die VDE0165/IEC 79-14 (Errichtenelektrischer Anlagen inexplosionsgefährdeten Be-reichen) zu beachten. ImFalle der Busleitungen im Ex-Bereich für „nichteigensichere Systeme“ sindzum Beispiel Leitungen mit einem Mindestquer-schnitt von 0,5 mm2 zuverwenden. Die Produkt-reihe Modex von Firma Bar-tec basiert auf der Zünd-schutzart druckfeste Kap-selung. Elektrische Kom-ponenten oder elektroni-sche Baugruppen werdenhier in speziell entwickel-ten Kunststoffgehäuseneingebaut. Diese könnenüber Klemmen in erhöhterSicherheit angeschlossenwerden. Interfaceelektro-niken für CAN- und Inter-bus haben ihre Feldtaug-lichkeit in vielen Anwen-dungen bereits unterBeweis gestellt. Eingebautin Modex-Gehäuse, kön-nen Busanbindungen, diebisher nur im sicherenBereich möglich waren,direkt im Ex-Bereich Zone 1realisiert werden. Genorm-

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te Busprotokolle werdendurchgängig angewandt,eine neue Busvariante und damit verbundenzusätzliches Know-how istnicht erforderlich. AlleModex-Module sind auf die Zündschutzart EEx degeprüft und zugelassen.Dadurch stehen hohe Lei-stungen zur Verfügung.Aktoren und Sensoren wiezum Beispiel GassensorenEEx me[ia], Taster EEx d,Magnetventile EEx m oderLeuchtmelder EEx d, diesich beim Anwender imFeld bereits bewährthaben, können direkt imEx-Bereich angeschlossenwerden.

Für den Anschluß voneigensicheren Sensorenund Aktoren bietet das Pro-gramm Lösungen für jedeAnwendung, wie Trenn-schaltverstärker, Meßum-formerspeisegeräte, Bar-rieren und verschiedenesmehr. Durch das breiteModex-Programm könnensehr flexibel Lösungen für unterschiedliche Auf-gabenstellungen realisiertwerden. Das hier beschrie-bene System – mit Stan-dardbussen „nicht eigen-sicher“ – wird bereits inmehreren Anlagen im Ex-Bereich eingesetzt. Es zeigtsomit, daß ein Bussystemim Ex-Bereich nicht eigen-sicher sein muß.

ERHARD MÜNCH,Produktmanager, Modex Bartec Componenten und Systeme GmbH, Bad Mergentheim

Erfassenvon Stoffströmen

Maschinenmarkt 103 (1997) 1/2,Seite 20–22

Leider ist das auf Seite 20abgedruckte Bild auf demKopf stehend dargestellt.Zu sehen ist das an denbeiden Schraubenschlüs-seln, die in dieser Positionso nicht vorhanden seinkönnen. Der entscheidendeFehler an diesem Abdruckliegt in der Beschneidungder Ränder. Hier wurdendie Erfassungs- und Luft-schleiereinrichtung – und

darum geht es ja in diesemBeitrag – weggeschnittenund sind kaum noch imAnsatz zu sehen. Selbst einFachmann kann mit die-sem Foto nichts anfangen.Ein Bezug zur erklärendenPrinzipskizze auf Seite 22ist nicht mehr herzustellen.

DIPL.-ING. MANFRED PESTEL,Pestel Umwelttechnik, Köln

PC-Kauf optimal vorbereiten

Maschinenmarkt 102 (1996) 46,Seite 48–53.

Ich bin Student an derFachhochschule Bielefeld,Fachbereich Maschinen-bau. Mit Freuden habe ichIhren Bericht bezüglichder Verwendung von Com-putern in Unternehmengelesen. Besonders imAbschnitt über Betriebs-systeme fand ich OS/2wieder und war sehr er-staunt, daß Sie über OS/2berichten, zumal OS/2, wie ich oft mit Bedauernfeststelle, in Betrieben garnicht so bekannt ist. Auch berichten nicht vieleüber OS/2. Das ist sehrschade, da es, wie ich finde,zu den leistungsfähigstenBetriebssystemen gehört,die es gibt.

Privat nutze ich nur OS/2und versuche, meinemBekanntenkreis OS/2 nä-herzubringen. Auch in derFachhochschule betreueich ein Projekt, bei dem esdarum geht, einen Warp-Server in ein bestehendesNetz einzubringen und dieClients entsprechend um-zustellen. Organisiert binich im Team OS/2 Deutsch-land und vertrete zusam-men mit einem Bekanntendie Ortsgruppe Bielefeld.Wie gesagt, mehr positiveBerichte zu und über OS/2-Warp und andere Versio-nen. Weiter so! Übrigens:Das Team OS/2 ist auch im Internet vertreten unterhttp://www.teamos2.deoder http://www.teuto.de/teamos2.

KAI RICHTER,Team OS/2, Bielefeld

Die Stunde Null

Maschinenmarkt 102 (1996) 35,Seite 18–19

Mit Interesse las ich denArtikel von Herrn Bohlezur Währungsunion. Er-staunt war ich über die imBericht zitierten Aussagenvon Herrn Dr. Otmar Franz.Hierzu einige Fakten: EinZusammenhang zwischenWährungsunion und Wirt-schaftswachstum ist durchnichts zu belegen. ImMaastrichter Vertrag wirdnirgends eine europaweiteStabilitätspolitik definiert,eine dem deutschen Stabi-litätsgesetz vergleichbareRegelung gibt es nicht. MitInkrafttreten des Vertragswird das deutsche Stabili-tätsgesetz de facto abge-schafft. Die Stabilitätskri-terien für den Euro sind nir-gends festgelegt. Der Außen-wert des Euro soll durchqualifizierten Mehrheitsbe-schluß vom EuropäischenRat festgelegt werden. Dieangesprochenen Inflations-katastrophen werden sichangesichts der Zentral-bankpolitik in den west-europäischen Ländern inabsehbarer Zeit mit Sicher-heit nicht ereignen. Ver-steckte Preissteigerungenkann es allerdings durchdie Währungsunion selbstgeben. Die beschriebeneEuroeinführung ist einklassisches Beispiel für dieProblematik von Gresham’sLaw (Hortung der stabilerenWährung, instabile Wäh-rung wird aufgegeben). Be-vor eine Tendenz zur Steu-ersenkung besteht, mußzuerst die Umsatzsteuer in Deutschland auf euro-päisches Niveau erhöhtwerden. Selbstverständlichwerden die Banken dieUmwechselkosten auf dieKunden abwälzen.

CARSTEN PRIEBE, Dr. Priebe und Partner Organsiationsbera-tung, Bretten

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

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UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Maschinenmarkt

Die beiden großen Inustrieverbände, VDMA und ZVEI, äußerten sich

positiv über den Verlauf der diesjährigen Hannover-Messe. Die Elek-

troindustrie erwartet für das 2. Halbjahr eine Belebung ihrer Bran-

chenkonjunktur. Der Maschinenbau registrierte in Hannover ein stär-

keres Interesse der Inlandsbesucher.

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Auch im 50. Jahr seit ihrerGründung präsentierte sichdie Hannover-Messe in blen-dender Verfassung. Mit rund305000 Besuchern – imstrukturidentischen Ver-gleichsjahr 1995 kamen299000 Interessenten (1996:328000) – erfüllten sich dieErwartungen des Veranstal-ters deutlich. Nicht einge-rechnet ist hierbei die großeZahl der privaten Besucheranläßlich der Jubiläumsfeieram letzten Messetag. Die7259 Aussteller (1995: 7085,1996: 7084), die eine Hallen-fläche von 252176 m2 (1995:237292 m2, 1996: 260182 m2)belegten, bewerten denErfolg ihrer Messebeteiligungganz überwiegend positiv.Einzelne Branchen beklagenzwar die schwierige wirt-schaftliche Situation, insge-samt jedoch blicken dieAussteller der diesjährigenHannover-Messe nach demTiefpunkt im vergangenenJahr wieder deutlich optimi-stischer in die Zukunft. Nacheiner langanhaltenden Inve-stitionsschwäche im Inlandsieht man beim VDMA eineBelebung der Nachfrage.Zahlreiche Aussteller gabenan, daß das Fachbesucher-interessse qualitativ wiequantitativ ihre Erwartungenübertroffen habe. Für 1997rechnet der deutscheMaschinen- und Anlagenbau

dank der anziehendenInlandsnachfrage mit einemProduktionsplus von 3%.Auch die Aussteller aus demBereich der Elektroindustriegeben sich mittlerweilezuversichtlicher, da esvoraussichtlich im 2. Halb-jahr zu einer Belebung derBranchenkonjunktur kommenwerde. Ein kurzfristiger undnachhaltiger Abbau desInvestitionsstaus sei abernicht zu erwartern, relativiertder ZVEI. Von den 7259Ausstellern kamen zur dies-jährigen Hannover-Messe3414 Unternehmen aus demAusland (Vorjahr 2904). Siedemonstrierten auf rund80 000 m2 ihre Leistungs-stärke in den unterschiedlich-sten Angebotsbereichen.

Hannover-Messe im Jubiläumsjahrsignalisiert konjunkturelle Trendwende

Ziel verfehlt

Waigel will auf Biegen undBrechen Kohls Lebenswerk,die Europäische Währungs-union, umsetzen. Dafür darfer sich aber nur zu drei Pro-zent der Wirtschaftsleistungverschulden. Dieses Ziel istderzeit aber ohne entspre-chende Finanzkosmetik oderSparstriche nicht zu errei-chen. Schon jetzt erwartendie Forschungsinstitute fürdie kommende Steuerschät-zung Mindereinnahmen vonbis zu 20 Milliarden Mark.Die magischen drei „Euro-Prozent“ wird Deutschlandvermutlich verfehlen.

Strahlende USA

In Amerika überschlagensich die guten Wirtschafts-nachrichten. Das Landscheint sich in einem wirt-schaftlichen „Tugendkreis“ zu befinden, in dem jedepositive Entwicklung in eineandere mündet und diesestärkt. An die Möglichkeiteiner Rezession verschwen-det niemand einen Gedan-ken. Mehr als ein ersterSchritt auf einem langen Wegist dies nicht.

Patentrezept

Seit Jahren schon fordertder Sachverständigenrateine bessere Wirtschafts-und Finanzpolitik, ruft nacheiner schlüssigen Finanzpoli-tik, nach Subventionsabbauund nach einer Eindämmungder viel zu hohen staatlichenKreditaufnahme. Der Erfolgdieser Rezepte läßt sichbisher kaum demonstrieren,denn die Bundesregierunghält sich nicht an den Ratund seine Ratschläge. Aberfür die Therapie der sachver-ständigen Experten sprichtallemal die Plausibilität.

Vacom in Jenaerobert festen Platz

Die Vacom GmbH in Jenafeiert ihr fünfjähriges Firmen-jubiläum. In den vergange-nen fünf Jahren hat sich auskleinsten Anfängen herausein Unternehmen entwickelt,das sich im Markt für Vaku-umtechnik etabliert hat. Zu den zuerst vertretenenProdukten gehörten Vakuum-bauteile und -kammern vonITL und Vakuummeßgerätevon Granville-Phillips. Hinzu-gekommen sind inzwischenIonenzerstäuberpumpenvon Physical Electronics undelektrische Durchführungenvon Ceramaseal. Den Höhe-punkt bildet die hauseigeneEntwicklung des AtmionWeitbereichsmanometers.

BASF Lacke + Farbennoch nicht zufrieden

Die BASF Lacke + Farben AG(BASF L+F), ein Unternehmender BASF-Gruppe, erzielte im Geschäftsjahr 1996 beieinem leicht gesunkenenUmsatz von 1,72 Mrd. DM(Vorjahr 1,74 Mrd. DM) einErgebnis vor Ertragssteuernin Höhe von 13 Mio. DM(Vorjahr: minus 83 Mio. DM).Damit erzielte das Unterneh-men ein positives, aber nochnicht befriedigendes Ergeb-nis. Die neue BASF L+F kon-zentriert sich nach Abschlußder Restrukturierung auf die Kernarbeitsgebiete Fahr-zeuglacke, Autoreparatur-lacke und Industrielacke.

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

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UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

KOMMENTAR

Bild

: DIH

TTRENDS

Bessere Schalldämmungsowie der Trend zu kleinerenMaschinen und Geräten mithöherer Leistung bestimmtderzeit die Auslegung vonDieselmotoren für Industrie-,Land- und Baumaschinen.Varity Perkins, mit mehr als800 Erstausrüstungskundenin aller Welt und 400 Stütz-punkten in 160 Ländern, hatdiesen Forderungen mitNeuentwicklungen Rechnunggetragen. Das Stammwerkim englischen Peterborough,die Werke in Shrewsburyund Stafford sowie 14Lizenznehmer in aller Weltproduzieren jährlich 300 000Diesel- und Gasmotoren imLeistungsbereich zwischen3,5 und 1879 Kilowatt. 1996erzielte die Gruppe mit 4500Mitarbeitern einen Umsatzvon über 2 Mrd. DM, diedeutsche Tochter übrigensrund 80 Mio. DM. Deutsch-land ist damit nach Großbri-tannien der zweitwichtigsteeuropäische Markt. David

Foster, seit 22 Jahren inDeutschland und seit 1985Geschäftsführer der deut-schen Tochtergesellschaft,stellt derzeit eine Belebungdes Geschäftes bei denLandmaschinen- und Indu-striebranchen fest. Neukon-struktionen der Anwenderwürden allerdings durchwegeine Bauraumverkleinerungmit sich bringen: „Wo früherein Sechszylindermotor ver-wendet wurde, wird jetzt einTurbo-Vierzylinder gleicherLeistung eingebaut,“ stellt erfest. Zudem sei das Geschäftschnellebiger geworden; dieProduktlebenszyklen bei denMaschinenherstellern hättensich gegenüber früher aufauf fünf Jahre halbiert, quasiim Gegenzug konnten dieÖlwechselintervalle auf 500Stunden verdoppelt werden– eine vor allem von dendeutschen Kunden angesto-ßene Entwicklung. Zu diesenzählen neben Clark undLinde auch Jungheinrich.

Geringes Volumen von Einbaumotorenwird für Varity Perkins zum Verkaufsargument

Mas

Was in der Praxis üblich ist, wird auf Fachmessenkaum demonstriert: Die Zusammenarbeit zwi-

schen Lackerzeuger und Lackieranlagenhersteller – imBereich der Verfahrensentwicklung unabdingbar –bleibt bei der Produktpräsentation meist im verbor-genen. Seit Anfang der achtziger Jahre treten sie kaumnoch gemeinsam auf Messen auf.

Nun soll sich das wieder ändern. Ein Anfang istgemacht. So wurden auf der diesjährigen EuropeanCoating Show in Nürnberg, der Fachmesse für Farbenund Lacke, auch Lackieranlagen und -geräte präsentiert.Der Anstoß dazu kam von den Lackerzeugern, die demVeranstalter der Messe zu verstehen gaben, daß zueiner umfassenden Präsentation ihrer Produkte dieVerarbeitungstechnik noch fehle.

Schon vor zwei Jahren öffnete sich deshalb dieMesse den Anlagebauern. Damals war das Ergebnisrecht bescheiden. In diesem Jahr fiel es schon besseraus, auch wenn man von der Verarbeitungstechnik alsAusstellungsschwerpunkt nicht sprechen konnte. DieChancen, daß sich das ändert, stehen jedoch nichtschlecht. Wichtige Voraussetzungen, wie steigendeBesucherzahlen aus dem Verarbeitungssektor und eingutes Renomée im Ausland, sind vorhanden. jk

Ein Anfang

chinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

Nach Berechnungen des StatistischenBundesamtes wurden im Februar diesesJahres von Deutschland Waren im Wert von 67,8 Mrd. DM ausgeführt. Das waren 7,8% mehr als im Februar 1996.

Der Index der Ausfuhrpreise ist von Februarbis März 1997 um 0,2% gestiegen und lagdamit im März um 0,8% über dem Wert desbetreffenden Vorjahresmonats.

Von Januar bis September 1996 sind 724 000 Menschen in die BundesrepublikDeutschland zugezogen. Das waren rund 11% weniger als im Vorjahr (810 000).

Der Primärenergieverbrauch in Deutsch-land ist 1996 um 3% auf knapp 500 Mio. tSteinkohleneinheiten (SKE) gestiegen.

Flender Gußwill aus Verlustzone

Die zum Maschinen- undAnlagenbauer Babcock AG,Oberhausen, gehörendeFlender Guß GmbH in Witt-gensdorf arbeitet im laufen-den Geschäftsjahr daraufhin, die Verlustzone verlas-sen zu können. Mit 45 000 terzeugtem Guß solle einUmsatz von 125 Mio. DMrealisiert werden. Imkommenden Geschäftsjahrstrebe das Unternehmenerstmals Gewinne an, soFlender-Guß-GeschäftsführerAdolf Lang. Zur Zeit steigeder Auftragseingang deutlich.

Debis Systemhauswächst zweistellig

Mit gefüllten Auftrags-büchern ging die DebisSystemhaus GmbH, Leinfel-den-Echterdingen, in dasneue Geschäftsjahr. DerAuftragsbestand betrug 3,8 Mrd. DM und liegt damitdeutlich über dem geplantenUmsatz für 1997. Mit einemWachstum von 20% stieg der Umsatz 1996 gegenüberdem Vorjahr auf 2,397 Mrd.DM. Der Gewinn verdrei-fachte sich. Das Produktspek-trum umfaßt Planung undBeratung und Software-projekte.

Hans Peter Stihl, DIHT-Präsident, fordert die deutsche Wirtschaftzu mehr Engagement in Lateinamerika auf:

„Lateinamerika gehörtendgültig zu den Wachs-tumsregionen der Welt.Deutschland hat aufgrundder gewachsenen Bezie-hungen eine erfolgver-sprechende Ausgansposi-tion. Aber DeutschlandsVorsprung schmilzt zuse-hends. Deutlichstes Bei-spiel ist die bislang nocheher zurückhaltende Betei-ligung deutscher Unterneh-men am Privatisierungs-prozeß. US-Firmen, aberauch Italiener, Spanier undFranzosen haben hiereindeutig die Nase vorn.Wir müssen uns denneuen Herausforderungenund Chancen der Priva-tisierung in vielen latein-amerikanischen Ländernengagierter stellen.“

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UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Maschinenmarkt

KORRESPONDENTENBERICHT

Mittel- und Osteuropa: eine wichtige Wachstumsregion

VON DR. HANS DIEBALL, NEUSS

Mit einer Umfrage zu den wirtschaftli-chen Beziehungen deutscher Unterneh-men zu Mittel- und Osteuropa hat derOst-Ausschuß der Deutschen Wirtschafteine Bestandsaufnahme vorgenommen.Sie liegt nunmehr als komplette Studievor und wurde von Otto Wolff von Amerongen, dem Vorsitzer desAusschusses, im Rahmen einer Presse-konferenz am 11. April im IndustrieclubDüsseldorf vorgestellt: als praktischnutzbares Instrument zum Vergleich derStandortvorteile in den einzelnenStaaten Osteuropas, dort zum Teil nochvorhandener Hindernisse und zu erwar-tender Geschäftsperspektiven. Schon heute, läßt von Amerongenwissen, realisiert Deutschland über50% des gesamten Osteuropaexportsder EU und ist mittlerweile wichtigsterHandelspartner für fast alle Staatenöstlich der Oder. Und ein Zukunfts-markt, der bis zum Jahr 2000 einAußenhandelsvolumen von 250 Mrd.DM in jenen Ländern erwarten läßt,liege damit direkt vor unserer Haustür.Hohen Stellenwert hat die RegionMittel- und Osteuropa inzwischen für deutsche Unternehmen erreicht.„Die Saat“, so stellt von Amerongendazu fest, „ist aufgegangen, vielleichtwerden sogar schon erste Ernteneingefahren.“ Es waren Firmeninhaberund Manager, die schon kurz nach derhistorischen Wende mit strategischemWeitblick für ein Engagement in Osteu-ropa eingetreten sind und dort neueGeschäftsfelder entdeckt haben. Für dabei herausragende unternehme-rische Leistungen hat die DüsseldorferMessegesellschaft Nowea einen mit 50 000 DM dotierten Förderpreisgestiftet, der im Sommer dieses Jahreserstmals vergeben werden soll. „So sehr wir auch in der derzeitigenPhase der Globalisierung andereErdteile fokussieren – wie beispiels-weise Asien oder Lateinamerika –, sosehr dürfen wir nicht außer acht lassen,daß ein wichtiger Teil der Zukunft Euro-pas im Osten liegt“, betonte Nowea-Geschäftsführer Hartmut Krebs vor derPresse. Nachdem jahrzehntelang der

Zutritt zu den früheren Ostblock-staaten verwehrt oder zumindest sehrerschwert war, gilt es heute, die großeChance für ein Zusammenwachsenzweier Teile unseres Kontinents nichtzu verpassen. Auf dem Wege dorthin –das zeigt die Studie – galt und gilt es,viele Steine aus dem Wege zu räumen:Seit 1989 haben die Nationen Mittel-und Osteuropas den Weg marktwirt-schaftlicher Reformen beschritten. Die Abkehr vom starren System derPlanwirtschaft mit unrentablen Staats-betrieben, einseitiger Entwicklung vonSchwer- und Rüstungsindustrie war miteiner nicht ungefährlichen Anpassungs-krise verbunden. Sie ist in den LändernOstmitteleuropas – den sogenanntenCEFA-Staaten – bereits weitgehendüberwunden, im Baltikum, auf demBalkan und in den Nachfolgestaatender UdSSR dagegen noch deutlichspürbar. In Ländern wie Polen, Tsche-chien und Ungarn – dort werdenbereits 70% und mehr des Brutto-inlandsproduktes im Privatsektorerwirtschaftet – und der Slowakei kanndie Privatisierung als fast abgeschlos-sen gelten; einigermaßen optimistischstimmt deren Verlauf auch in denbaltischen Staaten. Nach wie vor großePobleme bestehen in der GUS und inden Balkanstaaten. Bemerkenswerthohe Handelsbilanzüberschüsseerwirtschaftet Rußland heute vor allemdurch seine umfangreichen Rohstoffex-porte und war dabei im vergangenenJahr – nach Polen – Deutschlandszweitwichtigster Handelspartner inOsteuropa – mit einem Außenhandels-umsatz von 24 Mrd. DM, davon 13,6Mrd. auf Einfuhren und 13,6 Mrd.DMauf Ausfuhren entfallend. Als „Gewinner“ im Handel mit Deutsch-land, dank konsequenter Wirtschafts-politik und Öffnung für ausländischeInvestitionen, nennt die Studie Polen(mit 25 Mrd. DM Außenhandelsumsatzwichtigster östlicher Handelpartner),Tschechien (22 Mrd. DM), Ungarn (14 Mrd. DM) sowie Slowenien (7 Mrd.DM). Zugleich werden diese Ländervon deutschen Investoren auch alszunehmend wichtige Absatzmärktebetrachtet.

Lackindustriestagniert

Die Lackindustrie in Deutsch-land erzeugte im vergange-nen Jahr 1,78 Mio. t Lackeund Farben im Wert von 7,95 Mrd. DM. Die Produk-tionsmenge verharrte damitauf dem Niveau von 1995,die Umsätze stiegen um1,9% gegenüber demVergleichsjahr an. Dieseendgültigen Zahlen für 1996gab der Verband der Lack-industrie in Frankfurt/Mainbekannt. In einzelnenProduktionsbereichen verliefdie Entwicklung allerdingsunterschiedlich.

Schmidt + Clemenshinter Vorjahr

Die allgemeine konjunkturelleBeruhigung führte im Verlaufdes Jahres 1996 auch beiSchmidt + Clemens zu einemRückgang im Auftagseingangund Umsatz. Insgesamt lag der Auftragseingang derSchmidt + Clemens GmbH + Co., Lindlar, mit 162,5 Mio.DM um 15,5% hinter demsehr guten Vorjahr (192,4Mio. DM) zurück. Der Umsatzreduzierte sich um 14,2% auf 158,2 Mio. DM gegen-über 184,4 Mio. DM in 1995.Der Exportanteil lag mit33,2% leicht über dem Wertdes Vorjahres.

Burgmanndenkt positiv

Trotz der angespannten Wirt-schaftslage hat der Wolfrats-hauser DichtungsherstellerBurgmann GmbH & Co. dasvergangene Geschäftsjahrwieder mit positiven Zahlenabgeschlossen. Das Unter-nehmen meldet eine Umsatz-steigerung von über 6,4%auf 329 Mio. DM (1995: 309Mio. DM). Der Auslands-anteil betrug dabei 60%. DerAuftragseingang erhöhtesich weltweit auf 321 Mio.DM (1995: 315 Mio. DM). Fürdie Zukunft sieht der Dich-tungshersteller in Asien undSüdamerika gute Umsatz-steigerungen.

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

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UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Maschinenmarkt

Die Hermann Reckers Eisengießerei in Rheine-Mesum absolvierte vor

kurzem erfolgreich das Wiederholungsaudit des TÜV CERT (Zertifi-

zierungsstelle TÜV Hannover/Sachsen-Anhalt e.V.) nach DIN EN ISO

9002. Die Herstellung von Rohgußteilen aus Grau- und Sphäroguß

wird ergänzt durch den ebenfalls zertifizierten Betriebsbereich der

Hermann Reckers Maschinenfabrik in Hörstel-Dreierwalde.

Orenstein und Koppelstrukturiert um

Der Auftragseingang und derUmsatz der O & K-Gruppeverzeichneten 1996 einenRückgang um jeweils 400Mio. DM auf rund 1,14 Mrd.DM. Dies ist überwiegendauf die Veräußerung der Roll-treppenaktivitäten Anfang1996, aber auch auf diemarktbedingte Reduzierungdes Geschäftsvolumens imBereich Baumaschinenzurückzuführen. Der Auf-tragseingang des BereichsBaumaschinen lag in den fürO & K relevanten westeuro-päischen Märkten um 20%unter den Ergebnissen desVorjahres.

Jubiläumsfeier im Hause Heinzmann

Im Jahr 1897 gründeteJoseph Heinzmann in derNähe von Dresden das

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Unternehmen Heinzmann.Von Beginn an hatte dieFirma eine vielfältige Produkt-palette vorzuweisen, so zumBeispiel Dampfmaschinen,Drehbänke und Revolver-köpfe. Ab 1920 konzen-trierte sich Heinzmann aufdie Herstellung mechani-

scher Drehzahlregler, 1970kamen hydraulische und1980 elektronische Drehzahl-regler hinzu. Ende 1992wurden die Produktions-bereiche in einem neuenWerk in Schönau im südli-chen Schwarzwald zusam-mengefaßt. Heute ist die

Fritz Heinzmann GmbH & Co. zu einem bedeuten-den mittelständischen Unter-nehmen angewachsen.

Parametricim siebten Himmel

Mit einem hervorragendenErgebnis beendete dieParametric Technology Corp.(PTC), Waltham/USA, daszweite Quartal des laufen-den Geschäftsjahres. DerUmsatz stieg um 41% auf198 Mio. Dollar, verglichenmit 141 Mio. Dollar vomVorjahresquartal. Der Reinge-winn kletterte um 44% auf53 Mio. Dollar (1996: 37 Mio.Dollar). In den ersten sechsMonaten des Geschäfts-jahres 1997 erwirtschaftetedie Parametric TechnologyCorporation insgesamt einenUmsatz von 382 Mio. Dollarund einen Reingewinn von 103 Mio. Dollar.

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Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

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UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

PERSONEN

Ernst Voss

wurde zumGeschäftsführerdes Pneumatik-unternehmensRoss Europa

GmbH, Langen bei Frankfurt/Main, berufen. Sein Vorgänger,Achatz Graf von der Schulen-burg, trat in den Ruhestand.

Sverker Martin-Löf, Konzern-leiter und Hauptgeschäfts-führer der SCA, ist zum Vor-standsvorsitzenden des Verbandes der schwedischenForstindustrie, Stockholm,gewählt worden. Der Ver-band der schwedischen Forst-industrie ist eine Branchen-organisation für die Herstellervon Zellstoff, Papier undSchnittholz in Schweden.

Volker Prill verstärkt denSupport- und Servicebereichbei ISE Scala in Offenbach. In seiner neuen Position istVolker Prill Ansprechpartnerfür Kunden, die eine optimaleUmsetzung betriebswirt-schaftlicher Probleme an-streben.

Dr. Fritz

Ruppel, seit1970 Geschäfts-führer der Fach-gemeinschaftArmaturen

sowie ab 1975 Geschäfts-führer der FachgemeinschaftSchweiß- und Druckgastechnik,ist am 30. April 1997 mit Vollendung des 65. Lebens-jahres aus dem Verband Deut-scher Maschinen- und An-lagenbau e.V. (VDMA), Frank-furt/Main, ausgeschieden.

Jürgen Greiner, Geschäfts-führer der Motorola GmbHund General Manager desGeschäftsbereiches Compu-tersysteme mit Sitz in Ham-burg, wird das Unternehmennach fast 14 Jahren zum 30. Juni verlassen.

Dr. Udo Meyke ist vomAufsichtsrat der WindhoffAG, Rheine, zum ordentlichenVorstandsmitglied der

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Gesellschaft bestellt worden.Er wird in Zukunft für denBereich Controlling sowieFinanz- und Rechnungswesender Windhoff-Gruppe ver-antwortlich sein.

Dr. Winfried

Haag wurde mitWirkung vom 5. März zumVorsitzendender Geschäfts-

führung der Widia GmbHberufen. Die Widia GmbH mitSitz in Essen ist eine Tochter-gesellschaft des amerika-nischen Cincinnati-Milacron-Konzerns.

Dipl.-Math. Heinz Breiten-

stein ist neuer Leiter des CAE-Profitcenters Deutsch-land der Stuttgarter SligosIndustrie Software ServiceGmbH, eines Tochterunter-nehmens der internationalenSligos-Axime-Gruppe.

Ulrich Born-

kessel, DirektorVertrieb undDistribution derCarrier GmbH,München,

wurde mit sofortiger WirkungProkura erteilt. Neben UlrichBornkessel zeichnen KlausHartmann, Jürgen Mayhoffund Bert Zeegers als Proku-risten für das Unternehmen.

Prof. Dr. Joachim Treusch,

Vorsitzender der Helmholtz-Gemeinschaft DeutscherForschungszentren und Vorsit-zender des Vorstandes derForschungszentren JülichGmbH, erhielt vor kurzem das Verdienstkreuz 1. Klassedes Verdienstordens derBundesrepublik Deutschlandüberreicht.

Stefan Gräbener bekleidetseit 1. April bei der Augs-burger Micro Design GmbHdie Stelle des VertriebsleitersDeutschland. Er berichtet in dieser Position direkt anMichael Weidemann, denGeneral Manager des Unter-nehmens.

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STENO

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Maschinenmarkt

Über 50 Experten aus 30 Versicherungsunternehmen und Institutio-

nen fanden sich auf Einladung des Dehn + Söhne-Geschäftsführers

Dr.-Ing. Peter Hasse zum 6. Forum für Versicherer in Neumarkt ein.

Die Experten diskutierten über Schutz vor Blitz- und Überspan-

nungen.

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Friedrich Kocks ist mit seinerReduzier- und Kalibriertechno-logie weiter auf Erfolgskurs.Im Rahmen der Modernisie-rung der Draht- und Stab-straße für Sonder- und Edel-stahl der brasilianischenGerdau Acos Finos Piratini inCharqueadas liefert das Hilde-ner Unternehmen einen Drei-Walzenblock. Dieser ersetztvier konventionelle Duo-Gerüste in HV-Anordnung.

Thyssen Stahl wird rund 30 Mio. DM in die Moderni-sierung der Schienenproduk-tion in Duisburg investieren.Damit sollen die Vorausset-zungen geschaffen werden,um künftig auch 120 m langeSchienen an die Kundenausliefern zu können. Außer-dem will man ein Lager für die Just-in-time-Auslieferungvon Schienen einrichten.

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Die ALD Vacuum Techno-

logies GmbH, Erlensee, hat für das Böhler Edelstahl-werk eine moderne DESU-Anlage (Druck-Elektro-schlacke-Umschmelzanlage)konzipiert und im österreichi-

schen Kapfenberg installiert.Sie steigert die Umschmelz-kapazität von Böhler auf16 000 Jahrestonnen.

Die Alusuisse BayerischesDruckguß-Werk GmbH & Co

KG, Markt Schwaben, wurdemit dem Audi-Lieferanten-preis 1996 ausgezeichnet.Damit erhielt Alusuisse BDWbereits zum zweiten Mal inFolge diesen Preis, der fürhervorrragende Lieferqualitätverliehen wird.

Eko Stahl, Eisenhüttenstadt,nahm dieser Tage einenneuen, rund 296 Mio. DMteueren Hochofen in Betrieb.Nach der Modernisierung der Sinterlage ist dieser Ofendas zweite große Projekt, das in diesem Jahr fertigge-stellt wurde.

Die GTI Gesellschaft fürtechnische Informationsverar-beitung mbH gibt den Bezugeines neuen Firmensitzes inMarktheidenfeld (nahe Würz-burg) bekannt. DasSoftwarehaus entwickelt PC-orientierte Visualisierungs-lösungen wie das Prozeßleit-system Procon-Win.

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Die Paul Auer GmbH, Mann-heim, hat ihr QM-Systemdurch TÜV Cert nach ISO9001 zertifizieren lassen. Auer fertigt und vertreibtpreßluftbetriebene Strahlan-lagen und preßluftfreie C. M.-Schleuderradanlagen.

Krupp Hoesch Stahlexport,

ein Unternehmen der KruppHoesch International GmbH,Essen, wird Anfang 1998 immexikanischen Puebla einStahl-Service-Center zurProduktion von Platinen undTailored Blanks für Volks-wagen de Mexiko in Betriebnehmen. Das neue Centerbefindet sich in unmittelbarerNähe des VW-Werks.

In Rumänien geht es wiederaufwärts. Zu dieser Einschät-zung kommt die neueBroschüre „GeschäftspartnerRumänien“ der Bundesstellefür Außenhandelsinformation(BfAI), Köln. Deutschland ist,

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so die BfAI-Analytiker, derzeitwichtigster HandelspartnerRumäniens. 1995 konntendeutsche Exporteure ihreAusfuhren nach Rumänien um27% steigern, 1996 nochmalsum 13%. Außerdem stieg dieSumme der ausländischenDirektinvestitionen in demBalkanland 1996 um 80% auf650 Mio. Dollar.

Henkel, Düsseldorf, hat dieGeschäftsaktivitäten seinerMetallchemie neu geordnet.Unter dem Namen HenkelSurface Technologies werdenab sofort weltweit die Aktivi-täten zur Oberflächenbe-handlung sowie die BereicheKleben und Dichten der Hen-kel Metallchemie, von ParkerAmchem, Henkel Teroson,Novamax Technologies, ThiemAutomotive und DiversifiedTechnology zusammengefaßt.

Die DMT Deutschland Magnet Technik (PTY) Ltd.

aus Südafrika verstärkt ihrePräsenz am europäischenMarkt für Magnete undMagnetsysteme. So wurdendie Tridelta GmbH, dieÜberspannungsleiter GmbH,beide Hermsdorf, und dieDortmunder Thyssen Magnet-technik GmbH übernommenund in die neugegründeteMTD Magnet Technik Deutsch-land GmbH, Dortmund,eingebracht.

Die Precitec GmbH, Gagge-nau-Bad Rotenfels, hat ihr QM-System von TÜV-Certnach ISO 9001 zertifizierenlassen. Das Zertifikat erstrecktsich auf den GeltungsbereichSensorsysteme und Kompo-nenten für die Fertigungs-technik.

Adronit, Wetter/Ruhr, darfsich zu den ISO-Pionierenseiner Branche zählen. Seitkurzem ist das QM-Systemdes Zaun- und Toreherstellers

gemäß ISO 9001 zertifiziert.Neben der Qualität gehörtauch das Streben nachhöchstmöglicher Unfallsicher-heit der Produkte zur Firmen-philosophie von Adronit.

Die Hermann Wegerhoff

Alarm-Werkzeugfabrik GmbH& Co., Remscheid, ist einestrategische Allianz mit derfranzösischen Virax, einemHersteller von Rohrbear-beitungswerkzeugen und -maschinen, eingegangen. Zielist ein Ausbau der Marktpo-sition in Deutschland und aufden internationalen Märkten.So will man künftig unter derDoppelmarke Alarm/Virax alsKomplettanbieter auftreten.

Bayern Innovativ lädt am 6. und 7. Juni nach Münchenein zum 2. InternationalenForschungs-Forum Bayern, das unter dem Motto steht„Market meets Science“. Derinternationale Kongreß wird

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UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Maschinenmarkt

Die Geschäftsleitung der EOC Normalien GmbH + Co. KG, Lüden-

scheid, gibt die Zertifizierung ihres Tochterunternehmens EOC

Form System GmbH in Mahlberg nach DIN EN ISO 9002 bekannt.

Reiner Rahmede, Geschäftsführungsmitglied der EOC-Gruppe und

Geschäftsführer des Werkes Mahlberg, beim Erhalt der Zertifizie-

rungsurkunde.

begleitet von einer High-Tech-Ausstellung mit 220 Ausstel-lern, darunter 70 Ausstelleraus Großbritannien, demPartnerland des Forschungs-Forums. Weitere Auskünftegibt Barbara Geyer vonBayern Innovativ in Nürnberg,Tel. (09 11) 2 06 71-33.

Die 6. Techmo, die vom 22. bis 25. April in denDortmunder Westfalenhallenstattfand, wird vom Veran-stalter als Erfolg gewertet. In einem eher schwierigenwirtschaftlichen Umfeld sei es der Montage- und Hand-habungstechnikmesse gelun-gen, Zeichen zu setzen, so dieP.E. Schall GmbH, Fricken-hausen. Die knapp 4000 Fach-besucher und 133 Austelleräußerten sich nach Veranstal-terauskunft positiv über denMesseverlauf.

Die Swisslog Holding AG,Aarau/Schweiz, plant die

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Übernahme der HarsumerTransnorm-System-Gruppe.Transnorm erzielte 1996 mitmehr als 300 Beschäftigtenund Töchtern in Großbritan-nien, den Niederlanden

und Malaysia einen Umsatzvon 75 Mio. DM. Hergestelltwerden komplette Material-flußsysteme und Förder-technikkomponenten wieKurvengutförderer.

Riello UPS Manufacturing,italienischer Hersteller vonunterbrechungsfreien Strom-versorgungen, wird das neueBundeskanzleramt in Berlinmit einer USV-Anlage ausstat-ten. Der deutsche Riello-Generaldistributor RotonPleyer & MaisenbacherGmbH, Stuttgart, und die in Berlin zuständige MinhoffGmbH haben diser Tageeinen entsprechendenVertrag unterzeichnet.

Die Filterwerke Mann und

Hummel GmbH, Ludwigsburg,nahm eine neu eingerichteteProduktion von Luftfiltern inBetrieb. Realisiert wurde vonder Industrieplanung Fahrion,Kornwestheim, ein rechnerge-stütztes Produktions-Gesamt-system, bei dem Fertigung,Galvanik, Schweißerei, Lackie-rung, Montage und Versandmechanisiert miteinander ver-bunden sind, gefertigt wer-den Metallfilter.

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ISTA, der Weltdachverbandder Stanzwerkzeug-, Vorrich-tungs- und Formenbauer, hatsich ein neues Profil „verpaßt“.Sichtbares Kennzeichen istdabei die Umbennenung inISTMA Precision InternationalSpecial Tooling and Machi-ning Association. Neu sindauch die RegionalbürosISTMA Americas, Asia undEurope, die eine größereBetreuungstiefe gewährleistensollen. Die deutsche ISTMAPrecision hat ihren Sitz inFrankfurt/Main.

Das WZL Laboratorium fürWerkzeugmaschinen undBetriebslehre an der RWTHAachen verantstaltet inZusammenarbeit mit derAditec gGmbH, der Univer-sität St. Gallen und der GPSProf. Schuh am 25. und 26. Juni in Aachen einManagement-Seminar. Es istdem Thema „Erfolgreichverändern! Von der Strategiezur Umsetzung“ gewidmet.Ein Schwerpunkt der Diskus-sion wird das Motion-Konzeptsein, mit dem Veränderungs-prozesse gemanagt werdenkönnen.

Das Institut für Mittelstands-

forschung der UniversitätMannheim veranstaltet am 3. Juni seine 3. Fachtagung.Unter dem Motto „Bankenund mittelständische Unter-nehmen“ werden Vertretervon Banken und mittelstän-dischen Betrieben über ihreErfahrungen „miteinander“referieren und diskutieren. Die Teilnahmegebühr beträgt185 DM.

Parametric Technology

kommt mit BMW ins Geschäft.Der Münchener Automo-bilhersteller hat die Entschei-dung getroffen, für dieEntwicklung neuer Basismoto-ren und Getriebe künftig die Software Pro/Engineer zu verwenden. Das teilt dieParametric Technology GmbH,Unterschleißheim, mit.

Modelform und Metaformheißen zwei neue Messen, die vom 30. September bis 4. Oktober im Turiner Messe-

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und Kongreßzentrum Lingottostattfinden. Als Thema hatman die industrielle Gußform-produktion gewählt, wobeialle Elemente der Produk-tionskette, also nicht nurWerkzeugmaschinen, gezeigtwerden sollen. Bereits jetzthaben sich nach Angaben desLingotto-Betreibers Expo 2000über 100 Aussteller angemel-det, darunter ein Viertel ausdem Ausland.

Die Sterling Software

GmbH, Düsseldorf, undo.tel.o, Düsseldorf, geben den Abschluß einer strate-gischen Partnerschaftbekannt. Im Rahmen desVertrags übernimmt o.tel.odie Vermarktung und denVertrieb der Sterling-EC-EDI-Produktfamilie Gentran. Diestrategische Allianz erstrecktsich auf Deutschland, Öster-reich und die Schweiz.

Bei Herberts, Wuppertal,entsteht ein neues Standox-Marketing- und Informations-zentrum, für das kürzlich derGrundstein gelegt wurde.Rund 22 Mio. DM läßt sich derHersteller von Lacksystemenden Bau kosten, der nebeneinem modernen Werkstatt-bereich auch Seminarräumefür Schulungsteilnehmer ausaller Welt beherbergen wird.

Die Wonderware GmbH,München, ist jetzt im Handels-register eingetragen. Nach-dem die kalifornische Won-derware Corporation bereitsim Dezember letzten Jahresden endgültigen Vertrag zurÜbernahme ihres deutschenDistributors unterzeichnethatte, wurde jetzt auch die Namensänderung offiziellvollzogen. Wonderwareentwickelte windows-basierteIndustrieautomationssysteme.

VAW alucast in Dillingen kann jetzt eine Zertifizierungnach der EG-Öko-Audit-Verordnung vorweisen. DieGießerei ist damit der zweiteVAW-Standort, der dieKriterien der Brüsseler Verord-nung erfüllt. Durchgeführtwurde die Umweltprüfungvom Bureau Veritas, Essen.

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Maschinenmarkt

GELD

MICHAEL VETTER

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Zahlungsmittelim AuslandBargeld, Euroschecks, Rei-seschecks oder Kredit-karte: Die Vielzahl dermöglichen Zahlungsmittelstellt den Auslandsreisen-den wieder einmal vor dieQual der Wahl. Eines vor-ab: Bargeld mitzuführen ist – nicht nur aus Sicher-heitsgründen – allenfallsin sehr geringen Mengenzu empfehlen. Zum einenlegen die Banken denungünstigeren Sortenkursbei der Umrechnung in diejeweilige Landeswährungzugrunde, zum anderengibt es bei einem even-tuellen Rücktausch inDeutschland meist weit-aus weniger zurück alsbeim seinerzeitigen Kaufder Devisen. Wichtig: Mün-zen werden von den Bank-instituten grundsätzlichnicht zurückgenommen.Also: Kleinere Beträge, umüber die ersten ein, zweiTage zu kommen, reichenin der Regel aus.

Bei den erwähntenunbaren Zahlungsmittelnwird zum Devisenkursgetauscht. Dieser wird bör-sentäglich offiziell ermit-telt. Bei den gängigenWährungen ist er meistgünstiger als der Sorten-kurs beim Bargeldtausch.Vor allem in Europa ist der Euroscheck in Verbin-ding mit der Euroscheck-karte das bekanntesteZahlungsmittel: Er findetin fast fünfzig LändernAkzeptanz. Die bei derEinlösung eines Schecks(bitte die individuellenHöchstbeträge beachten!)anfallenden Gebühren be-laufen sich auf 1,75 Pro-zent des auszuzahlendenBetrages; die Mindestge-bühr liegt bei 2,50 Mark.Wer von einem Geldauto-maten mit der EC-Karte

Michael Vetter ist Wirtschaftsberater

in Dortmund.

abhebt, wird mit fünf Mark zur Kasse gebeten.Das Verlustrisiko ist in der Regel begrenzt: Neun-zig Prozent des Schadensübernehmen üblicherwei-se die Banken, vorausge-setzt, EC-Karte und Euro-schecks wurden sachge-recht gehandhabt.

Der Einsatz von Kredit-karten der unterschiedli-chen Anbieter ist welt-weit in Geschäften, Hotelsund Restaurants sowie anTankstellen möglich. Zwarfallen neben der Jahres-gebühr (je nach Angebot ab 30 Mark) meist eineAuslandsgebühr sowie dieKosten für etwaige Bar-geldabhebungen an; derproblemlose Umgang mitdiesem Zahlungsmittel istden Aufwand aber wert.

Bei einem Verlust sollteman umgehend die jeweili-ge Sperrstelle informieren;meist gibt es dort einen 24-Stunden-Service. Bei„normalen“ Reiseschecks,die in unterschiedlich-sten Währungen erhältlichsind, zahlt der Käufer meistein Prozent des Gegen-werts als Versicherungs-

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Bargeld, EC-Karte oder Kredit-

karte – das ist hier die Frage.

B

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gebühr gegen einen mög-lichen Verlust. Die Einlö-sung erfolgt am Urlaubs-ort durch Gegenzeichnendes Scheckformulares. Dieerste Unterschrift muß der Erwerber bereits beimKauf leisten: safety first!Reiseschecks werden vorallem in den USA einge-löst, wo sie sehr beleibtsind.

Praktische Tipszu Kreditkarten

Vor allem bei Reisen außer-halb Europas lohnt derEinsatz von Kreditkarten,die mittlerweile haupt-sächlich von den Bankenund Sparkassen ausge-geben werden. InnerhalbDeutschlands sowie im eu-ropäischen Ausland sindEC-Karte, eurocheques so-wie PIN (Persönliche Identi-fizierungs-Nummer) meistausreichend.

Was nun die Kreditkarteanbelangt, so ist in derRegel die Standardkartevöllig ausreichend, es seidenn, man legt gesteigertenWert auf die Versicherun-gen und sonstigen Zusatz-leistungen der meist auchdeutlich teueren Gold- oderPremium-Karten.

Bereits vor Beginn einerAuslandsreise sollte ge-klärt werden, welche Kre-ditkarten im Zielgebiet ak-zeptiert werden. Ist dieseFrage beantwortet, stehtdem vielfältigen Einsatznichts mehr im Wege: InRestaurants, Tankstellenund auch von vielen Ge-schäften werden Kredit-karten akzeptiert. Hinzukommt das unkomplizierteBeschaffen von Bargeldwahlweise an Geldauto-maten oder Bankschal-tern. Dieser Bargeldservicehat allerdings seinen Preis:Neben der Auslandsge-bühr von meist einem Pro-zent muß in der Regel mit

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zusätzlichen Kosten vonzwei, drei Prozent (bitte aufMindestgebühren achten!)gerechnet werden. Deshalbsollte zumindest für dieersten Urlaubstage eineentsprechende Liquiditäts-reserve durch den Ein-tausch von Bargeld ohneKreditkarte eingeplantwerden. Zur Kreditkarten-sicherheit: Selbstverständ-lich sollten Kreditkartenmit ähnlicher Sorgfalt wieBargeldbehandelt werden.Geht dennoch eine Karteverloren, ist sofort der je-weilige Sperrdienst (Ruf-Nummer bitte vor der Reisenotieren!) zu informieren.Darüber kann es sinnvollsein, den Kartenverlustnochmals schriftlich an-zuzeigen. In jedem Fallsollte bei der telefonischenSperre der Name desGesprächspartners festge-halten werden.

Grundsätzlich gilt: Gehteine Kreditkarte verloren,haftet der Karteninhabergewöhnlich mit maximal100 Mark. Allerdings gibtes unter bestimmten Vor-aussetzungen auch Aus-nahmen. So muß derKarteninhaber damit rech-nen, auch über die 100Mark hinaus zur Kassegebeten zu werden, wenner gegen die Sorgfalts-pflicht bei der Aufbewah-rung von Kreditkarte undGehemzahl verstößt.Tip: In jedem Fall sollte mander Beantragung einer Kre-ditkarte die Geschäftsbe-dingungen des jeweiligenAnbieters vor allem imHinblick auf die Haftungs-fragen genau studieren,damit es im nachhineinnicht zu unliebsamenÜberraschungen kommt.

Wer haftet?

KARTENVERLUST

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HINTERGRUND

NetzwerkOnline-Präsenz als wichtiges Instrumentder Wirtschaftsförderung

URSULA HOFMANN

er Bundesmini-ster für Bildung,Wissenschaft, For-

schung und Tech-nologie, Dr. Jürgen Rütt-gers, erklärte kürzlich, der„Schlüssel zur Sicherungder Zukunft Deutschlandsals Technologiestandortliegt heute mehr denn je in der Fähigkeit, Krea-tivität zu Innovation unddiese wiederum zu neuenProdukten, Verfahren undDienstleistungen zu ma-chen“. Die wissenschaft-liche Infrastruktur, inno-vative Unternehmen undHochschulen, und auchdas Human-Capital sindtrotz aller Unkenrufe vor-handen, nur gilt es, vorhan-dene Potentiale zu mobili-sieren und die Schnittstel-len zwischen den einzel-nen Bereichen zu optimie-ren. Dies kann jedoch nurdeduktiv verwirklicht, dasheißt von übergeordneterStelle aus erreicht werden.

Der schnelle Wegzum Markt

Das Land Bayern fördertden Transfer von Informa-tionen und Wissen unteranderem mit dem Angebotdes Technologie-Transfer-Netzes Bayern, einer Initia-tive der Bayern InnovativGmbH, Nürnberg. Hinterder Internet-Adresse http://www.tt-netz-bayern.desteht die Verknüpfung derEinrichtungen mit öffent-lich-rechtlichem Bezug, die als Berater, Vermittleroder Know-how-Träger imBereich des Technologie-transfers tätig sind. DerEintrag ist für die Teilneh-mer kostenfrei und wurde

D

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vor allem von den Stellenrealisiert, die aktiv im Tech-nologietransfer tätig undan Netzwerk-Kooperatio-nen interessiert sind. Bis-lang sind rund 100 Stellen(Ministerien, Kammern,Hochschulen, Forschungs-einrichtungen) miteinan-der vernetzt. Jede Stellekann ihr Kompetenzprofilund Leistungsangebot aufdrei standardisierten Sei-ten darstellen. Für weiter-führende Informationenkann dann direkt auf dieindividuelle Homepage zu-gegriffen werden. „Mit die-sem Datenbankansatz istsomit ein einzigartiger Ver-bund für Informations- undWissenstransfer in Bayerngeschaffen worden, mit derBayern Innovativ GmbHals zentrale Anlaufstelledes gesamten Systems“, erläutert Dr. Josef Nas-sauer, Geschäftsführer derBayern Innovativ GmbH,Nürnberg. Mit Suchma-schinen kann der Interes-sent aus Wirtschaft und

Wissenschaft gezielt nachKompetenzen, wissen-schaftlichen Aufgabenge-bieten, Dienstleistungen,regionalen Transferstellenoder Mitarbeitern recher-chieren. „Aufgrund dieserschnellen Verfügbarkeitvon Informationen wird der‚schnelle Weg zum Markt‘maßgeblich unterstützt“,so Bayern Innovativ-Geschäftsführer Nassauer.

Kooperationist angesagt

Dr. Michael Rogowski,Präsident des Verbandesdeutscher Maschinen- undAnlagenbau e.V., Frank-furt/Main, erhob vor kur-zem den Vorwurf, Hoch-schulen und Unternehmenwürden nach wie vor zuwenig zusammenarbeiten.In Bayern jedoch, weißGeschäftsführer Nassauer,ist die Zusammenarbeitzwischen Hochschulenund Unternehmen in vie-len Bereichen bereits her-vorragend etabliert. DieKooperation von For-schungsverbünden mit derIndustrie in fundamenta-len Entwicklungsprojek-

ten oder die Unterstützungvon Forschungsprojektendurch die bayerische For-schungsstiftung sind hier-zu als Beispiele zu nennen.Auch zahlreiche Universi-tätsinstitute kooperierenerfolgreich mit Industrie-betrieben, des weiteren ist die Zusammenarbeit mitForschungseinrichtungenwie der Fraunhofer-Gesell-schaft oder der DeutschenGesellschaft für Luft- undRaumfahrt bestens ent-wickelt, so Nassauer weiter.In drei Bereichen könne die Zusammenarbeit nochintensiviert werden:© Die erweitere Koopera-tion von Fachhochschulenund deren Anwenderzen-tren mit Unternehmen inkurzfristig realisierbarenProjekten.© Die fachliche Konzipie-rung und Ausrichtung vonMultiplikator-Plattformen(Symposien, Messen, Tech-nologiebörsen) als Kontakt-und Kooperationsbörsen.© Stärkere Nutzung inter-nationalen Wissens mitHilfe von elektronischenMedien. Dies gilt insbeson-dere für die gesamte Patent-literatur, die ebenfalls überelektronische Medien wieCD-ROM und Internet zurecherchieren ist.

Mit Workshopsfit für Online

Gerade kleinere undmittlere Unternehmenmeinen teilweise noch mit den traditionellen Infor-mationsquellen auszu-kommen, dagegen stehensie der Nutzung vonDatenbanken häufig ge-hemmt gegenüber. Des-halb überrascht es nicht,daß WirtschaftsministerRexrodt fürchtet, derinnovationsstarke Mittel-stand könnte beim Inter-net den Anschluß verpas-sen. Die von ihm ange-kündigte „Internet-Initia-tive“ soll dem gewaltigenNachholbedarf der Mittel-ständler abhelfen. Denngerade im als innova-tionsstark geltenden Mit-

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Maschinenmarkt

München

Nürnberg

Fürth

Erlangen

Landshut

Regensburg

Passau

Ansbach

Nörd-lingen

Hof

Bamberg

Coburg

Schweinfurt

Bayreuth

Augsburg

Würzburg

Aschaffenburg

Memmingen

Kempten

Lindau

WeidenVilseck

Rosenheim

Burghausen

Sulzbach- Rosenberg

Münchberg

Oberpfaffenhofen

Eckental

Garmisch- Partenkirchen

Freising

Freilassing

Bayern Innovativ

Bayern International

Kontaktstellen der Landes-gewerbeanstalt Bayern

Technologietransfer-Institute

Kontaktstellen der Industrie- undHandelskammern

Kontaktstellen der Handwerkskammern

Universitäten mit Technologietransfer-Stellen

Fachhochschulen mit Technologietransfer-Stellen

Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen mit Technologietransfer-Stellen

Innovations-Beratungsstellen

Applikations- und Anwenderzentren

Technologie- und Gründerzentren

Beratungsstellen für KMU in Angelegenheiten des europäischen Binnenmarktes und der neuen Länder

Bayerische Kapitalgesellschaften für Forschung und Technologie

Technologieprüfung und -kontrolle

Datenbanken und Informationsvermittlungs-stellen, Patentinformationen

Wirtschaftsreferenten/Wirtschaftsförderer

Technologiemesse-Beteiligungen

Fachberatungsstellen und

Bayerisches Staats-ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie

Bayern Kapital

Das Technologie-Transfer-

netz-Bayern: Dieser Begriff

steht für die Verknüpfung

von Einrichtungen, die

im Bereich des Technologie-

transfers tätig sind.

telstand, so der Minister,müssen noch Potentialemobilisiert werden.

Mit einem auf dieseUnternehmen zugeschnit-tenen Fitness-Programmhaben die Bayern die Nasevorne. So führt die BayernInnovativ GmbH bereitsseit einem Jahr Feldver-suche in verschiedenenRegionen Bayerns durch,mit denen – branchenü-bergreifend, wie es derKommunikationstechnikentspricht – kleine undmittlere Unternehmen inWorkshops die praktischeAnleitung zum Einstieg in

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HINTERGRUND

Maschinenmarkt

Dr. Josef Nassauer,

Geschäftsführer der

Bayern Innovativ

GmbH, Nürnberg:

„Es ist für die Wirtschaft

ein wesentlicher

Vorteil, sich mit Hilfe

des Internet zum selbst-

gewählten Zeitpunkt

über vorhandene

Angebote im Technologie-

transfer zu informieren.“

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die Online-Technik erhal-ten. Die Workshops habendas Ziel, mit online ange-botenen Dienstleistungen,zum Beispiel E-Mail, paral-lele Dokumentenbearbei-tung, Homebanking, pro-fessioneller umzugehenund die Präsentation deseigenen Unternehmensmit Hilfe einer Homepageim Internet zu bewerkstel-ligen und zu vervollkomm-nen. Die Feldversuche wur-den bislang in Nürnberg,München, Regensburg,Augsburg und Rosenheimdurchgeführt. Über 300Betriebe wurden so bereitsin die Online-Technik ein-gewiesen.

Erfolgsquoteist deutlich höher

Aufgrund der großenNachfrage werden dieseFeldversuche in 1997 inmindestens sechs weiterenStädten beziehungsweiseRegionen Bayerns angebo-ten. Die nächsten Statio-nen sind: Würzburg, Bay-reuth/Grafenwöhr, Ingol-stadt und schließlich im Dreiländereck Bayern,Österreich, Schweiz mitden Städten Lindau, Bre-genz und St. Gallen, als

erster grenzüberschreiten-der Feldversuch.

Daß die Wege zwischenWissenschaft und Wirt-schaft mit Hilfe desTechnologie-Transfernet-zes Bayern tatsächlichkürzer werden, kann Dr.Nassauer bestätigen. Essei für die Wirtschaft einwesentlicher Vorteil, sichzum selbstgewählten Zeit-punkt schnell und ano-nym über das im Inter-net vorhandene Dienstlei-stungsangebot im TT-Netzzu informieren, bevor mandann gezielt persönlichenKontakt mit den betref-fenden Stellen aufnähme,faßt Nassauer die Vorteilekurz zusammen. Mit Hilfedieser Vorinformation wirddie Erfolgsquote bei denNachfragern deutlich er-höht.

Die intensive Nutzungdes Angebots belegt denrichtigen Weg der Bayern:Im Durchschnitt werden500 bis 600 Zugriffe imMonat verzeichnet, miteiner mittleren Verweil-dauer von 25 Minuten. Dasheißt, die Internet-Nutzer,die sich ins Netz einwählen,informieren sich intensivund umfassend. MMMM

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INNOVATION

Maschinenmarkt

MATERIALBEARBEITUNG

„Der kleinste Hubschrauber

der Welt“ im Größenvergleich

– er demonstriert die

Leistungsfähigkeit von Mikro-

motoren.

Bild: IMM

Mit Superlativen ist man meistschnell bei der Hand, und so

wird im Zusammenhang mitder Entwicklung des Hoch-leistungsdiodenlasers gernvon einem Technologie-sprung gesprochen, dervergleichbar sei mit demÜbergang von der Radi-oröhre zum Transistor. Docherst einmal muß der auf derHalbleitertechnik basieren-de Laser in der Praxis bewei-sen, daß er den Vor-schußlorbeeren auch ge-recht werden kann.

Ein Schritt auf dem Wegzu diesem Beweis ist mitdem 1,5-kW-Laser getan, dendie Dilas Diodenlaser GmbH, Mainz, auf der Hannover-Messe präsentierte. Damit erschließt sich den Minilasernjetzt auch das Feld der Materialbearbeitung. Das kom-pakte Lasersystem des Mainzer Unternehmens bestehtaus dem etwa schuhkartongroßen Laserkopf, dem Kühl-gerät sowie der Steuer- und Stromversorgungseinheit.Im Laserkopf sind dabei sowohl die Strahlquelle alsauch die Mikro-Fokussieroptik enthalten.

Damit ist auch schon einer der wichtigsten Vorteiledes Hochleistungsdiodenlasers gegenüber dem Gas-oder Festkörperlaser genannt: die kompakte Bauform.Hinzu kommen noch der mit über 30% deutlich höhereWirkungsgrad, der um das Zehn- bis Zwanzigfache nied-rigere Energieverbrauch, die längeren Wartungsinter-valle sowie die einfache Handhabung.

In Hannover zeigte Dilas mit der 1,5-kW-Anlagedas Schweißen von Blechen, wobei derzeit Dickenvon 2 mm bei Edelstahl und 1 mm bei Aluminiummöglich sind. Weitere Anwendungen ergeben sichbeim Hart- und Weichlöten, beim Oberflächenrei-nigen, Härten und Umschmelzen. Hinzu kommt dieIntegration in Werkzeugmaschinen oder die Montageam Roboterarm. Bei so vielen Möglichkeiten fällt auchder Ausblick von Dilas-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Bern-hard De Odorico positiv aus: „Für den Kilowattbereich

gehe ich in fünf bis acht Jahren von einem Weltmarkt-volumen von 1 Mrd. $ aus.“

Minilaser legt zubei Leistung

Zehn einzelne Hochlei-

stungsdiodenlaser wur-

den zu einem feuerzeug-

kleinen Stapel mit 300 W

Ausgangsleistung zusam-

mengesetzt.

Bild: Dilas

Weniger VerschnittDas Institut für Umformtechnikund Umformmaschinen (IFUM)an der Universität Hannoverdemonstrierte auf der Hanno-ver-Messe die Simulation vongefügten Feinblechen (Tailo-red Blanks). Bei dem Verfahrenstützt sich das Institut aufeigene Untersuchungen überStoffgesetzlichkeiten und Mate-rialverhalten, die genauereVorhersagen von Fehlernermöglichen als bisher.

Die sogenannten TailoredBlanks haben den Vorzug,daß man damit Teile mit lokalunterschiedlichen Blechdickenfertigen und hohe Festigkeits-anforderungen auch bei relativgeringem Bauteilgewichterfüllen kann. Außerdem sindin der Regel nur wenigeFertigungsschritte nötig, undes tritt nicht so viel Verschnittauf wie sonst üblich.

Hebt tatsächlich abAls Demonstrationsobjekt fürdie Leistungsfähigkeit vonMikromotoren zeigte dasInstitut für Mikrotechnik (IMM)in Mainz den „kleinstenHubschrauber der Welt“. Er ist24 mm lang, 8 mm hoch und0,5 g schwer. Die gegenläufi-gen Rotoren werden von zweiHochleistungselektromotorenangetrieben, die 100 000 min–1

– wie es heißt – müheloserreichen. Bei 40 000 min–1

hebt das kleine Fluggerät ab.Die Motoren im Durch-

messer von 1,9 mm wurdenin Zusammenarbeit mit derDr. Fritz Faulhaber GmbH &

Co. KG, Schö-naich, entwickelt.

Anwendungsmöglich-keiten für solche Mikroaggre-gate sieht man in der Mikro-chirurgie und Zellbiologieoder beim Dosieren kleinsterSubstanzen.

Entspiegelte FlächenAuf dem Gemeinschaftsstand„Intelligente Werkstofflösun-gen“ zeigten die Fraunhofer-Institute vom „Verbundoptisch-funktionale Oberflä-chen“, wie man durch Mikro-strukturierung entspiegelte

Oberflächen herstellen kann.Die aufwendige Vakuum-beschichtung wird dadurchvermieden.

Das Grundprinzip der vor-gestellten Verfahren besteht

darin, durch Mikrostrukturie-rung der Oberfläche einenBrechungsindex hervorzu-rufen, der zwischen demIndex von Luft und demdes Trägermaterials liegt.Die Mikrostrukturen kön-nen über holographischeBelichtung erzeugt undüber Prägeverfahren direkt

in verschiedene Materialienabgeformt werden. Eineandere fertigungstechnischeVariante ist die Beschichtungmit einer anorganischen Sol-Gel-Schicht, die nach derthermischen Behandlung eineporöse Submikronstruktur aufweist.

Bedarf für Entspiegelunggibt es bei Bildschirmen,in der Bauverglasung und derSolartechnik.

Kleinste PumpeIn Zusammenarbeit mit derFraunhofer-Gesellschaft hatdie Dr. Karl J. Werner Hydrau-lik Nord Parchim MikrosystemeGmbH, Parchim, „diekleinste Zahn-ring-

Mikropumpe mit Dimensionen

einer Standard-CD – das Aggre-

gat wurde in Zusammenarbeit

mit der Fraunhofer-Gesellschaft

entwickelt.

pumpe der Welt“ entwickeltund auf der Hannover-Messevorgestellt. Die Rotorgrößenkönnen zwischen 1 und 10 mm liegen. Damiterreicht die Pumpe Förder-leistungen von 10 µl/min bis 1 l/min.

Das Unternehmen ent-wickelt alle Komponenten, diezum Aufbau mikrofluidischerSysteme gebraucht werden.

Bild: Hydraulik Nord Parchim

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

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PRODUKTION UND BETRIEB

Nebenformele-

mente wie Quadrat-

höcker, Kalotten

oder Winkelhöcker

erhöhen die Steifig-

keit dünnwandiger

Blechformteile.

Wer

kbild

: hd

e

Streckumformen

Umformen von Nebenformelementenfür Leichtbau-Strukturkomponenten

ADOLF NEUBAUER UND UDO HELLWIG

Bleche und Rohre, durch

umgeformte Nebenform-

elemente versteift, sind

eine vielversprechende

Möglichkeit zur Umset-

zung einer modernen

Leichtbauweise. Die Geo-

metrie der Nebenform-

elemente an solchen

Strukturbauteilen wird

von der Streckumform-

barkeit des Feinblechs,

den Umformbedingun-

gen und den Produktan-

forderungen bestimmt.

26

Moderne Leichtbauwei-sen verfolgen das Zielder Maximierung des

schwierig zu bestimmenden Quo-tienten zwischen Eigenschaft undGewicht einer Leichtbaukomponen-te. Die Hauptwege zur Erreichungdieses Zieles [1] sind die Verwen-dung duktiler Werkstoffe, hochfesterWerkstoffe, leichter Werkstoffe, vonStrukturblechen, von Strukturroh-ren, von Hohlstrukturen und vonVerbundmetallen.

Zeitgemäße Leichtbaulösungensind eine Synthese aus Stoff- und Formleichtbau. Erhebliche Gewichtsersparnisse können beikonsequenter Anwendung der soge-nannten Wachstumsregel erzieltwerden; das heißt, es erfolgt einKonstruieren nach dem Vorbild der

Maschinenmarkt

Prof. Dr.-Ing. habil. Adolf Neubauer ist Leiter

Technologie der Hiller & Müller KG, Düsseldorf;

Prof. Dr.-Ing. Udo Hellwig lehrt an der Techni-

schen Fachhochschule Wildau.

Natur [2]. Die Bauteiloptimierungbasiert auf der Simulation des bio-logischen Wachstums. Als proble-matisch erweist sich die Frage, wiediese Leichtbaustrukturen effizientim industriellen Fertigungsprozeßgefertigt werden können. InnovativeLeichtbaulösungen sind zuneh-mend die Anwendung von Struk-turkomponenten [3], beispielsweiseStrukturbleche und -rohre, sowieVerbund- und Hybridwerkstoffe [4].

Geometrien der Nebenformensind vielfältig

In Bild 1 sind die Ziele und Aus-wirkungen von Strukturkomponen-ten dargestellt. Die hier betrachtetenmetallischen Strukturkomponentenbasieren auf der umformtechni-schen Fertigung von Nebenformele-menten in Blechen oder Rohren.

Auf dem Gebiet der Entwicklungund Fertigung von flächigen Leicht-bauelementen sind Innovationeninfolge von Werkstoff- und Technolo-

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PRODUKTION UND BETRIEB

Nebenform-elemente imBlech

Werkstoff-einsparung

OptischeEffekte

Design

Werkstoff-ökologie

Energie-einsparung

Wärmeüber-tragung

Oberflächen-gestalt

Reproduzier-barePräzision Form-

steifigkeit

Kaltver-festigung

Flächiges, versteiftes Leichtbauelement

NE-Komponente

3D-Rippen-platte

2D-Rippen-platte

Struktur-blech

Hohl-struktur

Ge-schweißtePlatte

Sandwich-Platte

3D-Fräsenaus demVollenDünn-wandigerMg-Druck-guß

Al-Rippen-platteHohlplatte(Mehrkam-merprofil)

ProfilierteWellplattteSicken-platteBeulstruk-turblech

2-Blech-Struktur3-Blech-Struktur4-Blech-StrukturTwin-BlechAufblas-Profil

Aufschwei-ßen vonPro-filelementeauf BlecheTailoredBlanks

VerbundBlech undPappeVerbundBlech undKunststoffGeflechtaus Kunst-stoff-Fasern

Strangpreßprofil Blech Werkstoffverbund

Bild 1:

Auswirkung von

Nebenformele-

menten in dünn-

wandigen

Blechen und

Rohren.

Bild 2: Ausgewählte Varianten für flächige, versteifte Leichtbauelemente.

giesubstitutionen sehr verbreitet.Die Vielfalt der Möglichkeiten zeigtBild 2. Aus einem Vergleich der Vor-und Nachteile flächiger metallischerLeichtbauelemente innerhalb einerSchwachstellenanalyse [3] ragen dieStrukturbleche und daraus gefer-tigte Hohlstrukturen besonders her-vor. Eine vergleichende Bewertung[3] von Strukturblechen enthält dieTabelle. Strukturbleche sind flä-chige, ebene oder gekrümmte Blech-komponenten, die durch Nebenform-elemente, beispielsweise Sicken,Kalotten, Höcker und andere Form-elemente, versteift worden sind.

Die Gebrauchseigenschaften ei-nes Strukturbleches werden maß-geblich durch die vom Werkstoff undseiner Anwendung abhängige Geo-metrie und Anordnung der Neben-formelemente im Blech bestimmt.Strukturbleche bestehen aus meistflächigen Anordnungen von regel-mäßig und/oder unregelmäßigangeordneten Nebenformelementen(NFE). Bild 3 zeigt einige Nebenform-elemente; die Geometrie wird tech-nologisch von der Streckumform-barkeit des Feinbleches und denUmformbedingungen (Werkzeug-geometrie, hydraulischer Umform-druck) sowie konstruktiv von denProduktanforderungen bestimmt.

Matrizeneinlaufradiusbeeinflußt Rißbildung

Die Nebenformelemente (Bild 3)weisen einen unterschiedlichenSchwierigkeitsgrad auf (die Kalottehat den geringsten Schwierigkeits-grad, der Konoid den höchsten). DieReihenfolge des Schwierigkeitsgra-des wird durch die Neigung zumWerkstoffversagen infolge Rißbil-dung bestimmt. Stahlfeinbleche undAluminiumbleche reagieren – aufGrund des unterschiedlichen Dehn-und Einschnürverhaltens – unter-schiedlich auf das Werkstoffversa-gen. Eine wesentliche Rolle spieltdabei die Werkzeuggeometrie (Matri-zeneinlaufradius) und die Umform-geschwindigkeit (Bild 4).

Kleine Werkzeugradien führen beiAluminiumlegierungen zu frühzei-tigen Randrissen am Übergang vomebenen Blech zum Nebenformele-ment, das heißt, das vorhandeneUmformvermögen des Werkstoffesist nicht ausgeschöpft. Die Ver-größerung des Matrizeneinlaufra-dius führt zu einer deutlichenVerschiebung des Risses vom Rand-in den Kuppenbereich, beispiels-weise einer Kalotte.

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

Strukturrohre können erhabeneoder nach innen gerichtete regel-mäßige oder unregelmäßige Verfor-mungen ihres Mantels haben. DieVerformungen können axial durch-laufend sein wie bei Drallrohren, nurpunktuell auftreten (Wölb- oderBeulrohre) oder tangential umlau-fend sein (Wellrohre). Bild 5 zeigteinige Strukturrohre [5]; gegenüberGlattrohren haben sie besonderepositive Festigkeitseigenschaften,weswegen sie für bestimmte Bela-stungsarten geeigneter sind. DieFestigkeitseigenschaften hängenstark von der Struktur ab. Fürbestimmte Anwendungen kann eineoptimale Struktur hergestellt wer-den. Strukturrohre beeinflussen dieäußere und innere Strömung, reflek-tieren Schall- und Lichtwellen auf

besondere Weise; die Struktur ver-leiht dem Körper besondere Schwin-gungseigenschaften. In den Kom-binationsmöglichkeiten der unter-schiedlichen Eigenschaften liegteine große Chance, Strukturrohreden unterschiedlichsten Anforde-rungen anzupassen und damit kom-plizierte und klassische technischeAufgabenstellungen einfach undhäufig auch auf überraschendeWeise zu lösen. Der Werkstoff Stahlspielt für Strukturrohre eine her-ausragende Rolle, weil er für dieverschiedenen Herstellungsmög-lichkeiten der Strukturen beson-ders geeignet ist. Zudem läßt sich das breite Anwendungsfeld vonStahlrohren durch die Option derStrukturierung sinnvoll und starkvergrößern.

27

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PRODUKTION UND BETRIEB

Bild 3: Nebenformelemente in Stahlfein-

blechen.

a Kalotte, b Rille, c Quadrathöcker, d Rund-höcker, e Konoid, f Wabe, g Niere, h Winkel-höcker

a

b

c

d

e

f

g

h

Beulstrukturierte Rohre habenauf dem Rohrumfang gleichmäßigverteilte und axial zueinander ver-setzte, nach innen gerichtete Beulen.Die Struktur organisiert sich weitge-hend selbst, es bedarf keiner Patri-zen oder Matrizen zur Formgebung.Weil sich das Rohr axial verkürzt,muß die Stützvorrichtung axial be-weglich sein. Bei axial starren Stütz-körpern muß dafür gesorgt werden,daß sich der Rohrwerkstoff plastischverformen kann. Bild 6 zeigt ein fürallgemeine Untersuchungszweckehäufig verwendetes Stahlrohr mitnahezu rechteckigen Beulstruk-turen. Harte Werkstoffe wie Feder-stähle neigen dazu, ausschließlichwabenförmige Beulen zu bilden. DieAnzahl der Beulen eines Beulen-kranzes hängt zuerst vom VerhältnisStützabstand zu Durchmesser unddanach vom Verhältnis Wanddickezu Durchmesser ab (Bild 7).

Herstellung der Beulstrukturenist relativ einfach

Der energetische und apparativeAufwand zur Herstellung der Beul-strukturen ist, verglichen mit ande-ren, in der Regel auf der Basis von Tiefziehtechniken hergestelltenStrukturen, gering, da die Kräfte, diezur Beulstrukturierung führen, ver-gleichsweise sehr klein sind. Das inBild 6 dargestellte Strukturrohr

28

Bewertungs-

kriterien

Werkstück-

geometrie

Werkstück-

genauigkeit

mittel (hoch)

beschränkt

(Tiefe)

mechanisches

Streckumfor-

men (Sicken)

Mengen-

leistung

hoch

Flexibilität gering

Serien-

fähigkeit

hoch

Anlagen-

aufwand

mittel (hoch)

Werkzeug-

aufwand

hoch

Energie-

einsatz

mittel mittel

hoch

vielfältig

hydrostati-

sches Streck-

umformen

mittel

mittel

mittel

mittel (hoch)

mittel

se

ho

vi

Su

pl

Um

ge

ge

ge

se

ho

Strukurblech gefertigt durch

Werkstoff-

anforderung

mittel (hoch) hoch (mittel) se

Blechformat-

größe

pressen-

abhängig

druck-

abhängig

an

ab

Vergleichende Bewertung von Strukturblechen.

wurde beispielsweise mit einemDruck von 12 bar bei einem Durch-messer von 50 mm und einer Wand-dicke von 0,3 mm verformt. Alleinwegen der hohen Festigkeit und derausgeprägten Elastizität des Werk-stoffes Stahl erscheint es lohnend,

hr hoch

ch

elfältig

per-

astisches

formen

ring

ring

ring

hr hoch

ch

hoch

hoch

beschränkt

Flexo-

Pressen

gering

mittel

gering

sehr hoch

gering

mittel

mittel

beschränkt

(Rille)

Rollprofi-

lieren

hoch

gering

hoch

hoch

hoch

mittel

gering

vielfältig

Aufsetz-

Technik

(Schweiß

sehr gerin

hoch

sehr gerin

mittel

gering

hr hoch mittel (hoch) mittel mittel

lagen-

hängig

groß-

formatig

unbe-

schränkt

unbe-

schränkt

sich mit der Entwicklung techni-scher Anlagen zur Strukturierungvon Stahlrohren zu beschäftigen.

Es ist ein Hauptanliegen derUntersuchungen, zunächst dieUmformgrenzen beim Einbringenvon Nebenformelementen in einBlech mittels der hydrostatischenStreckumformung zu ermitteln. DieNebenformelemente sind für die Fer-tigung versteifter, flächiger Blech-leichtbaukomponenten, zum Bei-spiel von Strukturblechen, Hohl-strukturen oder auch innovativen-dünnwandigen Blechkomponenten,erforderlich.

Geometrie der Nebenformist produktabhängig

Die Geometrie der Nebenform-elemente ist produktabhängig.Entsprechend der Produktvielfaltwurden die in Bild 3 dargestelltenacht Nebenformelemente ausge-wählt, die eine große Praxisrelevanzfür den Formleichtbau mittels dün-ner Bleche haben. Die Nebenform-elemente können nur durch partiel-le Tiefungsvorgänge (nach DIN 8585)in ein Blech eingebracht werden. Der mechanische und hydraulischeTiefungsversuch ist aus der Blech-prüfung zur Beurteilung der Streck-ziehbarkeit von Feinblechwerkstof-fen bekannt. Für die mechanischeTiefung ist unter anderem der

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

en)

g

g

gering

mittel

sehr

beschränkt

Beulstruktur

gering

gering

gering

mittel

gering

mittel

gering

sehr

beschränkt

Twin-Blech

sehr gering

gering

gering

mittel (hoch)

gering

mittel

mittel

beschränkt

Walzstruktur

sehr hoch

gering

hoch

hoch

hoch

hoch mittel hoch

beschränkt beschränkt unbe-

schränkt

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PRODUKTION UND BETRIEB

Maschinenmarkt

19mm

1716151413121110

4,53

X5 Cr Ni 18 10, s = 0,4 mm

St 14, s = 0,54 mm

ZStE 250i, s = 0,8 mm

X2 Cr 11, s = 0,95 mm

ZSt 420, s = 0,8 mm

Al Mg 5 Mn, s = 1 mm

Matrizeneinlaufradius

mm1,50E

inbe

ultie

fe

Bild 4: Einfluß des Matrizenein-

laufradius auf die Einbeultiefe

beim hydrostatischen Streckum-

formen einer Kalotte.

Erichsen-Tiefungsversuch nach DIN50101 gebräuchlich. Der hydrauli-sche Tiefungsversuch (Bulge-Test)ist eine Weiterentwicklung des be-kannten mechanischen Tiefungs-versuches nach Erichsen.

Der hydraulische Bulge-Test stellteine geeignete Methode zur Auf-nahme der Fließkurve für Blech-werkstoffe im Labormaßstab darund war unter diesem Aspekt Gegen-stand umfangreicher Untersuchun-gen. Bei diesem Versuch wird eineBlechronde oder -platine längs ihresUmfanges fest eingespannt und aufeiner Seite einem hydraulischenDruck ausgesetzt. Das Blech beultsich kalottenförmig und wird dabeidurch reines Streckziehen (zwei-achsiger Zug) umgeformt, weil diefeste Einspannung ein Nachfließenverhindert. Die Tiefung hat somiteine Blechdickenabnahme zur Folge,das heißt, es erfolgt ein Umformenaus der Wand. Die Auswertung desStandes der Technik gestattet fol-gende Grundaussagen:© Bei der hydraulischen Tiefung(hydraulischer Bulge-Test) treten im Vergleich zur Tiefung mit star-rem Stempel (Erichsen-Test) unter-schiedliche tribologische Umform-bedingungen auf, das heißt, es tre-ten unterschiedliche Tiefungen undVersagensvorgänge auf.© Der hydraulische Bulge-Test wur-de bisher als reines Blechprüfver-fahren im Labormaßstab mit relativgeringer praktischer Anwendungbetrachtet. Eine technologische Nut-zung dieses Vorganges, beispielswei-se zur Fertigung von Nebenform-elementen im Blech, wurde bishernicht verfolgt.© Die Modifizierung des hydrau-lischen Tiefungsvorganges kanndurch Steuerung des hydraulischenUmformdruckes und Variation derWerkzeuggeometrie (Matrizenformund Matrizeneinlaufradius) beim

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a b c

e f g

hydrostatischen Streckumformenausgenutzt werden, um reale Werk-stückformen, zum Beispiel kom-plette Blechformteile, industriell zufertigen [6 und 7].

Mittels eines modifiziertenhydraulischen Bulge-Tests sollen die Umformgrenzen sowie die indu-striellen Nutzungsmöglichkeiten ineffizienter Weise untersucht werden.Das realisierte Umformprinzip derhydrostatischen Streckumformungist schematisch im Bild 8 darge-stellt; es werden drei Testvariantengenutzt:© Variante I: Die Matrize ist einMatrizenring, die Gegenform ent-fällt. Die Matrize ist nach unten hinoffen, und der Tiefungsvorgang kann„unbegrenzt“ erfolgen. Der Umform-vorgang wird durch den Riß in der

29

d

h

Bild 5:

Strukturrohre

mit unterschied-

lichen Verfor-

mungen.

a bis d radial ver-laufend, e bis haxial verlaufend

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PRODUKTION UND BETRIEB

Maschinenmarkt

Verhältnis h/D

12

10

8

6

4

2

021,510,50

a

b

c

de

Anz

ahl d

er B

eule

nBild 7: Anzahl der Beulen in

Abhängigkeit von der Stützlänge

h und Rohrinnendurchmesser D.

a Verhältnis Rohrwanddicke t zuRohrinnendurchmesser D 0,02, b t/D 0,01, c t/D 0,085, d t/D 0,006,e t/D 0,005

Bild 6: Strukturrohr aus Stahl.

Kalottenkuppe beendet. Diese Vari-ante ist geeignet, um das hydrosta-tische Streckumformverhalten derBlechwerkstoffe zu testen.© Variante II: Der Matrizenring unddie Gegenform werden durch einekompakte Formmatrize mit varia-blen Formkonturen ersetzt. Die un-tersuchten Formkonturen befindensich in einem Umkreis von ungefähr60 mm Durchmesser. Diese Varian-te ist geeignet, um den Einfluß der jeweiligen Nebenelementeform unddes Matrizeneinlaufradius beim hydrostatischen Streckumformenzu testen.© Variante III: Der Festhalter wirdebenfalls mit einer Formkontur

30

versehen; damit ist es möglich, beimhydrostatischen Streckumformeneinen Streck-Stülp-Zug zu verwirk-lichen. Praxisuntersuchungen [6]zeigten, daß damit kompliziertere

Nebenformelemente wie Quadrat-höcker mit größerer Tiefe rißfrei undmit gleichmäßigerer Blechdicke indünne Bleche eingebracht werdenkönnen.

Der Versuchsaufbau besteht ausden flexibel ein- und umstellbarenKomponenten wie einer hydrauli-schen Presse mit 1 MN Schließkraft,Werkzeug-Säulengestell, austausch-bare Werkzeugmatrizen und einemHydraulikaggregat für Drücke bisbis 2000 bar. Die Versuchseinrich-tung ist in Bild 9 dargestellt.

Geometrie der Formelementebeeinflußt Werkstoffversagen

Die komplexen Untersuchungenkonzentrierten sich unter anderemauf praxisrelevante Probleme wiedas Umformverhalten der Blech-werkstoffe bei hydrostatischerStreckumformung sowie den Ein-fluß der Nebenformelementegeome-trie. Im Rahmen der Testvariante Iwurden über 35 Blechwerkstoff-varianten hinsichtlich des hydro-statischen Streckumformverhaltensuntersucht. Im Rahmen der Test-

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PRODUKTION UND BETRIEB

[5] Pronobis, M.: Vergleich der Methoden zur

Stärkung des Wärmeübergangs auf der

Innenseite des Rohres. VGB Kraftwerks-

technik 74 (1994) 2, S. 124–127.

[6] Neubauer, A., und D. Ulrich: Erkennt-

nisse aus dem modifizierten hydrauli-

schen Bulge-Test ein Beitrag zur Ferti-

Bild 9: Versuchseinrichtung zum hydro-

statischen Streckumformen von Neben-

formelementen.������������������Hydraulikflüssigkeit

Blech

Niederhalter

Matrize

Gegen-form

FH FH

Bild 8:

Modifizierter

hydraulischer

Bulge-Test.

Bild

er: V

erfa

sser

variante II wurden acht Grundfor-men für Nebenformelemente (Bild 3)getestet.

Die experimentellen Untersu-chungen ergaben, daß der Schwie-rigkeitsgrad – gekennzeichnet durchdas Werkstoffversagen beim hydro-statischen Streckumformen – in fol-gender Reihenfolge der Nebenform-elemente zunimmt: Kalotte, Rund-höcker, Quadrathöcker, Rille, Win-kelhöcker, Wabe, Niere und Konoid.

Verantwortlich für das Umform-verhalten ist die Geometrie (Asym-metrie, Form und Lage der Eckenund Absätze). Ergänzende Formän-derungsanalysen an berastertenNebenformelementen zeigten, daßden meisten Nebenformelementenim Grenzformänderungs-Diagrammder Bereich der Streckumformungzugeordnet werden muß.

������

Literatur[1] Kopp, R.: Welche Beiträge leistet die Umform-

technik bei der Lösung anstehender Proble-

me? 7. Aachener Stahlkolloquium, März

1992. RWTH Aachen.

[2] Mattheck, C.: Design der Natur – Der Baum

als Lehrmeister. Freiburg: Rombach-Verlag

1995.

[3] Neubauer, A.: Schwachstellenanalyse zu

flächigen, versteiften Leichtbauelementen,

Teil A. Düsseldorf: Studiengesellschaft Stahl-

anwendung 1995.

[4] Altenbach, H., J. Altenbach und R. Rikards:

Einführung in die Mechanik der Laminat-

und Sandwich-Tragwerke. Stuttgart: Deut-

scher Verlag für Grundstoffindustrie 1996.

gung versteifter, flächiger Blechkompo-

nenten. Kolloquium Innenhochdruckum-

formung Fellbach, 5. und 6. März 1996.

EFB

[7] Schweitzer, K. H.: Bewertung des Hydro-

formverfahrens zur Herstellung von Frei-

formen aus Stahl und Edelstahl. Stahl

(1995) 4, S. 32–37.

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21 31

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PRODUKTION UND BETRIEB

Korrosionsschutz

Natürliche Komplexbildnerzum Entrosten von Oberflächen

PETER M. KUNZ

Während der Bauteilfertigung,

zum Beispiel vor dem Passivieren

von Oberflächen, müssen

Oxidationsprodukte von den zu

beschichtenden Bauteilen ent-

fernt werden. Bislang verwendet

man dazu mineralische Säuren,

die aufwendig zu entsorgen sind.

Nun zeigen Untersuchungen,

daß sich auch natürliche Komplex-

bilder zum Entrosten der Teile

eignen.

Der Erfinder derLösung, die hier vorge-stellt wird, ist die Natur.

Sie hält Lösungen bereit, die effi-zienter sind als die vom Menschenkonzipierten Verfahren, und ist da-bei in der Regel auch noch unschäd-lich. Im Sinne von „SustainableDevelopment“ hat man sich deshalbmit der Frage befaßt, ob durch Ver-wendung von Mikroorganismen imProduktions- wie auch im Dienst-leistungsbereich auf die Syntheseenergieaufwendiger Stoffe verzichtetwerden kann und ob damit derUmgang einfacher und die Entsor-gung beherrschbarer wird.

Der Entrostungsvorgang findetseine Analogien in der Natur. Des-halb war auch mit einer insgesamtumweltverträglicheren Problemlö-sung von vorneherein zu rechnen.

Anorganische Säurenals Entrostungsmittel

Weil metallische Werkstücke nurin den seltensten Fällen direkt nach ihrer Herstellung weiterbear-beitet werden, bildet sich ohneSchutz bereits nach kurzer Zeit eineRostschicht auf der Werkstück-oberfläche. Diese auch als Flugrostbezeichnete Ausbildung einer ober-flächennahen, erkennbar veränder-ten Schicht erfolgt bereits bei Lage-rung in der Umgebungsluft.

Vor einer Weiterverarbeitung sind die Werkstücke zu entrosten.

Maschinenmarkt

32

Prof. Dr. Peter M. Kunz ist Leiter des Instituts für

Biologische Verfahrenstechnik an der Fachhoch-

schule Mannheim.

Meist werden hierzu anorganischeSäuren (Beizbäder) verwendet. VomRosten spricht man im allgemei-nen, wenn Stahl korrodiert (Eisenrostet, Kupfer patiniert, und Silberläuft schwarz an).

Das chemische Entrosten ge-schieht durch Rostumwandlungoder Abbeizen. Rostumwandler be-stehen im wesentlichen aus Phos-phorsäure neben Fettlösern, Netz-mitteln und Korrosionsinhibitoren.Sie reagieren mit dem vorhandenenRost und dem Untergrund undbilden Eisenphosphat. Beim Beizenwerden geeignete Mineralsäurenoder Laugen (je nach Art des Grund-metalls) zum Entfernen von Oxidenund Hydroxiden verwendet. DieAuswahl der Säuren erfolgt inAbhängigkeit von der Löslichkeit desentstehenden Salzes. In der Regelgenügt eine 10%ige Schwefel- oderSalzsäure, um in wenigen Minutendie Metalloberfläche zu entrosten.

Betroffene Branchen sind alle, die mit metallischen Oberflächen zu tun haben. Das gilt auch für dasBearbeiten von Edelmetallen (Ent-fernen von Anlauffarben).

Die Innovation erstreckt sich aufdie Gebiete Prozeß- und Verfahrens-technik sowie auf den Produktbe-reich: © So ist sie eine Prozeßinnovation,weil anstelle des Säureangriffs mit-tels natürlicher Komplexbildner einKomplex erzeugt wird, der in Lösunggeht. © Bei ihr handelt es sich aber auchum eine Verfahrensinnovation, weilmittels von Mikroorganismen iso-lierten Komplexbildnern gearbeitetund damit die Produktion gesteuertwerden kann. Der Verbrauch derKomplexbildner läßt sich einfachmessen und nachliefern. © Sie ist schließlich auch eine Pro-duktinnovation, weil es sich um einin diesem Bereich absolut neuesProdukt handelt. Einer der verwen-deten Komplexbildner wird in derMedizin verwendet, um Eisenan-reicherungen im Körper zu solubi-lisieren.

Die zur Zeit gängigen Verfahrenzum Entrosten von Oberflächenbasieren überwiegend auf der Ver-wendung von Säuren als Beizmittel.Sie müssen aufgrund ihrer relativhohen Konzentration jedoch mit ent-sprechenden Vorsichtsmaßnahmenbehandelt werden. Nicht zu vernach-lässigen sind dabei die Säurekon-zentrationen innerhalb der Atemluftim Bereich der Beizanwendungen.

Herkömmliche Beizmittelsind aufwendig zu entsorgen

Trotz Kreislaufführung sind dieBeizen mit der Zeit erschöpft undmüssen aufwendig entsorgt werden.Hierzu sind große Mengen entspre-chend starker Laugen nötig. Für dasdabei entstehende Salz gibt es im all-gemeinen keine Anwendungsmög-lichkeit. Das Deponieren ist kosten-aufwendig, weil neben den Beizche-mikalien auch eine Reihe weitererHilfsstoffe (zum Beispiel Disperga-toren und Inhibitoren) Anwendungfinden, die von der Beize mit der Zeitunbrauchbar gemacht werden.

Auch sind mechanische Verfah-ren zur Rostentfernung geeignet. Sie werden aus technischen undZeitgründen jedoch allenfalls beikleinen Roststellen und ebenenFlächen angewandt. Zudem wirdhierbei leicht die Metalloberflächeverletzt, wodurch neue Korrosions-angriffsflächen entstehen. In derRegel kommen nur fluidisierte Ver-fahren in Betracht.

Im Gegensatz zur Säureanwen-dung wird beim biologischen Ent-rosten ein Komplexbildner verwen-det, der dreiwertiges Eisen selektivkomplexieren kann. Es handelt sichum ein Molekül aus der Gruppe der Siderophore. Bis heute wurdenüber 200 verschiedene Siderophoregefunden. Die Strukturvielfalt isthierbei recht groß. Man teilt sie inHydroxamatgruppen (zum BeispielDesferrioxamin E), Catecholgrup-pen (wie Enterochelin) oder auchPhenol-, Oxazolin- und Polycarboxy-latgruppen (zum Beispiel Rhizobac-tin) sowie in gemischte Formen ein.Siderophore werden zu den Primär-metaboliten gezählt, weil sie in derlogarithmischen Wachstumsphasevon Mikroorganismen synthetisiertwerden.

Die Siderophore stellt man fer-mentativ her. Der Umgang mit ihnenist gefahrlos und ihre Entsorgungoder Aufbereitung besser als vonkonventionellen Entrostungsmit-

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Rohrschellen, die korrodiert waren (a), mit

Hilfe natürlicher Komplexbildner entrostet

(b) und anschließend verzinkt wurden (c).

Bild

er: K

unz

und

Will

rett

a

b

c

teln. Eine korrosive Atmosphäre (wie bei der Salz- oder Schwefelsäu-re-Entrostung) wird nicht erzeugt.Außerdem sind die Siderophoren-Lösungen nicht als wassergefähr-dend oder gefährlich eingestuft.Heutzutage werden sie für pharma-zeutische Zwecke verwendet (intra-venös).

Bisher wurde der Nachweis er-bracht, daß Siderophore grund-sätzlich zum Entrosten von metal-lischen Oberflächen geeignet sind,wenn man sie auf die Oberfläche auf-streicht oder die Metalloberflächenin eine Siderophoren-Lösung ein-taucht. Bemerkenswert ist ihre Wir-kung beim anschließenden Passi-vieren der Oberfläche. Augenblick-lich wird die Eignung der Sidero-phore für solche Zwecke untersucht.Das Entrosten in einem Fermenta-tionssystem erscheint möglich.

Verschiedene Siderophore wurdenbisher in ihrer Komplexbildungs-fähigkeit zu Eisenoxiden bis hin zu Mischoxiden und Rost getestet(photometrischer Reaktionsnach-weis). Weiterhin liegen Applikations-ergebnisse an standardisiert verro-steten Blechen vor (Nachweis überspektrometrisches Verfahren mit-tels polarisiertem Licht). Das Entfer-nen von Anlauffarben ist möglich.

Siderophore-Lösungenzum Entrosten geeignet

Für die Feuerverzinkung werdenzum Beispiel folgende technischeEigenschaften hinsichtlich der Pro-zeßverbesserung erwartet: © Es scheint möglich zu sein, denVerbrauch an Chlorchemie einzu-schränken, wenn nicht sogar voll-ständig zu ersetzen (Wegfall der HCI-Beize). © Die Umstellung der Produktionauf ungefährliche Stoffe (Minderungder Arbeitsplatzbelastung aufgrundausdampfender Säuren im Sommer(MAK-Werte) und die Vermeidungwassergefährdender Flüssigkeitenist realisierbar. © Produktverluste lassen sichreduzieren. Wo solche Verluste nochvorhanden sind, dürfte der Grund-metallabtrag minimiert werden. Insolchen Fällen fällt auch wenigerSchlamm an, die Verwendung vonInhibitoren entfällt. Eine möglicher-weise auftretende Wasserstoffver-sprödung wird nicht erzeugt. © Der Ausfall maschineller Ein-richtungen und der Reparatur vonGebäuden (aufgrund von Korrosion,

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die immer wieder den Prozeßablaufbeeinträchtigt, weil HCl-Dämpfe vor-handen sind) wird gemindert. © Siderophore bewirken eine hoheSpezifizierung auf die eigentlicheAufgabe. Der Komplexbildner istsehr spezifisch verwendbar. © Das Biologische Entrosten ermög-licht einen optimierten Kontroll- unddamit Arbeitsablauf. © Ein einfach entsorgbares Entro-stungsprodukt ist herstellbar, fürTeilmengen oder für nicht mehrregenerierbare Komplexe. © Eventuell ist ein zeitgleiches Ent-fetten und Entrosten möglich.

Es ist davon auszugehen, daß dieBehörden auf die Einrichtung einerbiologischen Entrostung hinwirkenund nach dem neuen Kreislauf-wirtschafts- und Abfallgesetz keineSäure-Beizen mehr genehmigen wer-den, weil die Nachhaltigkeit des bio-logischen Verfahrens (sustainable

development) offenkundig ist: Manverwendet ein mikrobielles Produkt,das unter „milden“ Bedingungenhergestellt wird (Umgebungsdruckund Temperatur). Außerdem ist esein hochspezifisches, an der Auf-gabe orientiertes Produkt, das glei-che oder sogar bessere Ablösege-schwindigkeiten erwarten läßt alsbei Verwendung einer konventionel-len Beize, das Grundmetall nichtangreift und sich gut entsorgen läßt. Beim biologischen Entrostenwird ein biologisch gutabbauba-res Erzeugnis verwendet, das einenWachstumsfaktor für Mikroorganis-men abgibt.

Rückgriff auf übliche Mittelkann manchmal nötig sein

Beim Beizen findet ein Metallab-trag in die Beizlösung in Höhe vondurchschnittlich 33 g Eisen je Qua-dratmeter Oberfläche statt (Grund-metallabtrag einmal nicht einge-rechnet). Geht man davon aus, daßeine Tonne Stahl eine technischeOberfläche von rund 90 m2 hat(Angaben aus der Feuerverzinkung),werden rund 3 kg Eisen je TonneStahl abgelöst. Diese Menge ist inetwa 24 kg, also 17,3 l Altsäuregelöst, die je nach Qualität (auch der Vorbehandlung) als Sonder-abfall zu entsorgen ist.

Weil der Eisenkomplex aus dembiologischen Entrostungsprozeß einWachstumsfaktor für Mikroorganis-men ist, entsteht künftig kein Son-derabfall mehr. Allerdings kann manheute noch nicht genau sagen, obnicht in extremen Rostfällen einekombinierte Lösung mit konventio-nellen Methoden angewendet wer-den muß, aus der gegebenenfallsSonderabfälle entstehen können.

Es ist geklärt, daß der beim Entro-sten gebildete Eisenkomplex in Klär-anlagen durch Verwertung entsorgtwerden kann: Wie dargelegt hat dieverwendete Komplexbildnergruppe(Siderophore) in natürlichen Syste-men die Aufgabe, oxidierte, unlös-liche Eisenverbindungen für dieMikroorganismenzelle über Kom-plexbildung verfüg- und nutzbar zu machen. In biologischen Kläran-lagen herrschen dieselben Phäno-mene – bei einem pH-Wert von 7 undeiner ausreichenden Sauerstoff-versorgung liegt die Löslichkeit desEisens bei 10 bis 18 mol/l –, so daßdort der beim Entrosten produzierteEisenkomplex die Stoffwechselpro-zesse unterstützt. MMMM

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PRODUKTION UND BETRIEB

Teilereinigung

Entölen und Vorbehandelnvon Langblechteilen

In einer Reinigungsanlage wer-

den Langblechteile im Spritzver-

fahren entölt und phosphatiert.

Dazu sind die Behandlungskam-

mern in einem Fördertunnel

nacheinander angeordnet, unter

dem sich die einzelnen Bäder

befinden. Als Reinigungs- und

Spülmittel verwendet man wäßri-

ge Medien, die aufbereitet

und den Behandlungsprozessen

wieder zugeführt werden.

TM

Spritzreinigen und Phosphatieren(mit wäßrigem Medium, bei 50 bis 70°C,120 s lang

Spritzspülen(mit Wasser, bei 50 bis 70°C, 51 s lang)

Spritzspülen (mit destilliertem Wasser,bei 50 bis 80°C, 40 s lang)

Spritzspülen (mit destilliertem Wasser,bei 50 bis 80°C, 30 s lang)

Trocknen(mit Luft, bei etwa 85°C, 80 s lang)

Vor 20 Jahren galt dasReinigen mit organi-schen Lösemitteln noch

als das Nonplusultra in der Reini-gungstechnik. Das hat sich nahezuschlagartig geändert, als der Betriebvon Anlagen mit FCKW-Lösemitteleingeschränkt wurde. Inzwischenhaben sich wäßrige Reiniger amMarkt etabliert – und das nicht nur in solchen Anwendungsfällen, in denen polare Schmutzstoffe wieSpäne und Staub zu entfernen sind.Daß sich damit auch Öl und Fett von Werkstückoberflächen lösenläßt, zeigt die MTM Meißner Tech-nik Müllenbach GmbH, Marien-heide, die 1996 beim Leuchten-hersteller Rudolf von Prusky inBüren eine Reinigungsanlage fürgestanzte und gekantete Lang-blechteile installierte.

In Deutschland wird vor allem invielen kleinen und mittelständi-schen Metallverarbeitungsbetrie-ben noch mit organischen Löse-mitteln gearbeitet. Laut MTM habentagtäglich rund drei MillionenBeschäftigte mit solchen Flüssig-

Maschinenmarkt

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Tabelle 1: Technische Daten einer Reinigungs-

anlage für Langblechteile.

Abmessung m 3 m 3 m 18,2 3 1,9 3 3,7

Elektrische Anschluß-

leistung kW ≈ 18

Heizleistung kW 130 (Ölheizung)

Dauerlaufgeschwindigkeit

m/min 0,5–2,0

Einlaufhöhe m 1,25

keiten zu tun. Das ist zum Beispielbeim Lackieren, Reinigen und Ent-fetten von Werkstückoberflächender Fall. Organische Reinigungs-mittel wie Tetrachlorethen, Perchlor-ethylen (Per) oder Trichlorethen (Tri)gelten als toxisch und dürfen des-halb nur in geschlossenen Prozes-sen verwendet werden. Um dieseEinschränkung beim Reinigen vonBlechteilen mit einer Länge bis zu1600 mm zu umgehen, hat sich derLeuchtenhersteller von Prusky fürdie Verwendung von wäßrigenMedien entschieden.

Gereinigt werden die Langblech-teile im mehrstufigen Spritzverfah-ren. Die dementsprechend gebauteAnlage ist zwischen der mechani-schen Fertigung und dem Pulver-lack-Beschichten integriert. Sie ent-

Wer

kbild

: MBehandlungprozesse beim Entölen und

Phosphatieren von Langblechteilen.

Tabelle 2: Betriebsaufwand in einem Zeitraum

von sieben Monaten.

Reinigerverbrauch l 50

Wasserverbrauch m3 85

Betriebskosten DM/h 12

Entsorgungskosten DM 1500

fernt Verunreinigungen wie Öl, Fettund Pigmente. Zur besseren Lack-haftung werden danach die Lang-blechteile phosphatiert. Bei der kon-tinuierlich arbeitenden Reinigungs-anlage transportiert ein Hängeför-derer die Langblechteile durch dieBehandlungskammern, wobei demSpritzreinigen und Phosphatierendrei Spülvorgänge und danach zweiTrocknungsprozesse folgen.

Ringförmig angeordnete Spritzdü-sen ermöglichen, daß in den einzel-nen Kammern die Blechteile gleich-mäßig mit Reinigungs- und Spül-flüssigkeit beaufschlagt werden. Dieeinzelnen Kammern sind in einemFördertunnel zusammengefaßt, derauch die Ein- und Auslaufzone sowieAbtropfbereiche umschließt undunter dem die Badbehälter ange-bracht sind. Die Kammern werdendurch Blenden voneinander ge-trennt. Dadurch lassen sich – soMTM – die Sprühverluste mindern.Außerdem würde der Wasserdampfder beheizten Bäder weitgehend inden einzelnen Kammern gehalten.

Für die Stabilität sorgt ein Rohr-rahmengestell. An der Ein- und Aus-laufzone sind Schwadenventilatorenangebracht, die ein Austreten vonWasserdampf verhindern. Schräg-boden in den Abtropfzonen ermög-lichen, daß die mit den Langblech-teilen verschleppte Flüssigkeit auf-gefangen wird und wieder in denjeweiligen Badbehälter gelangt. UmWärmeverluste zu reduzieren, sinddie beheizten Behandlungskam-mern isoliert.

Die Langblechteile werden imUmluftverfahren getrocknet. Dasgeschieht mit Hilfe eines Gebläses,das den Trockenkammern Luftzuführt. Beim Durchströmen einesErhitzers im Aggregatkasten wird dieLuft erwärmt und in die Umfluft-kanäle gedrückt. Danach gelangt sieüber einstellbare Luftlenk-Jalousienin die Trockenkammern. An denKammerenden befinden sich Luft-schleusen, die laut MTM weitgehendWärmeverluste verhindern.

Das Spülwasser wird der Destil-lation zugeführt, wobei Wasser-dampf entsteht, der die Wasch- undSpültanks sowie die erste Trocken-kammer auf Betriebstemperaturerwärmt. Währenddessen wird mitdem Destillat die Spüle regeneriertund somit ein abwasserfreier undabfallarmer Betrieb ermöglicht. Dassenkt laut MTM die Betriebs- undEntsorgungskosten. MMMM

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PRODUKTION UND BETRIEB

Büroorganisation

Optimales Raumkonzept ist abhängig von einer Analyse der Arbeitsabläufe

JUDITH BIEBERSTEIN

Seitdem sich der Status

des einzelnen Mitarbeiters vom

Erfüllungsgehilfen ohne Rechte

und Freiheiten zum Partner

des Unternehmens, der einen

Beitrag zum Geschäftserfolg

leistet, geändert hat, bemühen

sich Büroplaner, Raumformen

zu finden, die die Beschäftigten

36

Wer

kbild

: Mau

ser

Off

ice

bei ihrer Arbeit optimal

unterstützen. Die Entwicklung

der Raumformen vollzog

sich vom Großraumbüro über

das Zellenbüro bis hin zum

Gruppenbüro. Viele Vorteile

der einzelnen Raumformen

vereinigt das sogenannte Kombi-

büro in sich.

Ein Beispiel für die flexible

Umsetzung des Kombibürogedankens:

das Zentralsekretariat als großflächiger

Doppelarbeitsplatz inmitten

der Gemeinschaftszone.

In Deutschland ver-richten rund 75% derBeschäftigten admini-

strative Tätigkeiten. Sie tun dies inden unterschiedlichsten Büroräu-men. Die gängigsten Raumformensind das Großraumbüro, das Zellen-oder Gruppenbüro. Alle Büroraum-formen sind Ausdruck der Werte und Normen, die zu verschiedenenZeiten innerhalb der letzten 100Jahre von den Unternehmen gelebtwurden.

Großraumbüros existierten in denUSA bereits um die Jahrhundert-wende, hatten sich dort aus den rie-sigen Schreibsälen entwickelt undwurden erst Anfang der 60er Jahreauch in Deutschland salonfähig.Einerseits erlaubt ihre Transpa-renz die Kontrolle der Mitarbeiterdurch ihre Vorgesetzten (ein Aspekt,der bei der vor knapp 100 Jahren in Unternehmen vorherrschendenpatriarchalisch-autoritär geprägtenFührungsstruktur relevant war),andererseits führte sie zu optima-len Kommunikationsbedingungen.Darüber hinaus ließen sich diedamals noch arbeitsteiligen Abläufeim Sinne eines „Arbeitsflusses“ imGroßraum besser erledigen als inEinzelbüros.

Extreme Raumformenhaben meist Nachteile

Die Nachteile des Großraumbüros(keine Möglichkeit zu konzentrier-ter Denkarbeit und vertraulichenGesprächen, eingeschränkte Aus-sicht nach draußen, Zugluft) umgehtdas Zellenbüro für üblicherweisezwei Mitarbeiter, das das Privilegeiner individuell beeinflußbarenArbeitsatmosphäre nicht nur Füh-rungskräften vorbehält. Abhängigvom Vertrauensverhältnis der bei-den Kollegen, kommt hier der Vor-teil einer höheren Privatheit zumTragen. Diese unterstützt ungestör-tes Arbeiten, kann im Mitarbeiteraber auch ein Gefühl der Isolationhervorrufen, da die Zimmerwändeden Bezug zur Abteilung oder zumTeam verhindern.

Die genannten Extremformenwerden den Anforderungen desMenschen (individuell gestaltbareArbeitsumwelt, Privatheit) und dieder Organisation (Flexibilität, team-orientiertes Arbeiten) gleichzeitig

Maschinenmarkt

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

Dipl.-Kffr. Judith Bieberstein ist Pressereferentin

für den Unternehmensbereich Bürosysteme

(Führungsgesellschaft: Mauser Waldeck AG) der

Rheinmetall AG in Düsseldorf.

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PRODUKTION UND BETRIEB

Bild 1:

In den Büroetagen

des Bau- und Kommu-

nikations-Centrums

der Hebel Malsch

GmbH & Co. in

Malsch wurde eine

Etage nach dem Kon-

zept des Kombibüros

eingerichtet.

Bild 3:

Gemeinschaftsraum

und Einzelbüros –

räumlich getrennt,

aber optisch vereint.

Kaufmännische Abteilung

Geschäfts- und Betriebsleitung Vertrieb

Allraum AllraumLuftraum

Zentralsekretariat

Bild 2: Grundriß eines Kombibürokonzeptes (Maßstab: 1 : 200), bei dem ein

Teil des Zentralsekretariats in die Gemeinschaftszone (blau) integriert wurde.

offensichtlich nicht gerecht. Die Ent-scheidung für die eine oder andereAlternative mündet zwangsläufig ineinem Kompromiß und ermöglichtkeine Lösung, von der alle Beteiligtenprofitieren.

Das Gruppenbüro unterstütztfunktionale Verbindungen

Aus diesem Spannungsverhältnisentwickelte sich Anfang der 80erJahre das sogenannte Gruppenbüro– ein Raum für bis zu 25 Mitarbeiter.Hierbei werden Bereiche, die unter-einander funktionale Verbindungenaufweisen, räumlich zusammenge-faßt und gegen von anderen Grup-pen ausgehende Störungen abge-schirmt. Der Vorteil des Großraum-büros, mit Kollegen des jeweiligenArbeitsgebietes spontan kommuni-zieren zu können, wird beibehalten,umgeht jedoch dessen baulich be-dingten Nachteile wie zum Beispielkünstliche Klimatisierung und un-zureichendes Tageslicht. Da trotz derrelativ kleinen Zahl an Raummitbe-wohnern der einzelne nie vollkom-men ungestört ist, findet man häufigGruppenbüros, in denen – ähnlichwie im Großraum – mit raumglie-dernden Schrank- und Trennwän-den sowie Pflanzen versucht wurde,individuelle Einheiten zu schaffen,die jedoch die gewünschte kommu-nikationsförderliche Übersichtlich-keit des Raumes verhindern.

Das Ende der 70er Jahre in Schwe-den konzipierte und erstmals rea-lisierte Kombibüro beruht auf derErkenntnis, daß etwa 90% der aneinem Schreibtisch durchgeführtenTätigkeiten (Telefonieren, Ablage,Bildschirmarbeit) an den verschie-denen Arbeitsplätzen sich gleichen.Im Gegensatz zur Arbeitsteilung inder ersten Hälfte dieses Jahrhun-derts entstehen wieder Positionen,an denen einzelne Teilaufgabenzusammengefaßt werden. Projektar-beiten bei gleichzeitiger Erledigungvon Routinetätigkeiten nehmen seitJahren beständig zu.

Kombibüros berücksichtigenkomplexe Arbeitsinhalte

Diese neue Komplexität derArbeitsinhalte wird vom Kombi-büro, das sich seit Mitte der 80erJahre in Deutschland zunehmenderBeliebtheit erfreut, berücksichtigt.Es besteht aus 9 bis 14 m2 großen 1-Personen-Büros, die an der Außen-front des Gebäudes angesiedelt sindund unmittelbaren Anschluß aneine – im Inneren des Bürogebäudes

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liegende – multifunktionale Gemein-schaftszone haben (Bilder 1 bis 3).Die Arbeitskojen sind so weit stan-dardisiert, daß sie den funktionalenAnforderungen der meisten Arbeits-plätze gerecht werden und dennochdie Möglichkeit einer Anpassung an die individuellen Bedürfnisseihrer „Bewohner“ offenlassen. Dierelativ kleine Grundfläche der Kojemacht die zusätzliche Nutzung vonWänden und Elementen der soge-

nannten dritten Ebene notwendig.Griffbereit angebrachte Pinnwände,Sideboards, Bildschirmträger undSchubladenelemente halten Arbeits-und Besprechungsflächen frei vonnicht benötigten Utensilien. Ver-glaste Wände trennen die beidenArbeitsbereiche, so daß sich der Mit-arbeiter zum konzentrierten Arbei-ten zurückziehen kann, ohne dabeiden Überblick über das Abteilungs-geschehen zu verlieren. In der

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Maschinenmarkt

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PRODUKTION UND BETRIEB

Bild 4:

Ebenfalls Bestand-

teil der Gemein-

schaftszone eines

Kombibüros:

die „Besprechungs-

inseln“.

Wer

kbild

er: M

ause

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ffic

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Gemeinschaftszone werden solcheArbeitsmittel untergebracht, die vonallen Kollegen gleichermaßen benö-tigt werden (Fax, Kopierer, Haus-poststationen, Besprechungs- undPausentische, Regenerationszonen).Auch vereinzelte Arbeitsplätze kön-nen in dem Gemeinschaftsbereichuntergebracht werden. Als das kom-munikative Zentrum des Unter-nehmens oder der Abteilung gibt erdarüber hinaus Raum für die infor-mellen und sozialen Aspekte derBüroarbeit (Bild 4).

Optimale Raumausnutzungspart Gemeinkosten

Die Freiwilligkeit des Alleinseins,die den Unterschied zwischen Pri-vatheit und Isolation ausmacht,gehört zu den Hauptmerkmalen desKombibüros. Dem unkompliziertenWechsel von Einzel- zu Teamarbeitund den damit einhergehendensozialen Aspekten gibt diese Büro-form entsprechenden Raum undAusstattung. Darüber hinaus haben Befürworter dieser neuzeit-lichen Büroarchitektur erkannt, daß unterschiedliche Schreibtisch-und Raumgrößen zwar die hierar-chische Stellung einer Person inner-halb der Organisation wiedergeben,diese Zuordnung dem Platzbedarffür die Bewältigung des in derRealität anfallenden Arbeitspen-sums jedoch nur ungenügendgerecht wird. Groteske Raumvertei-lungen, bei denen eine vielreisendeFührungskraft, die einen beacht-lichen Teil ihrer Arbeitszeit nicht am Schreibtisch sitzt, über sehr vielmehr Fläche verfügt als ein Sachbe-arbeiter, der große Aktenberge bear-beiten muß, sind die Folge. In Zei-

ten allgemein steigenden Kosten-drucks ist aber eine uneffizienteNutzung teurer„Büro-Quadratme-ter“ nicht mehr angebracht.

Auch das Kombibüro wird nichtallen Anforderungen gerecht. Sounterstützt es nicht die kontinuierli-che Arbeit in kleinen Gruppen undbehindert spontane Kommunika-tion. Die Transparenz zwischen Kojeund Gemeinschaftszone machtsowohl persönliches Arbeitsverhal-ten als auch Arbeitsinhalte offen-sichtlich und legt Auseinanderset-zungen hierüber nahe. Die Möglich-keit, sich zwischen Privatheit undGemeinschaft frei entscheiden zukönnen, verlangt vom Mitarbeiterverantwortungsvolles, im Sinne desUnternehmens ausgelegtes Han-deln. Die Frage ist, ob alle Mitarbei-ter mit diesem Angebot umgehenkönnen.

Konzeptionelle Entscheidungist individuell zu treffen

Welches Raumkonzept für einUnternehmen oder eine bestimmteAbteilung letztendlich optimal ist,kann nur im Rahmen einer genauenAnalyse der im Unternehmen statt-findenden Arbeitsabläufe festge-stellt werden. Individuelle Erforder-nisse und gesetzliche Bestimmun-gen müssen hierbei ebenso Berück-sichtigung finden wie spezifischeErfahrungen der Beschäftigten undunternehmenspolitische Werte undNormen.

Der Beschluß für die eine oderandere Büroform wird jedoch durchdie dynamischen Veränderungendes Umfeldes, in dem sich ein jedesUnternehmen bewegt, erschwert.Zukünftig eintretende Zustände und

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PRODUKTION UND BETRIEB

deren Einwirken auf die Organisa-tion können nur unsicher voraus-gesehen werden. Da zwischen derEntscheidung zugunsten einer be-stimmten Büroform und ihrer Reali-sierung oft mehrere Jahre vergehen,können sich schon beim Bezug derRäumlichkeiten neue Anforderun-gen an das Raumkonzept ergebenhaben. Noch schwieriger ist es, Ver-änderungen zu antizipieren, denensich ein Unternehmen im Laufe derlangen Nutzungsdauer eines Gebäu-des stellen muß.

Flexible Anpassungder Arbeitsumgebung

Folglich sollten Bürohäuser dieBewohner nicht auf eine einzigeRaumform festlegen, sondern dieflexible Anpassung der Arbeits-umgebung an aktuelle Vorausset-zungen zulassen. Wesentlich für dieVerwirklichung eines sogenanntenmultifunktionalen Bürogebäudesist, daß die Planung bei der kleinstenräumlichen Einheit – dem Arbeits-platzmodul – beginnt, und dessenGröße und Konfigurationsart mög-lichst allen Anforderungen im Unter-nehmen gerecht wird. Der Nutzer desflexiblen Bürohauses kann nun zujedem Zeitpunkt festlegen, welcherRaumtyp die im Unternehmen oderin einer Abteilung anzutreffendenArbeitsabläufe am effizientestenunterstützt und mit welchen Funk-tionen er die fest definierten Flä-chenmodule belegt.

Eine differenzierte Betrachtungder unterschiedlichen Büroraum-

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formen sollte nicht außer acht las-sen, daß sich stetig verbesserndeNutzungsmöglichkeiten von Infor-mations- und Kommunikationstech-nologien eine Flexibilisierung vonArbeitszeit und Arbeitsort zur Folgehaben. Fraglich ist, inwieweit esunter diesen Umständen noch sinn-voll ist, jedem Mitarbeiter einen per-sönlichen Arbeitsplatz zur alleinigenNutzung zur Verfügung zu stellen. ImKonzept des flexiblen Bürohauseswird der Trend zu nonterritorialemArbeiten, den Schlagworte wie Tele-arbeit, Desk-Sharing und Mobile-Working beschreiben, berücksich-tigt: Beispielsweise können Räume

eigenen Mitarbeitern für konzentra-tionsintensive Tätigkeiten vorüber-gehend zur Verfügung gestellt oderan fremde Unternehmen für dieteamorientierte Bearbeitung einesdezentral durchzuführenden Pro-jektes vermietet werden.

Unter der Voraussetzung einervorwiegend territorialen Arbeits-weise ist das Kombibüro die derzeitfortschrittlichste Raumform. Sie istsozusagen die Synthese der Stär-ken der beiden Extreme Großraum-und Zellenbüro, wodurch die Inter-essen sowohl der Mitarbeiter alsauch der Organisation berücksich-tigt werden. MMMM

© Fuchs, W., Puell, R.: Das Kombi-Büro Congena: Zukunftsstrate-gie Kombi-Büro, Callwey Verlag,München 1994, FBO Fachverlag,Baden-Baden 1994. © Jäger, D.: Anforderungen andas Büro der Zukunft, Hahn, H.:Das moderne Bürogebäude, Ex-pert Verlag, Ehningen 1991. © Lorenz, D.: Das optimale Büro.Eine Utopie? Fachvortrag aufeiner Kundenveranstaltung derMauser Office GmbH, 1997. © Puffert, M.: Schule des Han-delns, Congena: Zukunftsstrate-

gie Kombi-Büro, Callwey Verlag,München 1994, FBO Fachverlag,Baden-Baden 1994. © Sieverts, E.: Bürohäuser vonmorgen Hahn, H.: Das moder-ne Bürogebäude, Expert Verlag,Ehningen 1991. © Troll, L.: Beschäftigungsma-gnet Büro – ein gesamtdeutscherBefund: Materialien aus derArbeitsmarkt- und Berufsfor-schung, Nr. 1/1994, Institut fürArbeitsmarkt- und Berufsfor-schung der Bundesanstalt fürArbeit, Nürnberg.

Konzepte für das Büro der Zukunft

BÜCHER ZUM THEMA

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MESSEBERICHT

Antriebstechnik

Aussteller boten auf der Hannover-Messeweitgehend Komplettlösungen an

CLAUS-M. STOTZ

Turnusgemäß präsen-

tierten in diesem Jahr

wieder die Hersteller

elektrischer und

mechanischer Antriebs-

technik auf dem welt-

größten Treffen der

Branche zahlreichen

Fachbesuchern Neu-

heiten, Weiterentwick-

lungen und Bewährtes.

Im Mittelpunkt stand

der Systemgedanke,

die optische Verket-

tung der jeweiligen

Antriebseinheiten zu

Komplettlösungen

aus einer Hand.

Rund 600 Aussteller waren

nach Hannover gekommen,

um zu zeigen, was die

Antriebstechnik heute und

morgen zu leisten vermag. Bild

: Deu

tsch

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esse

AG

Rund 305 000 Besu-cher und 7259 Aus-steller aus 69 Ländern

feierten in diesem Jahr den fünf-zigsten Geburtstag der Hannover-Messe, nicht eingerechnet die großeZahl privater Besucher anläßlich derJubiläumsfeier am letzten Messetag.Nach dem Tiefpunkt im vergange-nen Jahr blicken die Aussteller, mitAusnahme weniger, wieder optimi-stischer in die Zukunft. So warenauch die Hersteller mechanischer

Maschinenmarkt

40

und elektrischer Antriebskompo-nenten mit dem Erfolg ihrer Messe-beteiligung recht zufrieden.

Kooperationen gewinnenzunehmend an Bedeutung

Seit dem gravierenden Konjunk-tureinbruch 1993 haben sich derenAuftragslage und Kapazitätsausla-stung kontinuierlich verbessert. DieBranche hat wieder Tritt gefaßt. DieAuftragseingangszahlen der MonateJanuar und Februar lassen ein

Branchenwachstum von 5% in die-sem Jahr nicht utopisch erscheinen.Dennoch: Umsatz ist nicht das allei-nige Maß aller Dinge. Daher richtetman das Augenmerk im Rahmen derZukunftssicherung vornehmlichauf eine Verbesserung der Umsatz-rendite, denn die Renditeentwick-lung der Antriebstechnik zeigt, wiedie des Maschinenbaus und vieleranderer Branchen, seit Jahren nachunten. Der wichtigste Trend in derAntriebstechnik ist heute ohne

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MESSEBERICHT

Bild 1: Komplettlösungen aus einer

Hand bestehen beispielsweise aus Motor,

Getriebe und entsprechender Steuerung.

Bild 2: In Elektromotoren integrierte Fre-

quenzumrichter senken Installations- und

Betriebskosten.

Zweifel der Systemgedanke. Für vieleUnternehmen bedeutet dies, mitanderen Firmen stärker als in derVergangenheit zu kooperieren, sozum Beispiel die ZF FriedrichshafenAG, die jetzt mit den beiden Servo-motorenherstellern Siemens undIndramat eine Systempartnerschafteinging. Ziel der intensiven Zusam-menarbeit ist die technologischeVerkettung kompletter Antriebs-systeme, bestehend aus Servomoto-ren, Getrieben, Reglern und Steue-rungen (Bild 1). Gemeinsam werdendie Systempartner ihre Produktkom-petenz bündeln und, wie der Leiterdes ZF-Geschäftsfeldes Maschinen-antriebe, Dr. Reiner Vonderschmidt,betont, „diese Partnerschaft zurMarktausweitung der beteiligtenHäuser nutzen“.

Integrierte Frequenzumrichtersenken Installationsaufwand

Ein anderes Beispiel unter vielen,wie Unternehmen auf sich wandeln-de Märkte reagieren, gibt die FennerGmbH, Nettetal: Um Komplettlösun-gen anbieten zu können, kooperiertsie nun mit der englischen FirmaDavid Brown Radicon, einem welt-weit führenden Hersteller von Dreh-strommotoren. Die Antriebsspezia-listen vom Niederrhein haben jetztneben den bekannten Motoren undGetriebekombinationen auch kom-plette elektronische Antriebssyste-me für die Fertigungstechnik imProgramm. Darüber hinaus arbeitetFenner bei Bedarf mit weiteren Part-nern zusammen, wenn es kunden-spezifische Antriebslösungen zuentwickeln gilt.

Neben dem Systemgedanken im„großen Stil“, der zunehmend mitLeben erfüllt wird, fand der Besucherauch den Systemgedanken „imDetail“ realisiert: Elektronik, Elek-trotechnik und Mechanik wachsenmehr und mehr zusammen. Wer sich noch an die Größenordnungenvon Frequenzumrichtern in derVergangenheit erinnert, steht heutestaunend vor Motoren, in die derUmrichter inzwischen erfolgreichintegriert wurde. Derartige Kom-paktantriebe präsentierte beispiels-weise die Danfoss GmbH, Offenbach,die jetzt mit der Brook Hansen-Grup-pe, Huddersfield, eine strategischeAllianz einging (Bild 2). Die gemein-sam entwickelten Frequenzumrich-termotoren der Serie FCM 300 in denGrößen 80 bis 112 mit Profibusan-bindung werden zunächst in einem

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

Leistungsbereich von 0,55 bis 4 kWfür 380 bis 480 V zur Verfügungstehen. In naher Zukunft soll dieneue Baureihe erweitert werden biszur Motorgröße 132 mit einerLeistung von 7,5 kW. Die wichtigstenVorteile derartiger Kompaktantriebesind geringe Installations- undBetriebskosten, weniger EMV-Pro-bleme und keine Verlustleistung inSchaltschränken.

Ähnlich argumentiert auch dieMannesmann Dematic AG, Wetter:Sie zeigte anhand ihrer kompaktenAntriebseinheiten mit Leistungenbis 1,9 kW bei Spannungen von 380 bis 500 V, welche Perspekti-ven sich für den Anwender solcherüber Bussysteme ansteuerbarenGerätekombinationen ergeben. Indie neuen Getriebemotoren, die vor allem polumschaltbare Motoren und mechanische Verstellantriebedurchaus ersetzen können, wur-den „echte“ Vierquadrantengerätefür Start-Stopp-Aufgaben integriert(Bild 3). Der Installationsaufwandbeschränkt sich auf die Netzver-sorgung und die Vernetzung perDatenkabel.

Motoren mit integrierten Umrich-tern im Normmotorformat stellteauch Siemens, Erlangen, vor: DieCombi Master-Geräte mit einem Lei-stungsbereich von 120 W bis 7,5 kWhaben die Lebensdauer und die War-tungszyklen eines Normmotors. ImGegensatz zu früher, als der Anwen-der noch Motoren, Umrichter undentsprechende Filter kaufen mußte,erhält er jetzt ein sorgsam aufein-ander abgestimmtes System, wasihm nicht nur Inbetriebnahmeko-sten, sondern auch Verdrahtungenund Platz im Schaltschrank erspart.Ein PID-Regler verbessert nun dieAnwendung der Motoren in Pumpenund Lüftern. Aber auch in Kon-struktionen mit konstantem Dreh-moment finden diese Motoren neueAufgaben.

In siebenjähriger Entwicklungs-arbeit und zweijähriger Testphase in rauher Industrieumgebung ent-standen die Integralmotoren derABB Elektromotoren GmbH, Saar-brücken, die aus Standard-Dreh-strommotoren und besonders dafürentwickelten Miniatur-Frequenz-umrichtern und EMV-Filtern beste-hen. Ausgeführt sind die Motoren in Schutzart IP 55. Ihr Leistungs-bereich erstreckt sich von 0,75 bis 7,5 kW. Das Unternehmen sieht die Integralmotoren vor allem

bei Lüfter- und Pumpenanwendun-gen, bei denen man häufig wegen des hohen Installationsaufwandsauf drehzahlgeregelte Antriebe ver-zichtete, als wirtschaftliche Alter-native.

Mechanische Antriebstechnikhinkt Entwicklung nicht nach

Auffällig ist, daß einige Aufga-ben, die früher ausschließlich Sachemechanischer Antriebe waren, peu apeu von der elektrischen Antriebs-technik übernommen werden. Dasdezentrale Synchronisierungssy-stem Synax von der Indramat GmbHin Lohr zum Beispiel ersetzt mecha-nische Antriebselemente durchelektronisch geregelten Synchron-lauf von einzelnen digitalen Antrie-ben. Im Gegensatz zum herkömm-lichen Maschinenaufbau, bei demein Hauptantrieb über eine mecha-nische Längswelle als Leitachse dieBewegungen der Folgeachsen steu-

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MESSEBERICHT

Maschinenmarkt

Bild 3:

Hohen Anwender-

nutzen verspricht

diese Kombination

aus Getriebemotor

und Frequenz-

umrichter.

ert, erfolgt hier die Kopplung zwi-schen Leit- und Folgeachsen perSercos-Interface. Die in einem derEinzelantriebe oder einem PC inte-grierte Steuerkarte übernimmt dieFunktion des konventionellenHauptantriebs, der Lichtwellenlei-ter die der Hauptwelle und diedigitalen Einzelantriebe die Aufga-ben von Getrieben und Kurven-scheiben aller Art.

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Die „Aufgabenumverteilung“ be-deutet allerdings nicht, daß die me-chanische Antriebstechnik einemgnadenlosen Verdrängungswettbe-werb unterliegt. Bislang jedenfallshat die Entwicklung der letzten zehnbis fünfzehn Jahre gezeigt, daß diemechanische gegenüber der elek-trischen Antriebstechnik keinenUmsatzverlust zu verzeichnen hatte.Die mechanische Antriebstechnik

hinkt der Entwicklung nicht nach,denn auch bei den klassischenKomponenten wie Getrieben, Zahn-riemen, Führungen, Lagern, Kupp-lungen oder Bremsen gibt es immernoch etwas zu verbessern.

Kugelkette aus Kunststoffersetzt Wälzlagerkäfig

So garantiert beispielsweise eineaus Kunststoff gefertigte Kugelkettedas erstaunlich ruhige und gleich-mäßige Laufverhalten der neuenKompaktführungen SSR von derTHK GmbH, Ratingen. An und fürsich ist die Idee nicht neu und inRotationslagern schon millionen-fach umgesetzt. In Linearführungenjedoch gab es diese Technik bislangnicht: Die geheimnisvolle Kette über-nimmt quasi eine dem Kugelkäfig imWälzlager vergleichbare Funktion.Gleichzeitig werden Reibung undErwärmung der Wälzkörper geringgehalten, weil der Abstand derKugeln zueinander konstant gehal-ten und metallischer Kontakt zwi-schen den Kugeln von der Kette

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

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MESSEBERICHT

Bild 4: Laufruhiger Antrieb für Aufzüge

hat anstelle des üblichen Schneckenge-

triebes ein Kegelstirnradgetriebe.

unterbunden wird. Die Japaner lie-fern derart ausgestattete Kompakt-führungen derzeit in fünf Baugrö-ßen mit Tragzahlen von 16,5 bis71,6 kN je Wagen. Die Abmessungenentsprechen etwa denender Baureihe SR.

Getriebe haben heuteeinen höheren Wirkungs-grad, sind geräusch- undwartungsärmer und wer-den zunehmend kompak-ter und leichter. Um ihre Pro-dukte für den Anwender nichtnur aus technischer, sondern auchaus ökonomischer Sicht attrakti-ver zu gestalten, haben viele Her-steller ihre Fertigung systematisiert.Mit der Reduzierung der Teilevielfaltverringern sie Kosten und Lieferzei-ten. Auf Variantenreichtum jedochmuß nicht verzichtet werden, daentsprechende Baukastensystemeentwickelt wurden.

Ein Beispiel hierfür ist die neueGetriebebaureihe mit Abtriebsdreh-momenten von 2,5 bis 12 kNm, dievon Lohmann + Stolterfoht GmbH,

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

Witten, zusammen mit der ebenfallszur Mannesmann-Rexroth-Gruppegehörenden Brueninghaus Hydro-matik GmbH für den Einbau in Rau-pen und Rädern von kleinen, mobi-len Geräten entwickelt wurde. Aufengstem Raum ist hier platzsparendein zweistufiges Getriebe mit einemVerstellmotor A10VT kombiniert.

Sonderkonstruktionen wurdenauch in diesem Jahr wieder prä-sentiert, so etwa von der RöchlingGetriebe KG: Neben einer Achse fürelektrisch betriebene Flurförder-zeuge, bei der es vor allem einenhohen Wirkungsgrad, geringes Ver-drehflankenspiel und leisen Last-wechsel zu realisieren galt, zeigtendie Meppener eine Baureihe laufru-higer Antriebe für Aufzüge auf derBasis von Kegelstirnradgetriebenanstelle der üblichen Schneckenge-triebe (Bild 4).

Die Antriebslösung ist aufgrundder guten Zugänglichkeit mit derbewährten Zweikreis-Backenbrem-sentechnik ausgestattet. Um auf-wendige Ausrichtarbeiten unddamit oftmals verbundene Fluch-tungsfehler zu vermeiden, entschie-den sich die Entwicklungsinge-nieure für eine fliegende Treibschei-benlagerung. Konzipiert ist dieBaureihe für Nutzlasten von 630 bis2000 kg und Geschwindigkeiten von0,8 bis 2,5 m/s, jeweils bei einfacherAufhängung. MMMM

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MESSEBERICHT

Fluidtechnik

Trend zur Bauraumreduzierungauf der Hannover-Messe unverkennbar

JOSEF KRAUS

Pneumatische und hydraulische

Komponenten werden immer

kleiner. Das besagt nicht nur eine

auf der Hannover-Messe vor-

gestellte Studie, sondern wurde

auch anhand von Exponaten

deutlich, die man im Bereich

Fluidtechnik präsentierte. Vor

allem bei Ventilen setzt sich der

Trend zur Verringerung des

Bauvolumens fort, wobei die

Anbindung an einen Feldbus ein

wichtiger Schritt zur Entwick-

lung kompakter, modular

gebauter Antriebssysteme ist.

Deutlich größer als 1995 war das Besucherinteresse bei den Herstellern pneumatischer

und hydraulischer Komponenten auf der diesjährigen Hannover-Messe.

Bild

: Deu

tsch

e M

esse

AG

Endlich ist er da: derKonjunkturaufschwungbei Investitionsgütern,

der schon 1996 in Deutschlanderwartet worden war, sich jedochnicht so recht einstellen wollte.Jedenfalls blickten die Aussteller aufder diesjährigen Hannover-Messe„wieder deutlich optimistischer indie Zukunft“, wie die Deutsche Mes-se AG bemerkte. Laut Veranstalterhatten zu Beginn der Messe 40,5%der Aussteller die wirtschaftlicheSituation ihrer Branche „günstig bis sehr günstig“ eingeschätzt. AmEnde waren es 47,1%.

Platzbedarf von Ventilendeutlich verringert

Zu den Branchen, die 1997 wiederein Wachstum registrieren, gehörtdie Fluidtechnik. Für sie entwickel-ten sich die wirtschaftlichen Rah-menbedingungen „zur Zeit gut“,stellte die Fachgemeinschaft Fluid-technik im VDMA schon im Vorfeldder Messe fest. Vielversprechendklingt auch eine von ihr auf derMesse vorgestellte Delphi-Studie,deren Ergebnisse sich in den Expo-naten vieler Aussteller fluidtechni-scher Antriebskomponenten bereitswiderspiegelten: Der Trend zur Bau-raumreduzierung war bei pneuma-tischen und hydraulischen Kompo-nenten unverkennbar.

So wird in der Hydraulik eineBauraumreduzierung um rund 20%erwartet. In der Pneumatik soll sogarin Zukunft eine Minderung bis zu

Maschinenmarkt

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Bild 1: Ventilträger für Pneumatik-ventile,

deren Größe gegenüber bisherigen Aus-

führungen um 60% reduziert wurde.

Bild 2: Ventilträger und pneumatische

Einzelventile, deren Baubreite nur 10 mm

beträgt.

80% realisierbar sein. Was heutebereits möglich ist, wurde auf derMesse vor allem bei Ventilen offen-sichtlich, für die der Feldbusan-schluß häufig Voraussetzung für dieEntwicklung kompakter, modulargebauter Antriebssysteme ist. Sostellte die Festo KG, Esslingen, Pneu-matikventile vor, die gleich um 60%kleiner als bisherige Ausführungensind und sich für den Feldbusan-schluß eignen (Bild 1).

Dementsprechend kompakt istder Ventilträger gebaut, der sich imwesentlichen aus einem Vierplat-tengehäuse zusammensetzt. In dielinke und rechte Endplatte ist einAnschluß zur zentralen Druckluft-versorgung und die Möglichkeit zurEntlüftung integriert. Die untereAbdeckung enthält die Verbraucher-anschlüsse, die obere fungiert dage-gen als elektrische Verkettungs-platte mit zentralem Anschluß fürein Multipolkabel oder einen Feld-busanschluß.

Binäre Datenleitungsenkt Verdrahtungaufwand

Auch die SMC Pneumatik GmbH,Egelsbach, zeigte Ventile, deren Bau-volumen verringert ist. Dabei han-delt es sich um 3/2-Wege-Stellglieder,die für einen Durchfluß von 16 l/minausgelegt sind und eine Schaltzeitvon 3,5 ms haben. Eine Einzelmon-tage ist möglich. Jedoch können dieVentile auch auf Vielfachanschluß-platten befestigt werden. Bei anwen-dungsgerechtem Gebrauch, so heißtes, lassen sich mit den Stellgliedernmehr als 200 Millionen Schaltspielerealisieren. Sie wurden Anfang desJahres im deutschen Markt einge-führt.

Die Kuhnke GmbH, Malente,stellte Miniaturventile vor, derenBaubreite lediglich 10 mm beträgt(Bild 2). Sie sind zu Ventilblöckenmontierbar, wobei jedes Ventil ein-zeln verdrahtet wird. Auf diese Weiselassen sich bis zu 24 Stellgliederohne Einschränkung bezüglich derVentilfunktionen zu einer kompak-ten Einheit zusammenfassen. Sokönnen laut Hersteller auf einer ein-zigen Trägerplatte 3/2-, 5/2- oder5/3-Wegeventile „gemischt“ montiertwerden. Die Anbindung der Ventil-blöcke an einen Feldbus ist möglich.

Mit einem Feldbus läßt sich dieAnzahl der Signaldrähte zwischender Steuerung und den Ventilenerheblich reduzieren. So soll fürStandardaufgaben in der Pneuma-tik eine Zwei-Draht-Leitung ausrei-

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

chend sein. Eine solche binäreDatenleitung ist der ASI-Bus, für dendie Robert Bosch GmbH, Stuttgart,eine Anschlußbox für Wegeventileentwickelte. Sie ist mit jeweils zweielektrischen und pneumatischenAnschlüssen ausgestattet. Weil dieStromversorgung der Ventilinselnüber den ASI-Bus geschieht, entfälltein weiterer Anschluß für die elek-trische Lastversorgung. Die „Box“wurde für einen Druckbereich von 2 bis 8 bar ausgelegt.

Für den Anschluß an den ASI-Busist auch ein Ventilträger der Herion-Werke GmbH, Fellbach bei Stuttgart,ausgelegt. Sie kann mit bis zu vierVentilen bestückt werden. Die Elek-tronik ist so in den Träger integriert,daß nur zwei Rundsteckverbinderfür den Feldbusanschluß und für dieEnergieversorgungsleitung sichtbarsind. Den getrennten Versorgungs-anschluß hat man eingebaut, um beiNotfällen die Versorgungsspannungleicht abschalten zu können, ohnedaß die Funktion anderer Busteil-nehmer eingeschränkt wird.

Um größere Datenmengen zuübertragen, reicht in der Regel eineeinfache Zwei-Draht-Leitung für eine4-Bit-Datenübertragung nicht aus.Für solche Zwecke werden 12-Bit-Leitungen verwendet. Eine davon ist der Interbus S. Für ihn hat sichdie Parker Hannifin GmbH, Köln,entschieden, als sie einen Träger fürmaximal 16 Ventile konzipierte.Anschlüsse für andere Buslösungensind jedoch in Vorbereitung: für denProfibus DP, Devise-Net und den ASI-Bus. Sie sollen bis Ende desJahres fertiggestellt sein.

Der Ventilträger ist für 3/2- und4/2-Wegeventile gebaut. Mit Hilfevon Zwischenplatten wurde einegetrennte Druckluftzuführung rea-lisiert. Dadurch ist der Betrieb mit unterschiedlichen Luftdrücken

möglich, ohne daß die Adressen derVentile verändert werden müssen.Die Ventiladressierung geschiehtautomatisch.

In der Pneumatik ist die Entwick-lung von Feldbusanschlüssen weitvorangeschritten. Auch bei derNumatics GmbH, Sankt Augustin, ist das der Fall. Auf der Messe hat sie dementsprechend Ventilträgermit der Möglichkeit zum Feldbus-abschluß vorgestellt. Einer davonwurde vom Industrie-Forum-Designmit dem iF-Siegel für gute Produkt-gestaltung ausgezeichnet. Bei die-sem Träger ist der Feldbusanschlußin die Montageplatte integriert.

Numatics zeigte außerdem einkompakt gebautes Pneumatikventil,das keine beweglichen Dichtelemen-te hat. Ein nahezu verschleißfreierBetrieb, so heißt es, sei möglich. DieLebensdauer des Ventils wird mit200 Millionen Schaltspielen ange-geben. Grund für diese hohe Anzahlist der Einbau einer zylindrischenHülse mit radial angeordneten Luft-kanälen als Teil eines zentralenSteuerungselements im Ventil. In dieHülse wurde ein Kolben eingepaßt,dessen Spiel nur 0,001 mm beträgt.Aufgrund der Luftkanäle läßt sichdie Reibung im Stellglied erheblichreduzieren.

Anwendung der Piezotechnikbeim Schalten von Ventilen

Gegenstand von Entwicklungsar-beiten auf dem Gebiet der Miniatur-pneumatik ist außer der Bauteil-reduzierung auch die Anwendungneuer Technologien. So kann diePiezotechnik herangezogen werden,um Schaltvorgänge von Ventilen zu realisieren. Ein solches Ventilwurde von der Joucomatic GmbH,Ölbronn-Dürrn, vorgestellt. Es nutztdie Piezotechnik, um Ventilbewegun-gen zu erzeugen und aufrechtzuer-

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MESSEBERICHT

Maschinenmarkt

Bild 3: Hydraulische Wegeventile, die über herkömmliche Signalleitungen (a) und mittels

Feldbus (b) an eine zentrale Steuerung angeschlossen sind.

a b

halten. Der Energiebedarf des Stell-glieds ist niedrig, die Lebensdauerhoch. So reicht eine elektrische Lei-stung von 7 mW (Stromaufnahme0,3 mA bei 24 V Spannung) aus, ummehr als eine Milliarde Schaltspielezu erzeugen.

Feldbusanschlußreduziert Bauvolumen

Im Vergleich zur Pneumatik hatder Feldbus in der Hydraulik bislangeine nicht so starke Verbreitunggefunden. Bei hydraulischen Kom-

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KOMMENTAR

ponenten ist er noch auf einfacheAnwendungen begrenzt. Die Vorteiledes Feldbusses zeichnen sich aberauch hier deutlich ab, so daß miteiner Zunahme der binären Daten-übertragung in der Hydraulik zurechnen ist. So hat die Mannes-mann Rexroth AG, Lohr, hydrauli-sche Wegeventile für den direktenAnschluß an einen Feldbus vorge-stellt (Bild 3). Die Ventile sind in der Busleitung in Reihe geschaltet.Dadurch wurde die Anzahl der Lei-tungen zwischen Steuerung und

Ventilen erheblich gesenkt undsomit das Bauvolumen reduziert.Der Installationsaufwand ist ver-ringert und einfache Inbetrieb-nahme laut Hersteller möglich.

Weniger die Verringerung desBauvolumens steht jedoch in derHydraulik im Vordergrund als dieMöglichkeit, mit dem Feldbus Stan-dardsteuerungen zu verwenden undauf eigene Steuerungskonzepte zuverzichten. Entscheidend ist, daßmit der Einführung der digitalen Sig-nalübertragung die Kosten für denHydraulikantrieb weiter sinken unddie Modularität der Systeme voran-getrieben wird. Dadurch besteht dieMöglichkeit der einfachen Antriebs-erweiterung, ohne die Basismaschi-ne in ihrer Standardausführungwesentlich ändern zu müssen.

Wie das geschieht, wurde vor allembei fahrbaren Arbeitsmaschinendeutlich. Für diesen Anwendungs-bereich präsentierte die DanfossAntriebs- und Regeltechnik GmbH,Offenbach, ein modulares Antriebs-konzept, bei dem die Signalüber-tragung zwischen Steuerung undProportionalventilen über den CAN-Bus geschieht. Ausgelöst werden dieMaschinenbewegungen über einenJoystick: einen Steuerknüppel fürunterschiedliche Maschinenfunk-tionen.

Wirtschafliche Impulsedeutlich spürbar

Auch andere Hersteller, zumBeispiel Bosch, haben modulareAntriebskonzepte mit Feldbusan-schluß für fahrbare Arbeitsmaschi-nen präsentiert. Die zunehmendeAnzahl dieser Hersteller zeigt, daßbei Maschinen wie Bagger, Laderoder Krane ein Wechsel von direktgesteuerten zu elektronisch vor-gesteuerten Hydraulikantrieben inGang gekommen ist. Er wird sicher-lich dazu beitragen, daß die wirt-schaftliche Entwicklung der Bran-che jene Impulse erhält, auf die man im vergangenen Jahr vergeblichwartete.

So lag 1996 der Gesamtumsatz bei5,6 Mrd.DM, wobei man gegenüberdem Vorjahr in der Pneumatik dasErgebnis etwas verbessern konnte,in der Hydraulikbranche dagegenein leichter Rückgang hingenom-men werden mußte. In diesem Jahrwird ein besseres Ergebnis erwartet.Anzeichen dafür sieht die Fachge-meinschaft Fluidtechnik in dem imJanuar und Februar gestiegenenAuftragseingang. MMMM

In keiner anderen Branche als derFluidtechnik läuft der Trend zur Bau-raumreduzierung derzeit so augen-scheinlich ab. So wurden auf derHannover-Messe Exponate präsen-tiert, die wesentlich kleiner sind alsbisherige Ausführungen. In Zukunftsoll eine weitere Verringerung desBauvolumens möglich sein.

Ziel ist die Entwicklung kompakter,modular gebauter Antriebssysteme.Das geht aus einer vor kurzem abge-schlossenen Delphi-Studie hervor, dievon der Fachgemeinschaft Fluidtech-nik im VDMA ausgewertet wurde. DasErgebnis hat die Fachgemeinschaft aufder Messe präsentiert. Es zeigte, daßder Trend zur Bauraumreduzierungvor allem in der Pneumatik schon weitfortgeschritten ist. Hier soll bis zumJahr 2010 eine weitere Verringerungum bis zu 80 Prozent realisierbar sein.In der Hydraulik wird ein Bauvolumenerwartet, das gegenüber den jetzigenKomponenten um rund 20 Prozentkleiner ist. Ansätze dazu waren inHannover erkennbar.

In der Pneumatik sollen mit derVerringerung des Bauvolumens „neueAnwendungsfelder“ erschlossen wer-den, wie die Fachgemeinschaft offen-barte. Sie will sich deshalb „speziellder Thematik Miniaturpneumatik“annehmen, damit diese TechnologieMarktreife erlangt. Arbeitsschwer-punkte sollen die Entwicklung neuerWerkstoffe, Steuer- und Regelkonzep-te sein. So gibt man sich überzeugt,daß sich mit der Piezotechnik Schalt-vorgänge bei verkleinerten Ventilenverwirklichen lassen.

In der Hydraulik ist mit einemAnstieg der Leistungsdichte zu rech-nen. Dazu soll außer der Bauraumre-duzierung auch die Steigerung desSystemdrucks sowie der Pumpen- undMotordrehzahl beitragen. In welchemAusmaß das geschieht, war auf derMesse noch umstritten. Zu begrüßenist jedoch, daß die deutsche Fluid-technikbranche der ausländischenKonkurrenz bei der Festlegung vonEntwicklungstrends nicht das Feldüberlassen wird. jk

Kleine Antriebe haben große Zukunft

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

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MESSEBERICHT

Gebrauchtmaschinen

Second-Hand-Messe Resalehat sich etabliert

FRANK PFEIFFER

Die Veranstalter der Internatio-

nalen Börse für Gebrauchtma-

schinen in Karlsruhe können mit

der Bilanz der dritten Messe die-

ser Art zufrieden sein. Mit einem

Rekordergebnis von 316 Aus-

stellern und mehr als 5000 Besu-

chern betrachten sie ihre Expo-

sition nun als voll etabliert. In

allen Angebotsbereichen wur-

den gute Geschäfte konstatiert.

Fast alle Teilnehmer wollen im

nächsten Jahr wieder dabei sein.

Zum nunmehr drittenMal war das KarlsruherMessegelände Schau-

platz der Internationalen Börse fürgebrauchte Maschinen und Anlagen,der Resale. Teilnahme und Mes-severlauf bilanzierend, sehen dieKarlsruher Kongreß- und Ausstel-lungs-GmbH, die Vereinigung Deut-scher Händler gebrauchter Maschi-nen im Fachverband des DeutschenMaschinen- und Werkzeug-Groß-handels e.V. (FDM) und der VogelVerlag Würzburg als Veranstalterihre Exposition als voll etabliert indiesem Marktsegment an. 316 Aus-steller aus 18 Ländern zeigten ihre

Maschinenmarkt

48

Bild

: Pfe

iffer

Auf dem rund 2000 m2 großen Freigelände d

maschinen und Gabelstapler zu begutachten

Exponate vom 21. bis zum 23. Aprilauf einem Gelände, das mit seinen22 000 m2 Hallenfläche bereitsKapazitätsgrenzen erkennen läßt.Nicht nur der Anstieg der Ausstel-leranzahl – im Vorjahr waren es 225,im Premierenjahr 99 – gibt zu Opti-mismus Anlaß, auch die Anzahl derBesucher entwickelte sich positiv.Nach rund 2400 im ersten Jahr undetwa 4500 im zweiten fanden nunüber 5000 Interessierte aus 81 Län-dern den Weg zu den Hallen amStadtgarten.

Fast die Hälfte der Besucherkam aus Osteuropa

Mit einem Ausländeranteil vonfast 50% an der Gesamtanzahl derBesucher sieht man in Karlsruhedie internationale Bedeutung derResale bestätigt. Bemerkenswert istder mit 42% sehr große Anteil vonGästen aus Osteuropa. In Karlsruhewurde damit deutlich, daß sich dieseZielgruppe auch von Veranstaltun-gen im westlichen Teil Deutschlandsangesprochen fühlt. Rund 20% derausländischen Besucher kamen ausAsien, ebenfalls etwa 20% aus denEU-Staaten, 9% aus Afrika sowiejeweils 4% aus arabischen und

er Resale in Karlsruhe waren vor allem Bau-

.

lateinamerikanischen Ländern. Amstärksten vertreten waren Indien,die Türkei, Ägypten und Frankreich.Die Präsenz von Delegationen ausItalien, den Niederlanden und derSchweiz läßt erkennen, daß derGebrauchtmaschinenmarkt auch in entwickelten Industrieländernbedeutsamer wird.

Größte Ausstellergruppe in Karls-ruhe waren mit 76% die Maschinen-händler. 29% der Aussteller botenDienstleistungen an, zum BeispielReparatur, Nachrüstung, Demon-tage und Remontage, Spezialtrans-porte, Gutachten, Finanzierungsowie Vermittlung von Joint-ventu-res. Obwohl der Bereich Fertigungwiederum im Mittelpunkt der Expo-natepalette stand, erachteten esauch in diesem Jahr Hersteller vonBaumaschinen oder Landmaschi-nen für sinnvoll, in Karlsruhe Flaggezu zeigen. Ein geschätzter Anteil vonrund 15% der Besucher, die sich fürBaumaschinen interessieren, sindfür Detlef Tandetzki, VertriebsleiterGebrauchtmaschinen bei der Dort-munder Orenstein & Koppel AG,Anlaß genug für eine Teilnahme beider Resale. „Gebrauchtmaschinenwerden immer jünger“, so Tandetzki.„Anstatt zu leasen, greift man häu-fig zu diesen guterhaltenen Geräten, die schnell verfügbar und preiswertsind.“ Auf 200 m2 Freigelände zeigteO&K auf der Resale Baumaschinenim Wert von rund 400 000 DM.

Geschäftsabschlüsseschon in der ersten Stunde

Das Engagement in Karlsruhewurde offensichtlich belohnt, denn81% der Aussteller bewerteten dasMesseergebnis als sehr gut oder gut und rechnen mit einem erfolg-reichen Nachmessegeschäft. Wie die Organisatoren betonen, wurdenin allen Angebotsbereichen guteGeschäfte getätigt. „Wir stellen eineallgemeine Zufriedenheit der betei-ligten Unternehmen fest“, sagt AlfredVogel, Vorsitzender der FachgruppeGebrauchtmaschinen im FDM.„Bereits in der ersten Stunde wurdenVerkäufe getätigt.“ Auch für denEAMTM, den europäischen Verbandder Gebrauchtmaschinenhändler,habe das Messeergebnis alle Erwar-tungen übertroffen. Von der allge-meinen Akzeptanz zeugt die Tatsa-che, daß 97% der Aussteller im näch-sten Jahr wieder an der Resale teil-nehmen wollen, die vom 27. bis zum29. April stattfinden wird. MMMM

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

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Maschinenmarkt, Würz

TAGUNG

Maschinenmarkt

Münchner Management Kolloquium

Erfolgsstrategien

BERNHARD KUTTKAT

Den Fragen der rund 470 Teilnehmer zum Thema innovativer Einkauf

stellten sich Stefan ten Hoevel, Mercedes Benz AG, (links) und Mich-

ael Timmermann, Schmitz-Anhänger GmbH & Co (rechts).

ächster Halt The-resienstraße!“,quäkt es aus demLautsprecher im

U-Bahn-Wagen. Kurz dar-auf ist die Station erreicht,Bremsen quietschen, zi-schend öffnen sich dieTüren, Fahrgäste drän-gen nach draußen, stre-ben aus dem Untergrundnach oben. Hier, in derTheresienstraße, auf demangrenzenden Gelände derTechnischen UniversitätMünchen, findet das 4.Münchner ManagementKolloquium statt. Diesezweitägige Veranstaltung(22. und 23. April 1997), zuder die TCW Transfer-Cen-trum GmbH, München,eingeladen hatte, standunter dem Motto „Markt-führerschaft: Reorganisa-tion und Innovation“.

Lebhaft und kurzwei-lig präsentierte ProfessorHorst Wildemann von derTU München dem Audito-rium seine Entwicklungs-strategien zur Marktfüh-rerschaft. „Wer nur inKosten denkt“, so seinCredo, „ wird die Märkte nieerobern.“ Reine Kosten-senkungsstrategien bewir-ken allenfalls einen Zeitge-winn. Was also tun? Wilde-manns Antwort: „DeutscheUnternehmen müssen wie-der offensiver werden, siemüssen sich am Ziel derMarktführerschaft aus-richten und nicht klein-mütig alle Energien bei der Bereinigung innererStrukturen vergeuden.“

Eckhard Pfeiffer, Präsi-dent und Chief ExecutiveOfficer der Compaq Com-puter Corporation ließ anHand markanter Unter-nehmensdaten die Erfolgs-story von Compaq Revuepassieren, angefangen vonder Unternehmensgrün-dung 1982 bis zum Kulmi-

N

burg 103 (1997) 21

nationspunkt im Jahre1991, mit drei MilliardenDollar Jahresumsatz, 130Millionen Dollar Gewinnund einem Weltmarktan-teil von vier Prozent. Dochvon nun an ging’s bergab,erste Umsatzrückgänge,erster Quartalsverlust,erste Entlassungen. Waswar geschehen? Pfeiffer:„Die Wertvorstellungen derKunden hatten sich geän-dert, Compaq aber war beiseiner bisher erfolgreichenStrategie – hohe Qualität,hoher Preis – geblieben.“Rod Canion, Gründer undCEO, sei aus dem Unter-nehmen ausgeschieden; er, Pfeiffer, sei gekommen,habe die Unternehmens-strategie geändert, alteStrukturen erneuert, dieProduktionskosten um 50Prozent gesenkt, in Mitar-beiter und strategischePartnerschaften investiert.

Ebenfalls über Markt-führerschaft, allerdingsaus der Sicht eines über100 jährigen Unterneh-mens, referierte Dr. Jür-gen Ritz, Vorsitzender derGeschäftsführung der Her-berts GmbH. Weltmarkt-

führer ist in Sachen Pul-verlacke. „Erfolgsbestim-mend dafür waren“, so Ritz, „strikte Kosten- undCash-Flow-Orientierung,Nutzung von Gruppensy-nergien, schlanke Organi-sation und unternehme-risch handelnde Managerund Mitarbeiter, die kon-sequent kunden-, service-und erfolgsorientiert sind.“

Portfolioanpassung, Or-ganisationsanpassungund Abbau der Beschäftig-ten um 15 Prozent – so aufden Punkt brachte Dr. Pe-ter Grassmann, Sprecherdes Vorstandes von CarlZeiss, seine Restrukturie-rungsmaßnahmen, die dasrote Zahlen schreibendeStiftungsunternehmenwieder fit machen sollen.

Welche Bedeutung derEinkauf für ein Unterneh-men hat, verdeutlichte Ste-fan K. W. ten Hoevel, LeiterMaterialeinkauf Nutzfahr-zeuge Technischer Ein-kauf der Mercedes BenzAG, gleich zu Beginn seinesReferates „Innovative Ein-kaufsstrukturen am Bei-spiel der Einrichtung einesTechnischen Einkaufs“ an

Hand einiger Zahlen: „DasVolumen des Einkaufs imKonzern umfaßt 34 Milli-arden Mark, bei einemUmsatz von 72 MilliardenMark.“ Um Einsparpoten-tiale auszuschöpfen, habesich Mercedes Benz ent-schlossen, zusätzlich zumherkömmlichen, operati-ven Einkauf einen soge-nannten Technischen Ein-kauf zu institutionalisie-ren. Auf die Frage einesTeilnehmers, warum denndazu eine zweite Einkaufs-abteilung notwendig gewe-sen sei, antwortete tenHoevel: „Das Aufbrechenalter, verkrusteter Struk-turen gelingt am ehesten,wenn man Neues schafft,im übrigen belebt Kon-kurrenz auch hier dasGeschäft.“ Nahtlos schloßsich der folgende Vortragan. Michael Timmermann,kaufmännischer Leiter derSchmitz-Anhänger GmbH& Co., berichtete über dieneue Einkaufsstrukturseines Unternehmens, dieden Lieferanten einbezieht:„In Workshops haben wirgemeinsam mit unserenLieferanten die Preise derKaufteile transparent ge-macht, angefangen vonden Herstellkosten überVertriebs- und Gemeinko-sten bis hin zum Gewinn.“Die anschließende Wert-analyse des Kaufteils unddie Analyse des Informa-tionsflusses führten fürbeide zu Verbesserungenund Einsparungen.

Die Referate spiegeltendie Vielfalt der Maßnah-men wider, die Unterneh-men zur Kostensenkungund Wettbewerbssteige-rung durchführen. Die vie-len Anregungen und Hand-lungsanleitungen zur Lö-sung eigener Probleme wir-ken über den Veranstal-tungstermin hinaus. MMMM

Bild

: Kut

tkat

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ENTWICKLUNG UND KONSTRUKTION

Antriebstechnik

Temperaturentwicklung berücksichtigenbei belasteten Elastomerkomponenten

SAMIR MAHFOUDH UND HENNING HALLMANN

Bei der Entwicklung von

Antriebskomponenten aus Ela-

stomeren, wie beispielsweise

Kupplungen, war die Temperatur-

entwicklung infolge mechanischer

Belastung bislang unbekannt.

Ein jetzt entwickeltes Verfahren

jedoch ermöglicht es, aus einer

viskoelastischen FE-Berechnung

Verteilung und Höhe der

Temperatur in einem belasteten

Bauteil praxisgerecht

abzuleiten.

50

Die Eigenerwärmung inElastomerkomponen-ten ist ein kritischer

Faktor: Die Temperatur darf aufDauer 70 °C nicht überschreiten,weil Elastomerwerkstoffe bereits ab70 °C beginnen ihre mechanischenEigenschaften zu verlieren. Darüber

Maschinenmarkt

Rechnergestützt

läßt sich beim

Auslegen und

Optimieren von

Elastomerbau-

teilen gleich-

zeitig auch die

Temperatur-

verteilung unter

Last ermitteln.

Bild

: Ver

fass

er

hinaus ist die Wärmeleitfähigkeitvon Elastomeren mit 0,1 bis 0,4 W/mK relativ schlecht, und die negati-ven Auswirkungen verschärfen sichbesonders bei Bauteilen, die ein klei-nes Verhältnis von Oberfläche zuVolumen haben. Hohe Temperatu-ren beschleunigen zudem die Alte-rungsprozesse, was zu einem früh-zeitigen Versagen des Gummiteilsführt. Temperaturverteilung und -höhe sind daher als kritische Ein-flußfaktoren beim Auslegen undOptimieren von Elastomerbauteilenin jedem Fall zu berücksichtigen.

Um Entwicklungszeiten zu ver-ringern, wurde ein Verfahren ent-wickelt, das neben der Abschätzungder Temperaturverteilung untermechanischer Belastung die Inte-gration in einen rechnergestütztenEntwicklungsprozeß ermöglicht.Zur Zielerreichung sind drei aufein-anderfolgende Schritte notwendig.

Ohne Relaxationsversuchegeht es in der Regel nicht

Weil die Rückfederung eines ent-lasteten Elastomerbauteils nie voll-ständig ist, sind in einem ersten

Dipl.-Ing. Samir Mahfoudh ist wissenschaftlicher

Mitarbeiter am Lehrstuhl für Ingenieurinforma-

tik der Universität GH Essen; Dr.-Ing. Henning

Hallmann ist Geschäftsführer der Cimtech Soft-

ware GmbH, Essen.

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

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ENTWICKLUNG UND KONSTRUKTION

Spa

nnun

gVerformung ε ε

σ

Spa

nnun

Verformung

Restverformung

σe

ε0 εeε0

σ0

εe

Bild 1: Nach kleiner Dehnung erhält das Elastomer seine ursprüngliche Form

wieder, die Hystereseschleife ist geschlossen (a); nach großer Dehnung ist das

Elastomer länger geworden, die Hystereseschleife ist offen (b).

Bild 2: Mit dem Maxwellmodell läßt

sich die Energie der plastischen

Verformung nur mit erheblichem Auf-

wand errechnen.

a b

Schritt zunächst praktische Unter-suchungen, sogenannte Relaxati-onsversuche, an verschieden ge-normten Probekörpern (Flachpro-ben und Pufferproben) mit unter-schiedlichen Dehngeschwindigkei-ten durchzuführen. Je größer dieDehnung ist und je länger der Dehn-vorgang dauert, desto größer sindTemperaturentwicklung und Rest-verformung. Bei längeranhaltenderBelastung verschieben sich die Mo-leküle gegeneinander, bis die innereSpannung ein Minimum erreicht [1].Die neue Lage der Moleküle bleibtnach der Entspannung erhalten.Dieses Verhalten wird als Relaxationbezeichnet (Bild 1).

Um den Relaxationsvorgang zubeschreiben, reichen die üblichenelastisch/plastischen Werkstoffge-setze nicht aus. Die entstehende Ver-lustenergie setzt sich aus drei Teilenzusammen: © Energie, die benötigt wird, um vombeanspruchten in den ursprüngli-chen Zustand zurückzukehren.© Energie, die durch die Reibung derMolekülketten verursacht wird. © Energie der plastischen Verfor-mung, die sogenannte dissipierteEnergie, die nur mit erheblichemAufwand durch eine viskoelastischeErgänzung des Werkstoffgesetzesmit dem sogenannten Maxwell-modell nach Bild 2 berechnet werdenkann [2].

σ° und σ∞ werden experimentellermittelt, wobei σ° die Spannung zurZeit t0 ist und σ∞ die Restspannung,die nicht mehr von der Zeit abhängigist. Mit τ i wird die jeweilige Relaxa-tionszeit bezeichnet. Die zugehöri-gen Werte von δi, der Multiplikatorder Energiefunktion, werden beiVorgabe geeigneter τ i rechnerge-stützt durch lineare Interpolationdes experimentell ermittelten Rela-xationsverlaufs errechnet (Bild 3).

Berechnung der Hysteresemittels Finite-Elemente-Methode

Der zweite Schritt ist die viskoela-stische Finite-Elemente-Simulationdes zu untersuchenden Bauteils, um die Hystereseschleife in jedemeinzelnen Element zu berechnen.Der Belastungs- und Entlastungs-vorgang wird hierbei in mehrereBerechnungsschritte, beispielswei-

σ σ σ δ τ( ) ( / )i

t ei t

i

n

= +∞ −

=∑ 0

1

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se 20, aufgeteilt, um einen praxis-gerechten Verlauf zu erhalten. Dievon der Hystereseschleife umschlos-sene Fläche gibt den Wert der dissi-pierten Arbeit und somit der freige-wordenen Wärme wieder.

Zum Beschreiben des viskoelasti-schen Verhaltens verwendet mandas Maxwellmodell mit drei Feder/Dämpfer-Elementen. Verglichen mitüblichen linearen Berechnungensind die Rechenzeiten sehr hoch.Dennoch ist dieser Lösungsansatznotwendig, um eine hinreichendeGenauigkeit zu erzielen. Zur Redu-zierung der Rechenzeit gibt es keine akzeptablen Alternativen: Ein Maxwellmodell mit weniger als drei Feder/Dämpfer-Elementengibt den Relaxationsverlauf nur un-genau wieder. Ein gröberes Finite-Elemente-Netz mit einer geringerenAnzahl von Elementen ist nur dannzu empfehlen, wenn die Spannungs-verteilung homogen ist.

Obwohl man in der Regel dreidi-mensionale FE-Simulationen durch-führt, werden die Werkstoffparame-ter anhand eines uniaxialen Zugver-suchs ermittelt. Derzeit gibt es keineMöglichkeit, einen biaxialen Zugver-such durchzuführen, um genauere

Spannungs/Dehnungs-Diagrammezu erhalten. Dies wäre insbesonderewichtig für Bauteile, in denen einmehrachsiger Spannungszustandherrscht. Statt dessen werden diemechanischen Versuche mit zweiunterschiedlichen Probekörpern,also sowohl mit einer Flachprobe als auch einer Pufferprobe, durch-geführt. Die Flachprobe unterliegteiner reinen Zugbeanspruchung.Die Pufferprobe hingegen läßt sichmit Zug und Druck beaufschlagen.

Temperaturverteilung resultiert aus Verlustenergie

Dank ihrer Form sind im Bela-stungsfall Zug- oder Druckspannun-gen sowie Schubspannungen vor-handen. Nach derartigen Untersu-chungen stellt man fest, daß dieWerkstoffparameter von der Art derBeanspruchung abhängig sind.Daher sind Prüfeinrichtungen zuentwickeln, mit denen sich biaxialeZugversuche durchführen lassen.

In einem dritten Schritt wurdenun ein Programm entwickelt, dasaus den Ergebnissen der FE-Simu-lation die Flächeninhalte der Hyste-reseschleifen an den Integrations-punkten der finiten Elemente be-

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ENTWICKLUNG UND KONSTRUKTION

Maschinenmarkt

Spa

nnun

g

1,8N/mm2

1,41,21,00,80,60,40,2

0900625s400225

Zeit

100250

∞σ°σ

σ

experimentelle Werteapproximierte Werte

Bild 3: Näherungsfunktion zur

Ermittlung der viskoelastischen

Parameter des Maxwellmodells.

Bild 4:

Berechneter

Temperaturverlauf

für eine Elastomer-

kupplung.

Bild

er: V

erfa

sser

rechnet und diese auf die Knotenextrapoliert. Damit liegen an denKnoten Werte für die dissipierteEnergie vor. Sie sind nun als Bela-stung in Form von Wärmequellen anden jeweiligen Knoten in einer nach-folgenden Berechnung verwendbar,um die Temperaturentwicklung indem jeweiligen Elastomerbauteil zuermitteln. Ziel dabei ist das Erken-nen möglicher Wärmenester, umnoch in der Entwicklungsphasekonstruktive Gegenmaßnahmeneinleiten zu können.

Die beschriebene Vorgehensweisewurde exemplarisch an einer Elasto-merantriebskupplung des Wittener

52

Herstellers Lohmann & Stolterfohtnachvollzogen (Bild 4), um die Simu-lationsergebnisse mit Messungenvergleichen zu können, die sowohlauf einem quasistatischen als aucheinem dynamischen Prüfstand vor-genommen worden waren.

Prüfung der Vorgehensweisean einer Elastomerkupplung

Dabei wurde die Kupplung zuerstauf dem quasistatischen Prüfstanddurch Verdrehen mit dem Nenndreh-moment belastet und anschließendmit bis zu zwölf Bohrungen für dieAufnahme von Temperaturfühlernversehen. Danach belastete man die

Kupplung mit einem zusätzlich zumNenndrehmoment aufgebrachtenWechseldrehmoment sinusförmig.Hierbei wurden verschiedene Fre-quenzen gewählt. Sensoren erfaßtendie Temperaturentwicklung bis zumVersagen der Kupplung. Von beson-derem Interesse ist die Stelle mit derhöchsten Temperatur.

Auf dem dynamischen Prüfstandwurde an der angetriebenen und mitWechseldrehmoment beaufschlag-ten Kupplung die Stelle mit derMaximaltemperatur separat unter-sucht. Das Resultat ist die Tempe-raturentwicklung als Funktion derZeit unter betriebsähnlichen Bedin-gungen. So kann man beurteilen, ob die festgestellten Temperaturenvon Dauer sind und die Funktions-fähigkeit der Kupplung gefährdenkönnen.

Weil Messungen und Berechnunggut übereinstimmten, ist man mitdem vorgestellten Verfahren in derLage, aus einer viskoelastischen FE-Berechnung die Temperaturent-wicklung in einem belasteten Bauteilabzuleiten. Die Simulationsdauer istso zu wählen, daß sich ein stationä-rer Temperaturzustand ergibt. Weileine genaue Abschätzung der Dauernicht immer von vornherein möglichist, ist die Berechnung unter Um-ständen mit angepaßten Parame-tern zu wiederholen.

Literatur [1] Vollmert, B.: Grundriß der makromolekula-

ren Chemie. Karlsruhe: Vollmert-Verlag 1980.

[2] Konter, A.W.A.: Analysis of visco-elastic and

elastomeric materials.München: Marc Verlag

1995.

Neben anderen Wälzlagerherstel-lern bietet jetzt auch die FAG AG,Schweinfurt, Lager mit integriertenSensoren an: Ihre Rillenkugellagerstützen rotierende Wellen ab undmessen zusätzlich relative Bewegun-gen der beiden Lagerringe. Erfaßtwerden Drehzahl und Drehrichtung.Hieraus lassen sich Drehbeschleu-nigung und Anzahl der Umdrehun-gen ableiten. Die Lager eignen sichbesonders für Elektromaschinenund sollen bis zu 50% kostengünsti-ger sein als Lösungen mit Drehge-bern. Sie basieren auf den Standard-Rillenkugellagern 6204 bis 6210,sind jedoch 8 mm breiter als diese.

Das Sensorgehäuse enthält zweiHall-Sensoren, so daß neben der

Sensorlager erfassen Drehzahl und Richtung

Drehzahl auch die Drehrichtungerfaßt werden kann. Das abge-schirmte Anschlußkabel ist inUmfangsrichtung am Gehäuse mitZugentlastung befestigt. Der Impuls-geberring ist kraftschlüssig mit dem Lagerinnenring verbunden.Über einen auf dem Hall-IC aufge-bauten Permanentmagnet wird einMagnetfeld erzeugt. Das analogeSinussignal des Hall-Generatorswird verstärkt und durch einenSchmitt-Trigger umgeformt. DieSignalausgabe erfolgt über eineEndstufe mit aktiv treibenden Tran-sistoren. Der Betrieb des Sensorserfordert eine Spannung von 5 bis 24 V. Erfaßbar sind Drehzahlen bisnahe 0 min–1. MMMM

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FIRMENSCHRIFTEN

Maschinenmarkt

Baugruppenträgerfür ElektronikDas neue Produktprogrammvon Baugruppenträgern zurAufnahme von elektronischenKomponenten wie VME-Bus-steckkarten stellt der Katalog„Perfektion“ auf 165 Seiten vor,

Stahl in Form bringen

Rund um das Massivum-formen, darunter Gesenk-schmieden und Freiform-schmieden, geht es in dieserImagebroschüre „Stahl inForm“, die schlaglichtartig die Unternehmensgeschichtedarstellt, das Leistungsspek-trum aufzeigt und an Handvon farbigen AbbildungenEinblick gibt in das Betriebs-geschehen. Eine weitereBroschüre zeigt warmfließ-gepreßte Teile. STB Stahlhammer BommernGebr. Schneider, 59033 Hamm,Tel. (0 23 81) 4 09 15,Fax (0 23 81) 4 09 18

darunter 13 vorkonfigurierte,anschlußfertige Komplettsy-steme gemäß VME-Spezifika-tion. Eine Checkliste verein-facht die individuelle Konfigu-ration der Bausteine.Rittal-Werk Rudolf Loh GmbH& Co. KG, 35745 Herborn,Tel. (0 27 72) 50 56 93,Fax (0 27 72) 5 36 01

Barrierefreies Bauenund WohnenDer „Planungsberater für bar-rierefreies Bauen, Wohnenund Leben“ gibt Tips undHinweise zum Planen undEinrichten von rollstuhlge-rechten Wohnungen; er wirdgegen eine Gebühr von 12 DMabgegeben.BSK e. V., 74236 Krautheim,Tel. (0 62 94) 68-1 10,Fax (0 62 94) 9 53 83

Ketten für AntriebeStahlgelenkketten, vor allemAntriebs- und Förderketten,werden in dieser Broschüremit ihren wesentlichen tech-nischen Daten vorgestellt, bei-spielsweise Hochleistungs-Rollenketten, Einfach- undDreifach-Rollenketten.KAHI-Antriebstechnik GmbH,32549 Bad Oeynhausen,Tel. (0 57 31) 75 11 97,Fax (0 57 31) 5 21 99

Dimensionierenvon KettentriebenDas Handbuch „Die Ausle-gung von Kettentrieben“ ent-hält eine übersichtliche Anlei-tung zur Berechnung undAuslegung von Kettentrieben.Erläutert werden auch dieEinflußfaktoren.Rexnord Kette GmbH & Co.KG, 57501 Betzdorf,Tel. (0 27 41) 2 84-0,Fax (0 27 41) 28 43 62

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MANAGEMENT UND ORGANISATION

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Die Preise sind heißErgebnisse einer Marktuntersuchungzur Preispolitik in deutschen Unternehmen

Diskussionen und vorallem Maßnahmen zurOptimierung von Unterneh-mensgewinnen konzen-trieren sich nach wie vorprimär auf die FaktorenKosten und Absatz. Unddas, obwohl über dieAnsätze des Lean Manage-ments und ReengineeringsRationalisierungspoten-tiale in vielen Unterneh-men bereits weitgehendausgeschöpft sind.

MATTHIAS HUCKEMANN

Potentiale im Kosten-und Absatzbereichstehen bei der Opti-

mierung von Unterneh-mensgewinnen im Mittel-punkt.

Der Preis als dritteStellschraube wird zwar oft in die Überlegungen der Unternehmen inte-griert, nur selten werdenjedoch mögliche Gewinn-steigerungspotentiale ei-nes optimalen Pricingsystematisch und konse-quent genutzt. Der Preis ist die vernachlässigtedritte Front. Weiterhin läßtsich ein „Gap“ zwischentheoretisch abgeleitetenPreisstrategien und Bau-chentscheidungen in derPraxis identifizieren. Unddies zeigt sich auch in deraktuellen Mercuri Inter-national Studie „Pricing –Gewinnen durch die rich-tigen Preise“, an der sichaus 85 Industrieunterneh-men (business-to-busin-ess) Vorstände, Geschäfts-führer und Marketing- be-ziehungsweise Vertriebs-leiter beteiligt haben.

Dr. Matthias Huckemann ist Partner

der Mercuri Goldmann Internatio-

nal GmbH, Düsseldorf-Meerbusch.

Es gibt eine hoheUnzufriedenheit im Marktmit den aktuellen Durch-schnittspreisen (46%).Wesentlicher Grund dafür:Die Mehrheit der Unter-nehmen mußte innerhalbder letzten Monate ihrePreise senken, und zwar in einer Größenordnung,die zum Teil deutlich über6% liegt. Es gibt offen-sichtlich einen Bedarf zur kritischen Auseinan-dersetzung mit der eigenenPreispolitik. Andererseitskonnten auch etwa einDrittel der befragten Unter-nehmen ihre Preise ummindestens 5% erhöhen.Pauschales „Wehgeschrei“und allgemeine Schlußfol-gerungen zur „richtigen“Preispolitik sind somitnicht zulässig. Natürlichmüssen auch alle Schluß-folgerungen stark bran-chenspezifisch und abhän-gig vom jeweiligen Reife-grad des Marktes inter-pretiert werden.

Preisanpassungensind zu optimieren

Die Höhe der Preisredu-zierungen wiederum liegtfür 45% der Befragten beiüber 6%, so daß von deut-lich negativen Einflüssenauf die Margen ausge-gangen werden muß. Diezum Ausgleich erforder-lichen Umsatzzuwächsesind (branchenabhängigund bezogen auf die deut-schen Märkte) nur sehrschwer erreichbar. Umge-kehrt sind die erwähn-ten Preiserhöhungen zurelativieren. Sie liegen nurim Ausnahmefall über 5%, so daß nach einerBereinigung um die Infla-tionsrate (absolut) nur ein kleiner Effekt erzieltwird. 45% sind Reaktionen auf den Wettbewerb und

37% auf Kundenanforde-rungen. Darüber hinausführen 57% der befrag-ten Industrieunterneh-men Preisanpassungeneher situativ durch. DieAnbieter reagieren also zur Zeit eher, als daß sie strategisch (zum Bei-spiel Berücksichtigungvon Produktlebenszyklen)und systematisch vorge-hen. Operative Hektik steht vor längerfristigemAgieren.

Überraschend: 57% kön-nen keine Angaben zurEntwicklung des Absatzesnach der Preisanpassungmachen. Damit fehlenwichtige Informationen fürzukünftige Preisentschei-dungen.

Das Preis-/Leistungsver-hältnis ist aus Lieferan-tensicht das Kaufentschei-dungskriterium. Darausläßt sich der Schluß ablei-ten, daß kein Kunde alleinwegen des Preises ein Pro-dukt kauft. Er muß viel-mehr einen wahrnehm-baren, kalkulierbaren Nut-zen erkennen. In dieserErkenntnis liegt eine gro-ße, allerdings noch nichthinreichend berücksich-tigte Chance für die Unter-nehmen.

Fazit: Die aktuelle Markt-situation ist bei der Mehr-heit der befragten Unter-nehmen von hohem Wett-bewerbs- und einem damitverbundenen Preisdruckgekennzeichnet. Die dabeiauftretenden Effekte aufdie Margen können (offen-sichtlich) nicht hinrei-chend durch Absatzsteige-rungen kompensiert wer-den.

Die Verantwortung fürdie Preisfindung ist aufmehreren Schultern ver-teilt. Dabei kommen demVertrieb (61%) und dem

Am 10.Juni 1993 hat dierussische Regierung einGesetz zur Zertifizierungvon Gütern und Dienstlei-stungen erlassen. Zusam-men mit dem Anfang 1992verabschiedeten Verbrau-cherschutzgesetz soll soder russische Markt vorProdukten und Dienstlei-stungen niedriger Qualitätgeschützt werden.

Ausführendes Organdieser Gesetze ist das rus-sische Komitee für Standar-disierung, Metrologie undZertifizierung, Gosstandart.In einer kontinuierlich aktu-alisierten Liste des staatli-chen Zollkomitees der Rus-sischen Föderation sindsämtliche zertifizierungs-pflichtigen Produkte auf-geführt. Bei einem akkredi-tierten Zertifizierungsbürokann erfaßt werden, wel-che Güter der Zertifizie-rungspflicht unterliegen.

Bei der Zertifizierungwird geprüft, ob ausländi-sche Produkte mit der rus-sischen GOST-Norm über-einstimmen. Je nach Pro-duktart differiert die Über-prüfungsmethode. Ab Julidieses Jahres ist zusätz-lich ein GOST-R Konformi-tätszeichen auf zertifizie-rungspflichtige Waren vor-geschrieben. Für den End-verbraucher ist dadurchdie Konformität der impor-tierten Waren mit dem rus-sischen Standard erkennt-lich. Da der Zoll die Zertifi-kate bereits bei der Einfuhrüberprüft, empfiehlt essich für eine reibungsloseZollabwicklung, die Zertifi-zierung bereits im Herstel-lungs- beziehungsweiseExportland vorzunehmen.

Gosstandart hat einigeausländische Organisatio-nen für die Durchführungvon Zertifizierungen akkre-ditiert.

Zertifizierung

EXPORTGESETZ

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MANAGEMENT UND ORGANISATION

nicht bekannt 57

6050 %4030

Befragte Industrieunternehmen

20100

5 und mehr 13

2-5 2

bis 2 28E

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Entwicklung des Absatzvolumens nach

der Preisveränderung

Die Studie „Pricing – Gewin-nen durch die richtigenPreise“ kann gegen eineSchutzgebühr von 50,00DM bestellt werden, undzwar bei: Mercuri Gold-mann International GmbHin Düsseldorf- Meerbusch,Fax (0 21 32) 29 81, Tel.(0 21 32) 93 06 20 (Mat-thias Huckemann). ImHerbst wird außerdem einBuch zum Thema: Umset-zung von Preisstrategien(Luchterhand Verlag) er-scheinen. Die zur Zeit lau-fende weltweite Pricing-Erhebung kann ab Juli 1997bei Mercuri Internationalangefordert werden.

Befragung

STUDIE

Produktmanagement (49%)eine herausragende Stel-lung zu (Mehrfachnennun-gen). Die Entscheidungüber die entsprechendenPreise liegt wiederum überwiegend in der Handdes Managements (z.B.Geschäftsführung, Inha-ber) (41%) und der Ver-kaufsleitung (15%).

Instrumente der Preis-findung sind vor allen Din-gen die Kostenrechnung(45%) und die Zuschlags-kalkulation/Fortschrei-bung der Listenpreise(85%). Es wird eher deraufgrund der Kostenstruk-tur erforderliche als deraus dem Markt erzielbarePreis angestrebt. Nach wievor wird der Preis traditio-nell interpretiert (Kosten +Gewinn = Preis) und nichtim Sinne des Target Co-sting (Marktpreis – Gewinn= Zielkosten).

Kenntnisse über dieKosten von Zusatzleistun-gen als Basis für eineentsprechende Preiskalku-lation (Schulungen, AfterSales Service, 24-Stunden-Service), für die die Kun-den bereit sind zu zahlen,sind nur unzureichendvorhanden (rund 50%).

Fazit: Die Preisfindungerfolgt viel zu häufig ausdem „Bauch heraus“, nachGefühl und eigener Erfah-rung. Hinzu kommen dienach innen gerichteteKalkulation der Preise aufBasis der eigenen Kosten-rechnung sowie die ein-fache Fortschreibung vonListenpreisen. Diese hand-gestrickte Vorgehensweiseist für die Zukunft schlicht-weg zu teuer und unzu-reichend.

Die aktuellen Ziele derPreispolitik sind eheroffensiv ausgerichtet. 30%der Befragungsteilnehmerstreben bessere Margen(bei Preiserhöhung) und18% größere Absatzmen-gen (bei Preisreduzie-rung) an. Gleichzeitig fah-ren 59% der Unternehmeneine Hochpreisstrategie.Das wiederum setzt aber

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für den Kunden nachvoll-ziehbare Vorteile gegen-über dem Wettbewerb beiQualität, Service oder an-deren Leistungsbestand-teilen voraus.

Der Verhandlungsspiel-raum für den Außendienstliegt bei rund der Hälfte der Unternehmen in derGrößenordnung von 0 bis10%. Damit wird diesenMitarbeitern ein hoherEinfluß auf die Gewinn-situation eingeräumt. 18%wiederum geben ihren Mit-arbeitern keinen Verhand-lungsspielraum innerhalbder Preispolitik.

Paketpreise (Bündelnvon mehreren Produkten)werden bei 46% der be-fragten Unternehmen nurauf Wunsch der Kunden„geschnürt“, in den ande-ren Fällen gar nicht einge-setzt. Folglich wird diesesInstrument auch nicht pro-aktiv genutzt. Genau hieraber könnte eine Chanceliegen, um in der Zukunftstärker aus der leidigen„Preisdiskussion“ herauszu bleiben.

Anpassung der Kostenerhöht Anfälligkeit

Fazit: Die Konsequen-zen von Preisreduzierungauf die Unternehmens-gewinne werden viel zuselten in der Praxis kon-kret berücksichtigt. EinAusgleich über Steigerungder Absatzmengen ist zurZeit in Deutschland undbranchenabhängig kaumdurchzusetzen. Hochpreis-strategien erfordern lang-

fristig einen einzigartigenwirtschaftlichen Vorteil(USP) für die Kunden. Dermuß an erster Stelle vomKunden gewünscht seinund bezahlt werden. Las-sen sich diese Präferenzentrotz eingehender Über-prüfung letztlich nichtbilden, wird man sich miteiner Preisreduzierunganfreunden müssen. Dasjedoch bedeutet in derRegel aber auch Anpas-sung der eigenen Kostenund eine hohe Anfällig-keit für das Preisverhaltender Wettbewerber. Immerweniger Kunden akzeptie-ren pauschale Hinweise zu Qualität, Service oder

Image. Nutzen in Mark undPfennig ist gefragt.

Die Überwachung derPreispolitik liegt in denHänden der Verkaufslei-tung (73%) und der Ge-schäftsleitung (30%).

Besonders auffallend istauch, daß Zielpreise kaum(33%) im Entlohnungssy-stem berücksichtigt wer-den, so daß ein wichti-ges Steuerungsinstrumentnicht zum Einsatz kommt.Fatal gerade auch wegender hohen Verhandlungs-spielräume, die dem Ver-trieb gewährt werden.

Ständige Schulungläßt zu wünschen übrig

Die Kommunikation der(betriebswirtschaftlichen)Hintergründe für die jewei-lige Preispolitik läßt deut-lich zu wünschen übrig.Nur 43% informieren ihreMitarbeiter persönlich und20% schriftlich. Hier be-steht eindeutig die Gefahrvon Informationsdefizitenund Demotivation. Außer-dem fehlt somit eine wich-tige Voraussetzung für dieUmsetzung, da die Kom-munikation der unterneh-merischen Preispolitik hinzum Kunden wiederumdurch genau diese Mitar-beiter durchgeführt wer-den soll (55%). Fazit: DieMängel in der Preiskon-zeption lassen sich alleindurch eine professionelleUmsetzung sicherlichnicht hinreichend aus-gleichen. Auf jeden Fallmüssen die Schularbeitenfür die Konzeption vonUnternehmen zuerst ge-macht werden (Preisfin-dung, Strategie). Die Erhe-bung zeigt jedoch darüberhinaus, daß die Situationdurch die mangelnde Qua-lität der Umsetzung weiterverschärft wird. Zu wün-schen lassen hier insbe-sondere die Kommunikati-on der betriebswirtschaft-lichen Hintergründe an die„Umsetzer“, die Qualifikati-on und die systematischen,regelmäßigen Schulungs-maßnahmen. MMMM

Bild

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curi

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DOKUMENTATION

Maschinenmarkt

Neubauer, Adolf, und Udo HellwigUmformen von Nebenformelementen für

Leichtbau-Strukturkomponenten

Maschinenmarkt 103 (1997) 21, Seite 26–31

Bleche und Rohre, durch umgeformte Nebenformele-mente versteift, sind eine vielversprechende Möglichkeitzur Umsetzung einer modernen Leichtbauweise. Die Geo-metrie der Nebenformelemente an solchen Strukturbau-teilen wird von der Streckumformbarkeit des Feinblechs,den Umformbedingungen und den Produktanforderun-gen bestimmt.

Kunz, Peter M.Natürliche Komplexbildner zum Entrosten von

Oberflächen

Maschinenmarkt 103 (1997) 21, Seite 32–33

Während der Bauteilfertigung, zum Beispiel von dem Pas-sivieren von Oberflächen, müssen Oxidationsproduktevon den zu beschichtenden Bauteilen entfernt werden.Bislang verwendet man dazu mineralische Säuren, dieaufwendig zu entsorgen sind. Nun zeigen Untersuchun-gen, daß sich Komplexbildner zum Entrosten der Teileeignen.

Entölen und Vorbehandeln von Langblechteilen

Maschinenmarkt 103 (1997) 21, Seite 34

In einer Reinigungsanlage werden Langblechteile imSpritzverfahren entölt und phosphatiert. Dazu sind dieBehandlungskammern in einem Fördertunnel nachein-ander angeordnet, unter dem sich die einzelnen Bäderbefinden. Als Reinigungs- und Spülmittel verwendet manwäßrige Medien, die aufbereitet und den Behandlungs-prozessen wieder zugeführt werden.

Bieberstein, JudithOptimales Raumkonzept ist abhängig von einer Analyse

der Arbeitsabläufe

Maschinenmarkt 103 (1997) 21, Seite 36–39

Seitdem sich der Status des einzelnen Mitarbeiters vomErfüllungsgehilfen ohne Rechte und Freiheiten zum Part-ner des Unternehmens, der einen Beitrag zum Geschäfts-erfolg leistet, geändert hat, bemühen sich Büroplaner,Raumformen zu finden, die die Beschäftigten bei ihrerArbeit optimal unterstützen. Die Entwicklung der Raum-formen vollzog sich vom Großraumbüro über das Zellen-büro bis hin zum Gruppenbüro. Viele Vorteile der einzel-nen Raumformen vereinigt das sogenannte Kombibüro insich.

Stotz, Claus-M.Aussteller boten auf der Hannover-Messe

weitgehend Komplettlösungen an

Maschinenmarkt 103 (1997) 21, Seite 40–42

Turnusgemäß präsentierten in diesem Jahr wieder dieHersteller elektrischer und mechanischer Antriebstech-nik auf dem weltgrößten Treffen der Branche zahlreichenFachbesuchern Neuheiten, Weiterentwicklungen undBewährtes. Im Mittelpunkt stand der Systemgedanke, dieoptimale Verkettung der jeweiligen Antriebseinheiten zuKomplettlösungen aus einer Hand.

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

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DOKUMENTATION

Kraus, JosefTrend zur Bauraumreduzierung auf der Hannover-Messe

unverkennbar

Maschinenmarkt 103 (1997) 21, Seite 44–46

Pneumatische und hydraulische Komponenten werdenimmer kleiner. Das besagt nicht nur eine auf der Hanno-ver-Messe vorgestellte Studie, sondern wurde auchanhand von Exponaten deutlich, die man im BereichFluidtechnik präsentierte.

Pfeiffer, FrankSecondhand-Messe Resale

Maschinenmarkt 103 (1997) 21, Seite 48

Die Veranstalter der Internationalen Börse für Ge-brauchtmaschinen in Karlsruhe können mit der Bilanzder dritten Messe dieser Art zufrieden sein. Mit einemRekordergebnis von 316 Ausstellern und mehr als 5000Besuchern betrachten sie ihre Exposition nun als voll eta-bliert. In allen Angebotsbereichen wurden gute Geschäf-te konstatiert.

Mahfoudh, Samir, und Henning HallmannTemperaturentwicklung berücksichtigen

bei belasteten Elastomerkomponenten

Maschinenmarkt 103 (1997) 21, Seite 50–52

Bei der Entwicklung von Antriebskomponenten aus Ela-stomeren, wie beispielsweise Kupplungen, war die Tem-peraturentwicklung infolge mechanischer Belastung bis-lang unbekannt. Ein jetzt entwickeltes Verfahren jedochermöglicht es, aus einer viskoelastischen FE-BerechnungVerteilung und Höhe der Temperatur in einem belastetenBauteil praxisgerecht abzuleiten.

Huckemann, MatthiasErgebnisse einer Marktuntersuchung zur Preispolitik

in deutschen Unternehmen

Maschinenmarkt 103 (1997) 21, Seite 54–55

Diskussionen und vor allem Maßnahmen zur Optimie-rung von Unternehmensgewinnen konzentrieren sichnach wie vor primär auf die Faktoren Kosten und Absatz.Und das, obwohl über die Ansätze des Lean Managementsund Reengineerings Rationalisierungspotentiale in vie-len Unternehmen bereits weitgehend ausgeschöpft sind.

MM-Online

Im »Maschinenmarkt« kann mittlerweile online recher-chiert werden. Der Zugang erfolgt über die Wirtschafts-datenbank Genios, die alle Hefte ab MM 1/1995 im Voll-text vorhält.Auskünfte über weitere Details bei der Recherche:Genios-Wirtschaftsdatenbank, 40002 Düsseldorf, Tel.(02 11) 8 87-15 24, Fax (02 11) 8 87-15 20.

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21 57

Verantwortlich für Leitartikel: Jürgen Schreier; Unternehmen und Branchen: Ursula Hofmann,Jürgen Schreier; Geld: Jürgen Schreier; Innovation: Helmut Klemm; Umformen: BernhardKuttkat; Oberflächenbehandlung: Josef Kraus; Büroorganisation: Ulrike Gloger; Messe-bericht Hannover: Josef Kraus, Claus-Martin Stotz; Messebericht Resale: Frank Pfeiffer;Tagung: Bernhard Kuttkat; Antriebstechnik: Claus-Martin Stotz; Management und Organi-sation: Ursula Hofmann; Marktspiegel: Bernhard Kuttkat, Josef Kraus, Ulrike Gloger, Claus-Martin Stotz; Leserbriefe: Jürgen Schreier; Termine: Josef Kraus; Bücher: Udo Schnell;Schlußredaktion: Helmut Klemm; alle Max-Planck-Straße 7/9, 97064 Würzburg

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DOKUMENTATION

Maschinenmarkt

Autoren

B I E B E R S T E I N , J U D I T H ,Dipl.-Kffr.,c/o Rheinmetall AG,Kennedydamm 17, 40476 Düsseldorf, Tel. (02 11) 4 73-40 48, Fax (02 11) 4 73-41 57

H A L L M A N N , H E N N I N G,Dr.-Ing.,c/o CIMtech Software GmbH,Waldthausenstraße 38, 45127 Essen,Tel. (02 01) 22 85 53, Fax (02 01) 22 84 30

H E L LW I G , U D O ,Prof. Dr.-Ing.,c/o Technische Fachhochschule Wildau,Friedrich-Engels-Straße 63, 15745 Wildau,Tel. (0 33 75) 5 07-1 70, Fax (0 33 75) 5 00-3 24

H U C K E M A N N , M AT H I A S,Dr.,c/o Mercuri International Deutschland GmbH,Theodor-Hellmich-Straße 8, 40667 Meerbusch,Tel. (0 21 32) 93 06-0, Fax (0 21 32) 29 81

K U N Z , P E T E R M.,Prof. Dr.,c/o Fachhochschule für Technik Mannheim, Institut für Biologi-sche Verfahrenstechnik,Windeckstraße 110, 68163 Mannheim,Tel. (06 21) 2 92-63 04, Fax (06 21) 2 92-64 70

M A H F O U D H , SA M I R ,Dipl.-Ing.,c/o Universität GH Essen, Fachbereich 12-IKB,Schützenbahn 70, 45127 Essen,Tel. (02 01) 1 83-22 95, Fax (02 01) 1 83-24 27

N E U B AU E R , A D O L F, Prof. Dr.-Ing. habil.,c/o Heitkamp & Thumann KG,Postfach 13 04 07, 40554 Düsseldorf,Tel. (02 11) 79 50-2 33, Fax (02 11) 79 50-3 05

Vogel MarktforschungMultimedia bei Entscheidungsträgern

der deutschen Industrie

(Schutzgebühr 50,– DM)

Die neueste Studie „Multimedia bei Entscheidungs-trägern der deutschen Industrie“ vermittelt repräsen-tative Erkenntnisse zum Einsatz von elektronischenMedien und deren Attraktivität für die Entscheidungs-träger im verarbeitenden Gewerbe. Die Ergebnisse unter-teilen sich zum einen in die Zielgruppe, die einen PC amArbeitsplatz einsetzen, sowie getrennt in Groß- und Klein-betriebe. Die Studie kann gegen eine Schutzgebühr von50,– DM über den Zentralen Marketing-Service des Vogel-Verlags bezogen werden.

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

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MARKTSPIEGEL

Maschinenmarkt

Kompensationslager ist luftgelagert

Der gleichbleibende Abstandzwischen Führungsbahn undLageranlenkungspunkt ist dasHauptmerkmal eines luftgela-gerten Kompensations-Flach-lagers. Trotz Erhöhung der Lastbleibt dieser Abstand inner-halb eines bestimmten Last-änderungsbereichs konstant.Ein Kompensationslager miteinem Durchmesser von 80mm kann Kräfte bis 2400 Nbei einem Luftdruck von 5 bartragen. Ein weiterer Vorteil istdie Meßmöglichkeit des Luft-drucks zwischen Lager undFührungsbahn. Der optimaleLagerluftspalt läßt sich in

Sekundenschnelle mit Hilfeeines Manometers einstellen.Feinwerktechnik Wittemann,88696 Owingen, Tel. (0 75 51) 6 66 40, Fax (0 75 51) 6 77 45

Schneckengetriebemotor wird direkt montiert

Der kompakte Schnecken-getriebemotor BS 35 ergänztnun das Fertigungsprogrammdes Herstellers. Bereits in derStandardausführung eröff-nen sich viele Anwendungs-möglichkeiten. Der Schnek-kengetriebemotor, der sichplatzsparend direkt auf derGetriebewelle montieren läßt,leistet bis 0,75 kW und hateinen Hohlwellendurchmes-ser von 20 mm. Der Achsab-stand beträgt 35 mm. Das ein-teilige Aluminium-Druckguß-

gehäuse nimmt großdimen-sionierte Kugellager auf. DieSchneckenwelle aus Stahl istgehärtet und geschliffen; dasSchneckenrad ist aus Bronzeund hat eine Evolventenver-zahnung vom Typ Z1. Vorbe-reitet ist das Gehäuse zumAnbau von IEC-Normmotorender Baugrößen 63 und 71 inder Bauform B 14.Benzler AntriebstechnikGmbH, 41748 Viersen, Tel. (0 21 62) 35 04 00, Fax (0 21 62) 35 04 55

Trommelmotor für Gurtförderer

Ein Hersteller von Antriebenfür Gurtförderer erweitertenun sein Angebot um Trom-melmotoren der Serie PT 135,die einen Außendurchmesservon 137 mm haben. Sie sindwartungsfrei – Deckel undWellen bestehen aus rostfrei-em Edelstahl. Auch bei denWeiterentwicklungen verwen-det man die schon bekanntenDeckel, die trotz Demontier-barkeit vollkommen glatt sind,Schraubenlöcher und -sen-kungen fehlen also. Die Lei-stung der Motoren reicht von175 W bis 550 W in der Nor-malausführung und geht inder Tandemausführung, beider sich zwei Antriebsein-

heiten in der Trommel befin-den, bis 1 kW. Rücklaufsper-ren und elektromagnetischeBremsen sind Optionen. Procon GmbH. 41844 Wegberg. Tel. (0 24 34) 92 89 00,Fax (0 24 34) 92 89 02

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MARKTSPIEGEL

Maschinenmarkt

CNC-Hochleistungsstanzmaschinehat separat plaziertes Steuerpult

Mit neu konzipiertem Steuer-pult und in ergonomischemDesign präsentieren sich dieCNC-Hochleistungsstanzma-schinen der F-Serie. Das Steu-erpult steht nun separat vonder Maschine; außerhalb derLichtschranken ist der unge-hinderte Zugang zu jedem Zeit-punkt möglich. Je nach räum-lichen Gegebenheiten kanndas Steuerpult seitlich pla-ziert werden. Ausgerüstet seinkönnen die Maschinen miteiner Steuerung von Siemensoder von Fanuc, die kürzesteNebenzeiten mit Werkzeug-wechseln innerhalb von 1 bis2,5 s ermöglichen. Die maxi-male Hubanzahl je Minute ist 900 Hübe. Die Stanzkraft von 300 kN ist unabhängig von derBearbeitungsgeschwindigkeit.

Ausgelegt sind die Maschinenfür Stahlbleche mit Dickenzwischen 0,5 und 8 mm. DieStanzmaschinen der BaureiheF5 eignen sich für mittelfor-matige Bleche, die der Bau-reihe F6 für Bleche im Groß-format. Die Verfahrgeschwin-digkeiten betragen maximal115 m/min. Die Stanzmaschi-nen können nachträglichautomatisiert werden.Finn-Power Lillbacka GmbH,85396 Hallbergmoos, Tel. (08 11) 5 53 30, Fax (08 11) 16 67

CNC-Rohrbiegemaschinenmit automatischem Nachschubschlitten

Zur Herstellung von Krüm-merrohren mit Biegeradienkleiner als der Rohrdurch-messer (beispielsweise 0,8 3 Dbei einer Rohrabmessung von35 mm 3 1,5 mm, Werkstoff1.4512) und zum Biegen vondoppelwandigen Rohren aus-gelegt ist die CNC-Rohrbie-gemaschine HEX 7/8. Ausge-rüstet ist die Maschine mit ei-nem kraftunterstützten Gleit-schienenvorschub und einemhydraulischen Nachschub-system, das sich hinter demRohrführungsschlitten befin-det und hinsichtlich Position,Geschwindigkeit und Drucküber die Steuerung eingestelltwird. Auch bei kurzen Abstän-den zwischen zwei Bögen bie-tet es die Voraussetzungen, umSpannlängen zu reduzieren.

Nach Angaben des Herstel-lers ermöglicht es dieses Fer-tigungsverfahren, bei einemdurchschnittlichen Biegera-dius von 1,5 3 D auf dünn-wandigere Rohre zurückzu-greifen, die einer konven-tionellen Umformung nichtstandhalten würden. DieMaschine ist ausgelegt füreinen maximalen Rohrdurch-messer von 76,2 mm.Eaton Leonard GmbH, 71229 Leonberg, Tel. (0 71 52) 7 50 54, Fax (0 71 52) 7 54 83

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Maschinenmarkt

Rohrbearbeitungsmaschine mit SPSist ausgelegt zum Trennen und Sicken

Zum spanlosen Trennen vonRohrenden und Rohrringenan geraden und gebogenenRohren sowie zur Herstellungvon Sicken nach DIN 71550ausgelegt ist die Schneid- undSickenmaschine Betec S 144.Durch einfaches Umrüstender Werkzeuge und entspre-chende Programmauswahlkann man die Maschineschnell auf verschiedeneRohrdurchmesser, Werkstoffeund Bearbeitungsverfahreneinstellen. Die Maschine hateine SPS mit Klartextbe-diengerät.

Eduard Müller + Co., 70839 Gerlingen, Tel. (0 71 56) 2 40 27, Fax (0 71 56) 2 40 29

Mehrwalzen-NC-Biegemaschinezum Fertigen von Behältern

Zur Herstellung von Tanksund Behältern mit runden,elliptischen, ovalen, quadra-tischen, rechteckigen oderpolygonalen Querschnitten ineinem Arbeitsgang ausgelegtist eine Mehrwalzen-NC-Bie-gemaschine mit integriertemSchweißautomaten. Nach An-gaben des Herstellers dauertdie Formgebung eines 2 m lan-gen Kraftstofftanks mit einemquadratischen Querschnittvon 500 mm 3 500 mm rund30 s; der Tank kann bis zu 4 mlang sein. Gefertigt werdenkönnen auch Blechformteile

für Leuchten und Büromöbel.Die Kapazität der Maschinerichtet sich nach der Teile-geometrie und kann bis zu 500 Teile je Stunde betragen.Fizit, 60594 Frankfurt, Tel. (0 69) 60 50 19-0, Fax (0 69) 60 50 19-66

Hydraulische Doppelständerpressehat maximale Preßkraft von 3200 kN

Ausgerüstet mit einer PC-Steuerung ist die hydrauli-sche DoppelständerpresseDKZ 320, die eine maximalePreßkraft von 3200 kN hat.Das Zubehör umfaßt mecha-nische Festanschläge, eineSchnittschlagdämpfung sowieZiehkissen. Die Tisch- undStößelfläche hat die Abmes-sungen 1300 mm 3 1000 mm. Maschinenfabrik LaufferGmbH + Co. KG, 72160 Horb am Neckar, Tel. (0 74 51) 9 02-0, Fax (0 74 51) 9 02-1 00

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Maschinenmarkt

Digitales Diktiergerät mit Miniaturkarte

Das digitale Diktiergerät Digi-tal Voice Recorder D1000 ver-fügt über eine auswechselbareMiniaturkarte für kompaktedigitale Speicherung. Der spe-zielle Komprimierungs-Algo-rithmus reduziert die Datei-größe, so daß mit einer 2-MByte-Karte etwa 34 Minutenlang aufgezeichnet werdenkann. Mit der Karte könnenDaten von mobilen Gerätenwie Handys, digitalen Kame-ras oder Voicerecordern zurWeiterverarbeitung auf denPC übertragen werden. DasLC-Display zeigt die verschie-denen Diktierdaten.

Olympus Optical Co. (Europa)GmbH, 20097 Hamburg, Tel. (0 40) 2 37 73-0, Fax (0 40) 23 07 61

Integrierte Maschinenbau-Software

Die Erfahrungen von zahlrei-chen SAP-R3/Einführungenin der Maschinenbaubranchehat sich ein Bielefelder Bera-tungshaus zu eigen gemachtund das System R3/Engineentwickelt. Das komlette Sy-stem trägt den Anforderungendes Maschinenbaus Rech-nung. Nicht nur die reine Fer-tigungsabwicklung mit kun-denspezifischer Endmontage,sondern auch die kompletteProjektplanung bis hin zur In-betriebnahme von R/3 Enginebeim Kunden sind definiert. Die Integration von Produkt-datenmanagement und CAD

gewährleistet schnelles undsicheres Design. Eine inte-grierte Verfügbarkeitsprüfunggestattet einen sofortigenAbgleich mit Standardbau-gruppen und Beschaffungs-komponenten. Im Kunden-projekt werden Leistungsfort-schritt, Kosten und Terminesimultan geplant und über-wacht. Die Kernprozesse desFolgeschäftes sind integriert.Schmidt, Vogel & PartnerConsult Gesellschaft für Orga-nisation und Managementbe-ratung mbH,33602 Bielefeld,Tel. (05 21) 91 44 80, Fax (05 21) 91 44 51

Kompakter Großmengen-Aktenvernichter

Ein Großmengen-Aktenver-nichter mit einer Gerätetiefevon 60 cm verfügt über zweiZuführöffnungen. Die neuehorizontale Anordnung derzwei Papierzuführungen inder Arbeitshöhe von 1,20 mermöglicht ein ergonomischesArbeiten und bietet ein hohesAuffangvolumen für Schnitt-gut. Auf der einen Seite kön-nen komplette Papierkorbin-halte mit verknülltem Papiervernichtet werden. Für glattesPapier aktiviert eine Licht-schranke in der zweiten Einga-beöffnung das Schneidwerk.

EBA Maschinenfabrik Adolf Ehinger GmbH, 72336 Balingen, Tel. (0 74 33) 3 02-0, Fax (0 74 33) 3 02-1 00

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Maschinenmarkt

Ultraschallerzeuger mit PC-Steuerungzum Herstellen feiner Dispersionen

Bis hinab zu 0,2 µm beträgtder Partikeldurchmesser vonDipsersionen, die mit Hilfe vonUltraschall erzeugt werden.Für solche Dispersionen wur-de ein Ultraschallgeneratorkonzipiert, dessen Leistung jenach Bauart bis zu 2000 Wattbeträgt und der in Produk-tionsanlagen zusammen mitReaktoren eingebaut wird. In einer Anlage können einebeliebige Anzahl an solchenGeneratoren und Reaktorenparallel oder seriell angeord-net sein. Der Leistungsein-trag der Generatoren läßt sichüber eine PC-Steuerung regu-

lieren. Ist die richtige Frequenzeingestellt, wird laut Herstel-ler ein Wirkungsgrad von über90% erzielt. Die Leistung derGeneratoren kann den Gege-benheiten angepaßt werden.Dr. Hielscher GmbH, 14513 Teltow, Tel. (0 33 28) 43 73, Fax (0 33 28) 43 74 44

Kugeldüse für Reinigungsanlagenbleibt nach Umrüsten ausgerichtet

Für Anlagen zum Reinigen,Phosphatieren oder Beschich-ten wurde die KugeldüseMemospray entwickelt, beider die Düsenstellung auf-grund der Zwangsjustierungauch nach einem Düsen-wechsel erhalten bleibt. DerAustausch der Düsen kannmit einem einzigen Handgriffvorgenommen werden. Daherist laut Hersteller auch derWechsel an schwer zugängli-chen Stellen ohne Schwierig-

keiten möglich. Die Innen-geometrie der Düse wurde denAngaben zufolge derart aus-gelegt, daß sich praktischdarin kein funktionsstören-der Schmutz ansammelnkann. Die Kugeldüse ist ausverstärktem Polypropylen undeinem Keramikeinsatz gefer-tigt. Lechler GmbH + Co. KG,72544 Metzingen, Tel. (0 71 23) 9 62-0, Fax (0 71 23) 9 62-4 50

Energiesparende Druckstrahlanlage

Versuche haben gezeigt, daßdie Druckstrahlkabine Ventusdie über die Druckluft zuge-führte Energie effizient nutzt.Den Angaben zufolge wirdzum Beispiel mit derselbenEnergiemenge eine Leistungerreicht, die um das 2,5fachehöher liegt als bei vergleich-baren Saugstrahlmaschinen(bei gleichem Luftverbrauch).Dieses Ergebnis werde auf-grund der strömungstechni-schen Bauform und der Anor-dnung der Düsen erzielt, heißtes. Der beim Bearbeiten derTeile anfallende Staub wirdüber eine zentrale Leitung ausder Kabine direkt zur Aufberei-

tung in eine Zyklone gesaugt.Für das Absaugen benötigeman – so heißt es – einen rela-tiv geringen Unterdruck unddamit eine niedrige Ventila-torleistung. Die Anlage gibt esin mehreren Ausführungen.Munk & Schmitz Ober-flächentechnik, 51083 Köln,Tel. (02 21) 8 39 08-0, Fax (02 21) 8 39 08-39

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Modular gebaute Reinigungsanlagearbeitet mit Kohlenwasserstoffen

Das Arbeitsmedium der Rei-nigungsanlage TD 3001 sindchlorierte oder unhaloge-nierte Kohlenwasserstoffe(CKW oder KW A 3 VBF). Mitbeiden Flüssigkeiten wird lautHersteller eine hohe Qualitätbei der Werkstückreinigungerreicht. Dabei können dieWerkstücke aus nahezu allenWerkstoffen hergestellt sein.Die Anlage wird auf der Front-seite von Hand beschickt. DasReinigen und Trocknen ge-schieht in einer geschlosse-nen Kammer unter Vaku-umbedingungen, wobei dergesamte Behandlungsprozeßfünf Schritte umfaßt: zweimal

Tauchen, Spritzen, Dampf-entfetten und Trocknen. DieAnlage ist modular gebaut.EVT Eiberger Pföhler GmbH,75433 Maulbronn, Tel. (0 70 43) 92 07 03, Fax (0 70 43) 92 07 05

Automatische Gleitschliffanlage

Zum Gleitschleifen von Ober-flächen wurde eine Trom-melanlage konzipiert, bei derlaut Hersteller die Wirkungzweier bislang getrennterVerfahren zusammengefaßtist: das Entfetten und Sand-strahlen von Bauteilen. Effi-zientes Bearbeiten hoherStückzahlen ist möglich. ImGegensatz zum Sandstrah-len wird vermieden, daß Luftdurch Staub verunreinigtwird. Die Betriebsflüssigkeit

wird den Angaben zufolgenicht wie bei üblichenWaschanlagen aufgeheizt. EinNacharbeiten der Werkstücke,wie Gewindeschneiden oderAusblasen, sei nicht erfor-derlich, heißt es. Die Gleit-schliffanlage ist so gebaut,daß nur wenig Verschleißteilevorhanden sind. WKD Walter Krupp GmbH,53333 Meckenheim, Tel. (0 22 25) 9 20 10, Fax (0 22 25) 1 75 32

Anwärmstation erhitzt Metallrohlingein 3 min auf eine Temperatur von 400 °°C

Zum Erwärmen von Leicht-metallrohlingen, zum BeispielFelgen, wurde eine Anwärm-station konzipiert, die mit Hilfe eines Hochdruckbren-ners die Teile innerhalb von3 min auf eine Temperatur von 400 °C erwärmt. DieAnlage arbeitet automatisch,wodurch laut Hersteller einhoher Durchsatz möglich ist.Vor dem Erwärmen wird dievertikal orientierte Brenn-kammer mit Hilfe einer pneu-matischen Hubeinrichtungbeschickt. Der Brenner mitHochdruckgebläse richtet dieFlamme direkt auf den Roh-

ling. Eine hohe Energieaus-nutzung wird erreicht.Helmut Spohn GmbH, 73240 Wendlingen, Tel. (0 70 24) 31 28, Fax (0 70 24) 5 26 73

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Sicherheitsleitstand für die Zutrittskontrolle

Mit einem auf der diesjährigenCebit erstmals der Öffentlich-keit vorgestellten Sicherheits-leitstand IF 6010 erweitert ein Hersteller sein Angebot für komplexe Zutrittskontroll-systeme als Teil eines über-greifenden Sicherheitskon-zeptes. Auf einfache Bedie-nung des auf dem Client-Server-Prinzip aufgebautenLeitstandes wurde besonde-rer Wert gelegt. TCP/IP-Verbin-dungen sichern plattform-übergreifende Systemzugriffeim LAN und WAN. Eventuelle

durch die Offenheit entste-henden Sicherheitslückenwerden durch ein dreistufigesSicherhseitsverfahren ausge-schaltet, so der Hersteller.Innerhalb des grafischen Leit-standes werden die sicher-heitsrelevanten Produkte wie Zutrittsterminals, Türen,Schleusen, Kontakte, Brand-melder, Kameras im Lageplanals Icons dargestellt.Interflex DatensystemeGmbH, 78591 Durchhausen,Tel. (0 74 64) 3 82-0, Fax (0 74 64) 3 92-1 11

Notsignalanlage schützt bis zu sechs Personen

Auf der diesjährigen Cebitstellte ein Hersteller eine neue Variante eines Perso-nen-Notsignalsystems vor. MitDiricall Compact können biszu sechs Personen mit einemAlarmsender ausgestattetwerden, der in Notsituationenunmittelbar Signale an eineZentrale sendet. Drei verschie-dene Alarmanlagen stehen zur Verfügung: manuellerAlarm, willensunabhängigerAlarm und Pullcord-Alarm. Der manuelle Alarm wird von der Person selbst aus-gelöst; der willensunab-hängige Alarm wird auto-matisch ausgelöst, wenn sich die Person über einenbestimmten Zeitraum nichtbewegt; der Pullcord-Alarm

wird ebenfalls automatischausgelöst, und zwar in Situa-tionen, in denen der Alarm-sender der zu schützendenPerson entrissen wird. Im Falle eines Notrufs kann die gefährdete Person mittelsPersonenkenncode identifi-ziert werden.Ascom AG, CH-3000 Bern 14,Tel. (0 31) 9 99 21 11, Fax (0 31) 9 99 21 17

Sicherheitssoftware gegen Makroviren

Speziell auf die starke Ver-breitung von Makroviren überdie Programme Word undExcel zielt eine neuartige Anti-Virus-Software namensNorman Virus Control. Weilherkömmliche Scanmethodenan ihre Grenzen stoßen, wur-de diese neuartige Methodeentwickelt: Das Programmscannt Dateien auf Makrosund eventuelle Makroviren.Bei Entdeckung einer infi-zierten Datei wird diese sofortgereinigt. Das Scannen läuft

transparent im Hintergrund.Der Anwender muß sich wederum den Virenschutz küm-mern, noch muß er seine Arbeit am Rechner unterbre-chen. Die Software nutztschnelle und besonders effek-tive heuristische Analyseme-thoden, um die Makroviren zuentdecken und zu entfernen. Norman Data DefenseSystems GmbH, 42697 Solingen, Tel. (02 12) 2 67 18-0, Fax (02 12) 2 67 18-15

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Maschinenmarkt

Programmierbarer Universalumrichter

Vorgestellt wurden die neuenUniversalumrichter Motor-master MM4 und MM5, deren Leistungsbereich von750 W bis 2,2 kW am Ein-phasennetz und von 750 W bis 4 kW am Dreiphasennetzreicht. Die Umrichter sindanwenderspezifisch program-mierbar. Vorhandene Funk-tionsblöcke lassen sich mit-tels Software beliebig ver-knüpfen. Selbst umrichter-interne Größen werden soregelungs- und steuerungs-technisch direkt zugänglich.Für Anwender, die diese freieProgrammierbarkeit nichtbenötigen, gibt es Standard-Konfigurationen in Formvordefinierter Makros. OhneZusatzinvestitionen und ohnezusätzliche Technologie-Ein-heiten sollen sich die Umrich-ter so nahezu beliebig pro-grammieren lassen. Insge-samt stehen sechzig komplexeFunktionsblöcke zur Verfü-gung. Ein- und Ausgangs-

größen dieser Blöcke könnenfrei vorgegeben werden, eben-so Maßstabsfaktoren undBereichsangaben für die ana-logen Eingänge. Bedient undprogrammiert wird über einabnehmbares Bauteil mitKlartextdisplay menügeführtin drei Sprachen oder aneinem PC. Parameter lassensich per PC kopieren.Kimo GmbH, 91058 Erlangen,Tel. (0 91 31) 60 69 37, Fax (0 91 31) 60 69 35

Linearführungen für Konstruktionsprofile

Konstruktionsprofile eignensich für den Bau von Ein-richtungen der Handha-bungstechnik, beispielsweisewenn es um Transportaufga-ben geht, oder um die genauePositionierung von Werk-stücken. Sie bieten außerdemden Vorteil hoher Flexibilitätbei der Anpassung solcherAnlagen an veränderte Bedin-gungen. Angeboten werdenjetzt Linearführungssysteme,die problemlos mit allen gän-gigen Konstruktionsprofilenverbunden werden können.Die Führungsschiene TKVD25 K ist im Fuß mit zwei Nutenversehen, in die Spannpratzenoder -leisten hineingreifenkönnen. Diese stehen für dieNutabstände 40, 45, und50 mm zur Verfügung. Zusam-men mit dem FührungswagenKWVE bildet die Schiene einevierreihige Kugelumlaufein-heit für ein breites Anwen-dungsspektrum. Die Trag-

schienen LFS sind Verbund-schienen. In einen Tragkörperaus eloxiertem Aluminiumsind Laufwellen aus Stahleingewalzt. In Verbindung mitLaufrollen ergibt sich eineextrem flache Linearführung.Ein spezieller Laufwagen wirdnicht benötigt, die Führungbesteht lediglich aus Kon-struktionsprofilen, Laufrollenund Tragschienen. Die Lauf-rollen werden mit Nutenstei-nen befestigt. INA Wälzlager Schaeffler KG,91072 Herzogenaurach, Tel. (0 91 32) 8 20, Fax (0 91 32) 82 49 50

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Aktenkoffer für PC und Drucker

Für Netebook-Computer unddie notwendigen Peripherie-geräte wie etwa einen trag-baren Drucker gibt es jetzteinen ergonomisch gestalte-ten und funktionellen Koffer.Das Aus- und Einpacken ein-zelner Hardware ist damitnicht mehr notwendig, alleGeräte sitzen frei zugäng-lich in der Kofferschale. DerKofferdeckel kann ganz abge-nommen werden. Eine derar-tige Ausstattung folgt ihremAnwender als Zweitbüro,wohin man möchte. Zu denherausragenden Leistungs-

merkmalen zählt die zentraleStromversorgung.Novo OrganisationsmittelGmbH, 53119 Bonn, Tel. (02 28) 9 89 84-0, Fax (02 28) 9 89 84 99

Bürokopierer kann faxen und drucken

Als Bürokommunikationssy-stem für die unterschiedlich-sten Anwendungsbereichewird der Kopierer Nashuatec D420 vorgestellt. Bei optimalerAuslegung arbeitet das modu-lare Gerät als Digitalkopierer,Faxgerät und hochauflösen-der Laserdrucker mit Netz-werkkompatibilität. Die digi-tale Kopiereinheit hat bei einerGeschwindigkeit von 20 Sei-ten pro Minute eine Auflösungvon 400 dpi. Im offenen Sorterunterhalb der Kopiereinheitkönnen bis zu 99 Kopiensätzeangefertigt und mit optiona-lem Finisher endgerarbeitetwerden.

NRG Office System GmbH,30021 Hannover, Tel. (05 11) 67 42-0, Fax (05 11) 63 55 12

Elektronische Schreibtafel mit Kopierer

Die elektronische SchreibtafelKX-B730 ist mit vier Schreib-flächen ausgestattet, die vielPlatz für Texte, Tabellen oderGrafiken bieten. Damit bietetdie Tafel wesentlich mehrKapazität als die Vorgänger-modelle. Mit Hilfe eine „Blät-terfunktioen“ besteht jeder-zeit Zugriff auf die Flächen: Per Tastendruck können auchdie drei verborgenen Flächensichtbar gemacht werden. Diejeweils aktuelle Seite läßt sich mit Markierungsstiftenbeschreiben und einfachtrocken abwischen.

Auf Knopfdruck läßt sich dasAufgeschriebene oder Ange-heftete als Fotokopie ausge-ben.Panasonic DeutschlandGmbH, 22525 Hamburg, Tel. (0 40) 85 49-0, Fax (0 40) 85 49 28 55

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Leistungsfähiges Diensteprogrammfür PC unter Windows 95

Die Version 2.0 der NortonUtilities bietet zu den klassi-schen Funktionen – Wieder-herstellen verlorener oderversehentlich gelöschter Da-teien, Systemanalyse, System-doktor zum Reparieren vonDiskette und Festplatte,Defragmentiertool, das auchdie ausgelagerte Datei opti-miert – einige neue, nützlicheDienste. So überwacht der„Registrytracker“ Änderungenan der Registrierungsdateiund den INI-Dateien. DerRegistry-Editor ermöglicht

das komfortable Bearbeitender Registrierungsdatei. Nütz-lich ist „Overview“; damitwerden alle Programmfunk-tionen zur Auswahl aufgeli-stet, beispielsweise Festplattedefragmentieren oder Spei-cher optimieren. Auch zumindividuellen Einrichten vonWindows bietet das ProgrammUnterstützung. Symantec (Deutschland)GmbH,40237 Düsseldorf,Tel. (02 11) 99 17-0,Fax (02 11) 99 17-2 22

Deinstallationsprogramm für PCmit Überwachungsroutine

Mit neuer, übersichtlicherBedienoberfläche zeigt sich dieVersion 4 des Deinstallations-programms Uninstaller fürWindows 95. Der Startbild-schirm enthält die Buttons der Funktionen Anwendungs-Cleap, Dateien-Cleap, Quick-Cleap, Wiederherstellen undProtokolle. Die zur Löschungvorgesehenen Dateien werdenfarblich markiert aufgelistet:Grün suggeriert unbedenkli-ches Löschen (trifft nicht im-mer zu); Gelb mahnt zur Vor-sicht; Rot bedeutet, die Dateiauf der Platte zu lassen. GuteLeistung bringt der Uninstal-ler, beim Säubern der System-und Registrierdateien. Hier

spürt er auch das auf, wasLöschroutinen von Anwen-dungsprogrammen zurück-gelassen haben. Die Installa-tionsüberwachung dokumen-tiert alle Veränderungen.Micro Basic GmbH,85622 Weißenfeld,Tel. (0 89) 90 49 90 49,Fax (0 89) 90 49 90 90

Internetfähiges Informationssystemzur Kommunikation in Arbeitsgruppen

Die unternehmensweiteOrganisation aller Aktivitä-ten und die Kommunikation in Arbeitsgruppen verein-facht die neue Version 4.1 desinternetfähigen Groupware-systems Teamworks. Zusätz-lich zu den Zeit-, Kontakt- undProjektplanungsfunktionenist eine Deutschlandkarte ent-halten, in der beliebig selek-tierte Adressen angezeigt wer-den können. Von einer ausge-wählten Adresse oder einem

Ort lassen sich die nächstge-legenen Adreßeinträge anzei-gen und editieren. In einerAdreßmaske kann man dieInternet-Adresse eintragenund die Web-Seiten direkt per Mausklick aufrufen,darauf eine Verknüpfungablegen oder als Anlage per E-Mail verschicken.CAS Software GmbH, 76131 Karlsruhe, Tel. (07 21) 9 63 81 88, Fax (07 21) 96 38-2 99

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TERMINE

Maschinenmarkt

48. Berg- und hüttenmännischer Tag

TU Bergakademie Freiberg, Dezernat Wissens- und Technologietransfer, Akademiestraße 6, 09596 Freiberg, Tel. (0 37 31) 39-33 39 oder -43 09, Fax (0 37 31) 39-36 33

Kongresse, Kolloquien, Seminare

Freiberg19. und20. 6.

320 DM

Online Cooperation – Internationale

Konferenz für Teleworking

ICEF GmbH – International Conferences, Exhibitions & Fairs, Am Hofgarten 18, 53113 Bonn, Tel. (02 28) 20 11 90, Fax (02 28) 21 19 44 oder 22 26 43

Zweier-Konferenz: EWU für

Einsteiger und Was bedeutet der

Euro für Ihre DV (Software-Anpassung

oder Software-Neueinführung)?

Euroforum Deutschland GmbH, Postfach 23 02 65, 40088 Düsseldorf, Tel. (02 11) 96 86-3, Fax (02 11) 96 86-5 02

Berlin23. und24. 6.

1265 DM(bis 31. 5.:1035 DM)

München4. und5. 6.

1495 DM

Seminar: Der verlockende US-Markt

Export-Akademie Baden-Württemberg, Sefex-Seminare für die exportierende Wirtschaft, Alteburgstraße 150, 72762 Reutlingen,Tel. (0 71 21) 2 71-7 22, Fax (0 71 21) 1 71-7 23

Seminar: Miralloy – eine galvanisch

erzeugte Kupfer-Zinn-Legierung

Degussa AG, Arbeitsgebiet Galvanotechnik, Klarenbergstraße 53–79,73525 Schwäbisch Gemünd, Tel. (0 71 71) 6 07-01, Fax (0 71 71) 6 07-2 64

SchwäbischGmünd26. 6.

Reutlingen6. 6.

320 DM

Intergalva ’97 – 18. Internationale

Verzinkungskonferenz und 5. Interna-

tionale Bandverzinkungskonferenz

European General Galvanizers Association, Croudace House, Godstone Road, Caterham, GB-Surrey CR3 6RE, Tel. (0044 18 83) 33 12 77, Fax (0044 18 83) 33 12 87

290 DM

Birming-ham/Groß-britannien9. bis13. 6.

870 Pfund

Lackiertechnik-Treff: Öko-Audit –

was kommt auf uns zu, was kostet es?

Deutsche Forschungsgesellschaft für Oberflächenbehandlung e.V., Aderstraße 94, 40215 Düsseldorf, Tel. (02 11) 37 04 57, Fax (02 11) 37 04 59

Osnabrück11. 6.

kostenlos

Tagung: Oberflächen- und

Wärmebehandlungstechnik

GFE e.V. – Institut für Physikalische undMechanische Technologien Chemnitz,Lassallestraße 14, 09117 Chemnitz, Tel. (03 71) 2 71 04-11, Fax (03 71) 2 71 04-28

Chemnitz16. bis18. 6.

455 DM

Seminar: Härteprüftechnik unter

besonderer Berücksichtigung der

Härteprüfung dünner Schichten

Haus der Technik e.V., Hollestraße 1, 45127 Essen, Tel. (02 01) 18 03-1, Fax (02 01) 18 03-2 69

München19. und20. 6.

1595 DM

Page 60: Zweitklassig - files.vogel.de · In Amerika überschlagen sich die guten Wirtschafts-nachrichten. Das Land scheint sich in einem wirt-schaftlichen „Tugendkreis“ zu befinden, in

VORSCHAU AUF MM 22 VOM 26. 5. 1997

Maschinenmarkt

III

Schleifmaschinen„Unser Support, also die Beratung

und der Service, muß weltweit stimmen“,so formuliert Dr. Werner Redeker,

Vorsitzender der Geschäfts-führung bei der Hamburger

Schleifring GmbH, dasHaupterfordernis für die

nächsten Jahre.

SteuerungenDer Industrie-PC ist

auf dem Vormarsch,doch die Speicher-

programmierbareSteuerung (SPS) ist

noch längst nicht tot.Denn in vielen Fällen

ist sie wegen ihrerAusstattung und der

leichten Bedien-barkeit dem PC noch

überlegen.

Hannover-MesseAussteller aus dem

gesamten Spektrumdes Bereichs Werk-

stoffe waren indiesem Jahr auf der

Hannover-Messevertreten. Entwick-

lungsschritte sind eine ganze Mengegemacht worden,

einige kleiner, andere größer.

DatenspeicherungGute Aussichten, die 3,5-″ -Diskette

abzulösen, hat die 120-MByte-Disketteim 3,5″-Format. Daneben gibt esaber auch magneto-optische Spei-chermedien, die in der Speicher-

szene sehr beliebt sind.

Sie lesenaußerdem:

Erodieren

Die Wirksamkeit der funkenerosivenBearbeitung läßt sichsteigern, wenn manden Abtragprozeß mitUltraschall unterstützt.Beim Herstellen tieferSchlitze wird diesbesonders deutlich.

Sicherheitsschuhe

Ein für seine atmungs-aktiven Stoffe bekann-tes Unternehmen legt bei Sicherheits-schuhen zusammenmit Schuhherstellerngroßen Wert aufergonomischen undphysiologischen Komfort.

Controlling

Das Controllingerbringt eine – wenn-gleich wichtige –unternehmensinterneDienstleistung und istdeshalb auf der Stabs-ebene, nicht in der„Linie“, anzusiedeln.

Masc

Themen

Spanende Fertigung

C-Technik

Informationstechnik

Arbeitsschutz

Elektronische Baugruppen

Management

hinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21