08.11.2006 1
MDK Westfalen-Lippe
„Bielefelder Rückenmodell“ ICF-Fortbildung 08.11.2006
Einführung in die ICF Internationale Klassifikation der
Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit
Dorothee BraunÄrztin für Kinderheilkunde – Sozialmedizin
Hermannstr. 1, 33602 BielefeldTel.: 0521/965030, email: [email protected]
08.11.2006 3
MDK Westfalen-Lippe
Gliederung
1. ICF - Definition, Ziele, Funktion, Struktur und Anwendung
2. Das bio-psycho-soziale Krankheitsmodell
3. Anwendung des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells an Beispielen
4. Fazit
5. Ethische Grundsätze/Quellen6. Erklärung der Gruppenarbeit
08.11.2006 4
MDK Westfalen-Lippe
Gliederung
1. ICF - Definition, Ziele, Funktion, Struktur und Anwendung
2. Das bio-psycho-soziale Krankheitsmodell
3. Anwendung des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells an 2 Beispielen
4. Fazit
5. Ethische Grundsätze/Quellen6. Erklärung der Gruppenarbeit
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1. Definition der ICF
Die ICF gehört als Klassifikation der Krankheitsfolgen zu der von der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) entwickelten „Familie“ der Gesundheitsklassifikationen
Weitere Beispiele für Gesundheitsklassifikationen:� ICD = International Classification of
Diseases�OPMS = International Classification of
Procedures
www.dimdi.de
08.11.2006 6
MDK Westfalen-Lippe
…in einheitlicher und standardisierter Form eine Sprache und einen Rahmen zur
Beschreibung von Gesundheit und mit Gesundheit zusammenhängenden Zuständen zur
Verfügung zu stellen.
�unabhängig von der Profession des Anwenders�unabhängig von der Sozialisation des Anwenders
1. Ziel der ICF
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1. Funktion der ICF
Sie ist� eine Konzeption zum besseren Verständnis
der verschiedenen Komponenten der Gesundheit
� ein theoretischer Rahmen zum Verständnisdes Zusammenhangs zwischen den verschiedenen Komponenten der Gesundheit
� ein Schema zur Klassifikation und Kodierung der verschiedenen Komponenten der Gesundheit
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MDK Westfalen-Lippe
1. Funktion der ICF
Sie ist� eine Konzeption zum besseren Verständnis
der verschiedenen Komponenten der Gesundheit
� ein theoretischer Rahmen zum Verständnisdes Zusammenhangs zwischen den verschiedenen Komponenten der Gesundheit
� ein Schema zur Klassifikation und Kodierung der verschiedenen Komponenten der Gesundheit
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MDK Westfalen-Lippe
Kapitel, Items, Beurteilungsmerkmale
ICF
Teil 1: Funktionsfähigkeit / Behinderung Teil 2 : Kontextfaktoren
Komp onente 1:
Körperfunktionen und -strukturen
Kompone nte 2:
Aktivitäten Teilhabe
Kompone nte 3:
Umweltfaktoren
Komp onente 4:
Personbezogene Faktoren
Struktur der Klassifikation der ICF
zzt. nicht klassifiziert
08.11.2006 10
MDK Westfalen-Lippe
Kapitel, Items, Beurteilungsmerkmale
ICF
Teil 1: Funktionsfähigkeit / Behinderung Teil 2 : Kontextfaktoren
Komp onente 1:
Körperfunktionen und -strukturen
Kompone nte 2:
Aktivitäten Teilhabe
Kompone nte 3:
Umweltfaktoren
Komp onente 4:
Personbezogene Faktoren
Struktur der Klassifikation der ICF
zzt. nicht klassifiziert
08.11.2006 11
MDK Westfalen-Lippe
Gliederung
1. ICF - Definition, Ziele, Funktion, Struktur und Anwendung der ICF
2. Das bio-psycho-soziale Krankheitsmodell3. Anwendung des bio-psycho-sozialen
Krankheitsmodells an 3 Beispielen4. Fazit
5. Ethische Grundsätze/Quellen6. Erklärung der Gruppenarbeit
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MDK Westfalen-Lippe
Gliederung
1. ICF - Definition, Ziele, Funktion, Struktur und Anwendung der ICF
2. Das bio-psycho-soziale Krankheitsmodell
3. Anwendung des bio-psycho-sozialenKrankheitsmodells an Beispielen
4. Fazit
5. Ethische Grundsätze/Quellen6. Erklärung der Gruppenarbeit
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3. Anwendung des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells an Beispielen
Rippenbuckel, LendenwulstCobb-Winkel 40° thorakal
40° lumbal
juvenile Skoliose, thorakolumbal
M41.19
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3. Anwendung des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells an Beispielen
Rippenbuckel, LendenwulstCobb-Winkel 40° thorakal
40° lumbal
juvenile Skoliose, thorakolumbal
M41.19
KrankengymnastikKorsett
Hausarzt, Elternhaus
10 Jahre, keine Menarcheintelligent, kritisch
compliant
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3. Anwendung des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells an Beispielen
Rippenbuckel, LendenwulstCobb-Winkel 40° thorakal
40° lumbal
juvenile Skoliose, thorakolumbal
M41.19
keine keine
KrankengymnastikKorsett
Hausarzt, Elternhaus
10 Jahre, keine Menarcheintelligent, kritisch
compliant
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MDK Westfalen-Lippe
3. Anwendung des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells an Beispielen
Rippenbuckel, LendenwulstCobb-Winkel 40° thorakal
40° lumbal
juvenile Skoliose, thorakolumbal
M41.19
KrankengymnastikKorsett
Hausarzt, Elternhaus
10 Jahre, keine Menarchewenig selbstbewußt
intelligent, unkooperativ
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3. Anwendung des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells an Beispielen
Rippenbuckel, LendenwulstCobb-Winkel 40° thorakal
40° lumbal
juvenile Skoliose, thorakolumbal
M41.19
Dauer des Sitzens verkürzt
Rückzugstendenzen wegen des Korsetts
Schulleistungen werden schlechter
KrankengymnastikKorsett
Hausarzt, Elternhaus
10 Jahre, keine Menarchewenig selbstbewußt
intelligent, unkooperativ
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MDK Westfalen-Lippe
3. Anwendung des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells an Beispielen
Rippenbuckel, LendenwulstCobb-Winkel 40° thorakal
40° lumbal
juvenile Skoliose, thorakolumbal
M41.19
Dauer des Sitzens verkürzt
Rückzugstendenzen wegen des Korsetts
Schulleistungen werden schlechter
KrankengymnastikKorsett
Hausarzt, Elternhaus
10 Jahre, keine Menarchewenig selbstbewußt
intelligent, unkooperativ
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3. Anwendung des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells an Beispielen
MyokardinfarktI21.9
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MDK Westfalen-Lippe
3. Anwendung des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells an Beispielen
MyokardinfarktI21.9
Pumpleistung ( ▼)Relevante Myokardnarbe
Angst
Alter (+)zwanghaft (-)
hochmotiviert (+)
08.11.2006 24
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3. Anwendung des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells an Beispielen
Belastungsdyspnoekurze Strecken gehen
Pumpleistung ( ▼)Relevante Myokardnarbe
Angst
MyokardinfarktI21.9
Alter (+)zwanghaft (-)
hochmotiviert (+)
08.11.2006 25
MDK Westfalen-Lippe
3. Anwendung des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells an Beispielen
Hausarzt (+)Familie (+)
Herzsportgruppe (+)
Pumpleistung ( ▼)Relevante Myokardnarbe
Angst
Belastungsdyspnoekurze Strecken gehen
MyokardinfarktI21.9
Alter (+)zwanghaft (-)
hochmotiviert (+)
08.11.2006 26
MDK Westfalen-Lippe
3. Anwendung des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells an Beispielen
keine Hausarbeitkein Theaterbesuchkeine Vereinsarbeit
Pumpleistung ( ▼)Relevante Myokardnarbe
Angst
Belastungsdyspnoekurze Strecken gehen,
MyokardinfarktI21.9
Alter (+)zwanghaft (-)
hochmotiviert (+)
Hausarzt (+)Familie (+)
Herzsportgruppe (+)
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MDK Westfalen-Lippe
3. Anwendung des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells an Beispielen
keine Hausarbeitkein Theaterbesuchkeine Vereinsarbeit
Hausarzt (-)Familie (-)
Herzsportgruppe (+)
Pumpleistung ( ▼)Relevante Myokardnarbe
Angst
Belastungsdyspnoekurze Strecken gehen
MyokardinfarktI21.9
Alter (+)zwanghaft (-)
hochmotiviert (+)
08.11.2006 28
MDK Westfalen-Lippe
3. Anwendung des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells an Beispielen
MyokardinfarktI21.9
AngststörungF89
Pumpleistung ( ▼)Relevante Myokardnarbe
Angst (▲)
Alter (+)zwanghaft (-)
hochmotiviert (+)
Belastungsdyspnoe ( ▲)kurze Strecken gehen ( ▲)
keine Hausarbeit kein Theaterbesuch keine Vereinsarbeit
Rückzug
Hausarzt (+)Familie (-)
Herzsportgruppe (+)
08.11.2006 29
MDK Westfalen-Lippe
3. Anwendung des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells an Beispielen
MyokardinfarktI21.9
AngststörungF89
Pumpleistung ( ▼)Relevante Myokardnarbe
Angst (▲)
Alter (+)zwanghaft (-)
hochmotiviert (+)
Belastungsdyspnoe ( ▲)kurze Strecken gehen ( ▲)
Rückzug (▲)
keine Hausarbeit kein Theaterbesuch keine Vereinsarbeit
Hausarzt (+)Familie (-)
Herzsportgruppe (+)
Rente
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3. Anwendung des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells an Beispielen
juv. Diabetes mellitusE 10.9
verminderte Insulinproduktion
Hypoplasie der Inselzellen
BE-zentrierte Diät intensiv. Insulintherapie
Familie (+)
10 Jahre
08.11.2006 31
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3. Anwendung des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells an Beispielen
juv. Diabetes mellitusE 10.9
verminderte Insulinproduktion
Hypoplasie der Inselzellen
keine
10 JahreBE-zentrierte Diät intensiv. Insulintherapie
Familie (+)
08.11.2006 32
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3. Anwendung des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells an Beispielen
juv. Diabetes mellitusE 10.9
verminderte Insulinproduktion
Hypoplasie der Inselzellen
keine keine
10 JahreBE-zentrierte Diät
intensiv. InsulintherapieFamilie (+)
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3. Anwendung des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells an Beispielen
juv. Diabetes mellitusE 10.9
VerhaltensstörungF98.0
verminderte Insulinproduktion
Hypoplasie der InselzellenAngst
Schwierigkeiten die BZ-Einstellung alterstísch
zu unterstützen
BE-zentrierte Diät intensiv. Insulintherapie
Überbehütung
Teilnahme an Kindergeburtstagen ( ▼)
Teilnahme an Sportveranstaltungen ( ▼)
10 Jahre
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Gliederung
1. ICF - Definition, Ziele, Funktion, Struktur und Anwendung der ICF
2. Das bio-psycho-soziale Krankheitsmodell
3. Anwendung des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells an Beispielen
4. Fazit5. Ethische Grundsätze/Quellen6. Erklärung der Gruppenarbeit
08.11.2006 35
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1. Die Funktionsfähigkeit eines Menschen bezüglich bestimmter Komponenten der Gesundheit ist als eine Wechselwirkung oder komplexe Beziehung zwischen allen Komponenten der ICF zu verstehen.
2. Es besteht eine dynamische Wechselwirkung zwischen diesen Größen. Interventionen bezüglich einer Größe können eine oder mehrere der anderen Größen verändern.
4. Fazit
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3. Mit Hilfe der ICF können u. a. Krankheitsauswirkungen auf die Aktivitäten des täglichen Lebens und die Teilhabe an bedeutenden Lebensbereichen (Beruf, Familie, Ausbildung, etc.) beschrieben werden.
4. Mit Hilfe der ICF kann die Wirkung von Interventionsmaßnahmen z.B Hilfsmittel, Reha, bestimmte Therapien in unterschiedlichen Bereichen abgeleitet werden
4. Fazit
08.11.2006 37
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Gliederung
1. ICF - Definition, Ziele, Funktion, Struktur und Anwendung der ICF
2. Das bio-psycho-soziale Krankheitsmodel
3. Anwendung des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells an Beispielen
4. Fazit
5. Ethische Grundsätze/Quellen6. Erklärung der Gruppenarbeit
08.11.2006 38
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CaveCave::Ein Klassifikationssystem wie die ICF kann, wenn nicht jeder Nutzer sorgfältig damit umgeht, in einer Weise verwendet werden, die für Menschen verletzend oder schädlich ist.
5. ethische Grundsätze
08.11.2006 39
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5. ethische Grundsätze
Respekt und Vertraulichkeit
1. durch ICF keine Etikettierung oder Identifizierung
2. Verwendung der ICF mit • Wertschätzung• Respekt • Transparenzgegenüber der Person, die beurteilt wird
3. Wahrung des Datenschutzes
08.11.2006 40
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Beispielhaft einige Internetquellen:
http://www.dimdi.dehttp://www.bar-frankfurt.dehttp.//www.vdak.dehttp.//www.vdr.de
5. Quellen:
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Gliederung
1. ICF - Definition, Ziele, Funktion, Struktur und Anwendung der ICF
2. Das bio-psycho-soziale Krankheitsmodell
3. Anwendung des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells an Beispielen
4. Fazit
5. Ethische Grundsätze/Quellen6. Erklärung der Gruppenarbeit
08.11.2006 42
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1.1 Die Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF)