STANDARDFinanzinformationen
- Einfach einen Tick besser -
Deutsche Bibliothek : ISSN 1862-5428
10. Jahrgang - Ausgabe 10 (06.03.2015)Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
6. Mär. 2015 Heibel-Ticker Standard #10 Seite 2 von 19
Inhalt
01. Info-Kicker: Champagner ohne Champagnerlaune . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
02. So tickt die Börse: Rücksetzer sorgt für Zuversicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3Wochenperformance der wichtigsten Indizes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
03. Sentiment: Institutionelle flüchten, Privatanleger bleiben cool . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5EUWAX-Sentiment bestätigt Skepsis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Endphase der Hausse hat noch nicht begonnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Privatanleger bei sharewise nur auf den ersten Blick langsam euphorisch . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Fazit: Der DAX steigt und steigt, aber es droht nach wie vor kaum Gefahr . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Top Analystenziele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Klöckner & Co: Stahlhändler auf dem richtigen Weg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Heidelberger Druckmaschinen AG: Management schaltet auf Expansionskurs . . . . . . . . . . . . 8
Rocket Internet AG: Vorsicht vor der Kursrakete . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
04. Ausblick: Insel der Glückseeligkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
05. Depotcheck: Apple, Coloplast, Swiss Re, Royal Dutch Shell, Drillisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Apple: Der Blue Chip unserer Generation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Coloplast: Solider Medizinversorger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Swiss Re: Solider Dividendenbringer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Royal Dutch Shell: Dividendenaktie mit Kursphantasie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Drillisch: Flexibler Telco-Nischenanbieter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Korrelation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Korrelationsmatrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
06. Wunschanalyse: Vestas Wind Systems A/S . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Vestas Wind Systems A/S: einer der weltgrößten Hersteller von Windkraftanlagen . . . . . . . . . 12
Unternehmensprofil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Geschäftsmodell: Konzentration auf die Produktion und den Verkauf von Windkraftanlagen . . 13
Branchenentwicklung: Windenergie boomt, aber die Marktstruktur ist problematisch . . . . . . . 13
Umsatz- und Gewinnentwicklung zuletzt und in der Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Sukzessive Anhebung der Dividende geplant, aber keine Aktie für Dividendenjäger . . . . . . . . 14
Einfluss der Währung auf die Entwicklung von Vestas Wind Systems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Vergleich zu Nordex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
07. Update beobachteter Werte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Teilverkauf, Gewinn über 50,50 EUR sichern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
08. Übersicht HT-Portfolio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
09. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
10. An-/Ab-/Ummeldung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
01. Info-Kicker:
Champagner ohne
Champagnerlaune
Liebe Börsenfreunde,
neun Wochen in Folge klettert der DAX nun
von Allzeithoch zu Allzeithoch, dennoch halten
sich die Feiern in Grenzen. Während ich diese
Ausgabe erstelle, wurde immer wieder ein
neues Hoch erklommen, zuletzt sogar über
11.600 Punkte. Gleichzeitig bricht der Dow
Jones geradezu ein. Seit Jahresbeginn hat der
DAX 17,2% zugelegt, der Dow Jones nur 0,8%.
Wie es zu diesem Unterschied kommen kann,
erkläre ich in Kapitel 02.
Auch beim Sentiment scheiden sich die Gei
ster: Während die Privaten ruhig Blut bewah
ren, sind die institutionellen Anleger zu früh
ausgestiegen und laufen nun den Kursen hin
terher. Das ist durchaus bullisch für die kom
mende Woche, wie wir Ihnen in Kapitel 03 zei
gen.
Im Ausblick habe ich mir Gedanken darüber
gemacht, wie lange sich der DAX künftig noch
vom Dow Jones abkoppeln kann.
Der heutige Depotcheck behandelt ein Kun
denportfolio, das mustergültig verschieden
ste Kriterien berücksichtigt: Europa als Schwer
punkt und dennoch auch außerhalb des Euro
lands stark. Dividenden als Rückhalt und den
noch sind auch Wachstumstitel enthalten. Es
handelt sich um die Titel Apple, Coloplast,
Swiss Re, Royal Dutch Shell und Drillisch. Die
Details lesen Sie in Kapitel 05.
Mitglieder von Sharewise haben sich diese
Woche eine Wunschanalyse zu Vestas Wind
gewünscht, dem ehemals weltweit größten
Windanlagenbauer. Die Aktie läuft gut. Die
Bilanz ist sauber, das Geschäftsmodell solide.
Ein besonderer spekulativer Aspekt könnte
durch Währungsspekulationen bei Vestas hin
zukommen, denn Dänemark hat seine Däni
sche Krone an den Euro gekoppelt, und die
dänische Notenbank zahlt derzeit mehr denn
je, um den Wechselkurs in der vereinbart klei
nen Spanne zu halten. Sollte das nicht mehr
gelingen, könnte ein ähnlicher Effekt wie nach
der Entkopplung des Schweizer Franken fol
gen, so die Spekulation.
Wie immer gibt es wichtige Updates in Kapitel
07 und eine Übersicht über unser Portfolio in
Kapitel 08.
Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,
take share, Ihr
Börsenschreibel
Stephan Heibel
Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker
02. So tickt die Börse:
Rücksetzer sorgt für
Zuversicht
Dienstagnachmittag wendete sich das Blatt
plötzlich. Der Leitzins wurde zum Leidzins,
Ängste über negative Folgen der Liquiditäts
flutung kamen auf. Positive Unternehmens
prognosen waren plötzlich nicht mehr positiv
genug. Henkel leidet unter Ukraine-Krise und
macht weniger Gewinn in Russland. Axel
Springer hebt die Dividende NICHT an.
Rekordverlust bei E.On. Diese Schlagzeilen
wurden plötzlich diskutiert während gute Zah
len von Adidas, Klöckner, Conti und VTG nicht
ausreichten, um die breite Börse mitzuziehen.
So brach der DAX binnen 24 Stunden um 2,2%
ein. Doch wie erwartet folgten sehr schnell
schon wieder Käufe in diesen kurzen Rückset
zer hinein und verhinderten somit ein weiteres
Abrutschen. Und so schrieb der DAX am gest
rigen Donnerstag bereits wieder ein neues All
zeithoch und heute Vormittag ging es noch
mals höher.
Bei 11.511 Punkten steht der DAX aktuell. Für
den jüngsten Kursschub sorgte zudem gestern
wieder einmal EZB-Chef Mario Draghi mit sei
ner Bestätigung des Anleihenkaufprogramms,
das in diesen Tagen 60 Mrd. Euro pro Monat
6. Mär. 2015 Heibel-Ticker Standard #10 Seite 3 von 19
beginnt. Banken werden ihre Anleihen verkau
fen und Bargeld dafür erhalten. Die Preise für
Staatsanleihen in der Euro-Region werden wei
ter steigen, die Rendite wird entsprechend wei
ter fallen.
Inzwischen müssen Sie Geld bezahlen, wenn
Sie Ihr Geld mit Laufzeiten von bis zu acht Jah
ren beim Staat oder bei der EZB parken wol
len. Der Anlagenotstand wird weiter angeheizt,
Kapital fließt in die Aktienmärkte und dort nach
wie vor insbesondere in Dividendenaktien,
deren gesicherte Dividende für viele Anleger
attraktiver ist als ein negativer Zins.
Doch nicht nur Dividendenaktien sind gefragt,
Anleger erhoffen sich von der Liquiditätsflutung
auch einen Konjunkturstimulus und kaufen wie
der verstärkt Wachstumsaktien und auch spe
kulative Titel. Xing, BB Biotech, Manz, Nordex
und Dialog Semi sind diese Woche allesamt
über 5% angesprungen.
Anleger hatten den Rücksetzer erwartet und
betrachten die Rallye im DAX nunmehr wieder
als gesichert, nachdem der Rücksetzer so früh
aufgefangen werden konnte. Ich muss zuge
ben, mir wird bei dieser Rallye langsam
schwindelig.
Schauen wir einmal auf die Entwicklung der
wichtigsten Indizes im Wochenvergleich:
Wochenperformance der wichtigsten Indizes
INDIZES 5.3.15 Woche Δ
Dow Jones 18.136 -0,4%
DAX 11.487 1,4%
Nikkei 18.971 0,9%
Euro/US-Dollar 1,10 -2,2%
Euro/Yen 131,66 -1,6%
10-Jahres-US-Anleihe 2,11% 0,10
Umlaufrendite Dt 0,31% 0,07
Feinunze Gold $1.196 -0,7%
Fass Brent Öl $61,49 1,6%
Kupfer 5.795 -1,3%
Baltic Dry Shipping 561 5,3%
Nach der EZB-Sitzung am gestrigen Donners
tag ist der Euro gegenüber dem US-Dollar
nochmals weiter eingebrochen, das Wochen
minus von 2,2% setzt auf dem Wechsel
kurseinbruch von 20% in den vergangenen 10
Monaten auf. Als Ziel kann ich mir bis Ende
2016 die Parität dieser beiden Währungen gut
vorstellen.
Doch Vorsicht, mit dem Beginn des EZB-Kauf
programms könnte es wider Erwarten zu einer
Gegenbewegung kommen. Die Erwartung
eines weichen Euros ist inzwischen im Wech
selkurs enthalten, es könnte zu Gewinnmit
nahmen kommen, die kurzfristig zu einer
Gegenbewegung führen.
Selbiges kann ich mir durchaus auch bei den
Anleihen vorstellen, die in der abgelaufenen
Woche bereits eine kleine Gegenbewegung
durchgeführt haben. Nachdem sich die Umlauf
rendite von 1,65% vor einem Jahr auf 0,24%
verringert hat, ist der Anstieg auf 0,31% nichts
weiter als eine Gegenbewegung.
Das Zinsniveau verdient besondere Aufmerk
samkeit. Der Leitzins ist nahe Null, die Liqui
ditätsflutung beginnt. Was kann nun noch
passieren, um das Zinsniveau weiter zu
drücken? Mir fällt nicht mehr viel ein. So ist es
durchaus möglich, dass der Zins jetzt sein Tief
gesehen hat und mit Beginn der Liquiditäts
flutung eine Erholung erlebt. Diese Erholung
könnte in ein nachhaltig steigendes Zinsniveau
münden, wenn die Liquiditätsflutung den
erhofften Effekt, eine Anhebung der Inflations
rate, erzielt.
Zumindest die guten Konjunkturdaten deuten
schon darauf hin, dass dies gelingen kann.
Zudem wird allein durch einen jetzt nicht mehr
so stark fallenden Ölpreis ab diesem Sommer
die Inflation wieder anziehen, da der Ölpreis
verfall zuvor maßgeblich an der geringen Infla
tionsrate beteiligt war. Durch die nunmehr
niedrigere Preisbasis bleibt dieser Effekt ab
diesem Sommer aus.
Wer also ein Haus finanzieren möchte, sollte
6. Mär. 2015 Heibel-Ticker Standard #10 Seite 4 von 19
das jetzt tun.
Der schwache Euro war nicht alleine, auch der
japanische Yen hat diese Woche abgegeben.
Zulegen konnte der US-Dollar, was die US-
Wirtschaft inzwischen nicht mehr ignorieren
kann. Negative Währungseffekte haben insbe
sondere in den USA dazu geführt, dass wieder
verstärkt Aktien von Unternehmen gekauft wer
den, die weitgehend unabhängig von Wech
selkursschwankungen sind.
So haben Wachstumsunternehmen wie Netflix,
Amazon und Tesla wieder kräftig zulegen kön
nen. Der Dow Jones hingegen gab im Wochen
vergleich nach.
Während also in Europa und insbesondere in
Deutschland Feierlaune herrscht, klettert der
Dow Jones nur sehr zaghaft und immer wieder
unterbrochen durch längere Pausen auf neue
Hochs. Schauen wir einmal, wie sich das auf
die Stimmungslage unter den Anleger auswirkt.
03. Sentiment:
Institutionelle flüchten,
Privatanleger bleiben cool
Unser Fazit vor einer Woche war, dass es zwar
jederzeit zu Konsolidierungsphasen kommen
kann, dass der DAX letztlich aber weiter stei
gen sollte. Tatsächlich kam es zum Wochen
anfang dann zu einem Rücksetzer um 2,2%.
Im weiteren Wochenverlauf jedoch stieg der
DAX dann doch um weit mehr als 100 Punkte
und notiert aktuell bei 11.530 Punkten. Dies
zeigt die weiterhin beeindruckende Stärke der
Bullen.
Ein Blick auf die von uns beobachteten Senti
mentindikatoren zeigt, dass sich die Stim
mung in der Berichtswoche jedoch deutlich ver
schlechtert hat. So hat Cognitrend festgestellt,
dass institutionelle Investoren gleich reihen
weise ihre Aktienpositionen aufgelöst haben
und heute so pessimistisch gestimmt sind wie
schon seit Wochen nicht mehr. Kaum eine Ver
änderung gab es dagegen auf Seiten der Pri
vatanleger. Diese haben sich das kleine
Spektakel ganz cool angesehen und sind zur
zeit neutral gestimmt.
Cognitrend vermutet, dass acht neue Allzeit
hochs in Folge (auf Wochenschlusskursbasis)
selbst den eingefleischtesten Optimisten unter
den Institutionellen genügt hätten, sodass
diese Gewinne mitgenommen haben. Dass
sich die privaten Kleinanleger davon jedoch
unbeeindruckt zeigten, sei auf die unterschied
liche Motivation der beiden Anlegergruppen
zurückzuführen. Während die institutionellen
Anleger am Jahresende den Index schlagen
müssten, möchten die Privatanleger natürlich
so hohe Gewinne wie möglich verbuchen und
müssen sich keinem Vergleich mit einem Index
wie dem DAX stellen.
Wir halten das Handeln der Profis jedoch für
gefährlich. Nicht in dem Sinn, als dass es dem
DAX schaden könnte, ganz im Gegenteil. Son
dern in dem Sinn, als dass sie durch einen zu
frühzeitigen Ausstieg am Jahresende eben
genau den Index nicht schlagen können. Dies
ist ohnehin eher die Regel als die Ausnahme,
denn laut zahlreicher Studien schlagen 80%
der aktiv gemanagten Fonds den Index nicht.
EUWAX-Sentiment bestätigt Skepsis
Auch das EUWAX-Sentiment der Börse Stutt
gart, das anders als die Umfrage von Cogni
trend auf realen Handelsdaten beruht, bestätigt
Cognitrend grundsätzlich erneut. Zwar kam es
beim EUWAX-Sentiment im Wochenverlauf zu
einer minimalen Aufhellung der Stimmung,
diese blieb jedoch mit Werten unter Null grund
sätzlich im pessimistischen Bereich. Als dann
nach der kleinen Konsolidierung am Dienstag
der DAX wieder zu steigen begann, wurde der
Pessimismus sofort wieder größer.
6. Mär. 2015 Heibel-Ticker Standard #10 Seite 5 von 19
Endphase der Hausse hat noch nicht begonnen
Auch beobachten wir, dass einige selbster
nannte Tradingprofis zurzeit jeden Kursanstieg
des DAX mit dem Aufbau von Shortpositionen
begleiten, die meist wenige Tage später dann
teuer aufgelöst werden müssen. Kaum jemand
kann sich vorstellen, dass der DAX nach der
starken Kursrallye immer noch weiter steigt.
Bitte bedenken Sie, dass die meisten der heute
agierenden Börsianer die Hausse zur Jahrtau
sendwende (Internetboom) kaum miterlebt
haben – zumindest nicht mit eigenem Geld. So
wie es in den vergangenen 14 Jahren fast
immer richtig war, frühzeitig Gewinne mitzu
nehmen, gab es an der Börse jedoch in der
Vergangenheit durchaus auch schon Phasen
wie wir sie zurzeit erleben.
Und wie Sie selbst wissen, tritt an der Börse
meistens das ein, was niemand erwartet.
Natürlich gilt es daher vorsichtig zu bleiben,
denn der Markt ist kurzfristig überhitzt. Aber es
bleibt dabei, dass es in der näheren Zukunft
wohl auch weiterhin nur zu kurzen Konsoli
dierungsphasen kommen wird, die Sie unbe
dingt zum Einstieg bzw. Nachkauf von Positio
nen nutzen sollten. Weder die von uns regel
mäßig beobachteten Stimmungsindikatoren
noch die allgemeine Börsensituation sprechen
zurzeit für eine breite Aktien-Euphorie. So dif
ferenzieren die Anleger sehr wohl zwischen
guten und schlechten Aktien, weshalb Werte
wie Deutsche Lufthansa, QSC oder SMA Solar
gar nicht ins Laufen kommen. Auch fehlt noch
immer die für die Endphase der Hausse typi
sche Flut von Neuemissionen, insbesondere
jener schlechter Qualität.
Sentimentdaten
Privatanleger
7. KW: 51% Bullen (136 Stimmen)
8. KW: 63% Bullen (114 Stimmen)
9. KW: 68% Bullen (127 Stimmen)
Kaufempfehlungen der Privatanleger
Nokia, Peregrine Pharma, YY inc.
Verkaufsempfehlungen der Privatanleger
JinkoSolar, Wendel S.A., UMH Properties
Analysten
Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):
Kaufen / Verkaufen
13.02.- 20.02. (331): 45% / 12%
20.02.- 27.02. (363): 44% / 13%
27.02.- 06.03. (338): 55% / 9%
Kaufempfehlungen der Analysten
Volkswagen VZ, Airbus, Barclays
Verkaufsempfehlungen der Analysten
Axel Springer, Deutsche Bank, Vestas Wind
Die Sentiment-Daten wurden in Zusammen
arbeit mit Sharewise
erstellt:
http://www.sharewise.com?heibel
Privatanleger bei sharewise nur auf den ersten
Blick langsam euphorisch
Ein Blick auf das Sentiment von sharewise fällt
in dieser Woche hingegen erneut etwas anders
aus. So misst sharewise aktuell 69% Bullen
und nur noch 31% Bären. 55% Bullen zu 45%
Bären wären hier neutral, eine Bullenquote
über 70% würde Euphorie anzeigen. Mit 69%
Bullen sind wir hier also auf den ersten Blick
nicht mehr weit von Euphorie entfernt.
Schaut man sich jedoch das durchschnittliche
Kursziel an, das hier ebenfalls ermittelt wird, so
relativiert sich dies – wie schon letzte Woche –
ein klein wenig. Denn dieses liegt mit nur
11.495 Punkten immer noch leicht unter dem
aktuellen Stand des DAX. Die Daten sind
daher wohl so zu interpretieren, dass die Pri
vatanleger vor dem stetig steigenden Markt
kapitulieren und eher widerwillig ins Bullenlager
wechseln. Darauf deutet auch die seit Wochen
eher geringe Beteiligung an der Abstimmung
hin.
6. Mär. 2015 Heibel-Ticker Standard #10 Seite 6 von 19
Fazit: Der DAX steigt und steigt, aber es droht
nach wie vor kaum Gefahr
Alles in allem ist das Fazit, das ich heute zie
hen muss, noch bullisher als zuletzt ohnehin
schon. Denn während vor zwei Wochen die
institutionellen Anleger sehr optimistisch
waren, wohingegen die Privatanleger beinahe
schon pessimistisch wurden, sieht es von Sei
ten des Sentiments nun wieder ganz anders
aus. Denn die Institutionellen haben sich
zuletzt scharenweise aus ihren Aktien verab
schiedet und stehen nun am Seitenrand, um
in einen Rücksetzer hinein (von einer Korrektur
möchte ich gar nicht sprechen) zu kaufen. Die
Privatanleger hingegen halten einfach ihre
Aktien und harren der Dinge, die da kommen.
Das ganz große Geld steht pessimistisch am
Seitenrand, die privaten Anleger bleiben inve
stiert aber ohne große positive Erwartungen.
Das sieht gut aus. Ich würde mich daher nicht
wundern, wenn es in den nächsten Wochen so
weitergeht wie zuletzt. Wir können also durch
aus vereinzelte schwächere Tage (Konsoli
dierungen) sehen, die jedoch wieder zügig
gekauft werden. Insofern hält der DAX weiter
hin schnurstracks Kurs auf die 12.000 Punkte
marke, ein Kursziel das sich sowohl chart
technisch als auch psychologisch natürlich
anbietet. Auch wenn Sie es sich daher viel
leicht nicht vorstellen können und für absolut
unrealistisch halten, so lautet das heutige Fazit
doch, dass sich die Kursrallye weiter fortsetzen
dürfte.
Sie wollen wissen, was die Analysten im Ein
zelnen für Aussagen treffen und wo sie die
größten Chancen sehen? Ich habe für Sie eine
Übersicht der Analysen mit den höchsten Kurs
zielen ausgearbeitet. Die Liste zeigt ganz ein
fach an, wo das aktuelle Kursziel des Analy
sten prozentual am meisten über dem aktuel
len Kurs liegt. Die Details zu den einzelnen
Empfehlungen finden Sie unter
http://www.aktien-meldungen.de/Aktienre
search/Top-Aktien
Top Analystenziele
Unternehmen Analyse v. Kurs Kursziel Upside
Klöckner 2.3 9,43 € 14,60 € 54,83%
HeidelDruck 2.3 2,45 € 3,70 € 51,02%
Wirecard AG 2.3 40,36 € 60,00 € 48,66%
Rocket Inter
net
3.3 48,24 € 70,00 € 45,11%
RWE AG St 2.3 24,72 € 35,50 € 43,61%
VTG 4.3 24,14 € 34,00 € 40,85%
CANCOM 5.3 36,23 € 50,00 € 38,01%
Surteco 3.3 26,46 € 34,00 € 28,50%
ElringKlinger 5.3 28,68 € 36,00 € 25,52%
ThyssenKrupp 3.3 24,02 € 30,00 € 24,90%
Es handelt sich um Analysen aus dieser
Woche. Bitte genießen Sie diese Übersicht mit
Vorsicht. Sie wissen ja, dass häufig auch ein
Eigeninteresse des Analysten für eine rosa
Brille sorgen kann, weshalb Analystenein
schätzungen tendenziell optimistischer aus
fallen, als es die Realität anschließend erlau
ben würde (Sellside-Analysen). Aber die Über
sicht gibt einen Eindruck darüber, wo die
Erwartungen mit dem aktuellen Kurs am wei
testen auseinander liegen. Wer letztlich Recht
haben wird, der Analyst oder die Anleger, die
den Kurs machen, ist in jedem Einzelfall indivi
duell zu beurteilen.
Klöckner & Co: Stahlhändler auf dem richtigen
Weg
Analyst Nils-Peter Gehrmann von der Privat
bank Hauck & Aufhäuser hat seine Einstufung
des Stahlhändlers Klöckner vor Bekanntgabe
der Quartalszahlen auf "Buy” bestätigt.
Zugleich beließ er sein Kursziel bei 14,60 Euro.
Er rechnet mit einem soliden Endspurt und
erwartet, dass das Unternehmen seine
Geschäftsziele für 2014 erreicht habe. Aller
dings dürfte der Start ins Jahr 2015, insbe
sondere in Nordamerika, schwach verlaufen
sein. Inzwischen hat Klöckner seine Quartals
zahlen vorgelegt und die Einschätzung von
Herrn Gehrmann weitgehend bestätigt. Über
raschenderweise hat der Konzern sogar die
Wiederaufnahme von Dividendenzahlungen
angekündigt, was die Anleger feierten. Grund
sätzlich ist Klöckner daher auch meiner Mei
6. Mär. 2015 Heibel-Ticker Standard #10 Seite 7 von 19
nung nach auf dem richtigen Weg, das Unter
nehmen braucht aber noch etwas Zeit. Zu Kur
sen zwischen 9-10 Euro kann man die Aktie
jedoch langsam einsammeln, das Kursziel
sehe ich eher bei 12 Euro.
Heidelberger Druckmaschinen AG:
Management schaltet auf Expansionskurs
Analyst Eggert Kuls von Warburg Research hat
seine Einschätzung für Heidelberger Druck
maschinen nach einer Neuregelung der
betrieblichen Altersvorsorge auf "Buy” bestä
tigt, zugleich jedoch sein Kursziel von 3,40 auf
3,70 Euro angehoben. Die gefundene Lösung
führe zu niedriger als gedachten Pensions
verpflichtungen und sei daher wertsteigernd,
schrieb er in einer Studie vom Montag. Inzwi
schen meldete Heideldruck auch noch die
Übernahme der PSG-Gruppe vom Finanzin
vestor CoBe Capital, die zu einer Umsatzstei
gerung um 150 Mio. Euro im laufenden
Geschäftsjahr führen soll. Nach langer und
umfangreicher Restrukturierung hat das Mana
gement um CEO Gerold Linzbach also nun
wohl wieder in den Expansionsmodus umge
schaltet, was m.E. ebenfalls positiv zu bewer
ten ist. Ich schließe mich daher dieser positiven
Einschätzung an, sehe jedoch das Kursziel bei
nur 3,50 Euro. Allerdings wären in einem opti
malen Szenario durchaus auch 4,00 Euro und
mehr möglich, so dass der Analyst nicht völlig
daneben liegen sollte.
Rocket Internet AG: Vorsicht vor der Kursrakete
Analyst Carl Hazeley von Goldman Sachs hat
Rocket Internet AG von der "Conviction Buy
List” gestrichen, das Kursziel jedoch mit 70
Euro bestätigt. Als Grund für die Streichung
von der Empfehlungsliste nannte er die zuletzt
unterdurchschnittliche Performance der Aktie
aufgrund der getätigten Aktienplatzierung. Die
Begründung für die zuletzt unterdurchschnitt
liche Entwicklung ist für mich einleuchtend,
warum die Aktie jedoch mit einem unverän
derten Kursziel von der Empfehlungsliste
gestrichen wird leider nicht. Grundsätzlich sehe
ich das Geschäftsmodell der hinter Rocket
Internet stehenden Samwer-Brüder durchaus
kritisch. Denn wenngleich sie bisher erfolgreich
waren, ist ein Großteil des Erfolgs m.E auf
Sand gebaut. So führt man Kapitalerhöhungen
zu ständig höheren Bewertungen durch und
erhöht dadurch den Wert der Beteiligungen
mehr oder weniger künstlich. So lange an der
Börse Hausse herrscht, ist das ein interes
santes Modell, und die Aktie könnte in der Tat
noch zu einer echten Kursrakete werden, wie
der Name ja bereits suggeriert. Wenn jedoch
die Hausse vorbei ist, könnte das Kartenhaus
sehr schnell zusammenbrechen. Oder wie es
Warren Buffett mal formulierte: "Die Flut hebt
alle Schiffe, erst bei Ebbe sieht man wer nackt
geschwommen ist”. Von daher ist Rocket Inter
net aktuell eine kurzfristige Spekulation wert
und das genannte Kursziel von 70 Euro könnte
durchaus erreicht werden. Langfristig würde ich
hier jedoch nicht investieren.
04. Ausblick:
Insel der Glückseeligkeit
Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten
des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte
haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine
kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst
nicht aufrecht erhalten.
Hier im Heibel-Ticker Standard erhalten Sie
überwiegend vergangenheitsbezogene Erklä
rungen von mir. Detaillierte Analysen und Ein
schätzungen über die künftige Börsenent
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baue ich kontinuierlich weiter aus und komme
dabei insbesondere den Wünschen meiner
Kunden nach. Inzwischen bietet das Heibel-
Ticker PLUS Abonnement folgende Zusätze:
INTERNET: Kundenbereich
- täglich aktuelle Einschätzungen zu den Mel
dungen, die unsere offenen Positionen betref
fen
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Kurssituation schneller zu erfassen
6. Mär. 2015 Heibel-Ticker Standard #10 Seite 8 von 19
- die Möglichkeit, nur die 10 neuesten Kom
mentare zu den offenen Positionen anzeigen
zu lassen.
- Sie können sich aus den empfohlenen Werten
Ihr eigenes Musterportfolio zusammenstellen,
um gezielter und schneller die für Sie relevan
ten Neuigkeiten zu sehen.
Weiterhin erhalten meine Kunden eine über
sichtliche Tabelle über alle offenen Positionen
mit der jeweiligen Wochenperformance sowie
Performance seit Empfehlung und mit einer
Übersicht über die anstehenden Aktivitäten wie
Stopp Loss nachziehen oder verkaufen bzw.
kaufen.
Für die besonders aktiven Anleger unter Ihnen
biete ich an, die unterwöchigen Updates direkt
per E-Mail an Sie zu senden und ich benach
richtige Sie im Falle von Aktionsempfehlungen
(Kauf oder Verkauf) direkt per SMS auf Ihr
Handy. Dabei handelt es sich um einen Zusatz
dienst (Express!), den ich mit 6,25 € pro Monat
berechne. Keine Angst, sämtliche Updates
befinden sich natürlich dann auch nochmals in
der Freitagsausgabe für die normalen PLUS-
Kunden.
Den Reaktionen meiner Kunden entnehme ich,
dass der Heibel-Ticker PLUS die Bedürfnisse
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würde mich freuen, wenn ich Sie als neuen
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05. Depotcheck:
Apple, Coloplast, Swiss Re,
Royal Dutch Shell, Drillisch
Nur wer ein diversifiziertes Portfolio hat, wer
also in seinem Depot
eine gesunde Risikostreuung verwirklicht hat,
wird bei plötzlichen
Korrekturen wie in diesen Tagen dennoch gut
schlafen können. Spekuliert
wird hier im Heibel-Ticker nur mit einem kleinen
Teil des Vermögens. Der
Rest wird auf solide Füße gestellt.
Es folgt nun eine Analyse auf Risikostreuung
von den fünf größten
Aktien - Positionen eines Lesers. Dabei werde
ich weniger auf die einzelnen Werte
eingehen, als viel stärker auf die Branchen, in
denen sie wirtschaften.
Schicken Sie mir Ihre fünf größten Aktien -
Positionen an
Depotcheck/at/heibel-ticker/./de. Bitte unter
schreiben Sie mit Ihrem
Vornamen und der Stadt, in der Sie leben.
Diese Information wird dann
veröffentlicht.
Sehr geehrter Herr Heibel,
könnten Sie sich bitte meine Depotwerte mal
anschauen und mir Ihre Meinung dazu mittei
len. Meine fünf größten Werte sind: Apple,
Coloplast, Swiss RE, Royal Dutch Shell und
Drillisch.
Vielen Dank und Take Share, Dietmar aus
Bösingen
Antwort:
Gerne schaue ich mir Ihre fünf größten Depot
positionen an.
6. Mär. 2015 Heibel-Ticker Standard #10 Seite 9 von 19
Apple
Der Blue Chip unserer Generation
Fr, 06. März um 14:21 Uhr
Apple ist nicht ohne Grund zum wertvollsten
Unternehmen der Welt avanciert: Die Innova
tionen dieses Hauses haben bereits mehrfach
unsere Lebensgewohnheiten revolutioniert. In
der Geschichte ist es selten, dass bahnbre
chende Innovationen auch gleichzeitig zu
Geld gemacht werden können, doch Apple hat
das mehrfach geschafft. Das führt jedoch zu
einer zwiespältigen Betrachtungsweise seitens
der Anleger: Apple wird wie ein Unternehmen
bewertet, das im Falle eines Flops untergehen
könnte, dabei ist der Konzern inzwischen so
breit aufgestellt, dass mehrere Innovationen
parallel verfolgt werden und dieses Risiko mini
miert ist.
Mit einem KGV 16e von 14 ist das zweistellige
Gewinnwachstum viel zu niedrig bewertet.
Diese Aktie können Sie weiterhin langfristig im
Portfolio halten. Doch in den kommenden
Monaten wird es neue Produkte geben: die
Apple Watch, ein größeres iPad, ein eigener
Abodienst für Musik über iTunes, vielleicht ein
entsprechendes TV-Angebot, Apple Pay, nun
sogar ein iCar, etc. Die Erwartungen sind hoch,
und ich kann mir durchaus vorstellen, dass die
in den kommenden Monaten durchsickernden
Fakten nicht die hochgesteckten Erwartungen
erfüllen können und die Aktie dadurch unter
Druck gerät. Das wäre dann in meinen Augen
eine Nachkaufgelegenheit.
Coloplast
Solider Medizinversorger
Fr, 06. März um 14:22 Uhr
Verbrauchsmittel für die Medizin wie Katheter,
Wundversorgungsmaterialien sowie Konti
nenzprodukte bis hin zu Auffangbeuteln wer
den von den Dänen angeboten. Durch lang
laufende Rahmenverträge erschließt sich Colo
plast einen gut planbaren Umsatzstrom von
Krankenhäusern und Arztpraxen.
Mit einem KGV 16e von 26 ist das Gewinn
wachstum von 12% bereits gut bewertet. In
der Bilanz schlummern 200 Mio. Euro Nettoli
quidität. Als langfristiges Investment halte ich
Coloplast für gut geeignet. Zusätzlich könnte in
den kommenden Monaten eine Spekulation um
den Ausstieg Dänemarks aus seiner Euro-Bin
dung den Kurs treiben. Doch egal ob mit oder
ohne Euro-Bindung, Coloplast baut sich ein
nachhaltiges Geschäft auf, das Ihnen in den
kommenden Jahren eine moderate aber
sichere Dividendenrendite (2,5%) und weiteres
Kurspotential bietet.
Swiss Re
Solider Dividendenbringer
Fr, 06. März um 14:23 Uhr
Durch die Entkopplung des Schweizer Franken
vom Eurosystem hat die Aktie für uns in Euro
gerechnet binnen weniger Minuten 17% zuge
legt. Das besondere an diesem Kurssprung:
Die Dividendenrendite von 5,1% wurde durch
diesen Kurssprung nicht verringert, sondern die
Dividende in Schweizer Franken blieb konstant
und ist somit in Euro gerechnet ebenfalls ange
sprungen. Wer diese Aktie als Dividenden
bringer im Depot liegen hat, bekam einen
Kurssprung zum Nulltarif geschenkt - nicht ein
mal das Bewertungsniveau ist dadurch ange
stiegen.
Ich halte die hohe Dividendenrendite auch in
Zukunft für gesichert und betrachte diese Aktie
als eine gute Dividendenkomponente in einem
diversifizierten Portfolio.
Royal Dutch Shell
Dividendenaktie mit Kursphantasie
Fr, 06. März um 14:23 Uhr
Ungeachtet des Ölpreiseinbruchs gibt es der
zeit bei dem holländisch-brittischen Konzern
genug Optimierungspotential, sodass CEO Ben
van Beurden den Gewinn auch bei niedrigem
Ölpreis kräftig steigern kann. Die Dividenden
rendite von 5,6% ist durch ausreichend freien
Cashflow gesichert. Da ich inzwischen davon
ausgehe, dass wir das Tief der Ölpreiskorrektur
bereits gesehen haben, ist ein Investment in
diese Aktie neben der hohen Dividendenren
dite also auch hinsichtlich möglicher Kursstei
gerungen attraktiv.
6. Mär. 2015 Heibel-Ticker Standard #10 Seite 10 von 19
Drillisch
Flexibler Telco-Nischenanbieter
Fr, 06. März um 14:24 Uhr
Der Telco-Anbieter springt flexibel von einer
Nische zur nächsten und erwirtschaftet durch
seine schlanke Konzernstruktur und die attrak
tive Abo-Vertragsstruktur einen verlässlichen
Cashflow, der in Form von einer hohen Divi
dendenrendite von 4,3% an die Anleger wei
tergegeben wird. 18% Gewinnwachstum
werden aktuell mit einem KGV 2016e von 32
bewertet, das ist noch in Ordnung. Doch Dril
lisch ist kein Marktführer mit Alleinstellungs
merkmal, sondern einfach nur ein flexibel
agierender Nischenanbieter. Ich halte das
Bewertungsniveau daher bereits für recht
ambitioniert. Kurzfristig könnte es günstigere
Kaufkurse geben, grundsätzlich halte ich diese
Aktie für eine attraktive Dividendenkompo
nente im Portfolio. Doch Sie müssen hier die
Struktur des Telco-Marktes beobachten, denn
die Netzbetreiber können einem Nischenan
bieter wie Drillisch jederzeit Steine in den
Weg rollen.
Korrelation
Fr, 06. März um 14:26 Uhr
Korrelationsmatrix
kfr. AP
C
COLO-
B
SR
9
R6
C
DRI
APC 1,00 0,17 0,2
5
0,0
1
0,2
9
COLO-
B
0,17 1,00 0,2
2
0,2
9
0,4
4
SR9 0,25 0,22 1,0
0
0,3
1
0,3
2
R6C 0,01 0,29 0,3
1
1,0
0
0,1
4
DRI 0,29 0,44 0,3
2
0,1
4
1,0
0
lfr. AP
C
COLO-
B
SR
9
R6
C
DRI
APC 1,00 0,16 0,2
0
0,1
8
0,4
2
COLO-
B
0,16 1,00 0,4
2
0,3
9
0,5
0
SR9 0,20 0,42 1,0
0
0,3
8
0,5
6
R6C 0,18 0,39 0,3
8
1,0
0
0,4
7
DRI 0,42 0,50 0,5
6
0,4
7
1,0
0
APC COL
O-B
SR9 R6C DRI
Gewichtung für optimales Portfolio:
24% 17% 18% 17% 25%
Gewichtung für minimum Risiko Portfolio:
18% 25% 25% 18% 14%
erwartete
Rendite
Vola
tilität
Sharpe
ratio
Optimal 8,1% 14,2% 0,43
Mini
mum
risk
7,5% 13,7% 0,40
APC COL
O-B
SR9 R6C DRI
Bra
nch
e
Kon
su
ment
Medi
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Ver
si
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rung
Ener
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Telc
o
Reg
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USA Dk CH GB D
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m
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zyklis
ch
Divi
dende
Divi
dend
e
Divi
dend
e
Whow, da haben Sie sich ein richtig schönes
Portfolio zusammengestellt. Aus Branchensicht
gibt es nichts zu meckern: Konsumentenartikel
(Apple), Medizin (Coloplast), Versicherung
(Swiss Re), Energie (Royal Dutch Shell) und
Telekommunikation (Drillisch) sind völlig eigen
ständig voneinander. Das zeigt sich auch in
6. Mär. 2015 Heibel-Ticker Standard #10 Seite 11 von 19
den niedrigen Werten der ersten Tabelle der
Korrelationsmatrix.
Sie sehen sich offensichtlich bereits mehr als
Europäer denn als Deutscher, denn Sie haben
vier Europäische Titel, davon nur einen aus
Ihrem Heimatland und drei aus Ländern ohne
Euro. Wenn wir Dänemark als Euro-Erweite
rung betrachten, dann haben Sie zweimal in
die heimische Währung investiert, derzeit mit
dem besonderen Spekulationsbonbon, dass
Dänemark diese Bindung gegebenenfalls in
Frage stellen könnte. Eine Entkopplung wie es
in der Schweiz geschehen ist, dürfte allerdings
nicht so einfach sein, da Dänemark viel stärker
in das Eurosystem eingebunden ist und ent
sprechende Entscheidungen vom Volk getrof
fen wurden und nicht eigenständig durch die
Notenbank. Aus regionaler Sicht fehlt mit hier
lediglich eine schöne Aktie aus einem Schwel
lenland oder mit asiatischem Bezug.
Eine Wachstumsaktie (Apple), eine stabilisie
rende nicht zyklische Aktie aus dem Medizin
bereich (Coloplast) sowie drei Dividenden
aktien (Swiss Re, Royal Dutch Shell, Drillisch)
sind für meinen Geschmack etwas zu defensiv
aufgestellt. Die aktuelle Rallye dürfte nicht voll
in Ihrem Portfolio ankommen, da Anleger der
zeit dank eines gestiegenen Risikoappetits
Wachstums- und spekulative Aktien kaufen.
Eine Spekulation wäre also schön.
Eine spekulative Aktie aus einem Schwellen
land oder aus Asien: Vale möchte ich nicht
mehr empfehlen. Für Alibaba ist es meiner
Ansicht nach noch zu früh, aber die Aktie könn
ten Sie vielleicht in ein paar Monaten günstiger
bekommen. Dann wäre das eine Spekulation
auf eine Stabilisierung des Wachstums in
China.
Ich hoffe, ich konnte ein paar Anregungen
geben./crlf>/crlf>/crlf>/crlf>/crlf>/crlf>
06. Wunschanalyse:
Vestas Wind Systems A/S
Vestas Wind Systems A/S
einer der weltgrößten Hersteller von
Windkraftanlagen
Do, 05. März um 17:03 Uhr
Autor der Wunschanalyse: Sascha Huber
Diese Woche hat die Aktie des dänischen
Windkraftspezialisten Vestas Wind Systems
A/S die Abstimmung gewonnen. Vestas Wind
Systems war zwischen 2000 und 2011 Welt
marktführer im Bereich der Produktion von
Windkraftanlagen. Als es ab 2010 zu einem
Abschwung kam, geriet ausgerechnet die
Nummer 1 des Sektors stark unter Druck.
Inzwischen haben sich jedoch sowohl der Sek
tor als auch Vestas Wind Systems wieder
erholt. Schauen wir uns heute gemeinsam an,
ob sich diese Erholung weiter fortsetzen oder
es schon bald zu einer neuen Krise kommen
könnte.
Unternehmensprofil
Die Vestas Wind Systems A/S mit Hauptsitz im
dänischen Ringkøbing ist einer der weltgrößten
Hersteller von Windkraftanlagen. Zwischen
2000 und 2011 war das Unternehmen sogar
die absolute Nummer 1 in der Welt, verlor dann
jedoch seine Spitzenposition an die Wind
energiesparte der US-amerikanischen Gene
ral Electric Co, GE Wind Energy.
Zuletzt steigerte das Unternehmen, mit seinen
verbliebenen rund 17.000 Mitarbeitern, seinen
Jahresumsatz um +13,52% auf knapp 6,91
Mrd. Euro. Zugleich drehte das Ergebnis nach
Steuern auf knapp 392 Mio. Euro ins Positive.
Damit dürfte das Unternehmen diesmal den
Turn-Around nachhaltig vollzogen haben.
6. Mär. 2015 Heibel-Ticker Standard #10 Seite 12 von 19
Denn während die Gesellschaft im Jahr 2012
noch einen Rekordumsatz bei gleichzeitig hor
renden Verlusten feierte, sieht es jetzt danach
aus als ob das Unternehmen nachhaltig profi
tabel wirtschaften dürfte. Diese positive Ent
wicklung hat natürlich auch die Börse bereits
erkannt, weshalb die Aktie seit Ende 2012 von
einem Tief bei 3,20 Euro auf fast 40 Euro ange
stiegen ist.
Geschäftsmodell: Konzentration auf die
Produktion und den Verkauf von
Windkraftanlagen
Dabei verfügt das Unternehmen über ein sehr
einfaches Geschäftsmodell, das inzwischen
auch von Konkurrenten wie der deutschen Nor
dex SE kopiert wird. Denn zum einen produ
ziert und verkauft man komplette Windkraft
anlagen sowie einzelne Teile solcher Anlagen
wie z.B. Rotorblätter. Zum anderen fungiert das
Unternehmen jedoch auch als Betreiber von
Offshore-Windparks.
Offshore-Windparks, oft auch als „Hochsee-
Windparks” bezeichnet, sind jedoch keine
Windparks, die auf „hoher See” errichtet wer
den. Vielmehr handelt es sich hierbei um Wind
parks, die im Küstenvorfeld der Meere, jedoch
noch auf dem Festlandsockel gebaut werden.
Aufgrund der Temperaturunterschiede zwi
schen Land und Wasser und den damit ver
bundenen starken Winden lohnt sich der
Betrieb dieser Windparks für die Betreiber ganz
besonders. Allerdings stellt diese Lage auch
hohe Anforderungen an die eingesetzten Anla
gen selbst, was die Kosten erhöht.
Denn schließlich erfordert der starke Wind eine
besonders hohe Stabilität der Windkraftanla
gen. Darüber hinaus ist die Seeluft sehr feucht
und salzhaltig. Daher müssen insbesondere
die Teile der Anlage, die aus Metall bestehen,
besonders geschützt werden, sonst könnte es
hier zu Korrosion („Rost”) kommen und die
Anlage ausfallen.
In Relation zum Gesamtumsatz ist das
Stromerzeugungsgeschäft jedoch vergleichs
weise unbedeutend für den Konzen. So lag der
Umsatz dieser Sparte im Jahr 2013 bei deutlich
unter 500 Mio. Euro und das obwohl das Unter
nehmen mit einem Marktanteil von 21% hinter
Siemens (Marktanteil: 58%) die Nummer 2 der
Welt war.
Folgerichtig brachte Vestas Wind Systems
daher diese Sparte in ein Joint Venture mit der
japanischen Mitsubishi Heavy Industries ein,
das nun unter MHI Vestas Offshore Wind fir
miert. Es ist daher wohl damit zu rechnen, dass
Vestas Wind Systems über kurz oder lang wohl
komplett aus dem Stromerzeugungsgeschäft
aussteigen wird.
Branchenentwicklung: Windenergie boomt,
aber die Marktstruktur ist problematisch
Der Markt für Windenergie ist prinzipiell ein
Wachstumsmarkt, wie Sie der folgenden Grafik
entnehmen können. Allerdings ist dieser Markt
auch ein sehr zyklischer Markt. Die Zyklik des
Marktes ist dabei jedoch in erster Linie seiner
Struktur geschuldet, wie wir gleich noch sehen
werden.
Abbildung 1: Windradleistung
Grafik: Weltweit installierte Windkraftleistung,
von 1994 bis 2014
Denn normalerweise schwanken Preise durch
Angebot und Nachfrage. Die Nachfrage nach
Windenergieanlagen ist jedoch, alleine schon
bedingt durch staatliche Subventionen, kon
stant hoch. Dennoch kommt es zwischenzeit
lich immer wieder zu sinkenden Preisen. Dies
liegt einerseits am technologischen Fortschritt,
durch den die Produktionskosten für Strom aus
Windenergie sinken sowie andererseits an
immer wiederkehrenden Angebotsüber
6. Mär. 2015 Heibel-Ticker Standard #10 Seite 13 von 19
schüssen.
Konkret bedeutet dies, dass – ähnlich wie in
der Solarindustrie – der Preis je produziertem
Gigawatt stärker sinkt als die Absatzmenge
gesteigert werden kann. Trotz gestiegener
Absatzmengen ging der Umsatz vieler Wind
radbauer zurück. Dies war der Grund, dass
sowohl der Gesamtmarkt als auch der einstige
Marktführer Vestas Wind Systems zwischen
zeitlich in die Krise gerieten.
Bisher ist keine Änderung in der Struktur des
Windenergiemarktes zu sehen. Daher dürfte es
auch in Zukunft dabei bleiben, dass der Markt
weiter wachsen wird und es trotzdem zu zykli
schen Aufs und Abs kommen wird. Interessant
wird sein zu beobachten, ob und wie sich die
Struktur des Marktes verändern wird, wenn
Windstrom auch ohne staatliche Beihilfen aus
kommen muss. Denn erst dann dürfte es zu
einem gnadenlosen Ausleseprozess kommen,
in dessen Zuge etliche Anbieter vom Markt ver
schwinden werden. Umso wichtiger ist es, bis
dahin eine führende Position in diesem Markt
zu erobern, um aus einer Position der Stärke
die Konsolidierung vorantreiben zu können.
Umsatz- und Gewinnentwicklung zuletzt und in
der Zukunft
Wie bereits erwähnt, steigerte Vestas Wind
Systems seinen Jahresumsatz in 2014 um
+13,52% auf 6,91 Mrd. Euro und erzielte dabei
ein operatives Ergebnis (EBIT) in Höhe von
knapp 563 Mio. Euro. Unter dem Strich ver
diente Vestas Wind Systems 392 Mio. Euro
respektive 1,75 Euro je Aktie, woraus sich ein
KGV von knapp 21 errechnet. Dies erscheint
auf den ersten Blick nicht mehr günstig.
Allerdings soll Vestas Wind Systems in den
kommenden Jahren, zumindest gemäß den
Analysten, ein starkes Wachstum (Top- und
Bottom-Line) aufweisen. So stellt das Unter
nehmen selbst für 2015 nur einen Jahresum
satz von 6,5 Mrd. Euro (-5,9%) bei einer EBIT-
Marge von 7% und somit ein EBIT von 455
Mio. Euro (-19,2%) in Aussicht. Die Analysten
kalkulieren dagegen im Durchschnitt (Konsen
sus) mit einem Jahresumsatz von knapp
8,06 Mrd. Euro (+16,6%) sowie einem EBIT
von 746 Mio. Euro (+32,5%). Damit dürfte der
Gewinn je Aktie in 2015 gemäß der Analysten
bei 2,04 Euro liegen, woraus sich ein KGV
2015e von nur noch 18 errechnet.
Für 2016 schätzen die Analysten dann den
Jahresumsatz auf 7,86 Mrd. Euro (-2,4%) und
für 2017 auf 8,04 Mrd. Euro (+2,3%). Der
Gewinn je Aktie soll dagegen in 2016 wieder
auf 1,75 Euro zurückgehen, um sich schon in
2017 erneut auf 2,00 Euro je Aktie zu erholen.
Auch wenn die Volatilität beim Gewinn hoch ist,
ist die nachhaltige Profitabilität jedoch sehr
positiv zu bewerten. Daher verwundert es auch
nicht, dass Vestas Wind Systems wieder Divi
denden ausschütten möchte.
Sukzessive Anhebung der Dividende geplant,
aber keine Aktie für Dividendenjäger
Die Ausschüttung für 2014, die in 2015 erfol
gen wird, sollte dabei bis zu 0,20 Euro je Aktie
betragen (aktuelle Dividendenrendite: 0,55%).
In den kommenden Jahren soll die Dividende
jedoch sukzessive weiter angehoben werden.
So dürfte die Dividende für 2015 bei 0,30 Euro
je Aktie liegen, die Dividende für 2016 bei 0,35
Euro je Aktie sowie die Dividende für 2017 bei
mindestens 0,50 Euro je Aktie. Damit würde
die Dividendenrendite auf bis zu knapp 1,4%
steigen.
Dennoch muss an dieser Stelle klar konstatiert
werden, dass Vestas Wind Systems keine
Aktie für konservative Dividendenjäger ist. Zum
einen ist dazu die Dividendenrendite einfach
viel zu niedrig, zum anderen aber ist die Aktie
auch viel zu spekulativ. Dies erkennt man
schon mit einem einfachen Blick auf den Chart.
Notierte die Aktie im März 2003 noch bei unter
5 Euro, stieg sie bis März 2008 auf über 90
Euro an. Anschließend fiel sie bis auf ein All
zeittief bei 3,20 Euro zurück, ehe sie sich
zuletzt wieder auf bis zu 40 Euro erholen konn
te. Die Aktie ist also extrem zyklisch!
6. Mär. 2015 Heibel-Ticker Standard #10 Seite 14 von 19
Einfluss der Währung auf die Entwicklung von
Vestas Wind Systems
Ein ganz wichtiger, bei dieser Aktie jedoch oft
mals gerne vernachlässigter Aspekt ist jedoch
die Währung. Denn Vestas Wind Systems ist
ein dänisches Unternehmen, und Dänemark
hat seinerzeit nicht den Euro eingeführt. Statt
dessen nutzt man in Dänemark weiterhin die
eigene Währung, nämlich die Dänische Krone
(DKK).
Allerdings haben die dänischen Politiker in der
Vergangenheit durchaus eine Einführung des
Euro angestrebt und tun dies bis heute. Daher
wurden von Seiten Dänemarks die entspre
chenden Vorbereitungen getroffen. So hat
Dänemark sich dem Wechselkursmechanismus
II, dem Nachfolger des ehemaligen Europäi
schen Währungssystems (EWS) angeschlos
sen. Demnach hat sich Dänemark dazu ver
pflichtet, dass die Dänische Krone nicht mehr
als +/-2,25% zum Euro schwanken darf.
Insofern ist die Dänische Krone, ähnlich wie
zuvor der Schweizer Franken (hier wurde der
Mindestwechselkurs jedoch von der Schweizer
Nationalbank eingeführt, was einen wichtigen
Unterschied zur Situation mit Dänemark dar
stellt), sehr fest an den Euro gebunden. Im
Prinzip könnte man sagen, dass in Dänemark
der Euro bereits durch die Hintertür eingeführt
wurde, auch wenn die Dänen offiziell noch
immer die Dänische Krone nutzen.
Insofern hat die Währung kaum bzw. keine
Auswirkungen auf die Entwicklung der däni
schen Volkswirtschaft und somit auf die
Geschäfte von Vestas Wind Systems. Nur
wenn Dänemark aus dem Wechselkursme
chanismus II austreten und die Währung frei
geben würde, könnte es sehr problematisch
werden. Denn dann würde die Dänische Krone
wohl ähnlich aufwerten wie zuletzt der Schwei
zer Franken, worunter auch Vestas Wind
Systems leiden würde. Allerdings ist es für die
Dänische Nationalbank ungleich schwieriger
die Währung freizugeben, als dies für die
Schweizer Nationalbank, die den Mindest
wechselkurs ja freiwillig selbst eingeführt hat
te, der Fall war.
Zusammenfassend nehmen wir also mit, dass
die Währung zwar schon ein Risiko, meines
Erachtens jedoch ein überschaubares Risiko,
für ein Investment in die Aktie darstellt. Abge
sehen davon gerieten auch im Fall der
Schweiz die Aktienkurse in erster Linie nur an
der Schweizer Börse deutlich unter Druck. In
Euro glichen sich dagegen die Effekte aus fal
lenden Aktienkursen und steigender Währung
nahezu aus. Außerdem war der Kurseinbruch
nur kurzfristiger Natur, inzwischen hat sich der
Schweizer Leitindex SMI schon wieder deutlich
erholt.
Vergleich zu Nordex
Alles in allem kann man Vestas Wind Systems
A/S sehr gut mit der deutschen Nordex SE ver
gleichen. Denn beide Unternehmen sind ähn
lich aufgestellt, wobei sich die Dänen inzwi
schen jedoch noch stärker ausschließlich auf
die Entwicklung, Produktion sowie den Verkauf
von Windkraftanlagen fokussiert haben. So hat
Vestas Wind Systems selbst die eigene
Stromerzeugung eben in ein Joint Venture mit
Mitsubishi Heavy Industries eingebracht und
wird sich zukünftig wohl komplett davon verab
schieden.
Nordex dagegen bietet neben der Entwicklung,
Produktion und dem Verkauf von Windkraft
anlagen noch Leistungen wie die Planung
oder gar Inbetriebnahme von Windparks an,
was prinzipiell ein Wettbewerbsvorteil sein
könnte. Diesen kleinen Vorteil gleicht Vestas
Wind Systems jedoch durch die schiere Größe
des Konzerns aus, zumal die Dänen trotz die
ser Größe innovativ geblieben sind.
Interessanterweise ist Nordex inzwischen mit
einem KGV von über 24 höher bewertet als der
schon nicht gerade günstig bewertete größere
dänische Konkurrent. Dies zeigt, dass die Aktie
keineswegs bereits ausgereizt ist, auch wenn
die Umsatz- und Gewinnentwicklung recht
sprunghaft ist. Ich jedenfalls würde der Aktie
auf Basis der Gewinnschätzungen für 2015e
durchaus ein KGV von 20 zugestehen. Dem
nach läge der fundamental faire Wert der Aktie
bei mindestens 20x 2,04 Euro und somit 40,80
Euro.
6. Mär. 2015 Heibel-Ticker Standard #10 Seite 15 von 19
Fazit
Zusammenfassend halte ich die Aktie von
Vestas Wind Systems daher auf dem gegen
wärtigen Kursniveau für kaufenswert. Das
Kursziel sehe ich auf Sicht eines Jahres bei
40,00 Euro, wobei in einem weiter steigenden
Gesamtmarkt auch noch etwas mehr möglich
ist. Vielleicht nur zufällig liegt das Jahreshoch
der Aktie (auf Schlusskursbasis) vom 9. Juni
2014 bei genau 40,80 Euro. Auch aus chart
technischer Sicht wären 40,80 Euro also ein
potenzielles Kursziel, wobei die Aktie nach
einem charttechnischen Ausbruch über diese
Marke ein Kaufsignal mit Kursziel 50 Euro
generieren würde.
07. Update beobachteter
Werte
Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich
auf meiner Internetseite unter www.heibel-
ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit
meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.
Dieses Kapitel bleibt den Heibel-Ticker PLUS-
Abonnenten vorbehalten.
In Deutschland gibt es kaum einen anderen,
der die Hintergründe der Aktienmärkte so mes
serscharf von dem täglichen Medienrummel
trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers
Stephan Heibel.
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6. Mär. 2015 Heibel-Ticker Standard #10 Seite 16 von 19
08. Übersicht HT-Portfolio
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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.
Die tabellarische Übersicht bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten.
Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im
Vergleich zur Vorwoche. Unter „2014“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Auf
nahme ins Portfolio. Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.
Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
K – bei Gelegenheit Kaufen,
NK – Nachkaufen
H – Halten,
V – bei Gelegenheit Verkaufen,
TV – Teilverkauf, also nicht die ganze Position
VL – Verkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden
SL – Stopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden
TS – Trailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich nachgezogen wird
Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie
bekanntgegeben.
Ich habe diese Spalte „!" insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt
wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll
investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach
kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.
Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die
folgenden Schritte:
Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
Spekulative und alternative Positionen in zwei Schrittenaufbauen: 50%-50%,
Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.
Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und
ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist
in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht
aufrecht erhalten.
6. Mär. 2015 Heibel-Ticker Standard #10 Seite 17 von 19
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In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von
dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.
Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge verständlich darzustellen, können Sie sich mit
diesem Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine Schlussfolgerungen und Emp
fehlungen erfahren möchten, dann sollten Sie sich einmal um den Heibel-Ticker PLUS kümmern.
Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vorzugspreis auf
sämtliche Sonderanalysen, die in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden. Viele Sonderana
analysen stellen wir den Heibel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur Verfügung.
Falls Ihnen ein Jahr zu lang erscheint, dann können Sie den Heibel-Ticker PLUS auch zunächst für ein
halbes- oder viertel Jahr bestellen. Oder bestellen Sie einfach das Schnupperabo zu 20 € für 6
Wochen.
Geben Sie bitte den folgenden Link in Ihren Browser ein und bestellen Sie unter
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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share
Stephan Heibel
www.heibel-ticker.de
mailto:info/at/heibel-ticker/./de
09. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachge
machte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit
Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas
für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)
Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen
Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abge
segnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwen
dung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.
Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar
keine Anlageempfehlungen dar.
Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anle
gern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tief
greifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die
eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.
Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der
Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
6. Mär. 2015 Heibel-Ticker Standard #10 Seite 18 von 19
Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von
finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt
ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betref
fenden Unternehmen
10. An-/Ab-/Ummeldung
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6. Mär. 2015 Heibel-Ticker Standard #10 Seite 19 von 19