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  • GesundheitSeite 6 Dienstag, 11. April 2017

    Kalorienverbrauch:Treppensteigenist sehr effektivWer statt des Aufzugs die Treppe be-nutzt, verbraucht im Alltag deutlichmehr Kalorien. Pro Minute ver-brennt der Körper beim Treppenlau-fen im Schnitt ungefähr 18 Kalorien.Das sagt die Deutsche Hochschulefür Prävention und Gesundheitsma-nagement (DHfPG). Damit ist derEnergieumsatz beim Treppenstei-gen vergleichsweise deutlich höherals bei einer lockeren Laufrunde.„Der Körper verbraucht besondersviele Kalorien, wenn er große Mus-kelgruppen beansprucht“, sagt AlineEmanuel von der DHfPG. Das seienbeispielsweise die Bein-, Rücken undGesäßmuskulatur. Foto: dpa

    Jeder Brillenträger kenntdas: Die Gläser beschla-gen, die Hand greift fixzum Hemd-Zipfel undwischt sie sauber. Dochdas kann Schäden hinter-lassen. Ein paar einfacheTricks verleihen da denbesseren Durchblick. Sinddie Gläser der Brille ein-mal zerkratzt, ist es zuspät und neue müssenher. Damit das nicht pas-siert, sollten Brillenträgerbeim Putzen ein paar ein-fache Regeln beachten.Tipps, wie Brillenträgerihre Brille richtig reinigen,finden Sie aufwww.HNA.de/gesundheit

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    le Versorgung ihrer Bandver-letzung vornehmen lassenmöchten.“

    OPERATIONDer Operationszeitpunkt

    muss sorgfältig gewählt wer-den: Entweder empfiehltRauch eine Frühversorgungbei geringem Schwellungszu-stand und ohne höhergradigeBegleitverletzungen, oder beibegleitenden Seitenbandver-letzungen, einer starkenSchwellung und Bewegungs-einschränkung eine OP nachdrei bis sechs Wochen, wenndas Gelenk wieder ausrei-chend bewegt werden kannund abgeschwollen ist. So sollvor allem das Arthrofibrose-Risiko – das Risiko einer Ge-lenkkapselschrumpfung – ver-

    acht Monaten, ein weiteresDrittel erst nach einem Jahr“,sagt Rauch. Dies hänge vor al-lem von den Begleitverletzun-gen ab wie Seitenbandverlet-zungen oder Meniskusschä-den, die bei etwa 60 Prozentder Patienten aufträten, aberauch davon, wie stark die Mus-kulatur abgebaut habe. Rauch:„Etwa ein Drittel der Sportlerim Profibereich erreicht nacheiner Kreuzbandverletzungaufgrund von Muskelabbauund Gelenkeinschränkungennicht mehr das gleiche Leis-tungsniveau wie vorher.“

    THERAPIEWann ist eine Operation

    notwendig? „Für Spitzensport-ler mit einemsehr hohenLeistungsan-spruch ist eineOperation aufjeden Fall zuempfehlen,wenn sie denSport auf die-sem hohen Ni-

    veau weiter betreiben wol-len“, sagt der Sportmediziner.Für den normalen Patientenhänge die Art der Behandlungvom Alter, dem sportlichenAnspruchsniveau, Begleitver-letzungen und den persönli-chen Lebensumständen ab.

    Entscheidend für die Indi-kationsstellung sei zuneh-mend das Alter der Patienten.Rauch: „Es gibt durchaus 60-jährige Patienten mit völlig in-takten Kniegelenken, sport-lich sehr aktiv – auch mit Kon-taktsportarten – die eine stabi-

    V O N M I R K O K O N R A D

    W ann ist eine Operati-on notwendig?Wann ist der besteOP-Zeitpunkt? Wie lange dau-ert die Rehabilitationsphase?Wann kann man wieder inden Beruf einsteigen oder mitdem Sport beginnen? Diessind häufige Fragen im Zusam-menhang mit Kreuzbandver-letzungen. Antworten gibt derKasseler Sportmediziner Dr.Gerd Rauch, Facharzt für Or-thopädie und Unfallchirurgie.

    VERLETZUNGSBILDRauchs wichtigste Bot-

    schaft: keine Panik. Die Thera-pie von Kreuzbandverletzun-gen kann sich lange hinzie-hen. Bei Profisportlern liegtdie Zeit, bis sie wieder anWettkämpfen teilnehmenkönnen, bei mindestens sechsMonaten. „Etwa ein Drittel derPatienten erreicht nach sechsMonaten das Wettkampfni-veau, weitere 30 Prozent nach

    Keine Panik nach Kreuzband-OPKasseler Sportmediziner rät, nicht zu früh mit Sport und Berufseinstieg zu beginnen – Lange Therapiezeit

    ringert werden. Die Operationan sich ist bei allen Patientengleich. Das Kreuzband wirdmit einer Ersatzplastik auskörpereigenen Sehnentrans-plantaten ersetzt, am häufigs-ten mit der Semitendinosus-sehne, die im Bereich derKniekehle verläuft. TretenVerletzungen des Meniskusoder der Seitenbänder auf,werden auch die versorgt.

    REHABILITATIONWichtig ist Rauch zufolge,

    dass nach der Operation eineNachbehandlung mit kran-kengymnastischen Übungenerfolgt und etwa nach sechsWochen eine intensive Nach-behandlung vor allem mitMuskelaufbautraining, um Be-weglichkeit und Stabilität wie-derherzustellen. Bei Spitzen-sportlern ist die Nachbehand-lungsphase mit sechs bis achtStunden pro Tag deutlich in-tensiver als bei Breitensport-lern. Eine intensive Nachbe-treuung wird laut Rauch auchbei Arbeitsunfällen durch dieBerufsgenossenschaften un-terstützt. Für die ersten sechsMonate finanzierten die meis-ten Krankenkassen die Kran-kengymnastik-Behandlung.

    BERUFSEINSTIEGDer Zeitpunkt des Wieder-

    einstiegs in den Beruf hängtlaut Rauch von den berufli-chen Ansprüchen des Patien-ten ab. „Büroangestellte kön-nen ihre Tätigkeit relativ frühnach zwei bis drei Wochen,zum Teil mit einer stunden-weisen Wiedereingliederung,

    wieder aufnehmen“, sagt er.Patienten aus Berufsgruppenwie Dachdecker oder Polizeierlangten erst nach mindes-tens sechs Monaten ihre volleberufliche Leistungsfähigkeit.Auch Breitensportler solltenmindestens sechs Monate war-ten, bis sie wettkampfmäßigwieder mit dem Sport begin-nen. Häufig sei der Zeitpunktauch erst nach acht oder neunMonaten erreicht. Rauch: „Pa-tienten sollten sich Zeit lassenund nicht zu früh wieder ein-steigen.“ Archivfoto: Fischer

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    HNA-Lokalredaktion Kassel,Stichwort: Gesundheit,[email protected]: 05 61/20 3-24 00

    Vorderer Kreuzbandriss: DieGrafik zeigt die Lage des Kreuz-bandes im Knie und das Verlet-zungsbild. Quelle: dpa

    GerdRauch

    Zur PersonDR. GERD RAUCH wurde 1959 inBremen geboren. Medizin stu-dierte er in Kiel. Seine Facharzt-ausbildung für Orthopädie undUnfallchirurgie absolvierte er anden Universitätskliniken Lübeckund Marburg. Seit 1993 ist erniedergelassen und Mitinhaberder Praxisklinik OCP Kassel mitdem Schwerpunkt ambulanteOperationen. Rauch ist außer-dem hessischer Landesvorsit-zender des Berufsverbandes derOrthopäden und Unfallchirur-gen sowie Mannschaftsarzt desHandball-Bundesligisten MTMelsungen. Er ist verheiratetund hat zwei Kinder. (pmk)

    re Schädel-Hirn-Trauma dieHauptverletzung.

    Das TR-DGU erfasst imDurchschnitt jährlich etwa2 500 Radfahrer, die nach ei-nem Unfall in einem Trauma-zentrum der Initiative Trau-manetzwerk DGU® intensiv-medizinisch versorgt werdenmüssen. Die meisten schwe-ren Unfälle ereignen sich lautDGOU im Zeitraum von Aprilbis September.

    Nach Berechnungen desStatistischen Bundesamts gabes im vergangenen Jahr 14 480schwer verletzte und 66 368

    E in Fahrradhelm schütztden Kopf, indem er dieEnergie reduziert, diebei einem Aufprall auf denSchädel wirkt. Helmträger er-leiden damit weniger schwereKopfverletzungen.

    Das sagt die Deutsche Ge-sellschaft für Orthopädie undUnfallchirurgie (DGOU). Zu-dem könnten tödliche Hirn-verletzungen um 60 bis 70Prozent reduziert werden. Da-ten aus dem Traumaregister(TR-DGU) zeigen: Bei den le-bensgefährlich verletztenFahrradfahrern ist das schwe-

    Schutz vor KopfverletzungenExperten empfehlen in jedem Alter das Tragen eines Helms beim Fahrradfahren

    leicht verletzte Radfahrer. 392Menschen starben bei einemFahrradunfall.

    Tipps zum richtigen HelmDamit ein Fahrradhelm

    auch die nötige Schutzwir-kung hat, geben Orthopädenund Unfallchirurgen folgendeTipps:• Der Fahrradhelm muss denNormen nach DIN EN 1078entsprechen.• Die Größe des Helms mussder Kopfgröße entsprechen.• Er sollte waagerecht sitzenund nicht tief über Nacken

    oder Stirn gezogen werden.• Der Helm sollte an beidenSchläfen bis weit über dieWange und die Ohren rei-chen.• Der Helm sollte nach jedemAufprall und generell nach-fünf Jahren ausgetauscht wer-den.• Der Helm sollte nur zumFahrradfahren getragen wer-den. Keinesfalls sollten Kinderihn beim Spielen aufbehalten(Strangulationsgefahr). (pmk)

    Weitere Informationen:www. dgou.de

    KASSEL. Mit dem Thema„Heuschnupfen und Asthma“startet am Dienstag, 25. Aprildie Veranstaltungsreihe „Ge-sundheit im Gespräch“ unterder Regie des Gesundheitsam-tes Region Kassel.

    Über die Entstehung, dieSymptomatik, sowie die Mög-lichkeiten der Vorbeugungund Desensibilisierung berich-ten die Experten Dr. PeterHammerl (LungenfachklinikImmenhausen), Dr. GerhardBleckmann (niedergelassenerKinderarzt), Gisela Beckmann(Asthmatikerin), Erika Seitz(Selbsthilfegruppe Allergie-,Neurodermitis-- und Asthma-hilfe Hessen), und Michael Hö-ckel (Leiter der Zentralapothe-ke am Klinikum Kassel).

    Die Veranstaltung wird vonGebärdensprachlerinnen be-gleitet, für schwerhörige Men-schen steht eine Hörverstär-kungsanlage zur Verfügung.

    Das ProgrammDie weiteren Veranstaltun-

    gen der Reihe in diesem Jahr:• 27. Juni: Der Stomapatient –ein Patient mit Notausgang:Warum künstliche Ausgängeviel von ihrem Schrecken ver-loren haben!• 5. September: Brustkrebs:Screening Ja / Nein? Mehr Le-bensqualität durch individuel-le Therapie.• 24. Oktober: Demenz, wasgeht mich das an? Erste Anzei-chen erkennen und erste Maß-nahmen einleiten!• 21. November: Selbstverlet-zendes Verhalten: Wie findeich Hilfe? (pmk)Die Veranstaltungen finden je-weils ab 18:30 Uhr Saal desHermann-Schafft-Hauses, Wil-helmshöher Allee 19-21, 34117Kassel, statt.

    Gesundheitim GesprächStart am 25. April –Fünf Themen im Fokus

    Das ThemaEiner von 1000 Menschenin den deutschsprachigenLändern zieht sich pro Jahreine Kreuzbandverletzungzu. Etwa 60 000 Patientenmit Kreuzbandabrissenund -teilabrissen werdenjährlich mit Kreuzbander-satzplastiken operativ ver-sorgt.

    Dr. med. Matthias BuchFacharzt für Orthopädie

    Dr. med. Ralf-Georg NachtweyFacharzt für Orthopädie

    Dr. med. Thomas WiedmannFacharzt für

    Orthopädie und Chirurgie

    Wilhelmshöher Allee 262 (im Atrium) · 34131 KasselTel. 05 61 / 4 00 73 90 · www.opiw.de

    Patienten-InformationsveranstaltungMittwoch, 12.04.,18.30 Uhr

    im Vortragssaal unserer Praxis.Thema: Der Kniegelenksschmerz

    Referent: Dr. med. Thomas Wiedmann

    Dr. med. Simone Urbanczyk-BertramsFachärztin für Orthopädie

    und Unfallchirurgie, D-ÄrztinOrthopädie und Chirurgie

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