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Bildung im Wandel wie Digitalisierung und Akademisierung das Lernen verändern Dr. Jörg Dräger

Bildung im Wandel – wie Digitalisierung und Akademisierung das Lernen verändern

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Bildung im Wandel

– wie Digitalisierung und Akademisierung das

Lernen verändern

Dr. Jörg Dräger

Seite 2

Bildung im Wandel

11. November 2015

Agenda heute: Ein Blick über Tellerrand als Anstoß für

folgende Diskussion

Herausforderungen

Demographie

Migration

Akademisierung

Fachkräftebedarf

Kostenexplosion

Digitalisierung?

Lösungen

Individuelle Förderung

Modularisierung

Kompetenzanerkennung

Durchlässigkeit

Lebenslanges Lernen

Zuwanderung in Ausbildung

412

+ 50%

+ 61%

20 min

Tiefenbohrung

Digitalisierung!

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Bildung im Wandel

11. November 2015

Schultypenfusion durch rückläufige demografische Ent-

wicklung: Die Schülerzahlen schrumpfen um mehr als 1/3

Relative Entwicklung der 10- bis 15-Jährigen (%) 2012 bis 2030

Quelle: www.wegweiser-kommune.de

Legende:

Angaben in Prozent

Aber: Kultusminister

erwarten 300.000

schulpflichtige

Flüchtlinge

für 2015Quelle: Welt.de

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Bildung im Wandel

11. November 2015

Kulturelle Vielfalt: Schon heute hat über 1/3 der Jüngsten

Migrationshintergrund – in Ballungsräumen noch viel mehr

über 25 Jahre 0-5 Jahre

35 %

17 %

Eigene Darstellung; Quelle: Mikrozensus 2013

Bevölkerungsanteil mit

Migrationshintergrund (D)

Eigene Darstellung; Quelle: Bildung in Deutschland 2010

Frankfurt a.M.: 72% aller unter 3-Jährigen

haben einen Migrationshintergrund

72%

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Bildung im Wandel

11. November 2015

Kosten pro Schüler

(inflationsbereinigt)

Lesekompetenz

der Schüler

80%

120%

160%

200%

240%

1971 1975 1980 1984 1988 1990 1992 1994 1996 1999 2004 2008

Eigene Darstellung; Quelle: U.S. Department of Education, National Center for Education Statistics (2011)

- Beispiel USA -

+240%

± 0%

Kosten pro Schüler

(inflationsbereinigt)

Lesekompetenz der

Schüler

Kostenexplosion: Das heutige Bildungssystem ist

ausgereizt – zu teuer und zu wenig erfolgreich

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Bildung im Wandel

11. November 2015

Heterogenität: Auch am Gymnasium, der Gesamtschule

der Mittelschicht, kaum mehr homogene LerngruppenAnteil der Hauptschüler & Anteil der Studienberechtigten an den

18- bis 20-Jährigen* (Angaben in Prozent)

X 10

Gymnasialquote in

wohlhabenden Gegenden

70 bis 80 Prozent

Zwei Jahre Unterschied im

Leistungsniveau zwischen

dem stärksten und dem

schwächsten Viertel aller

15-jährigen Gymnasiasten

in BayernQuelle: PISA-Konsortium

Eigene Darstellung; Quelle: Statistisches Bundesamt; Kultusministerkonferenz (verschiedene Jahrgänge)

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Bildung im Wandel

11. November 2015

Akademisierung: Szenarienstudie ergibt, dass der Trend

unumkehrbar ist

Entwicklung der Anfänger in dualer Ausbildung und Studium

neue duale

Auszubildende

neue

Studienanfänger

2013 erstmals mehr

Studienanfänger als

Anfänger in der dualen

Ausbildung

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Bildung im Wandel

11. November 2015

Akademisierung: Szenarienstudie ergibt, dass der Trend

unumkehrbar ist

Entwicklung der Anfänger in dualer Ausbildung und Studium

neue duale

Auszubildende

neue

Studienanfänger

neue

Auszubildende

neue

Studienanfänger

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Bildung im Wandel

11. November 2015

Akademisierung: Szenarienstudie ergibt, dass der Trend

unumkehrbar ist

Entwicklung der Anfänger in dualer Ausbildung und Studium

neue duale

Auszubildende

neue

Studienanfänger

neue

Auszubildende

neue

Studienanfänger

Gleich welches Szenario:

2030 gibt es noch immer

mehr Studierende als dual

Auszubildende (allerdings ohne aktuelle

Flüchtlingszuwanderung)

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Bildung im Wandel

11. November 2015

Fachkräftemangel: Laut Prognosen besteht ein Bedarf

zukünftig vor allem an beruflich Qualifizierten

Arbeitskräftesaldo nach Qualifikationen

Angaben in 1.000 Personen

Quelle: vbw 2015, S. 56

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Bildung im Wandel

11. November 2015

Und jetzt auch noch Herausforderung Digitalisierung?!

Drei Jahre nach

Gründung hat Online-

Universität Coursera

15 Mio. Nutzer

Schätzung: globaler

Bildungsmarkt = 4.600

Milliarden US$

Bis 2014 verzeichnete

die Plattform Stack

Overflow über 900 Mio.

Besuche

Masse Markt

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Quelle: Coursera Quelle: Kevin Carey 2015 Quelle: www.stackexchange.com

WeQ

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11. November 2015

Agenda heute

Herausforderungen

Demographie

Migration

Akademisierung

Fachkräftebedarf

Kostenexplosion

Digitalisierung?

Lösungen

Individuelle Förderung

Modularisierung

Kompetenzanerkennung

Durchlässigkeit

Lebenslanges Lernen

Zuwanderung in Ausbildung

412

+ 50%

+ 61%

20 min

Tiefenbohrung

Digitalisierung!

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Bildung im Wandel

11. November 2015

Szenen aus

der Welt des digitalen Lernens

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11. November 2015

Sebastian Thruns

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Bildung im Wandel

11. November 2015

School of One´s

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Bildung im Wandel

11. November 2015

Arizona State University´s

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11. November 2015

Knack´s

20 min

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11. November 2015

Agenda heute

Herausforderungen

Demographie

Migration

Akademisierung

Fachkräftebedarf

Kostenexplosion

Digitalisierung?

Lösungen

Individuelle Förderung

Modularisierung

Kompetenzanerkennung

Durchlässigkeit

Lebenslanges Lernen

Zuwanderung in Ausbildung

412

+ 50%

+ 61%

20 min

Tiefenbohrung

Digitalisierung!

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Bildung im Wandel

11. November 2015

Leistungsbandbreite erfordert nicht für

alle den gleichen Stoff, zur gleichen

Zeit, mit der gleichen Methode und im

gleichen Tempo:

Adaption auf unterschiedliche

Lernniveaus, -stile und -tempos

Vielfalt der Lehrmethoden,

individuelle Wochenpläne,

Prüfungszeitpunkte, …

Jahrgangsübergreifendes Lernen

(Internationale) Beispiele zeigen: Man kann die Starken wie die Schwachen

gleichermaßen fördern. Differenzierung nach „oben“ und „unten“.

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Individuelle Förderung als pädagogisches Grundprinzip

zum Nutzen aller – mit und ohne Computer

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Bildung im Wandel

11. November 2015

Gestern: „Eindimensionales”

Lehrbuch für alle

Module: Aufsplitten des Lernen „en bloc“

in kleinteilige Einheiten mit adaptiven Lernwegen

Modularisierung von Lernangeboten – für mehr

Flexibilität und bessere Adaption an den Einzelnen

Morgen: „Mehrdimensionale

Lernlandkarte” mit indiv. Wegen

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

….

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Bildung im Wandel

11. November 2015

Anerkennung von non-formalen und informellen sowie im Ausland

erworbener Kompetenzen sichert Chancengerechtigkeit und hebt

ungenutzte (Fachkräfte)Potentiale.

Bild Lehrwerkstatt

Anerkennung von Kompetenzen unabhängig von Art und

Ort des Kompetenzerwerbs

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Formale Qualifikation

im Ausland

Non-formal und informell

erworbene Kompetenzen

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Bildung im Wandel

11. November 2015

allgemeinbildende Schulen

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Beruf

Übergänge „weich“ gestalten, auch damit das duale Ausbildungsmodell

erhalten bleibt und kein Bildungsgang zur Sackgasse wird.

Flexibilisierung des Systems: Durchlässigkeit zwischen

den heutigen Bildungssystemen schaffen

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„easy“

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allgemeinbildende Schulen

Beruf /

Lebenslanges Lernen

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Bildung im Wandel

11. November 2015

Lebenslanges Lernen: Einbahnstraßen vermeiden

Berufliche

BildungAkademische

Bildung

BerufBerufBeruf /

Lebenslangens Lernen

akadem.

berufl.

akadem.berufl.

akadem.

berufl.

berufl.akadem.

Integrierte Berufs- und

Studienorientierung in der Schule

Studium

Ausbildung

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berufl.

Vom „Entweder-Oder“ zum „Sowohl-Als-Auch“

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Bildung im Wandel

11. November 2015

Über 11% der Studierenden

kommen aus dem Ausland

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50000

100000

150000

200000

250000

300000

1997 2013

Eigene Darstellung, Quelle: BSt 2015

Im Studium klappt es: Zuwanderung in Ausbildung

fördern, Flüchtlinge für Ausbildung gewinnen

Neben der Öffnung für benachteiligte Jugendliche in Dt. müssen auch

Zugänge für junge Menschen aus dem Ausland ermöglicht werden.

Rückläufige Anfängerzahlen in der beruflichen Ausbildung

Selbst im optimistischen Szenario

bleibt es bei einem weiteren

Rückgang der dualen Ausbildung

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Bildung im Wandel

11. November 2015

Digitalisierung ist unabwendbar: Mit dem richtigen

Ansatz kann sie Teil der Lösung werden

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Erweiterter Bildungszugang

Personalisiertes Lernen

Kompetenzfeststellung

Modularisierung und Flexibilisierung für

Durchlässigkeit und Lebenslanges Lernen

Sprachtraining für Zuwanderer

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Dr. Jörg Dräger

[email protected]

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Bildung im Wandel

11. November 2015

Quellen:

Bertelsmann Stiftung. Nachschulische Bildung 2030 – Trendfortschreibung und Entwicklungsszenarien. Gütersloh 2015.

Online unter: https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/nachschulische-bildung-2030 (Zugriff

am 20.10.2015)

Bertelsmann Stiftung. Wegweiser Kommune. Gütersloh 2015. Online unter: www.wegweiser-kommune.de (Zugriff am

30.09.2015).

Carey, Kevin. The End of College. Riverhead Books. 2015.

Khanacademy. Press room. Online unter: https://khanacademy.zendesk.com/hc/en-us/articles/202483630-Press-room

(Zugriff am 30.09.2015).

PISA-Konsortium Deutschland. PISA 2006 in Deutschland. Die Kompetenzen der Jugendlichen im dritten

Ländervergleich. Münster/New York 2008. Waxmann, S.88,121,141.

Stackexchange. Stack Exchange Network Statistics 2014. Online unter: http://stackexchange.com/about (Zugriff am

30.09.2015).

Statista. Anteil der Jugendlichen in Deutschland, die ein internetfähiges Handy bzw. eine Internetflatrate für ihr Handy

besitzen im Jahr 2014. Online unter: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/248898/umfrage/besitz-von-

internetfaehigen-handys-durch-jugendliche/ (Zugriff am 30.09.2015).

Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. (vbw). Arbeitslandschaft 2040. München 2015. Online unter:

https://www.vbw-bayern.de/Redaktion/Frei-zugaengliche-Medien/Abteilungen-

GS/Sozialpolitik/2015/Downloads/20150521-Studie-AL-2040-final.pdf (Zugriff am 30.09.2015).

Welt.de. Kultusminister erwarten 300 000 schulpflichtige Flüchtlinge. Online unter:

http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/schlaglichter_nt/article146583757/Kultusminister-erwarten-300-000-

schulpflichtige-Fluechtlinge.html (Zugriff am 30.09.2015)

Wikipedia. Coursera. Online unter: https://en.wikipedia.org/wiki/Coursera (Zugriff am 30.09.2015).