32
,huc l,cr 2l)l):l SixDor +rrcir::|.(x) (r:llro TLig\orf un! Gemige - eine urslte @estbirbte a eün m ql,. ni\ , '\i \. \ !.\ \

Lisdorfer heimatblatt 6

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Lisdorfer heimatblatt 6

,huc l,cr 2l)l):l

SixDor+rrcir::|.(x) (r:llro

TLig\orf un! Gemige - eine urslte @estbirbte

a

eün

mql,. ni\, '\i\. \!.\ \

Page 2: Lisdorfer heimatblatt 6

lnhohsverzeichnis

Heiner GroßJohonn Port ]

.lohonn Görgen fHeiner GroßHo ro ldWeile r/

Werner Noumonn

Johonn Görgen tHerber GermonnAgnes GroßGünter MongHeiner GroßHorold WeilerHeiner GroßJosef Rupp

Lisdorf und seine SlroßenDos Wosserwerk im Stoditeil LisdorfEinige olte Gößchen in LisdorfEnglischer und itolienischer Gorten in Lisdorflm fernen Rußlond mussien sie ihr iunges Leben lossen

Wusslen Sie schon, doss...Mundori im GloshousWoher hot der Roßberg seinen Nome?SR 3 - LondportieTouristen-Verein,,Edelweiß" Lisdorf-Holzmühlelnleressonies und Amüsonles ous unserem ArchivAuf Mission in DeuischlondLisdorfer Heimotkundler ouf Studienfohrt noch VerdunLebensbilder Lisdorfer BürgerEine irogische und omüsonte Rodsportgeschichte ous LisdorfFerdi Quirin - ein ldeolist und Originol des Rodsporis

345567

14

l5t6t8202122242627

Einlodung on olle Mitgliedet Leser und Freunde!

Freilog, l4.Nov., ob 20.00 Uhr Mundqrtqbend bei Blumen Peier

Somstog,22. Nov, ob 8.30 Uhr Studienlqhrt noch Metz

Somstog, 29. Nov., ob 17.30 Uhr lkonen-Ausstellung mil Bruno Hewener

2. Dez. - Woche, ob 'l 1.30 Uhr Grünkohl-Essen mit LFG

Somstog, 13. Dez., ob I 8.00 Uhr Fohrt zur Weinprobe noch Perl

lnfo und Meldungen: Tel 1 16 94; 4 26 21;27 72; 113 2a5; 1 06 5l

lhr Verein für Heimotkunde Lisdorf e.V

lmpressum:

Druck:Bonkverbindungen:

Bezugspreis:

Verein für Heimolkunde Lisdorf e. V (VHL)

Am Ginsterberg I3, 66740 Soorlouis-LisdorfIel.: o6a31 /41694, Fox: 06831/128753Heiner Groß (veroniworilich)Georg Groß (PC Beorbeilung), Asnes Groß, Josef Rupp, Wollgons Mong, wernerNoumonn, Gühter MongDr,lckerei und Verlog Heinz Klein GmbH, Auf der Wies 7, 66740 Soorlouis-LisdorfKreissporkosse Soorlouis (BLZ 593 501 I0), Kto.Nr: 74 30088-0Volksbonk Soolouis (BLZ 593 901 00), Kio.Nr.: 14012176293,00 . ie Hefl, Vereinsmiiglieder erhohen es koslenlos

Nomintlich gekennzeichneie Arlikel geben die Meinung des Verfo§sers, nicht unbedingt der Redoktion wiederNochdruck, ouch ouszugsweise. nur mit Genehmigung des Herousgebers

2

Page 3: Lisdorfer heimatblatt 6

Verehrte Leserinnen und Leser,der Vorstand unseres Vereins als Herausgeberund das kleine Redaktionsleam freuen sich.Ihnen eineweitere Ausgabe des Lisdorfer Heimatblattes vorzuslellen. Das hat uns wieser viel Mühe gekostet

und in den letzten Tagen vor dem selbstgesetzten Redaktionsschluss auch die üblicb Hektik verur-sacht, aber mit Abgabe der druckfetigen Vorlage in Form einer CD in unserer Lisdorfer Qualiläls-druckerei Klein ist das schnelt leryessen- Wenn das Blflt drnn noch zügig gedruckt wird und in dererwartelen Qualität vorliegl uod letztendlich der zeitaufwendige Versand reibungslos erfolglist, machtsich kurzfilslig Zufiledenheit breit. Das wähfl aber leider nur kurze Zeil, denn ünn warten andere

Auf-qaben aus unserem vielfältigen Vereinsprogramm aut' ihre Erledigung.

Für diese Ausgabe haben wir uns um Vielfalt derThemen bemüht. Aus dem aktuellen Geschehen ha-ben wir eine repräsentadve Auswahl dcr Ercignissc scit Mitte diesen Jahres getroffen. H.träld Weiler bcrichtel in Wort und Bildüber unsere Studienlährt nach Verdun. Ich slelle den neuen Kaplan von Saarlouis-Sl. Ludwig und Lisdorf kurz vor. den vonder philippinischen Insel Cebu stammenden Steyler Missionar Roberto Alda. Herberr Germann hat die farbenprächtige Bildreportäge von der SR 3 Landpatie im Gemüsebaubetrieb Erwin Faust geferligt. werner Naumann kündigt den 5. LisdorferMundanabend .,Mundat im GlashauJ bei Blumen Peler an. Auf Sejte 30 stellen wn das Silcher Qua&tt S,tnrlouis Lisdorfim Bild vor dits in diesem Jahr unter ununterbrochener Leitung des Lisdodes Hubet Schmilt auf40 Jihre Bestchen zurück-blicken kann. Im Rahmen eines großen Konzertes in der Pfankirche St. Ludwig in Saärlouis am 26. Seplember2003 wurdedieses Jubiläum chormusikalisch gefeied. Das Silcher-Quarrex. dem 15 - 20 Chormirglieder mil sehr gulen Slinmen angehören. widmet sich u.a. der lnteryretation othodoxer Kirchengesänge und har Konzertreisen durch ganz Europa eiDschließlichRussland durchgeführr. Hubeft Schmitt, dem Gründer, Leiter und Dirigent des Silcher Quarrert. gelingr es mir seinem Chorimmer wicder Chorgesäng auf hijchstem Niveau darzubieten. Auf Seite 3l berichten wir kurz in Wofl und Bild von einemFreundschaftstreffen der Heimatkundler Angelo ünd Rosalie Barbara aus Naro/ Sizilien mil Venretern des LisdorferHeimatkundevereins. Im weir überwiegenden heimathislorischen Teil berichren H,].|ld und Hermann Weiler über das tragische Schicksal der Bruder losef und Viktor Weiler. die als blutjunge Soldaten im 2.Weltkrieg in Russland gefallen sind. Ausunlcrcln \on GiiDter Mng gefiihrten Archiv haben wir ejnige inreressante Anikel der verslorbenen Lisdorfe.Johänn Port undJohann Gör-len h.fuu\ge\uchr uüd hicr rbgcdruckt. UDler Mitrrbeiler J(xef RLrpp hät fiir dicse Ausgabe die Geschichte des

Radspofl in Lisdorl .rrrb.it.r. tu\ d.r $ ir d.D trrsis.hen Au\glng eine\ Radrennenr an dcr Li\dorter Kirmes im Jahre 1949

und die dadurch veranlassre turbulenre lirhlndlung i Ämt\g.richt Sxrloui\ !o\ie die Lebensseschichle des Radsportoriginals FerdiQuirin au!-ge!!ähk haber. Agnes Groß bei)ssi sich rfden Seilen lE/ 19 ril dem !or 70 JahreD exinenlen nrurisren Verein .,Edelwciß Holzmüh1e. denr nur eine turze Episode lergonnt war. 1ch selbsl habe n€ben der gemeinsam milGeorg Groß durchgeführten redakrionellcn Beärbeitung der veröffentlichten Artikel die Beiräge riber die vor mehr ais l0O Jah-

ren in Lisdorl vorhandenen englischen und italienischen Gärten sowie das Lebensbild eines Lisdorfer Bürgers bejgesleuet.

Auf Seile 3l haben wir eine Beitrittserkliüug zu unserem Verein abgedruckt. Trotz unserer jnzwischen auf 565 Mitgliederaus nah und fern angewachlenen heimatkundlichen Gemeinschafl hält der Milgliederustrom erfreulicherwcisc unvermin-dert an. Mit noch mehl Mitgliedem können wir noch besser und vor allem professioneller arbeiten. Für viele äuswäts woh-nende ..Lisdorfcf . nänchmal schon in dcr 3. oder 4. Gener.uion sind wir dürch unser Hcimatblatt und die anderen Veröf-fenllichungen ein Bindeglied zur Heimal geworden.

wir fieuen uns auch über die zahlreichen Milglieder äus der gesamten Region. die aufgrund ihres heimatkundlichen Inleres

§es zu uns gestoßen sind und viele Leser aus dem gesamlen Saarland und da[iber hinaus. Das ,,Lisdorfer Heimxlbhtt_ ist in-zwischcn in allen Biblidheken der sardändischeü Städte uDdGemeirden sowie derUniversitäts Bibliorhek. dem Kreisarchiv.dem Lmdesarchiv, dcn Minisrcricn und Krmmern sowic wcitercn ijffcütlichcü uüd privaten Slellen prilsent.

Die zahlreichen Teilnehmer unserergroßen g-rägigen Studie eise mch Budapest nnd Wien im Seplember diesen Jahres werden in dieser Ausgabe lieUeichMrgeblich nach einem Bildbe.icht darüber suchen. Aus Platzgünden musste dieser rul dicnächsre Ausgabe verschoben werden. Dann und genug Platz zur Verfügung srehen um über die vielen Eindrücke nr UüSrnund Östereich urd vor allem den großarligen Emplang und Pdsenlation durch Fmnz Josef Wein rü der Meisrcrschule fürFkrristik in Schloß Schilter bei Wien in Wo uDd Bild 7u berichten.

In]ner wieder r,"iri bci nrir mchgcfirgt nach ..passenden ' Geschenken zu Geburlsmgen. Weihnachten oder anderen Anlar\sen.

Lnler ..passend ist hier ein heimalkundlicher Bezug gemeint. Da ich anneh e. dass zum diesjälnigen weihnachtste\I dic\. Fr.rg.n§ieder im verstärkten Malle gesteUl werden. hier meine Empfehlung: ..Lisdod \on de[ Steinzeit bis 7ur Ccgcn\ar- \on AmtFirkenberg (19.50 Euro). ..Saarlouis Das konigliche Sechseck von Ludwig Karl Balzeril6.Sl Euro). ..Die Einsohner \onLi\dorl \or 1S00'(3 Bände) lon RudolfZennd 139.88 Euro) uüd..Lctztc Zufluchlnäuc:Der Felsenstollen Ro\enrhal DasKieg§.nd. in Li\do.l" voln Henmtkundeverein ( 19.80 Euro). Diese Bücher kinnien inr Smrlo scl B uchhrüdel und dr' lerzlauliefüh(eruch bci un\ .r$olbcn wcrdcn. Dic Autoftrn gehören rusnahm\los Lnscrcm Vctein m. Als Geschenk zu enrplehlen isr auch eiD

Abonnenrenr des Heilnalblaltes oder eine ein- oder ehrjährige Mngliedschati in unserem Verem bzs ein Curschcin für eineRei\e nir denr Heinrarkundevereir. Vorgeiehen iind für 2004 Reisen nach Südpolen (Bre\lau. Krlklur. Dre\den und evIL Rom.

Abschli.ß.nd nri,chl. i.h rllcn Betciligten rn diescr Ausgabe. insbesondere aber Georg Gdl ru' B. marais Iiir seineo unennüdlichen Eirsarz herrlich drnken. Den hotlenllich zahlßichen Lesem danke ich äir Ihr Inrefe\\e und s iinsche \iel Frende bcnn Lesen.

lhr Heiner GroßVorsilzender des Vereins für Heimotkunde Lisdorf e.V.

,"f )a

Page 4: Lisdorfer heimatblatt 6

SueilflU dutch dasalte lisdorfBeim Stöbern im Archiv des Heimotkundevereins Lisdorf sind wir ouf zwei olte Berichte gesioßen, die sichm;t den Stroßen und Gößchen in Lisdorl befossen.

Der Artikel ,.Lisdorf und seine Stroßen - Kleiner Streifzug durch den Siodfleil 4" wurde vor genou 65 JohrenvondembekonnlenLisdorferBürgerJohonnPo*(*28.2.1911f5.12.1984) verfossi und in der Soor-Zeitung vom 12.9.1938 veröffentlicht. lnteressont sind die domoligen Stroßennomen, die noch der Rück-gliederung des Soorlondes in dos Deulsche Reich teilweise noch Nozi-Größen benonnlworen. Allerdingsnur bis 1945, donn wurden die früheren Nomen wieder festgeseizt.

Der Artike ,,Einige olte Gößchen in Lisdorf" wurde von dem bekonnien Lisdorfer Heimoforscher JohonnGörgen (* 1898 I 1976), von 1950 bis 1964 Rekior und in seinem Ruheslond bis 1967 Lehrer on derLisdorfer Schule, ve4osst und ols Teil eines größeren Berichts über,,Ursprung und Geschichle der Lisdo#erSlroßennomen" im Heimotkundlichen Johrbuch des Londkreises Soorlouis Iür 1975 veröf{ent icht. BeideVeröffenilichungen sind so inieressont, doss wir sie hier unveröndert obdrucken.

Abdruck ous der Soqr-Zeitung vom 12.9.1938Verfosser lohonn Port

8tstrorl üm leine 6ftoten / f,läi,:'älr;,:,,,,!i6bo!i, !€r Di€rigröBie gtabftcil golilauicrn;, IA6!

!.t obe!ilöö{i6c! !3ebc6tung ler Gininrd r:1dreten,dlit ob biei.r gtaätt.il ü!r eine gtroq€: bi. Uboli.5ittur,gtrdic 6{iiB.. OaB äie ,,!leine gol3mntle" olB eirOrt6teil liBaoria t{rn Srembqn rur Eenig b?fontt iii,obtlott niöt ,rn! cin l0eg bon ber ,,5ohflnbl." 3uflgtdlttsit Sigbori iü!rt, ilt tdl6l!.gg ladönbliÖ. qtsenn

arö bi. j.Biqe 6Daniolilrdqe bie,,SaqrberletrslhoEe"Don bü6.n noö brüben bdr[ellt, io t au6 be! .,8ltrl.l!eg", 6{r cm Uüegong6}unIt ner ,,6oljnlrle" begindüt dn tcn ofte1! EeiiEtlrfl ber 6ei6tliiter greiningErD0rbeihltrr, iotDic porollel flii ben ,,mnttsnbdö" bet,läui( unb im,,gobor" ErieDemrn in bie ubolLSitler,6traBe rfllerbal6 DeB,,'Xoienrbal8" €inninbet, tleü,boi er 6eionberd 6eftorge6oben t!rrb.

gm ü6riqm iint eg bier gtraien, öie öer €idif"t.ir läig6ieitig auihilen. 3unä6i1 iit boB bie 1lbo{i,Sitl?r.€hoie, sld bie srößte .5rrci?i bonr öie ;elb.itrdtse, Die 6ei ber ,,Oit-Goroqe', 1106 in 8€reiö be1-

lnreniiabt, beginnt r in bc! qIöre be3 nleiriornboieeift gtubtt€it 4 bi?berun ir bie !'tboli"6iucr.€troicmüniet. Oie 3rociiglnBie gtrdEe ne6€n b€r üboii,tiifer,qhoBe iit bie hürde Groiiha6e ün ieiige !trdltler"Oarrc,gtroie, 6i. 6ot[ begoeg€r niJ !te6t !€n ttomgnb,6 !Rei6€6duernfüDrer6 häqi, oeil lier bie fleiitel gdll,eü 1rniele€ gtobffeil3 llotren. 11€ber!a!rt mo6t iiel€€ka6e eiren g.rilegtefl €inllud rnb iit beionbera i1rilrem oberen geil al3 efle ghdi€ onirre8 OtdOlhil6 go"ieerf borb€fl !nö iii taietue ,,in 60üB''. (flcu?ltlflgtiit auö bie €rdriDlihdBe flif dner geaüülobc1nbedeberielcr borben.) Odiril lDmmt dl6 lierie ber giobt.:.il !i6Dor; D r6iiebenbc glraBe bic §teinikoie tn Sa,::rtt. )re oor ler 6oCEeEei'el.6hoBe (lnltclen 6nd.Dori:i'rcie) rl.rrn lr1ldgoflg nimmt unb dn bet ilä,

Dcren Eir6en' !ü i.6ig.n 6inieniiioBe cnlel ocrabelieie gtrale bietet aEm geiuolr !i.l orfBgeiöiötlid)ger.ntsberte6. gteben biei.n !i.r iogenonnfe'l taü]tftm.Ben gi6f e6 noÖ eine Ecitc ni6l unbebqrtenter Ee.6?nliroBen, Die boupriA6li6 irler 9lc,nen !on !tdbo(nfiamilier berlciL?n. go einmol im Unionq b{B gtaDncilä

- lon ber Snnenilobt olrB geieren! - !i€ Ereiningar,6lrrid,', 21a!I,, 9ei6r t., Wabee., !Doli6,, tinten,,lon3bolfer. rlLb 9€nnolrn'6ho8e. Oie IcStare tdt itlerflamer ooll Daber, baü mit 9cndJidl dui ben in lr6boriSaitrci6 borianDenefl ?Idrnm ,,qrlllonr", lür br( b?reoiBndme ,,5erflanna" gitr, breie 6traien6enrnnunq ioErlotgle. Oonn iei du6 nodl öre 9inleflilroBe erDä6nt.bie Don ber Qga(tbcr,)orlc.gnaie au6 6id rur ßüörfütü ünb be6oeqen borDsm ßiroenirrai{ bie!. Sernsrgibt eA nDö eirie !lr3db[ lethäümter 6aii€n unb 6ä!,6en, beren 8e3siÖfirng an ftdn6e ortagei6iotlidx §otia6e artnüpit.

tst,si ehdler 6a6.n 6rra6erba6nbe16in0rrd. unb3lDdr !i.e qbolf.Siiler,gkaBe ndö $atgaiien 1rnb tie5o{t'lDeiiar.6imBe naö €ntstori. Oi?'I!oii.titler,6i!o6e tat olrierbem 9t inbdbnlerbinn1lng bon €ngbolino6 Gdar(autetn ünb alo ein3ige Etrdqr bei g.iafliengiobtge6i.reB lonit auf 6.rb.n 6.rten b?r graie 6dJi?,ner!ftrAnge liegrn.

3um 66hi ili ll.6 b€r T?ü5hnE,{s rirrdtnt, b{rIinlB 1rl1r.rbal6 D.r,,io!.rkrbrüde" ab:3.e'q! lrb Ii6,biB tur Gi[en6a6ß6rüd€.q'ft€dt, ar be1l orö bi€ 'mbetir Selrieb qctD.Jc. qeirbdrbCfö.:n!t€,rnb bad eaor-nobleniiütee?r! lt qL {Bmn ma1 :'.:fl Seg flDd} b?i.tcr berrotgt, io getangt man :{r Zror .nlonq .beniolldJum ,,Oilidrten'-i ber- Don iDet :e:rei 3 {riei6{n ifi.

s.

Page 5: Lisdorfer heimatblatt 6

tinige alu Gäßchon in lisdoilEine Vielzahl von kleinen, schmalen Gäßchen a1s

Querverbindun8 mit den größeren Wegen od€r alsZutang zu gewissen Grundstticken bestand schonnach den Bannbüchem um 1700. Sie sind aber sicherschon viel älter Däs erste Gäßchen nahe dem HauseRingk (um 1700), heute gegentlber der Metzgerei Bla-sius, stellte eine kitrzere Verbindung zwischen derGroß- und Feldstraße her ln der Nähe des GäßchensIa8 damals das 2- Backhaus. Das 2. cäßchen führtevon der Großstraße am Hause des Lehrers vorbei(Mädchenschulhaus). Daneben war ein Brunnen.

Das 3. Cäßchen gegenriber der Wolfstraße an der ftit-hercn Post vorbei heißt in den Bannbücherni Raven-steil. Nach Christmanns Flumamen b€deutetsteil = ei-nen einzelnen Baum oder einen Pfahl, bei denen ftü-her (vor 1700) die Cerichtsverhandlung unter freiemHimmel stattlanden. In dem Wörterbuch der deutsch- lothr. Mundarten von M. F. Follmann hat ,,Raven"die Bedeutung von sühnen und auch wiedergutma-chen. Ravensteil dürfte daher der Ort sein, wo früher

;drn.n !ß.ii..riahtar.' rrai rui i6n !( hiiotrDds q.:oqr:tm loioDi,!i ortlni.,,&rbil!'ifl. !,iD!ti. ,l.nmi, nh .n.äcl ir löntrrr. oi' uirg.n!lodiibio.ir! qrDrDtr!t. uni olr dlirn enlsd: prxiq?(!rAlri.eiiolqu's lür Di. b,Ih.n So rklmonak ,i §.tn: r! !'d,ntti. .i" ir orrtrn S.:trktr kDtii:ir örr orict Di( ::,r: ö?lirlsrfl rter .loöbld l8oiirtdbBldr, i!1ö4n !.: nr: h

"xtg!i. bds nöIi1. 9lob irr Sr.i.,u1! !.: 6.m-'rlotrDc*trn r'ai|xiG' i,n -1o68 llli otr,!. iir :ß)rri: !Fb.a Di"

GBdIlio dm! r.B.ir,id.n $di.I!.ohnrnq.. u D o.:tiiuioi&1.r. in Eierili !c1 !'rDoi.n' 0d' honJ.EIErqMfi.t *!iora,i ioll. l.iD.: bd: id, c tdr:iir.lrung Dr'!.6!@ i 4 rtods rr otr lnnqc qctoq.,:. h Doir in aoriok,y. hü iohir nodr nirr hrtrqslirlh. 1lntrr! ihE nq.tr;eid/Eirlur0 n.ö ni6! aürü6rl lonni. iii rrni ihE! liolhrixiodolo.rmhdh. gnhd. E(!0. ö.!6olb rr giorii G{ohn*, E.i,llt- ilt; ir :\.hx 190. « orr tr'r iri D.i ,.i'oltnübic',Lsm ${ärü{. l$ qrrdr? trr Ddr knki jdb!i,: itr dhühl.r&h. g.ikllhi Cni'lodunJ.tr b.i M,t': lidrt ikh: s.1ü8d,

Abdruck ous Heimotkundlichen Johrbuch 1975 des l-ondkreises Soorlouis, Verfossser Johonn Görgen

der Sühnepfahl als Zeichen der höheren Gerichtsbar-keit gestanden hat. Vor Beginn der Gerichtsverhand-lung wurde an einen solchen Pfahl unter Hersagenvon Zauberformeln ein Schwert ein Ziegelstein undein Stück Rasen aufgehängt. Das Schwert symbolisier-te däs Recht des Ge chtsherrn ltber Leben und Tod,der Ziegelstein sein Recht ilber Haus und Hof, dasRas€nstück die Verftigungs8ewalt ilber Grund undBoden.

Die zur Großshaße - gegenüber der Deichlerstraße-qu€rgestellte Häuserzeile am alten Bachbett war derZugangsweg zu den Mtlhlengärten bzw. der Loh-mühle, die bereits 1399 erwähnt wird.

Die Verlängerung der Großstraße als Verbindung mitd€r Fähigaß (Ensdorferstraße) war die sogenannteHirtengaß, an der auchdas Hirtentraus stand. Von hieraus ivaren auch die Koppelwiesen in derGraß-Au be-quem ar erreichen. In der Nähe des Hirtenhauses ander Fährgaß stand auch der 3. Bannofen.

Abdruck ous der Soor-Zeitung vorn 12.9.1938, Verfosser Johonn Porl

0os !ßofiemerf 4 im 6toDtteil SirDorfEoi.iI to!.nks :!or-r!!erl iur .ir. ZhDI utri lröcio D:rI

E .iEr ,,ln(olid)cn'Errolr.i. ü( rr rr 5outrn6. ('rin:ruo.Ii.irlirt. Dn Dai in !iröo,' bd äoli in. h(o(nü. Dd' h,trh Iiir eioo,l.1 in D.n eibn_c,ßtr Jnbl.r f,ltrioor ü !.: rrqn I

riiillltrEn liridd niöi Dortqii. iii. O,i uhi!dn!. bo-F b.!

=!dönd. r:r5Do!i rillöirch.ior D,t ,.i1u4nuhk' «nc olu.l', io.

rcliiö unD ftlbiarmdhiq dle 6,mütior! bronfidloillr. lubr e.stlclEia h; Aat.; ohir rik«e !rl.trn.n. O.rqo. Dn 9cm'ndi'6r tl !l. yluunq 6.Dh,lt ill.lii.i. S.Dirriöoitutr9 ootui.ll,iri4itinlliö düd, lii ls.riai.lue b.! 6.düi.lüiu&tr er66!:!l.il du. trali oor S.tri.neiolr.n Dotboib.i iixb, io !r! jdllhn loilDinldrqitliör sdu.b, b{ rrr rrd'

=uorg.F;i.bd!rr irl!mdiiqcr Cnbdu tdit, !ii tui: nh qnrrrlhiotri §crrirt'nir rtrr.rrDrl!r 9.Eirti4oiturE llliib. ! 6,ordui.r, ldlt :überh - u(o!idb: n.rn rdö -noD(nid 6rutroiüic1 .' ('.1( itr!oori.dxDcn -' roDk- ,9.crnorloo.n) ii(D i,i duö olh nrl'r oöo*x,q.: Dor b.: $oil.;{iorq!iq .ntidt.ib.rb dbhon§ro

!i! !j o h ! n D . r 6 6 I t n i i J . iii!. ldt üi duÖ tirnol 6.r'ourq.irüh, nröl i. io.ol, Di. o.!i6i.!.n!liö .ßqroBm(i EtD. gA'

o.i!!rn lon b{ 650 $orqd oob!tr lisDond tt ulD of,, !ndo! ..50n" IilenDli ooi.tritlb.i iir hr 50üi lßDo!r, hrihi.irir ru iin;. eh! loo !üi oln lrs!ori{ Sonn od'r 6ir.l,qii.

-Drmrn, urD ,,gui D.i ssq_ l'nö inr ktot. SdiDboo.rlor oi.m* h'5 ir.b.i!.r, tum:dl ioodr 6kr ihi:. oiluii.ä(n

!o Di. 9ß o I i . r D r . i l. Dlrd .in! nrur €oiurg rr.ßItrrr.iiö.nli6 dui 25 Ei§. tufts.i.rt ouruli, bür'l. Dc nunhrnt. h(r

. 5o3 oli. Ißüädud lrori .htrn Sci,jlr: ni' Lud'icii 2006h idäuloilroft. DibG1o ooi lld h@rt d. !0, m,: d14 $uuIrfth. oon tunb 22! O,O 9ilui, lrirrl'i sr,or, mrt .i .: :tsri.I!tl!!ith.k dhi .on tO@ , n ftl.E!üirJllrr oc( :c0 to: nn!!h 6oö!.6äl'a '.n 30m rhß, ü,:r a.!: ur .iri dG loEEüiliqÖ. üb(rffi. 9lölio.riol.i ldia iis u! Sdl bi:;r ls0ith lBoi'ic ii b;! Ghri;. rnirn. ckk orrk,Jra( !:ii:r1oioun.hi! i1 ob* ou6 utrb(Dhoi :r:o,o*'::' o":1- 'nor r.: iniin u';r!6 it bh forqrnDcd:,it"., o(0r,, o* tßDo:i.: brrtrl(oou:rn6I arrr !4 ri! b.Diu(rtrnr :dr'üiF rjhl.r ürcci, .ol botrr 5od'rcnns b(ionürs slr.s( .ltjrlL: :1, 3.a,:ru,,t bd 6..

i;ii;;;';;;. c.in,niiridi,"ä ' b.' son;o!.ir.. .in q.crri.iio6l..Iil,i!i.htr" Dlr Dorlr* 6;idrD!i.1 soä.ai.ii. h un mtiri'trI i!mn €l.Dhril!n toi f.rbi! outi6li.h.i.I i.0.nldl-. D(!Ddnkn bi. !itb.ri( g.nüi(t'o,.di :ir.' ._t:bt'lo.E;ltuno bh orcirüa@ hr dndktrltnsbcd. ii.it '1 Dii.rli". ii. uäi,*ir di6äo.i snarln:1h.ir §. Ei::''ii :1 D.- nad,

lirc gl,"oi." brürn;ir !.o6adrrar Idii.n. !db:,..t !ri5o..: !o:ul,ii;.;h;,. i', lin t.ii:r' oo.toir.".,. ;.r - sainr:ltiu'oo d$u'ln-; ,- i" in bln !o[.n 6rnüi 16 D!,q D:1 gi.ulol Drilu;niEr!. 4 brbirqRr soiii(cidir-li iL o.rd19fl !r-F niDrn .@i6nlm ,l.u6iu .iirm lq1qq.fi.rti gr_dr !( !Fhon':Ino6q.iorari Eurb.. b.e,6 bk-ii:]iio, Elr.illdhlr 6!i birl,r S:hE 1935 lriolsrd §ruroir li;-';. lr.

Anmerkung der Redoktion:lcs l9O4 erichlele Lisdoder Wosseee* lo9 im Bereich des heuligen Neubougebieres Holzmühle. Es wor bis noch dem 2. Welt-<. eS i. Belrieb. Dos i. den Johren 1935-1938 hinler dem Obstgorien erboule neue wo$etuerk mlt dem Hochbehöller ou{ demPioäe.berS dienl seii Johren nu. noch oh Resetue-WosseMerk. Lisdorf wird seithe. lom Wo$etuerk West in Beoumoro s versorsi.

Page 6: Lisdorfer heimatblatt 6

Heiner Groß

Inglischq und italienisonet Garten in lisdotfNoch Überlieferungen, die durch Nochforschun-gen des Lisdorler Heimolkundlers Johonn Görgenvor mehr ols 30 lohren ouch belegt sind, worenvor etwo 150 Johren zwischen der Morxgoß (heu-le Morxslroße) und der Föhrgoß (heute EnsdorferStroße) zwei Porkonlogen, die von 2 m hohenMouern t-rmgeben woren. Eine von ihnen wor derenglische Gorien, die ondere hieß noch Ermiälun-gen von Johonn Görgen iio ienischer Gorten. lmitolienischen Go*en solen sich die Offiziere derGornision Soorlouis regelmößig geiroffen hoben.Der englische Gorten diente der Erholung der Lis-

dorfer Bevölkerung. ln diesem woren noch JohonnGörgen 2 Kegelbohnen und in der Mitte hobe einPovillon gestonden. Von diesem Povilon exisiierenheute noch Aufnohmen und Zeichnungen. Es islbekonnt, doss der 1998 in SteinheimAVesifolen imAlter von 102 Johren verstorbene gebüdige Lisdor-{er Vik}or Schmiit, der ein exzellenier Moler wotden Povillon im englischen Gorlen gemo I hoi.Noch Johonn Görgen fond in diesem Pork u.o. imJohre 1863 ein großes Sörge'{estdes Mönnerge-songvereins Lisdo# mil Beleiligung des Gesongver-eins Soorlouis sioii. .Johonn Görgen berichtete vor30 Johren ouch, doss die dltesten Leute von Lisdorf

ihm berichieten, doss sie dort schöne Slunden er-lebien. Zu Beginn des vergongenen lohrhundertskoufte der GrundslücksmokLer Honou ous Slroß-burg dieses Gelönde ouf (ob von der GemeindeLisdorf oder einem onderen Eigeniümer ist nichibekonni), porzellierte es und veröusserie die ein-zelnen Porzellen ols Bouslellen. Es hondelte sichum die heutigen Housgrundsiücke on derEnsdorfer Stroße, der Feldsiroße, der Mor-x$roßeund der Provinziolskoße, soweit sie in der vormo'ligen Porkonloge logen.

Als neuen Festplolz hobe die Gemeinde Lisdorf einGeLönde im Rosenthol hergerichtel, ouf dem r.:.o.

im Johre 1902 der Bergmonnsverein St. BorboroLisdorf dos Fest der Fohnenweihe beging. Es hon-delte sich um den Bereich des heutigen Sportplot-zes Rosenthol. Noch lohonn Görgen befond sich

eine weitere VoLksbelusligungsflöche (heute würdemon sogen eine Noherholungsflöche) hinier denFischerfe dern (heute Bougebiel ,,lm Fischerfeld"/Gorienreihen) und wurde Bo losgdrlen genonnt.Diese Anloge sei wohrscheinlich geschoffen wor-den von dem reichen Mühlenbesitzer Bo los ousWodgossen, der sich in der Revolulionszeit (noch

1789) hervorgeton hobe, indem erbeschlognohmte Klosiergüter in sei-nen Besitz gebrocht hcibe.

Es isl feslzusiellen, doss ouch vormehr ols 150 Johren, ols fosi ol e inLisdorf noch mehr oder weniger inder Londwirischo+t tölig woren, schon

ein Bedürfnis noch Erho ungs-, Frei-zeii- und Sportflöchen besiond. DerArbeitskreis Heim otg esch ichte desVereins für Heimolkunde Lisdorf e.Vbefosst sich zur Zeii ebenfol s mil denIrüheren Porkon ogen in Lisdorf r,lnd

versucht Ndheres sowoh über denenglischen Gorier ols ouch den ito-lienischen Gorten herouszullnden.

nn.! §ki,,.

Dle Ze chnu-9 ::: ::. .-: T eng i-schen Gc--:- I :: 3:- enrous imMorxer C:-:- .:- :: - :-: tisdorf ge-bürtige--. ::: '. 896 1998)wo. - i,-:: :' . - .:- l.lu il976ce C-: ::-: ::-r: '.'GY 1859 Soor-tsäoi a ö.tnq! - {ds dG. 4ctrtrll)s'n ln ß3rr.( 6§dcll - rc!§

oon ( tr"thLng. u,i{orä Dir.h(o! ü.r I§.ltarw.rtus rr trradg

Page 7: Lisdorfer heimatblatt 6

lmlemen Bußland musstensie iffiunges lelen lassen- [as Schiclsalde] Bfidcr l0sel und Uimr Weilel -

Die Milglieder des Heimoikundevereins LisdorfHorold Weiler, Regierungsongesle her beim Londes-omi für Finonzen in Soorbrücken, und sein Groß-vetler Hermonn Weiler, Pensionör der Kreisver-kehrsbetriebe Soor ouis, hoben für diese Ausgobedes Heimoiblottes einen Beikog geliefert, der dosSchicksol der Brüder Jose{ und Viktor Weiler ous derMochesslroße in Lisdorf behondelt. Sie musslenwöhrend des 2. Weltkrieges im fernen Rußlond olsbluliunge deutsche Soldolen einen vie zu frühenund sinnlosen Tod slerben.

Hermonn Weiler isl der iüngsie Bruder der beidenGefollenen. Er wor ersl I I bzw. l3 lohre olt, olsseine Fomilie die {urchtboren Nochrichien vom Todihrer Söhne und Kinder erhielten. Domolige Mitbe-wohner ous der Mochesslroße erinnern sich nochheule, wie die Mutter von Josef und Viktor Weilerdie Todesnochrichten in schierer Vezweiflung mitSchre L,ö_pfer urd geo'oche1e1 Herzer verwin-den mussle. Szenen, die sich mit der Foddouer desfurchtboren Krieges immer öfter obsple ten. ln die-sen Siluoiionen, in denen vor ollem die houpt

Peier Weier und MorgoretheTochrer Anno fl9l6) im Johre

geb. Schmiit mil ihrerl9t 8

leidenden Mütter mit den schrecklichen Nochrich-ten vom Tod ihrer Söhne, ofi woren es noch Kin-der, kon{rontiert woren, überhörlen die Noch-richienüberbringer, meisl woren es örtliche Nozi-Größen, die schlimmsten Schimpfwörter für dieKriegsireiber um Hitler, Göring und Goebbels.

Die Eliern von Josef und Viktor, die Eheleuie PeierWeiler und Morgoreihe geb. Schmiil, holren siebenKinder. Dos öhestewor ein Mddchen, die 1916 ge-borene Anno, spöler verheiroiete Reinerl, die heuieols Hochbetogte in der Gotterstroße in Lisdorfwohnt. Donn folgfen 6 Söhne: 1917Pelert, 1919Josef t, I92l Honsf, 1923 Fronzt, l926Viktort und 1931 Hermonn, der die nochfolgendenBi d- und Textbeitröge für diese Veröffent ichungzur Verfügung stellie.

Peter Weiler unlerhiell in der Mochesslro8e einenlondwirtschoft ichen Nebenerwerbsbetrieb. lmHor.]piberuf wor er Fohrmeisler bei den Kreisver-kehrsbelrieben Soor ouis. Vielen ölteren Miibürgenisi Peler Weier noch gul bekonnl ols Kommunol-po itiker in der Nochkriegszeit. Als Mitglied derCVP gehörte er von eiwo I947 bis Ende der 50iger Johre dem Soorlouiser Slodkot on und worouch einige Johre Odvorsteher in Lisdorf. Wdhrenddes Dritten Reiches wor er bekennender Gegnerder Notionolsoziolislen. 1962 isl er verstorben.

Mil Ausnohme des jüngslen Sohnes Hermonn, dernoch zu jung wor, wurden olle 5 ölleren Söhnezum Kriegsdienst e;nberufen. 3 Söhne hoben denKrieg, wenn ouch mil Verleizungen, überlebt.

Josef, der l9l9 geboren und ols Londwiri im e -ierlichen Betrieb tdtig wot wurde 1939 kurz vorKriegsousbrr.:ch zum Wehrdienst einberufen. AlsAngehöriger einer Grenodiereinheit wird er beimRußlondfeldzug eingeseti und $eht mit seinen Ko-meroden Mitte November I 941 kurz vor Mosko u.Als donn der russische Winler mil vol er Höde ous-bricht und der russische Widerstond sich noch derAusrufung des,,Voterlöndischen Krieges" durchSiolin millionenfoch formierf, wird der deulscheAngrif{ mit einem hohen Blutzol ouf beiden Seitenzurückgeschlogen. Bei einem solchen Rückzugs-gefecht, nohe der Siodt Moschoisk, ist Josef Wei-ler om 18. lonuor 1942 gefollen. Er wor erst 22lohre o t ols ihn dieses Schicksol ereilte. Zunöchslgoh er o s vermisst- 1957 wurde er für ioi erklört.

-!lv\/lt

§

I

ÄL

Page 8: Lisdorfer heimatblatt 6

Viktor Weilet der zweiijüngste der FomilieWeiler, wurdeols 17 iöhriger, kr.:rz nochdem er bei BöckermeislerRudolf Breinig in Lisdorf eine Böckerlehre obgeschlos-sen holle, zur Wehrmochl einberufen. Noch kurzermilitörischer Einweisung kom er 1944 zu einer moto-risierten Artillerie-Einheil noch Rußlond. Dort ist er om3. August 1944 nohe der Stodl Stryi in Golizien (heu-le Ukro:ne i'n Grenzror..,.1 zu Po'erl bei e'nem.trssi-

schen Angriff gefollen. Er wor erst l7 lohre ol1.

DreiWochen späler, om 26. August 1944, v/öreer 18 geworden.Noch diesem ergönzenden Vorsponn von Hei-ner Groß lossen wir nun Horold und HermonnWeiler berichlen.

Die Redoktion

Josef Weiler im Johre I939 olsMilitörmusiker der Wehrmocht.Zu diesem Zeilpunkt, er wor ge-rode 20, ohnie er noch nichisvon seinem Schicksolin Rußlond.

22. Joni 1941r Am {rühen Morgen tönt den ,,deu!schen Volksgenossen" eine unerfreuliche Übeno-schung ous dem Volksempfönger entgegen: Zuersldie Russlondfonfore, donn verkündet der,,groß-deutsche Rundfunk", die Wehrmocht sei ,,milten inden gewoltigen Aufmorsch des Feindes hinein-morschiert". Mil dieser Propogondolüge beginnt dergroße Krieg im Osten, der vor ollem über die VölkerOsteuropos so großes Leid gebrocht hot. Zu Beginnlöult dos ,,Unternehmen Borborosso" unerworlel er-folgreich und Josef Weiler slehi mii seinen Komero-den vom Grenodierregiment 347 Mitle November inden Vororlen von Moskou.

Donn selzen die Schlommperiode, gefolgt von einerexkemen Köliewelle, und der Gegenongriff der RotenArmee dem Blitzkrieg ein jähes Ende. Vor ollem derWinler mil Temperoluren bis -40 Grod trif+t die deul-schen Soldolen unvorbereitei und der Krieg friert ein.

I

mit Kriegskomeroden vor einer russischenr 94t

r-- \i ?0 lrollwuss0w

MOSKAU

now ittllw

ql-,

Bcricht uon llermann luciler und llanld WeilerDas [riegsschiclsal uon losef llleiler

Josef Weiler (rechls)Bouernkote im Herbst

Die Kömpfe um Moskou im Wintet 1941/42

,J

$#-t

ffiffi

Page 9: Lisdorfer heimatblatt 6

Die von KöLie und Hunger zermürbten Soldotenmüssen zurückgehen und in monotelongen Rück-zugsgefechten die Rote Armee oufholten. Die Be-dingungen sind unsdglich schlecht und die Kölieforde( unier den Soldoten mehr Opfer ols derKrieg. Erst Mitte Dezember besserl sich m;t demEinlreffen von Nochschub und Winierkleidung dieLoge und ouch die Feldpost funkiionied wieder Jo-sef schreibl om 3. lonuor 1942 einen Feldposibriefon die Eltern. Der Brief sollte sein lelzles Lebens-zeichen sein. Als dieser in Lisdorf einiriffi, isi losefvermutlich bereits toi. Trolz Zensur der Feldpostkonn mon ous dem Texi die schwierigen Umstön-de erkennen, unter denen die Soldoten on derFroni leben musslen.

lm leizlen Brief schreibt losef Weiler:

'\ )t^'k '- tr" '"\ P''.

-"r*t" ''L'l ' ""'. l'. 'Ln fL*'t 'u": ':

.,7,._r_,. 4/A 1- ,,,i ;,. "? :^iI'i'").,--"r;-: J' ^*a't 't'" r'! , '

' -/ zt- ''1 '"''t'<' l 'u' "ü*" ')-'

' . a2tt +4t/q "-' ' ''l '' ''"' ''4J-- j49"f , /l-tt ' /j ','"..,.1.[ ,-, ",,-h1, ,l*lÄ ) ,.-,!-r'., ! ,", r*,t,_ .,4,trr"r,l*t t +,zt ,* P,L' /" -,..,-tattttt.l

9i,1,, 'tu u-'

4).r"0[.Lr ^. a,n ,.r^ l-,*' /*'-, -, - ,r.*t^.,111,, 4 q {ut ^ a'^':)",^:i-I

%,^t;-4rrd'

Liebe Ebem, hobe mal h,ieder eine htne Gelegenheit, ein

paar Zzilen at schreihen. Ich bh noch i11mer unter, was

bei Euch j(t .tuch .ler Fall seitlwirc[.lhr schreibt mir class

ihr schon lange keine Post von nir erhahen habi Daslieilt nicht an ,nir sondem .ut der Feldpost. Ich habe itlder lefien Zeit noch innler regelnuißig gesLhrieben, aberi t Mondt Deaember hotte ich keiß Zeit. Wdut t, clas

könnt ihr Euch de ketl. Meine Katneraden haben authgeschrieben bekomnen, &ßs ihte Ehem auch schotl l0bis 12 Woclßn keine Post erhahen hötten. Liebe Ekern,ihr habt nir in gutzen 8 Ptickche . ie 2 Pfund wegge-

schickt, ich habe bis heute 7 Stück erhalten. Vor einigenWochen hane ich l20Reichs,nark wertgeschickt, hoffent-

lich llabt ihr es erlßben. An Neujahr hatte ich v,ieder 80RM weggeschickt. wenn lhr dos Geld.lles erhalten habt,

datn schreibt mir gleicll Bescheid utd hebt es mir gut oufDann habe ich nn ganzen 400 RM. Die Briefe ron Anna

hatte ich alle erhaben. Von weilnachtehahen wir ni&ts ge rcrkt, da warcn wirtu StellLury und wir haben 3 Tafeln Scho

koldde und 60 Zigarettefi beko ü1en.Sil-Nester t1d Neqab l1aten wit dns Glü&dass v,ir zurächnrcn. A Silrcstet beka-

e wir auch kleine Geschenke utujSchnaps und Sekt. wir worefi efia 5 kn1

hiter ler Frutt ufid wir hatetl gana an-

ttütclig dds Neti.ür dtlgesLhossetl.

Wi, .tchossett nit unseren Getvehren.t11i L?uc hq)ttronefl, sogar Hanclgrana-

ten zogen,iit db und die Artilleriesthoss ganasthön. Das rwr so eüt tich-tiges Feuerwerk un l2 Uhr Liebe El-tent. ich bntuche utfue.lfugt eit Ess-

be\teck, also LöJfel, Messer untl Gabel,

a dann bruuche ich a ch nocll Ta-

schettächet, Rusierklingen und nr allen Dhgen brauche ich üteb Zigarerte blättchett ufitl Zigurcfien vie übliclLDie S che |o Perer Zenner ltufie ichs,:hotl erstet ge\t,ustt als iltr nir ge-

schrieben habr. das httbe i(h ron seifierKotfiptulie gehüt. wir haben jet.t eitrc

sellr grolle Kälte und seb üel Schtrce

untl.iet<t im Motldt Ja uar untl Fehru-ar konnt erst die richtige Külte. Ge

kleitlet bit ich ja zieniich gut, ich lnl)v':iecler alles neu. Nun will it:h nnlwie

Es gräl3t euch dlle nocll bei bestet Ge-

sundheit: losef.

Gefteitet Josefweiter, Feldpost I 5012

J*,,Lk. *^ '*n.*, ,,1- ,r^,1 -, . lt ;" k"-r.

,'Pi-n -L +t'r .7 '- t .,-,],,.l.ü ,,11,,^..11L,,t-, /+,rL-lF/r ''"' -

J ,1.,n 41,!r;'n,,^, 1t*"t,'rh",f "

-',,"1'-, " rr",^ **

at it *h 't" l;!r' t 1.';;':y;: r^.,r,,r;:::, - {i,7,

^,t /b"f J- ,* 1'...' ,i-ll^,;4. "n'r*..t.,, .

-.t I hlda 11, )''tal" t ''

,',:: ,,^".-",- ,l/t'Jt lvtt' ''i ,y').1 4 '1t'

, ,, ,, ' L 'l'l . 't*11 '-t '' '

9

Ah.l rk derer\ref Seire.les Briet;\

Page 10: Lisdorfer heimatblatt 6

Donn komml von losef keine Post mehr, sonderndie Vermisstenmeldung. Mitte April kommt ein wei-lerer Brief ous Russlond, in dem ein Komerodouf Bi11en der Angehörigen nöheres über den i ::letzien Verbleib seines Komeroden Josef be-ric,1tel. In seinem le rlen Solz össl er l.einenZweifel mehr doron, doss er m;l demSchlimmslen rechnef, denn nur Tole könnenim Herzen weiterleben.

Liebe Fa lilie Weiler!

Ich habe Ih ren sc hrne rzlit: hen Brief ül)e I den Ve rbleib llws Sohnes JosefWeiler erhaben. Wie Sie

tuch w.tn der Kornpanie betltlchtichtigt \toftlensind, tnöchte ich lhnen, liebe Fatnilie Weiler dieletaten Stu den iibet lllren Sohfi schiklem. Es

\tat an 18.01.42 in Moschaisk; wi'lagen dortund hotten tlen Aufrrag, tlie Stadt.Lt rarteidigeü,als ant Abetd.les 18. der Russe durchgebrochettwar und sotnit itl unserc Flau*e rei*uri 1u$tenwi die StelIungen aufgeben. I]t bin Scutitäter undhatte noch viele Verv:undere, tlie ich .u versorqenhatte. ALtf eit nal katn JoseJ, der VerpJlegungl,eu Kt't'4,,ttti, gt k, lr:\t,nJ {1dlt 1 tt, ti iifie Kal1teradetl. Er \rar gdna a\tJ'geregl u cl ich

fi'agte ihn, ws los sei dt1u,ßen, tu sd!<te et ichsoll tna[ raussehen u]d ich ghtg aus den Bunkerich snh .u menrcr (Vent underun9+ t iele R ssen,

eitler tlebetl Lletn otdetet\ also Welle auf welle

Jblgte; die Rtlssen hatten unseren Bunker nithrgesehen. Ich gntg ttieder rein an[ beichte!e (las

deul UttetofJi.iet. Wie dies det Jasel höt.te. gril.t ettloc h seitenl Geweh r ; ich.ftagte, \to e t hit I ol le : e rgab ttlit keine Annnfi tnehr irt senter Aufre]unS undverliefi den Bunker Wit tkthtllefi co1, et schhge sichtlutch au t terctt Li1iet1, er lusste also nitte hircitin die RLrssen. Seirtlem ltabefi \tir itichts itlehr gesehetl

noch entrß gehiit. Mi, gelang es, nich nit 10 Manndurchzuschlagen zu ntei er Kottryatlie. Dies var detganae Vorgang, sofi\l kawt k h üichts tttehr bericltenäber lhrcn Sohn Jose.t: Er rrar tnir ein gurer Kanrcral,n,1, t l, Ltr i u m t t en Hc t. ?n, die tltn l,tttlttelt, t, ?i tc r.

Mit frcundlichetn GtuP:

Obe rge;fre ite r H. Schill inge r

* (Verwunderung) wurde von uns ergdnzi, es fehltim ebenfolls erholienen Origino brie{-

Spöter gelong es der Fomilie, direkt in Soorlouis ei-ne1 Komerodel ors der gleicher Komponie ous-findig zu mochen, dieser bestötigle den Bericht desSoniiöisgef reiten Schillinger

t0

Der omtliche Schlußpunkt wurde im Dezember1957 gesetzt.

&-!-!--O-n:-:!-!--9

Der seit dem I 8.0l .I 942 vermisste Londwirt losefWeiler wird von Amts wegen für tot erklört.

Seit dem Verlossen des Bunkers on jenem Jonuor-obend fehli von ihm iede Spur. Nochforschungendes Suchdienstes vom Rofen Kreuz führien nochumfongreichen Befrogungen ebenfolls zum Ergeb-nis, doss Josef Weiler wie die meisten Komerodenseines Regimenles wöhrend der Winterschlocht in

Moschoisk oder in den umliegenden liefuerschnei-ien Wöldern den Tod gefunden hoben muss-Nochdröngende russische Soldoien und die Unbil-den der Wilierung mochlen dorl eine Bergung vonVerwundeten unmöglich und im Frühiohr nochAuflouen des Bodens musslen olle Leichnome so-fort begroben werden.

Er ist in den Wöldern vor Moskou verschollen,ober niemols vergessen. ln seinem eizlen Brief,den erhollenen Foios und in der Erinnerung lebt erweiter fort.

Page 11: Lisdorfer heimatblatt 6

Das [liegsscniclsal uon Uililo] Weilel

Viklor Weiler noch seiner Schulzeii

Viktor wei er om Tos seiner Einschulung I932

Wie sein verscholener Bruder Josef leisiete er sei-nen Militdrdienst in Russlond ob. Briefe und son-stige Bilder ous der Dienslzeil hoben sich leidernichl erhollen. Wöhrend der russischen Sommer-offensive im )ahre 1944 kom er in den Kömpfenin Golizien bei der Kreisstodt Siryi (Auf holbemWeg zwischen Lemberg und Tschernowizo) umsLeben.

Beklemrrender A.ltog im Kriegsioh. ,l944:

Jederrsiockle dos Herz, wenn unerworlel omlliche Poslins Hous flotterle oder gor ein Vedreler von Amtswegen seine unerwünschte Aufworiung mochie.

ln diesem Folle wor es ein Brief vom ,,Spieß" AdolfBortz, der noch omtlicher Abschrift durch dos Ston-desomt on die Fomilie weitergeleiiet wurde. Die,,Mutler der Komponie" leili dern Voier Peter Wei-ler mit, doss sein Sohn gefo len ist.

Vlktor Weiler o s Soldai der Wehrmocht

-[§

Il

\/\

-E rl

Page 12: Lisdorfer heimatblatt 6

Seht geehüet Hen W(ilet !

Schreretl Here t \Lhrcibe ich lhnen liesen Briei ltlrhtlrc,lie tnnritt Ptlt ht. ll tcu ltitt.'tlot : nt "t .

loss lhr Sohn, der ö(freite Viktd'W(ilcr. aut 3. August1914 bei eitvnt Celecht beiNx Silt). (t\tr 20 k to\t-\iiitts Str\j. !?r"tt s?iton Fohne eid liit :;ein Vtltt-htt l,htrch. tdt CR ttt,tolltt'(l \(fulbt i\t.

B?i det Ab$eht'eilks ton Pdnae nt(r\tiit.te .feikl-liclttt Atlgtills t t 3.tt. vuftle llu'tuhtt ton eitrcrGru-irute tö.lliLh grtN)11?n. SchüteElt)s utkl l(icht ...ur det'Txlihres Sohne;.lt in trcaet Licbe.u atserenl Fiih-rct Jin'Volk utkl Udtefu ld sei,l Leb? \'? orut h(r.

l)t( Kot,tt).tntr rt i,tr it lltrcn'.5,'lu tinn juntcn.uber nptZren &lduru. Allen Ka»terulen, htsbesontle.

rc denen seipt Gtulrlie. \'ar er \eltr.t,ts Heragesach-\cn. ütrch s?i

",t ,U t l,t,l \.i,t.tt ÄD{tillig"i:t r.t'

ihnen stets ei le cht(ndes l't)tlrild. Er xar.le auJGrurld seiner Leistungen dtn 0l.)lt. autn Gefreite

lch un.l nit nir lie gatre Ko pu ie bctrouer leHeldentod lhrcs Sohnes e fs riel\te. llit *eftle ihn hr

llen Zeien ei» ehpndes A den*(n bc\ultren. Zu"gleich int N.tnen cler ganyn Kon\nnic tpreche ithlhnen, geehrter Herr Weiler, au deti \t:hr(rcn Verlust,der Sie berroJlen hat, meine tiekD\litlklate Anteiltl.!h-

Leider kotüte lhr Sohtt licltt gebotlle \erde . so -lern ernusste,lu lie Konry lie sich nniüelbartochdent AttgriJf itlt schwere feindliche Fe er bset.re,

aul de t Kanplfeld |erbleibefi. Es kotütte ihnldahet urch icht dieEigensachefi. die et e\'en-

t ell bei si.h tru.q. abge-

Es fiag Ih e eitTta)st itlden sch|A'?ftrt L"i.1 seitl.dass lhr Soh |iktot fiitde't Besldn.l nn ltolk.Fiihrcr I Reichd s

höchste O at bfttchte.

Ich eriille Si.! in dufrichti-gent Mit!eliihl: Ihr ge:.A.B. Atutlf Bdn.. Ha pt-

l:

.i

sr:4e§ sur t1c-8,.. l! fud.Ä ü. u !lI.! zclt.e.1!.t».!a..l!d.d@ b.t.rr.!. Zua, l.li h ,4o il.! Ee.! XDry.d..,.t..q!. lch !,ün, g..h t ! r.!! lell€!! ,u d.i ec:,r.r.D t.Flsr, it.r slp '..troftd fl, ,-rM tl.!.äpruffi.m

^trL.lt-!.ld.t kobt. I|t Aolu tl4it neststt.t {e!d.!,.oar.E .r er.r., d. a{-)corrr8d. .l.oiL ue!-ltt!ftar @oh d.!&sr1!t lE .oln.r.a a.t*I. !.u.i abr.t.t., But d.E ]i!arr-t.Id v€ibl.tü.n. 8i kodrln rju dd.! .ucr !.icbt ilt. Ets.r.c!.td1. .r rstl. b.1 rlo! trqti .tg.aoe.n n.!'t.d.!r € lb!.! .ln 1,|o!t ta il.n ro:f,r.rn &1il ..1.r, ilÄr. Ilr6ob! rtl:to! llr! d.! F..i., roD ?ol}r BrE.t uld let.b 4..böohrt. Orf.r br.o4th- tr

se:. l.!. l.tollSart,

12

...r

Page 13: Lisdorfer heimatblatt 6

Mqrio I Jo3ell€i. 3d!wer.r Opfer hnrt Du s€wolll,Doö Her, Dein Wllle q.rö.he I

Zum frommen Andenken.)n uo3ern rn.io!to.lieblcn 5ohn, 8.oder, S$w.'§e... Onkel und Ne{.n

Viktor WeilerGefr. bei elner mot, Anilleric-Einheit

tr opterle bei einem lelndllöen P!.!er.nCrlfi nm3. Aüsurt dur(h el.en Grdnrlvolllrefier, im Al-le. vo6 lB Jöhr€n eeln Leben Iür 3eine Lreben

Er sinq den.elben Weq wl. rsine beld.. Ont.k .lslsb und Vi!r.,. Weilcr- di. ihm rm Welt.krlege vor.u.ilnoen,

ln lierc. 116uer:

Peler Weiler und Frau Marg.oeb.5$mitt (Eltern)E.win Reinerl und Frau Anna9eb Wetler (Söwager u- Sdrwester)Scine Eraider:O.-Gefr, Peter Weller a.Z, Yetw.Gefr. Josef Weiler z. Z. verm.O.-§efr. Hdnt Weiler z. Z. i.FeldeFranz und Hermann Weilerund 6lle Anverw.ndten

Saarlautern 4, Mennlngen und Gerl-fongen. tm Auguit 1944.

a

Der lrouriger Schlussokl in so vielen Fomilien:

Gedenkgottesdienst in der Lisdorfer Kirche.

Ein junges Leben, mit l7 Johren schon zu Ende,

bevor es richiig begonnen hotie- Es bleibt die Erinnerung und ein in Slein gemeisselter Eintrog omEhrenmo ouf dem Lisdorfer Friedhof.

Nochworl der Redoklion:

ln der Hektik der Ereignlsse im.lohre 1944 wurde dosAlter des gefol enen Vikior Wel er ouf der Todeskortefö schlischer Weise mil I8 ongegeben. Totsöchlich worer om 3. August ersi 17 Johre.

Aus heutiser Sicht wirki der Schlußsotz im Kondolenz-schrelben des Vorsesezten von Viktor Weiler on denVoter vom 12. Augusl I944 öußerst mokober. Domolswor es die übliche Floskel in den Todesnochrichien ondie Angehörigen. Ob es den Hinterbliebenen hinsesenTrost brochte, wenn ihnen rnitgeteili wurde, doß derSohn, Bruder oder Voter sein Leben für den ,,Führer"op{erte, muss mehr ols bezweifeli werden. Spd,estensseit den Kömpfen um die Stodi Siolinsrod (Winter1942/43J wor wohl ollen klor, doss Hiller on ollenKriessfronten Menschen sinnlos in den Tod treibt. Für

den Wohnsinn von Hiller und Konsorlen musslen ouchJosef und Viktor Weiler ous Lisdorf mit 22 und I 7 Joh-ren sinnlos sterben.

ln Sologubowko om Ufer des Flusses Mgo bei St.

Pelersburg in Russlond steht seit über 150 lohrendie russisch-orlhodoxe Kirche,,Morio Himmel-fohrt". Wöhrend der Sowjetzeii missbrouchl, in,

Krieg ols deulsches Lozorell genulzl, donoch ver-follen und heute durch dos Wirken des Volks'bundes Deulsche Kriegsgröberf ürsorge(VDK) in olter Prochl wiederer-slonden, isl der Bou ein steinernerZeuge von Gewoli und Krieg,von Gloube und Hoff-nung, von Wiedergul-mochung und Versöh-nu ng. Diese Kirchehoi der VDK zur Er-richtu ng einer Ge-denksiötte für die inRu ss ond umgekom-menen Soldoien vor dem endgültigem Zerfoll ge-retret. ln ihrem Ke lergewölbe erinnern heute die inB.che 1 'r edergeregter 850.000 Norren von .n

Russ ond gefollenen, vermissten und in Gefongen-schofi gesiorbenen deutschen Soldolen on dos

unendliche Leid des Krieges. Diese,,Gesoml-Nomensdokumeniotion Russlond" isl noch nichlbeendei. Sie soll weiler wochsen, bis olle in Russ-

lond umgekommenen deulschen So dolendorin er{osst sind. Neben der kirch-

a ichen Gedenksidite befindel sich- die grösste deulsche Kriegsgröber

stötte, die vom VDK ongelgt und

Die Gedenkstötte Sologubowko

-- ",1 senfLegt *ird'

Ob die Brüder losef ond: Vikior Weiler schon inder Nomensdokumen-

!totion der Kirche Solo-gubowko erfossi sind, istuns nichl bekonnl, eben-so die vielen onderenous Lisdorf stommenden

Soldoten, die in Russlond umgekommen sind. Wirwerden uns bemühen, dies über den VDK zu er-fohren. Es isi vorqesehen, eine Reise noch Solo-gubowko im fernen Russ ond zu unternehmen. (hg)

t3

,t

.T

Page 14: Lisdorfer heimatblatt 6

Wussten Sie schon, doss ...

sich die Gemeinden Lisdor{ und Berus 1823, ob-wohlsie nie eine gemeinsome Bonngrenze hoften,ous Koslengründen zu einem Verwoliungsverbondzusommenschlossen.(t )

1836 Bürgermeister Müller ous Lisdorf, der für dieGemeinden des Vero lungsverbondes zusiöndigwor, die Anlegung eines Pforrweinberges in Berusgenehmigte.(l )

im Moi 1854 Lisdorf und Berus ihre Büro- undVerwoltungseinheit wieder ouflösten.(t )

die Bürgermeislereien Berus, Differten, Lisdorf, lhnund Leidingen im Johre 1900 den Forslschutzver-bond Berus gründelen , der bis 1962 besiond.(t )

im Johre I891 eine Fohrt mit der Bohn noch Trierco. 3 Mork gekosiel hot. Für heutige Verhdltnissewenig. Domols viel Geld.(z)

,l894 eine neue Soorbrücke zwischen Ensdof und

LisdorJ errichtetwurde. Der Kreis irug die Kosien fürden Brückenbou. Doher rührt wohl, doss olle Lis-dorfer diese Brücke vielloch ,,Kreisbrigg" nonnten.Brückenpdchler wor ein Lonsdorfer ous Lisdorf.(z)

im Johre 1635 die Pest in Lisdorf gewület hot.(3)(a)

die Festung Soor ouis ob 1680 ouf Lisdor{er Bonngebouf wurde.(s)

im Johre 1692 die Kopuziner ous ihrem KlosterWollerfongen in dos im Zuge der Erbouung derFeslung Soorlouis neuerrichteie Klostergebdude inLisdorf umgezogen sind.(a)

in Folge der Fronzösischen Revolulion die Kopuzi'ner 1791/92 ihr Klosier in der Lisdor{er Au (seit-her ouch Kopuziner Au genonnl) verlossen mus-sien.(7)(8)(e)

1l )Beri.hr über Be,us voi Peter C Keller

12)Auszls ous Toseblch einer Bouser Foml e, Ph ipp Rupp 197513) M. Tritz, Geschichle der Abtel Wodsossen 5.43614) Leö Gieber: Li5dorf Geschichte ln Dole. und Nomen S.2l15)Arnr F nkeibers, L5do{ S.23

16) Leo Grieber: Lsdorl Geschi.hte ln Dolen lnd Nome. S.23

17)Geörg Bollzer: Hlsloische Notizen über Soorouis S. 12818) Leö Grleber: Lisdo{ Geschichte n Dolen und Nome. s.2819)A..t Finkeibers: L5do4 S 133

Zusommenseslelll von W Noumonn und H. Groß

't4

ttlundartim GlashausAm Freitog, l4 November 2003, 20.00 Uhr, ver-onstohet der Arbeitskreis Mundort und Brouch-tum im Verein lür Heimolkunde Lisdorf e.V un-ter dem Motto,,Mundort im Gloshous" den

V Le.ischlrowwo Mundort- Owend.

lm Gloshous von Blumen Peler in der Kreuz-slroße in Soorlouis-Lisdorf werden bekonnleMundorloutoren ous ihren Werken lesen.

Dobei sein werden u.o Jeonne Müller-Quevy, die1920 in llHopiiol (Spillel) geboren wurde. Sie zöhltsie zu den Großen der Mundorlzunfl. 2003 ist hierihr Buch,,Die vergessene Wejer" erschienen, dosvon Michel Sirey ins Fronzösiche überselzl wurdeund unter dem Titel ,,Les senliers perdus" erschie-nen isl. Gerord Corou, der in Beckingen wohnt,wurde 1948 in Creutzwold geboren. Er isl Lehrerfür Deutsch und Fronzösisch in Merzig. Den Freun-den der mose frönkischen Mundort er ist durch vie-le Veröffentlichungen, u.o. in der Zeiischrifi,,PARAPLE', die der Verein ,,Gou un Griis" inBouzonvi le herousgibi, bekonni. Ursu o Kerber,eine Rodenerin, die heuie rnil ihrer Fomilie in Alrforweiler ebt. Seii 1999 schreibt UrsL.: o Kerber,Johrgong 1952, in Rodener Plott, dos wie dosLe.ischkowwo Plott ein Tei der mose frönkischenMundorl, einer ollen Kultursproche, ist. MorionneFousi, l93l in Lisdorf geboren, wo sie ouch heu-ie noch wohni und wirkt, wird in Le.ischlrowwoMundori erzcihlen wie dott fre.ihio en Le.ischtroffwoo. lhre Erzöhlurger sird m ttlerwelle zu eire^,lfesten und beliebien Besiondleil der Le.ischtrowwoMundorl-Abende geworden.

Weilere Auftritte von Miigliedern des Vereins fürHeimotkunde werden dos Progromm obrunden.Diese Auswohl von Mundouloren und Akieurenstelll eine gelungene Mischung dor, die Gewdhr füreinen vergnüglichen Abend im GLoshous von B u

men Peter bietet. Alle, die die frühere Veronslo iungim Gloshous besucht hoben, woren begeisleri vonder Atmosphöre und dem Ambienle dieses beson-deren Veronsloltungsorles. Eintrittskorten zumPreis von 4,00 . sind ob sofort im Vorverkouf beider Bäckerei Doub, Großslroße 48, Blumen Pe-ter, Kreuzslroße 2 und Texlilhous Müller, Feld-stroße 4'l in Soorlouis-Lisdorf erhölflich.

Werner Noumonn

Page 15: Lisdorfer heimatblatt 6

Wohs hat dcr R0ß[e1g seinen ]lamenflVon Johonn Goergen, Rektor o. D., Lisdorf

Flur- und Distriktsbezeichnungen, die dos Beslim-mungsworl,,Roß" enlholten, sind meist sehr olt. Siesind ouch in unserer Heimot zohlreich onzulreffen,so in der Distrikibezeichnung,,Roßberg". ..Roß"slomml von dern olt-und mitlelhochdeuischen Wort,,ros" = Roß - Goul- fferd. Flurnomen wie Roß"berg - Roßlond - Roßwold - Roßkopf- Roß-gorien und Roßbrücken deuten dorou{ hin, doß essich um ohe Plerdeweiden hondelt. lm Mitteloltelbevor die Weidewirtschoft durch die Stollfüflerungobgelöst wurde, lebten besonders die Pferde dosgonze Johr über ouf ihrem Weideplotz. Viele die-ser Pferde brochen ous und ondere Pferde, die in-Kriegs- und Unruhezeiten herrenlos gewordenworen, geselllen sich zu ihnen und durchslreiflenin Herden die ousgedehnlen Wölder in den Voge-sen,- der Pfolz und der Soor und verwilderten. 5ielebten im Wold und vom Wold, ofi troten sie ingroßen Schoren ouf und richteien Flurschöden on,so doß Treiber und Wildgoulschülzen oufgestelltwerden mußten, um die Pferde in die Wö der zu-rückzukeiben. Sommel-, Tummel- und Weideplötzedieser Wildplerde sind nochgewiesen im Soorlondbei St. Wendel, im Quierschieder Wold und imWorndt. Oft ouch wurden Wildpferde eingefongenund dienien ols Tousch- und Hondelswore.

lm Johre 1227 überwies Gro{ Simon von Soor-brücken den Brüdern des Deutschherrenhousesbei Soorbrücken l0 wilde Plerde mit Hengsi und

Weideberechtigung im Worndt, wie es in der Re'gestensommlung von Jungk unier Nr 283 festge-slellt wird. Die Wildpferde sind donn den Not- undHungeriohren des 30 iöhrigen Krieges zum Op-fer gefollen.

Es konn doher mit großer Wohrscheinlichkeit on-genommen werden, doß der,,Roßberg" eine sehrolle Flurbezeichnung ist, die sich bis heute erhol-ten hol r:nd doß hier einslens Wildpferde oderho bverwildeire Pferde sich ein Stelldichein goben.

Der noch Norden ongrenzende Berg, oul demheute der Hochbehöher der Wosserleilr.:ng slehl,der ffoffenberg, isl ein Distrikt, der dem ieweiligenPforrer von Lisdorf ols Wittum vom Grundherren,dem Kloster Wodgossen zur Nutzung überlossenwurde. Pfoffe wor im Miltelolier die übliche Be-zeichnung für die Geistlichen, ohne doß domit derheutige Sinn des Spottes und der Verunglimpfungverbunden wor.

Bemerkenswerl ist die Totsoche, doß in den Wol-dungen der genonnlen Berge om 1.5.1900 vomPrivotförster Bohn (Villeroy) frühmorgens der lefz-te Wolf im Kreis Soorlouis und in Westdeutschlondobgeschossen wurde.

Abdruck ous der Festschrift ,,100 Johre Berg-monnsverein St. Borboro Lisdorf 1866-i966"

Noch ruf

Wir lrouern um unsere verslorbenen Mitglieder und werden ihnen ein ehrendes Andenkenbewohren.

Fritz Klein

Morio Amonn geb. Welsch

Norbert Recktenwold

Alfred Breininger

Anni Borthel geb. Welsch

r 9.r r.r 928 t 31.05.200321.1't.'.t923 t20.06.200324.03.1934 124.07.200306.1r.'r954 t r 0.08.200301.0r . r93I t r7.08.2003

Verein für Heimotkunde Lisdorf e.V

t5

Page 16: Lisdorfer heimatblatt 6
Page 17: Lisdorfer heimatblatt 6

SR 3-lanilRartie[ei truin laustin lisdorl

einuollertfiolg!Dies wird eindrucksvoll bestcitigt durch die hervor-rogende Bilddokumenlolion von Herbed GermonnouI dieser Seile.

Sie wor wohrlich ein voller Erfolg die Londportieim Gemüseboubelrieb von Erwin Fousi om Sonn-tog,5. Oktober 2003, dem offiziellen Erntedonk-log. Dorüber freulen sich die Fomilie Fousi mit ih-ren zohlreichen Helfern ous dem Freundeskreisund dem Lisdorfer Gesellschofls- und Kornevols-verein (LiGeKo) sowie die Orgonisoloren

- SR 3 Soorlondwelle

- Umweltministerium

- Centrole Morketing-Gesellschoft der deut-schen Agrowirtschoft (CMA)

und noiürlich ouch die vielen Besucher, die oufmehr ols 2000 geschötzl wurden.

lnsgeomt 9 Bouernhöfe beteiligten sich im Soor'lond on dieser Aktion, bei der die Türen der betrei-fenden Betriebe ollen lnleressierten offen stonden.

Sinn und Zweck dieser Londportie, dieses Togesder olfenen Tür om Ernledonkfest, wor eine De-monsirotion der Londwir-'lschofi, ihrer Produkte unddes Londlebens on Ori und Stelle und durch diegonztögige Berichlerslottung des SR 3. Diese De-monslroiion isl bei der Fomilie Foust mit ihren zohl-reichen Helfern und den beleiligten Firmen Molor-lond Germon, Gorlencenier Lehnerl, Blumenhous

,,Florole Werksiotl", Londwirtschofiliche Soziolver-sicherung, Jochum-Biiesmühle, Böckerei Breinin-ger sowie dem ols Moderolor fungierendem Her'bert Germonn bestens gelungen. Doss dies ouchüber SR 3 on einen grossen Zuhörerkris vermiiteltwurde, dofür sorgle in bewöhrter Form SR 3 Re-dokieur Siegfried Lombert mil seinem Teom.

Heiner Groß

17

,

t7

Page 18: Lisdorfer heimatblatt 6

Agnes Groß

Iouristen-Uelein,,[delweiß" lisdorf-Holzmühlc- llür Ginc lune t[isod8 -

Aufnohme von 1927; Silzend v nr.: Morio Klein, Nikolous Groß, Guslov Senzig, Niko ous Klein, Berto SenzigMiner A ois K ein, Pou o Groß, Eduord Senzig, Niko ous Ecker, Anno Pobsi, lohonn Ecker, Leno Senzig, Peter GroßOben: Wi I Klein, lohonn Ney, Phiipp Groß, Nikolous Tholey, Ambrosius Klein.

lm Zeiiroum zwischen den beiden Welikriegen(1918 - 1939) gob es im Lisdor{er Ortsieil Holz-müh e vie e Kinder und lugendliche. Fosi olle ge-hörten den verschiedenen L sdo'{er Vereinen or,diF meislFr iungen Mön']er woren ir Mönnerge.songverein 1 859 Lisdorf engogiert. lm )ahre 1927gründeten einige junge Ho zmühler und Holz-mühlerinnen einen Verein. der zunöchsl nur ousEinheimischen von der Holzmühle bestond, undzwor den Tourisien-Verein,,Edelweiß" Holzmühle.Der Zweck des Vereins beslond in der Förderungvon Geselligkeit, Komerodschofl , Zusommengehö-rigkeit und gerreinsomen Unlernehmungen, wieAusflüge, Fol'rter, Worderurgen, Diskuss ons-und Skotobende, Tonzveronsloltungen und Bö11e.

Die Vereinsokiivilöten wurden in der GostwirischofiKlein (spöier Dorfkrug) ouf der Ho zmühle durch-geführ1. Do dort kein größerer Roum oder Soolvorhonden wor, wurden die Tonzveronslollungenund Bölle des Vereins in der Gostwirtschoft NeueWelt, domols noch dem Nomen des lnhobers ouchLokol Bilz genonnt, durchgeführt. So führte derVerein om Sonntog, dem 10.9.1933 dorf einen

t8

Touristen-Vereln,,EdelweiB'iHolzmühle,

Am Sonntag' d.ln tO, e. t!!:l

Neue Weltv.ürsrllr.n wi. lE Loklle Bllz

Blumenball4 d.h eir Si. hi..mll h.dl. .ln-l.d.n. Baghn a t hr. ErElligl.Pllisc in C.fätk.n. 12t1Haust.pelle EIIz.

De. Vorsland.

Blumenboll durch, für den durch eine Anz-.ige inder Soor-Zeiiung vom 9.9.1933 geworben wurde.

Dem Tourisien'Verein ,,Edelweiß" Ho zmüh e ge-hörlen in seiner Blütezeit, dos woren die Johre1930 bis 1935, weit mehr ols die ouf vorsiehen-dem Foto obgebildelen 5 iungen Domen und l3iungen Mönner on. Die obgebildeten Personen,zwischen 1900 und 1915 geboren, sind inzwi-schen ol e verstorben. Es honde le sich um mehrere

$§E&ht,r)iüI p 7-',l

Page 19: Lisdorfer heimatblatt 6

Geschwister; so woren Morio, Alois, Willi und Am-brosius Klein Geschwisler, ebenso Berto, Leno, Gu-siov und Eduord Senzig sowie Johonn und Niko-lous Ecker und Philipp und Nikolous Groß. Niko-lous Tholey isi der einzige Nichtholzmühler oufdem Bild. Er siommte ous Frouloulern und wor derspölere Schwoger von Alois Klein Von den obge-bildeten iungen Mönnern sind Gustov Senzig undWilli Klein im 2. Weltkrieg ge{ollen.

9 Johre noch seiner Gründung der Verein bereitsom Ende. Bis zum Kriegsousbruch 1939 irof monsich zwor immer noch im siillen, doch donn komdurch die Einberufung der meislen mönnlichenMitglieder zum Kriegsdienst und die Evokuierungnoch Thüringen endgültig dos Aus für den Touri-sten-Verein,,Edelweiß" Lisdorf-Holzmühle. Nochdem Krieg hotle mon ondere Sorgen ols sich umdie Reoktivierung des Vereins zu kümmern, zumol

Aufnohme von 1931;Vornevnr.: PhilippGroß,w iKlein, Johonn Theobold Hinlen: Ambrosius Klein, JohonnNey, Heinrich Groß, Stonis ous K ein, Nlko ous Groß, lohonn Ecker, Georg Groß, Peier Ecker, Peter Groß.

Auf diesem Bild sind I2 mönnliche Mitqlieder desTouristen-Vereins,,Edelweiß" Holzmühle obgebi -

det, die gleichzeitig okiive Sönger des Gesongvereins Lisdorf woren.

Von den hier Abgebildeten kehrien Peler Ecker,

Heinrich Groß, Willi Klein und Johonn Theoboldnicht mehr ous dem Krieg gegen Rußlond zurück.

Noch der Rückgliederung des Soorgebieles in dosDeutsche Reich om l Mörz 1935 wurde dos Ver-

einsleben in dem noch jungen Touristen-Vereinstork eingeschrönk1. Aufgrund des von den Notio-nolsoziolislen erlossenen Gleichscholtungsgesefzeswurde der Verein 1936 zwongsweise in verschie-dene NS-Orgonisolionen überführt. So wor bereits

eine gonze Reihe der Mitglieder nicht mehr ousdem Krieg heimgekehrl woren. Die übrigen woreno;rc.r der ve.lorenen K.,eg und dos NS-Regime so

demotiviert und ouch durch Fomilie, Beruf undWiederoulbor.r so beonsprucht, doß bei ihnen we-der Lust noch Zeil vorhonden wor, dos vormoligeVere.nsleben wieder oufblül'eT zu losser.

Dem Tourisien-Verein Holzmühle wor nur eine kurze Episode beschieden. Hdtte es dos NS-Regimeund den verteufellen Krieg nicht gegeben, so könn-le der Verein noch heule bestehen r.rnd hötle viel-leicht im vergongenen Johr sein 75-iöhriges.lubi-löum gefeiert. So ist ober seine kurze Exislenz heuieGeschichte.

19

Page 20: Lisdorfer heimatblatt 6

Günier Mong, Archivor des Vereins für Heimolkun-de Lisdor{ e.V und Miig ied des Redoktionsteomsdieser Zeilschrift, hol ous seinen umfongreichenUnlerloger folgerde zwei Veröffentlichungen i'lder Soor Zeitung ous dem Johre I894 zum Ab-druck in dieser Ausgobe des Lisdorfer Heimot-b otles herousgesuc rt. Es ho'rdelt s ch Lm einelondrdtliche Bekonnimochung vom 23.7.1 89 4

über die Verpochtung der Erhebung des Brücken-geldes ouf der im seLben Johr erboulen Soorbrückezwischen Lisdorf und Ensdorf. Die Benutzung die-ser Kreisbrücke wor olso kostenpflichiig.

Der zweile Abdruck vom 14.7.1894 unter,,Provinzelles und Vermischies" würde heute dieTierschüizer ouf den Plon rufen.

lnteressames und Amüsamcs aus unsercm Archi[

grooi*gelles t ta! permiflQtes.O 8i6borf, l{,"$uti. Aiel $eilerleit erregt geqenbärtig

ln uu[crer Qrmeinbe folgenbe bu{[täbfi{ E0Dre 6e16t6re.Gin lirfiger Ginmo!ner, ber ft.t6 ber' pfif[i0fte D0n 0llcn [elnlolü, Dottc .tn* benne mit 13 Siiütci(, für bcren SobI er fefrbr[orgt tDor. ,6äufi0 brfiqligte et bie Sinberltuie ber grfirbcr,ter 646öpfe, rm ro6Auferen, ob lie oüü I00 otte ftügseieien. Sie[er §oge nun begob er fi4 DlolgenB fxüb

-Au

feincn Steblingen unb m.lntc, bo! bie genne ilren ßteincnniüi gerug Eörrne 3ufü!re. lBco lft bo 3u nrc{en ?

bodte e!. OoS bolb qott. ber gdtouüerger eg gefunben, flug6nobm er ben §orb, in Del4fm bie ltyler{cn gebeltet oorcn,unb bloÖte iln auf ben bereit6 ongcgeiölen Dien. ,,O00 rDirb

l{on l,etfrn," tröihfte cr li{ unb IirB fi@ bann bcn Sofiee gut[{medcn. Oo@ o IBeb ! 2lto equrüdleqrtr,. roorrn 0[e ineISicblingc lnfolge bcr Qi6c ctcnbigtl{ um6 .8sben grfomm€n.

Eefonrüurodlung.Uir

iit ouf bic Ooucr oon 5 $olltctl unb ärucr oom 18. ttuguit18t,4 bi6 Eütn 1?. 2[u6ttft lB99 3u uerpo$tcn.

Eic Ecbingungen Iönrer oul bcm lonbrotlBomte licrielbitcirgclcben, oud) gcgcn Gritottung Dou 1 l)iorf bc;ogcn tocroen.

SctfStofi<nc Dfkrten firrb bic 6urn

Dlontog,'[cti.0. llugult [. $., Eonrrittog6 10'l tf[11,

on bcn tlntcrseiSnetcn pottofrci eirr6ufcnbetr.

6oorloui6, bcrr 23.,$uli 1894.

Ocr §önigliSc Sorrbtot!,14,57 Eelfferich.

Cücbung !m Erüfim0clbru nff Drr Sonthrüfrr ltui'f{m }rn Oilldloftrn firtru{ untr ünltrorf

im $reife goct[ouis

20

Page 21: Lisdorfer heimatblatt 6

Aul Mission in lleutschlandSteylH Missionar B0[c]I0 Alda als l(ailan in 1isd0fi und Saarlouis

Seit Mitte August 2003 ist der von den Philippinensiommende Sleyler Missionor Robedo Aldo o s Ko-plon in den Pforreien Soorlouis-St. Ludwig und Lis-

dorf tölig. Seither wohni er im Lisdorfer fforrhous.Hier in Kürze sein,,Sleckbrief":18.8.1969: Geboren in Cebu Cily, PhilippinenFeb. 1986: Abitur ln Cebu CityMoi 1986: Einiria ins Bischofl. Priesterseminor in Moniolur: la87: Besi, ^ des oh o.opl- Fsiud )n.Moi 1990: Elnlrilt in die SVD ]n Cebu CityMörz 1994: Dip om in Philosophie in Monilo,luni 1994: Postulor, Toso),toy Citn Philippinenluni 1995: Noviliol, Coopon Ciiy, lnse Mindoro,

Phiippinen2.6.1996: Erstprofess in Quezon, Philippinen1996- I 997:Srudlum der Theolosie in Tosoyioy City,28.3.1997, Ankunft in Ösierreich4.-8.I997: Deutschkurs ln WienI 997 2000:Forlselzung Theologiesiudium in

St.Gobriel,^/Vien

.lull 2000: Mlsslonsbeslimnrung für die SüddeutscheProvinz der Steyler

29.9. 2000: Ewige Profess o s Sleyler Missionor, Sl. Go-briel/wien

2000'2001rArbelt in der Jugendposlorol der SieylerMissionore in Osierreich

7001 Moq slFr - ThFologie in Os er e,chI 5.5.2001 : Ersrer Besuch im Soor ond1.9 2001: Übersied Lrng noch Deulschiond2001 2002:Postorolproklikum in Leboch-Londsweiler

Fo scheid

I4.I2.2002:Diokonenweihe im Trierer Dom2003: DiokonolsproktikuminLeboch1.6.2003: Priesterweihe in St. Ausustin bei BonnAb I 6.8.2003: Kopion in Soor ouis und Lisdorf

den Philippinen siork vertreten. Sie konn, wie im Fo levon Roberto Aldo geschehen, inzwischen Missionorenoch Europo enisenden. Vor einigen Wochen wurdeder Gründer der SVD, Arnold Jonssen, vom Popst hei-iq sesprochen. Roberto Aldo wor wie vieie ondere

Sieyler Missionore, bei dieser großen Feier in Rom zu-gegen. Zum Steyler Missionswerk gehören welh{eit in-zwischen über I0.000 Missionore und Schwesiern.Roberio Aldo, dessen Wunsch es wor, ols Missionornoch Chino zu gehen und der desholb Chinesischge erni hol, wurde erst 1997 mil der Froge konfroniied,ols Missionor in den deulschsprochigen Roum zu ge-hen. Ersi donoch hot er Deutsch selernt, wos er heuievorzüg ich beherrscht. Wesen seiner notürlichen Herz-lichkeit hol er bereils vie e Freunde in Soorlouis und

Heiner Groß

Roberto Ado bei selner Primiz

Die Heimot von Robe.lo A do, die Philippinen, sind doseinzigste Lond im osiotischen Roum dessen Bevöl-keruns (co. 50 Mill.) überwiegend römisch kotholischist. Dos rührt ous der Zeit ols dos phi ippinische lnse -reich, zu dem nrehr o s 7000 lnseln gehören, von denSponiern kolonolisiert wurde. Von I521 bis 1898 ge-hörte es zu Soo-lie- . donoc- t onen oie oh pp re- zuden UsA: wohrend oes 2 Weltk,ipoes worer se vorden Joponern besetzt und erlongien 1946 die Unob-höngigkeii. Seither ist dos Togoiog, der Diolekt der Be-wohner der lnseln Luzon und Mindoro, Stootssproche.Vlele Filippinos sprechen ouch Sponisch und Eng isch.Houptstodt ist die Millionenslodl Monilo mit dem nord-ös-lcL selege-e- Ouezor C ty. Die O.de-sseme:n-schoft der Steyler Missionore, deren offizieller Nomeloulet:"Societos Verbi Divini", obgekürzr SVD, zudeutsch:" Gese lschofl des götllichen Wortes", ist ouf

21

Page 22: Lisdorfer heimatblatt 6

lisdorler Heimatlundler auf Sudienlahil nach UeilunAm I7. Moi 2003 fuhren wir mil einem gut besetz-len Bus durchs benochborte Lothringen noch Ver-dun on die Moos. Vormillogs besuchien wir dieSchlochtfelder des ersten Weltkriegs om Stodtrondvon Verdun, nochmittogs führie uns ein Rundgongzur Zitodelle von Voubon und zu den Boudenkmö-lern der früheren deutschen Reichslodt, die seit1648 zu Fronkreich gehört.

Die gut erholienen Boudenkmäler ous der longenStodtgeschichte mochten Eindruck ouf uns, mehrjedoch die bedrückenden Zeugnisse der deulsch-fronzösischen Vergongenheil vor fosi 90 Johren-Eine eindringliche Dokumentolion des Kriegsge-schehens lieferl dos Kriegsmuseum, dos on derStelle stehi, wo sich früher der Bohnhof des Dor-fes Fleury befond. Neun Dö er in diesem Roumworen völlig zersiörl und wurden von den Bewoh-nern nichi mehr besiedelt. Die Noiur hoi sich imLoufe der Zeii die vergiflete Erde wieder zurücker-obert. Dos Museum zeigl Erinnerungsslücke onden neun Monole douernden Kompf im Johrel9l6: Alte Wo+fen oller Art, Feldküchen, Fohrzeu-ge, Uniformen und Alltogsgegenstände der Soldo-ten, nochgestellte Schützengröben, sowie Bilderder Houpiokfeure des Gemetzels. Ein Film demon-striert eindringlich die Leiden der Soldoten on derFront und in den Lozoretien. Zuletzi woren olle Op-fer ouf deulscher Seite vergeblich, denn im HerbstI9l6 eroberten lronzösische Truppen die blut-getränkte Erde und einen Teil des Feslungsgürielswieder zurück.

Wir betreten die Ruinen des Forls Dououmonl. DieSpuren von Aberlousenden von Gronoieinschlögenverwondelien dos Gelönde in eine Mondlondschoftund sind noch 85 Johre spöier zu erkennen. lm Fe-bruor l9l6 nohm deutsche lnfonterie noch fünfTogen Kompf mit einem Überroschr.rngsongriff dosForl ein und mon richlete dorl einen zenlrolen Ge-

22

Horold Weiler

fechisslond und Truppenunterkünfie ein. Forlonwor dos Forl Zielpunkt von {ronzösischen Geschos-sen o!ler Art und Koliber.

Die Soldolen im lnnern lebten unter unsöglichenBedingungen: lnnen keine Fliesstoileäen und keinWosser und zum Schulz vor Gos wor die Festunglufidicht obgeschlossen. Überoll louerte der Tod.

Deuischer Soldoten{riedhof in der Festung, slum-mer Zeuge einer vergongenen Kotostrophe. Einlnferno durch explodierende Munition lölete omMorgen des 8. Moi 'l91 6 co. 900 deutsche Soldo-len ous Brondenburg. Ein Teil konnte geborgenund ousserholb bestolret werden, 679 Tote wurden

iedoch wegen der ondouernden Ge{echle in einerobseiligen Kosemolle zusommengelegl und derStollen donn zugemouert. Der Ort ist heute eineGedenkstöite für Soldoten oller Lönder und inregel'nössigen Abstönden werden hier Krönze nie-dergelegl. Die im Folo links neben dem Kreuz ob-gebildeten stommen von Bundeswehrsoldolen undder Kronz rechis neben dem Kreuz von Soldoleneines fronzösischen Ponzeregimenles.

ln der Slodt isl der Krieg noch immer ollgegenwörtig -rechts dos Denkmol lür die Soldoten der om Krieg be-teiligien Woffen gottungen.

q:a

t'!u

Page 23: Lisdorfer heimatblatt 6

lm lristen Regenhimmel: dos Beinhousvon Dououmonl; es stelh ein liegen-des Schwert dor und der Turm eineGronoie. ln den Gruften ruhen dieGebeine von co. 130-000 nicht iden-lifizierten deulschen und fronzösischenSoldoien; insgesomi verloren co.800.000 Soldoten ihr Leben.

Der Bou enlond noch Ende des erslenWeltkriegs ouf lnitiotive des Bischofsvon Verdun. Die Nomen oller Spendersind ouf der Aussenseile verewigl, dor-unler ouch dos Woppen des Soorge-bietes (oben links) ous der Völker-bundszeit (1920' i 935)

Dos olle Stodnor, die ,,Pode Choussee"

Ein Teil der Lisdorfer Reisegruppe om Eingong zumBeinhous von Dououmonf. Dovor erskeckl sich dergrosse Notionolfriedhof für f ronzösische Soldotenous dem Mutlerlond r.:nd den Kolonien; christlicheKreuze, Dovidsterne und ouch moslemische No-menssdulen, noch Mekko ousgerichtet. Auf derrPloiz vor dem Friedhof erinnert eine Gedenktofelon die Versöhnungsfeier zwischen Fronsois Mitie,rond und Helmut Kohl im September 1984.

Siegesdenkmolln der Fussgöngerzone, es ist beriielt mii,On ne posse pos" (Hier komnri niemond vorbei).

,,Nirgends sonst ouf der Welt konn der Wohnsinn des Krieges so de-monstriert werden wie hier in Verdun, wo mehr ols 800.000 jungeDeutsche und Fronzosen einen sinnlosen Tod storben und dos heu-te glücklicherweise die meistbesuchte Friedensstöite der Welt ist."

L

It

23

ft

'i i'

!il:,'l . 1

:ti+J}

T

Page 24: Lisdorfer heimatblatt 6

Heiner Groß

Adolf Groß I 900-1969

Adolf Groß wurde 1900 o s vierles Kind der Lond-und Gosiwirtsfomilie Peter Groß und Anno geb.Breininger in ,,Breydosch Wirlschofl" in derMochesstroße in Lisdor{ geboren. Sein Voler stom-mle von der Holzmühle und hotle noch mehrerenJohren Dienst bei der koiserlichen Gorde in Berlinl89l die zweitöltesle Tochter von Josef Breiningerund Anno Morio geb. Morguet geheirotei. AlsAdolf geboren wurde hotte er noch drel Geschwi-ster: Anno (8), Köthchen (7) und Peter (5). Er worols iüngsles Kind bold der Liebling der Fomilie,besonders von Opo Josef. Die Großmuller worbereits I 895 verslorben.

Kr-:rz bevor Adolf I906 eingeschult wurde, ist se;-ne Mutler noch der Geburt des Sohnes Heinrich imAlter von 42 Johren verstorben. lm Johre I910 isisein Opo losef Breininger und 1912 sein Voter Pe-

ter Groß im Alter von 48 Johren verstorben. SeineHolzmühler Großeltern woren bereiß früher verslor-ben. lm Johre I 913 konnten die Vollwoisen Anno(21), Köthchen (20), Peter (18), Adolf (13) undHeinrich (7) ihr großes elterliches Anwesen nichlmehr fortführen. Ein Bruder der Mufter, PeterBreininger und seine Frou Anno geb. Amonn, über-nohmen es. Die o!s fünf Vollwoisen bestehendeFomile Groß Breininger ist donn ouseinonderge-brochen. Anno und Köthchen, die zuvor om Lyze-um Soorlouis die Reifeprüfung obgelegl hotlen,f'ücl-teten mittellos noch Wiesboden, wo sie eine

24

le[ens[ilder lisdorfe] Bürucll. den 7o-iqer Johren hobe ich in ,,Lisdorf oktlell", der lnfoschrifi der CDU Llsdorl,ouch neimotkundliche Themen behondell. Unler der Übe.s(l.,,fr ,,Lebe^soilde, l,sdo,-fer Bürse{ hobe ich Pe.sonen und Persönlichkeilen ous de. Orlsseschichte sew.jrdi91.Diese Beilröge, gonz u.d 90r unpo ilisch, wu.den milg.oßem lnleresse aufge.ommen.Bei der ALJSwoh der beireffenden Personen spiete {ür mlch deren poliiischer Siondodkeine Rolle. Unler den Gewürdigten woren sowohl enreme Soziolisien ols ouch Nolio-nolso,iolisten, obwohl meine politische Eioslellong dovon meileDweit entfernt isl.

Bei der Beschöftisung mit der Geschlchie muss unbefonsen, nelirol und krliischvorseseonsen werden, sonst seht die GloLJbwürdlgkeil verloren. Dos so I olch geltenbei den weiteren

"Lebensbilder Lisdorfer 8ürser", nunmehr io diesem 8lon. lch mö<h'

le bekon.te oder ouch inrwis.hen in Vergessenheit gerolene Peßönlichkeilen ous un-serer O sgeschlchre voGrellen, die 1n Lisdorf geboren oder hier l.jtis sewesen sind. Z,J

diesem Krel, zijhle ich lene Mönner und Frouen !nseres Odes, die elne übereg ono-le Beko.ntheit erlo.gt hoben, sich sroße Verdiensle in und für Lisdorf eMorben ho,ben oder deren Lebensweg von oussergewöhnlichen Umstönden beslimmt wor

Die Relhenfo se, ln de. die Personen vorsesieli werden, isi willkür ich und stelh obso-ui keine Rongfolse dor

Do ich schon endo ,,20 Größen ous un*rer Orlrseschichle" vorlohren on onderer Slellevorgestelli hobe, beginne ich dlese Serie mll einer mir peßöir ich sehr vertrouien Peßon,einen nreiner Onkels vöterLicherseits, der I920 Lisdorfols Vollwoire ver osren hot und I969in Dorlmund ols slodlbekonnie und h@housgezeichneie Peßönl;chkeit verstorben isi.

Kronkenpflegeschule besuchten. Zum beobsichtig-tem Studium fehlte ietzi dos Geld. Pefer, der inzwi-schen in der Meizgerei Kneip in Lisdorf obgeschlos-sen hotte, ging ols Hondwerksbursche oufWonder-schofl ins Rheinlond. Adolf (13) und Heinrich (7)

wurden im Eliernhous des Voters ouf der Holzmühlevon Onkel Adom Groß und Anno geb. Morguetou{genommen, die selbst keine Kinder hotten.

Noch der Volksschule in Lisdo#, wo sein OnkelEmil Pohl inzwischen Konreklor wor, mochte Adolfim Bouser Werk eine Lehre ols Schlosser und Dre-her. lm Johre 1920 ist er mil seiner SchwesterAnno, die wöhrend des l. Weltkrieges den Lisdor-fer Koufmonn Adolf Lonsdorfer geheirotei holle,noch Dortmund verzogen. Dort erhof+ten sie sichbessere beruf liche Perspektiven. Unmittelbor nochder Ankunft in Dorimund fond Adolf Groß dortArbeit bei der Hüttenwerke Hoesch AG, wo er biszu seiner Pensionierung im Alter von 65 Johrenbeschöfligt wor. ln diesem großen Unlernehmen,dos zeilweise mehr ols 60.000 Personen beschöf-tigte, hot er sich vom Hondwerker bis zum Direk-tor hochgeorbeitei. Zunöchst legte er die Meister-prülung ob und wurde donn ols Meisler und we-nige Johre spöter ols Obermeisier eingesetzl. Wöh-rend der Nozizeit musste er stöndig mit seiner Ent-

lossung rechnen, do er bekennender Gegner desSyslems wor. Noch dem Krieg wurde er zum Ober-werkmeister beförderi r.:nd 1954 zum Sicherheits-

dI

Page 25: Lisdorfer heimatblatt 6

beouflroglen der Werkleitung für den gesomtenBereich des Hoesch-Konzerns im Ronge eines Di-reklors mil vielen Mitorbeitern und einem Dienst-wogen mil Chouffeur.

Verheirotet wor Adolf Groß mil einer Dortmunde,rin, die 1965 verstorb. Eigene Kinder hotten sienicht, ollerdings eine Adoptivtochier.

Neben dem Beruf golt dos lnleresse von AdolfGroß besonders den Problemen der Arbeilerschoftim Ruhrpoll und der Politik. Er erlebte in Dortmundhoulnoh die großen soziolen Misssiönde und Pro-bleme und fühlle sich berufen. mitzuhelfen diesezu lindern. Bereits Milie der 20-iger Johre en-gongierle er sich zu diesem Zweck in Vereinen,Verbönden und Gewerkschoft. Als wortgewondterVerfechler der lnleressen der nolleidenden Bevö1,kerungsschichten und der Arbeiierschofi geriel ernoch der Mochlergreifung der Nozis schnell mitdiesen in Konflikt. Wegen seiner offen bekundetenAbneigr-:ng zum Nozi-Regime wurde er mehrfochvon der Gestopo (Geheime Sloolspolizei) verhof-fet. Doch lrot/ persönlicher und beruflicher Repres,solien blieb er bis Kriegsende ein engogierter Geg-ner der Nozis,

Noch dem Krieg widmeteAdolf Groß seine gesom,te Freizeil dem Wiederoufbou im stork zerstörtenDodmund, zunöchsl ols porleiloser Abgeordneierim Rot der Siodt. Noch kurzer Orienlierunqsphosezwischen CDU und SPD, ist er donn der SPD beigetreien. Bei ollen Kommunolwohlen wurde er je-weils im Wohlkreis Eving mit einer Zweidrittelmehr-heit in den Rot der Stodt Dortmund gewöhlt, demer bis zu seinem Tode im Johre I969 ongehörle.

Von der Stodt Dortmund wurde er 1962 mii demEhrenring ousgezeichnt; dos Lond NordrheinWestfolen zeichnete ihn mii dem Verdienstordenous und der Bundesprösident verlieh ihm dos Bun,desverdienslkreuz. Anlösslich seiner Beerdigung

ln eigener Soche!Viele der onnöhernd 600 Mitslieder des Vereins für Heimolkunde Lisdorf e.V, die uns zum Bonkeinzus ihres Milsliedsbeilroges ermöchligl hoben, wunderlen sich, doss seit He.bst 2001 kein Eeitrog mehr eingezogen wurde, Monche hobendesholb trotz Teilnohme om bequemen Eonkeinzussverfohren ihren Bdtrog ouf eines unserer Vereinskonten übeeiesen.Vor kuEem erst konnten wir den Beitrog fü r 2002 einziehen. Die Grü nde wo ren durch den Wechsel m Schoizmeistero mtund d,e erlorderiche Altuolisierung der Unterogen (8erücksichligung der veßiorbenen, ousgeschiedene und neuenM,rsl,ederl und der Anderunsen (Bonk, Bu, Kto.Nr.) einschließlich der Umstelluns oul Euro und schließlich die Korrektr]ren und Neuou{nohmen im EDV Er{ossungssystem bedingt. Bei den vielen Mitgliedern im Verein mocht derBeitrdgseinzug doch eine Menge Arbeii. Zur Erleichleruns dieser Arbe;t könnien die Mitslieder, bei dellen sich dieAnschrift oder Bonkverbindung gednderl hol, uns diese Anderung mineilen.Die Beiiröge für 2003 und 2004 werden wir voroussichilich zu Eeginn und gegen Ende des Johres 2004 einziehen.Donn sind wir wieder im üblichen Rhylhmus. Für dos Abonnement des Heimotblores werden wn die Gebühren innochster Zeil erheben. Mitglieder erhollen es koslenlos zugesieli. Es lohnl sich o so Miiglied zu werden.

lhr Verein für Heimolkunde Lisdorf e.V

ouf dem Bezirksfriedhof Dortmund Kemming-housen würdigten der Regierungsprdsident, derOberbürgermeisier, der Oberstodtdirektor, dieFroklionsvorsilzenden oller im Rol verlretenen Por-

teien und der Vorstondsvorsilzende des Hoesch-Konzerns ihn ols herousrogenden Menschen, dersich zeil seines Lebens für seine Milmenschen unddie Gemeinschoft eingesetzt hobe. Die Westfdli-sche Rundschou widmete Adolf Groß einen größe-ren Nochruf. Sie würdigte ihn ols große Persönlich-keit, die sich mit Sochkunde, Weiisichl und Un-eigennützigkeit für die Belonge der Bürgerschofteingesetzt hobe. Er hobe im Rot die Meinung derpolilisch Andersdenkenden slels geochlel und seiimmer beslrebi gewesen, einen Ausgleich der verschiedenen lnleressen herbeizuführen. So hobeouch ich meinen Onkel kennen und schötzen ge-lernf. Obwohl er ols geslondener Sozioldemokrotwussle, doss ich bereits ols 17 jöhriger im JohreI955 in Lisdorf der Jungen Union beigetreten bin,förderte er mich in meinem politischem Engoge,ment und ols Student. Wdhrend rreiner Studienzeitwor ich regelmößig bei ihm in Dortmund zu Gost.Sein Vorhoben, seinen Heimotori Lisdorf noch ein-mol in Ruhe wöhrend 2 bis 3 Wochen zr-: erleben,konnle er leider nichl mehr verwirklichen. Wie sei-ne Frou 1965 so isi ouch er 1969 einem Lungen-krebsleiden erlegen.

Obwohl Adolf Groß erst 69 Johre olt or ols er ge-slorben isl, so hol er dennoch seine beiden Brüdersowie seine Schwester Anno um lohrzehle überebt. Peler Groß isl l9l7 ols 2l-iöhriger'ml.Weltkrieg gefollen. Heinrich Groß ist 1945 ols39 iöhriger in einem russischen Krieggefongen-loger in Sibirien verhungert und seine SchwesterAnno Lonsdorfer geb. Groß, mit der er 1920 nochDorlmund gegongen ist, ist wenige Johre donochim Kindbett verstorben. Lediglich seine SchweslerKöthchen überlebte ihn und ist 1986 in Berlin imAlier von 93 lohren verslorben.

25

Page 26: Lisdorfer heimatblatt 6

tine üagisGhe und amüsante Radspoltgescnicnle aus lisdoilDer Rodsport ist mir seit meiner Kindheii ons Herz ge-wochsen. Heule betreibe ich ihn wenkompfmößig nurnoch gelegentlich ols Seniorenfohrer, ober regelmö-ßig ols Freizeitfohrer. Als Vorsfondsmitglied des Ver-eins für Heimotkunde Lisdorf und ols Leiter des Ar,beilskre;ses,,Sportgeschichte" sowie ols Milorbeilerdes Lisdorler Heimoiblottes beschöftige ich mich in-lensiv mil der Geschichle des Rodsports im Soorlsnd,in Soorlouis und speziell ouch in tisdorf.

lm.Johre 1949 wurde von tisdorfer Rodspo#reundenwöhrend der Lisdorfer Kirmes om ersten Augusi-sonnlog eio Rodrennen ols,,Großer Preis von Lisdorf"durchgeführl. An diesem Rennen hoben nicht nurRennfohrer teilgenommen, sondern ouch Sporller ousonderen Disziplinen. Auch Jugendliche woren zu die-sem Rennen zugelossen und gingen on den Stort. Soder 14-jöhrige Gerd Wogner ous Lisdorf, dessen El-tern domols in der Großstroße wohnlen LJnd einGipsergeschöfi betrieben. Als die Wogners im Fohr-rodgeschöft Leinen in der Lisdorfer Stroße in SoorlouisGipserorbeiten durchführlen, ging für Gerd Wognerein longgehegler Wunsch in Erfü11ung. Sein Voterkoufte ihm bei Leioen ein Rennrod. Von nun on lroi-nierte er slöndig und beleiligte sich ols Jugendfohrerouch on Rodrennen mit stets guien Plozierungen. FürGerd Wogner nohm dos Rennen im heimischen Lis-

dorf einen trogischen Ausgong.

Alle Teilnehmer storteten in einer Klosse, wobei dieJugendfohrer wie Gerd eine Zeiivorgobe erhie ten.Storl und Ziel wor der heule neugestoltete Dorfplotzin der Großstroße. ln der Großstroße stonden riesi-ge Mengen von Zuschouern. Leider nohm die Veron-stoltung ein iöhes Ende o s sich in der HolzmühlerStroße ein Unfoll ereignete.

Gerd Wogner wurde durch dos Begleitfohrzeug, dosvon dem Weinhöndler Rudolf Quirin gesieuert wurdeongefohren und überrollt. Die Ursoche für diesen Un-foll konnte ollerdings nie ermitlell werden. Jedenfollswor der Fohrer des Fohfleuges in der Sicht behindert,do links ouf dem KotflügeL Johonn Schmitl, genonnlAule, mit der roten Fohne soß. Auch olle onderen Sitz-gelegenheilen im und ouf dem Fohrzeug woren be-legl. Gerd musste soforl im Kronkenhous behondeliwerden und ein ldngerer Kronkenhousoufentholt wordie Folge des Unfolls.

Do dieses Rennen nicht genehmigt wor und ouchnoch Schodensersoizonsprüche geslelllwurden, komes zu einem Prozeß vor dem Amlsqericht Soorlouis.Den Vorsilz bei dem Verfohren hone Richler Fin6 ousder Gefdngnissiroße in Soorlouis. ln dem Verfohren

26

Josef Rupp

sollte feslgeslellt werden, wer der Veronsioller undwer der Leiler des Rennens wor. Viele l"isdorfer Bür-ger, die bei diesem Rennen in Erscheinung gelrelenworen, woren ols Zeugen geloden. Zum Gerichlsler-min erschien oußer den Zeugen eine sioi'lliche Anzohlvon ,,Schlochtenbummlern". Jeder wol le miterleben,wie dieser Prozess ousgehen würde.

Auf die Frogen on die Zeugen, wer dos Rennen ge-slorlel holle, wurden widersprüchliche Nomen zu Pro-toko I gegeben. U.o. wurden genonnli Johonn Ernsi(Jo le), Johonn Schmitr (Aule), weiler wurden genonniJohonn Trockle (Fros),Sepp Breininger und HonsLonsdorfer Die Nomen Jolle und Aule wurden mehr-foch genonnt und ou(h von den Zuschouerbönkenwurden diese öflers gerufen.

Die Verhondlung gerietfost oußer Konlrolle ols mehr-mols Gelöchier o!sbroch. Schließlich meinle RichierFin6, wenn dieses Gelöchter und Gegröle nicht unter-bleibe, würde er gesolzene Ordnungsskofen erlossenund oußerdem werde er den Sool röumen lossen. Jetzlkehrte im Gerichtssool wieder Ruhe ein und d;e Ver-

hondlung nohm ihren Fortgong. Leizllich me dete sich

ein weiterer Zeuge, der behoupiefe, erwisse, doss derJokob Schreiner der Orgonisoior gewesen se;. DieserAussoge schlossen sich donn ouch die onderen Zeu-gen on. Als ruchter Fin6 donn verkündete, wenn HerrSchreiner onwesend sei, möge er bitte vorlrelen, wennnichi, würde dieser zur nöchsten Sitzung geloden,ste Lte sich im Gerichtssoo ollgemeine Heiierkeil ein.Dorüber wor Richter Fin6 verärgert, wollie ober denGrund fUr den Heiterkeitsousbruch erfohren. Es wur-de ihm erklart, doss der Jokob Schreiner zur Zeil ouf,.Leich" liege und die Beerdigung onslünde.

Dos Gericht broch doroulhin die Verhondlung ob undverlogte sich ouf !nbesiimmie Zeii. Es hoi donn spö-ter nie mehr eine weilere Verhondlung sioligefunden.Wer der pfi{fige Zeuge wor, durch dessen Behouplungdie ollgemeine Heiierkeit ousgelösl und die Gerichis-verhond ung schließlich obgebrochen wurde, lsi mirnichl bekonnt.

Für Gerd wogner ieden{olls wor seine spori iche Louf-bohn ols Rodrennfohrer domit beendei. Und die ge -lend gemochlen Schodensersoizonsprüche konnlenouf Grund der widersprüchlichen Zeugenoussogenvor Gerichi nichl durchgeseizi werden. Die Leidko-gende wor olso die Fomilie Wogner. Auch dos Ge-richt, insbesondere dessen Vorsiizender, AmtsrichlerKurt Fin6, sollen sehr verörgeri gewesen sein, doss dieLisdorfer sie offenbor hiniers Licht geführt hotten.

Page 27: Lisdorfer heimatblatt 6

&'i3 Yr

tefli ouifin - ein ldealist und 0ilginal dcs RailsmrtsDie Geschichte desRodsporis im gesomienRoum Soorlouis isl engverbunden mii derYlNomen Ferdi Quirin.Über 50.Johre hot erdiese Sporlori und olleswos mii dem Fohrrodzu tun hol enlscheidendmitgeprö9t. Seine Blü-tezeit ols Rodsporilerworen die 20-iger und

Soorgebiels 1922; Ferdi Quirin (Pfeil) bei einer

josef Rupp

Ferdi Quirin 1901-1969 30 iger Johre des vori,gen Johrhunderls. Es gibl wohl keinen etwos ölte-ren Rodsportler im Soorlond, ober ouch im be-nochborlen Loihringen und besonders in Luxen-burg, für den der Nome Ferdi Quirin nichf ein Be-griff isl. ln Lisdorf und Umgebung hot er sich oucheinen gulen Nomen gemocl't o s lnhober einesFohrrodgeschöfls und einer Reporolurwerkslott.Viele der heute über 50 Jöhrigen hoben ihn in die-ser Funktion kennen und schötzen gelernt.,,BeimFerdi" wor für ieden Geldbeutel ein Fohrrod zuhoben und wos die meisten seiner Kunden beson-ders schölzten, Reporoluren wurden schnell undsehr preiswerl ousgeführt. Wenn iemond einmoldie Reporolur nicht bezohlen konnle, so wor dosfür ihn kein Problem. Ferdi Quirin, der zeil seinesLebens nie mit irdischen Gülern gesegnel wor unddiese olfenbor ouch nicht onslrebte, wor einFreund seiner Kunden. Deren Zufriedenheil worihm wichliger ols ein guigefüllter Geldbeutel. Auchols oktiver Rodsportler und spöler ols Förderer desRodsporls wor er ein ldeolist. Auf Grund seiner Arf

Grosser Preis desKonlro e während

und seiner Lebensweise konn mon ihn ols,,Origi-nol" im posiliven SInn des Wortes bezeichnen.

Ferdi Quirin wurde 1901 in Neuforweiler geboren.Noch der Schule erlernte er dos Mechoniker-Hondwerk. Zugleich widmete er sich dem Rodsportund beteiligte sich ols Rennfohrer on fod ollen re-gionolen und überregionolen Rodrennen.

ln den 25-igerJohren des vorigen lohrhunderts komer noch Lisdorl und eröffnele in einem Anwesen in

der Provinziolslroße Nr. 1 l0 (domols ,,Zipps Hous")ein Fohrrodgeschöft mit Werkstoji. Der Grond wor-um er sich in Lisdorf niederließ, dürfte moßgeblichdovon beslimml gewesen sein, doss domois in Lis-

dorf zohlreiche Rodfohrer und ouch Rodsporllerwo-ren und sich 1922 der Rodfohrer-Verein Blitl 1922/23 gegründet hotle. Ersler Vorsitzender dieses Ver-eins wor Peler (Pltt) Emmes ous der Soorslroße inLisdorf. Er wor in Stodl und Kreis Soorlouis sowie imSoorgebiet sehr bekonnl, do er beruflich zunöchslmii dem Fohrrod und donn mit dem Molorrod fostolle Schulen des Londes onfuhr, um Schullofeln zureporieren und ohe Tofuln ou{zuorbeiten.

Bereils vor der Gründung von 1922123 soll es trmdie Johrhundertwende in Lisdorf einen Rodvereingegeben hoben, der vermutlich im l.Weltkrieg ein-gegongen ist.

Der 1922 gegründete Verein holle eine forben-pröchtige Vereinsfohne, die noch dem 2.Weltkriegverschwunden wor. Vor einiger Zeit meldete sich beiuns ein Heimo#orscher ous Nordder.:lschlond und

teilte mit, doss ein UlAmerikoner überslnternei eine Fohne versfeigere, die ousLisdorf stomme. Zwischen dieser lelefoni-schen lnformolion und dem Versleige-rungstermin om selben Tog bis 24 Uhrwor es weder dem südl. Museum Soor-louis noch dem Vorstond des Heimot-kundevereins Lisdorf und ouch mir nichimöglich, Recherchen über die Echtheitder Fohne onzustellen. So konnle ein ln-ieresseni ous den USA, dessen Vorfohrenous Deuischlond slommen, die Fohne,die uns zunöchst für elwa 290 UlDollorongebolen wurde, onsteigern. Der ietzi-ge Besitzer der Fohne, mit dem ich wie-derholt sowohl telefonisch ols ouch überslnlernei Konlokl hotfe, isi offenbor ein

27

r$rl

Page 28: Lisdorfer heimatblatt 6

Händler, denn er hot mir die Fohne für ein mehr-foches des ursprünglich ongeselzlen Werles zumKouf ongebolen. Es isl onzunehmen, doss einomerikonischer Soldot 1944l45 die Fohne ous Lis-dorf in die USA mitgenommen hof.

Es ist schode, doss wir Ferdi Quirin nichl mehr nochder Fohne befrogen konnlen. Er ist 1969 plötzlichverslorben. Als Ahiver im Rodfohrer-Verein Blitz Lis-

dort 1922/23 hölie er uns bestimmt viel ezdhlenkönnen. Sein Fohrrodloden in der Provinz;olstroßewor bis in den 2.Weltkrieg hinein ein beliebter Trefffür einheimische und ouswerlige Rodsportfreunde.

Viele Kinder, so ouch;ch ols domols 8-idhriger,komen hier mit dem Rodspori erslmols in Berüh-rung. Wir Buben wo.en domols sehr froh, wenn wirden Fohrern Hons Leinen, Nickel Borihel, HonsKröning, Ferdi Quirin, Johonn Wollscheid, SimonDeslruelle. .Jeon Klein ous lttersdorf, Morschetl ousKlorenthol und dem spdter wellbekonnlen JosyKrous ous Luxenburg beim Troining oder bei ihrenKunsistücken ouf dem Einrod zuschouen dur+ten.Bei mir hinferließ diese horle Sportorf einen noch'holligen Eindruck. Josy Krous, der 1908 in Greven-mocher geborene hJxenburgische Rodprofi, wordomols Douergost bei Ferdi Quirin in Lisdorf. Auchroch derr K.ieg ist der Ko.ltokt licht obgerissen.Josy Krous mochte mir in meiner Blütezeit ols Rod-rennfohrer dos Angebot, ols Profi im LuxenburgerTeom on den Slorl zu gehen. Sicherlich wöre beimir monches onders verloufen, hötte ich diesesverlockende Angebot ongenommen.

ln den 30-iger Johren ist Ferdi Quirin regelmößigouch ols Orgonisolor von Rodrennen oufgelrelen.Veronstoher von Rennen in Lisdorf wor der Rod-Sport-Club 30 Lisdorf. Ob dieser ein neuer Lisdor-fer Rodsportverein wor oder ous dem Rodfohrer-Verein Blitz Lisdorf durch neue Nomensgebung ent-stonden isi, ist uns bislong noch nichl bekonni. AmPfingstmontog, 16. Moi 1932, führte der RodSport-Club inLisdorf ein inter- I

hous Michel Heß) obgeschlossen wurde. Dovonzeugt dos obgedruckte Plokot von I932.

ln der Folge orgonisierle Ferdi Quirin mehrfoch dosRennen ,,Rund um dos Soorlond" mil Stod und Zielin Lisdorf. Als donn der 2.Wehkrieg kom, mussle erseine geschöfilichen und sporlllchen Akiivitöien vor-rübergehend einstellen. Er wurde zur Luflwoffe ein-gezogen. Sein Hob und Gut hot er wöhrend derKriegszeit verloren. Noch Rückkehr ous der Kriegs-gefongenscho{t eröffnete Ferdi Quirin sein Fohrrod-geschöft -il Werksrott rr Hofbereich der 1.. egszer-störten Gostürlschoft Heß. Als dos Grundstück vonder domoligen Siodtsporkosse Soorlouis ongekouflund mii einer BonHiliole bebout wurde, verlogerieer sein Geschöft in dos benochborte Anwesen vonTrude Ney in der Provinziolslroße, wo heuie Moior-lond Germonn sl. Sein Wunschlrou-n wor err eige-nes Anwesen mit möglichst einer Rodrennbohn fürBohnrennen ouf dem Lisdorfer Berg. Dos Grund-stück dozu hot er Anfong der so-iger lohre vonmeinem Voler gekoufl. Es liegt oberholb des heuti-gen Neubougebieles Holzmühle. Er mochie sichsogleich doron, dos Gelönde zu plonieren und er-richteie ein Geböude mitWohn- und Wirtschofisleil,in dos er donn ouch eingezogen isf und eine kleineViehholtung zum Eigenbedorf betrieb. Donoch ieß

er große Erdmossen onfohren um die Kurvenerhöh-ung für die Rennbohn oufzuschüiten. Leider hotie erfL, se ne Bouoklirird en keine Genehmigung e,rgeholt, so doss die Boupolizei eine Abriss- und Be-seitigungsverfügung gegen ihn erließ. Domii fondsein Troum ein löhes Ende. Mit dem Vollzug ließ monsich ollerdings Zeit. Er konnie weiierhin doriwohnen.

Ferdi Quirin lebte oüsserst bescheiden. lrdischeGüter hotlen für ihn nur eine uniergeordnele Be-deutung. Er unierslüizie viele bedürftlge Rodspod-ler. Auch vielen Kunden reporierle er die Fohrröder

kosienlos. Mil mirkof er eine Verein-borung, *onoch ich

ols Rennfohrer {ürsein Geschöfl Wer"bung mochen soll-ie. Er ieß mir einTrikot mii der Au{-schrilt,,Fernondo"o nferiigen, hieltmeine Rennröder in

,,Schuss" und zohltemir für gute Plozie-rungen Prömien.Für einen l. Plolzerhiell ich 3000

nolionoles Slro-ßenrennen über220 km um den,,Quirin Stroßen-Preis" durch, derom Abend mit ei-nem Boll im Lo-kol von Mof hiosSchmilt in derProvinzio lstroße83 (spöier Gost-

, ols VerirogsfohrerQuirins Rennsloll

la{-s0onl-club 30 U$üo[l

slanl arm gr008niItGrnali0naleI

tfuütuütußa -9wit

ßall

28

Page 29: Lisdorfer heimatblatt 6

Fronken, für einen 2. Plotz 2000 Fronken r,lnd füreinen 3. Plotz 100 Fronken. Dq ich mich oft vornepiozieren konnle, wor Ferdi Quirin bold nicht mehrin der Loge die Prömien zu zohlen. Dos tol unse-rer Freundschofl ober keinen Abbruch.

1969 ist Ferdi Quirin noch kurzer Kronkheit p]ötz-lich verstorben. Erwor ersi 68 Johre o t und hoiJe seinGeschöff bis zuletzt beirieben. Auf dem FriedhofNeuforweiler fond er im Kreise seiner vorversior-benen Fomilienongehörigen seine letzte Ruhestöfte.

i5+

Storl zum lnlernoiionolen Quirin,Slroßen-Preis om 16.5.1932 in Lisdort tn der Mifle Ferdi Quirin, inks donebenJosy Krous / Luxenburg und Nickel Bodel.

Siegerehrung noch dem RennenSieger losy Krous / Luxenburg,

,,Rund um dos Soorlond" I933 in Lisdorf. Mit Blumenstroußrechls doneben Ferdi Quirin.

29

n

I

'f '.rl

ß, i"' )

I

q-.n

I

?l-

lt,+S§".li'?i ! \r.1,, ll,. llt,.lr'-

.

**§

Ji J ,. I

. . i :: I

,i

rEffi*

4't- '

,4t*, ,t\

,r-a.&t

tr't *

a,-.{

.:

- -t_

Page 30: Lisdorfer heimatblatt 6

Für 90 Johre26. Mö"z14. April23. Moi

Für 9l johre18. Jonuor26. Jonvor14. Febrt:or19. Mdrz

Für 92 Johre5. Jonuor9..lonuor30. Moi6. Juni29. Juli18. Oktober

Fijr 94 )ohre2. November

Für 96 Jqhre18. Juli

Zur Goldenen31. Moi6. September18. Oktober8. November

üflir gtutulierenFrou Elisobeth Müller, An der Kopellenmühle 19Frou Erno Willkomm, Gotlerstroße l4Frou Morio Müller, Soorstr. I I

Herr Wilhelm Bohr, Provinziolsir. 42Herr Erhord Ecker, Provinziolstr. I l5Frou Berto Mourer, Altenheim Soorlouis, früher Provinziolstr. 102Herr Reinhold Rtrpp, Großstr. 3

Frou Roso Groß, Gloriostr IFrou Morgoreto Amonn, Feldstr. 24Frou Morio Schmitt, Ensdorfer Str. 22Frou Morio Welsch, Großstr. 42Frou Koroline Schreiner, Großstr. 26Frou Berto Dini, Feldsir 105

Herr Rudolf Lonsdorfer, Sonnenresidenz Soorlouis (Früher Kopellenmühle 29)

Frou Louro Molsoc, Großslr. 78

HochzeitEheleute Kuno Zimmer und Elfriede geb. Poß

Eheieute Helmut Lonsdorfer r..rnd Annerose geb. BerdinEheleute Giuseppe Forinello und Angelo geb. Lo MonicoEheleute Erich Klein und Morio geb. Hein

Wir wünschen ollen lubiloren ouf ihrem weiieren Lebensweg Gottes reichen Segen.

40 Johre Silcher-QuortetlHerzliche Grolulolion und

30

Soorlouis-Lisdorf unler Leitung von Hubert SchmittDonke für 40 Johre Chorgesong quf höchstem Niveou.

I

li

t1l

tII

tf

Id

it

Page 31: Lisdorfer heimatblatt 6

$aafl ändisch-.siziliani$Gnes Heimailrunillerucff Gn in Lisilofi

Vlnr.: Theresio K ein-Mikulcic, Wo fgong Mong, Günier Mong, C emeniine Bohr, Ludwig Freichet, Lydio Mikulcic,Roso ie Borboro, Werner Noumonn, Angelo Borboro, Heiner Groß, Josel Rupp, Agnes-Groß, Georg Groß, Ger-hord Destruelle, August Bolthosor, Alois Schm;tt

Seit mehr ois 35 Johren besiehl zwischen den Fomilien Günter Mong ous Lisdorf und Angelo Borboroous dem geschichtströchligen Ort Noro on der Südseiie der lnsel Sizilien eine Frer.:ndschoft. Domols worAngelo Borboro ols Gostorbeiler hier, wohnte in Roden, und freundete sich mit Günter Mong on. Beidehoben dos gleiche Hobby, die Beschöftigung mii der l.leimotgeschichie. Noch der Rückkehr von Angelound Rosolie in ihren Heimotorl Noro ouf Sizilien hot Angelo dort Arbeil in einer großen Schule gelun-den. ln seiner Freizeit beschöftigt er sich mit dem Anbou von weintrouben, oliven und ond"r.n .idit".-ronen Früchren. seine besondere Liebe gilt ober der Heimotgeschichte. Anlößlich des Besuches des Ehe-poores Angelo und Rosolie Borboro bei Günter Mong in Lisdorf kom es zu einem Gedonkenouslouschmil dem Vorsiizenden des Vereins für Heimotkunde e.V, Heiner Groß, sowie zu einem Treffen mit demArbeitskreis Heimotgeschichte unter der Leitung von Wolfgong Mong om 15. Oktober in Gosthous ,,ZurHopfenblüte". Angelo Borboro lud die Lisdorfer Heimotkundler zu einem Besuch in Noro ein.

Beitrittserklörung zum Verein für Heimotkunde Lisdorf e. V.Hiermit erk dre ich rneinen BeilrirrMilg iedsbeiiroges von €

Vor und Zunome:- - - Geb. Dorurr: - _ _Anschrift:-

Dolum--____ Unterschrifi:

zum Verein für Heimotkunde Lisdorf e. V und verpflichte mich zur Zohtung des(Mindesrbeitrog ie Monot bei Einzel- 2,-€ und 3, € bei Fomilienmirgliedschofr).

Bei Fomilienmilgliedschoft erklören folgende weitere Personen ihren BeitriH:

Nome___-____ geb.: _ Nome________ geb.:

Nome________ geb.: _ Nome________ geb.:

lch/wir ermöchiigen den verein für Heimotkunde Lisdorf e.v den Beitrog bis ouf widerruf iährlich von meinem/unserem nochstehend genonnten Konlo einzuziehen.Bonk Kio.N r. BLZ

Dolum _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _Unterschrift_ __ __ _

B ne zu H. Groß, Am Ginsterbers I 3, 66 740 Soorlouis-Lisdo4 oder Fdx | 0683 I / I 2 8 753, oder o n ein Vorsrondsmiis ied obseben.

3l

n

Page 32: Lisdorfer heimatblatt 6

KLEINDRUCK IM DRUCK GANZ GROSS@

H.KIE! DNUGK+Telelon 06831/3071.Telefax 06831/40387Aui der W es 7 . 66740 SaarlouisE-Mail: kleind ruck@t-on I ne.de

HK

d"alonolortuurucha Obaarlouu

Ein (alenderfür 2004 mit bisher unveröffentlichten Motiven im Format 50 x 35.m .n[12 historischen Bildern von Saarlouis ldealfür eine spätere Einrahmung gee 9net

Als vorlase dienten farbise Lithosraph en aus der .Ja hrh u ndertwende AusgelqahLt aus derexclusiven Ansichtskartensammlung von Friedbert Emmerich Hochwertig gedruckt von der Druckerei Heinz

Klein, Druck + Medien, saarlouis.Lisdorf. Made in saarlouis! - verkaufspreis 17.50 Euro. verkauf bei:

= II.KIEI1{ DRUCK+MEDIENAuf der Wies 7 . 65740 saarlouis'Lisdorf . re efon 068 31 /3a71. Faxa6Aal / 4$a7. E.Mar klerndruck@(-on ne de

Öffnung?eiten:8 00 -12 0O Uhr und 13 00 -16 00 Uhr