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Crowdfunding als Innovations- und Marketingtool für Hotels
Dr. Michael Beier und Prof. Dr. Kerstin Wagner Schweizerisches Institut für EntrepreneurshipKompetenzschwerpunkt «Digitale Strategien»
Crowdsourcing und Crowdfunding
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Grundidee «Crowd»:Statt konkreter Einzelner wird offen die Allgemeinheit (meist über das Internet) auf eine bestimmte Form der Unterstützung angesprochen
Crowdsourcing:Es wird offen nach Unterstützung in Form von Informationen und Dienstleistungen für eine konkrete Herausforderung gefragt. Beispiele:
− Programmierung: Open Source Software− User Generated Content: Social Media− Informationen: Brainstorming Plattformen z.B. Atizo
Crowdfunding:− Es wird nach finanzieller Unterstützung für ein konkretes Vorhaben
gefragt.− Im Gegenzug werden bestimmte Gegenleistungen angeboten.
Crowdfunding
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Zwei Arten von Crowdfunding (je nach Gegenleistung): − Monetäre Gegenleistungen (Firmenanteile, Zinszahlungen)− Nicht-Monetäre Gegenleistungen:
Produkte und Dienstleistungen im Rahmen der Kampagne bzw. des Projekts (Vorauszahlung eines «Angebots»)
Komponenten von Crowdfunding-Kampagnen:(1) Geschichte des Gesamtprojektes («Eine Herausforderung»)(2) Verschiedene Gegenleistungen («Attraktive Produkte/Leistungen»)(3) Zielgruppen, für die mindestens eins von beidem interessant ist(4) Kommunikationsaktivitäten (PR, Social Media, Partnerschaften, …)
Crowdfunding im Tourismus
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Finanzielle Ressourcen für innovative, kooperative touristische Projekte
Es können Mehrwerte in den Bereichen Werbung und PR, in Vertrieb und Planung (durch den Vorabverkauf der touristischen Leistungen) sowie im Kundenaufbau und der Kundenbindung (CRM) realisiert werden.
Crowdfunding bringt nicht nur den einzelnen touristischen Leistungsträgern, sondern der gesamten Destination einen Nutzen, indem innovative Projektvorhaben über einen Auftritt gebündelt und beworben werden.
Der innovative Charakter der Projekte strahlt auf die gesamte Destination ab und die beim Kunden wahrgenommene Positionierung wird verbessert.
Kooperative Crowdfunding-Kampagnen können ein geeigneter Anlass für touristische Akteure sein, neue Formen der Zusammenarbeit zu testen und anschliessend zu verstetigen.
Über kooperative Innovationsprojekte wird die Innovationskraft in der Region gebündelt und nachhaltig gestärkt.
KTI-Projekt *: Crowdfunding im Tourismus
Seite 5* Das Projekt wird von der Kommission für Technologie und Innovation KTI gefördert
Kampagne aus Davos: «Der Davoser Schlitten»
Seite 6Quelle: http://www.100-days.net/de/projekt/davoser-schlitten
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Kampagne aus Davos: «Der Davoser Schlitten»
Quelle: http://www.100-days.net/de/projekt/davoser-schlitten
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Mehrwerte durch die Crowdfunding Kampagne
• knapp 40'000 CHF Umsatz,
• eine neue Schlittenproduktion (die es sonst wohl nicht gäbe),
• jede Menge PR für die Destination in Print, Online und TV (SRF, NZZ, 20 Min, ...),
• 4’500 Clicks auf die Projektseite
• Kooperationen mit lokalen Partnern (Schreinerei, Destination Davos, Hotel InterContinental, Wintersportmuseum, ...)
Kampagne aus Davos: «Der Davoser Schlitten»
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Traffic über PR-relevante Massnahmen
Quelle: Google Analytics.
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Beispiel Traffic durch die Berichterstattung in 20min.ch
Quelle: Google Analytics.
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Transaktionen auf der Projektseite des Davoser Schlittens
Quelle: http://www.100-days.net/de/projekt/davoser-schlitten
Wo können Hotels ansetzen?(1) Eigene Crowdfunding Kampagne
Neue Möglichkeit, um Anschaffungen oder Ausbau (Infrastruktur) zu finanzieren oder innovative Produkte und Leistungen (Events, Specials) zu testen bzw. in den Markt zu bringen
- Obergrenze für erreichbare Summen im Schweizer Markt begrenzt (bisheriges Maximalvolumen realisierter Kampagnen <100’000 CHF)
- Kampagnen-Geschichten zu «Infrastruktur» nicht unbedingt attraktiv für (potenzielle) Gäste
+ Gegenleistungen zur Steigerung der Attraktivität eines Projekts (z.B. Gutscheine für Übernachtungen) auch als Verkaufskanal geeignet
- Gegenleistungen müssen in die Gesamtkalkulation des möglichen Deckungsbeitrages aus einer Crowdfunding-Kampagne eingepreist werden
Hotel bringt in einer lokalen Kampagne (Kampagne anderer Akteure in der Destination) attraktive Gegenleistungen ein (vgl. Übernachtungsgutscheine «Davoser Schlitten»)
+ Platzierung eigener Angebote über neue Kanäle und Erschliessung neuer Zielgruppen (erhöhte Reichweite über breites Netzwerk der Gesamtkampagne)
+ Aufwand für Abstimmung und Bereitstellung von Gegenleistungen wesentlich geringer als bei eigener Kampagne
+ Gut geeignet um erste Erfahrungen mit Crowdfunding zu machen
± Insbesondere Vier- und Fünf-Sterne Häuser sollten auf Marken-Effekte achten (Verwässerung der Positionierung? Neue Kundensegmente erreichbar?)
Wo können Hotels ansetzen?(2) Gegenleistungen für lokale Kampagnen besteuern
Unterstützung für Kampagnen lokaler Akteure (finanzielle Unterstützung, Kommunikation, Vernetzung, …) z.B. Botschafter von Projekten, die wichtig für das lokale Angebot sind, da auch die eigenen Gäste profitieren würden.
+ Entwicklung von gemeinsamen Angeboten mit lokalen Akteuren aus vorgelagerten regionalen Bereichen (z.B. Handwerk, Sport, Landwirtschaft bzw. landwirtschaftliche Produktion)
+ Einfachste Form der Beteiligung an einer Crowdfunding Kampagne (Mehrwerte für lokales Leistungsangebot und eigenes Marketing)
+ Gut geeignet um erste Erfahrungen mit Crowdfunding zu machen
± Insbesondere Vier- und Fünf-Sterne Häuser sollten auf Marken-Effekte achten (Verwässerung der Positionierung? Neue Kundensegmente erreichbar?)
Wo können Hotels ansetzen?(3) Unterstützung für Kampagnen lokaler Akteure
Ansprechpartner
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Prof. Dr. Kerstin Wagner
Leiterin Kompetenzschwerpunkt «Digitale Strategien» im Schweizerischen Institut für Entrepreneurship (SIFE), HTW Chur
Dr. Michael Beier
Senior Researcher im Kompetenzschwerpunkt «Digitale Strategien» am Schweizerischen Institut für Entrepreneurship (SIFE), HTW Chur
Mehr Informationen: www.digitalestrategien.ch