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Ausgabe 3/2013 17. IBS:EXPERTENKREIS BEST PRACTICE BEI DER EINFÜHRUNG EFFIZIENTER PRODUKTIONS- UND QUALITÄTSMANAGEMENTSYSTEME STETS „AUF ACHSE“ MIT DEN HOCHLEISTUNGSANTRIEBEN DER NEUNKIRCHENER ACHSENFABRIK AG Ohne Qualität ist alles nichts! Qualität - eine Managementaufgabe Tipps & Tricks Wettbewerbsfaktor Innovation: Innovationen erfolgreich stimulieren

IBS AG Kundenzeitschrift contact 3/13

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Die Kundenzeitschrift der IBS AG contact 3/13 steht zum Download bereit! Auch in dieser Ausgabe möchten wir unseren Lesern wieder eine Reihe interessanter Informationen und Denkanstöße zu den Themen Qualität-, Produktion- und Traceability liefern. In der neuesten contact finden Sie einen Anwenderbericht der Neunkirchner Achsenfabrik, interessante Kundenprojekte, viele Informationen zu Themen des Qualitäts- und Produktionsmanagements und natürlich auch wieder Informationen zu den neuesten Veranstaltungen der IBS AG! Laden Sie sich die contact 3/13 zur Lektüre herunter.

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Ausgabe 3/2013

17. IBS:EXPERTENKREISBEST PRACTICE BEI DER EINFÜHRUNG

EFFIZIENTER PRODUKTIONS- UND QUALITÄTSMANAGEMENTSYSTEME

STETS „AUF ACHSE“ MIT DEN HOCHLEISTUNGSANTRIEBEN DER NEUNKIRCHENER ACHSENFABRIK AG

Ohne Qualität ist alles nichts! Qualität - eine Managementaufgabe

Tipps & TricksWettbewerbsfaktor Innovation: Innovationen erfolgreich stimulieren

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Seite 10 - 13

Qualität - eine Managementaufgabe

Seite 14 - 16

Wettbewerbsfaktor Innovation: Innovationen erfolgreich stimulieren

Seite 30

17. IBS:expertenkreis Best Practice bei der Einführung effizienter Produktions- und Qualitätsmanagementsysteme

die IBS-Gruppe hat im vergangen Geschäfts-jahr ihre Marktposition als Anbieter von Qua-litäts-, Produktions-, Traceability und Compli-ance Management-Softwarelösungen weiter erfolgreich ausgebaut und so viele Implemen-tierungen qualitäts- und produktivitätsverbes-sernder Projekte geleistet wie nie zuvor.

Für Sie als Kunden, Interessenten und Partner der IBS-Gruppe bedeutet dies, dass unsere be-reits heute in Funktionsumfang, Zuverlässigkeit und Durchgängigkeit hervorragende Standard-software für die stetig wachsende Anwender-basis noch schneller und intensiver weiterent-wickelt wird.

Die Anteile der IBS AG sind, wie Sie wissen, seit nun mehr als einem Jahr mehrheitlich im Besitz des Siemens-Konzerns. Auf Basis des abge-schlossenen Beherrschungsvertrages wird die IBS-Gruppe in den Siemens-Konzern integriert.

Dadurch können wir unsere Lösung optimal mit der Produktdesign- und Entwicklungs- sowie der Manufacturing Operation-Managementlö-sung der Siemens Industry Automation, der die IBS AG nun angehört, vernetzen.

Über die sich daraus für Sie ergebenen Chan-cen und Vorteile informieren meine Mitarbeiter und ich Sie gerne persönlich.

Als Teil des Siemens-Konzerns werden wir mit einer wesentlich größeren Leistungsstärke noch innovativere und zuverlässigere Lösun-gen zur Unterstützung Ihrer Geschäftsprozes-se anbieten.

Liebe Leserin, lieber Leser,

Sollten Sie Fragen oder Anregungen zur IBS-Produktstrategie haben, steht Ihnen gerne Herr Torsten Schulz, Leiter Produktmanagement & Entwicklung zur Verfügung.

Haben Sie Interesse an Informationen zu un-seren und den weiteren Siemens Industry-Soft-wareprodukten wenden Sie sich bitte an Herrn Andreas Horn, Vertriebsleiter der IBS AG, der Ihnen sehr gerne weiterhilft. Sie können mich auch gerne persönlich an-sprechen.

Diese contact-Ausgabe beschäftigt sich unter anderem mit der immer wieder notwendigen Stimulation von Innovation, wie Professor Glück in seinem Artikel „Wettbewerbsfaktor In-novation“ darlegt.

Warum in erfolgreichen Unternehmen „Qualität - Eine Managementaufgabe“ ist, fasst Christian Rech noch einmal für Sie zusammen.

Außerdem finden Sie in dieser Ausgabe einen Bericht wie die stufenweise Einführung unse-res Closed Loop Quality-Systems dazu beige-tragen hat, dass die NAF Neunkirchner Ach-senfabrik AG „Supplier oft the Year“ wurde und Innovationspreise ihrer Kunden gewonnen hat.

Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht Ihnen

Ihr Volker SchwickertVorstandsvorsitzender der IBS AG

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Impressum

Herausgeber:IBS AG, Rathausstr. 56D-56203 Höhr-GrenzhausenTelefon +49 (0) 26 24 / 91 80-0www.ibs-ag.de

INHALTNews & Facts

4 MES-Kennzahlen und Kennzahlenwirkmodell5 Markt & Technik summit Industrie 4.0

Qualitäts - und Produktionsmanagement

6-9 Stets „Auf Achse“ mit den Hochleistungsantrieben der Neunkirchener Achsenfabrik AG10-13 Wettbewerbsfaktor Innovation: Innovationen erfolgreich stimulieren14-16 Qualität - eine Managementaufgabe17 Ihre Ansprechpartner bei der IBS AG22-23 Marketing Aktivitäten mit Siemens PLM in China30-31 CAQ=QSYS bei der Baumann Federn AG32-33 Andon-Boards

Erfolgsprojekte

18 Theo Lorch-Werkstätten GmbH18 Kavlico GmbH19 Georg Fischer Automotive Co., Ltd.

19 BMW brilliance automotive ltd20 MHT AG20 Noventa21 RotoMetrics21 BASF Catalysts Ilc.

Tipps & Tricks

24 P-Diagramm und FMEA25 FMEA-Tipp 17: FMEA-Formblatt: nicht alles zeigen25 FMEA-Tipp 18: Zeigen Sie Farbe im FMEA-Formblatt!26 10 Dinge die sie beachten sollten, um SIX Sigma einzuführen27 10 Punkte bei der Erweiterung der Garantiezeit28-29 Wettbewerbsfaktor Innovation

IBS on tour

34-36 17. IBS:expertenkreis36 Reger Erfahrungsaustausch beim IBS Kundeninfotag in Ludwigsburg37 PLM Europe 201338 IT & Business39 Veranstaltungskalender

Stets „Auf Achse“ mit den Hochleistungsantrieben der Neunkirchener Achsenfabrik AGSeite 6 - 9

Redaktion:Jürgen Wolf, Stefan Ströder, IBS AG Verantwortlich im Sinne der Redaktion Projektkoordination & Redaktionelle Mitarbeit:Dagmar Senft, IBS AG

Layout & Satz:Potter Werbeagentur

Die Vervielfältigung jeder Art - auch auszugsweise - bedarf der Genehmigung der IBS AG

CONTACT Ausgabe 3/2013

Bildquelle: Neunkirchener Achsenfabrik AG

Im Einsatz: IBS Qualitätsmanagementsystem

CAQ=QSYS Professional

Bildquelle Titelbild: Neunkirchener Achsenfabrik AG

Alle verwendeten Firmen-, Mar-

kennamen und Warenzeichen sind

Eigentum der jeweiligen Inhaber

und dienen lediglich zur Identifikati-

on und Beschreibung der Produkte

und Dienstleistungen.

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CONTACT Ausgabe 3/2013 I NEWS & FACTS

„MES-KENNZAHLEN“ UND „KENNZAHLENWIRKMODELL“

NEWS & FACTS

Das VDMA Einheitsblatt 66412-3 enthält detail-lierte Ablaufbeschreibungen zur Datenerfassung, die jeweils ausführlich mit Beispielen hinterlegt sind.

Folgende Aspekte werden dabei behandelt:• Feinplanung• Ablauf/Maschinenjournal• Instandhaltung• Personal• Qualitätskennzahlen• Logistische Abläufe• Maschinen- und Prozessfähigkeit• Maschinenjournale für Rechenbeispiele

Der Leser erhält damit einen umfassenden und praxisnahen Überblick über die Herkunft der Da-ten, die zur Darstellung von MES-Kennzahlen erforderlich sind.In VDMA 66412-10 wird zunächst die Datenerfas-sung in einem Ebenenmodell erläutert. Nachfol-gend wird dann die Integration von Ressourcen zur KPI (Key Performance Indicator)-Berechnung beschrieben. Schließlich erfolgt eine differenzier-

Nach der Veröffentlichung des VDMA Einheitsblatt 66412-1 „MES-Kennzahlen“ und 66412-2 „Kennzahlenwirkmodell“ sind nun zwei weitere Teile aus dieser Reihe von VDMA Einheitsblättern in der Phase der Endredaktion. Während Teil 3 sich nun mit den „Ablaufbeschreibungen zur Datenerfassung“ befasst, beschreibt der Teil 10 die „Daten für Fertigungskennzahlen“.

Volker Schnittler ist gelernter Werkzeugmacher und Maschinenbaumeister. In einem berufsbe-gleitenden Studium absolvierte er die Ausbildung zum Informatik-Betriebswirt (VWA). Seinen beruflichen Schwerpunkt fand er zunächst im Bereich des Qualitätsmanagements bei einem Automobilzulieferer. Nach seiner Meisterprüfung war er in mehreren Unternehmen im Bereich der Arbeitsvorbereitung tätig. Nach seinem Studium war er über 10 Jahre als EDV-Leiter in einem mittelständischen Unternehmen tätig bevor er schließlich für 3 Jahre zu einem ERP-Softwareanbieter wechselte. Seit Oktober 2001 ist er als Referent für ERP- und PPS-Systeme bei der Abteilung Informatik des VDMA beschäftigt. Dort leitet er u. a. auch den ERP- und PPS-Anwender/Anbieter-Dialog und ist Mitglied im Forschungsbeirats des fir (Aachen).

ZWEI WEITERE TEILE DES VDMA EINHEITSBLATTS 66412 KURZ VOR DER VERÖFFENTLICHUNG

te Beschreibung des Aufbaus der Daten und der unterschiedlichen Arten der Informationsüber-mittlung. Abschließend wird die Identifikation im Sinne der Adressierung sowie der Drill-Down beschrieben und eine Liste der Prozessgrößen angehängt.

Dieser Teil beschreibt die inhaltliche Bedeutung von Prozessgrößen und Parametern, welche für die Ermittlung von MES-Kennzahlen benötigt werden. Dabei werden der Name und die dazuge-hörige Struktur, der Aufgabenbereich der jeweili-gen Prozessgröße sowie deren Klassifizierung durch die Merkmale „erforderlich“ oder „geeig-net“ beschrieben. Obwohl sich die Festlegungen dieses Einheitsblatts nur auf MES-Kennzahlen beziehen, können die Festlegungen methodisch auch auf die anderen Aufgaben eines MES über-tragen werden.

Beide Teile des Einheitsblatts sollen im Laufe des Herbsts zur Kommentierung veröffentlicht wer-den.

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Am 16. und 17. Oktober fand in München das 1. Markt & Technik Summit Industrie 4.0 statt. Zahl-reiche interessierte Teilnehmer diskutierten über Fakten, Trends und Technologien zu einer ver-netzten Produktionswelt „Industrie 4.0“.Auch Prof. Markus Glück von der Hochschule Augsburg und dem Technologie Centrum West-bayern und Jürgen Wolf von der IBS AG be-leuchteten in einem gemeinsamen Vortrag die Herausforderungen der Industrie 4.0 und deren Auswirkungen auf das Qualitätsmanagement.Die Produktion steht vor einem gewaltigen Umbruch. Flexibel einsetzbare autonome Pro- duktionssysteme, die sich selbstständig unterein-ander koordinieren, beherrschen die Fertigungs-fläche. Ein Produkt erzählt seine komplette Historie; vom Entstehungsprozess bis zur Auslie-ferung. Montagelinien parametrisieren sich auto-matisch auf die zu fertigenden Produktvarianten.Diskutiert wurde weiter, welche Implikationen sich auf das Qualitätsmanagement in einem sich selbst organisierenden Produktionsumfeld der Industrie 4.0 ergeben.

Auch wenn sich für die Industrie 4.0 gegenwärtig noch kein klares Endbild abzeichnet, lohnt sich heute schon der Blick auf dann umsetzbare Sze-narien, z. B. im Qualitätsmanagement. Auch die „Qualität 4.0“ wird revolutionär sein!Für die Null-Fehler-Produktion ist die Vernetzung von Qualitäts- und Prozessdaten unerlässlich. Fehler müssen durch Echtzeit-Prozesskontrolle, proaktive Qualitätsanalyse, komplette Vernet-zung über MES und die Nutzung aller Funktio-nalitäten der Cyber-Physical-Systems vermieden werden.

CONTACT Ausgabe 3/2013 I NEWS & FACTS

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NEWS & FACTS

MARKT & TECHNIK SUMMIT INDUSTRIE 4.0FAKTEN, TRENDS UND TECHNOLOGIEN ZU EINER VERNETZTEN PRODUKTIONSWELT „INDUSTRIE 4.0“

Prof. Markus Glück und Jürgen Wolf

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CONTACT Ausgabe 3/2013 I Qualitätsmanagement

STETS „AUF ACHSE“ MIT DEN HOCHLEISTUNGS- ANTRIEBEN DER NEUNKIRCHENER ACHSENFABRIK AG

Die NAF Neunkirchener Achsenfabrik AG ist einer der weltweit führenden Hersteller von Hochleistungsantrieben für Off-Road-Fahr-zeuge und selbstfahrende Arbeitsmaschinen, insbesondere besitzt das Unternehmen die Weltmarktführerschaft bei Bogie-Achsen im Be-reich der Forstwirtschaft CTL (Cut to length). 450 Mitarbeiter produzieren am Hauptsitz in Neunkirchen am Brand (Bayern) auf einer Pro-duktionsfläche von 20.000 qm ein jährliches Vo-lumen von:

16.000 Lenk- und Starrachsen 7.000 Bogie-Achsen 8.000 Getrieben 5.000 Differential-/Planetengetrieben

Weitere Niederlassungen und Tochtergesell-schaften befinden sich in München, Edmonton (Kanada), Ekaterinburg (Russland) und Qingdao (China).2012 erwirtschaftete NAF einen Umsatz von 100 Mio. EURO, die Lieferung der Produkte erfolgt in 30 Länder weltweit.

IST-Situation vor ProjektbeginnAusgangslage für den Projektstart zur Auswahl und Einführung eines umfassenden Qualitätsma-nagementsystems (CAQ-Software) war ein nicht ausgereiftes Gesamtkonzept zur Nutzung von CAQ-Bausteinen innerhalb der NAF AG. Zwar

existierten eine Vielzahl von Anwendungen und diverse Software-Insellösungen und Eigenent-wicklungen sowie Microsoft Office Anwendungen wie Excel etc., jedoch gab es keine Verbindung der Systeme untereinander. Ebenso fehlte eine Anbindung an das im Einsatz befindliche ERP-System.

ZielsetzungZiel des Projektes war die Einführung eines vollständig verknüpften und integrierten CAQ-Systems um Insellösungen zu eliminieren und um mit allen relevanten Modulen auch zukünftige Kundenanforderungen erfüllen zu können. Die Anbindung an das ERP-System bedeutete dabei ein absolutes Muss. Weiterhin war als zusätzliche Ausrichtung die Erfüllung von Anforderungen aus der Norm TS 16949 erforderlich. Aus dieser Norm des Auto-mobilhersteller- und Zuliefererbereiches werden Forderungen abgeleitet, die sich NAF selbst stellt, um für die Zukunft gerüstet zu sein.

Systemauswahl und GründeNach Gegenüberstellung der Funktionalitäten, einem Referenzbesuch und einem Kostenver-gleich fiel die Wahl 2010 auf die Qualitätsma-nagement-Lösung der IBS AG.Gründe für die Wahl der IBS-Lösung waren unter anderem die Tatsache, dass es sich bei CAQ=QSYS Professional um ein vollständig entwickeltes CAQ-Softwaresystem handelt, das integriert und auch unternehmens- und stand-ortübergreifend zum Einsatz kommen kann. Mit der Softwarelösung ist es NAF möglich, alle ak-tuell vorliegenden Kundenanforderungen zu er-füllen. Außerdem kann die Inbetriebnahme der

Die IBS-Qualitätsmanagementlösung bei einem Hersteller von Antriebskomponenten für Arbeitsmaschinen

Bildquelle: NAF AG

Im Einsatz: IBS Qualitätsmanagementsystem

CAQ=QSYS Professional

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einzelnen Module individuell und zeitversetzt in einem Stufenkonzept erfolgen. Letztendlich bot sich dem Unternehmen ein attraktives Gesamtan-gebot hinsichtlich Funktionalität und Preis.

Stufenweise EinführungDa die personellen Ressourcen für die Einfüh-rung begrenzt waren, wurde CAQ=QSYS bei NAF stufenweise eingeführt. Zu Beginn des Jah-res 2011 begann man mit der Implementierung des Reklamationsmanagementmoduls. Im ersten und zweiten Quartal 2011 wurden dann haupt-sächlich Prüfpläne für die fertigungsbegleitende, die Wareneingangs- und die Erstmusterprüfung geschrieben, so dass ab dem dritten Quartal 2011 die ersten Messwerte erfasst werden konn-ten. In 2012 legte man die Schwerpunkte auf das Auditmodul und das Prüfmittelmanagement.

Zum heutigen Zeitpunkt kommen bei NAF die fol-genden Module auf über 200 PCs und Terminals zum Einsatz:

REKLAMATIONSMANAGEMENTDas Reklamationsmanagement Tool wird seit der Einführung bei NAF sehr intensiv genutzt. Erfasst werden alle internen und externen Reklamatio-nen und Reklamationskosten. Ein voll integrier-tes Maßnahmenmanagement über alle Module gewährleistet die zeitgerechte, prioritätsgesteu-erte Bearbeitung durch die verantwortlichen Be-arbeiter. Durch die integrierten umfangreichen Auswerte- und Analysemöglichkeiten wird eine kontinuierliche Verbesserung von Qualität und Produktivität optimal unterstützt.Weitere Vorteile sieht die NAF in der stetigen Automatisierung von Prozessen, so wird z.B. der Erfasser bei der Eingabe von neuen Reklamatio-nen automatisch über Wiederholfehler informiert, so dass dadurch eine erste Fehlerbewertung durchgeführt werden kann. Außerdem lassen sich für mehrere gleichartige Fehler übergreifend Problemlösungsprozesse anlegen. Aus einer an-gelegten Reklamation können 8D-Reports per Knopfdruck erstellt werden.

PRÜFPLANUNGAls zentraler Bestandteil der Qualitätsmanage-ment-Lösung werden hier die Prüfkriterien aller qualitätsbezogenen Aktivitäten des Unterneh-mens definiert. In den Prüfplänen können varia-ble, attributive und visuelle Merkmale hinterlegt werden. Änderungen in den Prüfplänen werden mit einer Revisionsnummer dokumentiert. Neben genauen Prüfanweisungen lassen sich auch Bil-der oder Dokumente an die einzelnen Prüfschrit-te anfügen. Bei der NAF AG werden Prüfpläne für die Wa-reneingangskontrolle von z.B. Verzahnungsteilen geschrieben, aber auch für die Erstmusterprü-fung von Rohteilen oder anderen Kaufteilen. In der eigenen Produktion kommen die Prüfpläne in der Fertigung, z.B. bei der zerspanenden Be-

arbeitung von Tandemachsträgern zum Einsatz, aber auch in der Montage, wenn es darum geht verschiedene Einstellwerte zu dokumentieren.

PRÜFMITTELMANAGEMENTIm Modul Prüfmittelmanagement lassen sich alle Prüfmittel verwalten und deren Fähigkeit unter-suchen. Den einzelnen Prüfmitteln lassen sich verschiedenste Stammdaten, wie z. B. Prüfinter-vall, Einsatzort oder aktueller Status zuordnen. Dadurch können die zur Kalibrierung anstehen-den Prüfmittel bequem gefiltert und mit Hilfe der hinterlegten Prüfpläne kalibriert werden. Die Messmittelfähigkeit kann durch Methode 1 (Wie-derholpräzision) und Methode 2 (Vergleichspräzi-sion) berechnet werden.

WARENEINGANGSPRÜFUNG UND LIEFERANTENBEWERTUNGIm Wareneingang erfolgt die Qualitätsüberwa-chung der Zukaufteile. Bei der NAF sind dies zu einem großen Teil Verzahnungs- und Gussteile. Die Ergebnisse der Prüfungen die über Stich-proben und Dynamisierungsverfahren ermittelt werden, bilden die Grundlage für die Lieferan-tenbewertung. Diese erhöht die Transparenz hinsichtlich der Qualitätslage von Produkten und Lieferanten und unterstützt die Auswahl der rich-tigen Geschäftspartner.

FERTIGUNGSBEGLEITENDE PRÜFUNG (SPC)Mithilfe dieses Moduls wird die Lenkung der Pro-duktionsprozesse optimiert. Störungen werden frühzeitig erkannt und deren Ursachen behoben. SPC schafft die Voraussetzungen für eine fehler-freie Produktion.Auch hier legt die NAF großen Wert auf die Auto-matisierung von Prozessen. So führen Verletzun-gen der Toleranzgrenzen zu einer automatischen Reklamationsgenerierung mit einer Problemlö-sungsmaßnahme, die bei einem zuständigen Mitarbeiter in der Qualitätssicherung aufschlägt. Für die SPC-Überwachung in der Serienfertigung lassen sich Warn- und Eingriffsgrenzen definie-ren oder berechnen. Durch die Zuordnung der Prüfmittel kann sichergestellt und nachgewiesen werden, dass nur kalibrierte Prüfmittel für die Prü-fungen verwendet werden.

CONTACT Ausgabe 3/2013 I Qualitätsmanagement

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CONTACT Ausgabe 3/2013 I Qualitätsmanagement

ERSTMUSTERPRÜFUNGDie Erstmusterprüfberichterstellung bietet eine komfortable Möglichkeit die geforderten Berichte nach VDA und QS-9000 zu erstellen, zu bewer-ten und zu verwalten. Bei der NAF wird eine Erst-musterprüfung sowohl für Zukaufteile als auch für die eigenen Endprodukte durchgeführt.

AUDITMANAGEMENTBei der Verwendung des Auditmoduls entsteht zum einen weniger Verwaltungsaufwand durch Übernahme gleicher Fragenkataloge, zum ande-ren wird das Auffinden von Schwachstellen auf-grund einfacher Auswertungen und Auflistungen vereinfacht. Auch das Modul Auditmanagement bietet eine komfortable Verfolgung und Bearbei-tung von Maßnahmen. NAF führt jährlich mehrere Lieferanten-, inter-ne Prozess- und System- sowie Produktaudits durch. Hinzu kommen Kunden- und Zertifizie-rungsaudits nach ISO 9001 und ISO 14001.

PRÜFBERICHTEDieses Modul unterstützt Prüfbescheinigungen für nicht spezifische und spezifische Prüfun-gen nach DIN EN 10204. Werksbescheinigung, Werkszeugnis und Abnahmeprüfzeugnis werden automatisch erstellt und verschickt. Dabei können Vorlagen erstellt, und diese dann automatisch mit den aktuellen Messwerten befüllt werden.Anbindung an das ERP-SystemDer Datenaustausch mit dem ERP-System in-tegriert das Qualitätsmanagement vollständig in den Betriebsablauf und schafft Durchgängigkeit. Automatisch wird der Datenbestand abgeglichen, der Verwaltungsaufwand reduziert und Datenred-undanzen vermieden.

NUTZEN UND SYNERGIENDurch den konsequenten Einsatz des IBS-Quali-tätsmanagementsystems konnten in allen Berei-chen umfassende Effizienzsteigerungen erzielt werden. Alle Kundenanforderungen und weitere Anforderungen aus Zertifizierungen werden er-füllt und dokumentiert.So kann man heute eine deutliche Optimierung der Reklamationsabläufe einschließlich der Kommunikation zu Lieferanten und Kunden ver-zeichnen. Die Dokumentation eingeleiteter Un-tersuchungen inklusive derer Ergebnisse sowie die zugeordnete Dokumentation der Abstellmaß-nahmen einschließlich ihrer Wirksamkeitsprüfung wurden deutlich verbessert.Die zentrale Prüfplanung ermöglicht ein einfa-ches und schnelles Erstellen von Prüfplänen. Un-terstützt und ergänzt wird der Prüfvorgang durch eine einfache Prüfdatenerfassung, dem zeitna-hen Erstellen von Prüfberichten und umfangrei-chen und aussagekräftigen Auswertungen.Die bisher größten Erfolge die NAF nach der Ein-führung des IBS CAQ-Systems erzielen konnte, waren die Auszeichnung als „Supplier of the year 2012“ und ein Preis für „Innovation“ durch wich-tige Kunden.

AusblickGeplant ist die konsequente Inbetriebnahme der noch nicht genutzten Module bis 2015. Außer-dem sollen die bisher eingesetzten Module und Prozesse weiter optimiert werden.

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„Die Verantwortung für die Produktion und Lieferung qualitativ ein-wandfreier Produkte liegt letztendlich bei jedem einzelnen Mitarbei-ter. Ein mitarbeiterseitig ausgeprägtes Verantwortungsbewusstseinbildet in Kombination mit einem flexiblen und integrierten Qua-litätsmanagementsystem – wie in unserem Hause das System CAQ=QSYS der IBS AG – eine ideale Voraussetzung, Tag für Tag für unsere Kunden Qualität zu produzieren und zu gewährleisten.“

„Die Qualitätsmanagementlösung der IBS AG bietet eine perfekte Plattform um unsere Prozesse zu optimieren. Dabei lässt sich das System problemlos auf die individuellen Voraussetzungen und Be-dürfnisse konfigurieren. Die größte Herausforderung bestand darin, jeden einzelnen Mitarbeiter von den Vorzügen von CAQ=QSYS zu überzeugen, was uns aber letztendlich gelungen ist.“

„Um unsere Produkte weiter zu verbessern und Verschwendung und Fehler zu vermeiden, haben wir uns für die Qualitätsmanagementlö-sung der IBS AG entschieden. IBS bietet ein durchgängigesund integriertes Qualitätsmanagementsystem, das alle unsere An-forderungen erfüllt.“

Die Systemlösung im Überblick

BRANCHE:Hersteller von Antriebskomponenten für Arbeits-maschinen

PROJEKT: Einführung eines Qualitätsmanagementsystems (CAQ-Systems)

EINGESETZTE PRODUKTE UND MODULE:CAQ=QSYS Professional mit den Modulen APQP, Audit, FMEA, PPL, WE/WA, SAM, EMPB, SPC, PB, PMM, RQMS, WFM, Toolcom, Netcom für ERP-SYSTEM

NAF Neunkirchener Achsenfabrik AGDie NAF AG hat ihren Sitz im oberfränkischen Neunkirchen am Brand. Seit 1960 entwickelt und produziert das familiengeführte, mittelständische Industrieunternehmen mit 450 Mitarbeitern Ach-sen und Getriebe für selbstfahrende Arbeitsma-schinen in den Sektoren Bau-, Forst- und Land-wirtschaft und besitzt Weltmarktführerschaft im Bereich Tandemachsen. Das Produktionsprogramm umfasst Planeten-getriebe, Verteilergetriebe, Differentialgetriebe, Planetenlenkachsen, Planetenstarrachsen, Tan-demachsen, Portaltandemachsen, Planetentan-demachsen und Antriebskomponenten.

Dr. Siegfried Effenberger, Quality Manager

Rainer Kern, Leitung Qualitätsmanagement und Service

Felix Heck, Quality Manager

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WETTBEWERBSFAKTOR INNOVATION: INNOVATIONEN ERFOLGREICH STIMULIEREN

Wettbewerbsfaktor Innovation

„Innovationen“ - Neuerungen, die am Markt er-folgreich platziert werden - sind Triebfedern des Fortschritts und das Lebenselixier erfolgreicher Unternehmen. Doch bis aus einer Erfindung oder einer guten Idee ein markt- und wettbewerbsfähi-ges Produkt wird, ist eine Menge methodisches Arbeiten, leidenschaftliches Engagement, sicher-lich erheblich Geld und Durchhaltevermögen er-forderlich.Beste Beispiele für gelungene Innovationen sind die Erfindung des Automobils, die erfolgreiche Unternehmensentwicklung von Siemens, Kuka, Bosch und Zeiss sowie das Wirken zahlreicher mittelständischer Unternehmen. Letztere meist geprägt durch den Mut und Ideenreichtum cha-rismatischer Gründerpersönlichkeiten wie zum Beispiel Alfred Fischer, Rudolf Grenzebach, die Brüder Dr. Kurt und Wolfgang Schmalz, Dieter Schunk oder Renate Pilz, um nur einige süddeut-sche Vertreter repräsentativ zu nennen.

Prof. Dr.-Ing. Markus Glück

Hochschule Augsburg, Fakultät für Maschi-nenbau und Verfahrenstechnik und Techno-logie Centrum Westbayern

Innovationen sind Ergebnis unternehmeri-schen Handelns

Alle eint ein wichtiges Grundverständnis: Innova-tionen fallen nicht vom Himmel. Sie sind das Er-gebnis nachhaltigen und erfolgreichen unterneh-merischen Handelns! Nur Innovationen können ein Unternehmen voranbringen und das weitere gesunde Wachstum sicherstellen. Die Chancen, durch gezielte Prozess-, Produktinnovationen und ständigen Wandel mit dem weltweiten Wett-bewerb Schritt zu halten und sich wertvolle Al-leinstellungsmerkmale zu erarbeiten, sind heute immens.Gleichwohl müssen es Unternehmen schaffen, sich und ihre Mitarbeiter davon zu überzeugen, dass sie sich von der Beharrungs- zur Inno- vationskompetenz entwickeln müssen. Der Takt der Produktion ist dabei unerbittlich: Rasant stei-gende Produktivitätsanforderungen, eine wach-sende Variantenvielfalt, reduzierte Losgrößen und das weltweite Angebot leistungsstarker Lie-feranten üben einen enormen Kostendruck auf die Serienproduktion aus, dem nur durch konse-quente Prozessinnovation und eine intelligente Vernetzung der Fertigungsanlagen begegnet werden kann. Dies erfordert eine Veredelung der Fertigungseinrichtungen zu messenden Produk-tionssystemen auf Shopfloor-Ebene und eine fle-xible Automation. Aber auch neue Produkte und Technologien ermöglichen Innovationsimpulse.Die Herausforderungen der nächsten Jahre und der Zukunft - abgeleitet aus Megatrends wie dem demografischen Wandel, einer fortschreiten-den Globalisierung, begrenzter Ressourcen und Rohstoffvorräte sowie dem Zwang zu nachhal-tigerem Handeln, zur Entwicklung und Nutzung „grünerer“ Produkte und ressourceneffizienterer Technologien - erfordern entschlossenes und kreatives Handeln. So erfordert beispielsweise die Elektromobilität neue Speichertechnologi-en, die Umsetzung extremer Leichtbaukonzep-te, den Einsatz neuer Materialien sowie radikal veränderte Produktions-, Automatisierungs- und Logistikkonzepte. Dieses Neuland zu betreten erfordert Wissen, Mut, Methode und Kompetenz!

Innovationen erfolgreich stimulieren - Verän-derung proaktiv gestalten

Erfolgreiche Innovation hängt von vielen Faktoren ab, die technischer, wirtschaftlicher, organisatori-scher und zeitlicher Natur sind und alle im richti-gen Ausmaß, in der richtigen Form, zum richtigen

CONTACT Ausgabe 3/2013 I Produktionsmanagement

Bildquelle: Technologie Centrum Westbayern GmbH

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CONTACT Ausgabe 3/2013 I Produktionsmanagement

Zeitpunkt zusammentreffen müssen. Herausra-gende Unternehmen wissen sehr genau, dass ihre Zukunftssicherung nicht nur unter kurz- und mittelfristigen ökonomischen Gesichtspunkten erfolgen darf. Vielmehr muss sie sich langfristig durch eine Vision, eine klare strategisch ausge-richtete Positionierung auszeichnen und durch ein wirkungsvolles Innovationsmanagement aktiv begleitet werden.Zentrale Eckpfeiler eines erfolgreichen Innova-tionsmanagements sind eine gründliche Markt-beobachtung, ein funktionierendes und effizient ausgestaltetes Ideenmanagement, eine sorg-same proaktive Beobachtung von Trends und Mitbewerbern, der durchgängige und intensive Austausch mit Kunden, das Erkennen ihrer Be-dürfnisse, eine positive Gestaltung der Firmen-kultur, das Einräumen von Gestaltungsfreiräu-men, den Einsatz wirksamer Kreativtechniken sowie die gestaltende Einbindung der Führungs-, Produkt- und Entwicklungsverantwortlichen. In-novation ist eine Führungsaufgabe. Sie ist in ei-nem Klima der Angst, unter Zeitdruck und ohne eine von Freiräumen zur Ideenrealisierung ge-prägte Unternehmenskultur nicht möglich.

Innovationsbedarf wird unterschätzt - Chancen verstreichen

Allerdings messen viele, vor allem aber kleine und mittelständische Firmen, der fortlaufenden Innovation eine zu geringe Bedeutung bei. Die Hintergründe sind vielfältig: Eine hohe Arbeitsbe-lastung im Tagesgeschäft lässt keine Innovations-planung zu. Zentrale Personalressourcen schei-nen sich gewinnbringender einsetzen zu lassen. Reklamationen und Kundenwünsche lösen statt gezielten Innovationsbestrebungen kurzfristige Entwicklungsaktivitäten aus. Vielfach begrenzen sich Unternehmen aber auch selbst durch eine zu starke Konzentration auf ihnen vertraute Märkte und Branchen. Mut zur Erschließung neuer po-tenzialträchtiger Marktfelder fehlt.

Kooperationspotenziale, z. B. die Mitarbeit in Netzwerken und Clustern, die Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen, werden unterschätzt oder vernachlässigt. Dabei ist eine Professionalisierung des Innovations-managements dringend von Nöten. Schon die Einführung von Innovationsroutinen als erste Prozesse kann sehr schnell Innovationsnachtei-le wirksam abfangen und rasche erste Erfolge unterstützen. Startvoraussetzungen sind eine schonungslose Ist-Analyse und ein gründliches Benchmarking.

Innovation - eine ganzheitliche Herausforde-rung an das Management

Zweifelsohne zeichnet sich ein funktionierendes Innovations- und Wissensmanagement durch ein ganzes Methodengerüst aus, bei dem der Mensch im Zentrum stehen muss. Wichtige Im-

pulse für das Innovationsgeschehen kommen häufig dabei von außen oder von kreativen „Querdenkern“ aus anderen Fachbereichen. Vor allem die frühzeitige Einbeziehung von Kunden, OEMs und Lieferanten lohnt sich.

Durch „Open Innovation“ und die gezielte Einbin-dung Dritter über das Internet verbessern heute schon zahlreiche Unternehmen ihre Innovations-fähigkeit. Sie beschleunigen dadurch ihre Ent-wicklungsprozesse teils signifikant.

Erfolgreich innovierende Unternehmen zeichnen sich durch eine frühzeitige und treffsichere Trend-erkennung aus. Ihre „Technologieradare“ reichen bis auf Applikationsebene. Voraussetzung ist ein wirksames und fortlaufendes Monitoring sich entwickelnder neuer Technologiefelder. Die Be-nennung von Technologie Scouts aus Fachberei-chen der Entwicklung, die in engem Kontakt mit Hochschulen und Forschungsinstituten stehen, ist ein erster wirksamer Schritt hierzu. Den Markt so durch radikale Innovationen geradezu selbst zu formen, birgt die größten Wertschöpfungspo-tenziale.Weiteres Instrument eines wirksamen Innova-tionsmanagements sind Ideenworkshops zu Leitthemen. Nicht in ihrer Wirksamkeit zu unter-schätzen ist der gezielte Einsatz von Kreativitäts-techniken, die in der Praxis noch viel zu selten eingesetzt werden.

Effektiv investieren

Viele führende Unternehmen setzen auf ei-nen ausbalancierten Mix an Innovationstypen. Das muss nicht zwingend teuer sein. Das Geld muss nur effektiver eingesetzt werden. Vielver-sprechende Ideen lassen sich über ein funkti-onierendes Ideenmanagement gewinnen. Die Einrichtung einer Wissensdatenbank alleine ge-nügt nicht. Eine schnelle Selektion aus einem Ideenpool, vor allem im Hinblick auf den zu er-

Bildquelle: Technologie Centrum Westbayern GmbH

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wartenden Mehrwert für den Kunden, ist ein zentraler Erfolgsfaktor. Die vielfach eingesetzten „Entscheidungstrichter“ sind in den Unterneh-men meist bedarfsgerecht standardisiert, zum Beispiel auf einen 4-stufigen Auswahlprozess, bei dem die Ideen aller Mitarbeiter berücksichtigt werden. Umgesetzt werden davon dann rund 15 Prozent - ein typischer Wert, der von zahlreichen Unternehmen bestätigt wird.

Wichtig dabei: Ideengeber wollen ein schnelles Feedback, wo ihre Idee steht und wie darüber befunden wurde.Auch aus der Reflexion vorläufig zurückgestell-ter Ideen, die in Ideensteckbriefen dokumentiert sind, ergeben sich wertvolle Impulse für das In-novationsgeschehen. Zusätzliche Motivation stif-ten Innovationspreise, denn kreative Menschen suchen Anerkennung. Finanzielle Anreize sind für sie sekundär und neigen eher dazu, das Inno-vationsgeschehen im Unternehmen zu lähmen. Innovation muss man erleben und greifen können.Umso wichtiger ist es, frühzeitig aussagekräfti-ge Experimente durchzuführen und Prototypen zu testen. Diese beschleunigen den Erkenntnis-gewinn, sichern Risiken ab und geben wertvolle Sicherheit in frühen Denk- und Entwicklungspha-sen.

Innovation messbar machen

Innovationskennzahlen spielen nicht nur für das Beurteilen der Innovationsfähigkeit eine zentrale Rolle, sie spornen auch kreative Menschen an. Bei der Carl Zeiss AG sind 10 % aller Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung beschäftigt. 55 % des Konzernumsatzes erwirtschaften sie mit Pro-dukten, die jünger als 5 Jahre sind. Doch kann und sollte man seine Innovationsfähigkeit nicht unbedingt an der Zahl der Patentanmeldungen oder Veröffentlichungen festmachen. Letztend-lich zählt der Markterfolg.

Silberlocken sind für Innovation Gold wert

Erfahrene ältere Mitarbeiter beflügeln das Inno-vationsgeschehen im Unternehmen, wenn sie eine zentralere Rolle einnehmen dürfen. Die Forschung hat hier ein neues Gebiet aufgemacht und spricht von äußerst potenzialträchtigen „Grenzinnovatoren“.Innovationen müssen aber auch als zarte Pflänz-chen im Unternehmen vermarktet werden, damit sie im betrieblichen Alltag und bei Überlegungen zur betriebsinternen Kostenoptimierung nicht „unter die Räder“ kommen. Eine wirksame Un-terstützung und Gestaltung der Innovations- und damit auch der Veränderungskultur durch die Führungsverantwortlichen eines Unternehmens ist unabdingbar.

Kultur prägen

Zukünftig ist es noch dringender erforderlich, die Arbeitskultur in den Unternehmen positiv zu gestalten. Kreativität entsteht einfach nicht un-ter Druck, in starren Regeln und bei fehlendem Vertrauen. Unternehmen müssen sich von der Beharrungs- zur Innovationskompetenz weiter-entwickeln. Dabei sollten vier Stoßrichtungen setzen: Die Optimierung ihrer Prozesse und Organisationsstrukturen, die Ergründung und gezielte Weiterentwicklung von Kompetenzen und Fähigkeiten, die proaktive Gestaltung ihrer Unternehmenskultur und Visionen sowie Weiter-entwicklung ihres Wertesystems und ihrer Ein-stellungen.

Der Erfolg läst sich aus 33 betrachteten Inno-vationsprojekten eines Beratungsunternehmens konkret und eindrucksvoll beziffern: Reduzierung Materialverluste um ca. 4,3 Mio. oder 25 %, Er-höhung Produktionsmenge um 8 %, Reduzierung Bestände um 10 %, Reduzierung Durchlaufzeiten um 18 %, Steigerung der Lieferzuverlässigkeit um 15 %, Verkürzung der Angebotsdauer um 18 %, Steigerung der Qualität beim Neuanlauf von Produkten um17 % und Verkürzung der Re-klamationsbearbeitung um 22 %.

Danksagung

Die Forschungs- und Technologietransferaktivitä-ten des Technologie Centrum Westbayern - Pro-duktionsmechatronik An-Institut der Hochschule Augsburg - werden gefördert aus Mitteln des Freistaats Bayern und der Europäischen Union (ESF). Teile des Beitrags wurden von Gastrefe-renten des Austauschforums „Innovation 2020“ im Umfeld des Technologie Centrum Westbayern zur Verfügung beigesteuert.

CONTACT Ausgabe 3/2013 I Produktionsmanagement

Bildquelle: Technologie Centrum Westbayern GmbH

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Zum Autor:

Fachgebiete: Innovationsmanagement und Technologietrans-fer, Sensortechnik, Industrielle Bildverarbeitung, Prozess- und Produktionsmesstechnik, Roboter-technik

Prof. Dr.-Ing. Markus Glück (43) ist seit 2002 Geschäftsführer der Technologie Centrum West-bayern GmbH - einem Produktionsmechatronik An-Institut der Hochschule Augsburg in Nörd-lingen - und seit April 2008 Mitglied der Fakul-tät für Maschinenbau und Verfahrenstechnik an der Hochschule Augsburg (Studiengänge Maschinenbau, Mechatronik und Elektrotech-nik, Fachgebiete: „Sensortechnik“, „Industrielle Bildverarbeitung“, „Mechatronik“, „Prozess- und Produktionsmesstechnik“, „Robotertechnik“ und „Innovationsmanagement“).

1989-94 Studium der Elektrotechnik, Schwer-punkte Mikro- und Optoelektronik, Nachrichten-technik und optische Messtechnik, an der Univer-

Prof. Dr.-Ing. Markus Glück

Hochschule Augsburg, Fakultät für Maschinenbau

und Verfahrenstechnik

Technologie Centrum Westbayern GmbH

Emil-Eigner-Straße 1 86720 Nördlingen

Telefon: (+49) 9081 8055-101, -102 Telefax: (+49) 9081 8055-151

E-Mail: [email protected] www.tcw-donau-ries.de

sität Ulm. Von 1995 bis 1997 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungszentrum der Daimler AG in Ulm (Bereich Silizium/Silizium-Germanium Hochfrequenzelektronik und Chiptechnologie).

Von 1998 bis Ende 2001 Mitarbeiter der Firma Mattson Thermal Products GmbH – einem mit-telständischen Unternehmen des Sondermaschi-nenbaus, zuletzt tätig als Leiter des Bereichs „Hardware Engineering“ mit den Untergruppen Mechanische Konstruktion, Design und Auto-matisierung sowie Elektrische und Elektronische Entwicklung.

Vielfaches ehrenamtliches Engagement im Ver-ein deutscher Ingenieure VDI e.V., im bayerischen Innovationscluster „Mechatronik & Automation“ e. V., Gastdozent an der Fritz-Hopf-Technikerschule in Nördlingen und Koordinator eines Facharbeits-kreises „Produktion 2020“ im Umfeld der Hoch-schule Augsburg und des Technologie Centrum Westbayern. Seit 2009 Kooperation mit der IBS AG, seit 2011 Mitglied im Dachverband MES D-A-C-H e.V.

Quellen und weiterführende Literatur

M. Glück, Prozessoptimierung und Harmonisie-rung des Shopfloors - Produktion im Wandel: Prozesskontrolle, -führung und sicheres Steuern in der Produktion 2020“, Vortrag beim IBS Exper-tenkreis (Höhr-Grenzhausen, 27.10.2011, Maga-zin contact, S. 14-17) und beim Fachworkshop „MES im Fokus - Was den deutschsprachigen Raum bewegt“ des Verbands MES D.A.CH e. V. (Frankfurt, 8.12.2011).M. Glück, Industrie 4.0 - Herausforderung „Inte-gration“ und Chancenpotentiale für die Prozes-soptimierung in der Produktion 2020“, Vortrag beim IBS:expertenkreis (Amberg, 15.11.2012) und Fachartikel im Magazin contact (Heft 1/2013, S. 6-15).M. Glück, Technologien und Managementsyste-me für die Fertigung der Zukunft, Fachartikel in „VDI-Z Integrierte Produktion“, Heft 4/2012, S. 66-68 (2012)M. Glück, Produktion 2020: Intelligente Produkte in der Fabrik der Zukunft, Fachbericht im Sonder-heft „MES Wissen kompakt“ als Sonderbeilage zur Zeitschrift „IT & Production“ (Heft 4) zu Han-nover Messe, S. 40-42 (April 2012)M. Glück, Die Produktion 2020, Fachbericht in der Zeitschrift „Computer & Automation“, Heft 6,

S. 47-50 (2012)F. W. Nerdinger, P. Wilke, S. Stracke, R. Röhrig (Hrsg.), Innovation und Beteiligung in der betrieb-lichen Praxis, Gabler Research (2010)

Zum Technologie Centrum Westbayern

Das Technologie Centrum Westbayern (TCW) in Nördlingen - 2001 gegründet im Zuge der „Hightech Offensive Bayern“ - ist ein regionales Studien- und Transferzentrum der Hochschu-le Augsburg. Es bündelt unter einem Dach ein Kompetenzzentrum für Produktionsmechatro-nik, das sich unter anderem mit der „Produktion 2020“ - der Produktionstechnik der Zukunft - zum einen technisch und zum anderen produktions-technisch und wirtschaftswissenschaftlich in Logistik, Produktionssteuerung, Qualitätssiche-rung und Prozessoptimierung in Forschung und Lehre auseinandersetzt. Der Institutsbereich und das Hochschulzentrum Donau-Ries sind an die Hochschule Augsburg - die drittgrößte Hochschule für angewandte Wissenschaften in Bayern - angeschlossen und zeigt industriel-len Partnern Lösungen auf, die im Rahmen von Projektarbeiten gemeinsam, teilweise bis zur Produktreife, entwickelt werden. Themenscher-punkte sind Bildverarbeitung, Prozess- und Pro-duktionsmesstechnik, Sensortechnik, Condition Monitoring, Robotik.Weitere Informationen im Internet: www.tcw-donau-ries.de.

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CONTACT Ausgabe 3/2013 I Qualitätsmanagement

OHNE QUALITÄT IST ALLES NICHTS!

Dabei ist alles eigentlich nicht so schwer: Sind die Voraussetzungen erst einmal geschaffen, wird man sich mit den Mitarbeitern über Quali-täts- und Markterfolge freuen können!

Qualität ist messbarEs gilt eben nicht nur, „gute“ Produkte oder Pro-zesse entwickeln zu wollen, sondern die Quali-tät muss messbar gemacht werden. Nur so ent-steht eine belastbare Basis für Beurteilung und Verbesserung. Diese Kennzahlen sind dann Teil eines Qualitäts-Controllings zur Steuerung und frühen Reaktion auf Abweichungen.

Sage mir, wie dein Projekt beginnt, ...... und ich sage dir, wie es enden wird. Gerade bei Projekten ist es deshalb sehr wichtig, eine gute Planung aufzubauen. Das aus der Auto-motiveindustrie bekannte APQP (Advanced Product Quality Planning) zeigt hier beispielhaf-te Weltklasse-Qualität für Projektmanagement. Dabei wird oft verstanden, dass Aktivitäten und Meilensteine zur Produkt- und Prozessentwick-lung geplant werden müssen, selten findet man aber eine Umsetzung des Qualitätsreportings mit aussagefähigen Kennzahlen, besonderen Ereig-

nissen und den so genannten Lessons Learned. Das ist schade, weil es doch gerade bei Störun-gen/Abweichungen wichtig ist, gut vorbereitet zu sein.

Aus Managementsicht besonders wichtig ist eine Darstellung über mehrere Projekte, die so ge-nannte Multiprojektansicht, wie wir sie etwa bei CAQ=QSYS finden. Erst dies erlaubt eine Bewer-tung der generellen Situation und zeigt frühzeitig Abweichungen auf.

Risikobetrachtung als essentieller Baustein in allen AktivitätenWie schon in der Medizinbranche üblich fordert auch die ISO 9001 an verschiedenen Stellen ein systematisches Vorgehen zur Einschätzung von Risiken.Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass die Vermeidung eines Fehlers oft 10mal weniger kos-tet als dessen Beseitigung.

Für erfolgreiche Manager längst eine Selbst-verständlichkeit: Projekt-, Prozess- und Produktqualität sind unabdingbare Voraus-setzungen für den Erfolg und bedürfen eines täglichen und persönlichen Engagements. Und es geht nicht nur um harte Fakten, sondern gerade der Manager will selbst als gutes Beispiel voran gehen und eine Kultur schaffen, in der die Qualität gedeihen kann.

QUALITÄT - EINE MANAGEMENTAUFGABE

Alles im Blick: Jedes Projekt hat in dieser Übersicht einen Farbcode zur Kennzeichnung seines Status

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Das in der Automobilbranche bewährte Vorgehen der FMEA (Fehlermöglichkeits- und Einfluss-Analyse) ist anwendbar auf ganze Systeme, ein-zelne Produkte und Prozesse.Fachleute bewerten so mögliche Risikofälle sys-tematisch und nach einem einheitlichen Verfah-ren. Als Ergebnis bekommt das Management valide Informationen über die verbleibenden Ri-siken. Notwendige Entscheidungen werden so abgesichert.

Produktionslenkungs-/ KontrollplanAls wesentliches Dokument aller Planungstätig-keiten entsteht ein Dokument, das wie ein Koch-rezept beschreibt, was man wie tun muss, um den Erfolg einer Produktion sicherzustellen. Der Produktionslenkungs-/ Kontrollplan enthält für jedes Merkmal die zugehörigen- Lenkungsmaßnahmen- Prüfmaßnahmen- Reaktionspläne

Dabei beschreiben die Lenkungsmaßnahmen alle notwendigen Maschineneinstellungen und Prozessvorkehrungen, welche die Qualität si-cherstellen.In den Prüfmaßnahmen ist ersichtlich, was und in welchem (Stichproben)Umfang mit welchen (Prüf)Mitteln und wie oft geprüft werden soll.

Prüfplan: nicht alles muss geprüft werdenPrüfungen kosten Geld. Soweit sie nicht aus Gründen der Produkthaftung oder Zulassung vor-geschrieben sind, ist es sinnvoll, besonders dort in Prüfungen zu investieren, wo die vorherge-henden Risikobetrachtungen dies gerechtfertigt erscheinen lassen.Der Prüfplan zieht deshalb alle zu prüfenden Ele-mente aus dem Produktionslenkungs-/ Kontroll-plan und stellt sie nach Arbeitsplätzen und –gän-gen sortiert dar.Reaktionspläne stellen schon von vornherein klar, wie auf Abweichungen oder Störungen zu reagieren ist („Meister fragen ...“). So werden Schäden begrenzt und einer Verschleppung von Fehlteilen wird vorgebeugt.

PrüfauftragWenn die Schnittstelle zum ERP-System vorhan-den ist, dann können dort die Angaben des Prüf-plans mit Auftragsdaten verknüpft werden.So entsteht ein individueller Prüfauftrag mit Anga-ben zu Arbeitsplatz, Prüfpersonal und Prüfdatum, ggfs. Chargen- oder Auftragsnummer. Auf diesen kann das Prüfergebnis zurück gemeldet werden, so dass eine nachvollziehbare und rückverfolg-bare Prüfentscheidung entsteht.Bei Nutzung einer CAQ-Software ist es so auch möglich, Auswertungen zu generieren, die Trends, Mittelwerte oder statistische Daten ent-halten.Diese Informationen können dann für KVP-Pro-zesse (Kontinuierliche Verbesserungs Prozesse) und/oder Qualitäts-Zirkel verwendet werden.

Aus Desastern lernenAus Managementsicht ist es besonders wichtig, zuverlässige Prozesse für den Umgang mit Re-klamationen zu installieren. Seien diese nun in-tern (bei Prüfungen) oder extern (vom Kunden). Der 8D-Prozess nimmt eine Schlüsselrolle in Ver-besserungsbemühungen ein: Einerseits gilt es, ein professionelles Vorgehen gegenüber dem internen bzw. externen Kunden sicherzustellen. Andererseits führt die gut durchgeführte Ursa-chenanalyse zur Identifikation und Beseitigung von Root Causes.Der Manager wird sich besonders für den Schritt D7 interessieren: „Fehlerwiederholung vermei-den“. Denn, richtig gemacht, wird hier erreicht, dass der Fehlermechanismus nicht mehr auftre-ten kann. So ist sicher, dass dem ersten Fehler nicht ein zweiter gleicher folgen kann.

Durchgängigkeit von Informationen unabdingbar In der Praxis besteht die Herausforderung, diese Informationen oft auch standortübergreifend kon-sistent zu erzeugen und vor allem konsistent zu halten.Unverzüglich und nachweisbar müssen etwaige Änderungen durchgestellt werden an alle organi-satorischen Einheiten und betroffene Dokumente und Verfahren müssen aktualisiert werden.Andererseits erwartet der Manager - und nicht nur der Q-Manager - dass alle am System Mit-wirkenden jederzeit den Nachweis von Verbesse-rungen und deren Wirksamkeit antreten können.

Aufzeichnungen und NachweiseZur Vermeidung haftungsrechtlicher Konsequen-zen ist es darüber hinaus besonders wichtig, ge-eignete Aufzeichnungen und Nachweise lücken-los anzufertigen und dauerhaft aufzubewahren.Dies betrifft gleichermaßen Entscheidungen, nach denen keine Maßnahmen notwendig sind wie auch die Entscheidung, dass Maßnahmen notwendig sind und wer für deren Erledigung zu-ständig ist.

CONTACT Ausgabe 3/2013 I Qualitätsmanagement

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Nachweisbare Vorteile durch DV-Unterstützung?Die geordnete und zugleich gut dokumentierte Abarbeitung von Qualitätsaktivitäten ist nur durch konsequente Einbindung und Nutzung der Da-tenverarbeitung zu erreichen. Während ERP-Software mit oft kaufmännischem Schwerpunkt nicht oder nicht immer geeignet ist, einen solchen Workflow zu unterstützen, bieten spezielle CAQ-Programme hier sehr viel weiter- reichende Möglichkeiten.Ideal ist natürlich, wenn solche Programme auch noch die Planung von regelmäßigen Q-Aktivitä-ten unterstützen.So bietet beispielsweise das Projektmanage-mentmodul APQP der CAQ=QSYS®-Software die Möglichkeit, im Vorhinein Aktivitäten zu pla-nen und diesen eine feste Checkliste zuzuord-nen.Entstehende Maßnahmen werden dann Verant-wortlichen und Erledigungsterminen zugeordnet.Diese Informationen werden in einer zentralen Maßnahmendatenbank gespeichert und deren Erledigung kann auf diese Weise verfolgt und nachweisbar dokumentiert werden.

Christian Rech, Geschäftsführer, BBR Unternehmensberatung GmbH Landshut

CONTACT Ausgabe 3/2013 I Qualitätsmanagement

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Große Vorteile durch ein integriertes SystemEin durchgängiger Ansatz erleichtert es auch, Reklamationen und Rückmeldungen aus den Märkten zu sammeln und zu bewerten.Audits können ebenso geplant und dokumen-tiert werden wie Produktprüfungen, Prozessauf-schreibungen oder ProjektfortschritteErst hier wird der Vorteil eines integrierten Sys-tems besonders erkennbar, weil die gleiche Sys-tematik in allen Modulen angestoßen werden kann. Ohne Unterschied stehen so Maßnahmen aus Reklamationen mit denen aus Q-Planung und -Verbesserung nebeneinander und können gemeinsam verfolgt und dokumentiert werden.Dass auf diese Weise mit wenig Aufwand ein zentrales Maßnahmenmanagement zu reali-sieren ist, versteht sich dabei von selbst. Eine »Grauzone« vieler QM-Systeme wird auf diese Weise wirkungsvoll umgangen.

Ohne Qualität ist alles nichts!Wer als Manager dann noch überzeugt sagen kann, dass er Qualität als Chance begreift und die kulturellen, sachlichen wie organisatorischen Voraussetzungen geschaffen hat, daraus syste-matische Verbesserung anzustoßen, der kann sicher sein, sehr viel mehr als nur seine Organi-sationspflicht erfüllt zu haben.

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2. FORUM „BAHNINDUSTRIE IM WANDEL“

CONTACT Ausgabe 3/2013 I Qualitätsmanagement

NEU! DIE PRODUKTIONSMANAGEMENTBROSCHÜRE DER IBS AG

Am Montag, 22.09.2014 wird in Berlin das 2. Forum „Bahnindustrie im Wandel“ stattfinden, eine Gemeinschaftsveranstaltung des Instituts für Schienenfahrzeuge und Fördertechnik IFS und des Werkzeugmaschinenlabors (WZL) der RWZH Aachen mit Unterstützung der IBS AG.Das Forum findet am Vortag der Innotrans statt, sodass den Teilnehmern die Möglichkeit geboten wird, Ihre Teilnahme mit einem Messebesuch oder der Eröffnungsveranstaltung zu verbinden.Der traditionsreiche Industriezweig Bahnindustrie unterliegt seit vielen Jahren einem grundlegen-den Wandel. Neben steigenden Stückzahlen und erhöhter Variantenvielfalt nehmen die Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen stetig zu.

Um Ihre Prozesse optimal auf die Anforderungen der Branche auszurichten, müssen Unternehmen• sicher produzieren im Hinblick auf Produkthaftung,• wirtschaftlich produzieren durch das Schließen von Qualitätsregelkreisen,• Geeignete Werkzeuge zur Steigerung der Produktqualität einsetzen.

Erfahrungsaustausch und Diskussion werden groß geschrieben.

Die Fachtagung ist speziell auf die Bedürfnisse und Anforderungen der Unternehmen im Schie-nenverkehr, der Bahnindustrie sowie deren Zu-lieferer zugeschnitten. Geeignete Lösungen in diesen Themenfeldern werden präsentiert und im Expertenkreis diskutiert. Die Veranstaltung richtet sich an Geschäftsfüh-rer und Werksleiter sowie an das Management und Führungskräfte aus den Bereichen Entwick-lung, Produktion, Qualität, Controlling und EDV im Schienenfahrzeugbau und der Bahnindustrie.

Ab sofort steht die neue und überarbeitete Produktionsmanagementbroschüre der IBS AG zur Verfügung. Informieren Sie sich über die vollständige und branchenübergreifende MES (Manufacturing Execution System)/MOM (Manu- facturing Operations Management) Lösung. Erfahren Sie, wie Sie damit Ihre Produktivität sofort um durchschnittlich 30% steigern, bei gleich-zeitiger Reduzierung Ihrer Kosten um bis zu 10%.

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PRODUKTIVSETZUNG DER IBS-SOFT-WARE BEI DER THEO LORCH-WERK-STÄTTEN GMBH

CONTACT Ausgabe 3/2013 I Erfolgreiche Kundenprojekte

ROLL-OUT DER IBS-SOFTWARE-LÖSUNGEN BEI GEORG FISCHER AUTOMOTIVE IN CHINA

ERFOLGSPROJEKTE

Als gemeinnützige GmbH unterhält Theo-Lorch-Werkstätten in drei Häusern in Ludwigsburg und Bietigheim knapp 750 Arbeits- und Betreuungs-plätze für Menschen mit Behinderungen.Alleiniger Gesellschafter ist der Verein Arbeit und berufliche Bildung für benachteiligte Menschen Ludwigsburg e.V. Die Theo-Lorch-Werkstätten sind Mitglied im diakonischen Werk Württemberg sowie im Bundesverband Evangelische Behin-dertenhilfe.Das mittelständische Unternehmen zählt viele namhafte Industrieunternehmen zu seinen Kun-den. Dabei stellen die Theo-Lorch-Werkstätten der Industrie Komponenten und Dienstleistungen im Bereich der Industrie- und Elektromontage, der mechanischen Fertigung, der Verpackung sowie in der Logistik und im Druck zur Verfü-gung. Insbesondere die Themen Zuverlässigkeit, Termintreue und Qualität stehen bei Theo-Lorch-Werkstätten im Vordergrund.Um die Qualität ihrer Produkte weiter zu verbes-sern, hatte sich das Unternehmen entschlossen, die Qualitätsmanagementlösung der IBS AG einzuführen. Nun erfolgte die erfolgreiche Pro-duktivsetzung von drei Standorten der Theo-Lorch-Werkstätten gGmbH. Bis zu 200 Anwen-der können ab sofort mit den Erfassungsmodulen (Wareneingangs- und Warenausgangs-Kontrolle und Statistische-Prozess-Kontrolle) über spezi-ell auf die Anforderungen von behinderten Men-schen konfigurierte Dialoge arbeiten. Zur Unter-stützung von Eingaben wird spezielle Hardware (sog. „Buzzer“) in Verbindung von WISE Clients in einer reinen Citrix Installation eingesetzt. Mit mehr als 2.000 Messmitteln, die teilweise über 15 Steinwaldboxen angeschlossen werden, er-folgt die Messung auf Prüfaufträge, die neben umfangreichen Stammdaten aus dem Infra ERP-System übertragen und rückgemeldet werden.

Georg Fischer Automotive Co., Ltd. in Suzhou und Kunshan sind chinesische Tochterunter-nehmen der in der Schweiz ansässigen Georg Fischer Group, einem multinationalen Unter-nehmen mit mehr als 200-jähriger Geschichte. Am Standort Georg Fischer Automotive Suzhou werden hauptsächlich Magnesium- und Alumini-um-Gussteile für die Automobilindustrie gefertigt, während Georg Fischer Automotive Kunshan überwiegend Eisengussteile produziert. Um den weiteren Ausbau ihrer Kompetenzen in China voranzutreiben und auch weiterhin zu den be-vorzugten Partnern der chinesischen OEMs zu gehören, startete Georg Fischer Automotive den Roll-out der IBS-Lösung an den beiden Stand-orten in Suzhou und Kunshan. Bis Ende Januar 2013 wurde der Roll-out abgeschlossen. Sämt-liche IBS Module wurden dabei erfolgreich in Betrieb genommen, darunter Prozessablaufdia-gramm, FMEA, Control Plan, Prüfmittelmanage-ment, Prüfplan Management, Order Manage-ment, Wareneingangskontrolle, SPC, Evaluation, Complaint Management und das Audit-Modul.

Mit Unterstützung der IBS-Qualitätsmanagement-lösung lässt sich unter anderem die Datentrans-parenz innerhalb der Fischer Gruppe weiter ver-bessern, zudem können Erfahrungen innerhalb der Fischer Gruppe unternehmensübergreifend kommuniziert werden. Die Mitarbeiter können in einem standardisierten Prozess alle relevan-ten Daten überwachen und verwalten. Dadurch wird der Daten-Tracking Prozess maßgeblich er-leichtert und auch die Reaktionszeiten können so verkürzt werden. Darüber hinaus unterstützt die IBS-Software Georg Fischer Automotive bei der Umsetzung ihrer unternehmensübergreifenden Qualitätsstandards.Zudem gibt es eine Schnittstelle zu SAP, wodurch die Kommunikation zwischen Qualität, Produkti-on und anderen relevanten Abteilungen (z. B. der Verwaltung) ermöglicht wird.

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BMW brilliance automotive ltd. (bba) ist ein Joint Venture zwischen der deutschen BMW AG und der Brilliance China Automotive Holdings ltd. in Shenyang, China. Die bba Produktionsstätte fer-tigt derzeit die neuesten Generationen der BMW 3er, 5er und X1 serie. Dabei werden mehr als 150.000 Einheiten pro Jahr gefertigt.

Im Rahmen eines globalen Roll-out-Plans soll nunmehr das Real-Time Location Identification System (LIS), welches bereits heute zu beträcht-lichen Produktivitätssteigerungen in zwei von acht BMW Montagewerken führt, im BMW Werk Shenyang Brilliance implementiert werden. LIS vereint best-in-class Ultra-Wideband Radio-Tags und Sensoren mit der Qualitätsmanagement- und Traceability-Software. Durch die Einführung nähert sich die Produktion weiter an die Quali-tätsmethode des SIX Sigma sowie der Vision der vollständigen und lückenlosen Rückverfolgbar-keit an. Des Weiteren soll im Rahmen des Pro-jektes die LIS-Basis-Software um eine LIS-Mofi Funktionalität erweitert werden. LIS-MOFI wird insbesondere der Identifizierung von Fahrzeugen auf dem Werksgelände dienen. Zusammen mit Sensoren identifiziert LIS-MOFI das Fahrzeug, welches zum Beispiel in einen bestimmten Be-reich der Nacharbeit eintritt und löst dort spezielle vordefinierte Ereignisse aus. LIS-MOFI wird die Genauigkeit und die Präzision der Fertigungspro-zesse weiter verbessern.

KAVLICO GMBH NUTZT DIE IBS-SOFT-WARELÖSUNGEN FÜR DAS QUALI-TÄTS- UND TRACEABLILITY-MANAGE-MENT

CONTACT Ausgabe 3/2013 I Erfolgreiche Kundenprojekte

IBS REAL-TIME LOCATION IDENTIFI-CATION SYSTEM (LIS) BEI BMW BRILLIANCE AUTOMOTIVE LTD. (BBA)

Die Firma Kavlico ist ein weltweit tätiges mit-telständisches wachstumsorientiertes Unter-nehmen aus dem Bereich Sensorik und Elek-trotechnik. Über 1.000 Mitarbeiter fertigen in Deutschland, den USA und Mexiko Sensoren zur Messung mechanischer Größen, deren Einsatz-bereich vorwiegend in der Fahrzeug- und Gebäu-detechnik sowie der Luft- und Raumfahrtindustrie zu finden ist. Die Kavlico GmbH entwickelt und fertigt unter der Berücksichtigung der Anforde-rungen des Qualitätsmanagementsystems nach ISO / TS 16949:2009.Zwecks Optimierung und Steuerung der Quali-tätsprozesse sowie zur Erfüllung der Anforderun-gen der Elektronikindustrie hinsichtlich Rückver-folgbarkeit wird die Kavlico GmbH zukünftig die Softwarelösungen für das Qualitäts- und Tracea-bility-Management der IBS AG nutzen. Nach dem Standort in Minden erfolgt in Kürze der Rollout in Mexiko. Bei erfolgreichem Abschluss des Pro-jekts ist auch die Software-Anbindung des US-Standortes denkbar.

ERFOLGSPROJEKTE

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CONTACT Ausgabe 2/2013 I Erfolgreiche Kundenprojekte

ERFOLGSPROJEKTE

MHT setzt auf gleichbleibend hohe Qualitätsstan-dards. Im Management seiner Prüf- und Mess-mittel arbeitet MHT seit über einem Jahrzehnt erfolgreich mit der Softwarelösung CALVIN Prüf-mittel- und Kalibriermanagement. Um auch hier auf dem technologisch neuestem Stand zu agieren, entschied man sich für das Up-grade des CALVIN Systems, welches von einer Konvertierung und Migration der Prüfmitteldaten-banken auf eine zukunftsorientierte MS SQL Ser-ver® Lösung begleitet wurde. Ziel war es dabei, die über viele Jahre gewonnenen Prüfmittel- und Stammdaten für die weitere Nutzung zu erhalten. Zudem legte das MHT Prüfmittelmanagement bei der Umsetzung des Projekts besonderen Wert auf eine nachhaltige Schulung des aktuel-len Systems sowie die Anpassung von werksspe-zifischen Normen für Bügelmessschrauben und Messschieber in der CALVIN Prüfplanung. Mit Erfolg konnten die Aufgaben nahtlos mit Hilfe des neuen CALVIN Systems und in enger Zusam-menarbeit mit dem Team der MHT fortgesetzt werden.

Das schweizer Unternehmen Noventa AG mit Sitz in Diepoldsau ist Engineering Dienstleister und klassischer Produktionsbetrieb in einem. 1994 unter dem Namen Technoplast Engineering AG gegründet, hat das Unternehmen heute 460 Mitarbeiter an Produktionsstätten in der Schweiz und Thailand. Noventa entwickelt und fertigt komplette Pro-duktsysteme, z. B. innovative Heissgetränkeau-tomaten eines weltweit führenden Lebensmittel-konzerns.Das Qualitätsmanagement bei Noventa begleitet alle Prozesse von der ersten Idee bis zur Aus-lieferung der Produkte. Produktspezifische Qua-litätssicherungskonzepte sowie entsprechen-de Prüfvorrichtungen entwickelt und realisiert Noventa in Eigenregie. Das Unternehmen führt systematische Stichproben in der Teilefertigung und 100% Endprüfungen in der Gerätemontage durch. Zertifiziert ist das Unternehmen nach ISO 9001:2008.Im Rahmen des gemeinsamen CAQ-Projektes wurde das CAQ-System auf den neuesten Stand gebracht und in wesentlichen Punkten ausge-baut. Der langjährige Schwerpunkt im Bereich der SPC (Statistical Prozess Control) Prüfungen wurde um die Bereiche Wareneingang, Erstmus-terprüfungen und Reklamationsmanagement erweitert. Noventa setzt hierzu in seinem soft-waregestützten Qualitätsmanagement auf eine Citrix Server Lösung, welche ein optimales und benutzerfreundliches Arbeiten mit dem System unternehmensweit gewährleistet. Zur Sicherung der maximalen Performance entschied man sich im Rahmen des Projekts zu einer Datenbankmi-gration von MS Access® auf MS SQL Server®, welche unter Einbezug der kompletten Datenhis-torie erfolgreich umgesetzt wurde.

KALIBRIERUNGSMANAGEMENT CALVIN BEI MHT IM EINSATZ

ERWEITERUNG DES QUALITÄTS-MANAGEMENTSYSTEMS BEI NOVENTA

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ROTOMETRICS IST NEUKUNDE DER IBS AG

ERFOLGSPROJEKTE

BASF CATALYSTS ILC NUTZTCOMPLIANCE MANAGEMENT-SOFTWARELÖSUNG

RotoMetrics ist als Pionier in der Rotationswerk-zeugbranche und als globaler Partner der Ver-edelungsbranche anerkannt. RotoMetrics wurde 1957 in der Nähe von St. Louis im US-Bundes-staat Missouri gegründet und expandierte in den 1980er-Jahren zunächst in Nord- und Südame-rika. Im US-Bundesstaat Virginia und in Kanada wurden Fertigungsstätten errichtet. Um schnell auf die globale Kundennachfrage reagieren zu können wurden weitere Produktionsstätten in Großbritannien und Australien eröffnet. 2010 nahm RotoMetrics die Stanzblechherstellung im modernsten Werk der Branche in Bangkok, Thai-land, auf. Der Konzernsitz befindet sich in der Nähe von St. Louis, Missouri, die Europa-Zentra-le in Wiesbaden.

Die IBS-Lösung für das Compliance Manage-ment wird zukünftig die zur BASF Gruppe gehö-rende catalysts Division unterstützen. Die BASF Catalysts ILC hat ihren Hauptsitz in Iselin, New Jersey (USA). Die Unternehmensgruppe be-schäftigt mehr als 5.000 Mitarbeiter an mehr als 30 Produktionsstandorten und gehört zu den füh-renden Lieferanten von Katalysatoren in Zusam-menhang mit Umwelt- und Chemieprozessen. Als Teil der BASF SE mit Sitz in Ludwigshafen (Deutschland) bietet die Catalysts Division her-vorragendes Know-how in der Entwicklung von Technologien zur Erhaltung der Luftreinheit, der Herstellung von Treibstoff, Plastik und anderen Chemieprodukten, wie zum Beispiel High-Tech Batteriebestandteile.

CONTACT Ausgabe 3/2013 I Erfolgreiche Kundenprojekte

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MARKETING AKTIVITÄTEN MIT SIEMENS PLM IN CHINA

Die Integration der IBS China in die Sie-mens Gruppe ist seit einiger Zeit im Gange. Im Zuge dessen finden in den Bereichen Marketing, Vertrieb, Finanzen und Control-ling unterschiedliche Maßnahmen statt. Im Bereich Marketing ist es in China für die IBS von großem Vorteil, den hohen Be-kanntheitsgrad der Marke Siemens für das Marketing der CAQ=QSYS-Produktfamilie zu nutzen. Siemens ist seit 1871 mit der Lieferung einer Telegraphenanlage auf dem chinesischen Markt aktiv. Die Firma IBS ist mit einer Installation bei Cummins Diesel seit 2000 in China vertreten. Gemeinsame Marketingaktivitäten können daher die Be-kanntheit der CAQ=QSYS Produkte in Chi-na beflügeln.

Die IBS China hat sich daher entschieden, an drei Marketingveranstaltungen der Sie-mens PLM als Sponsor teilzunehmen. Im Mai nahm die IBS an der Siemens PLM User Connection 2013 in Tianjin teil. Über 1.500 Teilnehmer hauptsächlich aus der Auto-mobil-, Luftfahrt-, Hightech- und Elektronik- industrie kamen zusammen, um sich über die neuesten Entwicklungen im Siemens Industry Software Portfolio zu informieren. In der Breakout Session für die Automobil-industrie hat der Vertriebsleiter für IBS Chi-na, Kevin Peng, die CAQ=QSYS-Lösung für die Automobilindustrie und die bereits bestehenden Integrationsszenarien mit der Siemens PLM-Lösung vorgestellt.

Ende Juni hat sich die IBS an dem FAW – Siemens PLM Software Strategic Workshop im Nordosten Chinas in der Stadt Chang-chun, der Hauptstadt der Provinz Jilin, be-teiligt. Der chinesische Automobilkonzern FAW (First Automotive Works) ist der äl-teste chinesische Automobilbauer und ein Joint Venture-Partner von der Volkswagen Gruppe, die zusammen mit BMW die Ab-satzstatistiken für Personenwagen in China anführen.

CONTACT

Ausgabe 3/2013 I

Thema

In diesem Workshop hat Kirk Guttmann, Vice Pre-sident für Automotive Strategy bei Siemens PLM Software in den USA, gezeigt, wie FAW mit der PLM-Software die Konstruktion und Planung der Fahrzeuge und deren Produktionsmittel und -pro-zesse entscheidend vereinfachen und beschleuni-gen kann. Am Beispiel eines amerikanischen Au-tomobilbauers zeigte er, dass die Entwicklungszeit eines Fahrzeugmodells um bis zu 60 % reduziert werden kann und Kosten von 100 Millionen US-Dollar eingespart werden können. Insbesondere unterstützt die Siemens-Software auf verblüffen-de Art und Weise die Darstellung von Fahrzeug-varianten für internetbasierte Konfiguratoren, mit deren Hilfe potenzielle Kunden sich ihr Fahrzeug im Internet zusammenstellen können.

Auf dem chinesischen Automobilmarkt ist die Pro-duktion nach dem individuellen Kundenwunsch, der durch einen Fahrzeugkonfigurator generiert werden kann, noch nicht verbreitet. Dement-sprechend sind die Produktionslinien in den chi-nesischen Automobilwerken noch nicht auf eine daraus resultierende Variantenvielfalt eingestellt. Arnd Slegers, Geschäftsführer der IBS China, stellte in seiner Präsentation, wie die Automobil-produktion unter diesen Bedingungen durch das Automotive Production System der IBS gegen fehlerhaften Verbau abgesichert werden kann.

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Die rolle des Functional Safety managers

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Gruppenfoto FAW - Siemens PLM Software Strategie Workshop,

Changchun, China

Arnd Slegers, Geschäftsführer, IBS China

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Für die etwa 30 Teilnehmer des Workshops von FAW ebenso interessant war die Frage nach Integration der IBS-Lösung mit dem Software-Portfolio von PLM-Daten aus der Fahrzeugkon-struktion können über die Netcom-Schnittstelle in CAQ=QSYS-Module für die Qualitätsplanung übernommen werden und fließen so in die Prü-fungen der Erstbemusterung oder der Fertigung ein. Die aus diesen Prüfungen gewonnen Quali-tätsdaten können wieder in die Systeme der Fahr-zeugkonstruktion zurückgespiegelt werden. Somit schließt CAQ=QSYS den Informationskreislauf zwischen Konstruktion und Fertigung.

Das zurückliegende Geschäftsjahr 2012/13 wurde für das Marketing in China mit der Teilnahme an dem Siemens PLM Software Automotive Digital Manufacturing Seminar abgeschlossen, das am 18. September 2013 in Chengdu, der Hauptstadt der Provinz Sichuan, stattfand. Den überwiegend aus der Automobilindustrie stammenden Teilneh-mern wurde in diesem Seminar erläutert, wie sie mit dem Softwareportfolio von Siemens die Her-ausforderungen auf dem globalen Automobilmarkt besser meistern können. Laut einer Studie von KPMG sind es die Umwelt, Verstädterung, Ände-rungen im Konsumentenverhalten und Verschie-bungen im weltweiten Gefüge des Wirtschafts-wachstums, welche die Automobilindustrie vor

große Herausforderungen stellt. Sashi Ra-jagopalan, Director Manufacturing Busi-ness Group bei Siemens PLM, zeigte den rund 120 Teilnehmern, wie Plattformstra-tegien in der Fertigung eine Antwort auf diese Herausforderungen darstellen kön-nen. Welche Anforderungen aus solchen Strategien für die IT resultieren, waren die Kernbotschaften seiner Präsentation.

Ein weiterer Trend in der Automobilindus-trie ist eine Veränderung des Kundenver-haltens hin zu einer höheren Vernetzung in Bezug auf den Kauf (Vertriebskonzep-te) und die Nutzung (Mobility as a Service MaaS). Für den chinesischen Automo-bilmarkt gilt es allerdings zunächst die Qualitätsanforderungen der immer an-spruchsvoller werdenden chinesischen Automobilkunden zu erfüllen. Dazu ge-hört die hocheffiziente Anwendung eines Problemlöseprozesses für die Fahrzeug-fehler, die beim Kunden oder in der Ferti-gung anfallen. Kevin Peng stellt daher in seiner Präsentation den Problemlösepro-zess dar, so wie er in CAQ=QSYS abge-bildet werden kann. Das systematische Erfassen und Abarbeiten von Fehlern, die aus der Produktion resultieren, ist eines der dringendsten Themen und meistens auch der Startpunkt für Qualitätsinitiati-ven.Abgerundet wurde das Seminar durch den Besuch der Chengdu Digital Facto-ry, einem Ableger des Siemens Elektro-nikwerks Amberg Das kürzlich in Betrieb genommene Werk ist ein Showcase für das umfassende Produktportfolio für die digitale Fertigung von Siemens Industry. Nach einer Stabilisierungsphase soll dort auch das CAQ=QSYS-System imple-mentiert werden.

Teilnahme der IBS China am Siemens PLM Software Auto-motive Digital Manufacturing Seminar

Teilnehmer des Siemens PLM Software Automotive Digital Manufacturing Seminars, Chengdu, China

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P-DIAGRAMM UND FMEA

CONTACT Ausgabe 3/2013 I TIPPS & TRICKS

TIPPS & TRICKS

Das P-Diagramm (Parameterdiagramm) dient der Vorbereitung einer FMEA. Es stellt dar:

Die Wandlung der Eingangs- in die Ausgangsgrößen

Die „ Lärm-/ Geräuschfaktoren“, welche auf das System einwirken

Die Lenkungsgrößen (Die Variablen der Entwicklung)

Die Kategorisierung der Ausgangsgrößen in „beabsichtigt“ und „unbeabsichtigt“. Damit hilft das P-Diagramm dem Entwick- lungsteam, die physikalischen und funktio- nellen Zusammenhänge besser zu verstehen.

Autor: Dipl.- Ing. Winfried K. DietzGeschäftsführer

Unternehmensberatung Dietz, Wallenhorst

FMEA-Entwicklung, Funktionale Sicherheit, Mitarbeitertrainings.

In den letzten Jahren haben Themen der Funktionalen Sicherheit zusätz-

lich an Bedeutung gewonnen.

Was ist ein Parameterdiagramm?

n Visuelle Darstellung eines Systems

n Definition der Systemgrenzen

n Identifikation und Kategorisierung der Eingangsgrößen

n Identifikation und Kategorisierung der Ausgangsgrößen

P-Diagramm - Input für FMEA

Störgröße 1Streuungen von

Einheit zur Einheit

Störgröße 2Verschleiß /

Ermüdung

Störgröße 3Kunden-

gebrauch

Störgröße 4Umweltein-wirkungen

Störgröße 5Wechselwirkungen

mit korres-

pondierenden

Systemen

Störgröße n

System

LenkungsgrößenControl Parameter

StörgrößenNoise Parameter

EingangsgrößenCustomer Input

Ausgangsgrößen

beabsichtigt

Ausgangsgrößen

unbeabsichtigt

3

Boundary Diagramm(Grenzdiagramm)

Zeigt und klassifiziert Verbindungen zwischen Bauteilen Verbindungstypen Physische Verbindungen Energieaustausch Informationsaustausch

Systemgrenze Beispiel 1

Elektronik

Fahrer

Fahrzeug Mechanik

4

Boundary Diagramm(Grenzdiagramm)

Zeigt und klassifiziert Verbindungen zwischen Bauteilen Verbindungstypen Physische Verbindungen Energieaustausch Informationsaustausch

Systemgrenze Beispiel 2

Schalthebel

Fahrer

Fahrzeug Gehäuse

Sensorik

Magnethebel

Die Störgrößen können wiederum in fünf Kate-gorien unterteilt werden:

Streuungen von Einheiten zur Einheit Verschleiß/Ermüdung Kundengebrauch Umwelteinwirkungen Wechselwirkungen mit korrespondierenden

Systemen

Die Lenkungsgrößen stellen die Gestaltungs-möglichkeiten des Entwicklungsteams dar. Hier werden die Möglichkeiten entwickelt, das Ziel „Robustes Design“ zu realisieren. Robustheit bedeutet dabei, dass das System unempfindlich auf die Störgrößen reagiert. Die Erkenntnisse des P-Diagramms werden in die FMEA integ-riert.

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FMEA-Formblattansicht

4.

FMEA-Tipp 17: FMEA-Formblatt: nicht alles zeigenKennen Sie das: Ein Kundenbesuch steht bevor und Sie wollen zum Beispiel die letzte Reklamation dieses Kunden diskutieren. Dabei wollen Sie auch zeigen, dass Sie den Fehler in der FMEA nachge-tragen haben. Nur in der Zeile darunter steht zum gleichen Systemelement ein anderer Fehler und Sie wollen Ihren Kunden nicht offenlegen, dass auch dieser Fehler passieren kann.Kann man also diesen Fehler ausblenden, um das Kundengespräch auf das Wesentliche zu lenken? Ja das geht bei neueren CAQ=QSYS®-Versionen: Im Formblatt können Sie mit einem Rechts-klick auf einen Fehler steuern, dass dieser bei Bedarf in der so genannten „Kundenansicht“ ausge- blendet werden soll:

TIPPS & TRICKS

FMEA-TIPPS

FMEA-Tipp 18: Zeigen Sie Farbe im FMEA-Formblatt!Wünschen Sie sich nicht auch einmal, dass man bei der Durchführung von FMEA-Untersuchun-gen schon durch Farbmarkierungen erkennen kann, ob Verbesserungsmaßnahmen notwendig sind?CAQ=QSYS® bietet in neueren Versionen die Möglichkeit, Farbmarkierungen im Formblatt an-zuzeigen, die sich einstellbar auf die ausgewählte Risikomatrix beziehen. Und so geht’s:1. Wählen Sie in der Formblattansicht im Menü- punkt ANSICHT den Eintrag FARBE, um diese Funktion einzuschalten.2. Wählen Sie im darunter liegenden Menüpunkt RISIKOMATRIX die Art der Matrix aus, der die Farbmarkierung entnommen werden soll. Un- sere Empfehlung dazu ist: starten Sie mit B/A

CONTACT Ausgabe 3/2013 I TIPPS & TRICKS

ungefilterte Gesamtansicht

gefilterte Kundenansicht Achten Sie auf den Vermerk „Kundenansicht“ in der Titelzeile

In der Formblattansicht können Sie mit dem Menüpunkt „Ansicht“ umstellen, ob Sie nun alleEinträge oder die (gefilterte) Kundenansicht se-hen bzw. dem Kunden zeigen wollen:

Christian Rech, Geschäftsführer, BBR Unternehmensberatung GmbH Landshut

B/A (B=Bedeutung der Fehlerfolgen aus Kundensicht A=Auftretenswahrscheinlichkeit eines Fehlers mit einer bestimmten Fehlerursache)

Man erkennt durch den Vergleich der Matrixvor-gabe leicht:• die Anfangsstände der beiden Maßnahmen- gruppen mit der Wertekombination B=8 und A=5 sind rot markiert.• Die beiden Änderungsstände sind mit B=8 und A=3 bzw. A=2 dann gelb markiert.

Mithilfe dieser Farbmarkierung ist es sehr einfach möglich, auch längere FMEAs zu überblicken und notwendige Handlungsfelder zu erkennen.

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10 DINGE DIE SIE BEACHTEN SOLLTEN, UM SIX SIGMA EINZUFÜHREN

TIPPS & TRICKSCONTACT Ausgabe 3/2013 I TIPPS & TRICKS

Six Sigma, eine systematische, projektorientierte und extrem ergebnisorientierte Methodik zur Ver-besserung sowohl von technischen als auch ad-ministrativen Prozessen, wurde schon in vielen Unternehmen erfolgreich eingeführt.

Six Sigma als Unternehmensprogramm für Pro-zessverbesserungen bringt messbare Vortei-le, insbesondere bei der Prozessleistung und der Steigerung der Qualität. Ein Resultat dieser Vorteile sind deutliche Verbesserungen des Be-triebsergebnisses.

Die geschickte Zusammenstellung von statis-tisch-wissenschaftlichen Methoden, konsequen-tem Projektmanagement und der richtigen Dosis Change Managament macht Six Sigma stark. Doch was muss man bei der Einführung beach-ten, was sind kritische Erfolgsfaktoren?

Eine hohe Akzeptanz im Führungskreis des Unternehmens ist kritische Bedingung und korreliert mit einer hohen Gesamtakzeptanz im Unternehmen. Das Motiv für die Einführung muss verdeutlicht werden.

Binden Sie Six Sigma in die Gesamtstrategie ein: Wie passt Six Sigma zu den anderen Ini- tiativen und Methoden des Unternehmens? Wie wirkt Six Sigma z. B. zusammen mit un- serem KVP-Ansatz, unserer Lean Manage- ment Initiative, …

Stellen Sie den Zusammenhang zu den Unternehmenszielen her. Welche Ziele haben wir? Wie messen wir, ob wir diesen Zielen nä- her kommen und welchen Beitrag liefern die Six Sigma-Projekte?

Machen Sie nie ein Projekt nur um des Pro- jektes willen! Wer hat schon Zeit, ein „Nice-to- have-Projekt“ konsequent zu Ende zu führen?

Kritisch ist auch die Auswahl der Mitarbeiter, die als Six Sigma-Belt ausgebildet werden sollen. Nehmen Sie die guten Mitarbeiter und nicht diejenigen, die man am ehesten während der Ausbildung entbehren kann.

Die Six Sigma-Ausbildung muss sorgfältig auf das Unternehmen und die durchzuführenden Projekte abgestimmt werden und die Qualität muss stimmen. Für die Projektleiter muss er- kennbar sein, wie sie das Erlernte auf die eige- nen Projekte anzuwenden haben.

Zeigen Sie Entwicklungsmöglichkeiten auf. Die Tätigkeit als Six Sigma Projektleiter muss Perspektiven eröffnen und darf keine Einbahn- straße sein.

Erwarten Sie nicht zu schnell zu viel. Auch Six Sigma ist nicht die Wunderwaffe, die ein Unternehmen im Handumdrehen umkrempelt. Wie jede Initiative verlangt auch Six Sigma nach Geduld und Konsequenz über einen an- gemessenen Zeitraum!

Eine zentrale Führung und Steuerung des Programms mit Hilfe eines Lenkungskreises und Kennzahlen hilft schließlich bei der nach- haltigen Verankerung im Unternehmen.

Vergessen Sie nie eine der wichtigsten Grund- regeln eines jeden Veränderungsprozesses: Kommunikation, Kommunikation, Kommuni- kation.

Prof. Dr. Bert Leyendecker Lean Six Sigma Master Black Belt, Vorstand im European Six Sigma Club Deutschland e.V., Professor für Produktions-wirtschaft an der Hochschule Koblenz, Mitinitiator der „Mo-dellfabrik Koblenz“ Kontakt: [email protected]

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Dr.-Ing. Andreas Braasch, Geschäftsführer IQZ Wuppertal

Garantiezeiterweiterung - Was den Endkunden und Nutzer eines Produktes freut, kann dem Hersteller die eine oder andere schlaflose Nacht bescheren, wenn er vor der Entscheidung steht, ob er für sein Produkt eine erweiterte Garantie-zeit anbieten möchte. Der Entscheidungsprozess muss dabei wohl überlegt sein, da Kosten erst Jahre später auftreten und sich im schlimms-ten Fall sogar existenziell bedrohlich auswirken können. Neben diesem Kostenrisiko ergeben sich durch die Garantiezeiterweiterung jedoch auch zahlreiche Chancen. So kann im automo-bilen Bereich zur gesteigerten Attraktivität des Produkts für den Kunden z. B. die Bindung an das Servicenetz des OEM genannt werden. In anderen Branchen (z. B. Medizingeräte) erge-ben sich neue Geschäftsstrategien, indem der OEM zusätzlich zum Verkauf seines Produktes Wartungsverträge anbietet. Zudem bietet die er-weiterte Garantie neue Möglichkeiten in der Auf-bereitung von Garantie- und Kulanzdaten. Fielen der OEM sowie seine Zulieferer nach dem Ende der Garantiezeit häufig in ein „Informationsloch“, kann das Produkt im Feldeinsatz bei einer erwei-terten Garantiezeit über einen längeren Zeitraum beobachtet werden. Dadurch können wichtige Erkenntnisse über das Betriebsverhalten beste-hender Produkte erlangt und wertvolle Informa-tionen für Neuentwicklungen generiert werden. Sollten Sie vor der Herausforderung stehen, für Ihre Produkte erweiterte Garantien anbieten zu müssen/wollen, sollten Sie die folgenden Punkte beachten:

Überlegen Sie zu Beginn, welche Abteilungen in Ihrem Unternehmen bei den Überlegungen unterstützend tätig werden können.

Diskutieren Sie ggf. mit Ihren Lieferanten, ob diese bereit sind, einen Beitrag zur Risikoauf- teilung zu tragen.

Führen Sie eine umfangreiche zuverlässig- keitstechnische Untersuchung Ihrer Bestand- produkte durch, um zu sehen, wie sich Ihre derzeitigen Produkte im Feld verhalten.

Versuchen Sie die gewonnenen Informationen der zuverlässigkeitstechnischen Untersu- chung mit Expertenwissen zu unterfüttern. Oftmals lassen sich so Auffälligkeiten plausi- bel erklären.

Überlegen Sie, auf welche Art und Weise Ihr System belastet wird (Kalenderzeit, Fahrleis- tung, klimatische Bedingungen etc.). Führen Sie Restriktionen hinsichtlich der Belastung ein, wie z. B. eine Begrenzung der Fahrleis- tung.

Achten Sie darauf, dass bestimmte, schwer kalkulierbare Risiken vertraglich aus der er- weiterten Garantie herausgenommen werden. Beispielhaft lassen sich hier zuverlässigkeits- technische Schwachstellen nennen (z. B. Verschleiß bei einem Bremssystem).

Stellen Sie mit präventiven, quantitativen Zuverlässigkeitsmethoden sicher, dass Ihre Neuprodukte den gestiegenen Anforderungen genügen (Zuverlässigkeitsblockdiagramm, Fehlerbaumanalyse, Systemsimulation). Die FMEA bietet hierzu ein solides Fundament.

Versuchen Sie als Zulieferer über die gesamte Laufzeit vertraglich hohe Rücklaufquoten von Fehlerteilen zu erreichen, um eine statistisch fundierte Stichprobe zu erhalten.

Gestalten Sie Ihren Prozess zur Risikoab- schätzung transparent und nutzen Sie Methoden nach dem Stand der Technik (Zuverlässigkeitsprognosen, Simulationen, technische Value-at-Risk-Ansätze etc.). Dies gibt Ihnen bei Verhandlungen mit Ihrem Kunden und Ihrer Versicherung einen soliden Standpunkt.

Unterstützen Sie den Warrantymanagement- Prozess möglichst mit Softwarelösungen. Dies sorgt häufig für mehr Akzeptanz in Ihrem Unternehmen und für eine geringere Fehler- anfälligkeit des Prozesses.

Erweiterte Garantieräume müssen nicht zwin-gend ein unkalkulierbares Risiko darstellen. Oft-mals entwickelt sich aus dem anfänglichen Risiko ein breites Chancenportfolio.

WENN SIE VOR EINER ERWEITERUNG DER GARANTIEZEIT IHRES PRODUKTES STEHEN SOLLTEN SIE DIESE 10 PUNKTE BEACHTEN

CONTACT Ausgabe 3/2013 I TIPPS & TRICKS

TIPPS & TRICKS

>>> Wie kann die Sicherheit und/oder Zuverlässigkeit meiner Produkte quantifiziert werden?> Wie ist das Ausfallverhalten meiner Produkte in der Zukunft?> Wie viele Ersatzgeräte müssen nach Ende der Serienfertigung auf Lager gelegt sein?> Mit welchen Garantierückstellungen muss gerechnet werden?> Besteht die Notwendigkeit einer Rückrufaktion?> Ist eine Verlängerung der Garantiezeit aus betriebswirtschaftlicher Sicht sinnvoll und tragbar?> Wie können meine Produkte hinsichtlich der Funktionalen Sicherheit valide quantifiziert werden?

>> Bewertung und Optimierung der Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Wartbarkeit und Sicherheit >> Unterstützung im Sicherheits-, Zuverlässigkeits- und Warranty-Management>> Nachweis der Produktbeobachtungspflicht gemäß Produktsicherheitsgesetz>> Hilfe bei der Umsetzung aktueller Regelwerke zur Funktionalen Sicherheit (z.B. IEC 61508, ISO 26262, ISO 13849)>> Prognose des zukünftigen Ausfallverhaltens technischer Produkte mittels Wuppertaler Zuverlässigkeitsprognosemodell

Institut für Qualitäts- und Zuverlässigkeitsmanagement GmbHIhr Qualitäts - Zulieferer.

www.iqz-wuppertal.de

KennenSiedieseHerausforderungen? >>LEISTUNGEN

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Prof. Dr.-Ing. Markus Glück

Hochschule Augsburg, Fakultät für Maschinenbau

und Verfahrenstechnik

Technologie Centrum Westbayern GmbH

Emil-Eigner-Straße 1 86720 Nördlingen

Telefon: (+49) 9081 8055-101, -102 Telefax: (+49) 9081 8055-151

E-Mail: [email protected] www.tcw-donau-ries.de

WETTBEWERBSFAKTOR „INNOVATION“: WIE INNOVATIV IST MEIN UNTERNEHMEN? 10 LEITFRAGEN UND KENNZAHLEN ZUR BEWERTUNG DER INNOVATIONSFÄHIGKEIT

Wertschöpfungsbeitrag von Neuprodukten

Wie viel Prozent des Umsatzes werden mit Pro-dukten erwirtschaftet, deren Markteinführung we-niger als 3 Jahre zurück liegt? Sind es weniger als 40 %, ist umgehend zu handeln!

Anteil von Forschung und Entwicklung

Wie viel Prozent des Umsatzes wird jährlich für Innovationen, Forschung und Entwicklung aufge-wendet? Richtwert: Mehr als 3 % im Investitions-güterbereich, besser noch wären mehr als 5 %, v. a. wenn mehrere Produkte sich im Endbereich ihres Lebenszyklus befinden.

Schutzrechte und deren Alterstruktur

Wann wurde das letzte Schutzrecht angemeldet? Im letzten Jahr? Wie viele Schutzrechte sind Ihr Eigentum? Wie alt sind diese und wie lange bie-ten sie noch wirksamen Schutz? Die Anzahl der Schutzrechte bzw. der wirkungsvoll geschützten Kernkompetenzen sollte mind. 20 % der Anzahl der Mitarbeiter mit Prozess- und Entwicklungs-verantwortung betragen.

Funktionierendes Lebenszyklusmonitoring

Kenne ich meine Produktgruppen mit rückläufi-gen Gewinnspannen und wie reagiere ich darauf? Gibt es korrigierende Automatismen? Wichtig ist, dass Sie eine fortlaufende Markt- und Trendbe-obachtung mit halbjährlicher Überprüfung und Aktualisierung etabliert haben. Leitfragen hierbei: Welche neuen Trends gibt es? Welche neuen Produkte der Wettbewerber? mind. 5 Punkte sind schriftlich dokumentiert mind. 3 Hauptwettbewerber sind analysiert, die Ergebnisse festgehalten mind. 3 Fachmessen wurden im letzten Jahr mit offenem Auge besucht

Von der Beharrungs- zur Innovationskom-petenz!

Welcher Prozess und welche Struktur wurde im zurückliegenden Jahr bedeutsam verändert, ver-einfacht oder eliminiert? Sind es weniger als drei Kernprozesse, sollten Sie handeln.

Innovationsfreundliche Rahmenbedingun-gen, klare Zielsetzungen, Orientierung

Bestehen innovationsfreundliche Rahmenbe-dingungen im Unternehmen? Wie motiviert und erfolgreich sind die Produktentwickler? Gibt es eine Innovationskultur? Sind Innovationsprozes-se oder zumindest Innovationsroutinen doku-mentiert und werden sie wirklich gelebt? Wird Angst - ein wahrhaft schlechter Begleiter - aktiv bekämpft?Gibt es in Ihrem Unternehmen festgeschriebene Innovationsziele und Strategien, z. B. in Form von Produkt-Roadmaps? Wenn nicht, geben Sie sich und Ihrem Team konkrete Ziele. Achten Sie darauf, dass diese realistisch, exakt spezifiziert und terminlich bestimmt sind.

Funktionierendes Ideenmanagement

Ganz zentral: Jeder Verbesserungsvorschlag ist wichtig und muss zeitnah die nötige Wertschät-zung erfahren. Gibt es ein funktionierendes Ide-enmanagement in Ihrem Unternehmen? Und funktioniert dieses auch mit der nötigen Effizienz?

Die max. Durchlaufzeit eines Vorschlags bis zur Umsetzung oder Rückmeldung darf nicht mehr als 3 Monate betragen. Die Ablehnungsquote bei Veränderungs- vorschlägen darf 60 % nicht überschreiten. Auf mind. 90 % aller Einreichungen muss binnen 6 Wochen reagiert werden. Einrei- cher warten auf Rückmeldung und brau- chen diese Wertschätzung.

Vernetzungsgrad der Innovationsanstren- gungen

Innovation lebt vom Wissen vieler und vor allem von den Querdenkern aus anderen Branchen, von Lieferanten und Kunden. Wie oft wurde in Ih-rem Unternehmen ein Erfahrungsaustausch mit Lieferanten, anderen Geschäftsführern oder Füh-rungskräften vorgelebt? Leitziele:

Mehr als 3 branchenfremde Kontakte sind maßgeblich zur Verbesserung der Innova- tionsanstrengungen pro Jahr genutzt worden.

TIPPS & TRICKSCONTACT Ausgabe 3/2013 I TIPPS & TRICKS

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Die Top 10 Lieferanten des Unternehmens wurden mind. ein mal (besser zwei) inner- halb des letzten Jahres besucht und interviewt.

Innovation braucht Methode und System, zumindest wirkungsvolle Routinen!

Werden Kreativitätstechniken verbindlich im Rahmen von Innovationsanstrengungen (z. B. zu Beginn eines Entwicklungs- oder Veränderungs-projekts) vorgeschrieben und wirklich genutzt? Werden methodische Werkzeuge (wie z. B. eine FMEA) durchgängig genutzt? Wie groß ist der Durchdringungsgrad von Schlüsselprozessen der Qualitätskontrolle und des Reklamationsma-nagements (z. B. 8D-Prozess, APQP) und deren Analyse / Berücksichtigung bei Mitarbeitern in Produktions- oder Innovationsverantwortung?

Innovation braucht Erfahrung, lebt von Wissenstransfer, Lernen und Kultur

Wie werden Innovationsfreude und Kreativität durch das Unternehmen unterstützt? Wie erfolgt die berufliche Weiterqualifizierung der wichtigs-ten Mitarbeiter? Wie wird Wissen gesichert und weitergegeben? Vor allem die Güte und Vollstän-

TIPPS & TRICKS

digkeit der Prozess- und Entwicklungs-dokumen-tation spielt eine entscheidende Rolle. Leitfragen und Kennzahlen:

Für 90 % aller Projekte und kunden- spezifischen Anpassungen sind zumin- dest die grundlegenden Erfahrungen, relevante Erkenntnisse und Arbeits- ergebnisse schriftlich dokumentiert und zugänglich gemacht. Der Beteiligungsgrad neuer Mitarbeiter in zentralen Entwicklungsprozessen beträgt mind. 10 %, ebenso der Beteiligungsgrad langjährig erfahrener Mitarbeiter. Kunden und potenzielle Lieferanten sind nach Möglichkeit über Jahre in einem für die Zielerreichung sinnvollen Maß in Ent- wicklungsaktivitäten direkt eingebunden. Jeder Mitarbeiter einer Entwicklungsab- teilung hat mind. zweimal an einer Weiter- bildungsmaßnahme innerhalb eines Jahres teilgenommen.

CONTACT Ausgabe 3/2013 I TIPPS & TRICKS

Technologie Centrum Westbayern GmbH, Weiterbildungszentrum Donau-Ries, Emil-Eigner-Straße 1, 86720 Nördlingen, Tel. 09081 8055-100, [email protected], www.tcw-donau-ries.de

Hochschul-ZertifikatskurseManagement-Wissen / Produktmanagement

Gezielt betriebswirtschaftliches Wissen, Kompetenzen im Produktmanagement praxisbezogen aufbauen

8 Module, jederzeit Einstieg möglich Alle Module einzeln buchbar! Anschauliche Themendarstellung

und aktiver Erfahrungsaustausch Dozenten sind Professoren der Hochschule

Augsburg, erfahrene Lehrbeauftragte Abschluss: Hochschul-Zertifikate:

Management-Wissen, Produktmanagement

Termine laufender Kurs: MANAGEMENT-WISSEN(Neustart ab MÄRZ 2014)

Arbeitsrecht für Vorgesetzte: 17.-18.10.2013 Erfolgreiche Mitarbeiterführung: 07.-08.11.2013 Zielgerichtete Steuerung von Prozessen: 13.-14.01.2014 Globalisierung, Konsequenzen für das Management:

19.-20.02.2014

Termine laufender Kurs: PRODUKTMANAGEMENT(Neustart ab MAI 2014)

Rechtliche, inhaltliche Schnittstellenkompetenz: 24.-25.10.2013 Quantitative Kompetenz: 14.-15.11.2013 Projektmanagement Kompetenz: 16.-17.01.2014 Persönliche Schnittstellenkompetenz: 06.-07.02.2014 Konzeptionskompetenz für das Produktlebenszyklus-

Management: 13.-14.03.2104

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JOURNALIST: YVES BALLINARISicherheit ist für die Mitarbeiter der Firma Bau-mann ein geflügeltes Wort. Federn aus dem Werk Rüti und den weiteren Standorten bewegen weltweit Teile in Autos, Flugzeugen oder in der Medizinaltechnik. Dass eine Fehlfunktion gravie-rende Folgen haben kann, erfuhr die Branche angesichts der Katastrophe in Fukushima. Beim Versuch, die überschwemmten Kernreaktoren trockenzulegen, versagten die Pumpen. Einge-baut waren unter anderem Federn eines Konkur-renten der Baumann-Gruppe. Die Nachwirkun-gen betreffen die gesamte Zuliefererindustrie in einem Markt, in dem sich auch das Traditionsun-ternehmen bewegt. „Die Ansprüche gerade in der Nukleartechnik sind seit dem Unglück gestiegen.“ Die Worte stammen nicht aus dem Mund eines Verkaufsleiters, sondern von Erich Vontobel, dem Informatik-Projektleiter bei Baumann Federn. In seiner Funktion leitete er das Projekt zur Moder-nisierung und Vereinheitlichung des Systems für die Qualitätssicherung, das auf Computern

basiert. Ein Projekt, das man bei Baumann mit Akribie verfolgt hat. Hoch seien die Ansprüche in der Branche nämlich schon immer gewesen, sagt Konrad Künzli, der Ingenieur in Vontobels Pro-jektteam. „Es kann vorkommen, dass die ganze Produktion mehrerer Stunden verschrottet wer-den muss“, sagt Künzli. Der Entscheid darüber fällt am Ende ein Mensch, doch den Ausschlag dazu gibt eine Software. Entsprechend viel Wert legt Baumann Federn auf die Weiterentwicklung des Systems zur Qualitätssicherung. Seit April warnt das System mit einer neuen Version der Software CAQ=QSYS die Mitarbeiter vor mögli-chen Fehlern bei der Produktion.

Im SekundentaktAuf seinem Notebook ruft Vontobel einen Arti-kel im CAQ=QSYS auf. Eine Fülle von Angaben erscheint im Fenster. Sämtliche Standorte von Baumann Federn verfügen über das System, ein Produkt der deutschen IBS AG. „CAQ=QSYS ist eine Standardsoftware, die in der Industrie weit verbreitet ist“, sagt Vontobel. „Sie besteht aus Modulen und lässt sich durch die Unternehmen gestalten und einstellen.“ Sobald die Toleranzen, die der Kunde vorgibt, über- oder unterschritten werden, reagiert das System. Die Anhaltspunkte dazu liefern Stichproben, welche die Mitarbeiter regelmässig vom System prüfen lassen. Manuel Iten ist im Werk Rüti als Key User verantwortlich dafür, dass die Belegschaft den Umgang mit dem neuen CAQ=QSYS beherrscht. „Wenn die Ferti-

CONTACT Ausgabe 3/2013 I Qualitätsmanagement

Rüti/Schweiz: Baumann Federn hält mit ihren Produkten Fahrzeuge, Maschinen und sogar die Medizin in Schwung. Möglich ist das nur durch ein akribisches Qualitätsmanagement. Für die Modernisierung des Systems wende-te das Unternehmen drei Jahre Arbeit auf.

CAQ=QSYS BEI DER BAUMANN FEDERN AG«99,9 PROZENT REICHEN NICHT»

v. l. n. r. Konrad Künzli, Erich Vontobel, Manuel Iten, Daniel Harzbecker

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gung im Sekundentakt arbeitet, ist es für die Mit-arbeiter nicht möglich, jedes einzelne Produkt zu prüfen. Deshalb tun sie das mit systematischen Stichproben.“ Die Erfolgsrate, so Iten, müsse da-bei „weit über 99,9 Prozent“ liegen: „Bei vier Mil-liarden produzierten Teilen pro Jahr ist ein Zehn-telprozent an fehlerhaften Teilen in keiner Weise akzeptabel – weder für die Kunden noch für uns.“

„Die Maschinisten“ Die erste Version von CAQ=QSYS ließ das Unter-nehmen 1999 installieren. Zuerst war die Lösung auf Rüti beschränkt. Andere Standorte arbeiteten immer noch mit Papier und Bleistift oder mit der Tabellenkalkulation Excel. „Ein solches Doku-ment ist natürlich wenig aussagekräftig“, sagt Iten. „Mit dem neuen System dagegen können wir jedes Detail über Jahre hinweg zurückverfol-gen und statistisch auswerten.“ Doch auch das reicht Kunden in sicherheitsrelevanten Branchen nicht aus. „Sie interessiert es außerdem, ob die Entscheidung des Qualitätssicherungssystems korrekt und nachvollziehbar ist“, erklärt Künzli. Mit dieser Ausgangslage vor Augen hatte sich das Projektteam vor drei Jahren an die Arbeit für ein einheitliches und aktuelles CAQ=QSYS ge-macht. Unterstützt wurden Vontobel, Künzli und Iten von Daniel Harzbecker. Er wacht über die riesigen Datenbanken des Unternehmens. Harz-becker ist auch dafür besorgt, dass Messwerte an den Prüfstationen automatisch ins System ge-langen. „Wir sind die Maschinisten des Systems“, sagt Vontobel über das Team.

Nächtliche Zweifel Der Projektleiter zeigt einen Planungsraster mit fünf verschiedenen Phasen von der Lancierung bis zur Inbetriebnahme. Insgesamt 350 Mannta-ge steckte das Team in die Modernisierung von CAQ=QSYS. Die Unternehmensleitung verfolgte deren Fortschreiten anhand monatlicher Berich-te. Kosten, sagt Vontobel, hätten nicht die höchs-te Priorität gehabt. „Die grösste Herausforderung war es für uns, ein standardisiertes Produkt auf dem Markt für die eigenen Bedürfnisse zu nut-zen.“ Eine weitere Schwierigkeit bestand darin, dass das normale Leben trotz dem intensiven

CONTACT Ausgabe 3/2013 I Qualitätsmanagement

QUELLEZeitung: Zürcher Oberländer Ausgabe: Freitag, 12. Juli 2013

„Wir arbeiteten oft von Freitag bis Sonntag spät in die Nacht hinein.“

Erich Vontobel, Projektleiter Baumann Federn

Projekt weiterging. „Den Support für das Unter-nehmen und unsere anderen Aufgaben mussten wir aufrechterhalten“, sagt Vontobel. „Das war für uns schon ein Ressourcenproblem.“ Kürzlich berichtet von schlaflosen Nächten deswegen. „Es gab einen Moment, an dem ich dachte, dass das Projekt unsere Kapazität übersteigt“, sagt er. Eine zusätzliche Schwierigkeit lag in der Zeitver-schiebung. „Während der eine von uns in Mexiko arbeitete, befand sich der andere in der Schweiz. Die Zeit, in der wir beide wach waren, um uns abzusprechen, war also begrenzt.“

Warten auf das Resultat Gerade zuletzt blieb dem Projektteam wenig Frei-zeit. Während die Baumann-Mitarbeiter ins Wo-chenende gingen, richtete das Projektteam das neue System ein. „Wir arbeiteten oft von Freitag bis Sonntag spät in die Nacht hinein“, sagt Von-tobel. „Am Montagmorgen musste die Produktion schliesslich weiterlaufen, und ohne funktionieren-de Qualitätssicherung wäre das nicht möglich.“ Das Projektteam stand vor der Herausforderung, die bestehenden Daten in das neue System ein-fließen zu lassen. Eine zeitraubende Aufgabe, wie Vontobel sagt: „Der Transfer beschäftigte die Rechner oft über Stunden, während man selbst nichts dazu beitragen konnte.“ Verbunden war die Warterei mit einem Gefühl der Unsicherheit, ob alle Daten ihren Weg an den neuen Bestim-mungsort fänden. „Man legt natürlich Sicherheits-kopien an“, sagt Vontobel. „Es gibt aber einen Punkt, bei dem man nicht mehr zurück kann.“ Auf Vontobel und sein Team warten bereits neue Her-ausforderungen. Demnächst soll die Software zur Ressourcenplanung ERP ersetzt werden. Bereits jetzt überlegen sich die Fachleute zudem, wie das nächste Update für CAQ=QSYS aussehen soll. Sie machen sich Gedanken darüber, wie sie weitere Prüfmittel an das System anschlies-sen können. Zudem wünschen sich die Verant-wortlichen eine zentrale Datenbank für sämtliche Standorte. Dabei ist das aktuelle Projekt offiziell noch gar nicht beendet. „Wir arbeiten noch am Schlussbericht“, sagt Vontobel. Sobald das Pa-pier fertig ist, wollen die vier ausgiebig feiern. Für einmal werden sie dann die Nacht außerhalb ih-rer Arbeit zum Tag machen.

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Andon-Boards Schrittmacher für die Produktion

Um Fertigungs- und Lagerprozesse zu optimie-ren, ist es gängige Praxis, diese mittels Produk-tionstafeln – sogenannten Andon-Boards – zu visualisieren.

Die WIBOND Informationssysteme GmbH ent- wickelt und produziert für diesen Zweck Hard-ware- und Softwarelösungen basierend auf LED- und TFT-Technologie. Zum Leistungsumfang gehört auch die Anbindung des Andon-Systems an die vorhandene IT-Landschaft (z. B. MES- und ERP-Systeme).

Andon-System mittels TFT-IndustriemonitoreHerzstück des ProScreen-Systems sind die einzigartige Software ProView sowie die modu-lar aufgebauten und in verschiedenen Größen, Performance- und Schutzklassen lieferbaren WI-BOND Industriemonitore.

Das „intelligente“ Informationssystem von WI-BOND ermöglicht die eigenständige Erstellung frei skalier- und editierbarer Templates für die Produktion und Fertigungslogistik.

Der einzigartige Vorteil ist dabei, dass die Tem-plate-Erstellung unabhängig von der internen

IT bzw. von WIBOND und ohne besondere IT-Kenntnisse – ähnlich einer PowerPoint – erstellt und jederzeit abgeändert werden kann. Ein Fer-tigungsprozess ist in der Regel nie „statisch“ sondern sehr „dynamisch“. Permanent gibt es Änderungen und Anpassungen der Prozesse. Eine einfache aber meist übliche HTML-Darstel-lung wird einem dynamischen Fertigungsprozess nicht gerecht.

Ein weiteres entscheidendes Produktmerkmal ist, dass der Nutzer mittels Visualisierungssoftware ProView nicht nur die Darstellung sondern auch die Steuerung und die Überwachung verschiede-ner Prozesse übernimmt.

Die Software ermöglicht hier die Integration von - für die Prozessgestaltung - wichtiger Periphe-rie wie Signallampen, Waagen, Modem (für den Mail- und SMS-Versand), Lautsprecher etc. Die für die Anbindung notwendigen Schnittstel-len- und Adaptermodule können direkt in den ProScreen-Monitor eingebaut werden. Die so-genannten ACO-Module (z. B. hochauflösen-der A/D-Wandler, Profibus-, ProfiNet-Interface, GPIO-Karten, etc.) wurden eigens für diesen Zweck bei WIBOND entwickelt.

UnternehmensprofilMit über 30-jähriger Erfahrung plant, entwickelt und produziert die WIBOND Informa-tionssysteme GmbH digitale Visualisierungs- und Informationssysteme zur Optimie-rung von Lager- und Fertigungsprozessen.

Als Spezialist für maßgeschneiderte System- und Sonderlösungen bieten wir LED-Anzeigen, Industriemonitore und IPCs sowie Kommissioniersysteme die individuell miteinander kombiniert und mittels einheitlicher Systemsoftware „Display-ManagerSuite“ parametriert werden können. Zum Leistungsumfang gehört auch die Anbindung der Visualisierungssysteme an die vorhandene IT-Landschaft (z. B. MES- und ERP-Systeme). Mit unserer „One-Stop-Shop-Philosophie“ und Qualität „Made in Germany“ liefern wir alle Werkzeuge für die „Visuelle Fabrik“:

ProScreen-Konzept

WIBOND INFORMATIONSSYSTEME GMBH

Pick-to-Light für die Lager- und Fertigungs- logistik

Poka Yoke via Pick-to-Light zur Prozess- optimierung

Andon-Systeme zur Prozessvisualisierung AssemblyVision: Werkerführung als

Montagehilfe Control-Panels zur Anlagensteuerung LED-Anzeigen für physikalische Kennzahlen ProScreen/ProView: Industriemonitore zur

Prozesssteuerung /-visualisierung

CONTACT Ausgabe 3/2013 I Produktionsmanagement

Informationssysteme

Vision for success

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Visualisierung in der Produktion & Logistik

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Motivations-, Effi zienz- & Qualitätssteigerung durch transparente KommunikationOptimierung der Produktionsauslastung und Fertigungsprozesse durch Lokalisierung der Fehler und StörungenEchtzeitvisualisierung der aktuellen Produktionsdaten

WIBOND ProViewVisualisierungssoftware

Eigenständige Erstellung beliebiger TemplatesDarstellung, Steuerung, Überwachung von Produktions- und LogistikprozessenParametrierung, Verwaltung und Diagnose der ProScreen-Monitore

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Transparenz an der Montagelinie ProScreen von 32“ bis 72“

Ferner können über die Software ProView Eska-lationsstufen hinterlegt und Drittsysteme wie z. B. das WIBOND Pick-to-Light- und AssemblyVi-sion-System (Werkerführungssystem) eingebun-den werden.

Effizienz durch TransparenzMit den „visuellen Werkzeugen“ werden die Fer-tigungsprozesse für den Werker transparenter und dieser effizienter. Zudem werden durch die Visualisierung in der Fertigung die Verantwort-lichkeiten klar verteilt, Fehler minimiert und die Qualität des Prozesses und damit des Produkts wesentlich gesteigert.

Allgemeines zum Andon-Board-System „Management by View“Ein Andon-Board ist ein visuelles Informations-system für die “schlanke Produktion” mit dem Ziel

eine schnelle und einfache Kommunikation für den Werker zu gewährleisten, damit auftretende Probleme schnell und priorisiert an die verant-wortlichen Personen adressiert werden können.

Beim Andon-System werden produktionsspezifi-sche Kennzahlen sowie Störungen des Produk-tionsprozesses in Echtzeit erfasst, analysiert und gegebenenfalls mit Prioritätsvorgaben an den zuständigen Werker weitergeleitet. Der Mitarbei-ter erhält in Echtzeit eine Rückmeldung auf sein Tun und kann sich mit seiner erbrachten Leistung identifizieren. Das Andon-System ermöglicht eine offene und transparente Kommunikation, beugt Missverständnissen vor und stärkt die Verantwor-tung für den eigenen Prozess.

CONTACT Ausgabe 3/2013 I Produktionsmanagement

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CONTACT Ausgabe 3/2013 I IBS ON TOUR

17. IBS:expertenkreis Best Practice bei der Einführung effizienter Produktions- und Qualitätsmanagementsysteme

Am 30. und 31. Oktober 2013 veranstaltete die IBS AG ihren 17. IBS:expertenkreis. Die Veran-staltung adressierte die Herausforderungen an das Management der produzierenden Industrie: die Balance zu schaffen zwischen notwendiger Innovation, hoher Produktivität, Sicherung der Qualität und Wettbewerbsfähigkeit. Softwarelö-sungen für das Produktions- und Qualitätsma-nagement können Unternehmen und deren Ma-nagement dabei unterstützen.Auftakt für den 17. IBS:expertenkreis war am 30. Oktober die Abendveranstaltung im Porsche Museum in Stuttgart. Dort sprach Prof. Dr. Arnd Huchzermeier, Inhaber des Lehrstuhls für Pro-duktionsmanagement der WHU - Otto Beisheim School of Management, zum Thema „Manage-mentqualität und westeuropäische Wettbewerbs-fähigkeit“.Dabei erläuterte er die 5 Grundprinzipien exzel-lenter Produktionssysteme sowie die Bedeutung von Managementqualität und industrieller Exzel-lenz. Weiterhin widmete sich Prof. Huchzermeier in seiner Dinner Speech der Strategiekaskadie-rung und –umsetzung, mit dem Fazit „Nicht nur richtig machen, sondern auch das Richtige ma-chen!“ Ein Ausblick in die zukünftigen Herausfor-derungen in der Produktion, nämlich Nachhaltig-keit, Globalisierung und Big Data rundete seine Ausführungen ab.Am Vormittag des Folgetags moderierte Prof. Dr.

Ing. Markus Glück, Hochschule Augsburg und Geschäftsführer Technologie Centrum Westbay-ern, den Kongressteil der Veranstaltung im Kul-tur- und Veranstaltungszentrum Prisma in Frei-berg am Neckar. Vertreter von Großunternehmen und KMUs (kleine und mittlere Unternehmen) unterschiedlicher Industrien berichteten, wie Strategien, Konzepte und praxiserprobte Soft-warelösungen für das Qualitäts- und Produktions-management (CAQ, MES) in ihren Unternehmen zu mehr Erfolg und Wirtschaftlichkeit beigetragen haben.

IBS EXPERTENKREISWWW.IBS-EXPERTENKREIS.DE

IBS AG - A SIEMENS BUSINESSWWW.IBS-AG.DE/

Zeit für Gespräche und den Besuch der Ausstellung

V.l.n.R.: Prof. Markus Glück, Jürgen Wolf, Prof. Arnd Huchzermeier

© PORSCHE MUSEUM

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So berichtete Frank Baumgarten von der Schlote GmbH & Co. KG aus Harsum über die Implemen-tierung eines effizienten und kundenorientierten Qualitätssicherungs-Systems in der Automobil-zulieferindustrie. Ziele und Erwartungshaltung waren dabei in erster Linie eine Optimierung aller Phasen des Produktlebenszyklus, eine durch-gängige Transparenz in den Qualitätsprozessen, eine zentrale und vollintegrierte Datenverwaltung sowie eine einheitliche Methodik in allen Schlo-te Werken. Neben dem Status Quo gab er einen Ausblick auf die weiterhin geplanten Schritte. Uwe Wonsack und Patrick Schick, beide Blech-warenfabrik Limburg, stellten anhand ihrer Prä-sentation dar, wie es dem Unternehmen gelang die papierlose Fertigung erfolgreich umzusetzen und mehr Transparenz in die einzelnen Abläufe und Prozesse zu bringen. Den Verantwortlichen war es dabei wichtig, eine durchgängige und inte-grierte Qualitäts- und Produktionsmanagement-Lösung einzusetzen. Durch IST-Zeit bezogene Kennzahlen, wie z.B. der OEE, sowie durch die strukturierte Erfassung, Auswertung und Visuali-sierung der Daten wurde ein kontinuierlicher Ver-besserungsprozess in Gang gesetzt.Um „Best Practice im Qualitätsmanagement bei der Herstellung von Hochleistungsantrieben“ ging es in dem Vortrag von Dr. Siegfried Effen-berger, Neunkirchener Achsenfabrik AG. Ziel des

Projektes war die Einführung eines vollständig verknüpften und integrierten CAQ-Systems um Insellösungen zu eliminieren und um mit allen relevanten Modulen auch zukünftige Kundenan-forderungen erfüllen zu können. Die Anbindung an das ERP-System bedeutete dabei ein absolu-tes Muss. Durch den konsequenten Einsatz des IBS-Qualitätsmanagementsystems konnten in al-len Bereichen umfassende Effizienzsteigerungen erzielt werden.Die Thematik „Industrie 4.0“ und deren „Implika-tion auf das Qualitätsmanagement in der Pro-duktion 2020“ beleuchtete im Anschluss Prof. Markus Glück. Auch wenn sich für die Industrie 4.0 gegenwärtig noch kein klares Endbild ab-zeichnet, lohnt sich heute schon der Blick auf dann umsetzbare Szenarien, z. B. im Qualitäts-management. Für die Null-Fehler-Produktion ist die Vernetzung von Qualitäts- und Prozessdaten unerlässlich. Fehler müssen durch Echtzeit Pro-zesskontrolle, pro-aktive Qualitätsanalyse und die komplette Vernetzung über MES und die Nut-zung aller Funktionalitäten der Cyber-Physical Systeme vermieden werden.Es folgte ein kurzer Überblick über die IBS-Lö-sungen und Katrin Triebel stellte den Teilneh-mern einige neue ausgewählte Funktionen vor.

Galadinner im Porsche Museum Stuttgart Volker Schwickert begrüßt Wolfgang Krieg von der Porsche AG

Mehr als 150 Teilnehmer informierten sich bei den interes-santen und informativen Vorträgen

„Managementqualität und Westeuropäische Wettbewerbsfähigkeit“

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CONTACT Ausgabe 3/2013 I IBS ON TOUR

Reger Erfahrungsaustausch beim IBS Kundeninfotag in Ludwigsburg

Wolfgang Krieg von der Porsche AG stimmte nun die Besucher der IBS AG auf den Nachmittag ein und berichtete über Qualitäts-Anwendungen in der Porsche Fabrik Zuffenhausen und die Op-timierung der Qualitätsprozesse. Bei Porsche findet neben der kontinuierlichen eine zyklische Prozessoptimierung über alle Bereiche statt. Die-se hat das Ziel die Effizienz, Eindeutigkeit und Transparenz der Organisation zu stärken. Anschließend bestand für die Hälfte der Teilneh-mer die Möglichkeit einer Werksbesichtigung bei der Porsche AG in Zuffenhausen. Alle anderen Besucher erfuhren während einer exklusiven und moderierten Führung im Museum alles Wissenswerte über den Werdegang und die Entwicklung des Unternehmens über 3 Generati-onen Ferdinand Porsche.

Und so äußerten sich Teilnehmer nach dem IBS:expertenkreis:„Die Veranstaltung ist sehr informativ, sehr pro-fessionell durchgeführt. Es war überaus nützlich und von hohem Wert, an dieser Veranstaltung teilgenommen zu haben.“

RAINER KÄSTNER

„Die Veranstaltung ist eine offene und herzliche Kommunikationsplattform zwischen den Kunden und mit IBS.“

ULRICH ATZERT

Am 30.10.2013 fand im Vorfeld des IBS:expertenkreises der Kundeninfotag in Lud-wigsburg statt. Rund 50 Kunden wurden durch Katrin Triebel und Kevin Kühn über die Neuheiten in den IBS-Softwarelösungen für das Qualitäts- und Produktionsmanagement CAQ=QSYS so-wie IBS:prisma informiert. Im Kreis der Anwen-der wurden viele Fragen beantwortet, so dass die Teilnehmer die Themen ihrer Unternehmen ansprechen konnten und gut informiert wurden. Mittlerweile ist es bereits zur Tradition geworden, dass in dieser Runde auch die „Jubilare“ geehrt werden, das heißt alle Kunden, die die IBS-Soft-ware seit 5 / 10 / 15 / 20 und 25 Jahren aktiv im Einsatz haben. So konnten wir in diesem Jahr unter anderem zu 15 Jahren der Firma VOSS Automotive AG sowie der Liebherr-Components Biberach GmbH zu 10 Jahren aktiver CAQ=QSYS Nutzung gratulieren. Der nächste IBS Kunden-infotag wird im Mai 2014 in Hannover stattfinden.

Der IBS Kundeninfotag erweckte reges Interesse bei den Teilnehmern am 30.10.2013 in Ludwigsburg

Galadinner im Porsche Museum Stuttgart

V.l.n.R.: Dr. Sigfried Effenberger, Jürgen Wolf, Prof. Markus Glück, Patrick Schick, Uwe Wonsack

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CONTACT Ausgabe 3/2013 I IBS ON TOUR

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PLM Europe 2013

PLM Europe ist die jährliche Anwenderkonferenz der PLM Software Nutzer und fand dieses Jahr vom 14. bis 16. Oktober in Berlin statt.Als Sponsor dieser Veranstaltung war die IBS hier mit einem Ausstellungsstand vertreten und konnte eine Vielzahl interessanter und informa-tiver Gespräche führen und Kontakte knüpfen.

Besonderes Interesse galt auch dem Vortrag von Prof. Dr. Markus Glück von der Hoch-schule Augsburg und dem Technologie Cen-trum Westbayern zum Thema Qualität 4.0.

Quality Control 4.0 - Implications, tools and requirements for PLM, best pro-cess quality and performance in an in-tegrated production environment based on the innovative Industry 4.0 approach.

Der Vortrag beschrieb die Ansätze der 4. indus-triellen Revolution in der Fertigungssteuerung sowie die daraus resultierenden Konsequenzen für Produktion und Qualitätsmanagement. Prof. Glück erläuterte anschaulich neue Ansätze für die flexible Automatisierung und Echtzeit-Pro-zesskontrolle.Integriert in alle relevanten Produktionssysteme bilden diese eine weit verbreitete Wissensba-sis für die Qualitätskontrolle und Echtzeit-Prozess-Analyse. Eine intelligente, automatische Vernet-zung der zahlreichen Key Perfor-mance Indicators (KPI) ermöglicht somit die Erreichung des Ziels einer Null-Fehler-Produktion.

Bei der diesjährigen Anwenderkonferenz in Berlin infor-mierten sich über 1500 PLM Software Nutzer über aktuelle Trends und Neuigkeiten

Maria Walther, IBS AG, im Gespräch mit einem Interessenten

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CONTACT Ausgabe 3/2013

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IT & Business IBS AG präsentierte durchgängige CAQ/MES Industrie-Softwarelösungen auf der IT & Business 2013

24. - 26. SEPTEMBER 2013 IN HALLE 3, STAND E11Der Schwerpunkt des diesjährigen Messeauf-tritts als Mitaussteller auf dem Hauptstand der PSIPENTA Software Systems GmbH lag auf den IBS-Softwarelösungen für Qualitätsmanagement (CAQ-Software) und Manufacturing Execution Systems (MES-Software). Dazu gehören die The-men Shopfloormanagement und Traceability. Die Traceability-Lösung der IBS AG dient der lücken-losen Rückverfolgung von Chargen, Baugruppen, Teilen und Seriennummern für alle Industriebran-chen. Ein integriertes Garantie- und Gewähr-leistungsmanagement / Warranty Management macht alle relevanten Prozesse entlang der ge-samten Wertschöpfungskette transparent. Cock-

pit Plus, ein Instrument zur Fehlerschwerpunkt-analyse in der Produktion, ermöglicht die visuelle Aufbereitung von Datenbankinformationen zur Entscheidungsfindung im Produktionsprozess.

CAQ / Qualitätsmanagement / CAQ-Software FMEA / FMEA Software Qualitätsvorausplanung /APQP-Software Warranty / Garantie- und Gewährleistungsma-

nagement Auditmanagement Suppliermanagement / Supplierportale Rückverfolgung von Produkt- und Prozessda-

ten (Traceability-Software) Lean Manufacturing Compliance Management Reporting von Qualitäts-, Prozess- und Trace-

ability Daten mit IBS:Cockpit IBS Manufacturing Execution System (MES) Energieeffizienzmanagement als Modul der

MES-Software

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CONTACT Ausgabe 3/2013

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11.02.2014 IBS:forum APQP, Europapark Rust

10.-14.03.2014 CeBIT 2014, Halle 5, Stand E16, Hannover

20.03.2014 IBS:forum Best Practice Viega, Großheringen/Thüringen

25.-27.03.2014 Automatisierungstreff 2014 MES-Anwenderworkshop, Böblingen

01.04.2014 IBS:forum Qualität als Managementaufgabe, Nördlingen

07.-11.04.2014 Hannover Messe 2014 , Hannover

08.04.2014 IBS:forum Warranty Management, Hamburg

06.-09.05.2014 Control 2014, Halle 5, Stand 5532, Stuttgart

15.05.2014 IBS:forum Audit Management, Chemnitz

22.05.2014 IBS:forum Best Practice Baumann Federn AG, Rüti/Schweiz

03.06.2014 IBS:forum APQP Advanced Product and Quality Planning, Coventry/UK

22.09.2014 2. Forum Bahnindustrie im Wandel, Berlin

28.05.2014 IBS:forum 8D, Frankfurt

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