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iTems
iTemsEine Datenbank für die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen
Von Norbert Platzdasch
• Die Bezeichnung »iTems« ist abgeleitet von [lat.] Item, was bedeutet: das Weitere ein weiterer Fragepunkt ein Bestandteil ein Element eine einzelne Aufgabe innerhalb eines umschriebenen Ganzen (Systems). Demnach ist »iTems« offen für Ergänzungen und Veränderungen.
• »iTems« bezeichnet a) die formale Struktur eines Computerprogramms b) die inhaltlichen Ausführungen einzelner seiner Teile
• »iTems« steht für die Werkstatt für Behinderte als lernende Gemeinschaft
• »iTems« ist geschaffen für ein prozesshaftes Begleiten von Menschen mit Behinderungen
• »iTems« sucht seine Geltung im dialogischen Aushandeln von Inhalten, Methoden und Zielen
Offenheit
lernende Gemeinschaft
prozesshaftes Begleiten
Dialog
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iTems - Materialien zur Begleitplanung und Begleitdokumentation
Teil 08. »Allgemeines Arbeitsverhalten« Gesamtstruktur des Kriterienbogens (Papierversion)
Vorwort
Gliederung
Einzelkriterien
Anhang
Glossar
Quellen
Register
Abkürzungen
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iTems - Teil 08. »Allgemeines Arbeitsverhalten« - Gliederung• Anweisungsverständnis
• Antrieb• Aufmerksamkeit und Konzentration• Belastbarkeit und Stresstoleranz• Leistungsbereitschaft und Leistungsverhalten• Handgeschick• Werkzeuggebrauch• Lesen• Schreiben• Mathematische Operationen• Schlüsselqualifikationen• Arbeitsprodukt (Produktqualität)• Arbeitsablauf (Arbeitsprozeßfähigkeiten)• Kooperations- und Teamfähigkeit• Arbeitsdisziplin und Regelverhalten• Selbständigkeit in der Versorgung der eigenen Person• Selbständigkeit in der Gestaltung des Werkstattalltags• Ergonomie / Arbeitsplatzgestaltung• Sicherheit am Arbeitsplatz• Zielorientierung• Reflexion / Resümee
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iTems - Teil 08. »Allgemeines Arbeitsverhalten« - neuartige Kriterien, Definitionen und Inhalte
• »Antrieb« als Organismusvariable
• »Belastbarkeit und Stresstoleranz« sowie• »Leistungsbereitschaft und Leistungsverhalten« als multifaktorielle Eigenschaften bzw. als Situationsvariablen
• »Handgeschick» als Übungskatalog
• »Mathematische Operationen« als quantitatives Erfassen von Umwelt mit Hilfe des Mengen- und Zahlbegriffs
• »Schlüsselqualifikationen« als erstmals aufgenommes Kriterium
• »Ergonomie / Arbeitsplatzgestaltung«,• »Sicherheit am Arbeitsplatz« sowie• »Zielorientierung« als Mitwirkungsfähigkeiten des behinderten Mitarbeiters
• »Reflexion / Resümee« als ganzheitliche Darstellung und Einschätzung
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iTems - Teil 08. »Allgemeines Arbeitsverhalten« Aufbau der Einzelkriterien
Beispiel: Anweisungsverständnis
DefinitionAnweisungsverständnis ist (1) die Fähigkeit, Informationen / Instruktionen über einzelne Handlungen und Handlungsabfolgen so zu verinnerlichen, daß das beabsichtige Handlungsziel dauerhaft teilweise oder ganz erreicht wird. (...)
Erläuterung[Beim Anweisungsverständnis findet immer ein Zusammenspiel gefühlsmäßiger, sinnlicher, motorischer, motivationaler und gedanklicher Prozesse statt. Das heißt, daß ...]
Orientie-rungsfragen
1. Wird das Unterweisungsziel erreicht? ... 7. Welcher Assistenzbedarf (...) muß zum Einsatz kommen?
Orientie-rungsziele
[Erstes Ziel, gerichtet an den Gruppenleiter:] 1) Der Gruppenleiter sollte das Anweisungsverständnis bzw. das Lernverhalten des Mitarbeiters kennen und darauf eingehen können.
[Letztes Ziel, verbotenes Ziel:] 8) Es kann nicht das Ziel sein, eine ganz bestimmte, vom Gruppenleiter bevorzugte Lern- und Unterweisungsmethode mit Erfolg umsetzen zu wollen.
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iTems - Teil 08. »Allgemeines Arbeitsverhalten« Aufbau der Einzelkriterien
Beispiel: Ergonomie / Arbeitsplatzgestaltung
DefinitionErgonomie ist die Lehre von den Leistungsmöglichkeiten und -grenzen des arbeitenden Menschen sowie der besten wechselseitigen Anpassung zwischen dem Menschen und seinen Arbeitsbedingungen. (...)
ErläuterungDie Gestaltung der Arbeit nach arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen ist in DIN 33400 ff. und in den harmonisierten europäischen Normen (...) beschrieben. (...).
Orientie-rungsfragen
1. Liegen bei dem Mitarbeiter solche Einschräkungen vor, die bei der Arbeitsplatzgestaltung unbedingt beachtet werden müssen? ... 4. Wie kann der Mitarbeiter bei der Gestaltung seines Arbeitsplatzes verantwortlich einbezogen werden?
Orientie-rungsziele
[Erstes Ziel, gerichtet an den Gruppenleiter:] 1) Der Gruppenleiter sollte die Arbeitsplatzbedingungen beschreiben können, durch welche der Mitarbeiter weder über- noch unterfordert ist
[Letztes Ziel, verbotenes Ziel:] 8) Es kann nicht das Ziel sein, den Arbeitsplatz eines Mitarbeiters nach der Maßgabe größtmöglicher Effektivität bei einem geringsten Einsatz von Arbeitskraft einzurichten. (...)
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iTems - Teil 08. »Allgemeines Arbeitsverhalten«Auswertung - Beispiel
Aufmerksamkeit und Konzentration
Bei Arbeitsanweisungen kann sich Herr Mustermann über einen kurzen Zeitraum von etwa 10-15 Minuten konzentrieren. Bei Über- bzw. Unterforderung lassen Aufmerksamkeit und Konzentration erheblich nach. Er reagiert mit abwertenden Bemerkungen und überschätzt seine Leistungen und Fähigkeiten. Geteilte Aufmerksamkeit ist ihm nicht möglich. Nebenreize, wie Telefon, Gespräche und ansteigender Lärmpegel in der Gruppe kann er kaum ignorieren. Daueraufmerksamkeit ist ihm ebenso nicht möglich; er unterbricht häufig die Arbeit oder die Unterweisung und weicht auf eine ganz andere Arbeit oder ein ganz anderes Thema aus.
Werkzeuggebrauch
Einfache Werkzeuge, wie z.B. Hammer, Schraubendreher, Zange, Schraubenschlüssel usw. werden von ihm richtig erkannt und eingesetzt, wobei der Umgang mit ihnen weiterer Übung bedarf. Zerspanungswerkzeuge, wie Feile, Raspel, Stemmeisen, Schleifpapier usw. werden von ihm richtig eingesetzt. Die Ergebnisse sind aber noch unbefriedigend. Beim Umgang mit Handmaschinen und kleinen stationären Maschinen ist er geschickt und achtet selbst auf die Arbeitssicherheit, wenn ihm die einschlägigen Regeln bekannt sind. Generell müssen Maschinen vom Gruppenleiter eingestellt und geprüft werden. Bei längerem Einsatz an Maschinen neigt er zu Fahrlässigkeit.
Kooperations- und Teamfähigkeit
Durch sein starkes Dominanzstreben ist er nicht in jeder Arbeitsgruppe einsetzbar. Anweisungen des männlichen Gruppenleiters werden teilweise nur widerwillig umgesetzt. Weibliche Gruppenleiter haben es erheblich schwerer.
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iTems - Begleitziele (Beispiele)
Zu jedem Kriterium können Ziele formuliert werden:
Aufmerksamkeit und Konzentration
Mit Herrn Mustermann sollte eine größere Palette an Arbeiten mit mittlerem Anspruchsniveau erarbeitet werden, um ihn kontinierlich mit zufriedenstellenden Arbeiten beaschäftigen zu können. Dadurch könnten seine Aufmerksamkeitsleistungen geübt werden.
Werkzeuggebrauch
Weitere Übung mit Handwerkzeugen und einfachen Handmaschinen.
Kooperations- und Teamfähigkeit
Eine Verbesserung der Einfühlsamkeit gegenüber seinen Kollegen und insbesondere der Kolleginnen sollte mit einer Steigerung des Selbstbewußtseins (durch die Vermittlung von Stolz auf seine erbrachten Lernleistungen) einhergehen. Z
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iTems - Verbindliche Zielvereinbarung (Ziel 1)
Max Mustermann, geb. 13.03.1976Musterstraße 4, 47011 Musterstadt
Zwischen Herrn Mustermann und der Werkstatt für Behinderte Musterstadt gGmbH werden nachstehende Begleitziele vereinbart
.................................. ....................................... ...................................
.(Gruppenleiter) (Begleitender Dienst) (Mitarbeiter / gesetzl. Betreuer)
Werkzeuggebrauch
Ausgangslage: Einfache Werkzeuge, wie z.B. Hammer, Schraubendreher, Zange, Schrauben-schlüssel usw. werden von Ihnen richtig erkannt und eingesetzt, wobei der Umgang mit derartigen Handwerkzeugen noch weiterer Übung bedarf. Zerspanungswerk-zeuge, wie Feile, Raspel, Stemmeisen, Schleifpapier usw. setzen Sie richtig ein. Ihre Arbeitsqualität könnten Sie aber noch verbessern. Beim Umgang mit Handmaschinen und kleinen stationären Maschinen sind Sie sehr geschickt und achten selbst auf die Regeln zur Arbeitssicherheit. Bei länger andauernden Arbeiten neigen Sie noch dazu, Fehler zu übersehen.
Ziel(e): Wir möchten mit Ihnen bis zum Jahresende folgende Arbeiten angehen: 1) Umgang mit Handwerkzeugen, die i.d.R. auch im häuslichen Alltag zum Einsatz kommen. 2) Übung der Bewegungsabläufe beim Einsatz von einfachen Zerspanungs-werkzeugen. 3) Ein verstärkter Einsatz von Handmaschinen soll Ihnen dazu verhelfen, diese besser zu beherrschen und konzentrierter damit zu arbeiten.
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iTems - Verbindliche Zielvereinbarung (Ziel 2)
Kooperations- und Teamfähigkeit
Ausgangslage: Durch Ihre besonderen Fähigkeiten gehören Sie zu den Besten Ihrer Arbeitsgruppe. Manchmal neigen Sie aber dazu, über andere, die nicht so gut arbeiten können, zu bestimmen. Außerdem haben wir beobachtet - und wir haben Sie schon einige Male darauf aufmerksam gemacht - daß es Ihnen sehr schwer fällt zu akzeptieren, wenn Ihnen eine Frau bzw. Ihre Gruppenleiterin Informationen geben muß oder Ihnen Arbeitsunterweisungen erteilen muß.
Ziel(e): 1) Wir möchten Sie bis zum Jahresende gezielt ansprechen und aufmerksam machen, wann immer Sie in die Lage kommen sollten, über andere bestimmen zu wollen, so daß dies weniger häufig vorkommen wird. 2) Bis zum Jahresende wird für Sie ausschließlich Ihre Gruppenleiterin zuständig sein. Dadurch wollen wir Ihnen deutlich machen, daß auch Frauen gute Handwerker und Vorgesetzte sind. Es wäre wünschenswert, wenn Sie von Ihrer Gruppenleiterin öfter von sich aus Rat und Unterstützung annehmen würden.
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iTems - Curricularer Teil - Übersicht
Allg. Begleitplan bzw. Lern- und Leistungsangebot der WfBbzw. »Materialien zur Begleitplanung und Begleitdokumentation«
Persönliche Eigenschaften
Fähigkeiten
• Motorik• Wahrnehmung• Denken• Sprache• Lebens- und Alltagspraxis• Selbstmanagement• Arbeitsverhalten• etc.
Handwerklich-technischeGrundlagen
• Materialerfahrung• Arbeitstechniken• Werkzeuggebrauch• Maschinenbedienung• etc.
Inner- und außerbetriebliche
Ausbildung
Fachabteilungen der WfB: • Montage • Verpackung • Metall • Holz • Dienstleistungen • etc.
ÜbergreifendeLehrgänge
Projekte, Seminare
• Schulungen• Planung Freizeiten• Themenspezifische Arbeitsgruppen• etc.
BegleitendeLeistungs-angebote
• Ergotherapie• Kr.-gymnastik• Musiktherapie• etc.
Auswertungs-gespräche
iTems - © N. Platzdasch , Ebersbach/F. 1999
BerichteZielver-
einbarungenBescheini-
gungen
Maßnahmen-nachweise
der WfB für Kostenträger
D o k u m e n t a t i o n
»Materialien zur Begleitplanung und Begleitdokumentation in der WfB« (Bsp. »Allg. Arbeitsverhalten«) werden erstellt und fortgeschrieben von • den Gruppenleitern, • dem externen Fachpersonal, • den begleitenden Diensten der WfB. Es können aber auch Ausbildungspläne und Lehrgänge anderer Einrichtungen aufgenommen / integriert werden.
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iTems - Didaktische Grundstruktur
Allgemeine Erkenntnisse, die dabei erzielt oder benötigt werden, können in einem Lexikon eingetragen werden, welches als Medium der Reflexionshilfe, der innerbetrieblichen Fortbildung sowie des fachlichen Diskurses dient.
Die didaktische Struktur von »iTems« folgt einer hermeneutischen Spirale, die den Lernprozess sowohl der Einrichtung als auch der Teilnehmer umfasst:
In einer ersten Phase wird das gesamte Dienstleistungsangebot der Einrichtung, z.B. Arbeitsaufträge, Lehrgänge, Förderangebote und Therapien, vom gleichen Personal be- und fortgeschrieben, welches diese Dienstleistungen nachher auch prozesshaft begleitet und federführend dokumentiert.
Im Verlauf des Begleitprozesses werden im Trialog mit den Teilnehmern und ihren Bezugspersonen gemeinsam getragene Ziel-Mittel-Methoden-Formulierungen
angestrebt (reflexives Lernen). Aber auch das Design des Angebotes und das Angebot selbst werden im Trialog reflektiert, modifiziert und weiterentwickelt, so dass sich in einer zweiten Phase Personal und Teilnehmer auf der Grundlage gemeinsam entwickelter Vorgaben, d.h. gemeinsam konstruierter Wirklichkeit bewegen (doppelt reflexives Lernen).
Die weiterentwickelten Vorgaben gehen ihrerseits in verallgemeinerter Form in das Dienstleistungsangebot der Einrichtung ein, wobei die Fachlichkeit über die kollegiale Korrektur der Netzwerköffentlichkeit hergestellt wird.
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Die Lernende
Gemeinschaft
Lernende Gemeinschaft
Globalisierung
Wandel
DynamisierungLernende Organisation
Wissensmanagement
Ambiguität
Diskontinuität
Konstruktion
Rekonstruktion
Dekonstruktion
Wettbewerb
Neue Steuerungsmodelle
Qualitätsmanagement
Netzwerke
Internet
Intranet
Systemtheorie
Chaostheorie
Synergetik
Konstruktivismus
Neue gesamtgesellschaftlicheHerausforderungen
neue Erlärungsansätzeund Sinnsysteme
Neue Orientierungen in
der Sozialen Arbeit
Neue Anforderungen
an die Menschen
Neue Organisationsmodelle
Neue Technologien