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This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution 4.0 International License. Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschung in Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht: Creative Commons Namensnennung 4.0 Lizenz. 138 NOTIZEN Alkoholdehydrase aus Trockenhefe Von P aul O hlmeyer und D ieter G rünwedel Leibniz Kolleg und Physiologisch-Chemisches Institut der Universität Tübingen (Z. Naturforschg. 13 b, 138 [1958] ; eingeg. am 14. Dezember 1957) Wird Hefe nach der Vorschrift von A. v. L ebedew 1 getrocknet und mit Wasser bei 37° C maceriert, dann gehen Gärungsfermente, unter ihnen Alkoholdehydrase, in Lösung. Aber auch die dabei nicht gelösten Zell bestandteile katalysieren die Dehydrierung von Äthyl alkohol in Gegenwart von Diphosphopyridinnucleotid (DPN). In einer kalten Suspension von nicht macerierter Trockenhefe liegt das Ferment ebenfalls z. T. gelöst, z. T. gebunden vor. Aber, bezogen auf die Einwaage, ist diese Suspension nicht halb so aktiv wie das Präparat nach L ebedew : Macerieren steigert die Fermentausbeute. Wir fanden, daß diese Steigerung auf dem Zusammen wirken von unlöslicher und löslicher Substanz beruht. Die unlösliche Substanz ist in gewaschener Trockenhefe enthalten, die lösliche in einem Extrakt aus Trocken hefe. Gewaschene Hefe und Extrakt besitzen beide Fermentwirkung. Werden sie einzeln und gemischt in die Wärme gebracht, dann nimmt die feuchte gewaschene Hefe an Wirkung ein wenig zu, der Extrakt bleibt sich gleich, und die Mischung steigt auf einen Wert, der, nach Abzug des Blindwertes aus Extrakt, das Vierfache der Wirkung in der gewaschenen Hefe erreichen kann. Der Zuwachs in der Mischung geht zum größten Teil in Lösung. Die an die gewaschene Hefe gebundene Wir- 1 A. v. L ebedew , Hoppe-Seyler’s Z. physiol. Chem. 73, 447 [1911]. kung, die wir in den Mischungsansatz bringen, verändert sich nur wenig; aber auch hier können öfters Anstiege festgestellt werden. Der mit Zellresten wirksame Faktor im Extrakt ist wahrscheinlich niedermolekular. Ob er für den Wir kungsanstieg in der feuchten gewaschenen Hefe ent behrlich ist oder nicht völlig ausgewaschen wurde, wis sen wir noch nicht. Die getrennt beobachteten Vorgänge der unmittel baren Lösung und der Zunahme im Ansatz mit Zell resten und Extrakt erklären gemäß Tab. 1 die Ausbeute an Alkoholdehydrase bei der Maceration nach L ebedew . In der Suspension Aus A hervor- gegangen Im L ebedew - Präparat A gebunden B gelöst mit Extrakt feucht mit Wasser 30 40 130 50 180 22%-f 72% —94% 100% Tab. 1 Erklärung der Fermentausbeute. Die Zahlen bedeuten Fermenteinheiten, bestimmt durch die Ge schwindigkeit der Hydrierung von DPN. Sie beziehen sich auf 1 mg Trockenhefe oder auf die aus dieser Menge gewonnene Fraktion. In der Angabe des Ver suchs mit Extrakt ist dessen Eigenwert (27 Einheiten) abgezogen. Man entnimmt der Tabelle, daß die Summe der Wir kungen des unmittelbar gelösten und des aus Zellresten hervorgebrachten Ferments der Wirkung im L ebedew - Präparat etwa gleichkommt. Enhanced knock-down in various laboratory reared resistant housefly strains subjected to continuous contact with cetyl bromoacetate By K. R. S. A scher Laboratorio di Parassitologia, Istituto Snperiore di Sanita, Roma (Z. Naturforschg. 13 b. 138—139 [1958] ; eingeg. am 26. November 1957) In a previous work 1 it has been demonstrated that a DDT-resistant strain of houseflies showed a better knock-down when poisoned with solutions of alkali bro mides, than a normal strain. A similar enhanced sus ceptibility was found in a resistant strain exposed to tarsal contact with various aryl and alkyl bromoaceta- tes. However, the only substance with which these find ings could be verified also in an extremely DDT- and polyresistant Swiss strain (Kj), was cetyl bromo acetate 2. 1 K. R. S. A scher and C. K ocher , Experientia [Basel] 10, 465 [1954]. Some ideas advanced by Prof. A. W. A. B rown 3 of the Department of Environmental Sanitation of the W. H. 0. induced us to reinvestigate the action of cetyl bromo acetate on housefly strains resisatnt to various insecti cides. Experimental The following laboratory strains of Musca domestica L. were used: s. p. 139. Continuous tarsal contact in P e t r i dishes during 2 hours according to the procedure previously des cribed2 was employed. Results Results are summarized in Table 1, which is a re presentative example of several repetitions, each of which was done with all strains concurrently. 2 K. R. S. A scher . Riv. Parassitol. 18. 185 [1957], 3 Private communication.

- 1 -2! 1 %>.. . >5/ 1$ .$/ & Azfn.mpdl.mpg.de/data/Reihe_B/13/ZNB-1958-13b-0138b_n.pdf · This work has been digitalized and published in 2013 by V erlag Zeitschrift für Naturforschung

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This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution4.0 International License.

Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschungin Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung derWissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht:Creative Commons Namensnennung 4.0 Lizenz.

1 3 8 NOTIZEN

Alkoholdehydrase aus Trockenhefe

Von P a u l O h l m e y e r und D ie t e r G r ü n w e d e l

Leibniz Kolleg und Physiologisch-Chemisches Institut der Universität Tübingen

(Z. Naturforschg. 13 b, 138 [1958] ; eingeg. am 14. Dezember 1957)

Wird Hefe nach der Vorschrift von A. v. L e b e d e w 1 getrocknet und mit Wasser bei 37° C maceriert, dann gehen Gärungsfermente, unter ihnen Alkoholdehydrase, in Lösung. Aber auch die dabei nicht gelösten Zell­bestandteile katalysieren die Dehydrierung von Äthyl­alkohol in Gegenwart von Diphosphopyridinnucleotid (D PN ).

In einer kalten Suspension von nicht macerierter Trockenhefe liegt das Ferment ebenfalls z. T. gelöst, z. T. gebunden vor. Aber, bezogen auf die Einwaage, ist diese Suspension nicht halb so aktiv wie das Präparat nach L e b e d e w : Macerieren steigert die Fermentausbeute.

Wir fanden, daß diese Steigerung auf dem Zusammen­wirken von unlöslicher und löslicher Substanz beruht. Die unlösliche Substanz ist in gewaschener Trockenhefe enthalten, die lösliche in einem Extrakt aus Trocken­hefe. Gewaschene Hefe und Extrakt besitzen beide Fermentwirkung. Werden sie einzeln und gemischt in die Wärme gebracht, dann nimmt die feuchte gewaschene Hefe an Wirkung ein wenig zu, der Extrakt bleibt sich gleich, und die Mischung steigt auf einen Wert, der, nach Abzug des Blindwertes aus Extrakt, das Vierfache der Wirkung in der gewaschenen Hefe erreichen kann. Der Zuwachs in der Mischung geht zum größten Teil in Lösung. Die an die gewaschene Hefe gebundene Wir-

1 A. v. L e b e d e w , Hoppe-Seyler’s Z. physiol. Chem. 73, 447[1911].

kung, die wir in den Mischungsansatz bringen, verändert sich nur wenig; aber auch hier können öfters Anstiege festgestellt werden.

Der mit Zellresten wirksame Faktor im Extrakt ist wahrscheinlich niedermolekular. Ob er für den Wir­kungsanstieg in der feuchten gewaschenen Hefe ent­behrlich ist oder nicht völlig ausgewaschen wurde, wis­sen wir noch nicht.

Die getrennt beobachteten Vorgänge der unmittel­baren Lösung und der Zunahme im Ansatz mit Zell­resten und Extrakt erklären gemäß Tab. 1 die Ausbeute an Alkoholdehydrase bei der Maceration nach L e b e d e w .

In der Suspension Aus A hervor- gegangen Im

L e b e d e w -PräparatA

gebundenB

gelöstmit

Extraktfeucht

mitWasser

30 40 130 50 180

22% -f 72% —94% 100%

Tab. 1 Erklärung der Fermentausbeute. Die Zahlen bedeuten Fermenteinheiten, bestimmt durch die Ge­schwindigkeit der Hydrierung von DPN. Sie beziehen sich auf 1 mg Trockenhefe oder auf die aus dieser Menge gewonnene Fraktion. In der Angabe des Ver­suchs mit Extrakt ist dessen Eigenwert (27 Einheiten) abgezogen.

Man entnimmt der Tabelle, daß die Summe der Wir­kungen des unmittelbar gelösten und des aus Zellresten hervorgebrachten Ferments der Wirkung im L e b e d e w - Präparat etwa gleichkommt.

Enhanced knock-down in various laboratory reared resistant housefly strains subjected to continuous contact with cetyl bromoacetate

By K. R. S. A s c h e r

Laboratorio di Parassitologia, Istituto Snperiore di Sanita, Roma

(Z. Naturforschg. 13 b. 138—139 [1958] ; eingeg. am 26. November 1957)

In a previous work 1 it has been demonstrated that a DDT-resistant strain of houseflies showed a better knock-down when poisoned with solutions of alkali bro­mides, than a normal strain. A similar enhanced sus­ceptibility was found in a resistant strain exposed to tarsal contact with various aryl and alkyl bromoaceta- tes. However, the only substance with which these find­ings could be verified also in an extremely DDT- and polyresistant Swiss strain (K j), was cetyl bromo­acetate 2.

1 K. R. S. A s c h e r and C . K o c h e r , Experientia [Basel] 10, 465 [1954].

Some ideas advanced by Prof. A. W. A. B r o w n 3 of the Department of Environmental Sanitation of the W. H. 0 . induced us to reinvestigate the action of cetyl bromo­acetate on housefly strains resisatnt to various insecti­cides.

Experimental

The following laboratory strains of Musca domestica L. were used: s. p. 139.

Continuous tarsal contact in P e t r i dishes during2 hours according to the procedure previously des­cribed2 was employed.

Results

Results are summarized in Table 1, which is a re­presentative example of several repetitions, each of which was done with all strains concurrently.

2 K. R. S. A s c h e r . Riv. Parassitol. 18. 185 [1957],3 Private communication.

Page 2: - 1 -2! 1 %>.. . >5/ 1$ .$/ & Azfn.mpdl.mpg.de/data/Reihe_B/13/ZNB-1958-13b-0138b_n.pdf · This work has been digitalized and published in 2013 by V erlag Zeitschrift für Naturforschung

NOTIZEN 13 9

Strain Origin and History Lit.ref.

Average weight of female [mg]

1. S-Rome Italian, susceptible 4 17.62. Lond. English, nearly susceptible 18.83. P, Swiss, selected for resistance to diazinon 17.54. Kj Swiss, highly DDT- and polyresistant 1 25.05. R-Sard. Sardinian, chlordane-resistant 4 17.56. Ac-R Italian, selected by B e t t i n i and B o c c a c c i during 80 gene­

rations with chloroacetic acid using the R-Sard. strain as starting material

4, 5 20.2

In strains 3 — 6, selection with the appropriate insecticide is being carried out in each generation.

Observation % k. d.time i n[min] S-Rome Lond. P2 R-Sard. Ac-R

10 __ __ 5 _ 320 — — 7 — 5 730 — — 10 — 7 1060 3 3 22 23 35 3290 27 30 62 63 67 63

120 67 67 82 87 87 87

2 % k. d. 97 100 188 173 201 201

Table 1. Continuous tarsal contact of various strains of houseflies w ith cetyl brom oacetate. Deposits of 1 g/sq.m. on glass, 2 days old, from acetone solutions; T = 23° C. 4 X 10 Females per strain, 2 — 3 days old, fed water and sugar only.

A ll the four strains selected for resistance evidently are knocked down quicker than the two reference strains. It stands to reason, that such preferential toxi- cities could be demonstrated clearly only by a tarsal contact method, which excludes the in this case disturb­ing differences in “pick-up” of the toxicant between various strains. Continuous contact6 and n ot contact of short duration6 was thus the method of choice.

4 S. B e t t i n i and M. B o c c a c c i , Selected Sei. Papers, 1st. Sup. Sanitä 1, 155 [1956].

5 M. B o c c a c c i and S. B e t t i n i , Rend. 1st. Sup. Sanitä 19, 1237 [1956].

Thanks are due to Dr. S. B e t t i n i for kindly providing laboratory facili­ties and for putting the strains S-Rome, Lond., R-Sard. and Ac-R at my disposal, the J . R. G e i g y S.A., Basle for the strains K i and P8, Prof. E. D. B e r g m a n n for the sample of cetyl bromoacetate used in this study and the Direzione Generale delle Relazione Culturali con l ’Estero, Rome for a research scholarship.

Full details of this work will be published in Bull. W.H.O.

6 C. K o c h e r , W. R o t h and J. T r e b o u x , Anz. Schädlingsk. 26, 65 [1953].