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magazin für schule und studium Seite 37 magazin für schule und studium Phenomden Phänomenaler Mundart-Reggae Stefan Huber Der Pokerspieler hat den coolsten Nebenjob Damian Isler Dating-Kandidat in chinesischer TV-Show Als jüngster Pilot in 80 Tagen um die Welt Carlo Schmid vor Rekordflug 01.2012 www.tango-online.ch

1. Ausgabe 2012

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tango online, magazin für schule und studium

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Page 1: 1. Ausgabe 2012

magazin für schule und studium

Seite 37

magazin für schule und studium

PhenomdenPhänomenaler

Mundart-Reggae

Stefan HuberDer Pokerspieler hat

den coolsten Nebenjob

Damian IslerDating-Kandidat

in chinesischer TV-Show

Als jüngster Pilot in 80 Tagen um die Welt

Carlo Schmid vor Rekordflug

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Informationstag für Maturandinnen und Maturanden29. März 2012, 10-17h

Masterstudium in Luzern

Eine Code-Reader-App wird benötigt, beispielsweise «i-nigma»

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Informations-Abend Mittwoch, 28. März 2012

TheologieKultur- und SozialwissenschaftenRechtswissenschaft Programm und Anmeldung: www.unilu.ch/master

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das fängt ja gut an

Unser Müll in AfrikA

4

Page 5: 1. Ausgabe 2012

Umgeben von Relikten des Informationszeitalters steht

ein Junge auf der Müllhalde Agbogbloshie in der Nähe

der ghanaischen Hauptstadt Accra und wirft das Gerip-

pe eines Monitors auf den Boden. Gleichzeitig wird Feuer

gelegt, damit alles ausser den wertvollen Edelmetallen

schmilzt. Heisse Dämpfe wabern, hochgiftige Chemikali-

en werden freigesetzt. Jugendliche, die ihre Gesundheit

ruinieren, um ein wenig Geld zu verdienen. Kinder auf

der Jagd nach Edelmetallen aus den Resten von Festplat-

ten und Monitoren statt beim Schulunterricht.

6‘500 Tonnen Elektroabfall werden jeden Monat nach

Ghana verschifft und landen in der grössten Elektro-

schrottdeponie der Welt. «Wenn wir alte oder kaput-

te Elektrogeräte an den Hersteller zurückgeben, haben

wir das Gefühl, mit Wertstoffen vernünftig umzugehen.

Undurchsichtig sind aber die Wege, die unsere Geräte

nehmen», sagt der Fotografie-Student Kai Löffelbein,

der sich fragte, was eigentlich mit unseren ausrangierten

Hightech-Geräten passiert und bei seinen Recherchen das

«UNICEF-Foto des Jahres» schoss.

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inhalt

topstory14 REKORDFLUG

Rekordflug um die Welt

report30 VÖLKERMORD

Wir haben überlebt

44 DATING-SHOW Brautschau in China

reportage56 SCHMELZTIEGEL

Delhi

gedicht27 LEBENSKÜNSTLER

Anders ist erst interessant

kurzgeschichte29 STIEFMÜTTERCHEN

Nummer 14

porträt22 AUGENKRANKHEIT

Es wird dunkler

interview38 PHENOMDEN

Frisch von der Insel

41 POKERSPIELER Der Pokerspieler

essay53 MÄNNERMANGEL

Pflegen ist männlich!

wettbewerb36 ACHTERBAHN

In der Mittagspause auf die Achterbahn

service10 PLANET TANGO

beratung48 TSCHAU.CH

foto4 DAS FÄNGT JA GUT AN

Unser Müll in Afrika

8 UMFRAGE Nur eine Frage

20 SPORTFOTOGRAFIE Mein Hobby und ich

58 SPIELWIESE Malte

64 DAS HÖRT JA GUT AUF Anders

34 aufruf 50 impressum

REKORDFLUGEs ist ein ehrgeiziges Ziel, das sich der 22-Jäh-

rige Carlo Schmid aus Kloten gesteckt hat:

Im Frühsommer möchte er mit einem Propel-

lerflugzeug allein die Erde in achtzig Tagen

umrunden. Damit strebt er einen Eintrag ins

Buch der Rekorde an. «RTW – Round the World

for Children» ist ein Projekt von Fünf Freunden,

bei denen der Charity-Gedanke grossgeschrie-

ben wird. Das gesammelte Geld soll vollum-

fänglich dem Kinderhilfswerk der Vereinten

Nationen, Unicef, zugutekommen.

POKERSPIELERStefan Huber ist einer der bes-

ten Pokerspieler der Welt. Im

Interview spricht er über sei-

nen unkonventionellen Stu-

dentenjob.

41

PHENOMDENDer Zürcher Reggaesänger Phenomden singt schweizerdeut-

sche Songs in jamaikanischem Style. Roberta Fischli sprach

mit einem besonderen Menschen und begnadeten Musiker.

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14

6

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VÖLKERMORDWas machte der Völkermord in Ruanda mit den Kin-

dern, die überlebten? Matthias Thoelen und Isabell

Wüst reisten in das Land und sprachen mit jungen

Menschen, die zu verzeihen versuchen.

AUGENKRANKHEITSie liebt das Licht und hat immer weniger davon. Anja Reichenbach

ist mit einer Augenkrankheit zur Welt gekommen. Irgendwann wird

sie blind sein.

Unglaublich: Seit zehn Jahren gibt es tango! Seit zehn

Jahren freuen wir uns über die vielen Schreibtalente,

die mit Schwung und unverstelltem Blick Themen ihrer

Wahl recherchieren und uns immer wieder neu überra-

schen. Wir geben keine Themen vor, stehen aber gerne

zur Seite, wenn es um die Frage geht, ob ein Vorschlag

realistisch ist oder nicht.

Seit zehn Jahren also schreiben Schülerinnen und

Schüler oder Studentinnen und Studenten, worüber

sie schreiben möchten, und stecken ihre Nasen in

Dinge, die ihnen interessant erscheinen. Das eröffnet

grosse Spielräume und heraus kommen ambitionierte

Texte und mitunter auch schräge Themen. So wie das

Interview mit Rainer Langhans, einer der wichtigsten

Symbolfiguren der 68er-Bewegung, der mit seinem

missglückten «Pudding-Attentat» auf den amerika-

nischen Vizepräsidenten für Furore sorge. Oder die

Reportage der zwölf jungen Basler, die mit einem

selbst gebauten Segelschiff den Atlantik überquerten.

Oder sie nehmen mit Prominenten wie Skirennfahrerin

Lara Gut, Star-Rapper Bligg oder Topmodel Julia Saner

Kontakt auf. Noch häufiger recherchieren unsere Auto-

rinnen und Autoren ernste Themen; sie besuchen eine

Klinik für Essstörungen, machen einen Selbstversuch

als Bettler, schleusen sich in die Szene im Hauptbahn-

hof ein und schauen dort genau hin, wo andere lieber

wegsehen: Viele gelungene Reportagen beschäftigen

sich mit Aussenseitern der Gesellschaft, mit armen

Menschen oder ernsten Krankheiten.

Die besten Beiträge wählen wir dann aus und veröf-

fentlichen sie zweimal im Jahr in «tango – magazin

für schule und studium» oder schalten sie sogleich im

Online-Magazin www.tango-online.ch auf.

Seit zehn Jahren freuen wir uns über jeden Beitrag und

beantworten jede Zuschrift individuell. Wenn auch du

eine Idee hast, dann mache mit bei tango und beachte

unseren Aufruf auf Seite 34.

Viel Spass mit tango wünscht

Daniel Heeb

ciao

SPORTFOTOGRAFIEFelix Reichert hat seine Freunde im Studio fotografiert. Mit Mitteln

der Lichtmalerei hat er ein zweites Foto geschaffen und anschlie-

ssend die Bilder am Computer zusammengesetzt. Entstanden sind

unglaublich ästhetische Bilder voller Energie und Dynamik.

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30Seite 37

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umfrage

Warum muss man männern immer alles aus der nase ziehen?

Florian Stich, 17: «Warum denn weiterre-den, wenn das Thema abgeschlossen ist?»

Rebecca Stich, 17: «Weil sie einfach zu faul sind, Wörter aneinanderzureihen.»

Francisca Rojas Rosales, 17: «Sie sind

halt schüchtern!»

Wobei lässt du dich nicht erWischen?

Simon Obrecht, 18: «Beim Kiffen.»

Patrick Scherz, 17: «Bei einem Seitensprung.»

Patrik Born, 18: «Beim Posieren vor dem Spiegel.»

Wie findet man bei frauen die richtigen Worte?

Valentina Crepulja,16: «Schatz, ich habe dich gern!»

Ursina Plüss, 16: «Vor allem sollten die

Herren der Schöpfung zuerst nachdenken, bevor sie den Mund

aufmachen.»

Lena Lüthi, 17: «Tja, das ist leider unmöglich.»

8

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Diese Umfrage stammt von Nicole Steinmann, 17,

aus Rothrist. Sie besucht die Kanti Zofingen und

möchte nach der Matura Medienwissenschaften

studieren. Sie sagt: «Ich bin kontaktfreudig und

für jeden Spass zu haben.»

nur eine frage!

Was Würdest du nie Wieder tun?

Lara Isch, 17:«Mein neues Handy auf den Boden werfen.»

Tina Pante, 16: «Einen Skiausflug mit einem schwulen Skileh-rer unternehmen.»

Larissa Schmidt,17: «Mit meinem Ex-Freund zusammenkommen!»

Lea Dürig, 17: «Ich habe mal einen Jungen ganz fies abblitzen lassen …»

Ayse Celebi, 18: «Meine Haare ganz kurz

abschneiden.»

Raphael Zimmerli,18: «Ich würde nie mehr ein Meerschweinchen

kaufen.»

Hast du Lust, unser nächster Fragesteller sein und

deine Freunde zu befragen? Dann melde dich unter

[email protected].

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Page 10: 1. Ausgabe 2012

service

Möchtest du auf unterhaltsaMe art eine sprache lernen, Menschen aus der ganzen schweiz kennen lernen, lachen und es krachen lassen? Im Sommer organisiert fRilingue diverse Sprachcamps in der Westschweiz, in denen die Anwendung der Sprache im Vordergrund steht und du jede Menge Spass und Abenteu-er erlebst. Die fRIingue-Lehrer/-innen sind alle jung, zum Teil noch in der Ausbildung oder haben eben erst die Uni abgeschlossen. tango verlost 2 x eine Woche Sprachferien in Fribourg im Wert von 1100 Franken im fRilingue-Sommercamp (Zeitraum 8.7.–20.8.). Sende bis 30. April eine E-Mail an [email protected], Stichwort «fRilingue» und beantworte folgende Wettbewerbsfrage: Wie viele Camps bietet fRilingue im Sommer 2012? (tipp: die antwort findest du auf www.frilingue.ch.)

Was hat der Flohmarkt

mit Flöhen zu tun?

Secondhand-Klamotten gab es im 19. Jahrhundert auf Märkten. Da Flöhe damals sehr verbreitet waren, trug

man mit einem gebrauchten Mantel schnell eine ganze Ungeziefer-Population heim. Also tauften die Franzosen ihre

Trödelmärkte «marché aux puces». Die Deutschen übersetzten einfach in «Flohmarkt», die Engländer in «flea market».

«Man kann das Leben nur rückwärts verstehen, aber man muss es vorwärts leben.» Sören Kierkegaard

Anzahl der Gehirne einer Seidenspringerraupe.

Muskat, intravenös eingenommen, ist tödlich.

Delfine schlafen, indem sie abwechselnd eine Gehirnhälfte einschlafen lassen und mit der anderen wach bleiben.

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Page 11: 1. Ausgabe 2012

MACHE MIT BEIM SCHWEIZER JUGENDMUSICALHast du immer schon davon geträumt, auf

einer grossen Bühne aufzutreten? Die Welt

steht für zwei Stunden still, du bist

Energie pur und gibst alles. Du bist eine/r von

bis zu 80 Stars in einem Schweizer Ju-gendmusical! – Informiere idch unter

www.jugendmusical.net www.jugendmusical.net

GO4PEACEDer Projektwettbewerb

«go4peace» zeichnet Projekte für und

von Kindern und Jugendlichen aus, welche sich für ein friedliches Zusammenleben engagieren. www.go4peace.ch

Was hat der Flohmarkt

mit Flöhen zu tun? Ungefähres Maximalalter

einer Eintagsfliege in Tagen.

6 4 9 5 7

7 5

5 7 3

2 4 3 8

6 2

9 4 3 1

3 2 9

4 6

2 1 9 4 7

Sudo

kuWarum ist Badeschaum immer Weiss?

Eigentlich ist jede einzelne Seifen-blase farblos. Für das Weiss ist eine optische Täuschung verantwortlich.

Die Schaumbläschen im Badewasser liegen ungleichmässig dicht an dicht und

sorgen dafür, dass das weisse Licht vielfältig gebrochen wird. Durch die Menge an Reflektionen

wird das Licht wieder als Summe seiner Einzelfar-ben wiedergegeben – und die ist weiss.

macht spinat Wirklich stark?

Seit Jahrzehnten futtert Comic-Seemann Popeye seinen Spinat und vermöbelt allerlei finstere Gestalten. Dass Spinat keine Su-perkräfte verleiht, ist klar. Doch die Mei-

nung, viel Eisen im Spinat helfe beim Muskelaufbau oder der Blutbildung,

stimmt leider auch nicht.

Das erste Land, in dem Frauen wählen durften, war Neuseeland (1893).

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planet tango

STORyTELLING

Alle 3,5 Sekunden stirbt weltweit

ein Mensch an Hunger! Setze ein Zeichen

gegen diesen Skandal und mach mit beim Projekt

«Storytelling». Die Teilnahme ist einfach:

in einem maximal 60 Sekunden dauernden Film

erzählst du, was du persönlich in deinem Alltag

gegen den Welthunger unternimmst.

Anmeldeschluss ist der 30. März 2012.

www.allianz-hunger.ch

Faktor, um den das Opern-haus von Sydney, Australien, teurer wurde als geplant. Geplant waren für den Bau 7 Millionen.

Warum ist man am montagmorgen so müde?Ausschlafen am Wochenende fühlt sich zuerst prima an, hat aber am Montag Folgen. Durch die fehlende Müdigkeit schläft man am Sonn-tagabend schlechter ein und wacht nachts öfter auf. Durch den zerhackten Schlaf ist der Erho-lungsfaktor dann schnell wieder dahin, fanden Forscher heraus.

drei kleiderFrau Blau, Frau rot und Frau Grün treffen sich. die einein einem blauen, die zweite in einem roten, die dritte in einem grünen kleid. «Sonderbar», meint die dame im grünen kleid, «dass keine von uns die Farbe trägt, die ihrem Namen entspricht.» – «Tatsächlich, da haben Sie recht», antwortet Frau rot. Wer TräGT daS GrüNe kleid?

Die schnellste Bewegung im Tierreich ist der Flügelschlag der Mücke. Sie schlägt neunhundert- fünfzigmal pro Sekunde mit ihren Flügeln.

«Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.» Hermann Hesse

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Rauchfrei dabei.

«Ich will glücklich und frei sein.»Amanda Ammann, Miss Schweiz 2007

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VERÄNDERUNG IST MÖGLICHVom 30. März bis 1. April findet

in Brig die erste Schweizer Schülerinnen-

und Schülerkonferenz zum Thema «Bil-

dung im 21. Jahrhundert» statt.

Organisiert wird die Konferenz von der

Union der Schülerorganisationen (USO).

Anmeldung: www.konferenz.uso.ch

Katja Müller

Amerika – Land der grossen Träume und unbegrenzten Möglich-keiten. Wer hat nicht schon davon geträumt, in Christoph Kolumbus’ Fussstapfen zu treten und die Ver-einigten Staaten auf eigene Faust zu erkunden. Ich habe nach meiner Ma-tura an der Kanti Frauenfeld Freun-de und Familie hinter mir gelassen, um für ein Jahr mit einer amerika-nischen Familie in Massachusetts zu leben. Das war eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Ich liebte es, mit meinen Kindern zu spielen, zu tanzen, zu singen, zu kochen und zu backen. Jeden Tag haben wir etwas anderes gemacht und die Welt neu erkundet. Es war lustig und süss, den Kleinen beim Zählen auf Schweizerdeutsch zuzu-hören oder sie nach ihrem ‚Nuggi‘ rufen zu hören. Es ist einfach ein wunderschönes Gefühl, zu sehen, wie sie dich immer mehr in ihr Herz schliessen und dir ihr Vertrauen schenken. Und wenn sich dann eine der Kleinen beim Bücher lesen an

dich kuschelt und dir ins Ohr flüs-tert: «Katy, you’re my very best fri-end and I love you», dann geht dir einfach nur noch das Herz auf. Auch mit meinen Gasteltern hatte ich eine wunderbare Beziehung, ich fühlte mich immer wie ein Familienmit-glied. Es ist schön zu wissen, dass man nach diesem Jahr eine zweite Familie in Amerika gewonnen hat. – Neben dem Leben in der Gastfa-milie gibt es aber natürlich auch noch die Freizeit. Ich habe so viele neue Freunde aus aller Welt gewon-nen und so viel erlebt! Ob man nun in einer Mall shoppen geht, sich ei-nen gemütlichen Kinoabend macht, zum Strand fährt oder mal schnell den Bus nach New York nimmt, es wird einem nie langweilig. Ich habe in diesem Jahr auch sehr viel über mich selbst gelernt, bin viel selbst-ständiger und unabhängiger gewor-den und habe einige Dinge getan und erlebt, die ich nie für möglich gehalten hätte.

Mehr Infos zu Au Pair-Aufenthalten gibt es

beispielsweise hier: www.culturalcare.ch

STORyTELLING

Alle 3,5 Sekunden stirbt weltweit

ein Mensch an Hunger! Setze ein Zeichen

gegen diesen Skandal und mach mit beim Projekt

«Storytelling». Die Teilnahme ist einfach:

in einem maximal 60 Sekunden dauernden Film

erzählst du, was du persönlich in deinem Alltag

gegen den Welthunger unternimmst.

Anmeldeschluss ist der 30. März 2012.

www.allianz-hunger.ch

Forscher fanden heraus: Die Wahrscheinlichkeit, glücklich zu sein, ist auf einer Insel grösser als auf dem Festland.

«Das Freibad ist der Ort, wo man auch im Sommer frische Pilze kriegt.» Harald Schmidt

Das ErbE DEs Königsdie vier Söhne des königs erben ein Feld mit vier Bäumen. es ist im erbe festgelegt, dass jeder Sohn ein de-ckungsgleiches Grundstück erhält, auf dem jeweils ein Baum wächst. Wie muSS daS GruNdSTück auFGe-TeilT WerdeN, damiT dem WuNSch deS köNiGS eNTSprocheN Wird?

Anzahl der Knochen eines Menschen.

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topstory

Rekordflug um die WeltDer Klotener Carlo Schmid will als jüngster Pilot der Geschichte die Erde in einem Motorflugzeug umrunden – allein in 80 Tagen. Mit dem ambitionierten Projekt des 22-Jährigen ist auch eine Spendenaktion zugunsten

von Unicef, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, verbunden.

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Adrian Schnaubelt

Die Zahlen des Unterfangens sind eindrücklich: Die Flugstrecke be-trägt über 40’000 Kilometer. Dafür

braucht Carlo Schmid mehr als 100 Flugstun-den. Der 22-Jährige wird bei seiner Erdumrundung mit einem Kleinmotoren-Flugzeug 24 Länder in Eu-ropa, Afrika, Asien und Nordamerika anflie-gen. Der Take-off des Weltrekordversuchs soll am 11. Juli stattfinden.

«Diese Vision umzusetzen, ist ein sehr ehrgeiziges, aber dennoch machbares Ziel», erklärt Carlo Schmid, der sogar seine Ar-

beitsstelle bei einer Bank kündigte, um sich vollumfänglich auf sein Projekt konzentrie-ren zu können. Er und sein Team arbeiten mit Hochdruck und Leidenschaft daran und

haben verschiedene hoch-karätige Partnerfirmen wie beispielsweise TCS, Flughafen Zürich oder Pro

Linguis für «RTW 2012 – round the world for children» gewonnen. Ein wichtiger Pfeiler des Projektes ist eine Sammelaktion zugunsten von Unicef, dem Kinderhilfswerk der Verein-ten Nationen. Der Reinerlös wird vollumfäng-lich zugunsten von Bildungsprogrammen in Indien weitergegeben.

Da Carlo Schmid direkt neben dem Flug-hafen Kloten aufwuchs, war das Flughafena-real seit jeher magischer Anziehungspunkt. Bereits als Kind bewunderte er am Zaun die lauten Linienflieger. Bei stürmischen Wetter-bedingungen fuhr er jeweils mit seinem Vater zur Anflugschneise und bewunderte die Pi-loten, die in einem 30-Grad-Winkel anflogen. Mit dem erforderlichen Mindestalter von 15 Jahren startete er seine eigene Fliegerkarri-ere. Ein Jahr später erwarb er die Segelflug-lizenz und kurz darauf die Lizenz für Passa-gierrundflüge. Mit siebzehn Jahren wurde er Mitglied der Motorfluggruppe Zürich und lernte schon damals die Abläufe des Flugha-fens Zürich kennen.

Mit 15 startet er seine Karriere.

15

Page 16: 1. Ausgabe 2012

auch auf papier: www.tink.ch/printJung, frisch, packend. Dein Magazin.

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Page 17: 1. Ausgabe 2012

rekordflug um die welt

Dass er die Brevets in rekordverdächti-ger Zeit erwarb, begründet Carlo Schmid wie folgt: «Ich war zielorientiert und habe dafür gelebt.» Vom Lohn aus der Berufslehre fliess rund 95 Prozent in die Fliegerei. Er habe sich Prioritäten gesetzt, das Geld mit Nebenjobs aufgetrieben, im Ausgang beispielsweise auf einen zusätzlichen Drink verzichtet oder das Mittagessen von Zuhause mitgenommen.

Der Weltrekordflug wird Schmids Mut-ter, die vor knapp zwei Jahren einem Krebs-leiden erlag, gewidmet sein. «Sie motivierte und begeisterte mich mit ihrem Willen und Durchhaltevermögen. Ihr Charakter war ein-zigartig», begründet Carlo Schmid. Seine Mut-

ter habe beim ersten ge-meinsamen Flug zunächst Schwierigkeiten gehabt,

ihrem Sohn zu vertrauen. «Kaum waren wir jedoch in der Luft, wollte sie nicht mehr her-unter», schmunzelt Carlo. Nach dem Tod sei-ner Mutter nahm sich Schmid ein Time-out und überlegte sich, was er im Leben erreichen wolle. «Da kam mir die Idee mit der Erdum-rundung.»

Ebenfalls direkt am Flughafen Zürich wächst Fabian Frauenfelder auf, den Carlo Schmid schon seit der Kindheit kennt. Fabi-an alias FRAUI arbeitet gerade in den Hangar Recording Studios an seinem Debüt-Album, als ihn Carlo kontaktiert. «Für mich war so-fort klar, dass ich einen Song für dieses Pro-jekt schreibe», sagt FRAUI, der mit Co-Produ-

Für Unicef um die Welt

TANGO-FACTS

«FÜR 100 STUTZ UM D‘ WELT»

Mit 100 Franken hilfst du das Projekt RTW 2012 zu realisieren und damit weltweit

möglichst viel Geld für UNICEF Kinder-Hilfsprojekte zu sammeln. Für diesen Betrag

wird dein Name auf dem Flugzeug verewigt und wird um die Welt fliegen. Du er-

hältst eine Einladung und ein Gechenk am Startevent am Flughafen Zürich. Mehr

Infos: www.100stutz.ch.

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Page 18: 1. Ausgabe 2012

rekordflug um die welt

zent Johnny Assenberg die Single «Zäme um d‘Wält» produziert. Ein urbaner Mundart-Song mit melodiösem Refrain und einer kla-ren Message, die demnächst veröffentlicht wird. Auch FRAUI spen-det seinen Reinerlös aus den Singleverkäufen «Zäme um d’Wält» an Unicef Schweiz.

Währenddessen trainierte Carlo Schmid in Kenia für seine Weltumrundung. Hier konnte er auch sogenannte Buschflüge, die wenige Meter über dem Boden oder der Baum-krone bei einer Geschwindigkeit von 130 Kno-ten stattfinden, proben. «Das Buschfliegen beinhaltet faszinierende Momente, denn man fliegt über Zebras, Elefanten oder Flamingos. Bei der Landung muss jeweils abgeschätzt werden, ob keine Hindernisse auf der Piste vorzufinden sind. Einmal versperrten tat-sächlichen Löwen die Landebahn», berichtet Carlo Schmid.

Die Navigation in unbekanntem Gebiet erfolgte mit einer fünfzigjährigen Flugkarte, die vermutlich noch von den Briten in der Kolonialzeit erstellt wurde. In Nairobi ging es

auch darum, mit dem Sprechfunk zu üben. Carlo

Schmid erlebte dabei Abenteuerliches: «Als wir einen Transportflug in einer Vollmond-nacht durchführten, staute sich vor uns eine Gewitterzelle auf. Die Kontaktaufnahme mit der Bodenstation funktionierte nicht, weil der Lotse schlief.»

Seit 1929 sind 87 Piloten allein um die Welt geflogen. Carlo Schmid möchte den Ameri-kaner Irving Barrington, dem dies 2007 als 23-Jähriger gelang, als jüngster Rekordhalter ablösen. Er verfolgt seinen Lebenstraum mit unbändigen Willen: «Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, ziehe ich es auch durch. Meine Devise lautet: Auch wenn ich scheitern sollte, ich werde nie aufgeben.»

Löwen auf der Landebahn

Adrian Schnaubelt, 24, aus Bülach, studiert Marketing und möch-

te sich nach dem nächstjährigen Abschluss selbstständig machen.

Hobbys: Snowboarden, Fussball, Musik und Freunde.

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Page 19: 1. Ausgabe 2012

Foto

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foto

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Page 21: 1. Ausgabe 2012

Felix Reichert, 22, aus Erlangen, studiert De-

sign, fotografiert, filmt und betreibt viel

Sport. Er bezeichnet sich als «kreativer, of-

fener und umgänglicher Mensch». Zu seiner

Fotoserie sagt er: «Sie soll die Energie, die in

uns Jugendlichen steckt, zeigen. die Schwe-

relosigkeit steht für die Aktivität und Unbe-

schwertheit, über die man in jungen Jahren

verfügt. Die Fotos sind im Studio mit sehr

kurzen Abbrennzeiten entstanden. Die Licht-

bzw. Energiestreifen habe ich mit Hilfe einer

Taschenlampe und farbigen Folien bei langer

Belichtungszeit aufgenommen. am Computer

habe ich die jeweiligen Bilder dann zusam-

mengefügt.»

Mein Hobby und ichFabian und sein Snowboard, Michi und sein Fussball, Julian und seine Spraydose: Felix Reichert hat seine Freunde im Studio fotografiert.

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porträt

Sie liebt daS licht und hat immer weniger davon. einmal wird anja reichenbach nichtS mehr Sehen. die 22-jährige bernerin iSt mit einer augenkrankheit zur welt gekommen. irgendwann wird Sie blind Sein.

eS wird dunkler

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Page 23: 1. Ausgabe 2012

Elias Rüegsegger

«Ich liebe helles Licht», sagt Anja Reichenbach. Ihr Augenlicht jedoch nimmt immer mehr ab,

sie sieht immer weniger, da sie mit der Au-genkrankheit Retinitis pigmentosa zur Welt kam. Ihr Gesichtsfeld ist auf fünf Prozent eingeschränkt, und auf dem einen Auge sieht sie nur zehn Prozent. Damit sie trotz-dem etwas vom Licht hat, installierte sie bei sich zu Hause ein helles Beleuchtungssys-tem, das sie einschaltet, wenn sie allein zu Hause ist, für normale Augen wäre dieses Licht zu grell.

Die Erbkrankheit der 22-Jährigen aus Zollikofen im Kanton Bern ist ein Teil von ihr: «Ich war kein Spezial- fall, sondern ein Kind wie jedes andere.» Ihre Fami-lie und ihr Umfeld legten Wert darauf, dass Anja Rei-chenbach alles gleich machen konnte wie die anderen Kinder. Das sei nicht immer leicht gewesen. «Ich hatte immer viele Beulen, da ich mir überall meinen Kopf anstiess», sagt sie schmunzelnd. Als Kind sah sie noch besser, mit jedem Tag nimmt ihr Sehvermögen jedoch weiter ab und der Tag wird kommen, an dem die junge Frau blind ist.

Aber davor habe sie keine Angst, sagt sie, sie be-zeichnet es sogar als ihre Lebensaufgabe, damit umge-hen zu können. Aber natürlich: «Manchmal frage ich mich schon, warum gerade ich dieses Leben habe.» Anja Reichenbachs treuster Begleiter ist neben ihrem Freund

andere Sinne werden wichtiger.

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Foto

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Page 24: 1. Ausgabe 2012

es wird dunkler

der Blindenhund, der sie seit mehr als fünf Jahren um viele Hindernisse lenkt. «Ich gebe dem Hund Komman-dos auf Italienisch, er führt mich dann, wohin ich will.» Neue Wege lernt das Team schnell auswendig «und mit einem guten Wegbeschrieb und der Mithilfe von Passan-ten finde ich mich auch auf einem unbekannten Weg zu-recht», so Reichenbach.

Die Zollikoferin, die auch an der Miss-Handicap-Wahl teilnahm, fährt in ihrer Freizeit gerne mit dem Tandem − einer Spezialanfertigung − vorne der Pilot, hinten sie. Nicht einfach zu beantworten ist die Fra-ge für Anja, inwiefern sich ihr Alltag von jenem einer sehenden Person unterscheidet, denn für sie ist ihre Behinderung seit jeher normal. Im Gespräch werden dennoch Unterschiede deutlich. «Um eine SMS lesen zu können, muss ich das Handy nahe ans Gesicht halten. Am Computer arbeite ich mit einem Ver-grösserungsprogramm, das mir das Geschriebene vorliest, zudem ist mein Mauszeiger riesig und grün.» Parallel zur Erblindung von Anja Rei-chenbach verläuft der vermehrte Gebrauch der anderen Sinne. Sie verlasse sich etwa mehr auf ihr Gehör.

Den ersten Eindruck einer Person bil-det sich Anja Reichenbach nicht aufgrund des Äusseren, sondern eher durch Stimme, Gangart, Geruch, Gefühl und Wirkung der Person. «Einmal spürte ich, dass mit einer Person etwas nicht stimmte», erzählt sie, «mein Umfeld glaubte mir das zuerst nicht,

24

TANGO-FACTS

RETINIS PIGMENTOSA

Von der verebrbaren Krankheit Retinitis pigmentosa

sind weltweit ungefähr drei Millionen Menschen

betroffen. Die Erkrankung tritt meist bereits im Ju-

gendalter auf, der Krankheitsverlauf bis zur Erblin-

dung zieht sich über Jahrzehnte hinweg, was für

die Betroffenen eine prsychische Herausforderung

darstellt. Vererbt wird die Krankheit auf verschiede-

ne Arten.

Die Netzhaut oder auch Retina wird zurückgebildet,

dies hat Nachtblindheit, eine Störung des Farb-

und Kontrastsehens und die Einschränkung des

Gesichtsfeldes zur Folge. Die Protagonistin im Text

sieht nur noch alles, was sich direkt vor ihr befindet,

in der Nacht sieht sie gar nichts. Die Krankheit kann

mit den heutigen medizinischen Methoden nicht

beeinflusst werden. Erforscht wird, ob eine Art Pro-

these die Funktionen der Netzhaut ersetzen kann.

Page 25: 1. Ausgabe 2012

ist es unangenehm, wenn man weiss, dass alle mit dem Finger auf einen zeigen.» Als Seh-

behinderte werde sie oft in eine Schublade geschoben. «Wenn sie dann merken, dass

ich nicht herumtappe wie ein Maulwurf und nicht in ihr Bild passe, glauben sie, ich sei eine Simulantin.»

Den Kontakt mit anderen Sehbehinderten bezeichnet Anja Reichenbach als bereichern-den Austausch. Ganz zu dieser Blindenwelt wollte sie aber als Kind nicht gehören. Im Gespräch nennt Anja Reichenbach die Ge-sellschaft der Sehbehinderten einen «Blin-denkuchen», der ihr nicht viel sage. «Viele sind verklemmt und auf ihre Rechte fixiert, ich finde es nicht gut, wenn junge Sehbehin-derte wie 60-Jährige durch die Welt gehen.» Sie glaubt, dass Sehbehinderte sich aktiv in die Gesellschaft integrieren müssen. «Ich will keine Sonderbehandlung», sagt sie mit Über-zeugung.

Nicht alle gehen so locker mit ihrem Le-ben um, Sehende und Sehbehinderte. Anja Reichenbach lässt sich nicht unterkriegen, sie sagt, was sie denkt. Für viele ist ihr Schicksal dennoch unvorstellbar. Diesen Bericht wird Anja Reichenbach nur mit grosser Anstren-gung, einer Lupe und viel Licht lesen können.

viele Sind verklemmt.

da sie ihre wahre Seite mit dem Äusseren kaschieren konnte.» Später zeigte sich, dass Anja Reichenbach tat-sächlich recht gehabt hatte. Dank ihrem Hund kommt sie gut mit Unbekannten ins Ge-spräch. «Wenn ich neue Leute kennen lerne, sind sie oft unsicher im Umgang mit mir, sie wissen nicht, wie man mit einer Sehbehinderten umgeht. Ich versuche ihnen dann die Angst zu nehmen.»

Anja Reichenbach mag die spontanen Gespräche. Leider bemerke sie häufig, dass sie im öffentlichen Raum beobachtet und vor allem von Jungen nicht an-gesprochen wird. «Wenn ich in Bern am Bahnhof stehe,

25

Elias Rüegsegger, 20, aus Hom-

berg, besucht das Gymnasium

Thun Seefeld. «Ich bin ein kriti-

scher, zweifelnder, realistischer

Optimist, der sich gerne weiter-

führende Gedanken macht. Ich

suche Lösungsansätze, damit ich

nicht verzweifle, oder flüchte

mich in die Ironie.» Das Porträt

über Anja Reichenbach ist zuerst

auf der Jugendseite des Thuner

Tagblatts veröffentlicht worden.

Page 26: 1. Ausgabe 2012

Betriebsökonomie in General Management, International Management oder Wirtschafts informatik

Pflege in Management und Public Health oder Clinical Nursing

Soziale Arbeit mit Studienrichtung Sozialarbeit oder Sozialpädagogik

Weitere Informationen und InformationsanlässeFHS St.Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Tel. +41 71 274 36 40, [email protected], www.fhsg.ch/bachelor

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Die Freiheit, den eigenen Weg zu gehen!Bachelor of Science an der FHS St.Gallen

Page 27: 1. Ausgabe 2012

gedicht

Nicole Metzler, 21, aus Wil, studiert Sozialarbeit an der Fachhochschule St.Gallen.

Sie liebt es, «wenn mich ein Buch in den Bann zieht und mir neue Denkanstösse vermittelt».

Angsthase. Hippie.

Leseratte. Morgenmuffel.

Computerfreak. Tussi.

Nachteule. Alternativer.

Schuhfetischist. Goth.

Sportskanone. Diva.

Loser. Bücherwurm.

Klassenclown. Nerd.

Schickimicki. Leader.

Arschkriecher. Streber.

Schlappschwanz. Punk.

Zappelphilipp. Macho.

Emo. Sonnenschein.

Dampfwalze. Frechdachs.

Brillenschlange. Hänger.

Gigolo. Stinkstiefel.

Hobbyloser. Ulknudel.

Eigenbrötler. Spagettifresser.

Aussenseiter. Shopaholic.

Spassbremse. Ausländer.

Lebenskünstler. It-Girl.

Anders ist erst interessant.

27

Betriebsökonomie in General Management, International Management oder Wirtschafts informatik

Pflege in Management und Public Health oder Clinical Nursing

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Page 28: 1. Ausgabe 2012

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Die Fachhochschule Nordwestschweiz eröffnet Perspektiven.

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Page 29: 1. Ausgabe 2012

kurzgeschichte

Céline Tapis

Als der nächste Halt angesagt wur-de, vergewisserte er sich noch einmal, ob er alles bei sich hatte.

Er konnte selber nicht verstehen, woher die ständige Angst kam, etwas vergessen oder gar verloren zu haben. Aber wo immer er auch einen Ort verliess, verspürte er den Drang, seine Manteltaschen abzutasten und mehre-re Kontrollblicke zurückzuwerfen. Nicht sel-ten suchte er nach seiner Brieftasche, die er in der Hand hielt, oder nach seinem Mobilte-lefon, das er gerade für ein Telefongespräch benutzte.

Zum vierten Mal richtete er den Kragen seines Wintermantels, bevor er durch die auseinandergleitende Glastür in die beissen-de Kälte hinaus trat. Die Haltestelle war leer. Einzig die Spuren im Schnee verrieten, dass vor ihm schon jemand da gewesen war. Er steckte die Hände in die Taschen und warte-te darauf, dass die Lichter der Strassenbahn um die nächste Ecke bogen. Erst dann überquerte er die Fahrbahn.

Obschon er sich seit Kindertagen in diesem Quartier zurechtfand, zählte er jeweils von Hausnummer zu Hausnummer rückwärts. Nummer 14. Vierzehn wie das Geburtsdatum seiner Grossmutter. Vierzehn wie die Anzahl Tage, die vergangen waren, seit er zum aller-letzten Mal ihre Hand gehalten und ihr zuge-hört hatte, wie sie abermals das schöne Wetter erwähnte. Nun lag Schnee auf ihrem Grab.

Er hatte heute Stiefmütterchen hinge-stellt. Eigentlich hatte er sie eingraben wollen, er hatte allein deswegen eine Schaufel gekauft. Doch die Erde war gefroren und er nicht in der Stimmung, viel Kraft aufzuwenden. Also hat-te er sie einfach hingestellt. Direkt unter das

Nummer 1 4

Holzkreuz, auf dem mit schwarzen Buchstaben ihr Name stand. Und die Daten. Jene fürchterlichen Zah-len, die ihren Tod bestätigten und die das Ganze so verdammt endgül-tig machten.

Die Strassenlaternen schie-nen uralt zu sein. Das Glas war so gelb, dass das Licht trotz moderner Energiesparlampen wie Kerzen-licht wirkte. Die Nummer 14 kam, und er ging daran vorbei. Er lief bis zur Nummer 2 und noch weiter, bis in einer anderen Strasse die Haus-nummern bei 30 begannen. Er zähl-te rückwärts, während er die Stra-ssen entlang rannte. Immer weiter, weit fort von der Nummer 14, dem Haus mit dem grossen Garten, wo er als Kind stundenlang gespielt

hatte. Weit fort von dem Haus mit dem grossen Kel-ler, wo man

wunderbar Verstecken spielen konnte und wo seine Grossmutter in Marmeladegläsern Köstlichkeiten aufbewahrt hatte. Weit fort von dem Haus mit den grossen Räumen, wo Grossvaters Bücherregale bis an die Decke reichten. Weit fort von dem Haus, in dem eigentlich alles gross und wunderbar war und er alles mit der Zeit in Verbindung brachte, als er noch nicht wusste, dass Abschied weh tut und endgültiger Abschied einem das Herz zerreisst.

Nun lag Schnee auf ihrem Grab.

Nun lag Schnee auf

ihrem Grab.

Céline Tapis, 20, aus Birsfelden,

macht eine Ausbildung zur Buch-

händlerin in Basel. Sie versucht

täglich, eine «gute Mischung aus

fröhlicher Unüberlegtheit und

guter Organisation» zu finden.

Er stellte die StiefmUtterchen direkt unter das Holzkreuz,

auf dem mit schwarzen Buchstaben ihr Name stand. Und jene

fUrchterlichen Zahlen, die ihren Tod bestAtigten und die das

Ganze so verdammt endgUltig machten.

29

Page 30: 1. Ausgabe 2012

report

«Wir haben überlebt»Was machte der Völker-mord in Ruanda mit den Kindern, die überlebten? Matthias Thoelen und Isabell Wüst reisten in das Land und sprachen mit jungen Menschen, die zu verzeihen versuchen.

Isabell Wüst (Text) und

Matthias Thoelen (Fotos)

Es gibt einen Satz, den Emmanuelle nicht vergessen wird: «Der Junge bekommt nichts zu essen, er wird

sowieso bald sterben.» Heute ist Emmanuel-le 24 Jahre alt, studiert an einer Finanz- und Bankschule und lebt in Ruandas Hauptstadt Kigali. Er ist nicht besonders gross, trägt Jeans und Hemd. Er läuft zur Seite geneigt und hinkt mit seinem linken Fuss. Bei der Be-grüssung bemerkt man seine zwei gelähmten Finger. Es fühlt sich ein wenig seltsam an, sei-ne Hand zu drücken. Emmanuelle weiss das, aber er lächelt dieses Gefühl einfach weg.

Heute ist Emmanuelle wieder im SOS-Kinderdorf in Kigali, allerdings nur als Besu-cher. Zehn Jahre hat er hier gelebt, mit acht Jahren wurde er hierhergebracht. Von wem, weiss er nicht. Er setzt sich auf das Sofa und erzählt in gebrochenem Englisch, wie er sich

30

Page 31: 1. Ausgabe 2012

an den Völkermord erinnert, während die Vö-gel draussen in der Mittagswärme zwitschern.

Damals, vor 17 Jahren, lebte er mit seiner Familie in der Südprovinz von Ruanda. Als die Hutu-Milizen in das Haus seiner Familie eindrangen, töteten sie alle bis auf ihn. Hutu und Tutsi, die zwei grossen Völkergruppen in Ruanda, hassten und töteten sich damals bereits seit einem halben Jahrhundert. Der Frühsommer 1994 war der traurige Höhe-punkt des Gemetzels, es starben zwischen 500‘000 und 800‘000 Tutsi – einer der grössten Massenmorde seit dem Zweiten Weltkrieg.

Nachdem sie auch seine Familie getötet hatten, schlugen die Milizen Emmanuelle, da-mals sieben Jahre alt, mit einem Hammer auf den Kopf und verletzen ihn am Arm und am Bein. Die Täter liessen ihn liegen, vermutlich dachten sie, er sei tot.

TANGO-FACTS

VÖLKERMORD IN RUANDA

Zur unmittelbaren Vorgeschichte

der Gräueltaten gehörten die

Angriffe der Tutsi-Rebellen aus

Uganda. Sie kämpften gegen die

Hutu-Regierung und wollten den

Anspruch der Tutsi-Minderheit

auf Teilhabe an der Politik durch-

setzen. Als im Frühling 1994 das

Flugzeug des ruandischen Präsi-

denten abgeschossen wurde, eskalierte der Konflikt.

Innert weniger Monate töteten radikale Hutu etwa 800‘000

Tutsi sowie Hutu, die sich nicht an den Gräueltaten beteiligen

wollten. Mehr als 250‘000 Frauen wurden vergewaltigt. Die

Täter kamen aus den Reihen von Armee und Milizen, aber

auch weite Teile der Zivilbevölkerung beteiligten sich an den

Ausschreitungen. Das Massaker hielt an, bis es den Tutsi-

Rebellen gelang, ganz Ruanda zu erobern.

Obwohl die UNO zu dieser Zeit Truppen in Ruanda stationiert

hatte und es bereits Anzeichen eines geplanten Völkermordes

gegeben hatte, konnten die Vereinten Nationen, die auf das

Ausmass der Kämpfe kaum vorbereitet waren, nicht reagieren.

Emmanuelle, 24

31

Page 32: 1. Ausgabe 2012

«wir haben überlebt»

Ein Mann nahm den verletzten Jungen auf, doch Emmanuelle verliess nachts das Haus, um zum Heimatdorf seiner Mutter zu lau-fen. Er hoffte, Familienangehörige zu finden. Wegen seiner Verletzungen brauchte er drei Tage. Als er in dem Dorf ankam, war niemand da. Es wirkte wie ausgestorben.

Wieder bot ein alter Mann ihm Obdach. Niemand hatte bis dahin Emmanuelles Verlet-zungen behandelt. Dann fiel der Satz, an den er sich noch heute erinnert: Er werde sowieso bald sterben, darum kriege er nichts zu essen.

Eine Woche später suchen Helfer nach Überlebenden des Massenmords und brin-gen Emmanuelle in ein Krankenhaus, später kommt er ins Kinderdorf. Emmanuelle sagt, er versuche, mit der Vergangenheit abzu-schliessen. Er habe den Hutu verziehen, ob-wohl ihn seine Verletzungen immer an den Genozid erinnern werden. «Wenn ich Kopf-schmerzen habe, dann kommen auch die Er-innerungen wieder hoch, und ich fühle mich schlecht. Oder wenn ich meine Freunde sehe, die mit ihren Armen und Beinen Sachen ma-chen können, die ich nicht kann, sehne ich mich danach, gesund zu sein.»

Er träumt davon, später eine eigene Firma zu gründen und Kinder zu haben. Er lacht, wenn er davon erzählt, und in seinen Augen sieht man die Vorfreude auf all das, was noch auf ihn zukommt.

Eine Autostunde von Kigali entfernt gibt es seit 1997 das zweite von vier SOS-Kinderdör-fern in Ruanda. Jedes Haus hier in Byumba hat einen kleinen Garten, in dem die Familien ihr eigenes Gemüse anbauen, eine Terrasse, eine Küche, einen Wohnraum, ein Badezim-mer, zwei Schlafräume und das Schlafzimmer für die Pflegemutter.

In einem von den insgesamt 15 Familien-häusern lebten früher auch Vestine, 23, mit ihrer Schwester Claudine, 18. Claudine hat ge-rade die Schule beendet, sie will Management studieren, heiraten und Kinder bekommen. Sie will unabhängig sein, das ist ihr wichtig. Vestine hat letztes Jahr ihren Bachelor in Wirtschaft gemacht und ist derzeit auf Jobsu-che.

Als Vestine den Wohnraum des kleinen Gästehauses betritt, lächelt sie schüchtern. Ihre Stimme wird ganz leise, als sie erzählt, dass ihre Eltern getötet und ihre Schwester schwer verletzt wurden. Vestine war damals

sechs und Claudine noch nicht ganz zwei Jahre alt, sie lebten mit ihren Eltern im Süden Ruandas.

Vestine musste mit ansehen, wie ihrer Mutter die Kehle aufgeschnitten und ihrer kleinen Schwester mit einer Machete das Gesicht in zwei Teile geschnitten wurde, quer über die Nase. Ihre Stimme ist kaum mehr zu verstehen, sie starrt auf den Betonboden und hat Tränen in den Augen.

Wie verzeiht man den Mördern

seiner Eltern?

Vestine, 2332

Page 33: 1. Ausgabe 2012

Vestines linke Hand wurde mit einer Ma-chete abgehackt, den Stumpf versteckt sie, so gut es geht, unter ihrer Jacke. Die Narbe im Gesicht ihrer Schwester ist gut verheilt. Nur

manchmal, wenn ihre Brille etwas verrutscht, sieht man die Narbe noch.

Pflegemutter Providence hat die bei-den aufgezogen. Über der Tür im Wohnraum hängt eine gerahmte Collage. Sie klettert auf einen Stuhl und zeigt den Bilderrahmen stolz. Es ist eine Auszeichnung, eine Urkunde für Mütter, gebastelt von ihren nun erwachsenen Kindern. Sechs Einzelfotos von Jugendlichen und ein Foto von Providence in der Mitte, auf Kinyarwanda steht dort: «Danke, dass du so eine tolle Mutter bist.» Sie wischt noch ein-mal mit der Hand über den etwas verstaubten Rahmen, klettert wieder auf den Stuhl und hängt die Collage an ihren Platz.

Vestine hat gesehen, wie ihre Eltern getötet wurden.

Matthias Thoelen, 22, möchte Politik studieren und weiter

fotografieren. Derzeit fotografiert er Sozialwohnungen, zuvor

arbeitete er in Irland und auf dem Balkan.

Isabell Wüst, 18, schliesst dieses Jahr die Schule ab. Wie es da-

nach genau weitergeht, weiss sie noch nicht. Aber die Rich-

tung steht fest: Journalismus oder ein anderer Medienberuf.

Vestine besucht ihre Mutter häufig, die zehn Kin-der, die derzeit bei Providence leben, sind wie Geschwis-ter für sie. Alle rennen herbei und begrüssen sie herz-lich, wenn Vestine kommt. Als Vestine im Wohnraum ihres alten Zuhauses sitzt, ist ihre Stimme nicht mehr leise. Sie lacht über ihre kleinen Geschwister, sie ver-gisst sogar, ihren Arm unter der Jeansjacke zu verste-cken.

Die beiden Schwestern wünschen sich Frieden für Ruanda, genau wie Emmanuelle. «Huti und Tutsi leben zwar zusammen», sagt Vestine, «aber es ist schwer, mit jemandem zusammen zu leben, der deine Eltern getötet haben könnte.»

33

Page 34: 1. Ausgabe 2012

Auf nach

Guadeloupe

Wie 12 junge Basler in 37 Tagen

den Atlantik überqueren –

in selbst gebauten Segelschiffe

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02.2

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magazin für sc

hule und studium

Auf

Erfolgskurs

Bligg,

Star-Rapper

Auf

Überholspur

Lara Gut,

Ski-Wunderkind

Auf

Entzug

Thomas,

Heroin-Abhängiger

Engagiert

Adina Rom

redet Klartext vor der UNO

Motiviert

Marilen Dürr

entwirft coole T-Shirts

Talentiert

Guptara-Zwillinge

landen einen Bestseller

Traumjob

Topmodel?

Ein Kurztrip nach New York, ein Fotoshooting in Paris –

doch auf dem Laufsteg wird einem nichts geschenkt

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Silvan Kaufmann Seine Schnüffel- bienen taugen als Drogenjäger

Simon Straetker Segelt mit Umwelt- aktivist Mike Horn in Neuseeland

Paolo Nutini Schottischer Anti-Star mit starker Stimme

Auf der Spur der roten Waldmenschen

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Lucas Wittwer

knackt die Gendoping-FormelSelina Beghetto

hilft in Südafrikas

Townships

Marius Arter baut Skateboards in Nepal

Switzerland's next

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Möschter baut ein

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Wyss

Handprothesen für

die Opfer von

Personenminen

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Puls

Raphael Stierli

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Ziel

Giada Berini

trampt durch

Alaskas W

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Hauptbahnhof

Eine Nacht

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Page 35: 1. Ausgabe 2012

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Page 36: 1. Ausgabe 2012

Christina Nissen

Mein halbjähriges Praktikum in der Unter-nehmenskommunikation des Europa-Park beginnt vor Saisonstart. Der Europa-Park

ist noch geschlossen, es ist ruhig. Beim Spaziergang in der Mittagspause sehe ich nur die Gärtner und Hand-werker, die fleissig dabei sind, alle Themenbereiche für die grosse Eröffnung frühlingshaft herzurichten.

Meine erste Aufgabe besteht also darin, die über hundert Attraktionen und Shows des Europa-Park und das riesige Arbeitsumfeld näher kennenzulernen. Un-ternehmenseigene Werkstätten, Hotels, Tagungsräume, Attraktionen oder eine eigene Klei-derkammer – ich komme aus dem Staunen nicht heraus.

Erster Saisonhöhepunkt ist eine Pressekonferenz, an der über 400 Medienvertreter teilnehmen, um sich über die Neu-heiten der Saison und Attraktionen in Deutschlands grösstem Freizeitpark zu informieren. Als Praktikantin der Unternehmenskommunikation werde ich voll mit-eingebunden: Organisation des Events, Presseakkredi-tierungen und Betreuung der Journalisten – Aufgaben, die mir grossen Spass bereiten, mir aber auch so einiges abverlangen. Denn das Rad steht im Europa-Park nie still. Mit mehr als 1200 Veranstaltungen pro Jahr gibt es manchen Pressetext zu schreiben. Also muss ich im Vorfeld recherchieren und mich in neue Themenfelder einarbeiten.

Durch die vielfältigen Aufgaben bin ich aktiv am Ge-schehen beteiligt und kann eigene Ideen und Vorschlä-ge einbringen, sodass es nie langweilig wird. Zeitungen müssen gelesen werden, um die tagesaktuellen Veröf-fentlichungen herauszusuchen, allgemeine Anfragen an die Unternehmenskommunikation werden bearbei-

tet oder Gewinnspielkooperationen betreut. Dabei erstelle ich Gewinn-spiel-Angebote, führe Layout-Kor-rekturen durch und koordiniere die Integrationen des Europa-Park in

den Medien weitgehend selbständig. Als Teil der Un-ternehmenskommunikation gehört es selbstverständ-lich auch dazu, eigene, kreative Beiträge zu verfassen. Kleinere Fotoaufträge, das Betreuen besonderer Gäste der Unternehmerfamilie Mack oder anderer berühm-ter Persönlichkeiten auf einer Führung durch den Park bringen dabei stets genügend Abwechslung in das Prak-tikantenleben. So komme ich jeden Morgen gerne zur Arbeit. Mein Arbeitstag beginnt um 8 Uhr und endet gewöhnlich um 17 Uhr. Bei besonderen Veranstaltun-gen wie dem Miss Germany-Finale oder der Halloween-Party bin ich auch mal abends oder am Wochenende im Einsatz.

Es ist Ende August, mein Praktikum neigt sich dem Ende zu. Ich habe erstmals einen Einblick in die Arbeits-welt bekommen und beende das Praktikum mit der Fest-stellung, viele Erfahrungen gesammelt und mir wichti-ge Fähigkeiten für die Zukunft angeeignet zu haben.

Hier steht das Rad nie still.

wettbewerb

36

In der Mittagspause eine der vielen Shows geniessen oder doch lieber eine rasante Fahrt wagen? Welcher Praktikant kommt schon in den Genuss, sich solche Fragen zu stellen?

In der Mittagspause auf die Achterbahn

TANGO-FACTS

PRAKTIKUM IM EUROPA-PARK

Wenn du an diesem attraktiven und vielseitigen Praktikum interes-

siert bist, dann sende deine vollständigen Bewerbungsunterlagen

an: Europa-Park GmbH & Co., Freizeit- und Familienpark Mack KG,

Personalabteilung, Frau Birgit Bachimont, Europa-Park-Strasse 2,

D-77977 Rust. Oder du schickst deine Bewerbung per E-Mail an:

[email protected]. Für telefonische Rückfragen steht dir die

Personalreferentin Birgit Bachimont unter der Telefonnummer

0049 (0)7822/77-15420 gerne zur Verfügung.

Christina Nissen, 22, aus Freiburg, mag Sport

und Reisen. «Ich bin eine kontaktfreudige Per-

son und brauche Aufgaben, die mich fordern

und fördern.»

Page 37: 1. Ausgabe 2012

Der Puls rast, das Adrenalin schiesst in die Adern, das Herz pumpt wie verrückt: Der 73 Meter hohe Silver Star hat es in sich. Wenn dir das nicht reicht, kannst du auf der Wasser-achterbahn Atlantica SuperSplash auf den Spuren portugiesischer Seefahrer wandeln, mit dem Matterhornblitz um die Ecken zischen oder dich mit dem blue fire-Megacoaster powered by Gazprom in 2,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h katapultieren. 2012 lockt die neue 35 Meter hohe Holzachter-bahn Wodan-Timburcoaster, die mit zwei weiteren Bahnen des Parks verbunden ist. Gigantisch!

Verdopple deine Gewinnchance

und beantworte eine weitere Quizfrage auf www.tango-online.ch

Sende das Lösungswort an [email protected]. Einsendeschluss ist 30. April 2012. Der Gewinner wird ausgelost und direkt benachrichtigt.

Beantworte unsere Quizfrage und ge-winne für dich und deine Freunde einen unvergesslichen Tag im Europa-Park, dem beliebtesten Freizeit-park der Schweizer.

GeWinne miT TanGo einen einTriTT in den europa-parkFüR DICH UND VIER FREUNDE!

NaCh welChem germaNiSCheN gott iSt die Neue holzaChterbahN beNaNNt?

A POSEIDON

B APOLLO

C WODAN

D SHIVA

3737

Page 38: 1. Ausgabe 2012

Roberta Fischli

PHENOMDEN, WIE WüRDEST DU «EILAND» BESCHREIBEN?

Uff, das ist schwierig. Es ist melodiös, weil ich für meine Verhältnisse viel singe. Ausserdem ist es unge-schliffener und rauer als die vorhergehenden Alben, ich habe manchmal einen Song einfach stehen lassen. Ich empfinde es als freier, weniger kopflastig.

HATTEST DU BEI DEINEM AUFBRUCH NACH JAMAICA EI-

NEN PLAN, ODER BIST DU UNVORBEREITET LOSGEREIST?

Ich wollte Musik machen, lernen und danach ziemlich schnell ins Studio, um meine Songs aufzunehmen. Die-sen Plan habe ich aber nach einigen Wochen verworfen. Ich war noch nicht bereit, ich musste zuerst das Land sehen und erleben. Deshalb habe ich auch angefangen, auf Englisch zu singen und zu schreiben. Wenn du auf Schweizerdeutsch singst, finden die lokalen Musiker das zwar cool, aber auf gleicher Ebene zusammen-arbeiten kann man nicht.

AUF DEM ALBUM SINGST DU ABER

AUSSCHLIESSLICH AUF SCHWEIZER-

DEUTSCH. WIE WAR ES, DICH NACH

DIESER ERFAHRUNG WIEDER IN DEINER

MUTTERSPRACHE AUSZUDRüCKEN?

(Lacht) Es war eine Umstellung. Als ich für den Zivildienst in der Velowerkstatt in Zü-rich arbeitete, wurde ich immer wieder von Leuten ge-fragt: «Phenom, machsch wider mal e CD?» Mir wurde bewusst, dass ich hierhin gehöre und dass ich mein Al-bum für die Menschen hier machen wollte.

WIE HAT JAMAICA DEIN BILD VON DER SCHWEIZ

GEPRäGT?

In der Schweiz sind die Menschen sehr höflich. Wir sagen immer «bitte» und «danke», in Jamaica ist das anders. Wenn man in einer Gruppe unterwegs ist und nach Hause gehen möchte, geht man einfach. Auch der Umgangston hat mich anfangs ziemlich erschreckt, bis ich mich dabei ertappte, dass ich mich auch so verhal-

Frisch von der inselDennis Furrer alias Phenomden ist der erfolgreichste Schweizer Reggaesänger. Mit tango sprach er über seine fünfzehnmonatige Reise nach Jamaica, die ihn zu seinem neuen Album «Eiland» inspiriert hat.

te. Als ich dann wieder Wörter wie «please» und «thank you» benutzte, lachten die Leute über meine Überkor-rektheit.

MUSSTEST DU DICH NACH DEINER RüCKKEHR WIEDER AN

DIE SCHWEIZ GEWöHNEN?

Zurückzukommen fand ich sehr schön. Mühe hatte ich mit kleineren Dingen. Ich hatte mich an die Musik gewöhnt, die in Jamaica an jeder Ecke ist. Als Künst-ler wirst du dadurch ständig angeregt. In den Bars dis-kutiert man über neue Songs, auf dem Weg ins Studio schnappst du Dinge auf, machst Witze, nimmst alles mit.

In der Schweiz ist es klinischer. Im Studio musst du dich zuerst einmal in die richtige Stimmung bringen. An der Schweiz schätze ich dafür anderes. Die Sicherheit, zum Beispiel, und das Vertrauen.

DU GEHöRST MIT DEINEN KRITISCHEN TExTEN EINER MIN-

DERHEIT AN. VIELE MUSIKER SCHEUEN VOR GESELLSCHAFTS-

POLITISCHEN THEMEN ZURüCK, WEIL SIE FüRCHTEN, ZUHö-

RER ZU VERGRAULEN. Es gab schon Konzertveranstalter, die verlangten,

dass ich gewisse Songs auslasse. Aber darüber ver-handle ich nicht. Wenn ich «Bis dankbar für jede Tag» singe, dann singe ich das auch für mich. Damit ich nicht vergesse, was wirklich wichtig ist.

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interview

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Page 39: 1. Ausgabe 2012

Roberta Fischli, 21, aus Zürich,

studiert Politikwissenschaften und

Geschichte an der Universität

Zürich und freut sich auf ihr

Austauschsemester in Kopenha-

gen. Roberta liest gerne, zurzeit

Rousseaus Gesellschaftsvertrag.

Und sie singt gerne, nur hat lei-

der noch niemand ihr Talent ent-

deckt.

Schaue dir das Video «Eiland» auf

www.tango-online.ch oder auf

www.facebook.com/tango-online

an. Oder gewinne eine

Gratis-CD von Phenomden und schreibe

bis zum 30. April eine E-Mail an

[email protected],

Stichwort «Eiland».

Foto

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Page 40: 1. Ausgabe 2012

Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät

Naturwissenschaften an der Universität Zürich innovativ, interdisziplinär, zukunftsgerichtet

10. März 2012Informationstag für Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrpersonen

Universität Zürich, Campus Irchel, Winterthurerstrasse 190, 8057 Zürich

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Fasttrack-Masterstudiengänge:

::: Chemical and Molecular Sciences ::: Life Sciences, Spezialisierungsmöglichkeiten siehe Biologie-Masterstudiengänge

Page 41: 1. Ausgabe 2012

Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät

Naturwissenschaften an der Universität Zürich innovativ, interdisziplinär, zukunftsgerichtet

10. März 2012Informationstag für Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrpersonen

Universität Zürich, Campus Irchel, Winterthurerstrasse 190, 8057 Zürich

Mehr Infos: www.mnf.uzh.ch

Bachelorstudiengänge

::: Biochemie ::: Biologie ::: Chemie ::: Erdwissenschaften ::: Geographie ::: Mathematik

::: Physik ::: Wirtschaftschemie

Masterstudiengänge

::: Biochemie ::: Biologie, Spezialisierungsmöglichkeiten in: ::: Anthropologie ::: Entwicklungsbiologie

::: Genetik ::: Humanbiologie ::: Mikrobiologie ::: Molekular- und Zellbiologie ::: Neurowissenschaften

::: Ökologie ::: Paläontologie ::: Pflanzenwissenschaften ::: Quantitative Biologie und Systembiologie

::: Systematik und Evolution ::: Verhaltensbiologie ::: Biostatistik ::: Chemie

::: Computergestützte Biologie und Bioinformatik ::: Computergestützte Wissenschaften

::: Erdwissenschaften ::: Geographie, Spezialisierungsmöglichkeiten in: ::: Fernerkundung ::: Geographische

Informationswissenschaft ::: Human- und Wirtschaftsgeographie ::: Physische Geographie

::: Mathematik ::: Medizinische Biologie ::: Neuronale Systeme und Informationsverarbeitung

::: Physik ::: Umweltwissenschaften ::: Wirtschaftschemie

Fasttrack-Masterstudiengänge:

::: Chemical and Molecular Sciences ::: Life Sciences, Spezialisierungsmöglichkeiten siehe Biologie-Masterstudiengänge

Stefan Huber ist einer er besten Pokerspieler der Welt. Im Interview spricht er über seinen ungewöhnlichen Studentenjob.

Der Pokerspieler

In ein klassisches Suchtschema passe ich

wohl nicht rein.

Interview: Oscar Tognini

WIE BIST DU ZUM POKERN GEKOMMEN?

Ein WG-Kollege hat mich vor einigen Jah-ren ins Spiel eingeführt. Bis zu diesem Zeit-punkt kannte ich nur Five Card Draw, und dieses Spiel gefiel mir nicht besonders. Erst als ich dann Hold’em entdeckte, fand ich Ge-fallen daran.

VIELE ONLINE-SPIELER KAMEN DURCH VIDEO-

GAMES ZUM POKERN. HAST DU AUCH EINEN

GAME-HINTERGRUND?

Natürlich spielte ich auch Videogames, aber keines davon wirklich regelmässig. Al-lerdings haben wir zu Hause oft gejasst oder Gesellschaftsspiele gespielt. Und an der Kanti habe ich gerne Schach ge-spielt.

WIE HAT DEINE ONLINE-

KARRIERE BEGONNEN?

Ich habe nie Geld bezahlt. Allerdings gab

es auf der PokerStrategy-Website ein Quiz, bei dem man sich ein Gut-haben erspielen konnte. So begann alles.

WIE SCHüTZT DU DICH DAVOR,

SPIELSüCHTIG ZU WERDEN?

In ein klassisches Suchtsche-ma passe ich wohl nicht rein, denn ich habe neben dem Pokern so viel anderes zu tun, dass ich mir keine Sorgen mache. Ich kann gut einen

Monat ohne Po-ker auskommen, aber freue mich doch immer wie-der darauf, weil

ich das Spiel so sehr mag. Foto

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interview

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AM GLüCK ALLEIN KANN ES NICHT LIEGEN. WAS MACHT

DICH ZU EINEM WELTKLASSESPIELER?

Entscheidend ist einerseits die nötige Aggressivität, vor allem in den späten Phasen eines Turniers, ande-rerseits verfüge ich über ein gutes Gespür für geeignete Spots. Das können 3-Bet-, 4-Bet- oder gar 5-Bet-Situatio-nen sein, in denen man viele oder sogar alle seine Chips riskieren muss.

DIE MEISTEN POKERSPIELER SCHEINEN ZIEMLICH AUSGE-

FLIPPTE TyPEN ZU SEIN …

Na ja, ich finde, es ist wichtig, dass man ein aus-geglichenes Leben führt, um Hochs und Tiefs zu verarbeiten. Denn selbst als gu-ter Spieler kann man über mehrere Wochen oder gar Monate verlieren und darf deshalb nicht in Selbstzwei-fel verfallen. Um längerfristig auf hohem Niveau spie-len zu können, ist es zentral, dass man nicht aus Zwang, sondern aus Freude am Spiel pokert.

KANNST DU DEIN TURNIERSPIEL GROB UMREISSEN? IST

AGGRESSION DER SCHLüSSEL ZUM ERFOLG?

Aggression ist einer von vielen Faktoren – jedenfalls sollte es sich um gezielte, kontrollierte Aggression han-deln. Ich versuche, von den Mitspielern möglichst viele komplizierte Entscheidungen zu erzwingen, so häufen sich deren Fehler.

WAR DER UMSTIEG ZU LIVE-POKER EINE BESONDERE HER-

AUSFORDERUNG?

Der Einstieg in das richtige Live-Poker, bei dem es um sehr hohe Beträge geht, hat schon seine Zeit gedau-ert. Ich habe mit kleineren Turnieren in der Schweiz

begonnen.

HöRST DU MUSIK, WäHREND DU

POKERST?

Ich höre meistens Indie, Alternative, Pop, Elektro oder Techno. Da ich an einem Live-Turnier bis zu zwölf Stunden am Tisch sitze, hilft mir Musik, mich besser konzentrieren zu können. Es gibt natürlich auch Pha-sen, wo man kaum spricht oder schlechte Karten hat – dann ist Musik ideal gegen die Langeweile.

WELCHES WAR BISHER DEIN SPANNENDSTES TURNIER?

Eindeutig die World Series of Poker 2011 in Vegas. Ich spielte während sieben Tagen jeweils zehn bis zwölf Stunden gegen 7000 Mitspieler und war sehr nahe dran am totalen Triumph. Die Atmosphäre und die Span-nung am letzten Tag waren einmalig!

Wichtig ist, dass man sich mit dem Spiel auseinandersetzt.

der pokerspieler

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DU HAST EINMAL EINEN üBERFALL IM CASINO

ERLEBT. WAS GING DA GENAU AB?

Zunächst hatten wir keine Ahnung, was pas-sierte. War es ein Überfall, war es ein Amok-lauf ? Es entstand eine Massenpanik, und jeder schaute nur noch auf sich selbst und stürmte so schnell wie möglich auf die Notausgänge zu. Es war schon ziemlich verrückt ...

HAST DU EINEN KLEINEN TIPP FüR LEUTE, DIE

NEU INS POKERN EINSTEIGEN WOLLEN?

Man sollte nicht das schnelle Geld erwar-ten, denn man muss sehr viel Zeit investieren, um erfolgreich zu sein. Wichtig ist, dass man sich mit dem Spiel auseinandersetzt und es zu lieben beginnt.

WAS MACHST DU IN DEINER FREIZEIT, WENN

DU EINMAL NICHT POKERST?

Ich spiele seit fünfzehn Jahren Badminton, inzwischen in der Nationalliga B. Ausserdem lese ich viel, gehe gerne an Konzerte und rei-se sehr oft. Zwei daraus resultierende Hobbys sind Tauchen und Fotografieren.

WAS HAT SICH IN DEINEM LEBEN DURCH DIE

ERFOLGE IM POKERN VERäNDERT?

Der grösste Vorteil ist, dass ich viel mehr Freiheiten und Möglichkeiten habe. Die häu-figen Reisen gehören wohl zu den schönsten Dingen, die ich dadurch erfahren kann. Auch gehe ich häufiger auswärts essen und lade dann auch meine Kollegen ein; ich bin mir ja bewusst, dass meine Uni-Kollegen für 25 Franken pro Stunde arbeiten, während ich am Computer ungleich mehr verdiene und auch noch Spass dabei habe.

EIGENTLICH BIST DU JA STUDENT …

Wenn alles gut kommt, habe ich nächstes Semester endlich meinen Bachelor in Geogra-phie und Politikwissenschaft in der Tasche.

UND DANN? POKERPROFI ALS LEBENSZIEL?

Nein, ganz sicher nicht. Ich möchte wieder etwas an die Allgemeinheit zurückgeben, Po-ker ist ja nicht gerade ein soziales Konzept. Mein Wunsch ist es, ca. 70 Prozent an einem Projekt oder als selbständiger Fotograf zu arbeiten und nebenbei noch ein wenig zu po-kern, sofern ich immer noch Freude am Spiel habe.

Oscar Tognini aus Heerbrugg macht gerne mit

Freunden ab, spielt leidenschaftlich Faustball

und interessiert sich für Computer, weshalb

er sich ein Informatikstudium vorstellen kann.

TANGO-FACTS

STEFAN HUBER

Der Geographie-Student begann 2007, Unter den Nickna-

men «I’am_Sound» und «yrrsiN» Online-Turniere zu spielen.

2009 nahm er an den ersten Live-Turnieren teil und spielte

seither Turniere in Monte Carlo, Berlin, Wien, Barcelona und

Las Vegas. Mittlerweile hat er 7000 Online-Spiele und 150

Live-Turniere bestritten und mehrere 100‘000 Franken Preis-

gelder eingestrichen. 2010 sahnte er allein auf den Bahamas

300‘000 US-Dollar ab.

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Damian Isler nimmt an einer Partnervermittlungs-Show im chinesischen Fernsehen teil. Mit Charme, Schokolade und Holzkühen kämpft er um die Gunst der Kandidatinnen. Wird er die grosse Liebe finden? Ein Erlebnisbericht.

Brautschau in China

Damian Isler

Drei Frauen stehen vor mir, Hun-derte Augen im Studio auf mich gerichtet, Millionen zu Hause am

Fernseher. In der Mitte meine Herzensdame, Zhao Ruixue, die aber mein Licht ausgelöscht hat. Links davon Zuo Tengai, auf der rechten Seite Jin Hanna, beide haben grünes Licht bekundet. Die Werbepause ist fast vorbei, die Entscheidung muss in wenigen Sekunden fallen. Dann kommt die Regisseu-rin auf mich zu.

China ist eine Fern-sehkultur. In vielen Fami-lien gehört der laufende Fernseher zur Kulisse des häuslichen Alltags. Ob-wohl die chinesische Be-völkerung sehr arm ist, sind 98 Prozent Fern-sehzuschauer, das heisst rund 1,3 Milliarden Menschen. Eine der populärsten Sendungen ist eine Dating-Show namens «Fei Cheng Wu Rao», deren Kandidat ich bin.

Uns männlichen Kandidaten gegenüber sind 24 Frauen im Halbkreis angeordnet. Der Ablauf der Show ist immer der gleiche: Der Kandidat kommt in einem Lift herunter und stellt sich mit Namen, Alter und Herkunft vor. Danach schaut der Kandidat in die Run-de und gibt die Nummer seiner Herzensdame in einen Computer ein. Die gewählte Nummer

ist dann für die Zuschauer, nicht aber für die Kandidatinnen sichtbar. Anschliessend kön-nen die Frauen mit einem Lichtschalter ihr

Gefallen bekun-den. Behält der Kandidat in der ersten Runde 22 oder mehr Lich-ter und hat er am Ende Erfolg bei einer der Kandidatinnen, gewinnen beide

sechs Tage Urlaub im Ägäischen Meer, das auf Chinesisch «Violinen-Meer der Liebe» heisst.

Die Erfolgsquote der Männer ist tief. Für die Frauen ist es keine leichte Entscheidung, sich für einen Kandidaten zu entscheiden und die Sendung zu verlassen. Denn für viele Kan-didatinnen ist die Show eine Plattform. Mit jeder Sendung und jedem Kommentar kön-nen sie sich vor einem Millionenpublikum profilieren. Zahlreiche Kandidatinnen haben die Show als Startrampe für eine Karriere als Prominente genutzt und damit erheblich ihre eigenen Interessen gefördert.

report

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Page 45: 1. Ausgabe 2012

Es hat eine Weile gedauert und viel Ermutigung von Freunden ge-braucht, bis ich mich bereit fühlte, mich bei der Show zu bewerben. Die Sendung hat eine Vorliebe für einzigartige Teilnehmer, sei es auf-grund ihrer Fähigkeiten (Rezitieren von Gedichten aus der Tang-Dynas-tie) und Berufe (chinesischer Bauer) bis zu Herkunft (vor kurzem war der erste Tibeter in der Sendung). Rück-blickend habe ich primär von mei-ner Nationalität profitiert. Sie war mein Alleinstellungsmerkmal: der erste Schweizer in der Sendung.

Ich begann mich auf die Show vorzubereiten, indem ich ein Skript mit Stichpunkten für mögliche Fra-gen entwarf. Beispielsweise die Ein-stellung zu Frauen, die bereits Kin-der haben, Fragen zur vergangenen Beziehung und – in meinem Fall be-sonders wichtig – Unterschiede zwi-schen der Schweiz und China.

Endlich kam der grosse Tag. Zusammen mit Freunden fuhr ich von Schanghai nach Nanjing, der Hauptstadt der Provinz Jiangsu und Sitz der Jiangsu Broadcasting Corporation, um 15 Uhr sollten wir die Regisseurin Sang treffen. Die Re-gisseurin gab uns fünf Kandidaten eine kurze Einführung.

In den Minuten bevor es los-ging, stand mein Herz still. Ich hörte die Moderatoren, das Publikum, die Musik. Endlich ka-men die Kandidatinnn. Wir hatten vor der Sendung keine Möglichkeit, die Frauen zu sehen. Nun gut, ich bin so weit gekommen, nun musste ich es fertigbringen. Dann das Kom-mando, die steile Leiter zum Lift hochzusteigen. In der linken Hand das Mikrofon, in der rechten Hand ein kleines Milchkesselchen voll von Lindt-Schokolädchen, wummernde Musik im Hintergrund (Jean-Rochs «Can You Feel It») – und langsam

komme ich hinunter, gleissendes Licht, und ich beginne zu sprechen: «Ich heisse ‹Grosser Reis› (mein chi-nesischer Name) und komme aus der Schweiz.»

Ich öffne die Büchse und werfe die Schokoladen in die Zuschauer, die begeistert danach grabschen. Dann die Geschenke für die Mode-

ratoren. Für die zwei Männer eine Holzkuh aus dem Heimatwerk. «Kuh» und «cool» sind auf Chine-sisch das gleiche Wort, und ich finde beide Moderatoren sehr cool, daher die Geschenke. Ein Buch über die Schweiz für die Moderatorin.

Dann beginnt es richtig – ich muss die Nummer meiner Traum-frau eingeben (Nr. 13). Die Kandida-tinnen geben ihren ersten Eindruck ab – 24 Lichter nach der ersten

Ich heisse «Grosser Reis».Fo

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Page 46: 1. Ausgabe 2012

Infoveranstaltung BachelorstudiengängeErgotherapie – Hebamme – Pflege – Physiotherapie

Samstag, 31. März 20129:30 bis 13:00 UhrZHAW, Departement Gesundheit, Technikumstrasse 71, Winterthur

Allgemeine Informationen zur ZHAW sowie Infostände, Präsentationen und Lernlabors der einzelnen Studiengänge

Weitere Informationen: www.gesundheit.zhaw.ch

Zürcher Fachhochschule

Anmeldeschluss

BSc Pflege

30. April 2012

Gesundheit

Werde Lehrerin oder Lehrer an einer modernen, lebendigen HochschulePädagogische Hochschule Zürich ∙ 8090 Zürich ∙ [email protected] ∙ www.phzh.ch /ausbildung

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Page 47: 1. Ausgabe 2012

Runde. Dann beginnt die erste Fra-gerunde. Viele Fragen zur Schweiz, beispielsweise wieso wir trotz dem hohen Schokoladekonsum nicht dick seien. Ich kämpfe mit einer sinnvollen Antwort, sage, einerseits gehen wir viel in die Berge, ande-rerseits essen wir sonst wenig Fast Food.

Einfachere Fragen wie die, ob ich Skifahren und die Kandidatin darin unterrichten kann, beantwor-te ich schneller. Trotzdem werde ich je länger ich im Rampenlicht stehe, desto nervöser. Langsam dämmert es mir, dass ich im chinesischen TV bin und Chinesisch (Mandarin) die einzige Sprache ist, die hier verstan-den wird! Auch die Moderatoren

stellen Fragen: Was sind Dinge, die für Chinesen normal sind, aber wir als Ausländer in China beeindru-ckend finden? Ich antworte, dass ein Punkt der wahnsinnige Arbeitseifer der Chinesen ist. Ich springe von Frage zu Frage und hoffe, dass die Redaktion meine vielen unklaren Satzteile nachher wegschneidet.

Es ist nicht einfach, viele Frau-en sprechen sehr schnell. Obwohl alle Mandarin sprechen, gibt es gro-sse Unterschiede in der Betonung, schliesslich kommen die Kandida-tinnen aus einem Gebiet, das dop-pelt so gross ist wie Europa. Nach drei Runden kommt die Endphase. Ich habe nun noch drei Lichter, al-lerdings nicht meine Herzensdame.

Ich muss nun ein Licht aus-löschen, danach stehen mir die zwei Frauen gegenüber – dazu kommt noch meine Herzensdame. Es ist ein interessantes Bild, ausge-rechnet alle Ausländerin-nen stehen mir gegenüber – eine 33-jährige Japanerin, die in Schanghai mit ihrem Kind lebt, eine 22-jährige koreanische Studentin aus Guangzhou und meine Her-zensdame, eine 25-jährige Chinesin aus Shenyang im Nordosten des Landes.

Es ist eine schwierige Wahl, und die Werbepause ist nur kurz. Die Regisseu-rin kommt auf mich zu und fragt mich, ob ich meine Entscheidung gefällt habe. Habe ich. Nun geht es wei-ter. Der Moderator fragt, ich gehe auf die Koreanerin zu, nehme ihre Hand, und wir gehen zusammen zur Treppe am Ende der Bühne. Wir drehen uns um, winken der Menge zu.

Der Moderator wünscht uns viel Glück, und schon sind wir aus dem Rampenlicht verschwunden. Das Team führt uns zu einem Sofa, nun folgt das Interview danach. Wir wissen beide nicht, wie uns ge-schieht, aber die Regisseurin gibt klare Anweisungen, wir sollen dar-über sprechen, dass wir zusammen nach Griechenland fliegen werden. Ich stammle ein paar Sätze, und schon ist auch dieser Teil wieder vorbei. Im Hintergrund beginnt Jean-Roch von neuem zu singen: «Can You Feel It»; der nächste Kan-didat ist an der Reihe.

Es dämmert mir, dass Chinesisch die einzige

Sprache ist, die hier verstanden wird.

Wir erhalten das Geld für den Zug oder Flug nach Hause. Die Ko-reanerin geht zurück ins Studio zum Kleiderwechseln. Es bleibt nicht viel Zeit, ganz schnell tau-schen wir unsere Handynummern aus. Plötzlich finde ich mich alleine ausserhalb des Fernsehstudios an einem Sonntagabend in Nanjing. Es ist ein komisches Gefühl, aus dem Rampenlicht zurück in der völli-gen Einsamkeit. Ich versuche die Koreanerin anzurufen, erreiche sie aber nicht. Ich beschliesse, ins Ho-tel zurückzugehen. Endlich klingelt mein Telefon, es ist die Koreanerin. Sie habe erst jetzt ihr Telefon einge-schaltet, ob wir uns um 21 Uhr beim Studio zum Abendessen treffen wol-len? Abgemacht.

Damian Isler ist nach Studienabschluss nach China gezogen, ohne Chi-

nesisch sprechen zu können. Er lebt und arbeitet in Schanghai. Dieser

(leicht gekürzte) Artikel ist zuerst in der NZZ am Sonntag erschienen.

brautschau in china

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Page 48: 1. Ausgabe 2012

beratung

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Das Beratungsteam von «tschau.ch» beantwortet Fragen aus deinem Alltag und hilft weiter, wenn es in der Ausbildung oder mit Familie und Freunden Stress gibt.

Ausbildung & Job

Abbrechen oder durchziehen? Ist es sinnvoll, nach meiner Lehre als Kaufmann noch eine andere Lehre zu absolvieren, z. B. als Informatiker? Was soll man tun, wenn man das Gefühl hat, sich für die falsche Berufsrichtung entschieden zu haben?

Nach Lehrabschluss noch eine weitere Lehre zu absolvieren, macht beispielsweise dann Sinn, wenn man sich nicht vorstellen kann, in diesem Berufsfeld zu arbeiten. Manche machen aber auch eine weitere Lehre, weil sie zum Beispiel während der KV-Ausbil-dung bemerken, dass sie mit einem KV- und Informatikabschluss

sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Übrigens un-terscheidet man zwischen «Zweitlehre» und «Zusatzlehre».

Die Zusatzlehre ist verkürzt; entscheidend ist, wie verwandt die beiden Lehren sind.

Wenn man das Gefühl hat, dass man sich für die falsche Lehre entschieden hat, so gibt es grundsätzlich zwei Mög-lichkeiten: Entweder

man zieht sie trotz-dem durch und weiss,

dass man nach der Lehre ja nicht

unbedingt in diesem Beruf arbeiten muss und dass einem eine abgeschlossene Lehre Möglichkeiten

für andere Weiterbildungen eröffnet. Oder man sucht sich eine andere Lehrstelle und bricht dann die aktuelle Lehre ab. Sollte man bereits im zweiten Lehrjahr sein, macht es mehr Sinn, die Lehre durch-zuziehen und nach Lehrabschluss in die Richtung zu gehen, die man sich vorstellt.

In deinem Fall solltest du deine aktuelle Situation in Ruhe mit einem Berufsberater

besprechen.

Man unterscheidet zwischen Zweitlehre und

Zusatzlehre.

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49

Beziehung

WAnn kAnn ich einenSchWAngerSchAftSteSt durchführen?

Ich hatte vor zwei Wochen einen One-Night-Stand mit ei-nem Typen, den ich nicht mal kannte. Zu dieser Zeit hat-

te ich meine Periode, aber da sie fast zu Ende war, hat es uns beide kaum gestört, zudem hat er ein Kondom benutzt. Dennoch habe ich Bedenken, dass das Kondom abgerutscht sein könnte oder dass er die Spermien irgendwie von Hand

übertragen hat. Wann kann ich eigentlich einen Schwan-gerschaftstest durchführen? Die Schwangerschaftstests, die man im Supermarkt und in

Apotheken oder Drogerien kaufen kann, zeigen in der Regel ab dem Tag ein verlässliches Resultat, an dem man ei-gentlich die Menstruation bekommen sollte. Doch es ist ganz wichtig, dass man jeweils auch noch die Packungsbeilage liest. Dort steht, wie der Test genau gemacht wird und ab wann der Test ein verlässliches Resultat liefert – denn es gibt auch Tests, die beispielsweise ab dem zehnten Tag ein verlässliches Resultat an-zeigen. Übrigens: Das Risiko einer Schwangerschaft ist in deinem Fall sicher klein. Einerseits, weil ihr Kondome benutzt habt und du ein Abrutschen des Kondoms wahrscheinlich bemerkt hättest. Andererseits, weil die Wahrscheinlichkeit, dass man während der Menstruation schwanger wird, generell eher klein ist.

Ich kannte den Typen nicht einmal.

TANGO-FACTS

Auf der Beratungsplattform www.tschau.ch findest du

viele Antworten, Informationen und Tipps zu den Themen

Ausbildung und Job, Beziehung, Freizeit, Gesundheit,

Multimedia usw. Wenn du keine Antwort findest, kannst

du auf der Website deine persönliche Frage anonym

stellen und erhältst innerhalb von drei Arbeitstagen eine

Antwort.

Mit deinem Einverständnis werden einzelne Fragen und

Antworten auf tschau.ch veröffentlicht und im tango

abgedruckt. tschau.ch wird von der Schweizer Kinder- und

Jugendförderung infoklick.ch betreut und finanziell

unterstützt von der Gesundheitsförderung Schweiz, dem

Bundesamt für Gesundheit sowie mehreren Kantonen.

Page 50: 1. Ausgabe 2012

Verlag, redaktion, anzeigen tango magazin für schule und studium Postfach 2133 9001 St. Gallen Telefon 076 513 28 57 [email protected]

Mitarbeiterinnen dieser ausgabe Roberta Fischli Damian Isler Kai Löffelbein Nicole Metzler Katja Müller Christina Nissen Malte Pietschmann Felix Reichert Elias Rüegsegger Adrian Schnaubelt Nicole Steinmann Céline Tapis Matthias Thoelen Oscar Tognini Adrian Weber Isabell Wüst Laura Zalenga Cornelia Zierhofer

korrektorat Peter Litscher

gestaltung Moni Rimensberger schwarzefeder.ch

Bild Titelseite totti, fotolia.com S. 10 nicoolay, istock.com; egal, istock.com; daniel.schoenen, photocase S. 11 urosr, istock.com; rubberball, istock.com; jgroup, istock.com S. 12 haykirdi, istock.com; ostill, istock.com S. 13 tropicalpixsingapore, istock.com S. 27 teresa guerrero, istock.com S. 29 rasendeporterin, photocase.de S. 42 wtamas, shutterstock.com S. 48 alejandrophotography, istock.com S. 50 deanm1974, istock.com S. 51 andystjohn, istock.com

druck AVD Goldach Sulzstrasse 10 9403 Goldach

auflage 26‘000 Exemplare

abonnement Einzelausgabe: Fr. 5.– Jahresabonnement: Fr. 10.–

erscheinungsweise halbjährlich (15. März / 15. September)

Redaktions- und Anzeigenschluss 15. Februar / 15. August

impressum tschau.ch

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Rechte und Pflichten

AuSziehen von zuhAuSe?Ich bin 17 Jahre alt und habe grosse Probleme mit meinen El-tern. Deswegen spiele ich schon länger mit dem Gedanken,

mein Elternhaus zu verlassen. Da ich zur Schule gehe und kein Geld verdiene, würde mir nur das Kindergeld, das meine Eltern er-

halten, und mein Taschengeld zur Verfügung stehen. Darf ich allenfalls zu einem Verwandten oder einer Freundin ziehen?

Rechtlich und finanziell sieht es so aus: Die Eltern sind bis zum Ende der Erstausbildung (aber spätestens bis zu deinem 25. Geburtstag) finanziell für ihre Kinder verantwortlich, das heisst für Unterhalt und Ausbildung. Rechtlich kann man von den Eltern jedoch nur finanzielle Unterstützung für ein exter-nes Zimmer erwarten, wenn das Zuhause als «nicht zumut-bar» angesehen wird.

Die wahrscheinlich beste Möglichkeit wäre, wenn du deine Eltern davon überzeugen könntest, dass es für alle eine gute Lösung ist, wenn du ausziehst. Entscheidend ist also, dass sie merken, dass du auf der Suche nach Lösungen bist. Du könn-test zum Beispiel den Vorschlag machen, dass ihr es einfach einmal ein paar Monate versucht und dass du sie weiterhin regelmässig besuchst. Vielleicht kannst du auch das Argu-ment anführen, dass sich dadurch das Verhältnis sogar ver-bessern könnte.

Würden deine Eltern eher zustimmen, wenn du den Vorschlag machst, zu einer Freundin

zu ziehen oder bei jemandem aus der Verwandtschaft zu wohnen? Falls

sich deine Eltern quer stellen, so melde dich bei einer Jugendbe-

ratungsstelle.

Noch verdiene ich kein Geld.

Page 51: 1. Ausgabe 2012

Multimedia

hAbe ich mich richtig verhAlten?Neulich war ich in einer Community und habe mich mit jeman-dem gut unterhalten. Irgendwann hat er nach meinem Namen und meinem Alter ge-fragt. Ich habe mir nichts dabei gedacht, bis sich herausstellte, dass es sich um einen sehr viel

älteren Mann handelt. Ich habe danach sofort die Unterhaltung beendet und mein Konto gelöscht. Habe ich überreagiert?

Die von dir gemachte Erfahrung zeigt deutlich die Ge-fahren im Internet: Man ist sich nie sicher, mit wem man

wirklich chattet. Eine der wichtigsten Regeln lautet des-halb: Nie zu persönliche Dinge von sich preisgeben.

Also weder Fotos, noch Adresse oder den ganzen Namen. Grundsätzlich kannst du ja für deine An-meldung auch einen Fantasienamen brauchen, so bist du auf der ganz sicheren Seite. Und wenn dir bei einem Kontakt nicht wohl ist (z. B. weil diese Person seltsame oder intime Fragen stellt), so brichst du den Kontakt einfach ab.

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Wohlfühlen und Gesundheit

ich fühle mich einSAmIch bin eigentlich eine selbstbewusste Frau, gelte als Stimmungskanone, die immer

einen Witz auf Lager hat und die ihre Mitmenschen zum Lachen bringt. Nur bin ich selbst manchmal total am Boden zerstört, zeige dies aber niemandem. Ich weiss, dass nur ich etwas verändern kann und über meinen eigenen Schatten springen sollte.

Du erkennst durchaus auch das Positive in deinem Leben und konzentrierst dich glücklicherweise nicht nur auf das, was nicht optimal läuft. Du müsstest dir überle-gen, ob du gegenüber deinen Kolleginnen offen sein willst und ihnen erklären willst, wie es tatsächlich in dir aussieht. Es ist gut möglich, dass deine Kolleginnen gar nicht ahnen, dass du auch deine nachdenkliche Seite hast, weil sie dich eben ganz anders kennen. Andererseits musst du dir auch bewusst sein, dass Freundschaften ganz unterschiedlich gelebt wer-den und mache Leute gar nicht diesen tieferen Kontakt suchen, weil es nicht ihrem Bedürfnis entspricht. Suchen möglicherweise auch deine Kolleginnen bloss den etwas oberflächlichen Kontakt? Oder wären sie auch an einer tieferen Freundschaft interessiert? Schliesslich kannst du dir überlegen, ob du versuchen willst, neue Freundschaften aufzubauen. Neue Leute lernt man zum Beispiel in Vereinen kennen.

Irgendwann hat er nach meinem Alter

gefragt.

Ich kann nicht über meinen Schatten springen.

Page 52: 1. Ausgabe 2012

Berner Fachhochschule

Höher hinaus. Unsere Studienangebote sind vielfältig und praxisorientiert: 28 Bachelor-, 20 Masterstudiengänge und zahlreiche Weiter-bildungs angebote bringen Sie beruflich weiter.

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Page 53: 1. Ausgabe 2012

Warnung: Dieser Artikel kann zu unerwarteten

Nebenwirkungen führen. Lesen Sie hier weiter oder

konsultieren Sie Ihren Pflegefachmann.

Pflegen ist männlich!

Adrian Weber

Das gängige Vorurteil lau-tet so: Wer pflegt, hat die «Arschkarte» im Le-

ben gezogen, gibt es doch coolere Vorstellungen, als ständig anderen Menschen den Hintern zu waschen. Zudem gibt es noch viel ekligere Dinge, mit denen man es im Spital zu tun bekommt, denn der mensch-liche Körper verfügt über unzähli-ge Ausscheidungsprodukte in allen Farben und ebenso vielen Geruchs-variationen. Und leider produziert auch die attrak-tive Blondine aus der Unter-wäschewerbung, die in Zimmer 416 liegt, Nasen-schleim und Oh-renschmalz. Ich muss zugeben: Wer pflegt, darf nicht zimperlich sein. Aber das ist bloss die eine Seite der Urinflasche. Wer Pflegen nur als das sieht, liegt falsch und sollte sich in ärztliche Behandlung begeben.

Doch warum soll nun Pflegen männlich sein? Pflegen heisst in erster Linie, über Probleme zu spre-chen, sich in den Patienten einzu-fühlen und mit ihm eine (pflegeri-sche) Beziehung zu führen, – also alles, was wir Männer seit jeher so gut können. Ganz zu schweigen von

der typisch männlichen Fähigkeit des Multitasking! Zudem kämpft Mann mit unzähligen technischen Geräten, bei denen die Hersteller ihre Kreativität ausleben, indem sie immer neue Arten von Tasten-sperren entwickeln. Besonders be-rüchtigt sind die ohrenbetäubenden

Alarmglocken, die meistens gerade dann ertönen, wenn der Patient ein-geschlafen ist. Pflegen erfor-dert aber nicht nur technisches

Verständnis und Geschicklichkeit, sondern auch räumliches Vorstel-lungsvermögen. So ist beispielswei-se das Anstechen einer Vene und das Einschieben der Kanüle vergleich-bar mit dem Seitwärtseinparkieren eines Autos. Das Legen einer Infusi-on ist sozusagen die Königsdisziplin der Pflege. Ein guter «Stecher» kann dabei beweisen, dass es nicht auf die Länge der Nadel ankommt.

Pflegen ist eigentlich etwas Ernstes, denn es geht um Schicksale.

Man hat Macht, denn in den Händen des Pflegers liegt der Unterschied zwischen Leben und Tod. Man sieht klaffende Verletzungen, von der Ris-squetschwunde bis zur Amputation, man versorgt Brandverletzungen und bereitet Menschen für Operati-onen vor, man überwacht Menschen mit schlimmen Krankheiten, man richtet Leichen her, man schiesst den Patienten starke Medikamen-te ins Blut, und manchmal erweckt man – durch Reanimation – sogar Tote zum Leben.

Also, meine Herren, was soll da-ran nicht männlich sein? Zudem ist man dauernd von liebevollen Frau-en umgeben, die nur schon froh sind, dass es überhaupt einen Mann im Team gibt.

Adrian Weber, 26, aus Bern, studiert Pflege im

Fachbereich Gesundheit der Berner Fachhoch-

schule. Seine Freizeit verbringt er am liebsten

mit Freunden an der Aare. Seine Hobbys: «Fla-

schen entkorken und seitwärts einparkieren.»

Leider produziert auch die

attraktive Blondine aus

der Unterwäschewerbung

Nasenschleim und

Ohrenschmalz.

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Welle des Mitgefühls

Hilfe für Südindien

Der Frühling kann kommen

Schüler entwickelt Modelabel

Die hohe Schule Zeichnen auf

höchstem Niveau

Robin Roshardt Der nächste Roger Federer?

zeitschrift von/für berufs- und mittelschülerInnen

Ich binPolizistinbei der Stadtpolizei Zürich.

Maya, 30, Schwimmerin

Polizistin oder Polizistin der grössten Schwei -zer Stadt zu sein, istspannend, vielseitig undanspruchsvoll – sei esim Streifenwagen, aufdem Motorrad, auf demSee, in Uniform oder inZivil. Für diese ausser-gewöhnliche Aufgabebrauchen Sie Einsatz-bereitschaft, Be sonnen-heit und eine gute Aus-bildung.

Aufgeweckte, kontakt-freu dige 20- bis 35-jäh-rige Schweizerinnen undSchwei zer mit Berufs-abschluss, Matur oderanerkanntem Diplom bil-den wir während zweiJahren bei vollem Lohnzu verantwortungsbe-wussten, kompetentenPolizistinnen und Poli-zisten aus. Unsere künfti-gen Mitarbeitenden müs-sen körperlich fit undmental belastbar sein.

Tag für Tag, rund um dieUhr, an vorderster Frontdabei sein! Wenn Sie dieHerausforderung anneh-men möchten, bestellenSie die Bewerbungsun -terlagen bei der Stadt-polizei Zürich: Telefon044 411 92 16/17 oderüber www.stadtpolizei.ch

SP_5038_Anz_Schwimmerin_210x297_d_RZ:Anz_Schwimmerin_210x297 21.8.2009 16:09 Uhr Seite 1

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zeitschrift von/für berufs- und mittelschülerInnen

CASCADA CLOTHINGKleider, die Freu(n)de machen

SCHÜLER GRÜNDEN MODELABEL

HIRNSTROMWELLEN

DIE KRAFT DER GEDANKEN Hilfe für Behinderte?

SCHULE IN ECUADOR

SEÑORITA DARIA Abenteuer als Volunteer

Engagiert

Adina Rom redet Klartext vor der UNO

Motiviert

Marilen Dürr entwirft coole T-Shirts

Talentiert

Guptara-Zwillinge landen einen Bestseller

Traumjob Topmodel?Ein Kurztrip nach New York, ein Fotoshooting in Paris – doch auf dem Laufsteg wird einem nichts geschenkt

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TizianaGees

Himalaya-Trekking mit ungewissem

Ausgang

Eva-Maria Wyss Handprothesen fürdie Opfer vonPersonenminen

Hausbesuch bei Hausbesetzern

LaBiu

magazin für schule und studium

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Auf nach Guadeloupe

Wie 12 junge Basler in 37 Tagen den Atlantik überqueren –

in selbst gebauten Segelschiffen!02.2

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Auf ErfolgskursBligg, Star-Rapper

Auf ÜberholspurLara Gut, Ski-Wunderkind

Auf Entzug Thomas, Heroin-Abhängiger

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Natalie Hunziker

verteilt Schuhein Rumänien

Elena Möschter

baut ein fliegendes Boot

Jan Bühlmann antwortet Max Frisch

Mister Schweiz

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AMANDA AMMANNMiss Schweiz und ihr Promihund

PHILIPP WEISSENBERGERZwischen Studium und Spitzensport

JOHANNA NYFFELERIm Iran an der Physik-Olympiade

Schule in SimbabweDas spielfelD ist nicht eben

Alles spricht von der Euro 08. Wir auch. Aber ganz anders:

CHOR AUF BEWÄHRUNG

Hinter den Kulissen der

TV-Doku-Soap

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Lucas Wittwer

knackt die Gendoping-Formel

Selina Beghetto

hilft in Südafrikas Townships Marius

Arter baut Skateboards

in Nepal

Switzerland's next TopmodelJulia Saner

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Welle des Mitgefühls

Hilfe für Südindien

Der Frühling kann kommen

Schüler entwickelt Modelabel

Die hohe Schule Zeichnen auf

höchstem Niveau

Robin Roshardt Der nächste Roger Federer?

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Silvan Kaufmann

Seine Schnüffel- bienen taugen als Drogenjäger

Simon Straetker

Segelt mit Umwelt- aktivist Mike Horn

in Neuseeland

Paolo Nutini Schottischer Anti-Star mit starker Stimme

Auf der Spur der roten Waldmenschen

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LESEN BLÄTTERN MITMACHEN GEWINNEN GAMEN MAILEN

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Up‘n Away - als Au Pair in die USAAmerika – Land der grossen Träume und unbe-grenzten Möglichkeiten. Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, in Christoph Kolumbus‘ Fussstapfen zu treten und die Ver ... »»

Es wird dunkler Sie liebt das Licht und hat immer weniger davon. Einmal wird Anja Reichenbach nichts mehr sehen. Die 22-jährige Bernerin ist mit einer Augenkrankheit zur Welt gekommen. Irgendwann wird sie b ... »»

Japaner – genau so verrückt wie wir Süsskartoffeleis, pechschwarze Sesamsuppe, Jo-ghurt aus der Tüte oder Reisglibberbällchen mit Azukibohnen – in Japan sollte man vorsichtig sein mit dem Ausprobieren unbekannte ... »»

Pendlergeschichten Ich pendle jeden Tag nach Zürich an die ETH. Im Zug treffe ich die verschiedensten Personen, die ich in sieben Gattungen zu kategorisieren versuchte. ... »»

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Mit Videoclip gegen Kinderprostitution in Thailand Raphael Stierli alias „Cyphermaischter“ macht mit seinem Song „Sai“ und dem dazu gehörenden Videoclip auf die Situation der Kinderprostituierten in Thailand aufmerksa ... »»

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Page 56: 1. Ausgabe 2012

DelhiZwei Wochen.

Zwei Wochen voll, voll von allem. Delhi lebt, und wie es lebt!

Cornelia Zierhofer

Durch Glück komme ich in diese Millionenmetropole, zusammen mit sieben Schulkameraden, um

eine Partnerschule zu besuchen. Wir werden von Gastfamilien aufgenommen und in einem Ausmass verwöhnt, wie wir es uns nicht vor-stellen und nur schwer akzeptieren können. Un-sere Gastgeber essen erst, wenn wir zu Ende getafelt haben. Es wird uns ver-boten, unser eigenes Geld auszugeben. Wir sind nicht König, sondern Gott. «What would you like to see today? We are here just for you!»

Farbenfroh, laut und fröhlich ist Delhi, ir-gendwo gibt es immer ein Fest, bei dem man herzlich willkommen ist. Es gibt moderne,

sternförmig gebaute Shoppingmalls auf der einen Strassenseite, während auf der anderen zahnlose barfüssige Männer ihre Künste mit

Kamm und Schere anbie-ten. Haarschnitt gefällig?

Esel und Rikschas tummeln sich auf der Au-tobahn. Verkehrsregeln wurden für Anfänger er-

funden. Augen zu und HUPEN!, heisst die Devise. Wozu braucht das Fahrzeug Bremsen, wenn es hupen kann? Wie viele Inder passen auf ein Motorrad? So viele, wie die Familie Mitglieder zählt. – Wie viele Inder passen in ein Auto? Alle.

Wie viele Inder passen in ein Auto?

Alle.

reportage

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Page 57: 1. Ausgabe 2012

Anfangs noch etwas durch un-sere schweizerisch-höfliche Zurück-haltung gehemmt, stellen wir bald

fest, dass es die Inder lieben, foto-grafiert zu werden. «Wanna picture with us? Please!» Frauen bleiben stehen und ziehen ihre Männer grob zu sich hin, befehlen ihnen, in unse-re Linsen zu grinsen, Kinder verfol-gen uns hartnäckig.

Überall bittet man uns, etwas zu kaufen, Preise werden um das Zehnfache gesenkt, obwohl wir die Verkäufer zu ignorieren versuchen. An allen Orten bettelnde Kinder, die

uns ihre kleinen Hände entgegenstre-cken. «Please», flehen sie. Meine Gast-mutter scheucht sie weg.

Ich gewöhne mich rasch ans scharfe Essen, dar-an, kein WC-Papier benutzen zu kön-nen. Ich gewöhne mich daran, nur kaltes Wasser zum Duschen zu haben, lerne, dass es mir nicht möglich ist, genügend oft «dan-ke» und «es ist so

schön, hier zu sein» zu sagen. Ich lerne, nicht hinzusehen, wegzusehen, über-haupt nicht zu sehen, sondern einfach zu geniessen, ohne ein schlechtes Ge-wissen zu haben, denn dies ist hier die einzige Möglichkeit, Dankbarkeit zu zeigen.

Über Delhi liegt ein süsslich-schwe-rer Geruch, der einem nicht mehr aus der Nase geht. Er fehlt erst, als wir alle wieder im Flugzeug sitzen, vollgestopft mit Leben, Leben, Leben.

Cornelia Zierhofer, 18, aus Wettingen, mag

Bildnerisches Gestalten, Sport und Theater

und sagt: «Kreativität, Originalität und Selbst-

ständigkeit sind mir wichtig.»

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DU HAST IN HOLLAND STUDIERT. WIE KAM ES

DAZU?

Schon seit ich meinen ersten Computer von meinen Eltern bekam, habe ich ein grosses In-teresse für das Internet und eigentlich alles, was mit Medien zu tun hat. Daher machte für mich Medienmanagement natürlich am meis-ten Sinn. Die Studiengänge sind vergleichs-weise klein, das Studium an sich ist sehr pra-xisnah, die Betreuung ist super und ich wollte auf Englisch studieren.

WELCHE ERFAHRUNGEN KONNTEST DU IN HOL-

LAND SAMMELN?

Das Erste, was mir auffiel, war, dass die

Malte Pietschmann ist während einer Reise durch Indien zur Fotografie gekommen, vor drei Jahren hat er dann begonnen, sich intensiver damit ausein-anderzusetzen.

Malte

Holländer unglaublich offen, locker und kon-taktfreudig sind. In der Uni werden dem Nach-wuchs mehr Möglichkeiten gegeben, sich frei zu entfalten. Gerade im starken Praxisbezug der verschiedenen Studiengänge hier sehe ich einen deutlichen Vorteil gegenüber einem Studium an anderen Universitäten. Ich finde es wichtig, das Gelernte anzuwenden und sich seine eigenen Gedanken (beispielsweise durch das Entwickeln eigener Konzepte) zu machen.

BLENDEN WIR NOCHMALS ZURüCK. BEREITS

NACH DER SCHULE BIST DU FüR LäNGERE ZEIT IN

SüDOSTASIEN HERUMGEREIST. WARUM GERADE

DORT?

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Zufall. Nach der Schule wollten meine da-malige Freundin und ich raus aus der Klein-stadt und etwas von der Welt sehen. Während dieser Zeit kam gerade eine Bekannte aus In-dien zurück und hat unglaublich geschwärmt von diesem Land, über das wir eigentlich kaum etwas wussten. Alles, das irgendwie «anders» ist, hat mich schon immer neugierig gemacht und gereizt.

KONNTEST DU DICH FüR DIE ASIATISCHE KUL-

TUR BEGEISTERN?

Ganz ehrlich? In den ersten vier Wochen habe ich das Land verflucht. Der Dreck, die Hitze, der Gestank auf den Strassen … Ich

habe mich einfach unwohl gefühlt, was auch daran lag, dass wir ein Tagesbudget von zehn Euro hatten. Von westlichen Werten ein wenig Abstand zu gewinnen und sich komplett auf dieses Land, seine Kultur und seine Menschen einzulassen, hat bei mir etwas gedauert. Aber es war es wert. Und wie. Die Inder sind sehr gastfreundlich und warmherzig. Die Uhren ti-cken einfach etwas langsamer, die Menschen nehmen sich für alles viel mehr Zeit.

WAR DIE KAMERA IN INDIEN DEIN TREUER BE-

GLEITER?

Nein, ganz und gar nicht. Mir war auf den endlos langen Zugfahrten durchs Land ein-

Nach der Schule wollte ich etwas von der Welt sehen.

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Fotografie kann emotional berühren, nüchtern dokumentieren oder auch einfach

reine Ästhetik vermitteln.

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fach langweilig. Also habe ich angefangen, mit der Kamera meiner Freundin herumzu-spielen. Kein besonders cooler Einstieg in die Fotografie, ich weiss …

DIE BILDER, DIE IN INDIEN ENTSTANDEN SIND,

ZEIGEN MENSCHEN, DIE AUCH LEID IN IHREN LE-

BEN ERFAHREN HABEN. WELCHE GEDANKEN HAT-

TEST DU BEIM FOTOGRAFIEREN?

Ich bin prinzipiell sehr an Menschen und an ihren Geschichten interessiert. Das hat zu-

erst einmal gar nichts mit Fotografie zu tun. Fotografie schien mir nur ein geeignetes Me-dium, um Dinge sichtbar zu machen und Si-tuationen festzuhalten. Ich habe einfach das festgehalten, was ich gesehen habe und was mich interessiert hat: Spannende Gesichter und Momentaufnahmen aus dem indischen Leben.

NACH DER REISE HAST DU DIR DEINE ERSTE EI-

GENE DIGITALE SPIEGELREFLExKAMERA GEKAUFT?

Ein Jahr danach, ja. In Indien zu fotogra-fieren, hatte einfach sehr viel Spass gemacht, weil alles neu und unbekannt war. Meine eige-ne Heimat, als Land und Kultur gesehen, fand ich direkt danach vergleichsweise … unspan-nend. Einfach weil ich es schon kannte und

gar nicht so recht wusste, was man Zuhause überhaupt fotografieren sollte.

DENNOCH STELLTEN SICH SCHNELL DIE ERSTEN

ERFOLGE EIN?

Zumindest hatte ich das Gefühl. Für mich war der Einstieg in die Fotografie eine span-nende Zeit, weil man durch die recht steile Lernkurve ständig neue Erfolgserlebnisse hat. Nach einer Weile wird das jedoch alles komplizierter, weil man langsam begreift das

gute Fotografie mehr ist als nur nette Bilder zu schiessen.

WIE LANGE SCHRAUBST DU AN EINEM BILD, BIS

ES IN DEINEN AUGEN PERFEKT IST?

Das ist von Genre zu Genre und sogar von Bild zu Bild ganz unterschiedlich. Wenn bei-spielsweise zuerst eine komplette Beauty-Re-tusche gemacht werden muss, dann sitzt man natürlich wesentlich länger an einem Bild, als wenn es ein Portrait aus Indien ist, das per se einfach nicht retuschiert wird. In meinem Bearbeitungsprozess experimentiere ich nach wie vor sehr viel. Trial und Error ist einfach wichtig, und ich finde es spannend, meinen ei-genen Weg zu gehen.

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malte

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WAS MACHT FOTOGRAFIE FüR DICH AUS?

Leidenschaft und kreative Spielwiese zu-gleich. Sie entwickelt sich mit mir, begleitet mich und ist deshalb eine schöne Konstante in meinem Leben. Wie in der Musik ist auch in der Fotografie nahezu alles möglich. Sie kann emotional berühren, sie kann nüchtern doku-mentieren oder auch einfach reine Ästhetik vermitteln. Es gibt eigentlich keine Grenzen.

KONNTEST DU SCHON ERFAHRUNGEN HIN-

SICHTLICH STUDIO-FOTOGRAFIE SAMMELN?

Jein. Mit meinem begrenzten Studenten-budget musste natürlich viel improvisiert werden. Daher musste ich anfänglich oft auf das kleine Esszimmer inklusive Raufasertape-te meiner alten WG ausweichen. Mittlerweile entstehen meine Arbeiten jedoch in einem normalen Studio.

UND JETZT, WIE GEHT ES WEITER? WAS SIND

DEINE NäCHSTEN REISEZIELE?

Da das Studium an niederländischen Fach-hochschulen aus drei Jahren und einem

zehnmonatigem Praktikum im vierten Jahr besteht, bin ich im nächsten Jahr erst einmal im Praktikum. Daher dürfte der nächste Trip auch noch ein wenig auf sich warten lassen. Wenn ich jedoch träumen dürfte, dann würde ich gerne China, Myanmar und Pakistan als nächstes bereisen.

Malte Pietschmann, 25, lebt nun

in Berlin und sagt: «Ich liebe

Medien. Ich liebe Marketing. Ich

liebe gute Ideen, aus denen tolle

Konzepte entstehen. Und: ich lie-

be elektronische Musik. Ich suche

die Herausforderung und interes-

siere mich per se für das, was ich

noch nicht kenne.»

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Anders

das hört ja gut auf

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Laura Zalenga, 21, studiert Architektur. Vor vier Jahren

begann sie zu fotografieren und was anfänglich nur ein

Hobby war, wurde zu einer echten Leidenschaft. «Heute

ist Fotografie mein zweites Zuhause und auch meine ganz

eigene Welt, in der nur Licht und Farben, Stimmungen

und Emotionen, Fantasie und Geschichten zählen. Die un-

begrenzten Möglichkeiten der Fotografie faszinieren mich

immer wieder aufs Neue. Alles, was ich mir in meinem

Kopf vorstellen kann, kann ich realisieren.»

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