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Große Frauen Große Frauen

in der Bibel in der Bibel

und in der Kircheund in der Kirche

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Freundinnen

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Große Frauen in der Bibel und in der Kirche

Altes TestamentAltes Testament

Eva – MutterEva – Mutter

der Lebendender Lebenden

Mutter aller Lebenden“ wird sie genannt. „Eva“ wird auf das Wort „Leben“ zurückgeführt.

Eva in der BibelNach der Schöpfungsgeschichte war Eva die erste Frau und Adams Partnerin. Beide wurden sie von Gott geschaffen und lebten im Garten Eden, den sie, nachdem sie von der verbotenen Frucht vom Baum der Erkenntnis gegessen hatten, verlassen mussten.Eva gebar drei Kinder, Kain, Abel und Set.

(Bild in der Taufkirche von Florent um 1500)

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Aus der Rippe Adams – ihm untergeordnet?Nach dem zweiten Schöpfungsbericht (1 Mos 2,22) wurde Eva aus der Rippe Adams geschaffen. Dies war kein Plädoyer für die Unterordnung der Frau unter dem Mann, sondern betonte gerade das Geschaffensein des Mannes und der ihm wesengleichen Frau.

Bild von der Hälfte der Rippen, sie sind auf Mann und Frau aufgeteilt. Im ersten Schöpfungsbericht steht: „Als Mann und Frau schuf er sie.“

Der SündenfallAdam und Eva sündigen und essen von der verbotenen Frucht, sie werden aus dem Paradies vertrieben.Sie wird Mutter von Kain, Abel und Seth, später noch von weiteren Söhnen und Töchtern.Ihr Gedenktag ist am 24. DezemberMichelangelo. Sixtinische Kapelle 1508-12

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Sara – Mutter Sara – Mutter des Glaubensdes Glaubens

Sara von Marc Chagall

Sara betet um ein Kind

Sie war noch im Alter ohne Kinder

Sara (um 2000 vor Christus) war die Frau des Abraham (Genesis 20, 12). Mit ihm zog sie von Ur nach Kanaan und weiter nach Ägypten.

Abraham wurde sein Glauben als Gerechtigkeit anerkannt, mit ihm glaubte auch Sara (hebr. Die Vornehme), die von Sarai zu Sara „Herrin“ von Gott umbenannt wurde. (Genesis 17,15)

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Sie hatte keine Kinder, da wurde dem Abraham ein Kind verheißen, sie lachte im Zelt darüber, aber es geschah, Isaak wurde geboren, sie soll 90 gewesen sein. Die drei Männer bei der Terabinthe von Mamre sind Boten Gottes. (Bild Ikone Rubljow)„Genesis 18:9 Sie fragten ihn: Wo ist deine Frau Sara? Dort im Zelt, sagte er. 18:10 Da sprach der Herr: In einem Jahr komme ich wieder zu dir, dann wird deine Frau Sara einen Sohn haben. Sara hörte am Zelteingang hinter seinem Rücken zu. 18:12 Sara lachte daher still in sich hinein und dachte: Ich bin doch schon alt und verbraucht und soll noch das Glück der Liebe erfahren? Auch ist mein Herr doch schon ein alter Mann!“Im Alter von 90 Jahren gebar Sara dann doch noch Isaak und wurde damit zur Stammmutter des Volkes Israel (1. Moses 21, 1 - 8).

Jan Provost (um 1465- 1529):

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21,3: Im Alter von 127 Jahren starb sie und wurde von ihrem Mann in der Höhle Machpela - im späteren Hebron, dem heutigen Al Khalil in Palästina – begraben.Die Gräber von Abraham und Sara. In Genesis 23, 1-20, wird beschrieben, wie Abraham für seine Frau Sara in Mamre bei Hebron die Höhle „Machpela“ als Grabstätte kauft. Dort, in Mamre, hatte er auch, wie bei Nomaden üblich, einen wetterbeständigen, steinernen Opferaltar errichtet (Gen. 13,18), wo ihm Gott erschien. Obige Sarkophage sind sogenannte Kenotaphe = Leere Gräber, die u.a. an Abraham und Sara erinnern sollen. Am Ort selbst, in den darunterliegenden Höhlen wurden Gräber aus der mittleren Bronzezeit, also der Zeit Abrahams gefunden.Ihr Gedenktag ist der 9. Oktober

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EstherEsther

Die MutigeDie Mutige

Die Jüdin Esther (der Namen bedeutet persisch Stern) und ihr Onkel Mordechai auf der einen, König Artaxerxes und Haman auf der anderen Seite sind die Hauptpersonen des Buches, in dem es um die Abwendung einer drohenden Judenverfolgung im Perserreich geht.

Das Buch hat einen geschichtlichen Hintergrund, weil es schon in alter Zeit Judenverfolgungen gab. Es erzählt, wie Esther, die Pflegetochter Mordechais, anstelle der verstoßenen Waschti von Artaxerxes zur Königin erhoben wird.

Mordechai hat durch die Aufdeckung einer Verschwörung dem König das Leben gerettet (Kap. 1 und 2).

Haman, der zweite Mann im Reich, hasst aus Missgunst gegen Mordechai die Juden und erwirkt einen königlichen Erlass zu ihrer Ausrottung; sie wird durch das Los (pûr) auf den 13. Adar (FebruarMärz) festgesetzt (Kap. 3).

Ester und Mordechai Chagall

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Auf Veranlassung Mordechais geht Esther unter Lebensgefahr zum König, (auch die Frau durfte unter Androhung der Todesstrafe nur zum König, wenn sie gerufen wurde) erlangt sein Wohlwollen und erreicht den Sturz Hamans (Kap. 4 - 7).

Durch ihren mutigen Einsatz bei ihrem Mann rettete sie ihr Volk vor der Vernichtung, die der Großwesir Haman schon geplant hatte.

Esther ist die Hauptfigur des gleichnamigen Buches im Alten Testament, das auf Grund historischer Erinnerungen an drohende Vernichtung in der Perserzeit entstand als Festlegende für das Purimfest, das als Fest der Errettung vor Gefahr im Stile eines jüdischen Karnevals gefeiert wird.

Mordechai tritt an Hamans Stelle.

Ihr Gedenktag ist der 24. Mai

Konrad Witz um 1440

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RuthRuthDie TreueDie Treue

Das Büchlein Rut, eine novellenartige Erzählung, trägt seinen Namen nach der Hauptperson, einer moabitischen Frau, die die Ahnfrau Davids werden sollte.

Ein gewisser Elimelech aus Betlehem wandert wegen einer Hungersnot ins Moabiterland aus. Dort heiraten seine Söhne moabitische Frauen. Dann sterben aber Elimelech und seine Söhne. Die Witwe Noomi will in ihre Heimat Betlehem zurückkehren.

Ruth 1: Sie fordert ihre Schwiegertöchter auf, wieder zu ihren Familien zu gehen. Die eine geht, die andere namens Rut aber erklärt, sie wolle bei ihr bleiben. So kommen Noomi und Rut nach Betlehem (Kap. 1). Noomi sagte: Kehrt doch um, meine Töchter! Warum wollt ihr mit mir ziehen? Habe ich etwa in meinem Leib noch Söhne, die eure Männer werden könnten?12 Kehrt um, meine Töchter, und geht; ...14 Da weinten sie noch lauter. Doch dann gab Orpa ihrer Schwiegermutter den Abschiedskuss, während Rut nicht von ihr ließ.15 Noomi sagte: Du siehst, deine Schwägerin kehrt heim zu ihrem Volk und zu ihrem Gott. Folge ihr doch!16 Rut antwortete: Dränge mich nicht, dich zu verlassen und umzukehren. Wohin du gehst, dahin gehe auch ich, und wo du bleibst, da bleibe auch ich. Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott.

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So kommen Noomi und Rut nach Betlehem (Kap. 1). Dort lernt Rut beim Ährenlesen den Gutsbesitzer Boas, einen Verwandten ihres verstorbenen Mannes, kennen, der sie freundlich behandelt (Kap. 2). Auf geschickte Weise wird Boas an seine Löserpflicht erinnert. So geht Boas die »Schwagerehe« (Leviratsehe) ein, zu der er sich als »Löser« verpflichtet fühlt.

Er bekommt mit Rut einen Sohn namens Obed. Dieser wird der Vater Isais und Großvater Davids. Der Erzählung wurde später der Stammbaum Davids angeschlossen (Kap. 4).

Boaz nahm Ruth zur Frau und sie gebar ihm als ihr Löser den Sohn

Ruth: 16 Noomi nahm das Kind, drückte es an ihre Brust und wurde seine Wärterin.17 Die Nachbarinnen wollten ihm einen Namen geben und sagten: Der Noomi ist ein Sohn geboren. Und sie gaben ihm den Namen Obed. Er ist der Vater Isais, des Vaters Davids.

Rembrandt: Boaz schenkt Ruth Getreide

Sixt. Kapelle

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Neues TestamentNeues Testament

ElisabethElisabeth

Mutter des VorläufersMutter des VorläufersDer Priester Zacharias – der Mann Elisabeths - im TempelLukas 1,10: Während er nun zur festgelegten Zeit das Opfer darbrachte, stand das ganze Volk draußen und betete.11 Da erschien dem Zacharias ein Engel des Herrn; er stand auf der rechten Seite des Rauchopferaltars.12 Als Zacharias ihn sah, erschrak er und es befiel ihn Furcht.13 Der Engel aber sagte zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! Dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau Elisabet wird dir einen Sohn gebären; dem sollst du den Namen Johannes geben.14 Große Freude wird dich erfüllen und auch viele andere werden sich über seine Geburt freuen.Elisabeth empfing einen Sohn: Sie sagte:25 Der Herr hat mir geholfen; er hat in diesen Tagen gnädig auf mich geschaut und mich von der Schande befreit, mit der ich in den Augen der Menschen beladen war.

Joan Duc de Berry um 1475

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Kramerfenster im Ulmer Münster 1480

Die schwangere Maria besucht ihre Cousine ElisabetLukas 1,39: Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa.40 Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet.41 Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt42 und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.Jdt 13,1843 Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?44 In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.45 Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.46 Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn, und meine Geist frohlockt in Gott meinem Retter.

Als das Kind geboren wurde, fragte man Zacharias nach dem Namen für das Kind. Er schrieb auf ein Täfelchen: „Johannes soll es heißen“ und konnte wieder reden.

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Maria Maria

(bedeutet die von Gott Geliebte (aramäisch)

Mutter des HerrnMutter des Herrn

LegendenLegenden

Wien 1350 Maria als Tempeljungfrau

(Links)

Eltern Mariens Joachim und Anna

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Lukas 1,26: Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret 27 zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.28 Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.29 Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.30 Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. 31 Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben.32 Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben.33 Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. 34 Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?35 Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. 36 Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. 37 Denn für Gott ist nichts unmöglich. 38 Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel. (Maria Verkündigung Fra Angelico um 1420 Florenz)

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Matthias Grünewald hat den Isenheimer Altar vermutlich in

den Jahren 1506 bis 1515 geschaffen.

Barocke StrahlenkranzmadonnaSchule Tilman RiemenschneiderVesperbild oder Pietà, (um 1510-20)

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Maria MagdalenaMaria Magdalena

Erste Zeugin der Erste Zeugin der AuferstehungAuferstehung

Apostola Apostola ApostolorumApostolorum

Unter dem Kreuz (rechts)

Gang zum Grab (links)

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Maria Magdalena hatte ihren Beinamen wohl nach ihrem Heimatort Magdala. Maria schloss sich Jesus als Jüngerin an, nachdem der sie von Besessenheit befreit hatte (Lukasevangelium 8, 2)

Der Jüngerkreis war größer als die bekannten zwölf Männer und umfasste auch Frauen, unter denen Maria offenbar eine besondere Stellung hatte. Maria sorgte - wie andere Frauen auch - insbesondere für Jesu Lebensunterhalt (Lukasevangelium 8, 3).

Mit Jesus und den Jüngern zog auch Maria nach Jerusalem zusammen mit zwei anderen Frauen flüchtete sie aber nicht wie die anderen Jünger, sondern blieb bei der Kreuzigung und dem Sterben Jesu dabei (Matthäusevangelium 27, 55 - 56).

Sie war erste Zeugin der Auferstehung. Apostola ApostolorumGedenktag der 22. Juli

Die Gleichsetzung von Maria Magdalena mit der namenlosen Sünderin, die Jesus die Füße salbte (Lukas evangelium 7, 37 - 38) und mit Maria von Bethanien wurde schon 373 im Kommentar von Ephraim dem Syrer vollzogen. Origines trennte die Figuren, aber Papst Gregor der Große hat diese Gleichsetzung in seinen Auslegungen wieder bestätigt; es ging wohl auch um eine Degradierung der Frauen. Der Vatikan hob diese Bindung vor wenigen Jahren auf.

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Lukas 8:1 In der folgenden Zeit wanderte er von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und verkündete das Evangelium vom Reich Gottes. Die Zwölf begleiteten ihn, 8:2 außerdem einige Frauen, die er von bösen Geistern und von Krankheiten geheilt hatte: Maria Magdalene, aus der sieben Dämonen ausgefahren waren, 8:3 Johanna, die Frau des Chuzas, eines Beamten des Herodes, Susanna und viele andere. Sie alle unterstützten Jesus und die Jünger mit dem, was sie besaßen.

27:55 Auch viele Frauen waren dort und sahen von weitem zu; ...27:56 Zu ihnen gehörten Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobusund des Josef, und die Mutter der Söhne des Zebedäus.

28:1 Nach dem Sabbat kamen in der Morgendämmerung des ersten Tages der Woche Maria aus Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen.

Johannes: 20:17 Jesus sagte zu ihr (Maria Magdalena): Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern, und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.Aus kirchenpoltischen Gründen

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Neues TestamentNeues Testament

LydiaLydia

PurpurhändlerinPurpurhändlerin

und Gemeindeleiterinund GemeindeleiterinIn ihrem Haus in Philippi wurde die erste Hausgemeinde gegründet

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Gedenktag katholisch: 20. Mai Gedenktag orthodox: 20. Mai Name bedeutet: Frau aus Lydien (griech. - latein.)

erste Christin in Europa * in Thyatira, dem heutigen Akhisar in der Türkei † Ende des 1. Jahrhunderts (?) in Philippi, heute Ruinen bei Krinides in Griechenland (?)

Lydia war Purpurhändlerin in Philippi. Sie nahm Paulus in ihrem Haus auf (Apostelgeschichte 16, 14 - 15), bekehrte sich mit ihrer Familie zum Christentum und war damit die erste Christin in Europa. In ihrem Haus versammelte sich dann die Christengemeinde von Philippi (Apostelgeschichte 16, 40).

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Apg. 16:13 Am Sabbat gingen wir durch das Stadttor hinaus an den Fluß, wo wir eine Gebetsstätte vermuteten. Wir setzten uns und sprachen zu den Frauen, die sich eingefunden hatten.

16:14 Eine Frau namens Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira,hörte zu; sie war eine Gottesfürchtige, und der Herr öffnete ihr das Herz, so daß sie den Worten des Paulus aufmerksam lauschte.

16:15 Als sie und alle, die zu ihrem Haus gehörten, getauft waren, bat sie: Wenn ihr überzeugt seid, dass ich fest an den Herrn glaube, kommt in mein Haus, und bleibt da. Und sie drängte uns.

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Unbekannter venezianischer Künstler: Mosaik, um 1280, in der Euphrasius-

Basilika in Porec in Kroatien   

Die Sklavin Felicitas (latein die Glückliche) und ihre Herrin Perpetua (latein. die Beständige) waren zwischen 203 und 205 verhaftet worden, weil sie sich als Katechumenen auf die Taufe vorbereiteten. Noch auf dem Weg zum Gefängnis empfingen sie die Taufe. Das brachte den Kaiser noch mehr in Wut. Sie wurden am 7. März gefoltert, dann zusammen mit weiteren Christen bei einer Vorführung, die Kaiser Septimus Severus zum Geburtstag seines Sohnes abhalten ließ, im Zirkus wilden Tieren vorgeworfen und, weil sie überlebt hatten, anschließend erdolcht.

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Felicitas und PerpetuaFelicitas und Perpetua

unbekannter venezianischer Künstler: Mosaik, um 1280, in der Euphrasius-

Basilika in Porec in Kroatien   

Zwei Tage vor ihrer Hinrichtung brachte Felicitas ein Kind zur Welt, sie war im achten Monat schwanger; das Kind wurde von einer christlichen Familie aufgenommen und aufgezogen.Perpetua ging der Überlieferung nach mit ihrem kleinen Sohn ins Gefängnis.Ihr Vater versuchte erst mit Gewalt, dann mit Bitten und Flehen und unter Tränen, sie vom Christentum abzubringen, aber sie blieb standhaft und wurde mit ihrer Sklavin gemartert.. Über dem Grab von Perpetua und Felicitas wurde bald schon eine Kirche erbaut.Ihr Gedenktag ist am 7. März

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Felicitas und PerpetuaFelicitas und Perpetua

Ikone der Heiligen   

Mit Perpetua und Felicitas starben Saturus, Vivia, Saturninus, Revocatus und Secundolus. Über dem Grab von Perpetua und Felicitas wurde bald schon eine Kirche erbaut.Ihr Gedenktag ist am 7. MärzAus den Akten der Heiligen Perpetua.Wenige Tage später fing der Wachtmeister Pudens, unser Gefängnisaufseher, an, uns zu beglückwünschen, weil er merkte, daß eine große Kraft in uns war. Er ließ viele zu uns herein, damit wir uns miteinander etwas erholen konnten. Als sich aber der Tag des Festspiels näherte, kam mein Vater nochmals zu mir in die Kerkerzelle, ganz aufgelöst vor Gram, raufte sich den Bart, warf sich auf die Erde, verfluchte sein Alter und sagte Worte, die einen Stein hätten erweichen können. Der arme alte Mann tat mir leid.

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Katharina von SienaKatharina von SienaKatharina (die Reine griech.) Benincasa wurde als 24. Kind des wohlhabenden Pelzfärbers Jacopo Benincasa und seiner Frau Lapa 25. März 1347 in Siena geboren; ihre Zwillingsschwester starb kurz nach der Geburt.

Der Papst residierte in Avignon, der Adel unterdrückte das Volk.

Mit sechs Jahren hatte Katharina ihre erste Vision mitten auf der Straße: sie sah Jesus Christus im Ornat des Papstes, umgeben von Petrus, Paulus und Johannes.

Mit sieben Jahren legte sie das Gelübde der Jungfräulichkeit ab. Schon mit zehn Jahren hatte sie Kontakte zum Dominikanerorden, dem ihr Vetter Tommaso della Fonte beigetreten war. Im Alter von zwölf Jahren sollte sie heiraten, weigerte sich aber, was ihr besonders die Mutter übel nahm.

Der Zwist mit der Mutter endete nach drei Jahren, als der Vater über Katharinas Kopf eine weiße Taube schweben sah und daraufhin bestimmte, man solle sie in Ruhe lassen. Als ihr Gesicht durch Pockennnarben entstellt wurde, lebte sie nur noch zurückgezogen zu Hause.

Andrea Vanni, Fresko in der Basilika S. Domenico in Siena, um 1375, also noch zu Lebzeiten Katherinas entstanden   

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1363 trat Katharina in ihrer Heimat gegen den Willen ihrer Eltern in den Dritten Orden der Dominikaner in Siena ein, Nach einer Vision gab sie ihr zurückgezogenes Leben auf und widmete sich mit Äußerster Hingabe in der Pflege von Kranken und Armen.In einer mystischen Vision erlebte sie 1367 ihre Vermählung mit Christus und tauschte ihr Herz mit ihm; den Ehering sah sie ihr Leben lang an ihrem Finger. 1369 lernte Caterina das Lesen, um die Bibel studieren zu können. Ab 1370 schrieb sie Briefe an hochgestellte Persönlichkeiten, die sie mitunter drei verschiedenen Sekretären gleichzeitig diktierte.1374 musste sie ihre Visionen und ihr ungewöhnliches Verhalten vor dem Ordenskapitel der Dominikaner in Florenz rechtfertigen, konnte jedoch alle Bedenken ausräumen und durfte fortan in offiziellem Auftrag der Kirche reisen und predigen.

Giovanni di Paolo: Katharina tauscht ihr Herz

mit dem von Christus, 1475,  

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Bewunderung weckten Katharinas Briefe zu spirituellen Fragen. Immer mehr Mystiker, Fromme, Geistliche und Laien, Männer und Frauen, scharten sich um sie, sie fühlten sich als famiglia, Familie, Caterina wurde von ihnen mamma, Mutter genannt.

Am 1. April 1375 erfolgte vor einem Kreuz in Pisa ihre Stigmatisierung: auf wunderbare Weise erscheinen an ihrem Körper die Wundmale Jesu;

1376 reiste Caterina um dort bei Papst Gregor XI. dazu bewegen, nach Rom zurückzukehren.

Der Korruption eines Großteils der Hierarchie müsse ein Ende gemacht werden, Kardinäle und Klerus sollten sich mehr um die Seelsorge kümmern.

Fra Bartolomeo: Die (mystische) Hochzeit der Katharina, 1511,

Louvre in Paris

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Sie starb am29. April 1380 in Rom. Dort hatte sie auf Wunsch des Papstes für die Einheit der Kirche gewirkt.Katharina gilt in Italien als die größte Frau der Kirchengeschichte. Erhalten sind 381 ihrer Briefe als Zeugnisse mystischer Theologie.Als ihr literarisches Hauptwerk gilt das 1378 vollendete, zwischen 1472 und 1475 gedruckte Traktat: Buch über die göttliche Vorsehung.Katharinas Heiligsprechung erfolgte 1461 durch Papst Pius II., die Ernennung zur zur Kirchenlehrerin 1970.Durch Papst Paul VI. 1999 wurde sie von Papst Johannes Paul II. zusammen mit Birgitta von Schweden und Edith Stein zur Schutzheiligen Europas erklärtGedenktag 2. Februar

Rosenkranzaltar (17.Jh.)in der Mitte Jungfrau Maria

umgeben von Dominikus und Katharina von Siena

Saint Miliau-Guimiliau

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Elisabeth Elisabeth von Thüringenvon Thüringen

Ein Leben für Ein Leben für die Barmherzigkeitdie Barmherzigkeit

Die Heilige Elisabeth pflegte viele Arme und Kranke

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Heilige Elisabeth

Von Thüringen

Köln um 1380/90 Altarbild

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1200 regierte in Ungarn ein reicher, mächtiger König, genannt Andreas. Der hatte eine Gemahlin, die edle Königin Frau Gertrude. Die gebar ihm eine Tochter, wie es vorher geweissagt worden war am 7.7.1207 : Sie ward getauft und wurde Elisabeth genannt.

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Reste des von Elisabeth unterhalb der Wartburg gegründeten Hospitals Der große Saal des Hospitals

in Beaune-Frankreich

Hospitäler wurden im Mittelalter als Herbergen gebaut (von hospes=Gast), vor allem auch Pilger, kranke Gäste bleiben gleich da und wurden gepflegt. So entstanden die Hospitäler.

•Am Fuße der hohen Burg, wo sie in jenen Tagen lebte, stand ein großes Gebäude, und dort brachte sie viele kranke Leute unter, die zu schwach waren, um bei der allgemeinen Almosenverteilung dabei sein zu können. Diese armen Menschen besuchte sie jeden Tag. Liebevoll sprach sie mit ihnen, ließ sich ihre Wünsche sagen und versuchte, sie zu erfüllen. Immer war sie voll Trost und übte große Geduld mit ihnen.

•Sie verkaufte sogar von ihren Juwelen, um ihnen helfen zu können. Obwohl sie sonst empfindlich war, ertrug sie den Gestank in den Krankensälen sogar im Sommer. ... Sie aber fuhr fort, die Gesichter der Kranken mit ihrem Kopfschleier abzuwischen, ihren Speichel zu trocknen, ihre Nasen zu putzen und die Geschwüre zu behandeln, so wie es der Apostel Paulus beschreibt: ...). Wahrlich so zeigte sich Christus in ihr und wärmte sie. (Caesarius von Heisterberg)

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Deutschordensfries: Ihr Gemahl Ludwig stirbt auf dem Kreuzzug in Süditalien. Er wird nach Hause überführt.

Elisabeth wird mit ihren Kindern von der Wartburg gedrängt, die jüngste Tochter Gertrud bringt sie in das Kloster Altenberg, wie sie es mit ihrem Mann in einem Gelübde versprochen hat.

Sie geht nach Marburg in ihren Witwensitz, gründet dort ein Spital und pflegt so hingebungsvoll Kranke, dass ihre Magd eingreifen will.

Sie stirbt am 17.11.1231 entkräftet mit 24 Jahren und 1235 heilig gesprochenGedenktag 17. November

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Mutter Teresa: Ordensgründerin * 27. August 1910 in Skopje in Mazedonien † 5. September 1997 in Calcutta in Indien, Sie erhielt ein Staatsbegräbnis.   Mutter Teresa, Agnes Gonxha Bojaxhiu wurde als Tochter eines Bauunternehmers der albanischen Bevölkerungsgruppe geboren und katholisch getauft. Sie wollte Missionarin werden und ging in ein Kloster im Kosovo.Anfang 1929 kam sie über Colombo, Madras und Calcutta nach Darjeeling am Fuß des Himalaya-Gebirges, wo sie das Noviziat absolvierte, in den Orden aufgenommen wurde und in Erinnerung an Therese von Lisieux den Ordensnamen Teresa annahm. In Calcutta wurde Teresa zur Lehrerin ausgebildet, im Mai 1937 legte sie das Ordensgelübde ab und wurde Leiterin einer höheren Schule für bengalische Mädchen in Calcutta. Direkt neben der Schule lag ein großes Armenviertel.

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Am 10. September 1937 zog Teresa sich nach Darjeeling zurück, wo sie sich entschloss, ihr Leben in Zukunft den Ärmsten der Armen zu widmen; als "wichtigsten Tag ihres Lebens" bezeichnete sie deshalb diesen Tag.

1946 begann sie, unter den Ärmsten im Slum zu leben und zu arbeiten; dennoch dauerte es bis 1948, bis sie die Erlaubnis erhielt, den Orden zu verlassen.   Das Ordenshaus in Calcutta 1949 schloss sich ein bengalisches Mädchen Teresas Wirken an. 1950 genehmigte der Papst die Gründung der "Gemeinschaft der Missionarinnen der Nächstenliebe", die damals 12 Schwestern umfasste und deren Generaloberin Teresa wurde und bis kurz vor ihrem Tod blieb

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Worte von Mutter TheresaDas Leben ist schön, bewundere es.Das Leben ist eine Wonne, koste es.Das Leben ist ein Traum, verwirkliche ihn.Das Leben ist eine Herausforderung, stell dich ihr.Das Leben ist eine Pflicht, erfülle sie.Das Leben ist ein Spiel, setz dich ein.Das Leben ist kostbar, vergeude es nicht.Das Leben ist ein Reichtum, bewahre ihn.Das Leben ist ein Rätsel, löse es.Das Leben ist ein Lied, singe es.Das Leben ist ein Kampf, nimm ihn auf.Das Leben ist ein Abenteuer, wage es.Das Leben ist Leben ! Lebe es !

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"Eine Welt, in der nur ein Kindweniger leiden muss, ist schoneine bessere Welt."  Mutter Teresa

Gedenktag 5. September

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Amalie Wilhelmine Sieveking 25. Juli 1794 in Hamburg; † 1. April 1859 in Hamburg war eine Mitbegründerin der organisierten Diakonie in Deutschland. Als Philanthropin und Sozialarbeiterin gilt sie mit ihrem Weiblichen Verein für Armen- und Krankenpflege, ihren Initiativen zur Arbeitsbeschaffung und Berufsausbildung für Arme und Aktionen für den Wohnungsbau und Bau von Spitälern als eine Vorreiterin der modernen Sozialarbeit in Deutschland.Sie verfasste sowohl Schriften zur Sozialarbeit als auch theologische Abhandlungen.Obwohl sie nie Diakonisse war gilt sie als Gründerin der weiblichen Diakonie

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Große Frauen in der Bibel und in der KircheAmalie Sieveking war die Tochter des Hamburger Senators Hinrich Christian Sieveking und seiner Frau Caroline Louise, geb. Volkmann und wurde erzogen in den feinen Künsten, Haushaltsführung, Musik, Kunst und Literatur. Als 1809 ihr Vater verstarb - die Mutter war bereits 1799 verstorben -, stand sie ohne Geld und Ausbildung da. Sie kam bei reichen Verwandten unter, deren kranken Sohn sie pflegte und erzog. Anschließend kümmerte sie sich um die Erziehung ihrer Nichten.Sie gründete eine Schule für junge Mädchen, des weiteren unterrichtete sie jeden Sonntag Mädchen in Armenhäusern.Als 1830 in Hamburg die Cholera ausbrach, arbeitete sie freiwillig in den Armenhäusern als Krankenpflegerin. Gleichzeitig rief sie die anderen Frauen von Stand auf, sich ihr anzuschließen. Bald wurde ihr die Aufsicht über das Pflegepersonal übertragen. Mit anderen bürgerlichen Frauen gründete sie den Weiblichen Verein für Armen- und Krankenpflege, in dessen Rahmen sie vor allem Hilfe zur Selbsthilfe betrieb. Beispielsweise ließ sie Kinderwagen anfertigen und beauftragte arbeitslose Männer, die Kleinkinder von Arbeiterinnen auszufahren.

1. Amalienstift Hamburg

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Große Frauen in der Bibel und in der KircheAmalie gründete 1832 einen 'Weiblichen Verein für Armen- und Krankenpflege', der seine Arbeit auf ein Wohnquartier beschränkte. Ihr Werk, das mit 12 Frauen begann, wuchs schnell an und wurde Vorbild für Einrichtungen in anderen Großstädten. Theodor Fliedner wollte ihr die Leitung seines Diakonissenhauses übertragen, Amalie verzichtete aber auf ihren Jugendtraum - zu sehr war sie in ihr Werk in Hamburg eingebunden.

1837 wurden die ersten Armenwohnungen errichtet und 1840 das Amalienstift mit einem Krankenhaus.

Ihre Arbeit wurde fortgeführt und wird heute von der Amalie-Sieveking-Stiftung wahrgenommen. In der weiblichen Diakonie, die von Amalie Sieveking entwickelt wurde, nahmen Männer nur Beratungsaufgaben war, die Leitungsfunktionen lagen in der Hand von Frauen.

So war sie eine der Wegbereiterinnen für die Anerkennung und Wertschätzung der Arbeit der Frauen in der Kirche.

So wie sich in der evangelischen Kirche die Bedeutung der Frauen für Schule und Krankenpflege durch die Diakonissinnen entwickelte, geschah es auch in der katholischen Kirche durch viele religiöse Frauengemeinschaften so die Dernbacher Schwestern. Die Vinzentinerinnen und Borromäerinnen hatte Amalie als Vorbild.

1820 schreibt Amalie Sieveking in ihr Tagebuch: "Meine Bestimmung auf Erden wird, wenn ich meinen Ahnungen trauen darf, eine jungfräuliche sein. Mein Charakter, mein Wesen hat bestimmte Formen angenommen, ... Herr wie du willst! Du kannst in jedem Stande überschwänglich segnen, in Demut und Treue will ich deiner leitenden Hand folgen, wohin sie mich führt.„

Bild 1844

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2002• M. Sammer, Mutter Teresa begegnen, Augsburg 2003• Th. Albrecht, R. Atzbach, Elisabeth von Thüringen, Petersberg² 2007

InternetVor allem: Ökumenisches Heiligenlexikon: http://www.heiligenlexikon.de/

Amalie Sieveking: http://de.wikipedia.org/wiki/Amalie_Sieveking http://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/amalie-sieveking/