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ZEITUNG FÜR DAS LAND BRANDENBURG Ruppiner Tageblatt Donnerstag, 17. Mai 2018 | NRP - A 09657 PARTNER IM REDAKTIONSNETZWERK DEUTSCHLAND M RND Nr. 113 | 20. Woche | 73. Jahrgang | 1,50 € THEMEN DES TAGES Stilllegung in Schritten Halter werden vom Her- steller des Fahrzeuges zu einem Update der Motorsteuerung aufge- fordert. Kommen sie dem nicht nach, setzt das Kraftfahrt-Bundes- amt einen Termin. Das Kraftfahrt-Bundes- amt informiert die Zu- lassungsstelle, wenn auch dieser Termin ver- streicht. Dann entschei- det die Zulassungsstelle über die Stilllegung. bra Das Ministerium stellt sich eher hin- ter die Interessen der Halter. „Wir sind grundsätzlich der Meinung, dass die Autoindustrie ihrer Verant- wortung nachkommen und die Schäden ausgleichen muss“, so die Sprecherin. Das tut diese jedoch nur einge- schränkt. Obwohl zum Beispiel der Vorstandsvorsitzende der Volkswa- gen AG, Martin Winterkorn, Mani- pulationen der Motorsteuerung schon im September 2015 öffentlich eingeräumt hatte, bestreitet VW in konkreten Gerichtsverhandlungen mit Käufern stets, dass in den jewei- ligen Fahrzeugen tatsächlich eine Abschaltvorrichtung für die Motor- steuerung installiert worden sei, um Abgasvorschriften zu umgehen. Das sagt der Rechtsanwalt Thomas Schmidt aus Kleinmachnow (Pots- dam-Mittelmark), der mehrere Hal- ter von manipulierten Dieselfahr- zeugen gegen den VW-Konzern vertritt. Schmidt selbst hat sieben bran- denburgischen Klienten, die schon ein entsprechendes Schreiben zur drohenden Stilllegung bekommen haben. Betroffen sind Besitzer von Fahrzeugen mit der Motorenreihe VW EA189. „Ich rate meinen Klien- ten das Update nicht vorzunehmen, 2 13 BLICKPUNKT AfD-Ärger im Bundestag: Weidel attackiert Merkel Mit provokanter Kritik an der Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Angela Merkel hat AfD-Fraktions- chefin Alice Weidel im Bundestag für Empörung gesorgt. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble tadelte sie dafür. Seiten 2 und 3 Redaktion 0331 | 2840-0 Vertrieb 0331 | 2840377 Anzeigen 0331 | 2840366 AboPlus-Service 0331 | 2840355 E-Mail [email protected] www MAZ-online.de DO FR SA 22° 20° 10° 10° 20° RUPPINWETTER Sieg für Bushido Album des Rappers steht zu Unrecht auf dem Index. Seite 24 KULTUR Schwerer Abschied von den Ku’dammbühnen Die Ku’dammbühnen werden – nach beinahe 100 Jahren Theatergeschichte – im Sommer abgeris- sen. Aktuell laufen die letzten Aufführungen. Ausweichquartier wird dann das Schillertheater. Bis 2021 entsteht eine neue Bühne. Seite 10 FUSSBALL Atlético Madrid schlägt Olympique Marseille 3:0 Atlético Madrid ist der Gewinner der Europa- League. Die Spanier bezwangen gestern im Fi- nale in Lyon Olympique Marseille mit 3:0. Es ist ihr dritter Euro-League-Sieg. Seite 21 Autofahrern droht Stilllegung ihrer manipulierten Diesel Brandenburger Fahrzeughalter haben bereits Mahnungen bekommen Potsdam. In Brandenburg droht Haltern von manipulierten Diesel- fahrzeugen nun die Stilllegung ihres Wagens. Das teilte eine Spre- cherin des brandenburgischen Ver- kehrsministeriums auf MAZ-Nach- frage mit. In zwei Fällen wurde Autobesitzern der weitere Betrieb ihres Fahrzeugs bereits untersagt. Die betroffenen Halter haben sich trotz mehrfacher Aufforderung geweigert, bei der Motorsteuerung ihres Fahrzeuges ein Update vor- nehmen zu lassen, das laut Aussa- gen der Hersteller die Abgaswerte so verändern würde, dass die Fahr- zeuge wieder den gesetzlichen Ab- gasnormen entsprechen. Fahrzeug- halter verweigern aber oft bewusst das Update, weil sie einerseits gegen die Hersteller gerichtlich vor- gehen, andererseits Beeinträchti- gung des Motors fürchten. Die Sprecherin des Verkehrsmi- nisterium räumte ein, dass es inzwi- schen bereits einige Schreiben der insgesamt 18 Zulassungsbehörden des Landes wegen Betriebsuntersa- gung geben könnte. „Wir haben derzeit eine Abfrage wegen solcher Schreiben laufen“, sagte sie. Bisher gebe es aber noch kein Ergebnis. solange sie gegen VW klagen“, sagt Schmidt. Die Beweislage vor Ge- richt würde sich sonst noch mehr zu ihren Ungunsten verschieben. „Wenn man das Update jetzt ma- chen würde, ginge ein Beweis verlo- ren“, so der Rechtsanwalt. „Alle al- ten Einrichtungen werden dabei ge- löscht.“ Die meisten von Schmidts Klienten wollen gegenüber VW die Rücknahme des manipulierten Fahrzeuges gegen Erstattung des vollen Kaufpreises durchsetzen. Tatsächlich gab es Urteile, durch die Händler zur Rücknahme der Fahrzeuge gezwungen worden wa- ren. Auch am Landgericht Potsdam gab es schon ein paar abschließende Urteile zu manipulierten Dieselfahr- zeugen. Laut Gerichtssprecherin Sabine Dießelhorst gingen einige von diesen durchaus zugunsten der Fahrzeughalter aus. Die Betroffenen fühlen sich vom Staat im Stich gelassen. „Eine Frau fragte mich verzweifelt, wieso ent- scheiden die Gerichte nicht zu unseren Gunsten, wo doch alles of- fen liegt?“, berichtet Schmidt. Tat- sächlich müssen aber im Einzelfall die Verfehlungen nachgewiesen werden. Das sei schwierig, wenn VW jedes Mal Manipulationen leugnet. Kommentar Seite 7 Von Rüdiger Braun Deutliches Steuerplus in Brandenburg Potsdam. Brandenburg kann in den kommenden Jahren mit deutlich höheren Steuereinnah- men rechnen als noch im Novem- ber angenommen. Im laufenden Jahr dürften der jüngsten Schät- zung zufolge die Einnahmen des Landes aus Steuern und Finanz- ausgleich bei mehr als 8,8 Mil- liarden Euro liegen. Das sind nach Abzug von Zahlungen an Kommunen 142,1 Millionen Euro mehr als prognostiziert, teilte das Finanzministerium gestern mit. @MAZonline @MAZ_online Neuruppin: Läden bleiben sonntags zu Neuruppin. In Neuruppin wird es in diesem Jahr wohl keinen ver- kaufsoffenen Sonntag geben. Der Sozialausschuss der Stadt, der am Dienstag als erstes Gre- mium die Wünsche der Händler nach einzelnen verkaufsoffenen Sonntagen zu beraten hatte, lehnte dies ab. Sie fanden vor al- lem die Begründungen für die gewünschten Sonntags-Öffnun- gen zu schwach. In Rede standen verkaufsoffene Sonntag unter anderem zum Herbstfest im Reiz sowie im Advent. Seite 13 FOTO: MATTHIAS ANKE Theater auf dem Fluss Am Sonnabend beginnt für das Theater „Traumschüff“ die Saison auf der Havel. Diesmal ist Schauspieler Thom Nowotny aus Sieversdorf dabei. Seite 17 Albtraum A10 Der nördliche Berliner Ring entwickelt sich zum Unfallschwerpunkt Berlin. Nur zwei Tage nach dem tödlichen Lkw-Unfall auf dem nördlichen Berliner Ring ist es am Mittwoch auf der A 10 erneut zu einem schweren Unfall ge- kommen. Drei Lastwagen waren in den Zusammenstoß verwi- ckelt. Wegen des Unfalls bildete sich ein langer Stau. Die Ursachen für die Unfall- häufung sind laut Polizei viel- schichtig: Es geht um überhöhte Geschwindigkeit, insbesondere in Baustellenbereichen, um feh- lenden Sicherheitsabstand und um Unaufmerksamkeit. „Wir be- obachten die Entwicklung mit Sorge“, erklärte eine Sprecherin der Polizeidirektion Nord. Im Be- reich der Baustellen ist zudem die Anfahrt für Rettungskräfte wegen verengter Fahrbahnen enorm schwierig. Der nördliche Berliner Ring entwickelt sich zu einem Unfall- schwerpunkt. In den vergange- nen Tagen krachte es auf der A 10 zwischen Mühlenbeck und Oberkrämer (Oberhavel) täg- lich. Zahlreiche Verkehrsteil- nehmer standen teils mehrere Stunden und Kilometer im Stau. Trauriger Höhepunkt der Unfall- serie: Ein Auffahrunfall bei Bir- kenwerder an einem Stauende am Montagmorgen, in den vier Lkws verwickelt waren und der zwei Todesopfer forderte. Bereits seit vielen Monaten ist auch der südliche Berliner Ring ein Unfallschwerpunkt. Nahezu täglich vermeldet die Polizei von der Autobahnbaustelle rund um Michendorf (Havelland) Zusam- menstöße. Der Bereich ist für Autofahrer und Polizisten längst zu einem Albtraum geworden: 2017 ereig- neten sich 1276 Unfälle auf dem Teilstück – im Schnitt drei Unfäl- le täglich. Kollision mehrerer Sattelzugma- schinen bei Birkenwerder. F. STÄHLE Gabriel findet Job in der Wirtschaft Berlin. Der frühere Wirtschafts- und Außenminister Sigmar Gab- riel soll in den Verwaltungsrat des neuen Zug-Konzerns von Siemens und des französischen Unternehmens Alstom einzie- hen. Er habe die Bundesregie- rung umfassend informiert, teilte Gabriel gestern mit. „Selbstver- ständlich“ halte er sich strikt an die gesetzlichen Vorgaben für ehemalige Mitglieder der Bun- desregierung, so Gabriel. Leitartikel Seite 2, Bericht Seite 4 LOTTO AM MITTWOCH 9 12 19 34 46 Alle Angaben ohne Gewähr Superzahl NEURUPPIN Kita-Gebühren sollen weniger stark steigen Die Stadt Neuruppin plant neue Kita-Gebühren. Die könnten allerdings weniger stark steigen, als von der Verwaltung vorgeschlagen. Die Linke setzt sich dafür ein, dass kein Kita-Platz mehr als 300 Euro im Monat kostet. Seite 13 WALSLEBEN Neuer Anlauf für Lärmschutzwand an der A 24 Die Gemeinden an der Autobahn können einen neuen Anlauf für die Forderung nach dem Bau einer Lärmschutzwand unternehmen. Möglich wird das durch einen Lärmaktionsplan, an dem sich die Gemeinden beteiligen sollen. Seite 18 4 1 9 0 9 4 1 1 0 1 5 0 1 4 5 8 2 0

20180517 MAZn NRP HP 01 · fen liegt?ª, berichtet Schmidt. Tat-sc hlich ms sen aber im Einzelfall die Verfehlungen nachgewiesen werden. Das sei schwierig, wenn VW jedes Mal Manipulationen

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Page 1: 20180517 MAZn NRP HP 01 · fen liegt?ª, berichtet Schmidt. Tat-sc hlich ms sen aber im Einzelfall die Verfehlungen nachgewiesen werden. Das sei schwierig, wenn VW jedes Mal Manipulationen

Z E I T U N G F Ü R DA S L A N D B R A N D E N B U R G

Ruppiner Tageblatt

Donnerstag, 17. Mai 2018 | NRP - A 09657 PARTNER IM REDAKTIONSNETZWERK DEUTSCHLAND M RND Nr. 113 | 20. Woche | 73. Jahrgang | 1,50 €

THEMEN DES TAGES

Stilllegung in SchrittenHalter werden vom Her-steller des Fahrzeuges zu einem Update der Motorsteuerung aufge-fordert. Kommen sie dem nicht nach, setzt das Kraftfahrt-Bundes-amt einen Termin.

Das Kraftfahrt-Bundes-amt informiert die Zu-lassungsstelle, wenn auch dieser Termin ver-streicht. Dann entschei-det die Zulassungsstelle über die Stilllegung. bra

Das Ministerium stellt sich eher hin-ter die Interessen der Halter. „Wirsind grundsätzlich der Meinung,dass die Autoindustrie ihrer Verant-wortung nachkommen und dieSchäden ausgleichen muss“, so dieSprecherin.

Das tut diese jedoch nur einge-schränkt. Obwohl zum Beispiel derVorstandsvorsitzende der Volkswa-gen AG, Martin Winterkorn, Mani-pulationen der Motorsteuerungschon im September 2015 öffentlicheingeräumt hatte, bestreitet VW inkonkreten Gerichtsverhandlungenmit Käufern stets, dass in den jewei-ligen Fahrzeugen tatsächlich eineAbschaltvorrichtung für die Motor-steuerung installiert worden sei, umAbgasvorschriften zu umgehen.Das sagt der Rechtsanwalt ThomasSchmidt aus Kleinmachnow (Pots-dam-Mittelmark), der mehrere Hal-ter von manipulierten Dieselfahr-zeugen gegen den VW-Konzernvertritt.

Schmidt selbst hat sieben bran-denburgischen Klienten, die schonein entsprechendes Schreiben zurdrohenden Stilllegung bekommenhaben. Betroffen sind Besitzer vonFahrzeugen mit der MotorenreiheVW EA189. „Ich rate meinen Klien-ten das Update nicht vorzunehmen,

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BLICKPUNKT

AfD-Ärger im Bundestag:Weidel attackiert MerkelMit provokanter Kritik an der Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Angela Merkel hat AfD-Fraktions-chefin Alice Weidel im Bundestag für Empörung gesorgt. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble tadelte sie dafür. Seiten 2 und 3

Redaktion 0331 | 2840-0Vertrieb 0331 | 2840377Anzeigen 0331 | 2840366AboPlus-Service 0331 | 2840355E-Mail [email protected] MAZ-online.de

DO FR SA

22° 20°10° 10° 9°20°

RUPPINWETTER

Sieg fürBushidoAlbum desRapperssteht zuUnrecht auf

dem Index.Seite 24

KULTUR

Schwerer Abschied vonden Ku’dammbühnenDie Ku’dammbühnen werden – nach beinahe 100 Jahren Theatergeschichte – im Sommer abgeris-sen. Aktuell laufen die letzten Aufführungen. Ausweichquartier wird dann das Schillertheater. Bis 2021 entsteht eine neue Bühne. Seite 10

FUSSBALL

Atlético Madrid schlägt Olympique Marseille 3:0Atlético Madrid ist der Gewinner der Europa-League. Die Spanier bezwangen gestern im Fi-nale in Lyon Olympique Marseille mit 3:0. Es ist ihr dritter Euro-League-Sieg. Seite 21

Autofahrern droht Stilllegung ihrer manipulierten Diesel

Brandenburger Fahrzeughalter haben bereits Mahnungen bekommen

Potsdam. In Brandenburg drohtHaltern von manipulierten Diesel-fahrzeugen nun die Stilllegungihres Wagens. Das teilte eine Spre-cherin des brandenburgischen Ver-kehrsministeriums auf MAZ-Nach-frage mit. In zwei Fällen wurdeAutobesitzern der weitere Betriebihres Fahrzeugs bereits untersagt.

Die betroffenen Halter habensich trotz mehrfacher Aufforderunggeweigert, bei der Motorsteuerungihres Fahrzeuges ein Update vor-nehmen zu lassen, das laut Aussa-gen der Hersteller die Abgaswerteso verändern würde, dass die Fahr-zeuge wieder den gesetzlichen Ab-gasnormen entsprechen. Fahrzeug-halter verweigern aber oft bewusstdas Update, weil sie einerseitsgegen die Hersteller gerichtlich vor-gehen, andererseits Beeinträchti-gung des Motors fürchten.

Die Sprecherin des Verkehrsmi-nisterium räumte ein, dass es inzwi-schen bereits einige Schreiben derinsgesamt 18 Zulassungsbehördendes Landes wegen Betriebsuntersa-gung geben könnte. „Wir habenderzeit eine Abfrage wegen solcherSchreiben laufen“, sagte sie. Bishergebe es aber noch kein Ergebnis.

solange sie gegen VW klagen“, sagtSchmidt. Die Beweislage vor Ge-richt würde sich sonst noch mehr zuihren Ungunsten verschieben.

„Wenn man das Update jetzt ma-chen würde, ginge ein Beweis verlo-ren“, so der Rechtsanwalt. „Alle al-ten Einrichtungen werden dabei ge-löscht.“ Die meisten von SchmidtsKlienten wollen gegenüber VW dieRücknahme des manipuliertenFahrzeuges gegen Erstattung desvollen Kaufpreises durchsetzen.

Tatsächlich gab es Urteile, durchdie Händler zur Rücknahme derFahrzeuge gezwungen worden wa-ren. Auch am Landgericht Potsdamgab es schon ein paar abschließendeUrteile zu manipulierten Dieselfahr-zeugen. Laut GerichtssprecherinSabine Dießelhorst gingen einigevon diesen durchaus zugunsten derFahrzeughalter aus.

Die Betroffenen fühlen sich vomStaat im Stich gelassen. „Eine Fraufragte mich verzweifelt, wieso ent-scheiden die Gerichte nicht zuunseren Gunsten, wo doch alles of-fen liegt?“, berichtet Schmidt. Tat-sächlich müssen aber im Einzelfalldie Verfehlungen nachgewiesenwerden. Das sei schwierig, wennVW jedes Mal Manipulationenleugnet. Kommentar Seite 7

Von Rüdiger Braun

Deutliches Steuerplus in BrandenburgPotsdam. Brandenburg kann inden kommenden Jahren mitdeutlich höheren Steuereinnah-men rechnen als noch im Novem-ber angenommen. Im laufendenJahr dürften der jüngsten Schät-zung zufolge die Einnahmen desLandes aus Steuern und Finanz-ausgleich bei mehr als 8,8 Mil-liarden Euro liegen. Das sindnach Abzug von Zahlungen anKommunen 142,1 Millionen Euromehr als prognostiziert, teilte dasFinanzministerium gestern mit.

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Neuruppin:Läden bleiben

sonntags zuNeuruppin. In Neuruppin wird esin diesem Jahr wohl keinen ver-kaufsoffenen Sonntag geben.Der Sozialausschuss der Stadt,der am Dienstag als erstes Gre-mium die Wünsche der Händlernach einzelnen verkaufsoffenenSonntagen zu beraten hatte,lehnte dies ab. Sie fanden vor al-lem die Begründungen für diegewünschten Sonntags-Öffnun-gen zu schwach. In Rede standenverkaufsoffene Sonntag unteranderem zum Herbstfest im Reizsowie im Advent. Seite 13

FOTO: MATTHIAS ANKE

Theater auf dem Fluss

Am Sonnabend beginnt für das Theater „Traumschüff“ die Saison auf der Havel. Diesmal ist Schauspieler Thom Nowotny aus Sieversdorf dabei. Seite 17

Albtraum A10Der nördliche Berliner Ring entwickelt sich zum Unfallschwerpunkt

Berlin. Nur zwei Tage nach demtödlichen Lkw-Unfall auf demnördlichen Berliner Ring ist esam Mittwoch auf der A 10 erneutzu einem schweren Unfall ge-kommen. Drei Lastwagen warenin den Zusammenstoß verwi-ckelt. Wegen des Unfalls bildetesich ein langer Stau.

Die Ursachen für die Unfall-häufung sind laut Polizei viel-schichtig: Es geht um überhöhteGeschwindigkeit, insbesonderein Baustellenbereichen, um feh-lenden Sicherheitsabstand undum Unaufmerksamkeit. „Wir be-obachten die Entwicklung mit

Sorge“, erklärte eine Sprecherinder Polizeidirektion Nord. Im Be-reich der Baustellen ist zudemdie Anfahrt für Rettungskräftewegen verengter Fahrbahnenenorm schwierig.

Der nördliche Berliner Ringentwickelt sich zu einem Unfall-schwerpunkt. In den vergange-nen Tagen krachte es auf derA 10 zwischen Mühlenbeck undOberkrämer (Oberhavel) täg-lich. Zahlreiche Verkehrsteil-nehmer standen teils mehrereStunden und Kilometer im Stau.Trauriger Höhepunkt der Unfall-serie: Ein Auffahrunfall bei Bir-

kenwerder an einem Stauendeam Montagmorgen, in den vierLkws verwickelt waren und derzwei Todesopfer forderte.

Bereits seit vielen Monaten istauch der südliche Berliner Ringein Unfallschwerpunkt. Nahezutäglich vermeldet die Polizei vonder Autobahnbaustelle rund umMichendorf (Havelland) Zusam-menstöße.

Der Bereich ist für Autofahrerund Polizisten längst zu einemAlbtraum geworden: 2017 ereig-neten sich 1276 Unfälle auf demTeilstück – im Schnitt drei Unfäl-le täglich.

Kollision mehrerer Sattelzugma-schinen bei Birkenwerder. F. STÄHLE

Gabriel findet Job in der Wirtschaft

Berlin. Der frühere Wirtschafts-und Außenminister Sigmar Gab-riel soll in den Verwaltungsratdes neuen Zug-Konzerns vonSiemens und des französischenUnternehmens Alstom einzie-hen. Er habe die Bundesregie-rung umfassend informiert, teilteGabriel gestern mit. „Selbstver-ständlich“ halte er sich strikt andie gesetzlichen Vorgaben fürehemalige Mitglieder der Bun-desregierung, so Gabriel. Leitartikel Seite 2, Bericht Seite 4

LOTTO AM MITTWOCH

912 19 34 46Alle Angaben ohne Gewähr Superzahl

NEURUPPIN

Kita-Gebühren sollenweniger stark steigenDie Stadt Neuruppin plant neue Kita-Gebühren. Die könnten allerdings weniger stark steigen, als von der Verwaltung vorgeschlagen. Die Linke setzt sich dafür ein, dass kein Kita-Platz mehr als 300 Euro im Monat kostet. Seite 13

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Neuer Anlauf für Lärmschutzwand an der A 24Die Gemeinden an der Autobahn können einen neuen Anlauf für die Forderung nach dem Bau einer Lärmschutzwand unternehmen. Möglich wird das durch einen Lärmaktionsplan, an dem sich die Gemeinden beteiligen sollen. Seite 18

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