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249/82 82 SuuUg/Sonntai. 26727. Oktober 1913 Nr. 249 WOCHENENDE SleueÄjjer peilung Was sich unter silbernen Hauben verbirgt Die silbernen Hauben, von denen hier die Rede ist, sind sol- che, die oben einen Griff haben, an dem sie von dem Teller hochgehoben werden, auf welchem sie sitzen, wenn man in einem Restaurant das serviert bekommt, was dem Geschmack des Chef de cuisine entspricht. Da wird der Teller vor einen hin- gestellt, aber man weiss nicht, was darauf liegt, weil ja die sil- berne Haube darüber gestülpt ist, so dass man weder etwas sieht noch riecht. Zwar weiss man, dass es Perche ä l'armoricaine sein soll, aber was das eigentlich ist, weiss man nicht, obgleich man zu wissen glaubt, dass «perche» französisch ist für «Barsch», aber zu den Barschen gehören ja Fische im Meer ebenso wie in Seen und Flüssen, und manche werde n auch als Zierfische in Aquarien gehalten, unter letzteren allerdings nicht so grosse, dass sie den Tellerraum unter einer silbernen Haube ausfüllen würden. Es ist das Privileg des Kellners, die silberne Haube vom Tel- ler zu entfernen; der Gast darf das nicht; das wäre ein grässli- cher Fauxpas. Doch nachdem der Kellner den Teller mit der sil- bernen Haube vor einen hingestellt hat, entfernt er letztere noch nicht, weil er vorher noch am Nachbartisch silberne Hauben ent- fernen muss, zusammen mit anderen Kellnern, und an einer grösseren Tafel muss das genau aufeinander abgestimmt und gleichzeitig geschehen, und alle Kellner widmen ihre ganze Kon- zentration dem dortigen Ritual. Inzwischen wartet man am eige- nen Tisch auf die grosse Überraschung unter der silbernen Haube und denkt an Weihnachten, obgleich es nicht Weihnach- ten ist. Vielleicht will der Kellner das Geheimnis noch nicht lüften, weil er einen auf die Folter spanne n will, und in der Tat wird die Spannung nun unerträglich, denn als der Kellner endlich wieder am eigenen Tisch erscheint, entfernt er die silberne Haube trotz- dem nicht gleich, sondern baut sich erst in der dafür nötigen Stellung auf, nämlich in einer genau abgemessenen Entfernung, die es ihm erlaubt, die silberne Haube mit dem rechten Schwung in die Höhe zu heben und derartig durch die Luft sausen zu las- sen, dass der Sog die Haare auf dem Kopf des Gastes mit in die Höhe zieht. Das muss nach allen Regeln der Kunst urplötzlich und hurtig geschehen, wenn man es am allerwenigsten erwartet; sonst wirkt die Überraschung nicht. Es ist vollbracht. Die Überraschung ist da. Endlich sieht man, was sich unter der silbernen Haube befand beziehungsweise sieht man es nicht, weil es so klein ist, oder man sieht es nicht gut, wenigstens nicht ohne Brille. Also setzt man die Brille auf und sucht unter den vielerlei bunten Vegetabilien und sonstigem Zierat auf dem Teller nach dem Fisch, ohne ihn gleich zu Finden. Schliesslich aber glaubt man doch, dass man den Perche unter allem ä l'armoricaine ausmachen kann, und man wusste gar nicht, dass es so kleine Fische Oberhaupt gibt, das heisst, ausser in einem Aquarium, und vielleicht kommt dieser da her. Es mag natürlich auch sein, dass das, was man für den Fisch hält, nur ein Teil des Zierats ist, unter dem sich der eigentliche Fisch noch verbirgt. Manche Fische tarnen sich nämlich. Sie fügen sich so in ihre Umgebung ein, dass man sie gar nicht sieht, und dieser hier kann es offenbar dergestalt tun, dass man ihn auch nicht schmeckt." Um sich auf keinen Fall den Fisch entgehen zu lassen, isst man alles, was sich auf dem Teller befindet, also auch allen Zie- rat, obgleich man nicht sicher ist, dass man das auch darf. Dabei kommt einem nun die Idee, dass jemand in der Küche die sil- berne Haube versehentlich auf den Teller gesetzt haben könnte, bevor der Fisch darauf war, und danach konnte man ja nicht mehr sehen, ob ein Fisch unter der silbernen Haube lag oder nicht, und vielleicht lag er nicht Deshalb taucht zu guter Letzt noch der Gedanke auf, dass man den Kellner fragen könnte, was er von dieser Theorie hält, aber man traut sich nicht, das zu tun, sonst denkt der Kellner vielleicht, man sei ein Barbar, und bringt einem seine gesammelte Verachtung entgegen, und wer möchte von einem Kellner verachtet werden 1 Ich jedenfalls möchte nicht Klaus Mampell Tagträume Der Teufel an der Wand Diesen Sommer, nach dem Dammbruch in Oberitalien, war in der Zeitung zu lesen, dass in der Schweiz ein solches Unglück praktisch ausgeschlossen sei. Unsere Staudämme würden so ge- nau fiberwacht und kontrolliert, dass schon die kleinste Riss- stelle rechtzeitig bemerkt würde. Dennoch, so hiess es weiter, wäre auch in unserem Land eine Staudammkatastrophe theore- tisch denkbar. Sollte es je dazu kommen - die Wahrscheinlich- keit sei aber wirklich sehr gering -, dann müsste sofort die betroffene Bevölkerung alarmiert werden. Das Radio müsste seine laufenden Sendungen sogleich unterbrechen. Dieter letzte Satz will mir nicht aus dem Sinn. Er klingt unge- wohnt, unwirklich für Schweizer Verhältnisse. Hier, wo doch alles funktioniert, wo man Vertrauen haben kann in die Sicher- heitsvorkehrungen; Vertrauen in die hohe schweizerische Quali- tät; Vertrauen in die Stabilität unserer politischen Institutionen; Vertrauen in unsere nüchterne, bedächtige Wesensart - nein, in diesem Land ist es unvorstellbar, dass es je zum Äussersten, zum Schlimmsten kommt Noch nie habe ich erlebt, dass das Schwei- zer Radio seine Sendungen wegen einer dringenden Durchsage unterbrechen musste. Aber ich möchte es erleben. Manchmal, aus einer seltsamen inneren Unruhe heraus, wün- sche ich mir äussere, aussergewöhnliche Umstände - möchte herausgerissen werden aus der Gewöhnung - alles stehen- und liegenlassen - nur noch daran denken können, was geschehen ist - das Schlimmste befürchten müssen ... - betroffen sein. Alles würde stillstehen, wenn das reguläre Programm unterbrochen würde: All meine ungelösten persönlichen Angelegenheiten, meine Pläne und meine Zweifel würden auf einmal nicht mehr existieren, alle öffentlichen Podiumsgespräche würden auf der Stelle abgebrochen, alle weiteren Termine würden hinfällig, alles wäre unwichtig. Nur ein einziges Thema hätte noch Berechtigung - noch Sinn: der am Radio gemeldete Notstand. Meine Eltern haben den Krieg erlebt. Sie wissen, wie es ist, wenn das Radio seine laufenden Sendungen unterbrechen muss. Sei froh, haben sie immer zu mir gesagt, dass du so etwas wie damals nicht erleben musst! Ich muss froh sein darüber; um so mehr spüre ich in mir den Wunsch, doch einmal zu erleben, wie es ist, wenn alles plötzlich ganz anders ist; wenn die Musik mit- tendrin abbricht, wenn ein Sprecher in knappen, ernsten Worten mitteilt, dass etwas geschehen ist; etwas, das unfassbar ist Ich bin kein gebranntes Kind. Noch reizt mich das Feuer. Nicolas Lindt Sprachglosse Die Sprachglosse Über sich und sein Tun nachzudenken ist vielleicht nicht das Schlechteste am Menschen. Leider geschieht es zu seiten. Da ist es gut, wenn wir dazu gedrängt werden. So etwa, wenn mir eine Leserin schreibt, ich liesse mein «Credo unter linguistischer Flagge segeln». Damit täte ich also etwas, was man getrost als Etikettenschwindel bezeichnen kann. Ich verkaufe ein Frost- schutzmittel und behaupte, weil es gut schmeckt, es sei Wein. Ich verkünde meine politische Überzeugung und nenne das Sprach- glosse. Ich will nicht fragen, ob man das darf. Natürlich darf man es nicht. Niemand darf betrügen. Machiavelli hat es zwar für die Politik zugelassen. Viele haben es, auch schon vor ihm, geübt. Offen zugegeben hat es keiner. Und die Sprachglosse? Verwandt mit der Satire ist sie schon, von der Tucholsky behauptet hat, sie dürfe alles. Doch selbst wenn der Glossator von einer so weitrei- chenden Erlaubnis gar nicht Gebrauch machen will - kann er seine Überzeugung überhaupt so verstecken, dass sie nicht er- kennbar wird, dass sie durch seine Sätze nicht hindurchleuchtet? Eine Sprachglosse liegt in der Mitte zwischen Wissenschaft und Kunst: die Forderung, die sie aufstellt, muss wissenschaftlich zu begründen sein; ihre Form sollte dem entsprechen, was man unter schöner Literatur versteht, diese im weitesten Sinn genom- men, also auch unter Einschluss eines literarischen Kabinett- stücks wie der Glosse. Und nun zurück zur Frage des «Credo»: kann man es ver- schweigen? Heinrich Böll sagte in einem Gespräch mit seinem Freund Vojtech: «Alle Literatur ist parteilich.» Und Böll wollte parteilich sein. Ich will es nicht, aber als Schreibender bin ich es vielleicht trotzdem manchmal, ohne es zu wollen. Man möge mir verzeihen. Zur Ehrlichkeit gehört auch das Ich-kann-nicht-an- ders- Otto Schmid Journal der Popkultur James Brown - live Der Schwarzmarkthändler vor New Yorks Beacon-Theater blieb, bei seinem Preis. 60 Dollar Parkett, 35 zweiter Rang. Wer «Mr. Dynamit himself, the one and only James Brown» noch nie live erlebt habe, dem sollte das schon einen Hunderter wert sein, meinte er. Und er hatte recht Live- Auftritte von James «The Godfather o/Soul» Mille der sechziger Jahre in Harlems legendärem Apollo-Theater. Brown sind noch immer unvergessliche Erlebnisse, wie einst in den fünfziger und sechziger Jahren, als er laut einem Chronisten «mit einer hechelnden Blues-Diktion, heiseren Falsettotönen, überschnappenden Nasallauten, melodisch simplen Songs vom Soul Fire und von der Sex Machine, monotonen Rhythmusketten und dem unablässigen Appell it loud, I'rn black and proud"» nicht nur das schwarze Publikum zur Raserei trieb. Inzwischen ist er weit über fünfzig, leicht korpulent und ge- zeichnet von fast drei Jahrzehnten härteste m Showgeschäft - und doch hat James Brown wenig von seiner früheren Dynamik eingebüsst Sein tänzerisches Talent deutet er zwar nur noch mit einigen symbolischen Bewegungen an, doch wenn er unvermutet schnell eine Pirouette dreht oder gar auf einem Bein über die Bühne gleitet, wird klar, weshalb sich einst Mick Jagger Abend für Abend heimlich ins Apollo-Theater von Harlem geschlichen hat, um Mimik und Gestik seines grossen Vorbilds zu studie- ren. Das vorwiegend schwarze Publikum liegt Brown in dieser New Yorker Soul-Nacht einmal mehr zu Füssen. Im Vorpro- gramm haben David Ruffin und Eddie Kendricks von den Temptations - beide Sänger erleben zurzeit ein Comeback dank der Zusammenarbeit mit Hall and Oates - die Zuhörer schon kräftig animiert. Nun sind die Aufschreie der Menge ein Nach- hall der Intensität, mit der Brown sein e Ballade, «It's A Man's, Man's, Man's World», hinausschreit Die älteren Zuhörer wer- den von Nostalgie ergriffen, wenn sein erster Hit, «Please, Please, Please», erklingt; er wurde 1956 aufgenommen, im sel- ben Jahr, als Elvis Presley mit «Hound Dog» erstmals in die Hitparaden kam . Die Jüngeren sind von dem Wortschwall seiner modernen Raps fasziniert - kein Wunder, kann doch James Brown ats einer der Väter der Rapmusik gelten. Um seine frühe- ren Verdienste in Erinnerung zu rufen, haben vor einiger Zeit verschiedene kleine amerikanische Schallplattenfirmen begon- nen, ältere Aufnahmen von ihm wieder zu veröffentlichen, be- sonders die legendären Konzertmitschnitte «Live at the Apollo Theatre» von 1962 - ein Meilenstein in Browns Karriere und in der Entwicklung der Live-Aufnahmetechnik (Solid Smoke und Rhino Records/Import Music Service-Polygram). Vor kurzem erschienen ist auch eine erste Compact Disc mit einer Antholo- gie seiner Klassiker: «The CD of James Brown, Sex Machine & Other Soul Classics» (Polygram). Peter F,g,estah,er Filterpapier Das Angst-Ritual Die Welt hält den Atem an: ein Invalider wird auf einem Luxusliner von hinten erschossen. Opferzentrierter Journalis- mus: wie viele Spalten - weltweit - wurden mit der geländeten Kreuzfahrerleiche gefüllt? Das tote Kind im Nachbarhaus ist Routine: Opfer der Strasse. Das alltägliche Ereignis ist nicht ein- mal mehr ein «Feature» für die Quartierzeitung. Wissen Sie, wie viele Kinder auf den Schweizer Strassen überfahren werden, Jahr für Jahr? Das infantile Wutgeheul der Automänen, das Tempo 50, 80, 100 begleitet hat, noch als Geräuschkulisse unse- rer Kultur in den Ohren, wird das «Rollstuhl über Bord» zum Piktogramm des Todes in unseren Seelen, bis ein neuer, noch publikumswirksamerer Totentanz in den Schlagzeilen erscheint. Wir feiern Ängste als exotische Rituale. Die Welt hält den Atem an: ein Filmhüne bricht szenisch in sich zusammen. Opferzentrierter Journalismus: wie viele Spalten - weltweit - wurden bisher mit den geländeten Aids-Leichen gefüllt? Das Hepatitis-Risiko aber, das alltägliche, unheimliche Problem um uns, ist keine Schlagzeile mehr wert Wenn ich jedoch recht orientiert bin, ist die alltägliche, bedrohende Be- deutung des Gefahrenkomplexes nicht geschwunden: Transfu- sionshepatitis kommt trotz Serumkontrollen immer wieder vor; Impfmüdigkeiten auch unter Vertretern der Risikogruppe eins. Was hat es auf sich mit Hepatitis non A, non B? Die Aids-Psychose ist ein faszinierendes Zeitphänomen. Ba- bylonische Verwirrung allemal, wenn es im Gebälk des hochauf- gerichteten Lustturmes knackt. Aids ist uns allen so nah; Aids ist uns allen so fremd. Jeder ist ein wenig Experte, und die Exper- ten sind alle auch ein wenig Voyeure. (In Anstand, was immer das heissen mag, und mit Gummi leben: Der Fortschritt ist ein Karussell mit bunten Pferden und einem so bleichen, weissen Elefanten.) Dass sich seit kurzem die «serologische Narbe» von Aids durch den HTLV-III-Antikörpertest nachweisen lässt, macht den exotischen Spuk noch theatralischer: Bei positivem Befund bleibt für den Patienten offen, ob er - vielleicht vor Jah- ren - das Virus erfolgreich überwunden hat, o b er nun infiziert ist und ob er sich in der Inkubationsperiode oder im Zustand der erblühten Krankheit befindet Im Sinne der formalen Logik: echte Desinformation. Vermutlich sind es währschafte Probleme, die in naher Zu- kunft auf uns zukommen. Es ist verblüffend, mit wieviel Ein- fallsreichtum wir dennoch Marginales hochstilisieren: spektaku- läre Einzelfälle. Das Gefühl für die grosse Zahl geht uns allen ab. Wie im Theater: Wir identifizieren uns mit dem Einzeldar- steller, nicht mit dem Chor. UmiH EgU Londoner Tagebuch Keine Medizin für den Tramp Allein schon der Name gefällt mir. Busker. «No buskers allowed», lese ich gelegentlich in einer Station der Londoner U- Bahn - und dennoch kommen sie hierher: die Strassenmusikan- ten. Im modernen England gehörten sie schon lange vor ihrer Wiedergeburt in den Städten meiner Muttersprache zum Alltags- bild. Obwohl sie dort oft besser sind. Aufgepasst! Die im neuen Jubilee Market von Covent Garden auftretenden Buskers müs- sen sich zuerst einer Probe vor dem Greater London Council umerziehen. Der besagte Markt ist eben eine Touristenattraktion - der englische Busker spielt hier auch vor Schweizern und Deutschen. Was ich eigentlich sagen wollte: Ich gebe immer Geld. Jeden- falls dem Busker in der U-Bahn. Warum gerade ihm? Weil er der einzige ist, der hier eine Medizin anbietet - Balsam für gehetzte Seelen. Wer mich nicht versteht, sehe sich einmal die Gesichter an. Sagen wir: in der Tottenham Court Road Station. Deshalb auch greife ich jetzt - es ist Mittwoch morgen, und ich strebe in genau dieser Station dem Ausgang zu - deshalb, weil ich näm- lich Balsam vernehme, suche ich nach Münzen. Und lasse die Hand dann wieder in der Tasche stecken. Der Busker ist ein Tramp - und Tramps gebe ich nie Geld. Der Grond heisst Michael Henchard. Das heisst: schuld ist ein Tramp, der eben diesem Michael Henchard glich. Henchard kommt in einem englischen Roman vor - und ich, damals, als ich diesen Tramp traf, ein unerschütterlicher Enthusiast, fabu- lierte davon, den erwähnten Roman irgendwann zu verfilmen. Der Tramp war für die Hauptrolle haargenau richtig. Etwas zu klein, mag sein - doch solches war ich zu übersehen gewillt. Nicht aber seine Trunksucht. Jedesmal, wenn ich ihn am Ver- such, den Bäumen im Park auszuweichen, scheitern sah, malte ich mir aus, wie ich seine Entwöhnung angehen würde. Streng - «cruel, only to be kind». Wenn er nur überlebte, bis ich das Geld für den Film aufgetrieben hatte. Was hat die Episode mit der Begegnung von heute zu tun? Viel, verehrte Leser. Eines Tages - damals - sah ich auf meinem Neue Zürcher Zeitung vom 26.10.1985

249/82 - files.static-nzz.chIch muss froh sein darüber; um so mehr spüre ich in mir den Wunsch, doch einmal zu erleben, wie es ist, wenn alles plötzlich ganz anders ist; wenn die

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Page 1: 249/82 - files.static-nzz.chIch muss froh sein darüber; um so mehr spüre ich in mir den Wunsch, doch einmal zu erleben, wie es ist, wenn alles plötzlich ganz anders ist; wenn die

249/8282 SuuUg/Sonntai. 26727. Oktober 1913 Nr. 249 WOCHENENDE SleueÄjjer peilung

Was sich unter silbernen Hauben verbirgt

Die silbernen Hauben, von denen hier die Rede ist, sind sol-che, die oben einen Griff haben, an dem sie von dem Tellerhochgehoben werden, auf welchem sie sitzen, wenn man ineinem Restaurant das serviert bekommt, was dem Geschmackdes Chef de cuisine entspricht. Da wird der Teller vor einen hin-gestellt, aber man weiss nicht, was darauf liegt, weil ja die sil-berne Haube darüber gestülpt ist, so dass man weder etwas siehtnoch riecht. Zwar weiss man, dass es Perche ä l'armoricaine seinsoll, aber was das eigentlich ist, weiss man nicht, obgleich manzu wissen glaubt, dass «perche» französisch ist für «Barsch»,aber zu den Barschen gehören ja Fische im Meer ebenso wie inSeen und Flüssen, und manche werden auch als Zierfische inAquarien gehalten, unter letzteren allerdings nicht so grosse,

dass sie den Tellerraum unter einer silbernen Haube ausfüllenwürden.

Es ist das Privileg des Kellners, die silberne Haube vom Tel-ler zu entfernen; der Gast darf das nicht; das wäre ein grässli-

cher Fauxpas. Doch nachdem der Kellner den Teller mit der sil-bernen Haube vor einen hingestellt hat, entfernt er letztere nochnicht, weil er vorher noch am Nachbartisch silberne Hauben ent-fernen muss, zusammen mit anderen Kellnern, und an einergrösseren Tafel muss das genau aufeinander abgestimmt undgleichzeitig geschehen, und alle Kellner widmen ihre ganze Kon-zentration dem dortigen Ritual. Inzwischen wartet man am eige-

nen Tisch auf die grosse Überraschung unter der silbernenHaube und denkt an Weihnachten, obgleich es nicht Weihnach-ten ist.

Vielleicht will der Kellner das Geheimnis noch nicht lüften,weil er einen auf die Folter spannen will, und in der Tat wird dieSpannung nun unerträglich, denn als der Kellner endlich wiederam eigenen Tisch erscheint, entfernt er die silberne Haube trotz-dem nicht gleich, sondern baut sich erst in der dafür nötigenStellung auf, nämlich in einer genau abgemessenen Entfernung,die es ihm erlaubt, die silberne Haube mit dem rechten Schwung

in die Höhe zu heben und derartig durch die Luft sausen zu las-sen, dass der Sog die Haare auf dem Kopf des Gastes mit in dieHöhe zieht. Das muss nach allen Regeln der Kunst urplötzlichund hurtig geschehen, wenn man es am allerwenigsten erwartet;sonst wirkt die Überraschung nicht.

Es ist vollbracht. Die Überraschung ist da. Endlich sieht man,was sich unter der silbernen Haube befand beziehungsweise

sieht man es nicht, weil es so klein ist, oder man sieht es nichtgut, wenigstens nicht ohne Brille. Also setzt man die Brille aufund sucht unter den vielerlei bunten Vegetabilien und sonstigem

Zierat auf dem Teller nach dem Fisch, ohne ihn gleich zu Finden.Schliesslich aber glaubt man doch, dass man den Perche unterallem ä l'armoricaine ausmachen kann, und man wusste garnicht, dass es so kleine Fische Oberhaupt gibt, das heisst, ausserin einem Aquarium, und vielleicht kommt dieser da her. Es magnatürlich auch sein, dass das, was man für den Fisch hält, nurein Teil des Zierats ist, unter dem sich der eigentliche Fisch nochverbirgt. Manche Fische tarnen sich nämlich. Sie fügen sich so inihre Umgebung ein, dass man sie gar nicht sieht, und dieser hierkann es offenbar dergestalt tun, dass man ihn auch nichtschmeckt."

Um sich auf keinen Fall den Fisch entgehen zu lassen, isstman alles, was sich auf dem Teller befindet, also auch allen Zie-rat, obgleich man nicht sicher ist, dass man das auch darf. Dabeikommt einem nun die Idee, dass jemand in der Küche die sil-berne Haube versehentlich auf den Teller gesetzt haben könnte,bevor der Fisch darauf war, und danach konnte man ja nichtmehr sehen, ob ein Fisch unter der silbernen Haube lag odernicht, und vielleicht lag er nicht Deshalb taucht zu guter Letztnoch der Gedanke auf, dass man den Kellner fragen könnte, waser von dieser Theorie hält, aber man traut sich nicht, das zu tun,sonst denkt der Kellner vielleicht, man sei ein Barbar, undbringt einem seine gesammelte Verachtung entgegen, und wermöchte von einem Kellner verachtet werden 1 Ich jedenfalls

möchte nicht Klaus Mampell

Tagträume

Der Teufel an der WandDiesen Sommer, nach dem Dammbruch in Oberitalien, war

in der Zeitung zu lesen, dass in der Schweiz ein solches Unglückpraktisch ausgeschlossen sei. Unsere Staudämme würden so ge-

nau fiberwacht und kontrolliert, dass schon die kleinste Riss-stelle rechtzeitig bemerkt würde. Dennoch, so hiess es weiter,wäre auch in unserem Land eine Staudammkatastrophe theore-tisch denkbar. Sollte es je dazu kommen - die Wahrscheinlich-keit sei aber wirklich sehr gering -, dann müsste sofort diebetroffene Bevölkerung alarmiert werden. Das Radio müssteseine laufenden Sendungen sogleich unterbrechen.

Dieter letzte Satz will mir nicht aus dem Sinn. Er klingt unge-wohnt, unwirklich für Schweizer Verhältnisse. Hier, wo dochalles funktioniert, wo man Vertrauen haben kann in die Sicher-heitsvorkehrungen; Vertrauen in die hohe schweizerische Quali-tät; Vertrauen in die Stabilität unserer politischen Institutionen;Vertrauen in unsere nüchterne, bedächtige Wesensart - nein, indiesem Land ist es unvorstellbar, dass es je zum Äussersten, zumSchlimmsten kommt Noch nie habe ich erlebt, dass das Schwei-zer Radio seine Sendungen wegen einer dringenden Durchsage

unterbrechen musste.

Aber ich möchte es erleben.Manchmal, aus einer seltsamen inneren Unruhe heraus, wün-

sche ich mir äussere, aussergewöhnliche Umstände - möchteherausgerissen werden aus der Gewöhnung - alles stehen- undliegenlassen - nur noch daran denken können, was geschehen ist- das Schlimmste befürchten müssen ... - betroffen sein. Alleswürde stillstehen, wenn das reguläre Programm unterbrochenwürde: All meine ungelösten persönlichen Angelegenheiten,

meine Pläne und meine Zweifel würden auf einmal nicht mehrexistieren, alle öffentlichen Podiumsgespräche würden auf derStelle abgebrochen, alle weiteren Termine würden hinfällig, alleswäre unwichtig.

Nur ein einziges Thema hätte noch Berechtigung - nochSinn: der am Radio gemeldete Notstand.

Meine Eltern haben den Krieg erlebt. Sie wissen, wie es ist,wenn das Radio seine laufenden Sendungen unterbrechen muss.Sei froh, haben sie immer zu mir gesagt, dass du so etwas wiedamals nicht erleben musst! Ich muss froh sein darüber; um somehr spüre ich in mir den Wunsch, doch einmal zu erleben, wiees ist, wenn alles plötzlich ganz anders ist; wenn die Musik mit-tendrin abbricht, wenn ein Sprecher in knappen, ernsten Wortenmitteilt, dass etwas geschehen ist; etwas, das unfassbar ist Ichbin kein gebranntes Kind. Noch reizt mich das Feuer.

Nicolas Lindt

Sprachglosse

Die Sprachglosse

Über sich und sein Tun nachzudenken ist vielleicht nicht dasSchlechteste am Menschen. Leider geschieht es zu seiten. Da istes gut, wenn wir dazu gedrängt werden. So etwa, wenn mir eineLeserin schreibt, ich liesse mein «Credo unter linguistischerFlagge segeln». Damit täte ich also etwas, was man getrost alsEtikettenschwindel bezeichnen kann. Ich verkaufe ein Frost-schutzmittel und behaupte, weil es gut schmeckt, es sei Wein. Ichverkünde meine politische Überzeugung und nenne das Sprach-glosse.

Ich will nicht fragen, ob man das darf. Natürlich darf man esnicht. Niemand darf betrügen. Machiavelli hat es zwar für diePolitik zugelassen. Viele haben es, auch schon vor ihm, geübt.

Offen zugegeben hat es keiner. Und die Sprachglosse? Verwandtmit der Satire ist sie schon, von der Tucholsky behauptet hat, siedürfe alles. Doch selbst wenn der Glossator von einer so weitrei-chenden Erlaubnis gar nicht Gebrauch machen will - kann erseine Überzeugung überhaupt so verstecken, dass sie nicht er-kennbar wird, dass sie durch seine Sätze nicht hindurchleuchtet?Eine Sprachglosse liegt in der Mitte zwischen Wissenschaft undKunst: die Forderung, die sie aufstellt, muss wissenschaftlich zubegründen sein; ihre Form sollte dem entsprechen, was manunter schöner Literatur versteht, diese im weitesten Sinn genom-men, also auch unter Einschluss eines literarischen Kabinett-stücks wie der Glosse.

Und nun zurück zur Frage des «Credo»: kann man es ver-schweigen? Heinrich Böll sagte in einem Gespräch mit seinemFreund Vojtech: «Alle Literatur ist parteilich.» Und Böll wollteparteilich sein. Ich will es nicht, aber als Schreibender bin ich esvielleicht trotzdem manchmal, ohne es zu wollen. Man möge mirverzeihen. Zur Ehrlichkeit gehört auch das Ich-kann-nicht-an-ders- Otto Schmid

Journal der Popkultur

James Brown - liveDer Schwarzmarkthändler vor New Yorks Beacon-Theater

blieb, bei seinem Preis. 60 Dollar Parkett, 35 zweiter Rang. Wer«Mr. Dynamit himself, the one and only James Brown» nochnie live erlebt habe, dem sollte das schon einen Hunderter wertsein, meinte er. Und er hatte recht Live-Auftritte von James

«The Godfather o/Soul» Mille der sechziger Jahre in Harlems legendäremApollo-Theater.

Brown sind noch immer unvergessliche Erlebnisse, wie einst inden fünfziger und sechziger Jahren, als er laut einem Chronisten«mit einer hechelnden Blues-Diktion, heiseren Falsettotönen,überschnappenden Nasallauten, melodisch simplen Songs vomSoul Fire und von der Sex Machine, monotonen Rhythmusketten

und dem unablässigen Appell it loud, I'rn black andproud"» nicht nur das schwarze Publikum zur Raserei trieb.

Inzwischen ist er weit über fünfzig, leicht korpulent und ge-

zeichnet von fast drei Jahrzehnten här tes tem Showgeschäft -und doch hat James Brown wenig von seiner früheren Dynamikeingebüsst Sein tänzerisches Talent deutet er zwar nur noch miteinigen symbolischen Bewegungen an, doch wenn er unvermutetschnell eine Pirouette dreht oder gar auf einem Bein über dieBühne gleitet, wird klar, weshalb sich einst Mick Jagger Abendfür Abend heimlich ins Apollo-Theater von Harlem geschlichenhat, um Mimik und Gestik seines grossen Vorbilds zu studie-ren.

Das vorwiegend schwarze Publikum liegt Brown in dieserNew Yorker Soul-Nacht einmal mehr zu Füssen. Im Vorpro-gramm haben David Ruffin und Eddie Kendricks von denTemptations - beide Sänger erleben zurzeit ein Comeback dank

der Zusammenarbeit mit Hall and Oates - die Zuhörer schonkräftig animiert. Nun sind die Aufschreie der Menge ein Nach-hall der Intensität, mit der Brown s e i ne Ballade, «It's A Man's,Man's, Man's World», hinausschreit Die älteren Zuhörer wer-den von Nostalgie ergriffen, wenn sein erster Hit, «Please,Please, Please», erklingt; er wurde 1956 aufgenommen, im sel-ben Jahr, als Elvis Presley mit «Hound Dog» erstmals in dieHitparaden kam. Die Jüngeren sind von dem Wortschwall seinermodernen Raps fasziniert - kein Wunder, kann doch JamesBrown ats einer der Väter der Rapmusik gelten. Um seine frühe-ren Verdienste in Erinnerung zu rufen, haben vor einiger Zeitverschiedene kleine amerikanische Schallplattenfirmen begon-nen, ältere Aufnahmen von ihm wieder zu veröffentlichen, be-sonders die legendären Konzertmitschnitte «Live at the ApolloTheatre» von 1962 - ein Meilenstein in Browns Karriere und inder Entwicklung der Live-Aufnahmetechnik (Solid Smoke undRhino Records/Import Music Service-Polygram). Vor kurzemerschienen ist auch eine erste Compact Disc mit einer Antholo-gie seiner Klassiker: «The CD of James Brown, Sex Machine &Other Soul Classics» (Polygram).

Peter F,g,estah,er

Filterpapier

Das Angst-Ritual

Die Welt hält den Atem an: ein Invalider wird auf einemLuxusliner von hinten erschossen. Opferzentrierter Journalis-mus: wie viele Spalten - weltweit - wurden mit der geländeten

Kreuzfahrerleiche gefüllt? Das tote Kind im Nachbarhaus istRoutine: Opfer der Strasse. Das alltägliche Ereignis ist nicht ein-mal mehr ein «Feature» für die Quartierzeitung. Wissen Sie, wieviele Kinder auf den Schweizer Strassen überfahren werden,Jahr für Jahr? Das infantile Wutgeheul der Automänen, dasTempo 50, 80, 100 begleitet hat, noch als Geräuschkulisse unse-rer Kultur in den Ohren, wird das «Rollstuhl über Bord» zumPiktogramm des Todes in unseren Seelen, bis ein neuer, nochpublikumswirksamerer Totentanz in den Schlagzeilen erscheint.Wir feiern Ängste als exotische Rituale.

Die Welt hält den Atem an: ein Filmhüne bricht szenisch insich zusammen. Opferzentrierter Journalismus: wie viele Spalten- weltweit - wurden bisher mit den geländeten Aids-Leichengefüllt? Das Hepatitis-Risiko aber, das alltägliche, unheimlicheProblem um uns, ist keine Schlagzeile mehr wert Wenn ichjedoch recht orientiert bin, ist die alltägliche, bedrohende Be-deutung des Gefahrenkomplexes nicht geschwunden: Transfu-sionshepatitis kommt trotz Serumkontrollen immer wieder vor;Impfmüdigkeiten auch unter Vertretern der Risikogruppe eins.Was hat es auf sich mit Hepatitis non A, non B?

Die Aids-Psychose ist ein faszinierendes Zeitphänomen. Ba-bylonische Verwirrung allemal, wenn es im Gebälk des hochauf-gerichteten Lustturmes knackt. Aids ist uns allen so nah; Aids istuns allen so fremd. Jeder ist ein wenig Experte, und die Exper-

ten sind alle auch ein wenig Voyeure. (In Anstand, was immerdas heissen mag, und mit Gummi leben: Der Fortschritt ist einKarussell mit bunten Pferden und einem so bleichen, weissenElefanten.) Dass sich seit kurzem die «serologische Narbe» vonAids durch den HTLV-III-Antikörpertest nachweisen lässt,macht den exotischen Spuk noch theatralischer: Bei positivemBefund bleibt für den Patienten offen, ob er - vielleicht vor Jah-ren - das Virus erfolgreich überwunden hat, ob er nun infiziertist und ob er sich in der Inkubationsperiode oder im Zustand dererblühten Krankheit befindet Im Sinne der formalen Logik:echte Desinformation.

Vermutlich sind es währschafte Probleme, die in naher Zu-kunft auf uns zukommen. Es ist verblüffend, mit wieviel Ein-fallsreichtum wir dennoch Marginales hochstilisieren: spektaku-

läre Einzelfälle. Das Gefühl für die grosse Zahl geht uns allenab. Wie im Theater: Wir identifizieren uns mit dem Einzeldar-steller, nicht mit dem Chor. UmiH EgU

Londoner Tagebuch

Keine Medizin für den TrampAllein schon der Name gefällt mir. Busker. «No buskers

allowed», lese ich gelegentlich in einer Station der Londoner U-Bahn - und dennoch kommen sie hierher: die Strassenmusikan-ten. Im modernen England gehörten sie schon lange vor ihrerWiedergeburt in den Städten meiner Muttersprache zum Alltags-bild. Obwohl sie dort oft besser sind. Aufgepasst! Die im neuenJubilee Market von Covent Garden auftretenden Buskers müs-sen sich zuerst einer Probe vor dem Greater London Councilumerziehen. Der besagte Markt ist eben eine Touristenattraktion- der englische Busker spielt hier auch vor Schweizern undDeutschen.

Was ich eigentlich sagen wollte: Ich gebe immer Geld. Jeden-falls dem Busker in der U-Bahn. Warum gerade ihm? Weil er dereinzige ist, der hier eine Medizin anbietet - Balsam für gehetzte

Seelen. Wer mich nicht versteht, sehe sich einmal die Gesichteran. Sagen wir: in der Tottenham Court Road Station. Deshalbauch greife ich jetzt - es ist Mittwoch morgen, und ich strebe ingenau dieser Station dem Ausgang zu - deshalb, weil ich näm-lich Balsam vernehme, suche ich nach Münzen. Und lasse dieHand dann wieder in der Tasche stecken. Der Busker ist einTramp - und Tramps gebe ich nie Geld.

Der Grond heisst Michael Henchard. Das heisst: schuld istein Tramp, der eben diesem Michael Henchard glich. Henchardkommt in einem englischen Roman vor - und ich, damals, alsich diesen Tramp traf, ein unerschütterlicher Enthusiast, fabu-lierte davon, den erwähnten Roman irgendwann zu verfilmen.Der Tramp war für die Hauptrolle haargenau richtig. Etwas zuklein, mag sein - doch solches war ich zu übersehen gewillt.Nicht aber seine Trunksucht. Jedesmal, wenn ich ihn am Ver-such, den Bäumen im Park auszuweichen, scheitern sah, malteich mir aus, wie ich seine Entwöhnung angehen würde. Streng -«cruel, only to be kind». Wenn er nur überlebte, bis ich das Geldfür den Film aufgetrieben hatte.

Was hat die Episode mit der Begegnung von heute zu tun?Viel, verehrte Leser. Eines Tages - damals - sah ich auf meinem

Neue Zürcher Zeitung vom 26.10.1985