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WS 2007/08 Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für Wirtschaftswissenschaften Universität Ulm www.mathematik.uni-ulm.de/wiwi/ Allgemeine Volkswirtschaftslehre I für WiMA und andere (AVWL I)

Allgemeine Volkswirtschaftslehre I für WiMA und andere ... · 1 Allgemeine Volks-wirtschaftslehre für WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 Prof. Dr. Sabine Jokisch Institut für

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WS 2007/08

Prof. Dr. Sabine JokischInstitut für Wirtschaftswissenschaften

Universität Ulmwww.mathematik.uni-ulm.de/wiwi/

Allgemeine Volkswirtschaftslehre Ifür WiMA und andere

(AVWL I)

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Allgemeine Volks-wirtschaftslehre fürWiMa und andere(AVWL I)WS 2007/08

Prof. Dr. Sabine JokischInstitut für Wirtschafts-Wissenschaften,Universität Ulm

Allgemeine Volkswirtschaftslehre I

2. Grundzüge der Mikroökonomik

2

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2. Grundzüge der Mikroökonomik

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

Grundprobleme der Arbeitsteilung

→ Steuerung der Produktion von Gütern:

→ Steuerung der Zuteilung von Gütern:

Wie erhalten Anbieter Informationen darüber, welche Güter sie produzieren sollen und in welchen Mengen?

Wie werden die Pläne der Nachfrager so koordiniert, dass es zu einem Gleichgewicht (d.h. einer ex-ante Kompatibilität) von Angebots- und Nachfrageplänen kommt?

Lösung:

Koordination von Angebot und Nachfrage über Märkte

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Markt:

Gruppen potenzieller Käufer und Verkäufer einer bestimmten Ware oder Dienstleistung

→ Gruppe der potenziellen Käufer bestimmt Nachfrage nach einem Gut

→ Gruppe der potenziellen Verkäufer bestimmt Angebot von einem Gut

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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Marktformen

• Wettbewerbs-/Konkurrenzmarkt, Polypol:

- Markt mit sehr vielen Anbietern und Nachfragern

- einzelner Marktteilnehmer hat verschwindenden Einfluss auf Marktpreis

- identische Produkte

- Anbieter und Nachfrager als Mengenanpasserbzw. Preisnehmer

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

- Vollständiger (perfekter) Wettbewerb

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• Monopol:

- ein einziger Anbieter, der den Marktpreis beeinflussen kann

- Kein Wettbewerb

• Oligopol:

- wenige Anbieter, viele Nachfrager

- oft geringer Wettbewerb zwischen Anbietern

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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- Jeder Anbieter kann den Preis seines Produkts beeinflussen

→ Im Folgenden:Wie wirken Anbieter und Nachfrager auf Konkurrenz-märkten zusammen?

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

• Monopolistische Konkurrenz:

- viele Anbieter und Nachfrager

- differenzierte Produkte

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Nachfrage

→ Nachfragemenge:

Menge eines Gutes, die Nachfrager (Käufer) erwerben wollen

→ Gesetz der Nachfrage:

Bei unveränderten Rahmenbedingungen (ceteris paribus) sinkt die nachgefragte Menge eines Gutes, wenn der Preis dieses Gutes steigt.

→ negativer Zusammenhang zwischen Nachfragemenge und Preis

Erklärung: abnehmender Grenznutzen

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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→ Nachfragekurve:

Zusammenhang zwischen der Menge, die von einem Gut nachgefragt wird, und dem Preis, den man für dieses Gut zahlen muss

→ negative Steigung

→ formal: f(p)xD =

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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Beispiel: Katrins Nachfragetabelle nach Eiscreme

Preis von Eiscreme(€ je Kugel)

Nachfragemenge von Eiscreme

(Kugeln)0.00 12

0.50 10

1.00 8

1.50 6

2.00 4

2.50 2

3.00 0

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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0.00

0.50

1.00

1.50

2.00

2.50

3.00

0 2 4 6 8 10 12

Nachfragemengevon Eiscreme

(Kugeln)

Preis von Eiscreme

(in €)

Katrins Nachfragekurve:

Prohibitivpreis

Sättigungsmenge

Preissinkt

Nachfragemengewird größer

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

12

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Katrins Nachfragekurve formal:

x25.03p −=

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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Marktnachfrage und individuelle Nachfrage

→ Marktnachfrage:

Summe aller individuellen Nachfragemengen nach Gütern und Dienstleistungen

→ Grafisch ergibt sich die Marktnachfragekurve aus der horizontalen Addition aller individuellen Nachfragekurven

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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Beispiel: Katrins und Nicoles Nachfragetabelle nach Eiscreme

Preis von Eiscreme(€ je Kugel)

Nachfragemenge von Eiscreme (Kugeln)

Katrin Nicole Markt

0.00 12 + 6 = 18

0.50 10 + 5 = 15

1.00 8 + 4 = 12

1.50 6 + 3 = 9

2.00 4 + 2 = 6

2.50 2 + 1 = 3

3.00 0 + 0 = 0

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

15

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0.00

0.50

1.00

1.50

2.00

2.50

3.00

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18

Nachfragemengevon Eiscreme

(Kugeln)

Preis von Eiscreme

(in €)

Individuelle Nachfragekurven und Marktnachfragekurve:

Katrins Nachfragekurve

Nicoles Nachfragekurve

Marktnachfragekurve

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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Formal:

• Katrins Nachfragekurve:

x25.03pK −= p412xDK −=

• Nicoles Nachfragekurve:

x5.03pN −= p26xDN −=

• Marktnachfragekurve:

p618xxx DN

DK

DM −=+= x

613pM −=

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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Bewegung entlang der Nachfragekurve

→ Veränderung der Nachfragemenge verursacht durch eine Preisänderung

Beispiel: Steuer, die den Preis für Eiscreme erhöht

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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0.00

1.00

2.00

3.00

0 4 8 12

Menge anEiscreme

Preis von Eiscreme

(€)

A

B

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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Verschiebungen der Nachfragekurve

→ Ereignisse, die die Nachfragemenge verändern, führen zu einer Verschiebung der Nachfragekurve

Hierzu zählen:

Veränderungen

• des Einkommens der Konsumenten

• der Preise von verwandten Gütern

• der Präferenzen (Geschmack, Vorlieben)

• der Erwartungen

• der Anzahl der Käufer

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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Menge anEiscreme

Preis von Eiscreme

(€)

D1

D2

D3

1

2

1 Zunahme der Nachfrage

2 Abnahme der Nachfrage

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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→ Einkommenseffekte:

• normales Gut: Nachfrage steigt mit dem Einkommen

• inferiores Gut: Nachfrage sinkt mit dem Einkommen

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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0.00

0.501.00

1.50

2.00

2.503.00

3.50

0 2 4 6 8 10 12 14

Mengean Eiscreme

Preis von Eiscreme

(€)

Einkommenseffekt bei einem normalen Gut:

D1

D2

D1 → D2: Nachfrageanstieg bei Anstieg des Einkommens

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

23

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0.00

0.501.00

1.50

2.00

2.503.00

3.50

0 2 4 6 8 10 12

Mengean Eiscreme

Preis von Eiscreme

(€)

Einkommenseffekt bei einem inferioren Gut:

D1D2

D1 → D2: Nachfragerückgang bei Anstieg des Einkommens

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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→ Preise verwandter Güter:

• Substitute (substitutive Güter):

Zwei Güter, bei denen der Preisanstieg des einen Guts einen Nachfrageanstieg des anderen Guts auslöst

• Komplemente (komplementäre Güter):

Zwei Güter, bei denen der Preisanstieg des einen Guts einen Nachfragerückgang des anderen Guts auslöst

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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Bestimmungsgrößen der Nachfrage

Variable Eine Veränderung dieser Variablen…

Preis ergibt eine Bewegung auf der Nachfragekurve

Einkommen verschiebt die Nachfragekurve

Preise verwandter Güter verschiebt die Nachfragekurve

Präferenzen verschiebt die Nachfragekurve

Erwartungen verschiebt die Nachfragekurve

Anzahl der Käufer verschiebt die Nachfragekurve

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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Angebot

→ Angebotsmenge:

Menge eines Gutes, die Anbieter (Verkäufer) veräußern wollen

→ Gesetz des Angebots:

Bei unveränderten Rahmenbedingungen (ceteris paribus) steigt die angebotene Menge eines Gutes, wenn der Preis dieses Gutes steigt.

→ positiver Zusammenhang zwischen Angebotsmenge und Preis

Erklärung: abnehmender Grenzertrag

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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→ Angebotskurve:

Zusammenhang zwischen der Menge, die von einem Gut angeboten wird, und dem Preis, der für dieses Gut bezahlt wird

→ positive Steigung

→ formal: f(p)xS =

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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Beispiel: Enzos Angebotstabelle von Eiscreme

Preis von Eiscreme(€ je Kugel)

Angebotsmenge von Eiscreme

(Kugeln)0.00 0

0.50 0

1.00 0

1.50 1

2.00 2

2.50 3

3.00 4

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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0.00

0.50

1.00

1.50

2.00

2.50

3.00

0 1 2 3 4

Angebotsmengevon Eiscreme

(Kugeln)

Preis von Eiscreme

(in €)

Enzos Angebotskurve:

Preissteigt

Angebotsmengewird größer

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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Enzos Angebotskurve formal:

x5.01p +=

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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Marktangebot und individuelles Angebot

→ Marktangebot:

Summe aller individuellen Angebotsmengen von Gütern und Dienstleistungen

→ Grafisch ergibt sich die Marktangebotskurve aus der horizontalen Addition aller individuellen Angebotskurven

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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Beispiel: Enzos und Giannis Angebotstabelle von Eiscreme

Preis von Eiscreme(€ je Kugel)

Angebotsmenge von Eiscreme (Kugeln)

Enzo Gianni Markt

0.00 0 + 0 = 0

0.50 0 + 0 = 0

1.00 0 + 0 = 0

1.50 1 + 2 = 3

2.00 2 + 4 = 6

2.50 3 + 6 = 9

3.00 4 + 8 = 12

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

33

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0.00

0.50

1.00

1.50

2.00

2.50

3.00

0 2 4 6 8 10 12

Angebotsmengevon Eiscreme

(Kugeln)

Preis von Eiscreme

(in €)

Individuelle Angebotskurven und Marktangebotskurve:

Enzos AngebotskurveGiannis Angebotskurve

Marktangebotskurve

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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Formal:

• Enzos Angebotskurve:

x5.01pE += 2p2xSE −=

• Giannis Angebotskurve:

x25.01pG += 4p4xSG −=

• Marktangebotskurve:

6p6xxx SG

SE

SM −=+= x

611pM +=

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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0.00

1.00

2.00

3.00

0 1 2 3 4

Menge anEiscreme

Preis von Eiscreme

(€)

Bewegung entlang der Angebotskurve

→ Veränderung der Angebotsmenge verursacht durch eine Preisänderung

A

B

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

36

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Verschiebungen der Angebotskurve

→ alle Faktoren, die die Gewinnerwartungen der Unternehmen verändern, führen zu einer Verschiebung der Angebotskurve

Hierzu zählen:

Veränderungen

• der Inputpreise

• der Technologie

• der Erwartungen

• der Anzahl der Verkäufer

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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Menge anEiscreme

Preis von Eiscreme

(€)

S1 S2S3

1

2

1 Zunahme des Angebots

2 Abnahme des Angebots

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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Bestimmungsgrößen des Angebots

Variable Eine Veränderung dieser Variablen…

Preis ergibt eine Bewegung auf der Angebotskurve

Input- oder Einkauspreise verschiebt die Angebotskurve

Technologie verschiebt die Angebotskurve

Erwartungen verschiebt die Angebotskurve

Anzahl der Anbieter verschiebt die Angebotskurve

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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Marktgleichgewicht

→ Marktgleichgewicht:

Zustand, in dem Angebot und Nachfrage gleich sind

→ Gleichgewichtspreis:

Der Preis, der Angebot und Nachfrage zur Übereinstimmung bringt

→ Gleichgewichtsmenge:

Angebotene und nachgefragte Menge beim Gleichgewichtspreis

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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Nachfragetabelle Angebotstabelle

Preis von Eiscreme

Markt (Kugeln)

Preis von Eiscreme

Markt (Kugeln)

0.00 18 0.00 0

0.50 15 0.50 0

1.00 12 1.00 0

1.50 9 1.50 3

2.00 6 2.00 6

2.50 3 2.50 9

3.00 0 3.00 12

Bei einem Preis von 2€ stimmen angebotene und nachgefragte Menge überein!

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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Allgemeine Volks-wirtschaftslehre fürWiMa und andere(AVWL I)WS 2007/08

Prof. Dr. Sabine JokischInstitut für Wirtschafts-Wissenschaften,Universität Ulm

0.00

0.50

1.00

1.50

2.00

2.50

3.00

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18

Angebotsmengevon Eiscreme

(Kugeln)

Preis von Eiscreme

(in €)

Graphisch:

Gleichgewichtspreis

Gleichgewicht

Gleichgewichtsmenge

S

D

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

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Formal:

Bei welchem Preis sind Angebot und Nachfrage gleich groß?

p618xDM −=Nachfrage:

Angebot: 6p6xSM −=

Es soll gelten: SM

DM xx =

6p6p618 −=−

→ p* = 2

→ x* = 6

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

43

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Wichtige Unterscheidung:

• „Nachfrage“ bzw. „Angebot“ bezeichnen die gesamte Nachfrage- bzw. Angebotskurve

• „nachgefragte Menge“ bzw. „angebotene Menge“bezeichnen Punkte auf einer Nachfrage- bzw. Angebotskurve

• Datenänderungen verschieben immer eine der beiden Kurven

→ Es verändern sich der Gleichgewichtspreis sowie die angebotene und nachgefragte Menge

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

44

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Was passiert, wenn der Preis nicht mit dem Gleichgewichtspreis übereinstimmt?

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

(a) Preis liegt über Gleichgewichtspreis

→ Angebotsüberschuss:

Situation, in der die angebotene Menge zum herrschenden Preis größer ist als die nachgefragte Menge

→ Anbieter werden ihre Preise verringern, um den Absatz zu stimulieren.

→ Bewegung in Richtung Gleichgewicht

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2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

0.00

0.50

1.00

1.50

2.00

2.50

3.00

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18

Angebotsmengevon Eiscreme

(Kugeln)

Preis von Eiscreme

(in €)

(a) Angebotsüberschuss

Überschuss

nachgefragteMenge

angeboteneMenge

S

D

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2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

(b) Preis liegt unter Gleichgewichtspreis

→ Nachfrageüberschuss (Güterknappheit):

Situation, in der die nachgefragte Menge zum herrschenden Preis größer ist als die angebotene Menge

→ Anbieter werden ihre Preise erhöhen.

→ Bewegung in Richtung Gleichgewicht

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Prof. Dr. Sabine JokischInstitut für Wirtschafts-Wissenschaften,Universität Ulm

0.00

0.50

1.00

1.50

2.00

2.50

3.00

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18

Angebotsmengevon Eiscreme

(Kugeln)

Preis von Eiscreme

(in €)

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

(b) Nachfrageüberschuss

Knappheit

angeboteneMenge

nachgefragteMenge

S

D

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2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

→ Gesetz von Angebot und Nachfrage:

Der Preis eines beliebigen Guts passt sich in der Weise an, dass dadurch Angebots- und Nachfragemengen zur Übereinstimmung gelangen.

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2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

Änderungen des Gleichgewichts (komparative Statik)

→ Vergleich eines alten und neuen Gleichgewichts

→ Verschiebungen von Angebots- und/oder Nachfragekurve

Vorgehensweise:

• Entscheidung, ob ein Ereignis die Angebots-, die Nachfragekurve oder beide Kurven verschiebt

• Entscheidung über die Richtung der Kurvenverschiebungen

• Verwendung des Angebots-Nachfrage-Diagramms, um die resultierende Änderung des Marktgleichgewichts festzulegen

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0 2 4 6 8 10 12 14 16 18

Mengevon Eiscreme

Preis von Eiscreme

2.00

2.50

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

Nachfrageänderung

S

D1

D2

neues Gleichgewicht

altes Gleichgewicht

51

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0 2 4 6 8 10 12 14 16 18

Mengevon Eiscreme

Preis von Eiscreme

2.00

2.50

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

Angebotsänderung

S1

D

neues Gleichgewicht

altes Gleichgewicht

S2

52

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0 2 4 6 8 10 12 14 16 18

Mengevon Eiscreme

Preis von Eiscreme

2.00

3.50

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

Veränderung von Angebot und Nachfrage

S2

D1

D2

neuesGleichgewicht

altes Gleichgewicht

S1

• Preisanstieg und Mengenanstieg

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0 2 4 6 8 10 12 14 16 18

Mengevon Eiscreme

Preis von Eiscreme

2.00

3.50

2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

S2

D1

D2

neuesGleichgewicht

altesGleichgewicht

S1

• Preisanstieg und Mengenrückgang

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2.2 Angebot, Nachfrage und Marktgleichgewicht

Überblick:

Was passiert mit Preis und Menge, wenn sich Angebot oder Nachfrage verändern?

Angebot ist konstant

Angebot nimmt zu

Angebot nimmt ab

Nachfrage ist konstant

p unverändert,x unverändert

p sinkt,x steigt

p steigt,x sinkt

Nachfrage nimmt zu

p steigt,x steigt

p ?,x steigt

p steigt,x ?

Nachfrage nimmt ab

p sinkt,x sinkt

p sinkt,x ?

p ?,x sinkt

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2. Grundzüge der Mikroökonomik

2.3 Elastizitäten

56

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2.3 Elastizitäten

Wovon hängt die Stärke einer Gleichgewichtsänderung ab?

→ Elastizität:

Maß für die Reagibilität der Nachfragemenge oder der Angebotsmenge auf eine Veränderung der Marktlage

→ erlaubt eine genauere Analyse von Angebot und Nachfrage

57

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2.3 Elastizitäten

Preiselastizität der Nachfrage

→ misst, wie sich die Nachfragemenge ändert, wenn sich der Preis des Gutes verändert

→ Die Preiselastizität der Nachfrage ist die prozentuale Mengenänderung der Nachfrage bei einer Änderung des Preises um ein Prozent.

58

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2.3 Elastizitäten

Bestimmungsfaktoren der Preiselastizität der Nachfrage:

• Vorhandensein von Substituten

• Notwendigkeit eines Gutes

• Marktabgrenzung

• Zeithorizont

59

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2.3 Elastizitäten

Berechnung der Preiselastizität der Nachfrage:

Die Preiselastizität der Nachfrage ergibt sich aus der prozentualen Mengenänderung dividiert durch die prozentuale Preisänderung:

derungPreisverän eprozentual

Menge tennachgefrag der ng Veränderueprozentual

Nachfrage der izitätPreiselast =

60

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2.3 Elastizitäten

pp

xx

pp

xx

D

DD

D

Dp,xD

ΔΔ

Δ

→ Um wie viel % sinkt die Nachfrage, wenn der Preis um 1% steigt?

61

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2.3 Elastizitäten

Beispiel:

Wenn der Preis einer Eiskugel von € 2,00 auf € 2,20 steigt und die nachgefragte Menge von 10 Kugeln auf 8 fällt, dann würde die Nachfrageelastizität wie folgt berechnet:

22%10%20

10000,2

)00,220,2(

10010

)108(D

p,xD =−=−

=⋅

⋅−

d.h. erhöht sich der Preis um 1%, dann sinkt die Nachfrage um 2%.

62

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2.3 Elastizitäten

Klassifizierung der Nachfragekurven nach ihrer Elastizität:

1Dp,xD <ε → Nachfrage ist unelastisch

1Dp,xD =ε → Einheitselastizität

1Dp,xD >ε → Nachfrage ist elastisch

→ Elastizität ist eng mit der Steigung der Nachfragekurve verknüpft.

63

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2.3 Elastizitäten

a) Vollkommen unelastische Nachfrage (Preiselastizität = 0)

Menge

Preis

54

100

Nachfrage

64

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2.3 Elastizitäten

b) Unelastische Nachfrage (Preiselastizität < 1)

Menge

Preis

54

100

Nachfrage

90

65

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2.3 Elastizitäten

c) Einheitselastizität (Preiselastizität = 1)

Menge

Preis

54

100

Nachfrage

80

66

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2.3 Elastizitäten

d) Elastische Nachfrage (Preiselastizität > 1)

Menge

Preis

54

100

Nachfrage

50

67

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2.3 Elastizitäten

e) Vollkommen elastische Nachfrage (Preiselastizität → ∞)

Menge

Preis

4 Nachfrage

68

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2.3 Elastizitäten

Elastizität einer linearen Nachfragekurve:

Beispiel: Nachfragefunktion x5.07p −=

0.001.002.003.004.005.006.007.00

0 2 4 6 8 10 12 14Menge

Preis

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2.3 Elastizitäten

Preis Menge % Preis-änderung

% Mengen-änderung

Elastizität

7 015 200 13 elastisch

6 218 67 3,7 elastisch

5 422 40 1,8 elastisch

4 629 29 1,0 Elast.=1

3 840 22 0,6 unelastisch

2 1067 18 0,3 unelastisch

1 12200 15 0,1 unelastisch

0 14Anmerkung: Berechnung mit Mittelwerten der Basis (s. Mankiw (2004), S. 100 und 105.

70

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0.001.002.003.004.005.006.007.00

0 2 4 6 8 10 12 14Menge

Preis

2.3 Elastizitäten

Elastizität einer linearen Nachfragekurve:

Beispiel: Nachfragefunktion x5.07p −=

Elastizität > 1

Elastizität < 1

71

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2.3 Elastizitäten

Einkommenselastizität der Nachfrage

→ misst, wie sich die Nachfragemenge ändert, wenn sich das Einkommen verändert

→ Die Preiselastizität der Nachfrage ergibt sich aus der prozentualen Veränderung der Nachfragemenge geteilt durch die prozentuale Änderung des Einkommens.

→ normale Güter:

Nachfrage steigt bei steigendem Einkommen

→ inferiore Güter:

Nachfrage sinkt bei steigendem Einkommen

72

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2.3 Elastizitäten

Kreuzpreiselastizität der Nachfrage

→ misst, wie sich die Nachfragemenge eines Gutes ändert, wenn sich der Preis eines anderen Gutes verändert

→ Die Preiselastizität der Nachfrage ergibt sich aus der prozentualen Veränderung der Nachfragemenge von Gut 1 geteilt durch die prozentuale Preisänderung von Gut 2.

→ substitutive Güter:

Nachfrage steigt bei steigendem Preis des anderen Gutes

→ komplementäre Güter:

Nachfrage sinkt bei steigendem Preis des anderen Gutes

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2.3 Elastizitäten

Preiselastizität des Angebots

→ misst, wie sich die Angebotsmenge ändert, wenn sich der Preis des Gutes verändert

→ Die Preiselastizität des Angebots ist die prozentuale Mengenänderung des Angebots bei einer Änderung des Preises um ein Prozent.

74

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2.3 Elastizitäten

Bestimmungsfaktoren der Preiselastizität des Angebots:

• Fähigkeit der Verkäufer, den Bestand an Gütern zu erhöhen (z.B. durch Neuproduktion)

• Zeitperiode

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2.3 Elastizitäten

Berechnung der Preiselastizität des Angebots:

Die Preiselastizität des Angebots ergibt sich aus der prozentualen Mengenänderung dividiert durch die prozentuale Preisänderung:

derungPreisverän eprozentual

Menge nangebotene der ng Veränderueprozentual

Angebots des izitätPreiselast =

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2.3 Elastizitäten

pp

xx

pp

xx

S

SS

S

Sp,xS

ΔΔ

Δ

→ Um wie viel % steigt das Angebot, wenn der Preis um 1% steigt?

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2.3 Elastizitäten

Beispiel:

Wenn der Preis einer Eiskugel von € 2,00 auf € 2,20 steigt und die angebotene Menge von 4 Kugeln auf 6 steigt, dann würde die Angebotselastizität wie folgt berechnet:

55%10%50

10000,2

)00,220,2(

1004

)46(S

p,xS ===⋅

⋅−

d.h. erhöht sich der Preis um 1%, dann steigt das Angebot um 5%.

78

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2.3 Elastizitäten

a) Vollkommen unelastisches Angebot (Preiselastizität = 0)

Menge

Preis

54

100

Angebot

79

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2.3 Elastizitäten

b) Unelastisches Angebot (Preiselastizität < 1)

Menge

Preis

54

100

Angebot

110

80

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2.3 Elastizitäten

c) Einheitselastisches Angebot (Preiselastizität = 1)

Menge

Preis

54

100

Angebot

125

81

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2.3 Elastizitäten

d) Elastisches Angebot (Preiselastizität > 1)

Menge

Preis

54

100

Angebot

200

82

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2.3 Elastizitäten

e) Vollkommen elastisches Angebot (Preiselastizität → ∞)

Menge

Preis

4 Angebot

83

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Ölmenge

Ölpreis

P2

P1

S1

S2

D

2.3 Elastizitäten

Anwendungsbeispiel: Ölmarkt

a) auf kurze Sicht

84

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Ölmenge

Ölpreis

P2

P1

2.3 Elastizitäten

b) auf lange Sicht

S1S2

D