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Medicinalgewicht und Decim a lgewic ht . 147 polirte Zinkplatte ubertrug und diese so lange atzte, bis der durch den Fettstoff der Farbe geschiitzte Abdruck erhaben hervortrat. Auf diese Weise erhielt man Druck- t pen, welche auf der Buchdruckerpresse dem besten Zupferdrucke sehr nahestebende Drucke gaben. Da bis- her die griine Farbe der Pflanzen die Anwendung der Photographie beim Naturselbstdruck fast ganz ausschloss, die Vervielfaltigung der photographischen Abnahmen von den Bildern in massiger Verkleinerung wegen der Kost- spieligkeit der Qarstellung wenig Anwendung finden konnte, 80 hat die K. I(. Hof- und Staatsdruckerei die Darstel- lung der auf lithographische Steine geatzten Photographien mit dem Verfahren der Zinkatzung verbunden, und SO die Vervielfaltigung der Photographien von Pflamen mit der Buchdruckerpresse moglich gemacht. Der ErfoIg ist ein sehr giinstiger gewesen. (Oesterr. U70chemchr. fur Wies., Kunst u. 6fentl. Leben. 1863. S. 223.) Bkb. mit dem Die medicinische Akademie zu Antwerpen hat fol- gende Aequivalente festgestellt und angenommen : 1 Gran .................... 0,05 Grm. 1 Scrupel.. ............... 1,25 1 Drachme.. .............. 3,75 ,, 1 Unze.. ................ 30,OO ,, 1 Medicinalpfd. (12 Unzen) 360,OO Bezug zwischen dern belgischen Medicinal - und dem Decimalgewicht. Belgisches Gewicht : Genaues Aequiv.: Approximat. Werth: 1 Pfd. = 12 Unzen 1 Unze 31,25 ,, 32 Grm. 375 Grm. = 3/* Kilogrm. - 1Drachme 3,906 ,, 4 n 1% n 1 Gran 0,065 ,, 906 n 20 Gran = 1 Scrupel1,302 (Jmmz. de €'harm. d'dnvere. Janv. 1863.) Dr. Reich. Analyse altriimiseher Augenmittel ; von C. Baudrimont und Duquenelle in Rheims. Vor einigen Jabren fand man in Rheims mitten un- ter Triimmern romischen Ursprungs eine Sammlung von 18 chirurgischen Instrumenten, herriihrend aus der Zeit 10 *

Analyse altrömischer Augenmittel

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Page 1: Analyse altrömischer Augenmittel

Medicinalgewicht und Decim a lgewic ht . 147

polirte Zinkplatte ubertrug und diese so lange atzte, bis der durch den Fettstoff der Farbe geschiitzte Abdruck erhaben hervortrat. Auf diese Weise erhielt man Druck- t pen, welche auf der Buchdruckerpresse dem besten Zupferdrucke sehr nahestebende Drucke gaben. Da bis- her die griine Farbe der Pflanzen die Anwendung der Photographie beim Naturselbstdruck fast ganz ausschloss, die Vervielfaltigung der photographischen Abnahmen von den Bildern in massiger Verkleinerung wegen der Kost- spieligkeit der Qarstellung wenig Anwendung finden konnte, 80 hat die K. I(. Hof- und Staatsdruckerei die Darstel- lung der auf lithographische Steine geatzten Photographien mit dem Verfahren der Zinkatzung verbunden, und SO die Vervielfaltigung der Photographien von Pflamen mit der Buchdruckerpresse moglich gemacht. Der ErfoIg ist ein sehr giinstiger gewesen. (Oesterr. U70chemchr. fur Wies., Kunst u. 6fentl. Leben. 1863. S. 223.) Bkb.

mit dem

Die medicinische Akademie zu Antwerpen hat fol- gende Aequivalente festgestellt und angenommen :

1 Gran .................... 0,05 Grm. 1 Scrupel.. ............... 1,25 1 Drachme.. . . . . . . . . . . . . . . 3,75 ,, 1 Unze. . . . . . . . . . . . . . . . . . 30,OO ,, 1 Medicinalpfd. (12 Unzen) 360,OO

Bezug zwischen dern belgischen Medicinal - und dem Decimalgewicht. Belgisches Gewicht : Genaues Aequiv.: Approximat. Werth: 1 Pfd. = 12 Unzen

1 Unze 31,25 ,, 32 Grm. 375 Grm. = 3/* Kilogrm. -

1Drachme 3,906 ,, 4 n 1% n

1 Gran 0,065 ,, 906 n

20 Gran = 1 Scrupel1,302

(Jmmz. de €'harm. d'dnvere. Janv. 1863.) Dr. Reich.

Analyse altriimiseher Augenmittel ; von C. B a u d r i m o n t und D u q u e n e l l e in Rheims.

Vor einigen Jabren fand man in Rheims mitten un- ter Triimmern romischen Ursprungs eine Sammlung von 18 chirurgischen Instrumenten, herriihrend aus der Zeit

10 *

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148 Analyse altr8rnbcher Augenmittel.

der Annectirung Frankreichs durch die Romer. Man fand Zangen von verschiedener Form, Spatel, Scalpels, einfache und doppelte Heber und eine kleine W a g e von der Art, die noch jetzt die romische heisst, vollig unbeschii- digt. Alle Instrumente bestehen ganz aus Bronze, Griffe sowohl als auch die sehr spitzen Klingen. Erstere sind mit Eleganz in Silber damascirt. Das Ganze war wahr- scheinlich das vollstiindige Besteck eines Augenarztes, denn man fand an derselben Stelle Fragmente trockener Augenmittel (etwa 40 Gmi.), ebenso eip Petschaft des Arztes. Leider waren die Relief-Inschriften dieser Collyrien 80 zerstort, dass man sie nicht lesen konnte.

Die analysirten Augenmittel haben die Form ausgc- zogener, an den Enden sich verjiingender Brodchen. Fiihren sie vielleicht ihren Namen xohl,opiov, weil man einer Leimsubstanz die Form eines Rattenschwanzes x6Ma- obpci gab? Es scheinen von ihaen zwei Arten da zu sein : eine dunkelbraune und eine ziegelrothe.

Das gepulverte braune Collyrium wurde nach ein- ander mit Wasser, Alkohol und Aether behandelt. Es gab an keines dieser Losungsmittel etwas ab. AgO, NO5 - BaO, NO5 - H4 NO, C203 und H4 NS gaben keine Reactionen. Tannin zeigte weder Leim noch Gummi an. Auf Platin- blech iiber der Spirituslampe crhitzt, wurde es dunkelroth und fing schnell Feuer. Salzsaurc loste die mineralischen Bestandtheilc und hinterliess einen schwarzlichcn Ituck- stand von Ulminsubstanz. Diese letztere entliielt Stick- stoff und stiess beim Verbrennen einen animalischen Oe- ruch aus.

Der bei der Einascherung bleibende Riickstand wurde mit verdiinnter Salzsaure bchandelt. E r brauste dabei auf, was die Gegenwart eines kohlensauren Salzes anzeigte. Beim Kochen loste sich die Substanz theilweise, und es hinter- blieb ein weisser Riickstand von Kieselsiiure. Aus der sauren Fliissigkcit setzten sich beim Erkalten wcisse,, gliinzende Krystalle von Chlorblei ab. Das Blei wurde als Schwefelblei fortgeschafft, Ammoniak im Ueberschuss zugesetzt ; cs fie1 brannes Eisenoxyd, die blaue E’Brbung der Fliissigkeit zeigte Kupfer an. Die Metalle wurden durch Schwefelwasserstoff cntfernt und in der riiclrstandi- gen Fliissigkeit wurde durch oxalsaures Aminoniak Kalk nachgewiesen. Versuchc auf Yilber, Quecksilber dnd Zink waren ohne Erfolg. Die quantitative Analyse ergab in 100 Theilen des braunen Augeninittels:

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Ohne Alkohol dargestellte medicinische Tinctwen. 149

N-baltige organische Substanz. ..... 3333 Kieselsaure ........................ 4,oO Eisenoxyd.. ....................... 16,OO Kupferoxyd ....................... 4,32 Bleioxyd. ......................... 23,OO Kohlensauren Kalk.. .............. 17,66 Verlust ........................... 1,69 ___-

100,oO Das rothe Collyrium enthielt dieselben Bestandtheile

wie das vorige, war jedoch reicher afi Eisen und Blei und enthielt Kupfer nur in sehr geringen Mengen.

Man bemerke die Qe enwart von Blei in grosser Menge, die von Eisen und f u fer, lauter styptischen und

genkrankheiten in Anwendung bringt. (Journ. de Phamn. et de a i m . Fivr. 1863)

adstringirenden Substanzen, if ie man noch heute bei Au-

Dr. Reich.

Obne Alkohol dargestellte medicinische Tinetnren. J. M u r r a y theilte ein Verfaben mit zur Extraction

von Vegetabilien: er bediente sich als Vehikels einer Losung von Ma esia und Kampfer, durch Kohlensaure

seiner aufregenden Eigenschaften besonders in Kinder- krankheiten fortfallen mum Bei den schon im Jahre 1786 angestellten Versuchen, die besonders die Aufmerk- samkeit von T h o m a s Sk e c t e erregten, fand man, dass feines Pulver von Chinarinde mit Magnesia behandelt, einen dunklerern, bitterern und adstringirendern Auszug gebe als eine einfache Infusion; dieser Auszug giebt mit Eisenvitriol einen Niederschlsg, der dichter und schwiirzer ist als bei dem Infusurn, und besitzt medicinische Wirksamkeit im hijchsten Grade. B e r g m a n n und B r a n d fanden, dass die Magnesia die harzreichsten Korper lost. Der Kampfer, ein Antisepticum, durch doppelt - kohlensaure Magnesia in LBsung gebracht, giebt eine permanente Fliis- sigkeit, deren man aich nun als all emeines Losungsmittel

Kampferjule wegen ihres groseen Gehaltes an Kampfer.

Rhabarber, Sarsaparille, Valeriana u. s. w. grob gepulvert, in dem Verhaltnisse von 10 Unzen auf 2 Quart des Losungsmittels, macerirt mav unter bisweiligem Umschtib teln einige Tage. (Journ. de Pharm. d'tlnvers. Janv. 1863.)

in Losung geha p" ten, an Stelle des Alkohols, der wegen

fur Arzneistoffe bedient. Man gie % t sie oft an Stelle des

Aloe, Colum ! 0, Zimmt, China, Gentiana, Ingwer, Mopfen,

Dr. Reich.