21
Bayerisches Landesamt für Umwelt Bayerisches Landesamt für Umwelt Arbeitsblatt DWA-A138 Anwendung bei der Regenwasserbewirtschaftung in Bayern

Arbeitsblatt DWA-A138 · örtlichen Gegebenheiten, insbesondere der Hydrogeologie und der Topografie so zu wählen, dass eine Beeinträchtigung des Nachbargrundstücks auszuschließen

  • Upload
    others

  • View
    4

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Arbeitsblatt DWA-A138 · örtlichen Gegebenheiten, insbesondere der Hydrogeologie und der Topografie so zu wählen, dass eine Beeinträchtigung des Nachbargrundstücks auszuschließen

Bayerisches Landesamt fürUmwelt

Bayerisches Landesamt fürUmwelt

Arbeitsblatt DWA-A138

Anwendung bei der Regenwasserbewirtschaftung in

Bayern

Page 2: Arbeitsblatt DWA-A138 · örtlichen Gegebenheiten, insbesondere der Hydrogeologie und der Topografie so zu wählen, dass eine Beeinträchtigung des Nachbargrundstücks auszuschließen

Bayerisches Landesamt fürUmwelt

Behandlung von Regenwasser Prüfung qualitative

Gewässerbelastung

Einleitung ins Gewässer ?

Prüfung hydraulische

Gewässerbelastung

•Ist eine Behandlung vor der Einleitung erforderlich?

•Welche Behandlungsmaßnahme ist geeignet?

•Wie groß ist der zulässige Drosselabfluss in ein oberird. Gewässer?

© LfU / Referat 67 / Florian Ettinger2

Page 3: Arbeitsblatt DWA-A138 · örtlichen Gegebenheiten, insbesondere der Hydrogeologie und der Topografie so zu wählen, dass eine Beeinträchtigung des Nachbargrundstücks auszuschließen

Bayerisches Landesamt fürUmwelt

Wahl Bemessungsverfahren

Anwendungsgrenzen für das vereinfachte Bemessungsverfahren(analog DWA – A117)

• max. Einzugsgebiet AE ≤ 200 ha

• max. Fließzeit ≤ 15 min

• max. Überschreitungshäufigkeit ≤ 10 a

• spezifische Versickerungsrate bezogen auf AU qs ≥ 2 l / (s • ha)

Außerdem nicht zu empfehlen bei:

• Hintereinanderschaltung mehrerer Anlagen

• größeren zentralen Versickerungsanlagen

Langzeit-

simulation

© LfU / Referat 67 / Florian Ettinger3

Page 4: Arbeitsblatt DWA-A138 · örtlichen Gegebenheiten, insbesondere der Hydrogeologie und der Topografie so zu wählen, dass eine Beeinträchtigung des Nachbargrundstücks auszuschließen

Bayerisches Landesamt fürUmwelt

Vorbehandlung der Niederschlagsabflüsse

Gründe zur Vorbehandlung:

Grundwasserschutz

… Vorbehandlung zielt ab auf:

Rückhalt von

Schadstoffen

Betriebliche Aspekte / Entwässerungssicherheit

… … Vorbehandlung zielt ab auf:

Rückhalt von

kolmationsrelevanten

Feinpartikeln

© LfU / Referat 67 / Florian Ettinger4

Page 5: Arbeitsblatt DWA-A138 · örtlichen Gegebenheiten, insbesondere der Hydrogeologie und der Topografie so zu wählen, dass eine Beeinträchtigung des Nachbargrundstücks auszuschließen

Bayerisches Landesamt fürUmwelt

Vorbehandlung nach A 138

DWA – A 138 unterscheidet die

Abflüsse in:

• unbedenklich

• tolerierbar

• nicht tolerierbar

ohne Unterscheidung der Hintergründe Grundwasserschutz / Entwässerungssicherheit

Für die Vorbehandlung wird auf eine

zusätzliche Bewertung verwiesen

… DWA – M 153

… in Bayern auch TRENGW

Anhang Tabellen 1 und 2

Rig

ole

n

Sch

äch

te

Dächer

Verkehrs-flächen und Sonder-flächen

© LfU / Referat 67 / Florian Ettinger5

Page 6: Arbeitsblatt DWA-A138 · örtlichen Gegebenheiten, insbesondere der Hydrogeologie und der Topografie so zu wählen, dass eine Beeinträchtigung des Nachbargrundstücks auszuschließen

Bayerisches Landesamt fürUmwelt

FlächendatenFlächentyp Art der Befestigung

Metall, Glas, Schiefer, Faserzement 0,9 - 1,0

Ziegel, Dachpappe 0,8 - 1,0

Metall, Glas, Faserzement 0,9 - 1,0

Dachpappe 0,9

Kies 0,7

humusiert < 10 cm Aufbau 0,5

humusiert > 10 cm Aufbau 0,3

Asphalt, fugenloser Beton 0,9Pflaster mit dichten Fugen 0,75fester Kiesbelag 0,6Pflaster mit offenen Fugen 0,5lockerer Kiesbelag, Schotterrasen 0,3Verbundsteine mit Fugen, Sickersteine 0,25Rasengittersteine 0,15toniger Boden 0,5lehmiger Sandboden 0,4Kies - und Sandboden 0,3

flaches Gelände 0,0 - 0,1steiles Gelände 0,1 - 0,3

Schrägdach

Straßen, Wege , Plätze (flach)

Böschungen, Bankette und Gräben mit Regenabfluss in das Entwässerungsgebiet

Gärten, Wiesen und Kulturland mit mögl. Regenabfluss in das Entwässerungssystem

Flachdach (Neigung bis 3° oder ca. 5 %)

Gründach (Neigung bis 15° oder ca. 25 %)

AE

Einzugsgebietsfläche Horizontalprojektion!

AU

Undurchlässige FlächeAU = (AE,i · i) anwendungsbez. Rechenwert

AS

Versickerungsfläche

mit oder ohne Beregnung?

effektiver Beitrag (Sohle/Wand)?

© LfU / Referat 67 / Florian Ettinger6

Page 7: Arbeitsblatt DWA-A138 · örtlichen Gegebenheiten, insbesondere der Hydrogeologie und der Topografie so zu wählen, dass eine Beeinträchtigung des Nachbargrundstücks auszuschließen

Bayerisches Landesamt fürUmwelt

Abstände bei Bau und Betrieb

Abstand von Gebäuden ohne wasserdruckhaltende Abdichtung

... für dezentrale Anlagen

"Der Abstand zu Grundstücksgrenzen ist unter Berücksichtigung der Art der Versickerungsanlage und der

örtlichen Gegebenheiten, insbesondere der Hydrogeologie und der Topografie so zu wählen, dass eine Beeinträchtigung

des Nachbargrundstücks auszuschließen ist.

Zudem sollte ein Grenzabstand von mindestens 1 m nicht unterschritten werden."

© LfU / Referat 67 / Florian Ettinger7

Page 8: Arbeitsblatt DWA-A138 · örtlichen Gegebenheiten, insbesondere der Hydrogeologie und der Topografie so zu wählen, dass eine Beeinträchtigung des Nachbargrundstücks auszuschließen

Bayerisches Landesamt fürUmwelt

Daten zum Untergrund – Sickerfähigkeit

Durchlässigkeitsbeiwerte kf und kf,u

kf Durchlässigkeitsbeiwert

gesättigte Zone

kf,u Durchlässigkeitsbeiwert

ungesättigte Zone

maßgebend für Versickerung:

kf,u = kf / 2

im Antrag kenntlich machen

verschiedene Methoden: Testgrube, Open end test, Säulenversuch mit Bohrkern, Kornverteilung/Sieblinie, … DWA-A138, ANHANG B

sehr unterschiedliche Aussagequalität!

© LfU / Referat 67 / Florian Ettinger8

Page 9: Arbeitsblatt DWA-A138 · örtlichen Gegebenheiten, insbesondere der Hydrogeologie und der Topografie so zu wählen, dass eine Beeinträchtigung des Nachbargrundstücks auszuschließen

Bayerisches Landesamt fürUmwelt

Daten zum Untergrund – Sickerfähigkeit

guter Bereich für Versickerungen

sandiger Kies

Grobsand

Mittelsand

Feinsand

schluffigerSand, sandiger Schluff

toniger Schluff

schluffigerTon, Ton

Grobkies

10 -10 10 -610 -8 10 -4 10 -2 10 0kf (m/s)

Fein-/Mittelkies

© LfU / Referat 67 / Florian Ettinger9

Page 10: Arbeitsblatt DWA-A138 · örtlichen Gegebenheiten, insbesondere der Hydrogeologie und der Topografie so zu wählen, dass eine Beeinträchtigung des Nachbargrundstücks auszuschließen

Bayerisches Landesamt fürUmwelt

Daten zum Untergrund – Grundwasserabstand

Abstand zum Grundwasser

1m

Grundwasser MHGWMGW

Ausnahme: Mittlerer GrundWasserstand, wenn:mind. 20 cm bewachsener Oberboden und geringe stoffliche

und hydraulische Belastung (Flächen 1 - 6 nach A138,Tab.1)

Mittlerer HöchsterGrundWasserstand

≥ 1 m

≥ 1 m≥ 1 m

© LfU / Referat 67 / Florian Ettinger10

Page 11: Arbeitsblatt DWA-A138 · örtlichen Gegebenheiten, insbesondere der Hydrogeologie und der Topografie so zu wählen, dass eine Beeinträchtigung des Nachbargrundstücks auszuschließen

Bayerisches Landesamt fürUmwelt

Regendaten (Einfaches Bemessungsverfahren)

gebietsspezifische Niederschlagsdaten … Starkregenstatistik „DWD-KOSTRA“

STATISTIK: Toleranz bis ±10 – 20%

© LfU / Referat 67 / Florian Ettinger11

Page 12: Arbeitsblatt DWA-A138 · örtlichen Gegebenheiten, insbesondere der Hydrogeologie und der Topografie so zu wählen, dass eine Beeinträchtigung des Nachbargrundstücks auszuschließen

Bayerisches Landesamt fürUmwelt

Regendaten für das Nachweisverfahren (Langzeitsimulation)

Niederschlagszeitreihen

gemessene, lückenlose Reihen entsprechender Länge

Synthetische Niederschlagsreihen NiedSimBY (= Niederschlags-Simulator-Bayern)

© LfU / Referat 67 / Florian Ettinger12

Page 13: Arbeitsblatt DWA-A138 · örtlichen Gegebenheiten, insbesondere der Hydrogeologie und der Topografie so zu wählen, dass eine Beeinträchtigung des Nachbargrundstücks auszuschließen

Bayerisches Landesamt fürUmwelt

Bau und Betrieb von Mulden

© LfU / Referat 67 / Florian Ettinger13

Page 14: Arbeitsblatt DWA-A138 · örtlichen Gegebenheiten, insbesondere der Hydrogeologie und der Topografie so zu wählen, dass eine Beeinträchtigung des Nachbargrundstücks auszuschließen

Bayerisches Landesamt fürUmwelt

Berücksichtigung der Geländetopologie

frühzeitige Einbindung Ortseinsicht - nicht nur Pläne Überflutungsbetrachtung/Starkregen

© LfU / Referat 67 / Florian Ettinger14

Sandsackmauer

Page 15: Arbeitsblatt DWA-A138 · örtlichen Gegebenheiten, insbesondere der Hydrogeologie und der Topografie so zu wählen, dass eine Beeinträchtigung des Nachbargrundstücks auszuschließen

Bayerisches Landesamt fürUmwelt

Muldenversickerung und Beckenversickerung

Oberirdische Über-/Ableitung

ErosionssichereBegrünung

© LfU / Referat 67 / Florian Ettinger15

Page 16: Arbeitsblatt DWA-A138 · örtlichen Gegebenheiten, insbesondere der Hydrogeologie und der Topografie so zu wählen, dass eine Beeinträchtigung des Nachbargrundstücks auszuschließen

Bayerisches Landesamt fürUmwelt

Muldenversickerung und Beckenversickerung

bewachsener Oberboden

© LfU / Referat 67 / Florian Ettinger16

Page 17: Arbeitsblatt DWA-A138 · örtlichen Gegebenheiten, insbesondere der Hydrogeologie und der Topografie so zu wählen, dass eine Beeinträchtigung des Nachbargrundstücks auszuschließen

Bayerisches Landesamt fürUmwelt

Bau und Betrieb von Rigolen

© LfU / Referat 67 / Florian Ettinger17

Page 18: Arbeitsblatt DWA-A138 · örtlichen Gegebenheiten, insbesondere der Hydrogeologie und der Topografie so zu wählen, dass eine Beeinträchtigung des Nachbargrundstücks auszuschließen

Bayerisches Landesamt fürUmwelt

Mulden-Rigolen

keine Bäume

Notüberlauf auf

Sohlniveau© LfU / Referat 67 / Florian Ettinger18

Page 19: Arbeitsblatt DWA-A138 · örtlichen Gegebenheiten, insbesondere der Hydrogeologie und der Topografie so zu wählen, dass eine Beeinträchtigung des Nachbargrundstücks auszuschließen

Bayerisches Landesamt fürUmwelt

Verwendung von Geotextil

„Die Filterstabilität der Rigole ist … durch geeignete Maßnahmen zu gewährleisten. Hierzu kann beispielsweise Geotextil ver-wendet werden. Dabei ist das Geotextil filtertechnisch zu bemessen.“(DWA-A 138, Kap.4)

Geotextil

DWA-M 511, Filtern mit GeokunststoffenBei … Rigolen dient die Geotextilummantelung des Rigolenkörpers als Trennschicht zwischen dem Rigolenkörper und dem umgebenden Boden bzw. Auffüllmaterial. Das Geotextil dient nicht der Reinigung des Niederschlagswassers (Filtrationswirkung), hierzu sind Behandlungsanlagen vorzuschalten.…Bei Versickerungsschächten vom Typ A dient das verwendete Geotextil der Reinigung des Niederschlagswassers (im Einzelfall werden zusätzliche Behandlungsanlagen benötigt)…

© LfU / Referat 67 / Florian Ettinger19

Page 20: Arbeitsblatt DWA-A138 · örtlichen Gegebenheiten, insbesondere der Hydrogeologie und der Topografie so zu wählen, dass eine Beeinträchtigung des Nachbargrundstücks auszuschließen

Bayerisches Landesamt fürUmwelt

Bau und Betrieb von Sickerschächten

Filterschicht und Filtersack benötigen regelmäßige Wartung

Filterschicht ≥ 50 cm karbonathaltiger SandKarbonatgehalt 25 – 40 % TMKörnung 0,25 – 4 mmkf ≤ 1•10-3 m/s

(DWA-A 138 Kap. 3.3.5)

Filtersäcke sind zweistufige Verbundfilter aus mecha-nisch verfestigten Vliesstoffen (wasserseitigem Grob-und schachtwandseitigem Feinfilter). Beide Schichten müssen vollflächig fest miteinander verbunden sein. Empfehlenswert sind Abstandshalter (z. B. groß-flächiges, hartes Wirrgewebe oder Drainverbund-stoffe) die das Trockenfallen gewährleisten.(DWA-A 138 Kap. 4)

© LfU / Referat 67 / Florian Ettinger20

Page 21: Arbeitsblatt DWA-A138 · örtlichen Gegebenheiten, insbesondere der Hydrogeologie und der Topografie so zu wählen, dass eine Beeinträchtigung des Nachbargrundstücks auszuschließen

Bayerisches Landesamt fürUmwelt

Ausblick

Voraussichtliche Änderungen DWA-A 138neu:

• DWA-M 153 wird mit erscheinen von DWA-A 102 zurückgezogen qualitative Betrachtung Versickerung (gestiegene Anforderungen des Grundwasserschutzes)

• detaillierte Vorgaben zur Bestimmung der Versickerungsfähigkeit

• vereinfachte/verbesserte Bemessungsansätze

• klarere Vorgaben zu Bau und Betrieb/Unterhalt

© LfU / Referat 67 / Florian Ettinger21