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Aus der Klinik für Pferde der Tierärztlichen Hochschule Hannover ___________________________________________________________________ Untersuchungen zur Trächtigkeitsdauer beim Warmblutpferd - Analyse interagierender maternaler und neonataler Parameter INAUGURAL-DISSERTATION zur Erlangung des Grades einer Doktorin der Veterinärmedizin (Dr. med. vet.) durch die Tierärztliche Hochschule Hannover Vorgelegt von Rita Millere aus Eleja (Lettland) Hannover 2009

Aus der Klinik für Pferde - elib.tiho-hannover.de · Veränderungen bei der Mutterstute (z.B. Retentio secundinarum) und bei Fohlen (Hypogammaglobulinämie, Fehlanpassungssyndrom,

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Aus der Klinik für Pferde der Tierärztlichen Hochschule Hannover

___________________________________________________________________

Untersuchungen zur Trächtigkeitsdauer beim Warmblutpferd -

Analyse interagierender maternaler und neonataler Parameter

INAUGURAL-DISSERTATION zur Erlangung des Grades einer Doktorin der Veterinärmedizin

(Dr. med. vet.) durch die Tierärztliche Hochschule Hannover

Vorgelegt von Rita Millere

aus Eleja (Lettland)

Hannover 2009

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Wissenschaftliche Betreuung: Prof. Dr. E. Klug

1. Gutachter: Prof. Dr. E. Klug

2. Gutachterin: Prof. Dr. D. Waberski

Tag der mündlichen Prüfung: 19.05.2009

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In Liebe und Dankbarkeit

meiner Familie und Familie Klug

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INHALTSVERZEICHNIS _____________________________________________________________________________________________________

INHALTSVERZEICHNIS

1 EINLEITUNG 11

2 SCHRIFTTUM 13

2.1 Trächtigkeitsdauer beim Pferd 13

2.1.1 Trächtigkeitsdauer 13

2.1.2 Hormonale Regulation während der Trächtigkeit 14

2.1.3 Diagnose der Trächtigkeit 16

2.1.4 Abort und Frühgeburt 18

2.2 Geburt des Fohlens 19

2.2.1 Äußerliche Geburtszeichen einer bevorstehenden Geburt 19

2.2.2 Geburtsstadien 19

2.3 Abfohlmonat 21

2.3.1 Einfluss des Abfohlmonats auf die Trächtigkeitsdauer 21

2.3.2 Abfohlmonat im Zusammenhang mit der neonatalen

Widerristhöhe und dem Gewichts der Fohlen 22

2.4 Geschlecht des Fohlens 23

2.4.1 Einfluss des Geschlechtes des Fohlens auf die

Trächtigkeitsdauer 23

2.4.2 Körpergewicht des Fohlens zum Zeitpunkt der Geburt

(Geschlechtliche Unterschiede) 25

2.4.3 Zeitliche Entwicklung des Gewichtes (Geschlechtliche

Unterschiede) 26

2.4.4 Widerristhöhe der Fohlen zum Zeitpunkt der Geburt 28

2.4.5 Entwicklung der Widerristhöhe 29

2.5 Stutenalter 29

2.5.1 Stutenalter und Trächtigkeitsdauer 29

2.5.2 Stutenalter und Fohlenentwicklung 31

2.6 Einfluss der Widerristhöhe der Mutterstute auf die Entwicklung

des Fohlens aus Normalpaarung (NP) und Embryotransfer (ET) 32

2.7 Trächtigkeitsdauer und Normabweichungen beim

Neugeborenen 33

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INHALTSVERZEICHNIS _____________________________________________________________________________________________________

3 MATERIAL UND METHODEN 34

3.1 Material 35

3.1.1. Haltung 35

3.1.2. Impfungen und Entwurmungen 36

3.1.3. Erstversorgung der Fohlen 36

3.1.4. Untersuchung der Fohlen 36

3.2 Methode 37

3.2.1 Trächtigkeitsdauer 39

3.2.2 Messung der Widerristhöhe 40

3.2.3 Gewicht des Fohlens 41

3.2.4 Alter der Trägerstute 42

3.2.5 Normabweichungen der Fohlen 42

3.2.5.1 Nabeluntersuchung 42

3.2.5.2 Fellstellungen bei neonatalen Fohlen 43

3.3 Statistische Auswertung 43

4 ERGEBNISSE 46

4.1 Trächtigkeitsdauer in drei Abfohlungsjahren 46

4.1.1 Anzahl der Stuten 46

4.1.2 Mittlere und variable Trächtigkeitsdauer 46

4.2 Abfohlmonat 48

4.2.1 Einfluss des Abfohlmonats auf die Trächtigkeitsdauer 48

4.2.2 Einfluss des Abfohlmonats auf die neonatale

Widerristhöhe der Fohlen 49

4.2.3 Einfluss des Abfohlmonats auf das neonatale

Gewicht der Fohlen 51

4.3 Neonatale Widerristhöhe und Gewicht der Fohlen unterteilt in

Trächtigkeitsdauergruppen 52

4.4 Einfluss der Widerristhöhe der Mutterstute auf die neonatale

Widerristhöhe und das Gewicht der Fohlen 55

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INHALTSVERZEICHNIS _____________________________________________________________________________________________________

4.5 Stutenalter 57

4.5.1 Stutenalter: Einfluss auf die Trächtigkeitsdauer 57

4.5.2 Stutenalter: Einfluss auf der neonatale

Widerristhöhe der Fohlen 57

4.5.3 Stutenalter: Einfluss auf das neonatale Gewicht der Fohlen 59

4.6 Geschlecht des Fohlens und Trächtigkeitsdauer, Unterschiede in

der neonatalen Widerristhöhe und im Gewicht 60

4.7 Zusammenhang zwischen der neonatalen Widerristhöhe

und dem Gewicht der Fohlen 61

4.8 Vergleich der Fohlen aus der Normalpaarung (NP) und

Embryotransferfohlen (ET) hinsichtlich Trächtigkeitsdauer, die

neonatale Widerristhöhe und Gewicht 62

4.9 Zusammenhang zwischen Widerristhöhe des Vaterhengstes

und der Widerristhöhe der Mutterstute einerseits und neonatale

Widerristhöhe des Fohlens andererseits 63

4.10 Zusammenhang zwischen neonatalen Widerristhöhe der Fohlen

und zeitlicher Entwicklung der Widerristhöhe 65

4.11 Zusammenhang zwischen Normalpaarung (NP) und

Embryotransferfohlen (ET) einerseits und deren Widerristhöhe

im Alter von 6, 8, 12, 24 Monaten andererseits 66

4.12 Zusammenhang zwischen Widerristhöhe der Spenderstute

und der Empfängerstute einerseits und der neonatalen

Widerristhöhe der Fohlen andererseits 67

4.13 Zusammenhang zwischen Trächtigkeitsdauer und

Normabweichungen bei neonatalen Fohlen 68

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INHALTSVERZEICHNIS _____________________________________________________________________________________________________

5 DISKUSSION 71

6 ZUSAMMENFASSUNG 81

7 SUMMARY 83

8 LITERATURVERZEICHNIS 85

9 ANHANG 98

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ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS _____________________________________________________________________________________________________

Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen < kleiner (weniger) als die nachfolgende Zahl > größer (mehr) als die nachfolgende Zahl

≤ kleiner (weniger) oder gleich als nachfolgende Zahl

≥ größer (mehr) oder gleich als nachfolgende Zahl

% Prozent

Abb. Abbildung

Apr April

Aug August

bzw. beziehungsweise

ca. circa

CG Choriongonadotropin

cm Zentimeter

eCG equine Choriongonadotropin

EAV Equines Arteriitis Virus

EDTA Äthylendiamintetraessigsäure

EHV Equines Herpes Virus

ET-Fohlen Embryotransferfohlen

EPF early pregnancy factor

IgG Immunglobulin G

Jun Juni

Jul Juli

Feb Februar

FSH Follikel-stimulierendes Hormon

Jan Januar

Kg Kilogramm

LH Luteinisierendes Hormon

mg/dl Milligramm pro Deziliter

MHz Megahertz

Mrz. März

n Anzahl

NP-Fohlen Normalpaarungsfohlen

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ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS _____________________________________________________________________________________________________

Okt Oktober

p.o. post ovulationem

p.c. post conceptionem

PGF2α Prostaglandin F2α

PMSG pregnant mare serum gonadotropin

SD Standardabweichung

Sept September

Tab. Tabelle

z.B. zum Beispiel

X̄ Mittelwert

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EINLEITUNG _____________________________________________________________________________________________________

11

1 EINLEITUNG

Es dürfte von der Natur vorgegeben sein, dass eine saisonal reproduktive Spezies

wie das Pferd über biologische Mechanismen verfügt, die reproduktionsbiologisch

wichtige Aktivitäten innerhalb der relativ kurzen, zur Verfügung stehenden Zeit

(Saison) zusammenzurücken. Ein wichtiges Element in diesem natürlichen

Synchronisierungsbestreben dürfte die Graviditätsdauer sein, die trotz eines festen

zeitlichen Kernbereichs eine auffallende Variabilität zulässt.

Wissenschaftliche Abhandlungen über die Trächtigkeitsdauer und damit verknüpfte

Fragen praktischer Natur liegen sowohl im älteren als auch neueren Schrifttum vor.

Wenn auch einige wenige Beiträge auf Analysen von beachtlich großem

Zahlenmaterial beruhen, so basiert die Mehrzahl der wissenschaftlichen, fast

ausnahmslos deskriptiven Verlautbarungen auf numerisch geringem Datenumfang.

Zudem wurde dieses Material aus unterschiedlichen Pferderassen, Zuchtbetrieben

und Haltungsformen zusammengetragen.

Bereits früh wurden biologische Zusammenhänge der Graviditätsdauer mit

Merkmalen des neugeborenen Fohlens erkannt, zum Beispiel dem Geburtsgewicht,

der Körpergröße und den Skelettformationen. Die Ergebnisse dieser Studien führten

aber nicht zu einheitlichen Ergebnissen und sind zum Teil konträr. Untersuchungen

über Zusammenhänge der Trächtigkeitsdauer und denkbare krankhafte

Veränderungen bei der Mutterstute (z.B. Retentio secundinarum) und bei Fohlen

(Hypogammaglobulinämie, Fehlanpassungssyndrom, Vitalitätsreduzierung

Organerkrankungen etc.) sind im Schrifttum bisher nur in Ansätzen erkennbar.

In der hier vorgelegten Studie wurden diesbezügliche Erhebungen an einer großen

Mutterstutenherde durchgeführt, die unter einheitlicher Fütterung, Aufweidung und

Aufstallung sowie einer einheitlichen medizinischen Überwachung und Vorsorge

gehalten wurde. Die Vorbereitung zur Abfohlung, diese selbst und die geburtshilfliche

Nachsorge folgten einem einheitlichen Regime. Alle Abfohlungen wurden tierärztlich

begleitet. Ebenso gestaltete sich die Untersuchung und medizinische Vorsorge der

Neonaten konsequent nach einem einheitlichen Programm. Die Untersuchungen

erstreckten sich über drei Abfohlsaisons der Jahre 2003 bis 2005, in der die Identität

des Stutenbestandes bis auf einige wenige natürliche Abgänge konstant war.

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EINLEITUNG _____________________________________________________________________________________________________

12

Somit lagen beste Voraussetzungen dafür vor, Erhebungen über die

Graviditätsdauer und Analysen über deren Interaktion mit Merkmalen an den

Mutterstuten und den Fohlen durchzuführen.

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SCHRIFTTUM _____________________________________________________________________________________________________

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2 SCHRIFTTUM

2.1 Trächtigkeitsdauer beim Pferd

Die Trächtigkeit oder Gravidität beim Pferd dauert im Mittel 336 Tage. Sie kann

individuell stark zwischen 310 bis 387 Tagen variieren (HOFFMANN et. al., 2005). In

den äußerst seltenen Fällen bei denen die Gravidität bis zu 400 Tage andauert,

können auch noch normal entwickelte und lebensfähige Fohlen geboren

(BOLLWEIN, 2005).

2.1.1 Trächtigkeit

Die Trächtigkeit beginnt mit der Befruchtung der Eizelle in der Ampulle des Eileiters.

Nach AURICH (2005) beginnt die Gravidität mit der Konzeption. Fünf bis sechs Tage

nach dem Eisprung erreicht die befruchtete Eizelle die Gebärmutter. Der Embryo ist

spätestens ab dem neunten Tag auf die Ernährung über die Uterinmilch

(Embryotrophe) angewiesen, da die Energiereserven des Embryos dann vollständig

verbraucht sind.

Der Embryo ist trotz eines Durchmessers von durchschnittlich 13 mm nach 14 Tagen

im Uterus immer noch frei beweglich. Die intrauterine Mobilität des Embryos bleibt

bis zum 16., in seltenen Fällen auch bis zum 25. Graviditätstag erhalten (BOLLWEIN,

2005). Die freie Wanderung des Embryos ist auch Voraussetzung für die maternale

Erkennung der Gravidität etwa am Tag 8. p.c.

Am Tag 17, 18. p.c. erfolgt die Orientierung des Embryos (embryo propter) in seiner

Fruchtblase (GINTHER, 1983). Zwischen Tag 20 bis 36 bilden sich sämtliche Eihäute

mit Dottersack, Amnion und Allantois sowie Teile der Nabelschnur. Fetale,

trophoblastische Zellen aus dem Choriongürtel wandern um den 36. bis 38. Tag der

Trächtigkeit ins Endometrium ein, um die so genannten „ endometrial cups“ zu bilden

(ALLEN et al., 1973). Hier transformieren sie sich schnell in große, zweikernige

Zellen, welche PMSG (pregnant mare serum gonadotropin) produzieren. Die

„endometrial cups“ erreichen ihre maximale sekretorische Aktivität um den 60. bis 70.

Trächtigkeitstag und beginnen dann bereits zu degenerieren, so dass um den 140.

Trächtigkeitstag kein PMSG mehr im maternalen Blut nachweisbar ist. Die

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SCHRIFTTUM _____________________________________________________________________________________________________

14

Degeneration der „endometrial cups“ wird durch eine humorale und zellvermittelte

Immunantwort der Stute gegen die fetalen Zellen ausgelöst (ALLEN u. STEWART

1993).

Nach Tag 40 p.c. spricht man von der fetalen Phase. In dieser Entwicklungsphase

verkleinert sich der Dottersack, während sich Amnion, Allantois und Nabelschnur

vergrößern. Außerdem kommt es zur vollständigen Ausbildung der plazentaren

Einheit aus fusionierter Allantois und Chorion (Allantochorion) und dem Endometrium

(SAMUEL et al., 1975), in dem sich das Allantochorion bis in die Spitze des nicht-

graviden Gebärmutterhorns ausdehnt. Die Plazenta übernimmt nutritive, protektive,

sezernierende und absorptive Funktionen.

In der folgenden Zeit nimmt der Fetus an Größe und Gewicht zu und ändert seine

Position im Uterus mehrmals. Im letzten Monat der Trächtigkeit befindet sich die

Frucht meist in dorsaler Rückenlage mit gebeugten Vorder- und Hintergliedmaßen

(AURICH, 2005).

2.1.2 Hormonale Regulation während der Trächtigkeit

Nach der Ovulation wird Progesteron als dominantes Steroid zunächst vom ersten

Corpus luteum graviditatis produziert und erreicht seinen Maximalwert am Tag 9 post

ovulationem um dann langsam bis Tag 28 bis 30 p.o. abzufallen (HOLTAN, 1975). Es

wird vermutet, dass dieser Abfall durch die voranschreitende Regression des ersten

Corpus luteum hervorgerufen wird (ALLEN, 2001). Ab dem 36. und 38.

Trächtigkeitstag, die Zeit in der die eigentliche Implantation des Embryos erfolgt,

bilden sich die ersten Hilfsgelbkörper, auch Corpora lutea auxiliaria genannt

(SQUIERS et al., 1979). Diese Hilfsgelbkörper entwickeln sich aus ovulierten oder

nicht ovulierten, aber luteinisierten Follikeln, die auch während bestehender

Gravidität weiter angebildet werden.

Die höchste Progesteron-Konzentration im Stutenserum liegt zwischen dem 60. und

90. Trächtigkeitstag vor, parallel der eCG Produktion und dem Auftreten und der

Regression der zweiten Gelbkörper (HOLTAN 1975, SQUIRES u. GINTHER 1975).

Nach Tag 120 übernimmt die feto-plazentare Einheit die Progesteronproduktion

(HOLTAN, 1975), nach Tag 180 bis 200 kann das Hormon im maternalen Plasma

nicht mehr festgestellt werden (HOLTAN et al., 1991). Es wurde experimentell

nachgewiesen, dass zur Erhaltung einer Trächtigkeit eine gesunde feto-plazentare

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SCHRIFTTUM _____________________________________________________________________________________________________

15

Einheit nötig ist. Bei Stuten mit gestörter Gravidität und Problemen mit der Plazenta

(Plazentitis, vorzeitige Plazentaablösung) wird ein vorzeitiger Anstieg der

Progestagene durch den fetalen Stress beobachtet (ROSSDALE et al., 1991).

Progesteron selbst wird als das Schutzhormon der Trächtigkeit bezeichnet, weil es in

der frühen Gravidität den Tonus der Gebärmutter erhöht, die Zervix geschlossen hält

und die Sekretion der Uterindrüsen, die die so genannte Histotrophe zur frühen

Ernährung des Embryos produzieren, steigert. Progesteron hat auch einen positiven

Effekt auf die Mobilität, auf die Fixation, die Orientierung und das Überleben des

Embryos (KASTELIC et al., 1987).

Des weiteren ist bereits in der frühen Trächtigkeit eine hohe Konzentration an

Östrogenen im Blut nachweisbar. Dabei handelt es sich um Östronsulfat, Östradiol

und Ring B-ungesättigte Östrogene, Equilin und Equilenin. Der Gehalt an

Östrogenen, die auch im Urin und in den Faeces ausgeschieden werden, kann als

Trächtigkeitsanzeiger oder als ein Indikator für die fetale Lebensfähigkeit genutzt

werden (McKINNON, 1992). Der Conceptus ist ab Tag 7 in der Lage Östrogene zu

produzieren (FLOOD et al., 1979). Bis Tag 35 sind die Konzentrationen ähnlich

denen des Diöstrus; ein erster Anstieg in der Serum-Konzentration erfolgt um die

Tage 35 bis 40 p.c., gefolgt von einem Plateau bis Tag 60 (TERQUI u. PALMER,

1979). Dieses wird mit dem Einsetzen der embryonalen equinen Choriogonadotropin

(eCG)-Produktion in Zusammenhang gebracht (DAELS et al., 1991). Der weitere

Anstieg der Östrogene nach Tag 60 wird auf feto-plazentare Produktion zurückführt.

Die klassischen Östrogene (Östronsulfat, Östradiol) entstehen über den Weg der

Cholesterin-Synthese und deren Vorläufer, die in der späteren Trächtigkeit von den

fetalen Gonaden produziert werden (PASHEN u. ALLEN, 1979). Das Östrogensulfat

selbst zeigt einen leichten Anstieg zwischen Tag 34 bis 40 im Stutenserum, erhöht

sich bis zum Zehnfachen parallel mit dem Maximalwert des eCG in Zeitraum von 50

bis 70 Tagen p.c., steigt dann weiter an, erreicht Werte von über 90 ng/ml um den

Tag 100, hat sein Maximum, wie oben beschrieben, um Tag 200, und fällt dann

langsam wieder ab (KINSDAHL et al., 1982). Bei Stuten mit fetaler Resorption

werden niedrigere Werte an eCG und an Östragensulfat gemessen als bei solchen

mit physiologischer fetaler Entwicklung (DARENIUS, 1982). Weiterhin ist ein

deutlicher Anstieg an Östrogensulfat zwischen Tag 75 und 100 der Trächtigkeit bei

Stuten mit gesunder fetaler Entwicklung zu finden (KINSDAHL et al., 1982).

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SCHRIFTTUM _____________________________________________________________________________________________________

16

Messungen von STABENFELDT (1991) zeigen, dass zwischen Tag 35 bis 70

Östrogensulfat-Werte zur Bestätigung der Trächtigkeit nicht aussagekräftig sind, da

nach fetalem Tod ohne Gelbkörperregression die Östrogensulfat-Werte im

Stutenserum noch 10 bis 14 Tage konstant blieben.

Das equine Choriogonadotropin (eCG) ist einzigartig ein bei Pferden vorkommendes

Glykoprotein dessen Synthese in den „endometrial cups“ der Plazenta erfolgt. Die

Konzentration an Choriogonadotropin wird vermutlich durch Größe, Struktur und

Lebensdauer der „endometrial cups“ bestimmt (HOPPEN, 1994), zeigt außerdem

individuelle Schwankungen und wird von der Größe, der Rasse und der Parität der

Mutterstute beeinflusst (ALLEN u. STEWART, 1993). eCG ist im Stutenplasma ab

dem 37. und 42. Tag erstmals nachweisbar und steigt dann stark an mit

Maximalwerten zwischen dem 55. und 70. Tag. Zwischen Tag 120 und 140 p.c. ist es

nicht mehr nachweisbar (HOPPEN, 1994). Bei anderen Spezies weist das CG–

Molekül sowohl LH- als auch FSH-Aktivität auf, während es bei Pferden überwiegend

LH-Aktivität zeigt (ALLEN u. STEWART, 1993; HOPPEN, 1994).

Mit dem Einsetzen der eCG-Produktion lässt sich, bedingt durch seine biologische

Aktivität, ein Progesteronanstieg im maternalen Plasma verzeichnen. Dieser geht mit

dem Auftreten von sekundären Corpora lutea einher und lässt auf einen luteotropen

Effekt schließen (SQUIRES et al., 1979). Möglicherweise soll dadurch die

Lutealfunktion aufrechterhalten werden, bis die Plazenta in der Lage ist, ausreichend

Progesteron zu synthetisieren (ALLEN u. STEWART, 1993).

2.1.3 Diagnose der Trächtigkeit

Bei Stuten ist die mütterliche Wahrnehmung der Trächtigkeit mit der Produktion von

immunsuppressiven Agentien verbunden. Dieses trächtigkeitsspezifische Protein

wird mit Frühträchtigkeitsfaktor (early pregnancy factor – EPF) benannt. Es wird

bereits 48 Stunden nach der Konzeption gebildet (McKINNON, 1993).

Die zweite maternale Wahrnehmung der Trächtigkeit findet am oder vor dem fünften

oder sechsten Tag nach der Ovulation statt, wenn die befruchtete Eizelle vom Eileiter

in den Uterus absteigt.

Die dritte maternale Wahrnehmung erfolgt um den 12. bis 16. Tag p.c. Zu dieser Zeit

ist der Konzeptus intrauterin mobil und produziert eine antiluteolytische Substanz.

Diese verhindert die Ausschüttung von endometrialem Prostaglandin F2α und beugt

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SCHRIFTTUM _____________________________________________________________________________________________________

17

so einen Abbau des Gelbkörpers und einer neuen Rosse der Stute vor (McKINNON,

1993).

Bei der transrektalen Palpation am 15.-18. Tag der Trächtigkeit ist eine deutliche

Tonizierung der Gebärmutterwand und der Zervix ertastbar (VAN NIEKERK, 1965).

Am 15. Tag ist der Konzeptus ca. 15-20 mm im Durchmesser und ist nicht durch

Rektum- und Uterus-Wand palpierbar. Am 20. Tag der Trächtigkeit erreicht die

Fruchtanlage einen Durchmesser von etwa 30 bis 40 mm.

Die vaginale Untersuchung der Stute mittels Spekulum zeigt zwischen Tag 17 und 20

der Trächtigkeit eine verlängerte, zapfenförmige und feste Zervix, die sich am 30.

Trächtigkeitstag außerdem blasser darstellt als bei Stuten im Anöstrus (McKINNON,

1993).

Eine sehr gute diagnostische Hilfe bietet die Ultrasonographie. Zur Bestätigung der

Trächtigkeit am 11. bis 12. Tag sind genaue Ovulationsdaten und ein 5- oder 7,5

MHz Schallkopf notwendig. Üblicherweise bietet sich eine erste Untersuchung am

18. Tag post ovulationem an. Die Ausnahme sind Stuten mit multiplen Ovulationen

oder Verdacht auf eine Zwillingsträchtigkeit. In solchen Fällen empfiehlt sich, schon

zwischen dem 12. und 15. Tag nach der Ovulation eine ultrasonographische

Untersuchungsserie durchzuführen (McKINNON, 1993). Frühträchtigkeiten können

ultrasonographisch auch mit Endometriumzysten verwechselt werden, allerdings liegt

dann nur ein geringer Tonus der Gebärmutter vor.

Anfangs ist der Konzeptus hochmobil und bewegt sich zwischen beiden

Uterushörnern und Uteruskörper. Die Mobilität sistiert am 15. Tag p.c., und nach dem

17. Tag ist eine intrauterine Migration nicht mehr nachweisbar (Fixationsstadium)

(GINTHER, 1983). Der Dottersack ist zum 16. Tag sphärisch und nimmt später eine

irreguläre Form an. Die Wachstumsrate des Embryos erreicht ein Plateau zwischen

dem 17. und 24. Tag und wird dann geringer (McKINNON, 1993).

Ein wichtiges Vitalitätsmerkmal ist die ultrasonographische Untersuchung des

Herzschlags des Embryos. Dieser kann ultrasonographisch ab dem 24. Tag p.c.

beobachtet werden (McKINNON, 1993).

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SCHRIFTTUM _____________________________________________________________________________________________________

18

2.1.4 Abort und Frühgeburt

Wird die Trächtigkeit beendet, bevor der Fetus außerhalb des Uterus lebensfähig ist,

spricht man von einem Abort. Dieses trifft meistens zu, wenn die Trächtigkeitsdauer

unter 300 Tage beträgt (McKINNON, 1993). Bei Stuten liegt die Abortrate

normalerweise zwischen fünf und 15%. Obwohl Aborte meistens sporadisch während

der gesamten Trächtigkeit auftreten können, werden auf Grund der Größe der Frucht

in der täglichen Zuchtpraxis nur Aborte ab dem 4. Monat wahrgenommen. Als

Frühgeburt bezeichnet man eine Abfohlung nach einer Tragezeit von 300 Tagen,

wenn das Fohlen lebend geboren wird und eine realistische Überlebenschance hat

(McKINNON, 1993).

Während akute Aborte meist ohne weitere klinische Symptome ablaufen können,

wird bei Stuten mit einem protrahierten Abortablauf häufig eine vorzeitige Laktation,

Scheidenausfluss, aber selten eine Störung des Allgemeinbefindens beobachtet

(BOLLWEIN, 2005).

Aborte können infektiöse und nicht infektiöse Ursachen haben. Sind die Ursachen

infektiöser Natur, ist der Abort meistens nicht zu verhindern, da auch die Frucht

bereits Schaden genommen haben kann oder abgestorben ist. Bei nichtinfektiöser

(abortus immineus) Genese kann es gelingen, den Abort durch orale Gabe von

Progestagene, wie Regumate® (Wirkstoff: Altrenogest) zu verhindern (ROBERTS u.

MYHRE, 1983).

Bei Störung des Trächtigkeitsablaufs ist eine transrektale und transabdominale

sonographische Untersuchung durchzuführen, um die Situation im vollen Umfang zu

beurteilen. Ist der Gebärmuttermund geschlossen und erscheint die Gesundheit des

Fetus nicht wesentlich beeinträchtigt, kann versucht werden, die Trächtigkeit

medikamentell aufrechtzuerhalten. Jedoch muss in solchen Fällen der Zustand des

Fetus in regelmäßigen Abständen überprüft werden (BOLLWEIN, 2005).

Als infektiöse Abortursache kommen Viren (EHV-1, EAV), Bakterien (insbesondere

β-hämolysierende Streptokokken, Escherichia coli, Pseudomonaden, Klebsiellen,

Leptospiren, Staphylokokken, Chlamydien), Pilze, Hefen oder Parasiten in Betracht.

Etwa ein Viertel der Aborte beim Pferd sind infektiöser Natur (McKINNON et al.,

1992).

Nichtinfektiöse Abortursachen sind Zwillingsträchtigkeiten, Verdrehungen der

Nabelschnur, Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut, Störungen der

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Plazentafunktion, schwere Allgemeinerkrankungen, schwere Mangelernährung sowie

Stress der Stute (McKINNON, 1993; BOLLWEIN, 2005;).

2.2 Geburt des Fohlens

2.2.1 Äußerliche Geburtsanzeichen einer bevorstehenden Geburt

Mehrere Anzeichen bei der Stute können die Geburt ankündigen. Einige Stuten

zeigen typische Merkmale, andere hingegen keine. Zwei bis vier Wochen vor der

Geburt bildet sich das Euter an. Die Muskulatur der Kruppe erschlafft, die

Beckenbänder werden weich und der Schweifansatz erscheint ein paar Tage vor der

Geburt prominenter. Die Fältelung der Scham verstreicht durch das Geburtsödem.

Vier bis sechs Tage vor der Geburt vergrößern sich die Zitzen, ein bis vier Tage vor

der Geburt bilden sich Harztropfen (Kolostralmilch) an jeder Zitze. Bei manchen

Stuten beginnt auch dann die Milch zu tropfen (McKINNON, 1993).

2.2.2 Geburtstadien

Die Geburt des Fohlens verläuft in drei Phasen.

Phase I, das Öffnungsstadium beginnt mit der Tonus Senkung der glatten

Muskulatur im Bereich des inneren Muttermundes und mit Gebärmutterkontraktionen

und dauert im Regelfall eine bis zwei Stunden. Dabei zeigt die Stute häufig ein

ängstliches und ruheloses Verhalten. Ähnlich wie bei einer Kolik wird sie unruhig,

wandert in der Box, tritt sich sporadisch unter den Bauch, legt sich hin und steht

wieder auf, schwitzt, hebt den Schweif und setzt häufig kleine Mengen Harn ab. In

dieser Zeit entstehen so genannte Stellwehen, wo wird Oxytocin ausgeschüttert und

entsteht Ferguson´s Reflex. Die Kontraktionen der Gebärmutter bewegen das Fohlen

in Richtung Gebärmutterhals und in den Geburtskanal in oberer Stellung und in

Vorderendlage. Zu diesem Zeitpunkt können die Eihüllen in der Scham sichtbar

werden (McKINNON, 1993). Die Allantois rupturiert innerhalb des Geburtskanals um

diesen zu weitern, danach erschiente Amnionblase. Wenn die Fruchtblase platzt, ist

Phase I beendet.

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Phase II ist die Austreibungsphase des Fohlens. Durch ausgeübten Druck des Fetus

auf die dorsalen Druckrezeptoren in die Scheidengewölbe wird der Entleerungsreflex

induziert. Dadurch wird der Nervus pudendus aktiviert und über das Rückenmark die

Bauchpresse ausgelöst. Die Amnionblase platzt unter Einwirkung der ersten

Presswehen. Das Fohlen wird bei meist seitlich liegender Stute mit kräftigen uterinen

und abdominalen Kontraktionen geboren.

Phase III beginnt nach der Austreibung des Fohlens. Innerhalb von 30 Minuten bis

zu drei Stunden wird dabei im Normalfall die Nachgeburt ausgestoßen.

Welche endokrinologischen Faktoren die Geburt bei der Stute einleiten, ist

weitestgehend unbekannt. Von mütterlicher Seite kann ante partum eine Entwicklung

des Euters mit oder ohne Formation des Kolostrums, die Aufweichung der Zervix

sowie eine zunehmende uterine Kontraktilität verzeichnet werden (ROSSDALE u.

RICKETTS, 1980). Dies wird mit einem Anstieg an Oxytocin und Prostaglandin F2α

(PGF2α) in Verbindung gebracht (ALLEN, 1973; STEWART, 1984). Bei der Stute

wird PGF2α vom Endometrium zur Zeit der Geburt in steigenden Mengen produziert,

um ca. eine Stunde vor der Geburt in Verbindung mit der Ruptur der Fruchtblasen

drastisch anzusteigen (HALUSKA u. CURRIE, 1988). Das PGF2α bewirkt die

Aufweichung der Zervix und die Zunahme der uterinen Kontraktionen durch

Erhöhung der intrazellulären Kalzium-Konzentrationen (CHAUDHURI, 1990).

Die Austreibung des Fohlens wird durch Kontraktionen des Uterus unter dem

Einfluss von Oxytocin eingeleitet. Das Oxytocin wird vom mütterlichen Hypothalamus

gebildet und vom Hypophysenvorderlappen während der zweiten Phase der Geburt

freigesetzt (ALLEN, 1973; VIVRETTE et al., 1992). Dabei handelt es sich um einen

neuroendokrinen Reflex, den so genannten Fergusonreflex, bei dem durch

mechanische Weitung der Zervix und der Vagina die Hormonfreisetzung stimuliert

wird. Oxytocin erhöht die Frequenz der schon existierenden Kontraktionen durch

verstärkten Einstrom von Kalziumionen in die Zellen (FUCHS, 1985). Da es sehr

schnell wirkt, wird Oxytocin deshalb oft zusammen mit PGF2α benutzt, um Geburten

medikamentell einzuleiten (JEFFCOTT u. ROSSDALE, 1977).

Es wird vermutet, dass Östrogene zur Zeit der Geburt im Gegenzug die uterine

Prostaglandin-Synthese, die Ausbildung der „gap junctions“ und die Synthese der

Oxytocin-Rezeptoren stimulieren (CASEY u. MAC DONALD, 1990). Dabei wird eine

Veränderung des Östrogen-Progesteron-Verhältnisses als entscheidend angesehen

(VIVRETTE, 1994).

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SILVER und FOWDEN (1994) schließen aus ihren Ergebnissen, dass das Fohlen

unter der Geburt schon über eine adrenocortikale Reife verfügt. Allerdings sind

deutliche Cortisolspiegel im Fohlenserum erst post partum messbar (SILVER u.

FOWDEN, 1994).

2.3 Abfohlmonat

2.3.1 Einfluss des Abfohlmonats auf die Trächtigkeitsdauer

In einer Feldstudie von HURA et al., (1997) an 1575 Nonius Stuten über die

Trächtigkeitsdauer beeinflussende Faktoren konnte gezeigt werden, dass Stuten mit

Abfohlung von Juli (328 ± 13,7 Tage) bis Oktober (326,6 ± 15 Tage) durchschnittlich

eine um 13,6 Tage verkürzte Trächtigkeitsdauer gegenüber den Stuten aufwiesen,

die zwischen Januar (338,5 ± 3,2 Tage) und April (340 ± 1,6 Tage) fohlten

(p<0,001). Einen jahreszeitlichen Einfluss beobachteten auch andere Autoren auf der

südlichen Hemisphäre, in Australien (ROPIHA et al., 1969).

RICHTER und DUSEK (1966) vermuten als Grund für diese Unterschiede in der

Trächtigkeitsdauer Änderungen in der Futteraufnahme. Dagegen stellten andere

Autoren fest, dass eine Verkürzung der Trächtigkeitsdauer durch eine Verminderung

der Tageslänge und somit der Lichtaufnahme der Stute bedingt ist und nicht durch

Fütterungsfaktoren beeinflusst wird (ROPIHA et al., 1969).

In einer weiteren Studie in Ägypten (HURA et al., 1997) zeigte sich ebenfalls, dass

die Trächtigkeitsdauer von Araberstuten bei Abfohlung in den

Kalenderwintermonaten länger ist als in den Sommermonaten. Das beweist, dass die

Trächtigkeit bei Stuten so an Außenfaktoren angepasst ist, dass eine Tendenz zu

Abfohlungen im jeweiligen Frühling erkennbar ist.

Eine Untersuchung von HEIDLER et al. (2004) umfasst 46 Fohlen, die vom 23.

Januar bis 14. Juni geboren waren, wobei 54% der Geburten in April und Mai

stattfanden. Die Trächtigkeitsdauer von in Mai und Juni geborenen Fohlen war

signifikant kürzer (p < 0,01) als die von in März und April geborenen Fohlen.

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2.3.2 Abfohlmonat im Zusammenhang mit der neonatalen Widerristhöhe und

dem Gewichts der Fohlen

Unterschiedliche Auffassungen bestehen über den Einfluss der Jahreszeit und des

Klimas auf die Entwicklung des Körpergewichts und der Körpergröße des Fohlens.

Fohlen, die in den Monaten April, Mai oder Juni geboren werden, sind am Tag der

Geburt bzw. am 14. Lebenstag schwerer bzw. größer als Fohlen der Geburtsmonate

Januar, Februar und März (HINTZ et al., 1979; PAGAN et al., 1996). In der Studie

von THOMPSON (1995) sind die Fohlen, die in den Monaten Januar, Februar und

März geboren sind, schwerer bzw. größer als Fohlen der Geburtsmonate April, Mai,

Juni und Juli. Dagegen konnten McKEEVER et al. (1981) keine signifikanten

Unterschiede zwischen Geburtsmonat, Körpergewicht und Körpergröße der Fohlen

feststellen.

HINTZ et al. (1979) hielten die Mutterstuten und Fohlen bis Ende Mai im Stall. In

einer Studie kamen Fohlen einheitlich ab Ende April tagsüber auf die Weide

(THOMPSON, 1995; PAGAN et al., 1996). Allerdings wurden die Untersuchungen

von PAGAN et al. (1996) auf verschiedenen Betrieben in Kentucky durchgeführt,

während THOMPSON (1995) nur Fohlen eines Betriebes einbezog. Die Studie von

McKEEVER et al. (1981) gibt keinen Aufschluss über Haltung, Fütterung und

Betriebsmanagement.

Das Geburtsgewicht war bei im Mai geborenen Fohlen beim Finnischen Warmblut

durchschnittlich höher als in anderen Monaten (SAASTAMOINEN, 1990). Die

Widerristhöhe der Neonaten war signifikant größer (p < 0,01).

Bei Araberstuten in Jugoslawien zeigte sich ein signifikanter Einfluss des

Geburtsmonates auf das Fohlengewicht (ILANCIC, 1956). Die Mittelwerte der

Gewichte dieser Fohlen zeigten ein allmähliches und regelmäßiges Steigen vom

Minimum im Monat Februar (38,8 ± 0,5 kg) bis zu den Maximalwerten in den

Sommermonaten (41,6 ± 0,7 kg). Obwohl zwischen den einzelnen Werten keine

signifikanten Unterschiede bestanden und die Zahl der beobachteten Fälle relativ

gering ist, vermutet der Autor, dass der Abfohlungsmonat bzw. eine quantitativ und

qualitativ unterschiedliche Fütterung der Stute, insbesondere in den letzten

Trächtigkeitsmonaten, auf die Gewichte der neugeborenen Fohlen einen Einfluss

hat. Die monatlichen Unterschiede könnten aufgrund abweichender Umstände der

Ernährung, Bewegung der Stute auf der Weide und der Sonneneinstrahlung, sowie

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des Alters der Stute als auch Gesundheit von Stute und die Gewichtsentwicklung der

Fohlen beeinflussen.

Bei englischen Vollblutpferden finden sich Untersuchungen mit unterschiedlichen

Ergebnissen. In einem Gestüt wurden die schwersten Fohlen mit durchschnittlich 54

kg im Mai geboren (SOBCZAK u. LANGAJ, 1983). GREEN (1961) konnte bei

Vollblutpferden in England dagegen keinen Einfluss des Geburtsmonats auf das

Geburtsgewicht der Vollblutfohlen feststellen.

Auch in neueren Untersuchungen wurden Unterschiede von Größe und Gewicht von

Warmblutfohlen in Abhängigkeit vom Geburtsmonat beschrieben. So besteht im

ersten Lebensmonat ein signifikanter Unterschied zwischen den Körpergewichten der

im Februar geborenen Fohlen mit dem durchschnittlichen Wert 87 kg und den

Fohlen, die im April mit einem Körpergewicht von 79 kg geboren sind (p < 0,05)

(BORCHERS, 2002). Es wird deutlich, dass im Januar geborene Fohlen zum

Zeitpunkt der Geburt gewichtiger sind als solche, die in den Monaten Februar, März,

April, Mai und Juni geboren sind (p < 0,01) (BORCHERS, 2002).

2.4 Geschlecht des Fohlens

2.4.1 Einfluss des Geschlechts des Fohlens auf die Trächtigkeitsdauer

Auch das Geschlecht des Fohlens beeinflusst die Trächtigkeitsdauer. So werden

Nonius-Hengstfohlen (333,9 ± 2,4 Tage) durchschnittlich um 3,4 Tage länger

getragen als Stutfohlen (330,5 ± 3,8) (p < 0,05) (HURA et al., 1997). In einer

Untersuchung an 500 Warmblutstuten lag die durchschnittliche Trächtigkeitsdauer

bei 343,3 Tagen (MARTENIUK et al., 1998). Bei Hengstfohlen war die

Trächtigkeitsdauer signifikant höher (344,4 Tage) als bei Stutfohlen (342,2 Tage).

Auch bei Vollblutstuten war die Trächtigkeitsdauer bei Hengstfohlen signifikant länger

(346,2 ± 0,72) als bei Stutfohlen (342,4 ± 0,65), wie sich in einer Untersuchung an

433 Vollblutstuten zeigte (DAVIES MORREL et al., 2002).

Ein ähnlicher Unterschied in der Tragezeit ergab sich in einer Studie an 5709

Vollbluthengst- und 5552 -Stutfohlen aus vier Gestüten (UPPENBORN, 1933). Die

Tragezeit berechnete sich einschließlich des Bedeckungs- und Abfohltages. Es

ergab sich eine mittlere Trächtigkeitsdauer von 334,07 Tagen bei Hengst- und

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332,52 Tagen bei Stutfohlen. In den Folgejahren wurden die Ergebnisse bestätigt. So

stellte auch GONNERMANN (1935) in der Trächtigkeitsdauer eine Differenz von 1,8

Tagen zwischen den beiden Geschlechtern fest. Die Trächtigkeitsdauer betrug bei

Hengstfohlen betrug 332,3 und bei Stutfohlen 330,7 Tage.

Bei einer Untersuchung der Trächtigkeitsdauer von Kaltblutstuten aus Sachsen-

Anhalt im Zeitraum von 1922 bis 1952 wurden 19169 Abfohlungen registriert

(WUSSOW u. HARTWIG, 1953). Die Tragezeit von männlichen Fohlen betrug 337,3

Tage, die von weiblichen 335,9Tage.

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2.4.2 Körpergewicht des Fohlens zum Zeitpunkt der Geburt (Geschlechtliche

Unterschiede)

Zum Zeitpunkt der Geburt wiegt bei Warmblutpferden das Fohlen etwa 10% des

späteren Endgewichtes (MEYER, 1996). Im Verlauf der Entwicklung sollten im 6.

Lebensmonat 45-50%, im 12. Lebensmonat 65-70% und im 18. Lebensmonat etwa

85% des Gewichts des erwachsenen Pferdes erreicht sein (LEWIS 1995; MEYER u.

COENEN 2002). Obwohl nicht alle Autoren das Gewicht am Tage der Geburt

bestimmen, lassen sich folgende Ergebnisse verschiedener Studien vergleichend

gegenüberstellen (HOIS, 2004) (Tab.1).

Tab. 1: Mittleres Geburtsgewicht bei verschiedenen Pferderassen (HOIS,

2004)

Autor (Jahr) Rasse Gewicht (kg)

KRÖNING (1942) Brandenburger 62,0

FLADE (1957) Trakehner 49,0

NEULING (1998) Deutsches Reitpferd 68,8

MEYER u. COENEN

(2002) Warmblut 55 (♂) – 56 (♀)

CUNNINGHAM u.

FOLWER (1961) Quarterhorse 46,3 (♂) – 44,0 (♀)

SANDGREEN et al.,

(1993) Traber 52,5 (♂) – 51,8 (♀)

ILANCIC (1956) Lipizzaner 44,5

ILANCIC (1956) Nonius 45,0

FLADE (1957) Mecklenburgisches

Kaltblut 55,8

WIESENMÜLLER u.

LEUBESEDER (1993)

Haflinger

Fjordepferd

44,0

46,0

Körpergewicht und Körpergröße differieren geschlechtsabhängig zwischen Hengst-

und Stutfohlen. Dieser Geschlechtsdimorphismus ist allerdings zunächst sehr gering

und zeigt sich deutlich erst mit zunehmendem Alter (HOIS, 2004).

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In allen vier beschriebenen Studien zeigt sich, dass Hengstfohlen im Durchschnitt

größer und schwerer sind als Stutfohlen. Während einige Autoren jedoch schon am

Tag der Geburt höhere Gewichte und Größen der Hengstfohlen ermitteln (HINTZ et

al., 1979), können andere Autoren bei der Geburt der Fohlen noch keine

Unterschiede feststellen, sondern berichten erst ab dem 14. Lebenstag von

unterschiedlichen Gewichten und Größen bei Hengst- und Stutfohlen (McKEEVER et

al., 1981).

2.4.3 Zeitliche Entwicklung des Gewichtes (Geschlechtliche Unterschiede)

Die Körpergewichtszunahmen von Warmblutpferden sind im Vergleich zu denen von

Vollblutpferden geringer. Vor allem im 12. und 18. Lebensmonat erreichen

Vollblutpferde höhere Gewichtszunahmen. Außerdem ist bekannt, dass kleine

Pferderassen schneller ausgewachsen sind als größere Rassen (HINTZ et al., 1979).

Es wird deutlich, dass Fohlen mit einem Rasse bedingten geringerem Körpergewicht

schon zur Geburt einen prozentual höheren Gewichtsanteil am Endgewicht haben,

als Fohlen mit einem höheren Körpergewicht. Dieser Unterschied bleibt bis zu einem

Alter von 24 Monaten immer bestehen. Bis zum zweiten Lebensmonat wird das

Gewicht von einem durchschnittlichen Geburtsgewicht von 56 kg auf durchschnittlich

139 kg verdoppelt (BORCHERS, 2002).

Auch in der Entwicklung des Körpergewichtes von der Geburt bis zum siebten

Lebensmonat zeigen sich geschlechtsspezifische Unterschiede (BORCHERS, 2002).

Zum Zeitpunkt der Geburt liegt das Gewicht sowohl bei Hengst- als auch bei

Stutfohlen bei 63 kg. Zwischen dem ersten und dem siebten Lebensmonat kommt es

bei beiden Geschlechtern zu einem Anstieg des absoluten Körpergewichtes von 82

kg im ersten Lebensmonat bis auf 270 kg im siebten Lebensmonat. Das Gewicht des

ersten Lebensmonats hat sich bereits im dritten Lebensmonat mit 155 kg nahezu

verdoppelt, im sechsten Lebensmonat mit 242 kg sogar vervierfacht. Bis zum 4.

Lebensmonat zeigen Hengst- und Stutfohlen eine fast identische

Körpergewichtsentwicklung. Ab dem 4. Lebensmonat beginnt die

Körpergewichtsentwicklung zwischen Hengst- und Stutfohlen sich zu unterscheiden

(p< 0,05). Vom fünften bis zum siebten Lebensmonat sind Hengstfohlen ebenfalls

schwerer als Stutfohlen (p < 0,01) (BORCHERS, 2002). MEYER und COENEN

(2002) beschrieben dagegen, dass sich das Geschlecht bis zu einem Alter von 1½

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Jahren kaum auf die Entwicklung auswirkt. Von da an wachsen bei Rassen mit

ausgeprägtem Geschlechtsdimorphismus die Hengste schneller im Vergleich zu den

Stuten oder den Wallachen. Das ist auch bei Kaltblutpferden der Fall. So hatten die

Stuten bei allen Kaltblutrassen im Durchschnitt eine bedeutend tiefere Brust als die

männlichen Tiere (NATHUSIUS, 1906). Die Hengste hatten dafür einen stärkeren

Knochenbau, speziell im Röhrbein.

Bei den Araberhengsten geht die Gewichtsentwicklung langsamer voran als bei

weiblichen Tieren. Die Hengste wurden im Endgewicht durchschnittlich um 19,5 kg

schwerer (REED u. DUNN, 1977).

Bei Quarterhorses wurde eine unterschiedliche Gewichtsentwicklung beobachtet. Bei

der Geburt waren die Hengste um 2,3 kg schwerer als die Stuten, mit 60 Monaten

betrug der Unterschied 13 kg. Einen größeren Wachstumsverlauf im Vergleich zu

den Stuten hatten die Hengste zwischen dem 12. und 24. Lebensmonat. Mit 48

Monaten hatten die Stuten die Differenz nahezu ausgeglichen (CUNNINHAM u.

FOLWER, 1961).

Das Geburtsgewicht war bei im Mai geborenen Fohlen beim finnischen

Warmblutpferd durchschnittlich höher als in anderen Monaten (SAASTAMOINEN,

1990). Signifikant war Gewichtsunterschied in einem Alter von 6, 12 und 24 Monaten.

Fohlen, die im Mai geboren wurden, wuchsen auch im ersten Lebenshalbjahr

schneller als Fohlen anderer Geburtsmonate. Fohlen, die im Juli und August zur Welt

kamen, zeigten zwischen dem sechsten und zwölften Lebensmonat das langsamste

Wachstum. Ab dem 24. Lebensmonat gab es abhängig vom Geburtsmonat keine

signifikanten Unterschiede mehr im Wachstum.

Auch in neueren Untersuchungen wurden Unterschiede von Größe und Gewicht von

Warmblutfohlen in Abhängigkeit vom Geburtsmonat beschrieben. So besteht im

ersten Lebensmonat ein signifikanter Unterschied zwischen den Körpergewichten der

im Februar geborenen Fohlen mit dem durchschnittlichen Wert von 87 kg und den

Fohlen, die mit einem Körpergewicht von 79 kg im April geboren worden (p < 0,05)

(BORCHERS, 2002). Es wird deutlich, dass im Januar geborene Fohlen zum

Zeitpunkt der Geburt größer sind als solche, die in den Monaten Februar, März, April,

Mai und Juni geboren sind (p < 0,01). Weiterhin sind im Januar geborene Fohlen

auch im 1. Lebensmonat größer als solche aus den Monaten Februar, März, April,

Mai und Juni (p < 0,05 u. p < 0,01). Im Februar geborene Fohlen sind im 2. und 3.

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Lebensmonat kleiner als im Mai geborene Fohlen (p < 0,05 u. p < 0,01)

(BORCHERS, 2002).

In allen vier beschriebenen Studien zeigte sich, dass Hengstfohlen im Durchschnitt

größer und schwerer sind als Stutfohlen. Während einige Autoren jedoch schon am

Tag der Geburt höhere Gewichte und Größen der Hengstfohlen ermitteln (HINTZ et

al., 1979), können andere (McKEEVER et al., 1981) bei der Geburt noch keine

Unterschiede feststellen, sondern berichten erst ab dem 14. Lebenstag von

unterschiedlichen Gewichten und Größen bei Hengst- und Stutfohlen. Außerdem

wird beschrieben, dass der Wachstumsunterschied zwischen Hengst- und Stutfohlen

mit zunehmendem Alter bis zum Erreichen des Endgewichtes bzw. der Endgröße

zunimmt (HINTZ et al., 1979).

Auch in einer weiteren Studie hatten Stuten unter sieben Jahren, aber auch Stuten

über elf Jahren bei der Geburt durchschnittlich leichtere Fohlen als Stuten zwischen

sieben und elf Jahren (HINTZ et al., 1979). Diesen Gewichtsvorsprung behielten die

Pferde bis zu einem Alter von durchschnittlich 510 Tagen (1,5 jährig). Ähnliches

berichtet JORDAN (1977), der bei sieben bis zwölf-jährigen Ponystuten ein höheres

Körpergewicht und eine größere Widerristhöhe der Fohlen von der Geburt bis zum

18. Lebensmonat beobachtete.

2.4.4 Widerristhöhe der Fohlen zum Zeitpunkt der Geburt

Das Wachstum des Skeletts, insbesondere der Gliedmaßenknochen setzt bereits im

achten Trächtigkeitsmonat verstärkt ein (MEYER, 1996). Zum Zeitpunkt der Geburt

erreichen die meisten Pferderassen etwa 61 bis 64% der späteren determinierten

Endgröße (JACKSON u. PAGAN, 1993), mit sechs Monaten etwa 83%, mit 12

Monaten etwa 90 % und mit 18 Monaten etwa 95% (JACKSON u. PAGAN, 1993;

JELAN et al., 1996).

Das Stockmaß (Widerristhöhe) zeigte sich schon früh als das repräsentative und

gebräuchlichste Maß beim Pferd (NOLTENIUS, 1928). Es wurde oft als Grundmaß

benutzt, und die anderen Körpermaße zu dieser Größe in ein prozentuales Verhältnis

gesetzt.

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2.4.5 Entwicklung der Widerristhöhe

Die Zunahme der Widerristhöhe bis zum Endmaß des ausgewachsenen Pferdes,

gemessen als Stockmaß, wurde vor 1950 mehrfach untersucht. Bei allen

Beobachtungen waren die Hengste etwas größer als die Stuten. Der

Wachstumsverlauf war aber ähnlich. Nach NOLTENIUS (1928) hatten beide

Geschlechter mit einem halben Jahr schon die Hälfte des Gesamtzuwachses

erreicht. Im ersten Lebensjahr betrug die Größenzunahme durchschnittlich 40 cm.

Die Endmaße der Widerristhöhen verschiedene Warmblutpferde im Alter von 3

Jahren sind in Tabelle 2 zusammengestellt (HOIS, 2004).

Tab. 2: Widerristhöhe bei Warmblutpferden im Alter von 3 Jahren

(Endmaß) (HOIS, 2004)

Autor Rasse Endmaß (cm)

♂ / ♀

NOLTENIUS (1928) Oldenburger 161,9 / 160,9

STEGEN (1929) Hannoveraner 165,8 / 161,5

KRÖNING (1942) Brandenburger 162,9 / 160,2

SCHILKE (1922) Ostpreuße 162,0 / 159,8

IWERSEN (1926) Holsteiner 162,8 / 161,5

THIEME (1931) Ostpreuße 165,1 / 161,3

BORNEMANN (1977) Trakehner 164,0 / 160,6

2.5 Stutenalter

2.5.1 Stutenalter und Trächtigkeitsdauer

Den größten Einfluss auf die Trächtigkeitsdauer hat die Stute selbst (VALERA et al.,

2004). So zeigt sich bei 766 Trächtigkeiten von Andalusier- und Araberstuten, dass

sich die Trächtigkeitsdauer mit steigendem Alter der Stute reduziert. Die kürzeste

Gravidität besteht bei Stuten im Alter von zehn bis zwölf Jahren. Nachdem die

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Tragezeit in der vierten bis fünften Gravidität am kürzesten war, wird sie in den

folgenden Trächtigkeiten wieder länger (VALERA et al., 2004).

Andere Autoren meinen hingegen, dass das Alter der Stute keinen signifikanten

Einfluss auf die Trächtigkeitsdauer hat (ILANCIC, 1959; HURA et al., 1997).

Eine weitere Untersuchung zeigt, dass die Trächtigkeitsdauer ein rassespezifisches

Merkmal ist, das von der Haltung, der Jahreszeit und dem Alter der Stute beeinflusst

wird (FLADE u. FREDERICH, 1963). In der Studie betrug die durchschnittliche

Tragezeit von 311 Trakehner Warmblutpferden 336,7 Tage, von 3549 sächsischen

Warmblütern 338,4 und von 5760 Mecklenburgern 339,9 Tage. Junge Stuten trugen

kürzer als erwachsene Stuten, mit weiter zunehmendem Alter stieg die

Trächtigkeitsdauer an.

Sechzehn- bis neunzehnjährige Stuten und 20-jährige Stuten tragen einige Tage

länger. Vom 10. Zuchtjahr an macht sich eine geringe, vom 15. an eine starke

Verlängerung der Trächtigkeitsdauer bemerkbar. Von der 10. und besonders von der

15. Geburt an verlängert sich die Tragezeit, was bei einer Mutterstutenherde von 300

Trakehner Stuten ermittelt wurde (GONNERMANN, 1935).

Auch eine Langzeitstudie, die zwischen 1949 und 1975 an 971 Stuten erhoben

wurde, zeigt, dass die Tragezeit sich mit zunehmendem Alter der Stute signifikant

verlängert. Die Trächtigkeitsdauer der 2- bis 4-jährigen Stuten liegt bei 333,7 Tagen,

die der 20- bis 27-jährigen bei 341,0 Tagen. Wahrscheinlich wird die Ernährung des

Fetus mit zunehmendem Alter der Stute erschwert. Als Regulativ wird die Tragezeit

verlängert, so dass ein ausgereiftes Fohlen zur Welt kommt (MINNING, 1980).

Es bestehen sehr unterschiedliche Meinungen darüber, inwieweit das Alter der Stute

die Graviditätsdauer beeinflusst. GONNERMANN (1935) ermittelte eine längere

Tragezeit bei alten Stuten. Auch nach FLADE und FREDERICH (1963) steigt die

Trächtigkeitsdauer mit zunehmendem Alter. Sie ist allerdings bei Jungstuten kürzer

als bei erwachsenen Stuten. ILANCIC (1959) und ROPIHA et al. (1969) stellen

keinen Einfluss des Stutenalters auf die Länge der Trächtigkeit fest.

Bei 433 Vollblutstuten war hingegen kein signifikanter Unterschied zwischen dem

Alter der Stute und der Trächtigkeitsdauer festzustellen. Die durchschnittliche

Tragezeit betrug 344,1 ± 0,49 Tage; sie reichte von 315 bis 388 Tage (DAVIES

MORREL et al., 2002).

In Australien wurde über neun Jahre bei 522 Stuten die Tragezeit vom Zeitpunkt der

Ovulation bis zur Geburt gemessen (ROPIHA et al., 1969). Die Trächtigkeitsdauer

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SCHRIFTTUM _____________________________________________________________________________________________________

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bewegte sich zwischen 345,3 Tagen bei den im Oktober (südliche Erdhemisphäre)

geborenen Fohlen und 337,9 Tagen bei im Dezember Fohlen. Das Alter der Stute

hatte keinen Einfluss auf die Graviditätsdauer.

2.5.2 Stutenalter und Fohlenentwicklung

Mit dem Alter der Stute verbundene degenerative Veränderungen des Endometriums

beeinflussen das Milieu der Gebärmutter während der Trächtigkeit. Es zeigt sich,

dass ein starker Zusammenhang zwischen dem Zustand des Endometriums, der

Struktur der Gebärmutter, der Dichte der Mikrocotyledonen des Allantochorions und

des Fohlengewichts bei der Geburt besteht (BRACHER et al., 1996).

Eine negative Korrelation zwischen dem Alter der Stute und der Rennleistung ihrer

Nachkommen wurde von BARRON (1995) untersucht. In seiner retrospektiven Studie

wurde die Rennleistung von Nachkommen von 100 Stuten untersucht, die

mindestens 8 lebende Fohlen zwischen 1947 und 1986 geboren hatten und von

denen mindestens 2 Nachkommen ein Generalausgleichsgewicht (GAG) von ≥ 110

erreicht hatten. Während zwischen dem 4. und 9. Lebensjahr der Stuten ein leichter

Anstieg der mittleren GAG ihrer Nachkommen beobachtet werden konnte, sank

dieses mit weiter zunehmenden Alter über 11 Jahre signifikant ab.

In einer weiteren Studie an 84 tragenden englischen Vollblutstuten zeigte sich, dass

Gewicht, Fläche und Volumen des Allantochorions und das Geburtsgewicht der

Fohlen bei Erstlingsstuten niedriger ist als bei älteren Stuten (WILSHER u. ALLEN,

2002). Das Volumen der Mikrocotyledonen des Allantochorions war bei den über 16

Jahre alten Stuten geringer als in den anderen Gruppen (p < 0,001). Das könnte auf

die Veränderungen des Endometriums mit zunehmendem Alter der Stute

zurückzuführen sein (BRACHER et al., 1997).

Auch in einer weiteren Studie hatten Stuten unter sieben Jahren, aber auch Stuten

über elf Jahren durchschnittlich bei der Geburt leichtere Fohlen als Stuten zwischen

sieben und elf Jahren (HINTZ et al., 1979). Andere Autoren stellten hingegen keinen

signifikanten Zusammenhang zwischen Körpergewicht und Körpergröße der Fohlen

und dem Alter der Stute fest (McKEEVER et al., 1981).

Bei Lipizzaner-, Nonius- und Araberstuten wurde ein signifikant niedrigeres

Geburtsgewicht bei Fohlen aus Erstlingsstuten ermittelt (ILANCIC, 1956). Das

durchschnittliche Körpergewicht stieg mit dem Alter der Stute an. Dieses wurde auch

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SCHRIFTTUM _____________________________________________________________________________________________________

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bei englischen Vollblutpferden beobachtet. Bei Stuten aus zwei verschiedenen

Gestüten wurde festgestellt, dass das Geburtsgewicht der Fohlen aus Erstlingsstuten

am geringsten war. Stuten mit sechs bis 14 Jahren, die sich in der 3. bis 6.

Trächtigkeit befanden, brachten die schwersten Fohlen (SOBCZAK u. LANGAJ,

1983).

2.6 Einfluss der Widerristhöhe der Mutterstute auf die Entwicklung

des Fohlens aus Normalpaarung (NP) und Embryotransfer (ET)

Der Embryotransfer bietet die Möglichkeit, von Stuten mit gutem genetischem

Potenzial mehr als ein Fohlen pro Saison zu bekommen. In den Abfohlungsjahren

1985 und 1986 wurden ET-Fohlen von Quarterhorse, Warmblut- und Vollblutstuten

untersucht (SHIDELER et al., 1988). Die Ergebnisse zeigten keine signifikanten

Unterschiede zwischen Embryotransfer- und normal ausgetragenen Fohlen bezüglich

des Geschlechts, der Gesundheit und der Größe bei der Geburt. Die Größe der

Empfängerstute beeinflusste die Größe des Fohlens jedoch bei der Geburt, zwischen

der zweiten und 16. Lebenswoche sowie im Alter von 18 Monaten (SHIDELER et al.,

1988).

Eine Kreuzung von Shirehorse mit einem Stockmaß von 168 bis 185 cm mit Shetland

Pony von etwa 102 cm Stockmaß mittels künstlicher Besamung ergab, dass die

Fohlen der Shirehorse Spenderstuten dreimal größer waren als die Fohlen, die von

Shetland Pony Spenderstuten geboren wurden. Außerdem wuchsen die größeren

Fohlen der Shirehorse bis zum Alter von 18 Monaten schneller als die Nachkommen

der Ponystuten (WALTON u. HAMMOND, 1938).

Im Rahmen eines Embryotransferprogramms wurden Embryonen von polnischen

Konikponys mit einem Stockmaß von etwa 134 cm in große Empfänger-

Kaltblutstuten eingesetzt (TISCHNER, 1985). Anschließend wurden die 11

Ponystuten in derselben Anpaarung wiederbelegt und trugen die Fohlen selber aus.

Es zeigte sich im Größenvergleich der so erzeugten Vollgeschwister, dass die Fohlen

der Empfänger-Kaltblutstuten bei der Geburt größer (89 cm) und schwerer (43 kg)

waren als die Fohlen der Ponystuten (75 cm und 27 kg). Auch im Alter von 4,5

Jahren wiesen die Nachkommen aus den Empfängerstuten eine größere

Widerristhöhe auf. Neben dem genetischen Einfluss der Spenderstute scheint also

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SCHRIFTTUM _____________________________________________________________________________________________________

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ein zusätzlicher Einfluss der austragenden Stute auf Größe und Entwicklung des

Fohlens zu bestehen. Eine mögliche Erklärung könnte in der Größe der

austragenden Stute und in ihrer stärkeren Milchproduktion zu suchen sein

(TISCHNER u. KLIMCZAK, 1989).

Um die Hypothese zu überprüfen, ob die Gebärmuttergröße die fetale und postnatale

Entwicklung des Fohlens signifikant beeinflusst, haben ALLEN et al. (2004) ein

Embryotransferprogramm mit großen Vollblut- und kleinen Ponystuten durchgeführt.

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung waren die Ponyfohlen aus den Empfänger-

Vollblutstuten größer (88,5 ± 2,3 cm) als die Fohlen, die von den Ponystuten (77,5 ±

2,3 cm) ausgetragen wurden. Auch das Körpergewicht wurde bis zum Alter von drei

Jahren noch von der Empfängerstute beeinflusst; so hatten die Vollblutstuten die

schwersten Nachkommen. Die Widerristhöhe im Alter von drei Jahren wurde

hingegen ausschließlich von der Spenderstute bestimmt. Dabei waren die Fohlen der

Vollblutstuten am größten. Die prozentuale Größenzunahme wurde wiederum von

der Empfängerstute beeinflusst, die Fohlen der Ponyempfängerstuten zeigten die

größten prozentualen Widerristhöhezunahmen (ALLEN et al., 2004). Diese Studie

unterstützt somit die Beobachtungen von WALTON und HAMMOND (1938), dass ein

genetisch größeres Fohlen nicht sein normales Körpergewicht erreichen kann, wenn

es von einer kleinen Empfängerstute ausgetragen wird. Genetisch kleinere Fohlen

wurden hingegen mit höherem Körpergewicht geboren als normal, wenn sie im

Uterus einer größeren Stute ausgetragen werden. Beide Effekte bleiben das ganze

Leben über bestehen.

In der Studie von ALLEN et al., (1998) zeigte sich, dass bei Pferden die Größe der

Mutterstute die fetale Entwicklung beeinflusst. Optimale Empfängerstuten sind

zwischen 5 und 9 Jahre alt, haben schon einmal gefohlt und sind genau so groß oder

größer als die Spenderstute (WILSHER u. ALLEN, 2003).

2.7 Trächtigkeitsdauer und Normabweichungen beim

Neugeborenen

Untersuchungsergebnisse über Interaktionen von Trächtigkeitsdauer und

Erkrankungsraten bzw. Normabweichungen der Neonaten sind im zugänglichen

Schrifttum nicht nachweisbar

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MATERIAL UND METHODE

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3 MATERIAL UND METHODE

Ziel dieser Arbeit war, den Einfluss der Trächtigkeitsdauer auf Widerristhöhe, das

Geburtsgewicht und die weitere körperliche Entwicklung von Warmblutfohlen zu

ermitteln. Zur Auswertung liegen Daten von 1701 Fohlen vor. Von jedem Tier wurden

Werte von unterschiedlichen Merkmalen erfasst und elektronisch gespeichert (siehe

Tabelle 3 und 4).

Es erwies sich als erforderlich, die Mutterstuten gemäß der an ihnen erhobenen

Daten des Lebensalters, Graviditätsdauer und Widerristhöhe in Gruppen einzuteilen.

Da eine relativ große Stutengruppe in einem Embryotransfer eingesetzt war, wurden

die Stuten zusätzlich einer eigenen Analyse einbezogen. Auch bei den Fohlen

wurde eine gesonderte Unterteilung in solche, die aus einer natürlichen Paarung

(NP-Fohlen) oder einem Embryotransfer stammten (ET-Fohlen), vorgenommen.

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MATERIAL UND METHODE _____________________________________________________________________________________________________

35

3.1 Material

In der vorliegenden Studie wurden die Abfohlungsdaten eines Warmblutgestütes in

Norddeutschland von insgesamt drei Jahren (2003, 2004, 2005) ausgewertet. Im

Zeitraum von 25.12.2002 bis 29.09.2005 fanden dort 1701 Geburten statt, von denen

1698 analysiert wurden. In die Untersuchung wurden nur Fohlen einbezogen, die auf

dem Gestüt geboren worden waren und bis zum Alter von drei Jahren identische

Aufzuchtsbedingungen hatten.

3.1.1 Haltung

Die tragenden Stuten wurden während der Wintermonate in mit Stroh eingestreuten

Laufställen und über den Sommer Tag und Nacht auf der Weide gehalten. Ante

partum wurden die Stuten in 3x4 Meter große Abfohlboxen verbracht, die vor dem

Aufstallen sowohl mit Wasser als auch mit einem Universalreiniger gereinigt und

anschließend mit einem Desinfektionsmittel behandelt wurden. Der Abfohlbereich

war von den übrigen Stallungen räumlich getrennt und der Personenverkehr

eingeschränkt. Die Stuten wurden in den Abfohlboxen entweder auf Stroh oder auf

Spänen gehalten. Um sowohl die Geburtsüberwachung als auch die Geburtshilfe zu

erleichtern und zur Reduktion des Keimdruckes während der Geburt, wurde der

Schweif der Stuten mit einer Einmalbinde einbandagiert. Weiterhin wurden den

Stuten zwecks Keimreduktion die Innenseite der Hinterbeine und das Euter mit einer

jodhaltigen Seife (Braunol®, Braun, Melsungen) gewaschen. Dieser Vorgang

unterlieb, wenn die Stuten zu starke Abwehrbewegungen zeigten. Etwa acht bis zehn

Tage post partum wurden die Stuten mit ihren Fohlen aus dem Abfohlbereich in

Laufställe gebracht. Diese Laufställe bestanden aus einem mit Stroh eingestreuten

überdachten Bereich und einem Paddock, dessen Boden mit Beton befestigt war.

Die Gruppengrößen schwankten je nach Laufstallgröße zwischen acht und zwölf

Mutterstuten mit den dazugehörigen Fohlen. Mitte Mai begann die Weidehaltung für

Stuten mit Fohlen, die zu diesem Zeitpunkt älter als 5 Wochen waren. Dabei wurden

die Herden in Größen von etwa 30 Mutterstuten zusammengestellt. Wurde eine

Erkrankung von Stuten oder Fohlen im Rahmen der regelmäßigen klinischen

Untersuchung festgestellt, so wurden beide während der Behandlungszeit in einem

Laufsställe verbracht.

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MATERIAL UND METHODE _____________________________________________________________________________________________________

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3.1.2 Impfungen und Entwurmungen

Die Mutterstuten wurden zwei Mal jährlich sowohl gegen das equine Herpesvirus 1

und 4 als auch gegen Influenza immunisiert und jährlich wurde eine Tetanusimpfung

durchgeführt. Die Entwurmung der Stuten erfolgte alle drei Monate. Die Fohlen

wurden das erste Mal am zehnten Lebenstag und anschließend alle vier Wochen mit

unterschiedlichen Antihelmintika behandelt (Panakur®, Banminth® und andere).

3.1.3 Erstversorgung der Fohlen nach der Geburt

Nach der Geburt wurden das Stutenkolostrum mittels Refraktometrie auf seine IgG-

Konzentration untersucht, die Vitalfunktionen der Fohlen überprüft, ein Klistier

(Practoclyss® Friedeberg-Fresenius Kabi, Bad Homburg) verabreicht und der Nabel

mit einer ethanolhaltigen Jodlösung desinfiziert. Nahmen die Fohlen in den ersten

zwei Lebensstunden weniger als 250 ml Kolostrum auf, wurde ihnen abgemolkenes

Kolostrum per Flasche eingegeben. Acht bis zehn Stunden nach der Geburt wurde

der IgG-Gehalt im Blut der Fohlen mittels Snap-Foal-IgG-Test (IDEXX, Blue Ridge

Pharmaceuticals, Westbrook, Marine, USA) bestimmt. Bei einem IgG-Gehalt von >

800 mg/dl wurde den Fohlen je nach Qualität 250 bis 500 ml Kolostrum aus der

betriebseigenen Kolostrumbank eingegeben. War der IgG- Gehalt nach weiteren vier

Stunden nicht auf mindestens 800 mg/dl angestiegen, wurde ein Liter eines

Blutplasmas infundiert, das von adulten Pferden des Betriebs stammte. Im

Zusammenhang mit der Blutentnahme wurde der Nabel erneut desinfiziert. Die

Untersuchung und Desinfektion des Nabels erfolgte bis zum zehnten Lebenstag

zweimal täglich.

3.1.4 Untersuchung der Fohlen

Alle Fohlen des Betriebs wurden ab der ersten Lebenswoche bis zum vollendeten

fünften Lebensmonat einer wöchentlichen klinischen Untersuchung unterzogen.

Dabei wurden Allgemeinverhalten, Körperhaltung, Saugverhalten und Kotabgang

beurteilt, auf Verletzungen sowie Schwellungen an Gelenken geachtet, der Nabel

palpiert sowie rektal die innere Körpertemperatur gemessen. Des weiteren wurde

wöchentlich eine Allgemeinuntersuchung und eine spezielle Untersuchung des

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MATERIAL UND METHODE _____________________________________________________________________________________________________

37

Respirationstraktes durchgeführt, wobei die Qualität von Nasenausfluss beurteilt, auf

spontanen Husten geachtet, die Mandibularlymphknoten auf Größe, Konsistenz und

Schmerzhaftigkeit untersucht sowie Trachea und Lunge auskultiert wurden.

Jedem Fohlen wurde außerdem aus einer Vena jugularis externa Blut entnommen

einen mal die Woche und die Blutleukozytenanzahl bestimmt. Betrug diese über

13.000 Zellen/µl oder wurden unphysiologische Atemgeräusche, purulenter

Nasenausfluss oder eine innere Körpertemperatur von über 39 ºC festgestellt, wurde

eine ultrasonographische Lungenuntersuchung durchgeführt.

3.2 Methode

Die an den abfohlenden Mutterstuten erhobenen Parameter sind in Tabelle 3

aufgelistet. Die einzelnen Parameter wiederum wurden in einzelne Gruppen

aufgegliedert. Definition in der Studie verwendeten Begriffe für die Stuten:

• Mutterstute ist die genetische Mutter, die das Fohlen selbst austrägt;

• Spenderstute ist die genetische Mutter, die das Fohlen nicht selbst austrägt;

• Empfängerstute ist nicht die genetische Mutter, die aber das Fohlen der

Spenderstute austrägt.

In Tabelle 4 sind die untersuchten Parameter bei den Fohlen erhalten, vorbei die

Widerristhöhe aufsteigend nach Monaten des Lebensalters gruppiert wurde.

Da auch Interaktionen der Körpergröße der Vaterhengste mit Parametern der Fohlen

analysiert wurden diente, wurde die Widerristhöhe der Hengste in Untersuchung

einbezogen.

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MATERIAL UND METHODE _____________________________________________________________________________________________________

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Tab. 3: Untersuchungsparameter der Stuten

Parameter Bezeichnung

Trächtigkeitsdauer Tage

Trächtigkeitsdauergruppe Gruppe 1-4

Mutterstute Widerristhöhe cm

Mutterstute Widerristhöhegruppe Gruppe 1-4

Mutterstuten Alter Jahre

Mutterstute Altersgruppe Gruppe 1-7

Empfängerstute Widerristhöhe cm

Empfängerstute Widerristhöhegruppe Gruppe 1-4

Spenderstute Widerristhöhe cm

Spenderstute Widerristhöhe in Gruppe Gruppe 1-4

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Tab. 4: Untersuchungsparameter bei den Fohlen

Parameter Bezeichnung

Geburtsjahr 2003/2004/2005

Geburtsmonat Januar bis August

Neonatale Widerristhöhe cm

Neonatales Gewicht kg

Geschlecht des Fohlens weiblich/männlich

ET-Fohlen ja/nein

NP-Fohlen ja/nein

Infektionskrankheiten ja/nein

Stelzfuß bei Fohlen ja/nein

Durchtrittigkeit bei Fohlen ja/nein

Widerristhöhe im Alter von 6-8 Monaten cm

Widerristhöhe im Alter von 9-11 Monaten cm

Widerristhöhe im Alter von 12-14 Monaten cm

Widerristhöhe im Alter von 15-17 Monaten cm

Widerristhöhe im Alter von 18-20 Monaten cm

Widerristhöhe im Alter von 21-23 Monaten cm

Widerristhöhe im Alter von 24-26 Monaten cm

Widerristhöhe im Alter von 27-30 Monaten cm

Widerristhöhe im Alter von 31-40 Monaten cm

3.2.1 Trächtigkeitsdauer

Die Trächtigkeitsdauer wurde vom Zeitpunkt der Ovulation (=Tag 0) bis zur

tatsachlichen Geburt berechnet. Der Zeitpunkt der Ovulation wurde durch

transrektale Palpation der Ovarien festgestellt. In Ovulationsnähe erfolgte die

Palpation täglich alle 6 Stunden. Sobald der dominante Rossefollikel nicht mehr

palpierbar und ultrasonographisch nicht mehr nachweisbar war, galt dieser Zeitpunkt

als Zeitpunkt der Ovulation (Tag 0). Hiermit ergab sich eine Variationsbreite des

Ovulationstermins von maximal 24 Stunden. Eine weitere Einengung des Termins

war nicht möglich.

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Je nach Trächtigkeitsdauer wurden die Probanden in 4 Gruppen eingeteilt. In die

Gruppe 1 wurde die Stute mit einer Tragezeit von 319 Tagen (kurze

Trächtigkeitsdauer). In Gruppe 2 kamen Stuten mit einer Tragezeit von 320 bis 333

Tagen (kurzmittlere Trächtigkeitsdauer). Die Stuten der Gruppe 3 hatten eine

Trächtigkeitsdauer von 334 bis 349 Tagen (langmittlere Trächtigkeitsdauer).

Gruppe 2 und 3 wurden als die Stuten mit normaler Trächtigkeitsdauer

zusammengefasst. Stuten mit einer Trächtigkeitsdauer von 350 Tagen und mehr

(lange Trächtigkeitsdauer) bildeten die Gruppe 4 (siehe Tab. 5). Insgesamt wurden

1698 Trächtigkeiten analysiert.

Tab. 5: Bezeichnung der Trächtigkeitsdauergruppen

Trächtigkeitsdauergruppe Trächtigkeitsdauer

(Tage)

Bezeichnung der

Trächtigkeitsdauergruppe

1 ≤ 319 kurz

2 320-333 kurzmittlere

3 334-349 langmittlere

4 ≥ 350 lange

3.2.2 Messung der Widerristhöhe

Die Messung der Widerristhöhe der Mutterstuten wurde von fachkundigem Personal

auf ebenem, betoniertem Boden mit einem üblichen Messstock durchgeführt. Die

Messung erfolgte in Meter-Einheit bei gerader Gliedmaßenstellung vom Huftragrand

des Vorderfußes bis zum höchsten Punkt des Widerristes.

Die Mutterstuten, sowie die Empfänger- und Spenderstuten wurden je nach Größe in

Gruppen eingeteilt: Gruppe 1: unter 160 cm; Gruppe 2: 160- 164 cm; Gruppe 3:

165- 169 cm; Gruppe 4: 170 cm und mehr. Die Unterteilung der Hengstgrößen

erfolgte analog (siehe Tab. 6).

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41

Tab.6: Widerristhöhe der Mutterstuten und Vaterhengste und

Gruppenverteilung

Widerristhöhe Gruppe Mutterstute

Widerristhöhe (cm)

Vaterhengst

Widerristhöhe (cm)

1 < 160 -

2 160-164 160-164

3 165-169 165-169

4 170 ≥ 170 ≥

Die Widerristhöhe der Fohlen wurde zwei bis drei Tage nach der Geburt gemessen.

Die Fohlen wurden dazu auf die betonierte, ebene Stallgasse gebracht, von einem

Helfer an Hals und Hinterhand fixiert und von einer weiteren Person mit dem

Messstock gemessen. Die Messung erfolgte in Zentimetereinheit.

3.2.3 Gewicht des Fohlens

Das Gewicht der neugeborenen Fohlen wurde 8 bis 24 Stunden nach der Geburt

erhoben, nachdem die Fohlen selbstständig oder mit Hilfe aufgestanden waren und

mit der Mutterstute Kontakt hatten. Die Fohlen wurden im Abfohlstall auf einer

Waage (BOSCHE AS-300) mit Digitalanzeige in Kilogramm Einheit gewogen.

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3.2.4 Alter der Trägerstute

In jedem Abfohlungsjahr wurde das Alter der Mutterstute dokumentiert. Die

Einteilung erfolgte in 7 Altersjahrgangsgruppen zu jeweils 3 Altersjahrgängen mit

Ausnahme der abfohlenden 3-jährigen sowie der 4- und 5-jährigen Stuten.

Altersgruppe 7 umfasste alle 18-jährige und ältere abfohlende Stuten (Tab. 7).

Tab.7 : Mutterstuten in Altersgruppen

Gruppe

Alter der

Mutterstute

(Jahre)

1 3

2 4 - 5

3 6 - 8

4 9 - 11

5 12 - 14

6 15 - 17

7 ≥ 18

3.2.5 Normabweichungen der Fohlen

3.2.5.1 Nabeluntersuchung

Nach der üblichen Nabelerstversorgung des frisch geborenen Fohlens wurde der

Nabel täglich in der erste Lebenswoche palpatorisch untersucht. Dabei wurde auf

den Umfang und die Trockenheit des äußeren Nabels geachtet. War ein Nabel mehr

als ein Finger dick, an zwei aufeinander folgenden Tagen feucht oder wurde

purulentes Sekret beobachtet, wurde eine ultrasonographische Untersuchung der

intraabdominalen Nabelstrukturen vorgenommen. Hierbei wurden die Durchmesser

der beiden Nabelarterien sowie der Nabelvene gemessen und auf Füllung und

Pulsation der Gefäße sowie auf Kavernenbildung geachtet. Anschließend wurde der

Verlauf der Nabelvene bis zur Leber nach kranial verfolgt und dort ihr Durchmesser

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ein weiteres Mal bestimmt. Zuletzt wurden die beiden Nabelarterien bis zur

Harnblase nach kaudal verfolgt. Betrug der Durchmesser eines der Gefäße an einer

Stelle mehr als 1 cm oder wurden Kavernen- oder Abszessbildung beobachtet, so

galt dies als „Nabelentzündung“ und wurde antibiotisch therapiert.

3.2.5.2 Fehlstellungen bei den Fohlen

Sobald die neugeborenen Fohlen selbstständig stehen konnten, wurde die Stellung

ihrer Gliedmaßen beurteilt. Dies erfolgte im Abfohlstall auf ebenem, betoniertem

Boden. Bei der Untersuchung wurde besonderes auf Durchtrittigkeit und

Stelzfüßigkeit geachtet.

Als Durchtrittigkeit wird eine starke Hyperextension der Zehengelenke bezeichnet,

wobei in einigen schwerwiegenden Fällen die Fohlen nur auf den Ballen fußten.

Die Stelzfüßigkeit definiert sich durch eine starke Flexion der Zehengelenke, wobei

die Fohlen meist nur auf den Zehenspitzen fußen und überköten.

3.3 Statistische Auswertung

Die statistische Auswertungen wurden mit dem Programmpaket STATISTICA der

Firma StatSoft, Inc., Tulsa, USA durchgeführt (StatSoft, Inc.: STATISTICA für

Windows [Computer- Programm-Handbuch, Version 7.1]. Eigenverlag: Tulsa, OK,

USA, 2005).

Die in der Aufgabenstellung genannten Untersuchungen bezogen sich auf die

Ermittlung von Zusammenhängen oder Unterschieden, wobei nach "unabhängigen"

und "abhängigen" Stichproben differenziert wurde.

Unabhängig heißen Stichproben, denen unterschiedliche Bedingungen zugrunde

liegen (zum Beispiel Vergleich von Tieren mit / ohne Embryonaltransfer). Abhängige

Stichproben werden dagegen an den gleichen Bedingungen erhoben (zum Beispiel

Größe nach 6 Monaten / nach 12 Monaten).

Dazu wurden die im Folgenden beschriebenen Tests durchgeführt. Ergebnis eines

jeden Tests war die Irrtumswahrscheinlichkeit p.

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Tab. 8: Irrtumswahrscheinlichkeit (p-Wert) zur Darstellung der Signifikanz

(UNTERSTEINER, 2005)

p- Wert Signifikanz Symbolisierung

p> 0,05 nicht signifikant ns

p≤ 0,05 schwach signifikant *

p≤ 0,01 signifikant **

p≤ 0,001 hoch signifikant ***

Des weiteren kam der Spearman's Rang-Korrelationskoeffizient R zur Anwendung

zum Beispiel zur Ermittlung des Zusammenhanges zwischen der Größe der

Mutterstute und der Größe des Fohlens). Er ist ein Maß für die Güte des

Zusammenhanges abhängiger, beliebig verteilter, stetiger Stichproben.

Tab. 9: Interpretation des Korrelationskoeffizienten (UNTERSTEINER,

2005)

Wert des Korrelationskoeffizienten Interpretation

0 < r ≤ 0,2 keine bis sehr geringe

Korrelation

0,2 < r ≤ 0,5 geringe (schwache) Korrelation

0,5 < r ≤ 0,7 mittlere Korrelation

0,7 < r ≤ 0,9 hohe (starke) Korrelation

0,9 < r ≤ 1 sehr hohe (perfekte) Korrelation

Ziel dieser Studie war zu bestimmen, wie stark sich die untersuchten Parameter

beeinflussen und ob ein Zusammenhang zwischen ihnen bestand. Nach der

deskriptiven Darstellung der Daten für alle Parameter wurden folgende

Fragestellungen bearbeitet und entsprechende statistische Tests verwendet:

1. Zusammenhang zwischen dem Abfohlmonat einerseits und der

Trächtigkeitsdauer, der neonatale Widerristhöhe sowie dem Gewicht der Fohlen

(Mann-Whitney-Test).

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2. Zusammenhang zwischen Trächtigkeitsdauer einerseits und neonatale

Widerristhöhe sowie Gewicht der Fohlen andererseits (Mann-Whitney-Test).

3. Zusammenhang zwischen der Widerristhöhe der Mutterstuten einerseits und

der neonatalen Widerristhöhe sowie dem Gewicht der Fohlen andererseits

(Spearmans Rangkorrelation).

4. Zusammenhang zwischen dem Stutenalter einerseits und der

Trächtigkeitsdauer, der Widerristhöhe sowie dem Gewicht der Fohlen

andererseits (Mann-Whitney-Test).

5. Zusammenhang zwischen dem Geschlecht der Fohlen einerseits und der

Trächtigkeitsdauer, der neonatalen Widerristhöhe sowie dem Gewicht

andererseits (Mann-Whitney-Test).

6. Zusammenhang zwischen neonataler Widerristhöhe und Gewicht der Fohlen

(Spearmans Rangkorrelation).

7. Vergleich der NP- und der ET-Fohlen hinsichtlich Trächtigkeitsdauer, neonatale

Widerristhöhe und Gewicht (Mann-Whitney-Test).

8. Zusammenhang zwischen der Widerristhöhe des Vaterhengstes und der

Widerristhöhe der Mutterstute einerseits und der Widerristhöhe der Fohlen

andererseits (Kruskal-Wallis-Test).

9. Zusammenhang zwischen der neonatalen Widerristhöhe und der zeitlichen

Entwicklung der Widerristhöhe (Wilcoxon-Test für gepaarte Stichproben).

10. Zusammenhang zwischen ET-Fohlen einerseits und der Widerristhöhe des

Nachwuchses im Alter von 6, 10, 12, 24 Monaten andererseits (Mann-Whitney-

Test).

11. Zusammenhang zwischen der Widerristhöhe der Spenderstute und der

Trägerstute einerseits und der Widerristhöhe der Fohlen andererseits (Kruskal-

Wallis-Test).

12. Zusammenhang zwischen der Trächtigkeitsdauer und Normabweichungen beim

Fohlen (Pearson Chi-Quadrat).

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ERGEBNISSE _____________________________________________________________________________________________________

46

4 ERGEBNISSE

4.1 Trächtigkeitsdauer in drei Abfohlungsjahren

4.1.1 Anzahl der Stuten

In der vorliegenden Studie wurden die Daten von 1701 Abfohlungen ausgewertet,

von denen 1698 analysiert wurden. So konnten die Abfohlungsdaten von 419

Warmblutstuten aus dem Jahr 2003, 538 aus dem Jahr 2004 und 744 aus dem Jahr

2005 in die Studie einbezogen werden (Tab. 10).

Tab. 10: Anzahl der Geburten über drei Abfohljahre

Abfohljahr Abfohlungen

n

2003 419

2004 538

2005 744

4.1.2 Mittlere und variable Trächtigkeitsdauer

Die durchschnittliche Trächtigkeitsdauer bei den 1698 Warmblutstuten betrug 329,3 ±

9,8 Tage. Die Werte sind für alle Fohlen berechnet, sowohl mit als auch ohne

Embryotransfer (Tab. 11).

Tab. 11: Mittlere Trächtigkeitsdauer pro Abfohljahr (n= 1698)

Abfohlungsjahr n Trächtigkeitsdauer in Tagen

X̄ ± SD Max / Min

2003 419 332 ± 10,1 368-310

2004 538 328,2 ± 10,6 356-285

2005 744 328,7 ± 8,9 358-298

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ERGEBNISSE _____________________________________________________________________________________________________

47

Die meisten Geburten mit kurzer Trächtigkeitsdauer mit 146 (47,5%) von insgesamt

307, haben im Jahr 2004 stattgefunden. Von den insgesamt 1351 Geburten mit

kurzmittlere und langmittlere Tragezeit fielen die meisten in das Jahr 2005 (46%)

wobei aus diesem Jahrgang mehr Abfohlungen in die vorliegende Studie einbezogen

wurden als aus den Jahren 2003 und 2004. 40 (47,5%) der gezählten Abfohlungen

mit langer Graviditätsdauer fanden im Jahr 2003 statt.

Die Gruppe 1 mit kurzer Trächtigkeitsdauer von bis zu 319 Tagen umfasste 307

(18,0%) aller Geburten, die Gruppe 4 mit langer Trächtigkeitsdauer von 350 und

mehr Tagen 40 (2,3%). Die andere Trächtigkeiten wurden in zwei Untergruppen

geteilt, 320- 333 Tage (kurzmittlere Trächtigkeitsdauer) und 334- 349 Tage

(langmittlere Trächtigkeitsdauer), sie betrugen 851 (50,1%) und 500 (29,4%) von

allen Geburten (n = 1698) (Abb. 1).

Trächtigkeitsdauer (Tage)

50,1%

18,0%2,3%29,4% ≤319

320- 333

334-349

≥ 350

Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Trächtigkeitsdauer der Stuten von 2003

bis 2005 (n= 1698)

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48

4.2 Abfohlmonat

4.2.1 Einfluss des Abfohlmonats auf die Trächtigkeitsdauer

Die meisten Abfohlungen fanden im Frühling und in den Sommermonaten statt. Im

März waren es insgesamt 266 (15,6%), im April 303 (17,8%), im Mai 272 (16%), im

Juni 275 (16,1%) und im Juli 262 (15,4%) Geburten.

Insgesamt wurden 307 Abfohlungen mit einer kurzen Trächtigkeitsdauer beobachtet.

Im Januar (n = 4) und Februar (n = 7) wurden nur wenige Fohlen mit kurze Tragezeit

geboren, im Monat März begann die Zahl dieser kurzen Graviditätsdauern zu steigen

(n = 33). Die meisten wurden in den Monaten Juni (n = 65) und Juli (n = 76) gezählt.

79,5% der berücksichtigen Abfohlungen erfolgten nach einer Trächtigkeitsdauer von

320 bis 349 Tagen. Sie waren mit wenigen Schwankungen im Jahresverlauf

gleichmäßig auf die Monate verteilt.

40 (2,3%) Abfohlungen schlossen eine lange Trächtigkeitsdauer ab. Die meisten

dieser Kategorie fanden im Winter und Frühjahr statt. Im Januar noch waren es

12,5% (n = 5), im Februar und März jeweils 22,5% (n = 9), im April nur mehr 17,5%

(n = 7). In den Sommermonaten wurden nur wenige Abfohlungen mit der lange

Trächtigkeitsdauer verzeichnet. Tabelle 12 zeigt eine im Jahresverlauf deutlich

abnehmende mittlere Trächtigkeitsdauer von 337,3 ± 10,3 Tage bei Januar-Geburten

auf 323,6 ± 8,6 Tage im Juli (signifikante Unterschiede sind in Anhang Tab. 1). Die

durchschnittliche Tragezeit bei den NP-Fohlen betrug 329,9 ± 10,2 Tage und bei ET-

Fohlen 328,0 ± 8,8 Tage.

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49

Tab. 12: Abfohlmonat und Trächtigkeitsdauer bei Normalpaarungsfohlen

(n = 1165)

Geburtsmonat n

Trächtigkeitsdauer

X̄ ± SD

(Tage)

Januar 58 337,3 ± 10,2 a

Februar 106 334,9 ± 9,8 ab

März 189 332,5 ± 10,4 ab

April 207 331,4 ± 9,8 b

Mai 172 331,2 ± 9,0 bc

Juni 198 327,1 ± 9,3 cd

Juli 170 323,5 ± 8,5 d

August 60 325,0 ± 9,3 d

September 5 327,0 ± 10,8 abcd

a-d: die Werte mit unterschiedlichen Buchstaben sind

signifikant unterschiedlich (p ≤ 0,001)

Aus den Daten in Tabelle 12 wird deutlich, dass die Graviditätsdauer mit den

fortschreitenden Monaten kontinuierlich abnimmt mit einem Maximum bei den

Januarabfohlungen und einem Minimum der Abfohlungen im Juli mit einer Differenz

von 13,7 Tagen. Der Unterschied in der Trächtigkeitsdauer zwischen Winterfohlen

(Januar-Februar) und solchen, im Frühjahr (März-Mai) und Sommer (Juni-August)

geboren worden waren, erwies sich als statistisch höchst signifikant (p ≤ 0,001).

Aufgrund der geringen Anzahl der im September geborenen Fohlen (n = 5) konnten

in diesem Fall keine statistisch signifikanten Differenzen ermittelt werden (in Anhang

Tab. 1).

4.2.2 Einfluss des Abfohlmonats auf die neonatale Widerristhöhe der Fohlen

Die neonatale Widerristhöhe der Fohlen wurde in den Abfohlmonaten untersucht.

Dazu standen die Daten von 1118 NP-Fohlen zur Verfügung (siehe Tab. 13). Die

mittlere Widerristhöhe bei den NP-Fohlen betrug 102,4 ± 4,0 cm. Zwischen im Juli

geborenen Fohlen und solchen, die im Februar, April oder Mai geboren worden

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ERGEBNISSE _____________________________________________________________________________________________________

50

waren, bestanden statistisch hoch signifikante Größenunterschiede (p ≤ 0,001)

(siehe in Anhang Tab. 2 und Tab.13).

Tab. 13: Mittlere neonatale Widerristhöhe in Zuordnung zum

Abfohlmonat (n = 1118)

Geburtsmonat n Fohlen Größe

X̄ ± SD(cm)

Januar 56 102,9 ± 4,0 ab

Februar 103 103,1 ± 4,3 ab

März 177 102,4 ± 3,9 ab

April 204 102,8 ± 3,9 a

Mai 165 102,8 ± 3,7 a

Juni 191 102,2 ± 3,9 ab

Juli 160 101,0 ± 3,9 b

August 58 102,2 ± 5,3 ab

September 4 101,4 ± 3,7 ab

a-b: die Werte mit unterschiedlichen Buchstaben sind signifikant unterschiedlich

(p ≤ 0,05)

Bei der Widerristhöhe der Neonaten waren die Unterschiede zwischen den einzelnen

Monaten eher gering, dennoch in einigen Fällen statistisch signifikant (im Anhang

Tab. 2).

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ERGEBNISSE _____________________________________________________________________________________________________

51

4.2.3 Einfluss des Abfohlmonats auf das neonatale Gewicht der Fohlen

Das durchschnittliche Geburtsgewicht der 584 NP-Fohlen betrug 56,8 ± 7,6 kg. Die

Mittelwerte des Geburtsgewichts der Fohlen der jeweiligen Abfohlungsmonate sind in

Tabelle 14 zusammengefasst. Ein Unterschied des Geburtsgewichtes zwischen den

einzelnen Monaten ist nicht zu verzeichnen.

Tab. 14: Geburtsgewicht der Fohlen an verschiedenen Abfohlmonate

(n = 584)

Geburtsmonat n Fohlengewicht

X̄ ± SD (kg)

Januar 8 58,6 ± 4,3 a

Februar 39 58,0 ± 7,9 b

März 133 56,4 ± 7,9 b

April 107 57,7 ± 6,9 b

Mai 100 56,4 ± 7,8 b

Juni 106 56,6 ± 7,6 b

Juli 79 55,8 ± 8,1 b

August 12 57,5 ± 7,4 ab

a-b: die Werte mit gleichen Buchstaben sind nicht signifikant unterschiedlich

(p > 0,05)

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ERGEBNISSE _____________________________________________________________________________________________________

52

4.3 Neonatale Widerristhöhe und Gewicht der Fohlen unterteilt in

Trächtigkeitsdauergruppen

Die neonatale Widerristhöhe von 1117 und das Gewicht von 583 NP-Fohlen sind in

Tabelle 15 enthalten. Die neonatale Widerristhöhe in Zuordnung zur

Trächtigkeitsdauergruppe ist in Abbildung 2 dargestellt.

Tab. 15: Trächtigkeitsdauer und neonatale Widerristhöhe sowie

Geburtsgewicht der Fohlen (Mittelwerte und Standardabweichung)

Trächtigkeitsdauer

(Tage)

n

Neonatale

Widerristhöhe

(cm)

X̄ ± SD

n

Geburtsgewicht

(kg)

X̄ ± SD

bis 319 195 100,8 ± 3,5 a 68 54,0 ± 7,2 a

320-333 519 102,1 ± 4,1 b 286 56,8 ± 7,7 ab

334- 349 367 103,6 ± 3,9 c 213 57,9 ± 7,5 b

350 und mehr 36 102,8 ± 4,1 abc 16 53,4 ± 7,3 ab

a-c: die Werte mit unterschiedlichen Buchstaben sind signifikant unterschiedlich

(p ≤ 0,001)

Bis zur Gruppe mit Trächtigkeitsdauer von 334 bis 349 Tage nahm die Widerristhöhe

von 100,8 ± 3,5 cm auf 103,6 ± 4,0 cm zu und sank bei längerer Trächtigkeitsdauer

wieder auf 102,8 ± 3,9 cm ab (Tab.12). Die Unterschiede zwischen den Gruppen „bis

319“ und allen anderen Gruppen sind statistisch hoch signifikant (0,001< p < 0,01).

Ebenso ist der Unterschied zwischen den Gruppen „320-333“ und „334-349“

statistisch signifikant (p ≤ 0,001) (Abb. 2) und in Anhang Tab. 3.

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53

Abb. 2: Trächtigkeitsdauer und neonatale Widerristhöhe der Fohlen

(n= 1117)

Auch das mittlere Fohlengewicht von 54,0 ± 7,3 kg bis zur Gruppe 334-349 Tage

nahm auf 57,9 ± 7,5 kg zu und sank bei längerer Trächtigkeitsdauer deutlich auf 53,4

± 7,3 kg ab. Das Geburtsgewicht unterschied sich statistisch signifikant in

Abhängigkeit der Trächtigkeitsdauer (p ≤ 0,05) (Abb. 3 und im Anhang Tab. 4).

bis 319 320 bis 333 334 bis 349 350 und mehr

Trächtigkeitsdauer (Tage)

70

80

90

100

110

120 N

eona

tale

Wid

erris

thöh

e de

r F

ohle

n;

X̄ ±

SD

(cm

)

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54

Abb. 3: Trächtigkeitsdauer und neonatales Gewicht der Fohlen ( n= 583)

bis 319 320 bis 333 334 bis 349 350 und mehr

Trächtigkeitsdauer (Tage)

30

40

50

60

70

80

90

100 N

eona

tale

s G

ewic

ht d

er F

ohle

n;

X̄ ±

SD

(kg

)

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ERGEBNISSE _____________________________________________________________________________________________________

55

4.4 Einfluss der Widerristhöhe der Mutterstute auf die neonatale

Widerristhöhe und das Gewicht der Fohlen

Es wurden die Widerristhöhen von 1487 Warmblutstuten dokumentiert und in vier

Gruppen eingeteilt. Gruppe 1 bildeten Stuten mit einer Widerristhöhe < 160 cm (n =

94) / Gruppe 2 solche mit einer Widerristhöhe von 160 bis 164 cm (n= 534), Gruppe

3 Stuten von 165 bis 169 cm (n= 649) und Gruppe 4 solche mit einer Höhe von

≥ 170 cm (n= 210).

Es wurden neonatale Gewichts- und Widerristhöhedaten von insgesamt 481 Fohlen

untersucht. Für jede Stutengruppe wurde das mittlere Geburtsgewicht und die

mittlere Widerristhöhe der Fohlen errechnet. Beide Zusammenhänge sind annähernd

linear (Abb. 4 und 5), so dass die Berechnung von Korrelationskoeffizienten zur

Charakterisierung des Zusammenhangs sinnvoll ist.

Abb. 4: Zusammenhang zwischen der Widerristhöhe der Mutterstute und

der neonatalen Widerristhöhe der NP-Fohlen (n=1487)

R = 0,27

p < 0,05

152 154

156 158

160 162

164 166

168 170

172 174

176 178

180

Widerristhöhe der Mutterstute (cm)

88

90

92

94

96

98

100

102

104

106

108

110

112

114

116

Neo

nata

le W

ider

rris

thöh

e de

r F

ohle

n (c

m)

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56

Abb. 5: Zusammenhang zwischen Widerristhöhe der Mutterstute und den

neonatalen Gewicht der NP-Fohlen (n=481)

Beide Korrelationskoeffizienten („Spearman R“) sind positiv, das heißt, es besteht ein

direkter Zusammenhang zwischen den Parametern (je größer die Widerristhöhe

der Mutterstute, desto höher auch die neonatale Widerristhöhe sowie das Gewicht

des Fohlens). Die R-Werte von 0,27 bzw. 0,20 deuten zwar auf einen eher

schwachen Zusammenhang hin, trotzdem sind beide Zusammenhänge wegen der

großen Anzahl der Fälle deutlich statistisch signifikant (p ≤ 0,05) (grau hinterlegt)

(in Anhang Tab.5).

R = 0,20

p < 0,05

154 156 158 160 162 164 166 168 170 172 174 176 178 Widerristhöhe der Mutterstute (cm)

30

40

50

60

70

80

90

100

Neo

nata

les

Gew

icht

der

Foh

len

(kg)

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57

4.5 Stutenalter

4.5.1 Stutenalter: Einfluss auf die Trächtigkeitsdauer

Um den Einfluss des Stutenalters auf die Trächtigkeitsdauer zu ermitteln, wurden die

Daten von 1161 NP-Fohlen untersucht. Für jede Gruppe wurden die durchschnittliche

Trächtigkeitsdauer sowie die Standardabweichung errechnet (Tab. 16).

Tab. 16: Stutenalter und Trächtigkeitsdauer (Mittelwerte und

Standardabweichung) (n=1161)

Altersgruppe Stutenalter

(Jahre) n

Trächtigkeitsdauer (Tage)

X̄ ± SD

1 3 194 328,8 ± 10,2 ab

2 4-5 263 330,2 ± 9,5

3 6-8 289 329,2 ± 10,5 b

4 9-11 169 328,6 ± 9,7

5 12- 14 104 331,0 ± 9,2

6 15-17 90 332,3 ± 12,4

7 ≥18 52 334,9 ± 10,6 a

a-b: die Werte mit gleichen Buchstaben sind signifikant unterschiedlich (p ≤ 0,05)

Signifikante Unterschiede der Graviditätsdauer konnten nur zwischen der 3-jährigen

Stuten mit mittlerer Trächtigkeitsdauer von 328,8 ± 10,2 Tagen und ältesten (≥18

Jahre alten) Mutterstuten mit 334,9 ± 10,6 Tage Tragezeit ermittelt werden (p ≤

0,05).

4.5.2 Stutenalter: Einfluss auf die neonatale Widerristhöhe der Fohlen

Zur Bestimmung des Einflusses des Stutenalters auf die Widerristhöhe der Fohlen

bei der Geburt wurden die Daten von 1114 NP-Fohlen untersucht. Bei 3-jährigen

Stuten betrug die durchschnittliche Größe der Fohlen bei der Geburt 99,2 ±4,2 cm.

Die Geburtsgröße der Fohlen stieg schon bei 4- bis 5-jährigen Stuten auf

durchschnittlich 102,1 ± 3,8 cm und bei 6- bis 8-jährigen auf 103,3 ± 3,6 cm (Tab.17).

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58

Tab. 17: Stutenalter und neonatale Widerristhöhe der Fohlen (Mittelwerte

und Standardabweichung) (n=1114)

Stutenalter

(Jahre) n

Neonatale

Widerristhöhe der Fohlen

(cm)

X̄ ± SD

3 187 99,2 ± 4,2 a

4-5 253 102, 1 ± 3,8 b

6-8 278 103,3 ± 3,6 b

9-11 164 103,4 ± 3,3 b

12- 14 103 103,7 ± 4,0 b

15-17 82 103,4 ± 4,0 b

≥18 47 102,4 ± 3,3 b

a-b: die Werte mit unterschiedlichen Buchstaben sind

signifikant unterschiedlich (p ≤ 0,001)

Die Widerristhöhe der Fohlen von 3-jährigen Stuten war signifikant kleiner als die

der weiteren Altersgruppen (p ≤ 0,001) (siehe Anhang Tab. 23). Fohlen von 4- bis 5-

jährigen Mutterstuten waren bei der Geburt signifikant kleiner (102,1 ± 3,8 cm) als

die Fohlen von 6- bis 8-jährigen Stuten (103,3 ± 3,6 cm) und die Fohlen von 12 bis

14-jährigen Stuten (103,7 ± 4,0 cm) ein signifikanter Unterschied (p ≤ 0,05) (in

Anhang Tab. 6).

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59

4.5.3 Stutenalter: Einfluss auf das neonatale Gewicht der Fohlen

Um den Zusammenhang zwischen Stutenalter und dem neonatalen Gewicht der

Fohlen zu untersuchen, wurden die Daten von 583 NP-Fohlen herangezogen, in die

einzelnen Stuten Altersgruppen aufgeteilt und das jeweilige mittlere Geburtsgewicht

mit Standardabweichung bestimmt (Tab. 18).

Tab. 18: Stutenalter und das neonatale Gewicht der Fohlen (Mittelwerte und

Standardabweichung)

Alter Gruppe Stuten Alter

(Jahre) n

Neonatales

Fohlengewicht

(kg)

X̄ ± SD

1 3 117 51,3 ± 6,6 a

2 4-5 122 55,9 ± 6,7 b

3 6-8 140 59,0 ± 7,0 b

4 9-11 82 58,7 ± 7,2 b

5 12-14 56 59,9 ± 8,0 b

6 15-17 43 59,6 ± 8,0 b

7 ≥18 23 56,6 ± 5,0 ab

a-b: die Werte mit unterschiedlichen Buchstaben sind signifikant unterschiedlich

(p ≤ 0,001)

Das Geburtsgewicht der Fohlen stieg mit zunehmendem Alter der Mutterstute an. Bei

3-jährigen Stuten erreichte das mittlere Geburtsgewicht der Fohlen 51,3 ± 6,6 kg, bei

4 bis 5 Jahre alten Stute 55,9 ± 6,7 kg und bei 6 bis 8 Jahre alten 59,0 ± 7,0 kg. Bei

9-11 Jahre alten Stuten sank das durchschnittliche Fohlen Geburtsgewicht auf 58,7 ±

7,2 kg, bei 12- bis14-jährigen Stuten stieg es jedoch wieder auf 59,9 ± 8,0 kg an und

bei 15- bis17-jährigen auf 59,6 ± 8,0 kg (Tab. 18). Diese Unterschiede erwiesen sich

als höchst signifikant (p ≤ 0,001). Das Geburtsgewicht der Fohlen der 3-jährigen

und ≥18-jährige Mutterstuten unterschied sich ebenso signifikant wie das der 4- bis

5-jährigen und 6- bis 8-jährigen einerseits und das der 12- bis 14-jährigen

andererseits (p ≤ 0,05) (in Anhang Tab. 7).

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60

4.6 Geschlecht des Fohlens und Trächtigkeitsdauer, Unterschiede

in der neonatalen Widerristhöhe und im Gewicht

Im Studienzeitraum wurden 820 Hengstfohlen und 865 Stutfohlen geboren. Alle drei

Untersuchungsparameter wurden bei NP-Fohlen bestimmt. So war die Tragezeit bei

Hengstfohlen (331,7 ± 10,1 Tage) durchschnittlich um 3,0 Tage signifikant länger

als bei Stutfohlen (328,6 ± 10,1 Tage) (p ≤ 0,001) (Abb. 6).

Die Hengstfohlen (102,9 ± 3,9 cm) waren durchschnittlich um 1 cm größer als

Stutfohlen (101,9 ± 4,2 cm) (p ≤ 0,05).

Das Geburtsgewicht wurde in der vorliegenden Studie bei insgesamt 584 Fohlen

erhoben. Stutfohlen waren durchschnittlich (55,8 ± 7,6 kg) um 1,9 kg leichter als

Hengstfohlen (57,7 ± 7,6 kg) (p ≤ 0,05).

Abb. 6: Mittlere Trächtigkeitsdauer mit Standardabweichung bei Hengst- und Stutfohlen

Hengstfohlen Stutfohlen

280

300

320

340

360

380

Trä

chtig

keits

daue

r; X̄

± S

D (

Tag

e)

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61

4.7 Zusammenhang zwischen der neonatalen Widerristhöhe und

dem Gewicht der Fohlen

Der Zusammenhang zwischen neonataler Widerristhöhe und neonatalem Gewicht

der Fohlen ist annähernd linear und ist hoch signifikant (Abb. 6), so dass die

Berechnung des Korrelationskoeffizienten zur Charakterisierung des

Zusammenhanges sinnvoll ist.

Abb. 7: Zusammenhang zwischen neonataler Widerristhöhe und Gewicht

bei NP-Fohlen

Bei der Berechnung der Spearman Rangkorrelation zeigt sich, das der

Zusammenhang mit R = 0,67 deutlich und mit p ≤ 0,001 statistisch hoch signifikant

ist. Das bedeutet, dass erwartungsgemäß die Größe der Fohlen bei der Geburt

deutlich das Körpergewicht beeinflusst.

R = 0,66

p ≤ 0,001

30 40 50 60 70 80 90 100

Neonatales Gewicht der Fohlen (kg)

88

90

92

94

96

98

100

102

104

106

108

110

112

114

Neo

nata

le W

ider

risth

öhe

der

Foh

len

(cm

)

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ERGEBNISSE _____________________________________________________________________________________________________

62

4.8 Vergleich der Fohlen aus Normalpaarung (NP) und

Embryotransfer (ET) hinsichtlich Trächtigkeitsdauer, neonatale

Widerristhöhe und Gewicht

Die Tabelle 19 enthält die deskriptiven Kenngrößen für Trächtigkeitsdauer, neonatale

Widerristhöhe und Gewicht der ET- und NP-Fohlen. Die Unterschiede sind in allen

drei Parametern statistisch signifikant. In Tabelle 26 wurden die Werte

zusammengestellt. Die Signifikanz wurde mittels Mann- Whitney U-Test berechnet.

Tab. 19: Mittlere Trächtigkeitsdauer, die neonatale Widerristhöhe und

Gewicht der NP- und ET-Fohlen

NP-Fohlen ET-Fohlen

Parameter n X̄ ± SD n X̄ ± SD

Trächtigkeitsdauer

(Tage) 1165 329,9 ± 10,2 533 328,0 ± 8,8

Fohlen Größe (cm) 1118 102,4 ± 4,0 521 102,0 ± 3,8

Fohlen Gewicht (kg) 584 56,8 ± 7,6 213 55,1 ± 6,5

Die mittlere Trächtigkeitsdauer von 329,9 ± 10,2 Tage bei NP-Fohlen war im

Vergleich zu der der ET-Fohlen mit 328,0 ± 8,8 Tage signifikant länger (p ≤ 0,001).

Die neonatale Widerristhöhe der NP-Fohlen erreichte im Mittel 102,4 ± 4,0 cm und

die der ET-Fohlen - 102,0 ± 3,8 cm. Dieser Unterschied ist statistisch signifikant (p

≤ 0,05).

Das mittlere neonatale Gewicht bei NP-Fohlen betrug 56,8 ± 7,6 kg und bei ET-

Fohlen 55,1 ± 6,5 kg. Auch dieser Unterschied ist signifikant (p ≤ 0,05).

Die ermittelte Differenz der drei Parameter (Trächtigkeitsdauer, neonatale

Widerristhöhe und Gewicht) war zwischen NP- und ET-Fohlen zwar signifikant, doch

ist diese Signifikanz ohne praktische Bedeutsamkeit.

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ERGEBNISSE _____________________________________________________________________________________________________

63

4.9. Zusammenhang zwischen Widerristhöhe des Vaterhengstes

und der Widerristhöhe Mutterstute einerseits und neonatale

Widerristhöhe der Fohlen andererseits

Insgesamt wurden in der Datei 139 Hengste als Väter der Fohlen dokumentiert. Von

diesen hatten 37 im Untersuchungszeitraum mindestens 10 Fohlen. Theoretisch

waren also 370 Fohlen in die Untersuchung einzuschließen. Fohlen, die mittels

Embryotransfer ausgetragen wurden, waren allerdings aus dieser Untersuchung

ausgeschlossen. Es wurden deshalb jeweils die ersten 10 Fohlen jedes Hengstes

ausgewählt, die nicht mittels Embryotransfer ausgetragen wurden. Nicht für alle

Hengste mit 10 und mehr Fohlen waren auch 10 Fohlen ohne Embryotransfer

vorhanden, so dass die Gesamtzahl der einbezogenen Fälle nicht 370 sondern nur

327 betrug. Davon waren Angaben zur Größe des Vaters und der Mutter bei 211

Fällen vorhanden. Die Tabelle 20 zeigt die Mittelwerte mit Standardabweichung der

neonatalen Widerristhöhe in den verschiedenen Hengst – Mutterstute

Größengruppen.

Tab. 20: Zusammenhang zwischen der neonatale Widerristhöhe der Fohlen

und der Widerristhöhe der Mutterstute und des Vaterhengstes

Widerristhöhe des Vaterhengstes (cm)

160 – 164 165 – 169 ≥ 170 Widerristhöhe der

Mutterstute (cm) Neonatale Widerristhöhe der Fohlen (cm)

< 160

102

( n= 1)

98 ± 4

(n= 10)

160 – 164

102 ± 4

(n= 9)

101 ± 4

(n= 69)

165 – 169 104 ± 5

(n= 6)

102 ± 5

(n= 18)

103 ± 4

(n= 67)

≥ 170 106 ± 3

(n= 9)

105 ± 2

(n= 11)

105 ± 3

(n= 11)

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ERGEBNISSE _____________________________________________________________________________________________________

64

Man erkennt deutlich, dass der Einfluss der Hengstgröße auf die Widerristhöhe der

Fohlen bei der Geburt klein ist im Vergleich zum Einfluss der Mutterstute. Zum

Vergleich der Gruppen der Hengstgrößen bei konstanter Mutterstutengröße wurde

der Kruskal-Wallis-Test herangezogen. Die Anpaarung von Hengsten der

Größengruppe 165 bis 169 cm sowie ≥ 170 cm mit Stuten von 160 -164 cm

Stockmaß zeigte keinen signifikanten Einfluss auf die Widerristhöhe der Fohlen (p=

0,53). Auch bei der Anpaarung von Hengsten der oben genannten Gruppe mit

Stuten der Größenordnung 165-169 cm war kein Einfluss des Hengstes auf die

Größe des Fohlens erkennbar (p= 0,81). Gleiches wurde bei Anpaarungen von

Hengsten aus den Gruppen 160-164 cm, 165-169 cm und ≥170 cm mit sehr großen

Stuten (≥ 170 cm) beobachtet; auch hier wurde die Größe des Fohlens nicht vom

Hengst beeinflusst (p= 0,72).

Da alle p-Werte deutlich über 0,05 lagen, war ein statistisch signifikanter Einfluss der

Hengstgröße auf die Neonatengröße somit nicht nachzuweisen.

Für die Hengstgröße ab 170 cm war ein statistisch signifikanter Unterschied

zwischen den Stuten der Größengruppen ≤ 160 cm und ≥ 170 cm nachweisbar (p ≤

0,05).

Hier hatte die Widerristhöhe der Mutterstute einen signifikanten Einfluss auf die

Widerristhöhe der Fohlen bei der Geburt.

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ERGEBNISSE _____________________________________________________________________________________________________

65

4.10 Zusammenhang zwischen neonatalen Widerristhöhe der

Fohlen und zeitlicher Entwicklung der Widerristhöhe

Die Tabelle 21 zeigt die zeitliche Entwicklung der Fohlen Widerristhöhe für alle NP-

Fohlen.

Tab. 21: Zeitliche Entwicklung der Fohlen: Widerristhöhe bei NP-Fohlen

(n = 1118)

Widerristhöhe der

Fohlen in Alter

(Lebensmonate)

n

Widerristhöhe

der Fohlen

X̄ ± SD (cm)

Min

(cm)

Max

(cm)

Geburt 1118 102,4 ± 4,0 73,0 115,0

6-8 66 142 ± 3,0 134 150

9-11 344 148 ± 3,0 134 160

12-14 209 151 ± 3,0 142 161

15-17 168 156 ± 4,0 143 168

18-20 258 158 ± 3,0 148 170

21-23 189 161 ± 3,0 149 174

24-26 77 162 ± 3,0 157 170

27-30 27 165 ± 3,0 159 171

31-40 78 165 ± 3,0 155 174

Bei allen Fohlen lagen Messwerte der neonatalen Widerristhöhe sowie im Alter von

6, 10, 12 und 24 Monaten vor, so dass der Vergleich zwischen den Variablen

paarweise erfolgen konnte. Alle Unterschiede waren statistisch signifikant.

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ERGEBNISSE _____________________________________________________________________________________________________

66

4.11 Zusammenhang zwischen Normalpaarung (NP) und

Embryotransferfohlen (ET) einerseits und Widerristhöhe der

Fohlen im Alter von 6,10, 12 und 24 Monaten andererseits

Die Tabellen 8 und 9 im Anhang zeigen die deskriptiven Messgrößen der

Widerristhöhen für Fohlen aus den Kategorien NP-Fohlen und ET-Fohlen. In allen

Fällen war die Größe bei NP-Fohlen im Mittel höher als bei Fohlen mit

Embryotransfer. Als statistisch höchst signifikant konnten allerdings nur die

Unterschiede zwischen beiden Gruppen zu den Zeitpunkten 10 (p ≤ 0,001) und 24

Monate (p ≤ 0,001) nachgewiesen werden.

Nach dem Mann-Whitney-Test war ein statistisch hoch signifikanter Unterschied

zwischen Widerristhöhe der NP-Fohlen (148 ± 3,0 cm) und ET-Fohlen (146 ± 3,0 cm)

im Alter von 9-11 nachweisbar (p < 0,001) und im Alter vom 24- 26 Monate bei NP-

Fohlen (162 ± 3,0 cm) und ET-Fohlen (157 ± 4,0 cm) ist wieder statistisch

signifikant (Abb. 7).

135

140

145

150

155

160

165

6-8 9-11 12-14 24-26

Alter der Fohlen (Monate)

Wid

err

ris

thö

he

de

r F

oh

len

(c

m)

NP-Fohlen

ET-Fohlen

Abb.8: Entwicklung der Widerristhöhe bei NP- und ET-Fohlen im Alter von

6,10, 12 und 24 Monaten

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ERGEBNISSE _____________________________________________________________________________________________________

67

4.12 Zusammenhang zwischen Widerristhöhe der Spenderstute und

der Empfängerstute einerseits und neonatalen Widerristhöhe

der Fohlen andererseits

Angaben zur neonatalen Widerristhöhe des Fohlens sowie der Spender- und der

Trägerstute waren bei 402 Fällen vorhanden. Tabelle 22 zeigt die Mittelwerte die

Widerristhöhen der Neonaten und der verschiedenen Empfängerstute und

Spenderstute Größen.

Tab. 22: Mittlere neonatale Widerristhöhe und die Widerristhöhe der

Empfänger- und Spenderstute

Widerristhöhe der Spenderstute (cm)

< 160 160 - 164 165 - 169 ≥ 170 Widerristhöhe der

Empfängerstute (cm) Neonatale Widerristhöhe der Fohlen (cm)

< 160 98 ± 3 a

(n= 7)

100 ± 3 a

(n= 18)

100 ± 3 a

(n= 16)

160 – 164 102 ± 5 a

(n= 2)

101 ± 4ab

(n= 42)

101 ± 3 a

(n= 78)

102 ± 4 a

(n= 38)

165 – 169 105 ± 2 a

(n= 2)

103 ± 4ab

(n= 33)

103 ± 3 b

(n= 81)

103 ± 4 a

(n= 43)

≥ 170 104 ± 4ab

(n= 16)

104 ± 4 b

(n= 21)

106 ± 1 a

(n= 5)

a-b: die Werte mit unterschiedlichen Buchstaben unterscheiden sich signifikant

(p ≤ 0,001)

Man erkennt deutlich, dass der Einfluss der Widerristhöhe der Trägerstute auf die

Größe des Fohlens groß ist im Vergleich zum Einfluss der Widerristhöhe der

Spenderstute. Zum Vergleich der Gruppen der Empfängerstutengröße bei konstanter

Spenderstutengröße kam der Kruskal-Wallis-Test zur Anwendung.

Trug eine Empfängerstute der Größengruppe 160- 164 cm oder 165 -169 cm das

Fohlen einer Spenderstute mit einer Widerristhöhe von unter 160 cm aus, bestand

kein signifikanter Unterschied in der mittleren Fohlengröße (p=0,68).

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ERGEBNISSE _____________________________________________________________________________________________________

68

Bei der Kombination einer 160-164 cm großen Spenderstute mit einer

Empfängerstute der Gruppe 165-169 cm oder ≥ 170 cm konnte jedoch ein

signifikanter Unterschied (p ≤ 0,05) in der mittleren neonatalen Widerristhöhe

beobachtet werden.

Ebenso unterschied sich die neonatale Widerristhöhe höchst signifikant (p <

0,001), wenn der Embryo einer Spenderstute der Widerristhöhegruppe 165-169 cm

von einer Trägerstute mit 165-169 cm oder ≥ 170 cm Stockmaß ausgetragen wurde.

Ein weiterer signifikanter Unterschied (p ≤ 0,05) bei der mittleren neonatalen

Widerristhöhe konnte festgestellt werden, wenn der Embryo einer sehr großen

Spenderstute (≥ 170 cm) von einer ebenfalls großen Empfängerstute der Gruppen

165 – 169 cm oder ≥ 170 cm ausgetragen wurde.

Wurde also der Embryo einer kleinen Spenderstute von einer kleinen Trägerstute

ausgetragen, so hätte dies keinen Einfluss auf die neonatale Widerristhöhe, das

Fohlen wurde klein. Wenn aber der Embryo einer großen Spenderstute (≥ 170 cm)

von einer kleinen Empfängerstute (< 160 cm) ausgetragen wurde, blieb das Fohlen

im Mittel kleiner (100 ± 3 cm) als wenn es von einer ebenfalls großen

Empfängerstute (≥ 170 cm) ausgetragen worden wäre (106 ± 1 cm) (siehe Tab. 22).

Die Resultate des Kruskal-Wallis-Tests zum Vergleich der Gruppen der

Spenderstutengrößen bei konstanter Empfängerstutengröße zeigten hingegen keine

statistisch signifikanten Unterschiede bei den Widerristhöhen der Fohlen (alle

p > 0,05).

4.13 Zusammenhang zwischen Trächtigkeitsdauer und

Normabweichungen beim neonaten Fohlen

Die folgenden Tabellen zeigen die Häufigkeitsverteilung verschiedener Erkrankungen

der Fohlen in Abhängigkeit von der Trächtigkeitsdauer.

Bei Fohlen mit einer Trächtigkeitsdauer bis 319 Tage lag der Anteil der an

Infektionskrankheiten erkrankten Tiere mit 16,2 % (34 von 211) etwa doppelt so hoch

wie bei derjenigen mit längerer Trächtigkeitsdauer (8,3 bis 9,6 %). Der Unterschied

war mit p ≤ 0,05 statistisch signifikant (Tab. 23).

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ERGEBNISSE _____________________________________________________________________________________________________

69

Tab. 23: Häufigkeitsverteilung von Infektionskrankheiten bei den Fohlen

und Trächtigkeitsdauer (n = 1165)

Infektionskrankheiten bei Fohlen

(%)

Trächtigkeitsdauer

(Tage)

Fohlen

n

nein ja

≤ 319 211 83,8 16,2 a

320 – 333 540 91,6 8,4 b

334-349 378 90,4 9,6 b

≥ 350 36 91,6 8,3 ab

a-b: die Werte mit unterschiedlichen Buchstaben sind signifikant unterschiedlich

(p ≤ 0,05)

Ähnlich lagen die Verhältnisse für Stelzfuß und allgemeine Erkrankungen (p ≤ 0,001)

(Tab. 24). Für die Durchtrittigkeit konnte dagegen kein statistisch signifikanter

Einfluss der Tragezeit festgestellt werden (p > 0,05) (Tab. 25).

Tab. 24: Häufigkeitsverteilung von Fohlenstelzfuß bei den Fohlen und

Trächtigkeitsdauer (n = 1165)

Stelzfuß bei Fohlen (%) Trächtigkeitsdauer

(Tage)

Fohlen

n nein ja

≤ 319 211 87,2 12,8 a

320 – 333 540 96 4 b

334-349 378 90,4 9,6 b

≥ 350 36 97,2 2,8 ab

a-b: die Werte mit unterschiedlichen Buchstaben sind signifikant unterschiedlich

(p ≤ 0,001)

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ERGEBNISSE _____________________________________________________________________________________________________

70

Tab. 25: Häufigkeitsverteilung von Durchtrittigkeit bei den Fohlen und

Trächtigkeitsdauer (n = 1165) (p > 0,05)

Durchtrittigkeit bei Fohlen (%) Trächtigkeitsdauer

(Tage)

Fohlen

n nein ja

≤ 319 211 99 1

320 – 333 540 97,7 2,3

334-349 378 98,9 1,1

≥ 350 36 97,2 2,7

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DISKUSSION _____________________________________________________________________________________________________

71

5 DISKUSSION

Die in die vorliegende Studie aufgenommenen Warmblutfohlen stammten ähnlich

den Studien von THOMPSON et al. (1995) alle aus einem Betrieb und sind unter

den gleichen Bedingungen aufgewachsen, im Gegensatz zu Untersuchungen von

PAGAN et al. (1996). Geringe Unterschiede zu anderen Studien bestanden lediglich

in der Dauer der Aufweidung. HINTZ et al. (1979) hielten Stuten und Fohlen bis Ende

Mai im Stall, die Probanden von THOMPSON et al. (1995) und PAGAN et al. (1996)

kamen einheitlich ab Ende April tagsüber auf die Weide. In der vorliegenden

Untersuchung wurde Mitte Mai mit der Weidehaltung begonnen.

HINTZ et al. (1979) und PAGAN et al. (1996) haben die Messungen von

Widerristhöhe und Körpergewicht bei Vollblutfohlen in monatlichen Abständen

vorgenommen. In den Studien von HINTZ et al. (1979) wurden die Fohlen erstmalig

bei der Geburt gemessen und dann bis zum 510. Lebenstag. PAGAN et al. (1996)

begann hingegen erst am 14. Lebenstag mit den Messungen und setzten sie bis zum

18. Lebensmonat fort. THOMPSON (1995) und McKEEVER et al. (1981) hielten 14.

tägliche Abstände zwischen den Messungen ein. In der vorliegenden Studie wurde

die Widerristhöhe der Fohlen das erste Mal bei der Geburt bestimmt und dann mit 6-

8, 9-11, 12-14, 15-17, 18-20, 24-26, 27-30 und 31-40 Monaten nachgemessen.

Unterschiede zwischen Embryotransfer- und normal ausgetragenen Fohlen wurden

ausschließlich in dieser Studie berücksichtigt und signifikante Unterschiede

nachgewiesen.

Ähnlich wie in den Studien von HURA und HAJURKA (1997), ROPIHA et al. (1969)

und HEIDLER und AURICH (2004) zeigte sich in der vorliegenden Studie ebenfalls

eine im Jahresverlauf deutlich abnehmende durchschnittliche Trächtigkeitsdauer von

337,3 ± 10,3 Tagen bei Januar-Geburten auf 323,6 ± 8,6 Tagen im Juli. Auch in einer

Studie in Ägypten (HURA et al., 1997) zeigte sich, dass die Trächtigkeitsdauer bei

Araberstuten in den Kalenderwintermonaten länger ist.

Der Unterschied in der Trächtigkeitsdauer zwischen „Winterfohlen“ und solchen, die

im Frühjahr und Sommer geboren worden waren, erwies sich als statistisch höchst

signifikant. Solche Unterschiede in der Tragezeit könnten mit verschiedenen

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DISKUSSION _____________________________________________________________________________________________________

72

Außenfaktoren, wie dem jahreszeitlich bedingten Klimawechsel verbunden sein.

Dieses lässt vermuten, dass die Trächtigkeit bei Stuten so an Außenfaktoren

angepasst ist, dass Abfohlungen möglichst im Frühling stattfinden und somit eine

natürliche Synchronisation der Abfohlungen angestrebt wird.

RICHTER und DUSEK (1966) vermuten als Grund für diese Unterschiede in der

Trächtigkeitsdauer Änderungen in der Futteraufnahme. Dagegen argumentieren

andere Autoren, dass eine Verkürzung der Trächtigkeitsdauer durch eine

Verminderung der Tageslänge und somit der Lichtaufnahme der Stute bedingt ist

und nicht durch Fütterungsfaktoren beeinflusst wird (ROPIHA et al., 1969).

Unterschiedliche Auffassungen bestehen über den Einfluss der Jahreszeit und des

Klimas zum Zeitpunkt der Abfohlung auf die Entwicklung des neonatalen

Körpergewichts und der neonatalen Widerristhöhe.

In der vorliegenden Untersuchung stellte sich, wie in der Untersuchung von

THOMPSON (1995), heraus, dass im Juli geborene Fohlen im Durchschnitt

signifikant kleiner waren als im Januar, Februar, Mai und April geborene, was mit

hoher Wahrscheinlichkeit mit der kürzeren mittleren Trächtigkeitsdauer in

Zusammenhang stehet. Auch in einer jüngeren Untersuchung wurde deutlich, dass

im Januar und Februar geborene Fohlen zum Zeitpunkt der Geburt größer waren als

solche, die in den Monaten März, April, Mai und Juni geboren wurden. Bei den

Körpergewichten bestand im ersten Lebensmonat ebenfalls ein signifikanter

Unterschied zwischen im Februar und April geborenen Fohlen (BORCHERS, 2002).

Dagegen beobachteten HINTZ et al. (1979) und PAGAN et al. (1996), dass Fohlen,

die in den Monaten April, Mai oder Juni geboren worden waren, am Tag der Geburt

bzw. am 14. Lebenstag, schwerer bzw. größer waren als Fohlen der Geburtsmonate

Januar, Februar und März.

Bei Araberpferden in Jugoslawien zeigte sich ein Einfluss des Geburtsmonates auf

das Fohlengewicht (ILANCIC, 1956). Obwohl zwischen den einzelnen Werten keine

signifikanten Unterschiede bestanden und die Zahl der beobachteten Fälle relativ

gering war, vermutet der Autor, dass der Abfohlungsmonat und / oder eine quantitativ

und qualitativ ausgewogene Fütterung der Stute, insbesondere in den letzten

Trächtigkeitsmonaten, auf die Gewichte der neugeborenen Fohlen einen Einfluss

hat. Der Einfluss des Abfohlmonats auf das Geburtsgewicht der Fohlen kann durch

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DISKUSSION _____________________________________________________________________________________________________

73

verschiedene Umstände der Ernährung, Bewegung der Stute auf der Weide und der

Sonneneinstrahlung, sowie Alter und Gesundheit der Stute bedingt sein.

Diese Beobachtung entspricht nicht den Ergebnissen der vorliegenden Studie.

Bezüglich des Geburtsgewichts konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen

den Fohlen einzelner Abfohlungsmonate nachgewiesen werden, in Gegensatz zur

den Studien von GREEN (1961) und McKEEVER et al. (1981).

In allen drei Untersuchungsparametern dieser Studie wurden bei Hengstfohlen im

Mittel höhere Werte der Graviditätsdauer gemessen als bei Stutfohlen. Hengstfohlen

wurden länger getragen, sie waren größer und schwerer. In der vorliegenden

Untersuchung war die Graviditätsdauer bei Hengstfohlen im Durchschnitt um 3,0

Tage länger als bei Stutfohlen, dieser Unterschied erwies sich als höchst signifikant,

ähnlich wie in den Untersuchungen von HURA et al., (1997), UPPENBORN (1933),

GONNERMANN (1935), MARTENIUK et al. (1998) und DAVIES MORREL et al.

(2002).

Die signifikanten Unterschiede in Körpergröße und –gewicht bei der Geburt können

mit der längeren Trächtigkeitsdauer erklärt werden.

Die zeitliche Entwicklung von Körpergröße und –gewicht bei beiden Geschlechtern

sowie Unterschiede im Endmaß von Widerristhöhe und Gewicht wurden nicht

untersucht; diese könnten aber Parameter für weitere, detaillierte Studien sein.

In der vorliegenden Untersuchung waren Hengstfohlen bei der Geburt im

Durchschnitt um 0,9 cm größer als Stutfohlen, dieser Unterschied war statistisch

signifikant. Das Geburtsgewicht war bei Stutfohlen ebenfalls durchschnittlich um 1,9

kg signifikant geringer als bei Hengstfohlen. Der gleiche Zusammenhang wurde in

Arbeiten von HINTZ et al. (1979), McKEEVER et al. (1981), THOMPSON et al.

(1995) und PAGAN et al. (1996) festgestellt. Während einige Autoren jedoch schon

am Tag der Geburt höhere Gewichte und Größen der Hengstfohlen ermittelten

(HINZT et al., 1979), konnten andere Untersucher noch keine Unterschiede bei der

Geburt feststellen, sondern berichten erst ab dem 14. Lebenstag von

unterschiedlichen Gewichten und Größen bei Hengst- und Stutfohlen (McKEEVER et

al., 1981). Auch in den Untersuchungen von verschiedenen deutschen Autoren

(SCHILKE, 1925; THIEME, 1931; NOLTENIUS, 1928; STEGEN, 1929) waren die

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DISKUSSION _____________________________________________________________________________________________________

74

Hengste sowohl bei der Geburt als auch im adulten Endmaß der Widerristhöhe etwas

größer als Stuten.

Den größten Einfluss auf die Trächtigkeitsdauer hat die Stute selbst (VALERA et al.,

2004). Die Trächtigkeitsdauer scheint ein individuelles Merkmal zu sein, das in seiner

Variabilität lediglich von der Haltung, der Jahreszeit, dem Fohlengeschlecht und dem

Alter der Stute beeinflusst wird (FLADE u. FREDERICH, 1963). Jungstuten tragen

kürzer als erwachsene Stuten; mit weiter zunehmendem Alter steigt die

Trächtigkeitsdauer an. Sechzehn- bis neunzehnjährige Stuten und 20-jährige Stuten

tragen einige Tage länger. Vom 10. Zuchtjahr an macht sich eine geringe, vom 15.

an eine starke Verlängerung der Trächtigkeitsdauer bemerkbar. Von der 10. und

besonders von der 15. Geburt an verlängert sich die Tragezeit, was in einer

Mutterstutenherde von 300 Trakehner Stuten ermittelt wurde (GONNERMANN,

1935). Auch eine Langzeitstudie, die zwischen 1949 und 1975 an 971 Stuten

erhoben wurde, zeigte, dass die Tragezeit sich mit zunehmendem Alter der Stute

verlängert. Die Trächtigkeitsdauer bei 20- bis 27-jährigen Stuten 4 Tage über dem

durchschnittlichen Wert (MINNING, 1980). Ähnlich der vorliegenden Untersuchung

wurde beobachtet, dass das Stutenalter die Trächtigkeitsdauer beeinflusst; statistisch

signifikante Unterschiede waren paarweise zwischen den Stutenaltersgruppen

vorhanden. Die Tragezeit bei den Stuten im Alter von 18 bis 25 Jahren unterschied

sich deutlich zwischen der der 3- jährigen, 4- bis 5- jährigen, 6- bis 8- und 9- bis 11-

jährigen Stuten; dagegen sehen ILANCIC (1959) und ROPIHA (1969) keinen

Einfluss des Stutenalters auf die Länge der Trächtigkeit.

Mit dem Alter der Stute verbundene degenerative Veränderungen des Endometriums

gefährden das Milieu der Gebärmutter während der Trächtigkeit. In einer

Untersuchung von WILSHER und ALLEN (2002) zeigte sich, dass das Volumen der

Mikrocotyledonen des Allantochorions bei über 16 Jahre alten Stuten geringer ist als

bei jüngeren Altersgruppen. Dies könnte auf die Veränderungen des Endometriums

mit zunehmendem Alter der Stute zurückzuführen sein (BRACHER et al., 1998;

SCHOON et al., 1997). Es scheint jedoch ein starker Zusammenhang zwischen

Zustand des Endometriums, Normalität der Struktur der Gebärmutter, der Dichte der

Mikrocotyledonen des Allantochorions und des Fohlengewichts bei der Geburt zu

bestehen (BRACHER, 1996).

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DISKUSSION _____________________________________________________________________________________________________

75

Ähnlich wie in Studien von HINTZ et al. (1979), VALERA et al. (2004) hatte in der

vorliegenden Studie das Stutenalter einen sehr starken Einfluss auf Geburtsgewicht

und –Widerristhöhe der Fohlen. Junge Erstlingstuten (3 Jahre) hatten im Mittel

kleinere (99,2 ± 4,2 cm) und leichtere (51,3 ± 6,6 kg) Fohlen als ältere Stuten. Mit

zunehmendem Alter der Stute (18-25 Jahre) wurden die Fohlen wieder kleiner und

leichter. Ganz junge Erstlingsstuten (3- und 4- jährige) und ältere Stuten im Alter von

18 bis 25 Jahren haben demnach kleinere und leichtere Fohlen als Stuten im Alter

von 5 bis 17 Jahren. Im Falle der jungen Erstlingsstuten ist dieser Umstand

möglicherweise mit der geringeren Gebärmuttergröße zu erklären. Bei den älteren

Stuten, die bereits mehrfach abgefohlt haben, ist ebenfalls die Aktivität und Funktion

des Endometriums mit der Zeit geschwächt worden (BRACHER, 1996; SCHOON et

al., 1997; WILSHER u. ALLEN, 2002), so dass die Frucht nicht mehr ausreichend mit

Nährstoffen versorgt werden kann. Die Mutterstuten von gesunden und großen

Fohlen sind nach den Ergebnissen der vorliegenden Untersuchung zwischen 5 und

17 Jahren alt, die bereits einmal abgefohlt haben.

McKEEVER et al., (1981) konnte jedoch keinen signifikanten Zusammenhang

zwischen Körpergewicht und Körpergröße der Fohlen und dem Alter der Stute

feststellen.

Für weitere Studien böte sich an, die Daten von anderen Pferdezuchtbetrieben, die

Embryotransfer praktizieren, zu analysieren mit dem Ziel zu klären, welchen Einfluss

das Spenderstutenalter auf den Embryo hat. Insbesondere wäre zu prüfen, ob die

Embryonen von 3- bis 4-jährigen und älteren (≥ 17 Jahre) Spenderstuten von den

Empfängerstuten ebenfalls klein geboren werden und ihre genetisch vorgegebene

Endgröße erreichen.

Der Einfluss der Widerristhöhe der Empfängerstute auf die Widerristhöhe und das

Gewicht des Fohlens wurde bereits in vielen Untersuchungen in

Embryotransferprogrammen beschrieben (WALTON und HAMMOND, 1938;

TISCHNER et al., 1985; SHIDELER et al., 1988; ALLEN et al., 2004; WILSHER,

2004).

In den vorliegenden Untersuchungen wurde ein direkter Zusammenhang zwischen

der Widerristhöhe der Empfängerstute und der Geburtswiderristhöhe und –gewicht

des ET- Fohlens festgestellt. Das heißt, je größer die Empfängerstute war, desto

größer war auch die Widerristhöhe sowie das Geburtsgewicht des Fohlens. Diese

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DISKUSSION _____________________________________________________________________________________________________

76

beiden Zusammenhänge waren deutlich statistisch signifikant. Diese Erkenntnis

könnte sehr hilfreich sein bei der züchterischen Embryotransferplanung.

Ähnlich wie in der Studie von SHIDELER et al. (1988) wurden Embryotransferfohlen

von Quarterhorse-, Warmblut- und Vollblutstuten untersucht. Die Ergebnisse der

vorliegenden Analyse zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen

Embryotransfer- und normal ausgetragenen Fohlen. Es wurde kein klinisch

relevanter Unterschied zwischen Embryotransfer- und normal ausgetragenen Fohlen

bezüglich Geburtswiderristhöhe und –gewicht festgestellt, was mit dem

Embryotransferprogramm im Rahmen nur einer Rasse (Warmblut)

zusammenhängen könnte. Obwohl als Spender- und Empfängerstuten sowie bei den

Hengsten ausschließlich Warmblutpferde benutzt worden waren und die Daten nur

von einem einzigen Gestüt stammen, wurde dennoch deutlich, dass die

Widerristhöhe der Fohlen bei der Geburt von der Empfängerstute beeinflusst wurde.

Der Einfluss der Hengstgröße auf die Fohlen - Widerristhöhe bei der Geburt war im

Vergleich dazu nur gering. Allerdings war die Abstammung der Mutterstute und des

Hengstes akribisch nicht berücksichtigt und analysiert. Es ist eine bekannte und

anerkannte Züchtererfahrung, dass auch körperlich kleine Stuten große Fohlen

produzieren. Eingehende genetische Untersuchungen könnten hierfür die

genetischen Mechanismen aufdecken.

Ein ganz anderer Zusammenhang wurde in den Untersuchungen von WALTON und

HAMMOND (1938), TISCHNER et al. (1985), ALLEN et al. (2004) und WILSCHER

(2004) ermittelt, in denen Shire-Embryonen in Shetland Ponies, Konikponies-

Embryonen in Kaltblut-Empfängerstuten und Vollblutembryonen in Pony-

Empfängerstuten übertragen wurden. Ein kleiner Pony-Embryo von einer großen

Kaltblutstute ausgetragen war bei der Geburt signifikant größer und schwerer als

einer, der wurde von seiner genetischen Mutter ausgetragen wurde.

Aus den Beobachtungen der vorliegenden Studie wurde klar, dass der Einfluss der

Größe der Empfängerstute auf die Widerristhöhe des Fohlens bei der Geburt größer

ist als der Einfluss der Spenderstutengröße. Wenn also ein Fohlen einer genetisch

großen Spenderstute von einer kleineren Empfängerstute ausgetragen wurde, war

es bei der Geburt kleiner als eines, das von einer großen Empfängerstute

ausgetragen wurde, was auch WALTON und HAMMOND (1938) feststellten. Nach

den in der vorliegenden Studie erhobenen Daten für große und gesunde Fohlen sind

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DISKUSSION _____________________________________________________________________________________________________

77

Empfängerstuten zwischen 5 und 17 Jahre alt, haben schon einmal gefohlt und sind

genauso groß oder größer als die Spenderstute.

Um die Hypothese zu überprüfen, ob die Gebärmuttergröße die fetale und postnatale

Entwicklung des Fohlens signifikant beeinflusst, haben ALLEN et al. (2004) ein

Embryotransferprogramm mit großen Vollblut- und kleinen Ponystuten durchgeführt.

Die Fohlen aus den Vollblutstuten waren größer als die Fohlen, die von Ponystuten

ausgetragen wurden. Auch das Körpergewicht wurde bis zum Alter von drei Jahren

noch von der Empfängerstute beeinflusst, die Widerristhöhe dagegen wurde von der

Spenderstute bestimmt.

In den vorliegenden Untersuchungen wurde bei allen normal ausgetragenen Fohlen

die zeitliche Entwicklung der Widerristhöhe von der Geburt bis zum 24. Monat

beobachtet. Dabei wurde festgestellt, dass Fohlen, die nach der Geburt tendenziell

klein waren, im Alter von 6, 10, 12 und 24 Monaten statistisch immer noch signifikant

kleiner waren als die bereits bei der Geburt als groß eingestuft worden waren. Auch

zwischen normal ausgetragenen und Embryotransferfohlen bestanden signifikante

Unterschiede zu ungunsten der ET-Fohlen in der zeitlichen Entwicklung der

Widerristhöhe.

In allen Altersabschnitten war die Widerristhöhe bei normal ausgetragenen Fohlen im

Mittel höher als bei Embryotransferfohlen, als statistisch signifikant konnten die

Unterschiede zwischen beiden Gruppen zu den Zeitpunkten 10 und 24 Monate

nachgewiesen werden. Bei der Geburt kleine Embryotransferfohlen waren im Alter

von 10 und 24 Monaten immer noch signifikant kleiner als bei der Geburt kleine,

normal ausgetragene Fohlen. Diese Tatsache unterstreicht die Wichtigkeit einer

guten Abstimmung der Empfängerstutengröße und die Größe der Spenderstute.

Allerdings hat die Studie nicht verfolgt, wie sich ET-Fohlen nach 24 Monaten und

weiter bis zum Adultenalter entwickelt haben. Diese Frage war auch nicht in diese

Untersuchung einbezogen, könnte aber ein interessantes Ziel weiterer

wissenschaftlicher Studien sein.

Über einen etwaigen Einfluss der Trächtigkeitsdauer auf nachfolgende Erkrankungen

der Fohlen lagen bislang keine Informationen vor. In der vorliegenden Studie wurden

deshalb mögliche Zusammenhänge zwischen der Trächtigkeitsdauer und

Infektionskrankheiten (Omphalitis und Enteritis), Stelzfüßigkeit und Durchtrittigkeit

der Fohlen untersucht.

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DISKUSSION _____________________________________________________________________________________________________

78

Bei Fohlen mit einer Tragezeit bis 319 Tage lag der Anteil der an

Infektionskrankheiten erkrankten Tiere mit 16,2% (34 aus 211) etwa doppelt so hoch

wie bei denjenigen mit längerer Tragezeit. Ähnlich lagen die Verhältnisse bei

Stelzfüßigkeit mit 12,8% (27 aus 211). Beide Unterschiede wurden als statistisch

signifikant nachgewiesen. Dagegen bestand kein Zusammenhang zwischen

Trächtigkeitsdauer und Durchtrittigkeit bei neugeborenen Fohlen. Die Untersuchung

zeigte, dass Fohlen nach einer kürzeren Tragezeit bis 319 Tagen nach der Geburt

häufiger an allgemeinen Erkrankungen litten als solche mit einer längeren

Trächtigkeitsdauer. Das Ergebnis zeigt, dass frühgeborene Fohlen signifikant

häufiger von Erkrankungen betroffen sind als normal (320 bis 349 Tage) und

spätausgetragene (≥ 350 Tage) Fohlen. Eine kurze Tragezeit scheint also die

Abwehrkräfte der Fohlen gegen infektiöse und allgemeine Krankheiten wenig zu

aktivieren und die Gesundheit negativ zu beeinträchtigen.

Schlussfolgerungen

Die Ergebnisse dieser Studie haben gezeigt, dass die Trächtigkeitsdauer einen

signifikanten Einfluss auf die neonatale Widerristhöhe und das Gewicht der Fohlen

hat. Grundsätzlich ist die Trächtigkeitsdauer länger bei Abfohlungen in den

Wintermonaten und nimmt bei Geburten zum Frühling und Sommer hin ab. Diese

Verkürzung der Trächtigkeitsdauer kann mit jahreszeitlich bedingtem

Temperaturwechsel und / oder mit Verminderung der Tageslichtlänge in Verbindung

stehen.

Es besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Abfohlmonat und der

neonatalen Widerristhöhe. So sind „Juli-Fohlen“ im Durchschnitt signifikant kleiner als

in Wintermonaten geborene Fohlen. Dagegen konnte kein signifikanter Unterschied

zwischen Abfohlmonat und dem Gewicht der Fohlen bei der Geburt festgestellt

werden.

Es besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Trächtigkeitsdauer und

dem Geschlecht der Fohlen. So werden Hengstfohlen im Durchschnitt länger

getragen und sie sind größer und schwerer als die Stutfohlen. Mechanismen sind

jedoch nicht bekannt.

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DISKUSSION _____________________________________________________________________________________________________

79

Auch das Stutenalter beeinflusst die Trächtigkeitsdauer. Junge Stuten (3-jährige, 4-

bis 5-jährige, 6- bis 8-jährige) tragen länger als alte Stuten (älter als 18 Jahre). Das

ist mit altersbedingten degenerativen Veränderungen des Endometriums verbunden.

Bei Erstlingsstuten sind Fohlen durchschnittlich kleiner und leichter als bei älteren

Stuten. Mit zunehmendem Alter der Mutterstute wurden die Fohlen im Mittel wieder

kleiner und hatten ein geringeres Geburtsgewicht. Im Fall der Erstlingsstuten ist

dieser Unterschied eventuell mit einer geringeren Gebärmuttergröße und bei den

älteren Stuten, die bereits mehrere Fohlen hatten, mit der Funktions- und

Aktivitätsabnahme des Endometriums, so dass die Fohlen nicht genügend mit

Nährstoffen versorgt werden, zu erklären.

Das bedeutet, dass - wenn mit höchstmöglicher Chance große vitale Fohlen erzielt

werden sollen – die Mutterstute diejenige ist, die schon mindestens einmal gefohlt

hat und zwischen 5 und 17 Jahren alt ist. Natürlich ist die genetisch vorgegebene

Fohlengröße und die Trächtigkeitsdauer zu berücksichtigen. So waren in Einzelfällen

kurz - ausgetragene Fohlen groß und einige mit langer Trächtigkeitsdauer waren im

Gegenzug kleiner oder nicht gleich groß.

Die Studie hat gezeigt, dass die Mutterstute einen großen signifikanten Einfluss auf

die neonatale Widerristhöhe und das Gewicht. Hingegen ist die Widerristhöhe des

Vaterhengstes auf die der Fohlen von geringer Bedeutung.

Aus statistischer Sicht sind die Unterschiede in Trächtigkeitsdauer, neonatale

Widerristhöhe und Gewicht zwischen NP-Fohlen und ET-Fohlen signifikant, für

unsere Studie sind sie aber klinisch nicht relevant. Das erklären wir mit der in dieser

Studie einbezogene Pferde nur aus einen einzigen Gestüt stammen, die alle

Warmblutpferde sind. Aus vorliegenden Untersuchungen wurde klar, dass der

Einfluss der Größe der Empfängerstute auf die Widerristhöhe des Fohlens bei der

Geburt größer ist als der Einfluss der Spenderstute. Nach den Ergebnissen dieser

Studie sind optimale Empfängerstuten zwischen 5 und 17 Jahre alt, haben schon

einmal gefohlt und sind genau so groß oder größer als die Spenderstute.

In der Gruppe der kleinen Neonaten sind im Alter von 9-11 Monaten und von 24-26

Monaten ET-Fohlen stets signifikant kleiner als gleichaltrige NP-Fohlen. Allerdings

wurden in vorliegender Studie die Widerristhöhen bis maximal 24 Monaten geprüft

und die tatsächlich erreichten Endgrößen bei ET- und NP-Fohlen nicht untersucht,

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DISKUSSION _____________________________________________________________________________________________________

80

um eine absolut gesicherte generelle Empfehlung an die Zuchtpraxis abgeben zu

können.

Die Frage, ob die Trächtigkeitsdauer einen Einfluss auf die Normabweichungen bei

den Fohlen hat, ergab, dass kurz getragene Fohlen signifikant mehr

Infektionskrankheiten aufweisen und häufiger durch Stelzfußigkeit auffielen.

Dagegen besteht kein Zusammenhang zwischen der Tragezeit und der

Durchtrittigkeit bei den Fohlen. Die kurze Graviditätsdauer scheint eine latente

Unreife des Fohlens nach sich zu ziehen, so dass die Abwehrkräfte der Fohlen

gegen infektiöse und allgemeine Krankheiten geschwächt sind und so die weitere

Entwicklung negativ beeinflusst wird.

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ZUSAMMENFASSUNG

81

6 ZUSAMMENFASSUNG

Millere, Rita: Untersuchungen zur Trächtigkeitsdauer beim Warmblutpferd

-Analyse interagierender maternaler und neonater Parameter

In der vorliegenden Studie wurden Daten von drei Abfohljahren mit insgesamt 1701

Abfohlungen dokumentiert und analysiert. Ziel der Arbeit war die Untersuchung

möglicher Einwirkungsfaktoren auf die Trächtigkeitsdauer einerseits und Einflüsse

der Graviditätsdauer und maternaler physischer Parameter auf das neugeborene

Fohlen anderseits. Die Untersuchungen wurden an abfohlenden Stuten aus einem

normalen Zuchtprogramm mit instrumenteller Samenübertragung (NP-Fohlen) und

einem Embryotransferprogramm (ET-Fohlen) durchgeführt.

Folgende Ergebnisse wurden erzielt:

1. Abfohlungen in den („dunklen“) Wintermonaten beenden eine signifikant

längere Graviditätsdauer von 13,7 Tage im Vergleich zu Abfohlungen in den

anderen („hellen“) Monaten. Dieses Phänomen wird als ein natürlicher

Synchronisationsdruck auf die Abfohlungen in einer Herde gedeutet.

2. Hengstfohlen werden unabhängig vom Abfohlmonat signifikant länger (3,0

Tage) getragen als Stutfohlen. Der ursächliche Mechanismus hierfür bleibt

ungeklärt.

3. In den „hellen“ Monaten geborene Fohlen haben unabhängig vom Geschlecht

eine kleinere Widerristhöhe als in den „dunklen“ Monaten geborene Fohlen.

Diese Beobachtung steht offensichtlich gleichsinnig mit den Ergebnissen unter

Punkt 1 in Verbindung. Eine bedeutsame Differenz des Geburtsgewichts

zwischen beiden Fohlengruppen konnte nicht ermittelt werden.

4. Mit zunehmendem Alter der abfohlenden Stuten nehmen die

Geburtswiderristhöhe und das Geburtsgewicht ab. Eine Ausnahme ist bei

jungen Erstlingsstuten festzustellen, die ebenfalls Fohlen mit geringerem

Geburtsgewicht und kleinerer Widerristhöhe bringen. Ein ursächlicher

Zusammenhang wird in einer Funktionsabnahme der alternden Stute

gesehen. Bei jungen (3- und 4-jährigen) Stuten ist eine noch nicht ausgereifte

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ZUSAMMENFASSUNG

82

Morphologie und Funktion der uterinen Segmente zu unterstellen. Gemäß

den vorliegenden Untersuchungsergebnissen bieten Stuten im Alter zwischen

5 und 17 Jahren die günstigsten Voraussetzungen für eine Gravidität.

5. Die Widerristhöhe der Mutterstute ist von signifikant positivem Einfluss auf

Widerristhöhe und Geburtsgewicht des Neonaten. Hier dürften genetisch

festgelegte Mechanismen ursächlich sein.

6. Einen Einfluss der Widerristhöhe des genetischen Vaterhengstes auf

Geburtswiderristhöhe ließ sich nicht nachweisen.

7. Von ET- und NP-Fohlen mit kleinerer Widerristhöhe zum Zeitpunkt der Geburt

wachsen ET-Fohlen langsamer und signifikant unterschiedlich zu NP-Fohlen

bis zum Alter von 9-11 und 24-25 Monaten. Ursachen hierfür dürften zum

einen kleinere und/oder ältere Empfängerstuten und eine durch die ET-

Manipulationen bedingte Retardierung der Entwicklung der Föten sein. Eine

Aussage über das Erreichen der genetisch vorgegebenen adulten

Widerristhöhe kann nicht gemacht werden.

8. Fohlen nach kurzer Gravididätsdauer scheinen anfälliger für

Infektionskrankheiten und Gliedmaßenanomalien zu sein.

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SUMMARY _____________________________________________________________________________________________________

83

7 SUMMARY

Millere, Rita: Investigation on gestation length in warmblood horses-

analysis of interacting maternal and neonatal parameters

In the present study data from a total of three foaling seasons with a total of 1701

foalings were documented and analyzed. The aim of the investigation was the

detection of possible factors influencing the gestation length on one hand and effects

on the duration of maternal gestation length itself and physical parameters on the

newborn foal on the other hand. The examinations were performed in normal foaling

mares from a breeding program with artificial insemination (NP-foal) and embryo

transfer program (ET foal).

The following results were obtained:

1. Foalings in the (“dark”) winter months ended after a significantly longer

gestation length compared to foalings in the other (“bright”) months. Probably

this phenomenon has to do with natural pressure to achieve synchronisation

of foalings in a herd (population).

2. Colts were carried significantly longer than fillies. This has nothing to do with

the foaling month. The causal mechanism for this remains unclear.

3. Regardless of gender foals born in so called “bright” month have a smaller

neonatal size than foals born in so called “dark” month. This observation is

evidently related to the results in point 1. A significant difference in birth weight

between the two groups of foals could not be found.

4. Neonatal size and birth weight decreased with increasing age of the foaling

mares. One exception are young nulliparous mares that give birth to foals with

lower birth weight and smaller size. Determining reason for this could be the

decreasing functionality of the older mares. In younger (three-and four-year)

mares a premature morphology and function of uterine segments may be

causal. According to the present results mares aged from 5 to 17 years

provide the most favourable conditions for gestation.

5. Height of the wither of the broodmare has significantly positive influence on

the size and weight of neonates. The cause may be genetically determined

mechanisms.

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SUMMARY _____________________________________________________________________________________________________

84

6. Influence of the size of the genetic sire on the size of newborn foal was not

evident.

7. Comparing ET- and NP- foals with smaller neonatal size ET - foals are

growing slower. There is a significant difference between NP - foals aged 9-11

and 24-25 months. Reasons for this may be due to smaller and / or elderly

recipient mares and / or by the ET-manipulation-related retardation of the

development of their foetuses. There is no evidence for a foal achieving of the

genetically predetermined adult height.

8. Foals with a short duration of gestation length seems to be more susceptible to

infectious diseases and limb abnormalities.

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ANHANG _____________________________________________________________________________________________________

98

9 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Abb.1: Prozentuelle Verteilung der Trächtigkeitsdauer der Stuten

von 2003 bis 2005 (n=1698) 47

Abb.2: Trächtigkeitsdauer und neonataler Widerristhöhe

der Fohlen (n=1117) 53

Abb.3: Trächtigkeitsdauer und neonatales Gewicht der Fohlen (n=583) 54

Abb.4: Zusammenhang zwischen der Widerristhöhe der Mutterstute

und der neonatalen Widerristhöhe der NP-Fohlen (n=1487) 55

Abb.5: Zusammenhang zwischen der Widerristhöhe der Mutterstute

und den neonatalen Gewicht der NP-Fohlen (n=481) 56

Abb.6. Mittlere Trächtigkeitsdauer mit Standardabweichung

bei Hengst- und Stutfohlen 60

Abb.7: Zusammenhang zwischen neonatale Widerristhöhe

und Gewicht bei NP-Fohlen 61

Abb.8: Entwicklung der Widerristhöhe bei NP- und ET-Fohlen

im Alter von 6, 10, 12 und 24 Monaten 66

Page 99: Aus der Klinik für Pferde - elib.tiho-hannover.de · Veränderungen bei der Mutterstute (z.B. Retentio secundinarum) und bei Fohlen (Hypogammaglobulinämie, Fehlanpassungssyndrom,

ANHANG _____________________________________________________________________________________________________

99

Tabellenverzeichnis

Tab.1: Durchschnittliches Geburtsgewicht verschiedener

Rassen (HOIS, 2004) 25

Tab.2: Widerristhöhe bei Warmblutpferden in Alter von

3 Jahren (HOIS, 2004) 29

Tab.3: Untersuchungsparameter der Stuten 38

Tab.4: Untersuchungsparameter bei den Fohlen 39

Tab.5: Bezeichnung der Trächtigkeitsdauergruppen 40

Tab.6: Widerristhöhe der Mutterstuten und Vaterhengste in

Gruppenverteilung 41

Tab.7: Mutterstuten in Altersgruppen 42

Tab.8: Irrtumswahrscheinlichkeitswert (p-Wert) zur Darstellung

der Signifikanz (UNTERSTEINER, 2005) 44

Tab.9: Interpretation des Korrelationskoeffizienten

(UNTERSTEINER, 2005) 44

Tab.10: Anzahl der Geburten über drei Jahre 46

Tab.11: Mittlere Trächtigkeitsdauer pro Abfohljahr (n=1698) 46

Tab.12: Abfohlmonat und Trächtigkeitsdauer bei NP-Fohlen (n= 1165) 49

Tab.13: Mittlere neonatale Widerristhöhe in Zuordnung zur

Abfohlmonat (n=1118) 50

Tab.14: Geburtsgewicht der Fohlen an verschiedenen

Abfohlmonate (n=584) 51

Tab.15: Trächtigkeitsdauergruppen und neonatale Widerristhöhe

und Gewicht der Fohlen (Mittelwerte und Standardabweichung) 52

Tab. 16: Stutenalter und Trächtigkeitsdauer

(Mittelwerte und Standardabweichung) (n=1161) 57

Tab.17: Stutenalter und neonatale Widerristhöhe der Fohlen

(Mittelwerte und Standardabweichung) (n=1114) 58

Tab.18: Stutenalter und das neonatale Gewicht der Fohlen

(Mittelwerte und Standardabweichung) 59

Page 100: Aus der Klinik für Pferde - elib.tiho-hannover.de · Veränderungen bei der Mutterstute (z.B. Retentio secundinarum) und bei Fohlen (Hypogammaglobulinämie, Fehlanpassungssyndrom,

ANHANG _____________________________________________________________________________________________________

100

Tab.19: Mittlere Trächtigkeitsdauer, der neonatale Widerristhöhe

und Gewicht der NP- und ET-Fohlen 62

Tab.20: Zusammenhang zwischen der neonatalen Widerristhöhe

der Fohlen und der Widerristhöhe der Mutterstute

und des Hengstes 63

Tab.21: Zeitliche Entwicklung der Fohlen: Widerristhöhe

bei NP-Fohlen (n=1118) 65

Tab.22: Mittlere neonatale Widerristhöhe und Widerristhöhe

der Empfänger- und Spenderstute 67

Tab.23: Häufigkeitsverteilung von Infektionskrankheiten bei den

Fohlen und Trächtigkeitsdauer (n= 1165) 69

Tab.24: Häufigkeitsverteilung von Fohlenstelzfuß bei den Fohlen

und Trächtigkeitsdauer (n= 1165) 69

Tab.25: Häufigkeitsverteilung von Durchtrittigkeit bei den

Fohlen und Trächtigkeitsdauer (n= 1165) (p > 0,05) 70

Tabellen im Anhang

Tab.1: Signifikanzwert (p) für Abfohlmonat und Trächtigkeitsdauer

(n=1165) 102

Tab.2: Signifikanzwert (p) zwischen Abfohlmonat und neonatale

Widerristhöhe der Fohlen (n=1118) 102

Tab.3: Signifikanzwert (p) zwischen Trächtigkeitsdauergruppen

und neonatale Widerristhöhe der Fohlen 103

Tab.4: Signifikanzwert (p) zwischen Trächtigkeitsdauergruppe

und den neonatalen Gewicht der Fohlen 103

Tab.5: Korrelationskoeffizient (Spearman-R) und

Signifikanzwert (p) zwischen der Widerristhöhe der Mutterstute

und der neonatale Widerristhöhe und Gewicht der Fohlen 104

Tab.6: Signifikanzwert (p) zwischen Stutenalter und neonatale

Widerristhöhe der Fohlen 104

Tab.7: Signifikanzwert (p) zwischen Stutenalter und neonatalen

Gewicht der Fohlen 105

Page 101: Aus der Klinik für Pferde - elib.tiho-hannover.de · Veränderungen bei der Mutterstute (z.B. Retentio secundinarum) und bei Fohlen (Hypogammaglobulinämie, Fehlanpassungssyndrom,

ANHANG _____________________________________________________________________________________________________

101

Tab.8: Mittlere Widerristhöhe bei NP-Fohlen im Alter von 6, 10,

12 und 24 Monaten 105

Tab.9: Mittlere Widerristhöhe bei ET-Fohlen im Alter von 6, 10,

12 und 24 Monaten 106

Page 102: Aus der Klinik für Pferde - elib.tiho-hannover.de · Veränderungen bei der Mutterstute (z.B. Retentio secundinarum) und bei Fohlen (Hypogammaglobulinämie, Fehlanpassungssyndrom,

ANHANG _____________________________________________________________________________________________________

102

Tab. 1: Signifikanzwert (p) für Abfohlmonat und Trächtigkeitsdauer (n =

1165)

Trächtigkeitsdauer (Tage)

A

bfo

hl-

mo

nat

JAN FEB MRZ APR MAI JUN JUL AUG SEP

JAN 1,0 0,02 ≤0,001 ≤0,001 ≤0,001 ≤0,001 ≤0,001 0,62 FEB 1,0 1,0 0,14 0,17 ≤0,001 ≤0,001 ≤0,001 1,0 MRZ 0,02 1,0 1,0 1,0 ≤0,001 ≤0,001 ≤0,001 1,0 APR ≤0,001 0,14 1,0 1,0 ≤0,001 ≤0,001 ≤0,001 1,0 MAI ≤0,001 0,17 1,0 1,0 ≤0,001 ≤0,001 ≤0,001 1,0 JUN ≤0,001 ≤0,001 ≤0,001 ≤0,001 ≤0,001 0,01 1,0 1,0 JUL ≤0,001 ≤0,001 ≤0,001 ≤0,001 ≤0,001 0,01 1,0 1,0 AUG ≤0,001 ≤0,001 ≤0,001 ≤0,001 ≤0,001 1,0 1,0 1,0 SEP 0,62 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 Statistisch signifikante Unterschiede grau hinterlegt

Tab. 2: Signifikanzwert (p) zwischen Abfohlmonat und neonatale

Widerristhöhe der Fohlen (n = 1118)

Fohlen Widerristhöhe (cm)

Ab

foh

l-

mo

nat

JAN FEB MRZ APR MAI JUN JUL AUG SEP

JUL 0,01 ≤0,001 0,08 ≤0,001 ≤0,001 0,26 0,4 1,0

AUG 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 0,4 1,0

SEP 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0

Statistisch signifikante Unterschiede grau hinterlegt

Page 103: Aus der Klinik für Pferde - elib.tiho-hannover.de · Veränderungen bei der Mutterstute (z.B. Retentio secundinarum) und bei Fohlen (Hypogammaglobulinämie, Fehlanpassungssyndrom,

ANHANG _____________________________________________________________________________________________________

103

Tab. 3: Signifikanzwert (p) zwischen Trächtigkeitsdauergruppen und

neonatale Widerristhöhe der Fohlen

Neonatale Widerristhöhe der Fohlen (cm)

Trächtigkeitsdauer

(Tage) bis 319 320-333 334-349

350 und

mehr

Bis 319 ≤0,001 ≤0,001 0,01

320-333 ≤0,001 ≤0,001 1,0

334-349 ≤0,001 ≤0,001 1,0

350 und mehr 0,01 1,0 1,0

Statistisch signifikante Unterschiede grau hinterlegt

Tab. 4: Signifikanzwert (p) zwischen Trächtigkeitsdauergruppe und den

neonatalen Gewicht der Fohlen

Neonatales Gewicht der Fohlen (kg)

Trächtigkeitsdauer

(Tage) bis 319 320-333 334-349

350 und

mehr

Bis 319 0,03 0,0006 1,0

320-333 0,03 0,43 0,79

334-349 ≤0,001 0,43 0,2

350 und mehr 1,0 0,79 0,2

Statistisch signifikante Unterschiede grau hinterlegt

Page 104: Aus der Klinik für Pferde - elib.tiho-hannover.de · Veränderungen bei der Mutterstute (z.B. Retentio secundinarum) und bei Fohlen (Hypogammaglobulinämie, Fehlanpassungssyndrom,

ANHANG _____________________________________________________________________________________________________

104

Tab.5: Korrelationskoeffizient (Spearman-R) und Signifikanzwert (p)

zwischen der Widerristhöhe der Mutterstute und die neonatale

Widerristhöhe und Gewicht der Fohlen

Spearmans Rangkorrelation

n R-Wert p-Wert

Widerristhöhe der Mutterstute

und Widerristhöhe der Fohlen bei

der Geburt

968

0,26

≤ 0,001

Widerristhöhe der Mutterstute

und Geburtsgewicht der Fohlen

481

0,19

≤ 0,001

Statistisch signifikante Unterschiede grau hinterlegt

Tab. 6: Signifikanzwert (p) zwischen Stutenaltersgruppe und die neonatale

Widerristhöhe der Fohlen

Widerristhöhe der Fohlen (cm)

Stutenalter

(Jahre) 3- jährig 4- und 5-jährig

3 ≤ 0,001

4-5 ≤0,001

6-8 ≤0,001 0,04

9-11 ≤0,001 0,09

12-14 ≤0,001 0,02

15-17 ≤0,001 0,24

≥18 ≤0,001 1,0

Statistisch signifikante Unterschiede grau hinterlegt

Page 105: Aus der Klinik für Pferde - elib.tiho-hannover.de · Veränderungen bei der Mutterstute (z.B. Retentio secundinarum) und bei Fohlen (Hypogammaglobulinämie, Fehlanpassungssyndrom,

ANHANG _____________________________________________________________________________________________________

105

Tab. 7: Signifikanzwert (p) zwischen Stutenalter und neonatalem Gewicht

der Fohlen

Neonatales Gewicht der Fohlen (kg)

Stutenalter

(Jahre) 3 4-5

3 ≤ 0,001

4-5 ≤0,001

6-8 ≤0,001 0,02

9-11 ≤0,001 0,14

12-14 ≤0,001 0,03

15-17 ≤0,001 0,25

18-25 0,03 1,0

Statistisch signifikante Unterschiede grau hinterlegt

Tab. 8: Mittlere Widerristhöhe bei NP- Fohlen im Alter von 6,10,12 und 24

Monaten

Widerristhöhe

der NP-Fohlen

im Alter

( Lebensmonate)

n X̄ ± SD (cm) Min Max

6-8 66 142 ± 3,0 134 150

9-11 344 148 ± 3,0 134 160

12-14 209 151 ± 3,0 142 161

24-26 77 162 ± 3,0 157 170

Page 106: Aus der Klinik für Pferde - elib.tiho-hannover.de · Veränderungen bei der Mutterstute (z.B. Retentio secundinarum) und bei Fohlen (Hypogammaglobulinämie, Fehlanpassungssyndrom,

ANHANG _____________________________________________________________________________________________________

106

Tab. 9: Mittlere Widerristhöhe bei ET-Fohlen im Alter von 6,10, 12 und 24

Monaten

Widerristhöhe

der ET- Fohlen

im Alter

(Lebensmonate)

n X̄ ± SD (cm) Min Max

6-8 29 141 ± 2,0 137 148

9-11 73 146 ± 3,0 139 156

12-14 71 150 ± 3,0 142 157

24-26 5 157 ± 4,0 154 165

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Danksagung

Herrn Prof. Dr. E. Klug danke ich herzlich für die Überlassung des sehr interessanten

Dissertationsthemas. Außerdem möchte ich von ganzen Herzen danke sagen dafür,

dass ich die Möglichkeit hatte ihn kennen zulernen und er mein Leben so positiv

verändert hat. Er hat mir den Weg zum glücklichem und anspruchvollem

tierärztlichen Beruf gegeben und hat mir damit bessere Zukunft verschafft. Ebenfalls

möchte ich mich sehr bei seiner Frau, Dr. Christiane Klug-Simon, dafür bedanken,

dass sie immer ein offenes Ohr hatte und mich unterstützt und mir Mut gegeben hat.

Frau Dr. Monica Venner, Ph.D. danke ich für die fachliche Unterstützung und die

konstruktive Kritik. Und dafür, dass Sie und Prof. Dr. E. Klug mir die Möglichkeit

gegeben haben mich weiterzubilden und hier in Deutschland zu studieren und zu

arbeiten.

Frau Prof. Dr. Dagmar Waberski danke ich sehr für die Unterstützung und die Kritik,

für Vorschläge und Rat.

Herr Dr. Wolfgang Reimers danke ich für die große Hilfsbereitschaft in allen

statistischen Fragen.

Herrn Paul Schockemöhle danke ich für die finanzielle Unterstützung und dafür, dass

er dem Projekt zustimmte und es mit Interesse begleitete.

Herrn Wilken Treu und Frau Marena Müller-Eberstein (Herrn Philipp Baumgart) und

allen Mitarbeitern des Gestüts Lewitz gilt mein Dank für die stets unkomplizierte und

kooperative Zusammenarbeit.

Besonderes danke ich auch meinen Kollegen Dr. Roberto Sanchez, Bruno Leite, Dr.

Eric Rothhaar, Dr. Nina Höhensteiger, Astrid Hollberg für kooperative

Zusammenarbeit und das entgegengebrachte Verständnis. Besonders bedanke ich

mich auch bei Dr. Nicole Neudert für ihre Geduld bei der Deutschen Rechtschreibung

und Grammatik in der Doktorarbeit. Dr. Inke Gravert für ihre Hilfsbereitschaft und

Freundlichkeit.

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Meiner Mutter möchte ich von ganzem Herzen Danke sagen. Sie hat mir trotz ihres

schweren Lebens eine sehr gute Ausbildung ermöglicht und war immer für mich und

meine Träume da.

Ich bedanke mich sehr herzlich bei meinen Freunden: Kasia Glüsenkamp, Tina

Hinnemann, Sergio Botta und Simone Schneider für die moralische Unterstützung

und dafür, dass sie in guten und in schlechten Tagen immer für mich da waren.

Ganz besonders danke ich meinen Freund Frank für seine liebevolle Unterstützung,

vor allem in der Zeit des Schreibens, in der er stets die richtigen, aufmunternden

Worte fand und immer für mich da war.