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Das Magazin für Kunden und Entscheider in der LogistikbrancheAusgabe 1 | 2013
Ob und wem Menschen vertrauen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der wichtigste: Erfahrung
Retaillogistik:Gemeinsam
die passendeLösung finden
Logwin im Gespräch über den Mehrwert
individueller Logistik, vermeintlich günstige
Pakete und die Herausforderungen
im Netzwerk
Von Schiff zu Schiff
Luxusyachten nach Miami
Logistik ist Vertrauenssache
Liebe Leserinnen und Leser,
ob wir unser Auto aus der Werkstatt holen, uns beim Zahnarzt behandeln lassen oder ein Paket versenden – ohne Vertrauen geht es nicht. Wo Menschen zusammenleben und zusammenarbeiten, müssen sie sich aufeinander verlassen. Niemand hat Zeit, sich im Alltag stets persönlich über Qualifikation und Eignung seines Gegenübers zu informieren. Ein gewisser Vertrauensvorschuss begleitet fast jeden Schritt.
Auch die Logistik ist von Menschen gemacht. Hinter allen Warenbewegungen stehen Mitarbeiter, die mit Erfahrung und Können dafür sorgen, dass die Produkte ihrer Auftraggeber unversehrt und sicher das Ziel erreichen. Kunden, mit denen wir schon viele Jahre oder Jahrzehnte zusammenarbeiten, wissen, dass sie sich auf uns verlassen können. Andere kennen uns vielleicht noch nicht. Sie müssen erst selbst erfahren, dass der persönliche Dialog auf Augenhöhe für uns selbstverständlich ist. Denn nur wenn Menschen direkt miteinander in Kontakt stehen, kann eine partnerschaftliche und vertrauensvolle Geschäftsbeziehung entstehen. Sie ist der Schlüssel zum gemeinsamen Erfolg.
Bei Logwin hat jeder Kunde einen festen Ansprechpartner, an den er sich wenden und auf den er zählen kann. Logwin verbindet diese Kundennähe mit leistungsfähigen, globalen Logistikkonzepten. Um sie umzusetzen und komplexe Supply Chains zuverlässig zu realisieren, muss Logwin ebenfalls vertrauen: Wir verlassen uns auf unsere Partner bei den Airlines und den Reedereien ebenso wie auf die Experten am FlughafenTower oder beim Wetterdienst. Indem wir alle um sichtig handeln, sorgfältig prüfen und täglich unser Bestes geben, machen wir das Leben und unseren Arbeitsalltag so sicher wie möglich – und schaffen eine solide Vertrauensbasis für die Zukunft. Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit dem Logwin Magazin!
Herzlichst Ihr
BerndtMichael WinterCEO Logwin AG
Logwin Magazin 01|1 32
editorial
Simone Schneckenburger ist in der LogwinNiederlassung Pratteln in der Schweiz im Bereich Oceanfreight tätig.
Über Logwin und seine
Dienstleistungen
Als integrierter Logistikdienstleister entwickelt Logwin ganzheitliche Logistik und Servicelösungen für Industrie und Handel mit rund 4.800 Mitar beitern in rund 40 Ländern. Logwin bietet Kontraktlogistik, weltweite Luft und Seefracht sowie Transportlösungen auf Straße und Schiene. Mit individuellen Logistikkonzepten bringt Logwin das Geschäft seiner Kunden nachhaltig voran. Wie das für Sie funktioniert? Das erfahren Sie unter www.logwin-logistics.com
Leser- befragung
Ihre Meinung zum Logwin Magazin ist uns wichtig:
www.logwin-feedback.com
8
inhalt
schwerpunkt
projekte
Länderreport hintergründe
4 Vertrauen ist kostbar GehalteneVersprechenzahlensichaus. WieVertrauenentsteht.
6 Wie angewurzelt SichereLadung
7 Safety First SicherheitsbekleidungbeiLogwin
8 Und nun zum Wetter InterviewmitBertholdLeschervom DeutschenWetterdienst
9 Den Wettlauf gewinnen SosichertLogwinseineIT
10 Den Himmel im Blick MarkusWürgerüberseineArbeit alsFluglotseamFlughafenFrankfurt
11 Unsichtbares sichtbar machen Transportvonsensiblen RöntgenscannernfürRapiscan
12 An jedem Ort sicher Umzäunt,überwacht,verschlossen– SichereRetaillogistik
13 Was tun, wenn’s brennt? DieLogwinBetriebsfeuerwehr inTraiskirchen
14 Die neue Klarheit WeltweitesToolfürSupplyChain Management
15 newsflash NeueLogwinLänderseitenonline HilfefürFlutopfer LogwinbeiFacebook
4
24hintergrund
Alle an einem TischDirkEwersundOliverMazatüberdenMehrwertindividuellerRetaillogistikabSeite24
Länderreport
Österreich – KüssdieHand,schönesLand! Berge,SeenunddieGeschichtealsVielvölkerstaatmachenÖsterreichzueinembesonderenLand–abSeite16
www.logwin-logistics.com 3
schwerpunkt
WiewichtigdierichtigeArbeitskleidungfürdieSicherheitderMitarbeiterist,imSchwerpunktabSeite4
24 Alle an einem Tisch DirkEwersundOliverMazatüberden MehrwertindividuellerRetaillogistik, vermeintlichgünstigePaketeunddie HerausforderungenimNetzwerk
28 In Lichtgeschwindigkeit ErfolgreicheAutomatisierungim LagerfürOriflameundNespresso
30 Global Player mit Flügeln Weltweitpendelnetwa50MilliardenVögel zwischenBrutgebietundWinterquartier
16 Küss die Hand, schönes Land! Österreich–Berge,Seenunddie GeschichtealsVielvölkerstaat machenÖsterreichzueinem besonderenLand
19 Geschützt vor Wind und Wellen SeemäßigeVerpackungaus
Traiskirchen
20 newsflash NeuesausdemweltweitenLogwinNetz: Australien–Indien–Korea– Kroatien–Spanien
21 Point of Sale im Netz RelaunchdesWebshopsfürMAN Auf den Leib geschneidert KlugesLagerfachsystemschafftPlatzfür BMW-Originalteil
22 Auf in neue Gewässer ZweiLuxus-Yachtenauf demWegnachMiami
23 Azubis ausgelagert AustauschprogrammmitHugoBoss
16
Und nun zum Wetter„WetteristeinchaotischesSystem“,erklärt
BertholdLeschervomDeutschenWetterdienstimInterviewaufSeite8
32 Koffeinnachschub per Schiff Logwintransportiert„braunesGold“ fürINSTANTA
33 Immer unter Strom EiligeLuftfrachtfürHitec
34 Sensible Riesen GraphitaufderTranssibirischenEisenbahn
35 Gewinnspiel
die Basis von aLLem
Vertrauen ist kostbarEs zu gewinnen, ist schwer, es zu verlieren, tut weh.
Am Anfang einer Beziehung – ob geschäftlich oder privat – muss
es geschenkt werden. Und wenn alles gut läuft, kann es wachsen.
schwerpunktthema — sicherheit
Logwin Magazin 01|1 34
5www.logwin-logistics.com
Auf Nummer sicherIn der Geschäftswelt dominieren harte Fakten. KostenNutzenRechnungen sind hier nicht nur legitim, sondern entscheiden über Gewinn und Verlust. Doch spätestens, wenn am Ende zwei Angebote nahezu identisch sind, kommt das Bauchgefühl ins Spiel: Welcher Geschäftspartner dann den Zuschlag erhält, ist vielleicht der Sympathie oder einem geteilten Hobby geschuldet. Ob die Entscheidung richtig war, lässt sich am Ergebnis überprüfen.
Hilfreich für einen Vertrauensvorschuss sind Referenzen. Sie belegen, dass andere schon gute Erfahrungen mit dem betreffenden Partner gemacht haben, ihm vertrauen oder vertraut haben. Ähnlich aussagekräftig sind Mitgliedschaften oder objektiv anerkannte Zertifikate – um Mitglied zu werden oder ein Gütesiegel zu erhalten, sind bestimmte Auflagen zu erfüllen. Viele geschäftliche Beziehungen sind überhaupt nur möglich, wenn verbindliche Normen eingehalten werden. Qualitätsprüfungen sind deshalb schon lange Standard: Das fängt beim garantiert biologischen Babybrei an und reicht bis zur gültigen TÜVPlakette des privat gekauften Gebrauchtwagens.
Keine Ausnahme von der RegelNeben den gesetzlichen Vorgaben setzen sich branchen oder unternehmensinterne Auflagen durch – selbst gesteckte Ziele, die maximale Qualität und Sicherheit gewährleisten sollen. Oft gehen diese sogar über das gesetzlich vorgegebene Maß hinaus. Unternehmen, die sich selbst strenge Kriterien auferlegen und alle verbindlichen Standards einhalten, haben die besten Voraussetzungen, das Vertrauen ihrer Geschäftspartner zu gewinnen. ■
Ob und wem Menschen vertrauen, hängt von
verschiedenen Faktoren ab. Der wichtigste davon
ist die Erfahrung: Gehaltene Versprechen und
ehrliche Antworten zahlen sich aus.
6 Logwin Magazin 01|1 3
OhrstöpselSie schützen bei lautem Umfeld nicht nur das Gehör, sondern auch das Trommelfell und den Gehörgang. Durch ihre elastische Form passen sie sich dem Ohr gut an.
SchutzbrilleSie verhindert, dass Fremdkörper oder Flüssigkeiten ins Auge eindringen und es verletzen.
SchutzhelmEr schützt den Kopf vor herabfallenden Gegenständen, außerdem bewahrt er vor Verletzungen in engen Teilen des Lagers.
Wer den ganzen Tag auf der Straße unterwegs ist, der erlebt auch brenzlige Situationen. Dabei muss es nicht immer der Unfall kurz vor dem eigenen Fahrzeug oder das Stauende in der Kurve sein, das den LkwFahrer zu einer Vollbremsung zwingt – auch das Fahrverhalten der anderen Verkehrsteilnehmer kann ein abruptes Abbremsen erfordern. „An solche Momente müssen die Fahrer bereits denken, wenn sie den Lkw beladen“, sagt James Bailey, Head of Quality, Safety and Environment Solutions bei Logwin. „Denn im Ernstfall muss die Fracht diese Bewegungen aushalten.“
Formschlüssig und kraftschlüssigDie zwei wichtigsten Arten, die Ware vom Rutschen abzuhalten, sind die formschlüssige und die kraftschlüssige Ladungssicherung. Bei der formschlüssigen Methode stützen die Wände des Frachtraums das Transportgut. Holme und Keile füllen die Zwischenräume. „Man könnte es so formulieren: Die Ladung kann nicht anders!“, erklärt James Bailey. Bei der kraftschlüssigen Sicherung kommen Hilfsmittel wie Spann ketten oder gurte zum Einsatz. Sie wirken zum Beispiel in Kurven oder beim Bremsen der Lageänderung entgegen. Die Hilfsmittel erhöhen dabei die Reibkraft – also die Kraft, die die Ladung dem Verschieben entgegenstellt. Antirutschmatten können diese Kraft noch zusätzlich erhöhen. „Beide Methoden können auch kombiniert werden“, sagt James Bailey. „So ist die Ladung optimal gesichert.“
In den Schulungen spielen physikalische Gesetze eine große Rolle. Wie hoch sind Gewichts, Brems oder Reibkraft? In welche Richtungen wirken die verschiedenen Kräfte? Und welchen Einfluss hat die Ladungssicherung darauf? Hier lernen die Fahrer, was bei der Verteilung der Last zu beachten ist. „Die Lastenverteilung und die Ladungssicherung hängen auch immer vom Fahrzeugtyp ab“, erklärt James Bailey. „Nicht jeder Lkw eignet sich für jede Ladung.“
Für die sichere Beladung ist übrigens nicht der Fahrer allein zuständig – auch Absender, Frachtführer, Verlader und Halter haben Pflichten zu erfüllen. Der Fahrzeughalter etwa ist verantwortlich für den ordnungsgemäßen Zustand und die Ausrüstung des Lkw; der Absender muss seinen Dienstleister auf besondere Anforderungen bestimmter Waren hinweisen. Nur alle gemeinsam tragen zum sicheren Transport der Waren bei – und damit zur Sicherheit auf der Straße. ■
Ladungssicherung
Wie angewurzeltBeschleunigung, Fliehkraft, Verzögerung – wer für die Ladungs-
sicherung auf dem Lkw zuständig ist, der hat es mit handfester
Physik zu tun. Wo muss der Schwerpunkt des Transportguts
l iegen? Welche Formen der Ladungssicherung gibt es? Das und
mehr lernen und üben die Fahrer in regelmäßigen Schulungen.
Ladungssicherung: Beim Beladen des LKW muss ein Fahrer bereits an mögliche brenzlige Situationen im Straßen-verkehr denken.
Atemschutz- maskeSie schützt Lunge und Atemwege gegen fes-te Partikel und flüssige Aerosole. Zum Ein-satz kommt sie an staubigen Arbeitsplätzen oder in Notfällen wie bei Rauchentwicklung oder Ausströmen von Gas.
7www.logwin-logistics.com
schwerpunktthema — sicherheit
seLBstverständLich
Warnweste Sie erhöht die Sichtbarkeit der Lagermitar-beiter: Die neongelbe Farbe fällt von weitem auf, die reflektierenden Streifen werfen das Licht verschiedener Quellen hell zurück.
Arbeits- handschuheGegen mechanische Risiken wie Quetsch- oder Schnittverletzungen schützen die Arbeitshand-schuhe. Der Ultra-Feinstrickhandschuh verfügt außen über eine Poly urethane-Beschichtung.
Sicherheitsschuhe Sie bewahren vor Verletzungen und Feuch-tigkeit. Die Zehenkappe schützt die Füße gegen Stoßeinwirkung, die Schuhe sind antistatisch und wasserdurchtrittsfest.
Hand-reinigungsmittel
Es löst hartnäckige Verschmutzungen schneller als Seife und schont so die Hände. Die Haut wird gereinigt und gepflegt und kann dadurch schneller wieder atmen.
Safety FirstVon Kopf bis Fuß kleidet Logwin seine Lagermitarbeiter ein.
Die Kleidung schützt nicht nur gegen Kälte, sondern auch vor Unfällen.
Die Schutzstufe der einzelnen Kleidungsstücke entspricht europäischen
Sicherheitsnormen.
weiterBiLdung ist pfLicht
Den Ernstfall geprobtIn den meisten Ländern ist die Weiterbildung der Berufskraftfahrer Pflicht. Auch die LkwFahrer, die für Logwin im Einsatz sind, nehmen jährlich an Fortbildungen und Sicherheitstrainings teil. Der weltweit zweitgrößte Automobilclub ADAC bietet dazu fünf verschiedene Module an – bei Logwin steht jedes Jahr ein anderes Modul auf dem Programm. Beim EcoTraining etwa optimieren die Teilnehmer ihren Fahrstil hinsichtlich des Kraftstoffverbrauchs. Die theoretischen Kenntnisse wen
den sie schon bei der Schulung im Fahrtraining an. Im Bereich Sicherheitstechnik lernen die Teilnehmer moderne Bremssysteme, Antriebsaggregate oder Getriebebauarten kennen. Die Wirkungsweise der Sys teme trainieren sie dann in simulierten Extremsituationen. Auch ein Modul zur Ladungssicherheit darf nicht fehlen – hier stehen die Sicherheitsvorschriften und die physikalischen Gesetze im Mittelpunkt.
schwerpunktthema — sicherheit
Wird es heute noch gewittern? Für die einen hängt
von der Wettervorhersage nur der Freibadbesuch
ab. Doch Berufsgruppen wie Landwirte, Logistiker
oder auch Mediziner sind auf verlässliche Prognosen
angewiesen. Das Logwin Magazin sprach mit
Berthold Lescher vom Deutschen Wetter-
dienst (DWD). Er ist dort stellvertre-
tender Leiter der Luftfahrtzentrale
Mitte in Frankfurt am Main, Abtei-
lung Flugmeteorologie.
Wahrscheinlichkeitsrechnung
Und nun zum Wetter
Logwin Magazin: Wie lange im Voraus kann man das Wetter vorhersagen, und wie verlässlich sind die Prognosen?Berthold Lescher: Die Prognosen für die nächsten drei Tage sind relativ verlässlich, in der Flugmeteorologie liegt die Trefferquote bei über 80 Prozent.
Logwin Magazin: Woran liegt es, dass die Prognosen nicht genauer sind?Berthold Lescher: Wetter ist ein chaotisches System, auf das viele verschiedene Faktoren einwirken: Strahlung, Luftdruck, Temperatur, Luftfeuchte, Wind und die Beschaffenheit der Erdoberfläche. Alles ist abhängig von der Sonne – sie ist der Wettermotor, ohne Sonne gäbe es kein Wetter. Schnell wechselnde Wetterlagen lassen sich nicht genau bestimmen, zum Beispiel bei Gewitter. Manchmal fehlt dann nur ein Quäntchen, so dass es nicht zum Ausbruch kommt. Viele Vorhersagen sind auch ungenau, weil sie sich auf einen zu großen geografischen Bereich beziehen. In einer Großstadt kann es im Süden regnen, während im Norden die Sonne scheint.
Logwin Magazin: Sie sind beim DWD für Flugwetterberatung zuständig. Gibt es bei bestimmten Wetterlagen auch Flugverbote?Berthold Lescher: Es gibt keine Verbote. Wir sprechen nur Empfehlungen und Warnungen aus. Gefährlich für die Luftfahrt sind beispielsweise Gewitterlinien, also viele Gewitterzellen aneinander gereiht. Kein Pilot
möchte in eine Gewitterwolke fliegen. Diese Wettersysteme sind mit heftigen Turbulenzen, Hagel und starker Vereisung
verbunden – die absoluten Feinde eines Luftfahrzeuges. Über ihre Radarsysteme können Piloten Ge
witterwolken sehr genau sehen. Dann entscheidet der Pilot – Wetterdienst und Fluglotsen können nur Hilfestellung geben.
Logwin Magazin: Welche Extremsituationen beeinträchtigen die Luftfahrt noch?Berthold Lescher: Am bekanntesten ist sicher die Aschewolke, die 2011 für Flugausfälle
gesorgt hat. Damals galt die Vorschrift, dass in einem kontaminierten Luftraum keine Flug
bewegung mit Passagierbeförderung stattfinden darf. Inzwischen wurde nachgesteuert, insbeson
dere auf Betreiben des DWD. Zuvor mussten alle dem Volcanic Ash Advisory Center folgen, heute sind beispiels
weise die Daten aus flugzeuggestützten Messungen maßgeblich; zudem erstellen wir eigene Ausbreitungsberechnungen.
Ein glücklicherweise eher seltenes Phänomen ist die Radioaktivität, die im Falle des Falles mit der Luftströmung transportiert und über die Atmosphäre verteilt wird. Gerade in der Luftfahrt spielt die Radioaktivität eine große Rolle; die Maschinen sollen ja nicht durch das verstrahlte Gebiet fliegen und die Strahlung dann mit an die Zielflughäfen bringen.
Logwin Magazin: Welche Experten oder Fachdisziplinen arbeiten beim Deutschen Wetterdienst? Berthold Lescher: Beim DWD arbeiten nicht nur Meteorologen, sondern auch Softwareentwickler, die Programme für die Wetter und Klima modelle schreiben, Physiker, Mathematiker, Juristen, Verwaltungsbeamte und Wetterbeobachter – sie beobachten das Wetter und verschlüsseln es, die Wetterphänomene werden in Zahlenkolonnen dargestellt.
Logwin Magazin: Vielen Dank für das Gespräch!
Wetter ist ein chaotisches
System.
schwerpunktthema — interview
Berthold Lescher (48) ist seit 2001
beim DWD beschäftigt. Zuvor absolvierte
er seine Ausbildung an der Fachhoch
schule des Bundes für öffentliche Verwal
tung, Studiengang „Wetterdienst – geo
physikalischer Beratungsdienst der Bun
deswehr“. Die Dienste von Staat und
Bundeswehr sind nahezu identisch,
die Wetterberater wären
untereinander austauschbar.
8 Logwin Magazin 01|1 3
9www.logwin-logistics.com
Auf die Frage, wie sicher das IT-System von Logwin ist, kommt die
Antwort spontan: ausreichend sicher! IT-Director Matthias Heinzel
erklärte dem Logwin Magazin, warum.
so sichert logWin seine it
Den Wettlauf gewinnen
WetterschlüsselWetterdaten wie Temperatur, Windgeschwindigkeit oder Sichtweite werden in international einheitlichen Formaten, den sogenannten Wetterschlüsseln übermittelt. Diese sind in Abschnitte und in den Abschnitten in Gruppen unterteilt. Die Abschnitte werden immer durch eine Dreierziffernfolge eingeleitet. Es folgen Zahlenkolonnen mit je 5 Ziffern, wobei die erste Ziffer für die Datenart steht.
Es lässt sich nicht vermeiden: Ab einer gewissen Größe rücken Unternehmen oder Institutionen in die Schusslinie von Hackern. Diese entwickeln einen großen Ehrgeiz darin, Lücken zu finden und so in fremde Systeme einzudringen. „Externe Angriffe auf unser ITSystem sind geradezu normal“, erklärt Matthias Heinzel. Wichtig sei es deshalb, das eigene System bestmöglich abzusichern. „Das ist uns bisher auch gelungen.“
Für den Ernstfall gewappnetExterne ITExperten bescheinigen Logwin einen sehr guten Sicherheitsstandard. Um sich optimal zu wappnen, beauftragt Logwin regelmäßig so genannte Penetrationstests auf die eigenen ITSysteme. Stellen die beauftragten Spezialisten dabei Schwachstellen fest, treffen die LogwinMitarbeiter sofort alle erforderlichen Maßnahmen, um diese zu beseitigen. Für das Mehr an Sicherheit setzt Logwin auch andere Empfehlungen der Fachleute umgehend um.
Unabhängig von laufenden Tests aktualisiert Logwin permanent die Firewalls und Antivirensysteme. „Das ist ein ständiger Wettlauf, denn die Angreifer ändern häufig ihre Methoden. Wir versuchen mit unseren Schutzmechanismen immer, die neuesten Viren und sonstigen Angriffe abzuwehren“, sagt Matthias Heinzel.
Technik schützt Technik Gefahren drohen nicht nur von außen. Eine infizierte Mail oder ein privater USBStick sind nur zwei Beispiele für mögliche interne Sicherheitsrisiken. Von weltweit insgesamt 4.800 LogwinMitarbeitern arbeiten über 3.500 mit den ITSystemen des Unternehmens – und es werden immer mehr. Beim Beginn der Zusammenarbeit erhalten sie verbindliche Vorgaben für die Datensicherheit und die Nutzung der
FirmenIT. Da Logwin nicht jeden Einzelnen kontinuierlich im sicheren Umgang mit der EDV schulen kann, setzt das Unternehmen auf technischen Schutz, zum Beispiel auf mehrstufige Firewallsysteme, InternetContentFilter, Mailfilter, mehrstufige Antivirensysteme und proaktives Alerting. Ein Monitoring durch ITSpezialisten sorgt für zusätzliche Sicherheit.
In der VerantwortungObligatorisch ist die regelmäßige Änderung der Passwörter in kurzen Intervallen. Äußert ein Mitarbeiter trotz all dieser Vorkehrungen den Verdacht, sein Computer könnte infiziert sein, wird dieser Arbeitsplatz sofort vom Netz genommen und eingehend untersucht.
„Bei einem großen Unternehmen, das international mit neuen Standorten wächst, müssen gewisse Standards in punkto Sicherheit erfüllt sein“, stellt Matthias Heinzel klar. Das gewährleistet Logwin mit dem so genannten TrustedSiteKonzept. Ziel dieses Konzeptes ist es, dass die Mitarbeiter weltweit barrierefrei über das LogwinRechenzentrum kommunizieren können. Niederlassungen, die zur so genannten Trusted Zone gehören, verpflichten sich unter anderem dazu, die übergreifenden Firewalls sowie Mailfilter und Webgateways zu nutzen.
Mit Netz und doppeltem BodenDas Logwineigene Rechenzentrum in Luxemburg ist auch physisch gut geschützt. Es hat einen Zwilling, der beim Ausfall des Hauptrechenzentrums komplett als Backup fungiert und sofort einspringt. Beide Systeme laufen parallel und werden permanent gespiegelt. Unbefugte haben keine Möglichkeit, physisch ins Herz der LogwinIT vorzudringen: Das Haupt rechenzentrum ist durch strenge Zutrittskontrollen rund um die Uhr gesichert. ■
10162
40172
20148
875//
→ Lufttemperatur 16,2 Grad Celsius
→ reduzierter Luftdruck auf Meeresniveau 1017,2 Hpa
→ Taupunkttemperatur 14,8 Grad Celsius
→ Bewölkung, 7 steht für 7 Achtel Gesamtbedeckung, die 5 steht für die Art der tiefen Bewölkung (hier ist es die StratocumulusBewölkung), die 4. Ziffer steht für das mittelhohe und die fünfte für das hohe Wolkenstockwerk, dabei steht „/“ für „nicht erkennbar“
Treffen Sie Logwin auch online !
www.logwinlogistics.com/socialmedia
logWin im social Web
schwerpunktthema — sicherheit
aLs fLugLotse für frankfurt
Den Himmel im Blick
Acht Stunden und 15 Minuten dauert seine Schicht. Maximal zwei Stunden am
Stück arbeitet er am „Board“, dann muss er 30 bis 60 Minuten unterbrechen. Der Fluglotse, mit dem wir
sprechen, ist 23 Jahre jung und hat gerade Pause. Sein Arbeitsplatz ist die Kontrollzentrale in Langen,
die den Flughafen Frankfurt am Main überwacht.
Logwin Magazin: Als Fluglotse tragen Sie viel Verantwortung. Ist Ihnen das im Alltag bewusst?Markus Würger: Der großen Verantwortung sind wir uns selbstverständlich jederzeit bewusst – auch wenn wir uns im Arbeitsalltag nicht jede Sekunde vor Augen führen, wie viele Passagiere an Bord sind!
Logwin Magazin: Wie kam es, dass Sie sich für den Beruf des Fluglotsen entschieden haben?Markus Würger: Ich bin in der Nähe des Frankfurter Flughafens groß geworden. Schon als Kind habe ich mich für Luftfahrt interessiert. Mein Großvater arbeitete als Techniker bei der Flugsicherung. Nach dem Abitur habe ich mich über das Berufsbild des Fluglotsen informiert, dann stand mein Ziel schnell fest.
Markus Würger
(23) arbeitet seit
2012 als Fluglotse
der DFS Deutsche
Flugsicherung
GmbH für den
Flughafen Frank-
furt am Main.
Logwin Magazin: Könnten Sie an jedem deutschen Flughafen arbeiten?Markus Würger: Nein, das geht nicht. Der Luftraum über Deutschland ist in Sektoren unterteilt, wie in einzelne Puzzleteile. Jeder Lotse erwirbt seine Lizenz nur für ein Puzzleteil, darauf ist er spezialisiert. Er darf auf keinem anderen Sektor arbeiten, ohne dafür eine Lizenz zu erwerben.
Logwin Magazin: Wie verläuft ein typischer Arbeitstag?Markus Würger: Den typischen Tag gibt es gar nicht, denn unsere Arbeitspositionen wechseln. Jeder Luftraumsektor ist nämlich noch in Positionen aufgeteilt. Im Sektor Frankfurt gibt es neun Positionen, zum Beispiel Abflug Frankfurt Nord – der Lotse dort koordiniert alle Flüge, die starten und Richtung Norden drehen. Zu Arbeitsbeginn
10 Logwin Magazin 01|1 3
11www.logwin-logistics.com
Sicher abhebenDie DFS Deutsche Flugsicherung GmbH überwacht Flugzeuge im deutschen Luftraum bei Start und Landung sowie in der Luft. Die Flugzeuge müssen in der richtigen Höhe fliegen und fest gelegte Routen und Sicherheitsabstände einhalten. Insgesamt beschäftigt die DFS 6.000 Mitarbeiter. Mehr als 2.200 Center und Towerlotsen koordinieren täglich bis zu 10.000 Flugbewegungen – Deutschland ist damit das verkehrsreichste Land in Europa. Die Centerlotsen sind in den Kontrollzentralen der DFS tätig. In Bremen, München und Langen überwachen sie den unteren Luftraum bis 24.500 Fuß (ca. 7.500 Meter). In Karlsruhe und der EUROCONTROLZentrale in Maastricht kontrollieren die Fluglotsen den oberen Luftraum ab 24.500 Fuß.
Direkt an den 16 internationalen deutschen Verkehrsflughäfen befindet sich der Arbeitsplatz der Towerlotsen. Von den Kontrolltürmen aus haben sie Sichtkontakt zu den Flugzeugen. Die Towerlotsen erteilen per Sprechfunk die Start und Landefreigabe und überwachen den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand zwischen den Flugzeugen.
Alles im Plan …Zu jedem Flug in Europa erstellt die Airline, bei Privatflügen der Pilot, einen Flugplan mit allen wichtigen Daten und reicht diesen bei der Verkehrsflusssteuerungszentrale in Brüssel ein. Die Zentrale prüft, ob Sektoren überlastet oder Kapazitäten am Zielflughafen eingeschränkt sind und weist dem Piloten dann einen „Slot“ zu. In diesem Zeitfenster von 15 Minuten muss das Flugzeug starten, um zu einer bestimmten Zeit am Zielflughafen zu sein oder einen bestimmten Flugsicherungssektor zu durchfliegen. Verpasst ein Pilot diesen Slot, muss er einen neuen Slot beantragen. Eine Stunde vor Abflug sollten die Flugpläne aufgegeben werden. Bei kürzerem Vorlauf muss der Pilot damit rechnen, dass er nicht pünktlich starten kann.
gibt es eine kurze Übergabe, welche Landerichtung wir gerade haben, wie aktiv der Luftraum zurzeit ist, wie das Verkehrsbild aussieht. Es gibt auch Positionen, die nicht selbst in Kontakt mit dem Flieger stehen, sondern die umliegenden Sektoren koordinieren. Auf welche Position man kommt, hängt einfach davon ab, wer wann in die Pause geht – jeder Tag ist individuell geplant.
Logwin Magazin: Wie vermeiden Sie Hektik trotz stressiger Situationen?Markus Würger: Mit Druck umgehen zu können und Belastbarkeit, sind wichtige Kriterien beim Auswahlverfahren für die Ausbildung. Außerdem werden wir gut geschult. Und wir sitzen nicht allein am Board – so nennen wir unseren Arbeitsplatz. Es sind immer mehrere Lotsen, die einen Luftraum kontrollieren. Wir passen sozusagen gegenseitig aufeinander auf, es herrscht das VierAugenPrinzip. Die Zusammenarbeit verläuft dann sehr ruhig und konzentriert, egal, wie viel gerade los ist.
Logwin Magazin: Wie sicher fühlen Sie sich als Passagier, wenn Sie selbst fliegen?Markus Würger: Total sicher. Ich fliege einfach gern!
Logwin Magazin: Herzlichen Dank für das Gespräch!
Sicherheitsspezialist
Rapiscan
Rapiscan Systems, Inc., ist einer der weltweit führenden Hersteller von Sicherheitstechnologie. Nicht nur an internationalen Flughäfen, sondern auch bei Großveranstaltungen wie den Olympischen Spielen in London oder dem Fußball Confederations Cup in Brasilien kamen Sicherheitssysteme von Rapiscan zum Einsatz.Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Torrance, Kalifornien. Weitere Standorte betreibt Rapiscan in Finnland, Großbritannien, Indien, Malaysia, den USA und Singapur. Weltweit beschäftigt das 1993 gegründete Unternehmen Rapiscan über 1.000 Mitarbeiter. Rapiscan ist ein Tochterunternehmen der OSI Systems, Inc.www.rapiscan.com
untersuchen, messen und durchLeuchten
Unsichtbares sichtbar machenAn Flughäfen kommen täglich tausende Menschen
zusammen, die Sicherheit von Passagieren und
Personal hat oberste Priorität.
Um gefährliche Güter oder Gegenstände schnell und zuverlässig aufzuspüren, ist moderne Technologie gefragt. Der amerikanische Hersteller Rapiscan Systems produziert neben Metall, Sprengstoff und Strahlendetektoren auch Röntgenscanner. Beim Transport der sensiblen Geräte setzt das Unternehmen unter anderem auf Logwin.
Die internationalen Flughäfen von Hongkong, Manchester, Helsinki und Los Angeles haben eines gemeinsam: Röntgenscanner von Rapiscan. Bevor ein Flieger startet, durchleuchten sie jedes Fracht und Gepäckstück. Die Analyse der Bilder übernimmt geschultes Personal. Nur wenn sicher ist, dass keine verbotenen Materialien und Substanzen enthalten sind, dürfen die Transportgüter an Bord. Je nach Anforderung gibt es die Scanner in verschiedenen Formaten. Zu den Größten zählt die Produktlinie Rapiscan Eagle, die entworfen wurde, um Fracht und Fahrzeuge zu scannen – von Luftfracht ULDs bis zu 40FußContainer für den Schienentransport. Diese Scanner sind seit über 15 Jahren im Einsatz, zum Beispiel bei der Einreisekontrolle Lok Ma Chao in Hongkong. Die meisten Systeme werden fünf bis zehn Jahre genutzt, regelmäßige Upgrades verlängern ihre Lebensdauer. Dafür und für die kontinuierliche Verbesserung der Technologie betreibt Rapiscan seine eigene Forschungs und Entwicklungsabteilung. ■
12 Logwin Magazin 01|1 3
Schon als Anfang der 1970er Jahre die Wechselkoffer Einzug auf Deutsch lands Straßen hielten, war Logwin mit festen Kofferaufbauten unterwegs. Fahrzeuge mit Plane waren für die Filiallogistik nie eine Alternative. „Lkw sind ein sehr beliebtes Ziel für Diebe – ob auf dem Rastplatz oder unterwegs auf der Autobahn“, erklärt Walter Dahm, Niederlassungsleiter Logwin Solutions Network GmbH. „Ein abgeschlossener Koffer mit Vorhängeschloss schreckt deutlich mehr ab als eine Plane.“
Bei besonders wertvollen Gütern lässt sich der Koffer zusätzlich verplomben, zum Beispiel mit einem Metall oder Kunststoffstift. Um an den Inhalt zu kommen, müsste der Dieb die Plombe zerstören – für den Metallstift beispielsweise bräuchte er einen Bolzenschneider.
Weitere Sicherheitsmaßnahmen wie elektronische Wegfahrsperre und Diebstahlwarnanlagen sind längst Standard. Der neueste Trend ist die GPSOrtung – durch sie kann ein Transportunternehmen genau nachvollziehen, wo sich welches Fahrzeug befindet. „Wir gehen davon aus, dass sich spätestens nächstes Jahr alle Lkw orten lassen, die für Logwin im Einsatz sind“, sagt Walter Dahm.
Anlieferung vor der Dämmerung
In der Filiallogistik ist die Sicherheit vor allem zum Zeitpunkt der Anlieferung ein wichtiges Thema – denn viele Filialen erhalten ihre Waren nachts, bevor die Mitarbeiter anwesend sind. Einige große LogwinKunden haben ihrem Logistikdienstleister zu diesem Zweck den Schlüssel oder Zugangscode zu den Geschäfts räumen anvertraut. „Das Zeitfenster, in dem wir anliefern, ist exakt vorgegeben“, erklärt Walter Dahm. „Benutzt jemand den Schlüssel früher oder später, wird ein stiller Alarm ausgelöst.“ Nur im festgelegten Zeitfenster geht die Anlieferung reibungslos über die Bühne. Die Logwininternen Sicherheitsrichtlinien sind ebenfalls streng. Zum Beispiel darf der Fahrer nur so viel Ware aus dem Fahrzeug ausladen, wie er auf einmal bewegen kann. Entfernt er sich vom Fahrzeug, so schließt er es ab.
Umzäunt, überwacht, verschlossen
Überall, wo Logwin Waren von Kunden verwahrt, gelten spezielle Sicherheitsregeln – auch an den Standorten. Gesetzlich vorgegebene Schutzmaßnahmen wie Brandmeldeanlagen sind ohnehin selbstverständlich.
Safety firstFür die Ware der LogwinKunden gelten hohe Sicherheitsstandards – und selbstverständlich ebenso für alle, die diese Waren transportieren oder in anderer Form bearbeiten. Sicherheitskleidung ist für die Mitarbeiter daher vorgeschrieben (siehe auch Seite 6/7). Außerdem verfügen alle Standorte über Notausgänge, ErsteHilfeBeauftragte, ErsteHilfeKoffer und Feuerlöscher. Erst kürzlich ließ Logwin neue Poster zum Thema Unfallvermeidung drucken. Das ausdrucksstarke Claim: „Stayin‘ alive“. Die Botschaft: „Bitte achten Sie immer auf sich und Ihre Kollegen.“
Eine Lkw-Plane ist mit dem Messer schnell aufge-
schlitzt. Innerhalb weniger Minuten ist die Ladung
für Diebe zugänglich. Logwin fährt in der Retaillogis-
tik daher ausschließlich mit stabilen, abschließ baren
Wechselkoffern oder Kofferaufbauten. Auch wenn
die Ware nicht auf der Straße unterwegs ist, ist sie
bestens geschützt – dafür sorgen die hohen Sicher-
heitsstandards in den Warehouses.
schwerpunktthema – sicherheit
retaillogistik
An jedem Ort sicher
13
rubriktitel
www.logwin-logistics.com 13www.logwin-logistics.com
BetrieBsfeuerwehr traiskirchen
Was tun, wenn’s brennt?Löschen, retten, helfen: Am Logwin-Standort in Traiskirchen, Österreich,
sorgen 30 Feuerwehrmänner für einen effektiven Brandschutz.
Das Logwin Magazin sprach mit Walter Horvath, Kommandant der
Betriebsfeuerwehr Traiskirchen.
Logwin Magazin: Herr Horvath, seit wann sind Sie Feuerwehrmann?Walter Horvath: Seit 36 Jahren. Ich war schon bei der Betriebsfeuerwehr des Standortes, bevor Logwin ihn übernommen hat.
LM: Wie wird man Feuerwehrmann?WH: Bei uns in Traiskirchen erfolgt die Ausbildung nach den Richtlinien des niederösterreichischen Landesfeuerwehrverbandes. Die Grundausbildung umfasst mindestens 72 Ausbildungseinheiten. Wichtige Inhalte sind zum Beispiel Organisation und Verhaltensregeln, Unfallverhütung, Fahrzeug und Gerätekunde wie auch die Brand und Löschlehre. Da die Betriebsfeuerwehr in erster Linie für den Personenschutz zuständig ist, sind Ersthelfer und Atemschutzausbildung unabdingbar.
LM: Was passiert, wenn es brennt?WH: Der Alarm der Brandmeldeanlage ist auf dem ganzen Gelände zu hören. Alle Mitarbeiter müssen sich dann sofort auf dem Sammelplatz einfinden – außer die Kameraden der Betriebsfeuerwehr, die zur Brandmeldezentrale laufen und den Ort der Alarmmeldung feststellen. In Betriebszeiten müssen immer mindestens sieben Feuerwehrleute im Betrieb anwesend sein. Oft handelt es sich zum Glück um Fehlalarme. Nach Beendigung des Einsatzes geben wir Entwarnung – erst dann dürfen die Mitarbeiter den Sammelplatz wieder verlassen.
LM: Kann man den Ernstfall proben?WH: Zum Großteil ja. Jeder Feuerwehrmann nimmt pro Jahr mindestens an sechs Übungen teil. Wir simulieren dann einen echten Brand – nur, dass wir das Gebäude nicht fluten. Wichtig ist die Übung der Abläufe: Wer ist dafür zuständig, das Löschwasser zu bringen, wer geht mit Atemschutz in das Gebäude? Im Ernstfall muss die Aufgabenverteilung schnell gehen.
LM: Als Kommandant sind Sie für die Koordinierung eines Einsatzes zuständig. Welche Eigenschaften muss man dafür mitbringen?WH: Zunächst muss man natürlich die Ausbildung und entsprechendes Fachwissen mitbringen. Wichtig sind sowohl Feingefühl im Umgang mit den Kameraden als auch Ruhe und Besonnenheit – bei einem Brand darf man die Nerven nicht verlieren und muss den Überblick über die Lage behalten.
LM: Was ist der Unterschied zwischen einer Betriebsfeuerwehr und der Feuerwehr einer Gemeinde?WH: Die Arbeitsabläufe sind dieselben. Der große Vorteil einer Betriebsfeuerwehr ist, dass sie viel schneller vor Ort ist. Jeder Großbrand entsteht aus einem kleinen Brand. Da zählt jede Sekunde.
LM: Vielen Dank für das Gespräch!
Wenn es brennt, sind sie zur Stelle – in ihrem
Berufsalltag arbeiten die Feuerwehrleute
bei Logwin als Warehouseleiter,
gewerbliche Mitarbeiter oder Angestellte.
Walter Horvath, Kommandant
„Zusätzlich sind nahezu alle unsere Warehouses umzäunt und teilweise sogar kameraüberwacht“, sagt Walter Dahm. Nur zugangsberechtigte Mitarbeiter besitzen einen Schlüssel oder Chip. „Wertvolle Güter lagern wir in gesonderten, zusätzlich abschließbaren Bereichen.“
An den Standorten überprüft ein Sicherheitsverantwortlicher, ob alle Maßnahmen eingehalten werden. Darüber hinaus führt ein externer Sicherheitsdienst in unregelmäßigen Abständen unangekündigte Kontrollen durch. Einige deutsche Standorte verfügen sogar über das s.a.f.e. oder s.a.f.e.plus Zertifikat – dabei gewährleistet ein jährliches Audit, dass die Sicherheitsmaßnahmen funktionsfähig bleiben. Auch viele Kunden besuchen die Standorte, um sich selbst ein Bild von dem Sicherheitsniveau zu machen. ■
Um die Ware während des kompletten Transports zu schützen, herrschen bei Logwin hohe Sicherheits-standards.
Was ist s.a.f.e.?s.a.f.e. steht für die Schutz- und Ak tionsgemeinschaft zur Erhöhung der Sicherheit in der Spedition und ist eine verbandsgetragene Gemein-schaft von Speditionen und Logistik- dienstleistern zur Wahrung gleich-gerichteter Interessen sowie ein Serviceverbund zur Optimierung der Logistiksicherheit.
schwerpunktthema — sicherheit
„Über 2.000 Likes auf Facebook! Wir sagen Danke für die Unterstützung!“
14 Logwin Magazin 01|1 3
weLtweites tooL für suppLy chain management
Die neue
KLARHEITGezielter suchen, übersichtlicher darstellen, Funk -
tionen vernetzen: Das und mehr bietet das neue
Supply Chain Management Tool Lots (Logwin Order
Tracking-System).
Stärker als sein Vorgänger verknüpft Lots Funktionen wie Order verfolgung, EventTool und Datenmanagement. Der Nutzer profitiert außerdem von individuellen Abfragemöglichkeiten, optimierter Darstellung auf dem Screen und schnellerer Datenabfrage – egal, auf welchem Kontinent jemand eine Information ins operative System eingibt, steht diese den Kunden weltweit zur Verfügung. Möglich macht das die moderne Softwarearchitektur.
Durchsichtige Supply ChainEines der wichtigsten Features innerhalb der Order und Sendungsverfolgung ist die automatisierte StatusLogik (EventTool). Sie vergleicht permanent die geplanten Abläufe mit den tatsächlich stattfindenden Ereignissen; wenn es Abweichungen gibt, warnt eine gelbe oder rote Ampel. „Bei dem neuen System war unser Hauptziel, sämtliche relevanten Informationen einer Order bis hin zu ihrem Empfänger schnell verfügbar zu machen, ohne dass der Nutzer zwischen mehreren Systemen hin und herwechseln muss“, erläutert Benjamin Haas, Teamleader IT und Workflows bei Logwin.
Die Sendungsverfolgung ist aber nur ein Teil von Lots. Darüber hinaus ist ein umfangreiches Purchase Order Management verfügbar: Über Schnittstellenanbindungen kann Logwin Bestelldaten von Kunden direkt übernehmen und den aktuellen Bearbeitungsstatus ins Kundensystem zurückmelden. Lieferanten der Kunden haben die Möglichkeit, über die FollowupFunktion die gewünschten Liefertermine und Mengen zu bestätigen oder über Abweichungen zu informieren. Um die Qualität bei der Auftragsabwicklung zu dokumentieren, lassen sich für jeden Auftrag individuelle Messpunkte definieren – bis hinunter auf Artikelebene. Kunden erhalten damit von der Bestellung bis zur erfolgten Lieferung lückenlose Einsicht in die Performance, sei es die Logistikleistung oder die Leistung der Lieferanten.
Der Datenschutz ist dabei jederzeit gewährleistet: Nur registrierte Benutzer mit einem persönlichen Passwort können auf sämtliche relevanten Daten zugreifen. Die Daten selbst werden verschlüsselt übertragen. ■
Lauter Vorteile
• Ein System für alle: Sämtliche Teilnehmer der Supply Chain können in Lots Informationen hinterlegen und abrufen.
• Art und Anzahl der gezeigten Suchergebnisse sind variabel. Die Ergebnisse lassen sich als ExcelDatei zur Weiterbearbeitung downloaden.
• Der Nutzer kann zu den einzelnen Status Kommentare hinterlegen.
• Das Document Management-System ist direkt angebunden – hier hinterlegte Sendungsdokumente stehen automatisch auch im TrackingSystem zur Verfügung.
• Mit der ‚Dynamischen Suche‘ kann der Nutzer seine individuellen Sucheinstellungen speichern.
• Bisher lässt sich das Tracking-System auf Englisch, Deutsch und Chinesisch bedienen. Portugiesisch und Spanisch kommen in Kürze hinzu.
Der Nutzer profitiert von individuellen Abfragen und einer optimierten
Darstellung auf dem Screen.
www.facebook.com/Logwin.Logistics
15www.logwin-logistics.com
newsflash
SAVE THE DATE: 23.–25.10.2013 BVL-Kongress 2013, Berlin, Deutschland
neue länderseiten online, neues it-tool/tracking system… aktuelle infos im:
newsflashneue Länderseiten onLine
Logwin spricht zahllose Landes- und Fachsprachen.
Schließlich sind wir in den Ländern unserer Kunden
genauso zu Hause wie in ihren Branchen.
Im Frühsommer nahm das Hochwasser von Elbe und Donau vielen Menschen Hab und Gut. In Deutschland brach der Deich im niederbayerischen Deggendorf, die Region war durch das Hochwasser besonders stark be troffen. Logwin unterstützte eine Hilfsaktion für die Opfer: Das Unternehmen übernahm kostenfrei den Transport von dringend benötigten Haushalts und Elektrogeräten. Anwohner und Unternehmen aus Bayern hatten die Geräte gespendet. ■
Hilfe für Flutopfer
Logwin in Polenwww.logwin-logistics.pl
Logwin in Bulgarienwww.logwin-logistics.bg
Logwin in Kroatienwww.logwin-logistics.hr
Logwin in Rumänienwww.logwin-logistics.ro
Logwin in Südafrikawww.logwin-logistics.co.za
Logwin in Österreichwww.logwin-logistics.at
Logwin in Singapurwww.logwin-logistics.sg
Logwin in Chinawww.logwin-logistics.cn
Logwin in Mazedonienwww.logwin-logistics.mk
Logwin in Spanienwww.logwin-logistics.es
Logwin in Serbienwww.logwin-logistics.rs
Logwin in der Schweizwww.logwin-logistics.ch
Neu!Neu!
Neu!
Neu!
„Wir sprechen Ihre Sprache!“
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land der berge, land am strome
Küss die Hand, schönes Land!In Österreich spricht man deutsch, und die Nähe zum nordwestlichen Nachbarn macht sich allenthalben bemerkbar. Eine Verwechslungsgefahr besteht dennoch nicht – Berge, Seen und die Geschichte als Vielvölkerstaat machen Österreich zu einem ganz besonderen, faszinierenden Land.
16 Logwin Magazin 01|1 3
17www.logwin-logistics.com
1804 umfasste das damalige Kaisertum Österreich mehrere Länder, außerdem standen viele Gebiete der angrenzenden Staaten unter österreichischer Herrschaft. Man sprach im Kaisertum Italienisch, Kroatisch, Polnisch, Rumänisch, Serbisch, Slowakisch, Slowenisch, Tschechisch, Ukrainisch und Ungarisch – und Deutsch, die heutige nationale Amtssprache. Im Vergleich zu der in Deutschland gesprochenen Sprache klingt das österreichische Deutsch allerdings viel weicher. Vielfalt im Vielvölkerstaat
Vom heutigen Standpunkt aus lassen sich viele österreichische Wissenschaftler und Künstler aus der damaligen Zeit keinem Land eindeutig zuordnen. Der Dichter Rainer Maria Rilke beispielsweise wurde in Prag geboren, als es noch zum Königreich ÖsterreichUngarn gehörte; Sigmund Freud, Begründer der Psychoanalyse, kam im mährischen Freiberg zur Welt – die Stadt liegt im heutigen Tschechien.
Die verschiedenen Kulturen beeinflussten sich gegenseitig. Das macht sich noch heute in vielen Lebensbereichen bemerkbar. Beim Tanz geben tschechische Polka und Wiener Walzer traditionell den Rhythmus vor. Kulinarisch mischten sich Impulse aus Ungarn, Böhmen und Norditalien mit der regionalen Küche, so entstand zum Beispiel das Gulasch. Zu internationaler Beliebtheit brachten es auch Süßspeisen wie SacherTorte, Apfelstrudel und Kaiserschmarrn oder Naschereien wie Mozartkugeln und Mannerschnitten.
Made in Austria Nicht nur Produkte der österreichischen Küche oder Qualitätsweine gehören zu den Exportschlagern. International gefragte Klassiker sind auch Gläser von Riedel, Dirndlkleider und Lodenjacken. Zu den Bestsellern von heute zählen Kristalle von Swarovski oder Strümpfe und Textilien von Wolford. Am exportstärksten sind Fahrzeuge und Maschinen, zum Beispiel Feuerwehrfahrzeuge von Rosenbauer. Eine weltweit hohe Nachfrage haben Pistolen von Glock: 70 Prozent der amerikanischen Polizisten verwenden heute eine Glock – darunter das FBI und die CIA. Auch die norwegische und schwedische Armee, die Nato sowie Polizeieinheiten in Deutschland nutzen sie.
Von Berg und Tal in alle Welt Die stärksten Handelsbeziehungen unterhält Österreich zu Deutschland, gefolgt von Italien und der Schweiz. Basis für den internationalen Verkehr ist die gut ausgebaute Infrastruktur und die Lage Österreichs in der Mitte Europas. Der größte Flughafen in Wien ist eine wichtige Drehscheibe für Osteuropa und den Nahen Osten. Das Streckenangebot umfasst mehr als 240 Destinationen. Insgesamt sichert der Flughafen Wien über 70.000 Arbeitsplätze, er ist damit der größte Arbeitgeber Ostösterreichs. Und ein wichtiger Steuerzahler: Der laufende Betrieb des Flughafens trägt pro Jahr knapp eine Milliarde Euro zum Steueraufkommen bei. Weitere wichtige Flughäfen befinden sich in Salzburg, Graz, Innsbruck, Klagenfurt und Linz.
Beim Güterverkehr auf dem Landweg liegt die Straße vorn: Im Jahr 2012 wurden 333,4 Millionen Tonnen auf der Straße transportiert, 100,5 Millionen Tonnen auf der Schiene. Beide Verkehrsträger stehen in Österreich vor der gleichen Herausforderung – da rund 60 Prozent des Staatsgebietes gebirgig sind, haben Brücken und Tunnel eine große Bedeutung.
Die Donau ist nicht nur der größte Fluss, sondern auch die wichtigste Binnenwasserstraße für den Güterverkehr. Dank des RheinMainDonauKanals lassen sich viele Waren zwischen Nordsee und Schwarzem Meer befördern. Güterhäfen Österreichs sind Linz, Enns, Krems und Wien.
länderreport
17www.logwin-logistics.com
länderreport
18 Logwin Magazin 01|1 3
10,7 Millionen Tonnen wurden im vergangenen Jahr auf Österreichs Wasserstraßen bewegt.
Weltklasse in Sport und KulturDas gebirgige Österreich ist eine Skination und gehört bei Wintersportarten wie Skifahren, Langlauf, Skispringen und Snowboarden zur Weltspitze. Bereits drei Mal fanden die olympischen Winterspiele in Innsbruck statt: 1964, 1976 und 2012. Entsprechend beliebt ist das Land bei Wintersportlern – der Tourismus ist neben Handel und Banken eine tragende Säule des Dienstleistungssektors. Außer den Bergen, die im Sommer zum Wandern und Klettern einladen, sind die Seen attraktiv, vor allem die Seen im Salzkammergut. Sie ziehen Wassersportler und Eisläufer gleichermaßen an. Da wundert es nicht, dass die erste europäische EiskunstlaufEuropameisterschaft 1892 in Wien ausgetragen wurde. Auch im Motorsport über
zeugt Österreich: Bei der Formel 1 machten die ExRennfahrer Niki Lauda, Jochen Rindt und Gerhard Berger positive Schlagzeilen. Heute steht dafür der Rennstall Red Bull Racing.
Kulturfreunde kommen in Österreich ebenfalls auf ihre Kosten: Sie besuchen ein Konzert der Wiener Sängerknaben oder der Wiener Philharmoniker. Weitere Highlights sind die Bregenzer und die Salzburger Festspiele. Eine weltberühmte Wiener Institution ist die Spanische Hofreitschule mit den Lipizzanern, der ältesten Kulturpferderasse Europas. Die hier gelebte klassische Reitkunst in der Tradition der Renaissance zieht viele Zuschauer an. Zukunftsweisend ist das Ars Electronica Center in Linz: Jedes Jahr im September findet hier ein internationales Festival für Medienkunst mit Symposien, Ausstellungen, Performances, Interventionen und Konzerten statt. ■
Kaffeehauskultur
Die Wiener Kaffeehauskultur gehört seit 2011 zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO. Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts frequentierten viele Schriftsteller die Kaffeehäuser; sie blieben den ganzen Tag, um sich auszutauschen und zu arbeiten. Damals wie heute reicht man außer zahlreichen Kaffeespezialitäten Mehlspeisen, kleine Gerichte, Kuchen und Torten.
Hallstatt: Österreich in China
Double in Fernost: Das Dorf Hallstatt, UNESCOWeltkulturerbe, wurde im südchinesischen Boluo nahe der Millionenstadt Huizhou nachgebaut – für umgerechnet 650 Millionen Euro. Gehobenes Wohnen im neuen Luxusviertel verspricht die Baufirma. In Österreich stand man der Kopie anfangs skeptisch gegenüber. Heute freut sich das Original über die Besucherzahlen, die seitdem noch gestiegen sind. Hallstatt II wurde 2012 fertiggestellt.
1 DEuT SCHL AnD
2 TSCHECHIEn
3 SLOWAKEI
4 unG ARn
5 SLOWEnIEn
6 ITALIEn
7 SCHWEIZ
1
3
4
56
7
Wien
Eisenstadt
Sankt Pölten
Linz
Graz
Salzburg
Bregenz
Innsbruck
Klagenfurt
2
ÖsterreichOffizieller Name: Republik Österreich
Hauptstadt: Wien (1,75 Mio. Einwohner/Ballungsraum 2,4 Mio. Einwohner)
Einwohner: 8,5 Mio.
Fläche: 83.879 km²
Logwin in Österreich
Anzahl Mitarbeiter: 340
Standorte: Bergheim, Enns, Graz, Lauterach, Linz,
Ludesch, Traiskirchen, Wien
Leistungen: Warehousing, Value Added Services,
Retail-/Filiallogistik, Textillogistik, After
Sales/Overnight-Service, eFulfillment,
Onsite-Logistics, Outsourcing, Luft- und
Seefracht, Zollabwicklung
Lagerfläche: 100.000 m²
19www.logwin-logistics.com
Lagerflächen wurden besichtigt, Holzverarbeitungsmaschinen begutachtet und die Qualifikation der
Mitarbeiter abgefragt – nun ist es geschafft: Logwin ist am Standort Traiskirchen, Österreich, für see mäßige
Verpackungen zertifiziert.
„Wir übernehmen sämtliche Leistungen für den Seefrachttransport, vom Einkauf der Packmittel bis zum Stauen der Container“, erklärt Ing. Franz Bräuer, Niederlassungsleiter in Traiskirchen. „Das Zertifikat ist eine schöne Bestätigung für uns.“ Ein Beispiel für besonders anspruchsvolle Verpackungslösungen ist die Zusammenarbeit mit Alstom, einem weltweit führenden Unternehmen im Energiebereich. Logwin verpackt für seinen langjährigen Kunden sensible elektronische Anlagen, die anschließend per Seefracht zum Beispiel über Hamburg und Mumbai ins Königreich Bhutan an der indischen Grenze gehen.
Erst einhausen, dann stauen
Standardutensilien wie Sperrholzplatten oder Trockenmittel hält Logwin stets vorrätig. Anders verhält es sich bei der Umverpackung der zu transportierenden Komponenten: Logwin ermittelt für alle Einzelteile zunächst die genauen Maße. Anschließend ordert der Logistikdienstleister die Verpackungsmaterialien bei seinen Lieferanten in Österreich. Bei elektronischen Gütern muss das Material nicht nur vor Nässe,
seemässige verpackung aus traiskirchen
Geschützt vor Wind und Wellen
Schmutz und Extremtemperaturen schützen – für den sicheren Transport sind zudem elektrostatische Spezialfolien erforderlich sowie Füllstoffe, die Erschütterungen dämmen. Die verpackten Einzelteile stapeln die Logwin Mitarbeiter auf Paletten. Der letzte Schritt vor dem Stauen im Container ist das so genannte Einhausen: Die Palette erhält eine Verkleidung aus zertifiziertem, schädlingsfreien Holz, die sie vollständig umgibt.
„An der Zusammenarbeit mit Logwin schätzen wir die Rundum Be treuung“, sagt Johannes Trobollowitsch, technischer Einkäufer bei der Alstom Austria GmbH. „Vom Abmessen der einzelnen Teile bis zur Containerverladung liegt alles in einer Hand.“ Neben der Lademittel beschaffung und dem Spezialverpackungsbau berät Logwin in Trais kirchen seine Kunden auch bei der Wahl von Verpackung und Versicherung, verwiegt die Fracht und erstellt Packlisten, organisiert Zwischenlagerungen und übernimmt die Transport sowie Export zollabwicklung. ■
Standardutensilien wie Sperrholzplatten oder Trockenmittel werden vorrätig in der Halle gelagert.
3
Eisenstadt
Australien
SpanienKroatien
Korea
Indien
20
newsflash
SAVE THE DATE: 23.10.2013 Tag der Lehre, Österreich
aktueLLe standortnews im:
newsflash
indien
NetzerweiterungNetzerweiterung in Indien: In der ostindischen Stadt Kolkata hat Logwin ein neues Büro eröffnet. Von hier aus koordiniert und organisiert Logwin die internationalen Luft und Seefrachttransporte für seine Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen. Im südindischen Chennai ist Logwin in ein größeres Gebäude umgezogen und betreibt dort nun auch ein Transitlager. Der neue Standort liegt in der Nähe des internationalen Flughafens und verfügt über eine gute Autobahnanbindung zum Hafen von Chennai, dem zweitgrößten Hafen Indiens. ■
austraLien
Komplette Supply Chain In Sydney betreibt Logwin ein neues MultiuserWarehouse. Mehrere Kundenprojekte, die bisher auf verschiedene Standorte verteilt waren, wickelt Logwin jetzt gebündelt in der modernen Anlage ab. Auf drei Stockwerken und einer Gesamtfläche von 4.000 Quadratmetern befinden sich Hochregalläger, KommissionierStationen und ein spezieller Bereich für Fashion und LifestyleProdukte. Neben Kunden aus der FashionBranche nutzen Unternehmen aus den Bereichen Elektronik, Maschinenbau, Konsumgüter und Projektlogistik das neue Warehouse. Sie profitieren von kompletten Supply ChainLösungen: Logwin bietet hier sämtliche Luft und SeefrachtLeistungen sowie Logistikservices. ■
kroatien
Sieben StandorteSchon seit 20 Jahren ist Logwin in Kroatien präsent: 1993 gründete das Unternehmen seine eigene Landesgesellschaft in dem osteuropäischen Land. Aus der ersten Niederlassung in Zagreb sind heute sieben Standorte geworden, die Zahl der Mitarbeiter hat sich von sechs auf 110 erhöht. Mit einem jährlichen Umsatzwachstum von rund 20 Prozent konnte sich Logwin Kroatien unter den erfolgreichsten Logistikunternehmen des Landes platzieren: Bei einem nationalen Ranking landete das Unternehmen vergangenes Jahr im Bereich Transport und Warehousing auf Platz zwei. Auch aktuell ist Logwin in dem neuen EULand auf Wachstumskurs – der Logistiker wird hier sein Niederlassungsnetz weiter ausbauen. Neue Standorte sind im Osten des Landes nahe der Grenze zu Serbien und BosnienHerzegowina geplant. ■
spanien
Neues WarehouseLogwin in Spanien baute seinen Kundenstamm am Standort Barcelona aus, die vorhandenen Lagerkapazitäten reichten nicht mehr. Deshalb nahm das Unternehmen Anfang des Jahres ein doppelt so großes Lagergebäude in Betrieb. Jetzt stehen bei Barcelona rund 5.000 Quadratmeter Fläche für Warehousing und Kommissionierung zur Verfügung. Platz, der dringend gebraucht wird, denn das Warehouse Barcelona hat sich zum Haupteingangshub für Logwin in Spanien entwickelt. Vor allem Kunden aus den Bereichen Fashion und Lifestyle sowie aus der MedienBranche nutzen die Transport und Logistikleistungen von Logwin in Spanien. ■
korea
Zehn Jahre SeoulAnfang 2013 feierte Logwin in Korea zehnjähriges Jubiläum. Mit einem Mitarbeiter startete das Büro in Seoul bereits Ende 2001, die offizielle Unternehmensgründung erfolgte dann im Januar 2003. Mitarbeiter der ersten Stunde sind Younghee Jeon (42) und Shawn Lee (43). Beide sind seit nunmehr zehn Jahren erfolgreich für Logwin in Korea tätig. ■
Casa Batlló, Barcelona
21www.logwin-logistics.com
kundenprojekte
efuLfiLLment
Point of Sale im Netz Schlüsselanhänger, Modell-Lkw oder Jacke:
In seinem Online-Shop verkauft der nutzfahr-
zeughersteller MAn die unterschiedlichsten
Merchandising-Produkte. Anfang des Jahres
hat Logwin den Webshop neu aufgesetzt.
Der Relaunch verbesserte die Anzeige und Navigation im Shop. „Uns war wichtig, dass sich Kunden, Mitarbeiter und Vertriebspartner schnell zurechtfinden – und das auch auf kleinen Displays wie beim Handy oder Tablet“, sagt Karin Fischer, Marketing Communication, SMC bei MAN. Entscheidend ist allerdings nicht nur das, was der Nutzer sieht, sondern vor allem die ITStruktur dahinter. Vor einiger Zeit führte Logwin eine moderne, leistungsstarke Shopsoftware ein, auf die der Logistiker nun auch MAN umgestellt hat. So ist das virtuelle Geschäft optimal an andere Systeme angebunden: die Logistik zum Beispiel an das Warehouse Management System, die Rechnungsstellung an SAP. Neben dem Webshop übernimmt Logwin auch die Logistik der MerchandisingArtikel und steuert das Call Center für Bestellungen und Rückfragen. ■
Mehr Raum auf gleicher Fläche – dieses Kunststück
gelang Logwin am Standort Hermsdorf in der nähe
von Leipzig. Hier betreibt das unternehmen für den
Automobilhersteller BMW ein Dealer Metro Distri-
bution Center (DMDC). um die erforderlichen Lager-
kapazitäten bereitzustellen, investierte Logwin in
ein neues Lagerfachsystem.
neues Lagerfachsystem
Auf den Leib geschneidert
Die Platzersparnis bei der Lagerung ergibt sich aus der individuelleren Passform der Fächer: Im traditionellen Warehouse gab es 30 verschiedene Fachtypen, jetzt sind es 50 – vom kleinsten Fach mit gut zehn mal zehn Zentimetern bis zum größten mit zwei Metern Tiefe. Ob kleine Schraube oder große Stoßfänger, jeder Artikel nimmt nur so viel Raum ein, wie er tatsächlich benötigt. Im Vergleich zur bisherigen Lagerform lassen sich dadurch bis zu 50 Prozent mehr Teile lagern. „Die neue Lösung ist natürlich deshalb attraktiv, weil weniger Lagerfläche auch weniger Kosten verursacht“, erläutert Birgit Maxwitat, Projektleiterin bei Logwin. „Außerdem können wir den zusätzlichen Platz für die Artikel anderer Kunden nutzen.“
16.000 LagerplätzeDie optimierte Auslastung gelang in enger Zusammenarbeit mit SSI Schäfer, einem führenden Anbieter für Lager und Logistiksysteme. Logwin ließ sich verschiedene Lagerfachtypen zeigen, verglich die Raum ausnutzung und entschied sich dann für das aktuell genutzte System. „Ohne die Anpassung des Lagerfachsystems hätten wir unseren Kunden BMW nicht überzeugen können – zumal wir anfangs nur 75 Prozent der gewünschten Fläche plus Ausbaureserve anbieten konnten“, sagt Birgit Maxwitat. Durch das neue Lagerfachsystem und eine Erweiterung der Flächen im Januar 2013 stehen nun 16.000 Lagerplätze für OriginalBMWTeile zur Verfügung.
Das DMDC bei Leipzig gilt heute als das innovativste mit der höchsten Lagerdichte. ■
Bestellungen werden zeitgerecht gepickt, gepackt und an die Kunden verschickt.
https://man.logwin-logistics.com
www.bmw.com
22 Logwin Magazin 01|1 3
projekte
Strahlend blauer Himmel, klares Wasser, Luxusyacht neben Luxusyacht: Wo könnte die weltgrößte Boots-
messe besser hinpassen als nach Miami? Für einen chinesischen Aussteller verschiffte Logwin im Februar
zwei Yachten in die Metropole an der Ostküste der uSA. Weitere Yachtentransporte in die uSA folgten
kurze Zeit später.
kundenprojekte
Luxusyachten
Auf in neue Gewässer
Bei der Verladung einer Yacht ist höchste
Vorsicht geboten, denn schon durch
kleine Kratzer sinkt ihr Wert dramatisch.
Yachten gehören zu den VIPs unter den Transportgütern – schon kleinste Kratzer im Lack lassen den Wert dramatisch sinken. Zudem ist eine beschädigte Yacht kaum noch als Ausstellungsstück für eine Bootsmesse geeignet. Beim Transport sind daher besondere Schutzmaßnahmen erforderlich. Ein chinesischer Hersteller vertraute Logwin zwei seiner Luxusmodelle an – für eine Reise von Xiamen in Südostchina nach Miami.
Beide Yachten wogen über 40 Tonnen und waren etwa 20 Meter lang, sechs Meter breit und sieben Meter hoch. Zum Umladen und Befestigen verwendete Logwin ein spezielles Nylonseil. Damit es am Lack keine Spuren hinterlässt, polsterten die Mitarbeiter die Stellen zwischen Yacht und Seil mit Schaumstoff. So waren die wertvollen Schwergewichte auf der Seereise optimal geschützt. „Wichtig war außerdem, beim Anheben der Yacht die Balance zu halten, damit sie nicht abstürzt“, sagt Rebecca Chen, Branch Manager Xiamen bei Logwin.
Von Schiff zu SchiffIn Xiamen gingen die Yachten an Bord eines Containerschiffs. Das Aufladen erfolgte von Wasser zu Wasser: Zunächst wurden beide Yachten auf einen Frachtkahn verladen und neben dem Containerschiff platziert. Der Carrier hob die Yachten dann mit seinem Kran auf das Schiff, wo sie an den Containern festgezurrt wurden.
Rebecca Chen, Branch Manager Xiamen bei Logwin
austauschprogramm
Azubis ausgelagertIn der Logistik arbeiten Hugo Boss und
Logwin schon seit über 30 Jahren zusam-
men. Seit einigen Jahren kooperieren
Bekleidungshersteller und Logistikdienst-
leister auch im Bereich Ausbildung: In Ba-
den-Württemberg, Deutschland, tauschen
Auszubildende beider unternehmen für
zwei bis drei Wochen ihren Arbeitsplatz.
Andere Läger, andere Sitten: Nur weil es in jedem FashionWarehouse Regale, Gabelstapler und TShirts gibt, bedeutet das noch lange nicht, dass der Arbeitsalltag gleich abläuft. Das stellen auch die Fachkräfte für Lagerlogistik während ihrer Ausbildung bei Logwin und Hugo Boss fest.
Seit sieben Jahren besuchen Auszubildende des Hugo BossHauptstandortes Metzingen für drei Wochen das LogwinWarehouse in Renningen. Beide Städte liegen in der Nähe von Stuttgart und sind rund 50 Kilometer voneinander entfernt. „Wir wollten die Ausbildung noch breiter fächern und unseren Lagermitarbeitern die Chance geben, in ein weiteres Unternehmen reinzuschnuppern“, sagt Ute Hohloch, die bei Hugo Boss für die Lagerfachkräfte zuständig ist.
Seit zwei Jahren schickt auch Logwin seine Azubis ins Lager von Hugo Boss. Die Auszubildenden lernen bei dem Austausch neue Aufgaben und neue Gesichter kennen. „Unsere Fachkräfte für Lagerlogistik erweitern so ihren Horizont“, sagt Andrea Bartol, Ausbildungsleiterin bei Logwin. „Sie bekommen Einblicke in die internen Abläufe bei Hugo Boss und können diese Erkenntnisse später bei ihrer täglichen Arbeit für diesen Kunden nutzen.“
Intensiver KontaktBei Hugo Boss findet der Austausch im dritten Lehrjahr statt, bei Logwin im ersten. Jährlich wechseln etwa zwei Auszubildende pro Unternehmen wochenweise ihren Arbeitsplatz. Bisher haben alle mit dem Austausch wertvolle Erfahrungen gemacht.
Der Austausch zeigt, wie intensiv der Kontakt zwischen den beiden Unternehmen ist: Logwin ist ein wichtiger Dienstleister für Hugo Boss, Hugo Boss ist für Logwin in der Region einer der größten Kunden. Durch das Ausbildungsprogramm profitieren auch die NachwuchsFachkräfte von der langjährigen und vertrauensvollen Zusammenarbeit. ■
Andrea di Lillo, 18 Jahre, begann seine Ausbildung bei Logwin im September 2012. Im Februar 2013 arbeitete er für zwei Wochen bei Hugo Boss in Metzingen. „Besonders beeindruckend war die automatische Fördertechnik in der großen Halle“, sagt er. Der Austausch hat ihm viel Spaß gemacht. „Es war eine tolle Abwechslung – und das Betriebsklima war super!“ In den zwei Wochen durchlief Andrea di Lillo verschiedene Abteilungen wie Wareneingang, Abhängelager, Sorter/Value Added Services, Warenausgang und Packerei.
Michele Arcione, 23 Jahre, besuchte den LogwinStandort in Renningen im dritten Lehrjahr. Seine Ausbildung bei Hugo Boss startete im Sommer 2010, sein AzubiAustausch im Oktober 2012. „Es war interessant zu sehen, wie dieselben Aufgaben ganz anders angepackt werden“, sagt er. „Die Mitarbeiter waren sehr nett – ich wurde dort herzlich aufgenommen und gut integriert.“ Besonders gut gefiel ihm der Tag in der Disposition für den Nahverkehr.
www.hugoboss.com
„Es war eine große Herausforderung, einen Carrier zu finden, der beide Yachten gleichzeitig mitnimmt“, sagt Rebecca Chen. „Durch das hohe Fracht aufkommen kurz vor Chinese New Year hatten die meisten nur Kapazitäten für eine Yacht frei.“ Dank langjähriger, guter Beziehungen zu einem Carrier konnte Logwin dennoch beide Luxusgüter auf demselben Schiff unterbringen. Sie erreichten Miami pünktlich und sicher einige Tage vor Beginn der Messe.
Lieferung nach Norfolk Nur wenige Monate später organisierte Logwin in Xiamen die nächsten zwei Transporte für einen anderen Kunden. Beide Yachten waren über 14 Meter lang und wogen jeweils 15 Tonnen. Sie reisten auf einem Containerschiff nach New York und nach Norfolk an der Ostküste der USA.
Auf einem Containerschiff finden die Yachten entweder Platz an Deck oder im Bauch des Schiffes, auf den Containern. Die Yachten aus Xiamen nahmen jeweils den Raum von drei bis fünf 40FußContainern ein. „Der Transport einer Yacht ist immer Projektlogistik – jede einzelne Yacht erfordert eine individuelle Lösung“, sagt Rebecca Chen.
In der zweiten Jahreshälfte rechnet Logwin mit weiteren Aufträgen. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit unseren bisherigen Partnern und erweitern außerdem unseren Kundenstamm in diesem Segment“, sagt Rebecca Chen. „So können künftig auch andere Yachtbauer von unserer Expertise profitieren und beim weltweiten Verkauf ihrer Yachten auf einen erfahrenen Spediteur bauen.“■
23www.logwin-logistics.com
IndIvIduelle RetaIllogIstIk
Alle an einem Tisch
Sie verkaufen Produkte, die man weder sehen noch anfassen kann.
Wenn Oliver Mazat und Dirk Ewers mit ihren Kunden zusammensitzen, müssen sie persönlich
überzeugen – durch eine Präsentation ihrer Leistungen, vor allem aber durch ihre Erfahrung und
ihre Beratung. Ihr Fachgebiet ist die Retaillogistik, Logistik für den Handel. Hier ist vieles im
Wandel, nicht zuletzt durch den Einkauf im Internet.
24 Logwin Magazin 01|1 3
interview
Logwin Magazin: Wie kaufen Sie ein – online oder im Geschäft?Oliver Mazat: Unterschiedlich. Also wenn es um Bekleidung geht: definitiv nur im Geschäft. Ich bin nicht der Typ, der sich eine Jeans im Internet kauft, weil mir persönlich das Zurückschicken zu aufwändig ist. Dazu habe ich keine Lust.
Logwin Magazin: Und was kaufen Sie online?OM: Eigentlich nur Technik, bei der ich wirklich weiß, was ich haben will, was ich schon mal irgendwo gesehen habe. Dirk Ewers: Das ist bei mir ganz ähnlich. Ich vergleiche gerne im Internet und bestelle dann auch nur, wenn ich es im Laden nicht genau so günstig bekomme. Die Damen schauen mehr nach Mode, Schuhen und Accessoires. Bei mir ist es eher der bewährte Sportschuh oder auch eine Druckerpatrone.
LM: Wie schätzen Sie die Zukunft der Läden ein – werden die Leute bald nur noch online kaufen? Showroom statt Verkaufsraum?DE: Endkunden legen Wert auf den EventCharakter. Wenn sie shoppen gehen, möchten sie nicht nur etwas kaufen und wieder nach Hause fahren. Sondern es muss rundum passen, vielleicht noch essen und ins Kino gehen. Beispiele sind die großen Einkaufszentren mit Kino und Gastronomie oder eben die beliebten Innenstadtlagen.
LM: Die Belieferung von Läden in Innenstadtlagen ist eine Kernkompetenz des Retailnetzes. Worauf legen Ihre Kunden wert?OM: Wir haben viele Zustellungen mit Fixterminen, die wir entsprechend vereinbaren. Das kriegen Sie mit einem normalen Stückgutsystem oder selbst im Paketversand kaum hin. Hier sind wir sehr aktiv. Manche Filialen machen erst um neun auf, andere wollen ihre Ware morgens zwischen fünf und sechs haben – es gibt die unterschiedlichsten Vorgaben.
DE: Hinzu kommt, dass in teuren 1ALagen und in Einkaufszentren mit Lagerflächen sparsam umgegangen wird. Der Handel nutzt jeden Quadratmeter aus, um die Ware zu präsentieren. Das ist einer unserer wesentlichen Vorteile: Wir liefern auf Wunsch vor Ladenöffnung oder auch in der Nacht, so dass die Ware schon in die Regale geräumt ist, wenn der erste Kunde den Laden betritt. OM: Je größer unser Kunde, desto ausgeprägter ist der Wunsch nach Zusatzleistungen, wie zum Beispiel die Entsorgung von Verpackungen. Wenn ein Kunde eigene Filialen hat, ist das Interesse größer, denn da ist es sein eigener Personalaufwand, den er entsprechend mit einrechnen muss.
Viele unserer Kunden benötigen jedoch mehr als nur eine Lösung für
die letzte Meile.
25www.logwin-logistics.com
LM: Wie sieht die aktuelle RetailStrategie von Logwin aus?DE: Genau so – wir stellen uns individuell auf die unterschiedlichen Bedürfnisse des Kunden ein. Viele aber längst nicht alle Kunden wollen jeden Tag beliefert werden. Wichtig ist dagegen nahezu allen Kunden, dass sie sich darauf verlassen können, dass Ware zu einem bestimmten Zeitpunkt angeliefert wird. Und es gibt noch mehr Konsolidierungspotenzial: Heute bekommt der Kunde oftmals die Ware über verschiedene Paketdienstleister oder Speditionen und die Hängeware über uns. Doch immer mehr Retailer denken in so genannten Sets. Zu der Hose gibt es eine passende Jacke, Bluse, entsprechende Accessoires. Kundenwunsch ist, die Ware konsolidiert zu bekommen, also 50 Teile hängend plus fünf Kartons oder eine Palette. Das ist die Strategie, die wir verfolgen. Das können wir. Das bieten weder Paketdienstleister noch Stückgut spediteure.
LM: Wie sieht das aus, wenn ein Kunde viele verschiedene Produkte im Sortiment hat, zum Beispiel in der Kosmetikbranche? DE: Für diese Kunden betreiben wir so genannte CrossDockingCenter. Das Spektrum reicht vom Lippenstift über hochwertige Parfums bis hin zum großen Teddybären. Gerade bei solchen Kunden steigt die Nachfrage nach Mehrwegtransportsystemen. Das sind meistens wiederverwendbare Boxen aus Kunststoff. Zusammen mit einem rollbaren Untergestell können sie in der Filiale bewegt werden. Wir sortieren die Ware so vor, dass jede Mehrwegbox nur noch vor das entsprechende Regal gestellt und die Ware eingeräumt wird. Und es gibt noch einen weiteren positiven Nebeneffekt – die Sicherheit. Jede einzelne Box ist verschließbar und verplombbar. Auf dem Rollwagen selbst wird sie noch mit Strapsen versehen, so ist sie bei der Anlieferung mehrfach gesichert.
LM: Wie erfahren Sie, ob sich bei den bestehenden Kunden Ansprüche ändern? OM: Zum einen schnappen wir im Gespräch auf, was für einen Kunden wichtig ist. Zum anderen bieten wir neue Lösungen aktiv an.
Wir liefern auf Wunsch vor Laden
öffnung oder auch in der Nacht.
„Wir decken alle wichtigen Logistikbereiche ab. So gibt es keine Brüche zwischen Dienstleistern," erläutern Ewers und Mazat im Gespräch.
DE: Wir haben festgestellt, dass Logistikleiter heute zunehmend als Supply Chain Manager agieren. Bei dieser ganzheitlichen Sicht stehen nicht mehr nur die reinen Logistikkosten im Fokus. Vielmehr geht es darum, möglichst viele Perspektiven entlang der Wertschöpfungskette einzunehmen, um gemeinsam die passende Lösung zu finden. Besonders effiziente Lösungen entwickeln wir oft dann, wenn wir beispielsweise mit dem Logistikleiter und dem Vertriebschef gemeinsam an einem Tisch sitzen. OM: Dabei ist es wichtig, dass wir unterschiedliche Ansätze aufzeigen. Denn schon geringe Abweichungen vom Standard können sich gravierend auf die Kosten auswirken. Wenn wir beispielsweise um acht Uhr morgens da sein sollen, benötigen wir vielleicht ein zusätzliches Fahrzeug. Doch schon eine Stunde später könnten wir mit bestehendem Equipment anbieten. Da sind wir auf den Dialog angewiesen, um das Optimum für den Kunden rauszuholen.
LM: Sie wünschen sich von Ihren Kunden also mehr Information. Was wünschen sich die Kunden von Ihnen?
DE: Kürzere Laufzeiten. Da haben wir viele Hausaufgaben zu
machen. Wir werden oftmals mit den Paket
diensten verglichen. Die liefern standardmäßig innerhalb von 24 Stunden mit einer Zuverlässigkeit von über 90 Prozent.
LM: Das ist doch ein ganz anderes Seg
ment. DE: Schon, aber daran wer
den wir gemessen. Das Paket ist unser Hauptwettbewerber geworden,
auch für den Hängeversand. Beim Paketdienst weiß ich, dass ich die Ware in der Regel am nächsten Tag habe. Der logistische Aufwand für Verpackung, Kartonagen und Entsorgung ist dabei zweitrangig. Hier muss man ganz einfach unterscheiden. Paketlösungen sind standardisiert, automatisiert und verhältnismäßig kostengünstig. Sie bieten jedoch nur begrenzten
26 Logwin Magazin 01|1 3
interview
Oliver Mazat (48) ist seit 2000 bei Logwin in
leitenden Positionen tätig, aktuell als
Director Retail Opera-tions. Der gebürtige
Hamburger fährt gern Rennrad und hat eine
Schwäche für alte Holz-boote und Oldtimer.
Oliver Mazat ist ver-heiratet und hat zwei erwachsene Töchter.
Raum für Individualisierungen. Viele unserer Kunden benötigen jedoch mehr als nur eine Lösung für die letzte Meile. Sie erwarten bei der Umsetzung ihrer anspruchsvollen MultiChannelKonzepte von ihrem Logistikpartner, dass er flexible und individuelle Services bietet. Never Out of Stock ist dabei natürlich ein wichtiges Stichwort. Nur was im Laden verfügbar ist, kann schließlich auch verkauft werden.OM: Insbesondere in der Hauptsaison sind die kurzen Laufzeiten eine Herausforderung. In der Nebensaison müssen wir darauf achten, dass wir das Netz mit möglichst wenig Equipment abdecken, um kostenoptimiert zu arbeiten. Und in der Hochsaison müssen wir das Netz so schnell anpassen, dass wir die Mengen wegbekommen, ohne Laufzeitverluste zu produzieren.
LM: Wie stellen Sie diese Flexibilität sicher? OM: Wir sind von den Informationen der Kunden abhängig. Deshalb sucht unsere Mannschaft den Kontakt, um eine möglichst gute Prognose zu erhalten. Denn wir können nicht von heute auf morgen wie am Taxistand Autos ordern, wir müssen rechtzeitig wissen, wann die Saison voraussichtlich starten wird. Um die Laufzeiten zu verbessern, wollen wir außerdem neue Standorte aufschalten. Wenn Sie sich Stückgutnetze angucken, dann haben die teilweise so 40, 50 Niederlassungen. Bisher haben wir im Bereich Fashion die Bundesrepublik mit einer relativ geringen Anzahl von 17 Standorten beliefert.
LM: Wie viele sollen es denn werden?OM: In nächster Zeit werden es vielleicht noch ein, zwei mehr, aber sicherlich nicht mehr als insgesamt 20.
LM: Sind Laufzeiten denn ein Argument, das immer alles schlägt, dieses „ich möchte die Jacke aber noch heute oder spätestens morgen“? OM: Natürlich ist das ein Thema für den stationären Handel, der ja auch im Wettbewerb zu OnlineShops steht. Allerdings darf man dabei nicht außer Acht lassen, dass die Verzahnung dieser Verkaufskanäle durch
aus Impulse für den Laden vor Ort haben kann. Als Experte für eFulfillment und MultiChannelLogistik können wir hier zum Erfolg beitragen.
LM: Welche Rolle spielen in dem Zusammenhang Umwelt, Nachhaltigkeit, CO2Ausstoß? DE: Die Spediteure haben aus wirtschaftlichen Gründen immer schon darauf geachtet, dass der Fuhrpark möglichst ausgelastet ist und somit der CO2Verbrauch pro transportierter Einheit sinkt. Durch die Retourenquoten im OnlineGeschäft von bis zu 70 Prozent zeigt sich allerdings insgesamt eine eher negative ÖkoBilanz. Überlegen Sie mal, wie
viele Pakete pro Tag versendet werden.
LM: Wie ist zurzeit das Verhältnis von Hänge und Liegeware?
DE: Vor gut 15 Jahren haben wir nahezu 100 Prozent hängende Ware gefahren. Jetzt liegen wir bei einem Anteil von über 60 Prozent Liegeware. Diese Verteilung ergibt sich aus einem Rückgang der Hängendware von 10 Prozent und einer Zunahme der Liegendware um 50 Prozent in den letzten fünf Jahren mit Tendenz zum weiter steigenden An
teil Liegeware. Der Hintergrund ist klar: Das Hängeteil ist beim reinen Transport teurer als
ein Paket. Pakete verursachen die Kosten eigentlich nur
später: Wenn ich die Ware aus dem Karton nehme und selber auf einen Bügel hänge und dann auf den Stän
der. Wenn Sie also die reinen Paketpreise neben unsere Transportpreise legen, können wir kaum gewinnen. Betrachten Sie jedoch die Gesamtkosten und vor allem das Potenzial für Mehrerlöse, dreht sich das Bild recht schnell. Moderne Logistikleiter bzw. Supply Chain Manager blicken deshalb auch über den Tellerrand hinaus und beschäftigen sich nicht ausschließlich mit den Logistikkosten. Sie wollen ihre Wertschöpfungsketten optimieren, Mehrwert schaffen, Aufwand reduzieren. Wer seine Ware nach dem Transport nicht aufbereiten oder keine Karto
Pakete verursachen die
Kosten eigentlich nur später.
27www.logwin-logistics.com
Multi Channel Retail: Logwin unterstützt Sie online und stationär
Die Heimat von Dirk Ewers (46) ist Uedem am Niederrhein. 1994 kam er zu Logwin und bekleidet seitdem Führungspositionen. Zurzeit ist er als Director Retail Sales zusammen mit Oliver Mazat für das Retail Netzwerk verant-wortlich. Als Ausgleich zum Job spielt er Tennis oder Badminton und hält sich mit Joggen fit. Dirk Ewers ist verhei-ratet und Vater eines erwachsenen Sohnes.
nagen entsorgen muss, hat mehr Zeit für den Verkauf und spart Kosten. Und schon kann sich zum Beispiel der Hängeversand rechnen.OM: Grundsätzlich gilt allerdings: Je hochpreisiger das Produkt, desto eher ist der Hersteller bereit, mehr für den Transport auszugeben.DE: Wobei wir natürlich auch das mittlere Preissegment ansprechen. Für einige sehr bekannte große Modefilialisten fahren wir viele Textilien hängend, auch Kinder oder Skibekleidung. Bis vor wenigen Jahren sogar Unterwäsche.
LM: Nun gibt es die ProduktionsKooperation mit DTL. Was genau steckt hinter dieser Zusammenarbeit?DE: Hintergrund sind der Rückgang der TextilEinzelhandelsgeschäfte und die immer kürzeren Saisonzyklen. Dadurch sind die Sendungsgrößen im Hängenden Textilversand in den letzten Jahren eingebrochen. Dazu kommen die Themen Preis und Termindruck seitens der Auftraggeber durch immer kleinere und eiligere Einzelsendungen. OM: Durch die Bündelung der Volumina können wir unseren Kunden auch in Zukunft deutschlandweit ein flächendeckendes Netz im Hängenden Textilversand anbieten – nicht nur in den Ballungsräumen, sondern auch in strukturschwächeren Gebieten.
LM: Haben Kunden eigentlich auch die Möglichkeit, sich den Weg ihrer Produkte einmal in natura anzuschauen?DE: Das bieten wir regelmäßig an. Denn wenn wir bei den Kunden im Büro sitzen, haben wir ja keinen Koffer dabei, wo wir unsere Artikel präsentieren. Mir persönlich ist es immer am liebsten, wenn wir den Kunden überzeugen können, in eine Niederlassung zu kommen. Das ist unser Handwerk und wir zeigen gerne vor Ort, wie es funktioniert.OM: Unsere Kunden nehmen das sehr gern an, insbesondere wenn es darum geht, die komplette Logistikkette ab Eingang Seecontainer mit allem Drum und Dran an uns zu vergeben.
LM: Die komplette Supply Chain hat ja nicht jeder im Angebot.DE: Die gesamte „Supply Chain“ wirklich von der Produktion bis zum „Point of Sale“ abzubilden – da haben wir aus meiner Sicht kaum Wettbewerber.
LM: Weil Logwin schon aus den Produktionsländern Ware beschafft, hier umschlägt und feinverteilt?DE: So sind wir ja aufgestellt. Wir decken alle wichtigen Logistikbereiche ab: Luft und Seefracht, Warehousing und ein geschlossenes Transportnetzwerk plus Mehrwertleistungen. So gibt es keine Brüche zwischen Dienstleistern. Wenn unterschiedliche Dienstleister bei einem Kunden agieren, ist der eine vom anderen abhängig. Läuft das jedoch innerhalb derselben Organisation, vereinfacht das die Abläufe erheblich. Jeder hat Zugriff auf die entsprechenden Systeme. Bei Logwin verfügt auch Air + Ocean über ein TrackingSystem. Wenn es Störfälle gibt, können wir uns darauf einstellen und den Kunden über die Verzögerung informieren – und entsprechende Prioritäten setzen. Das schafft Vertrauen.
LM: Vielen Dank für das Gespräch.
Das Gespräch führte Martina Nehls.
28 Logwin Magazin 01|1 3
Bestellungen pro Stunde bearbeitet werden und mehr als 20.000 Produkte komplett papierlos gepickt werden. Außerdem gibt das System Auskunft über den aktuellen Lagerbestand.
Fehlerquote fast bei nullBevor die Waren versandt werden, müssen sie auf die Waage. Das System kennt den Inhalt jeder Sendung und damit das genaue Gewicht. Stimmt der Wert auf der Waage nicht mit dem SollGewicht überein, so kontrollieren die Mitarbeiter den Inhalt der Sendung – Produkt für Produkt. „Dank der modernen Technik liegt die Fehlerquote fast bei null“, sagt Andreas Risberg, Vice President Supply Chain & Operations Europe, Middle East & Africa bei Oriflame. „Damit sind wir als Kunde mehr als zufrieden.“ Stimmt das Gewicht, so verpacken die Mitarbeiter die Paletten mit den Sendungen und beladen die Lkw. Von Piaseczno aus werden die Waren in neun Länder Europas gebracht. Per Pickbylight oder Scanner sind alle Prozessschritte papierlos dokumentiert – so ist eine schnelle Chargenrückverfolgung
Rot leuchtende Zahlen verraten der Lagermitarbeiterin, welche und wie viele Produkte sie aus den Fächern
nehmen muss. Hat sie die Sendung zusammengestellt, prüft eine Waage ihr Gewicht: Schon bei Abweichun-
gen im Zehn-Gramm-Bereich wird nachkontrolliert. Die Automatisierungstechnik, die Logwin in Polen ein-
setzt, lässt wenig Raum für Fehler.
automatisierungstechnik
In Lichtgeschwindigkeit
Automatisierungstechnik – wann sie sich lohnt
Seit fünf Jahren setzt Logwin in Polen das Pick-by-light-Verfahren ein. Mit Erfolg: Die Fehlerquote ist auf 0,05 Prozent gesunken. Ideale Voraussetzungen für die Automatisie-rungstechnik sind große Mengen, kleine Produkte und eine Vielzahl verschiedener Artikel. Große Produkte müssen oft ohnehin einzeln gepickt werden, bei kleinen Mengen rechnen sich die Kosten für die Technik nicht.
Es ist 6 Uhr, als die Lagermitarbeiterin im polnischen Piaseczno die erste Sendung des Tages zusammenstellt. In den Fächern vor ihr liegen Cremes, Shampoos und Bodylotions – Produkte des Kosmetikunternehmens Oriflame. Sie geht von einem Fach zum nächsten und entnimmt die bestellten Artikel. Lange suchen oder Listen durchgehen muss sie dabei nicht: Leuchtanzeigen leiten sie durch die Bestellung. Zwei Mal Zahnpasta, vier Mal Haarschaum, drei Mal Sonnencreme.
Hat sie die angezeigte Anzahl eines Artikels entnommen und in eine Box gepackt, drückt sie auf den Knopf neben der Anzeige. Das Licht erlischt. Das Gleiche wiederholt sie für alle anderen Produkte aus der Bestellung. Die Technik, die dahintersteckt, heißt Pickbylight. In Piaseczno sind insgesamt vier ITSysteme im Einsatz, die alle miteinander verknüpft sind: das KundenBestellsystem, das WarehouseManagementSystem, das PickbylightSystem und ein Planungstool.
Reger Datenaustausch„Die Bestellungen von Oriflame gehen in unserem WarehouseManagementSystem ein“, erklärt Lukasz Kielczewski, Operations Manager bei Logwin in Piaseczno, den Prozess. „Das System ordnet jeder Bestellung die am besten geeignete Verpackung zu, sortiert und gruppiert sie und sendet sie automatisch an die PickbylightLinie.“ Das System berücksichtigt verschiedene Kriterien wie Größe oder Gewicht der Bestellung, Zielland oder den jeweiligen Paketdienst. Das System löst auch das Drucken der Rechnungen aus, die automatisch in die Kartons geworfen werden. Ein 920 Meter langes Förderband transportiert die Boxen direkt zu ihrer jeweiligen Kommissionierstation oder zum Prüf bzw. Versandbereich. Dank dieses „Ware zum Mann“Prinzips können mehr als 800
kundenprojekte
29www.logwin-logistics.comwww.logwin-logistics.com
Dank der Pick-to-light-Lösung kann ein Mitarbeiter etwa 95 Bestellungen pro Stunde picken.
NespressoNespresso ist eine Tochtergesellschaft des Schweizer Lebensmittelkonzerns Nestlé. Die Firma hat ein spezielles Kaffeesystem entwickelt, das inzwischen weltweit bekannt ist: Der Kaffee wird in Aluminiumkapseln portioniert und in speziellen Maschinen zubereitet. Nespresso wurde 1986 gegründet und beschäftigt heute über 8.300 Mitarbeiter in fast 60 Ländern.www.nespresso.com
OriflameDas Kosmetikunternehmen Oriflame, das 1967 gegründet wurde, verkauft in mehr als 60 Länder. Sein breites Portfolio an schwedischen, naturinspirierten, innovativen Schönheitsprodukten wird durch über drei Millionen unabhängige Oriflame Berater vermarktet. Sie generieren einen jährlichen Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro. Respekt gegenüber Mensch und Natur gehört zu den Arbeitsprinzipien von Oriflame und findet sich in der Sozial und Umweltpolitik des Unternehmens wieder. Oriflame unterstützt zahlreiche Wohltätigkeitsaktionen weltweit und ist Mitbegründer der World Childhood Foundation. Die Luxemburger Unternehmensgruppe hat ihren Hauptsitz in Luxemburg und der Schweiz. Oriflame Cosmetics ist an der Nasdaq OMX Nordic Exchange gelistet. www.oriflame.com
jederzeit gewährleistet. Nachdem die letzten Sendungen das Lager verlassen haben, bereiten die Mitarbeiter die Arbeit für den nächsten Tag vor. Die Analysten werten am Abend aus, welche Produkte am nächsten Tag benötigt werden – nach diesem Bedarf füllen sie die Fächer in der PickbylightLinie auf und passen das Sortiment gemäß der Auftragslage an: Nicht benötigte OriflameProdukte werden aus der PickbylightLinie entfernt, neue hinzugefügt.
Beliebte KaffeekapselnIm Tulipan Park Warschau, etwa fünf Kilometer außerhalb der polnischen Hauptstadt, setzt Logwin für seinen Kunden Nespresso ebenfalls die Automatisierungstechnik ein. Die Kaffeekapseln in 16 unterschiedlichen Varietäten sind in ganz Europa bekannt und beliebt. Zwischen 400 und 1.000 Bestellungen pickt, packt und versendet Logwin pro Tag. Einige Sendungen gehen an Endkunden, andere an Geschäftskunden oder direkt in die Nespresso Boutique. „Unsere Produkte stehen für eine hohe Qualität“, sagt Paweł Orych, Supply Chain Manager bei Nespresso. „Genau diese Qualität erwarten wir auch bei der Bearbeitung der Bestellungen.“
Auf 350 Quadratmetern Fläche arbeiten die Lagermitarbeiter parallel an zwei Kommissionierstationen. Im PickbylightBereich für die Schnelldreher stehen 36 so genannte Pick Faces zur Verfügung – hier ist Platz für 36 ver
schiedene Produkttypen. Diese Vielzahl ergibt sich dadurch, dass Nespresso die Kaffeekapseln in vielen verschiedenen Verpackungsgrößen verkauft, die entweder eine Geschmacksrichtung oder eine Kombination von mehreren enthalten. Im Bereich für Langsamdreher sind vor allem die größeren Packungen untergebracht. Ganze Kartonbestellungen, etwa für die BoutiqueBelieferungen, entnehmen die Mitarbeiter direkt aus dem Bulklager.
„Dank der automatisierten Lösung kann ein Mitarbeiter etwa 95 Bestellungen pro Stunde picken – das wäre ohne diese Technik nicht möglich“, sagt Piotr Sprzęczka, Managing Director bei Logwin in Piaseczno. Alle Bestellungen, die vor 16 Uhr eingehen, versendet Logwin noch am selben Tag. Ein Paketdienst transportiert die Kaffeekapseln zu Privatpersonen, Geschäftskunden und in die NespressoBoutique in Warschau. Für besonders große Geschäftskunden chartert Logwin einen eigenen Van – er bringt die geschmackvolle Ladung auf direktem Weg ins Büro oder in die Bank. ■
Logwin Magazin 01|1 330
Zugvögel
Global Player mit Flügeln
Angebot, nachfrage und günstige (Re-) Produktionsbedingungen bestimmen nicht nur
die Versorgungskette des Menschen, sondern auch das Verhalten im Tierreich: Weltweit
pendeln etwa 50 Milliarden Vögel zwischen Brutgebiet und Winterquartier.
hintergrund
www.logwin-logistics.com 31
Der Weißstorch hat zwei Wohnsitze, ebenso die Wildgans oder die Rauchschwalbe: Etwa drei Viertel aller weltweiten Vogelarten sind Zugvögel. Einige von ihnen fliegen kürzere Strecken, andere weite – zum Beispiel von Europa nach Südafrika oder von Nordsibirien nach Südasien. Den Rekord hält die Küstenseeschwalbe: Jedes Jahr fliegt sie von der Arktis in die Antarktis und wieder zurück; pro Strecke bewältigt sie rund 15.000 Kilometer.
Die Marktlage entscheidetAlleine aus Afrika kehren jedes Frühjahr rund 500 Millionen Vögel nach Europa und Asien zurück. Was die Vögel zu diesem kräftezehrenden Flug bewegt, ist das unterschiedliche Nahrungsangebot: Viele Arten, die sich beispielsweise von Insekten ernähren, würden in den kalten Wintermonaten in ihren Brutgebieten nicht genügend Nahrung finden. In den wärmeren Regionen ist das Angebot besser, außerdem sind die Tage länger und es bleibt mehr Zeit für die Futtersuche. Allerdings ist dafür auch die Konkurrenz mit den heimischen Vogelarten größer. Deshalb bleiben die Zugvögel trotz besserer klimatischer Bedingungen nicht dauerhaft in ihrem Winterquartier, sondern kehren jedes Frühjahr in ihre Brutgebiete zurück. Dabei finden sie oft den Brutplatz im selben Garten wie im Vorjahr wieder.
Kompass im KopfAuf der langen Reise orientieren sich die Vögel mit Hilfe ihres Magnetsinns hauptsächlich am Magnetfeld der Erde, aber auch am Stand der Sonne oder der Sterne. Zum Teil helfen sogar die Lichter von Großstädten, die richtige Route zu finden – ein Großteil des Flugs findet nämlich bei Nacht statt. Ob ein Vogel zieht und wo
hin, ist genetisch bedingt. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich bei Zugvögeln im Herbst die typische Zugunruhe einstellt – selbst wenn die Tiere nie Kontakt zu freilebenden Artgenossen hatten. Sie nehmen wahr, dass die Tage kürzer werden, und reagieren mit einem erhöhten Bewegungsdrang.
Bevor die Vögel den Flug antreten, versammeln sie sich meist in Scharen. Die weiten Strecken legen sie dann mit Tausenden Artgenossen gemeinsam zurück. Die Beobachtung per Radar und Funkpeilung liefert wertvolle Informationen zum Flugverhalten – wie weit die Vögel fliegen, wohin, wie schnell oder wie hoch. So haben Forscher entdeckt, dass die Schwarmbildung mehr ist als soziale Gruppenbildung: Gänse beispielsweise, die eine VFormation bilden, sparen gemeinsam viel Energie. Andere Vogelarten fliegen im Schwarm schneller als alleine.
Nonstop über den PazifikPer Radargerät wurde auch die Rekordhalterin im Nonstopflug ausfindig gemacht: Eine weibliche Pfuhlschnepfe legte im Jahr 2007 eine 11.500 Kilometer lange Strecke ohne Pause zurück – von Alaska über den Pazifik nach Neuseeland. Den Höhenflugrekord hält der Sperbergeier. Er ist zum Teil in Höhen von mehr als 11.000 Metern unterwegs – dort, wo Urlaubsreisende in den Passagiermaschinen aus dem Fenster schauen.
Übrigens pendeln nicht nur Vögel, die fliegen können: Die meisten Pinguinarten haben ebenfalls ein Sommer und ein Winterquartier. Sie schwimmen von einem Ort zum anderen und legen so zum Teil tausende Kilometer im Jahr zurück. ■
32 Logwin Magazin 01|1 3
kundenprojekte
Für ihren Kaffee nehmen sich Genießer am liebsten viel Zeit. Doch im
Alltag muss es oft schnell gehen – dann ist Instantkaffee eine beliebte
Lösung. In Polen ist das unternehmen InSTAnTA einer der führenden
Hersteller von löslichem Kaffee. Logwin bringt das „braune Gold“ von
der Fabrik zum Konsumenten.
kaffee um die weLt
per Schiff
* Vermutlich durch private Ausfuhren im Grenzbereich überhöhte Werte, die nicht den Pro-Kopf-Konsum widerspiegeln.
www.instanta.pl
Kaffeepulver in die Tasse, heißes Wasser aufgießen, fertig – so schnell lässt sich kein anderer Kaffee zubereiten. „Die Qualität soll darunter aber nicht leiden“, sagt Grzegorz Miezwinski, Head of Sales bei INSTANTA. „Deswegen wählen wir die Rohstoffe für die Produktion sehr sorgfältig aus.“ Die Arabicabohnen stammen aus Äthiopien, Brasilien oder Kolumbien; die Robustabohnen aus Kamerun, Uganda oder Vietnam.
Im polnischen Żory, rund 120 Kilometer westlich von Krakau, produziert und verpackt INSTANTA monatlich rund 800 Tonnen Instantkaffee. Das Unternehmen verkauft die verschiedenen Sorten unter den Marken seiner Kunden in vielen Ländern der Erde, von den USA bis Indien.
Transporte voller Geschmack
Seit Dezember 2012 unterstützt Logwin INSTANTA beim Export. Jeden Monat transpor tiert der Logistikdienstleister KaffeeSendungen von Polen in die USA, nach Japan und Dubai. Über den Hafen in Gdansk geht es per Schiff ins jeweilige Zielland. „INSTANTA befindet sich zurzeit voll auf Erfolgskurs“, sagt Bartosz Hruszka, Business Development Executive bei Logwin in Polen. „Wir rechnen damit, dass die Mengen in Zukunft stark ansteigen werden.“
Das Unternehmen mit Sitz in Żory wurde im Jahr 2000 gegründet und hat sein Geschäft seitdem kontinuierlich ausgebaut. Heute beschäftigt INSTANTA rund 300 Mitarbeiter und verkauft seine Produkte in 15 Länder weltweit. ■
Zehn interessante
Kaffee-Fakten
1. Brasilien hält mit 33,1 Prozent den höchsten Anteil an der weltweiten Rohkaffeeproduktion. Es folgen Vietnam (15,22%), Indonesien (6,3%), Kolumbien (5,9%) und Äthiopien (5,0%).
2. Von den mehr als 80 Kaffeepflanzensorten werden nur zwei kommerziell genutzt: Arabica und Robusta.
3. Weltweit gibt es etwa 25 Millionen Kaffeebauern.
4. Länder mit dem höchsten Rohkaffeekonsum pro Kopf: Luxemburg (24,9 kg im Jahr 2011)*, Finnland (12,1), Norwegen (9,5), Dänemark (8,5), Österreich (8,0)
5. Rohkaffee gilt nach Erdöl als das zweitwichtigste weltweite Handelsgut.
6. Pro Sekunde trinkt die Weltbevölkerung 28.935 Tassen Kaffee – das macht 912.500.000.000 Tassen im Jahr.
7. Der teuerste Kaffee der Welt heißt Kopi Luwak. Die Kaffeebohnen werden von der Zibetkatze gefressen und beinahe unverdaut wieder ausgeschieden – durch die Fermentation entsteht ein besonderer Geschmack. Pro Jahr werden nur wenige 100 Kilogramm Kopi Luwak hergestellt.
8. Kaffee als Treibstoff: Im März 2010 fuhr ein mit Kaffee betriebener Volkswagen Scirocco 337 Kilometer von London nach Manchester. Er verbrauchte 35 Espressi pro Kilometer und erreichte eine Geschwindigkeit von 96 Stundenkilometer. Das „Carpuccino“ schaffte es mit dieser Leistung ins Guinness Buch der Rekorde.
9. Kaffee wird hauptsächlich per Schiff transportiert. Der größte KaffeeUmschlagplatz ist der Hamburger Hafen.
10. Kaffee gilt oft als ungesund. Der französische Dichter Voltaire allerdings soll täglich 50 Tassen getrunken haben – er wurde 83 Jahre alt in einer Zeit, in der die Lebenserwartung bei unter 40 Jahren lag.
33www.logwin-logistics.com
Das Besondere an einem DRUPSSystem ist, dass seine Leistung ununterbrochen verfügbar ist: Gibt es eine Störung im Stromnetz, so stellt das Schwungrad sofort Strom für die kritischen Lasten zur Verfügung und überbrückt die Zeit, bis der Dieselmotor anspringt.
Deshalb sind diese Systeme bei Industriekunden beliebt. Ein Telekommunikationskonzern etwa schaffte für seine neueste Produktionsfabrik in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi mehrere DRUPSEinheiten von Hitec Power Protection an. Die Systeme wurden aus Almelo in den Niederlanden geliefert, wo der Hersteller seinen Hauptsitz hat.
Freilaufkupplung und SchwungradEines der Systeme benötigte der Kunde dringend – es wurde daher als Luftfracht versen
det. Die schwere Anlage bestand aus einem acht Tonnen schweren Dieselmotor, des Schwungrades und einem Generator mit einem Gesamtgewicht von 18 Tonnen. Dazu kam ein stabiles Grundgestell, auf dem nach der Montage alle Einzelteile befestigt sind.
Zunächst ging es per Lkw von Almelo zum Flughafen in Luxemburg und von dort weiter nach Hanoi. „Wir freuen uns, dass der kurzfristige Transport all dieser großen Teile in einer einzigen Sendung geklappt hat“, sagt Martin Dollekamp, Manager Warehouse and Shipping bei Hitec Power Protection.
Globaler TechnologieführerDas niederländische Unternehmen Hitec Power Protection ist globaler Technologieführer für rotierende USVSysteme mit Dieselaggregat.
eiLige Luftfracht
Immer unter StromKein Licht, kein Kühlschrank, kein Internet – schon in Privathaushalten läuft bei einem Stromausfall nichts
mehr, wie es soll. Das gilt erst recht für Krankenhäuser oder Produktionsanlagen. Eine unterbrechungsfreie
Stromversorgung (uSV) stellen nur spezielle Systeme sicher. Das niederländische unternehmen Hitec Power
Protection ist der führende Hersteller von rotierenden uSV-Systemen mit Dieselaggregat (Englisch: DRuPS),
die mithilfe der kinetischen Energie von Schwungrädern unterbrechungsfreien Strom liefern.
Logwin transportierte für Hitec Power Protection eine 27 Tonnen schwere USV-Anlage von den Niederlanden zu einer neuen Nokia-Fabrik nach Vietnam.
Die Mitarbeiter entwerfen, produzieren und installieren schlüsselfertige Systeme und übernehmen auch den anschließenden Kunden support. Hitec Power Protection wurde 1956 gegründet und betreibt inzwischen Nieder lassungen in Australien, China, Malaysia, Singapur, Spanien, Taiwan, im Vereinigten Königreich und in den USA. Das Unternehmen beschäftigt über 250 Mitarbeiter. ■
Logwin für HITEC
Seit März 2012 übernimmt Logwin termin-kritische Luftfrachttransporte für Hitec Power Protection. Von den Niederlanden bringt Logwin Anlagen und Ersatzteile zu Unternehmen in aller Welt. Im Jahr 2012 organisierte der Logistikdienstleister den Transport von rund 50 Tonnen Fracht, ver-teilt auf elf Sendungen. Für eine neue Fabrik in Hanoi beispielsweise transportierte Logwin ein komplettes DRUPS-System von den Niederlanden nach Vietnam – über 27 Tonnen per Luftfracht.www.hitec-ups.com
prêt-à-porter:
Das Logwin Magazin als App fürs Tablet
34 Logwin Magazin 01|1 3
Sabaikalsk
Chita
Ulan-Ude
Irkutsk
Taischet
Krasnojarsk
Nowosibirsk
Omsk
Kurgan
Petropawlowsk
Trans-ManchurianTrans-SibirianBaikal-Amur-MainlineTrans-Mongolianvon Omsk bis Tscheljabinsk
Harbin
Changchun
Shenyang
ULAN BATOR
MOSKAU
MONGOLEI
RUSSLAND
CHINA
Tscheljabinsk
Qingdao
PEKING
Hebei Provinz
kundenprojekte
98 zerbrechliche Graphitblöcke mussten für die 5.000 km lange Reise vorsichtig in die Waggons
geladen werden.
Der Graphit stammt aus einer Mine in der nordchinesischen Hebei Provinz, die Peking umschließt. Ein russisches Unternehmen, das das Mineral für die Schwerindustrie weiterverarbeitet, hatte die Blöcke bei einem Unternehmen aus China geordert. Logwin organisierte den Bahntransport von der chinesischen Hafenstadt Qingdao bis ins russische Tscheljabinsk nahe der europäischen Grenze. Etwa 5.000 Kilometer Luftlinie liegen zwischen den beiden Städten, eine Zugfahrt dauert 15 bis 20 Tage. Am Güterbahnhof Qingdao nahm Logwin die in Holzkisten verpackte Bahnfracht entgegen – insgesamt 98 Graphitblöcke unterschiedlicher Größe. Die zwei benötigten Güterwaggons hatte Logwin schon lange im Voraus gebucht.
Schwer und fragilGabelstapler luden die Kisten in die Waggons. „Die Fahrer mussten dabei sehr vorsichtig sein“, sagt Henk Westerhoek, Country Director for Central and Northern China bei Logwin. „Graphit ist ein sehr fragiles Material – trotz ihrer Größe und ihres Gewichts waren die Blöcke sehr zerbrechlich und hätten leicht kaputt gehen können.“ Sowohl die Beladung in Qingdao als auch die Entladung in Tscheljabinsk dauerten daher jeweils einen halben Tag. Auch die Befestigung der Kisten im Waggon nahm einige Zeit in Anspruch – schließlich durfte die Fracht beim Transport nicht wackeln und umfallen. In Sabaikalsk an der chinesischrussischen Grenze wurden die Blöcke noch einmal umgeladen. Nach fast drei Wochen kam der Graphit pünktlich und unversehrt am Zielbahnhof an. ■
graphit auf der transsiBirischen eisenBahn
Sensible Riesen
Einmal quer über den größten Kontinent der Erde: Von Ostchina nach
Westrussland transportierte Logwin Graphitblöcke mit einem Gesamt-
gewicht von 120 Tonnen. Das schwarze Mineral war über zwei Wochen
unterwegs – große Strecken davon mit der Transsibirischen Eisenbahn.
35www.logwin-logistics.com
gewinnspiel
Impressum Logwin Magazin 01|2013
HerausgeberLogwin AG ZIR Potaschberg 5, an de Längten L6776 Grevenmacher Telefon +352 719 6900 EMail magazin@logwinlogistics.com
Verantwortlich i. s. d. P.Mara Hancker, Director Corporate Communication Redaktion: STROOMER PR|Concept
GmbHGrafik: xplicit ffm
GewinnspielBitte senden Sie Ihre Lösung zusammen mit Ihrem Namen und Ihrer Anschrift per Mail an: magazin@logwinlogistics.com
Einsendeschluss ist der 31. Januar 2014. Nicht teilnahmeberechtigt sind Mitarbeiter der LogwinGruppe sowie deren Angehörige. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt und in der nächsten Ausgabe veröffentlicht.
Das Rätsel aus der Ausgabe 02/2012 hatte folgenden Lösungscode: 5634. Gewonnen haben: Peter Strommer aus Lieboch, Deutschland (1. Preis: Micro Samsonite Luggage Kickboard), Birgit Auer, Geretsried, Deutschland (2. Preis: Sonnenbrille „Aviator“ von RayBan), Paul C Haye, Silverwater, Australien, Marco Klein, Höchberg, Deutschland, Franz Zweifel, Kirchdorf, Deutschland (3.–5. Preis: Unterwasserkamera W1024 Splash von EasyPix).
Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnern!
Bildnachweis© soweit nicht anders genannt bei Logwin; S. 3 © SCPhoto Fotolia.com, © Mondelēz Europe Sevice GmbH; S. 4 © courtneyk, istock.com; S. 6/7 © PictureFactory, © rdnzl, © Nik, © BG, © playstuff – alle Fotolia.com, © sealed air; S. 8 © pgiam, istock.com, © Deutscher Wetterdienst; © kharlamova_lv – Fotolia.com; S. 10 © DFS, Markus Würger; S. 11 © Rapiscan Systems, © kasza – Shutterstock; S. 13 © privat; S. 16 © ipq7 – Fotolia.com; S. 18 © AP picture alliance © unpict; © Daniel Loretto – beide Fotolia.com; S. 20 © MasterLu – Fotolia.com, © MAN; S. 22 © Se7enimage – Fotolia.com; S. 28 © Nespresso; S. 30 © dpa picture alliance; Armin Weigel; S. 32 © Instanta, © Xavier – Fotolia.com; S. 33 © Hitec; S. 35 © playstuff – Fotolia.com, © kickersport.de
1. Preis:Tischkicker im Wert von ca. 500 Euro
2. Preis:Logwin Schreibset
im Wert von 25 Euro
3. – 10. Preis:jeweils zwei Logwin-Warnwesten
Rät
seln
&
Gew
inne
n
Hier zeigen wir Ihnen nur einen kleinen
Ausschnitt von einem Foto aus diesem
Magazin. Wissen Sie, in welcher Stadt das
Foto entstanden ist?
A) Sydney in Australien
B) Bangkok in Thailand
C) Amsterdam in den Niederlanden
Eine von vielen Initiativen bei Logwin rund um Qualität, Sicherheit und Umwelt: Eine Posterserie für die Logwin-Lagerstandorte zum Thema Unfallvermeidung. Die Botschaft unter dem Claim „Stayin´alive!“ ist: Bitte achten Sie immer auf sich und Ihre Kolleginnen und Kollegen!
Weitere Initiativen, zum Beispiel zum Thema Ressourcen-schonung sind in der Umsetzung.
Mehr Informationen erhalten Sie unter: [email protected]
Stayin’ alive!
SaFety 1st
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