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Ausgabe 3, Mai 2019, 40. Jahrgang

Ausgabe 3, Mai 2019, 40. Jahrgang - wirtschaftsflashwirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_03_2019.pdf · Firmenbesteuerung endlich einen Schritt vorwärts bringt und Vorteile

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Ausgabe 3, Mai 2019, 40. Jahrgang

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© P

eter

Ger

ber

Innovation durch Qualifikation für einen starken Standort Solothurn

FRAISA SA I Gurzelenstr. 7 I CH-4512 Bellach I Tel.: +41 (0) 32 617 42 42 I [email protected] I fraisa.com

Hier erhalten Sie weitere Informationen zur FRAISA- Gruppe.

Qualifizierte Fachkräfte sind im globalen Wett-bewerb die Voraussetzung für technologische Spitzenleistungen und Erfolg. Das gilt besonders für ein internationales Unternehmen wie FRAISA, das Hochleistungswerkzeuge für den Zerspanungsbereich produziert.

Daher investieren wir konsequent in die umfassen-de Ausbildung Jugendlicher und die Nachhol- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter – und kümmern uns intensiv um die positive persönliche Entwick-lung und die Förderung jedes Einzelnen.

Nicht ohne Grund wurden wir 2018 in einer Um-frage des Wirtschaftsmagazins Bilanz unter die 250 besten Arbeitgeber in der Schweiz gewählt und

2017 für unsere nachhaltig betriebene Weiterbildung mit dem Swissmem Education Award geehrt – eine Auszeichnung der schweizerischen Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie.

Neben der gezielten Qualifikation nutzen wir alle Möglichkeiten der Digitalisierung und haben seit 2012 rund 24 Mio. SFr. investiert. So konnten wir unsere Produktionskosten in der Schweiz soweit senken, dass wir am Standort Bellach in den nächs-ten zwei Jahren unsere Produktionskapazitäten um 60 % erhöhen können.

Das sind beste Voraussetzungen um als Team mit vielfältigen Kompetenzen die komplexen Heraus-forderungen der Zukunft zu meistern.

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Wirtschaftsflash | Mai 2019 | Inhalt | 3

AHV-Steuervorlage

Die Steuervorlage sorgt für einen Schritt nach vorne

6 Die AHV-Steuervorlage des Bundes meistert grosse Herausforderungen im Bereich der Unternehmensbesteuerung sowie der AHV und schafft ein faires und international akzeptiertes Regelwerk für die Firmenbesteuerung. 8 Die Steuervorlage des Kantons Solothurn festigt den Wirtschaftsstandort und Werkplatz nachhaltig. Gleichzeitig werden Familien durch zusätzliche Kinder-zulagen, Betreuungsgutscheine und Steuerentlastungen gestärkt und Haushalte mit tiefen Einkommen entlastet.10 Kurz und bündig erklärt: Die zehn Gründe für ein Ja zur Steuervorlage des Kantons Solothurn.12 Das Interview mit Regierungsrat Roland Heim, Finanzdirektor des Kantons Solothurn. Er argumentiert: «Wenn wir jetzt nicht einen Schritt nach vorne tun, verlieren wir Unternehmungen, verlieren wir Arbeitsplätze. Was wir jetzt verlieren, kann nicht mehr zurückgeholt werden.» 20 «Die Solothurner Steuervorlage ist eine einmalige Chance.» Persönlichkeiten aus sozialen Institutionen, Politik, Gewerbe und Industrie begründen ihr Ja zur Steuervorlage des Bundes und zur Steuervorlage des Kantons Solothurn.

Recycling und Entsorgung

Abfälle sind wertvolle Rohstoffe

28 Die Schweiz produziert jährlich 80 bis 90 Millionen Tonnen Abfall – Tendenz steigend. Stoffkreisläufe möglichst schliessen: Das ist das Ziel von Bund und Kantonen. Denn: Abfälle sind wertvolle Rohstoffe.32 Vier Musterbetriebe aus der Recycling-Branche im Kanton Solothurn und ihr Leistungsprofil: Altola AG, Rysor AG, Stahl Gerlafingen AG und Menz AG.36 Aus den jährlich gut 220 000 Tonnen Abfall, welche sie verarbeitet, gewinnt die KEBAG AG wertvolle Stoffe wie Eisen, Nickel, Kupfer oder Zink.38 Für die Almeta Recycling AG wird wieder verwertbares Material immer mehr ein erfolgsträchtiges Betätigungsfeld.40 Schlaue Container. Fremdstoffe sind für Kompostier- und Vergärungsanlagen ein Problem. «Digitale Grünguttonnen» sollen die Verursacher auf das Problem aufmerksam machen.42 «Wirkliche Nachhaltigkeit wird nicht durch Konsumverzicht und Beschrän-kungen der Ressourcennutzung erreicht», schreibt Jürg Liechti, CEO der auch auf Ökobilanzen und Abfallwirtschaft spezialisierten Neosys AG in Gerlafingen.

Fachhochschule Nordwestschweiz

Mit Mut die digitale Zukunft nachhaltig gestalten

44 Digitalisierung bietet grosse Potenziale und kann zu einem gesellschaft-lichen Wandel in Richtung nachhaltiger Entwicklung entscheidend beitragen. «Jedoch müssen wir diese digitale Zukunft mutig gestalten, wenn wir sie erreichen möchten», meint FHNW-Dozent Michael von Kutzschenbach.

Magazin Nachrichten, Neuheiten, Besonderheiten. 4, 26

Agenda Veranstaltungskalender, Impressum, Inserenten 46

Zum Titelbild

Breit abgestützte Zustimmung zur AHV-SteuervorlageAn der Sondersession des Kantonsrats sagte eine satte Mehrheit von 58 Ratsmitgliedern Ja zur Umsetzung der AHV-Steuervorlage. Zusammen mit dem Kantonal- Solothurnischen Gewerbeverband und der Solothurner Handelskammer empfiehlt eine breite Allianz aus bürgerli-chen Parteien und Organisationen aus verschiedensten Bereichen, sowohl die Vorlage des Bundes wie auch jene des Kantons Solothurn anzunehmen. Foto: Michel Lüthi

Ein doppeltes Ja für unseren Wirt-schaftsstandort

Am 19. Mai 2019 stimmen wir auf eidgenössischer Ebene über die «AHV-Steuervorlage» und gleich-zeitig über deren Umsetzung im Kanton Solothurn ab.

Der Vorstand der Solothurner Handelskammer und die Präsidenten-konferenz des Kantonal-Solothurni-schen Gewerbeverbandes unterstüt-zen die beiden Vorlagen einstimmig und ohne Enthaltungen. Auch weitere kantonale Verbände wie der Baumeisterverband, GastroSolothurn, der Bauernverband, der VSEG sowie alle bürgerlichen Parteien stehen dahinter.

Die beiden Steuervorlagen sorgen für die notwendige Rechtssicher heit, stärken unseren Wirtschaftsstandort und Werkplatz nachhaltig und sichern Arbeitsplätze und Wohlstand. Es wird nicht einfach, die Abstim-mungen zu gewinnen. Es handelt sich um sehr komplexe Vorlagen, mit welchen man beliebig emotio-nale Klischee-Politik betreiben kann. Umso wichtiger ist es, dass die Wirtschaft und das Gewerbe geschlossen für ein doppeltes Ja einstehen.

Werden Sie zu Botschafterinnen und Botschaftern und zeigen Sie, dass Sie hinter den Vorlagen stehen. Registrieren Sie sich unter www.ahv-steuervorlage-so-ja.ch/beitritt und www.so-machts-vor.ch/beitreten. Vielen Dank für Ihr Engagement zum Wohle der Solothurner Bevöl kerung und der Wirtschaft!

Editorial

Hansjörg Stöckli, Präsident Solothurner Handelskammer

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4 | Magazin | Mai 2019 | Wirtschaftsflash

31.12.18 12.04.19 Veränderung

AEK Energie AG, Solothurn 25’500.00 28’000.00 2’500.00 9.8%

Alpiq Holding AG 76.60 71.00 -5.60 -7.3%

Clientis Bank Thal 425.00 545.00 120.00 28.2%

Patiswiss AG, Gunzgen 510.00 550.00 40.00 7.8%

Regiobank, Solothurn 4’075.00 4’250.00 175.00 4.3%

Schaffner, Luterbach 258.00 231.00 -27.00 -10.5%

Spar- und Leihkasse Bucheggberg, Lüterswil 5’700.00 5’600.00 -100.00 -1.8%

Swiss Prime Site AG, Olten 79.55 82.20 2.65 3.3%

Von Roll Holding AG, Breitenbach 1.32 1.29 -0.03 -2.3%

Aktienkurse Solothurnischer Unternehmungen

Mitgeteilt durch die UBS Region Aargau/Solothurn. Kursangaben ohne Gewähr.

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«Uns war es überdies ein Anliegen, tiefe sowie mittlere Einkommen steuerlich zu entlasten und Familien zu stärken. Und gleichzeitig jene Unternehmen, die aufgrund der internationalen Steuervorgaben teils massiv unter Druck geraten werden, bei uns zu behalten. Gelingt uns das nicht, werden alle Seiten verlieren.»

Weichgeklopft von Genossinnen und Genossen: Gewerkschaftsboss Markus Baumann.

Wie bitte?

Noch im April 2018 verteidigte Markus Baumann, Präsident des Gewerk-schaftsbundes des Kantons Solothurn (GbS), im Gespräch mit Wirtschafts-flash die Empfehlungen der Begleit-gruppe zur Umsetzung der Steuervor-lage 17 auf kantonaler Ebene. Weichgeklopft von Genossinnen und Genossen positioniert sich der Ratsherr der SP jetzt als eine der Speerspitzen im gegnerischen Abstimmungskomi-tee. Dies unter anderem mit dem Vorwand, die Tiefsteuerstrategie verfehle jegliche Ziele, sie erweise sich

eher als Jobkiller und müsse deshalb bekämpft werden. Mit seiner Halswen-de um 180 Grad negiert der Gewerk-schaftsboss die Notwendigkeit gleich langer Spiesse für alle Unternehmun-gen und erst recht sämtliche Errun-genschaften wie höhere Familien-zulagen, Betreuungsgutscheine, Steuerabzüge für externe Kinderbe-treuung, die steuerliche Entlastung von Haushalten mit tiefen Einkommen, bildungspolitische Massnahmen und höhere Vermögenssteuern. Errungen-schaften notabene, welche – nicht nur im Zusammenhang mit diesem Geschäft – durch Rot und Grün einge-fordert worden sind. Was mit den Arbeitsplätzen passiert, wenn hoch-mobile Firmen den Kanton Solothurn verlassen, ignoriert der professionelle Arbeitnehmer-Vertreter. «Der GbS kämpft für soziale Gerechtigkeit», schreibt Baumanns Gewerkschafts-bund auf seiner Webseite. Das Gute predigen und einen Atemzug später für null und nichtig erklären: Glaub-würdigkeit tönt anders.

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Ein Engagement der «Stiftung der Baloise Bank SoBa zur Förderung der Solothurnischen Wirtschaft»

25 000 Franken für Ihre Innovation: Bewerben Sie sich jetzt für den InnoPrix SoBa!Die «Stiftung der Baloise Bank SoBa zur Förderung der Solothurnischen Wirtschaft» unterstützt jedes Jahr innovative Produkt- und Dienstleistungsideen, die der Wirtschaftsregion Solothurn positive Impulse verleihen. Die Bewerbungsfrist für den InnoPrix SoBa 2019 läuft bis 30. Juni, die Preisverleihung findet am 18. November in Olten statt.

Infos unter: www.baloise.ch/innoprixsoba

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AHV-Steuervorlage – ein Schritt vorwärts bei zwei dringlichen ProblemenDie Schweiz steht seit Jahren vor grossen Herausforderungen im Bereich der Unternehmens-

besteuerung und der AHV. Am 19. Mai stimmen wir deshalb über die AHV-Steuervorlage des

Bundes ab. Diese schafft einerseits ein faires und international akzeptiertes Regelwerk für die

Firmenbesteuerung. Andererseits führt sie zu einer Zusatzfinanzierung für die AHV von zwei

Milliarden Franken pro Jahr.

Christian Hunziker (Text), Michael Lüthi (Foto)

Das steuerliche Umfeld für internatio-nal tätige Firmen hat sich drastisch verändert. Ausländische Staaten akzep-tieren nicht mehr, wenn bei ihnen Firmen aktiv sind, die in der Schweiz eine steuerliche Sonderbehandlung geniessen.

Rechtssicherheit und gleich lange Spiesse für KMUMit der AHV-Steuerreform des Bundes wird die privilegierte Besteuerung von

6 | Steuervorlage 17/STAF | Mai 2019 | Wirtschaftsflash

An der Sondersession des Kantonsrats sagte eine satte Mehrheit von 58 Ratsmitgliedern Ja zur Umsetzung der AHV-Steuervorlage im Kanton Solothurn. Eine breite Allianz aus bürgerlichen Parteien und Organisationen aus verschiedensten Bereichen empfiehlt, sowohl die Vorlage des Bundes wie auch jene des Kantons Solothurn anzunehmen. Zu den Befürwortern gehören namentlich der Baumeisterverband, GastroSolothurn, der Bauernverband sowie der Verband der Solothurner Einwohnergemeinden (VSEG). Der Kantonal-Solothurnische Gewerbeverband und die Solothurner Handelskammer haben die entsprechenden Ja-Parolen einstimmig gefasst.

international tätigen Gesellschaften abgeschafft. Das neue Steuersystem sorgt für Fairness, denn es schafft gleich lange Spiesse für alle und stärkt die Rechtssicherheit. Die Steuern für internationale Unternehmen steigen, weil ihre bisherigen Steuerprivilegien abgeschafft werden. KMU hingegen werden insgesamt weniger Steuern zahlen. Mit der AHV-Steuervorlage bleibt die Schweiz ein attraktiver Standort für alle Unternehmen.

Zusatzfinanzierung für die AHVUnsere Gesellschaft wird immer älter. Die AHV, unser wichtigstes Sozialwerk, hat deshalb ein akutes Finanzierungspro-blem in Milliardenhöhe und muss saniert werden. Schon heute zahlt die AHV über eine Milliarde Franken mehr Renten aus, als sie über Beiträge einnimmt.

Die AHV-Steuervorlage entschärft die Finanzierungslücke, indem sie eine Zusatzfinanzierung von über zwei

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Das neue Steuersystem des Bundes sorgt für Fairness, denn es schafft gleich lange Spiesse für alle und stärkt die Rechtssicherheit.

Die AHV-Steuervorlage entschärft die Finanzierungslücke, indem sie eine Zusatzfinanzierung von über zwei Milliarden Franken pro Jahr vorsieht.

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Wirtschaftsflash | Mai 2019 | AHV-Steuervorlage | 7

Milliarden Franken pro Jahr vorsieht. Die AHV-Steuervorlage führt zu keinem Sozialausbau, leistet aber einen unverzichtbaren Beitrag zur Sicherung der Renten. Davon profitieren wir alle.

Ein Plus für Kantone und GemeindenMit der AHV-Steuervorlage erhalten die Kantone pro Jahr zusätzlich rund eine Milliarde Franken mehr vom Bund, damit sie mögliche Auswirkun-gen auf Städte und Gemeinden ausgleichen können. Zudem erhalten die Kantone auch steuerpolitische Instrumente, um massgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die den regionalen Bedürfnissen entsprechen. Dazu gehören Leitplanken für den interkantonalen Steuerwettbewerb sowie Anpassungen beim Nationalen Finanzausgleich.

Bei zwei dringlichen Problemen einen Schritt vorwärtskommenMit der AHV-Steuervorlage liegt ein Gesamtpaket vor, das die Schweiz bei der Altersvorsorge und der Firmen besteuerung endlich einen Schritt vorwärts bringt und Vorteile für die Bevölkerung, die Unterneh-men, Bund, Kantone, Städte und Gemeinden bietet.

Eine breite Allianz von BDP, CVP, EVP, FDP, SP sowie den Wirtschaftsverbän-den economiesuisse und dem Schwei-zerischen Gewerbeverband setzen sich ein für ein Ja zur AHV-Steuervor-lage. Auch der Zentralvorstand des Kantonal-Solothurnischen Gewerbe-verbandes und der Vorstand der Solothurner Handelskammer empfeh-len die AHV-Steuervorlage einstimmig zur Annahme.

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Die Steuervorlage macht den Kanton Solothurn fit für die Zukunft

Am 19. Mai 2019 stimmen die Solothurnerinnen und Solothurner über die kantonale Umsetzung

der AHV-Steuervorlage ab. Die Vorlage sorgt für die notwendige Rechtssicherheit, festigt den

Wirtschaftsstandort und Werkplatz nachhaltig und sichert Arbeitsplätze und Wohlstand. Gleich-

zeitig werden Familien durch zusätzliche Kinderzulagen, Betreuungsgutscheine und Steuerent-

lastungen gestärkt und Haushalte mit tiefen Einkommen entlastet.

Christian Hunziker

8 | AHV-Steuervorlage | Mai 2019 | Wirtschaftsflash

Auf internationalen Druck muss die Schweiz die Steuerprivilegien für international tätige Gesellschaften aufheben. Privilegierte Statusgesell-schaften bezahlen heute im Kanton Solothurn zwischen sechs und zehn Prozent Gewinnsteuern, während normal besteuerte Unternehmen über 21 Prozent abliefern müssen.

Gleich lange Spiesse für KMUMit der Steuerreform des Bundes werden die Privilegien für die Status-gesellschaften aufgehoben. Neu sollen alle Firmen gleich lange Spiesse erhalten. In der Konsequenz müssen mit der Umsetzung die internatio - nalen Konzerne deutlich mehr Steuern bezahlen, während die übrigen Gesellschaften steuerlich entlastet werden (Vergleich: Grafik 1).

Interkantonaler Steuerwettbe-werb spielt neu auch für inter-nationale GesellschaftenMit der Aufhebung des Sonderstatuts müssten internationale Gesellschaften im Kanton Solothurn auf einen Schlag mehr als doppelt so viel Steu-ern zahlen. Während diese Unter-

nehmen bis anhin in allen Kantonen ähnlich hoch besteuert wurden, werden neu die ordentlichen Steuer-sätze auch für sie gelten, der Kanton Solothurn ist steuerlich nicht mehr wettbewerbsfähig und die Unterneh-men drohen abzuwandern.

5000 Arbeitsplätze stehen auf dem SpielVon diesen international tätigen Unternehmen hängen im Kanton Solothurn 5000 Arbeitsplätze ab. Entweder direkt oder über die zahlrei-chen Zuliefer- und Gewerbebetriebe, welche von den Aufträgen dieser international tätigen Gesellschaften abhängig sind. Der Steuerertrag der besonders mobilen Unternehmen beläuft sich für Kanton und Gemein-den insgesamt auf 35 bis 45 Millionen Franken – also rund 15 Prozent der Einnahmen aller juristischen Personen. Weitere 35 bis 45 Millionen Franken Steuern bezahlen natürliche Personen, die direkt und indirekt bei hochmobi-len Unternehmen arbeiten.

Kompetitive Steuerstrategie sichert WettbewerbsfähigkeitUm als Wirtschaftsstandort und Werkplatz attraktiv bleiben zu können, ist es deshalb klar, dass der ordentli-che Steuersatz für juristische Personen gesenkt werden muss. Im Kanton Solothurn sieht die von der Regierung vorgeschlagene Vorlage einen Steuer-satz von rund 13 Prozent vor. Damit positioniert sich der Kanton Solothurn künftig in der vorderen Hälfte aller Kantone – in Schlagdistanz zu den besten (Vergleich: Grafik 2). Damit hat der Kanton Solothurn gute Chancen, aus nahe liegenden Kantonen Firmen zu gewinnen, da sich diese Kantone bei 16 bis 18 Prozent positionieren.

Gegenfinanzierungen und flankierende MassnahmenAls Ausgleich zum kompetitiven Steu-ersatz steht die Solothurner Wirtschaft hinter einer namhaften Gegenfinan-zierung und flankierenden Massnah-men, welche von Vermögenden und der Wirtschaft finanziert werden und der Bevölkerung, dem Kanton und den Gemeinden zugutekommen.

Die Gegenfinanzierung beinhaltet eine Erhöhung der Vermögenssteuer auf Vermögen über einer Million Franken um 40 Prozent, wobei der Maximal-satz erst für Vermögen ab drei Millio-nen Franken zur Anwendung kommt. Bei den flankierenden Massnahmen verpflichtet sich die Wirtschaft zu einem Beitrag von jährlich rund 30 Millionen Franken.

Familien werden gestärktVon den flankierenden Massnahmen profitieren vor allem die Familien. So werden beispielsweise die Kinderzu-lagen um 120 Franken pro Jahr und Kind aufgestockt. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird verbessert, da einerseits durchschnittlich rund 2400 Franken pro Jahr und Kind in Form von Betreuungsgutscheinen ausbezahlt werden. Andererseits wird der steuerli-che Abzug für die Drittbetreuung auf 12 000 Franken verdoppelt.

Mehr als die Hälfte der Steuer-zahler werden steuerlich entlastetMit der Steuervorlage kommt es zudem zu Steuererleichterungen für natürliche Personen – insbesondere für Haushalte mit tiefen Einkommen. Durch die Steuersenkung können 90 000 Steuerpflichtige (von 165 000) mit einer Senkung der Steuerbelastung rechnen. Für rund 40 000 Steuer-

Internet, Telefonie, Cloud Die Solothurner Alternative für KMU im Kanton, in der Schweiz

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Wirtschaftsflash | Mai 2019 | AHV-Steuervorlage | 9

pflichtige sinkt sie spürbar um min-destens zehn Prozent; davon werden etwa 4000 mit sehr tiefen Einkommen neu gar keine Ein-kommenssteuer mehr entrichten müssen.

Ausgleich der Gemeinden für eine mehrheitsfähige VorlageDie Gemeinden haben dank einer schweizweit einzigartigen Lösung finanziell nichts zu befürchten. Der Kanton kompensiert während sechs Jahren einen Grossteil der poten-ziellen Mindereinnahmen. Zudem erhalten die Gemeinden eine grosse Autonomie bei der Festsetzung des Steuersatzes für juristische Personen. Sollten sich also wider Erwarten die dynamischen Effekte nicht einstellen, könnten die Gemeinden die Unterneh-menssteuern unabhängig vom Steuer-satz der natürlichen Personen erhöhen. Dies garantiert, dass die natürlichen Personen nicht belastet werden.

Die Investition in die Zukunft zahlt sich aus!Die Vorlage zur Steuerreform wird auch deshalb so kontrovers diskutiert, weil die Anpassung des Steuersystems nicht gratis zu haben ist. Wie andere Kantone rechnet auch Solothurn zu Beginn mit steuerlichen Einbussen, die der Kanton Solothurn dank seinem Eigenkapital abfedern kann. Der Kan-ton und seine Gemeinden profitieren von der Steuerreform aber schon nach wenigen Jahren. Dies belegt eine Studie des renommierten Wirtschafts-forschungsinstituts Ecoplan eindrück-lich. Sie zeigt, dass der Kanton und die Gemeinden mit der vorgeschlagenen Strategie bereits in weniger als vier Jahren mehr einnehmen werden als vor der Reform (Vergleich: Grafik 3).

Steuervorlage als Chance für den Kanton SolothurnFür den Kanton Solothurn ist die Steuerreform eine Chance, vom Tropf des nationalen Finanzausgleichs weg-zukommen, den Wohlstand für alle zu steigern und die Wettbewerbsfähigkeit für Unternehmen im Kanton Solothurn nachhaltig zu verbessern. Der Regie-rungsrat und die bürgerlichen Fraktio-nen haben diese Chancen erkannt und stehen darum hinter der Steuervorlage. Auch der Vorstand der Solothurner Handelskammer und der Zentralvor-stand des Kantonal-Solothurnischen Gewerbeverbandes empfehlen die AHV-Steuervorlage einstimmig zur Annahme.

Grafik 1: Veränderung der Steuerbelastung durch die Steuervorlage

Grafik 2: Ordentliche Steuersätze heute und mit der Umsetzung der STAF

Grafik 3: Finanzielle Auswirkungen der geplanten Umsetzung

Privilegierte Statusgesellschaften bezahlen heute im Kanton Solothurn zwischen sechs und zehn Prozent Gewinnsteuern, während normal besteuerte Unternehmen über 21 Prozent abliefern müssen. Mit der Steuerreform des Bundes werden die Privilegien für die Statusgesellschaften aufgehoben. Neu sollen alle Firmen gleich lange Spiesse erhalten.Quelle: Botschaft zur Steuervorlage, eigene Darstellung.

Um als Wirtschaftsstandort und Werkplatz attraktiv bleiben zu können, muss der ordent- liche Steuersatz für juristische Personen gesenkt werden. Im Kanton Solothurn sieht die von der Regierung vorgeschlagene Vorlage einen Steuersatz von rund 13 Prozent vor. Damit positioniert sich der Kanton Solothurn künftig in der vorderen Hälfte aller Kantone.Quelle: Umfrage FDK, Umfrageergebnis vom 27.11.2018.Bemerkung: Effektive Steuersätze in Prozentpunkten.

Wie andere Kantone rechnet auch Solothurn zu Beginn mit steuerlichen Einbussen, die der Kanton Solothurn dank seinem Eigenkapital abfedern kann. Der Kanton und seine Gemeinden profitieren von der Steuerreform aber schon nach wenigen Jahren.Quelle: Steueramt des Kantons Solothurn, Ecoplan.Bemerkung: Gesamte Steuereinnahmen der natürlichen und juristischen Personen in Kanton und Gemeinden.

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Zehn Gründe für ein Ja zur Steuervorlage des Kantons Solothurn

Die Solothurner Steuerlösung ist ein ausgezeichnet austarierter Kompromiss, mit welchem mittel-

und langfristig der Kanton, die Gemeinden, die Wirtschaft und die Bevölkerung zu den Gewin-

nern zählen. Wirtschaftsflash nennt die zehn wichtigsten Gründe für ein Ja zur Steuervorlage

des Kantons Solothurn. Die Steuervorlage …

10 | AHV-Steuervorlage | Mai 2019 | Wirtschaftsflash

sorgt für gleich lange Spiesse für KMU.Heute zahlen internationale Konzerne sechs bis zehn Prozent Gewinnsteuern, Solothurner KMU 21 Prozent. Künftig gilt für beide ein Steuersatz von rund 13 Prozent.

sichert Arbeitsplätze und Wohlstand im Kanton Solothurn.5000 Arbeitsplätze und 70 bis 90 Millionen Franken Steuereinnahmen stehen im Kanton Solothurn auf dem Spiel.

ist eine Investition in die Zukunft und zahlt sich aus.Eine Studie des renommierten Beratungs- und Forschungsinstituts Ecoplan zeigt: Im Kanton Solothurn werden in weniger als vier Jahren mehr Staatseinnahmen generiert als vor der Reform.

stärkt den Forschungs- und Entwicklungsstandort Solothurn.Dank Patentbox und Zusatzabzug für Forschung und Entwicklung wird Innovation steuerlich begünstigt.

sichert Aufträge für Gewerbetreibende und Zulieferer.Internationale Gesellschaften und ihre Mitarbeitenden sind wichtige Kunden. Können diese im Kanton gehalten werden, profitieren das Gewerbe und Zulieferbetriebe.

stärkt Familien und verbessert Vereinbarkeit von Beruf und Familie.Dank höheren Familienzulagen, Betreuungsgutscheinen und Steuerabzügen profitieren die Familien finanziell und bringen Beruf und Familie besser unter einen Hut. Das höhere Arbeitskräftepotenzial kommt der Wirtschaft und dem Gewerbe zugute.

entlastet Haushalte mit tiefen Einkommen.Für 90 000 Steuerpflichtige (von 165 000) sinkt die Steuerbelastung – für rund 40 000 davon spürbar um mindestens zehn Prozent. Das Gewerbe profitiert von höherer Kaufkraft der Haushalte.

stärkt die Gemeinden.Der Kanton kompensiert während sechs Jahren einen Grossteil möglicher Mindereinnahmen. Die Gemeinden erhalten zusätzliche Autonomie bei der Festlegung der Steuersätze.

bewahrt den Mittelstand vor Steuererhöhungen.Ohne Reform wandern Unternehmen und ihre Mitarbeitenden ab und es stellen sich keine dynamischen Effekte ein. Die Ausfälle müsste der Mittelstand kompensieren.

ist die beste Alternative.Nichtstun ist keine Alternative, denn das Steuerumfeld ändert sich – ob wir wollen oder nicht.

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Cornelia Bürgisser

Dominik Frauchiger

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Kurt Frauchiger

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12 | AHV-Steuervorlage | Mai 2019 | Wirtschaftsflash

«Der Regierungsrat ist davon überzeugt, dass die von ihm und dem Parlament beschlossene Strategie die beste ist, umden Kanton Solothurn als Arbeitsort zu stärken»

Der Regierungsrat kämpft um die Attraktivität des Kantons Solothurn als Standort sowohl für

grosse, hochmobile Gesellschaften wie auch für KMU und familiengeführte Firmen. Mit der von

ihm und einer satten Mehrheit des Parlaments verabschiedeten «Vorwärtsstrategie» will er da-

für sorgen, dass das bestehende Steuersubstrat erhalten und mittel- bis langfristig sogar ausge-

baut wird. Roland Heim sagt: «Wenn wir jetzt nicht einen Schritt nach vorne tun, verlieren wir

Unternehmungen, verlieren wir Arbeitsplätze. Was wir jetzt verlieren, kann nicht mehr zurück-

geholt werden.» Das Interview mit dem Finanzdirektor zur Steuervorlage.

Paul Meier (Interview), Bernhard Strahm (Fotos)

Herr Regierungsrat, wir gratulie-ren Ihnen zum hervorragenden Ergebnis der Staatsrechnung 2018. Sie freuen sich mächtig über den Ertrags-Überschuss von netto 57,7 Millionen Franken. Roland Heim: Ja. Das ist ein wunderba-res Ergebnis für den Kanton Solothurn. Der operative Überschuss beträgt sogar fast 85 Millionen Franken. Im Integrier-ten Aufgaben- und Finanzplan 2015 bis 2018 (IAFP) haben wir damals für das Jahr 2018 noch mit einem Defizit von 35,8 Millionen gerechnet. Es hat sich in der Zwischenzeit also vieles getan. Unsere Massnahmenpläne haben gegriffen, wir haben zudem aus dem Nationalen Finanzausgleich und aus der Gewinnausschüttung der Nationalbank mehr Geld erhalten und auch höhere Steuererträge erzielt. Der Wirtschaft läuft es zurzeit gut, das hat sich auf das Steuersubstrat der natürlichen Personen positiv ausgewirkt. Die gute Rechnung für das Jahr 2018 und auch das Budget für das laufende Jahr stimmen uns zuversichtlich. Wir haben unseren Finanzhaushalt in Ordnung gebracht.

Zum positiven Resultat beigetragen haben im Vergleich zum Vorjahr zu-sätzliche 26 Millionen Steuern von natürlichen Personen. Es gibt auch einen Wermuts tropfen: Juristische Personen bezahlten 106,4 Millionen, das sind 1,6 Millionen weniger als

2017 und sogar 12,6 Millionen weni-ger als budgetiert. Wie erklären Sie dieses Minus?Es gibt zwei, drei grosse «Player», welche im Moment mit Problemen kämpfen und deshalb weniger Steuern bezahlen. Auch mussten wir in Kauf nehmen, dass vereinzelt juristische Personen ihr Steuerdomizil aus dem Kanton Solothurn in andere Kantone verlegt haben. Gottlob gibt es viele andere Unternehmungen, vor allem KMU, denen es gut geht und die dank höheren Gewinnen mehr Steuern entrichten können. Aber es ist so: Wenn grosse Firmen kränkeln, spüren wir das relativ rasch. Es wurde im Übrigen immer wieder spekuliert, Firmen wür-den hohe Abschreibungen und Rück-stellungen tätigen, um ihre Gewinne bewusst tief halten und auf kommende Jahre mit tieferen Steuersätzen auf-schieben zu können. Nur, unsere Steuer-revisoren haben dies gewissenhaft geprüft und uns bestätigt, dass die gängige Praxis für Abschreibungen und Rückstellung eingehalten wird und nicht Millionen versteckt werden.

Gibt es Überlegungen, welche darauf hinausgehen, sich von der Abhängigkeit einzelner, grosser Firmen zu lösen?Wir sind glücklich und dankbar für jede Firma, welche im Kanton Solothurn Steuern bezahlt. Unser Kanton behei-

matet zum Beispiel einen bedeu - tenden «Cluster» der Medtechbranche. Wir halten intensive Kontakte zu den betreffenden Unternehmungen. Abna-belungstendenzen sehen wir nicht. Aus meiner Sicht gibt es keine Klumpenrisi-ken. Solche gab es zum Beispiel Mitte der Siebzigerjahre, als die Uhrenindust-rie in eine Krise hinein rutschte.

«Hätten wir null oder vielleicht nur 150 Millio-nen Franken, wäre es unmöglich, nach vorne zu schauen.»

Der Kanton Solothurn verfügt nun über ein Eigenkapital von 459 Millio-nen Franken. Gewiss erleichtert Ihnen dieses Polster im Rücken den Abstim-mungskampf um die Steuervorlage. Nur, gewonnen ist noch nichts.Nein. Aber dieses uns zur Verfügung stehende, «defizitbremswirksame» Kapital erlaubt uns, unsere Steuerstrate-gie überhaupt finanzieren zu können. Hätten wir null oder vielleicht nur 150 Millionen Franken, wäre es unmöglich, nach vorne zu schauen. Wir haben das von Beginn weg so kommuniziert: Wir sind bereit, zwischen 200 und 250 Millionen Franken, also einen Teil unse-res Eigenkapitals, als Investition einzu-

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Wirtschaftsflash | Mai 2019 | Steuervorlage 17/STAF | 13

setzen. Dies mit der Gewissheit, mittel- bis langfristig die entsprechende Ernte einfahren zu können.

Linke Parteien bombardieren Sie seit Monaten mit Kritik, die teils unter die Gürtellinie zielt. Trotzdem halten Sie, jetzt auch zusammen mit einer satten Mehrheit des Kantonsrats, an der vom Regierungsrat aufgegleisten Vor-wärtsstrategie fest. Wir bewundern Ihre Standfestigkeit.Die Materie begleitet mich seit meinem Amtsantritt als Finanzdirektor des Kan-tons Solothurn im Jahr 2013. Wir haben über längere Zeit alle möglichen Strategi-en diskutiert, Szenarien ausarbeiten lassen, Analysen erstellt und sind schliess-lich zur Überzeugung gelangt: Was wir jetzt vorgelegt haben, weist mittel- und langfristig für den Kanton Solothurn das grösste Potenzial aus. Natürlich gibt es Risiken, das dürfen wir nicht wegdiskutie-ren. Nebst der jetzt zum Entscheid vorlie-genden Strategie sind aber auch alle andern möglichen Strategien mit Risiken behaftet. Wir haben verschiedene Varian-ten untereinander ver glichen. Es stimmt, die jetzt vorliegende Dreiprozent-Variante (kantonaler Steuersatz) führt am Anfang zu den höchsten Belastungen. Weil sie auch wirklich realistische Chancen bietet, wird sie die anderen Varianten rech nerisch relativ bald ein- und überholen. Mit dieser Strategie werden wir einen Platz im Mittel-feld aller Kantone erreichen, nicht mehr

und nicht weniger. Das gibt uns die Ge-wissheit, dass wir die Unternehmungen im Kanton Solothurn werden halten können. Wegen einer Differenz von 0,2 Prozent-punkten wird niemand in einen andern Kanton abspringen. Unser Ziel ist: Wir wollen den Kanton Solothurn als Standort für Unternehmungen stärken, Sicherheiten anbieten, ermöglichen, dass in unserem Kanton weiterhin Investitionen getätigt, Arbeitsplätze erhalten und neugeschaffen werden. Nur so können wir das Wachstum bei den Steuern der natürlichen Personen, das wir zurzeit feststellen, beibehalten beziehungsweise weiter fördern. Es wird nicht abgewürgt. Wir ermöglichen damit, dass uns diese Kontinuität erhalten bleibt. Wir wollen verhindern, dass mobile Unter-nehmungen ihr Steuerdomizil und später auch ihre Arbeitsplätze aus dem Kanton Solothurn abziehen.

«Wir haben einfach eine andere Auffassung: Es wird sich auszahlen, wenn wir jetzt während ein paar Jahren auf Ein-nahmen verzichten, um längerfristig mehr Geld zur Verfügung zu haben.»

Uns scheint, dass die Gegner der Steuervorlage etwas nicht begriffen haben: Geht es der Wirtschaft gut, geht es allen Bürgerinnen und Bür-gern gut. Wirtschaft und Gewerbe sorgen durch Unternehmergeist, Inno vationen sowie Investitionen für den Erhalt von Arbeitsplätzen und somit auch dafür, dass genügend Steuersubstrat geschaffen wird, um staatliche Aufgaben wie Bildung, Soziales, Kultur, Gesundheitsvorsor-ge und vieles mehr finanzieren zu können. Teilen Sie diese Einschät-zung?Absolut. Ich respektiere die Haltung der Gegner, die sagen, aus diesen und jenen Gründen lehnen wir die Vorlage ab. Wir haben einfach eine andere Auffassung: Es wird sich auszahlen, wenn wir jetzt während ein paar Jahren auf Einnahmen verzichten, um längerfristig mehr Geld zur Verfügung zu haben.

Franziska Roth, Präsidentin der SP, schreibt in einem Kommentar: «Die Tiefsteuerstrategie hat zur Folge, dass im Kanton Solothurn die Unter-nehmen mit den höchsten Gewinnen massiv weniger Gewinnsteuern bezahlen müssen.» Diese Aussage ist polemisch, denn die Statusgesell-schaften mit Steuersitz im Kanton Solothurn werden künftig deutlich höher zur Kasse gebeten. Können Sie uns dazu Zahlen offenlegen?

Regierungsrat Roland Heim, Finanzdirektor des Kantons Solothurn, freut sich im Gespräch mit Wirtschaftsflash-Geschäftsführer Paul Meier: «Die gute Rechnung für das Jahr 2018 und auch das Budget für das laufende Jahr stimmen uns zuversichtlich. Wir haben unseren Finanzhaushalt in Ordnung gebracht.»

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14 | AHV-Steuervorlage | Mai 2019 | Wirtschaftsflash

Es gibt Gesellschaften, welche heute, wenn sie steuerprivilegiert sind, im Kanton Solothurn vielleicht um die acht Prozent Steuern bezahlen. Fällt diese Privilegierung aufgrund der Vorgabe des Bundes weg, steigt für diese Gesell-schaften der Gewinnsteuersatz unter Umständen auf aktuell 21 Prozent. In diesem Fall droht die Gefahr einer Ab-wanderung. Diese Gefahr können wir abwenden, wenn wir den betreffenden Firmen etwas anbieten: Statt acht neu 13 und nicht 21 Prozentpunkte. Diese Erhöhung um fünf Prozentpunkte hätte für die bedeutendsten rund 20 Statusge-sellschaften mit Sitz und rund 5000 Arbeitsplätzen in unserem Kanton einen Mehraufwand von Staats- und Gemein-desteuern im Betrag von rund zehn Millionen Franken zur Folge. Würden wir nichts verändern, gingen durch den Weggang dieser und weiterer hochmobi-ler Firmen rund 90 Millionen verloren. Das sind Zahlen, die man einfach zur Kenntnis nehmen muss.

Die Gegner der Steuervorlage 17/STAF erwidern: Das ist eine Drohgebärde.

Nein, das ist es eben nicht. Die von uns berechneten Szenarien beruhen auf seriösen Grundlagen.

Eine Mehrheit der Unternehmungen wird bei einer Annahme der Vorlage zwar von tieferen Gewinnsteuersät-zen profitieren, im Gegenzug aber zusätzliche sozial- und bildungspoli-tische Massnahmen finanzieren. Wir sagen: Das ist ein fairer «Deal». Was sagen Sie?Ja. Der «Deal» ist nicht zuletzt auf einen Vorschlag des Regierungsrats zustande gekommen. Es ist nicht so, dass wir ihn aus unsern Fingern gesogen haben. Wir haben uns am Modell des Kantons Waadt orientiert, der seine Vorlage in der Volksabstimmung mit einem Ja-Anteil von mehr als 80 Prozent durchge-bracht hat. Eben auch darum, weil die Steuersenkung im Kanton Waadt mit flankierenden Massnahmen verbunden war. Die Wirtschaft des Kantons Waadt war bereit, Verpflichtungen einzugehen, um den Kanton und die Gemeinden zu entlasten. Ähnliches haben wir im Kanton Solothurn erreicht: Die Gegen-leistung der hiesigen Wirtschaft, wel-che dem Kanton, den Gemeinden und zu einem Teil direkt der Bevölkerung zugutekommt, beträgt in den ersten fünf Jahren je rund 30 Millionen Fran-ken. Diese decken rund einen Viertel der prognostizierten Steuerausfälle. Der Beitrag wird durch jene Firmen eingebracht, welche von den Steuer-senkungen profitieren werden. Kleinere Unternehmungen oder Selbständiger-werbende werden abgesehen von den Beiträgen an die Erhöhung der Kinder-zulage um zehn Franken monatlich nicht mehr bezahlen müssen.

«Auch Selbständigerwer-bende und kleinere Unternehmungen profi-tieren als Dienstleister und Zulieferer, wenn die Industrie im Kanton Solothurn konkurrenzfä-hig bleibt und dadurch Aufträge an Dritte verge-ben kann.»

Zehn Franken mehr Kinderzulage – das ist auch ein Zeichen der Wert-schätzung zugunsten der Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter.

Auf jeden Fall. Auch Selbständiger-werbende und kleinere Unternehmun-gen profitieren als Dienstleister und Zulie ferer, wenn die Industrie im Kanton Solothurn konkurrenzfähig bleibt und dadurch Aufträge an Dritte ver-geben kann.

«Es gibt keinen Grund, die Vorlage wegen der Dividendenbesteuerung abzulehnen.»

In Ihrem Abstimmungspaket ist das Gros der Volksaufträge linker Par-teien eingeschnürt, welche im letzten Jahr durch den Kantonsrat überwiesen worden sind. Trotzdem bekämpfen Rot und Grün die Vorla-ge. Sozialdemokraten und grüne Ratsmitglieder wollen den «Fünfer und das Weggli»?Vermutlich wollten sie noch mehr Zugeständnisse herausholen. Es gibt aber einige bedeutende Positio-nen, wo man ihnen entgegengekom-men ist. Etwa die Erhöhung der Vermö-genssteuer. Ich habe nie gedacht, dass so etwas realisierbar sein wird. Seitens der Wirtschaftsverbände und auch von Steuerpflichtigen ist uns signalisiert worden: Das ist etwas, das wir im Kontext «Steuervorlage/STAF» akzeptieren können. Familienzulagen werden erhöht, der Steuerabzug für Familien mit externer Kinderbetreuung wird erhöht. Das alles sind wichtige Punkte. Und, obwohl das in der Kan-tonsratsdebatte fast ins Lächerliche gezogen worden ist: Wir können rund 40 000 Steuerpflichtigen mit tieferen Einkommen Steuererleichte-rungen im Bereich von gegen zehn Prozent anbieten.

In der Sondersession vom 7. März scheiterte der Antrag der SP/Junge SP auf eine Erhöhung der Dividen-denbesteuerung auf 75 Prozent. Der Regierungsrat beantragte 70 Prozent. Die deutliche Ratsmehr-heit aus FDP, SVP und CVP beliess diese auf den heutigen 60 Prozent.In dieser Frage hatten wir eine andere Meinung als die Mehrheit des Kantons-rats. Aus der Wirtschaft wurde uns gesagt, 70 Prozent könnten wir noch mittragen, was darüber hinausgeht, nicht. Gewisse Leute vertreten die Auffassung, hier hätte man standfest bleiben sollen. Als Regierungsrat akzeptieren wir den Entscheid des

Geboren: 1955.Zivilstand: Verheiratet mit Jacqueline Heim-Meyer, vier Kinder, zwei Enkel.Ausbildung: Studium der Wirt-schaftswissenschaften an der HSG (heute Uni St. Gallen), Abschluss als mag. oec. HSG , Kantonsschullehrer für Wirtschaft und Recht. Heutige Funktion: Regierungsrat (seit 2013), Vorsteher des Finanzde-partementes des Kantons Solothurn.Hobbies: Hund, Mundartkleinkunst, Trommeln, Murtenlauftraining, Fasnacht, Lesen. Was er besonders mag: «Meine Familie und mein persönliches Um-feld. Und natürlich ein feines Dessert-buffet.»Was er nicht mag: «Fenchel, zu viele Rosinen im Kuchen.»

Roland Heim

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Kantonsrats. An der Gegenfinanzie-rung des Steuerpakets wird sich da-durch nicht viel ändern. Es gibt keinen Grund, die Vorlage wegen dieses Punktes abzulehnen. Man darf nicht vergessen: Der Steuersatz des Bundes beträgt neu 70 Prozentpunkte.

Die Besteuerung von Dividenden bleibt ein zweifelhaftes Unterfan-gen. Einerseits wird in den Firmen der Gewinn besteuert, anderseits auch das Einkommen aus Dividen-den. Diese Doppelbesteuerung trifft vor allem KMU, beziehungs-weise familiengeführte Unter-nehmungen. Dividendenerträge werden erst ab einem Aktienanteil von zehn Prozent teilbesteuert. Um die Belastung zu reduzieren, gilt für solche Einkommen eine reduzierte Anrechnung. Wir haben nachgerechnet und festgestellt, dass bei einer Annahme der Steuervor-lage/STAF die von Ihnen erwähnte Doppelbesteuerung mehr oder weni-ger aufgehoben wird: Die Besteuerung von Einkommen aus Dividenden wird durch den tieferen Gewinnsteuersatz für juristische Personen ausgeglichen.

Aber es war doch wichtig, in Sachen Dividendenbesteuerung in die Richtung KMU und familien-geführte Unternehmungen ein Zeichen auszusenden?Einverstanden. Man konnte damit einen Schritt auf jene Gewerbetreiben-den zugehen, welche zuvor gesagt haben, eine höhere Dividendenbesteu-erung sei für sie ein «No Go!».

Dringender Handlungsbedarf besteht aus noch einem anderen Grund: Der Kanton Solothurn wandert am Bettelstab. Er ist auf die Leis tungen ressourcen-starker Kantone und den Bund ange wiesen, welche ihm über den Nationalen Finanzaus- gleich (NFA) allein in diesem Jahr 367 Millionen Franken überweisen. Das kann so nicht weitergehen.Ich würde nicht sagen, das sei ein Armutszeugnis. Vor der Einführung des jetzt gültigen Systems vor rund zehn Jahren wurde unter anderem eine nationale Steuerharmonisierung mit der Festlegung einer Steuer-Untergren-ze zur Diskussion gestellt. Man wollte damit den interkantonalen Steuerwett-bewerb eindämmen. Gegen ein solches Unterfangen haben sich die «Geberkan-tone» damals gewehrt und zugestan-den, einen Teil ihrer höheren Steuerein-nahmen an die ressourcenschwachen Kantone abzugeben. Ressourcenstarke Kantone wie Zürich, Zug und Schwyz profitieren nach wie vor von der Zu-wanderung finanzkräftiger Steuerzah-ler. Der jurassische Finanzdirektor ärgert sich zwar darüber, wenn jetzt am NFA gerüttelt werden soll. Aber meiner Meinung nach müssen wir «Nehmerkantone» auch einsehen, dass am jetzigen Mechanismus etwas geändert werden muss. Wir bieten Hand zu einer Revision dieses NFA und werden eine Reduktion des Beitrags an den Kanton Solothurn um etwa acht bis neun Prozent ab 2023 entgegen-nehmen. Trotzdem werden deswegen

die Zahlungen an unseren Kanton nicht sinken, sondern einfach weniger stark steigen, als ohne Revision, denn unter den heutigen Voraussetzungen wird sich punkto Verteilung des Steuersub-strates in der Schweiz wenig verän-dern. Aber niemand kann sagen, welche Auswirkungen es auf die Steuerlandschaft haben wird, wenn die Steuervorlagen/STAF sowohl vom Bund wie auch von allen Kanto-nen umgesetzt sein werden.

«Wir müssen uns aus eigenen Kräften vom Ende der Skala entfer-nen, vorwärts kommen und mittelfristig unsere Abhängigkeit vom NFA reduzieren.»

Da schliesst sich der Kreis: Es gibt Handlungsbedarf. Der Kanton Solothurn muss etwas unter-nehmen, um seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu stärken. Ja, das haben wir ganz klar so signali-siert. Unsere Strategie heisst nicht umsonst «Vorwärtsstrategie». Wir müssen uns aus eigenen Kräften vom Ende der Skala entfernen, vorwärts kommen und mittelfristig unsere Abhän-gigkeit vom NFA reduzieren. Wer weiss, vielleicht gelingt es uns sogar, das eine oder andere finanzkräftige Unternehmen im Kanton Solothurn neu

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anzusiedeln oder interessante Neu-gründungen zu ermöglichen, obwohl unsere Strategie ausdrücklich nicht darauf baut.

«Natürlich machen wir uns heute schon Gedanken, wie es nach einem Nein am 19. Mai weitergehen könnte. Wir sind weder blind noch untätig.»

Nennen Sie uns (nochmals) die wichtigsten Gründe, weshalb die Stimmberechtigten am 19. Mai zur Umsetzung des Steuerreform im Kanton Solothurn Ja sagen sollten.Es geht darum, die Steuerattraktivität des Kantons Solothurn für hier tätige Unter-nehmungen zu verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit unter den andern Kantonen zu erhalten. Wir müssen versuchen, grossen Unternehmungen und gleichermassen auch den KMU jene Sicherheit zu vermitteln, welche dazu motiviert, Investitionen hier zu tätigen. Unsere Steuervorlage bietet Gewähr, dass Arbeitsplätze im Kanton erhalten bleiben und wenn möglich noch ver-mehrt werden. Arbeitsplätze sind unser Kapital. Wir können es uns nicht erlau-ben, im Falle eines Weggangs von hochmobilen Unternehmungen rund 5000 Arbeitsplätze zu verlieren. Der Kanton Solothurn bietet heute schon ein paar Standortvorteile. Ich denke da an die idealen Verkehrsanbindungen, die gute Ausbildung unserer Bevölkerung oder an bestimmte «Cluster», welche wir anbieten. Alle diese Vorteile können wir stärken, indem wir einen grossen Stand-ortnachteil, nämlich die hohe steuerliche Belastung der juristischen Personen,

beseitigen. Gleichzeitig ermöglichen wir mit unserer Steuervorlage eine Entlas-tung bei tiefen Einkommen. Mit den Gemeinden haben wir mit einem für die Schweiz mustergültigen Modell einen Kompromiss gefunden. Wir garantieren ihnen während einer bestimmten Zeit den Ausgleich ihrer Mindererträge und gewährleisten die Gemeindeautonomie bei der Festlegung der Steuersätze auch für Unternehmungen.

Was passiert, wenn die nationale Vorlage in der Volksabstimmung abgelehnt wird? Dann geht es uns gleich wie vor zwei Jahren dem Kanton Waadt nach der Ablehnung der Unternehmenssteuerre-form III. Unsere Vorlage baut auf viele Instrumente, welche der Bund einsetzen will. Bei einem Nein zur nationalen Vorlage müssten wir so oder so einen neuen Vorschlag ausarbeiten.

Was passiert, wenn die nationale Vorlage zwar angenommen, die kantonale Vorlage jedoch verwor-fen wird? Gibt es einen Plan «B»?Am 19. Mai stimmen wir nicht über Varianten ab, sondern über die kanto-nale Vorlage, wie sie jetzt auf dem Tisch liegt: Ja oder Nein. Eine Abstimmungs-niederlage würde uns zwingen, am 20. Mai zusammenzusitzen und das Geschäft neu aufzugleisen. Natürlich machen wir uns heute schon Gedanken, wie es nach einem Nein am 19. Mai weitergehen könnte. Wir sind weder blind noch untätig. Aber heute einen Plan «B» offenzulegen, wäre nicht zweckmässig. Ganz sicher müssten bei einem Ja auf nationaler Ebene und einem Nein auf kantonaler Ebene die Vorgaben des Bundes zwingend umge-setzt werden, allenfalls in Form von Verordnungen, ohne neue Volksabstim-mungen oder spezielle Kantonsrats-

beschlüsse. Bundesrecht ginge vor, darunter auch das Verbot von Steuer privilegien.

Wie beurteilen Sie die Erfolgsaussichten?Besser als auch schon. Der Kantons -rat hat klar zugunsten unserer Steuervorlage entschieden. Sehr viele Gemeinden stehen hinter uns. Wir haben ein «Monitoring» geplant: Eine Gruppe aus Experten und Vertretern der Gemeinden soll die Entwicklung aus der Sicht des Kantons und der Gemeinden beobachten und unter Umständen in den Jahren 2022 oder 2023 der Regierung Korrekturen beantragen, wenn sie sieht, dass das Ganze aus dem Lot gerät. Nichts ist in Stein gemeisselt, auch die Steuervorla-ge/STAF nicht. Und wir halten an unserem Versprechen fest: Falls sich die aufgrund der STAF erwartete Entwicklung nicht einstellt, werden die Steuersätze für juristische Personen erhöht, nicht jene für natürliche Personen. Und noch etwas muss ich beifügen. Wenn wir jetzt nicht einen Schritt nach vorne tun, verlieren wir Unternehmungen, verlieren wir Arbeitsplätze. Das ist uns ganz klar kommuniziert worden. Was wir jetzt verlieren, kann nicht mehr zurück-geholt werden.

Im Marketing lautet eine Faust - regel: Es kostet mindestens fünf - mal mehr, einen neuen Kunden zu gewinnen als einen bestehenden Kunden zu behalten. Diese Formel lässt sich auch auf einen Kanton übertragen.Einverstanden. Das Ziel unserer Strategie lautet aber vor allem, Steuersubstrat zu erhalten und natürlich auch den Zuzug neuer Steuerzahler zu ermöglichen. Die Chance, dass wir durch den Zuzug neuer Unternehmungen in den Kanton Solo-thurn mittelfristig ein Wachstum sowohl bei den Steuern der natürlichen wie auch der juristischen Personen realisieren können, bleibt durch die Umsetzung der Steuervorlage/STAF intakt. Ein grosser Zuzug ist aber in unseren Szenarien nie eingerechnet worden. Das ist einfach ein möglicher, zusätzlich positiver Faktor.

Ihre Message zum Abschluss dieses Gesprächs?Der Regierungsrat ist davon überzeugt, dass die von ihm und dem Parlament beschlossene Strategie die beste ist, um den Kanton Solothurn als Arbeitsort zu stärken und seiner Bevölkerung ein sicheres Einkommen zu ermöglichen.

18 | AHV-Steuervorlage | Mai 2019 | Wirtschaftsflash

«Am 19. Mai stimmen wir nicht über Varianten ab, sondern über die kantonale Vorlage, wie sie jetzt auf dem Tisch liegt: Ja oder Nein», betont Roland Heim.

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20 | AHV-Steuervorlage | Mai 2019 | Wirtschaftsflash

Gemeinsam für Wohlstand und Arbeitsplätze

«Mit der Solothurner Steuervorlage können Arbeitsplätze und Wohl-stand im Kanton Solothurn erhalten werden. Dies bei einem breit ab-gestützten Kompromiss mit flankie-renden Massnahmen und Gegen-finanzierungen. Davon profitieren nicht nur die Firmen, sondern in erster Linie die Bevölkerung. Des-halb ist ein Ja zur Steuervorlage am 19.Mai 2019 notwendig.»

Die Steuervorlage ist für die Gemeinden und unsere Städte tragbar

«Durch die Verbesserungen, welche die kantonale Steuer-vorlage dank den Vorstössen von Grenchen und Olten erfahren hat, ist die vom Kantonsrat verabschiedete Steuervorlage für die Ge-meinden und unsere Städte tragbar.»

Die Familien und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie werden gestärkt

«Die Familien und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie werden gestärkt. Durch die unterstützenden Massnahmen können wir dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Es schlummert ein grosses, noch ungenutztes Potenzial, welches in den Solothurner Unternehmen eingesetzt werden könnte und dadurch grössere Wertschöpfung generiert.»

Livio Marzo

CEO Thommen Medical, Grenchen

François Scheidegger

Stadtpräsident, Grenchen

Martin Wey

Stadtpräsident, Olten

Corina Dreier-Gebauer

Geschäftsführerin easy-kid-care GmbH, Kindertagesstätten, Egerkingen und Olten

Die nationale und die kantonale Steuervorlage stärken Wirtschaft und Gesellschaft gleichermassen

«Solothurnerinnen und Solothurner werden in sehr vielen Fällen dank Gutschei-nen und erhöhter steuerlicher Abzugsmöglichkeiten für die Kinderbetreuung weniger Steuern zahlen und mehr verfügbares Einkommen haben. Die Unter-nehmen werden mehr investieren, weil Investitionen für sie rentabler werden. Das ist gut für die Firmen, gut für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und gut für den Staat.»

Josef Maushart

Unternehmer und Kantonsrat CVP, Solothurn

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Wirtschaftsflash | Mai 2019 | AHV-Steuervorlage | 21

Für eine zukunftsträch-tige Standortpolitik

«Die beiden Steuervorlagen ermöglichen eine zukunfts-trächtige Standortpolitik im Kanton, von der alle profitie-ren und sie lösen schweizweit dringende Probleme.»

Die Solothurner Steuervorlage ist eine einmalige Chance

«Die Solothurner Steuervorlage ist eine einmalige Chance. Investieren wir gemeinsam in die Stabilität und den Wohl-stand unseres Kantons. Ich empfehle, zweimal Ja zu stimmen.»

Christian Imark

Nationalrat,Präsident der SVP des Kantons Solothurn

Daniel Graf

CEO Nachbur AG, Holderbank

Unser Wohlstand basiert auf Jobs und Lehrstellen

«Unser Wohlstand basiert auf Jobs und Lehrstellen. Mit einem Ja zur Solo-thurner Steuervorlage sichern wir diese langfris-tig im Kanton.»

Mit der Steuer - vor lage fördern wir Innovation und Forschung

«Der Werkplatz Solothurn braucht Innovation und Forschung. Diese fördern wir mit einem Ja zur Steuer-vorlage.»

Peter Oesch

Präsident GastroSolothurn, Olten

Peter Kilchenmann

VR-Mitglied binder precision parts ag, Grenchen

Die neue Steuervorlage ist wirtschafts-verträglich und unterstützt Familien in ihrem beruflichen Fortkommen.

«Mit dem höheren Betreuungsabzug wird gerade Frauen mit Kindern der Wiedereinstieg ins Erwerbsleben erleichtert oder sie scheiden erst gar nicht aus. Dies generiert ein höheres Steuer-substrat und weniger Abhängigkeit von der sozialen Fürsorge.»

Esther Haldemann Zeltner

lic. rer. pol., Geschäftsführerin Verein Tagesfamilien Kanton Solothurn

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Die Steuervorlage schafft Arbeitsplätze und entlastet Familien

«Ich unterstütze die kantonale Steuervorlage, weil sie den Wirtschaftsstandort Solothurn stärkt, Arbeitsplätze schafft und Familien entlastet.»

Die kluge Solothurner Antwort

«Der Steuerkompromiss stärkt Wirtschaft und AHV und ist die kluge Solothurner Antwort auf ein verändertes Umfeld: Deshalb zweimal Ja am 19. Mai.»

Zweimal Ja zu einer wett-bewerbsfähigen Schweiz

«Ich sage zweimal Ja zu einer wett be werbsfähigen Schweiz und einem finanziell erfolgreichen Kanton Solothurn.»

André Naef

Vorstandsmitglied Verein Kindertagesstätten Kanton Solothurn

Urs Nussbaum

Delegierter des Verwaltungsrats, R. Nussbaum AG, Olten

André Seiler

Inhaber und CEO, Stebler Blech AG, Nunningen

Bessere Vereinbar-keit von Beruf und Familie

«Wesentlich an der Steuer-vorlage ist auch die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. So wird etwa der Steuerabzug für exter-ne Betreuung auf 12 000 Franken verdoppelt.»

Es ist Zeit für ein faires Steuersystem!

«Heute zahlen Grosskonzerne und Holdings nur wenig Steuern, Solothurner KMU jedoch über 21 Prozent. Neu gelten 13,1 Prozent und zwar für alle! Die heutigen Regeln benachteiligen viele klei-nere Unternehmen. Es ist Zeit für ein faires Steuersystem!»

Marlies Murbach

Präsidentin, Repräsen-tantin Solothurn Mitte, Verein Kindertagesstät-ten Kanton Solothurn

Jacqueline Ehrsam

Unternehmerin, Kantonsrätin SVP, Gempen

22 | AHV-Steuervorlage | Mai 2019 | Wirtschaftsflash

Wertschöpfung bleibt erhalten, Arbeitsplätze werden gesichert

«Die kantonale Steuerreform stärkt den Kanton Solothurn als attraktiven Wirtschaftsstand-ort für das Gewerbe. Damit bleibt die Wertschöpfung erhalten und Arbeitsplätze werden langfristig gesichert.»

Stefan Glättli

Rechtsanwalt, Olten

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Es kann uns nur gut gehen, wenn es auch der Wirtschaft gut geht

«Es muss uns bewusst sein, dass es uns nur gut gehen kann, wenn es auch der Wirtschaft gut geht. Mit der Vorwärts- strategie schaffen wir die Voraussetzung für eine Stabilität der angesiedelten Betriebe und sorgen für gesicherte Arbeitsplätze.»

Zwei Pluspunkte für unser Land

«Die AHV-Steuervorlage bringt zwei Pluspunkte für unser Land. Sie schafft bisherige Steuerprivilegien ab und leistet einen Beitrag zur Rentensicherheit. Darum sage ich Ja.»

Die Rahmen- bedingungen für den Werkplatz Schweiz klären

«Die beiden Steuervorlagen klären die steuerlichen Rah-menbedingungen für den Werkplatz Schweiz auch im internationalen Umfeld.»

Georg Lindemann

Garagist, Kantonsrat FDP.Die Liberalen, Wolfwil

Andreas Vögtli

Präsident Solothurner Bauernverband (SOBV), Büren

Gabi Baur

Geschäftsführung ZB-Laser AG, Schönenwerd

Von einer gut laufenden Wirt-schaft abhängig

«Gerade ich als Kleinst-unternehmer bin von einer gut laufenden Wirtschaft abhängig. Deshalb stimme ich am 19. Mai zweimal Ja.»

Ein kalkulierbares Risiko

«Die Steuerstrategie des Regierungsrates bietet grosse Chancen und ist angesichts des soliden Vermögenspolsters des Kantons ein kalkulierbares Risiko.»

Martin Lisibach

Lisibach Solothurn, Malergeschäft + Spritzwerk, Solothurn

Georg Berger

Direktor Berufsbildungs-zentrum (BBZ), Olten

Wirtschaftsflash | Mai 2019 | AHV-Steuervorlage | 23

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Die Solothurner Lösung

• stärkt Familien und entlastet kleine Einkom

men.

• nimm

t Unternehmen und verm

ögende Privatpersonen in die Pflicht.• sorgt für gerechte Steuern zw

ischen einheimischen KM

U und internationalen Konzernen.• sichert 5000 A

rbeitsplätze im Kanton Solothurn und 70 bis 90 M

io. CHF Steuereinnahm

en.• ist eine Investition in einen starken Kanton Solothurn.

Die Steuervorlage kurz und bündig

Schluss mit der unterschiedlichen

Besteuerung von Unternehm

en!

Privilegien werden abgeschafft:

Solothurn passt den Steuersatz an.

Mit einem

JA fahren w

ir am besten!

Mit einem

JA sichern w

ir:

Solothurn bleiben Arbeitsplätze und

Steuereinnahmen erhalten.

• Die Solothurner Lösung garantiert, dass die Steuern für

internationale Konzerne nicht massiv erhöht w

erden müssen.

• Mit einem

Steuersatz von 13.1% bleibt der Kanton Solothurn

national und international wettbew

erbsfähig.

Keine Steuererhöhungen für die Bevölkerung!• Steuereinbussen w

erden während 6 Jahren kom

pensiert.• Steuersatz für Unternehm

en kann autonom festgelegt w

erden.

Das ist eine schw

eizweit einzigartige Lösung für die G

emeinden!

Gerechte Steuern.

Sichere Zukunft.2× JA

am 19. M

ai

ww

w.SO

-machts-vor.ch

2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030

Gerechte Steuern für alle

Mit einem

JA w

erden Familien und

kleine Einkomm

en entlastet.Fam

ilien• Erhöhung Fam

ilienzulagen um 120 CH

F pro K

ind und Jahr• 2400 CH

F an Kita-Platz pro K

ind und Jahr• Verdoppelung Steuerabzug für K

inder -drittbetreuung auf 12 000 CH

FMit eine

Mit einem

JA werden KM

U entlastet, Konzerne und Verm

ögende belastet.Internationale KonzerneK

apital G

ewinn

Belastung100 M

io. CH

F 5 M

io. CH

F 49 777 CH

F

Solothurner KM

UK

apital G

ewinn

Ersparnis200 000 C

HF

20 000 CH

F 707 CH

F

43 Millionen zahlen W

irtschaft und Vermögensm

illionäre für den sozialen A

usgleich.

Steuersatz 13.1%

Steuersatz wie b

isher

500035–45

M

illionen

35–45

Millionen400

Arb

eitsplätze, d

ie direkt od

er indirekt von

internationalen Konzernen ab

hängig sind

.

internationale Firmen, d

ie ihren Sitz im K

anton Solothurn hab

en.

Steuern, die die Angestellten von interna-

tionalen Konzernen und deren Zulieferfirmen

durchschnittlich pro Jahr an Kanton und

Gem

einden zahlen.

Steuern, die d

ie internationalen Konzerne

jährlich an Kanton und G

emeind

en zahlen.

400040 000

90 000Steuerpflichtige m

it tiefem

Einkomm

en werden

komplett steuerbefreit.

Steuerpflichtige profitieren insgesamt von einer Steuersenkung.

Steuerpflichtige werden

steuerlich um m

indestens 10%

entlastet.

Neu 13.1%

für alle U

nternehmen

Steuererhöhung

Steuersenkung

Solothurner KM

UInternationale Konzerne

2.0 Mrd

2.1 Mrd

1.8 Mrd

1.9 Mrd

Mehr Steuereinnahm

en.

Die Solothurner Lösung

• stärkt Familien und entlastet kleine Einkom

men.

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t Unternehmen und verm

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Steuereinnahmen erhalten.

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Gerechte Steuern für alle

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26 | Magazin | Mai 2019 | Wirtschaftsflash

Standortförderung in der Region Solothurn wird gestärkt

Die Mitglieder der beiden Vereine espaceSolothurn Marketing und Stand-ortförderung espaceSolothurn haben an ihren Jahresversammlungen einstimmig eine Fusion auf den 1. Juni 2019 gutge-heissen. Dadurch werden die Standort-förderungsaktivitäten in der Region Solothurn aus einer Hand angeboten und Synergien im Interesse eines attrak-tiven Wirtschafts- und Wohnstandortes geschaffen.

Die Aufgabe des Standortmarketings, die vom Verein espaceSolothurn Marke-ting wahrgenommen wird, gehört zu den klassischen Aufgaben einer Stand-ortförderung. Die Idee, espaceSolothurn Marketing mit der Standortförderung espaceSolothurn zu fusionieren und die bereits heute erfolgreiche Zusammenar-beit zu festigen, sei naheliegend. Dieser Einsicht sind auch die Mitglieder der

Votierte an der Jahresversammlung erfolgreich für eine Fusion mit dem Verein espaceSolo-thurn Marketing: Peter Riedweg, Präsident der Standortförderung espaceSolothurn.

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Von Automation bis Management

Gut ausgebildete Fachleute sind gesucht. Die Hochschule für Technik an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) bietet deshalb technische und betriebs-wirtschaftliche Weiterbildungen für den nächsten Karriereschritt an. Diese Angebote werden kontinuierlich dem aktuellen Stand der Wissenschaft ange-passt. Nebst Master of Advanced Studies (MAS) sowie Certificate of Advanced Studies (CAS) veranstaltet die FHNW auch kürzere Fachseminare, Kurse und Workshops in verschiedenen Fachgebieten. Der nächste Informationsanlass zu diesen Weiterbildungsschritten findet am Mittwoch, 26. Juni, abends, in Windisch statt.

www.fhnw.ch/de/weiterbildung/technik

Erstmals mit über einer halben Milliarde Umsatz

Die weltweite Markteinführung des neuen Kaffee-Vollautomaten «X8» hat das Wachstum der Jura Elektroapparate AG befeuert.

Auch im Geschäftsjahr 2018 gelang es der Jura Elektroapparate AG mit Haupt-sitz in Niederbuchsiten, das Wachstum erfolgreich fortzusetzen. Mit einem Umsatz von 515,9 Millionen Franken – einem Plus von 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr – wurde erstmals die «Schallmauer» von einer halben Milliar-de durchbrochen.

Mit 380 000 Kaffeespezialitäten-Vollau-tomaten verkaufte das Unternehmen 14 000 Einheiten mehr als 2017. Hier beträgt das Plus 3,8 Prozent. «Das Wachstum befeuert haben im Haus-

haltbereich die Lancierung der neuen ENA 8 und unser Erfolgsmodell, die S8, sowie im Professional bereich die weltweite Markteinführung der neuen X8», erklärte CEO Emanuel Probst an der Medienkonferenz von Ende Februar. Besonders zulegen konnte Jura in Europa, Nordamerika und Australien. «Auch für das laufende Jahr stehen die Zeichen gut», ergänzt er. «Mit klarem Fokus auf Produk t-innovationen und der welt weiten Umsetzung unserer Premium-POS-Strategie visieren wir den Absatz von 400 000 Voll automaten an.»

beiden Vereine an ihren jeweiligen Jahresversammlungen gefolgt und haben sich einstimmig für eine Fusion ausgesprochen. Die zwei Vereine wollen damit die Standortförderung für die Wirtschafts- und Wohnregion Solothurn stärken. Dazu gehören nebst Standort-entwicklung, Standortmarketing, An-siedlungen von Unternehmen und Fachkräften auch Neugründungen und die Betreuung von regionalen Unterneh-men und Fachkräften.

An der Jahresversammlung des fusionier-ten Vereins im Mai 2019, der ab dem 1. Juni unter dem Namen Standortförde-rung espaceSolothurn auftritt, wird der Vorstand aus Vertretern der Mitglieder-Gemeinden und Vertretern aus der Wirtschaft neu konstituiert. Auf operati-ver Ebene wird Esther Luterbacher Graf die Geschäfte des Vereins führen.

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2019

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Abfälle sind wertvolle RohstoffeStoffkreisläufe möglichst schliessen, das ist das Ziel der bundesweiten Abfallwirtschaft, die

von den Kantonen unterstützt wird. So auch vom Kanton Solothurn mit seiner Abfallplanung

2016 sowie der Baustoffrecycling-Strategie, die Rückbaumaterialien als Sekundärrohstoffe

fördern will.

Sabine Born (Text), Bernhard Strahm (Foto)

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Wirtschaftsflash | Mai 2019 | Schwerpunktthema | 29

Die Schweiz produziert jährlich 80 bis 90 Millionen Tonnen Abfall – Tendenz steigend. 84 Prozent der Abfälle gene-riert die Baubranche. Zu den 57 Millio-nen Tonnen Aushub- und Ausbruchma-terial kommen 17 Millionen Tonnen Rückbaumaterial. Hochwertige Sekun-därrohstoffe, die zu 70 Prozent im Fall von Rückbaumaterialien und zu 75 Prozent im Fall von Aushub- und Ausbruchmaterialien wiederverwertet werden.

Trotzdem ist die Menge, die auf Depo-nien landet oder in Kehrichtverbren-nungsanlagen (KVA) verbrannt wird, mit über fünf Millionen Tonnen beacht-lich, das Optimierungspotenzial ent-sprechend gross. Eine Herausforderung im Baustoff-Recycling sind vor allem die Eliminierung von Schadstoffen wie Asbest oder polychlorierte Biphenyle (PCB) aus den Rückbaumaterialien sowie die zunehmende Materialvielfalt von Verbundwerkstoffen.

Der Kanton Solothurn hat 2016 ge-meinsam mit der Bauwirtschaft eine Baustoffrecycling-Strategie erarbeitet mit dem Ziel, die Akzeptanz und den Einsatz mineralischer Recyclingbaustof-fe stärker zu fördern. Künftig sollen im Kanton Solothurn mehr als 90 Prozent der mineralischen Bauabfälle wieder-verwendet werden. Beim Rückbau im Hoch- und Tiefbau fallen im Kanton Solothurn jedes Jahr rund 300 000 Kubikmeter mineralische Bauabfälle an.

Siedlungsabfälle häufen sichDen zweitgrössten Abfallberg verursa-chen Haushalte, Kleinbetriebe und öffentliche Sammelstellen. 2017 wogen die Siedlungsabfälle schweizweit 6,1 Millionen Tonnen. Das sind mehr als drei Mal so viel als noch im Jahr 1970, als sie 1,9 Millionen Tonnen auf die Waage brachten. Entsprechend stieg auch die Abfallmenge pro Person: Von 659 Kilo im Jahr 2000 auf 715 Kilo im Jahr 2016. Kaum ein anderes Land füllt mehr Abfalleimer als die Schweiz. Rekordverdächtig ist aber auch unsere Recyclingquote. Diese stieg von 45 Prozent im Jahr 2000 auf 53 Prozent im Jahr 2016. Rezykliert werden hauptsächlich etab-lierte Stoffe wie Glas (Sammelquote 2016: 96 Prozent), PET (Sammelquote 2016: 82 Prozent), Alu (Sammelquote 2016: 90 Prozent), Papier (Sammelquo-te 2016: 81 Prozent) oder Stahl (Sam-melquote 2016: 95 Prozent), zuneh-mend auch komplexere Materialien wie

Elektronikschrott. Vor allem der Trend zur Herstellung komplexer Produkte wie Verbundverpackungen stellt die umweltschonende Entsorgung vor zusätzliche Herausforderungen.

Bei den brennbaren Abfällen geht man im Kanton Solothurn von einem leich-ten Rückgang bei den Liefermengen an die KEBAG aus und zwar trotz der Zunahme der Solothurner Bevölkerung. Die Gründe: Man rechnet mit einer Steigerung der Ressourceneffizienz sowie jener Stoffe, die separat gesam-melt werden wie etwa biogene Abfälle oder Kunststoffe. Potenzial besteht unter anderem bei der Reduktion des Anteils verwertbarer Stoffe wie Glas, Karton, Papier oder Metalle.

Vielfältiges Recycling biogener AbfälleDie drittgrösste Abfallkategorie ma-chen die biogenen Abfälle aus. Dazu gehören Holzabfälle, Lebensmittel und landwirtschaftliche Abfälle sowie trockener Klärschlamm, der bei der Abwasserreinigung anfällt. Hier kamen 2017 schweizweit 5,5 Millionen Tonnen zusammen. Mit viel Potenzial in Bezug auf die Recyclingquote: Während 1,3 Millionen Tonnen zu Recyclingdünger verarbeitet wurden, landen jährlich 4,2 Millionen Tonnen in der Verbrennung. Im Kanton Solothurn wurden im Jahr 2017 48 304 Tonnen biogene Abfälle in den Kompostier- und Vergärungsanla-gen verarbeitet. Insgesamt stieg die Menge der verwerteten Abfälle seit 2003 mehr oder weniger kontinuierlich an. Die Schwankungen der Mengen vor allem aus Gemeinden und Garten-

bau lassen sich zu einem grossen Teil mit der Witterung erklären, zum Bei-spiel durch extrem trockenes Wetter im zweiten Halbjahr 2015. Mit der Inbe-triebnahme einer landwirtschaftlichen Vergärungsanlage in Walterswil im Jahr 2007 und einer Vergärungsanlage in Oensingen 2010 konnten die Verarbei-tungskapazitäten für biogene Abfälle aus der Landwirtschaft und der Indust-rie deutlich gesteigert werden.

Ein Thema, das in diesem Zusammen-hang zunehmend in den öffentlichen Fokus gerät: Mehr als die Hälfte der im Kehrichtsack entsorgten Lebensmittel sind noch geniessbar. In der Schweiz fallen vom Feld bis auf den Teller jährlich über zwei Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an. Rund 70 Pro-zent davon sind vermeidbar. Dieser «Food Waste» ist nicht nur ethisch bedenklich, sondern auch angesichts der grossen Umweltbelastung, die von der Nahrungsmittelproduktion aus-geht, ein Problem.

Gutes EntsorgungssystemDas Entsorgungssystem der Schweiz basiert auf einer guten Zusammenar-beit zwischen öffentlichen und privaten Entsorgern. Die Entsorgungsinfrastruk-tur wird laufend weiterentwickelt, um in absehbarer Zukunft noch mehr Wertstoffe, etwa aus Elektronikschrott oder aus Rückständen der Abfallver-brennung, zurück zu gewinnen.

Grundsätzlich gilt in der Schweiz das Verursacherprinzip. Wer Abfälle verur-sacht, muss für ihre Beseitigung auf-kommen. Das tun bereits weit über 90 Prozent der Gemeinden – mit guten

Die Grafik zur Entwicklung der durchschnittlichen Mengen (in Kilogramm pro Einwohner und Jahr) der verschiedenen, separat gesammelten Abfallarten im Kanton Solothurn zeigt, dass die kommunal gesammelten Abfälle, insbesondere die brennbaren, in den letzten Jahren tendenziell gesunken sind.

Entwicklung gesammelte Abfallmenge Kanton Solothurn

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30 | Schwerpunktthema | Mai 2019 | Wirtschaftsflash

Resultaten: Dank der Sackgebühr hat sich der Abfallberg pro Person und Jahr um 80 Kilo reduziert. Im Kanton Solothurn haben alle Gemeinden eine Kehrichtsackgebühr eingeführt.

Zusätzlich werden im Kanton Solo-thurn Abgaben auf Abfällen erhoben, die in einer KVA oder Deponie ent-sorgt werden. Früher flossen diese Einnahmen in den sogenannten Altlas-tenfond, der Anfang letztes Jahr mit Inkrafttreten des revidierten Gesetzes über Wasser, Boden und Abfall (GWBA; BGS 712.15) durch die «Finan-zierung Wasserwirtschaft und Altlas-ten» (FWWA) abgelöst wurde. Gemäss Paragraf 165 im Altlastenbereich werden die Mittel unter anderem zur Untersuchung, Überwachung und Sanierung von belasteten Standorten verwendet. Es stehen ausreichend Mittel zur Verfügung, um die gemäss Verwendungszweck definierten Auf-gaben zu finanzieren.

Gesetzliche GrundlagenAuf Bundesebene bildet die Verord-nung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen (VVEA) die rechtliche Grundlage zur Abfallvermei-dung und Schonung der Ressourcen. Sie hat am 1. Januar 2016 die «Techni-sche Verordnung über Abfälle» (TVA) abgelöst, um die neuen Herausforde-rungen in der Schweizer Abfallwirt-schaft zu meistern. Die VVEA enthält zum Beispiel neu Vorschriften für die Verwertung biogener Abfälle und hat die Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm, Tier- und Knochenmehl mit einer Übergangsfrist von zehn Jahren zur Pflicht erklärt.

Die VVEA beauftragt die Kantone, eine Abfallplanung zu erstellen und regel-mässig zu überprüfen. Darin werden Grundlagen und Massnahmen erarbei-tet, um die kantonale Abfallwirtschaft zu steuern, weiterzuentwickeln und die Koordination zwischen den Kantonen zu gewährleisten. Mit der Abfallpla-nung 2016 legt der Kanton Solothurn seine Stossrichtungen fest. Kehrichtver-brennungsanlagen und Deponien spielen dabei eine grosse Rolle. Sie sollen möglichst wenig beansprucht und natürliche Ressourcen geschont werden. In diesem Sinn hat die Vermei-dung von Abfällen und deren Wieder-verwertung in Zukunft eine hohe Priorität.

Quellen: Bundesamt für Umwelt (BAFU), Amt für Umwelt Kanton Solothurn.

Fokus auf Baustoff-RecyclingDer Kanton Solothurn hat in Zusammenarbeit mit Vertretern der Bauwirtschaft 2016 eine Baustoffrecycling-Strategie erarbeitet. Das Ziel: Die Akzep-tanz mineralischer Recycling-baustoffe fördern und ihren Einsatz auf über 90 Prozent erhöhen.

Im Kanton Solothurn werden jährlich über eine Million Kubik-meter mineralische Rohstoffe wie Kies, Sand, Kalk und Tonstein zu Bauzwecken eingesetzt. Gleich-zeitig fallen 200 000 bis 300 000 Kubikmeter mineralische Bauabfälle an. Dazu zählen hauptsächlich Ausbauasphalt, Strassenaufbruch, Beton- und Mischabbruch. Hinzu kommen pro Jahr rund 45 000 Kubikmeter Elektroofenschlacke (EOS), die als Nebenprodukt bei der Stahlherstellung entsteht und aufgrund guter bautechnischer Eigenschaften ebenfalls als minera-lischer Recyclingbaustoff gilt. Dieser hohe Ressourcenverbrauch bei einem gleichzeitig hohen Abfallauf-kommen drängen dazu, Material-kreisläufe zu schliessen.

Mit 85 bis 90 Prozent ist die Recy-clingquote mineralischer Baustoffe im Kanton Solothurn bereits hoch, trotzdem besteht noch Potenzial, diese zu erhöhen. Auch beim Anteil

mineralischer Recyclingbaustoffe an der Gesamt-Menge der verbauten mineralischen Baustoffe von 25 bis 30 Prozent besteht noch Steige-rungspotenzial. Bei der Förderung von Sekundärbaustoffen kommen vor allem dem Kanton und den Gemeinden eine wichtige Rolle zu: Als Bewilligungs- und Vollzugsbe-hörden sowie als grösster Auftrag-geber der Bauwirtschaft können sie bei Ausschreibungen und öffent-lichen Submissionen frühzeitig die Weichen für den Einsatz von Sekun-därbaustoffen stellen.

Gleichzeitig wird die bereits hohe Recyclingquote durch verschiede-ne Entwicklungen gefährdet, zum Beispiel durch die stark zunehmende Materialvielfalt im Baubereich (Stich-wort Verbundstoffe), aber auch durch hohe Qualitätsanforderungen, die konkurrenzfähige Produktio-nen und Absatzmöglichkeiten von mineralischen Sekundärbaustoffen erschweren. Mit einer Verwen-dungsempfehlung für mineralische Recycling-Baustoffe haben die Kantone Solothurn und Bern ein Merkblatt herausgegeben, um die Einsatzmöglichkeiten der verschie-denen Recycling-Baustoffe detailliert aufzuzeigen und Bauunternehmun-gen, Bauherren und Planern eine grössere Sicherheit im Umgang mit diesen Stoffen zu vermitteln.

Verwertung biogener Abfälle nach Herkunft

Die Menge der biogenen Abfälle, die in den Kompostier- und Vergärungsanlagen im Kanton Solothurn verarbeitet werden, nahmen in den letzten Jahren zu. Schwankungen aus Gemeinden und Gartenbau sind vor allem der Witterung geschuldet (zum Beispiel dem extrem trockenen zweiten Halbjahr 2015).

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32 | Recycling und Entsorgung | Mai 2019 | Wirtschaftsflash

Musterbetriebe aus der Recycling-Branche im Kanton Solothurn

Die Altola AG startete ihren Betrieb vor 50 Jahren als Altölentsorger. Nach und nach kamen

Dienstleistungen für die Sammlung und Verwertung von Sonderabfällen im Garagengewerbe,

der Mineralöl- und der Maschinenindustrie sowie weiteren Branchen hinzu. Heute ist das Unter-

nehmen schweizweit führend in der Verarbeitung und Aufarbeitung von Sonderabfällen.

Regula Lazaretti

Farben, Lacke, Medikamente, Spraydo-sen, Kosmetika, Batterien, Speiseöl und Fieberthermometer: In Haushalten fallen viele Sonderabfälle an, die fachgerecht entsorgt werden müssen. Diese Güter beseitigt die Altola AG mit Sitz in Olten im Auftrag von Gemeinden und Kanto-nen aus öffentlichen Sammelstellen. Auch Stoffe aus den Rücknahmestellen von Apotheken, Drogerien und Gross-verteilern werden abgeholt. Werkstatt-betriebe gehören zu den zahlenmässig bedeutendsten Kunden. Stand 1969 noch das Altöl im Vordergrund, entsorgt Altola aktuell sämtliche Wertstoffe und Sonderabfälle aus dem Automotiv-bereich.

100 000 Tonnen SonderabfälleLager und Verarbeitungsanlagen in Olten und Pieterlen garantieren den sicheren, ökologischen und ökonomi-

schen Umschlag von jährlich über 100 000 Tonnen Sonderabfällen. Die Altola AG verfügt über ein Triage-zentrum, moderne Tank- und Stückgut-lager sowie ein eigenes Labor. Rund 50 auf die verschiedensten Gefahren-güter spezialisierte Fahrzeuge stehen im Einsatz. Für die abzuholenden Abfälle existieren keine Mindest- oder Maximal-mengen. Von Kleingebinden im Kilo-gramm-Bereich bis hin zu Tankwagen oder Bahnzisternen mit mehreren Tonnen ist alles möglich.

Nachhaltigkeit liegt am HerzenDie 80 Mitarbeitenden der Altola AG beantworten auch Fragen wie: Welches Gebinde benötigt man für den sicheren, gesetzeskonformen Transport? Wie lagert man den Sondermüll bis zur Abholung? Nach welchen Kriterien soll man die Stoffe trennen? Welche Papiere

braucht es und welche Gesetze und Verordnungen müssen beachtet wer-den? Die Spezialisten erarbeiten für jeden Betrieb das auf ihn zugeschnitte-ne Abfallkonzept.

Nachhaltigkeit liegt dem Dienstleister am Herzen. Und Nachhaltigkeit beginnt damit, Abfälle als Wertstoffe zu be-trachten und diese in den Rohstoffkreis-lauf zurückzuführen. Deshalb betreibt Altola auch ein Kompetenzzentrum für Elektro- und Elektronikschrott in Olten, wo Elektrogeräte zerlegt und zu Sekun-där-Rohstoffen verarbeitet werden.

Wo eine vernünftige Verwertung der Abfälle als Sekundärrohstoff nicht möglich ist, gehört es zum nachhaltigen Handeln, mit deren Entsorgung die Zukunft nicht zu belasten, so die Mei-nung von Altola.

Die Altola AG in Olten versteht sich als kompetente und zuverlässige Partnerin für wirtschaftliche und ökologische Gesamtlösungen bei der Entsorgung von Sonderabfällen.

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Wirtschaftsflash | Mai 2019 | Recycling und Entsorgung | 33

Wiederverwertung von Abbruchmaterialien wie Stein, Holz, Beton und Stahl

Die Rysor AG, 1995 gegründet, gehört zur Reinhold Dörfliger-Gruppe und hat ihren Sitz in Oberbuchsiten. Die Entsorgungshal-le des Recycling-Unternehmens mit fünf Mitarbeitenden steht seit jeher Firmen zum Abladen ihres Bauschutts offen. Vor sieben Jahren wurde zudem ein Drive-in für Private eingerichtet. Hier können ausser Chemikalien und Lösungsmitteln sämtliche Materialen zur fachgerechten Entsorgung abgegeben werden. Am meis-ten sind das: Brennbares Material, Karton und Papier, Sperrgut, Holz, Kunststoff, PET, Elektrogeräte, Glas, Batterien, Blech-dosen, Metalle und alle sonstigen Abfälle aus Haushalt und Gewerbe.

Jährlich entsorgt die Rysor AG rund 4500 Tonnen «Ghüder», wovon die Hälfte von Privatpersonen stammt. Aber auch in der Baubranche entsteht besonders bei Neubauten, Renovationen und Abbrü-

Rysor AG

chen eine Menge Kehricht. Schweizweit sind das nämlich zwölf Millionen Tonnen pro Jahr. Diese wollen richtig getrennt und entsorgt sein, denn viele Materialien können rezykliert und der Wiederverwer-tung zugeführt werden. Dies schont Ressourcen und die Umwelt.

Recycling ist bei der Rysor AG ein grosses Thema. Die Wiederverwertung von Abbruchmaterialien wie Stein, Holz, Beton und Stahl bedeutet eine tägliche Herausforderung. Das angeführte Abfall-material wird sortiert und wieder dem Umwelt-Kreislauf zugeführt. Ein 22-Ton-nen-Gesteinsbrecher verarbeitet Stein und Beton direkt vor Ort wieder zu hochwerti-gem Koffermaterial. In der geordneten Deponie wird angeliefertes Holz, welches anschliessend der Holzindustrie zugeführt wird, geschreddert. Nicht verwertbare Abfälle werden auf dem entsprechenden

Abladeplatz fachgerecht behandelt, eingelagert oder entsorgt.

Als umweltfreundlicher Betrieb hat die Rysor AG 2013 eine Photovoltaik-Anlage in Betrieb genommen. Daraus resultiert ein Energieertrag von rund 104,5 MWh/Jahr. Aus ökologischen und ökonomischen Gründen sind ebenfalls ein elektrisch betriebener Bagger und ein Stapler im Einsatz.

In Oberbuchsiten entsorgt die Rysor AG jährlich rund 4500 Tonnen Kehricht. Rund 50 Prozent davon stammen mittlerweile aus Privathaushalten.

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34 | Recycling und Entsorgung | Mai 2019 | Wirtschaftsflash

Urban Steel MiningPro Kopf sind in der Schweiz acht Tonnen Stahl in Bauwerken und Gütern «tragend» im Einsatz. Jährlich kommen pro Kopf 340 kg neuer Stahl hinzu, davon etwa 150 kg Bewehrungs- und Profilstähle. 190 kg Stahl gehen «ausser Betrieb» und werden zu Stahlschrott. Die Verwer-tung dieses Stahlschrottes macht das darin enthaltene Eisen wieder nutz-bar für neue Einsatzzwecke. Diese Rohstoffgewinnung aus Bauwerken und Gütern wird auch als Urban Mining bezeichnet. Für Betonstähle und Profilstähle funktioniert dies besonders gut.

Das grösste Recycling-Unternehmen der SchweizBereits 1818 wurde in Gerlafingen Rohei-sen zu Stahl verarbeitet, damals unter dem Namen von Roll. Seit 2006 ist die Stahl Gerlafingen AG ein Unternehmen der Beltrame Group und beschäftigt zurzeit rund 500 Mitarbeitende, inklusi-ve elf Auszubildende. Als kompetenter Schrott-Recyclingpartner erzeugt die Stahl Gerlafingen AG jährlich etwa 625 000 Tonnen Beton- und Profilstahl für die Bauwirtschaft und Industrie in der Schweiz und in Europa. Angeboten werden verschiedene Formen und Abmessungen wie Coils, Stäbe, Matten, H-Träger oder Breitflachstähle. Als tragende Elemente sind sie für den Bau

Stahl Gerlafingen AG

Aus Stahlschrott wiederum Stahl zu erzeugen, ist das Kerngeschäft der Stahl Gerlafingen AG. Für Stahlrecycling wird dreimal weniger Energie als für die Primärherstellung benötigt.

von Gebäuden, Brücken, Tunnels, Schiffen und Industrieprodukten unver-zichtbar. Ebenfalls im Sortiment ist der Recyclingbaustoff Ruvido. Bei der Stahl-herstellung fällt Elektroofenschlacke (EOS) an, welche zu EOS-Granulat mit dem Markennamen Ruvido aufbereitet wird. Es ist 100 Prozent mineralisch und wird im Hoch- und Tiefbau als Kiesersatz verwendet. Neben dem Recyclingstahl entsteht so ein nützlicher, zertifizierter Baustoff, mit dem wertvolle, natürliche Ressourcen geschont werden.

Als grösstes Recycling-Unternehmen der Schweiz erzeugt die Stahl Gerlafingen

AG ihre Produkte zu 99 Prozent aus Stahlschrott, mehrheitlich aus der Schweiz. Stahl Gerlafingen legt grossen Wert auf eine möglichst sichere, um-weltschonende Produktion. Recycling-stahl ist qualitativ hochwertig, energie-effizient und umweltgerecht. Er erfüllt alle im Bauwerk geforderten Eigen-schaften wie Festigkeit oder Duktilität. Besonders wenn verdichtet in die Tiefe oder in die Höhe gebaut wird, ist Stahl mit seiner hohen Tragfähigkeit die beste Lösung. Stahlrecycling erfordert zirka dreimal weniger Energie als die selbst schon effiziente Primärherstellung und erzeugt etwa siebenmal weniger CO

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Beispiel eines Sanierungsablaufsn Bestandesaufnahme/Materialanalysen zum Nachweis von Asbest.n Meldung an die Suva.n Sanierungsplanung.n Abdichten der Räumlichkeiten, Abdeckarbeiten.n Entfernen von Spritz-Asbestbelägen (Lärm-, Brand- oder thermische Isolationen), Trennwänden, Verkleidungen aus asbesthaltigen Platten und Asbestkissen.n Entfernen von asbesthaltigen Kunststoff-Bodenbelägen nach einem eigenen, in der Schweiz einzigartigen und von der Suva anerkannten Verfahren.n Vorschriftsgemässe Entsorgung des asbesthaltigen Materials.n VDI-Luftmessungen durch ein unabhängiges Messinstitut.n Abmeldung des Sanierungsobjektes an die Suva.

Asbest entfernen, festigen und sicher entsorgen Die Menz AG wurde 1956 von Johann Menz als Maler- und Tapezierer-Ge-schäft in Luterbach gegründet. Heute führt das KMU inner- und ausserhalb der Region Solothurn Maler-, Sand-strahl-, Kugelstrahl- und Gerüstarbei-ten sowie Schadstoffsanierungen aus. Der Familienbetrieb beschäftigt rund 100 Mitarbeitende und drei Lernende.

Die Spezialisierung auf Asbest-Sanie-rungen erfolgte 1985, knapp zehn Jahre später wurde ein Spezialverfah-ren zum Entfernen von asbesthaltigen Bodenbelägen entwickelt. Zur Erklä-rung: Spritz-Asbestanwendungen sind

Menz AG

Nur Fachleute können erkennen, wo Asbestfasern eingesetzt wurden und für die Sanierung Lösungen aufzeigen. Die Menz AG in Luterbach ist dank langjähriger Erfahrung und modernster Technologien in der Lage, Asbest-Sanierungen vorzunehmen.

in der Schweiz für Brandschutz, Schallschutz oder als Wärmedäm-mung bis Ende der Achtzigerjahre appliziert worden. In vielen vor 1990 erstellten Gebäuden sind heute noch asbesthaltige Materialien verbaut. Auch in diversen anderen Materialien wie PVC-Böden, Cushion Vinyl, Wand- und Bodenbelägen sowie Faserzementplatten wurden Asbestfa-sern verarbeitet.

750 Asbestsanierungen pro Jahr«Umfangreiche Sicherheitsmassnah-men verhindern eine Kontaminierung der Umgebung oder eine gesundheit-

liche Gefährdung unserer Mitar-beiter», sagt Christoph Menz, diplomierter Malermeister und Be-reichsleiter Asbestsanierungen. Dank modernster Geräte und Anla-gen ist seine Firma in der Lage, von kleinen Badezimmersanierungen in Privathaushalten bis zu Rückbauten von Grossobjekten wie Spitälern oder Papierfabriken, alle Arbeiten auszuführen.

Die Menz AG führt jährlich zirka 750 Asbestsanierungen durch. Die gän-gigsten Arbeiten hierbei betreffen Wand- und Bodenbeläge, Fliesenkle-ber, Spritzbeläge, Leitungsisolationen und Dichtungen. Aber auch mit Leichtbauplatten, Elektrotableaus, Speicheröfen, Faserzement- und Asbestzementplatten, Eternit, Fens-tern und Kabelkanälen hat sie häufig zu tun. «Rund ein Drittel unserer Aufträge stammt von privaten Kun-den, die Mehrheit erhalten wir von Unternehmen und Architekten», führt Christoph Menz aus.

Sicher entsorgenDank einer Betriebserweiterung ist es der Menz AG seit August 2018 mög-lich, asbesthaltige Abfälle in einem eigens entwickelten Prozess zu verfes-tigen und in seine ursprüngliche, ungefährliche Form zurückzubringen. «Die Anlage ist von den kantonalen Behörden und der Suva abgenommen und erfüllt höchste Sicherheitsstan-dards», hält Christoph Menz fest.

Wirtschaftsflash | Mai 2019 | Recycling und Entsorgung | 35

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Der Abfall im Wandel der ZeitAm Emmenspitz in Zuchwil entweicht 365 Tage im Jahr gereinigter Wasserdampf aus bis zu vier

Kaminen und verkündet so seit nunmehr 43 Jahren die hohe Aktivität der KEBAG Kehrichtver-

wertungsanlage. Jährlich werden gut 220 000 Tonnen Abfall verbrannt und aus der Schlacke zum

Teil wertvolle Stoffe wie Eisen, Nickel, Kupfer oder Zink gewonnen. Die vier Verbrennungsöfen

laufen auf Hochtouren, aber auch langsam aus. Anfang 2025 wird die neue Anlage «KEBAG

Enova» in Betrieb genommen werden.

Joseph Weibel (Text), Bernhard Strahm (Foto)

Abfall geht rein – Energie kommt raus. Etwa so, sehr einfach ausgedrückt, funktioniert der Kreislauf einer Kehricht-verwertungsanlage. Im 1100 Grad heissen Ofen wird Siedlungs-, Gewerbe- und Industrieabfall auf Staub, Schlacke und unverbrennbare Teile reduziert. Beim Verbrennungsprozess entsteht aber auch heisser Dampf, der zu erneu-erbarer Energie umgewandelt und in das Fernwärme- oder ins Stromnetz eingespiesen wird. In der KEBAG in Zuchwil wurden so im letzten Jahr 160 023 MWh Strom und 103 392 MWh Wärme produziert. Mit der Inbetrieb-nahme der neuen Anlage in sechs Jahren soll die Energieproduktion um 10 bis 15 Prozent gesteigert werden – dank besserem Wirkungsgrad und der Nut-zung zusätzlicher Energiequellen, wie zum Beispiel der Wärme aus der Rauch-gasreinigung.

Neubau «Enova»: Deutlich weniger EmissionswerteWer glaubt, die neue Kehrichtverwer-tungsanlage, für die 2017 ein Kredit von 439 Millionen Franken gesprochen wurde, diene primär der Kapazitätsstei-gerung bei der Abfallmenge, sieht sich getäuscht. «Die jährlich maximal erlaub-te Verwertungsmenge ist behördlich

verordnet», sagt KEBAG-Direktor Mar-kus Juchli. Mit der neuen Anlage «KEBAG Enova» wird mehr Energie erzielt und die Emissionswerte werden durch die Installation zusätzlicher Reinigungssysteme auf unter 50 Prozent der gesetzlich vorgeschriebenen Werte gemäss Luftreinhalteverordnung ge-senkt. Mit der neuen Anlage wird auch

ein so genannter «Trockenentschlacker» in Betrieb genommen. Er löst den heute gemeinhin verwendeten «Nassentschla-cker» zur Entfernung der Rostasche aus dem Brennraum ab. «Mit dem Trocken-entschlacker», so Markus Juchli, «ver-klumpen mineralische Stoffe nicht mehr und es kann mehr Metall in besserer Qualität aus der Schlacke gewonnen

Im Neubauprojekt «KEBAG Enova» soll im Januar 2025 das erste Feuer entfacht werden. Mit der neuen Anlage lässt sich die bisherige Abfallmenge mit nur zwei statt wie bisher in vier Öfen verwerten.

Aus «Flurec» entstand die SwissZinc AG2012 gewann die KEBAG mit dem Projekt «Flurec» den InnoPrix der Baloise Bank SoBa. «Flurec» steht für die Rückgewinnung von Zink aus dem Abfall. «Mit dem Preisgeld wollen wir nun das Verfahren dokumentieren und versuchen, das Projekt bekannter zu machen», sagte damals KEBAG-Direktor Markus Juchli. Es blieb nicht beim Lippenbekenntnis. Auf dem Areal im Emmenspitz sollen zukünftig von der SwissZinc AG, einer Vereinigung von Aktionären der verschiedenen KVA (in der Schweiz gibt es deren 30) jährlich 2200 Tonnen wertvolles

Zink aus Abfall zurückge wonnen werden. Ausgangstoff ist der sogenannte Hydroxidschlamm, der von den KVA als Teil der eigenen Rauchgasreinigungen produziert wird. Bis auf die KEBAG (Flurec-Verfahren) wird dieser Hydroxidschlamm von den KVA heute als Sonderabfall ins Ausland zur Aufbereitung exportiert. Mit der SwissZinc AG können ab 2025 rund 25 Prozent der Zinkimport-menge in der Schweiz zurückgewon-nen werden. «Dass wir dieses Verfah-ren im eigenen Land durchführen, macht auch ökonomisch Sinn», sagt Markus Juchli.

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werden». Der Trockenaustrag wird heute zwar schon angewendet. Die KEBAG Zuchwil setzt auf die neuste Entwicklung und nimmt damit unter den KVA in der Schweiz eine Vorreiterrolle ein.

Nur noch zwei ÖfenWenn «KEBAG Enova» in sechs Jahren in Betrieb geht, lässt sich dank höheren Temperaturen und besserer Effizienz in zwei statt wie bisher vier Öfen die glei-che jährliche Abfallmenge verwerten. Der einzige Nachteil ist der kleinere Spielraum bei Revisionsarbeiten, weil dann nur ein Ofen in Betrieb sein wird. Geht man von gut 300 Werk- und Anlieferungstagen aus, so werden in Spitzenzeiten bis zu 1200 Tonnen Abfall im Tag angeliefert. Das Stapelvolumen für den Abfall, der Bunker, wird deshalb in der neuen Anla-ge rund drei Mal grösser sein und bis zu 12 000 Tonnen Abfall aufnehmen kön-nen. Übrigens: Knapp 50 Prozent der Abfallmenge wird via Umladestationen in Olten, Balsthal, Grenchen, Lyssach, Langenthal und Krauchthal dank dem 1993 in Betrieb genommenen Bahnan-schluss auf dem Schienenweg nach Zuchwil transportiert. Das ist ökologisch sinnvoll, aber relativ teuer. Auf eine Tonne entfallen 45 Franken Logistikkos-ten oder 36 Prozent des Annahmepreises von 125 Franken pro Tonne.

Zwei (Abfall-)TreiberDie Abfallmenge bleibt auch ohne den von der Behörde gesetzten «Grenzwert» auf einem relativ konstanten Wert. «Auch wenn die heutige Wegwerfgesell-schaft anderes vermuten lässt, so steigt die Abfallmenge zwar stetig, aber auf einem relativ geringen Niveau», erklärt Markus Juchli. In Zahlen ausgedrückt, verursacht jede Schweizerin und jeder Schweizer jährlich 720 Kilogramm Abfall. Davon können immerhin 58 Prozent wieder rezykliert und in den Produkti-onszyklus zurückgeführt werden. Für den von Privathaushalten verursachten Siedlungsabfall (48 Prozent der Gesamt-menge) gibt es zwei Treiber: Zum einen das Bevölkerungswachstum, zum andern die höhere Wirtschaftsleistung, die das Konsumverhalten stimuliert und in der Folge wieder zu mehr Abfall führt.

58 Prozent wird rezykliertDie Schweizer sind gemeinhin ein über-aus entsorgungsfreudiges Volk. Sie stehen zwar europaweit nicht an der Spitze, aber ganz weit oben. «Die Recyc-lingquote hierzulande beläuft sich auf 58 Prozent», ergänzt Juchli. Glas wird sogar zu 95 Prozent rezykliert – ein Spitzen-wert. Apropos Glas: In der ganzen

Schweiz hält sich seit Jahren ein hartnä-ckiges und offenbar nicht wegzubrin-gendes Gerücht. Die KVA, so der allge-meine Volksmund, kaufe tonnenweise Glas ein, um mit der Verbrennung einen hören Hitzegrad zu erzielen. Der KEBAG-Direktor schmunzelt: «Daran wird hartnäckig festgehalten. Fakt ist, dass die Glasschmelzung mehr Energie erfordert und die entstandene Schlacke erst noch teuer entsorgt werden muss.» Also ist das Gegenteil der Fall: Glas aus dem Abfall wird nachträglich aus der Schlacke aussortiert. Mehr am Zahn der Zeit nagen radioaktive Abfälle, die unter anderem aus der Uhrenindustrie über den normalen Abfall in die Ver-wertung gelangen. Eine Entsorgung, welche so klar verboten ist. Bereits seit 2006 wird in der KEBAG Zuchwil der angelieferte Abfall auf Radioaktivität geprüft, kontaminierter Abfall vor der Verwertung aussortiert und separat entsorgt. Die dabei entstehenden

Kosten werden wenn immer möglich dem Verursacher in Rechnung gestellt.

Der Blick auf «Enova»Die Augen der KEBAG-Verantwortli-chen, namentlich der Geschäftsleitung, des Verwaltungsrats, der Aktionäre und Vertragsgemeinden in den Kantonen Bern und Solothurn, sind verstärkt auf das neue Werk «KEBAG Enova» gerich-tet. Das Baugesuch wird dieses Jahr eingereicht, im August 2020 erfolgt der Spatenstich und im Januar 2025 wird das «erste Feuer», wie es im KVA-Jar-gon heisst, entfacht. Die alte Anlage wird praktisch vollständig zurückgebaut. Für Markus Juchli, seit 2005 im Amt, wird die Eröffnung zum krönenden Abschluss seiner Karriere. Er wurde vor knapp 15 Jahren für dieses Vorhaben unter anderem als KEBAG-Direktor berufen. Mit der Mission «KEBAG Enova» wird seine berufliche Karriere dereinst enden – als Pensionär.

Wirtschaftsflash | Mai 2019 | Entsorgung und Recycling | 37

«Building Information Modeling» (BIM)Der Begriff «Building Information Modeling» beschreibt eine Metho-de der optimierten Planung, Aus-führung und Bewirtschaftung von Gebäuden und anderen Bauwer-ken mit Hilfe einer Software. Dabei werden alle relevanten Bauwerks-daten digital modelliert, kombiniert

und erfasst. Die KEBAG AG nutzt das BIM ebenfalls für den Neubau «KEBAG Enova». Es gibt nur ein Modell und alle arbeiten mit den gleichen Daten. Mit BIM ist es auch möglich, die künftigen Räumlichkeiten mit einer 3-D-Brille «abzulaufen».

Gründung: 1970. Betreiber: 53 (Solothurn) und 82 (Kanton Bern) Aktionärsgemeinden, 33 (SO) bzw. 16 (BE) Vertragsgemeinden.Gebiet: Gemeinden Kantone Bern und Solothurn. Einzugsgebiet: 1200 km2; Einwohner: 507 400.Erste Inbetriebsetzung: 1976.Einführung Sackgebühr: 1991. Einführung neuer Abfallsack: 2019 (Grund: Das Material lässt sich zu 75 bis 80 Prozent rezyklieren).Einführung Bahntransport: 1993. Bahnanlieferung: 96 923 Tonnen; Kanton Solothurn: 51,6 Prozent, Kanton Bern: 48,4 Prozent.Inbetriebnahme Fernwärme: 1994. Fernwärmenetz heute: 3 (Luterbach; Solothurn-Zuchwil; Derendingen und Biberist).Inbetriebnahme Flugaschenwaschanlage: 1998.Start Neubauprojekt «KEBAG Enova»: 2015.Kosten für eine Tonne Abfall in der KEBAG Zuchwil: 125 Franken. Kostenschnitt schweizweit: 135 Franken/Tonne; Durchschnittswerte der 30 KVA: zwischen 90 und 200 Franken.Kehrichtanlieferung: 225 084 Tonnen (2018).Energie aus Verbrennung: 160 023 MWh Strom und 103 392 MWh Wärme (2018).Mitarbeitende: 61 (inklusive Teilzeitbeschäftigte und Lernende). Stand: 31. Dezember 2018).

KEBAG AG Zuchwil

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38 | Entsorgung und Recycling | Mai 2019 | Wirtschaftsflash

Almeta Recycling AG geht mit weiblicher Power in die Zukunft Holz, Kunststoff, Bauschutt, Altglas, Nespressokapseln, Elektroschrott – alles was der Alltag

hergibt und nicht mehr gebraucht wird, findet man hier beim traditionsreichen Solothurner

Metallrecycling-Unternehmen Almeta. Über 30 000 Tonnen von verwertbarem Material kom-

men im Jahr zusammen. Recycling wird immer mehr ein erfolgsträchtiges Betätigungsfeld.

Joseph Weibel (Text), Bernhard Strahm (Foto)

Sarah Christen trägt ihr Haar mit einer grüngefärbten Strähne durchzogen. Zufall oder nicht? Leuchtendes Grün ist seit 2016 die Hausfarbe der Bellacher Almeta Recycling AG.

Sarah Christen ist Leiterin des Werkhofs und Handels sowie Stellvertreterin von Betriebsleiter Matthias Studer – «eine sehr wichtige Person, die seit 22 Jahren den Betrieb am Laufen hält», ergänzt Claudia Wermelinger, die Frau an der Spitze und eine von neun Frauen in einer gewöhnlich typischen Männerdo-mäne. Sie übernahm 2011 die Leitung des vor 64 Jahren gegründeten Familien-unternehmens. Claudia Wermelinger agiert schweizweit als eine von zwei Frauen, die eine Firma in dieser Branche führen. 2016 stellte sie ihr Unternehmen mit einem modernen und farbigen Auftritt in einer eher nüchternen Bran-che in ein neues Licht. Das gilt auch für

die Löwenskulptur, die unübersehbar auf dem Parkplatz steht. Das Wappen-tier der Firma? Claudia Wermelinger schmunzelt: «Er taucht immer wieder auf bei uns, auch auf den Lastwagen. Er beschützt uns vor allem!»

Eintauchen in eine andere WeltSarah Christen hat da schon fast Sym-bolwirkung. Sie ist seit 2016 bei Almeta und besticht mit ihrem unkonventionel-len beruflichen Werdegang. Nach Abschluss der Zweisprachen-Matura kam sie zur Einsicht, ihren künftigen Werdegang in eine praktische Richtung zu lenken und stieg lernend in die Welt des Recyclings ein. Sie machte zudem das Lastwagen- und später das Bagger-Permis und kam so, bestens ausgestat-tet, vor drei Jahren zur Almeta nach Bellach. Und steht nun mittendrin in einer Männerwelt, wo auch Frauen ihren Platz haben.

Kein Klassen- oder GeschlechterkampfJost Wicki winkt ab, schon wenn der Gedanken unausgesprochen durch den Raum schwirrt. Nein. Hier herrsche weder ein Klassen- noch Geschlechter-kampf, sagt der Projektleiter und das Geschäftsleitungsmitglied Wicki, der sich auch um ein Neubauprojekt küm-mert. Ein Frauenanteil von knapp 25 Prozent in einem doch eher rustikalen Arbeitsumfeld ist viel. «Wir arbeiten mit männlicher und weiblicher Energie, die zusammen gut funktionieren», ergänzt Claudia Wermelinger, die in den letzten acht Jahren eins geworden ist mit dieser Branche. Sie hat schon, als ihr Mann, der 2012 leider verstarb, den Betrieb noch führte, gesehen, dass das eine ohne das andere nicht geht. «Wir haben aus der Geschlechterfrage nie eine Religion gemacht. Vielmehr ist es das Umfeld, das meist anfänglich

In der Almeta Recycling AG in Bellach geben schon mal Frauen den Ton an: CEO Claudia Wermelinger (links) im Gespräch mit Sarah Christen, Leiterin Werkhof und Handel sowie stellvertretende Betriebsleiterin.

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Wirtschaftsflash | Mai 2019 | Entsorgung und Recycling | 39

Mühe bekundet, wenn es im Werk - hof auf weibliche Mitarbeitende trifft.»

Die Anfänge der AlmetaWer weit zurückblättert in den Ge-schichtsbüchern des heute 64 Jahre alten Unternehmens, stösst auf Louis A. Wermelinger. Auf der Website werden die Anfänge dieser Firma nachgezeich-net. Nachdem die Drahtwarenfabrik des Vaters abgebrannt und der Versiche-rungsschutz gering gewesen sei, habe Louis damals unter akutem Taschen-geldmangel gelitten. So habe er im kleinen Rahmen Altpapier- und Buntme-tallhandel betrieben. Sein Vater habe sich zusehends für sein Geschäft inter-essiert, einen Occasions-Brückenwagen gekauft, sich in eine alte Scheune eingemietet und einen Schrott- und Metallwarenhandel aufgezogen. Später entstand so in Bellach in der Scheune des Restaurants Tell die Almeta – die abgekürzte Form von «Alle Metalle». CEO Claudia Wermelinger erinnert immer wieder gerne an diese eigen-tümliche Gründungsgeschichte, die irgendwie zu diesem Unternehmen passt. «Wir müssen der Zeit immer voraus sein und erkennen, was der Markt macht», bringt es die Chefin auf den Punkt.

Neubau geplantDer klassische Metallhandel, wie er von Almeta betrieben wurde, ist seit 2007 Geschichte. Damals trennten sich die Almeta Neumetall (heute: Metalix) und die Almeta Recycling, die ihren Verwal-tungssitz nach wie vor an der Gurzelen - strasse 15 in Bellach hat. Das wird sich in absehbarer Zeit ändern. Geplant ist ein neues Bürogebäude, das auf den heute bestehenden Werkhof aufge-stockt wird. Auf dem Areal des jetzigen Verwaltungsstandorts wird die private Sammelstelle eingerichtet. Die Neu-bauplanung war ursprünglich eine andere, wurde dann aber durch die Zonenplanänderung zunichte gemacht. «Wir wollen primär in die Produktion investieren und haben deshalb die Neubauaktivitäten bis auf weiteres zurückgestellt». Für die private Annahmestelle wurde beim Eingang zum Werkhof ein Provisorium eingerichtet.

Ganz schön viel PlatzRecycling ist nicht nur trendy, sondern wird – richtig getrennt und verwertet – zu einem beachtlichen Wertschöp-fungsfaktor. Es ist aber auch platzin-tensiv. Das gesamte und zwischenzeit-

lich erweiterte Werkareal ist 22 000 Quadratmeter gross, knapp ein Viertel davon ist überdacht. Die Almeta Recyc-ling AG verfügt über einen eigenen Bahnanschluss. Rohstoffe werden auf der Bahn oder auf LKW (neun neue Fahrzeuge) transportiert. Diese Flotte entspricht den Bedürfnissen der Chauf-feure und der Euronorm 6. «Die Innen-ausstattung und die individuellen Bedürfnisse unserer Chauffeure haben wir bei der Anschaffung einfliessen lassen.»

Mit Weitsicht handelnClaudia Wermelinger macht diese Aussage nicht zufällig. Sie reflektiert ihre unkonventionelle Führungskultur. Sie betrachtet das Unternehmen mit heute 38 Mitarbeitenden als eine grosse und intakte Familie, die sie gleichsam wie die Familie zu Hause führen will. Eine Arbeit, hinter der ihrer Meinung nach sehr viel Freude und Herz stecken muss. Diesen Esprit will sie auf das gesamte Team übertragen. Die geringe Personalfluktuation macht deutlich, dass sie ihre Arbeit bis jetzt jedenfalls nicht schlecht gemacht hat. Sie lässt ihren Mitarbeitenden den nötigen Freiraum und lässt sie vor allem das machen, was sie ihrer Ausbildung entsprechend am besten können. Claudia Wermelinger muss sich zwar nicht unmittelbar um die Nachfolgeregelung kümmern. Sie tut es aber mit Weitsicht und hat ihre beiden Töchter Nina (25) und Lisa (22) in den Verwaltungsrat aufgenommen, um sie mit dem Unternehmen und dessen Kultur vertraut zu machen.

Immer restriktivere AuflagenDas Recyclinggeschäft ist aber auch an strenge Vorschriften und immer stren-ger werdende Auflagen gebunden. Nur ein Beispiel: Sonderabfälle werden zwar in Bellach ebenfalls angenommen, müssen aber mit einem speziell dafür ausgerüsteten Fahrzeug an die Solothur-ner Entsorgungsfirma Altola geliefert werden. Jährliche Prüfstelle für alle Aktivitäten ist das Amt für Umwelt-schutz (AfU). Hinzu kommen die übli-chen Audits (ISO 9001, ISO 14001 und OHSAS 18001), darunter auch ein branchenspezifisches für die Medizinal-industrie, weil diese Branche zu den Hauptlieferanten der Almeta gehört.

Claudia Wermelinger erwartet, abgese-hen von weiter zunehmenden Regulati-ven, in den nächsten zehn Jahren einige Veränderungen in der Branche. Der Wandel manifestiert sich in einem sich verändernden Verhaltensbewusstsein beim Konsumenten, der die neuen Möglichkeiten der Entsorgung schätzt und nutzt. Die Anzahl der Annahme-stellen von Entsorgungsfirmen hat in den letzten Jahren stark zugenommen.

Die Almeta Recycling AG misst sich aber nicht mit dieser wachsenden Mitbewer-berschaft. Ihre hauptsächlichen Kunden stammen nach wie vor primär aus Industrie und Gewerbe. Viel wichtiger ist für Claudia Wermelinger, dass sie keinen Millimeter von ihrem Firmencre-do abweicht: «Die Almeta Recycling AG hat für jedes Problem die richtige Lösung.»

Metall: 7389 (10 Prozent manuelle Trennung).Stahl: 15 751. Elektro/Elektrik: 495.Kunststoff: 444 (100 Prozent Mahlgut aus Mühle).Glas: 3429.Flüssigkeiten: 98.Pneus: 3.Karton/Papier: 2757.Holz (sauber): 1 057 (100 Prozent geschreddert für den Transport).Batterien: 38. Total 31 461 Tonnen Material.

Verbrennung in TonnenHolz: 1311 (100 Prozent geschreddert für den Transport).Kehricht: 2360.Total 3671 Tonnen Holz und Kehricht.

Deponie in TonnenBauschutt: 872.Quelle: Almeta Recycling AG

Verwertungsstatistik 2018 (Recycling in Tonnen)

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Mit schlauen Containern gegen den Plastikmüll

Immer mehr Fremdstoffe geraten in die Grüngutsammlung. Für Kompostier- und Vergärungs-

anlagen ist das ein Problem. In Zukunft sollen «Digitale Grünguttonnen» die Verursacher auf das

Problem aufmerksam machen.

Michael Bösch

Die Schweiz gehört bezüglich Recycling zur europäischen Elite. Doch nicht nur Alu, Glas oder PET entsorgen wir gerne separiert, auch Küchen- oder Garten-abfälle werden speziell gesammelt. Oft geschieht dies auf dem Kompost im Garten, im Quartier oder auf dem Bauernhof. Der grösste Teil der soge-nannten «biogenen Abfälle» wird aber via Grüngutsammlung wieder-verwertet. 109 Kilogramm pro Einwoh-ner waren es 2017 in der Schweiz. Der Kanton Solothurn liegt mit 113,4 Kilogramm leicht über dem Durchschnitt.

40 | Entsorgung und Recycling | Mai 2019 | Wirtschaftsflash

Zuviel Fremdstoffe im KompostDie Grüngutsammlung macht ökolo-gisch wie wirtschaftlich Sinn: Garten- und Küchenabfälle werden durch Kompostierung oder in Vergärungsanla-gen in wertvolles Biogas, Kompost und Gärgut umgewandelt. Doch diese Verar-beiter haben mit einem wachsenden Problem zu kämpfen: Immer mehr Fremdstoffe verirren sich in das Grün-gut. Besonders Kunststoffe wie Plastik-säcke oder Verpackungen werfen viele Menschen fälschlicherweise in den Kompostkübel. «Dies hängt in den meisten Fällen mit der Bequemlichkeit

der Menschen zusammen», meint Andreas Utiger vom Branchenverband Biomasse Suisse, «ein weiterer Grund, der aber nur in wenigen Fällen zutrifft, ist die mangelnde Information über die Konsequenzen dieses Handelns». Eine Studie des Bundesamtes für Umwelt zeigt, dass sich der Anteil von Metallen, Steinen und Plastik seit 2001 stellenwei-se verfünffacht hat. Bis zu vier Prozent Fremdstoffe haben die Autoren der Studie im Grüngut gefunden. Das hört sich nicht nach viel an, wirkt sich aber mit erhöhten Kosten bei der Verarbei-tung und qualitativen Einbussen beim

Hier gehört kein Plastik rein: Die Grüngutsammlung soll in Zukunft digital werden.

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Professor Dr. Michael Bösch ist Dozent für Ressourceneffizienz an der Fachhochschule Nordwest-schweiz FHNW. Zuvor hat er das strategische Umweltmanagement-system der SBB geleitet und dabei zahlreiche Projekte zur Steigerung der Nachhaltigkeitsleistung initiiert und umgesetzt. Am Institut für Biomasse und Ressourceneffizienz FHNW realisiert er Projekte mit Partnern aus Wirtschaft und Ver waltung. www.fhnw.ch/ibre

Der AutorEndprodukt aus. Sortiermethoden wie Sieben, Magnetabscheidung oder manuelle Auslese können Steine und Metalle gut entfernen. Bei Kunststoff ist das aber viel aufwändiger und teurer. Ein Geschäft mit geringer Wertschöp-fung wie die Grüngutverwertung wird so schnell defizitär. Darum will das Bundesamt für Umwelt (BAFU) beim Verursacher – also bei Herr und Frau Schweizer – ansetzen.

Die Grüngutsammlung wird digitalisiertDas BAFU prüft die Möglichkeit, den Inhalt einzelner Grüngut-Container systematisch zu analysieren. «Digitale Grünguttonne» heisst das Projekt: Am Sammelfahrzeug ist ein Scanner instal-liert, der Plastik, Metalle und Steine im Grüngut identifizieren kann. Wird ein Container in das Fahrzeug entleert, überprüft der Scanner den Inhalt auf diese Fremdstoffe.

Die Schwierigkeit besteht darin, Plastik vom restlichen Grüngut zu unterschei-den. Das Institut für Biomasse und Ressourceneffizienz an der Fachhoch-schule Nordwestschweiz vergleicht deshalb im Auftrag des BAFU verschie-dene technische Ansätze: Einerseits das Wirbelstromverfahren, bei dem Metalle detektiert werden. Aus Erfahrungswer-ten kann man von einer Korrelation zwischen Metall- und Plastikverunreini-gung ausgehen und so indirekt auch die Kunststoffe detektieren. Die Me-thode des BAFU und von Biomasse Suisse hingegen basiert auf optischer Detektion: Dabei wird der Inhalt der Grüncontainer mit unterschiedlich positionierten Multispektralkameras im Sammelfahrzeug gescannt. Auf-

grund der spezifischen optischen Eigenschaften, können die Materialen unterschieden und Kunststoffe direkt identifiziert werden.

Herausforderungen dabei sind: Garten- und Haushaltsabfall sieht je nach Saison völlig anders aus. Ebenfalls ändern sich die Lichtverhältnisse vom Sommer in den Winter. Ein anderes Problem ist der Umgang mit biologisch abbaubaren Plastiksäckchen. In man-chen Gemeinden sind diese Kompost-tüten erlaubt, in anderen nicht. Das System muss jedes Material erkennen und richtig interpretieren. Dabei hilft die Künstliche Intelligenz: Das System lernt aus Beispiel-Fotos, kann Muster erkennen und diese nach Beendigung der Lernphase verallgemeinern.

Abfallsünder werden informiertIn Zukunft erhält die Gemeinde die Informationen zum Fremdstoffge-halt, Gewicht und Besitzer der Contai-ner und kann die geeigneten Massnah-men treffen. Dies können gezielte Informationen oder gar Bussen sein. Eine andere Möglichkeit wäre die Einführung eines Entsorgungspreises, der sich an der Qualität des Grünguts richtet. «Bisher geschah die Entsorgung des Abfalls anonym», sagt Andreas Utiger, «wenn sich die Menschen bewusst werden, dass fehlerhaftes Handeln geahndet werden kann, so hat dies einen präventiven Charakter und führt zu einem geringeren Fremd-stoffanteil im Grüngut und somit in der Umwelt».

Die Ergebnisse der Studie fliessen in die Vollzugshilfe der Abfallverordnung, einem Tool des BAFU für die Vollzugs-

behörden wie beispielsweise Gemein-den. Erste Tests der «Digitalen Grüngut-tonne» für die Grundprogrammierung wurden erfolgreich durchgeführt. Weitere ausgedehnte Versuche folgen im Sommer im Kanton Zürich. Für den Kanton Solothurn steht das System im Herbst 2019 für weitere Praxistests zur Verfügung.

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Wirtschaftsflash | Mai 2019 | Entsorgung und Recycling | 41

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42 | Standpunkt | Mai 2019 | Wirtschaftsflash

«Kreislaufwirtschaft» – ein neues Zauberwort

Es gilt heute als modisch, unser Leben mit «ökologischen Fussabdrücken» auszumessen. Dabei kommt dann jeweils heraus, dass wir auf viel zu grossem Fusse leben, das heisst, mehr Energie und Ressourcen verbrauchen, als der Planet auf Dauer liefern kann. Die Schlussfolgerung ist dann meistens, dass wir weniger verbrauchen, weniger konsumieren, nicht mehr fliegen, vege-tarisch leben sollten, und so weiter, und so fort…

Diese Folgerung ist kurzsichtig, denn sie geht davon aus, dass wir Stoffe nur einmal brauchen und dann irgendwo als «Abfälle» ablagern. Das stimmt heute leider noch weitgehend. Aber: Anstatt Konsum und Verbräuche drastisch herunter zu fahren und damit den Wohlstand und die wirtschaftlichen Absätze zu schädigen, sollten wir schlicht die Stoffkreisläufe schliessen, das heisst, aus den «Abfällen» wieder nutzbare Ressourcen machen.

Der Regenwald machts vorMan vergleiche dazu in Gedanken einen sibirischen Tundra-Wald mit einem brasilianischen Regenwald. Beide existie-ren seit Jahrtausenden, sind also offen-sichtlich nachhaltig (wenn sie niemand abholzt!). Aber der Regenwald ver-

braucht ein Hundertfaches an Energie und Stoffen pro Jahr. Das funktioniert, weil seine Stoffkreisläufe geschlossen sind, und weil er genug Energie von der Sonne erhält, um seine Biomasse umzu-setzen und zu reproduzieren.

Eine nachhaltige Gesellschaft muss letztlich dasselbe tun: Es darf keine «Abfälle» mehr geben; alle Stoffe müssen in den Kreisläufen gehalten werden. Konsumverzicht löst das Nach-haltigkeits-Problem nämlich überhaupt nicht, sondern verlängert nur die Zeit-spanne, während der wir uns «Abfälle» noch leisten können.

Transformationsprozesse findenNun tönt das Gebot «Stoffkreisläufe schliessen» freilich wie eine Utopie, wie «I have a dream». Und doch bietet die Technologie laufend neue Ansätze dazu. Rein technisch ist es heute schon mög-lich, jegliche Abfälle in einem Plasmaofen zu ionisieren und anschliessend in Atome zu sortieren und daraus die reinen Elemente zurückzugewinnen. Wirtschaft-lich ist das natürlich noch lange nicht.

Aber es ist heute bereits wirtschaftlich, Gold und viele weitere Wertstoffe aus Kehrichtschlacke zurückzugewinnen (realisiert im Zentrum für Abfallwirt-

schaft und Recycling in Hinwil). Es ist an der Grenze der Wirtschaftlichkeit, Phosphor aus den Klärschlämmen von Abwasserreinigungsanlagen zurückzu-gewinnen. Die Schweiz kann so in der Versorgung mit diesem (lebenswichti-gen) Element autark werden. Dasselbe gilt für Zink, welches aus den Filterstäu-ben von thermischen Prozessen in reiner Form zurückgewonnen werden kann (realisiert in der KEBAG in Zuchwil).

Produkte werden vermehrt so designed, dass sich ihre Einzelteile am Ende der Lebensdauer demontieren und rezyklie-ren lassen. Das Schliessen der Stoffkreis-läufe wird neben dem Klimaschutz und der Energiewende zum Megathema im künftigen Umweltschutz. Der Schlüssel dazu liegt im Finden von Transformati-onsprozessen, welche «Abfälle» wieder in nutzbare Roh- und Hilfsstoffe über-führen. Solche Prozesse mögen am Anfang teuer und unwirtschaftlich sein – mit zunehmendem Wert der immer knapper werdenden Rohstoffe werden sie schliesslich rentabel.

Kreislaufwirtschafts-Projekte sind zukunftsweisend und verdienen die Unterstützung von Investoren wie auch von der Politik. Sie zeichnen den Königs-weg zur Nachhaltigkeit vor, weil sie den Wirtschaftsmotor vor den Karren span-nen, statt ihn abzuwürgen.

Wirkliche Nachhaltigkeit wird nicht durch Konsumverzicht und Beschränkungen der Ressourcen-

nutzung erreicht. Tatsächlich braucht es für ein nachhaltiges System nur zwei Dinge: Genug

erneuerbare Energie und geschlossene Stoffkreisläufe.

Jürg Liechti

Jürg Liechti, Dr. sc. nat., Physiker, ist CEO der auf Riskmanagement, Risikoanalysen, Managementsyste-me, Öko-, Ökono- und Sozialbilanzen und Abfallwirtschaft spezialisierten Neosys AG in Gerlafingen. www.neosys.ch

Der Autor

«Jungbrunnen» auf der alten Schweizer Fünfhunderternote: Schon die Altvorderen kannten den Wert von Stoffkreisläufen.

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44 | Fachhochschule Nordwestschweiz | Mai 2019 | Wirtschaftsflash

Mit Mut digitale Zukunft nachhaltig gestalten

Digitalisierung und Nachhaltigkeit werden die zwei grossen Veränderungs-beschleuniger der kommenden Jahre sein. Dass sich unsere Erde in einem langfristig nicht nachhaltigen Zustand befindet, ist nicht neu. So ist eingetre-ten, was der «Club of Rome» bereits 1972 in der Studie «Die Grenzen des

Wachstums» voraussagte. Damals schon warnten die Wissenschaftler davor, dass die absoluten Wachstumsgrenzen der Erde im Laufe der nächsten Jahrzehnte erreicht werden, wenn die gegenwärti-ge Zunahme der Weltbevölkerung, der Industrialisierung, der Umweltver-schmutzung, der Nahrungsmittelpro-duktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen unverändert anhält. Heute stellt der WWF fest, dass wir tatsächlich fast drei Planeten brau-chen, würden alle Menschen so viel konsumieren wie es aktuell die Men-schen in der Schweiz oder Deutschland tun. Eine nachhaltige Entwicklung und die Nachhaltigkeitsziele scheinen damit in unerreichbare Ferne zu rücken.

Doch ist dies tatsächlich so? Eine Lösung bietet sich durch die Digitalisierung und den hieraus resultierenden digitalen

Wandel. Digitalisierung verändert schon heute für viele Menschen den Alltag. Dies wird sich in Zukunft noch verstär-ken: So wird das «Internet der Dinge» zunehmend die analoge mit der digita-len Welt verbinden; Plattformen werden verstärkt den Austausch von Gütern, Informationen und Dienstleistungen regeln; und mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) und Algorithmen werden analysierte Daten als Treibstoff für innovative, digitale Geschäftsmodelle zur Verfügung gestellt. Es kann davon ausgegangen werden, dass alles, was digitalisiert werden kann, auch digitali-siert wird; alles was vernetzt werden kann, auch vernetzt wird; und alles was automatisiert werden kann, auch auto-matisiert wird.

Aktuell befinden sich neue, digitale Infrastrukturen in der Entstehung,

Zwei Themen sind heute in aller Munde: Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Beide versprechen

tiefgreifende Veränderungen für die Zukunft. Seit der Verabschiedung der 17 Nachhaltigkeits-

ziele auf einem Gipfel der Vereinten Nationen im Jahr 2015 hat der Diskurs um notwendige

Bemühungen für eine nachhaltige Entwicklung deutlich an Dynamik und Intensität gewonnen.

Digitalisierung bietet grosse Potenziale und kann zu einem gesellschaftlichen Wandel in Rich-

tung nachhaltiger Entwicklung entscheidend beitragen. Jedoch müssen wir diese digitale Zu-

kunft mutig gestalten, wenn wir sie erreichen möchten.

Michael von Kutzschenbach

Das 5G-Netz: Symbol für die digitale Zukunft. Die mobil übertragene Datenmenge hat in den letzten Jahren von Jahr zu Jahr um mehr als 50 Prozent zugenommen. Es ist damit zu rechnen, dass die Nutzung des Mobilnetzes auch in Zukunft weiter deutlich steigen wird. 5G bietet mit Datenraten im Bereich von bis zu zehn Gigabit pro Sekunde hierfür die geeignete technische Basis.

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Wirtschaftsflash | Mai 2019 | Entsorgung und Recycling | 45

Prof. Dr. Michael von Kutzschenbach ist Dozent am Institut für Unternehmens-führung der Hochschule für Wirt-schaft an der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW. [email protected]

Der Autorwelche datenbasierte, automatisierte und KI-gesteuerte Prozesse und Dienst-leistungen ermöglichen. Dies erlaubt es, Produkte in Software zu verwandeln und damit verschwinden die dazugehö-rigen Fabriken und Maschinen. Mitte der Neunzigerjahre traf die Digitalisie-rung zunächst nur informationsintensive Produkte wie Zeitungen, Bücher, Foto-grafien, Musikstücke und andere Medi-en. Heute dehnt sich die Digitalisierung zunehmend auch auf andere Bereiche aus. Diese Entwicklung führt dazu, dass «Software die Welt verspeist». Die Reduktion von Stoffkreisläufen durch Dematerialisierung geht jedoch noch weiter: Werden zum Beispiel zukünftig Autos elektronisch betrieben und über Apps statt mit einem Schlüssel geöffnet, verschwinden die traditionellen Tank-stellen sowie die für die Schlüsselher-stellung notwendigen Fabriken und Maschinen. Diese Effekte werden durch den Trend zum Teilen in der Sharing Economy noch verstärkt.

Digitalisierung trägt allerdings nicht unter allen Umständen zur Nachhaltig-keit bei. Ein Aspekt in der öffentlichen Diskussion sind zum Beispiel zunehmen-de Ängste in der Bevölkerung aufgrund der Bedrohung von Arbeitsplätzen durch die Digitalisierung. Angesichts der Tragweite, des Potenzials und der Geschwindigkeit der technologischen Entwicklung und der digitalen Innovati-onen dürfen wir den digitalen Wandel nicht allein der Technologie überlassen. Digitalisierung wird damit zur grössten Gestaltungsaufgabe unserer Zeit. Wir müssen unsere digitale Zukunft mutig

gestalten, wenn wir die Ökosysteme retten und uns Menschen auf einer stark bevölkerten Erde ein gutes Leben ermöglichen möchten.

Kleine und mittelständische Unterneh-men stellen in der Schweiz den Schlüssel zu einer prosperierenden Zukunft dar. Digitalisierung und digitaler Wandel stellen eine grosse Herausforderung für diese Unternehmen dar. Die Praxis zeigt, dass Digitalisierung und digitaler Wandel für diese Unternehmen alles andere als eine Routineaufgabe bedeuten:n So basiert die Entwicklung digitaler Strategien oft auf unvollständigen oder mehrdeutigen Informationen;n Aufgrund von Unsicherheiten und Zeitverzögerungen im Rahmen der Umsetzungen ist es schwierig, die wirklichen Ergebnisse bei der Entschei-dungsfindung zu antizipieren;n Digitaler Wandel betriff eine Vielzahl von Anspruchsgruppen, die die unter-schiedlichsten Perspektiven und Interes-sen vertreten;n Dies führt dazu, dass die beteiligten Menschen nur sehr schwer ein gemein-sames Verständnis ihrer digitalen und nachhaltigen Zukunft erreichen, bezie-hungsweise keine gemeinsame Vision haben.

Deshalb gilt es, ein allzu schnelles Sortie-ren von richtigen und falschen Argumen-ten zu vermeiden. Statt nach sogenann-ten schnellen Lösungen zu suchen, müssen Unternehmen ihren Options-raum aktiv erweitern und ihn unterneh-mensspezifisch ausgestalten. Hierbei ist es notwendig, Ungewissheit nicht als

Bedrohung, sondern als Chance für unternehmerisches Denken und Ent-scheiden zu sehen.

Digitalisierung muss nachhaltig gestaltet werden und Nachhaltigkeit muss digitale Möglichkeiten nutzen. Dies kann nur mit Mut und Neugier sowie einer klaren Bereitschaft zur Reflexion und zum gemeinsamen Lernen gemeistert wer-den. Unternehmen sind gefordert, die Chancen der Digitalisierung zu ergreifen und mit Mut die Zukunft nachhaltig zu gestalten. Einfach wird es nicht ange-sichts der globalen Herausforderungen. Und genau deswegen sind Unternehmen in der aktuellen Phase der grundlegen-den Veränderungs- und Transformations-prozesse in Wirtschaft und Gesellschaft mehr denn je als Pioniere des digitalen Wandels gefragt.

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Inserenten in dieser Ausgabe

40. Jahrgang. Erscheint sechsmal jährlich, alle zwei Monate.

HerausgeberSolothurner Handelskammer Kantonal-Solothurnischer GewerbeverbandGeschäftsleitung:Paul Meier, [email protected] (Geschäftsführer)Daniel Probst, [email protected] Gasche,[email protected] Weibel, [email protected] Weibel, De-Jo Press GmbH Gutenbergstrasse 1, 4552 DerendingenTelefon 058 200 48 [email protected]: Strahm Foto Studio, GerlafingenLayoutwww.divis.ch, 4500 SolothurnInseratePM MARKETING, Paul MeierMattenstrasse 4, 4532 FeldbrunnenTelefon 032 623 96 18Mobile 079 206 26 [email protected] 4093, Total verkaufte Auflage 4298,Verbreitete Auflage 4850 Exemplare(WEMF -Beglaubigung 2018).GeschäftsbedingungenSiehe: www.wirtschaftsflash.chAdministration, AbonnementeEinfache Gesellschaft Wirtschaftsflash Hans Huber-Strasse 38 4500 SolothurnTelefon 032 624 46 [email protected] Fr. 25.– für ein JahrFr. 40.– für zwei JahreOnlinewww.wirtschaftsflash.chDruck, SpeditionPaul Büetiger AG, 4562 BiberistPapier: MultiArt Silk, FSC, 90g / m2

Mit Namen gekennzeichnete Beiträge müssen nicht die Meinung der Redak-tion oder der Herausgeber vertreten.

© Einfache GesellschaftWirtschaftsflash, Solothurn

Wirtschaftsflash ist vom Verband SCHWEIZER MEDIEN als Qualitätszeitschrift zertifiziert.

Das Magazin der Solothurner Wirtschaft

46 | Agenda | Mai 2019 | Wirtschaftsflash

Publikation2019FOKUSSIERTKOMPETENTTRANSPARENT

Sonntag, 19. Mai 2019 Abstimmungswochenende mit folgenden Vorlagen: n Bundesgesetz über die Steuerreform und die AHV-Finanzierung (STAF);n Bundesbeschluss zur Änderung der EU-Waffenrichtlinie (Weiterentwicklung des Schengen-Besitzstands). n Umsetzung der Steuerreform und der AHV-Finanzierung im Kanton Solothurn

Mittwoch, 29. Mai bis Sonntag, 2. Juni 2019 30. MIA Mittelländerausstellung in Grenchen.

Montag, 3. Juni 2019 Seminar Nachfolge/Firmenverkauf15 Uhr, Schulungszentrum kgv, Solothurn.

Montag, 17. bis Freitag, 28. Juni 2019Erlebnistage Beruf. Lehrbetriebe im Kanton Solothurn.

Mittwoch, 3. Juli 20193. Gewerbekongress des Kantonal-Solothurnischen Gewerbeverbandes (kgv), 19 Uhr, Stadttheater Olten.

Montag, 6. Mai 2019BDO Aktuell: AHV-Steuervorlage und Umsetzung im Kanton SolothurnSäulenhalle, Landhaus Solothurn.

Montag, 6. Mai 2019Länderberatung Japan und SüdkoreaSolothurner Handelskammer, Solothurn

Donnerstag, 9. Mai 2019145. Generalversammlung der Solothurner Handelskammer15.30 Uhr, Stadttheater Olten

Freitag, 10. Mai 2019«Innovations-Frühstück»Tissot Velodrome, Grenchen

Donnerstag, 23. Mai 2019Unternehmer-Update: Neues aus dem RechtsbereichSphinx Werkzeuge AG, Derendingen

Praxis-Akademie der Solothurner Handelskammer

Mittwoch, 8. Mai 2019Export-Seminar: «Incoterms»Solothurner Handelskammer, Solothurn

Weitere Informationen zum Veranstaltungsangebot der Solothurner Handelskammer: www.praxis-akademie.ch

Aargauische Kantonalbank 11 Ackermann + Schott Treuhand AG 19 Almeta Recycling AG 31 AMAG Automobil- und Motoren AG 17 Asga Pensionskasse Genossenschaft 31 Bader AG Büro Design 19 Baloise Bank SoBa AG 5 Berner Kantonalbank BEKB 15 BSE Software GmbH 8 BusPro AG 7 Comp-Sys Informatik AG 44 Emmenpark AG 19 Fachhochschule Nordwestschweiz Hochschule für Technik 27 Fachhochschule Nordwestschweiz Hochschule für Wirtschaft 47 Forum Wirtschaft Solothurn GmbH 48 Fraisa SA 2 Gartenbau Flury & Emch AG 27 Gerolag AG 19 inlingua Sprachschule Olten 26 KSC Simmen Cattin AG 15 Menz AG 27 Mobilia Solothurn AG 43 Neosys AG 27 OfficeCare AG 33 P. Sonderegger AG 16 Paul Büetiger AG 47 R. Schweizer & Cie. AG 27 Roth AG Gerlafingen 43 Rysor AG Oberbuchsiten 34 schaertax AG 43 Solidis Revisions AG 11 SoVadis GmbH 43 ST Schürmann Treuhand AG 43 Sterki Bau AG 43 WS-Skyworker AG 4 Ypsomed AG 17 ZB-Laser AG 41

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Realität oder Illusion?

Mi 19. Juni 2019, 17:00 Uhr

www.fhnw.ch/swiss-china-update

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JA zur AHV-Steuervorlage!

Zwei Pluspunkte für unser Land und unseren Kanton.

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+ JA zur Solothurner Lösung!