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Messebericht Sensor ’99 B 04654 Nr. 25 21. Juni 1999 DM 8,50 LEASING DL-VORSTANDSMITGLIED WESTEBBE: „Wachstumsträger sind neue Produkte“ Weitere Themen: Klimatechnik Automatisierung Energietechnik Fluidtechnik C-Technik, Software, Kommunikation Management MM tagesaktuell: www.maschinenmarkt.de

„Wachstumsträger sind neue Produkte“ · als Risiko HELMUT GRÖSSL Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 3. 4 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 ... Management und Organisation

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Messebericht

Sensor ’99

B 04654 Nr. 25 21. Juni 1999 DM 8,50

LEASING

DL-VORSTANDSMITGLIED WESTEBBE:

„Wachstumsträgersind neue Produkte“

Weitere Themen:

Klimatechnik

Automatisierung

Energietechnik

Fluidtechnik

C-Technik, Software,Kommunikation

Management

MM tagesaktuell:www.maschinenmarkt.de

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Das Geschäft mit Maschinen und Anlagen wird

individueller und damit anspruchsvoller. Es gilt, den

Kunden mit exakt auf seine Bedürfnisse abgestimm-

ten ressourcenschonenden und flexiblen Lösungen

zu bedienen. Doch das bedingt höhere technische

Kompetenz und damit mehr Ingenieure in den einzel-

nen Unternehmen. Genau in diesem Punkt hapert

es, denn auf dem Arbeitsmarkt gibt es sie nicht

mehr, zumindest nicht in ausreichender Anzahl.

Als die Industrie – allen voran die Großkonzerne –

vor einem halben Jahrzehnt ihre Finanzlage durch

Entlassungen verbesserte und dabei ihre teuren

„Eierköpfe” in großer Zahl in die Frührente schickte,

ging vielen jungen Menschen ein Licht auf: Ein tech-

nisches Studium wollten nur noch wenige beginnen.

Und so kam es, wie es kommen mußte: 25 000 Inge-

nieure werden in den nächsten drei Jahren allein

in den Tätigkeitsfeldern des deutschen Maschinen-

und Anlagenbaues fehlen. Das sind bei einem

Bestand von 114 000 in diesen Branchen satte

22 Prozent. In den anderen Wirtschaftszweigen liegt

der Fehlbestand laut einer von der Stiftung Impuls

beim Institut der Deutschen Wirtschaft in Auftrag

gegebenen Umfrage ebenfalls bei 22 Prozent und bei

den Dienstleistern gar bei 27 Prozent.

Die Lage an sich ist also schon prekär genug. Aber

sie wird noch verschärft durch die Rekrutierungs-

bemühungen der Konzerne – jetzt zunehmend aus

der Automobilindustrie. Sie können mit ihren üppig

ausgestatteten Personaletats und einem – modern

„Recruiting" genannten – Angebot die Absolventen

bereits in den Hochschulen umgarnen und auf ihre

eigene Leimrute locken. Allein Audi wird sich die

Nachwuchswerbung in den nächsten fünf Jahren

glatte 100 Millionen Mark kosten lassen. Mittelstän-

dischen oder gar kleinen Maschinen-

bauunternehmen geht da freilich die

Luft aus. Ihnen bleibt wohl nur die

Möglichkeit, durch persönliche Kon-

takte innerhalb ihres Wirkungskreises,

zum Beispiel am Standort und vor

allem bei Studenteneltern im Betrieb,

um den begehrten Nachwuchs zu wer-

ben. Frühzeitige Personalplanung

kann zudem helfen, Engpässe künftig

besser zu meistern.

Maschinenmarkt

LEITARTIKEL

Ingenieurlückeals Risiko

HELMUT GRÖSSL

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 3

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4 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25

Maschinenmarkt

Leitartikel

Helmut GrösslIngenieurlücke als Risiko 3

Unternehmen und Branchen

Wir über uns 6Flüssiggasbranche optimistisch 8Internet-Telefonie wächst gewaltig 9Kommentar: Weniger ist oft mehr 9Korrespondentenbericht:Verpackungsmachinen 10Personen 12Steno 13Recht 16

Hintergrund

Leasingbranche als Dienstleister 18

Innovation

Technologien und Konzepte 22

Produktion und Betrieb

Klimatechnik

Von der Mikroelektronik bis zur Ver-packungsindustrie gibt es viele Indu-striezweige, in denen die Luftfeuchtegroßen Einfluß auf die Qualität der Pro-dukte hat. Eine Luftbefeuchtung ist des-halb unbedingt notwendig. 24

Automatisierung

Blasformteile für Schlitten und Kinder-sitze werden vom Roboter entgratet. Einschwimmend gelagertes Werkzeugag-gregat kompensiert die während derBearbeitung fortschreitende Schrump-fung des Kunststoffes. 30

Energietechnik

In der Kunststoffverarbeitung liegennoch erhebliche Stromeinsparpoten-tiale vor, die je nach betrieblicher Situa-tion zwischen 10 bis 30% betragen. EinTeil davon läßt sich ohne großen Inve-stitionsaufwand umsetzen. 32

Messebericht

Sensor ’99

Die Sensor ’99 hat mit großer Zufrie-denheit bei Ausstellern, Besuchern undKongreßteilnehmern abgeschlossen.Zu dem Branchentreff auf 9005 m2 Aus-stellungsfläche kamen knapp 14 000Besucher. 36

LeasingDL-Vorstand

F. Westebbe: „Neue Lea-singprodukte sind zu

Wachstumsträgern unse-rer Unterneh-

mensgruppegeworden.“

Seite 18

Sensor ’99Rund 10 000m2 Flächebelegten dieknapp 670Aussteller derSensor inNürnberg.Seite 36

BefeuchtungEine 5000 m2

große Hallebenötigt bis zu40 l/h Wasser,um eine rela-tive Feuchtevon 55% ein-zustellen.Seite 24

EnergieDie Energieverlusteder Antriebskompo-nenten eines mittel-großen Extrudersbetragen rund 20%.Seite 32

Jahr-2000-ProblemOft stehen in der Produktionnoch Rechner, die mit veral-tetem Betriebssystem oder

veralterer Software arbeiten.Diese Programme gilt es zuerkennen und bei Bedarf

zu erneuern.Seite 46

INHALT

MM im Internet

Sichern Sie sich einen

Wissensvorsprung!

Lesen Sie den »Maschinenmarkt«

der kommenden Woche

ab Freitag davor im Internet:

http://www.maschinenmarkt.de

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Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 5

Entwicklung und Konstruktion

Fluidtechnik

Mit dezentralen Antrieben können Fer-tigungszellen hergestellt werden, derenProduktivität mit der von Sonderma-schinen und deren Flexibilität mit dervon Bearbeitungszentren vergleichbarsind. 40

Durch Härten der Zylinderlaufflächeund Einbau einer Kolbendichtung ausGleit- und O-Ring in ein rollierendesGehäuse läßt sich die Lebensdauer vonhydraulischen Hochdruckzylinderndeutlich verlängern. 42

C-Technik, Software, Kommunikation

Themen und Trends 44

Jahrtausendwechsel

Bei der Umstellung auf den Euro wurdein den kaufmännischen Abteilungenmeist schon das Jahr-2000-Problembeseitigt. In der Produktion hingegenwird oft noch alte Software verwendet,die erneuert werden muß. 46

Management und Organisation

Unternehmensstrategie

Führungsleitlinien sind mehr als nuradministrative Anweisungen. In ihnenspiegelt sich die mittelfristige Unter-nehmensplanung wider. Die Leitlinienkönnen und müssen also von Fall zuFall geändert werden. 50

Fertigungsorganisation

Outsourcing galt lange Zeit als probatesInstrument zur Kostensenkung. Nacheiner Untersuchung des VDMA hat sichdieser Trend in vielen Maschinenbau-unternehmen aus Gründen der Liefer-fähigkeit wieder umgekehrt. 60

Marktspiegel

Produkte und Verfahren 65

Rubriken

Dokumentation 62Termine 73Software IImpressum II

Leserfax

In dieser Ausgabe bietet Ihnen der »Maschinenmarkt« denDirektkontakt zu Anbietern. Nut-zen Sie für nähere Informationenbitte das Leserfax auf Seite 74.

Vorschau, MM im Internet III

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feilten „controlled circulation“eine Gesamt-Empfängerschaftvon über 115 000 Adressen er-reicht.

In der Vorlage dieser Studiesieht der Verlag eine Investitionzur Schaffung von Transparenzallgemein und zugleich speziellder Basis für die Entwicklunggemeinsamer Reichweiten-ansätze im Dreiklang von Wer-bungtreibenden, Agenturenund Fachverlagen.

Der Vogel-Verlag in Würzburgschafft Markt- und Media-Trans-parenz im Umfeld führenderIndustrietitel. Basis ist dabeieine Reichweitenstudie beitechnischen Entscheidern aufder ersten Führungsebene improduzierenden GewerbeDeutschlands. Diese durch dierenommierte Czaia-Markt-forschung in Bremen durchge-führte Studie liefert Reichwei-ten für folgende Titel: Industrie-anzeiger, MM Maschinenmarkt,Produktion, Scope, TechnischeRevue und VDI-Nachrichten.

Der Vogel-Titel @MM Ma-schinenmarkt! erreicht in derdefinierten Zielgruppe dertechnischen Geschäftsführerund Entscheider den Spitzen-wert bei der Reichweite (LpA).Die Werte bestätigen dieführende Position des @MMMaschinenmarkt! in diesemwichtigen Industriemarkt. Erwird dort gelesen, wo Ent-scheidungen noch selb-ständig getroffen werden: imdeutschen Mittelstand, vonUnternehmern in Unterneh-men mit flacher Hierarchie undZukunftsperspektive. Alsführendes Medium in zwei dervier umsatzstärksten Branchender deutschen Industrie hatder @MM Maschinenmarkt!genau dort das größte Ge-wicht, wo es für die Leser umdie entscheidenden Fragengeht – kundenorientiert wiebranchenspezifisch. Gleich-zeitig unterstreichen die Zah-len der Reichweitenstudie die

bedeutende Rolle des kom-plexen Vertriebssystems des@MM Maschinenmarkt!, derin diesem Konkurrenzumfeldmit einer verbreiteten Auflagevon 50 000 Exemplaren in derKombination mit einer ausge-

6 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25

Maschinenmarkt

WIR ÜBER UNS

Vogel-Verlag veröffentlicht Pilot-Reichweitenstudie

0 5 10 15 20 25 30%

MM Maschinenmarkt

VDI-Nachrichten

Industrieanzeiger

Produktion

Scope

Technische Revue

23,5

21,7

19,3

19

10

5,3

Reichweiten (LpA) im Produzierenden GewerbePilot-Studie, Czaia-Marktforschung 1999

Weitere Informationen zurReichweitenstudie gibt derZentrale Marketing-Serviceder Vogel-Medien-GruppeWürzburg, Tel. (09 31) 4 18-25 12, Fax (09 31) 4 18-20 22.

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SchwebezustandDie Konjunktur befindet sichnach wie vor in der Schwe-be. Wenn die jetzt vom Stati-stischen Bundesamt nachUmstellung der Berechungs-verfahren auf ein einheitlicheseuropäisches System veröf-fentlichten Ergebnisse für dasBruttoinlandsprodukt über-haupt einen Schluß zulassen,dann ist es vor allem dieMahnung zur Vorsicht bei derInterpretation. Im Vergleichzu früheren Publikationenbleibt vieles unübersichtlichund zum Teil wohl auchlückenhaft.

Eher Lob als TadelVerletzte Aufsichtspflichtensollen aber nicht herunter-gespielt werden. Verbesse-rungen sind denkbar. Es giltnur festzuhalten, daß dasdeutsche System zum Modellselbst für die amerikanischenBörsenregeln geworden ist.Zum New Yorker Börsenhan-del werden nur Unternehmenzugelassen, in denen Ge-schäftsführung und Über-wachung entgegen dem inAmerika üblichen Board-Sy-stem mit seinen vermengtenFunktionen getrennt sind.

Alte neue RegelMit der Neuregelung desSchlechtwettergelds am Bauhat die Bundesregierungeines ihrer letzten sozialpoliti-schen Versprechen erfüllt.Die Arbeitgeber sind überdas Ergebnis erleichtert. Siemüssen sich nun doch nichteiner Zwangsumlage beugen.Statt dessen bleibt die alteAnsparregelung, wonach dieBauarbeiter ihren witterungs-bedingten Arbeitsausfall imWinter zunächst mit Über-stunden aus den Sommermo-naten ausgleichen müssen.

nik. So erlaubt Flüssiggasauch in Regionen ohneleitungsgebundene Gasver-sorgung die Nutzung derenergiesparenden Brennwert-technik, deren Potential amhöchsten beim Einsatz vonGas ist. Auch kompakte undenergiesparende Blockheiz-kraftwerke (EHKW) lassensich ideal mit dem schadstof-farmen Brennstoff betreiben.Im DVFG sind 66 meist mittel-ständische Versorgungs-unternehmen zusammenge-schlossen, die 1998 einenUmsatz von 1,9 Mrd. DM er-wirtschafteten. Den höchstenAnteil am Absatz hatte mit61,6% das Tankgasgeschäft.

Stuttgarter 3i-Büroist erfolgreichDas Stuttgarter Büro der 3iDeutschland GmbH blickt mitzehn neuen Beratungsprojek-ten in Baden-Württembergauf ein positives Geschäfts-jahr zurück. Zum 31. Märzschlossen die 3i Group plcund die von ihr verwaltetenPools zehn Neubeteiligungenmit einem Gesamtvolumenvon 60 Mio. DM ab. „Wir sindmit den Ergebnissen des er-sten vollen Geschäftsjahressehr zufrieden“, sagt AndreasKochhäuser, Direktor desStuttgarter Büros der 3iDeutschland GmbH.

Rund 3,5 Mio. Verbraucher in Deutschland nutzen diemobile Energie Flüssiggas –im Haushalt, Freizeitbereichsowie in der Industrie, in Ge-werbe und Landwirtschaft.Die im Deutschen VerbandFlüssiggas e. V. (DVFG) zu-sammengeschlossenen Ver-sorgungsunternehmen zogenjetzt auf ihrer gemeinsamenJahrestagung in München dieBilanz für das Geschäftsjahr1998. Der Absatz von Flüssig-gas litt ebenso wie der vonanderen Heizenergien im ver-gangenen Jahr unter demmilden Klima. Mit einem In-landsabsatz von 1,664 Mio. tblieben die Versorger rund4,5% unter dem Vorjahreser-gebnis. In den neuen Bundes-ländern ergab sich dabei einAbsatzrückgang um 6,3% auf434 000 t, während der In-landsabsatz in Westdeutsch-land um 3,9% auf 1,23 Mio. tsank. 53 000 t Flüssiggasgingen in den Export (minus5,6%). Trotz dieser witte-rungsbedingten Einbußenblickt die Flüssiggasbrancheim 50. Jahr der Verbandsge-schichte optimistisch in dieZukunft. Belebende Impulseerwartet man vor allem vondem gegenwärtigen Inno-vationsschub in der Heiztech-

8 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Deutschlands Flüssiggasbranche setzt auf heiztechnischen Fortschritt

Soviel Prozent der Betriebsräte und der Manager diskutieren diese Themen . . .

m oft m selten m nie m keine Antwort

Betriebsräte und Arbeitgeber:Viele gemeinsame Themen

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1

1

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8

4

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4Personalfragen

Arbeitszeit

Umstruktu-rierungen

Aus- undWeiterbildung

Entgeltfragen

Sonstiges

KBA-Spitzenwerte:Umsatz und Ertrag

Mit einem konsolidiertenKonzernumsatz von 1,6 Mrd.DM ist die Koenig & Bauer-Gruppe im Geschäftsjahr1998 um 9,9% auf einen neu-en Spitzenwert in der über180jährigen Firmengeschichtegewachsen. Die durch dieFusion mit der ehemaligenTochtergesellschaft KBA-Pla-neta AG deutlich vergrößerteMuttergesellschaft Koenig &Bauer AG trug mit 1,57 Mrd.DM zum Konzernumsatz bei.Auch das Ergebnis der ge-wöhnlichen Geschäftstätig-keit stieg von 68,3 Mio. DM(Vorjahr) auf 74,9 Mio. DM.Der Geschäftsverlauf derKoenig & Bauer AG war 1998von Großaufträgen deutscherund europäischer Zeitungs-häuser geprägt.

Der Hersteller von Industriegasen, Air Products, und In-

dustrial Oxygen Co. Ltd. (Inox) haben gemeinsam das

Joint-venture Inox Air Products Ltd. Mumbai/Indien, ge-

gründet. Die beiden Partner sind an dem Joint-venture zu

gleichen Anteilen beteiligt. Inox Air Products ist der zweit-

größte Lieferant von Industriegasen in Indien.

Bild

: Air

Pro

duc

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Wie groß der Contracting-Markt in Deutschland wirklichist, weiß derzeit niemand.Aber: Etwa 1 Mio. Gebäudesind „contractingfähig“. Da-von sind derzeit rund 60 000Objekte unter Vertrag, nachdem eine Modernisierungvorausgegangen ist. Insge-samt haben dafür 400 Ener-giedienstleister 16 300 Verträ-ge abgeschlossen. Jährlichwerden in Deutschland etwa500 Beratungen zum ThemaContracting durchgeführt.Diese und weitere Zahlenwurden auf der Jahrestagungdes Firmenverbundes Omni-um Technic, Luxemburg, imMai 1999 in Köln publik.Gastredner Dipl.-Ing. RüdigerBrechler von der Energie-agentur NRW schlüsselte dieContracting-Anbieter zahlen-mäßig auf: 23% Stadtwerke,21% Heizungsbauer, 14%Planer, 17% Energieversorger,16% Wärmedienstleister undnur 6% TGA-Anlagenbauer.Laut Brechler wird der Con-tracting-Markt in zehn Jahren

zu 70% von den Energiever-sorgern besetzt sein – eineThese, die den mittelstän-disch strukturierten Omnium-Verbund zum Widerspruchreizte. Fakt ist: Die EVU drän-gen als Generalunternehmerimmer mehr ins Anlagen- undContractinggeschäft, ebensodie Stadtwerke. Der Mittel-stand befürchtet den schlei-chenden Verlust der Eigen-ständigkeit durch das Preis-diktat von EVU und Kommu-nalversorgern. Omnium-Spre-cher Rainer Grasruck: „Um sowichtiger ist die Bildung vonstrategischen Allianzen wiedie Omnium Technic – alsodie Gründung von Vertriebs-gemeinschaften untergemeinsamer Dachmarke,künftig vielleicht mit gemein-samem Energieeinkauf.“ Nachder Prognose von Brechlerwird der Contracting-Markt inden nächsten Jahren eineneue Dynamik entfalten,hauptsächlich bedingt durchdas Wegfallen der Monopolefür Strom und Gas.

können. Für Firmen sinken da-mit die Kosten für Mehrfach-verbindungen und firmenin-terne Verbindungen. Spracheund Faxdaten werden überdie Datenverbindung imNetzwerk quasi gratis trans-portiert, was enorme Sparpo-tentiale eröffnet. Internet-Tele-fonie wird bereits heute voneinigen großen Telekomfir-men angeboten. Die meistenProdukte basieren allerdingsnoch auf dem PC als Zugangs-medium. Größte Ländermärk-te sind Deutschland, Groß-britannien und Skandinavien.

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 9

Maschinenmarkt

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

KOMMENTAR

Das in jüngerer Zeit enorme Wachstum an Selbstän-digen in Deutschland ist zu einem großen Teil auf die

Zunahme an Selbstbeschäftigten zurückzuführen, die ihrUnternehmen ohne zusätzliche Mitarbeiter führen. Fastdie Hälfte aller von ihnen arbeitet alleine, wie das Insti-tut für Mittelstandsforschung der Universität Mannheim(ifm) in einem Strukturbericht feststellt.

Verglichen mit unseren europäischen Nachbarn istdieser Anteil noch gering, denn dort arbeiten mehr alszwei Drittel ohne zusätzliches Personal. Von den neu-gegründeten Unternehmen zeigen nur wenige einen Be-schäftigtenzuwachs, dafür wachsen die Unternehmenmit Beschäftigtenzuwachs manchmal umso heftiger, sodie Mannheimer Ergebnisse. Auch künftig wird der Trendzum Solo-Unternehmer nicht abebben. Das umstritteneGesetz zur Eindämmung von Scheinselbständigkeitkönnte jedoch dem entgegenwirken. Das wäre bedau-erlich, begünstigt doch der strukturelle Wandel diejeni-gen Branchen, in denen Selbständige alleine arbeitenkönnen und wollen. Der Solo-Unternehmer wird sichauch in Deutschland mehr und mehr durchsetzen - wieschon in den meisten Ländern Europas. Urs

Weniger ist oft mehr

Energieversorger machen sich breit am deutschen Contracting-Markt

Europas Markt für Internet-Telefonie vor gewaltigem Wachstumsschub Am europäischen Markt fürInternet-Telefonie steht einWachstumsboom bevor. Sin-kende Kosten für die Hard-ware, verbesserte Übertra-gungsqualität und die Ein-führung gemeinsamer Stan-dards erschließen der Inter-net-Telefonie einen ständigwachsenden Anteil amSprach- und Datenverkehr.Nach einer neuen Untersu-chung der Marktforschungs-und BeratungsgesellschaftFrost & Sullivan sollen die Um-sätze von aktuelle 246,8 Mio.Dollar (1998) bis zum Jahr2005 auf 13,77 Mrd. Dollarsteigen und damit förmlich„explodieren“. Die Internet-Telefonie bietet den Telefon-kunden neben wesentlichgünstigeren Preisen auch zu-sätzliche Anwendungsgebie-te und neue Funktionen. An-gesichts des zu erwartendenWachstums dürfte das Telefo-nieren über das Internetschon bald zur Normalitätgehören. Nach Ansicht vonDr. Mitul Mehta, IT-Research-Manager bei Frost & Sullivan,liegt der Vorteil der Internet-Telefonie vor allem darin, daßsämtliche Kommunikations-vorgänge (Sprache, Daten,Fax) über eine einzige Verbin-dung abgewickelt werden

Berliner PSI AGinvestiert kräftigDie PSI AG, Berlin, hat denUmsatz im ersten Quartal um26,5% auf 45,8 Mio. DM ge-steigert. Der Umsatz im Pro-duktgeschäft stieg um 34%und im Systemgeschäft um23%. Die geringeren Lizenz-umsätze im Produktgeschäftkonnten durch höhere Serviceumsätze nicht voll-ständig kompensiert werden.Wegen laufender Investitio-nen und der Ausweitung desPersonals ergab sich ein ver-ringertes operatives Ergebnisvon minus 7,9 Mio. DM.

Die Wirtschaft Hongkongs ist als Folge derAsienkrise fünf Quartale hintereinander ge-schrumpft. In den ersten drei Monaten 1999ging das BIP um 3,5% zurück.

Die Gasgewinnung und -erzeugung inDeutschland betrug nach Angaben des Stati-stischen Bundesamts in 1998 für energetischeZwecke 376,8 Terawattstunden (TWh). Das ist ein Anstieg um 8,8% zum Vorjahr.

Die Ordereingänge im verarbeitenden Gewer-be Südwestdeutschlands nahmen von Januarbis April 1999 um 1,3% zu (Vorjahresver-gleich). Im Fahrzeugbau lag das Plus bei 6,6%.

Die japanische Stahlindustrie exportierte imApril 2,24 Mio. t Stahl. Das waren 11,3% mehrals im entsprechenden Vorjahresmonat.

TRENDS

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Elektromark-Erlösesind rückläufigTrotz höherem Stromverkaufsind die Umsatzerlöse derElektromark AG, Hagen, deut-lich rückläufig. Sie sanken imBerichtszeitraum von 745,1Mio. DM auf 714,9 Mio. DM.Dabei verminderten sich trotzder Absatzsteigerung von2,7% die Erlöse aus Stromver-kauf bei gesunkenem Strom-preisniveau um 31,8 Mio. DMauf 673,1 Mio. DM. Aus-schlaggebend für dieseEntwicklung waren wettbe-werbsbedingte Preisnachläs-se bei den Sondervertrags-kunden.

10 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25

Maschinenmarkt

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Verpackungsmaschinengeschäftwird zunehmend risikoreicher

KORRESPONDENTENBERICHT

VON LOTHAR HANDGE, VELBERT

Durchschnittlich rund 2% des Waren-wertes entfallen in Deutschland auf Ver-packungen, in verpackungsintensivenIndustrien wie dem Ernährungsgewerbesogar 7 bis 8%. Angesichts der großenBandbreite und Menge der heute zu ver-packenden Produkte kann die wirtschaf-tIiche Bedeutung dieses Wirtschafts-zweiges nicht überraschen. In Deutsch-land liegt das Produktionsvolumen fürPackmittel bei über 40 Mrd. DM im Jahr.Damit ist „die Verpackung eine tech-nische und wirtschaftliche Erfolgsstorygeworden“, wie Ernst H. Berndl, Präsi-dent der Interpack und geschäftsführen-der Gesellschafter der Skinetta Pac-Sy-steme Kiener GmbH & Co. anläßlich derInterpack 99-Eröffnungspressekonferenzin Düsseldorf meinte.

Als Repräsentant der größten Ausstell-ergruppe wies Berndl darauf hin, daß„erst Verpackungsmaschinen das wirt-schaftliche Verpacken ermöglichen“. Beider Umsetzung der vielseitigen Anforde-rungen an die Verpackungsmaschinenkomme ihnen eine zentrale Aufgabe zu.Moderne Verpackungsmaschinen ermög-lichten nicht nur das wirtschaftlicheHerstellen von Verkaufs-, Sammel- undTransportverpackungen bei einer hohenFlexibilität bezüglich Formen undGrößen. Sie ermöglichten auch Ein-sparungen an Verpackungskosten, zumBeispiel durch die maschinenintegrierteErstellung des Packmittels bei den soge-nannten Form-, Füll- und Verschließ-maschinen, oder durch die Möglichkeit,dünnere Packstoffe beziehungsweisePackstoffe mit größeren Qualitätstoleran-zen zu verarbeiten. Dazu komme, daßVerpackungsmaschinen heute zuneh-mend wichtige Informationen auf dieVerpackung übertragen und den gesam-ten Verpackungsprozeß überwachenund dokumentieren. Damit habe sich derVerpackungsmaschinenbau längst zueiner High-Tech-Branche entwickelt.

Das Produktionsvolumen der Branchebeträgt weltweit über 30 Mrd. DM. Ver-packungsmaschinen „Made in Germany“halten dabei nach Aussagen Berndlsnoch eine Spitzenposition. Wertmäßigstamme jede fünfte weltweit produzier-

te Verpackungsmaschine aus Deutsch-land. Mehr als 80% der deutschen Pro-duktion gingen in den Export. Berndl:„Mit einem Anteil von rund 30% am Welt-exportmarkt ist Deutschland Exportwelt-meister bei Verpackungsmaschinen.“Lediglich Italien könne mit einem Anteilvon 26% dem deutschen Verpackungs-maschinenbau auf den WeltmärktenParoli bieten. So ist Deutschland auf 14der 25 wichtigsten Exportmärkte dasgrößte Lieferland.

Das Geschäft sei in den vergangenenzehn Jahren deutlich internationaler ge-worden, stellte Berndl fest: „Als Reaktionauf die relative Wachstumsschwäche dereuropäischen Stammärkte haben dieÜberseemärkte erheblich an Bedeutunggewonnen.“ Andererseits spiegele dieseEntwicklung die Globalisierungsstrate-gien der führenden Konsumgüter- undNahrungsmittelkonzerne und die erfolg-reiche Erschließung der asiatischen undsüdamerikanischen Märkte wider. Vondieser Entwicklung habe der deutscheVerackungsmaschinenbau profitiert.

1997 konnte die Branche – bei einemProduktionsvolumen von 6,1 Mrd. DM –ihren Export auf knapp 5 Mrd. DMsteigern. 1998 habe sich die gute Export-konjunktur bei leicht belebtem Inlands-geschäft fortgesetzt. Der Gesamtexporterhöhte sich 1998 nochmals um rund 6% und überschritt erstmals die 5-Mrd.-DM-Marke deutlich. Weil auch dieInlandslieferungen merklich zulegten,werde der Produktionswert der Branche1998 bei etwa 6,4 Mrd. DM liegen.

Eine Fortsetzung dieser Entwicklungim Interpack-Jahr stellte Berndl jedoch inFrage. Nicht nur, weil die Auftragseingän-ge seit dem dritten Quartal 98 unter Vo-jahresniveau liegen. Hinzu komme, „daßdie erwartete Nachfragebelebung im In-land und in den EU-Staaten als Folge derAuswirkungen der Finanzkrise in Asienhinter den Erwartungen zurückbleibt“.Damit werde deutlich, daß sich mit derGlobalisierung der Konsum- und Finanz-märkte das Konjunkturrisiko für den Ver-packungsmaschinenbau erhöht habe,das „in der Vergangenheit durch breitge-fächerte Exportaktivitäten und dieVielzahl der Absatzbranchen relativgering gehalten werden konnte“.

Transtec AGsitzt fest im SattelDie börsennotierte TranstecAG, ein Systemhersteller undComputerdirektanbieter,erzielte im Jahr 1998 einenUmsatz in Höhe von 279 Mio.DM. Außer in Deutschland istTranstec in sieben europäi-schen Ländern aktiv. Transtecfertigt Systeme, Rechner- undSpeicherlösungen. Über dasInternet können die Systemefür Unix, Linux oder WindowsNT konfiguriert und bestelltwerden. Netzwerkkompo-nenten, Peripherie- undTelekommunkationsprodukterunden das Angebot ab.

Keramchemiemit UmsatzrückgangDas Geschäftsvolumen derKeramchemie GmbH (KCH),Siershahn, und ihrer Tochter-und Beteiligungsgesellschaf-ten im In- und Ausland gingim Geschäftsjahr 1998 um10,5% auf 530 Mio. DM (Vor-jahr: 591 Mio. DM) zurück. Im Geschäftsbereich Ober-flächentechnik stagnierte derUmsatz auf Vorjahresniveau.Die Kunststofftechnik-Aktivi-täten haben sich erfreulichentwickelt. Die bereits ImVorjahr in Angriff genomme-ne Restrukturierung der KCH-Gruppe wird in der erstenJahreshälfte 1999 abge-schlossen sein.

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Der deutsche Photovoltaik-markt wird Schätzungen desBranchenverbandes DFS zu-folge 1999 kräftig wachsen.Nach einem schwachen Jahr1998 geht man von einemZuwachs um 50% aus. AlsGründe für diesen Wachs-tumsschub wird neben dem

Steag startet durchmit neuen AufträgenDie STEAG AG, Essen, ist gutin das laufende Jahr gestar-tet. Mit der Inbetriebnahmedes ersten Auslandskraft-werks in Kolumbien, derÜbernahme zweier amerika-nischer Anlagenhersteller fürdie DVD- und Chip-Produkti-on sowie dem Börsengangder STEAG Hama Tech AGschloß der Energie-Konzernan das erfolgreiche Ge-

schäftsjahr 1998 an. STEAGverbesserte sowohl denUmsatz als auch den Jahres-überschuß. „Wir sind wiederein ganzes Stück vorange-kommen“, stellte Vorstands-vorsitzender Dr. JochenMelchior fest.

100 000-Dächerprogrammder Bundesregierung daswachsende Interesse der Be-völkerung an der umwelt-freundlichen Stromerzeugunggenannt. Gefördert werdedie positive Entwicklung zu-dem durch neue Geschäfts-felder im Umfeld des reinenAnlagenverkaufs. Um die Brei-tenwirkung der solstechni-schen Stromerzeugung zu be-schleunigen, fördert die Bun-desregierung seit Jahresbe-ginn die Installation von So-larstromanlagen mit zinslosenDarlehen und dem Erlaß derDarlehensrate, was einemFörderbetrag von 35% ent-spricht. Zwar entscheide sichnicht jeder Interessent fürden Kauf einer Solaranlage,„doch konnten wir im erstenHalbjahr 1999 viele neue Kun-den gewinnen“, freut sichDFS-Vorstandsmitglied OlafFleck. Nach Angaben desDFS waren im Rekordjahr1997 Anlagen mit einer Ge-samtleistung von 13,7 MWverkauft worden. 1998 gin-gen die Verkäufe auf rund 10MW zurück. In laufenden Jahrwird ein erneuter Anstieg der verkauften Leistung aum50% auf insgesamt 15 MWerwartet. Der Branchen-umsatz liegt soll derzeit beietwa 200 Mio. DM liegen.

Otto Pfannenbergauf ExpansionskursEinen Umsatzzuwachs von22% verzeichnete in 1998 dieOtto Pfannenberg Elektro-Spezialgerätebau GmbH,Hamburg. Der Umsatz desStammhauses stieg von 35 Mio. DM auf 42,9 Mio.DM. Unter Einrechnung derim Ausland ansässigen Fir-mentöchter-Umsätze erzieltedie Pfannenberg-Gruppe ei-nen Umsatz in Höhe von 58,4Mio. DM. Der Grund für dasWachstum ist die seit Mitteder neunziger Jahre betriebe-ne Internationalisierung desUnternehmens. Pfannenberghat sich als Spezialist fürLüftung und Kühlung elektro-nischer Schaltanlagen sowieals Lieferant von Blitz- undWarnleuchten etabliert.

Die Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Mana-

gementsystemen mbH (DQS), hat dem Siemens-Bereich

Automatisierungs- und Antriebstechnik die Jahr-2000-

Fähigkeit zertifiziert. Dr. Klaus Petrick, Geschäftsführer

der DQS (links), überreichte das Zertifikat an Dr.Klaus Wu-

cherer, Vorsitzender des A&D-Bereichsvorstands.

Bild

: Sie

men

s

Spezialzylinder von Parker Hannifin wurden ausgewählt

zur Krafterzeugung in einem Verdichter für atomaren Ab-

fall. Der Verdichter wurde von dem holländischen Ma-

schinenhersteller Fontijne Holland BV hergestellt und in

England in Betrieb genommen.

Bild

: Par

ker

Schuricht Elektronikwird 50 Jahre altDie Dietrich Schuricht GmbH& Co. KG, ein Katalogdistri-butor für Elektronikbauele-mente, Meßtechnik und Auto-matisierung, feiert im Juli das50.Jubiläum. Das Katalogsor-timent des Bremer Unterneh-mens umfaßt mehr als 40 000C-Produkte. Schon früh ent-wickelte das 1949 gegründe-te Unternehmen eigene E-Commerce-Lösungen: 1997erschien der erste Katalog ei-nes Elektronikhandelshausesmit Online-Bestellmöglichkeitim Internet. Mit der Inbe-triebnahme des SCC (Schu-richt Communication Center)wurde die Vertriebsstrukturzentralisiert und die Bera-tungskompetenz gesteigert.

Internet ist wichtigfür Erfolg im EinkaufErfolgreiche Unternehmenkaufen höherwertige Produk-te im Ausland und sind stär-ker im westeuropäischenMarkt engagiert als die weni-ger erfolgreichen Unterneh-men. Dies zeigen erste Ergeb-nisse einer Studie, die derBundesverband Materialwirt-schaft, Einkauf und LogistikBME gemeinsam mit derJustus-Liebig-UniversitätGießen durchgeführt hat. DieUmfrage, für die Antwortenaus 248 Unternehmen aus-gewertet wurden, ergab, daßder Einsatz des Internetebenfalls zu den Erfolgs-größen des Global Sourcingzählt.

Deutschlands Photovoltaikbrancheerwartet für 1999 kräftiges Wachstum

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 11

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

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Robert Wieske übernimmtzum 1. Juli die Geschäfts-führung der Rotero-LipGmbH, Witten. HermannLichotka übergibt als ge-schäftsführender Gesellschaf-ter und Mitbegründer desUnternehmens zum 30. Junidie Geschäftsführung anRobert Wieske. Zum 1. Juliwird die Rotero-Lip GmbHumbenannt in Dewit Industrial Sensors GmbH.

Beate Reisin-

ger hat jetztdie Position alsDirector of Hu-man Resourcesbei Nortel

Dasa in Frankfurt/Main über-nommen und löst damit indieser Funktion Dr. Eva Russelab. Beate Reisinger kann aufeine langjährige Erfahrung inder Personalarbeit zurück-blicken .

Johannes Lörcher ist seit 1. Mai neuer Vertriebsleiterder Neff AntriebstechnikAutomation GmbH in Wal-denbuch. Er betreute bisherals Exportmanager alle Neff-Exportkunden.

Michael Heinz

besetzt seitAnfang Maidie neuge-schaffene Posi-tion eines Key

Account Managers bei Metro-werks in Wiesbaden. Zu sei-nen Aufgaben gehören zumeinen der Aufbau der ersteneuropäischen Niederlassungsowie der Ausbau und diePflege des Vertriebs.

Dr. Winfried Haag wurdevom Aufsichtsrat der FAGOEM und Handel AG,Schweinfurt, mit Wirkungzum 1. Juni zum Mitglied desVorstands der FAG OEM undHandel AG bestellt, zustän-dig für das Ressort Vertrieb.Die FAG OEM und HandelAG stellt den größten Unter-nehmensbereich des FAG-Konzerns dar.

12 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25

Maschinenmarkt

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Jacques Tay-

mans hat kürz-lich die Positi-on des Marke-tingdirektorsbei der Renault

LKW Deutschland GmbHübernommen. In seiner neu-en Funktion ist er gleichzeitigauch Mitglied der Geschäfts-führung der Renault LKWDeutschland GmbH.

Rainer Erlat wurde zum VicePresident and General Mana-ger Western Europe derEnterprise Computing SalesOrganization von Hewlett-Packard berufen und ist da-mit für den Vertrieb in Bene-lux, Deutschland, Frankreich,Großbritannien, Italien, Portu-gal, Skandinavien und Spani-en verantwortlich.

Holm Oost-

veen wurdeam 8. Aprilzum Mitgliedder Geschäfts-führung der

Widia GmbH, Essen, ernannt.Er übernahm Vertrieb undMarketing von Widia Valenitein Europa als Nachfolger vonDr. Winfried Haag, der dasUnternehmen zum 31. Maiverlassen hat.

Rolf Jäckle istseit Juni neuerVertriebsleiterfür den Be-reich Industrieder thüringi-

schen Werkzeugfabrik GmbHKönigsee (Werkö).

Hans Knürr, Vorstandsvorsit-zender der Knürr AG, erhieltaus den Händen von Justiz-minister Alfred Sauter dasVerdienstkreuz am Bande desVerdienstordens der Bundes-republik Deutschland. Diehohe Auszeichnung wurdeHans Knürr vom Bundespräsi-denten Prof. Dr. RomanHerzog für sein langjährigesehrenamtliches Engagementim Bereich der Rechtspflegeund der Wirtschaft verliehen.

PERSONEN

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STENO

Brain , Breisach, schließt mitzwei spanischen Unterneh-men ab. Binnen eines Monatshaben sich zwei führendespanische Automobilzuliefe-rer im Aluminiumgußbereich,die Aluminio y AleacionesSA, Zaragoza, und die Com-ponentes Vilanova SL, Barce-lona, für die ERP-Komplett-lösung XPPS von Baan Inter-national entschieden.

Büro für Mittelstands-Kom-

munikation GmbH heißt eine Neugründung in Schwal-bach/Taunus, die sich auf PRund Marketingdienstleistun-gen für mittelständischeUnternehmen spezialisierthat. Von der Pressearbeit biszum Direktmarketing bietetdie neue Agentur ein Bauka-stensystem an, das auchFirmen mit kleinerem Budgeteine effektive Marketingkom-munikation erlaubt.

Die G.I.S. Fluid-Managementund Instandhaltung AG, Karl-stein, gibt die Übernahmeder Simon Wartung GmbH,Speyer, bekannt. Mit diesemSchritt soll die Marktpositiongestärkt und sollen Synergiengenutzt werden. Die Ange-botspalette beider Unterneh-men reicht (mit gewissenDifferenzierungen) von derMaschinen- und Anlagenreini-gung bis hin zum Fluidma-nagement und zur Übernah-me kompletter Instandhal-tungsbereiche.

Die Fraunhofer-Gesellschaft

unterhält seit 20 Jahren wis-senschaftliche Kontakte zurVR China. Am 25. Mai eröff-nete FhG-Präsident Prof. Dr.-Ing. Hans-Jürgen Warneckedas Fraunhofer Represen-tative Office Beijing. Es sollden Technologietransferzwischen Deutschland undder VR China intensivieren.

Das USA Forum, Tübingen,veranstaltet am 18. Juni inLudwigsburg ein Seminar, dassich mit den Risiken der US-Exportkontrolle befaßt.

Betroffen sind deutscheWaren, die Komponentenund Technologien amerikani-scher Hersteller enthalten.Ausfuhren solcher Produktesind aus US-Sicht „Re-Expor-te“ und unterliegen bestimm-ten Regeln. So kann es erheb-liche (finanziellen) Folgenhaben, wenn (an sich) deut-sche Produkte, die US-Kom-ponenten enthalten, an Ge-schäftspartner in Länderngehen, die auf der US-Embar-goliste stehen.

Die Starnberger Beschich-

tungen GmbH zieht um. ImSeptember nimmt das neueWerk in Landsberg/Lechseine Produktion auf. Um Ver-zögerungen bei der Auftrags-abwicklung zu vermeiden,soll in einer kurzen Über-gangsphase ein Teil der Auf-träge im Zweigwerk Niddaausgeführt werden. Die Starn-berger Beschichtungen ver-edelt die unterschiedlichstenOberflächen – vom Metall bis zum Kunststoff, von dertonnenschweren Walze biszur Pinzette.

Die PA Power Automation

AG, Pleidelsheim, erhielt vonABB Asea Brown Boveri, Ba-den/Schweiz, einem Auftragim Gesamtwert von rund 2 Mio. DM. ABB benötigt fürdie Fertigung seiner neuenTurbinenschaufelgenerationin Deutschland, der Schweizund Schweden neue Steue-rungstechnik. Im Rahmen desAuftrags werden vorhandeneMaschinen entsprechend um-gerüstet; zudem kommen diePA-Steuerungen auch in Neu-maschinen zum Einsatz.

Der Reinz-Dichtungs-GmbH,

Neu-Ulm, wurde anläßlichdes 2. Volkswagen-Umwelt-symposiums in Wolfsburg derUmweltpreis der VolkswagenAG verliehen. Ausgezeichnetwurde eine Mehrlagen-Stahl-Zylinderkopfdichtung, diegegenüber herkömmlichenLösungen bis zu 99% recy-clingfähig ist.

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 13

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

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Astrum auf Erfolgskurs: 1992gestartet, beschäftigt dasErlanger Softwarehaus heutebereits 120 Mitarbeiter. FürAusbildungs - und Arbeits-plätze, die im Verlauf dieserEntwicklung geschaffen wur-den, verliehen ErlangensOberbürgermeister und „DieRegion Nürnberg“ der AstrumGmbH den „Jobstar“, mitdem Firmen gewürdigt wer-den, die in der Region Nürn-berg neue Stellen schaffen.Hauptprodukt von Astrum istmit rund 400 Installationendie Personaleinsatzplanungs-Software SP-Expert.

Bei Euro Craft, dem 1995 ge-meinsam von E/D/E und derPariser Socoda-Gruppe ge-gründeten Unternehmen, gabes am 7. Mai Grund zum Fei-ern. An diesem Tag trat derspanische EinkaufsverbandCecofersa der Euro-Craft-Gruppe bei. Im spanischenEinkaufsverband sind ins-gesamt 81 Produktionsverbin-dungshändler zusammen-geschlossen. Sie sind in denBereichen, Eisenwaren, Werk-zeuge, Industriebedarf undBaubeschläge tätig.

Die Prahm MicrocomputerSysteme , SPS- und Industrie-PC-Spezialist aus Karlsruhe, ist ab sofort im Internet unterder Adresse www.home.t-on-line.de/home/prahm in deut-scher und englischer Sprachepräsent. Der Webseite kannentnommen werden, welcheProdukte zu welchen Preisengeliefert werden können.Außerdem findet der Nutzerdort ausführliche Produkt-beschreibungen sowie Demo-versionen und Handbücherals Download.

Die Software Welt GmbH,vor kurzem in Haar-Salmdorf,gegründet, agiert nun als un-abhängiges Upgrade-Centerdes bekannten DistributorsMicro Basic. Außerdem wer-den Produkte anderer Her-steller wie Seagate SoftwareIMG oder die Bücher vonMicrosoft Press vertrieben.Auch Softward von Lotus ,IMSI und Corel soll ins Distri-

14 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

butionsprogramm aufgenom-men werden. Zusätzlich hatman eine Internet-Vertriebs-schiene eingerichtet. Hierkönnen Kunden Softwaredownloaden und per Kredit-karte bezahlen. Weiteresunter www.SoftwareWelt.de.

PSDI, Anbieter von Systemenzur Instandhaltungsplanungund -steueung sowie E-Com-merce-Lösungen für MRO-Pro-dukte (Maintenance, Repair,Operating), gibt den Ab-schluß mehrerer Abkommenmit der W. W. Grainger Inc.bekannt. So wird Grainger fürrund 14,5 Mio. Dollar neueAktien von PDSI erwerbenund sich mit 5% am Kapitalder PDSI-TochtergesellschaftMRO.com beteiligen.

Die Raskin GmbH wurderückwirkend zum 1. Januar1999 mit der Beyeler Blech-bearbeitungsmaschinenGmbH, Gotha, verschmolzen.Innerhalb der Beyeler Blech-bearbeitungsmaschinenGmbH wird die frühereRaskin GmbH als Geschäfts-bereich Raskin weitergeführt.Raskin ist bekannt fürStanzwerkzeuge zum Bear-beiten von Tafeln undProfilen.

Die Keramchemie GmbH,Siershahn, hat drei innengummierte, jeweils 60 m3 fas-sende Stahl-Doppelwandla-gerbehälter an einen Kundenaus dem Raum Antwerpen/Belgien geliefert. Die Behäl-ter, in denen Salzsäure gela-gert werden soll, wurden miteiner 4 mm starken Hartgum-mierung versehen.

Die Heitec GmbH, Erlangen,erhöhte Ende Mai ihr bis-heriges Stammkapital von300 000 auf 1 Mio. DM. Zu-dem will das Softwarehausfür integrierte Lösungen undDokumentenmanagement-systeme innerhalb der näch-sten Monate in eine AGumfirmieren.

Carrier-Anlage schützt dieUffizien in Florenz: Das Klima-system für weite Teile des

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ersten und zweiten Geschos-ses der berühmten Gemälde-galerie ist bereits installiert.Zum Einsatz kommen VAV-und VAC-Systeme mit Fest-partikelfiltern von Carrier.

Die Winkler + Dünnebier

AG, Neuwied, konnte kürzlicheinen Auftrag im Höhe von20 Mio. DM verbuchen undist damit in puncto Auftrags-eingang auf dem Wege, dashohe Vorjahresniveau wiederzu erreichen. Die Bestellungfür den GeschäftsbereichHygiene umfaßt mehrereMaschinen für die Produktionvon Slipeinlagen.

Die K.O.M.-Beratungs-

gruppe, Allensbach, eröff-nete am 18. Juni im BremerInnovations- und Techno-logiezentrum eine neue Nie-derlassung. Unter Leitung vonUwe Hermann werden hier

praxisorientierte Ansätze inden Bereichen Strategie, Mar-keting und Service sowieQM entwickelt.

Vogelsang, Bochum, ist seitüber 20 Jahren Großhändlerfür Panasonic-Klimageräte.Nun hat der Familienbetrieb

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 15

Maschinenmarkt

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

das Verkaufsgebiet Bayern für den Bereich Klimatechnikübernommen und ein Büro in Aschheim eröffnet, umeinen kundennahen Servicegarantieren zu können. Eine großzügige Lagerhaltung auf2000 m2 erlaubt die rascheBelieferung mit Geräten,Zubehör und Ersatzteilen.

Icos Vision Systems, Hever-lee/Belgien, einer der führen-den Hersteller von optischenHalbleiter-Inspektionssyste-men, hat an die Bta Electro-nic GmbH, Dortmund, ihrerstes vollautomatischesHochgeschwindigkeits-Inspektionssystem des Typs CI-5280 mit Taping-Einrich-tung geliefert. Bta kann damitprogrammierte Bauelementevon Palette auf Gurt trans-ferieren und entsprechendeMessungen an den Chip-gehäusen vornehmen.

Das Qualitätsmanagementsystem der Surtec GmbH in

Trebur wurde nicht nur nach DIN ISO EN 9001, sondern

auch nach den Anforderungen VDA 6.1 des Verbandes

der Automobilindustrie zertifiziert. Surtec beliefert die

Automobilindustrie mit Reinigungs- und Korrosions-

schutzsystemen.

Bild

: Sur

tec

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Mit dem Erwerb einer Soft-

ware ist das Thema „EDV“

nicht erledigt. Um nicht

ständig neue Software er-

werben zu müssen, wer-

den für die meisten Pro-

gramme Pflegeverträge ab-

geschlossen. Nachfolgend

einige Hinweise zu den

rechtlichen Besonderhei-

ten beim Abschluß von

Software-Pflegeverträgen.

Inhalt des Vertrages

Wichtig ist, daß im Pfle-

gevertrag genau beschrie-

ben ist, zu welchen Lei-

stungen sich der Anbieter

verpflichtet. Es genügt

nicht, auf eine generelle

Pflege der Software zu ver-

weisen, sondern die einzel-

nen Tätigkeiten sind de-

tailliert zu nennen. Eine

solche Aufzählung bedeu-

tet für beide Vertragspar-

teien Sicherheit und beugt

späteren Auseinanderset-

zungen vor.

Typische Regelungsin-

halte sind:© Beseitigung von Män-

geln,© Telefonische Unterstüt-

zung/Hotline,© Lieferung von Updates,© Lieferung von Upgra-

des,© Wartung bei Daten-

fernübertragung,© Schulung von Mitarbei-

tern.

Die Verpflichtung zur

Beseitigung von Mängeln

beinhaltet die Erhaltung

der Betriebsbereitschaft

der Software und Aktuali-

sierung der Programmdo-

kumentation. Diese Aufga-

ben gehören in jeden Pfle-

gevertrag. Im Vertrag kann

auch festgelegt werden, in-

nerhalb welcher Fristen

Gesetzesänderungen ein-

zupflegen sind. Wer bei-

spielsweise im Jahr 1999

noch nicht in Euro buchen

kann, dem nützt die beste

Finanzbuchhaltungssoft-

ware nichts.

Wenn in einem Pflege-

vertrag ausdrücklich die

Jahr-2000-Fähigkeit der

Software geschuldet wird,

ist die Frage der Fehlerbe-

seitigung einfach zu be-

antworten. Verträge sind

einzuhalten, und so muß

der Anbieter entsprechen-

de Maßnahmen zur Jahr-

2000-Umstellung einlei-

ten.

Rechtlich umstritten ist,

ob ein Kunde von einem

Softwareanbieter verlan-

gen kann, daß auch ohne

ausdrückliche Regelung

eine Jahr-2000-feste Soft-

ware hergestellt werden

muß. Die Beantwortung

dieser Frage hängt von

dem Umfang der vertrag-

lich vereinbarten Leistun-

gen ab. Durch die Jahr-

2000-Umstellung wird die

Mangelfreiheit der Soft-

ware hergestellt. In vielen

Verträgen wird im Rah-

men der Pflegeverträge

Mangelfreiheit geschuldet,

so daß der Kunde An-

spruch auf einen Jahr-

2000-festen Programm-

stand hat.

Abschlußzwangschützt den Kunden

Beim Erwerb einer Soft-

ware von erheblichem

Wert ist zu überlegen, ob

gleichzeitig ein vertragli-

cher Abschlußzwang für

einen Softwarepflegever-

trag vereinbart wird. Ohne

einen Pflegevertrag ist jede

Software auf Dauer nicht

sinnvoll nutzbar.

Einige Gerichte gehen

davon aus, daß bei indivi-

duell erstellten Program-

men der Kunde die Her-

ausgabe des Quellcodes

verlangen kann, wenn das

Softwareunternehmen

16 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25

Maschinenmarkt

Software braucht gute Pflege

Thomas Feil ist Rechtsanwalt

in 30175 Hannover, Tel. (05 11)

38 08 60, Fax (05 11) 3 80 86 44.

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sich weigert, einen Pflege-

vertrag abzuschließen.

Damit soll den Kunden die

Möglichkeiten gegeben

werden, selbst eine Pflege

der Software vorzuneh-

men. Durch diese Recht-

sprechung werden die

Softwarehersteller prak-

tisch gezwungen, Pflege-

verträge abzuschließen.

Gewährleistungschließt Gebühr ein

Ob es ohne ausdrückli-

che vertragliche Vereinba-

rung eine Pflicht des An-

bieters gibt, einen Soft-

warepflegevertrag abzu-

schließen, ist rechtlich

umstritten. Es bleibt abzu-

warten, wie die Gerichte

diese Frage auf Dauer

klären. Eine kartellrecht-

liche Verpflichtung zum

Abschluß eines Pflegever-

trages mit Privaten gibt es

nicht.

Bei jedem Erwerb der

Software ist der Anbieter

verpflichtet, innerhalb der

Gewährleistungsfrist alle

auftretenden Fehler und

Mängel zu beseitigen.

Die Gewährleistungsfrist

kann den gesetzlichen

Zeitraum von sechs Mona-

ten oder einen längeren

Zeitraum umfassen.

In der Praxis wird häufig

auch für die Zeit der Ge-

währleistung die volle Pfle-

gegebühr verlangt. Nach

richtiger Auffassung ver-

stößt dies gegen das AGB-

Gesetz. Als Kunde sollte

darauf geachtet werden,

daß während der Gewähr-

leistungsfrist keine oder

nur eine verminderte Pfle-

gegebühr gezahlt wird.

In jedem Pflegevertrag

ist festzulegen, für welchen

Zeitraum der Vertrag ab-

geschlossen wird. Ein Zeit-

raum von mehr als zwei

Jahren ist wegen des Ver-

stoßes gegen das AGB-Ge-

setz unwirksam. Auch die

automatischen Vertrags-

verlängerungsklauseln

sind rechtsunwirksam,

wenn sie einen Zeitraum

von mehr als einem Jahr

betreffen.

Pflegeverträge enden

mit Ablauf der Befristung

oder durch Kündigung.

Für die ordentliche Kündi-

gung sollte eine Kündi-

gungsfrist bestimmt sein.

Üblich ist eine Frist von

drei Monaten. Das Recht

zur außerordentlichen

Kündigung kann nicht

ausgeschlossen werden.

Die Frage des Preises

bedarf auf jeden Fall der

Klärung. Dabei wird häu-

fig von den Softwareunter-

nehmen die Pflegegebühr

für einen längeren Zeit-

raum im voraus verlangt.

Wenn Leistungen notwen-

dig sind, die über den Rah-

men des Pflegevertrages

hinausgehen, so ist zu re-

geln, auf welcher Basis die-

se Arbeiten abgerechnet

werden. Bei langfristigen

Verträgen möchte der An-

bieter häufig Preisände-

rungsklauseln in den Ver-

trag mit aufnehmen. Dann

muß dem Kunden für

den Fall der erheblichen

Preisänderungen ein Kün-

digungsrecht eingeräumt

werden.

Der Software-Pflegever-

trag sollte üner die oben

genannten Regelungen

hinaus auch Fragen der

Haftung, der Gewährlei-

stung, der Datensicherheit

sowie des Erfüllungsortes

klären. MM

THOMAS FEIL

§§§§§

RECHT

§

aktuell

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 17

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Nichts ist unmög-

lich. Mit dem be-

kannten Slogan

eines japani-

schen Automobilherstel-

lers könnte auch die deut-

sche Leasingbranche wer-

ben. Den spektakulärsten

Leasing-„Coup“ der letz-

ten Jahre landete zweifel-

los die Deutsche Leasing

AG (DL), Bad Homburg,

die vier Löwen, darunter

drei außerordentlich sel-

tene weiße, an einen

Safari-Park in Nordrhein-

Westfalen verleaste. Ob-

gleich dieser Geschäfts-

zweig nach Aussagen von

Vorstandssprecher Horst

Figge nicht weiter ausge-

baut werden soll, wirft

das „Löwen-Leasing“ ein

Licht auf die Innovations-

freude seines Hauses und

der Leasingbranche ins-

gesamt. „Denn um so fle-

xibel auf Kundenwünsche

einzugehen und Verträge

auch für solche Investitio-

nen zu machen, dazu

gehört viel Know-how, Fle-

xibiltät und Innovations-

kraft“, gibt Figge zu ver-

stehen. Und so ist es kein

Wunder, daß die deutsche

Leasingbranche seit Jah-

ren mit hohen Wachs-

tumsraten glänzen kann.

Das Jahr 1998 machte,

da keine Ausnehme, zu-

mindest was das Mobili-

enleasing anbelangt. Hier

legte das Neugeschäft

kräftig zu (plus 7,6 Pro-

zent auf 63 Milliarden

Mark). Weniger Fortüne

hatten die Immobilienlea-

singunternehmen, die er-

neut ein stagnierendes

Neugeschäft hinnehmen

mußten. Insgesamt

wuchs das Leasingneuge-

schäft 1998 um rund 6,6

weglichkeit und ausge-

prägter Vertriebsorientie-

rung. Westebbe. „Es wird

mit einer Direktvertriebs-

organisation gearbeitet

und die kann sich sehr

flexibel auf die Erwartun-

gen und Wünsche der

Kunden einstellen. Ich

glaube deshalb, daß wir

hinsichtlich der Leasing-

quote, die wir in Deutsch-

land beim Mobilienlea-

sing erreicht haben, noch

lange nicht am Ende der

Fahnenstange sind.“

Kräftige Wachstumsim-

pulse erfährt die deut-

sche Leasingwirtschaft

nach Einschätzung des

Ifo-Instituts von der Inter-

nationalisierung des

Geschäfts. Noch stärker

aber treibt die Produktin-

novation das Branchen-

wachstum an. „Neue Lea-

singprodukte sind zu den

Wachstumsträgern unse-

rer Unternehmensgruppe

geworden“ stellt Manager

Westebbe zufrieden fest.

Serviceorientierung heißt

dabei das Zauberwort,

denn wer im Leasing al-

lein eine spezielle Finan-

zierungsform sieht, greift

seiner Meinung nach zu

kurz: „Gerade für ein Un-

ternehmen wie unseres,

das die Qualitätsführer-

schaft beansprucht, ist es

klar, daß der Leasingver-

trag an sich nur einen

Teil der Dienstleistung

darstellt“. Immer häufiger

übernimmt die Leasing-

gesellschaft auch die mit

einem Investitionsprojekt

zusammenhängenden

„sonstigen“ Dienstleistun-

gen – die vom Informati-

onsmanagement bis hin

zum Abschluß von Versi-

cherungen reichen kön-

nen. Full-Service, also

Leasing inklusive Flot-

tenmanagement, ist beim

Fahrzeugleasing heute

Standard.

„Boxenschieber“haben ausgedient

Auch im DV-Leasing

wird Service groß ge-

schrieben. Die Rolle des

Schrittmachers spielt das

Softwareleasing. Noch ist

dieses Marktsegment

nicht sehr groß, aber es

wächst laut Ifo-Institut

kräftig „und bietet den

Leasinggesellschaften die

Möglichkeit, an der zügi-

gen Expansion dieser im-

materiellen Wirtschafts-

güter zu partizipieren“,

wie Ifo-Forscher Städtler

erläutert. Denn in Zu-

kunft werden nicht mehr

nur PC, Drucker, Kopierer

oder andere IT-Kompo-

nenten Leasinggegen-

stand sein, da sich das

Leasen von Hardware we-

gen des „Downsizing“ bei

den Gerätepreisen aus

betriebswirtschaftlicher

Sicht oft gar nicht mehr

lohnt. „Vielmehr wird Lea-

sing verstärkt als liqui-

ditätsschonende Finan-

zierung für umfassende

Kommunikationskonzep-

te und -lösungen angebo-

ten“, weiß Ludwig W.

Schott, Geschäftsführer

der auf DV-Leasing spe-

zialisierten BFL Leasing

GmbH in Eschborn: „Das

bedeutet eine Entwick-

Prozent, und auch im lau-

fenden Jahr „dürfte das

Leasing zu den Wachs-

tumsbranchen zählen“,

prognostiziert Arno Städt-

ler, Leasingfachmann des

Münchner Ifo-Instituts.

Allerdings wird der Zu-

wachs mit rund drei Pro-

zent nicht mehr ganz so

hoch ausfallen wie 1998,

was Städtler damit er-

klärt, „daß die Investitio-

nen in den für die Lea-

singbranche wichtigsten

Gütergruppen Straßen-

fahrzeuge und Büroma-

schinen DV-Anlagen

einschließlich Software-

produkte - sie decken im-

merhin 60 Prozent aller

Leasinginvestitionen ab –

1999 nur noch geringügig

gesteigert werden dürf-

ten.“

Perspektivensind hervorragend

Nach Einschätzung von

DL-Vorstandsmitglied

Friedhelm Westebbe sind

die Perspektiven für das

Leasing auf lange Sicht

dennoch ausgezeichnet

und die Leasingquote wei-

ter steigerungsfähig,

schließlich sei die Lea-

singbranche eine Bran-

che mit sehr hoher Be-

18 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25

Maschinenmarkt

HINTERGRUND

ServiceoffensiveMit innovativen Dienstleistungspaketenwill die Leasingbranche ihr Wachstum sichern

JÜRGEN SCHREIER

Friedhelm Westebbe,

Vorstandsmitglied der

Deutschen Leasing AG:

„Ich meine, daß wir hin-

sichtlich der Leasingquote,

die wir in Deutschland im

Mobilienleasing er-

reicht haben,

noch nicht

am Ende

der Fah-

nenstange

sind.“

Bild

: Sch

reie

r

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lung weg vom reinen ‘Bo-

xenschieber’, hin zum An-

bieter integrierter Syste-

me, die sowohl Hard-,

Soft-, Org- und Brainware

umfassen.“

Ahnlich sieht es DL-Ma-

nager Westebbe. Mit dem

Leasen von Hardware

oder Standardsoftware al-

lein sei es heute nicht

mehr getan: „Notwendig

ist vielmehr, daß man die

Systeme adaptiert. Dieses

Customizing ist ein vielfa-

ches teuerer als die Soft-

ware.“ Das noch recht

junge DL-Produkt „Com-

Enterprise“ soll hier die

Trendwende bringen,

denn Com-Enterprise

geht weit über ein reines

Software-Finanzierungs-

konzept hinaus. Gegen-

stand des Leasingver-

trags ist die gesamte Sy-

stemlösung – einschließ-

lich der Vorarbeiten und

Dienstleistungen bis hin

zur Inbetriebnahme. Da-

bei umfaßt der sogenann-

te Enterprise-Contract die

Finanzierung eines Infor-

mationstechnikprojekts

und das Leasing der be-

triebsbereiten Systemlö-

sung. Die Leasing gesell-

schaft wickelt schon vor

dem „eigentlichen“ Lea-

singbeginn alle Zahlun-

gen ab. Erst mit dem

Ende des Projekts oder

einzelner Teile, also wenn

Teil- oder Systemlösun-

gen betriebsbereit sind,

setzt der Leasingvertrag

ein. Zahlung und Nut-

zung erfolgen somit zeit-

gleich. „Wenn ein Kunde

es wünscht, bieten wir

nicht nur die Finanzie-

rung an, sondern bringen

ihn auch mit den richti-

gen Software- und Bera-

tungspartnern an einen

Tisch“, gibt Westebbe zu

verstehen.

Verglichen mit dem

Fuhrpark- oder dem IT-

Leasing steckt der Full-

Service-Gedanke beim

klassischen Maschinen-

leasing hingegen noch in

den Kinderschuhen. Über

„Leasing plus Versiche-

rung“ gehen die meisten

Offerten nicht hinaus.

Auf Sicht soll sich das

aber ändern. So kann

sich DL-Manager Westeb-

be ein nutzungbezogenes

Leasingkonzept wie beim

Fuhrparkleasingdurch-

aus auch im Maschinen-

leasing vorstellen. Die

Höhe der Leasingrate hin-

ge dann (von einer Grun-

drate abgesehen) von den

Maschinenlaufzeiten ab.

In Phasen höherer Ma-

schinenauslastung be-

zahlt der Leasingnehmer

mehr, bei geringerer Aus-

lastung ist die Rate nied-

riger.

Ein weiteres wichtiges

Zukunftsthema wird

nach Meinung von Bran-

chenkennern das Opera-

ting Leasing sein, das

kurze Laufzeiten mit War-

tungs- und Seviceverträ-

gen zusammenbindet.

Auch hier sind konkrete

Angebote noch rar. Einen

ersten Schritt in diese

Richtung geht beispiels-

weise der Gabelstapler-

hersteller Hyster, der zu-

sammen mit der Finan-

zierungsfirma General El-

ectric Capital ein Dienst-

leistungspaket geschnürt

hat, das neben innovati-

ven Finanzierungsmög-

lichkeiten auch Bedarfs-

und Logistikplanung so-

wie Service und Wartung

der Staplerflotte umfaßt.

Dem Händler soll es bei

der Absatzfördeung hel-

fen; dem Endkunden will

man auf diese Weise von

administrativen Tätigkei-

ten entlasten.

Second-hand-Leasingliegt voll im Trend

Und noch zwei weitere

Entwicklungen kenn-

zeichnen das Maschinen-

leasing: das wachsende

Interesse am Gebraucht-

maschinenleasing sowie

das Streben vieler Lea-

singgesellschaften nach

engerer Partnerschaft mit

Herstellern und Handel.

War Maschinenleasing

bisher vorwiegend auf

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 19

HINTERGRUND

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Neumaschinen abgestellt,

so gewinnt – vor dem Hin-

tergrund des boomenden

Gebrauchtmaschinen-

marktes – das Leasing

von Second-hand-Maschi-

nen zunehmend an Be-

deutung. Den Zeichen der

Zeit folgend, hat die Gefa

Gesellschaft für Absatzfi-

nanzierung GmbH, Wup-

pertal, ein entsprechen-

des Leasingangebot ent-

wickelt und auf der „Re-

sale ’99“ präsentiert.

Synergien realisierendurch Kooperationen

Laut Vertriebsleiter Dr.

Hermann Frohnhaus will

man damit primär mittel-

ständische Unternehmen

ansprechen, die aus Ko-

stengründen Gebraucht-

maschinen kaufen wol-

len, denen es aber an Li-

quidität gebricht, oder die

einfach nur eine günstige

Finanzierung suchen.

Vorgesehen sind beim Se-

cond-hand-Leasing Ver-

tragslaufzeiten von bis zu

vier Jahren, wobei die

Gefa ganz gezielt mit dem

Gebrauchtmaschinen-

handel zusammenarbei-

ten will, der das neue Pro-

dukt zur Absatzfinanzie-

rung einsetzen soll.

Ein engeres Zusam-

menrücken mit Herstel-

lern und Händlern stre-

ben ebenfalls die

herstellerunabhängigen

Leasingfirmen an. Bis

2002 will die Deutsche

Leasing AG die Hälfte ih-

res Neugeschäfts über

Partner realisieren. Heute

sind es 20 bis 25 Prozent.

Die Bandbreite kann da-

bei vom reinen Vertriebs-

leasing bis hin zum Joint-

venture reichen. Nur so,

glaubt Westebbe, ließen

sich „bestimmte Synergi-

en und unterschiedliche

Kompetenzen zum Nutzen

des Kunden ummünzen.“

Die Gefahr, daß man sich

als herstellerunabhängi-

ge Gesellschaft des wich-

tigsten Wettbewerbsvor-

teils, nämlich der Neutra-

lität, begibt, hält er für

eher gering: „Vielfach ist

es so, daß Partner unser

Produkt anbieten, ohne

daß wir selbst als Deut-

sche Leasing in Erschei-

nung treten. Der Partner

bekommt von uns ledig-

lich eine Lösung zur För-

derung seines Absatzes.

Dem Kunden gegenüber

treten wir gar nicht in

Erscheinung.“ Bei Druck-

maschinen und in der

Medizintechnik hat die

DL inzwischen solche

Kooperationen realisiert.

„Wir bewegen uns weg

von der Universal-Lea-

singgesellschaft hin zum

Multi-Spezial-Finanz-

dienstleister“, verkündet

Westebbe – ein Zug, auf

den früher oder später die

ganze Branche aufsprin-

gen dürfte. MM

20 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25

Maschinenmarkt

HINTERGRUND

15,5 %17,6 %

19,7 %

14,9 %

1992 1995 1998*1988* PlanungQuelle: Ifo-Institut

Mobilienleasing-Quote in Deutschland(in % der gesamtwirtschaftlichen Ausrüstungsinvestitionen)

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ein Maximum an aktiverOberfläche mit optimalemAdsorptionsverhalten ver-fügt.

Das Aktivkohlemedium istmit einem mehrlagigen Hoch-leistungsvliesstoff für die Par-tikelfiltration kombiniert. Die-ser Verbund ist plissiert undin V-förmigerAnordnung ineinem Kunststoffrahmen leck-frei zu einem Kassettenfiltervergossen. Das Filter paßt in

alle gängigen Aufnahme-rahmen – für die Funktion derGasadsorption ist also keinzusätzlicher Bauraum in Lüf-tungs- und Klimaanlagennötig.

Das Filter soll laut Freuden-berg in erster Linie einen Bei-trag gegen das Sick-Building-Syndrom in öffentlichen Räu-men und Bürogebäuden lei-sten, aber auch für spezielleAnwendungen geeignet sein.

Beim 4. Treffen des Arbeits-kreises „Innovationskultur inDienstleistungsunternehmen“im Forschungsinstitut fürRationalisierung (FIR) an derRWTH Aachen kamen die Teil-nehmer zu dem Ergebnis,daß der immaterielle Charak-ter von Dienstleistungen vonden Anbietern besondereAnstrengungen erfordere. Alsunumgänglich wird zum Bei-spiel eine aktive Vermarktungangesehen.

Die Schlüsselrolle der Infor-mations- und Kommuni-kationstechnik für Dienst-leistungskonzepte wurde andem Projekt deutlich, das von

Maschinenmarkt

INNOVATION

KOMMENTAR

Dichtungen sind passive Bauelemente. Sie könnenjedoch aktiv in den Dichtungsprozeß eingreifen, wie

auf der Hannover-Messe die Hunger Hydraulik, Lohr amMain, zeigte. Sie stellte einen Tandem-Nutring vor, der miteinem druckbeaufschlagten Gel gefüllt wird. Dadurch läßtsich bei Hydraulikzylindern ein gewisser Dichtungsver-schleiß ausgleichen.

Im allgemeinen werden hydraulische Dichtungen auf-grund der Verschleißanfälligkeit in festgelegten Zeitinter-vallen ausgetauscht. Bei Hydraulikanlagen, bei denenZylinder große Lasten bewegen, ist das jedoch mit einemhohen Aufwand verbunden. Außerdem besteht dieGefahr, daß Öl austritt, falls Schmutzpartikel das Dicht-element vorzeitig schädigen.

Aufwand und Gefahr eines Ölaustritts sind beim Tan-dem-Nutring reduziert, der laut Hunger mindestens dop-pelt so lang hält wie ein herkömmlicher Dichtring. Dafürsorgt eine Sonde mit integrierter Kanüle, durch die dasGel in die Druckkammer des Nutrings gelangt. Anfangsist kein Funktionsunterschied zu einem passiven Tandem-Nutring zu erkennen. Nach gewisser Dauer nimmt jedochwegen des Verschleißes die Vorspannug bei beiden ab.Sie kann aber nur beim Nutring von Hunger durch manu-elles Drehen der Sonde wiederhergestellt werden. jk

Der richtige Dreh

Kunstststoff – auch Sonder-ausführungen in Kunststoffsind möglich.

Den Angaben des Herstel-lers zufolge wurde das Mano-meter – eine patentierte Neu-konstruktion – vor allem fürspezielle Anwendungen inder Pneumatik, der Meß- undRegeltechnik und im Sonder-maschinenbau konzipiert.

Die F+R Förster & RothmannGmbH in Neuenburg/Rhein hat ein Manome-ter mit einem Gehäuse-durchmesser von nur23 mm entwickelt –wie das Unternehmenmitteilt, sei dies eines derkleinsten Geräte dieser Art, die jemals gebaut wur-den.

Das Manometer wird fürDrücke von 4 bis 25 bar her-gestellt. Die Anzeigegenauig-keit beträgt je nach Aus-führung ± 2,5% oder ± 4%.Für den Anschluß sindGewinde von M5 von bis ⁄ 0vorgesehen. Das Gehäusegibt es wahlweise in blankemMessing oder schwarzem

Eines der klein-

sten Manome-

ter, die jemals

gebaut wur-

den – der

Druckbereich

liegt zwischen

4 und 25 bar.

Filter für Klima- und Lüftungs-anlagen sowohl kleinste Parti-keln wie Staub und Pollen alsauch schädliche Gase undstörende Gerüche zurückge-halten werden können.

Der Wirkungsgrad der Parti-kelfiltration entspricht der Fil-terklasse F7 nach DIN EN 779.Die gasförmigen Verunreini-gungen werden in einemAktivkohlemedium abge-schieden, das durch einenneuen Bindungsprozeß über

Für das KombinationsfilterViledon Duo Pleat wurde dieFreudenberg Vliesstoffe KG inWeinheim mit dem ProductAchievement Award ‘98 inder Kategorie „EnvironmentalInnovation“ ausgezeichnet.Dieser Preis der Zeitschrift„Filtration & Separation“bewertet Originalität, techni-schen Vorsprung, Wirtschaft-lichkeit und Umweltfreund-lichkeit.

Als ausschlaggebend fürden Erfolg betrachtetFreudenberg die Verbin-dung von Partikelfiltrationund Gasadsorption ineiner Filterstufe – dasbedeutet, daß mit dem

Zu Kassettenfilter vergossen

22 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25

Das Kombinationsfilter

hält Partikel zurück und

reinigt die Luft von

schädlichen Gasen.

Bild: Freudenberg

Nur 23 mm Durchmesser

Bild: Förster & Rothmann

Persönliche Kontakte nötigder Dekra Automobil AG inStuttgart vorgestellt wurde.Die gesamte Kommunikationbei einer Schadensabwick-lung läuft dabei über dasInternet.

Die 36 Teilnehmer kamenvon öffentlichen Dienst-leistern, aus der Multimedia-branche und von industrie-nahen Dienstleistungsunter-nehmen. Das nächste Treffenfindet im September 1999statt.

Weitere Informationen:Ulrike Hoeth, FIR, 52062Aachen, Tel. (02 41) 4 77 0563, E-Mail: [email protected].

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der Natur vorkommt, zu sorgen. Ist

die Luftfeuchte zu gering, kommt es

zu Schäden durch elektrostatische

Aufladungen oder Materialaus-

trocknung.

Von der Mikroelektronik bis zur

Verpackungsindustrie gibt es viele

Industriezweige, in denen die Luft-

feuchte großen Einfluß auf die

Qualität der hergestellten Produkte

hat. Druckereien erhalten häufig

Mängelrügen, weil sich Kunden

über unerfreuliche Passerdifferen-

zen beschweren. Die Möbelindu-

strie hat Probleme mit Verzug des

Holzes. In der Lebensmitteltechnik

führt trockene Luft zu Gewichts-

und Qualitätsverlusten. In der

Ein unsichtbarer

Feind ist jährlich für

das Entstehen von

Schäden in Millionenhöhe in der

Industrieproduktion verantwort-

lich: zu trockene Luft. Luftfeuchte

kann man nicht fühlen und nicht

sehen, und genau deshalb wird sie

als Produktionsbedingung häufig

unterschätzt. Produziert wird meist

in Gebäuden und geschlossenen

Räumen. Genau dort ist es beson-

ders notwendig, für einen ausge-

wogenen Feuchtehaushalt, wie er in

24 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25

Maschinenmarkt

KLIMATECHNIK

Luftfeuchte hat großen Einflußauf Verarbeitung und ProduktqualitätEine Luftbefeuchtungsanlage

schützt vor Verarbeitungspro-

blemen und Qualitätseinbußen

durch zu trockene Luft.

Moderne Luftbefeuchtungsanla-

gen arbeiten praktisch war-

tungsfrei, hygienisch und ener-

giesparend. Sie amortisieren

sich durch Kosteneinsparungen

und Qualitätssicherung inner-

halb kürzester Zeit.

UWE DRAABE

Dipl.-Ing. Uwe Draabe ist Geschäftsführer

der Draabe Handelsgesellschaft mbH, 22525

Hamburg, Tel. (0 40) 85 32 44-0, Fax (0 40)

85 32 44-44.

Bild

: Dra

abe

Eine 5000 m∆ große

Halle benötigt bis zu

40 kg/h Wasser, um eine

relative Luftfeuchte von

rund 55% zu erreichen.

Hochdruckbefeuchter

vernebeln Wasser mikro-

fein und geräuschlos.

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Elektronikindustrie zerstören elek-

trostatische Aufladungen Bauteile

und Daten.

Solche und ähnliche Beispiele zei-

gen, wie täglich viel Geld in deut-

schen Unternehmen vergeudet

wird. Aus Unkenntnis des Verur-

sachers, der zu trockenen Luft, wer-

den den Produktionsschwierigkei-

ten zu oft andere Faktoren zuge-

ordnet. Dieser Beitrag soll auf die

Gefahren durch trockene Luft auf-

merksam machen und Möglich-

keiten zur Abhilfe aufzeigen.

Elektrostatische Aufladungen

entstehen durch Reibung von

schlechtleitenden Materialien. Die

elektrische Aufladung ist um so

größer, je niedriger die Raumluft-

feuchte ist. In schnellaufenden

Verarbeitungsmaschinen oder Ver-

packungsanlagen kommt es an

vielen Stellen zum Aneinanderrei-

ben von Materialien und damit zur

Bildung von elektrostatischen Auf-

ladungen. Die Aufladungen bewir-

ken, daß die Materialien wie Folien,

Papier oder Kunststoffe aneinan-

derhaften und nicht mehr störungs-

frei durch die Maschine laufen. Häu-

fige Maschinenstopps und erhöhter

Ausschuß sind die Folgen.

Hohe statische Aufladungenmit mehr als 50 000 V

Elektrostatische Aufladungen

können auch Zündfunken entste-

hen lassen, die Brände oder Explo-

sionen auslösen. Besonders gefähr-

lich sind deshalb elekrostatische

Aufladungen, wenn mit brennbaren

Materialien oder lösemittelhaltigen

Klebern oder Reinigern gearbeitet

wird. In der Betriebsstätte eines gro-

ßen Möbelherstellers kam es erst

kürzlich zu einem folgenschweren

Brand, weil elektrostatische Aufla-

dungen einen Spezialkleber entzün-

det hatten.

Wohl jeder kennt die unange-

nehme Funkenentladung an Tür-

griffen oder beim Berühren von

Metallteilen. Trockene Heizungsluft

und isolierende Bodenbeläge sind

die Ursache. Gefährlich sind diese

unangenehmen Funkenbildungen

zwar nicht, sie können aber zu

Schäden führen, wenn sie beim

Berühren von Datenträgern oder

elektronischen Geräten auftreten.

Durch eine ausreichende Luft-

feuchtigkeit lassen sich elektrosta-

tische Aufladungen und damit auch

ihre negativen Auswirkungen ver-

meiden. Bei einer Luftfeuchte von

55% ist die Leitfähigkeit der Luft und

der Materialoberflächen soweit

erhöht, daß die elektrischen Ladun-

gen abgeleitet werden können.

Materialien, die bei ausreichender

Raumluftfeuchte gelagert und ver-

arbeitet werden, haben kaum noch

wirksame Ladungskräfte.

Wenn Holz reißtund Papier tellert

Im Winter herrscht aufgrund der

physikalischen Gegebenheiten in

geheizten Räumen zu trockene Luft,

wenn sie nicht aktiv befeuchtet wird.

Ist die Außenluft um 0 °C kalt,

beträgt die Luftfeuchte im Freien

noch etwa 80% relative Feuchte. Weil

die kalte Außenluft durch Beheizen

auf Raumtemperatur gebracht

werden muß, sinkt in einer beheiz-

ten Halle die relative Luftfeuchte

demgemäß auf 15 bis 20%. Das

Öffnen der Fenster verschlimmert

die Situation sogar noch: Beim

Lüften der Halle wandelt sich näm-

lich die feuchtkalte Außenluft in

trockene Raumluft um, wodurch in

der Halle ein zusätzliches Feuchtig-

keitsdefizit entsteht. Die Luft wird

durch das Lüften also noch trocke-

ner als vorher.

Ausreichende Luftfeuchtigkeit ist

aber eine wichtige Voraussetzung

für die störungsfreie Verarbeitung

und Lagerung von allen feuchte-

empfindlichen Materialien. Hygro-

skopische (wasseranziehende)

Materialien (zum Beispiel Holz,

Papier, Leder, Nahrungsmittel oder

Textilien) nehmen in Abhängigkeit

vom Feuchtegehalt der sie umge-

benden Luft Wasser auf oder geben

es ab. Papier zum Beispiel nimmt so

lange Feuchtigkeit auf, bis es den

Gleichgewichtszustand zur Umge-

bungsluft (Gleichgewichtsfeuchte)

erreicht hat.

Im idealen Fall befinden sich der

Wassergehalt des Papiers und der

Wasserdampfgehalt der Umge-

bungsluft in einem Gleichgewichts-

zustand. Ist die Luft zu trocken,

kommt es zur Störung der Gleich-

gewichtsfeuchte. Das Material gibt

dann einen Teil seiner Feuchte oder

seines Wassergehaltes an die Luft

ab: es wird selbst zum Luftbefeuch-

ter. Diese Austrocknung führt zum

Schrumpfen der Fasern: Holzplat-

ten beginnen sich konkav zu biegen,

Furniere reißen, Papierstapel bie-

gen sich (tellern), Fäden reißen, und

der reifende Käse verliert sein

Gewicht. Diese Austrocknung

hygroskopischer Materialien ist in

der Regel ein irreversibler zerstö-

render Prozeß.

Die Gleichgewichtsfeuchte von

hygroskopischen Materialien ist ein

Idealzustand, der nur durch eine

dem zu verarbeitenden Material

angepaßte relative Luftfeuchtigkeit

zu realisieren ist. Mit einer moder-

nen Luftbefeuchtungsanlage läßt

sich dieser Idealzustand erreichen.

Direkte Befeuchtunghat heute Vorrang

Der Trend geht heute dahin, die

Luft direkt in den Produktions- und

Lagerräumen zu befeuchten anstatt

Luftbefeuchter in eine Klimaanlage

zu integrieren. Die direkt in den

Räumen installierten Anlagen

regeln die Luftfeuchte unabhängig

von der Beheizung und Belüftung

und sorgen daher auch nachts und

am Wochenende, wenn die Belüf-

tungsanlagen abgeschaltet sind, für

optimale Luftfeuchte. Wichtig ist,

daß alle Räume in denen gelagert

oder verarbeitet wird, gleichmäßig

befeuchtet werden.

In Industriebetrieben werden

heute überwiegend Düsen-Luftbe-

feuchter eingesetzt, die Wasser fein

zerstäuben und an die Luft abgeben.

Hygrostate messen den jeweiligen

Feuchtegehalt der Luft. Nach Bedarf

schaltet ein Steuergerät die Düsen-

befeuchter ein und aus. Die Luft-

feuchte wird also automatisch auf

den optimalen Wert eingestellt.

Die für eine ausreichende Luft-

feuchte notwendige Wassermenge

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 25

KLIMATECHNIK

Bild 1: In dieser Halle wurden die Anla-

gen für Heizung, Klimatisierung und Luft-

befeuchtung getrennt aufgebaut.

Page 22: „Wachstumsträger sind neue Produkte“ · als Risiko HELMUT GRÖSSL Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 3. 4 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 ... Management und Organisation

Maschinenmarkt

ist abhängig von dem Raumvolu-

men. Nach einem Erfahrungswert

ist für 1000 m3 Luft stündlich eine

Wassermenge von 6 bis 8 kg erfor-

derlich. Eine 5000 m3 große Indu-

striehalle benötigt danach eine

Befeuchtungsmenge von bis zu

40 kg Wasser in der Stunde, um eine

relative Luftfeuchte von 55% zu

erreichen. Findet ein häufiger Luft-

wechsel statt oder werden in der

Produktion dieser Halle größere

Absaugmaschinen eingesetzt,

erhöht sich der Wasserbedarf.

Seriöse Hersteller von Industrieluft-

befeuchtern ermitteln den effekti-

ven Bedarf durch eine gründliche

Bestandsaufnahme aller Parame-

ter.

Elektrische Beheizungverbraucht viel Strom

Überhaupt ist die fachgerechte

Planung einer Luftbefeuchtungsan-

lage eine äußerst wichtige Voraus-

setzung für einen wirtschaftlichen

und effizienten Betrieb. Weil die

Betriebskosten der unterschiedli-

chen Systeme sehr variieren, ist die

bedarfsorientierte Auswahl des

Befeuchtungssystems sehr wichtig.

Elektrisch beheizte Dampfbefeuch-

ter beispielsweise benötigen zwar

keine Wasseraufbereitung, haben

dafür aber den etwa zehn-fachen

Stromverbrauch einer Kaltzerstäu-

bung. Dampfbefeuchter finden

ihren Einsatz daher eher in kleine-

ren Räumen, in größeren Produk-

ren sollte. Aus energetischen Grün-

den werden in größeren Räumen

meist Luftbefeuchter eingesetzt, die

das Wasser kalt zerstäuben.

Weil mit dem Wasser auch alle in

ihm enthaltenen Inhaltsstoffe in der

Raumluft zerstäubt werden, kommt

der Qualität des eingesetzten Was-

sers eine hohe Bedeutung zu. Einer-

seits führen bestimmte Inhalts-

stoffe (zum Beispiel Kalk) zu unmit-

telbaren Problemen an den Luftbe-

feuchtern (verstopfte Düsen). Ande-

rerseits führen die Mineralien des

Trinkwassers zu einer zusätzlichen

Staubbelastung im Raum.

Bei höherer Wasserhärte wird die

Raumluft erheblich getrübt, und es

können Reizungen an den Augen

und den Atemwegen auftreten. Die

in der Luft freigesetzten Mineralien

setzen sich aber auch auf allen

Oberflächen des Raumes ab, also

auch auf Maschinen und Geräten.

Hier können die Salze eine

verstärkte Korrosion (Flugrost) ver-

ursachen.

Um die vorgenannten Probleme

zu vermeiden, werden Luft-

befeuchtungsanlagen heute meist

mit entsalztem Wasser gespeist.

Entsalztes Wasser aus einer Um-

kehrosmoseanlage vernebelt abso-

lut rückstandsfrei.

Die Hygiene des Befeuchterwas-

sers ist ein anderes wichtiges The-

ma, das in Zusammenhang mit der

Luftbefeuchtungstechnik bedacht

werden muß. Inzwischen gibt es am

tionsstätten wird die Kaltzerstäu-

bung empfohlen.

Sehr wichtig bei der Planung ist

auch die Berücksichtigung der Kri-

terien Wartung und Hygiene. Für

einen hygienischen und wartungs-

armen Betrieb ist oft eine Wasser-

aufbereitungsanlage erforderlich,

die zum integralen Systembaustein

des Luftbefeuchtungssystems gehö-

26 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25

KLIMATECHNIK

Bild 2: Die Luftbefeuchtung in einem

Holzlager sorgt dafür, daß das Holz nicht

zu trocken wird und reißt.

Page 23: „Wachstumsträger sind neue Produkte“ · als Risiko HELMUT GRÖSSL Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 3. 4 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 ... Management und Organisation

Markt aber Luftbefeuchtungssy-

steme, die keine hygienischen Pro-

bleme mehr verursachen und trotz-

dem praktisch wartungsfrei arbei-

ten. Der Betreiber sollte sich aber

vor seiner Investitionsentscheidung

gründlich mit dem Wartungsauf-

wand und der Hygiene befassen. Die

eingesetzten Systeme sollten ein

Hygiene-Prüfsiegel eines anerkann-

ten Instituts (zum Beispiel Frese-

nius-Gütesiegel) haben, und der

Hersteller sollte gegenüber dem

Betreiber die Einhaltung der von der

Berufsgenossenschaft geforderten

Keimgrenzwerte (1000 KBE/ml)

schriftlich garantieren.

Zur Luftbefeuchtung im gewerbli-

chen und industriellen Bereich

haben sich Düsenanlagen durchge-

setzt. Düsen-Luftbefeuchtungsan-

lagen bieten große Befeuchtungs-

mengen bei geringem Stromver-

brauch. Bei richtiger Auslegung und

mit entsprechender Wasseraufbe-

reitung arbeiten Düsenbefeuchter

praktisch wartungsfrei.

Zweistoffdüsen vernebelnWasser unter hohem Druck

In der Vergangenheit wurden

meist Zweistoffdüsen eingesetzt,

mit denen das Wasser unter Einsatz

von Druckluft vernebelt wurde.

Diese Systeme hatten zwei Nach-

teile: Das Betriebsgeräusch war

sehr hoch. Insbesondere in ge-

räuschärmeren Produktionen (zum

Beispiel Elektronik) störte das

Zischen der austretenden Druckluft

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 27

KLIMATECHNIK

Optimale Luftfeuchtewerte für verschiedene Branchen.

Herstellung

Fertigung

Schälen/Lagern

Fenster, Türen

Möbel

Furniere

Herstellung

Lagerung

Betrieb

Mikroelektronik

Datentechnik

VerfahrenBranche

20 bis 22

20 bis 22

15 bis 18

20 bis 26

20 bis 26

20 bis 26

Temperatur

°C

55 bis 60

55 bis 60

55 bis 60

Holz

45 bis 55

45 bis 55

45 bis 55

Elektronik

Relative Feuchte

%

Druckereien

Offset-, Tiefdruck

Siebdruck

Flachbettandruck

Drucken, Falzen

Schneiden, Kleben

Probeandruck

22 bis 26

22 bis 26

22 bis 26

50 bis 60

60 bis 70

70 bis 90

Leder

Schuhfabriken

Sitzpolster

Kleidung

Ledervorbereitung

Gerberei

Lagern

10 bis 20

10 bis 20

10 bis 20

65 bis 70

65 bis 70

50 bis 65

Tabak

Rohtabak Verarbeiten 20 bis 22 70 bis 80

Textilien

Baumwolle

Wolle

Seide

Kunstseide

Kardieren

Spinnen

Weben

Vorspinnen

Ringspinnen, Weben

Spinnen

Weben

Spinnen

20 bis 25

20 bis 25

22 bis 25

20 bis 25

20 bis 25

22 bis 25

22 bis 25

20 bis 25

65 bis 70

55 bis 65

70 bis 85

60 bis 65

55 bis 65

65 bis 70

65 bis 70

80 bis 90

Lebensmittel

Brot

Pilze

Lagern, Züchten

Gären

20 bis 30

30 bis 40

80 bis 85

70 bis 80

Gewächshäuser

Pflanzen Züchten 20 bis 26 40 bis 90

Verpackung

Abfüllen

Packen

Lagern

20 bis 25

20 bis 25

20 bis 25

50 bis 60

50 bis 60

50 bis 60

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Bild 3: Komfortable Luftbefeuchter wer-

den unter anderem in Großraumbüros,

Museen oder Archiven eingesetzt.

erheblich oder machte den Einsatz

dieses Systems sogar unmöglich.

Der zweite Nachteil waren der rela-

tiv hohe Druckluftverbrauch und

die damit verbundenen Kosten und

Gerätschaften.

Seit einigen Jahren hat sich ein

völlig neues Verfahren in der Düsen-

technologie zur Luftbefeuchtung

bewährt: die Hochdruckpulsations-

düse. Die von dem norddeutschen

Hersteller Draabe entwickelte

Düsentechnik arbeitet ohne Druck-

luft und überwindet damit die oben

beschriebenen Nachteile (Bilder 1

bis 3). Die Düsen vernebeln das

Wasser mittels einer Hochdruck-

pulsation absolut geräuschlos und

mikrofein. Sie benötigen dafür nur

etwa 10% der Stromkosten, die für

druckluftbetriebene Düsen notwen-

dig wären.

Hochdruckvernebler werden in

verschiedenen Ausführungen an-

schlußfertig angeboten. Für die

unterschiedlichsten Anwendungen

stehen angepaßte Geräte zur Verfü-

gung. Die Produktpalette reicht vom

Hochleistungsbefeuchter für hohe

Produktionshallen (Typ DI Flex) bis

zum Komfortbefeuchter für den

Einsatz in Großraumbüros (Typ DI

Comfort). Alle Systeme enthalten

Feuchteregler (Hygrostate), die für

eine automatische Regelung der

gewünschten Raumluftfeuchte sor-

gen.

Luftbefeuchtungist häufig unverzichtbar

Ein Hersteller von Massivholz-

möbeln bekam durch mangelnde

Luftfeuchte große Probleme in der

Produktion. Im Herbst 1997 erwei-

terte das Unternehmen seine Pro-

duktionspalette um das Hartholz

Buche. Als die Heizperiode begann,

sank die relative Luftfeuchte bis auf

25%. Das Buchenholz begann zu

reißen und verzog sich. Die Folge

waren teure Produktionsausschüs-

se. Man installierte in der rund

5000 m3 großen Werkhalle eine

Draabe-Luftbefeuchtungsanlage,

28 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25

Maschinenmarkt

KLIMATECHNIK

Bild

er: D

raab

e

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bestehend aus sieben Hochdruck-

befeuchtern und einer Wasserauf-

bereitungsanlage Concept 2000.

Das Einstoffdüsensystem verrin-

gerte deutlich die elektrostatischen

Aufladungen und damit die Bela-

stung durch Schleifstaub. Die jetzt

ganzjährig geregelte Feuchte von 55

bis 65% garantiert den Feuch-

tegehalt der Buche von 9 bis12%

und schützt das Unternehmen vor

weiteren Problemen in der Bearbei-

tung. Die Investitionssumme für

das System war deutlich geringer

als bei einem druckluftbetriebenen

Düsensystem. Kostenminimierun-

gen ergaben sich auch durch eine

Einsparung einer kompletten

Druckluftanlage und deren Verroh-

rung.

Eine Akzidenzdruckerei hatte das

Problem, daß die installierten

Dampfbefeuchter keine optimale

Raumfeuchte erzielten. Papierwel-

ligkeit, Faltenbildung, Nichtpasser

und elektrostatische Aufladung

waren die Folgen insbesondere wäh-

rend der Heizperiode. 1998 wurden

in der Produktion und im Papier-

lager der Druckerei 26 Luftbefeuch-

ter von Draabe mit einer Wasserauf-

bereitungsanlage Concept 2000

installiert. Die Druckerei hat seit

der Installation eine geregelte Luft-

feuchte, die auch während der Heiz-

periode bei 55% relative Feuchte

liegt. Die Investition hat sich schnell

bezahlt gemacht: Schon in dem

ersten Winter sparte das Unter-

nehmen spürbar Makulatur und

unnötige Rüstzeiten.

Optimale Luftfeuchteschützt auch Mitarbeiter

Fachärzte für Hals- und Nasen-

krankheiten sind heute davon

überzeugt, daß trockene Luft in

beheizten Räumen die Entstehung

und Ausbreitung von Erkältungs-

krankheiten fördert. Trockene Hei-

zungsluft führt zur Schädigung der

Schleimhäute, so daß Bakterien

und Viren in den Blutkreislauf

eindringen können. Hat die Raum-

luft eine natürliche Feuchte von

55% (relative), bleiben die Schleim-

häute der Atemwege vor Austrock-

nung geschützt. Die Installation

einer Luftbefeuchtungsanlage führt

also nicht nur zu einer subjektiven

Erhöhung des Komfortempfindens,

sondern kann auch eine signifi-

kante Senkung des Krankenstan-

des bewirken.

Die Installation einer Luftbe-

feuchtungsanlage schützt vor Ver-

arbeitungsproblemen und Quali-

tätseinbußen. Luftbefeuchtungs-

systeme arbeiten praktisch war-

tungsfrei, hygienisch und energie-

ökonomisch. Sie amortisieren sich

innerhalb kürzester Zeit. Die Tech-

nologie der Luftbefeuchtung ist aber

komplex und interdisziplinär. Der

Investor sollte daher für die Planung

eine Fachfirma heranziehen, die

über das nötige Know-how verfügt.

Bevorzugen sollte er Systeme mit

integrierter Wasseraufbereitung

und behördlich anerkanntem

Hygienezertifikat. MM

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 29

KLIMATECHNIK

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Ein mittelständisches

Unternehmen produ-

ziert ganzjährig im

Drei-Schicht-Betrieb Schlitten und

Kindersitze aus Kunststoff. Aus den

Schlitten und den Rückenlehnen

der Kindersitze müssen nach dem

Blasvorgang Teile herausgeschnit-

ten werden. Allein mit dem Ent-

graten waren bislang rund um die

Uhr stets fünf Mitarbeiterinnen

gleichzeitig beschäftigt. Aufgrund

der dabei auftretenden extremen

Belastung der Handgelenke kam es

permanent zu krankheitsbedingten

Ausfällen. Gesucht wurde daher

eine automatische Lösung. Als

Roboter kam nur ein Sechsachser in

Betracht, da andere Geräte wegen

ihrer eingeschränkten Kinematik

für derart flexible Bewegungsab-

läufe ungeeignet sind.

Die Suche nach einer stimmigen

Konzeption war äußerst schwierig.

Um ein Zwischenlager mit beträcht-

lichem Platzbedarf zu vermeiden,

müssen die Schlitten unmittelbar

nach Verlassen der Blasformma-

schine geschnitten und entgratet

werden. Da weder eine Schockab-

kühlung, aus der sich Strukturver-

änderungen ergäben, noch eine mit

erheblichem anlagentechnischen

zum Beispiel gerade und nach innen

oder außen gebogene Messer für

bestimmte Radien. Um die Kunst-

stoffgrate entfernen zu können,

muß mit dem Messer immer der

gleiche Anpreßdruck erzeugt und

der richtige Schneidwinkel einge-

halten werden.

Ein Roboter der Kuka Roboter

GmbH, Augsburg, schneidet die

Teile aus und entgratet sie im selben

Arbeitsgang. Das Messer paßt sich

dabei den Konturen des Werkstücks

an. Der aus dem Verfahren resultie-

rende Nutzen liegt – verglichen mit

manueller Handhabung – im Zeit-

gewinn, in der gleichmäßigen und

bedeutend höheren Qualität sowie

im minimierten Ausschuß.

Bei der Bearbeitung sind die

Schlitten in Halterungen einge-

spannt. Aus der Tatsache, daß sie

darin trotz Abkühlung ihre Form

beibehalten, erzielt der Anwender

ebenfalls eine Qualitätssteigerung.

Abgesehen vom Werkzeug, wurde

vom Roboter primär eine große Fle-

xibilität gefordert, so daß er sämt-

liche Artikel auf einer Anlage bear-

beiten kann. Daneben legte der

Betreiber Wert auf eine hohe Wie-

derholgenauigkeit und eine einfach

zu bedienende Steuerung. Bezüg-

lich dieser Frage entsprach die von

Kuka verwendete offene PC-Technik

mit Windows-Oberfläche den

Erwartungen.

Die Roboter Technologie GmbH

konzipierte das Werkzeug in nur

sechs Wochen. Anschließend wurde

eine Testanlage in Mantel nahe

Weiden in der Oberpfalz, dem

Aufwand und zusätzlichem Hand-

ling verbundene Kühlzone wirt-

schaftlich vertretbar sind, muß die

Bearbeitung erfolgen, während der

Kunststoff abkühlt und um zwei bis

drei Zentimeter schrumpft.

Von einem Roboter geführte

Gradspindeln und Fräser schieden

für diesen Vorgang aus, denn der

Schlitten ist zu dem Zeitpunkt etwa

100 °C heiß. Die rotierenden Werk-

zeuge würden giftige Dämpfe frei-

setzen, die abgesaugt werden müß-

ten; hinzu käme eine beträchtliche

Staub- und Schmutzentwicklung.

Eine Lösung mit Messern war bis-

her ausgeschlossen, weil ein Robo-

ter die ihm einprogrammierten

Bahnbewegungen exakt ausführt

und keine Möglichkeit hat, den par-

allel stattfindenden, unterschied-

lich verlaufenden Schrumpfungs-

vorgang zu berücksichtigen. Der

automatische Prozeß verlangte des-

halb ein völlig neues Werkzeug zum

Entgraten der Blasformteile.

Werkzeugaggregatist schwimmend gelagert

Die Antwort fand die Roboter

Technologie GmbH mit einem

schwimmend gelagerten Werkzeug-

aggregat, in das sich verschiedene

Schneidstähle einsetzen lassen,

30 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25

Maschinenmarkt

AUTOMATISIERUNG

Sechsachsiger Roboterentgratet KunststoffteileBlasformteile für Schlitten

und Kindersitze müssen noch im

heißen Zustand mit Öffnungen

versehen werden. Anschließend

sind die entstandenen Kanten

zu entgraten. Diese früher unter

hohem Kraftaufwand ausge-

führten Aufgaben werden heute

in einen einstufigen automa-

tischen Prozeß vom Roboter

übernommen. Der Clou der

Applikation liegt im verwendeten

Werkzeug, mit dem der Roboter

die während der Bearbeitung

fortschreitende Schrumpfung

des Kunststoffes kompensiert.

JÜRGEN WARMBOLD

Jürgen Warmbold ist Fachjournalist in

27327 Martfeld, Tel. (0 42 55) 9 21 21, Fax

(0 42 55) 9 21 22.

In einem

Arbeitsgang

schneidet

und entgra-

tet der

Knickarmro-

boter das

Blasformteil.

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deutschen Fertigungsstandort des

Unternehmens, aufgebaut. Für

Tests, bezogen auf eine optimale

Positionierung des Schlittens, nutz-

ten die Entwickler das Kuka-Simu-

lationssystem. Vier Wochen später

besichtigte der heutige Betreiber die

Versuchsanlage und vergab darauf-

hin den Auftrag. Im November 1997

nahm die Roboterzelle inklusive

Peripherie ihren Betrieb beim

Anwender auf.

Simultan schneidenund entgraten

Sobald ein Blasformteil die

Maschine verläßt, nimmt es ein

Werker auf, trennt den überflüs-

sigen Rand ab und legt es auf eine

der beiden, auf einer Drehvorrich-

tung montierten Formaufnahmen.

Danach spannt er den Schlitten

durch Betätigen einer Schalttaste.

Wenn der Roboter auf der ent-

gegengesetzten Seite seine Arbeit

beendet hat, dreht die Vorrichtung.

Damit kommt das neue Teil in den

Bereich des Roboters, und das fer-

tige kann aus der sich automatisch

öffnenden Halterung entnommen

werden. Der Werker verpackt

anschließend den Schlitten direkt

in eine bereitstehende Kiste. Her-

ausgeschnittene Stücke werden

über einen Gurtförderer aus der

Roboterzelle transportiert, granu-

liert und wiederverwendet.

Der Roboter beginnt mit dem

simultanen Schneiden und Entgra-

ten sofort nach der Positionierung

der Vorrichtung. Für den Start ist

ein Nullpunkt definiert. Sobald die

Seitenteile herausgeschnitten sind,

kippt die Vorrichtung den Schlitten

in eine senkrechte Stellung, damit

der Knickarmroboter auch einen

günstigen Zugriff auf dessen Ober-

seite hat. Er bearbeitet das sich

abkühlende Teil innerhalb von 40

bis 50 s. Somit ist die Zykluszeit der

Roboterzelle, einschließlich des

manuellen Handlings beim Einle-

gen und Abnehmen, deutlich kürzer

als die des 120 s dauernden Blas-

vorganges.

Während der Bearbeitung jedes

Schlittens tauscht der Roboter das

Werkzeug einmal an einer integrier-

ten Wechseleinrichtung aus. Neben

einem nach außen gebogenen Mes-

ser für die Ausschnitte kommt dann

ein gerades zum Einsatz, mit dem

eine saubere Außenkontur am

Schlitten erzeugt wird. Der Roboter

beginnt stets mit der Innenkontur.

Der erneute Wechsel zu dem gebo-

genen Messer geschieht zeitspa-

rend, wenn die Drehvorrichtung

schwenkt. Ein umgekehrter Ablauf

scheidet aufgrund des Abkühlpro-

zesses, dessen Basisdaten im Pro-

gramm hinterlegt sind, aus.

Schnelle Amortisierungder Roboterzelle

Die Herstellung der Schlitten

erfolgt immer durchgängig über

einen Zeitraum von zwei bis drei

Monaten. Die Fertigware wird für die

nächste Saison eingelagert. Bei

einer Produktionsumstellung fährt

der Betreiber die in Komponenten

zerlegte Roboterzelle mit Gabelstap-

lern zu der betreffenden Plastma-

schine. Wegen des Transportes war

die Größe der Zelle ein wichtiges Kri-

terium; zusammengebaut mißt sie

4,8 m 3 4,8 m 3 2 m. Programmier-

arbeiten sind danach nicht notwen-

dig; der Roboter identifiziert das

jeweilige Teil über die auswechsel-

baren, codierten Formaufnahmen

und die in der Steuerung hinter-

legten Programme.

Die Roboterzelle amortisierte sich

innerhalb einer Saison. Da ange-

sichts der mit dem Einatmen von

Kunststoffdämpfen verbundenen

gesundheitlichen Risiken kaum

noch Mitarbeiter zu finden sind und

entsprechende behördliche Aufla-

gen ohnehin Investitionen erforder-

lich machen, denkt der Anwender

schon über einen weiteren Roboter

zur automatischen Ver- und Ent-

sorgung der Zelle nach. MM

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 31

AUTOMATISIERUNG

In das schwimmend gelagerte Werkzeug-

aggregat am Roboter lassen sich ver-

schiedene Schneidstähle einsetzen.

Bild

er: K

uka

Rob

ote

r

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In der Kunststoffverar-

beitung liegen noch

erhebliche Stromein-

sparpotentiale vor, die je nach

betrieblicher Situation zwischen 10

bis 30% betragen. Ein Teil läßt sich

ohne Investitionsaufwand über

Optimierung der Maschineneinstel-

lung nutzen, weitere Verbesse-

rungen erschließen sich durch ver-

hältnismäßig geringe Investitionen.

Für das volle Ausnutzen der Poten-

tiale sind jedoch mitunter höhere

Investitionen zu tätigen [1]. Außer

der richtigen Zuordnung, die bei

hydraulischen Antrieb oft über-

legen. Will man einen noch besseren

Gesamtwirkungsgrad erzielen, so

müssen auch andere Bewegungen

elektrisch angetrieben werden. Nur

so können die einzelnen Energie-

verluste, die bei Hydrauliksystemen

infolge von Leckströmen und Dros-

selverlusten anfallen und die durch

eine Ölkühlung kompensiert wer-

den müssen, vermieden werden.

Daß derartige hybride oder vollelek-

trisch Maschinenkonzepte derzeit

meistens in der Anschaffung noch

teurer sind, sollte ein Unternehmen

nicht davon abhalten, zu prüfen, ob

sich eine mögliche Investition durch

die Einsparungen beiden laufenden

Kosten amortisiert.

Dabei sind auch die Kosten für die

Ölver- und -entsorgung zu berück-

sichtigen sowie weitere Vorteile, die

diese elektrisch angetriebenen

Maschinen aufweisen. Hierzu wer-

den immer wieder Vergleichswerte

zum Energiebedarf zwischen elek-

trischen und hydraulischen

Maschinen angeführt. Die Werte,

die von 30 bis 70% reichen, hängen

natürlich stark vom zu verglei-

chenden Formteil und der damit ver-

bundenen Zykluszeit und von dem

zum Vergleich herangezogenen

hydraulischen Maschinentyp (bei-

spielsweise Konstantpumpe, Regel-

pumpe oder Speicherbetrieb) ab,

konnten aber anhand eigener Mes-

sungen im Mittel bestätigt werden

[2 und 3]. Häufig sind es aber auch

Details in der Verarbeitung, die in

der Summe doch einen nennens-

werten Beitrag zur Stromeins-

parung bringen. Diesbezüglich sol-

len nur einige Beispiele skizziert

werden, die für viele Betriebe schon

zur Selbstverständlichkeit gewor-

den sind. Die Reduzierung der abge-

führten Wärme an die Umgebung ist

zum Beispiel durch eine Isolierung

der Plastifiziereinheit möglich, die

von vielen Herstellern bereits seri-

enmäßig angeboten wird.

Bei Werkzeugen, die mit deutlich

höheren Temperaturen als der

Umgebungstemperatur arbeiten,

sollten die Werkzeuge auch hin-

sichtlich einer höheren Reprodu-

zierbarkeit der thermischen Rand-

bedingungen und damit einherge-

hender Formteilqualität durch Wär-

medämmplatten von der Maschine

thermisch getrennt werden. Die

Zuleitungen sind so kurz wie nötig

auszuführen und unter Umständen

zusätzlich zu isolieren.

einer ausreichend vorhandenen

Maschinenpalette nur eine profes-

sionelle Organisation und nicht das

Budget fordert, kann massiv über

die Antriebsart der Spritzgießma-

schinen auf den Strombedarf Ein-

fluß genommen werden. Die am

Markt heute noch vorherrschende

hydraulische Maschine wurde ener-

getisch dem unterschiedlichen Lei-

stungsbedarf während des Zyklus

angepaßt. Im Bereich der Plastifizie-

rung werden die hydraulischen

Antriebe schon seit längerem ver-

einzelt durch elektrische Antriebe

ersetzt Hier ist der elektrische

Antrieb aufgrund seines besseren

Wirkungsgrades und der einfachen

Getriebe, die für die rotatorische

Bewegung erforderlich sind, dem

32 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25

Maschinenmarkt

ENERGIETECHNIK

Energie einsparenin der Extrudertechnik Das primäre Ziel eines jeden

Kunststoffverarbeiters ist darauf

ausgerichtet, seine Rentabilität

zu steigern. Beispielsweise lassen

sich beim Spritzgießen durch

vollelektrisch angetriebene

Maschinen formteilabhängig

Energieeinsparungen zwischen

30 bis 70% erzielen. Die höheren

Einsparungen werden im Teillast-

betrieb erreicht, der zwar ver-

mieden werden sollte, aber häu-

fig im Betrieb zu beobachten ist.

JOHANNES WORTBERG, ROBERT

MICHELS UND MICHAEL NEUMANN

Prof. Dr.-Ing. Johannes Wortberg ist Leiter des

Instituts für Konstruktionslehre und Kunst-

stoffmaschinen der Universität-GH-Essen,

Dipl.-Ing. Robert Michels und Dipl.-Ing. Mi-

chael Neumann sind wissenschaftliche Mit-

arbeiter am selben Institut. Diese Arbeit

wurde vom Wirtschaftsministerium Baden-

Württemberg im Rahmen der Initiative „Ener-

gie effizient nutzen - Schwerpunkt Strom“

gefördert. Weitere Informationen: Dr. Peter

Radgen, Fraunhofer-Institut für Systemtech-

nik und Innovationsforschung (ISI), 76139

Karlsruhe. Tel. (07 21) 68 09-0, Fax (07 21)

6 8 9-152.

Bild

: Fah

r Bu

cher

Die Energieverluste der

Antriebskomponenten eines

mittelgroßen Einschnecken-

extruders mit 55 kW

Antriebsleistung betragen

insgesamt etwa 20%.

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Im Werkzeug kann häufig auch

durch die Integration von Heißka-

nalverteilersystemen Energie einge-

spart werden. Die Entnahmeperi-

pherie sollte ebenso wie die Spritz-

gießmaschine auf die Formteilgröße

zugeschnitten sein, und Förder-

bänder sollten passend zum Zyklus

getaktet betrieben werden. Um der-

artige Einsparpotentiale im eigenen

Betrieb aufzudecken, kommt es ent-

scheidend darauf an, daß die Mitar-

beiter vor Ort für die energetische

Optimierungsaufgabe sensibilisiert

werden.

In der jüngsten Vergangenheit

sind verschiedene Sonderverfahren

des Spritzgießens wie das Gasinjek-

tionsverfahren, das Mehrkompo-

nentenspritzgießen und andere zur

Serienreife entwickelt worden. Auch

durch den Einsatz dieser innovati-

ven Verfahren kann, außer anderen

Vorteilen, mitunter auch Strom ein-

gespart werden. Dies muß jedoch im

Einzelfall durchkalkuliert werden

und würde an dieser Stelle zu weit

führen [4].

Sind Verluste nicht völlig zu ver-

meiden, zum Beispiel durch die not-

wendige Ölkühlung oder die Küh-

lung der Einzugszone, so lohnt es

sich, diese anfallende Wärme in die

vorhandene Heizanlage einzu-

speisen. Dies gilt auch für die

Abwärme aus Extrudern, deren

konsequente Nutzung zu einem Ver-

zicht der konventionellen Kessel-

und Schornsteinanlage führen

kann. Brennstoffeinsparungen von

700 000 kWh/a und Investitionsko-

steneinsparungen von 120 000 DM

wurden bereits realisiert [5].

Stromeinsparpotentialein der Extrudertechnik

Auch auf dem Gebiet der Extru-

dertechnik müssen energiespa-

rende Alternativen kritisch auf ihre

Rentabilität und Einsetzbarkeit hin

untersucht werden. Dieser Beitrag

konzentriert sich auf die in vielen

Extrusionsanlagen eingesetzten

Einschneckenextruder mit elektri-

schem Antrieb. Als Sonderbauform

findet man heute nur noch bei ein-

zelnen Blasformmaschinen konti-

nuierlich betriebene Extruder mit

hydraulischem Antrieb, die gegen-

über den sonst durchweg aus einem

Elektromotor mit nachgeschal-

tetem Getriebe bestehenden

Schneckenantrieben systembe-

dingt einen erheblich höheren Ver-

brauch aufweisen.

Bisher hat bei den Extrudern die

Suche nach Möglichkeiten zur Stro-

meinsparung nicht im Vordergrund

gestanden. Bei der Auslegung und

Konstruktion wurden vielmehr Kri-

terien wie hoher spezifischer, auf

den Schneckendurchmesser bezo-

gener Durchsatz und hohe Schmel-

zequalität bevorzugt. Besonders die

Forderung nach hohem Durchsatz

hat dabei zu Bauarten und Betriebs-

bereichen mit einem relativ hohen

spezifischen Energieverbrauch

geführt.

Energieverlusteder Plastifiziereinheit

Zur genaueren Analyse der Ener-

gieeinsparmöglichkeiten bei Extru-

dern ist es sinnvoll, im folgenden

einerseits den Leistungsbedarf und

die Energieverluste der Plastifizier-

einheit und andererseits die Ener-

gieeffizienz des Extruderantriebs zu

betrachten. Die Schnittstelle zwi-

schen diesen beiden Baugruppen

ist der Schneckenzapfen, über den

die Antriebsleistung vom Getriebe

auf die Schnecke übertragen wird.

Zur Plastifiziereinheit gehören

daher die Extruderschnecke, Ein-

zugszone und Zylinder mit ihren

Heizungen und Kühleinrichtungen;

zum Extruderantrieb der Antriebs-

motor und das Getriebe mit der

Rückdrucklagerung sowie, sofern

vorhanden, das Keilriemenpaket

zwischen Motor und Getriebe,

Der Drehmomentbedarf einer

typischen Einschneckenplastifi-

ziereinheit bei verschiedenen kon-

stanten Schneckendrehzahlen Ist

in der allgemeinen Darstellung

(Bild) sowohl für Extruder mit glat-

ter Einzugszone als auch für Nut-

buchsenextruder zutreffend. Weil

bei letzteren der Massedurchsatz

proportional zur Schneckendreh-

zahl ist, kann die X-Achse auch mit

dem Massedurchsatz bezeichnet

werden.

Die am Schneckenzapfen einge-

brachte Antriebsleistung wird bei

Extrudern vollständig dissipativ in

die Erwärmung der Schmelze umge-

setzt. Der Schmelzetemperaturver-

lauf würde deshalb quantitativ dem

Drehmomentverlauf entsprechen,

sofern Heizungen und Kühlvorrich-

tungen nicht in Betrieb sind und der

Wärmeverlust an die Umgebung ver-

nachlässigbar gering ist (adiabater

Betrieb). Die vom Verarbeiter

gewünschte Schmelzetemperatur

ist jedoch konstant und richtet sich

nach dem verarbeiteten Material

und der Weiterverarbeitung hinter

dem Extruder. Grundsätzlich sollte

sie so niedrig wie möglich sein, um

beim Aufschmelzen den Energieein-

satz und die Materialbelastung

gering sowie beim Abkühlen den

Zeitbedarf kurz zuhalten. Für die in

der Praxis gewünschte Temperatur

muß bei niedriger Schneckendreh-

zahl zusätzlich zur Antriebsleistung

über die Zylinderbeheizung Wärme-

energie zugeführt werden, weil die

durch Dissipation eingebrachte

Energie nicht ausreicht (Bild 1).

Bei hoher Drehzahl ist dagegen in

der Regel eine Kühlung der

Schmelze in den letzten Zonen des

Extruderzylinders notwendig, weil

die in Wärme umgesetzte Antriebs-

energie zu groß ist. Bei Polyolefinen

(Polyethylen, Polypropylen) ent-

spricht eine Abkühlung um 10 °C

ungefähr einem Energieverlust von

10%. In der Praxis ist oft eine Abküh-

lung um 20 °C notwendig, so daß

häufig ein Energieverlust von etwa

20% entsteht. Aus der Sicht einer

optimalen Nutzung der eingesetzten

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 33

ENERGIETECHNIK

Energieverluste des energieoptimierten KKM-Extruders im Vergleich zu konventionellen

Extrudern für eine Antriebsleistung von 55 kW.

3 bis 4Stirnradgetriebe

3 bis 5Keilriemenpaket

12Gleichstrommotor

0,75Stromrichter

Energieverluste

%

Typischer Extruder

Zahnriemenantrieb

Asynchronmotor

Frequenzumrichter

Optimierter Extruder

2

6 bis 8

2

Energieverluste

%

Drucklager 0,5 Drucklager 0,5

gekühlte Nutbuchse 10 bis 20 gekühlte Nutbuchse 5

Wärmeverlust 5 bis 10 Wärmeverlust 0 bis 5

Zylinderkühlung 0 bis 10 0 bis 20

mm Antriebssystem, mm Plastifiziereinheit

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älteren Untersuchungen ermittel-

ten Kühlleistungen von bis zu 50%

der Antriebsleistung wurden fälsch-

lich oft als Maß für die Wirksamkeit

der Förderwirkung der Einzugszone

angesehen.

Sie sind aber vielmehr Energie-

verluste, die ohne einen Nachteil für

die Förderwirksamkeit über die geo-

metrische Optimierung der Nut-

buchse und der Schneckengeo-

metrie wesentlich gesenkt werden

können. Außerdem ist es sinnvoll,

die Kühlleistung zu verringern und

die Nutbuchse bei einer so hohen

Temperatur zu betreiben, daß ein

Aufschmelzen im Bereich der Nut-

buchse und der Verlust der Förder-

wirksamkeit gerade noch nicht

stattfinden. Mit diesen Maßnahmen

lassen sich die Energieverluste der

Nutbuchse auf 5 bis 10% verringern.

Als Extruderantrieb werden derzeit

Gleichstrommotoren mit nachge-

schaltetem zwei- oder dreistufigen

Stirnradgetriebe verwendet. Die

Rückdrucklagerung der Schnecke

ist meistens in das Getriebe inte-

griert.

In letzter Zeit werden Motor und

Stirnradgetriebe zunehmend direkt

ohne den bisher verwendeten, zwi-

schengeschalteten Keilriementrieb

verbunden. Die Energieverluste der

Antriebskomponenten eines mittel-

großen typischen Einschneckenex-

truders mit 55 kW Motorleistung

betragen insgesamt 18 bis 21%

(Tabelle). Der Verzicht auf das Keil-

riemenpaket verbessert den Wir-

kungsgrad um 3 bis 5%.

Bei Teillast und niedrigerer Dreh-

zahl als der Nenndrehzahl sind die

prozentualen Verluste in allen

Antriebskomponenten größer. Des-

halb sind eine Überdimensionie-

rung des Antriebs und der Betrieb

bei Teillast aus energetischer Sicht

nicht sinnvoll.

elektrischen Energie wäre der

Betrieb von Extrudern daher nur

unterhalb der Grenzdrehzahl sinn-

voll, bei der die dissipativ in Wärme

umgesetzte Antriebsenergie genau

zur Erreichung der gewünschten

Schmelzetemperatur ausreicht. In

der Praxis wird jedoch in der Regel

ein möglichst hoher Durchsatz und

damit eine hohe Schneckendreh-

zahl angestrebt, um mit möglichst

kleinen Extrudern und geringen

Investitionskosten einen hohen

Ausstoß zu erreichen.

Besonders deutlich wird diese

Vorgehensweise bei den vielfach

nachträglich durchgeführten Mas-

sedurchsatzsteigerungen an vor-

handenen Extrudern, die mit Hilfe

von geänderten Schnecken und lei-

stungsgesteigerten Antrieben vor

allem über eine höhere Schnecken-

drehzahl realisiert werden. Hierbei

ist häufig von untergeordneter

Bedeutung, daß der höhere spezifi-

sche Strombedarf bei hoher Dreh-

zahl zu höheren Stromkosten führt.

Optimierte Schneckenbrauchen weniger Energie

Es gibt unterschiedliche Kon-

zepte zur Optimierung der

Schneckengeometrie, durch die der

energetisch günstige Betriebsbe-

reich zu höherer Drehzahl hin ver-

schoben werden kann. Darüber hin-

aus können Wärmerohre in der

Schnecke eingesetzt werden, um

Wärmeenergie von der Schnecken-

spitze nach hinten in den Bereich

der Aufschmelzzone zu leiten.

Zusätzlich sollte auch an eine Nut-

zung der dann noch von den vorde-

ren Zylinderzonen abzuführenden,

in Form von erwärmter Luft anfal-

lenden, Verlustwärme für Heizungs-

oder Trocknungszwecke gedacht

werden. Auf all diese Möglichkeiten

sollte der Betrieb beim Kauf neuer

Extruder und der Umrüstung beste-

hender Anlagen achten.

Die Forderungen nach hohem

und gegendruckunabhängigem

Durchsatz haben zum bevorzugten

Einsatz von Nutbuchsenextrudern

bei der Polyolefinverarbeitung

geführt. Gegenüber den Extrudern

mit glatter Einzugszone, die diesen

Anforderungen nicht so gut ent-

sprechen können, ist durch die zur

Aufrechterhaltung der Förderwir-

kung notwendige Flüssigkeitstem-

perierung der genuteten Einzugs-

zone häufig ein zusätzlicher Verlust

an Antriebsenergie gegeben. Die in

34 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25

Maschinenmarkt

ENERGIETECHNIK

Literatur[1] Wortberg, J., R. Michels und M. Neuman:

Kunststoffverarbeitung bietet Potential

für Energieeinsparungen. Maschinen-

markt 105 (1999) 5, S. 22-25.

[2] Thoma, H., und B. Stillhard: Elektrische

Spritzgießmaschine - sparsam und genau.

Kunststoffe 92 (1992) 10, S. 891.

[3] Robert. T., und W. Michaeli: Elektrik versus

Hydraulik. Kunststoff-Journal 93 (1993)

3, S. 24.

[4] Jaroschek, C.: Herstellkosten von Spritz-

gußteilen senken durch neue Techniken.

In: Wirkungsfeld Spritzgießmaschine.

Düsseldorf: VDI-Verlag, 1995.

[5] Schwarze, R., und M. Alewelt: Stufenplan

zum Energiemanagement. In: Brenn-

punkt Energie. Energieagentur NRW

(1996) 1, S. 3.

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Obwohl die Hersteller

von Sensoren keinen

Grund zum Klagen

haben, ist die Anzahl der deutschen

Aussteller heuer im Vergleich zur 8.

Sensor vor zwei Jahren um knapp

10% zurückgeblieben. „Das erklärt

sich“, so Ingrid Seegers, Geschäfts-

führerin der AMA Service GmbH

und Veranstalterin der Sensor,

„durch die im Vergleich zu 1997

hohe Anzahl von Fachmessen, die in

Deutschland für Unternehmen der

Meß- und Automatisierungsbran-

che ebenfalls wichtig sein können.

Die in der Überzahl kleinen und mit-

telständischen Sensorikanbieter

sind gezwungen, ihre personellen

und finanziellen Möglichkeiten auf-

zuteilen.“

Die Internationalität der Messe

ist mit 31 vertretenen Ländern prak-

tisch gleich geblieben, es hat aber

das Gewicht der Sensor als Zugang

zum deutschen und europäischen

Markt aus der Sicht ausländischer

Unternehmen – und zwar nicht nur

aus Europa – offensichtlich stark

zugenommen. Nach Deutschland

mit 464, also 70% der Aussteller

(1997: 502/75%), bildeten Unter-

nehmen aus den Vereinigten Staa-

ten mit 47 (7%) Ausstellern (1997:

30/5%) die stärkste Gruppierung. In

der Rangfolge stand dann die

Schweiz mit 35 (5%) auf Platz zwei

rem Sensoren für Temperatur,

Druck, Füllstand und Volumen-

strom.

Temperaturmessungwird komfortabler

Die Temperaturmessung spielt in

der Verfahrenstechnik eine ganz

wesentliche Rolle, weil sie zum Bei-

spiel großen Einfluß auf den Ablauf

einer Reaktion hat. Für den Ex-

Bereich Zone 1 hat die Ebro Elec-

tronic GmbH, Ingolstadt, das Präzi-

sions-Computerthermometer TFN

1293 Ex konzipiert. Es hat die

Schutzklasse EEx ia IIC T4 und mißt

mit einem NiCr-Ni-Fühler Werte von

–200 bis 1200 °C. Bis 249,9 °C

(1997: 27/4%). Es folgte Großbritan-

nien mit 25 (4%) Ausstellern (1997:

21/3%). Frankreich war durch 12 (2)

Unternehmen (1997: 15/2%) fast

ebenso stark vertreten wie Italien

mit 11 (2 Ausstellern (1997: 7/ %).

Aus Fernost (China, Taiwan, Korea,

Japan) hatten sich insgesamt 13

(2%) Unternehmen (1997: 9/1%) für

die Sensormesse in Nürnberg ent-

schieden.

Die Sensor spiegelt das ganze

Spektrum moderner Sensortechnik

wider. Ein nicht geringer Anteil der

Aussteller zeigten die neuesten Ent-

wicklungen aus dem Bereich der

Prozeßsensorik und -automati-

sierung. Hierzu gehören unter ande-

36 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25

Maschinenmarkt

SENSOR ’99

Meßaufnehmer für die Prozeßtechnikfanden internationales InteresseVom 18. bis zum 20. Mai fand in

Nürnberg zum 9. Mal die Messe

Sensor statt, die Internationale

Fachmesse mit Kongreß für

Sensoren, Meßaufnehmer und

Systeme. Schon rund zwei

Monate vorher war die Veran-

staltung mit 664 Ausstellern voll-

ständig ausgebucht. Gegenüber

der letzten Messe von 1997 hat

sich der Anteil ausländischer

Aussteller um 25% auf jetzt 201

erhöht.

WINFRIED SCHRÖDER

Bild

: M. K

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hhei

m

Sensoren werden zuneh-

men kommunikativer, wie

das Beispiel dieses Druck-

meßumformers mit CAN-

Schnittstellle zeigt, der

auf der Sensor 99 in Nürn-

berg zu sehen war.

Page 32: „Wachstumsträger sind neue Produkte“ · als Risiko HELMUT GRÖSSL Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 3. 4 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 ... Management und Organisation

beträgt die Auflösung 0,1 °C, dar-

über 1 °C.

Als besonders robust und zuver-

lässig charakterisiert die Danfoss

Industrieautomatik GmbH, Korn-

tal-Münchingen, den Temperatur-

sensor MBT 5252 mit Pt-100-Wider-

standselement (Bild 1). Der Einsatz-

bereich liegt zwischen –50 und

200 °C für Messungen in Rohrlei-

tungen, Kälteanlagen oder Behäl-

tern. Im B-Kopf ist wahlweise auch

ein eingebauter Meßumformer mit

4- bis 20-mA-Ausgangssignal liefer-

bar.

Die M. K. Juchheim GmbH & Co.,

Fulda, präsentierte unter anderem

ein Widerstandsthermometer mit

Steckanschluß im druck- und

erschütterungsfesten Aufbau, der

auch bei hohen Vibrationen siche-

ren Betrieb gewährleistet (Bild 2).

Die Steckverbindung zwischen

Schutzarmatur und Anschlußlei-

tung ist kontaktsicher verriegelt

und hat in gestecktem Zustand die

Schutzart IP 65.

Fuzzy-controlled und mit vielsei-

tigen Optionen ausgerüstet ist der

Regler der Serie CF aus dem Hause

Wika Alexander Wiegand GmbH &

Co., Klingenberg (Bild 3). Die Ein-

gangsbeschaltung ist durch den

Multifunktionseingang für Thermo-

elemente, Widerstandsthermome-

ter oder Strom-Spannungs-Signale

einstellbar. Für Soll- und Istwert ist

je eine vierstellige Siebensegment-

anzeige vorhanden.

Außer den klassischen Tempera-

turmeßstellen gibt es solche, die

nicht direkt zugänglich sind. In die-

sem Falle verwendet man häufig

Infarotthermometer oder Pyrome-

ter, die berührungslos arbeiten, weil

sie die emittierte Wärmestrahlung

des jeweiligen Meßobjektes auswer-

ten. Ein Beispiel dafür ist das Pyro-

meter IN 14, das die Impac Electro-

nic GmbH, Frankfurt/Main, auf der

Sensor in Nürnberg ausstellte (Bild

4). Sein Meßbereich erstreckt sich

von –200 bis 500 °C. Das einfach zu

bedienende Gerät im ergonomi-

schen Gehäuse ermöglicht drei

Messungen in der Sekunde bei einer

Meßunsicherheit von ±2%.

Das Infrarot-Strahlungspyro-

meter KTR 1000 der Dr. Georg Mau-

rer GmbH, Kohlberg, mißt Tempera-

turen zwischen 0 und 2500 °C. Für

Meßabstände von 0,1 bis 20 m ste-

hen entsprechende Objektive sowie

Lichtleiterlängen von 1,8 bis 10 m

zur Verfügung. Für die exakte Aus-

richtung gibt es Lichtstrahlziel- und

Visiereinrichtungen.

Für eine komfortable Tempera-

turmessung rüstet die Raytek

GmbH, Berlin, den Meßkopf der

Thermalert TX-Reihe für die digitale

Kommunikation aus. Dadurch ist

der Sensor einzeln adressierbar. Er

kommuniziert zusätzlich digital

über die Zwei-Leiter-Stromschleife

(4 bis 20 mA) unter Verwendung des

HART-Protokolls.

Drucksensorenwerden bus-fähig

Eine weitere wichtige Prozeß-

größe ist der Druck in einer Anlage,

sei es als absoluter Wert oder als

Druckdifferenz.. Der Druckmeßauf-

nehmer DMP 333 der BD Sensors

GmbH, Thierstein, ist CAN-Bus-

fähig. Dadurch ist es möglich, vor

Ort viele Funktionen abzuarbeiten.

Ferner ist ein Fehlererkennungs-

system integriert. Der Meßbereich

erstreckt sich bis 600 bar.

Das klassische Druckmeßgerät

mit Rohrfeder MEX5 der Bourdon-

Sedeme GmbH, Stolberg, erfaßt in

der Chemieausführung einen

Druck bis zu 1600 bar. Dazu sind

Gehäuse und Stutzen vollver-

schweißt, und das Meßsystem

besteht aus Edelstahl. Je nach Aus-

führung kommen Glyzerin oder Sili-

konöl als Dämpfungsflüssigkeiten

zum Einsatz.

Monolitische Keramik ist die

Basis des Drucksensors Bripress

1000 der Hy-Line Sensor-Tec Ver-

triebs GmbH, Unterhaching. Er

erfaßt Drücke von 0,5 bis 1000 bar

bei einem Linearitätsfehler von

weniger als 0,25% FS. Ein großer

Vorteil dieses Sensors ist, daß er

praktisch mit allen Medien direkt in

Berührung gebracht werden kann.

Speziell für die Anforderungen

der Nahrungsmittelindustrie, Phar-

mazie und Biochemie die hat Labom

Meß- und Regeltechnik GmbH,

Hude, den hygienegerechten Druck-

sensor Compact konzipiert. Er ist

CIP-fähig und ermöglicht eine tot-

raumfreie Druckmessung, Des wei-

teren hält er hohe Temperaturen

aus und ist vakuumfest.

Für eine exakte Prozeßführung

reichen Temperatur und Druck

allein nicht aus. Weil die Reaktionen

und Prozeßschritte meist in Behäl-

tern ablaufen, ist der Füllstand häu-

fig eine ebenso wichtige Meßgröße.

Die Bürkert GmbH & Co. KG, Ingel-

fingen, zeigte in Nürnberg unter

anderem ein Radar-Füll-

standsmeßgerät für die

kontinuierliche berüh-

rungslose Messung von

Fluiden und Schüttgü-

tern in ortsfesten Behäl-

tern aus Metall oder

Beton (Bild 5). Das Gerät

stellt ein dem Füllstand proportio-

nales Ausgangssignal von 4 bis

20 mA, HART- und PROFIBUS-PA-

Protokoll zur Verfügung. Es ist heiß-

dampffest bis 160 °C.

Prozesse kontrollierenüber den Füllstand

Das Meßgerät Sonasart T der

Sonotec Ultraschallsensorik Halle

GmbH, Halle, arbeitet mit Ultra-

schall. Es wurde für den mobilen

Einsatz entwickelt und ermöglicht

das Erfassen der Füllstände von

außen durch die Tankwand ohne

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 37

SENSOR ’99

Bild 1: Der Temperatursensor MBT 5252

mit Pt-100-Widerstandselement hat

einen Einsatzbereich von –50 bis 200 °C.

Bild 2:

Widerstands-

thermometer mit

Steckanschluß im

druck- und erschüt-

terungsfesten Auf-

bau, der auch bei

hohen Vibrationen

sicheren Betrieb

gewährleistet.

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schranke. Die Anzahl der

Wirbel ist dabei der Fließ-

geschwindigkeit propor-

tional. Je nach Baugröße

erfaßt der Wirbelzähler Volu-

menströme bis 17 000 l/min.

Für die Druckluftmessung

zeigte die E-T-A Elektrotech-

nische Apparate GmbH, Alt-

dorf, auf der Sensor den Strö-

mungsmesser FM 1-CA (Bild

6). Der mikrocontroller-gesteuerte

Aufnehmer mit CSP-Meßkopf kann

auch für andere Gase verwendet

werden. Die Druckfestigkeit ist bis

400 bar geprüft.

Um Prozesse noch präziser regeln

zu können, setzt man außer auf

Volumenstrom-Meßgeräten immer

stärker auf Massenstrommesser,

wie Coriolis- oder Heizdrahtgeräte,

wenn es wirtschaftlich vertretbar

ist.

Heißfilm-Anemometererfaßen Gasströmungen

Fischer & Porter, eine Tochter der

ABB Automation Products Hart-

mann & Braun, Eschborn, zeigte in

Nürnberg den thermischen Gas-

Massen-Durchflußmesser der Bau-

reihe VT. Der Aufnehmer arbeitet

nach dem Heißfilm-Anemometer-

prinzip, bei dem aus der Wärmeab-

gabe eines beheizten Körpers an ein

strömendes Fluid der Massenstrom

ermittelt wird.

In digitaler Ausführung steht der

Massendurchflußmesser und -reg-

ler aus der Serie EL-Flow von Bronk-

horst zur Verfügung, der von der

Dipl.-Ing. Wagner Meß- und Regel-

technik GmbH, Offenbach, vertrie-

ben wird. Das Gerät basiert auf

einer völlig neuen digitalen Platine,

auf der das Meßsignal unmittelbar

einem Mikroprozessor zugeführt

wird. Damit erreicht der Hersteller

nach eigenen Angaben eine opti-

male Stabilität und Genauigkeit des

Signals.

Die Sensor 99 hat mit großer

Zufriedenheit bei Ausstellern, Besu-

chern und Kongreßteilnehmern

abgeschlossen. Die vom AMA Fach-

verband für Sensorik e.V. getragene

Veranstaltung ist die weltweit

größte internationale Fachmesse

der Branche. Außer dem aktuellen

Stand der klassischen Sensorik für

Maschinen- und Anlagenbau, Fabri-

kautomation, Fahrzeugbau und

Prozeßtechnik, Qualitätssicherung,

Meß- und Prüftechnik, wurden bei

dem dreitägigen Branchentreff auf

Produktberührung. Die Ultraschall-

sonde wird seitlich von außen ange-

koppelt, eine Öffnung des Behälters

ist nicht notwendig.

Massenstrommessunggewinnt an Bedeutung

Die Durchflußmessung hat in der

Prozeßtechnik ihren festen Platz.

Ein Beispiel dafür ist der Gaswir-

belzähler VF 563 der Natec Schult-

heiss GmbH, Garching. Das

Meßprinzip basiert darauf, daß

beim Umströmen eines Prallkeils

sich die Karman´sche Wirbelstraße

ausbildet. Diese Wirbel werden mit

der Strömung des Mediums in

Fließrichtung mitgeführt und

modulieren eine Ultraschall-

38 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25

Maschinenmarkt

SENSOR ’99

Bild 3:

Fuzzy-controlled

und mit vielseitigen Optio-

nen ausgerüstet ist der Regler der Serie

CF mit Anzeigen für den Soll- und den

Istwert.

Bild 4: Das Pyrometer IN 14 hat einen

Meßbereich von –200 bis 500 °C. Es ist

einfach zu bedienen und hat ein ergono-

misches Gehäuse.

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9005 m2 Ausstellungsfläche hoch-

integrierte Mikrosysteme, kom-

plette Meß-, Prüf- und Kalibrier-

systeme sowie ein breites Spektrum

technischer Dienstleistungen prä-

sentiert.

Hoher Anteilausländischer Besucher

Rund ein Drittel der 664 Ausstel-

ler und ein Viertel der knapp 14 000

Besucher reisten aus dem Ausland

nach Nürnberg. Etwa zwei Drittel

davon kamen aus dem europäi-

schen Wirtschaftsraum, ein Viertel

aus Amerika und die übrigen aus

Asien. Bei dem im Rahmen der Sen-

sor veranstalteten Fachkongreß

haben über 200 Referenten aus 24

Ländern ihre neuesten Forschungs-

und Entwicklungsergebnisse dar-

gestellt. Auch hier kam mit mehr als

einem Drittel der 611 Kongreßteil-

nehmerinnen und -teilnehmer ein

erheblicher Teil des Fachpublikums

aus dem Ausland. Im Mai 2001 wird

die im Zwei-Jahres-Rhythmus ver-

anstaltete Sensor erneut als inter-

nationaler Branchentreff zum zehn-

ten Mal ihre Tore öffnen. MM

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 39

SENSOR ’99

Bild 5:

Radar-Füll-

standsmeß-

gerät für die

kontinuierliche

berührungslose

Messung von Flui-

den und Schüttgütern in

ortsfesten Behältern

aus Metall oder Beton.

Bild 6: Der Strömungsmesser FM 1-CA mit

mikrocontrollergesteuertem Aufnehmer

und CSP-Meßkopf ist druckfest bis

400 bar.

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Probleme sind univer-

sell, Lösungen indivi-

duell. Mit dieser Aus-

sage plaziert die Saalfelder Werk-

zeugmaschinen GmbH, kurz Samag

genannt, ihre modulare Fertigungs-

zelle MFZ 1 im Markt (Bild 1). Fle-

xible Fertigungsmethoden sind in

Zeiten kleiner werdender Losgrößen

bei wachsender Variantenvielfalt

gefragt. Komplettlösungen wie die

Fertigungszelle vereinen die hohe

Produktivität einer Sonderma-

schine und die große Flexibilität

eines Bearbeitungszentrums in

einer Maschine. Hier müssen alle

Komponenten präzise aufeinander

abgestimmt sein und optimal

zusammenarbeiten, um diese Vor-

teile erzielen zu können.

Aus diesem Grund suchte der

Maschinenbauer Samag nach

einem Hersteller für Antriebs- und

Steuerungstechnik, bei dem er alle

entsprechenden Komponenten

„aus einer Hand“ erhalten konnte.

Für den Einsatz von Antriebskom-

ponenten des Herstellers Rexroth

sprach laut Samag, daß alle betei-

ligten fünf Geschäftsbereiche in

während des Betriebs und beim

Werkzeugwechsel rein bleiben –

eine wichtige Funktion, weil bei der

Bearbeitung anfallende Späne am

Werkzeug und an den Motorspin-

deln haften bleiben können und

hierdurch hervorgerufene Beschä-

digungen unbedingt vermieden wer-

den müssen (Bild 3).

Des weiteren versorgen die Pneu-

matikbauteile die Werkzeugbruch-

kontrolle mit Luft für die Funktio-

nen „Sperren“ und „Schließen“. Fer-

ner wird die automatisch öffnende

und schließende Tür der Werk-

stückbeschickung automatisch be-

tätigt. Rexroth Mecman liefert für

diese Aufgaben die Wartungseinheit

C 15 (G 3/8“) mit Absperrventil, Fil-

terregler und Druckschalter.

Bewegungsachsenmit hoher Steifigkeit

Rexroth Star fertigte Verfahrach-

sen mit hoher Steifigkeit. Die Kom-

ponenten bringen Bewegung in die

X-, Y- und Z-Achsen, deren Verfahr-

wege 240, 400 und 350 mm betra-

gen. Die gehärteten Kompaktfüh-

rungen (Wälzführungen) sichern

eine hohe Steifigkeit in allen Bela-

stungsrichtungen sowie eine hohe

Lebensdauer und Zuverlässigkeit.

Die optimal gestaltete Umlenkung

und Führung der Rollen ermöglicht

zudem einen ruhigen und ge-

schmeidigen Lauf.

Die Motorspindeln, Vorschuban-

triebe und CNC-Steuerung stam-

men von Indramat. In der MFZ 1 wer-

ihren Gebieten renommierte Anbie-

ter sind. Deshalb gab es keinerlei

Probleme, die Komponenten dem

Lastenheft entsprechend für die

MFZ 1 zu beziehen und einzusetzen.

So lieferte Rexroth Hydraulics für

die modulare Fertigungszelle ein

160-l-Aggregat mit zwei Druckkrei-

sen (Bild 2).

Mit den Hydraulikbauteilen wird

der gesamte Ölkreislauf der

Maschine geschaltet und über-

wacht. Zum einen werden Klemm-

funktionen, Magazintür und Werk-

zeugspeicher bei einem Druck von

63 bar mit 12 l/min versorgt. Zum

anderen kommt ein Speicher-

Ladebetrieb für die Werkstück-

Spannfunktionen zum Einsatz.

Hierzu werden 9 l/min bei 240 bar

benötigt. Der Speicher-Ladebetrieb

versorgt mit entsprechend reduzier-

tem Druck auch den Gewichtsaus-

gleich und die Werkzeugspannung.

Die Hydraulik trägt somit wesent-

lich dazu bei, daß die eingesetzten

Werkzeuge gespannt oder ent-

spannt werden.

Von Rexroth Pneumatik stammen

die Pneumatikbauteile. Sie liefern

die notwendige Luft zum Ausblasen

und Reinigen der Werkzeugaufnah-

men, so daß die Werkzeugkegel

40 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25

Maschinenmarkt

FLUIDTECHNIK

Antriebskombinationerhöht Wirtschaftlichkeiteiner FertigungszelleDie Integration hydraulischer,

pneumatischer und elektro-

mechanischer Antriebe ermög-

licht, Fertigungszellen mit hoher

Wirtschaftlichkeit herzustellen.

So können sie aufgrund einer

optimierten Antriebskombina-

tion einerseits mit der hohen

Produktivität von Sondermaschi-

nen, andererseits mit der hohen

Flexibilität von Bearbeitungszen-

tren konkurrieren, wie ein

Anwendungsbeispiel aus der

spanenden Fertigung zeigt.

URSULA GEHL

Ursula Gehl ist Fachjournalistin in Köln. Wei-

tere Informationen: Dr. -Ing. Rainer Drechsler,

Projektingenieur bei der Mannesmann

Rexroth AG in 97813 Lohr, Tel. (0 93 52)

18-12 75, Fax (0 93 52) 18-12 22.

Bild 1: Hydraulische, pneumatische und

elektromechanische Antriebe sind in

diese Fertigungszelle integriert. Sie er-

möglichen eine hohe Produktivität und

Flexibilität.

Bild 2: Über ein 160-l-Hydraulikaggregat

werden zwei Ölkreisläufe mit 63 oder 240

bar Druck beaufschlagt.

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den zwei Motorspindeln mit Spin-

delmotorkühlung (fremdgekühlt,

Wasserkühlung) eingesetzt, die das

Herzstück der Maschine darstellen

und zur Führung der Werkzeuge die-

nen. Die Schnellfrequenz-Einbau-

Motorspindeln eignen sich auf-

grund ihrer Umdrehungen von

jeweils 15 000 min–1 zudem für den

HSC-Betrieb.

Lageregelung der Achsenin einer Zykluszeit von 0,25 s

Der automatische Betrieb der Fer-

tigungszelle wird erst durch den

Einsatz moderner CNC-Steue-

rungstechnik gewährleistet. Die

Werkstücke werden anhand des

automatischen Programmablaufs

bearbeitet, wobei die CNC auch

Überwachungs- und Hilfsfunktio-

nen übernimmt. Hierfür wurde die

Multiachssteuerung MT-CNC 02

ausgewählt. Mit den digitalen

Antrieben, ebenfalls von Indramat,

bewältigt die Steuerung die Lagere-

gelung in einer Zykluszeit von nur

0,25 ms. Zu den weiteren Lei-

stungsdaten der CNC zählen die

Zykluszeit für die Interpolation mit

2 ms und die Blockzykluszeit mit 3

ms (typischer Wert). Nicht zuletzt ist

auch der Geschäftsbereich Rexroth

Gießerei als Lieferant von Hydrau-

likguß beteiligt.

Samag lieferte 1997 die erste die-

ser modularen Fertigungszellen

aus. Sie besteht im wesentlichen

aus einem 3D-Modul, zwei horizon-

tal angeordneten Motorspindeln

und einer Werkstückträgereinheit.

Beschickungs- und Arbeitsraum

sind voneinander getrennt. Der

Arbeitsraum ist vollständig

geschlossen, so daß Späne und

Kühlmittel weder nach außen noch

in den Beschickungsraum gelangen

können.

Vor allem die Ausrüstung mit den

beiden Schnellfrequenz-Motorspin-

deln sorgt dafür, daß hohe Produk-

tivität ein wesentliches Merkmal der

Fertigungszelle ist (Bild 4). Jede

Motorspindel bringt eine Antriebs-

leistung von 28 kW, läuft im Dreh-

zahlbereich zwischen 50 und

15 000 min–1 und hat ein Drehmo-

ment von 90 Nm. Der Spindelab-

stand beträgt 240 mm.

Die Doppelspindel und die damit

verbundene Möglichkeit, minde-

stens zwei Werkstücke gleichzeitig

einspannen und bearbeiten zu kön-

nen, verkürzt natürlich die gesamte

Bearbeitungszeit. Hierzu tragen

auch die mit 40 000 mm/min hohen

Eilganggeschwindigkeiten der Ach-

sen X, Y und Z bei.

Die Fertigungszelle kann unter

Verwendung eines Zusatzspeichers

mit bis zu 96 Werkzeugen ausge-

stattet werden. Der serienmäßig ein-

gesetzte Werkzeugspeicher (Poly-

gon-Scheibenspeicher) sitzt ober-

halb der Spindeln unter einer

Abdeckung und kann 36 oder 48

Werkzeuge aufnehmen. Die Werk-

zeuge werden durch Verfahren des

Spindelstocks im Pick-up-System

gewechselt. Die reine Werkzeug-

wechselzeit für ein Werkzeugpaar

gibt Samag mit 3,5 s an. Eine Hoch-

druck-Innenkühlung steigert zu-

dem die Standzeiten der Werkzeuge.

Dezentrales Antriebskonzeptermöglicht hohe Flexibilität

Vielseitigkeit beweist die Ferti-

gungszelle in erster Linie bei den

Werkstücken. Eine optimale Anpas-

sung an die jeweilige Aufgabenstel-

lung ist gewährleistet. Die Werk-

stücke können sowohl kubisch sein

als auch verschiedene Gehäusefor-

men mit komplizierten Elementen

haben. So lassen sich auf der MFZ 1

trotz aller Unterschiede beispiels-

weise rohe Lenkgehäuse ebenso

komplett bearbeiten wie teilweise

vorbearbeitete Scheibenteile. In

jedem Fall erfolgen das Be- und Ent-

laden der Zelle mit Werkstücken

parallel zur Hauptzeit – manuell

oder durch eine entsprechende

Handlingseinrichtung für Werk-

stücke - und somit effizient im Hin-

blick auf die Serienfertigung. MM

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 41

FLUIDTECHNIK

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Bild 3: Zu den Aufgaben von Pneumatik-

komponenten in einer Fertigungszelle

gehört das Ausblasen der Werkzeugel.

Page 37: „Wachstumsträger sind neue Produkte“ · als Risiko HELMUT GRÖSSL Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 3. 4 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 ... Management und Organisation

Die Verschleißfestig-

keit ist eine der wich-

tigsten Kriterien bei

der Auswahl von Hydraulikzylin-

dern. So können Korrosion und ein-

geleitete Seitenkräfte zu einem

übermäßigen Verschleiß der Zylin-

derführung und Dichtung führen.

Eine Analyse des Herstellers Röm-

gen laut Römheld 30 bis 50 µm tief

in den Werkstoff ein und „krallen“

sich so in den Zylinderlaufflächen

fest. An den Oberflächen bildet sich

eine extrem harte Schicht, der sogar

außermittig und seitlich eingelei-

tete Kräfte nichts anhaben können.

Die Härte HV0,1-1 beträgt 550 bis 850.

In der Regel dieses Härteverfah-

ren angewandt, um die Randschicht

von Werkstücken mit Kohlenstoff

anzureichern. Diese Anreicherung

bewirkt, daß die Randschicht ver-

festigt. Dadurch wird ihre Härte und

somit die der Werkstückoberfläche

erhöht. Eine hohe Korrosionsbe-

ständigkeit läßt sich erzielen.

Um das zu erreichen, werden die

Werkstücke im Nitrierofen einem

gasförmigen Medum ausgesetzt,

das Kohlenstoff abscheidet. Als

Schutzgas und Kohlenstoffträger

eignen sich Ammoniak und Metha-

nol. Die Dauer des Härtens beträgt

7 bis 8 h. In dieser Zeit herrscht im

Nitrierofen eine Temperatur, die zwi-

schen 590 und 720 °C liegt.

Die Kompaktdichtung zwischen

Zylindergehäuse und Kolben hält

einem Betriebsdruck bis zu 700 bar

stand. Sie besteht aus einem Gleit-

und einem O-Ring und befindet sich

in einem rollierenden Gehäuse,

wodurch der Dichtungsverschleiß

reduziert wird. Am Gleitring ist

Bronze eingelagert, um günstige

Betriebseigenschaften zu erzielen.

Die statische und dynamische

Dichtheit sei hoch, heißt es. Es wird

eine hohe Abriebsfestigkeit, eine

niedrige Reibung und kein Stick-

slip-Effekt erzielt. Umweltverträgli-

che Druckflüssigkeiten wie biolo-

gisch abbaubares Hydrauliköl kann

der Dichtung nichts anhaben.

Härteverfahren und Kompakt-

dichtung verleihen laut Römheld

den hydraulischen Hochdruckzy-

lindern eine hohe Beständigkeit. So

sind die Zylinder zum Heben und

Schieben schwerer Lasten verwen-

bar. Biegen, Richten und Positionie-

ren großer Teile sind ebenso mit den

einfach- und doppelwirkenden Zy-

lindern möglich, wie das Einpressen

und Ausdrücken von Wellen.

Die Mehrzweckzylinder sind für

einen Förderstrom bis zu 16 l/min

ausgelegt. Sie erzeugen Kräfte von

50 bis 5000 kN und vervollstän-

digen das Komponentenspektrum

von Römheld, das auch Flachzylin-

der, Kurzhubzylinder, Schwerlast-

zylinder und Hohlkolbenzylinder

enthält. MM

held, Köln, bezüglich der Anwen-

dungen und der auftretenden Bean-

spruchung bei Hochdruckzylindern

ergab, daß sich mit gehärteten Zylin-

derlaufflächen die Reibung deutlich

reduzieren und der Verschleiß ver-

ringern läßt.

Häufig werden die Zylinderlauf-

flächen mit Bronze, Kunststoff oder

Lack beschichtet, die als Ver-

schleißwerkstoff dienen und so die

Führungsflächen schützen. Auch

werden die Laufflächen teilweise

verchromt. Beides ist jedoch mit

Nachteilen verbunden. So kann

Lack absplittern und zu verstärk-

tem Verschleiß sowie Korrosion

führen. Beim Verchromen ist nicht

ausgeschlossen, daß die Schutz-

schicht Risse enthält. Durch Härten

der Laufflächen lassen dagegen sich

Splitter und Risse vermeiden.

Um Laufflächen zu härten, hat

Römheld das sogenannte Nitrote-

nitverfahren entwickelt. Es basiert

auf dem Nitrocarburieren und

erzeugt durch Diffusion eine feste

Schichtverbindung mit dem Zylin-

der. Die „Diffusionswurzeln“ drin-

42 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25

Maschinenmarkt

FLUIDTECHNIK

Harte Laufflächeverlängert Lebensdauervon DruckzylindernDas Härten von Zylinderlauf-

flächen verbessert die Verschleiß-

und Korrosionsbeständigkeit.

Dabei wird Kohlenstoff abge-

schieden, der einerseits eine

Schutzschicht bildet, andererseits

tief in die Lauffläche diffundiert,

so daß eine hohe Schichthaftung

entsteht. Zusammen mit einer

Kolbendichtung, die Bronze ent-

hält, wirkt sich die Kohlenstoff-

schicht positiv auf die Lebens-

dauer von hydraulischen Hoch-

druckzylindern aus.

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Bild 1: Bei Hochdruckzylindern läßt

sich durch Härten der Zylinderlauf-

flächen eine hohe Verschleißfestigkeit

erreichen.

a gerilltes Druckstück, b Abstreifer, c gehärteter Stoppring, d Sintermetallfil-ter, e Rückzugfeder, f gehärtetesGehäuse, g verschleißfester Kolben, h Kompaktdichtung, i Kupplungsmuffe

Bild 2: Beim Härten scheidet sich

Kohlenstoff (grau) auf den Zylinder-

laufflächen ab und dringt in die Rand-

schicht (braun) ein; t Eindringtiefe.

§

Weitere Informationen: Römheld Hochdruck-

hydraulik GmbH, 50739 Köln, Tel. (02 21)

91 74 59-0, Fax (02 21) 91 74 59-11.

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cher IT-Systeme bei gerin-

gen Kosten ermöglicht.

Ein aktuelles Beispiel

für erfolgreiches Supply

Chain Management ist die

Edelstahl Witten-Krefeld

(EWK) GmbH, eine hun-

dertprozentige Tochter der

Thyssen-Krupp Stahl AG

und weltweit einer der

größten Produzenten von

Edelstahl-Langprodukten.

Helmut Reinmöller, Ge-

schäftsführer Controlling

und Beschaffung bei EWK,

zeigte sich „sehr zufrieden“

mit der bisherigen Ent-

wicklung. Er hob die

„außerordentlich kurze

Realisierungszeit“ hervor:

„In nur drei Monaten ha-

ben wir es geschafft, die

Funktionalität von vier

Altsystemen in den neuen

Factory-Planner einzu-

bringen und so auf diese

Altsysteme verzichten zu

können.“

Das 1988 gegründete

Unternehmen i2 Techno-

logies hat sich laut Adi

Stahuber, Regional Vice

President Central Europe,

zum Ziel gesetzt, seinen

Kunden bis zum Jahr

2005 Einsparpotentiale

von nicht weniger als 50

Mrd. US-Dollar zu er-

schließen. Der enge Dialog

mit den Kunden ist für

Stahuber „seit jeher ein

wesentlicher Erfolgsfak-

tor“. Eindrucksvoll bestä-

tigt werde dies durch die

jüngsten Quartalsergeb-

nisse. Der Umsatz im er-

sten Quartal 1999 über-

schritt das Ergebnis des

vergleichbaren Vorjahres-

quartals um 64,2%. Die

interessante Zahl darin

sei, „daß 54% der Lizen-

zumsätze von bestehen-

den Kunden kommen“.

Gründe dafür sieht Stahu-

ber in der „konsequenten

Erweiterung der SCM-Lö-

sung Rhythm hin zu einer

kompletten Electronic-

Business-Process-Optimi-

zation sowie darin, „daß

wir unsere Lösungen auch

mit unglaublicher Ge-

schwindigkeit einführen

können“. MM

(SCM) angesichts dieser

Herausforderungen bietet,

informierte die i2-Techno-

logies GmbH aus Haar bei

München während eines

Informationstages in Düs-

seldorf.

Bei diesem speziell auf

die Belange der Stahlindu-

strie ausgerichteten Infor-

mationstag kamen Ver-

treter namhafter Unter-

nehmen der europäischen

und weltweiten Stahlbran-

che zu Wort, die über ihre

Erfahrungen mit SCM-

Lösungen berichteten.

Dabei wurde deutlich, wie

die Unternehmen brach-

liegende Potentiale in den

Wertschöpfungsketten mit

Hilfe von SCM-Lösungen

erschließen und wirt-

schaftlicher planen und

produzieren können.

Eine Voraussetzung

dafür ist, daß die drei

wesentlichen Erfolgsfak-

toren – Kosten, Zeit und

Qualität – nicht in Kon-

kurrenz zueinander ste-

hen, sondern über die

ganzheitliche Betrachtung

eines intelligenten Supply

Chain Managements zu

zentralen Elementen der

Betriebs- und Geschäfts-

prozeßführung werden.

MitihremProduktRhythm-

Software stellt i2 Techno-

logies der metallerzeugen-

den und -verarbeitenden

Industrie Lösungen zur

Optimierung sämtlicher

Geschäftsprozesse zur

Verfügung. Dazu zählen

die Geschäfts-, Bedarfs-

und Auftragsplanung, die

dynamische Bestandsop-

timierung, die Auftragsbe-

arbeitung sowie die Trans-

portplanung und -opti-

mierung. Die sogenannte

Global Decision Support

Architecture von Rhythm

soll dabei die einheitliche

Plattform schaffen, die ei-

ne Optimierung der ge-

samten Logistikkette über

verschiedene Unterneh-

men und die schnelle

Integration unterschiedli-

An der Schwelle zum

21. Jahrhundert steht die

europäische Stahlindu-

strie vor wichtigen struk-

turellen Veränderungen.

Wachsende Martkdy-

namik und zunehmender

Wettbewerbsdruck

erfordern von den Unter-

nehmen eine schnelle

Reaktion auf sich verän-

dernde Marktbedingun-

gen. Welche Bedeutung

dem Einsatz von Supply-

Chain-Management-

Lösungen zukommt, dar-

über wurde bei einem

Informationstag des Soft-

warehauses i2 berichtet.

LOTHAR HANDGE

Die europäische

Stahlindustrie be-

findet sich in einer

Phase struktureller Ver-

änderungen, die gekenn-

zeichnet ist von einer zu-

nehmenden Marktdyna-

mik und einem wachsen-

den Wettbewerbs- und

Kostendruck. Diese Ent-

wicklung erfordert von den

Unternehmen ein schnel-

leres Reagieren auf die

sich verändernden Markt-

bedingungen und Kun-

denwünsche. Im Zentrum

der Veränderungen steht

der Umgang mit der Res-

source Information. Deren

intelligente Nutzung kann

dazu beitragen, die immer

komplexeren Material-

fluß- und Logistikketten

zu optimieren und damit

bisher unangetastete Lei-

stungs- und Einsparpo-

tentiale zu erschließen.

Über die Chancen und

Möglichkeiten, die der Ein-

satz von Supply-Chain-

Management-Lösungen

Schnelle ReaktionenInformationstag von i2 für die Stahlindustrie:Geschäftsprozesse optimierenmit umfassendem Supply Chain Management

44 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25

Maschinenmarkt

THEMEN UND TRENDS

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Millionen von Waren-zeichen sind weltweitgeschützt. Wer neue Mar-ken- und Produktnamennutzen will, tut gut daran,zu prüfen, ob nicht schon jemand vor ihm die gleiche Idee hatte undein Trademark schützenließ. Denn das berühmte R im Kreis zu ignorieren,kann teuer werden.

Vor solchen Fehlern willdie Markenzeichen-Daten-bank des LuxemburgerTrademark-SpezialistenAvant IQ bewahren, diemit rund zehn Millionen

Datensätzen aus 20 Län-dern seit Ende Mai fürKunden des Fachinforma-tioszentrums FIZ Technikin Frankfurt im Internet(www.fiz-technik.de) undper Hostverbindungonline recherchierbar ist.

Online sind auch diePreise abrufbar. WeitereInformationen zu demTrademark-Angebot sindvom Avant IQ-Helpdeskunter der LuxemburgerTelefonnummer (0 03 52)3 11 75 01 und per [email protected] zuerhalten.

Warenzeichen im Internet

DATENBANK

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Claus Völker ist Projektingenieur

bei der Dr. Hartz Unternehmens-

Beratung in 66386 St. Ingbert,

Tel. (0 68 94) 95 55 90, Fax

(0 68 94) 95 55 91.

In den kaufmännischen

Abteilungen vieler Unter-

nehmen ist das Jahr-2000-

Problem meist schon ver-

gessen, weil bei der Um-

stellung auf den Euro die-

ses Problem gleich mitbe-

hoben wurde. Doch in der

Produktion stehen oft noch

Rechner, die mit teilweise

veralteter Software oder

altem Betriebssystem ar-

beiten. Diese gilt es zu er-

kennen und – wenn nötig

– zu erneuern.

CLAUS VÖLKER

Ungewollte ZeitreiseDas Jahr-2000-Problem in der Produktion betrifft sowohl Hardware als auch Software

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JAHRTAUSENDWECHSEL

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In den kaufmännischen

Abteilungen der Unter-

nehmen ist das Pro-

blembewußtsein in Hin-

blick auf die Einführung

des Euro und der Jahr-

2000-Fähigkeit von Hard-

und Software stark gestie-

gen. Dies sind Gefahren,

die grundsätzlich in jedem

Unternehmen, das mit

Computern die Arbeit erle-

digt, entstehen. Die Ein-

führung des Euro betrifft

fast ausschließlich den

kaufmännischen Bereich,

und die Einleitung und

Realisierung der notwen-

digen Maßnahmen ist in

den EDV-Abteilungen in

vollem Gange oder bereits

abgeschlossen. Die Jahr-

2000-Problematik wirkt

sich hingegen auf jeden

Bereich des Unterneh-

mens aus, insbesondere

ist die Produktion, Logistik

und Lieferfähigkeit be-

droht. Erstaunlicherweise

wird hiervon recht wenig

In der Produktion wird

oft noch alte Software

verwendet, die erneuert

werden muß.

geredet und getan, oftmals

nicht einmal das.

Dabei ist allgemein be-

kannt, daß Rechner und

Anwendungsprogramme

mit der Jahrtausendwen-

de Probleme bekommen

können. Entsprechende

Horrorszenarien geistern

durch die Medien: Die

Stromversorgung breche

zusammen, Flugzeugab-

stürze seien denkbar, Waf-

fensysteme machten sich

selbständig und derglei-

chen mehr. Nach Schät-

zungen der Industriever-

bände müssen in Deutsch-

land mindestens 45 Mrd.

DM zur Sicherstellung der

Jahrtausendfähigkeit auf-

gewendet werden, weltweit

seien es, je nach Schät-

zung, 300 Mrd. bis 1,6 Bil-

lionen US-Dollar.

Hardwareausstattungist leicht überprüfbar

Das Jahr-2000-Problem

liegt, ganz vereinfacht aus-

gedrückt, darin, daß

Hardwarekomponenten,

Betriebssysteme, Anwen-

dungsprogramme oder

eine Kombination dieser

Komponenten Jahreszah-

len nicht korrekt verarbei-

ten oder Sonderfälle der

Schaltjahrregelung nicht

berücksichtigen. Rechner-

ausfälle und/oder Pro-

grammabstürze sind die

Folge. Aus der Vielzahl der

Möglichkeiten läßt sich je-

doch eine Struktur ablei-

ten: Es kann ein Software-

oder ein Hardware-Pro-

blem vorliegen oder die

Hard- und Software verste-

hen sich nicht mehr.

Im Hardwaresektor lie-

gen Fehlfunktionen vor,

wenn die rechnerinterne

Uhr (RTC, Real Time

Clock), der Mikrochip oder

der hardwarebasierende

Teil des Bios beim Da-

tumswechsel von 1999 auf

2000 ihre Funktion ein-

stellen. Dies kann relativ

einfach geprüft werden, in-

dem innerhalb des Be-

triebssystems das Datum

auf wenige Minuten vor

Mitternacht des 31. De-

zembers 1999 vorgestellt

und der Rechner herrun-

tergefahren wird. Nach Ab-

lauf der Zeit bis zur vollen

Stunde wird der Rechner

wieder hochgefahren.

Funktioniert der Bootvor-

gang und wird als System-

zeit der 1. 1. 2000 ange-

zeigt, so ist die Hardware

jahrtausendfähig [1].

Bei den Betriebssyste-

men ist die Überprüfung

dagegen schon komplizier-

ter, da jedes System seine

eigene Prinzipien hat, wo-

her es seine initiale Zeitin-

formation beim Booten be-

zieht. Grundsätzlich kann

die RTC direkt ausgelesen

werden, die Zeit vom BIOS

(Binäres Input Output Sy-

stem) bezogen oder aber

aus dem CMOS (Comple-

Das Unternehmen ONTechnology csd SoftwareGmbH & Co.KG Europe,Starnberg, bietet eine CDan, die spezifische Desk-top--Probleme bei der Jahr-2000-Umstellung erkennensoll. Die zweite aktual-isierte Ausgabe (mit derBezeichnung Y2K- Jump-Start-Solution-CD, Volume2) kann spezifische Desk-top-Probleme bei der Um-stellung auf das Jahr 2000lösen. Die ON CommandCCM Solution CD bietenautomatisierteOut-of-the-Box-Pakete, dieunternehmensweit “So-forthilfe“ bei Desktop-Pro-blemen bieten. Mit Y2K-Jump-Start können dieIT-VerantwortlichenY2K-Tests und -Fixes, bei-spielsweise Service-Packsvon Microsoft und PC-Bios-Flashes, automatisch aufmehreren PC gleichzeitigimplementieren, ohne daßein Endbenutzereingrifferforderlich ist oder Tech-niker manuelle Updatesvor Ort am Desktop durch-führen müssen. Das Pro-gramm basiert auf demSoftwareprogramm ONCommand CCM, demführenden Paket für dasManagement und dielaufende Konfiguration vonDesktopsystemen. Das Pro-gramm kann folgende Auf-gaben zentral erledigen:Implementierung des Ser-vice Pack 4 für WindowsNT 4.0 (löst Probleme imNT-User-Manager, im Da-tums- und Uhrzeit-Appletder Systemsteuerung, beiDatumseigenschaften inWorddokumenten); Durch-führung von Jahr-2000-Umstellungs- und Schalt-jahrtests des PC-Bios sowieder Echtzeituhr und Up-date der PC, die den Testnicht bestanden haben;Untersuchung der Be-nutzerdateien auf datums-bezogene Probleme.

Desktop-Lösung

SOFORTHILFEPAKET

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men der Unternehmen ist

eine Überprüfung und im

Bedarfsfall eine Änderung

des Quellcodes erforder-

lich. Zusätzlich ist in den

proprietären (hersteller-

spezifischen) Anwen-

dungsprogrammen auch

zu prüfen, ob der Schalttag

29. Februar 2000 berück-

sichtigt wird.

Sind Hard- und Software

für sich jahrtausendfähig,

so ist aus Sicherheits-

gründen auch deren Zu-

sammenwirken zu über-

prüfen. Dabei können sich

weitere Probleme verber-

gen, weil in der Wechsel-

wirkung zwischen Hard-

und Software fehlerhafte

oder falsch interpretierte

Informationen entstehen

können.

Wie aber sieht es im pro-

duzierenden Gewerbe des

deutschen Mittelstandes

aus, dem Wirtschaftssek-

tor, in dem die meisten

Arbeitnehmer beschäftigt

sind? Im Zuge der Auto-

matisierung sind viele Pro-

duktionsanlagen compu-

tergesteuert, und somit

treten die geschilderten

Probleme auch in der Fer-

tigung auf. Viele Produkti-

onsbereiche und Ferti-

gungsabteilungen ignorie-

ren das Milleniumproblem

(für die Internetrecherche:

Jahr 2000, Jahr-2000-

Problem, Jahrtausendpro-

blem, Y2K) noch gänzlich,

obwohl gerade im produk-

tiven Bereich, bei der Er-

zeugung der Ware, das Un-

ternehmen an seiner emp-

findlichsten Stelle getrof-

fen wird: Keine Ware: kein

Geld und oft auch noch

Regreßforderungen, die

den Warenwert mehrfach

übersteigen können.

Imageverlust und Ab-

bruch von Geschäftsbezie-

hungen drohen.

Effiziente Maßnahmensind erforderlich

Der Produktionsstill-

stand bei Ford wegen feh-

lender Zulieferteile zeigte

die Abhängigkeitskette in

modernen Industriezwei-

gen auf: Das Fehlen eines

Türschlosses läßt das

Montageband des Auto-

mobilkonzerns stillste-

hen, die Folgekosten stei-

gen ins Unermeßliche.

Übrigens werden die Ko-

sten zur Schadensregulie-

rung und die Regreßforde-

rungen noch höher ge-

schätzt als die Kosten für

die Sicherstellung der

Jahrtausendfähigkeit.

Ist auch Ihr Unterneh-

men Glied einer solchen

Produktionskette? Sind

Sie sicher, daß Ihre Pro-

duktion auch Anfang 2000

noch läuft? Namhafte Un-

ternehmen fordern von

ihren Zulieferern bereits

seit Mitte 1999 die Zusi-

cherung oder gar Zertifi-

zierung der Jahr-2000-

Fähigkeit: Die Zeit drängt

also. Umgehende effektive

Maßnahmen sind erfor-

derlich, um das Klassen-

ziel, die Jahr-2000-Fähig-

keit, zu erreichen und da-

mit die Geschäftsverbin-

dungen zu sichern. Das

Motto „Es wird schon

nichts passieren“ kann die

Produktionsstraßen zum

Stehen bringen. Jetzt be-

steht noch die Chance in

der verbleibenden Zeit die

Problematik konsequent

anzugehen, von der

Führungsebene aus, mit

existierenden Lösungs-

ansätzen und Konzepten,

den produktiven Bereich

der Unternehmen für das

neue Jahrtausend fit zu

machen, die Lieferfähig-

keit sicherzustellen.

Gerade im Bereich der

NC- und CNC-Maschinen

sind in offener oder ver-

steckter Form Computer

eingesetzt, die prinzipiell

für das Jahr-2000-Pro-

blem anfällig sind: Die Pro-

duktionsfähigkeit ist un-

ter Umständen schon im

letzten Quartal 1999 nicht

mehr gegeben, wie es das

British National Institute

feststellt. Der Abnehmer

erwartet oft schon im

Frühjahr 1999 die Voll-

zugsmeldung der Jahr-

2000-Untersuchung und

die Garantie der Liefer-

fähigkeit über die Jahr-

tausendwende hinaus.

Die in der Produktion

eingesetzten CNC-Maschi-

nen sind sowohl bei der

Hardware (Prozessor, Bios)

als auch in der Software

(Betriebssystem, SPS,

Meßsystem, Antriebs-

steuerung, Teilepro-

gramm) durch das Da-

tumsproblem gefährdet.

Die konservative Betrach-

tung, wie sie zum Beispiel

von General Motors vorge-

schlagen wird, geht von ei-

ner 100%igen Sicherheit

gegen den Ausfall der Ma-

schine aus. Dies ist ent-

sprechend der dargestell-

ten Grundaussagen zur

Jahr-2000-Problematik

nur durch eine Überprü-

fung aller Bauteile (Hard-

ware), des Betriebssy-

stems sowie aller auf der

Maschine eingesetzten

Anwendungsprogramme

(Software) unter Berück-

sichtigung des Verbundes

aller Maschinen (Vernet-

zung) zu gewährleisten.

Ein solches Vorgehen ist

nur mit sehr hohem Test-

aufwand mit der Folge

extrem geringer Maschi-

nenverfügbarkeiten bei

hohem Personaleinsatz

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Bild

: MM

-Arc

hiv

mentary Metal Oxide Se-

miconduktor) ausgelesen

werden. Um die Vielfalt zu

erhöhen benutzen einige

Betriebssysteme interne

Routinen, um das Datum

anzupassen [1].

Im Bereich der Anwen-

dungssoftware ist zuerst

das Format, mit dem

Datumsinformationen ge-

speichert werden, ent-

scheidend: In der Vergan-

genheit wurde aus Spei-

cherplatzgründen oder Be-

quemlichkeit für die An-

wendereingabe das Jah-

resdatum oft nur mit zwei

Stellen verwendet, also 99

statt 1999. Dies führt

dann dazu, daß im Jahr

2000 keine Unterschei-

dung zwischen 1999 und

2099 gemacht werden

kann, weil die führende In-

formation fehlt. Ähnliches

gilt für Standardanwen-

dungsprogramme wie

Textverarbeitungen, Ta-

bellenkalkulationen und

Datenbanksysteme. Dabei

ist jedoch von seiten der

Hersteller mit Patches

(Softwareprogramm, das

ein anderes Softwarepro-

gramm ändert) zu rech-

nen, die das Problem be-

seitigen. Bei selbsterstell-

ten Anwendungsprogram-

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durchführbar. Verstär-

kend kommt dabei der Ter-

mindruck hinzu: All diese

Teile und ihr Zusammen-

wirken zu untersuchen, ist

mit den verfügbaren Res-

sourcen bis zu dem immer

näherrückenden Ab-

schlußtermin meist nicht

mehr realisierbar.

Gefragt ist daher ein

flexiblerer, aber dennoch

komplexer Lösungsan-

satz, der bei minimiertem

Arbeitsaufwand eine aus-

reichende Systemsicher-

heit für das nächste Jahr-

tausend gewährleistet:

Von den Maschinenher-

stellern, den eigenen Mit-

arbeitern und jeder ver-

fügbaren weiteren Quelle

sind Informationen über

die Jahr-2000-Fähigkeit

jeder Anlage, Maschine

und deren Bauteile einzu-

holen und in einer spezifi-

schen Datenbank zu sam-

chung entfallen. Andere

proprietäre Betriebssyste-

me von Maschinenherstel-

lern sind gesondert zu be-

handeln.

CNC-Softwarenur wenig betroffen

Bei den Anwendungs-

programmen (SPS, Meßsy-

stem, Antriebssteuerung,

Teileprogramm) kann da-

von ausgegangen werden,

daß im CNC-Bereich nur

spezielle, von Maschinen-

herstellern erstellte, An-

wendungsprogramme Da-

tumsfunktionen enthal-

ten. Durch Ausnutzung

dieser Erkenntnis ist eine

Reduzierung des Untersu-

chungsaufwandes im Be-

reich der Anwendungs-

programme möglich.

Dieser Lösungsansatz

bietet zwei entscheidende

Vorteile gegenüber der

konventionellen Betrach-

tung: Zum einen ist die

prozentuale Einstufung,

mit der ein zu untersu-

chendes Teil oder Pro-

gramm die Jahr-2000-

Fähigkeit erfüllen muß,

entsprechend seiner Be-

deutung frei skalierbar,

auch bis zu 100%. Zum an-

deren kann durch dieses

Verfahren erhebliche Zeit

und somit Kosten einge-

spart werden. Dies ist ins-

besondere deshalb inter-

essant, weil während der

Überprüfung die Produk-

tion weiterlaufen soll.

Grundvoraussetzung

dieses Untersuchungs-

prinzipes ist ein unterneh-

mensspezifisches Kon-

zept, eine sachlich und ter-

minlich exakte Planung,

sowie eine spezielle Daten-

bank mit den Bewertungs-

algorithmen für die im Un-

ternehmen erfaßten Da-

ten. Nur dann ist es mög-

meln. Über die Bewertung

dieser Aussagen sind pro-

duktionskritische Anla-

gen zu ermitteln, geeignete

Testverfahren zu erarbei-

ten, durchzuführen und

die Ergebnisse zu inter-

pretieren. Dadurch wird

die Anzahl der zu untersu-

chenden Komponenten

drastisch reduziert. In der

noch verbleibenden Zeit

kann eine hohe Wahr-

scheinlichkeit für die Pro-

duktionsfähigkeit auch im

kommenden Jahrtausend

erreicht werden, ohne die

hohen Kosten einer

kontinuierlichen Punkt-

zu-PunktUntersuchung

des kompletten Maschi-

nenparks zu verursachen.

Die Standardbetriebs-

systeme werden zur Zeit

und Anfang 1999 durch

Patches Jahr-2000-fähig

gemacht. Dadurch kann in

vielen Fällen die Untersu-

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lich, die komplexen Infor-

mationen entsprechend

ihrer Bedeutung für die

Produktionsfähigkeit zu

wichten und entsprechen-

de Maßnahmen zur Si-

cherstellung der Jahr-

2000-Fähigkeit einzulei-

ten. Als Folge der Auswer-

tung sind also nur die

tatsächlich produktions-

gefährdenden Maschinen

und Programme zu testen.

Informationenkritisch betrachten

Ein weiteres Problem

stellt die Informationsge-

winnung dar. Die Maschi-

nenhersteller sind teilwei-

se nicht in der Lage, Aus-

sagen zu der Jahr-2000-

Fähigkeit ihrer CNC-Ma-

schinen zu geben oder hal-

ten sich aus Angst vor

Rechtsfolgen in ihren Aus-

sagen bedeckt. Dies ist im

Hinblick auf die befürch-

teten Regreßforderungen

und wegen der unsicheren

Rechtslage, Grundsatzur-

teile fehlen, nicht anders

zu erwarten. Sogar die

im eigenen Unternehmen

durch die Maschinenbe-

diener und dem Service-

personal gewonnenen In-

formationen sind kritisch

zu überprüfen und zu

wichten, da oft aus Un-

kenntnis der Problembe-

deutung unvollständige

oder auch sich widerspre-

chende Informationen ge-

geben werden. Deshalb

sind bei der Bewertung der

eingeholten Informatio-

nen sachkundige Projekt-

mitarbeiter unabdingbar

und Plausibilitätsprüfun-

gen erforderlich.

Die Jahr-2000-Proble-

matik ist ein einmaliges

Problem. Es ist durchaus

sinnvoll externes Know-

how einzusetzen, um nicht

in jedem Unternehmen

das Rad neu zu erfinden,

was sich alleine schon aus

zeitlichen Gründen verbie-

tet. Schon die Konzeption

und das Erstellen einer ge-

eigneten Datenbank in-

klusive der zugehörigen

Bewertungsalgorithmen

ist schon eine solch enorm

hohe Investition, daß auf

existierende Lösungen

zurückgegriffen werden

muß. Das Untersuchen

und Testen der gefährde-

ten Produktionsteile ist

aufwendig genug, und dort

ist der Einsatz eigener Res-

sourcen sinnvoll.

In diesem Sektor der

Dienstleistung haben sich

eine Reihe von Unterneh-

men engagiert. Bei ge-

nauerer Analyse stellt sich

jedoch heraus, daß diese

sich auf den datenintensi-

ven IT-Bereich fokussie-

ren, also die Unterneh-

menssoftware auf die

Jahr-2000-Fähigkeit prü-

fen. Lösungen für den Pro-

duktionsbereich sind rar,

aber vorhanden.

Noch ist es für die mit-

telständischen Unterneh-

men möglich, die Produk-

tion über die Jahrtau-

sendwende hinaus sicher-

zustellen: Erklären Sie das

Thema zur Chefsache, nut-

zen Sie die existierenden

Lösungskonzepte, gewon-

nenen Erfahrungen und

das angesammelte Wissen

externer Dienstleister.

Dann ist Silvester 1999

zwar kein gewöhnliches,

aber auch kein bedrohli-

ches Fest.

Literatur[1] Siering, P.: Aufgeweckt. c’t

17(1999)1, S. 6 ff.

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 49

JAHRTAUSENDWECHSEL

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gründliche Planabwei-

chungsanalyse. Unter

„mittelfristig“ ist in diesem

Zusammenhang ein Zeit-

raum von mehr als einem

und bis zu fünf Jahren zu

verstehen.

Auf den mittelfristigen

Entwicklungsplänen der

Führungsspitze basieren

auch die sogenannten

Führungsleitlinien für das

Unternehmen oder die je-

weilige Geschäftseinheit

(eines Konzerns). Sie un-

terscheiden sich somit von

allen anderen gebräuchli-

chen administrativen

Richtlinien, die meist

nicht zukunftsorientiert

und auch nicht von der

Führungsspitze direkt for-

muliert oder initiiert wer-

den.

Ein Spiegelbildder Strategie

Führungsleitlinien sind

aber auch etwas anderes

als jene pathetischen De-

klamationen guter Wün-

sche und Absichten durch

die Führungsspitze, die

zwar gern als Führungs-

leitlinien bezeichnet wer-

den, denen man aber

rasch anmerkt, daß sie

sich nicht auf eine voll

durchdachte mittelfristige

Entwicklungsplanung für

die Organisation stützen.

Andererseits dürfen

Führungsleitlinien nicht

mit Arbeitsplatzbeschrei-

bungen verwechselt wer-

den, obschon die Entwick-

lung eines lückenlosen, in

sich geschlossenen Sy-

stems von Arbeitsplatzbe-

schreibungen durch die

Leitlinien wesentlich er-

leichtert oder gar erst er-

möglicht wird.

Aus der Definition des

Begriffes Leitlinie folgt un-

mittelbar, daß die gesamte

durchgängig formulierte

mittelfristige Strategie des

Unternehmens einem von

der Führungsspitze zu er-

stellenden vollständigen

Satz von Leitlinien ent-

spricht. Diese sind dann

die Grundvoraussetzung

dafür, daß die geplante

Entwicklung des Unter-

nehmens verwirklicht

werden kann. Man nennt

den vollständigen Satz

Leitlinien auch Charta

(Statut, Grundgesetz) des

Unternehmens.

Die Einleitung zur Char-

ta des Unternehmens soll-

te außerdem eine Grund-

satzpassage über die ethi-

schen Prinzipien enthal-

ten, die für die Führungs-

spitze und alle anderen

Mitarbeiter gelten sollen.

Daraus sind Verhaltensco-

dizes abzuleiten, die von

der Führungsspitze als

Vorbild für alle anderen

Mitarbeiter beachtet wer-

den. Schwülstige Dekla-

mationen sind dabei zu

vermeiden.

Weiterhin ist folgendes

zu berücksichtigen:© Die Leitlinien sind ein

Spiegelbild der mittelfristi-

gen (strategischen) Pla-

nung. Daraus ergibt sich:

Fehlen Leitlinien oder sind

einzelne Leitlinien unvoll-

ständig oder unklar, dann

sind auch die mittelfristi-

gen Planungsansätze un-

vollständig oder unklar.

Daraus folgt weiter, daß

der gesamte mittelfristige

Planungsansatz erneut

auf seine Plausibilität zu

überprüfen ist. Jede Ände-

rung in der mittelfristigen

Planung hat eine entspre-

chende Änderung der Leit-

linien zur Folge.© Die Leitlinien müssen

im Unternehmen von den

nachgeordneten Füh-

Dipl.-Volkswirt Hermann Becker

ist Unternehmensberater und

Fachautor in 89264 Weissen-

horn, Tel. (0 73 09) 4 19 57, Fax

(0 73 09) 4 17 53.

Bei Führungsleitlinien

handelt es sich um schrift-

lich fixierte, unabdingbare

und zukunftsorientierte

Anweisungen der Füh-

rungsspitze eine Unter-

nehmens. Sie reflektieren

die mittelfristige Unter-

nehmensplanung und

gehen demnach über die

normalen administrativen

Richtlinien hinaus. Fest-

gehalten werden die Leit-

linien in der Unterneh-

mens-Charta.

HERMANN BECKER

Fast jede Führungs-

kraft hat mittelfristige

Zielvorstellungen

oder sollte zumindest sol-

che haben. Sie basieren

meist auf persönlichen

Ambitionen und werden

diesen entsprechend in

Zielvorstellungen für das

Unternehmen oder die Ge-

schäftseinheit umgesetzt,

für die die Führungskraft

verantwortlich ist.

Demgegenüber unter-

scheidet sich die Zieldefi-

nition als Teil der Pla-

nungsarbeit einer Spitzen-

führungskraft von der

Zielvorstellung dadurch,

daß mittelfristige Unter-

nehmensziele quantifi-

ziert und in jährlichen Ab-

schnitten festgelegt wer-

den. Auch ist die Zieldefi-

nition eine dynamische

Konstante, das heißt,

kurzfristige Schwankun-

gen der Ergebnisse beein-

flussen sie nicht unmittel-

bar und auch nicht ohne

Spiegel der StrategieEntwicklung und Kommunikationvon Führungsleitlinien in Unternehmen

50 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25

Maschinenmarkt

UNTERNEHMENSSTRATEGIE

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

Die DDA wächst. Und diesin doppeltem Sinne. Nach-dem die Deutsche Direkt-marketing Akademie,Düsseldorf, für 1998 neueRekordzahlen meldenkonnte, haben sich Studi-en- und Geschäftsleitungentschlossen, nach Berlin,Hamburg, Düsseldorf undFrankfurt/Main in Stuttgarteinen weiteren Studienorteinzurichten.

Es handelt sich um denfünften Studienort der1993 auf Initiative des heu-tigen Studienleiters unddamaligen Präsidentendes Deutschen Direktmar-keting Verbandes DDVe.V., Peter K. Neff, gegrün-deten DDA. Zu den Grün-dungsmitgliedern der Aka-demie zählten weiter:Friedrich Lammoth (DDV-Ehrenpräsident), HeinzFischer („Urvater“ derdeutschen Direktmarke-tingbranche) und Dr. Has-so Herbst (langjährigerGeschäftsführerdes DDV).Der neue Studienort Stutt-gart soll den StudienortFrankfurt entlasten.Nachdem der Jahrgang1998/99 in Frankfurt mit33 Studenten belegt war,hat die Studienleitungnach Lösungen gesucht.Um auch weiterhin diehohen Qualitätsstandardsgarantieren zu können,mußte eine Ausweichmög-lichkeit geschaffen wer-den. Die Deutsche Direkt-marketing Akademie er-wartet in Stuttgart rund 25 Studenten. Insgesamtwerden für den Studier-jahrgang 1999/2000 rund125 Teilnehmer erwartet.Die Ausbildung an der Di-rekt Marketing Akademiestartet jeweils im Herbst.

Weitere Informationenüber die DDA und dasStudienprogramm unter Tel. (02 11) 3 86 88-0, Fax(02 11)3 86 88-88, E-Mail:[email protected].

Die DDA wächst

DIREKTMARKETING

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rungskräften und ihren

Mitarbeitern von Ebene zu

Ebene in eine Hierarchie

von Grundsätzen, Arbeits-

platzbeschreibungen, Plä-

nen und Programmen so-

wie Budgets immer weiter

konkretisierend umge-

setzt werden. Am besten ist

dies mit dem Prinzip der

Modul-Bauweise ver-

gleichbar. Im Ergebnis sol-

len alle Bausteine, aus de-

nen die Strategie des Un-

ternehmens zusammen-

gesetzt ist, nur einmal,

aber eindeutig, vorhanden

sein, keiner soll fehlen,

aber auch keiner mehr-

fach vorkommen. Dann

verschwinden keine Ko-

sten und Erträge in unbe-

achteten Lücken – auch

nicht durch Reibungsver-

luste, weil Überschneidun-

gen zum Gerangel um

Kompetenzen geführt ha-

ben.

Dabei müssen Sinn,

Zweck und geplante Wir-

kung jeder einzelnen Akti-

vität von jedem Betrofffen

verstanden und akzeptiert

werden, wenn solche Akti-

vitäten nicht schon nach

kurzer Zeit steckenbleiben

sollen. Akzeptanz und Ver-

ständnis und damit Iden-

tifikation mit den Zielen,

Plänen oder Programmen

werden durch gezielte und

überlegte, also professio-

nelle Kommunikation her-

beigeführt, die auch die

Vereinbarung von Kon-

trollpunkten zur Sicher-

stellung des Fortschritts

umfaßt.

Kommunikation ohne Reibungsverlust

Die Leitlinien und die

aus ihnen resultierenden

Pläne und Programme sol-

len den Rahmen definie-

ren, innerhalb dessen je-

der Mitarbeiter Entschei-

dungen treffen und seine

Kreativität entwickeln

kann. Keinesfalls sollen

sie zu einem System un-

angemessener Beaufsich-

tigung und Kontrolle „de-

generieren“. Ein solches

Führungssystem würde

die mittelfristigen Ziele der

Führungsspitze deswegen

nicht unterstützten, weil

die Mitarbeiter aus Moti-

vationsmangel nicht zu

dem erforderlichen hohen

Leistungsniveau geführt

werden können.

Die Führungsspitze

muß also den Komplex der

mittelfristigen Planung in

eine größere Zahl einzel-

ner Themen auflösen und

diese an die Ressorts der

ersten Führungsebene de-

legieren, und zwar in Form

von Leitlinien. Entspre-

chend tiefer gegliedert,

wird jedes Ressort der er-

sten Führungsebene seine

Leitlinien weiter aufteilen

und weiterdelegieren. Da-

mit werden sie in einer

Kommunikationskaska-

de, das heißt von Ebene zu

Ebene des Organisations-

plans abwärts, an alle je-

weils involvierten Mitar-

beiter innerhalb eines

möglichst kurzen Zeit-

raums weitergegeben.

Führungskräfte und Mit-

arbeiter beschäftigen sich

dadurch intensiv mit den

einzelnen Themen des

Entwicklungsplans, so

daß er allgemein verstan-

den und akzeptiert wird.

Die positive Folge ist die

verbreitete, motivierende

Identifikation mit den Zie-

len des Unternehmens.

Wenn bei der Delegation

der Charta dem Organisa-

tionsplan gefolgt wird, ist

zugleich sichergestellt,

daß sämtliche Funktionen

der Organisation berück-

sichtigt werden.

Überschneidungensind zu vermeiden

Der in nebenstehender

Tabelle angeführte „Kata-

log“ ist natürlich nicht voll-

ständig und kann es auch

nicht sein, denn bei der

konkreten Erstellung von

Führungsleitlinien sind

die individuellen Verhält-

nisse zu berücksichtigen.

Dennoch wird die Heraus-

forderung deutlich, die

darin besteht, quasi aus

dem Stand heraus Leitlini-

en zu formulieren, die so-

wohl jeweils in sich als

auch untereinander kon-

sistent sind, und diese

dann zu einer Charta für

das Unternehmen zu ver-

binden und das Ganze mit

Erfolg überzeugend und

motivierend vertikal, längs

der organisatorischen Li-

nien, zu kommunizieren.

Dabei dürfen sich insbe-

sondere keine Funktions-

beschreibungen über-

schneiden, die bei der spä-

teren Umsetzung in Ar-

beitsplatzbeschreibungen

zu Kompetenzstreitigkei-

ten und damit zu großen

Reibungsverlusten und zu

allgemeinem Leistungsab-

fall führen würden. MM

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 59

Maschinenmarkt

UNTERNEHMENSSTRATEGIE

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

Mögliche Inhalte einer Unternehmenscharta.

77.. LLeeiittlliinniieenn ffüürr CCoonnttrroolllliinngg

Definition der Rolle von Controlling bei der jährlichen Planung,

der Messung der Ergebnisse sowie bei zeitnahem Ausweis und

Analyse von Abweichungen.

88.. LLeeiittlliinniieenn ffüürr ddiiee PPrräässeennttaattiioonn ddeess UUnntteerrnneehhmmeennss

Geschlossene Darstellung der Organisation nach innen und

außen („Corporate Identity“)

11.. LLeeiittlliinniieenn ffüürr ddaass MMaarrkkeettiinngg

1.1 Produkte

1.1.1 Grundsätze der Diversifikation

1.1.2 Differenzierung zum Wettbewerb

1.1.3 Richtlinien über Qualitätsnormen

1.1.4 Häufigkeit der Einführung neuer Produkte

1.2 Märkte

1.2.1 Definition der Endverbraucher

1.2.2 Definition der Vertriebswege

1.2.3 Qualität der Vertriebswege

1.2.4 Richtlinien zur Preisgestaltung und zur Preisdifferen-

zierung, auch als Funktion der Marktanteil-Strategie.

22.. LLeeiittlliinniieenn ffüürr FF++EE,, PPrroodduukkttiioonn uunndd EEiinnkkaauuff

2.1 Forschung: Allgemeine Richtlinien zum Thema eigene

Forschung versus Beteiligung an breiter zugänglichen

Programmen

2.2 Entwicklung: Auch Anmerkungen zur Einbindung in die

generellen Kommunikationswege der Unternehmen

2.3 Produktion: Richtlinien zur vertikalen Integration,

zur Logistik und zur optimalen Lagerhaltung; allgemeine

Richtlinien zur Qualität

2.4 Einkauf: Qualität der Verträge mit Lieferanten, Vermeidung

von Abhängigkeit.

33.. LLeeiittlliinniieenn zzuu PPeerrssoonnaallppoolliittiikk uunndd PPeerrssoonnaalleennttwwiicckklluunngg

3.1 Systematik der Arbeitsplatzbeschreibungen

3.2 Einstellungskriterien, Mindestanforderungen

3.3 Beförderungspolitik

3.4 Vergütungsrichtlinien

3.5 Qualifizierung, Weiterbildung und Umschulung;

Synchronisation der Weiterbildung mit der mittelfristigen

Planung

44.. LLeeiittlliinniieenn ffüürr ddeenn BBeerreeiicchh FFiinnaannzzeenn

4.1 Reserve-Politik

(Rückstellungen, Bewertung, Abschreibungen)

4.2 Synchronisation der mittelfristigen (strategischen) Planung

mit dem Kapitalbedarf und den Optionen für seine

Deckung

4.3 Leitlinien zur Optimierung aller Positionen des Umlauf-

vermögens

55.. IInnnneerrbbeettrriieebblliicchhee VVeerrffaahhrreenn uunndd DDaatteennvveerraarrbbeeiittuunngg

66.. LLeeiittlliinniieenn ffüürr ddiiee UUnntteerrnneehhmmeennsseennttwwiicckklluunngg

6.1 Regelmäßige Beschaffung und Aufbereitung der für die

Führungsspitze strategisch relevanten Informationen.

6.2 Beschreibung der Planungsmethoden und der sonstigen

analytischen Hilfsmittel, mit denen der Führungsspitze

bei der Definition mittelfristiger Planungsansätze

zuzuarbeiten ist.

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rung schlägt sich in einer

deutlichen Verkürzung

der Durchlaufzeiten nie-

der – und zwar um bis zu

30%. Im Durchschnitt des

deutschen Maschinen-

baus sanken diese von

1995 bis 1998 um rund

15%. Das entspricht drei

Tagen Durchlaufzeitver-

kürzung. Für dieselbe

absolute Verkürzung be-

nötigten die Unternehmen

zuvor noch den Zeitraum

1990 bis 1995.

Rückverlagerungaus Qualitätsgründen

Ein bemerkenswerter

Umdenkungsprozeß hat

auch beim Outsourcing

eingesetzt. Im Durch-

schnitt wurden in den letz-

ten drei Jahren insgesamt

rund 20% der Fertigungs-

leistung outgesourct. Trei-

bende Elemente waren

hierbei die fehlende Kapa-

zität im eigenen Unterneh-

men und das Streben nach

Kostenersparnis. Vor al-

lem die Serienhersteller

haben mit dem Ourtsour-

cing offenbar schlechte

Erfahrungen gemacht. Be-

merkenswert ist, daß sich

mit steigenden Outsour-

cinganteil auch die Durch-

laufzeiten veränderten.

Viele Unternehmen haben

deshalb die Notbremse ge-

zogen, weil Umsätze verlo-

ren gingen. Die Folge: Es

wurde und wird wieder ver-

stärkt in Produktionsaus-

rüstung investiert, und es

werden Aufträge wieder in

das eigene Unternehmen

zurückgeholt. Als Haupt-

beweggrund für das ver-

stärkte Insourcing werden

Qualitätsmängel genannt;

aber auch Lieferprobleme

spielen eine Rolle (vor al-

lem bei den Serienferti-

gern).

Die Untersuchung „Fix

und Fertig! - Ergebnisse ei-

ner Studie aus dem Ferti-

gungsbereich im deut-

schen Maschinen- und

Anlagenbau 1998“ kann

über den VDMA-Verlag un-

ter der Bestell-Nr. 50900

bezogen werden. MM

„richtigen“ Termin fertig.

Mit der Untersuchung will

der VDMA Unternehmen

eine Orientierungshilfe ge-

ben, wie am Standort

Deutschland, auch unter

den vorliegenden – nicht

als optimal zu bewerten-

den – Rahmenbedingun-

gen, erfolgreich gewirt-

schaftet werden kann. Ge-

rade im Fertigungsbereich

haben sich in den letzten

Jahren beträchtliche Ver-

änderungen ergeben. Das

gilt sowohl in struktureller

Hinsicht als auch im Hin-

blick auf die Fertigungsor-

ganisation.

Kostenorientierungverliert an Bedeutung

„Die Ergebnisse unserer

Studie zeigen insbesonde-

re“, so Leyendecker, „daß

diejenigen Maschinen-

bauunternehmen, die bei

der Neugestaltung ihrer

Geschäftsprozesse die

zeitlichen Abläufe, das

heißt, die Verkürzung der

gesamten Durchlaufzeit

eines Auftrages, in den

Vordergrund gestellt ha-

ben, beachtliche Lei-

stungsverbesserungen er-

reichen konnten. Es zeich-

net sich deutlich eine Ent-

wicklung von der bisheri-

gen starken Kostenorien-

tierung hin zu einer Zeit-

und damit zu einer Pro-

zeßorientierung ab.“

Alles in allem sind die

Unternehmen schlanker

geworden. Dabei hat sich

auch die Personalstruktur

kontinuierlich verändert.

Der „Wasserkopf“ in den

administrativen Berei-

chen der Fertigung wurde

von 40 (1983) auf 30%

(1998) reduziert. Im glei-

chen Zeitraum verminder-

te sich der Anteil der Mit-

arbeiter in der Produktion

insgesamt um 10%. Ver-

mehrt wurden außerdem

Aufgaben, die früher zen-

tral erledigt wurden, wie

etwa die Arbeitsvorberei-

tung oder die Fertigungs-

steuerung, dezentralisiert,

sprich, näher an die Basis

verlagert. Auch bei der Ent-

wicklung der Fertigungs-

prinzipien zeigt sich eine

ähnliche Entwicklung.

Das Prinzip der Werkstatt-

fertigung kontinuierlich

ab. Die Gruppenarbeit

wächst entsprechend an.

Die Umsetzung von Grup-

penarbeit in der Fertigung

mit dezentraler Ferti-

gungsplanung und -steue-

Weitere Informationen: VDMA,

Abteilung Betriebswirtschaft,

60528 Frankfurt/Main, Tel. (0 69)

66 03-16 37 oder -23 44.

In den Fertigungsberei-

chen deutscher Maschi-

nenbauer ist es in den letz-

ten Jahren zu erheblichen

Veränderungen gekom-

men. Nach einer Studie

des Branchenverbandes

VDMA werden outgesourc-

te Tätigkeiten wieder ver-

stärkt ins eigene Unter-

nehmen rückverlagert.

Ein wenig sonderbar

klingt er schon, der

Titel der jüngsten

Studie der Abteilung Be-

triebswirtschaft im Ver-

band deutscher Maschi-

nen- und Anlagenbau

(VDMA): „Fix und Fertig!“

Der Titel, so Dr. Hans-

Wilhelm Leyendecker,

Referent der Abteilung

Betriebswirtschaft im

VDMA, „erlaubt eine dop-

pelte Deutung und kenn-

zeichnet das Spannungs-

feld in der Fertigung. Ist es

so, daß im deutschen Ma-

schinen- und Anlagenbau

eine eigene Fertigung kei-

nen Sinn mehr macht, weil

man aufgrund zu hoher

Personalkosten am Ende

einer möglichen Wettbe-

werbsfähigkeit angelangt

und eben fix und fertig ist?

Sicher nicht“.auch

Vielmehr zieht der

VDMA aus den Ergebnis-

sen der Studie den Schluß,

daß die Unternehmen im

Maschinenbau die beiden

Kernvoraussetzungen für

den Unternehmenserfolg

beherzigen sollten: „fix“ zu

sein – im Sinne von

„schnell und flexibel“ -

und gleichzeitig auch zum

Rolle rückwärtsImmer mehr Maschinenbauunternehmen setzen wieder auf Insourcing

60 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25

Maschinenmarkt

FERTIGUNGSORGANISATION

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

Bild

: VD

MA

Tage

35

30

25

20

15

10

1983 1990 1995

Durchlaufzeit in Arbeitstagen

1998

5

0

Die Durchlaufzeiten für einen Fertigungsauftrag sind

seit 1983 erheblich gesunken.

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62 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25

DOKUMENTATION

Draabe, UweLuftfeuchte hat großen Einfluß auf Verarbeitung

und Produktqualität

Maschinenmarkt 105 (1999) 25, Seite 24–29

Die Installation einer Luftbefeuchtungsanlage schütztvor Verarbeitungsproblemen und Qualitätseinbußendurch zu trockene Luft. Moderne Luftbefeuchtungsan-lagen arbeiten praktisch wartungsfrei, hygienisch undenergiesparend. Sie amortisieren sich durch Kosten-einsparungen und Qualitätssicherung innerhalb kür-zester Zeit.

Warmbold, JürgenSechsachsiger Roboter entgratet Kunststoffteile

Maschinenmarkt 105 (1999) 25, Seite 30–31

Blasformteile für Schlitten und Kindersitze müssen noch im heißen Zustand mit Öffnungen versehen wer-den. Anschließend sind die entstandenen Kanten zuentgraten. Diese früher unter hohem Kraftaufwandausgeführten Aufgaben werden heute in einen ein-stufigen automatischen Prozeß vom Roboter übernom-men. Der Clou der Applikation liegt im verwendetenWerkzeug, mit dem der Roboter die während der Bear-beitung fortschreitende Schrumpfung des Kunststoffeskompensiert.

Wortberg, Johannes, Robert Michels und Michael NeumannEnergie einsparen in der Extrudertechnik

Maschinenmarkt 105 (1999) 25, Seite 32–34

Das primäre Ziel eines jeden Kunststoffverarbeiters ist darauf ausgerichtet, seine Rentabilität zu steigern.Beispielsweise lassen sich beim Spritzgießen durchvollelektrisch angetriebene Maschinen formteilabhän-gig Energieinsparungen zwischen 30 bis 70% erzielen.Die höheren Einsparungen werden im Teillastbetrieberreicht, der zwar vermieden werden sollte, aber häufigim Betrieb zu beobachten ist.

Schröder, WinfriedMeßaufnehmer für die Prozeßtechnik fanden

internationales Interesse

Maschinenmarkt 105 (1999) 25, Seite 36–39

Vom 18. bis zum 20. Mai fand in Nürnberg zum 9. Mal die Messe Sensor statt, die Internationale Fachmesse mit Kongreß für Sensoren, Meßaufnehmer und Syste-me. Schon rund zwei Monate vorher war die Veran-staltung mit 664 Ausstellern vollständig ausgebucht.Gegenüber der letzten Messe von 1997 hat sich der Anteil ausländischer Aussteller um 25% auf jetzt 201erhöht.

Gehl, UrsulaAntriebskombination erhöht Wirtschaftlichkeit

einer Fertigungszelle

Maschinenmarkt 105 (1999) 25, Seite 40–41

Fertigungszellen mit hoher Wirtschaftlichkeit lassensich durch Integration von hydraulischen, pneuma-tischen und elektromechanischen Abtrieben erzielen. Nur aufgrund einer optimierten Antriebskombination ist es möglich, daß sie mit der hohen Produktivität von Sondermaschinen und der hohen Flexibilität von Bearbeitungszentren konkurrieren können, wie ein Anwendungsbeispiel aus der spanenden Ferti-gung zeigt.

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Harte Lauffläche verlängert Lebensdauer

von Druckzylindern

Maschinenmarkt 105 (1999) 25, Seite 42

Das Härten von Zylinderlaufflächen verbessert die Ver-schleiß- und Korrosionsbeständigkeit. Dabei wird Koh-lenstoff abgeschieden, der einerseits eine Schutzschichtbildet, andererseits tief in die Lauffläche diffundiert, sodaß eine hohe Schichthaftung entsteht. Zusammen miteiner Kolbendichtung, die Bronze enthält, wirkt sich dieKohlenstoffschicht positiv auf die Lebensdauer vonhydraulischen Hochdruckzylindern aus.

Handge, LotharInformationstag von i2 für die Stahlindustrie:

Geschäftsprozesse optimieren mit umfassendem

Supply Chain Management

Maschinenmarkt 105 (1999) 25, Seite 44

An der Schwelle zum 21. Jahrhundert steht die europäi-sche Stahlindustrie vor wichtigen strukturellen Verän-derungen. Wachsende Marktdynamik und zunehmenderWettbewerbsdruck erfordern von den Unternehmen eineschnelle Reaktion auf sich verändernde Marktbedingun-gen. Welche Bedeutung dem Einsatz von Supply-Chain-Management-Lösungen zukommt, darüber wurde beieinem Informationstag des Softwarehauses i2 berichtet.

Völker, ClausDas Jahr-2000-Problem in der Produktion betrifft

sowohl Hardware als auch Software

Maschinenmarkt 105 (1999) 25, Seite 46–49

In den kaufmännischen Abteilungen vieler Unterneh-men ist das Jahr-2000-Problem meist schon vergessen,weil bei der Umstellung auf den Euro dieses Problemgleich mitbehoben wurde. Doch in der Produktion stehenoft noch Rechner, die mit teilweise veralteter Softwareoder altem Betriebssystem arbeiten. Diese gilt es zuerkennen und – wenn nötig – zu erneuern.

Becker, HermannEntwicklung und Kommunikation von Führungsleitlinien

in Unternehmen

Maschinenmarkt 105 (1999) 25, Seite 50–59

Bei Führungsleitlinien handelt es sich um schriftlichfixierte, unabdingbare und zukunftsorientierte Anwei-sungen der Führungsspitze eines Unternehmens. Siereflektieren die mittelfristige Unternehmensplanungund gehen demnach über die normalen administrativenRichtlinien hinaus. Festgehalten werden die Leitlinien in der Unternehmens-Charta.

Immer mehr Maschinenbauunternehmen setzen wieder

auf Insourcing

Maschinenmarkt 105 (1999) 25, Seite 60

In den Fertigungsbereichen deutscher Maschinenbauerist es in den letzten Jahren zu erheblichen Veränderun-gen gekommen. Nach einer Studie des Branchenverban-des VDMA werden outgesourcte Tätigkeiten wieder ver-stärkt ins eigene Unternehmen rückverlagert.

Verantwortlich für Leitartikel: Helmut Grössl; Unternehmen und Branchen: Ursula Hofmann,Jürgen Schreier; Recht: Ursula Hofmann; Innovation: Helmut Klemm; Klimatechnik, Energie-technik, Messebericht Sensor ‘99: Winfried Schröder; Automatisierung: Rüdiger Kroh; Fluid-technik: Josef Kraus; C-Technik, Software, Kommunikation: Ulrike Gloger; Management undOrganisation: Jürgen Schreier; Marktspiegel: Rüdiger Kroh, Winfried Schröder, Josef Kraus,Ulrike Gloger; Termine: Claus-Martin Stotz; Software: Udo Schnell; Schlußredaktion: HelmutKlemm; alle Max-Planck-Straße 7/9, 97064 Würzburg.

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 63

Maschinenmarkt

DOKUMENTATION

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Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 XX

Maschinenmarkt

MARKTSPIEGEL

Das Kabel- und Leitungs-

führungssystem Flexball für

Büroarbeitsplätze ist rund

um die Achse in alle Rich-

tungen beweglich. Selbst

komplexe Bewegungsabläufe

mit beispielsweise 360° Dre-

hung der Teile ist laut Her-

stellerangaben möglich. Das

System ist modular auf-

gebaut. Durch Zusammen-

stecken der einzelnen Teile

läßtsichschnelleineLeitungs-

führung in der gewünschten

Länge herstellen Die Montage

der Anschlüsse erfolgt laut

Hersteller besonders leicht

auf die gleiche Weise. Die

Flanschverbindung mache

die Montage unter Tisch mit

anderen Leitungsführungen

so problemlos wie die Ver-

wendung in Verbindung mit

einem Kabelkanal, heißt es.

Kabelschlepp GmbH,

57006 Siegen,

Tel. (02 71) 58 01-0,

Fax (02 71) 58 01-2 20

Multifunktionales Kabelführungssystem

Ein Mauspad aus naturbe-

lassenem Kork ist griffsym-

pathisch beim täglichen,

hautnahen Kontakt. Außer-

dem bietet es laut Hersteller-

angaben eine hohe Funkti-

onssicherheit für den freien

Lauf der Maus. Eine rücksei-

tige Haftbeschichtung macht

das Mauspad rutschfest und

schont gleichzeitig die Ober-

fläche des Arbeitstisches. Die

etwa 2 mm dicken Mauspads

sind in einer gängigen Stan-

dardgröße und in Sonderab-

messungen lieferbar. Mit be-

druckter Oberfläche bieten

sich die Mauspads als Lang-

zeit-Werbeträger an.

Filzfabrik Fulda

GmbH & Co. KG,

36035 Fulda

Tel. (06 61) 1 01-1,

Fax (06 61) 1 01-2 14

Griffiges Mauspad aus Naturkork

Das französische Unterneh-

men Stamptronic hat mit dem

Stamptronic MC ein Funkmo-

dem eingeführt, das auf der

neuesten Übertragungstech-

nik mittels Radiowellen ba-

siert. Das integrierte Mikro-

steuergerät erhöht das

EmpfangsvermögendesFunk-

modems laut Herstelleran-

gaben. Die Datenübertragung

unter Nutzung der lizenz-

freien Frequenzen ermögliche

eine effiziente Reichweite von

1000 m Sichtweite. Mit einer

serienmäßigen Verbindungs-

geschwindigkeit von 40 Kbits

ist das Mehrkanal-Funkmo-

dem laut Herstellerangaben

das schnellste seiner Katego-

rie auf dem Markt. Es eignet

sich für die Preisauszeich-

nung im Großvertrieb, die

Fernerfassung von Informa-

tionen sowie in der Teleme-

trie.

Fizit, 60594 Frankfurt/M.

Tel. (0 69) 60 50 19-0,

Fax (0 69) 60 50 19-66

Funkmodem überträgt Daten drahtlosauf der Basis von Radiowellen

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Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 XX

Maschinenmarkt

MARKTSPIEGEL

Große Mobilität und indivi-

duelle Konfiguration bieten

die tragbaren PC N9 und N8.

Die beiden Computer werden

mit der Hardware von Stan-

dard-PC konfiguriert. Das

ermöglicht die Erweiterbar-

keit mit jeder neuen Hard-

ware. Die Geräte können laut

Hersteller kundenspezifisch

mit jeder verfügbaren Hard-

ware bis zum kompletten Sy-

stem ausgerüstet werden. Sie

können auch als Gehäuse mit

Netzteil, Display und Tastatur

geliefert werden. Das Gehäu-

se hat folgende Einbauplätze:

zweimal 5,25 Zoll und dreimal

3,5 Zoll Einschub sowie Plät-

ze für vier lange und drei kur-

ze Einsteckkarten. Optional

kann das 220-V-Netzteil auch

mit 12-V-Anschluß und Akku-

betrieb geliefert werden.

cga-Computertrade,

82194 Gröbenzell,

Tel. (0 81 42) 57 05 94,

Fax (0 81 42) 57 05 95

Individuell konfigurierbare PC bieten ein hohes Maß an Mobilität

Das Druck- und Schneide-

system Gerber Edge wurde

für Anwender entwickelt, die

Aufkleber und Etiketten

schnell und kostengünstig

selbst herstellen wollen. Mit

dem Gerät lassen sich laut

Herstellerangaben mehr als

30 verschiedene Materialien

bedrucken. Es werden weder

Filme noch Siebe noch Druck-

platten benötigt. Mit Hilfe der

Software Graphix Advantage

6.21 erstellt der Anwender sei-

ne Druckvorlagen direkt am

Computer und druckt sie auf

der Gerber Edge aus. Danach

werden sie automatisch in

jeder gewünschten Form

geschnitten. Dabei spielt es

keine Rolle, ob im Raster-

druck oder in Volltonfarben

gedruckt wurde, in welchem

Format oder in welcher Aufla-

ge – beispielsweise zwei Stück

oder 2000 Stück.

H. Brunner GmbH,

77855 Achern,

Tel. (0 78 41) 68 51 70,

Fax (0 78 41) 68 52 99

Druck- und Schneidgerätzum Erstellen von Aufklebern und Etiketten

Der digitale Projektor ddv

1500 verfügt über eine nach

ANSI gemessene Bildhellig-

keit von 1500 Lumen. Damit

ist er laut Hersteller lichtstark

genug für Präsentationen in

tageslichtheller Umgebung.

Die Technik basiert auf der

neuesten 1-Chip-Version des

Digital Light Processing von

Texas Instruments. Eine Neu-

entwicklung ist auch das Pro-

jektionsobjektiv mit Zoomfak-

tor 1,8. Mit Hilfe des elektro-

nischen Image-Shifts liefert

es keystonefreie Aufwärtspro-

jektionen von 0° bis 12°. Es

sind laut Hersteller zusätzlich

wechselbare Objektive auch

für Rückprojektion erhältlich.

Das Gerät hat eine Auflösung

von 1024 3 768 Pixel. SVGA-

und VGA-Auflösungen wer-

den elektronisch skaliert. Der

Projektor ist anschließbar an

Standard-PC und Macintosh.

Ed. Liesegang,

40221 Düsseldorf,

Tel. (02 11) 39 01-1,

Fax (02 11) 39 01-2 27

Digitaler Projektor für Daten und Videosarbeitet in tageslichtheller Umgebung

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Maschinenmarkt

MARKTSPIEGEL

Um Bauarten mit Volumen-

strömen bis 450 l/min und

Betriebsdrücken bis 600 bar

wurde der Hydraulikfilter

Worldline erweitert. Kenn-

zeichnend für die neuen Aus-

führungen sind laut Herstel-

ler ein außerordentlich gün-

stiges Strömungsverhalten,

wodurch sich entsprechend

niedrige Druckverluste erge-

ben. Der Hochdruckfilter wird

unter anderem mit Anschlüs-

sen von M18 3 1,5, G11/2 oder

SAE 11/4 hergestellt. Eine

elektrische, optische oder

elektrooptische Verschmu-

tzungsanzeige ist installier-

bar, ebenso ein Bypass-Ventil.

Die Filterelemente haben

eine Filterfeinheit von 3E,

10E, 20E oder 10PA (20 oder

160 bar differenzdruckstabil).

Auf Wunsch wird der Hoch-

druckfilter mit Pulverlack

beschichtet.

FSP Fluid Systems

Partners GmbH,

76703 Kraichtal,

Tel. (0 72 50) 76-0

Fax (0 72 50) 76--1 99

Hydraulischer Hochdruckfilterfür Volumenströme bis 450 l/min

Aufgrund der Miniaturi-

sierung des bewährten Zahn-

ringprinzips schließt die

Pumpe MZR die Lücke zwi-

schen den konventionellen

und durch Mikrosystem-

technik hergestellten Aggre-

gaten. Dabei handelt es sich

um eine Verdrängerpumpe

mit einem außenverzahnten

Innenrotor sowie einem in-

nenverzahnten Außenrotor.

Beide Komponenten befinden

sich in kämmendem Eingriff

und bilden während der Rota-

tion ein System aus mehreren

abgedichteten Förderkam-

mern. Drehen sich die Roto-

ren um ihre Achsen, ver-

größeren sich die Kammern

auf der Saugseite und verklei-

nern sich auf der Druckseite.

Die Mikropumpe erzeugt ei-

nen gleichmäßgin Förder-

strom. Die Förderung ist laut

Hersteller bis auf 0,5% genau

– bei Betriebsdrücken bis 30

bar und hohen dynamischen

Eigenschaften aufgrund des

niedrigen Trägheitsmoments.

HNP Mikrosysteme GmbH,

19370 Parchim,

Tel. (0 38 71) 6 06-2 89,

Fax (0 38 71) 6 06-1 61

Miniaturisierte Zahnringpumpe

Zur Ansteuerung über den

ASI-Bus oder Feldbus eignet

sich ein Ventil, das als Aus-

führung V20 oder V22 her-

gestellt wird. Es ist für un-

terschiedliche Steuerungsop-

tionen konzipiert und mit

einem Multipolstecker (1/8-

oder 1/4″) in den Schutzarten

IP40, IP65 oder NEMA 4 aus-

gerüstet. Aufgrund einer

Sparfunktion läßt sich der

Energieverbrauch und somit

die Wärmeentwicklung um

die Hälfte senken. Eine Feder-

rückstellung oder -zentrie-

rung ermöglicht eine Anwen-

dung in sicherheitselevanten

Bereichen.

IMI Norgren-Herion Fluid-

tronic GmbH & Co. KG,

70736 Fellbach,

Tel. (07 11) 52 09-0,

Fax (07 11) 52 09-6 14

Pneumatikventil mit Busanschluß

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Maschinenmarkt

MARKTSPIEGEL

Kompaktmodule dienen der

Ein- und Ausgabe digitaler

Signale von Sensoren und

Aktuatoren in Verbindung

mit einer übergeordneten

Steuerung. Für die offene

Kommunikation bei Schalt-

geräten wurde das Kompakt-

modul K45 entwickelt. Seine

kleinen Abmessungen mit

80 mm Höhe, 45 mm Breite

und 30 mm Tiefe helfen in

Produktionsanlagen Platz zu

sparen. Die übersichtliche

LED-Anzeige ermöglicht eine

schnelle Diagnose. Alle

Zustände der Ein- und Aus-

gänge und der Betriebsstatus

des Moduls werden klar an-

gezeigt. Die Flachkabel kön-

nen von links oder rechts in

die Montageplatten eingelegt

werden, so daß eine schnelle

Montage der Module gewähr-

leistet ist. Die Scharniertech-

nik zwischen Montageplatten

und Modul ermöglicht eine

rasche Befestigung mit nur

einer Schraube. Die Anwen-

dungsbereiche des Kommu-

nikationsmoduls liegen im

Anlagen- und Maschinenbau,

der Fördertechnik, der Ferti-

gungstechnik und der Ener-

gieerzeugung.

Siemens AG, Automatisie-

rungs- und Antriebstechnik,

91050 Erlangen,

Tel. (0 91 31) 7-2 01 20,

Fax (0 91 31) 7-2 04 15

Kommunikationsmodul für SchaltgeräteSein Programm an ange-

triebenen Lineareinhei-

ten hat ein Hersteller

jetzt erweitert. Das neue

Modul wird von einem

Linearmotor angetrie-

ben und verbindet höch-

ste Verfahrgeschwin-

digkeit und Beschleuni-

gung mit größter

Positioniergenauigkeit

und Steifigkeit in Verfahrrich-

tung. In Zahlen bedeutet dies

eine maximale Verfahr-

geschwindigkeit von 5 m/s

bei Beschleunigungen bis

70 m/s2 und einer Positio-

niergenauigkeit von 5 µm/m.

Die Lineareinheit nimmt ho-

he Momente um alle Achsen

auf und ist durch die Verwen-

dung zweier paralleler Füh-

rungsschienen äußerst ver-

windungsarm um die Schie-

nenlängsachse. Ein integrier-

tes Klemm- und Bremsele-

ment bringt dem Anwender

noch höhere Sicherheit, vor

allem auch bei vertikalem

Betrieb der Lineareinheit. Das

Bauelement fixiert die Lauf-

wagen beim Positionieren

und übernimmt bei plötzli-

chem Stromausfall die Funk-

tion einer Notbremse.

INA Lineartechnik oHG,

66424 Homburg,

Tel. (0 68 41) 70 11 00,

Fax (0 68 41) 70 11 11

Lineareinheit mit Synchron-Linearmotor

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Maschinenmarkt

MARKTSPIEGEL

Weiter verbessert hat Tox

Pressotechnik seine pneuma-

tisch-hydraulischen Antriebs-

einheiten. Die Pneumatikzy-

linder mit integriertem Ölsy-

stem, Eilhub und automa-

tisch einsetzendem Krafthub

verfügen nun über eine paten-

tierte Luft-Öl-Trennung, die

Luft und Öl separat abdichtet

und dazwischen eine atmos-

phärische Entlüftung besitzt.

Dadurch wird vermieden, daß

Luft in das Öl gelangt, wobei

die Entlüftung eine sich even-

tuell aufbauende Druckdiffe-

renz verhindert. Der Arbeits-

kolben ist im Tox-Kraftpaket

doppelt gelagert und kann

somit bis zu einem gewissen

Grad auch seitliche Kräfte

aufnehmen. Ein weiteres

Merkmal der Antriebseinheit

ist das Drossel-Rückschlag-

Ventilsystem, das bei einem

entstehenden Unterdruck

zum sofortigen Nachfließen

von Öl aus dem Ölspeicher

sorgt. Damit wird einem Un-

terdruck im Öl entgegenge-

wirkt, durch den sich Luftblä-

schen bilden können, die

durch Kavitation im weiteren

Gebrauch des Zylinders die

Dichtungen angreifen oder

gar zerstören. Um das schlag-

artige Abstoppen der be-

schleunigten Massen kontrol-

liert zu gestalten, verfügt das

Antriebssystem als Option

über eine integrierte hydrau-

lische Dämpfung.

Tox Pressotechnik GmbH,

88250 Weingarten,

Tel. (0751) 5057-53,

Fax (0751) 52391

Pneumatisch-hydraulische Antriebseinheitmit patentierter Luft-Öl-Trennung

Für Simulationsaufgaben bei

Sensor-Aktor-Systemen, aber

auch bei automatisierten

Antrieben sowie Systemen

der Energieübertragung und

-wandlung stehen derzeit eine

Reihe verschiedener spezia-

lisierter Programmpakete zur

Verfügung, die jeweils auf

einem Teilgebiet wie der

Nachbildung von Regelungs-

strukturen, elektronischen

Schaltungen oder der elektro-

magnetischen Feldberech-

nung sehr gute Ergebnisse

erzielen können. Soll jedoch

ein umfassenderes Gesamt-

system simuliert werden, so

kann es erforderlich sein,

mehrere dieser Teilgebiete

gleichzeitig sowie deren Wech-

selwirkungen zu berücksich-

tigen. Dazu können die ver-

schiedenen spezialisierten

Programme im Simulations-

ablauf gekoppelt werden. Im-

plementiert wurden die ent-

sprechenden Verbindungen

vom FEM-Feldberechnungs-

paket Flux2D zum Systemsi-

mulator Simplorer. Dies er-

möglicht eine Vielzahl von An-

wendungen, bei denen die

Vorteile der Finite-Elemente-

Methode auf der einen Seite

und einer Simulation auf Ba-

sis von Strukturbildern und

Schaltungen auf der anderen

Seite gleichzeitig genutzt wer-

den. So kann mittels einer sol-

chen Kopplung zum Beispiel

ein Schaltmagnet, ein Nähe-

rungssensor oder ein kom-

plettes Antriebssystem simu-

liert werden. Dabei fällt dem

Systemsimulator die Aufgabe

zu, das elektronische und re-

gelungstechnische Umfeld

des FEM-Modells nachzubil-

den. Das FEM-Programm

führt die numerische Feldbe-

rechnung für Sensor oder Ak-

tor durch und bildet deren dy-

namisches Verhalten nach.

Simec GmbH & Co KG,

09113 Chemnitz,

Tel. (0371) 4 50 34 50,

Fax (0371) 4 50 34 66

FEM-Programm und Systemsimulatorsind mit Koppelinterface verbunden

Luft

Luft

Öl

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Maschinenmarkt

MARKTSPIEGEL

Für Anwendungen, bei denen

es im Schaltschrank für her-

kömmliche Lüfter zu eng ist,

hat man jetzt den Filterlüfter

Slim-Line PF 6000 SL2 ent-

wickelt, der eine Einbautiefe

von nur 10 cm benötigt. Auf

der Grundplatte mit 325 mm3 325 mm sind zwei Ventila-

toren angeordnet. Die Luftför-

dermenge beträgt 200 m3/h.

Die Lüftereinheit läßt sich wie

die herkömmlichen Einheiten

über einen Schnappmecha-

nismus einfach, schnell und

ohne Werkzeug montieren.

Eine baugleiche Variante mit

nur einem Ventilator hat eine

Fördermenge von 140 m3/h.

Otto Pfannenberg Elektro-

Spezialgerätebau GmbH,

21035 Hamburg,

Tel. (0 40) 7 34 12-1 06,

Fax (0 40) 7 34 12-1 01

Platzsparender Filterlüfterhat eine Einbautiefe von nur 10 cm

Spiralgehäuse, Gehäusebo-

den und radiales Laufrad die-

ses kleinen Gebläses beste-

hen aus glasfaserverstärktem

Kunststoff. Die integrierte

Elektronik sorgt für Kommu-

tierung des Außenläufer-

motors, für den Schutz vor

Falschpolung und Blockie-

rung. Zwei Kugellager ermög-

lichen eine lange Betriebs-

dauer, die bei 40 °C mit min-

destens 70 000 h angegeben

wird. Das Gebläse gibt es in

vier Leistungsklassen mit 12

und 24 V Nennspannung. Bei

einer Drehzahlvon 3000min–1

beträgt die Fördermenge 190

bis 300 l/min. Anwendungen

finden sich in kleinen, mobi-

len Geräten.

NMB-Minebea GmbH,

63225 Langen,

Tel. (0 61 03) 9 13-0,

Fax (0 61 03) 9 13-2 20

Kleines Gebläse aus Kunststofffördert 300 l/min bei 3000 min–1

In den Nennweiten DN 15 bis

DN 50 mit Gewinde- oder

Flanschanschluß gibt es das

Zweiwegeventil mit Stellan-

trieb, das in Fernwärme-

anlagen zum Regeln der Hei-

zung und des Warmwassers

verwendet wird. Zusammen

mit einem elektronischen

Regler, so der Hersteller,

gewährleistet es eine stabile

Regelung, auch unter schwie-

rigen Druck- und Tempera-

turbedingungen. Aufgrund

der Druckentlastung eignet

sich die Armatur besonders

für Hausstationen in Fern-

wärmenetzen. Der Stellan-

trieb läßt sich mit einem

Dreipunkt-Stellsignal oder

mit einem stetigen Signal von

0 bis 10 V ansteuern und ist

mit und ohne Sicherheits-

funktion lieferbar, so die Her-

stellerangaben.

Danfoss Bereich Fernwärme,

63073 Offenbach,

Tel. (0 69) 89 02-4 74,

Fax (0 69) 89 02-4 75

Zweiwegeventil für Fernwärmeanlagenregelt den Heizungsbetrieb

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Maschinenmarkt

MARKTSPIEGEL

Zwei unterschiedliche Meß-

applikationen lassen sich mit

dem Meßdatenerfassungs-

und -speicherungssystem der

Baureihe Data-Rec-A-Serie

durchführen. Damit kann der

Anwender Meßdaten über

einen längeren Zeitraum si-

cher speichern und/oder sie

direkt analysieren. Durch die

Integration der SCSISchnitt-

stelle und einer redundant

aufgebauten Hardware ist

man in der Lage, die gewan-

delten Meßdaten parallel in-

tern auf einem Band zu spei-

chern und extern einem Ana-

lyserechner zu übermitteln.

Weiterhin kann der Recorder

durch seinen modularen

Charakter einfach und leicht

auf die jeweilige Meßapplika-

tion konfiguriert werden. Es

stehen Module für die Versor-

gung von Sensoren mit ein-

gebauter Elektronik (ICPTM),

für Ladungsaufnehmer, für

DMS-Meßbrücken, für Mikro-

phone, für digitale Daten und

sogar für AES-/EBU-Daten so-

wie weitere Zusatzoptionen

zur Verfügung.

Racal-Heim Systems GmbH,

51429 Bergisch Gladbach,

Tel. (0 22 04) 8 44-1 32,

Fax (0 22 04) 8 44-1 99

Modularer Meßdatenrecorderermöglicht Auswertung und Speicherung

Das umfangreiches Pro-

gramm an Differenzdruck-

Meßgeräten ergänzt der Her-

steller jetzt um eine neue Pro-

duktfamilie. Sie umfaßt fol-

gende vier Geräte: Delta-plus,

Differenzdruck-Meßgerät mit

integrierter Betriebsdruckan-

zeige; Delta-comb, Differenz-

druck-Meßgerät mit integrier-

ter Betriebsdruckanzeige und

Mikroschalter; Delta-switch,

Differenzdruck-Schaltgerät

sowie Delta-trans, Differenz-

druck-Meßumformer. Jedes

Gerät umfaßt einen Meßbe-

reich bis 25 bar. Für die ver-

schiedensten Meßaufgaben

steht somit ein entsprechen-

des Produkt zur Verfügung.

Bemerkenswert sind das De-

sign und die identische äuße-

re Geometrie

Wika Alexander Wiegand

GmbH & Co.,

63911 Klingenberg,

Tel. (0 93 72) 1 32-0,

Fax (0 93 72) 1 32-4 06

Vielseitiges Differenzdruck-Meßgerätfür Betriebsüberdrücke bis 25 bar

Eine neue Familie von Dreh-

zahlsensoren mit integrier-

tem EMV-Schutz kommt jetzt

auf den Markt. Der Meßbe-

reich beträgt, abhängig vom

Zielobjekt, 2 Hz bis #9 kHz.

Die Sensoren beinhalten ei-

nen Hall-IC, der mit einem

Dauermagneten beaufschlagt

ist. Durch Annäherung von

ferromagnetischen Werkstof-

fen verändert sich die Fluß-

dichte am Sensorkopf. Diese

Änderung wird vom Hall-IC

detektiert. Wird der Sensor

zum Beispiel am Umfang ei-

nes sich drehenden Zahnra-

des positioniert, erkennt er

Zahn oder Zahnlücke und lie-

fert am Ausgang ein Recht-

ecksignal, dessen Frequenz

proportional zur Drehzahl

des Meßobjektes ist.

ASG Luftfahrttechnik

und Sensorik GmbH,

69469 Weinheim,

Tel. (0 62 01) 6 03-3 00.

Fax (0 62 01) 6 03-2 22

Drehzahlsensor mit EMV-Schutzhat einen Meßbereich von 2 Hz bis 9 kHz

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Maschinenmarkt

MARKTSPIEGEL

Für praktisch alle Anwendun-

gen in der Industrie hat man

jetzt verstärkte Kühler ent-

wickelt, die der Markt gefordert

hat. Der Betriebsdruck der

Kühler reicht den Angaben

zufolge deutlich über 25 bar

hinaus. Nach Angaben des

Herstellers hat die Industrie

die Grenzen der bislang häu-

fig eingesetzten Leichtbau-

kühler erfahren. Dynamische

Druckbelastungen, die die

vorgegebenen Grenzen von

12 bis 15 bar (statisch) über-

schreiten, wie auch mechani-

sche Belastungen, die durch

Vibrationen über die Befesti-

gung der Rohr- und Anschluß-

verschraubung übertragen

werden, führen bei den jetzt

vorgestellten Kühlern nicht

zum „Auf blasen“ oder Platzen.

Das Kühlerprogramm mit fle-

xiblen Größen und möglichst

hoher Festigkeit gegenüber

Belastungen gibt es für Lei-

stungen bis 100 kW. Die Sei-

tentanks sind mit dem Küh-

lernetz und den 3 mm dicken

Top- und Bodenplatten durch

eine Schweißnaht verbunden.

Cooltec GmbH,

82538 Geretsried,

Tel. (0 81 71) 93 37-0,

Fax (0 81 71) 5 10 92

Hochstabile, kompakte Kühler sind druckfest bis über 25 bar

Erweitert hat der Hersteller

sein Programm um ein drei-

flügeliges Wälzkolbengebläse

für Liefermengen bis 130

m3/min und Verdichtungsver-

hältnisse von 1 : 2. Es erzeugt

einen Unterdruck von

500 mbar oder einen Über-

druck von 1000 mbar. Im

Gehäuseblock rotieren die bei-

den Wälzkolben berührungs-

los in entgegengesetzter Dreh-

richtung. Sie schließen die an-

gesaugte Luftmenge ein und

befördern sie zur Druckseite

des Blocks. Die Einspritzung

von Kühlmittel ist nicht not-

wendig. Das neuartige Ome-

ga-Läuferprofil und die abge-

stimmte Gehäusegestaltung

bewirken den Angaben zufol-

ge hohe Fördermengen bei

niedrigem Energieverbrauch.

Kaeser Kompressoren GmbH,

96410 Coburg,

Tel. (0 95 61) 6 40-4 52,

Fax (0 95 61) 6 40-1 30

Dreiflügeliges Wälzkolbengebläsefür Liefermengen bis 130 m3/min

HoheBetriebssicherheit, ruhi-

ger Lauf und geräuscharmer

Betrieb sowie geringer Ölver-

brauch und gute Zugänglich-

keit kennzeichnen den luft-

gekühlten Kolbenverdichter

der Baureihe 320/11. Er schal-

tet sich, abhängig vom ak-

tuellen Druckluftverbrauch,

automatisch ein und aus.

Zum Lieferumfang gehören

Sicherheits- und Rückschlag-

ventil, Manometer, Druck-

regler, Schlauchkupplung,

Entwässerungsventil sowie

Anlaufentlastung. Die Kur-

belwelle des Zweizylindermo-

tors besteht aus legiertem

Stahl, ist thermisch behan-

delt und doppelseitig in Prä-

zisionskugellagern gelagert.

Der Niederdruckkolben be-

steht aus einer hochfesten

Leichtmetallegierung, der

Hochdruckkolben aus Spe-

zialguß. Beide Kolben sind

mit Ölabstreif- und Kolben-

ringen ausgestattet.

Gieb Elektrotechnik GmbH,

76761 Rülzheim,

Tel. (0 72 72) 88 87,

Fax (0 72 72) 64 68

Luftgekühlter Kolbenkompressorerzeugt Betriebsüberdrücke bis 15 bar

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Maschinenmarkt

TERMINE

Kongresse, Kolloquien, Seminare

Seminar: Projektmanagement

für Führungskräfte – Methoden und

Techniken

Haufe-Akademie,Hindenburgstraße 64, 79102 Freiburg,Tel. (07 61) 4 70 88 11,Fax (07 61) 4 70 82 91

München30. 6. und1. 7.

1890 DM

Tagung: Best Practices in der

Personalentwicklung, wie Online-

Rekrutierung, Management-Audit

oder Cross-Cultural-Mentoring

DGFP e. V.,60528 Frankfurt/Main, Lyoner Straße 15,Tel. (0 69) 6 66 90 91,Fax (0 69) 6 66 90 46

Frankfurt/Main1. 7.

1190 DM

Seminar: Messen und Ausstel-

lungen erfolgreich organisieren und

durchführen

WWS GbR,Waldperlacher Straße 16, 81739 München,Tel. (0 89) 6 01 31 04,Fax ( 089) 6 06 13 55

Frankfurt/Main6. und7. 7.

1480 DM

Seminar: Key-Account-Management

für Investitionsgüter- und

Dienstleistungsunternehmen

Technische Akademie Esslingen,Weiterbildungszentrum,Postfach 12 65, 73748 Ostfildern,Tel. (07 11) 3 40 08 23,Fax (07 11) 3 40 08 43

Ostfildern8. bis10. 7.

1680 DM

Seminar: Simulation in Entwicklung

und Produktion

Institut für Werkzeugmaschinen undBetriebswissenschaften der TU München,Boltzmannstraße 15,85748 Garching,Tel. (0 89) 28 91 55 00,Fax (0 89) 28 91 55 55

Garching15. und16. 7.

1600 DM

Seminar: Per Zeitmanagement und

mobile computing zur optimalen

Flexibilität

Management Circle GmbH,Postfach 56 29, 65731 Eschborn,Tel. (0 61 96) 4 72 28 00,Fax (0 61 96) 4 72 28 88

München19. 7.

1795 DM

Seminar: Arbeitsvorbereitung im

Unternehmen heute

Haus der Technik e. V.,Hollestraße 1, 45127 Essen,Tel. (02 01) 1 80 31,Fax (02 01) 1 80 32 69

Essen21. bis23. 7.

2200 DM

Seminar: Fit für den Neuen Markt –

Unternehmen gehen an die Börse

Euroforum Deutschland GmbH,Postfach 23 02 65, 40088 Düsseldorf,Tel. (02 11) 9 68 63 00,Fax (02 11) 9 68 65 02

München22. und23. 7.

2595 DM

Seminar: Qualitätsmanagement

für das 21. Jahrhundert: die neue

ISO 9000

Steinbeis-Transferzentrum TQU,Riedwiesenweg 6, 89081 Ulm,Tel. (07 31) 93 76 20,Fax (07 31) 9 37 62 62

Ulm30. 7.

750 DM

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Nahezu alles, was das Herz ei-

nes Web-Designers begehrt,

bietet die neue Version von

Dreamweaver 2.0, die nun

auch XML-Quelltext problem-

los importiert und exportiert.

Auch Anweisungen per Java-

Script lassen sich in Dream-

weaver einbinden. Zahlreiche

leistungsfähige Werkzeuge

und visuelle Hilfsmittel, Drag

und Drop sowie die What-You-

See-is-What-You-Get-Technik

vereinfachen das Erstellen

browserunabhängiger Web-

seiten. Paletten für Objekte,

Stile, Bibliotheken und soge-

nannte Inspektoren für Ereig-

nisse und Aktionen lassen

sich per Mausklick aktivieren.

Kontextmenüs geben raschen

Zugriff auf wichtige Befehle

und Eigenschaften des aktu-

ellen Objekts oder Fensters.

Das Programm ist einfach an

individuelle Belange anzu-

passen. Veränderbar sind

Objektanordnung, die HTML-

Formateinstellung und Brow-

serprofile ebenso wie Farb-

schemata. Mit der Tabellen-

bearbeitung können nun Sei-

ten von älteren Browsern per

Mausklick in einfache Tabel-

lenstrukturen umgewandelt

werden. Das Bearbeiten der

Seiten ist im Dokumentenfen-

ster und im HTML-Editor

möglich. Die Leistungsfähig-

kei von Dreamweaver über-

zeugt, nicht zuletzt auch we-

gen der vielen effizienten

Hilfsmittel zum Gestalten

und Verwalten komplexer

Webseiten. BERND KELLER

Organigramme, Prozesse,

Netzwerkpläne und Qua-

litätsmanagement-Diagram-

me lassen sich mit dem Pro-

gramm Flow 4.0 schnell und

einfach erstellen. Dabei kann

die Struktur bis zu 99 Ebenen

enthalten. Die Bedienung ist

einfach. Aus den 20 Biblio-

theken werden die gewünsch-

ten Symbole per Drag und

Drop auf die Zeichenfläche ge-

zogen, abgelegt, verbunden,

ausgerichtet und in der Größe

angepaßt. Ein Mausklick auf

den Textbutton in der Toollei-

ste aktiviert das Textfeld des

markierten Symbols zur Be-

schriftung. Zeichenfunktio-

nen ermöglichen das Gestal-

ten individueller Symbole.

tert werden. Vergleichbar den

Shortcuts bei Tastatureinga-

be, können verbale Shortcuts

gespeichert werden. Nahezu

alle Windows-Anwendungen,

die in der Startleiste oder auf

dem Desktop verewigt sind,

können per Sprache gesteuert

werden. Besonders innig ar-

beitet Voice Xpress mit MS-Of-

fice und dem Windows-Explo-

rer zusammen. Die Sag-was-

du-siehst-Technik ermöglicht

auch das Aktivieren von

Menüs, die Navigation und die

verbale Reaktion auf Dialog-

boxen. Praktisch ist die Wahl

zwischen drei Betriebsmodi:

Im Normalmodus kann man

texten, befehlen und buchsta-

bieren; im Befehlsmodus in-

terpretiert die Software alles

als Befehl, und der Buchsta-

biermodus versteht nur

Buchstaben, Ziffern und Zah-

len. Insgesamt hinterläßt das

Programm einen guten Ein-

druck. Bei anspruchsvolleren

Texten ist allerdings in der An-

fangsphase die Fehlerquote

noch relativ groß. BK

„Starte Winword“ – Sehr ge-

ehrter Herr Maier – Komma –

neue Zeile – wir freuen uns ...“

Mit geringer Verzögerung er-

scheint der gesprochene Text

formatiert im Winwordfen-

ster. Die Erkennungsrate

der Spracheingabe-Software

Voice Xpress Professional von

Lernout & Hauspie ist – zu-

mindest bei Texten ohne

Fremdwörter und Fachter-

mini – zufriedenstellend. Vor-

aussetzung ist allerdings die

korrekte Audio- und Mikrofo-

neinrichtung am PC sowie ein

knapp einstündiges Sprech-

training zur Erstellung des in-

dividuellen Sprecherprofils.

Von der Software falsch ver-

standene Wörter können

komfortabel korrigiert und

Fachtermini trainiert werden.

Das aktive Vokabular von

50 000 Wörtern kann so um

weitere 10 000 Wörter erwei-

Ebenso einfach ist es, Objek-

ten Hyperlinks zuzuweisen,

um zu anderen Flow-Zeich-

nungen oder zu Dateien an-

derer Programme zu sprin-

gen. Erstellte Charts können

auch als HTML-Dokument ge-

speichert werden. Gängige

Import- und Exportfilter ge-

währleisten den Datenaus-

tausch. BEKU

I Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25

SOFTWARE

Ablaufpläne schnell erstellt

Spracheingabe am PC

Professionelles Web-Design

Programm: Flow 4.0Preis: 149,95 DMAnbieter: IMSI GmbH, 85540Haar, Tel. (0 89) 46 00 93-0, Fax (0 89) 46 00 93-93Systemanforderungen: PC mit486-DX66-Prozessor, 8 MByteRAMBetriebssystem: Windows 95,NT 4.0

Programm: L&H Voice XpressProfessionalPreis: 350 DMAnbieter: Koch Media GmbH,82152 Planegg, Tel. (0 89) 8 57 95-1 20, Fax (0 89) 8 57 95-1 60Systemanforderung: PC mitPentium-200-Prozessor, 64 MByteRAM, 200 MByte Festplattenplatz,Soundblaster-kompatible Sound-karteBetriebssystem: Windows 95,98, NT 4.0

Programm: Dreamweaver Preis: 699 DMAnbieter: Macromedia Deutsch-land, 93333 Neustadt,Tel. (0 94 45) 95 49-0,Fax (0 94 45) 2 19 08Systemanforderungen: PC mitPentium-90-Prozessor, 16 MByteRAM, 20 MByte FestplattenplatzBetriebssystem: Windows 95,98, NT 4.0, Macintoshsystem 7.5.5

Page 58: „Wachstumsträger sind neue Produkte“ · als Risiko HELMUT GRÖSSL Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 3. 4 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 25 ... Management und Organisation

AuftragssteuerungEine zentrale Auftrags-

steuerung mit FuzzyLogic kann eine PPS-Steuerung ergänzen.

Sie läßt noch Spiel-raum für lokale Ent-

scheidungen.

DialogterminalDer Sicherheitsgedanke stand

bei der Entwicklung diesesBedien- und Dialogterminals an

erster Stelle.

SchaltschrankBei dem Topschrank-

system TS8 stellen dieverzahnten Kontaktele-

mente automatisch denPotentialausgleich zwi-

schen Rahmen und Ver-kleidungsteilen her.

Themen:

Materialfluß

Instandhaltung

Elektrische Ausrüstung

Elektronische Baugruppen

C-Technik

Management

Sie lesenaußerdem:

Instandhaltung

Der Schlüssel für eineeffiziente Instandhal-tung ist die Aus- undWeiterbildung.

Prozeßkosten

Qualitätssicherung undQualtätsmanagementdürfen innerhalb derBetriebsorganisationnicht vernachlässigtwerden.

Marketing

Der Fast-Concept-Deve-lopment-Ansatz ana-lysiert Kaufgründe und -barrieren. Produkt-flops werden so ver-mieden.

PersonaltransferBernhard John, Leiter derStelle Personal-Consult und

-Transfer der ABB Deutschland,Mannheim: „Wir wollen die Inter-

essen der Mitarbeiter und desUnternehmens optimal verzah-

nen helfen.“

VORSCHAU AUF MM 26 VOM 28. 6. 1999

III

Maschinenmarkt

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