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1 BASLER SCHULBLATT Ausgabe Nr. 3 / März 2007 / 68. Jahrgang EDUCATION-PROJEKTE AUF DER BÜHNE Die Fachstelle Integration im Aufbau Fünf OS-Standorte mit Pausenkiosken Si loin, si proche – le TGV arrive!

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BASLER SCHULBLATTAusgabe Nr. 3 / März 2007 / 68. Jahrgang

EDUCATION-PROJEKTE AUF DER BÜHNE

› Die Fachstelle Integration im Aufbau

› Fünf OS-Standorte mit Pausenkiosken

› Si loin, si proche – le TGV arrive!

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Die Orestie des Dichters Aischylos ist die einzige erhaltene antike griechische Trilogie. Bei der Erstaufführung zu den Dionysien im Jahre 458 v. Chr. in Athen gewann Die Orestie den Siegespreis. Sie behandelt das Ende des Fluchs, unter dem das Haus Atreus steht. Die Tragödie zeigt eine Entwicklung des Rechtsverständnisses vom Prinzip der individuellen Rache zum Prinzip der Rechtsprechung durch eine die Gesellschaft repräsentierende Gruppe.

An der Goetheanum-Bühne Dornach ist die Inszenierung antiker Themen Programm. Mit der Adaptation von Klassikern der philosophischen Weltliteratur wird die Rezep-tion antiker Mythen im Theater des 21. Jahrhunderts untersucht und zur Diskussionangeregt.

Die Goetheanum-Bühne zeigt Die Orestie, bestehend aus den Stücken Agamemnon,Die Choephoren, Die Eumeniden, an einem Abend in der Inszenierung des Berliner Regisseurs Jobst Langhans (Das Gastmahl, Maria Stuart, Nach Damaskus).

Spieldaten

Schreinereisaal des Goetheanum DornachPremiere: 23. März 2007, 18.00 UhrWeitere Aufführungen:24. und 25. März; 27., 28. und 29. April; 10. und 25. Mai 2007Antikenmuseum Basel21., 22., 23. und 24. Juni 2007(Änderungen vorbehalten)Dauer der Aufführung: ca. 4,5 Stunden mit Pausen und Verpflegungsmöglichkeit.

VorverkaufGoetheanum, CH-4143 DornachTel. +41(0)61 706 44 44 · Fax +41(0)61 706 44 [email protected] · www.goetheanum-buehne.ch

Was ist Gerechtigkeit?

Die Orestie · Tragödie nach Aischylos

Erlebnis:

«Saat»Wir pflanzen

und säen.Dominic und Conradin

FEBL061 465 46 [email protected]

LZ Ebenrain061 976 21 [email protected]

Pädagogische Hochschule

Zertifikatslehrgang CAS Textiles GestaltenIm Zertifikatslehrgang erhalten Sie Anregungen, situationsgerecht und professionell Textiles Gestalten zu unterrichten. Es werden gestalte-rische, technologische und funktionale Elemente vermittelt, sowie fachdidaktische und pädago-gische Aspekte bearbeitet (inkl. Praktikum).

Kursort: LiestalModul 1: 19.10.2007 – 1.2.2008

14. Kurstage jeweils am FreitagModul 2: 22.2.2008 – 6.6.2008

14 Kurstage jeweils am FreitagModul 3: Mitte Oktober – Dezember 2008

Berufspraktische AusbildungKosten: Für Lehrpersonen der Kantone

BS und BL gelten besondere Bestimmungen.

Anmeldetermin: 1. März 2007 (es hat noch freie Kursplätze)

Weitere Information erhalten Sie beimInstitut Weiterbildung und BeratungTelefon: 062 838 90 54Mail: [email protected]/ph/weiterbildung

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EDITORIAL / Basler Schulblatt 03 / 2007

ThemaSchöpferische Spurensuche Maya Künzler und Irena Müller-Brozovic 4Projektwoche «Rap» Niggi Reiniger 6Leben in zwei Kulturen

Thomas Haberthür 7

EDitDie Fachstelle Integration im Aufbau

Daniela Zappatore 9Aus dem Erziehungsrat Renata Rovira 10Junge Unternehmer und Unternehmerinnen Valérie Rhein 11 Si loin, si proche – le TGV arrive! Victor Saudan 12 «Entwicklungsplan» – wie weiter? 13Q konkret 14Informationen aus dem ED 15Themenschwerpunkte am Dreitageblock 2007 16BZG öffnete neue Türen, 2000 Leute traten ein Brigitte Vogel 18

Mein SchulalltagSusanne Berner, Quartierkoordinatorin Bläsi 19

Kurz und gut, Agenda 20/21

Staatliche SchulsynodeIn Kürze: SSS-Mitteilungen

Dorothee Miyoshi 22Anmeldung Kinderhütedienst

an der Jahresversammlung 22

Freiwillige SchulsynodeIn Kürze: fss-Mitteilungen

Dorothee Miyoshi 22Bericht aus dem Grossen Rat

Maria Berger-Coenen 22

Schule und TheaterWas läuft wo? Peter Litwan 24Theaterangebote für Schulklassen 24

VermischtesVerschiedene Angebote für Lehrpersonen 25Der Grosse Rat bietet Staatskunde «live» 26Internationale Woche des Gehirns 27

MedienNeues aus der PDS 30

Impressum 32

GUTEN TAGvon Pierre Felder

Gleich und ungleichSpielen wir Schicksal: In der gleichen Nacht seien in der Basler Geburtsklinik zwei Jungen zur Welt gekommen, die mit völlig identischen Erbanlagen ausgestattet sind. Wir nehmen an, Felix sei der Sohn einer Physiotherapeutin in Teilzeitarbeit und eines Versicherungskaufmanns und werde als erste Sprache Deutsch lernen. Ali, der zweite Bub, sei der Sohn eines Magaziners und einer ungelernten Aushilfsverkäuferin, die mit ihremKind türkisch sprechen. Was wissen wir über die Bildungschancen der Neugeborenen? Alis Chancen, später in ein Gymnasium zu kommen, sind mehr als fünfmal schlechter als jene von Felix. Damit sind gleich auch schon seine Be-rufsaussichten eingeschränkt, weil der erreichte Bildungsabschluss in der Schweiz die Stufen der zugänglichen Berufsniveaus festlegt. Daran än-dert auch die Weiterbildung nichts, weil sie die gegebenen Bildungsunterschiede nicht abbaut, sondern verstärkt. Keine Rede von Chancengleichheit. Schlecht für Ali, schlecht aber auch für Basel-Stadt. Wie lässt sich das ändern? Erster Ansatzpunkt sind die Eltern von Ali. Sie erhalten einen Sprachkurs und Erziehungsberatung. Ein zweiter Weg führt über eine frühe Förderung von Ali. Er wird ein-geladen, sich einer Spielgruppe anzuschliessen oder ein Tagesheim zu besuchen. Für alle Inte-grationsbemühungen gilt: je früher, desto besser. Weil aber die beiden geschilderten Versuche nur über Freiwilligkeit funktionieren, kommen sie häufi g nicht zum Ziel. Der dritte Ansatzpunkt geht über die Schule. An ihr kommt niemand vorbei. Woran liegt es, dass sie die häusliche Ungleichheit nicht in grösserem Ausmass zu kompensieren vermag? Die Ursache liegt dar-in, dass Unterricht und Schulbetrieb einheitlich auf Schweizer Mittelstandskinder ausgerichtet sind. Wenn wir die Chancengleichheit vergrös-sern wollen, müssen wir mehr Ungleichheit im Unterricht wagen. Genau das ist eines der Ziele teilautonomer Schulen. Lehrpersonen und Teams sollen die Möglichkeit haben, den Un-terricht und den Schulbetrieb differenziert auf die Bedürfnisse ihrer Schüler und Schülerinnen auszurichten. Felix und Ali haben das gleiche Recht auf Bildung, aber um zum Ziel zu kom-men, müssen sie verschiedene Wege gehen.

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THEMA / Basler Schulblatt 03 / 2007

SCHÖPFERISCHE SPURENSUCHE Im März kommen zwei Education-Projekte auf die Bühne

von Maya Künzler, Dramaturgin des Balletts Basel, und Irena Müller-Brozovic, Projektleiterin und Konzertpädagogin

Wenn 16-Jährige im Theater Basel als

Balletttänzerinnen und Balletttänzer auf

der Bühne stehen und wenn 11-Jährige,

angeregt von den Klängen von Musike-

rinnen und Musikern des Kammerorches-

ters Basel, ein eigenes Stück erarbeiten,

dann ist von Education-Projekten die

Rede. Education-Projekte tragen zur

Förderung der Ausdrucksfähigkeit und

des Selbstbewusstseins junger Menschen

bei und stärken die Integration sowie

die Nutzung des Kulturraums. Im März

treten Schülerinnen und Schüler des

Gymnasiums Bäumlihof, der Orientie-

rungsschule Insel sowie des Gymnasiums

Muttenz im Rahmen von zwei Educa-

tion-Projekten auf.

Gleich zwei Education-Projekte der Re-gion Basel kommen im März auf die Bühne. Am Mittwoch, 7. März tanzen Schülerinnen und Schüler des Gymnasi-ums Bäumlihof eine Choreographie, die sie mit einem Team des Balletts Basel un-ter Richard Wherlock einstudiert haben. Zehn Tage später, am Freitag, 16. März, spielen Schülerinnen und Schüler der Orientierungsschule Insel gemeinsam mit Profi musikerinnen und Profi musikern in einem Konzert des Kammerorchesters Basel. Beide Projekte haben einen Vorlauf von nur gerade 10 bis 15 Proben, während deren die Jugendlichen gemeinsam mit den Kunstschaffenden eine Aufführung erarbeiten. Bei der Spurensuche nach der eigenen schöpferischen Kraft braucht es also offene Sinne. Die Education-Projekte der Region Basel sind eine Initiative des Ressorts Kultur

ED BS und werden von der Christoph Merian Stiftung und der Bürgergemeinde der Stadt Basel unterstützt.

«Spot on Elements»:

Wahrnehmung von Raum und Zeit

Jedes Training beginnt mit einem Warm-up. Simone Cavin und Duncan Rownes vom Ballett Basel stehen 22 Schülerinnen und einem Schüler des Gymnasiums Bäumlihof gegenüber und geben die Be-wegungen vor. Die 16-jährigen Jugend-lichen ziehen die Schultern hoch und machen im Gegenzug die Arme lang und erdenschwer. Ausgehend von einfachen Bewegungsabfolgen, werden die Schritt-kombinationen immer anspruchsvoller. Die jungen Tänzerinnen und Tänzer sindkonzentriert bei der Arbeit. Nicht allen gelingt es gleich mühelos, die sich an-einanderreihenden einzelnen Sequenzen

22 Schülerinnen und ein Schüler des Gymnasiums Bäumlihof trainieren für ihren Auftritt im Theater Basel.

Foto: Ismael Lorenzo

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zu memorieren. Rownes macht sich, zu den Schülerinnen gewandt, über das weitverbreitete Klischee, Tänzer seien dumm, lustig: «Nun merkt ihr selbst, wie viel ‹brain› das Tanzen erfordert!» Nach einigen Lektionen – jeweils eine Stunde wöchentlich – folgt eine Inten-sivwoche, in der die Ballettlaien Gele-genheit bekommen, mit Richard Wher-lock, Choreograph und Direktor des Balletts Basel, einzelne Szenen zu erar-beiten. Ging es erst darum, sich selber und den eigenen Körper wahrzunehmen, langsame und schnelle Bewegungen im Wechsel, erkunden die Schülerinnen und der Schüler in einer nächsten Phase den Raum. Thematisch spielen gruppendy-namische Prozesse wie Abstossung und Anziehung eine Rolle. Auf Stühlen sitzen sich zwei Parteien gegenüber, stampfen mit den Füssen auf und fordern ihr Ge-genüber heraus. Was anfänglich noch zö-gerlich und unpräzis aussieht, bekommt allmählich Kraft und Kontur. «Hey!», rufen sie sich selbstbewusst zu.

«Am Schluss habe ich mich einfach

gut gefühlt»

Neben dem Tanzen erhalten die Jugend-lichen Einblick in den Alltag einer pro-fessionellen Ballettcompagnie. «Was ist die Funktion eines ‹Medical Advisers› und einer ‹Dramaturgin› am Haus?» ist eine Frage unter vielen, die die Jugend-lichen beantwortet bekommen. Tief be-eindruckt von der grossen Disziplin und Leistung sind sie nach einer Probe. «Ob-wohl die Tänzer sichtbar schwitzten, habensie eine Stelle wieder und wieder geprobt»,meint eine der Schülerinnen danach. Auch die Jugendlichen selber haben an Energie und Können zugelegt. Ihre Bewegungen sind koordinierter und fl iessender gewor-den. Und, wie eine andere Schülerin sagt: «Ich konnte am Anfang einer Stunde noch so müde sein, am Schluss habe ich mich einfach gut gefühlt.»

«Windrose»: klingende Collage

Die Inselstrasse, an der ihr Schulhaus liegt, verläuft von Westen nach Osten. Ein ideales Forschungsfeld für die Erst-klässlerinnen und Erstklässler der Orien-tierungsschule Insel, um sich musikalisch auf den Weg nach Osten zu begeben. Mit gespitzten Ohren und Aufnahmege-rät entdecken sie Klänge und Geräusche ihrer Umgebung: Das Quietschen von Güterwaggons, Vogelgezwitscher, das Surren des Achter-Trams, der Ruf eines Uhus – oder war es eine Taube? –, Auto-lärm, das Fliessen der Wiese. Diese mu-

sikalische Standortbestimmung ist Aus-gangspunkt für eine klingende Collage, die Schülerinnen und Schüler der Klasse von Karl-Martin Rembges gemeinsam mit einer Klarinettistin, einer Violinistin und einem Cellisten des Kammerorches-ters Basel entwerfen.

Wie klingt der Osten?

Aus dem gemeinsamen Prozess schält sich ein eigenes Musikstück der Schülerinnen und Schüler heraus, das thematisch und motivisch im Dialog zu Mauricio Kagels «Osten» steht – eine Komposition, die das Kammerorchester Basel im Konzert spielen wird. «Bereits beim Skizzieren dieses Werk-zyklus habe ich mir vorgenommen, den geographischen Standort meiner musika-lischen Betrachtungen oft zu wechseln», erklärt der argentinische Komponist. Und so hinterfragen auch die Elfjährigen im Gespräch mit der kubanischen Klari-nettistin Begriffe wie Naher Osten oder Orient und erfahren, dass für sie als Ku-banerin der Orient in einer abgelegenen Gegend auf ihrer Heimatinsel liegt. Wie aber klingt der Osten? Die Schüle-rinnen und Schüler haben gleich einem akustischen Fotoalbum Höreindrücke zusammengetragen, die sie persönlich an

den Osten erinnern: eine Bootsfahrt auf dem Bodensee, der Ruf des Muezzins, das Vogelgezwitscher bei Sonnenaufgang ...Gemeinsam mit den Musikerinnen und dem Musiker setzen sie ihren Bezug zum Osten in Musik um. Dazwischen wird immer wieder mit musikalischen Motiven aus Mauricio Kagels Komposition gespielt und so ein hörbarer Bezug zu seinem Werk geschaffen. Am 16. März werden die Schü-lerinnen und Schüler aus dem westlichsten Teil der Stadt gen Osten ziehen und im Konzert des Kammerorchesters Basel in der Voltahalle ihr Stück vorspielen.

Mittwoch, 7. März 2007: «Spot on Ele-ments», mit Schülerinnen und Schülerndes Gymnasiums Bäumlihof, 19.30 Uhrim Foyer Grosse Bühne. Eintritt für Schulklassen CHF 9.–, Vorverkauf: Theater Basel, Tel. 061 295 11 33.

Freitag, 16. März 2007: «Windrose»; Gene-ralprobe für Schulklassen um 14 Uhr in der Voltahalle, Eintritt CHF 5.–, Vorverkauf: Karl-Martin Rembges, Tel. 076 566 03 03; Konzert mit Schülerinnen und Schü-lern der OS Insel und des Gymnasiums Muttenz, 19.30 Uhr in der Voltahalle; Vorverkauf: www.kulturticket.ch oder Tel. 0900 585 887.

«Wie aber klingt der Osten?» Schü-lerinnen und Schüler der OS Insel kreieren ein eigenes Musikstück, das thematisch und motivisch im Dialog zu Mauricio Kagels «Osten» steht.Foto: Peter Schnetz

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PROJEKTWOCHE «RAP»von Niggi Reiniger, Schulhausleitung WBS-KKL St. Alban

Ganz im Zeichen von Rap stand eine Pro-

jektwoche, die Schülerinnen und Schüler

sowie Lehrpersonen der WBS-Kleinklas-

sen St. Alban unmittelbar vor Weihnach-

ten durchführten. Ein Rückblick auf den

spannenden Entstehungsprozess.

Zweitageblock am Ende der Sommerferien: Wir planen die schwierige letzte Woche vor den Weihnachtsferien. Schon lange spielen wir mit dem Gedanken, eine Theaterwoche durchzuführen. Aber was und wie? Nur wir Lehrpersonen? Oder mit Unterstützung? Ja, nämlich mit Regula von Euw, Lehrerin und ausgebildete Regisseurin, unserem Team fl üchtig bekannt durch eine Stellvertretung. Ich rufe sie an, sie ist interessiert. Wir tref-fen uns bei mir im Schulhausleitungsbüro. Vorstellungen? Was haben wir denn für Vorstellungen? Ein Stück? Ein Klassiker? Etwas von den Jugendlichen Erarbeitetes? Viel Text lernen? Regula von Euw hat die zündende Idee: Rap. Die Schülerinnen und Schüler schreiben eigene Texte, die sie ein-studieren und musikalisch und choreogra-phisch gestalten.

Gewaltprävention und Sprachförderung

Als übergeordnete Ziele dieser Woche stehen für uns verbale Gewaltprävention und Sprachförderung im Zentrum. Wir beginnen zu planen. Jede Lerngruppe soll ein Thema wählen, zu welchem sie die Texte schreibt. Für den Start am ers-ten Tag des Projekts laden wir den Rap-per «Marook» ein, der den Jugendlichen theoretische Hintergründe zum Rap und zu seiner Entstehungsgeschichte liefert und sie einführt in das Handwerk des Rappens. Für die Choreographien bietet sich in der professionellen Tänzerin Cil-gia Gadola eine ideale Unterstützung an. Marcel Nussbaum kommt als Kamera-mann dazu und wird später das Material bearbeiten und eine DVD erstellen.An zwei Teamsitzungen erläutert Regula von Euw den Lehrerinnen und Lehrern die

HeimatRap von Pirathish Kanesu

und Can Keles, KKL WBS 1

Man sieht den schrecklichen Krieg den es gibt; dort haben die Leute kein Geld; ohne Geld gibt es keine Freiheit auf dieser Welt

Dort gibt es Leute die sagen: Ich will lieber sterben statt weiterleben auf die-ser Erde; in meiner Heimat, da leben die Menschen in Not, sie haben rein gar nichts, nicht mal Wasser und Brot

Kein Spital, keine Arbeit, keine Me-dizin, sogar die Kinder nehmen das Kokain; man sieht auf der Strasse das vergossene Blut; ich versteh nicht, dass ihr dagegen nichts tut

Man sieht den schrecklichen Krieg den es gibt; dort haben die Leute kein Geld; ohne Geld gibt es keinen Frie-den auf dieser Welt

Es gibt keinen der trinkt Wasser, es gibt kein Trinkwasser in diesem Land; ich versuchte dies den Leuten hier zu erklären, aber das ging weit daneben; dann versuchte ich es eben alleine; aber ich alleine konnte nichts tun; dann sagte ich nur: Scheisse

Ich spüre es, ich fühle es, die Zeit geht vorbei und jeder sieht nur sich; die Menschen kapieren es nicht; das zer-stört die Welt in jeder Sicht;den armen Leuten ist es nicht egal; ich musste etwas tun weil es richtig war

Man sieht den schrecklichen Krieg den es gibt; dort haben die Leute kein Geld; ohne Geld gibt es keinen Frie-den auf dieser Welt

Ich habe diesen Song nicht umsonst ge-schrieben, ich wollte es euch beschrei-ben; keine Schule, keine Schuhe, sie sind alle obdachlos;alle sind sie obdachlos

Ich sage euch, tut was gegen die Ar-mut, die ist nicht gut; in dieser Welt gibt’s immer mehr Gewalt; ich will dass es aufhört halt

Man sieht den schrecklichen Krieg, den es leider immer noch gibt; dort haben die Leute kein Geld; ohne Geld gibt es keinen Frieden auf dieser Welt

In meiner Heimat ist die Armut un-endlich, ich fi nde das überhaupt nicht selbstverständlich; ich will dass die Welt endlich etwas tut gegen die Ar-mut und das vergossene Blut

THEMA / Basler Schulblatt 03 / 2007

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Schülerinnen und Schüler mit Migra-

tionshintergrund bewegen sich in zwei

Kulturen. Die Kompetenzen, die sie

durch diese Erfahrung erwerben, wer-

den aber kaum wahrgenommen. Auf

diesem Hintergrund führte die Klasse

3a der Orientierungsschule (OS) Sand-

grube im Vorstadttheater eine Szenen-

collage zum Thema «Fremd?» auf, die

durch Improvisationen entstanden und

von den Schülerinnen und Schülern sel-

ber aufgeschrieben worden ist.

Gekicher, nervöses Plätzewechseln und ausufernde Begrüssungsrituale breiten sich im Theaterraum des Vorstadtthea-ters aus. Eine Frau betritt die Bühne, sie kündigt den Beginn der Aufführung an und bittet die jungen Zuschauerinnen und Zuschauer um Ruhe. Es wird dun-kel, rasch verstummt das Publikum, das sich danach nur noch mit Szenen- und tosendem Schlussapplaus bemerkbar machen wird. Während einer Dreivier-telstunde herrscht nun höchste Konzen-tration, es baut sich eine positive Span-nung auf, die bis zum Schluss anhält.Auf der Bühne stehen die Schüle-rinnen und Schüler der Klasse 3a der

OS Sandgrube. Die acht Mädchen und zehn Jungen sprechen acht verschiedene Erstsprachen und gehören vier Religio-nen an. Ihr Spiel auf der Bühne wirkt frisch und ungemein authentisch, die gezeigten Alltagsszenen aus Schulzim-mer, Zuhause und Gebetsraum gehen nah. In Rapeinlagen werden die Szenen zusammengefasst und auf den Punkt gebracht. Das Thema «Fremd?» wird vielfältig angegangen und verarbeitet. Der Faden, der durch das Stück leitet, sind Situationen von in zwei Kulturen lebenden Schülerinnen und Schülern: jener, aus der ihre Eltern kommen, und jener, in der sie leben, die Schule be-suchen, aufwachsen. In einer besonders berührenden Szene wird beispielsweise auf Gebetsteppichen und mit Vorspre-cher gebetet, was die Zuschauerinnen und Zuschauer mit schweizerischem Hintergrund zu «Fremden», zu Ein-dringlingen macht.

Wünsche und Träume

Es ist eindrücklich, wie die Mädchen und Jungen auf der Bühne stehen und sich mit einer Präsenz und in überzeugender

Woche, stellt ihre Planung vor und bringt Texte und Musik mit, anhand deren nun die Lehrpersonen die Schülerinnen und Schüler in das Thema einführen können. Das ganze Kollegium arbeitet von Anfang an mit Begeisterung mit.

Ernsthafte und berührende Texte

In der Woche vor dem Projekt entscheiden sich die drei Lerngruppen für die Themen Liebe, Heimat und Glaube. Am Freitag der zweitletzten Schulwoche starten wir unser Projekt. Jede Gruppe wählt einen von «Marooks» mitgebrachten Beats zur Untermalung des Raps aus, parallel dazu werden erste Tanzsequenzen einstudiert, und einzeln, zu zweit oder in kleinen Gruppen werden Texte zu den gewählten Themen geschrieben. Nach dem gelungenen Auftakt geht es am Montag so weiter. Meine Befürchtungen, dass die Jungs das Tanzen lächerlich fi n-den könnten, dass keine guten Texte zu-stande kommen oder dass die lockerere Arbeitsform ins Chaos führen könnte, zerschlagen sich. Gerade die Lerngrup-pe, die nur aus Jungs besteht, tanzt so gut, dass einer Lehrerin beim Zuschau-en die Tränen kommen. Die Texte sind ernsthaft und berührend, der Einsatz der Schülerinnen und Schüler ist gross. Sie bleiben dran, feilen an den Texten, studieren sie ein, üben ihre Tanzschritte – immer wieder, unermüdlich.

Eine unvergessliche Woche

Am Mittwochabend ist «Castingshow». Alle tragen ihre Raps vor. Die Kursver-antwortlichen und die Lehrpersonen tei-len nun die Jugendlichen für die Video-aufnahme ein: Solo, Halbsolo, Gruppe. Am Donnerstag ist Drehtag. Lerngrup-penweise. Auf dem Rheinhafenareal haben wir eine Dreherlaubnis erhalten. Die Jugendlichen arbeiten diszipliniert, bis die letzte Sequenz ihres Auftritts im «Kasten» ist ... Jetzt folgt für Mar-cel Nussbaum der grosse Brocken: Er bearbeitet und schneidet das ganze auf-gezeichnete «Material». Im März, nach den Fasnachtsferien, ist DVD-Taufe. Wir sind alle gespannt und freuen uns.Es war eine Woche, die zu beschreiben mir fast die Worte fehlen! Für mich war der Einsatz aller Beteiligten, angefangen bei Regula von Euw, Marcel Nussbaum, Cilgia Gadola und «Marook» über die Lehrpersonen bis hin zu allen Schüle-rinnen und Schülern, unbeschreiblich. Euch allen spreche ich meinen Dank aus. Diese Woche wird mir – und wohl den meisten von uns – unvergesslich bleiben.

LEBEN IN ZWEI KULTUREN Die Klasse 3a der OS Sandgrube zeigt eine Szenencollage zum Thema «Fremd?»

von Thomas Haberthür

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THEMA/ Basler Schulblatt 03 / 2007

Manier in das Stück einbringen. Selbst in Szenen, in welchen sie Erwachsene spie-len, kommt keine Sketchstimmung auf. Zu Hause in der Familie, wo die Mutter am Abend zur Arbeit muss, der Vater seinen Besuch empfängt, der Bruder mit der kleinen Schwester die Langeweile vertreibt und die schulpfl ichtige Tochter nebst ihren anspruchsvollen Hausaufga-ben die Geschwister hüten, die Wäsche abhängen und den Vater samt Besuch mit Tee bewirten soll. Diese Sequenzen bringen auf den Punkt, was es heisst, in zwei Kulturen zu leben. In anderen Teilen des Stücks wiederum befassen sich die Jugendlichen, fokussiert auf das andere Geschlecht, mit sich selbst und ihren Wünschen und Träumen. Die for-mulierten Ansichten über Freundschaft, Liebe und Partnerschaft sind ehrlich und beeindruckend. Die Inszenierung ist grossartig. Sie zeigt eine Gruppe von Schülerinnen und Schü-lern, die, begleitet von der Theaterfrau Anina Jendreyko und vom Klassenlehrer Werner Buschmann, Impressionen aus ihrem Alltag herausgreifen und zu einem eindrücklichen Auftritt zusammenfügen.

Erfahrungen aus Schauspielerinnensicht

«Einige grundsätzliche Gedanken zur Ar-beit» lautet ein Bericht von Anina Jendrey-ko im zum Stück erschienenen Programm-heft, in welchem sie sich zur Arbeitsweise und zu den Erfahrungen mit der OS-Klas-se 3a äussert. Der Text der Schauspielerin wird nachfolgend abgedruckt, die Zwi-schentitel stammen von der Redaktion.

Motivationsarbeit«Nichts Fertiges ist vorgegeben, kein Frontalunterricht fi ndet statt, zu konsu-mieren gibt es auch nichts – was passiert? Das grosse Chaos bricht aus. Etwas aus sich heraus zu entwickeln, kreativ mit sich und jenen um einen herum zu sein ist fast fremd. Es ist kaum ein Begriff dafür da, dass es Arbeit, Einsatz, Verantwortung von jedem braucht, um etwas gemeinsam hervorzubringen.Und so war ich denn sicher die Hälfte der Zeit nur damit beschäftigt, die Schüle-rinnen und Schüler zu motivieren. Einen anderen grossen Teil der Zeit verbrachte ich damit, Konzentration herzustellen. Die ständige Ablenkung im Alltagsleben bestimmt die Arbeitsatmosphäre in der Schule: Ich nenne nur das Stichwort mul-timediale Welt, in der Ruhe kaum mehr aushaltbar ist und Kreatives verschlossen bleibt, alles wird schon fertig geliefert. Das hat verheerende Auswirkungen!Eigenverantwortung, Selbständigkeit, Mit-denken, Interesse, Neugierde gibt es fast gar nicht mehr. Und wird da ein Kind nicht von zu Hause unterstützt und kommt aus einer Familie, die Wert auf Bildung legt, fährt der Zug rasend schnell (einzelne Ausnahmen gibt es natürlich) ab. So ein Theaterprojekt ist eine kleine Möglichkeit dafür, nicht als Freifach, nicht in der Frei-zeit, sondern an die Klassengemeinschaft gekoppelt, in der jede und jeder steht. Es war für mich alleine häufi g kaum meisterbar, mindestens zu zweit sollte man sein – und so wahrscheinlich auch in jedem Unterricht, der nicht frontal geführt wird ... Doch ich habe viel dabei gelernt, v.a. auch gelernt, was den Leh-rerinnen und Lehrern heute zugemutet wird ... Unterrichten geht eigentlich nur in der Reduktion, wobei Lust und Spass (man sollte ja Vorbild sein) wegfallen. Zu kurz kommen alle, doch bezeichnender-weise vor allem die Mädchen. Sie haben eine viel grössere Bereitschaft, Verant-wortung zu übernehmen, und eine stär-kere Aufmerksamkeit ist vorhanden, aber das kann gar nicht wahrgenommen werden.

Das Problem an den Schulen ist nicht v.a. die Zahl der Migrantinnen und Migranten, sondern v.a. die fehlende Durchmischung aus Kindern mit bil-dungsstarkem und bildungsschwachem Elternhaus, und wo ebendiese Mischung fehlt, muss eine Erhöhung der Mittel her, um das Defi zit aufzuholen. Es muss Geld zur Verfügung gestellt werden (um-verteilen, z.B. vom Strassenbau in die Bildung ...), damit anders, der Situation adäquat unterrichtet werden kann. Ist es nicht unsere Gesellschaft, die da her-anwächst? Die Parole ‹Gleiche Bildung für alle› hat mit der Realität kaum mehr etwas zu tun.

In allen Schülerinnen und Schülern

steckt ein Potenzial

In dieser Situation ist ein solches Theater-projekt natürlich nur ein Tropfen auf einen heissen Stein, der gesellschaftlich sofort wieder verdampft, wenn da nicht ... – für die einzelnen Schülerinnen und Schüler hoffentlich mehr bleiben würde. Ja, sicher-lich! Ich wünsche mir für jede und jeden, dass diese gemeinsame Arbeit – eigene Er-lebnisse gemeinsam mit anderen zu erzäh-len, in Szene zu setzen, die Schwierigkeiten durchzustehen, es gemeinsam vorzutragen – als stärkende und positive Erfahrung wirkt, Selbstvertrauen und Zuversicht hin-terlässt für die verschiedenen Lebenswege. Ich kam öfters an meine Grenzen, wollte aufgeben. ‹Warum bleiben Sie? Wie halten Sie das aus?›, fragten mich immer wieder einzelne Schülerinnen und Schüler, wenndas Chaos überbordete und Schreien schon lange nichts mehr nützte. Ja, wieso blieb ich? Wieso arbeite ich überhaupt, wo dochselbst die Finanzierung ein grosses Pro-blem und unter jedem Niveau ist? Weil da in jeder und jedem dieser Schülerinnen und Schüler ein Potenzial steckt! Weil die enorme Energie, die vorhanden ist, unbedingt lebendige und kreative Gefässe braucht, in der sie zur Wirkung gelangen kann, statt in Lethargie zu implodieren, sich in Aggression und Destruktion zu entladen. Weil gerade diesen Schülerinnen und Schülern andere Ebenen geöffnet wer-den sollten! Weil die Erfahrung, durch etwas gemeinsam durchzugehen, wichtig ist und auch ich nicht bei Schwierigkeiten davonlaufen will! Weil ich Ideale habe! Weil Integration Bildung heisst, Bildung, die allen zur Verfügung stehen muss!»

Anina Jendreyko

Das Stück «Fremd?» ist durch Improvisationen entstanden, die von den Schülerinnen und Schülern selber aufgeschrieben worden sind.

Foto: Werner Buschmann

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EDit / Basler Schulblatt 03 / 2007

DIE FACHSTELLE INTEGRATION IM AUFBAU von Daniela Zappatore, Fachstelle Integration im Stab Schulen

Die seit August 2006 bestehende Fach-

stelle Integration im Stab Schulen setzt

die sechsjährige Tätigkeit der stufen-

übergreifenden Arbeitsgruppe Integra-

tionspädagogik (AGI) fort. Das Thema

der AGI, die Integration und Förderung

von Kindern und Jugendlichen mit Mi-

grationshintergrund sowie mit beson-

derem Förderbedarf, ist heute aktueller

denn je.

Die Aufgaben der Fachstelle Integration im Stab Schulen umfassen das Themen-feld «Bildung und Migration» mit den Schwergewichten Sprache, Mehrspra-chigkeit und Integration sowie Quali-tätssicherung in sprachlich, kulturell und sozial heterogenen Klassen. Eben-falls zu den Tätigkeiten gehört die Inte-gration der speziellen Förderung. Auch wenn diese beiden Themenfelder in der Wissenschaft häufi g getrennte Bereiche darstellen, sind sie in der Praxis und in der Biographie der Kinder und Jugend-lichen oftmals eng verbunden.

Welche Bedürfnisse nach integrativen

Angeboten haben die Schulen?

Wie aber gestaltet sich die Arbeit im Be-reich Integration konkret? Von grosser Bedeutung ist ein kontinuierlicher Be-zug zur Basis. Diese Aufgabe wird eine Begleitgruppe wahrnehmen, die der-zeit aufgebaut wird. Zusätzlich hat die Fachstelle Integration die Bildung einer Kerngruppe «Schulische Integration»

initiiert, die sich aus Silvia Bollhalder von der Fachstelle Sprachen und Cristi-na Stotz vom ULEF zusammensetzt. Im Zentrum dieser Gruppe steht die Koor-dination der Projekte und Massnahmen mit Bezug zur schulischen Integration.Zu den wichtigen Aufgaben der Fach-stelle Integration gehört es auch, bei Schulen und Schuldiensten regelmässig die Bedürfnisse nach integrativen An-geboten zu erheben. Doch auch eine laufende Überprüfung des Ist-Zustands sowie die Entwicklung von Indikatoren für die schulische Integration sind Auf-gaben. Im Weiteren berät und unter-stützt die Fachstelle Integration das Ressort Schulen, die Schulleitungen und die Schulhausleitungen in Fragen und Projekten zur Integrations-, Sprach- und Chancenförderung. Als Kompetenzzen-trum ist die Vernetzung mit verschie-denen Institutionen im Bildungswesen auf den Ebenen Schule, Pädagogische Hochschule, Universität sowie Verwal-tung von hoher Bedeutung. Und schliesslich kommt der Fachstelle Integration auch die Aufgabe zu, ein neues Rahmenkonzept für die schulische Integration zu erarbeiten (vgl. Kasten). Fest steht bereits, dass es eine Schulent-wicklungsstrategie mit vier Handlungs-feldern sein soll: Sprach(en)förderung, Chancenförderung, Weiterbildung in Be-zug auf diese beiden Handlungsfelder, eingebettet in einem vierten Handlungs-feld, namentlich der Förderung einer in-tegrativen Kultur. In der Ausarbeitung des Rahmenkonzeptes wird die Fach-stelle sowohl von der Kern- als auch von der Begleitgruppe unterstützt.

Laufende Projekte werden weitergeführt

Bei der Vergabe der Projektgelder für das Jahr 2007 stand die Weiterführung der von der AGI initiierten Arbeit im Vorder-grund. Laufende Projekte sollen weiter-

Mehrsprachigkeit und Integration sowie Qualitätssicherung in sprach-lich, kulturell und sozial heterogenen Klassen gehören zu den Themen-schwerpunkten der Fachstelle Integration. Im Bild OS Insel.

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EDit / Basler Schulblatt 03 / 2007

und zu Ende geführt und konsolidiert werden. In diesem Sinne unterstützt die Fachstelle Integration 2007 folgende bis-herige Projekte: Begleitkurse Sprachfens-ter (Primarschule PS), Interkantonales Netzwerkprojekt SIMS (PS und Orien-tierungsschule OS), Zweisprachiges Un-terrichtsmaterial (OS), Förderkonzept Kleinklassen KKL (PS und OS), Stand-ort KKL (OS), Trainingsmodul «Le-sen und Verstehen» (Berufsfachschulen und Schule für Brückenangebote SBA), Schreibcoaching (Berufsfachschulen und SBA), Netzwerk Sprachförderung (Be-rufsfachschulen und SBA). Wiederauf-genommen wurde ein Projekt zur Erar-beitung eines Diagnoseinstrumentariums für Integrative Schulungsformen ISF auf der Primarstufe. Ausserdem unterstützt die Fachstelle den Erwerb der Broschü-ren zum fächerorientierten Wortschatz

für die Sekundarstufe I, die ein Produkt eines vorgängigen AGI-Projekts sind. Die neuen Projekte umfassen die Kon-zeptentwicklung und Umsetzung von Standortkleinklassen an der OS Riehen, die Erarbeitung und Umsetzung eines neuen Konzeptes für die Fremdspra-chenklassen an der OS, die Neudefi ni-tion des Berufsbildes der Förderlehrper-sonen (OS) sowie die Überarbeitung des Lernstands-Diagnoseinstrumentariums für die Kleinklassen der Weiterbildungs-schule. Weitergeführt wird ausserdem auch das stufenübergreifende Weiterbil-dungsprogramm «Vielfalt».

Aus dem Erziehungsratvon Renata Rovira, Stab Schulen

• Der Erziehungsrat beschliesst eine Än-derung der Lernbeurteilungsverordnung WBS und beantragt dem Regierungsrat den Erlass. Neu ist es auch für A-Zug-Schülerinnen und -Schüler möglich, bei den Schlussprüfungen Englisch als mündliches Prüfungsfach zu wählen.

• Die Aufsicht über die beiden Privatschu-len «ipso Haus des Lernens» und «Basler Zentrum für Bildung» wird neu geregelt.

• Die Jahresberichte der Privatschulen und die Beurteilungen und Kommentare der Aufsichtspersonen werden zur Kenntnis genommen.

• Ausserdem hat sich der Erziehungsrat mit folgenden Themen auseinanderge-setzt, sich von den zuständigen Sach-verständigen informieren lassen und die künftigen Strategien diskutiert:– Bericht Pilotprojekt Grundstufe– Kommunalisierung der Primarschule

Riehen und Bettingen– Berufsauftrag und Jahresarbeitszeit

der Lehrpersonen– HarmoS – Stellungnahme des Kan-

tons Basel-Stadt– Bildungsraum Nordwestschweiz– WBS Bericht Evaluation und Orien-

tierungsarbeiten– Leitungsstrukturen Volksschule.

Leitziele und Leitwerte für ein neues RahmenkonzeptDie beiden übergeordneten Ziele für das Rahmenkonzept sind Sprach(en)- und Chancenförderung. Dabei gehen Projekte, die von der Fachstelle Integration unter-stützt werden, von den sprachlichen, sozialen und intellektuellen Fähigkeiten der Kinder aus und entwickeln diese weiter, statt Defi zite zu fokussieren. Die Leitwerte umfassen Chancengerechtigkeit, Individualisierung und Gemeinschaftsbildung so-wie hohes Leistungsniveau und Qualität.

Chancengerechtigkeit

Allen Kindern und Jugendlichen, unabhängig von sozialer, ethnischer und sprachlicher Herkunft, Religion, Geschlecht, Fähigkeiten und Interessen, werden gleiche Chancen gewährt. Wo Ungleichheiten bestehen, wird aktiv Gleichstellung gefördert.

Individualisierung und Gemeinschaftsbildung

Integration will hier als Anerkennung der Individualität in der Gemeinsamkeit, als Anerkennung der Vielfalt als Normalität und als professioneller Umgang mit Heterogenität verstanden werden. Die Fähigkeiten und Interessen aller Kinder und Jugendlichen werden anerkannt und bestmöglich gefördert. Die unterschiedlichen Fähigkeiten und Interessen werden aber auch als Ressource genutzt: Gruppen von Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichen Voraussetzungen regen nicht nur das Lernen an, sondern erlauben auch, übergeordnete Kompetenzen zu entwickeln. Die Förderung aller Kinder und Jugendlichen erfolgt möglichst integrativ, gemein-sam in der Regelklasse.

Hohes Leistungsniveau und Qualität

Der Begriff «Qualität» dient als Oberbegriff und Ziel. Er bezieht sich zum einen auf die Leistungen der Schülerinnen und Schüler (Schülerqualität). Ziel ist, für alle gute Leistungen auf hohem Niveau zu erreichen. Dafür sind Lernbedingungen zu schaffen, die dem unterschiedlichen Vermögen der Kinder Rechnung tragen. Somit bezieht sich Qualität zum anderen auf Unterrichtsqualität. Heterogenität ist Normalität und bedarf eines professionellen Umgangs durch geeignete Unterrichtsformen. Nicht zuletzt ist mit Qualität auch die Schulqualität gemeint. Diese äussert sich un-ter anderem in einer Schulkultur der Offenheit und Toleranz, in der Anerkennung der sprachlichen, soziokulturellen und intellektuellen Pluralität sowie in einem be-wussten, positiven und respektvollen Umgang mit Unterschieden, in einem Klima der Kollegialität und der Kooperation, in einem Gefühl der Zusammengehörigkeit und Verantwortung aller Beteiligter (Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen, El-tern, Mitglieder der schulischen Gremien).

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JUNGE UNTERNEHMER UND UNTERNEHMERINNENAn fünf Standorten führen Schüler und Schülerinnen der OS Pausenkiosks

von Valérie Rhein

Ein- bis zweimal pro Woche bieten

Schülerinnen und Schüler der Orientie-

rungsschule (OS) in Pausenkiosken ein

gesundes Znüni zum Kauf an: So lau-

tete vor eineinhalb Jahren das Ziel der

Projektgruppe «Pausenkiosk», das ab

August 2006 in zwei OS-Schulhäusern

umgesetzt werden sollte. Die Pausen-

kiosk-Idee stiess jedoch auf ein so grosses

Interesse, dass sich auf Anhieb fünf

OS-Schulhäuser am Projekt beteiligten.

An vier Standorten kann das gesunde

Znüni seit vergangenem Sommer sogar

täglich gekauft werden.

«Laut einer kürzlich durchgeführten Um-frage an unserer Schule – 75 Prozent aller Eltern, Schülerinnen und Schüler beteiligten sich daran – befürworten 90 Prozent aller Befragten unseren Pausenkiosk», fasst Marc Schäfer von der Arbeitsgruppe Pausenkiosk der OS Gundeldingen die Rückmeldungen zum seit August 2006 laufenden Projekt zu-sammen. Neu ist die sogenannte «Weggli-bude» des Gundeldingen-Schulhauses zwar nicht – sie besteht seit 1995 und ist täglich geöffnet –, neu ist aber das Angebot, das den veränderten Bedürfnissen an eine gesündere Ernährung angepasst wurde. Auch an den OS-Schulhäusern Drei Lin-den, Gottfried Keller, Hebel und Isaak Iselin gibt es Pausenkioske, die von Schülerinnen und Schülern selbst geführt werden. «In Gruppen haben wir die Information von Klassen und Eltern, das Zusammenstellen des Angebots, das Bestimmen der Preise, das Planen einer Startveranstaltung sowie die Werbung vorbereitet», erzählt Therese Dürrenberger, die im Schulhaus Drei Lin-den zum Projektteam gehört. Das ganze Vorgehen sei im Sinne eines partizipativen Lernens sowie eines kooperativen Unter-richts geplant, geprüft und entschieden worden. «Für mich ist es einer der wesent-lichen Gründe, weshalb der Pausenkiosk

so gut akzeptiert ist – immerhin mussten die Kinder zugunsten des gesunden Ange-bots auf ihre geliebten Schoggi- und Zu-ckerweggli verzichten. Dies gelang meines Erachtens nur so gut, weil Schülerinnen und Schüler für Schülerinnen und Schüler etwas verändert und auch die ganze Infor-mation, Organisation und Werbung über-nommen haben.» Diese Meinung vertritt auch Marc Schäfer: «Ein wichtiges Ziel ist die Beteiligung der Kinder am Schulhaus-leben, sie werden mit Aufgaben betraut, was ihnen das Erlebnis einer erfolgreichen Mitverantwortung ermöglicht.»

Beliebte Reiswaffeln

Weil die Schülerinnen und Schüler das Znüniangebot selbst bestimmen, variieren die Waren von Standort zu Standort. «Bei uns gibt es Weggli aus dunklem Mehl mit Fleischkäse (ohne Schwein) oder Käse ge-füllt à CHF 2.40 sowie Weggli mit Kernen oder nature à CHF 1.– bis 1.50. Dazu gibt es Reiswaffeln à CHF –.20 als billigere Al-ternative zu den Weggli – das läuft sehr gut – sowie Äpfel à –.50, die bisher aber noch kein Renner sind», beschreibt Theres Keller vom Schulhaus Isaak Iselin das Angebot. Der Pausenkiosk, der in einem Gartenhäus-chen im Schulhof untergebracht ist, stehe, so Keller, auch den Schülerinnen und Schülern des benachbarten Primarschulhauses offen. Saisonale Früchte und Gemüse à CHF –.50 gehören im Schulhaus Gottfried Keller zum Angebot, und an den Standorten Gundel-dingen und Drei Linden ergänzt unter an-derem Popcorn die Znüniverpfl egung. Im Hebel-Schulhaus schliesslich gibt es Brot, das von Eltern eigenhändig gebacken wird.

Verzicht auf Schoggi- und Zucker-weggli: Das Angebot des Pausen-kiosks – hier in der OS Drei Linden – wird von den Schülerinnen und Schülern selbst bestimmt. Foto: Therese Dürrenberger

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EDit / Basler Schulblatt 03 / 2007

SI LOIN, SI PROCHE – LE TGV ARRIVE!von Victor Saudan, Fachstelle Sprachen

Das ProgrammMontag, 19. März

Lesung Bernard Friot, Schriftsteller, 18.30 Uhr im Literaturhaus Basel, Barfüssergasse 3 (in Zusammenarbeit mit der PDS); Eintritt frei.

Dienstag, 20. März

Petites Histoires du TGV, von Jacques Rabouël, SYSTRA, 19 Uhr im Hotel Euler, Centralbahnplatz 14 (in Zu-sammenarbeit mit der Alliance Fran-çaise de Bâle); Eintritt CHF 10.–, mit Apérobuffet.

Mittwoch, 21. März

Les mots voyageurs. Petite histoire du français venu d’ailleurs, von Marie Treps, 10 Uhr in der Aula des Gym-nasiums am Münsterplatz (in Zusam-menarbeit mit der Alliance Française de Bâle); Kollekte.

Donnerstag, 22. März

Les musées de Bâle en bilingue: Natur-historisches Museum und Antiken-museum, 19 Uhr an der Augustiner-gasse 2; Eintritt CHF 10.–.

Freitag, 23. März

Vive la France! Konzert des CollegiumMusicum Basel mit Werken von Bizet und Fauré, dirigiert von Simon Gau-denz, um 19.30 Uhr im Stadtcasino Steinenberg 14; Eintritt gemäss Pro-gramm. Vorkonzert um 18.15 Uhr: Ratatouille Sati(e)rique, Jugendblas-orchester Windspiel.

Die diesjährige Semaine de la Langue

Française et de la Francophonie fi ndet

vom 19. bis 23. März statt und widmet

sich dem Thema «Paris/Bâle».

Ab Juni 2007 verbindet der TGV (Train à grande vitesse) Basel mit Paris: Die Reise verkürzt sich von fünf auf dreieinhalbStunden. Die zwölfte Semaine de la Langue Française et de la Francophonie, kurz SLF, läuft deshalb dieses Jahr in Basel unter dem Titel «Paris/Bâle: si loin si proche ...». Die SLF bietet wiederum ein spannendes Pro-gramm für alle, die Französisch nicht nur als trockenes Schulfach betrachten, son-dern als lustvolles Angebot und als Mög-lichkeit, mal über den Zaun zu gucken. Die SLF fi ndet in allen Teilen der Welt statt und zeigt auf, wie vielfältig und lebendig die heutige Francophonie ist. Neben Basel bieten auch andere Ortschaften in der Schweiz zahlreiche Veranstaltungen an. Neben kulturellen Veranstaltungen sind auch didaktische Materialien zum Thema «Les mots voyageurs» und zum Schweizer Schriftsteller Blaise Cendrars (einsetzbar ab 7. Schuljahr) sowie Unterlagen zu einem Wettbewerb mit tollen Preisen erhältlich. Anfang März werden Programme und wei-tere Unterlagen an alle Schulen verschickt. A bientôt donc à Paris/Bâle!

Das detaillierte Programm sowie wei-tere Informationen sind im Internet erhältlich unter www.ciip.ch/ciip/dlf oder bei der Fachstelle Sprachen Basel-Stadt, [email protected], Tel. 061 267 45 84.

Zustupf für die Klassenkasse

Den früher üblichen Süsswaren scheinen die Schülerinnen und Schüler nicht nach-zutrauern: Alle Pausenkiosk-Verantwort-lichen ziehen eine positive Bilanz. Neben gesünderen Zwischenmahlzeiten, die erst noch gut schmecken, und eigenverantwort-lichem Vorgehen bei der Planung und beim Verkauf bringt der Pausenkiosk weitere Vorteile mit sich. So fl iessen beispielsweise die Einnahmen aus dem Znüniverkauf in die Kasse der beteiligten Klassen, und die Schülerinnen und Schüler befassen sich ak-tiv mit ihrer Ernährung. Im Hebel-Schul-haus hat im vergangenen Sommer gar eine ganze Projektwoche stattgefunden, die den Themen Ernährung und Abfall ge-widmet war. Eine rundum positive Bilanz also? Nicht ganz. Die Pausenkiosk-Verant-wortlichen sehen insbesondere im für die Schülerinnen und Schüler sowie für die be-treuenden Lehrpersonen hohen zeitlichen Aufwand von Organisation, Einkauf, Zubereitung sowie Verkauf Nachteile des Projekts. «Diese werden aber von den Be-troffenen meistens problemlos akzeptiert und mitgetragen», sagt Marc Schäfer. Dies scheint auch an den anderen Standorten so zu sein: Überall soll der Pausenkiosk im nächsten Schuljahr nämlich weitergeführt oder sogar erweitert werden.

Pausenkiosk an der WBS St. Alban

Seit vergangenem Sommer gibt es an der Weiterbildungsschule St. Alban einen Pausenkiosk: Täglich verkaufen Schülerinnen und Schüler aus sechs verschiedenen Klassen Sandwichs, die sie aus Vollkornbrot selbst herstellen, Biofrüchte sowie Biogetränke. Der Pausenkiosk der WBS St. Alban ist in Zusammenarbeit mit der Basler Znü-nistiftung entstanden.

Das Projekt Pausenkiosk

Die Projektgruppe und die Steuergruppe «Pausenkiosk» bestehen aus Vertrete-rinnen und Vertretern des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes, der Basler Znünistiftung, der Fachstelle «sucht-info.ch» sowie des Erziehungsdeparte-ments. Ab Schuljahr 2007/2008 wird das Projekt beim Kinder- und Jugend-gesundheitsdienst des Gesundheitsde-partements Basel-Stadt angesiedelt sein. Weitere Informationen für Schulen, die sich am Pausenkiosk beteiligen möchten, sind erhältlich beim Kinder- und Jugend-gesundheitsdienst, St. Alban-Vorstadt 19,4052 Basel, Telefon 061 267 45 20, [email protected], www.gesundheitsdienste.bs.ch.

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Departementsvorsteher Christoph Ey-

mann sowie die Leitung des Ressorts

Schulen, Hans Georg Signer und Pierre

Felder, berichteten am 31. Januar an-

lässlich einer Informationsveranstal-

tung über das weitere Vorgehen rund

um den «Entwicklungsplan für die

Volksschule Basel-Stadt» (vgl. BSB

2/2007). Die Veranstaltung in der

Messe Basel besuchten zahlreiche

Schulhausleitende, Schulleitende, Mit-

arbeitende der Schuldienste und des

Stabs Schulen sowie verhältnismässig

wenig Lehrpersonen. Die folgende

Zusammenfassung der Redebeiträge

vermittelt das Wichtigste in Kürze.

1. Entscheid des Regierungsrats

zur zukünftigen Schulstruktur

Der Regierungsrat beabsichtigt eine Anpassung der Schulen von Basel-Stadt an die harmonisierte Schulstruktur 6/3. Dabei handelt es sich erst um einen Richtungsentscheid: Er lässt die Struk-tur der Schuleingangsphase und der Sekundarstufe I sowie die Gestaltung der gymnasialen Laufbahn offen. Das weitere Vorgehen bis 2011 ist folgen-dermassen geplant:• 2007 Verhandlungen mit Basel-Land-

schaft, Solothurn und Aargau über ei-nen gemeinsamen Bildungsraum Nord-westschweiz; Entscheid der EDK über das Konkordat HarmoS.

• 2008 Bericht an den Regierungsrat mit detaillierter Struktur; Vernehmlas-sung; Entscheid im Grossen Rat.

• 2010/11 Früheste Umsetzung (aufstei-gend).

2. Schlussfolgerung des ED aus der

Konsultation zum «Entwicklungsplan»

Die Lehr- und Leitungspersonen im Res-sort Schulen haben dem 6/3-Modell im Grundsatz mehrheitlich zugestimmt, in Einzelfragen aber Kritik vorgebracht. Den Entwicklungszielen auf der Ebene Unterricht sowie dem Konzept «Schule als Lern- und Lebensraum» wurde sehr deutlich zugestimmt. Kritisch beurteilt wird das Ziel «Integration der speziellen Förderung». Viele Lehrpersonen fürchten um die Tragfähigkeit der Volksschule. Das ED reagiert auf diese Kritik mit der Versicherung, dass weiterhin integrative und separative Angebote geführt werden, dass in kleinen, korrigierbaren Schritten vorgegangen wird und dass die Tragfä-higkeit der Volksschule ein massgebendes Konzeptkriterium ist. Die Verstärkung der lokalen Leitungen an der Volksschule hat mehrheitlich Zu-stimmung gefunden. Dem Bedenken, die

Schulen könnten auseinanderdriften, wirdRechnung getragen. Beim Entwicklungs-ziel «Berufsauftrag und Jahresarbeits-zeit» hat sich Kritik v.a. an der Frage einer Agendaführung aufgebaut. Der Vorschlag der Sozialpartner kennt keine Agendaführung.

3. Die Vision für die Entwicklung

der Schulen Basel-Stadt

Die Schulen des Kantons Basel-Stadt sehen sich vor einer doppelten Herausforderung: jener der wachsenden Heterogenität der Kulturen, Sprachen, Werte, Leistungen, Lebens- und Verhaltensformen sowie je-ner des Qualifi kationsdrucks der Arbeits-welt, der sich in wachsenden Ansprüchen an die Schulabgängerinnen und Schulab-gänger auswirkt.Die Vision beruht auf dem «Leitbild für die Schulen des Kantons Basel-Stadt» und ist damit pädagogisch ausgerichtet, antwortet auf die Herausforderungen des Unterrichtsalltags in den Schulen, setzt sich eine bessere Bildung und bessere Chancen zum Ziel und fügt sich in die vom Volk gewollten Harmonisierungs-bestrebungen ein.

Kernpunkte der Vision sind:a) Ebene Unterricht: Individualisierung und Integration/Gemeinschaftsbildung• Individuelles Wahrnehmen und För-

dern, dem Einzelnen gerecht werden.• Integration in die Gemeinschaft der

Klasse, der Schule, in die Arbeitswelt.• Alle sollen Mindeststandards errei-

chen.

b) Ebene Schule: Schule als Lern- und Lebensraum• Erwerb elementarer Kompetenzen im

gemeinsamen, gestalteten Lebensraum Schule.

• Schaffen von Voraussetzungen, dass Zeit, Raum, Lernen, Förderung, Be-treuung und Beziehungen neu gedacht werden können.

• Schule gestaltet eigenes Profi l im Rah-men kohärenter Schullaufbahnen.

c) Ebene System: Harmonisierung • Zusammenarbeit und Bündelung der

Kräfte.• Sicherheit durch gemeinsame Stan-

dards und Struktur.• Enge Koordination in der Region Nord-

westschweiz.

4. Die nächsten Schritte

a) Ebene Unterricht: Individualisierung und Integration/Gemeinschaftsbildung

«ENTWICKLUNGSPLAN» – WIE WEITER?

Wo stehen wir? Wohin wollen wir? Was bedeutet das für Lehrpersonen, Schulhaus- und Schulleitende? Ant-worten darauf gab es am 31. Januar.

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• Hauptaktivität für dieses Ziel liegt in der Initiative der einzelnen Lehrperson und der Schulhäuser.

• Schwerpunkt Sprachförderung: Einfüh-rung der Sprachprofi le (2007/2008).

• Integration der speziellen Förderung. Vorsichtiges, langsames, bewegliches Vorgehen – Stufe für Stufe in korrigier-baren Schritten. Wege suchen zwischen separativen Modellen mit guter Durch-lässigkeit und integrativen Modellen mit viel fachlicher, individueller Unter-stützung und Teamteaching. Zusätz-lich: Verbesserung der Tragfähigkeit der Schule durch Elternverpfl ichtung und -unterstützung sowie Frühförderung.

• Grundstufe: Der Entscheid, ob allen-falls ab 2008/2009 ein Versuch in neun Klassen geführt wird, fällt im Frühling 2007.

b) Ebene Schule: Schule als Lern- und Lebensraum• Hauptaktivität für dieses Ziel liegt in

der Initiative der einzelnen Lehrperson und der Schulhäuser.

• Tagesstrukturen: An vier Standorten Primarschule/Kindergarten werden 2007/2008 Schulen mit Tagesstruk-turen aufgebaut. Ende 2007 wird die Regierung einen Grundsatzentscheid über den weiteren Auf- und Ausbau fällen.

• Lokale Leitung und Volksschulleitung: Vernehmlassung über das Detailkon-zept im April 2007, Entscheid im Gros-sen Rat 2007/2008.

c) Ebene System: Harmonisierung • Schulstruktur (s. oben: «1. Entscheid

des Regierungsrats zur zukünftigen Schulstruktur»).

• Vorverlegung des Fremdsprachen-beginns gemäss EDK-Beschluss ab 2010/2011.

Sekundarstufe II

und Leitungsstruktur Volksschule

Die Arbeit am Entwicklungsplan für die Sekundarstufe II wird im Frühling 2007 aufgenommen. Das Vorgehen wird in der April-Nummer des Schulblattes vorge-stellt.Lehrpersonen der Volksschule – KG, PS, OS, RB, WBS, KKL, HPS – sind am 7. Februar von Departementsvor-steher und Ressortleitung zum Thema «Neue Leitungsstruktur an der Volks-schule» informiert worden (vgl. auch BSB 2/2007).

Q KONKRET

Das Rahmenkonzept «Qualitätsmanage-

ment an den Schulen des Kantons Basel-

Stadt» (QM BS) wird derzeit umgesetzt.

In der BSB-Rubrik «Q konkret» stellen

Schulen alle zwei Monate Beispiele aus der

Praxis zur Q-Sicherung und Q-Entwick-

lung vor. Im Folgenden berichtet die Schule

für Gestaltung über die Erarbeitung einer

Bewertungspraxis für Arbeiten von Ler-

nenden, und die Heilpädagogische Schule,

die OS sowie die KKL/ISF vermitteln Ein-

blicke in ihre Zusammenarbeit im Bereich

Qualitätsmanagement.

Bewerten von gestalterischen Arbeiten

an der Schule für Gestaltung (SfG)

Das Kollegium der SfG hat im Früh-jahr 2005 ein Qualitätsleitbild mit etwa 50 Leitsätzen erarbeitet. Das Leitbild enthält die Werte und Haltungen, die für die Lehrpersonen an der SfG wich-tig sind. Unter den «Prozessqualitäten Schule» bekennen wir uns unter anderem zu folgenden Leitsätzen:«Die Bewertungsmassstäbe und die Be-urteilungskriterien sind transparent und führen die Auszubildenden zu einer rea-listischen Selbsteinschätzung.»«Für die Leistungsbeurteilung gibt es fä-cherübergreifende Absprachen und die Möglichkeit, die Bewertungspraxis zu refl ektieren.»«Die Auszubildenden kennen die Bewer-tungskriterien, die auf der Grundlage eines klar formulierten Auftrages festgelegt wer-den und ein ausgewogenes Verhältnis von

Gedächtnisleistung und kreativem Transfer berücksichtigen.»Die Leitsätze bildeten die Grundlagen für eine Arbeitsgruppe. Diese hatte den Auf-trag, ein schulübergreifendes Schema zum Bewerten von Gestaltungsaufgaben zu er-stellen. Das Schema sollte unterstützenden Charakter haben und nicht einengen; es sollte helfen, die Zielsetzung der Aufgaben-stellungen transparent und vergleichbar zu machen. Zugleich sollte es Bewertungsfor-mulare für die Lernenden verständlicher und offener gestalten und dadurch die Qua-lität im Unterricht nachhaltig steigern. Entstanden ist ein Hilfsmittel, das für je-den Fachbereich und jede Lehrperson einen grösstmöglichen Spielraum mit vergleich-baren Bewertungskriterien zulässt.Ein Fachbereich hat das Modell noch ver-feinert, indem er die Bewertungskriterien den verschiedenen Kompetenzbereichen zugeordnet hat. Zeitmanagement und Or-ganisation sind Kriterien zur Methoden-kompetenz. Ein grosser Teil der Kriterien innerhalb der Refl exion werden der Sozial- und Selbstkompetenz zugeordnet. Kriterien wie Vielfalt und Kreativität gehören dage-gen zur Fachkompetenz.Ein wichtiger Schritt zur Qualitätssicherung beim Bewerten ist mit dem Modell getan. Da-mit ist der Prozess jedoch nicht abgeschlossen. Für eine erfolgreiche und allseits akzeptierte Umsetzung braucht es jetzt die Motivation und Unterstützung der Vorgesetzten.

Danielle Bauer, Schule für Gestaltung

gestaltung

transfer

realisation

konzeption

reflexionkonzeption

analyse

planen

fragestellung

idee

interpretationschlussfolgerung

zeitmanagementorganisationsystematikvisualisierung

offene und geschlossene fragestellungzielorientierung

themavielfaltorientiereungkreativitätBezugsquelle: Schule für Gestaltung Basel

Auszug aus dem Modell: Bewerten von gestalterischen Arbeiten

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Zusammenarbeit unabhängig von

Schul- und Stufengrenzen

An Primarschule (PS) und Orientie-rungsschule (OS) sichern und entwickeln Lehrpersonen verschiedener Schulen ge-meinsam Schul- und Unterrichtsqualität. Der grösste Teil an heilpädagogischer Unterstützung und Förderung wird an den Schulstandorten der Regelschulen angeboten. Dieses Angebot wird in den Regelklassen und Integrationsklassen gemeinsam von Schulischen Heilpädago-ginnen und Heilpädagogen zusammen mit Regelschul-Lehrpersonen gesichert. Deshalb gibt es Klassen, in denen Lehr-personen dreier Rektorate bzw. dreier Schulen die Schülerinnen und Schüler fördern. Andererseits sind die Lehrper-sonen der Kleinklassen und Integrierten Schulungsformen (KKL/ISF) und der Regelschule Mitglieder eines Kollegiums und unterstehen einer Schulhausleitung.Regellehrpersonen und Schulische Heil-pädagoginnen und Heilpädagogen ar-beiten gemeinsam an der Schulqualität – beispielsweise in Q-Arbeitsgruppen an den Regelschulstandorten oder in Q-Projektgruppen in den Spezialange-boten. Dabei steht der Unterricht in he-terogenen Schulklassen im Mittelpunkt. Ziel ist es, dass sich die Lehrpersonen in ihrer Arbeit gegenseitig unterstützen und Know-how sowie Handlungskom-petenzen aufbauen.Es ist ein Verdienst des Qualitätspro-jektes «QM BS», dass es die enge Verbin-dung der Schülerinnen und Schüler, der Lehrpersonen und Rektorate – also der Schulen – so deutlich werden lässt. Das Q-Projekt zeigt auf, in welcher Richtung sich unsere Schule entwickeln muss. Es fördert die Kultur der Kooperation und der Integration. Wir müssen Schüle-rinnen und Schüler sowie Lehrpersonen und Schulleitungen zusammenbringen bzw. unter einem Dach vereinen. Die in Aussicht gestellte neue Leitungsstruktur ist eine wichtige Voraussetzung, um die Qualität unserer Schule nachhaltig zu verbessern. Dazu müssen Schnittstellen überwunden und Schulen zusammen geführt werden. Nur so kann für die Schülerinnen und Schüler eine kohärente Schullaufbahn entstehen.

Barbara Suter, Rektorin Heilpädagogische Schule

Gaby Jenö, Rektorin Orientierungsschule

Bruno Gadola, Rektor Kleinklassen

und Integrative Schulungsformen

sene

Informationen aus dem ED

Zertifi katslehrgang «Interkulturelle Pädagogik

und Deutsch als Zweitsprache»

Im September 2007 beginnt ein kantons-

übergreifender berufsbegleitender Zertifi -

katslehrgang zu Interkultureller Pädago-

gik und Deutsch als Zweitsprache, der vom

Institut Weiterbildung und Beratung der

PH FHNW sowie vom Institut für Unter-

richtsfragen und Lehrer/innenfortbildung

Basel-Stadt (ULEF) angeboten wird.

bsb. Der neue Zertifi katslehrgang (Certifi -cate of Advanced Studies CAS) vermittelt Lehrpersonen aller Stufen das Wissen und die Fähigkeit, Unterricht und Schulkultur im multilingualen und interkulturellen Umfeld professionell zu gestalten. Die Teil-nehmerinnen und Teilnehmer erwerben Fachwissen sowie didaktische Refl exions- und Handlungsfähigkeit im Umgang mit heterogenen Klassen und Gruppen und im Gestalten von integrierender Schul- und Lernkultur. Im Weiteren erwerben sie ein differenziertes Repertoire an didaktischen und methodischen Mitteln für gezielte Sprachförderung mehrsprachiger Kinder und Jugendlicher. Der Zertifi katslehr-gang umfasst ein Grundlagenmodul, ein Wahlpfl ichtmodul, Transferveranstaltun-gen und Selbststudium. Je nach Wahl des Schwerpunkts ist eine Spezialisierung in Interkultureller Pädagogik oder Deutsch als Zweitsprache möglich. Der Zertifi -

katslehrgang richtet sich an Lehrpersonen aller Stufen (Kindergarten, Vier- bis Acht-jährige, Primarstufe, Sekundarstufe I und II) und dauert von September 2007 bis Februar 2009. Kursorte sind Aarau und Basel. Leiterin des Zertifi katslehrgangs ist Susann Müller Obrist, Dozentin PH FHNW, Co-Leiterin ist Cristina Stotz, Beauftragte Weiterbildung Integration, ULEF Basel-Stadt. Interessierte können sich bis 1. Juni 2007 anmelden unter www.fhnw.ch/ph/iwb.

Detaillierte Informationen befi nden sich im Prospekt «CAS Interkulturelle Päd-agogik und Deutsch als Zweitsprache», der unter www.ulef.bs.ch/news und unter www.fhnw.ch/ph/weiterbildung erhältlich ist.

Publikumsdiskussion zu Standardsprachebsb. In immer mehr Kindergärten und Schulen wird ausschliesslich hochdeutsch geredet. Lehrerinnen und Lehrer sprechen auch beim Basteln, in Mathematik, im Turnen und in der Klassenstunde konse-quent hochdeutsch. Als Schriftsprache war Hochdeutsch in der Schweiz nie umstritten. Nun sollen sich Schülerinnen und Schüler auch mündlich gewandt in Hochdeutsch ausdrücken lernen und dabei einen posi-tiven emotionalen Bezug zu dieser Sprache aufbauen. Dazu sind die Voraussetzungen im Kindergarten und zu Beginn der Schul-zeit besonders gut. Welche Vorteile bringt der frühe und konsequente Gebrauch von Hochdeutsch in Kindergarten und Schule? Und wo bleibt dabei die Mundart? Wird sie ganz aus der Schule verschwinden? Die-sen Fragen geht die Veranstaltung «Schu-le im Dialog» zum Thema «Hochdeutsch im Turnunterricht – (weshalb) muss das sein?» vom 20. März nach (vgl. auch BSB 2/2007). Marianne Sigg, Dozentin an der Pädagogischen Hochschule Zürich, führt mit einem kurzen Referat in das Thema ein. Die anschliessende Diskussion wird vom Publikum und von der Klasse 2b der Orientierungsschule Insel bestritten.

«Schule im Dialog», 20. März 2007, 18.15 bis 19.30 Uhr, Unternehmen Mit-te, Gerbergasse 30

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EDit / Basler Schulblatt 03 / 2007

Vom 2. bis 4. April fi ndet wiederum

die obligatorische dreitägige Fortbil-

dung für Lehrerinnen und Lehrer statt.

Die folgende Übersicht vermittelt einen

Einblick in die Schwerpunktthemen des

diesjährigen Dreitageblocks.

Montag, 2. April 2007 Dienstag, 3. April 2007 Mittwoch, 4. April 2007

Kindergärten Basel Weiterarbeit an «QM BS» mit dem Gesamtkollegium; Einführung Inter-vision; Vertiefungsworkshops

Bildung von Intervisionsgruppen; erste angeleitete Intervisionssit-zungen; gemeinsamer Abschluss

Arbeit in den Quartieren an ausge-wählten Themen

Primarschule Basel Arbeit in den Kollegien an allgemeinen und standortspezifi schen Themen: Schuljahresplanung; Klärung der schulhausinternen Grundlagen für das Pensum; Umsetzungsschritte «QM BS», Arbeit an den QM-Elementen Individualfeedback, Qualitätsgruppen und Schulleitbild; Umsetzung der Vorgaben zur Einrichtung der Präsenzzeit; Planungs- und Umsetzungsschritte für die Tagesstrukturen an den drei Pilotstandorten; Entwicklungsschritte im Aufbau von Förderzentren; vielfältige Themen nach Bedarf der Standorte

Orientierungsschule An allen Standorten werden die Sprachprofi le verbindlich eingeführt; nach einer allgemeinen Einführung in den Kollegien wird in Teams und Fachgruppen das Thema vertieft und die Umsetzung geplant

Weiterarbeit in den Qualitätsgrup-pen zum Thema «Unterricht in hete-rogenen Schulklassen», gemeinsam mit den Schulischen Heilpädago-ginnen und Heilpädagogen

Personalplanung/Teambildung; schulhausspezifi sche Themen

Schulen von Riehen und Bettingen

PS: Alle Standorte beginnen mit der Umsetzung von «QM BS»-Element 2 und richten Qualitätsgruppen ein. Neben der Arbeit an verschiedenen Themen des jeweiligen Standorts beschäftigen sich die Kollegien mit der Einrichtung von Präsenzzeiten für das Schuljahr 2007/2008

OS: Alle Kollegien werden in die Sprachprofi le eingeführt. Zusätzlich beschäftigen sie sich mit der Arbeit in den Qualitätsgruppen, mit der Jahresplanung für das Schuljahr 2007/2008 und mit schulhausspezifi schen Themen

Weiterbildungs-schule

Arbeit in den Schulhäusern an ver-schiedenen Themen: Fachgruppen zu unterrichtsbezogenen Themen, Einstieg und Planung «QM BS», kollegiale Planung des kommenden Schuljahres

Arbeit in den Schulhäusern an verschiedenen Themen: Einführung in die Unterrichtshospitation und in kollegiales Feedback; Fach- und Stammgruppenarbeit, Kommunikationsgruppen und -wege, die Sicht der Schülerinnen und Schüler

Gesamtveranstaltung: Einführung Sprachprofi le, Fachgruppen und Schulhausteams planen die Umsetzung; Jubiläumsanlass zehn Jahre WBS

Kleinklassen und Integrative Schulungsformen

Arbeit an verschiedenen Themen an den einzelnen Standorten, z.B.Qualitätsmanagement, Planung Schuljahr 2007/2008, Elternarbeit, heilpädagogische Ressourcen im Schulhaus, Kleinteampensen

Arbeit an verschiedenen Themen an den einzelnen Standorten, z.B.Sprachprofi le, Weiterbildung, Qualitätsmanagement, Thema «Feedback», Schulentwicklung, Supervision, Teamneuorientierung, Jahresarbeitszeit

Fortsetzung der Arbeit von Montag und Dienstag sowie Arbeit an verschiedenen Themen an den einzelnen Standorten, z.B. MAG, Projekte, Kontakt zur Regelschule, Zukunftsvisionen, Budgetplanung

Heilpädagogische Schule

Standortspezifi sches Programm zu den Themenbereichen Gesundheitsförderung, «QM BS», Kunst und Pädago-gik, Gewaltprävention, kulturelle Programme und Workshops

THEMENSCHWERPUNKTE AM DREITAGEBLOCK 2007

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Montag, 2. April 2007 Dienstag, 3. April 2007 Mittwoch, 4. April 2007

Schule für Brückenangebote

Unterrichtsbezogene Arbeit und Fortbildung im Schulhaus/in der Abteilung. Themen u.a.: Standort-kultur, Jahresplanung, Deutsch-Zertifi kate für Fremdsprachige, neue Rechtschreibung, standar-disierte Unterrichtseinheiten und Tests, Vorgehen im Falle von Ge-walt und sexuellen Übergriffen

Q2E im Schulhaus/in der Abteilung: Die Anwendung der Feedback-Instrumente zur kollegialen Unter-richtshospitation und zur Befragung der Lernenden; Weiterarbeit in den Q2E-Projektgruppen: Deutsch, Mathematik, Laufbahnwahl

Fortsetzung der unterrichtsbezo-genen Arbeit und Fortbildung im Schulhaus/in der Abteilung (The-men wie am Montag)

Gymnasium Bäumlihof

Tag der Fachgruppen Weiterbildung mit Prof. Hans-Günter Rolff zum Thema professio-nelle Lerngemeinschaften; Weiter-entwicklung der Qualitätszirkel

Präsentation der Evaluations-ergebnisse zu den Qualitäts-zirkeln des vergangenen Jahres und Vereinbarungen für das kommende Jahr; Arbeit in den neuen Qualitätszirkeln

Gymnasium Kirschgarten

Umsetzung Sprachprofi le; Überarbeitung des Schulleitbildes

Fachgruppentag «QM BS»: Umsetzung am GKG

Gymnasium Leonhard

Umsetzung Sprachprofi le; Gesamt-konferenz

AG Qualität: Überarbeitung des Jahresprogramms; Arbeit in den Q-Zirkeln; Unfall und Brandfall: Was ist zu tun?

Tag der Fachgruppen

Gymnasium am Münsterplatz

Themen «QM BS»: Klassenleh-reramt, Elternarbeit, Evaluation Sozialpraktikum

Notenkonferenzen/Fachkonfe-renzen

Formen der Maturprüfung; pädago-gische Konferenz

Wirtschafts-gymnasium und Wirtschafts-mittelschule

Klassenbesprechungen; Besich-tigung eines Kunstzentrums im Elsass

Standortbestimmung Qualitäts-management; Sprachförderungs-konzept; Immersion: Erfahrungs-berichte GL und GM

Tag der Fachkonferenzen: Thema u.a. Einführung in das neue Strafrecht

Fachmaturitäts-schule

Qualitätsmanagement: Bildung von Qualitätsgruppen; häusliche Gewalt: Weiterbildung durch die In-terventionsstelle häusliche Gewalt; Arbeit in den Fachgruppen

Lehrpersonenkonferenz; wie lassen sich Plagiate bei selbständigen bzw. Fachmaturitätsarbeiten ver-hindern/entdecken? Zudem: neue Rechtschreibung; Arbeit in den Fachgruppen

Workshops zur Gesundheitsförde-rung bei Lehrpersonen, organisiert durch die FMS-Gesundheitsbeauf-tragten

Allgemeine Gewerbe-schule Basel

Schulentwicklung AGS: Evaluation Leitbild 2000; «QM BS» und Unter-richtsqualität

Arbeit in den Abteilungen und Berufsgruppen, z.B. Lehrplan- und Lehrmittelarbeiten, interaktive Prä-sentationstechniken, Offi ce 2003: Update-Kurs

Arbeit in den Abteilungen und Berufsgruppen, z.B. Arbeit mit E-Learning, Gesundheitsförderung, Kultur im Mittelalter

Berufsfachschule Basel

Arbeit auf Schulebene; Schwer-punkte: Unterrichtsentwicklung sowie Evaluation Qualitätsleitbild

Arbeit in den Abteilungen; Schwer-punkt: Einführung und Umsetzung neue Bildungsverordnungen

Arbeit in den Abteilungen; Schwer-punkt: Einführung und Umsetzung neue Bildungsverordnungen

Schule für Gestaltung Basel

Q2E-Qualität durch Entwicklung und Evaluation: Abschluss der Teilprojekte und Einführung in die Umsetzung des Qualitätszirkels

Die Fachbereiche/Ausbildungen arbeiten separat an folgenden Themen: Vereinfachung der Stundenpläne, Fächerpräsentationen, Modulbeschrei-bungen, Einführung Intranet, Betriebs- und Schulbesichtigungen, Evalua-tionen neuer Gefässe, Umsetzung einer neuen Bildungsverordnung

Bildungszentrum Gesundheit Basel-Stadt

– (ein zweiter Block von eineinhalb Tagen fi ndet am 24./25. April bzw. am 11./12. Mai 2007 statt)

Kompetenzmanagement nach CH-Q, mit Zertifi kat CH-Q1 (Nach-mittag)

Kompetenzmanagement nach CH-Q, mit Zertifi kat CH-Q1 (ganzer Tag)

Handelsschule KV Basel

Besuch im CYP (betriebliches Ausbildungszentrum der Schweiz. Bankiervereinigung, Oerlikon); Schwerpunkt: Information über und Arbeit mit EDV-gestützten Lehr- und Lernplattformen

Fachschaftsspezifi sche Weiterbil-dung im Schulhaus

«Q2E» – Qualität durch Entwick-lung und Evaluation; Themen: persönliche, arbeitsbezogene Qua-litätsentwicklung: Gefässwechsel; Auswertung 1. MAG-Runde

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BZG ÖFFNETE NEUE TÜREN, 2000 LEUTE TRATEN EIN von Brigitte Vogel, Bildungszentrum Gesundheit

Ein Tag der Superlative: Das Bildungs-

zentrum Gesundheit (BZG) öffnete am

neuen Standort in Münchenstein am

10. Februar seine Türen für alle In-

teressierten. 2000 Besucherinnen und

Besucher folgten der Einladung und

besichtigten die Räumlichkeiten im

ehemaligen «Spengler»-Gebäude.

Neue, innovative Lernformen erfordern entsprechende Schulungsräume. Das BZG startete das Jahr 2007 in neu-en Räumlichkeiten an der Binninger-strasse 2 in Münchenstein. Für Schu-lungsräume, Übungsräume, Aufenthalts-räume, Büros und Arbeitsplätze stehen neu 8000 Quadratmeter für alle Bil-dungs- und Studiengänge zur Verfügung. So kann das BZG auch seinem Namen als Bildungszentrum Folge leisten.Bis Ende 2006 war das BZG an fünf ver-schiedenen Standorten untergebracht, unter anderem in den Räumlichkeiten des ehemaligen Frauenspitals. Moder-ner Unterricht – wie beispielsweise der neu konzipierte Lernbereich Training und Transfer – war in den teils veralte-ten Räumlichkeiten nur schwer umsetz-bar. Die jetzige Nähe vereinfacht die Logistik und schafft neue Synergien, sowohl auf Ebene der Studierenden als auch der Dozierenden. Neu wird fä-cherübergreifend unterrichtet, Abläufe werden einfacher und rationeller.

Neue Ausbildungskonzepte

Mit Einführung der Höheren Fach-schule im Herbst 2006 wurden auch alle Lernprogramme neu entwickelt. Die Bildungsgänge zeichnen sich durch spezielle Lernformen wie beispielsweisedas «PBL» (problem-based learning, problemorientiertes Lernen) oder das «blended learning» (Lernen im Wechsel zwischen Lernplattform im Internet und Präsenzunterricht) aus.

Erstmals wurde als Bindeglied zwischen dem «Lernort Schule» für die Theorie und dem «Lernort Praxis» für die prak-tischen Fertigkeiten ein Bereich LTT ge-schaffen. LTT steht für Lernbereich Trai-ning und Transfer und schliesst die Lücke zwischen Theorie und Praxis, d.h., theo-retisches Wissen kann in einem praxis-nahen Umfeld umgesetzt und geübt wer-den. Vor allem bei Gesundheitsberufen ist dies für Pfl egende sowie Patientinnen und Patienten von Vorteil.Neben guter Infrastruktur für den Theo-rieunterricht steht auch eine Reihe von praxisnah ausgestalteten Räumen für den LTT zur Verfügung. Eine grosszü-gige Lernlandschaft schafft die nötigen Voraussetzungen für selbständiges Ler-nen. Eine Mediothek und ein Medien-zentrum sowie Einzelarbeitsplätze mit Internetanschluss runden das Angebot für ein erfolgreiches Studieren ab. Mün-chenstein als neuer BZG-Standort ist kein Zufall: Im Nebengebäude ist bereits die Berufsfachschule Gesundheit Basel-land untergebracht. So entsteht ein Aus-bildungsort für Gesundheitsberufe über die Ausbildungsniveaus hinweg.

Feierliche Einweihung

Am 9. Februar 2007 wurden die neuen Räumlichkeiten offi ziell eingeweiht. Der Basler Regierungsrat Carlo Conti sowie der Baselbieter Regierungsrat Urs Wüthrich freuten sich über das Novum, eine Basler Ausbildungsstätte auf Baselbieter Boden er-öffnen zu können – ein weiterer Meilenstein in der Zusammenarbeit der beiden Kan-tone. Weitere Persönlichkeiten aus Politik sowie dem Bildungs- und Gesundheitswe-sen, darunter Hans Georg Signer, Leiter des Ressorts Schulen, waren unter den Gästen, die die neuen Räumlichkeiten besichtigten.Unter dem Motto «Das BZG öffnet Ihnen neue Türen – treten Sie ein» wurde der neue Standort am 10. Februar 2007 auch der Be-völkerung beider Kantone präsentiert. Rund 2000 Personen folgten der Einladung und konnten die Ausbildungen im Gesundheits-wesen hautnah erleben. So konnte die eigene Geschicklichkeit auf einem Rollstuhlpar-cours getestet werden, an der Saftbar wurde man vom Direktor sowie von Mitgliedern der Geschäftsleitung auf einen Drink einge-laden, und an diversen Ständen konnte man sein Wissen testen respektive Neues erfah-ren. Ein gelungener Start am neuen Ort.

EDit / Basler Schulblatt 03 / 2006

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MEIN SCHULALLTAG / Basler Schulblatt 03 / 2007

Die 27-jährige Susanne Berner ist seit

sechs Jahren Kindergärtnerin und seit

fünf Jahren zu 100% am Standort Oet-

lingerstrasse 170 tätig. 2003 wurde sie

Quartierkoordinatorin im Bläsiquartier.

«Meine Koordinationsaufgaben bein-halten vor allem die Organisation von und die Leitungsfunktion bei Konfe-renzen. Als wir die Koordinationsarbeit vor vier Jahren erstmals aufnahmen, war es schwierig zu wissen, was in den zwei Lektionen Koordinationsarbeit pro Wo-che alles geleistet werden kann und wie die Aufgaben überhaupt aussehen. Ich wusste lediglich, dass es sich um koordi-nativ-administrative Arbeit handelte, die personelle Führung inklusive der Mit-arbeitergespräche jedoch weiterhin über die Schulleitung laufen würde. Mittlerweile haben sich die Aufgabenbe-reiche konkretisiert: Ich lege die monat-lichen Sitzungstermine fest und koordi-niere die Traktanden. Die Sitzungsdaten fi xiere ich immer ein Jahr vorher, die Traktanden hingegen nicht, denn von den Lehrpersonen werde ich zwischen-zeitlich auf Dinge angesprochen, die sie gerne in einer Sitzung diskutieren möch-ten, oder die Schulleitung bringt ihrer-seits Traktanden ein. Ich bin eine Art Zeitmanagerin, denn ich muss auch an-dere bereits bestehende Termine berück-sichtigen, wie zum Beispiel den Quartier-besuch der Schulleitung. Zusätzlich zu den Sitzungen gibt es für meine Kolle-ginnen und Kollegen jeden Montag Prä-senzzeit, damit ich per Fax auch spontan eine Konferenz anberaumen kann. Da ich weder im Kindergarten noch im Quartier einen Arbeitsraum für meine administrativen Aufgaben zur Verfü-gung habe, befi ndet sich mein Büro bei mir zu Hause. Das ist, wenn es zum Beispiel ums Kopieren geht, manchmal etwas mühsam; ein Vorteil ist jedoch, dass ich nach dem Unterricht zuerst an die frische Luft komme, bevor ich dann zu Hause weiterarbeite.Der Aufwand der Koordinationsarbeit ist ganz unterschiedlich: Es gibt Zeiten, in de-nen sehr viel zu tun ist, dann gibt es auch

wieder Monate, die eher ruhig verlaufen. Die Koordinationstätigkeit ist jedoch stets eine Frage der guten Selbstorganisation, denn zwei Lektionen pro Woche sind nicht viel Zeit. Ich muss mir einfach genau einteilen, wann ich mich auf den Unter-richt vorbereite und wann ich die adminis-trativen Aufgaben erledige. Ich fühle mich deshalb nicht überbelastet. Manchmal gibt es schwierige Situationen, in denen ich gegen den Willen einer Kin-dergartenlehrperson Entscheide treffen muss. Dies kommt aber eher selten vor, denn ich habe ja keine personellen Auf-gaben zu lösen, weshalb ein grosses Span-nungsfeld wegfällt. Ich fühle mich auch sehr wohl mit meiner Koordinationsarbeit und werde vom Quartier unterstützt. Bei der Arbeit als Kindergärtnerin fi nde ich es nicht immer einfach, mich abzugrenzen. Ein guter Arbeitstag gibt mir viel Energie, und ich empfi nde es als positiv, wenn der Beruf ins Privat-leben nachwirkt. Wenn etwas nicht optimal läuft, habe ich Mühe loszulas-sen. Ich habe jedoch das Glück, dass ich bei meinem Partner – er selbst kommt nicht aus dem Schulbereich – die nega-tiven Erlebnisse deponieren kann und er mir eine weniger psychologisierte, nüch-terne Sichtweise auf die Dinge vermittelt. Eine gute Entspannungsmöglichkeit bie-tet mir meine Beschäftigung im Zoo, woich ein- bis zweimal im Monat Führungen mit Kindern mache. Ich bin dann jeweils so mit den Tieren beschäftigt, dass ich garkeinen Platz für andere Gedanken habe. Für meine berufl iche Zukunft wünsche ich mir, dass die aktuelle schulische Ent-wicklung, welche gerade für die Unter-stufe viele Veränderungen bringen wird, behutsam verläuft.»

In der April-Ausgabe wird Jürgen Eckerle, Schulhausleiter an der WBS Bäumlihof, aus seinem berufl ichen Alltag berichten.

«Ich bin eine Art Zeitmanagerin»: Susanne Berner über ihre Arbeit als Quartierkoordinatorin.

Foto: Ali Aydin

«EIN GUTER ARBEITSALLTAG GIBT MIR VIEL ENERGIE»Susanne Berner, Quartierkoordinatorin Bläsi

Aufgezeichnet von Annina Balli

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tigt: «Ein wunderbarer Fotograf». Wyss als wissender fotografi erender Begleiter ist eine Idealbesetzung, unscheinbar auf seinem Beobachtungsposten, uneitel auf Eitelkeiten reagierend, gelassen, manch-mal spöttisch, immer auf der Hut und gleichen Höhe. Dass man das Fotogra-fi eren auch schon das ‹Einfrieren eines Augenblicks› nannte, wird in seiner Bild-sprache trotz aller, auch unverhohlener Sympathie einsichtig. Achtung ja – Em-pathie nie. So sind auch seine Künstler-porträts gestochen scharf ‹bis ins Mark›, die Distanzen stimmen, auch in übertra-genem Sinn. Der Fotoapparat ist sein Ins-trument, er spielt ihn wie eine Klarinette, er nützt ihn als Florett.Die Ausstellung im Museum Tinguely prä-sentiert Schwerpunkte aus dem Schaffen von Kurt Wyss, Künstlerporträts, Schrift-steller, Picasso, Beuys, Tobey. Und sie zeigt mit 54 Fotografi en eine Chronik und die Entwicklung des Fotografen über 54 Jah-re, und mit ihr auch die Entwicklung der zeitgenössischen (Presse-)Fotografi e.Im Christoph Merian Verlag erscheint be-gleitend zur Ausstellung der Bildband «Kurt Wyss – Begegnungen» mit Texten von An-nemarie Monteil, Georg Kreis, Hans-Peter Platz und Reinhardt Stumm (CHF 38).

KURZ UND GUT / Basler Schulblatt 03 / 2007

IM MUSEUM

Urs Widmer, Schriftsteller, September 1978© 2007 Kurt Wyss

Museum Tinguely bis 29. April 2007

Kurt Wyss – BegegnungenNach seiner Fotografenlehre in Fribourg

und Bern und einigen Jahren als freier

Fotograf leitete der Basler Kurt Wyss

(*1936) seit Mitte der sechziger Jahre die

Bildredaktion der «National-Zeitung»,

anschliessend war er Redaktor und Foto-

graf der «Basler Zeitung».

Als Zeitungsreporter fotografi erte Kurt Wyss Alltägliches, aber auch Ausserge-wöhnliches. Neben seiner Tätigkeit als Pressefotograf zeigte er grosses Interesse für die Welt der Künstler, u.a. Jean Du-buffet und Jean Tinguely, Joseph Beuys oder Mark Tobey, und Schriftsteller wie Urs Widmer oder Friedrich Dürrenmatt. Kurt Wyss gilt zu Recht als ein Chronist, ein Zeitzeuge, Schilderer von Ereignissen und Lebensumständen, Begebenheiten, Begegnungen, ist ein unersetzlicher Teil der Lokalgeschichte einer kleinen gros-sen Kultur- und Industriestadt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Trotz engagierten Aufträgen, die ihn nach Biafra, Nicaragua oder zu den Schweizer Bergbauern führten, blieb er Basel treu, verhaftet, zugeneigt. In Büchern und Sammelbänden erschei-nen seine Fotochroniken zu verschie-denen Themenbereichen, wie z.B. die Migration in der Schweiz. Fotografen gelten häufi g als vorschnelle, rücksichtslose, grosssprecherische, im besten Fall unbekümmerte Zeitgenos-sen. Kurt Wyss verkörpert als Person das pure Gegenteil: Bescheidenheit, Under-statement bis zur Selbstaufl ösung, Ob-jektivität zeichnen ihn aus. Hinter dieser vordergründig so gentlemanhaften Er-scheinung verbirgt sich aber häufi g ein ironischer, witziger, spielerischer Geist. Wenn Kurt Wyss leichtfüssig wird, und das gelingt ihm schnell im intellektuellen Pingpong in gehobener Stilklasse, kommt ein überlegener und zugleich feiner Hu-mor zum Vorschein.Dann erkennt man auch die vielleicht verborgenen Qualitäten des Fotografen Wyss. Eine eigen- und einzigartige Sou-plesse, eine Ambivalenz von Wertschät-zung und Nonchalance, eine bisweilen bizarre Originalität. Er verfügt nicht nur über ein ausbalanciertes und subtiles Beobachtungssensorium, was wohl für jeden guten Fotografen eine Vorausset-zung bildet, nein mehr, seine Aufnahmen verraten einen Kontrollblick, der sich der Unfehlbarkeit nähert. Was aber hat den Chronisten eigentlich zu den Künstlern getrieben, und dazu in diesem Ausmass, mit dieser Verve und Passion? Bedeutete ihm dies sein anderes, von der ‹Zweck-dienlichkeit› befreites Paradies, die Erfül-lung? Es muss so sein oder ähnlich. Wie sonst wäre es ihm so spielend gelungen, in die nächste Nähe von Picasso oder Beuys, Tobey, Warhol oder Tinguely zu gelangen und dabei die selbstverständli-che Ausbeute heim an den Nadelberg zu tragen? Dubuffets Lob ist absolut berech-

Karikatur & Cartoon Museum Basel

aktuell_actuelPolitik per Zeichenstift aus drei Ländern

vom 13. März 2007 bis 23. September 2007

Einführung für Lehrpersonen

Für Lehrpersonen aller Schulstufen mit Rundgang durch die Ausstellung und Vorstellen des Workshops für Schulklassen.Mittwoch, 21. März 200718–19.15 UhrMit Esther SchönmannKosten: CHF 5.– (zzgl. Eintrittspreis).Beschränkte TeilnehmerzahlAnmeldung erforderlich unter [email protected] oder Tel. 061 226 33 60Infos: www.cartoonmuseum.ch

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SchulsynodeMontag, 19. März, 17 UhrULEF, Saal, Claragraben 121, BaselVorstandssitzung

fss-PensionierteFreitag, 9. März, 16 Uhr ULEF, Claragraben 121, BaselDiavortrag: Mythische Orte am Oberrhein

Eine Reise zu faszinierenden Kultstätten der Region

Im Dreiland gibt es eine grosse Zahl von kultischen Stätten. In einer Lesung aus dem Bestseller «Mythische Orte am Oberrhein» wird eine Auswahl davon vorgestellt und über das aus dem Buch entstandene Interreg-Projekt der EU berichtet. Referentin: Edith Schweizer-Völker (Kulturjournalistin, Volks-kundlerin, Buchautorin) Anmeldung ist nicht nötig. Ab 15 Uhr Treffen im ULEF-Käffeli.

Ressort SchulenDienstag, 20. März, 18.15–19.30 UhrUnternehmen Mitte, Gerbergasse 30, BaselVeranstaltungsreihe «Schule im Dialog»

Publikumsdiskussion zu Standardsprache in Kindergarten und Schule (siehe auch Seite 15 dieser Ausgabe)

«Bilder in die Schulen»Mittwoch, 21. März, 16–18 UhrSchulhaus Neubad-Nord (Untergeschoss)Erste Bildausleihe 2007

Eine reiche Sammlung von Originalgrafi ken, Reproduktionen, Kunstplakaten, Weltformatpostern und Wechselrahmen steht zum Austausch oder Mitnehmen bereit.Auskunft: Mauro Widmer, Tel. 061 461 83 [email protected]

Pädagogische Hochschule FHNWSamstag, 24. März, 10.30–15.30 UhrKasernenstrasse 21, AarauPolitische Bildung aktuell: wozu Wahlen?

Mögliche Verschiebung der Kräfteverhältnisse, Personalisierung und Selbstinszenierung von Politikerinnen und Politikern: Selten sind Wahlen so spannungsgeladen wie die National- und Ständeratswahlen in diesem Jahr. Eine Tagung präsentiert Vorschläge, die Wahlen 2007 im Unterricht zu thematisieren.Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.fhnw.ch/ph/weiterbildung (Aktuell → Tagung Politische Bildung)

AGENDA

Museum der Kulturen. BaselMittwoch und Donnerstag, 7./8. März, 17.30–21.30 UhrAula, Augustinergasse 2, Basel15. Filmtage Nord/Süd 2007

Filmvorführungen: Zum fünfzehnten Mal stellen die Filmtage Nord/Süd Dokumentarfi lme und Kurzspielfi lme vor, die zur Auseinandersetzung mit fremden Lebenswelten und Alltags-realitäten herausfordern. Es handelt sich um Filme zu den Themen Hab und Gut in aller Welt, Kinderalltag, Globalisie-rung, Menschenrechte und Migration, die für Unterricht und Bildungsarbeit besonders geeignet sind.Kosten: CHF 5.– (ein Film); CHF 10.– (ein Abend); CHF 15.–(beide Abende); für Lehrerinnen und Lehrer im Kanton Basel-Stadt (Weiterbildung VIELFALT, ULEF): gratis.

Mittwoch, 21. März, 20 Uhr, Augustinergasse 2, BaselGesellschaft spielen! Gesellschaftsspiele

auf der Südseeinsel Nanumaga/Tuvalu

Kommentierte Filmvorführung: Die Ethnologin Barbara Lüem zeigt Ausschnitte aus ihren Filmen, die sie auf Tuvalu gedreht hat.

Naturhistorisches Museum BaselDienstag, 13. März, 18 Uhr, Augustinergasse 2, BaselVogelspinne & Seehase

Führung in der Zoologischen Alkoholsammlung mit Ambros Hänggi. Begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung: Tel. 061 266 55 00Kosten: Museumseintritt

Donnerstag, 15. März, 18 Uhr, Augustinergasse 2, BaselAmmoniten & Seelilien

Führung in der Geologischen Sammlung mit Walter Etter und Arne Ziems. Begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung: Tel. 061 266 55 00Kosten: Museumseintritt

Donnerstag, 29. März, 18 Uhr, Augustinergasse 2, BaselZikaden & Blattfl öhe

Führung in der Insektensammlung mit Daniel Burckhardt. Begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung: Tel. 061 266 55 00Kosten: Museumseintritt

Fondation BeyelerMontag, 19. März, 14–15 Uhr, Baselstrasse 101, Riehen

Montagsführung Plus: Edvard Munch – Zeichen der Moderne

Tel. 061 645 97 20, Fax 061 645 97 39www.beyeler.com/kunstvermittlung, [email protected]

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IN KÜRZEfss-Mitteilungenvon Dorothee Miyoshi

Bericht aus dem Grossen Ratvon Maria Berger-Coenen

IN KÜRZESSS-Mitteilungenvon Dorothee Miyoshi

STAATLICHE SCHULSYNODE / Basler Schulblatt 03 / 2007

Gelingensbedingungen Integration

Der Synodalvorstand befasst sich seit län-gerem mit dem Thema der Integration der Kleinklassenschüler in die Regelklassen.Nachdem mehrere kompetente Referen-ten die Sachlage ausgeleuchtet haben und Schulhausleitungen dreier Orientierungs-schulen ihr Konzept vorgestellt haben, arbeitete eine speziell zusammengestellte Arbeitsgruppe Gelingensbedingungen zur Integration der heilpädagogischen Res-sourcen in die Regelschule aus.Diese Gelingensbedingungen wurden vom Synodalvorstand an zwei Sitzungen intensiv diskutiert, weiterentwickelt und ergänzt und nun abgesegnet.In einem nächsten Schritt will der Synodalvor-stand das Ressort Schulen, die Schulleitungen der Kleinklassen und auch der Regelklassen mit dem Positionspapier konfrontieren.Des Weiteren ist geplant, diese Gelingensbe-dingungen an der Jahresversammlung derSchulsynode vom 2. Mai zu präsentieren.

Gewerkschaftliche Bedingungen zur

Umsetzung des Entwicklungsplans

An der Informationsveranstaltung des Erziehungsdepartements «Entwicklungs-plan Volksschule BS – Wie weiter?» vom 31. Januar 2007 stellte der Vizepräsident der Freiwilligen Schulsynode, Heini Giger, die gewerkschaftlichen Bedingungen zur Umsetzung des Entwicklungsplans vor.Diese werden an der Jahresversammlung der fss vom 2. Mai nochmals ausführlich vorgestellt und dann von der Versamm-lung verabschiedet.

Im Januar 2007 standen neben der Wahl der

Grossratspräsidentin und ihres Statthalters

sowie der Präsidentin des Regierungsrates

und des Vizepräsidenten diese bildungspoli-

tischen Themen auf der Tagesordnung:

1. Subventionsvertrag betr.

LBB Lehrbetriebe Basel

Anliegen: Die LBB Basel bieten seit 1980 in drei Lehrbetrieben (Gärtnerei, Me-chanische Werkstatt, Schreinerei) Aus-bildungsplätze mit integrierter Berufs-fachschule sowie Praktikumsplätze für Brückenangebote an. Von den maximal 62 Plätzen sind 37 (60%) für Jugendliche bestimmt, die aufgrund von Lernschwie-rigkeiten oder Entwicklungs- und Ver-haltensauffälligkeiten in der Privatwirt-schaft kaum Ausbildungschancen haben. Die LBB sind die einzige nichtstationäre Institution in der Region Basel, die eine Berufsausbildung mit besonderen Förde-rungsmöglichkeiten verbindet.

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FREIWILLIGE SCHULSYNODE / Basler Schulblatt 03 / 2007

Stellungnahme der Regierung: Sie bean-tragt, für 2006 bis 2009 einen jährlichen Betriebskostenbeitrag in Höhe von CHF 1’560’000.– auszurichten.Beschluss des Grossen Rates: Die Bil-dungs- und Kulturkommission unter-stützt das Anliegen, das vom Plenum einstimmig bewilligt wird.

2. Ratschlag betr. sichere

Kinderspielplätze

Anliegen: Es geht um die Umsetzung der neuen Schweizer Sicherheitsnormen auf öffentlichen Kinderspielplätzen und in Spielbereichen der Schulen, Kindergär-ten und Gartenbäder.Stellungnahme der Regierung: Sie be-antragt einen Rahmenkredit von CHF 5,6 Mio., um 107 von 179 Plätzen bis 2012 individuell und quartierbezogen zu sanieren. Nur bei einem Drittel der Spielplätze und bei 60% der Pausenhöfe besteht kein Handlungsbedarf.Beschluss des Grossen Rates: Das Bau-departement veranschlagt CHF 1,39 Mio.allein für die Projektierung. Die Finanz-kommission erachtet dies als zu hoch. Ihr Kürzungsantrag um CHF 300’000.– setzt sich mit 59 gegen 49 Stimmen durch.

3. Budgetpostulat von Stefan Ebner (CVP)

betr. Bildungszentrum Gesundheit

Anliegen: Die neuen Pfl egeausbildungen führen zu einer fi nanziellen Mehrbelas-tung der Praktikumsorte (Spitäler, Pfl e-geheime, Spitex).Stellungnahme der Regierung: Sie ist bereit, das Budgetpostulat entgegenzu-nehmen. Beim Zuständigkeitswechsel vom Gesundheits- zum Erziehungs-departement wurden für 2007 die Bei-träge in der Höhe von CHF 564’000 (für 47 Studierende) nicht budgetiert.Beschluss des Grossen Rates: Er beschliesst stillschweigend die Überweisung.

4. Schreiben zum Anzug Eva Herzog

(SP) und Konsorten betr. kostenlosen

Transport im Tarifverbund TNW von

Kindern unter sechs Jahren in Gruppen

Anliegen: Die heutige Regelung sieht vor, dass bei Ausfl ügen der Kindergärten, Ta-gesheime usw. für alle Kinder unter sechs Jahren ein Tram- oder Busbillett gelöst werden muss, während etwa der Zoo- oder Museumseintritt gratis ist.Stellungnahme der Regierung: Dies ist nur mit dem Einverständnis aller Transport-unternehmen (auch der SBB) zu ändern.Beschluss des Grossen Rates: Er be-schliesst stillschweigend, den Anzug ab-zuschreiben.

5. Interpellation von Michael Martig

(SP) betr. neue Ausbildungsgänge

der Gesundheitsberufe

Fragen: Die ersten Fachangestellten Ge-sundheit (FAGE) schliessen ihre drei-jährige Ausbildung ab und wissen nicht, wie viel sie verdienen werden, weil der zentrale Personaldienst noch keine Loh-neinstufung vorgenommen hat. Wann werden ihre Löhne festgelegt, wann die Entschädigungen für die Praktika? Wer trägt die Kosten für den Lernbereich Training-Transfer?Antworten der Regierung: Der Lohn richtet sich danach, ob die neuen FAGE eine bereits umschriebene und bewertete Funktion übernehmen; dann werden sie entsprechend der festgelegten Lohnklas-se bezahlt. Die Praktikumsentschädigung soll an die anderer Kantone angeglichen werden; ein Antrag wird vorbereitet. Für den Lernbereich Training-Transfer wur-den im Berufszentrum Gesundheit Mün-chenstein Räume eingerichtet und Mittel budgetiert.Stellungnahme des Interpellanten: Er ist mit den Antworten nur teilweise zufrie-den. Basel-Stadt läuft Gefahr, Fachleute an andere Kantone zu verlieren.

6. Interpellation von Christoph Wydler

(EVP) betr. Revision des Maturitäts-

anerkennungsreglementes MAR

Fragen: In der aktuellen Vernehmlassung wird u.a. vorgeschlagen, den Anteil der Naturwissenschaften an der Unterrichts-zeit zu erhöhen. Ausserdem sollen die No-ten für Biologie, Chemie und Physik nicht mehr zusammengefasst werden, sondern einzeln für die Matur zählen. Teilt der RR die Ansicht, dass diese Aufwertung für die Life Sciences wichtig ist?Weiter soll die Note der Maturarbeit für das Bestehen der Maturität berück-sichtigt werden. Ist sich der RR der Problematik bewusst, dass schon heute unkontrollierbare Hilfe durch Dritte möglich ist, was Schüler/innen aus bil-dungsfernen Familien benachteiligt?Antworten der Regierung: Das ED wird im Januar 2007 seine Antwort an die EDK in ei-ner Medienmitteilung veröffentlichen. «Ohne der Vernehmlassung bei den Gymnasien vor-zugreifen», beabsichtigt es, sich positiv zum Vorschlag zu stellen, dass die drei naturwis-senschaftlichen Fächer je einzeln mit vollem Gewicht zählen und dass die Zeitanteile für Mathematik und Naturwissenschaften von20 bis 30 auf 25 bis 35% erhöht werden. Für einen gewichtigeren Stellenwert der Maturarbeit spricht, dass die Mehrheit der Schüler/innen dies begrüssen würde, dass sie erfahrungsgemäss sehr viel in diese Arbeit investieren und damit ihre Studierfähigkeit fördern und prüfen. Dagegen einzuwenden ist, dass eine Unterstützung durch Dritte nicht auszuschliessen ist, dass dies zu sozialer Benachteiligung führt und dass eher konven-tionelle Pfade bei der Arbeit beschritten wer-den, wenn die Bewertung für das Bestehen der Matur zählt. Das ED gewichtet jedoch die befürwortenden Argumente höher als die kritischen, will aber vor der endgültigen Stellungnahme die Rückmeldungen aus den Gymnasien abwarten.Keine Stellungnahme des Interpellanten (wegen Abwesenheit).

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SCHULE UND THEATER / Basler Schulblatt 03 / 2007

Was läuft wo?von Peter Litwan

Werbung, so sagen Fachleute, diene zunächst und vor allem der Information der Kunden. So habe ich mit Interesse zur Kenntnis genommen, dass eine Klasse aus dem Sandgrubenschulhaus eine Szenencollage unter dem Titel «Fremd?» zusam-mengestellt hat und damit im Vorstadttheater an die Öffentlichkeit getreten ist. Herzliche Gratulation!Ob die Vorstellung vor ausverkauften Rängen stattgefunden hat, weiss ich nicht. Ob Schülerinnen und Schüler aus anderen Schulhäusern unter den Zuschauern waren, weiss ich noch viel weniger. Und wenn ich nicht regelmässiger Leser der «Programm-Zeitung» wäre und am betreffenden Tag nicht zufälligerweise die baz relativ auf-merksam gelesen hätte, dann wüsste ich nicht einmal von dieser Aufführung.Im Verlauf der Diskussionen um das Schultheater-Festival plug’n’play von Anfang Mai (Anmeldungen nimmt [email protected] nach wie vor entgegen) ist immer wieder die Frage aufgetaucht, wer denn wisse, wann welche Schule/Klasse wo was aufführt. Der Initiative von Uwe Heinrich vom jungen theater basel ist zu verdanken, dass es jetzt eine einfache Möglichkeit gibt, auf Produktionen hinzu-weisen, die im Entstehen sind und in Zukunft gezeigt werden: der Theaterzettel des Schultheaters in der Region. Wer www.jungestheaterbasel.ch/stidr anklickt, kann sein Projekt, seine Aufführung ganz leicht selbst eintragen und damit einer breiteren Öffentlichkeit bekannt machen. Herzlichen Dank!Ich wünsche dieser Seite viele Einträge und viele Leser. So kann es gelingen, dass Schülerinnen und Schüler und auch Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, über den Hag der eigenen Schule blicken und sich von dem anregen lassen können, was andernorts mit ebenso viel Eifer und Können aufgeführt wird. Nutzen Sie deshalb diese Seite als Produzent und Konsument!

Mario und der ZaubererOper von Stephen Oliver für Zuhöre-

rinnen und Zuhörer ab 14 Jahren. In Zu-

sammenarbeit mit der Musikhochschule

Basel. Inszenierung Tom Schneider.

Mit Spannung warten die Urlaubsgäste im italienischen Torre di Venere auf die Zaubervorführung des Magiers Cipolla. Der hässliche Zauberer zieht alle in seinen Bann. In seiner Vorführung bittet er den Kellner Mario auf die Bühne. Er scheint so, als könne er dessen Gedanken lesen, denn

Theater in allen RäumenNoch bis Ende April ist das Stück «Der 12. Mann ist eine Frau» in Klassenzim-mern der Region und auch öffentlich im jungen theater basel zu sehen. Doch schon kommt eine neue Inszenierung auf die Bühne. Der schwedische Autor Mats Wahl liefert die Textvorlage für ein sehr bewegtes Stück Theater. Mit einer noch deutlicheren Betonung auf Bewegung –als es sonst im jtb ohnehin der Fall ist –bringen der holländische Regisseur Matthias Mooij und die Oberwiler Choreographin Tabea Martin das Stück «S’ chunnt scho guet» auf die Bühne. Untersucht wird darin die Frage: Ist es wirklich besser, draussen «seinen Mann» zu stehen, oder lässt es sich nicht viel «cooler» drinnen leben? Die Frage nach Perspektive und Selbstverantwortung in unserer Gesellschaft wird anhand von Nettes Geschichte gestellt. Sie ist seit fünf Wochen nicht in der Schule aufgetaucht. Eine junge Vertretungslehrerin klingelt an ihrer Tür, um herauszubekommen, was überhaupt los ist. Nach und nach ergibt sich ein anderes Bild von der auch so coolen Nette. Aber auch die optimisti-sche Grundeinstellung der jungen Lehre-rin kommt ins Wanken.Vorstellungen: «Der 12. Mann ist eine Frau» im März und April und «S’ chunnt scho guet» im März, April und Mai. Auf-führungsdaten unter: www.jungestheaterbasel.chReservation und Infos: 061 681 27 80 –[email protected] – www.jungestheaterbasel.chVorstellungen im jungen theater basel auf dem Kasernenareal, Kleinbasel

Schülertheater in der RegionEin neuer Aufführungskalender im Netz:

www.jungestheaterbasel.ch/stidr

Täglich werden in der Region Basel sehr unterschiedliche Inszenierungen von Schülern/-innen gezeigt. Meistens werden sie ausschliesslich von Mitschü-lern/-innen, Freunden und Verwand-ten besucht. Schon vor dem Besuch im Nachbarschulhaus scheint man sich zu scheuen. Ausserdem erfährt man meistens erst hinterher, wenn etwas gelaufen ist.

Das ist sehr bedauerlich. Dies neue Seitesoll zumindest die Informationen zurVerfügung stellen, um das zu ändern.Um den Austausch und damit länger-fristig auch die Qualität und den An-spruch der Aufführungen zu verbes-sern, wird es vom 2. bis 8. Mai 2007 im Theater Basel eine Schultheaterwoche unter der Überschrift «plug’n’play» ge-ben, die fünf Gruppen die Möglichkeit bietet, sich ausserhalb ihrer gewöhnten Umgebung zu präsentieren (Anmeldung läuft: [email protected]).

The killer in me is the killer in you my loveStück von Andri Beyeler (Schweizer-

deutsch) in einer Inszenierung von Mar-

tin Frank

Aufgrund der grossen Nachfrage gibt es weitere Termine im März: 15. März und 23. März, jeweils um 20 Uhr im Schau-spielhaus. Billette für alle Vorstellungen sind an der Theaterkasse oder online unter www.theater-basel.ch zu beziehen.

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Mario leidet an einer unglücklichen Liebe. Cipolla versetzt Mario in Trance und macht ihn glauben, er, Cipolla, sei die Geliebte und würde nun seine Liebe erwidern. Als Mario erwacht, ist er fassungslos. Er zieht einen Revolver und schiesst Cipolla nieder. Eine brillant komponierte Kammeroper von Stephen Oliver (1950–1992) nach der gleich-namigen Erzählung von Thomas Mann.Aufführungen am 11. März um 19.15 Uhr und 12. März um 10.30 Uhr

Basler Lehrerinnen- und Lehrertheater 07

Unvergesslich. Diese Tulpenfelder …Bearbeitung und Regie: Salomé Im Hof

Es spielen: Beatrice Eha, Barbara Fank-

hauser, Jutta Kern, Beatrice Meyer, Ilse

Pieth, Ruth Weber, Adrian Auer, Mar-

tin Jucker, Albi Kern, Patrick Oes, Dani

Ramsauer, Urs Wyder

Ein Turniertanzpaar, ein General, eine schwangere Frau, ein Kardinal, ein Hochseefi scher, eine Kammerzofe, eine Gangsterbraut, ein Antiheld und weitere Figuren des Welttheaters treffen unfrei-willig aufeinander. Das BLTh hat unter der Leitung von Salomé Im Hof erstmals ein Stück selber entwickelt. Die Spielvor-lage mit dem Titel «Quodlibet» stammt von Peter Handke und wurde unter der Regie von Hans Hollmann 1969 in der Basler «Komödie» uraufgeführt.Vorstellungen: Fr, 9., Sa, 10., So, 11., Do, 15., Fr, 16., Sa, 17. März 2007, jeweils 20 Uhr, ausser Sonntag 19 Uhr. Spielort: Aula Leonhard, Leonhards-strasse 15. Bar/Restauration eine Stunde vor und nach der Vorstellung.Vorverkauf: olymp & hades, Gerbergas-se 67, 4001 Basel, Tel. 061 261 88 77

Vermischtes

Energie-Sommerlager für 10- bis 14-JährigeViele Kinder und Jugendliche möchten

auch während der Ferienzeit aktiv sein

und ihr Wissen zu spannenden und ak-

tuellen Themen vertiefen. Im Ökozen-

trum Langenbruck können sie im Juli

2007 ein einwöchiges Ferienlager zum

Thema «Energie» besuchen. Neben dem

Erlernen von fachspezifi schem Wissen

auf erlebnisorientierte und experimen-

telle Weise stehen auch unterhaltsames

Zusammensein, Spiel und Spass auf dem

Programm.

bsb. Im Energie-Ferienlager lernen die 10- bis 14-jährigen Teilnehmenden, was ein ökologischer Fussabdruck ist und wie sie diesen verkleinern kön-nen. Sie erhalten einen Einblick in die heutige Energiesituation und erfahren, welche erneuerbaren Energien heute genutzt werden. Das Ganze wird im Rahmen des Ferienlagers mit viel Spass und Entdeckergeist vermittelt: Die Kin-der erforschen selbst, experimentieren, basteln und machen themenspezifi sche Ausfl üge. Die Betreuung der Kinder er-folgt durch jugendliche Freiwillige so-wie Praktikantinnen und Praktikanten

der Pädagogischen Fachhochschule. Die jugendlichen Betreuenden erhalten im Vorfeld eine gezielte Einführung in das Thema Energie durch das Ökozentrum Langenbruck. Die Form des Ferienla-gers erlaubt es, mit den Teilnehmenden ohne Zeitdruck in verschiedene Bereiche des weiten Felds der Thematik Energie einzudringen. Die Kinder können sich während einer Woche in ein Gebiet ver-tiefen; selbständiges Experimentieren und Erarbeiten wird dabei ermöglicht und gefördert.Das Ferienlager fi ndet vom 14. bis 21. Juli statt. Die Gruppe wohnt im Jugendhaus des Bauernhofes Leuenberg Hölstein auf einer Anhöhe oberhalb des Waldenbur-gertals (BL).

Weitere Informationen und ein Anmel-detalon sind erhältlich auf der Home-page unter www.oekozentrum.ch (Rub-rik: Projekte Bildung und Gesellschaft) oder beim Ökozentrum Langenbruck, Andrea Pfi sterer, Telefon 062 387 31 52, pfi [email protected].

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VERMISCHTES / Basler Schulblatt 03 / 2007

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Wie gestaltet sich der Alltag im Gros-sen Rat? Die 16-seitige aktualisierte Broschüre gibt Antworten auf diese Frage und ist beim Parlamentsdienst kostenlos erhältlich.

«ES IST SCHLIMMER ALS IN DER SCHULE» Der Grosse Rat bietet Schülerinnen und Schülern Staatskunde «live»

von Eva Gschwind, Parlamentsdienst des Grossen Rates

Die Politik zu den künftigen (Stimm-)

Bürgerinnen und -Bürgern bringen: Das

versucht der Grosse Rat seit rund zwei

Jahren mit speziellen Staatskundeange-

boten für Schulklassen und einer anspre-

chenden 16-seitigen Broschüre. Diese

liegt aktualisiert neu vor.

Parlamente sind die Vertretung des Volks. Sie wollen aber nicht ein Volk von «Stummbürgern» vertreten, sondern eines, das am politischen Entscheidungs-prozess teilnimmt. Dazu braucht es ein Mindestmass an politischer Bildung. Der Grosse Rat will diese politische Bildung aktiv unterstützen. Deshalb hat er einer-seits in den letzten zwei Jahren seinen Internetauftritt – www.grosserrat.bs.ch – so ausgebaut, dass auch staatskundege-plagte Schülerinnen und Schüler – oder Lehrpersonen – alle wichtigen Informa-tionen zum politischen System von Basel-Stadt, seinen Akteuren, dem Ablauf der Gesetzgebung oder den Mitwirkungs-möglichkeiten des Volkes fi nden. Ein umfangreiches «Politwörterbuch A–Z» erklärt gegen 150 Begriffe.

Der Grosse Rat kurz erklärt auf 16 Seiten

Als Einstiegslektüre sehr gut zu bewähren scheint sich zudem die 16-seitige Broschü-re «Der Grosse Rat von Basel-Stadt», die den Parlamentsalltag anschaulich – undauch kritisch – beschreibt. Seit dem ersten Erscheinen im September 2005 gingen rund 4000 Exemplare weg, davon viele an Schulen. Die aktualisierte Zweitauf-lage von wiederum 4000 Exemplaren er-scheint in diesen Tagen. Unter anderem hat die neue Kantonsverfassung einige Änderungen nötig gemacht.

Schülerinnen und Schüler im Gespräch

mit Ratsmitgliedern

Neben der gedruckten Information bietet der Grosse Rat Schulklassen seit einiger Zeit auch direkte Treffen mit Grossrä-tinnen und Grossräten an. Ein solches sieht etwa so aus: Die Klasse verfolgt zuerst von der Tribüne aus eine Ratssitzung (der Sitzungskalender ist auf www.grosserrat.bs.ch abrufbar) und trifft sich danach mit zwei Ratsmitgliedern. Diese beantworten Fragen zu ihrer parlamentarischen Tä-

tigkeit oder diskutieren mit den Jugend-lichen über ein gewünschtes Thema. Die Moderation liegt bei den Lehrpersonen. Der Parlamentsdienst versucht jeweils, in Bezug auf den politischen Hintergrund möglichst unterschiedliche Ratsmitglieder für ein solches Treffen anzufragen. Auf Wunsch werden auch Ratsmitglieder aus dem Quartier der jeweiligen Schulklasse herbeigezogen. Für Auskünfte und – früh-zeitige – Anmeldungen ist Sabine Canton zuständig (s. unten).

«Geschichtetag» im Ratssaal

In den letzten zwei Jahren hat jeweils ein gutes halbes Dutzend Schulklassen aus Basel-Stadt sowie aus anderen Kantonen von diesem Angebot Gebrauch gemacht. Das Feedback von Lehrpersonen wie auch Schülerinnen und Schülern zu ih-rem Besuch beim Grossen Rat ist in der Regel sehr gut. Auch wenn dieser nicht immer den diszipliniertesten Eindruck hinterlässt. «Es ist schlimmer als in der Schule», fasste beispielsweise OS-Schüler Luca Thoma, der mit der Klasse den «Ge-schichtetag» im Grossen Rat verbrachte, seinen Eindruck vom unruhigen Ratstrei-ben zusammen.Ruhig ist es im Rathaus an Tagen, an denen der Grosse Rat nicht tagt. Dann haben Lehrerinnen und Lehrer die Mög-lichkeit, eine Staatskundelektion auch einmal im historischen Ratssaal abzuhal-ten. Die nötige Infrastruktur wie Beamer oder Leinwand ist vorhanden.

Die 16-seitige Broschüre «Der Grosse Rat des Kantons Basel-Stadt» ist unter [email protected] oder Telefon 061 267 85 71 kostenlos erhältlich. Informationen und Anmeldungen zu Treffen mit Ratsmitgliedern sind er-hältlich bei Sabine Canton, Ratsdienste, Telefon 061 267 85 71.

VERMISCHTES / Basler Schulblatt 03 / 2007

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Die «Internationale Woche des Gehirns»

in Basel fi ndet dieses Jahr vom 12. bis

16. März statt. Jährlich fi ndet diese öffent-

liche Informationsveranstaltung weltweit

im gleichen Zeitraum, jeweils im März,

statt – dieses Jahr zum zehnten Mal in

Europa. Sie will dem interessierten Publi-

kum die Vielschichtigkeit, Komplexität

und Sensibilität der Gehirnfunktionen

näherbringen und so das Verständnis für

die Hirnforschung fördern.

Die Veranstaltungen beginnen an den fünf Abenden jeweils um 19.30 Uhr im Grossen Hörsaal des Zentrums für Lehre und For-schung des Universitätsspitals an der He-belstrasse 20. Das Thema dieser Jubiläums-veranstaltung ist «Neurowissenschaften in der Gesellschaft». Dieses Jahr wird zudem einigen Schulklassen ab dem 8. Schuljahr die Möglichkeit geboten, einen Einblick in den Forschungsalltag zu gewinnen.Die diesjährige Woche des Gehirns be-fasst sich mit der Rolle der Neurowis-senschaften in der Gesellschaft heute und will ihre Interaktion mit anderen Wissenschaften ausleuchten. Dabei ist es ein klares Ziel, den Dialog zwischen Experten und Expertinnen verschiedener Disziplinen anzuregen und auch Fra-gen aus dem Publikum einzubeziehen.

Am ersten Abend gehen ein Soziologe, eine Neurowissenschaftlerin und eine Genderforscherin der Frage nach: «Gibt es ein männliches und ein weibliches Ge-hirn?» Sie werden über die Entstehung und Aufrechterhaltung geschlechtsspezi-fi scher Unterschiede im Gehirn diskutie-ren. Im Mittelpunkt des zweiten Abends steht das Thema: Ist «Geist = Gehirn»? Wie beeinfl ussen Philosophie und Neu-

INTERNATIONALE WOCHE DES GEHIRNS 2007 IN BASELJubiläumsveranstaltung «Neurowissenschaften in der Gesellschaft»

rowissenschaft das Menschenbild, in der Geschichte und heute angesichts moder-ner Forschungserkenntnisse? Am dritten Abend steht das Thema «Entscheidungs-fi ndung» im Raum. Welche psycholo-gischen Prozesse spielen sich beim Ent-scheiden ab, und welche Einfl üsse, zum Beispiel auch wirtschaftliche Aspekte, spielen dabei eine Rolle. Am Donnerstag ist der «Schlaf» und dessen Bedeutung für die Konzentrationsfähigkeit das zen-trale Thema. Dass heutzutage nicht mehr nur diese natürlichste Art, unsere Leis-tungsfähigkeit zu maximieren, nämlich genug zu schlafen, zu genügen scheint, zeigen die Beiträge des letzten Abends. Die Leistungsfähigkeit des Gehirns willman gezielt steigern können, sei es für Prüfungssituationen, zur Wahrneh-mungssteigerung an einer Party oder bei Gedächtnisschwierigkeiten. Ein Medizi-ner, ein Pharmakologe und eine Psycho-login äussern sich zum Thema. Die Ver-anstaltungen der Woche bieten Einblick in aktuelle Themen der Gesellschaft und sind nicht nur Lehrpersonen, sondern auch Schülern und Schülerinnen ab zirka 8. Schuljahr zu empfehlen. Jeden Abend besteht die Möglichkeit, den Referenten oder Referentinnen Fragen zu stellen. In der Eingangshalle vor den Hörsälen werden diverse Informationsstände, Un-terlagen und Literaturlisten zu den The-men angeboten. Es werden auch Bücher zu den Themen verkauft. Weitere Infor-mationen sind beim Koordinationsbüro oder auf der Homepage des Basel Neu-roscience Program (www.biozentrum.unibas.ch/neuro) erhältlich.

Koordination: Catherine Alioth, [email protected], und SimoneGrumbacher, [email protected], Biozentrum der UniversitätBasel, Klingelbergstrasse 70, Basel, Tel. 061 267 22 25.

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VERMISCHTES / Basler Schulblatt 03 / 2007

Podiumsdiskussion an der «Natur»Sicherheits- und Mobilitätsbedürfnisse von

Kindern und Jugendlichen, SUV-Verbot

Die Energiedetektive, eine Sensibilisierungs-massnahme des Amtes für Umwelt und Energie Basel-Stadt, nehmen dieses Jahr zumersten Mal an der «Natur», dem Forum für Natur und Landschaft, Lebensräume und Arten im Rahmen der muba, teil.Sie offerieren Workshops für Schulklas-sen zum Thema Mobilitätsverhalten und organisieren eine Podiumsdiskussion zu den Themen: Sicherheits- und Mobili-tätsbedürfnisse von Kindern und Jugend-lichen, SUV-Verbot.

Am Podium teilnehmen werden

• Stephanie Fuchs, Geschäftsführerin VCS, Sektion beider Basel

• Simon Trinkler, Junge Grüne Nordwest-schweiz, Initiativkomitee SUV-Verbot

• Conradin Cramer, Anwalt, LDP, Gross-rat und Riehener Einwohnerrat

• Larissa M. Bednar, Sekretärin und Nationalratskandidatin 07, SVP Basel-Stadt

• Moderation: Claudia Kenan, BaZ-Re-daktorin.

Das Podium fi ndet am Samstag, 10. März, in der Halle 4.1 statt und beginnt um 14 Uhr. Die Diskussion richtet sich insbe-sondere an Schülerinnen und Schüler, da sie als schwächste Verkehrsteilnehmende von den Verhältnissen auf den Strassen unmittelbar betroffen sind.Die aktive Teilnahme von Schülerinnen und Schülern aus dem Publikum an der Diskussion ist ausdrücklich erwünscht.Mehr unter: www.energiedetektive.chInfos zu den Workshops bei Sandra Lüscher, [email protected], oder unter www.natur.ch/schulen. «Natur»-Ge-schäftsstelle ecos, Bäumleingasse 22, 4001 Basel, Tel. 061 205 10 57, www.ecos.ch.

Weiterbildung für das Fach TastaturschreibenDie Nordwestschweizerische Erzie-

hungsdirektorenkonferenz (NW EDK)

bietet an der Fachhochschule Nordwest-

schweiz, Pädagogische Hochschule, In-

stitut Weiterbildung und Beratung, eine

methodisch-didaktische Weiterbildung

für das Fach Tastaturschreiben an.

Im Kurs wird das Tastaturschreiben nach der Tastschreibmethode auf einer PC-Tastatur gelernt, und zugleich werden die methodischen Grundlagen für das spätere Unterrichten vermittelt.

Kursdauer: zwei Semester, 15 Freitagabende(17.30–21 Uhr, ca. alle zwei Wochen),zusätzlich sechs mentorierte Lektionen und Schlussprüfung (Leistungsausweis)Kursbeginn: Freitag, 24. August 2007Kursort: Gymnasium, Friedensstrasse 20,4410 Liestal.Kurskosten: CHF 2950.– (inkl. Anmelde-und Prüfungskosten), Kursunterlagen ca. CHF 100.–.Kursleitung: Christina Bussinger-Sgier, Dozentin FHNW

Anmeldung: Das Anmeldeformular und de-taillierte Angaben zum Kurs sind erhältlich bei der Fachhochschule Nordwestschweiz, Pädagogische Hochschule, Institut Weiter-bildung und Beratung, Küttigerstrasse 42, 5000 Aarau, [email protected], Tel. 062 838 90 51. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Einganges berücksichtigt (max. elf Personen). Anmel-determin: 15. Mai 2007.

Neue Angebote der Bibliomedia Schweiz

Bibliomedia Schweiz ist Partnerin

in Sachen Leseförderung

Neue Angebote entwickeln, Altbe-währtes optimieren – so lautet die Devise der Bibliomedia Schweiz. Für die Schule arbeiten unsere beiden Abteilungen: die Zentrale für Klassenlektüre ZKL sowie die Bibliothek für den Unterricht.

Wussten Sie ...?

Wussten Sie zum Beispiel, dass die Bi-bliomedia Schweiz Sie als Lehrperson nicht nur mittels der Bücher der Zentrale für Klassenlektüre unterstützt, sondern zudem – auf Ihre Anfrage hin – mit ge-mischten Kollektionen, die auf die Be-dürfnisse der Schülerinnen und Schüler zugeschnitten sind? Dass wir dement-sprechend laufend neue Materialien – so-wohl in der Zentrale für Klassenlektüre als auch in der Bibliothek für den Unter-richt – für den Einsatz in Ihrem Unter-richt zusammenstellen?

Für Bestellungen in der Zentrale für Klassenlektüre steht nebst dem tele-fonischen Bestelldienst (Tel. 032 624 90 21, 9.30–16 Uhr) der Onlinekontakt rund um die Uhr unter www.biblio-media.ch zur Verfügung. Für telefo-nische Bestellungen in der Bibliothek für den Unterricht: Tel. 032 624 90 25.

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NEUES AUS DER PDS

Informationen über BildungsprozesseSchöni, Walter: Handbuch Bildungscon-

trolling. Steuerung von Bildungsprozes-

sen in Unternehmen und Bildungsinsti-

tutionen. Zürich, Rüegger, 2006, 159 S.,

CHF 38.–, ISBN 978-3-7253-0844-6

Die Bereiche Qualitätsmanagement, Evaluation und Bildungscontrolling liegen nahe beieinander. Im Gegensatz zum Qualitätsmanagement und zur Bildungsevaluation, wo die Qualität des Unterrichts, der Schulführung, des Schulumfeldes und die Zufriedenheit der Anspruchsgruppen im Zentrum stehen, zielt das Bildungscontrolling auf Effek-tivität und Effi zienz bezüglich Zieler-füllung ab. Bildung effektiver machen, das ist vornehmlich ein Anspruch in der innerbetrieblichen Aus- und Weiterbil-dung, wo der ökonomische Nutzen einen hohen Stellenwert einnimmt.Wenn öffentliche Bildungsinstitutionen auf verschiedenen Stufen ebenfalls den Anspruch resp. die Aufgabe haben, die Grundlagen für eine berufl iche Tätig-keit auszubilden, so treffen die Ziele des Bildungscontrollings zumindest teilwei-se auch hier zu.Das vorliegende Handbuch legt ausführ-lich dar, wie das Bildungscontrolling managementunterstützende Funktionen wahrnimmt und Informations-, Planungs-,Kontroll- und Steuerungsaufgaben über-nimmt. Richtig angewendet und inter-pretiert, ist dies auch für die Bildungs-arbeit an den öffentlichen Schulen wichtig und wertvoll.

Peter Nietlispach

Hommage an Hans Aebli

Baer, Matthias (Hrsg.): Didaktik auf psy-

chologischer Grundlage. Von Hans Aeb-

lis kognitionspsychologischer Didaktik

zur modernen Lehr- und Lernforschung.

Bern, h.e.p. Verlag, 2006, 269 S.,

CHF 28.–, ISBN 978-3-03905-253-0

Der Sammelband ausgewählter Aufsätze würdigt das Wirken des Kognitionspsy-chologen und Didaktikers Hans Aebli. Unter den insgesamt 33 Autoren, die von verschiedenen Gesichtspunkten ausnach der Bedeutung von Aeblis Didak-tik fragen, begegnen wir bekannten Namen wie z.B. Oelkers, Oser, Reusser. Im ersten Teil werden Aeblis Werdegang

und die Entwicklung seiner Theorie –ausgehend von Guyer und Piaget – dar-gelegt: Seine Ansichten werden posi-tioniert, sein Anspruch an eine Ausbil-dung von Lehrpersonen, in welcher eine relevante Wissenschaft in der Praxis ihre Wirkung zeigt, wird dargelegt und aufgezeigt, wie dieser seinen hauptsäch-lichen Niederschlag im Lehrbuchklassi-ker «Grundformen des Lehrens» fand. Im zweiten Teil wird eine Einschätzung von Aeblis Dissertation «Psychologische Didaktik» vorgenommen. Der Auf-nahme und Weiterführung von Aeblis Didaktik im z.B. konstruktivistischen oder pädagogisch-moralischen oder lehr-lernforschenden Kontext wird der dritte, aktuell interessante Teil gewid-met, während der letzte sich mit AeblisReisebericht «Santiago, Santiago ...» befasst: ein Buch für Lehrende mit Interesse an Wissenschaftstheorien und einer Didaktik auf der Grundlage von psychologischen Strukturen des Lernens und Lehrens.

Lislott Blapp

Zur Schreibdidaktik

Becker-Mrotzek, Michael / Böttcher,

Ingrid: Schreibkompetenz entwickeln

und beurteilen. Praxishandbuch für

die Sekundarstufe I und II. Berlin,

Cornelsen Scriptor, 2006, 256 S.,

CHF 31.60, ISBN 978-3-589-22218-6

Zehn Jahre ist es her, dass der program-matische Titel «Schreiben im Umbruch» (Feilke/Portmann) ein paradigmatisch neues Verstehen von schulischem Schrei-ben postulierte. Nun legt ein anderes, in der Schreibdidaktik renommiertes Auto-renduo einen Band vor, der eine reichhal-tige Bilanz des seither Erforschten bietet. In überaus kompetenter, dabei gut fass-licher Weise werden in einem ersten Teil basale Aspekte wie Struktur der Text-sorten, Geschichte der Aufsatzdidaktik, Schreibprodukt und Schreibprozess, Schreibkompetenzen und Schreibent-wicklung sowie die Beurteilung und Be-notung von Texten auch mit Hilfe von Kriterienrastern wissenschaftlich fun-diert dargelegt. Dass zu Letzterem auch ein mit konkreten Anregungen illus-trierter Abriss des Portfolios gehört, ist ein Indiz für die didaktische Geschlos-senheit und den hohen Gebrauchswert dieses Werks.

MEDIEN / Basler Schulblatt 03 / 2007

Neues aus der PDS: http://pds.edubs.ch

Öffnungszeiten Pädagogische Dokumentationsstelle (PDS): Dienstag–Freitag 14–17.30 Uhr, Mittwoch 12–17.30 Uhr.

Fasnachtsferien bis 3. März 2007.2. Woche geschlossen.Frühjahrsferien vom 5. bis 14. April 2007 geschlossen.

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In einem zweiten Teil wird mit einem Rahmenkonzept zur unterrichtlichen Entwicklung von Schreibkompetenz eine Brücke zur Praxis geschlagen. Dar-in werden in exemplarischer Weise dasdokumentierende (Beschreiben und Be-richten), das kreative (Schreiben im Mu-seum) und das argumentierende Schrei-ben (Zusammenfassen, Kommentieren) erörtert. Im dritten und letzten Teil wer-den projektartige Schreibarrangements vorgeführt, nämlich ein Zeitungsprojekt und eine auf die Publikation im Internet ausgerichtete Unterrichtseinheit «litera-rische Rezension». Ein umfassendes Re-gister schliesst den Band ab.Zur Schreibdidaktik gibt es zurzeit wohl kein besseres Buch; mit seinem weiten Blick und seiner gelungenen Balance zwischen Theorie und praxisnaher Kon-kretisation ist es sehr zu empfehlen.

Roger Morger

Umfassende Lernland-schaft zu den AlpenJost, Dominik: Von der Eiszeit in die

Heisszeit. Eine Zeitreise zu den Glet-

schern. Oberhofen, Zytglogge Ver-

lag, 2006, 149 S., CHF 42.–, ISBN

978-3-7296-0723-1

Das Werkbuch enthält eine umfas-sende Erklärung für viele Geschehnisse rund um die Gletscher in den Alpen. Es ist eine Lernlandschaft, die sowohl die naturwissenschaftlichen als auch die sprachlichen und geschichtlichen Aspekte erfasst. Alle Kapitel sind in Einstiegsthemen, Lerninhalte, Lernziele wie auch Unterrichtsmaterialien (auch auf CD-ROM erhältlich) und didak-tisch-methodische Hinweise gegliedert.Wunderschöne aktuelle und historische Fotografi en, Bilder und übersichtliche Grafi ken schmücken das Buch. Hinweise auf weiterführendes Material und Inter-netlinks fehlen ebenso wenig wie Adres-sen von «Orten des Geschehens» und ein ausführliches Stichwortverzeichnis. Fachleute und solche, die es werden wol-len, fi nden in diesem Werk sehr viele Zugänge zum Thema «Gletscher». Es ermöglicht den Unterricht von verschie-densten Standpunkten her und stellt am Schluss die Vorgänge in unseren Alpen in einen weltweiten Zusammenhang.

Johanna Suter-Egli

Attraktive Besuche im Museum gestaltenDürr, Franziska: Staunen, begreifen,

liebäugeln – Kinder und Jugendli-

che im Museum. Baden, hier + jetzt,

2006, Mappe, CHF 29.80, ISBN

978-3-03919-042-3

Staunen, begreifen, liebäugeln – aber auch lauschen, deuten, suchen. Oder auch trauen, verweilen, schweifen: In anschaulicher, von zahlreichen far-bigen Abbildungen begleiteter Weise vermitteln die beiden Herausgeber ein Feuerwerk von Ideen, wie mit Kindern und Jugendlichen Museumsbesuche zu gestalten sind. Ein Museumsbesuch braucht Zeit und wache Augen. Wenn Gross und Klein zusammen ein Museum erkunden, kommen viele Sichtweisen zu-sammen. Diese stellt die vorliegende Pu-blikation vor, als eine Art Ideentool, Im-pulsratgeber oder Schlüssel, der in viele Museen passt und Zugänge vermittelt, ohne dass einzelne Objekte oder Museen vorgestellt werden. Entstanden ist das zweiteilige Werk im Rahmen des inter-nationalen Museumstages 2006, der un-ter dem Motto «Museum und junges Pu-blikum» mit einem Wettbewerb zur Sicht des Museums stattfand. So gestaltet sich der zweite Teil als eigenständiges Buch, in dem die originellsten und anregends-ten (sprich prämierten) Sichtweisen der4- bis 19-jährigen Museumsbesucher/in-nen vorgestellt werden. Zwei in einem: erfrischend undidaktisch wirkende Per-spektiven zur lustvollen Horizonterwei-terung in und mit Museen!

Esther Schönmann

Gesundheitsbewusstsein erweitern

Imhof-Hänecke, Christine: Tippfi t. Be-

wegung verstehen, erleben, geniessen.

Bern, Schulverlag blmv, 2006, 204 S.,

CHF 27.70, ISBN 978-3-292-00416-1

Schon beim ersten Durchblättern des Buches fällt die starke Strukturierung auf: eine farbliche Abgrenzung der einzelnen Themenbereiche, hervorge-hobene Merksätze, Tabellen, Bilder, Übungsanleitungen usw. Die Fülle an Information wird dadurch fassbar und besser verständlich gemacht. Die zehnKapitel sind überschrieben mit den

Begriffen: Bewegungsdrehscheibe, All-tagsaktivitäten, Sport und Kondition, Herz – Kreislauf anregen, Muskeln kräf-tigen – Beweglichkeit erhalten, Knochen stärken, Geschicklichkeit verbessern, Sport und Ernährung, Schattenseiten des Sports, Rückblick und Ausblick. In jedem Kapitel fi nden sich praktische Übungen, oft ein Fragebogen zur Selbst-einschätzung, dazu wissenswerte Fakten knapp formuliert. Moderne Bewegungs-formen wie Skateboarden werden ge-nauso analysiert wie die herkömmlichen sportlichen Aktivitäten und Trendsport-arten. Jugendliche Leserinnen und Le-ser werden angeleitet, ihr Gesundheits-bewusstsein zu erweitern und dadurch Eigenverantwortung zu übernehmen. Das Buch eignet sich nicht nur zum Selbst-studium für Jugendliche (ab Gymnasium), sondern auch für Erwachsene. Sport-lehrpersonen jeder Stufe können von der Lektüre für ihren Unterricht profi tieren.

Katarina Eggenschwiler

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Mitteilungen der Freiwilligen Schulsynode (fss):Die fss kommt für die Kosten ihrer Publikationen auf.Freiwillige Schulsynode BS, Claramattweg 8, 4005 Basel. E-Mail: [email protected]

Schulsynode :www.schulsynode-bs.ch

IMPRESSUM / Basler Schulblatt 03 / 2007

ErscheinungsweiseJährlich 11 Hefte.

Adressänderungen Bitte schriftlich an die Schulsynode, Postfach, 4005 Basel.

AbonnementsbestellungenBestellungen von Jahresabonnements (CHF 40.–) nimmt entgegen: Schulsynode, Claramattweg 8, 4005 Basel, Tel. 061 686 95 25, Fax 061 686 95 20.

Inseratenverwaltung Schwabe AG, Steinentorstrasse 13, Postfach, 4010 Basel. Frau Margrit Neff, Tel. 061 467 85 72, Fax 061 467 85 56.E-Mail: [email protected]

DruckSchwabe AG, 4010 Basel

RedaktionsschlussNr. 4: Samstag, 17. März 2007Erscheinungsdatum: 10. April 2007Nr. 5: Samstag, 14. April 2007Erscheinungsdatum: 8. Mai 2007

ISSN 0258-9869Basler Schulblatt:www.edubs.ch

HerausgeberDas Basler Schulblatt wird herausgegeben vom Erziehungsdepartement Basel-Stadt und von der Staatlichen Schulsynode Basel-Stadt.

Redaktionelle VerantwortungAllgemeiner Teil: Thomas Haberthür (thh.) Adresse: Redaktion Basler Schulblatt,Leimenstrasse 1, 4001 Basel,Tel. 061 267 44 89, Fax 061 267 68 42. E-Mail: [email protected] des Erziehungs-departements, Ressort Schulen – EDit: Valérie Rhein (vr.), Leimenstrasse 1, 4001 Basel. E-Mail: [email protected] der Staatlichen Schulsynode (SSS): Geschäftsleitung der Staatlichen Schul-synode BS, Claramattweg 8, 4005 Basel. E-Mail: [email protected]: Elisabeth Tschudi, Pädagogische Doku-mentationsstelle, Binningerstrasse 6, 4051 Basel, Tel. 061 267 68 37.E-Mail: [email protected]

Titelbild: Ismael Lorenzo

Erweitern Sie Basels Horizont.

Zur Ergänzung des pädagogischen Leitungsteams der Orientierungs-schule Basel ist auf den 1. August 2007 die Stelle (100%) einer

Pädagogischen Stabsmitarbeiterin oder eines

Pädagogischen Stabsmitarbeiters zu besetzen. Die Orientierungsschule ist eine integrative Schule vom 5. bis 7. Schuljahr mit rund 3500 Schülerinnen und Schülern in 13 Schulhäusern.

Sie unterstützen die Schulleitung in der Führung der dezentralenSchule. Sie leiten und betreuen Schulentwicklungsprojekte und übernehmen die Verantwortung für einzelne Sachgebiete.

Die Bewerber/innen müssen ein Lehrkräftediplom und längere Erfahrung auf der Sekundarstufe I mitbringen. Gesucht wird eineteamfähige Persönlichkeit mit hoher Kommunikationskompetenz.

Nähere Auskunft: Rektorat Orientierungsschule (061 267 54 60), bei G. Jenö, Rektorin, oder M. Unterfinger, Rektor.

Bewerbungen sind bis zum 24. März 2007 an das Rektorat der Orientierungsschule, Kohlenberg 27, 4001 Basel, zu richten.

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