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blaues kreuz Für Lebensqualität. Gegen Abhängigkeit. blaueskreuzzuerich.ch Ausgabe 2 Mai/Juni 2011 Wir sprechen über Alkohol.

Blaues Kreuz Quartalszeitschrift Nr. 2 2011

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Page 1: Blaues Kreuz Quartalszeitschrift Nr. 2 2011

blaues kreuzFür Lebensqualität. Gegen Abhängigkeit.

blaueskreuzzuerich.ch Ausgabe 2 Mai/Juni 2011

Wir sprechen über Alkohol.

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Das letzte Editorial der vorangegangenen Ausgabe löstebreite Zustimmung, aber auch vereinzelt Entrüstung aus.Wie es dazu kam? Der Autor schrieb, dass alkoholischeGetränke in Massen und mit Genuss zu konsumierenseien statt in rauen Mengen bis zum Rausch. Da dieSchweizer Orthografie das ß in der Schriftsprache abernicht mehr verwendet, schrieb er korrekterweise vonMassen (in Maßen).

Und Sie, liebe Leserin, lieber Leser, was haben Sie gelesen?

Lud das Blaue Kreuz dazu ein, Alkohol in grossen Massen zu konsumieren? Oder eben massvoll, mit Verantwortung und Genuss? Fiel Ihnen dieser eine Satz inmitten der Sätze überhaupt auf?

„Massvoll lebt am längsten“, sagt ein altes Sprichwort. Diese Weisheit gilt für viele Situationen im Leben. Ich bin überzeugt, dass sie auch für den Umgang mit Alkohol gilt.

So spricht sich das Leitbild des Blauen Kreuzes für einen „verantwortungsvollen Um-gang mit Genuss- und legalen Suchtmitteln“ aus. „Wir wollen“, so das Leitbild weiter,„dass niemand mehr unter den Folgen von Alkoholmissbrauch und anderen Sucht-mitteln zu leiden hat.“ Für dieses Ziel setzen wir uns Tag für Tag ein. Diese Ausgabedes „blaues kreuz“ erläutert die Arbeit des Blauen Kreuzes Zürich im vergangenen Jahr.

Wer unsere Arbeit für gut und wichtig hält, hat verschiedene Möglichkeiten, diese zu unterstützen. Sie können sich als freiwillige Mitarbeiterin, als freiwilliger Mitarbeiter in Projekten engagieren. Sie können ein Mitglied mit und ohne Abstinenzverpflichtung werden und unser Wirken ideell mittragen oder Sie könnenmit einer Spende oder einem Legat die wichtige Arbeit finanziell unterstützen.

Für was auch immer Sie sich entscheiden: Ich danke Ihnen für Ihre Zustimmungund, wenn es denn passiert, auch für Ihre Entrüstung. Damit drücken Sie aus, dassIhnen die Arbeit für Menschen mit einer Alkoholkrankheit nicht gleichgültig ist.

Herzlichen Dank

Stephan Kunz, Geschäftsfü[email protected]

Blaues Kreuz Zürich, Mattengasse 52, Postfach 1167, 8031 Zürich

editorial

Von Massen und Maßen

impressum

3 Schwarz auf WeissAlkohol bleibt ein Thema.

6 Selbst ist die HilfeWie arbeiten die Selbsthilfegruppen?

7 Zum Wohl!?Die Schweiz spricht über Alkohol. Winterthur auch!

blaues kreuz ist die Zeitschrift des Blauen Kreuzes Kantonalverband Zürich für die Mitglieder, Spenderinnen und Spender. Die Zeitschrift erscheint 4-mal jährlich. Die Auflage beträgt 12'000 Exemplare.

Verlag Blaues Kreuz Kantonalverband Zürich, Zürich. Redaktion Henrik Viertel, Stephan Kunz. Fotos Blaues Kreuz, istockphoto.com.Gestaltung werbebuero schilling, Düsseldorf. Druck Jordi Medienhaus, Belp.

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Gleich die Titelseite des Stadtbundes berichtet über Ausschreitungen nach einem Fussballspiel. Alkoholisierte sogenannte Fans prügeln sich mit der Polizei. Man könnte sagen: wie üblich. Alkohol enthemmt, facht Emotionen und Gewalt an. Der Sachschaden wird auf mehrere 10’000 Franken geschätzt, einzelne Personen wurden verletzt.

Auf Seite 15 finden sich neuste Nachrichten zur Glattalbahn: Ein alkoholisierter Autofahrer befährt mit seinem Auto die Bahngleise, bis er vor der Haltestelle Balsberg mit einer Tramschiene kollidiert. Der Fahrer ignoriert den Unfall, lässt sich per Taxi nach Hause fahren und meldet später seinen Wagenals gestohlen. Rund 50 Feuerwehrleute und ein Spezialkran werden benötigt, um den Schaden zu beheben.

Auf der ersten Seite des Wirtschaftsbundes klagt der neue Direktor von GastroSuisse in einem Interview über Anfeindungen,die seiner Branche zusetzen. Gemeint sind damit auch die Alkoholtestkäufe. Diese bitter notwendigen Kontrollen zur Einhaltung des Jugendschutzgesetzes werden wörtlich als „diskriminierend“ bezeichnet. Im Zusammenhang mit diesen Testkäufen fragte uns unlängst ein bürgerlicher Kantonsrat, was denn die Ziele des Blauen Kreuzes seien?

Unsere Ziele, unsere Vision ist klar: Wo Alkohol verkauft wird,darf er nicht an Kinder und Jugendliche abgegeben werden.Würde sich die Gesellschaft der negativen Auswirkungen des Alkohols bewusst sein, also den missbräuchlichen Konsum und die Abhängigkeit nicht verschweigen, bliebe vielen Menschen viel Leid erspart und viel Geld konnte zur Bewältigung andererHerausforderungen eingesetzt werden. Das ist unsere Vision.

Die Gegenwart ist dies: Zu häufig gelangen Minderjährige an Bier und Spirituosen. Personen aus allen Gesellschaftsschichten,Betroffene und Angehörige benötigen die Hilfe unserer Beratungs-fachleute und der Selbsthilfegruppen. Wahrend die Probleme mitAlkohol zunehmen, werden die finanziellen Ressourcen knapper.Kirche und Staat verabschieden kurzsichtige Sparmassnahmen, die Spendeneinnahmen stagnieren.

Aber wir geben nicht auf und behalten unsere Visionen vor Augen.Unsere vielen engagierten Mitarbeitenden und Freiwilligen setzensich fur alkoholabhängige Menschen und Angehörige täglich ein.Weit mehr Menschen handeln solidarisch und spenden. ImNamen der betroffenen und angehörigen Männer, Frauen undKinder danken wir allen für die Unterstützung. Bleiben Sie unsauch dieses Jahr gewogen und unterstützen Sie uns mit Ihrem Engagement und einer Spende.

Schwarz auf WeissEin gewöhnlicher Montagmorgen: Wer zwischen 6.00 und 6.30 Uhr im Zug seine Tageszeitung liest, den erwartet eine nicht immer angenehme Lektüre. Denn morgens beim Durchblättern der Zeitung darf man sichfragen, in wie vielen Artikeln Alkohol ein Thema sein wird.

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Die moderne Präventionsarbeit zeigt Jugendlichen zwar die Gefahrendes missbräuchlichen Konsums von legalen und illegalen Sucht-mitteln auf, bietet darüber hinaus jedoch spannende Alternativen an.

Zum Beispiel mit der Blue Cocktail-Bar, die inzwischen auch alsmotorisiertes Piaggio (Dreiradauto) unterwegs ist, beweist, dassauch ohne Alkohol gefeiert werden kann. Rund um die alkohol-freie Bartheke sind verschiedene Angebote für Jugendliche und Erwachsene entwickelt worden. In Workshops wird Wissen zu denRisiken und Gefahren des missbräuchlichen Alkoholkonsums vermittelt. Anschliessend erlernen die Teilnehmenden grundle-gende Kenntnisse zum Mixen und Shaken und setzen ihr Könnenhinter der Bar ein: Süsse, saure, bunte und fruchtige Drinks werden mit ebenso viel Freude kreiert wie degustiert. Nicht vollkommen neu, aber jetzt auch mobil: das Catering. Die Blue Cocktail-Bar kann für öffentliche und private Anlässeund Apéros gebucht werden. Die Barkeeper besprechen mit denKunden die Getränkeauswahl, bauen vor Ort die Theke und De-koration auf und mixen während der Feier alle gewünschtenDrinks und Shots. Dabei können die Profis fast jeden möglichenGeschmack kreieren. Gemeinsam ist allen Drinks: Sie schmeckenund sie sind alkoholfrei.

Präventionsarbeit kann tatsächlich verführerisch sein. Am bestenüberzeugen Sie sich selbst und engagieren die Bar privat bei sichzu Hause oder für den gelungenen Anlass in Ihrer Gemeinde,Schule oder Firma. Ihre Gäste werden Spass daran haben – undauch im Auto wieder sicher nach Hause gelangen.

... und traditioneller. Die Testkäufe.Wo diese Kontrollen regelmässig durchgeführt werden, reagieren

die Servicemitarbeitenden der Gastrobetriebe und das Personal ander Kasse der Detailhändler weit sensibler als anderswo.Dennoch verkaufte letztes Jahr jeder vierte der getesteten Verkaufs-stellen alkoholische Getränke an Jugendliche unter 16 Jahren. Diessind die Resultate aus lediglich 39 von 171 Gemeinden im KantonZürich. Bei Stichproben in Gemeinden, in denen erstmals unange-kündigt Testkäufe durchgeführt wurden, liegt der Anteil der illega-len Verkäufe zum Teil bei über 60 Prozent. Dieser Vergleichbeweist, was für erschreckende Quantitäten an Alkohol durch dieKehlen von Minderjährigen in diesen Gemeinden fliesst.

Kantonsweit flächendeckende Kontrollen sind also unabdingbar.Zumal die Höhe der Zugangshürden für Alkohol gerade unter denspontan handelnden Jugendlichen darüber entscheidet, ob undwie viel getrunken wird. Erhältlichkeit und Menge des Alkoholsprägen die Konsumgewohnheiten unmittelbar: Rund jeder vierteSchüler und jede sechste Schülerin im Alter von 15 Jahren trinktmindestens wöchentlich ein alkoholisches Getränk. Das sind keineakzeptablen Zustände, denn der Verkauf und die Weitergabe vonAlkohol an unter 16-Jährige ist gesetzlich verboten und keineNachlässigkeit. Mit gutem Beispiel geht die Erdölvereinigung, ein Zusammenschluss der Betreiber von Tankstellenshops in derSchweiz, voran. Die seit Jahren kontinuierlich durchgeführtenSchulungen und Kontrollen haben zu vertretbaren Resultaten geführt: Trotz einer hohen Personalfluktuation haben unter denim Kanton Zürich getesteten Tankstellenshops lediglich 16 Pro-zent gesetzeswidrigerweise Alkohol an unter 16-Jährige verkauft.Eine Branche, die noch vor Jahren vielen Jugendlichen als wichtigeBezugsquelle für Alkoholika galt, darf inzwischen als Modell füreine nachhaltige Verkaufspolitik gelten, die den Jugendschutz starkgewichtet.

Prävention mal anders ...Die Präventionsarbeit des Blauen Kreuzes ist vielfältig. Der früher zu jeder Gelegenheit erhobene Mahn-finger, das simple Verteufeln von Alkohol führt bei jungen Menschen längst nicht mehr zum Ziel.

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Erstens benötigen unsere Klienten eine professionelle Hilfe und dürfen qualitativ gute Dienstleistung erwarten. Zweitens sollten Privatpersonen, die Öffentlichkeit und Stiftungen, die Spenden undProjektbeiträge vergeben, anhand konkreter Qualitätskriterien über-prüfen können, ob die finanziellen Mittel effizient eingesetzt werden.

Eines der zu erreichenden Jahresziele 2010 war deshalb die erfolgrei-che Qualitätsmanagement- Zertifizierung auf der Grundlage derQualitätsnorm QuaTheDA (Qualität Therapie Drogen Alkohol) desBundesamtes für Gesundheit (BAG). Als Zertifizierungsstelle wurdedie SQS (Schweizerische Vereinigung fur Qualitäts- und Manage-ment-Systeme) ausgewählt. Die Zertifizierung erstreckt sich auf denBereich Beratung der Fachstellen in Zürich und Winterthur.

Intern reden wir von Management-, Support und Dienstleistungs-prozessen. Deutsch und deutlich gesprochen, garantiert die Zertifi-

zierung, dass wir sagen, was wir tun und dass wir tun, was wir sagenund dass wir es belegen können.

Mit der Einführung des freiwilligen Qualitätsmanagement-Systemskönnen wir nun objektiv dokumentieren, dass wir nach anerkanntenQualitätsstandards arbeiten. Der Gesamteindruck der leitenden Auditorin anlässlich des Zertifizierungsaudits Mitte Dezember 2010lautete: „Besonders hervorzuheben ist auf der Führungsebene das Engagement des ehrenamtlichen Vorstandes und der durchgängigeZielsetzungsprozess. Die hohe Fachlichkeit der Mitarbeitenden unddie Methodenvielfalt erlauben es, individuell auf die Bedürfnisse der Klienten einzugehen. Die Klientendossiers [...] waren vollständig und der Beratungsprozess nachvollziehbar.“

Beratung. Was wir 2010 geleistet haben

Es wurden 1686 Stunden direkte Klientenleistun-

gen erbracht (Einzel-, Paar-, Familienberatungen

für direkt Betroffene und fur Angehörige sowie

Telefonate, Konferenzgespräche und

Berichte/Gutachten).

Insgesamt liessen sich 295 Klienten in Zürich und

Winterthur beraten. 108 direkt betroffene Perso-

nen (80 Männer und 28 Frauen) und 47 Angehö-

rige (11 Männer und 36 Frauen) haben sich neu

angemeldet.

* Gemäss der Statistik der ambulanten Behandlung und Betreuung im Alkohol und Drogenbereich/E-Case.

Prävention. Was wir 2010 geleistet haben5’189 Alkohol- und Tabaktestkäufe wurden im

Auftrag der Erdölvereinigung und von politischen

Gemeinden durchgeführt.

Die Blue Cocktail-Bar hat während 16 Kursen

226 Teilnehmende geschult und an zahlreichen

privaten und öffentlichen Anlässen 3’146 alkohol-

freie Drinks gemixt.

350 Mädchen und junge Frauen stärken ihr

Selbstvertrauen im Tanzprojekt roundabout. 42

freiwillige Leiterinnen engagieren sich in 15

Gruppen in 14 Gemeinden im Kanton Zürich.

117 Personen haben an der Aktion time:out 2010

teilgenommen und während einer bestimmten

Zeit auf eine lästige Gewohnheit oder eine Sucht-

handlung verzichtet.

In 8 Adonia Sportcamps wurden über 400

Jugendliche mit einem neu entwickelten Wahr-

nehmungs-Parcours und Informationen zum

Thema Alkohol geschult.

Der Beratung vertrauenDieses Vertrauen ist gerechtfertigt, die Kontrolle aberebenso wichtig: Der Nutzen und die Qualität der Ar-beit gemeinnütziger Organisationen wird heutzutage zuRecht genauer kontrolliert als in vergangenen Zeiten.

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Jeder Mensch hat schon von Selbsthilfegruppen gehört und glaubt zu wissen, was sie bewirken.Was aber genau darunter zu verstehen ist, vermögen die wenigsten zu erklären. Trennen wir den Begriff, treten die zwei Kernwörter klar hervor: das Selbst und die Hilfe.

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Selbst ist die Hilfe

Selbst ist ein sehr personenbezogenes Wort, das beschreiben könnte,was man selbst tun kann, was man selbst ist und was man selbst erwartet. Die Hilfe steht für die Hilfe, die man gibt, für die Hilfe, die man erhält und für den Willen selbst zu geben und anzunehmen.Entscheidend beim Eintritt in eine Selbsthilfegruppe sind Ein-stellung und Erwartung. Ich helfe mir selbst und trete der Gruppebei, um mir selbst zu helfen, nicht um allen anderen zu helfen.

Dank dieser Einstellung vermeidet man jeden gut gemeinten, abervielleicht unangebrachten Einsatz für andere und verhindert, dassman von sich selbst ablenkt. Das mag sich zunächst egoistisch anhö-ren. Doch allein dadurch, dass man den anderen Teilnehmenden alsBeispiel für die Auseinandersetzung mit sich selbst dient, ist diesenschon sehr geholfen. Die Selbsthilfegruppe ist eben nicht einfach eineregelmässige Austausch- und Gesprächsrunde, sondern eine intelli-gente Verknüpfung von Eigen- und Gruppennutzen. Auch die Er-wartung, dass die anderen Teilnehmenden die persönlichen Problemelösen, ist also vollkommen sinnlos und führt nur zur Frustration.Helfe ich mir, helfe ich der Gruppe und die Gruppe hilft mir: Sobaldalle Teilnehmenden dieses Prinzip verinnerlicht haben, funktioniertdie Selbsthilfegruppe. Wichtig ist dabei eine regelmässige und aktiveTeilnahme, die bei der Einzelperson wie auch bei der Gruppe Schrittfür Schritt zu positiven Veränderungen führt.

Die Bedeutung der freiwilligen Arbeit in den Selbsthilfegruppen wird

heute besonders durch Ärzte und Therapeuten anerkannt. Das Prinzip der Gruppenhilfe durch Selbsthilfe, der Austausch des Erfahrungswissens unter Betroffenen und Angehörigen ist von hoherWirksamkeit. Und da das Gesundheitssystem in unseren Zeiten starkdurch Sparmassnahmen geprägt wird, stellen die Gruppen mit ihrengeringen Kosten und dem grossen Engagement der Teilnehmendeneine Hilfe mit enormem Zukunftspotenzial dar.

Selbsthilfegruppen. Was wir 2010 geleistet haben

Insgesamt 6 Selbsthilfegruppen für Betroffene

und Angehörige in Zürich und Winterthur.

Die Selbsthilfegruppen wurden 396-mal

besucht.

Die 12 freiwilligen Gruppenleiterinnen und

Gruppenleiter haben insgesamt 482 Arbeits-

stunden geleistet.

9 durchgeführte Präsentationen des Selbsthilfe-

angebotes in Kliniken im Kanton Zürich.

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Vom 21.–29. Mai 2011 führt das Bundesamt für Gesundheit BAG gemeinsam mit zahlreichen Trägern, darunter auch das Blaue Kreuz, eine nationale Dialogwoche zum Thema Alkohol durch: Die Schweiz spricht über Alkohol. Winterthur auch!

Die Schweiz spricht über Alkohol. Winterthur auch!

Im Kanton Zürich wird das Blaue Kreuz in Kooperation mit derstaatlichen Prävention und Suchthilfe einen Schwerpunkt im RaumWinterthur setzen. Im Mittelpunkt steht der gesellschaftliche Dialog,den verschiedene Institutionen mit selbst organisierten Veranstaltun-gen und Aktionen gezielt fördern. Der Alkohol soll zum Beispiel imSport, in der Kultur, in der Schule, in der Gemeinde, am Arbeitsplatzoder im Verein zum Gespräch gemacht werden.

«Das andere Festzelt» Am Oberen GrabenEin fruchtiger Drink an der Bar, eine einladende Lounge, Mix-Kurse,Kurzberatungen, Infotafeln, Broschüren, Fahrsimulator, Rauschbril-len-Parcours – das bietet «Das andere Festzelt». Und lassen Sie sichvon der Freiluft-Foto-Ausstellung überraschen, die Winterthur auseinem ganz speziellen Blickwinkel zeigt. 21. – 27.5.

«Mojawi-Bar für Jugendliche»«Shake it easy»: Mix-Kurse (alkoholfrei) an der Blue Cocktail-Bar für Jugendliche in Oberwinterthur (20.5., ab 17:00 Uhr, bei Migros) und Wülflingen (28.5., ab 15:00 Uhr, Lindenplatz). Mit der Mobilen Jugendarbeit Winterthur (Mojawi).Freitag 20.5. und Samstag 28.5.

Zum Wohl Winterthur?! – Auftakt zur Dialogwoche AlkoholStadtrat Nicolas Galladé, Vorsteher Departement Soziales, eröffnet am Oberen Graben die Dialogwoche Alkohol in Winterthur.Mit Strassenclowns, Mix-Kursen, Ballons für die Kinder und einerHappy Hour. Alle sind herzlich eingeladen! Samstag 21.5. 14:00 Uhr

Blue Cocktail-Bar am Untertor Gönnen Sie sich eine Erfrischung auf dem Arbeitsweg oder beim Flanieren! 14., 18., 19., 23.-27.5.

Informationsabend «Jugend und Alkohol»Garden ClubTrinken unsere Jugendlichen zu viel Alkohol? Wie sollen wir reagieren? Ein Abend für Eltern, Bezugspersonen und für alle Interessierten, in einem Winterthurer Club. Fachpersonen bieten Informationen und laden ein zu Fragen und Diskussion. Eintritt frei.Montag 23.5. 19:30 Uhr – 21:30 Uhr

Podium «Kulturgut und Botellón: Wie unsere Gesellschaft mit Alkohol umgeht»Casino TheaterDie Stadträte Nicolas Galladé, Vorsteher Departement Soziales, Mike Künzle, Vorsteher Departement Sicherheit und Umwelt, Prof. Ueli Mäder (Soziologe) und weitere diskutieren über die gesellschaftspolitischen Aspekte und die Bedeutung des Kulturgutes Alkohol für Winterthur. Eintritt frei.Dienstag 24.5. 19:30 Uhr

CRAFT tanken: Veranstaltung für Angehörige Für Angehörige und Nahestehende von Menschen mit Alkoholproblemen. Im Zentrum steht das «CRAFT-Trainingsprogramm», das neue Perspektiven und Hand-lungsmöglichkeiten eröffnet. Ort: Beratungsstelle des Blauen Kreuz‘,Rosenstrasse 5, Winterthur. Keine Anmeldung nötig. Eintritt frei. Mittwoch 25.5. und Freitag 27.5. jeweils 9:00 Uhr – 11:00 Uhr

«Shake it easy» – Mix-Kurse für alleAm Oberen Graben lernen Sie die richtige Mix-Technik für alle Gelegenheiten! Einfach spontan reinschauen (Dauer ca. 20 Min.). Eintritt frei. Mittwoch 25.5. ab 14:00 Uhr und Donnerstag 26.5. ab 17:00 Uhr

Gratiskonzert mit Marc SwayAlte KaserneDer erfolgreiche Schweizer Musiker Marc Sway begeistert mit seinenmitreissenden, lebensfrohen Konzerten. Er tritt als Botschafter füreinen verantwortungsbewussten und genussvollen Umgang mit Alkohol auf. Das Konzert wird von Heineken Switzerland organisiertund gesponsert. Eintritt frei.Mittwoch 25.5. 20:00 Uhr

Abend des GenussesAtelier SidiMit Lesungen und einer speziellen Weindegustation gehen wir dem Wesen und den Facetten des Alkohol-Genusses nach. Denn: Der genussvolle Umgang mit Alkohol ist möglich – und wird vom Grossteil unserer Gesellschaft gelebt. Kosten: CHF 25.-, Anmeldung über www.winterthur-sprichtüber-alkohol.ch, Platzzahl beschränkt. Donnerstag 26.5. 19:30 Uhr

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GeschäftsstelleMattengasse 52Postfach 11678031 Zürich044 272 04 [email protected]

PräventionFachstelleMattengasse 528005 Zürich044 272 04 [email protected]

Beratungin ZürichZwingliplatz 18001 Zürich044 262 27 [email protected]

in WinterthurRosenstrasse 58400 Winterthur052 213 02 [email protected]

SelbsthilfegruppenFachstelleMattengasse 528005 Zürich044 271 15 [email protected]

Spendenkonto80-6900-0

blaueskreuzzuerich.ch

Wir sind da

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Ärzte nennen es einen «Gebrauch ohne medizinische Indikation» und sprechen von «Patienten». Auf der Strasse bezeichnet man dies als «saufen» und denkt dabei an einen«Trinker». Wir vom Blauen Kreuz nennen es «einen missbräuchlichen Alkoholkonsum»und meinen damit Familienväter, Mütter, Jugendliche und Kinder; alkoholabhängige Menschen und Angehörige, die ihre Nachbarn sein könnten.

In der Schweiz leben rund 300'000 alkoholabhängige Menschen. Etwa eine Million Familienangehörige sind von dieser Erkrankung mit betroffen.

Über 5’000 Personen sterben jährlich an den Folgen des Alkoholkonsums oder an alkoholbedingten Krankheiten. Dazu gehören Krebserkrankungen, degenerierte Blutgefässe oder Herzinfarkte.

Das Blaue Kreuz Zürich verhindert und mindert diese alkohol- und suchtmittel- bedingten Folgen. Wir wollen, dass junge Menschen in einer Gesellschaft aufwachsen,die sie stark macht und vor dem Missbrauch von Suchtmitteln schützt. Wir wollen, dass niemand mehr unter den Folgen des Alkoholmissbrauchs zu leiden hat.

Für Lebensqualität. Gegen Abhängigkeit.

Für Spenden, Beiträge und Legate sindwir stets sehr dankbar. Das Blaue Kreuz ist seit 1990 durch die ZEWO zertifiziert. Das Gütesiegel bescheinigt:_ den zweckbestimmten, wirtschaftlichen und wirkungsvollen Einsatz Ihrer Spende_ transparente Information und aussagekräftige Rechnungslegung_ unabhängige und zweckmässige Kontrollstrukturen_ aufrichtige Kommunikation und faire Mittelbeschaffung