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12 KARRIERESPRUNG Arbeitsrecht 15 ARBEITGEBER Banking & Finance 21 FOKUS Traineeship/ Work-Life-Balance ARBEITEN IM AUSLAND ab Seite 5 Das Magazin für die junge Karriere 3/09 Preis: CHF 4.50

Careerstep 03/09

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Magazin für Berufseinsteiger und Studenten

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12KARRIERESPRUNG

Arbeitsrecht

15ARBEITGEBERBanking & Finance

21 FOKUS

Traineeship/Work-Life-Balance

ARBEITENIM AUSLAND

ab Seite 5

Das Magazin für die junge Karriere 3/09

Prei

s: C

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4.50

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editorial/inhalt

arbeiten imauslandWer im Ausland eine Stelle oder ein Prak-tikum sucht, sollte sich gut vorbereitenunsere Checkliste hilft Ihnen Ihren Startzu erleichtern.

titel

5Liebe Leserinnen und Leser

Auslandserfahrung kann oft das sprichwörtliche Zünglein an der Waage sein wenn es um die Se-lektion eines zukünftigen Mit-arbeiters geht. Wie Sie sich im Ausland zurecht finden und was Sie in den verschiedenen Ländern berücksichtigen sollten finden Sie ab der Seite 5. Die Umstellung auf Bachelor und Master gebar einige neue Wörter wie Workload, Credit Points, Diploma Supplement oderQualifikationsrahmen. Wir führen Sie durch den Uni-Dschungel der Begrifflichkeiten ab Seite 9. «Recht bleibt doch Recht, aber man verdreht es gern» lautet ein altes Sprichwort. Damit Ihnen beim Berufseinstieg oder Karrie-resprung keine Fehler unterlaufen sollten Sie auf der Seite 12 weiter-lesen. Weitere wertvolle Informatio-nen zu unseren Rankings und zu unseren Bewerbungstipps finden Sie unter careerstep.ch.

Jörg Sackmann

arbeitsrechtWer Rechte hat, hat auch Pflichten. Acht rechtliche Punkte die jeder Einsteigerwissen sollte.

KarrieresPrunG

12

FoKusWork-Life-Balance ist derzeit das wichtigsteKriterium für Hochschulabgänger bei derAuswahl des zukünftigen Arbeitgebers. (Seite 21)

Weshalb sind Trainees so beliebt (Seite 27)

FoKus

21

universum ProFessionalsurvey 2009Die Rankings im Überblick.

neWs

4

uni boloGneseBachelor, Master, Bologna und Supplementdas ultimative UNI-ABC gegen Campuschaos.

beruFseinstieG

9

arbeitGeber — banKinGWir stellen Ihnen in dieser RubrikArbeitgeber aus dem Bereich Banking undFinance vor.

arbeitGeber

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news

UnIVeRsUM PROFessIOnAL sURVeY 2009

Die Reputation spielt bei der Arbeitgeberwahl im Vergleich zum Vor-jahr eine geringere Rolle. Durch die Krise haben sich die Präferenzen der Berufstätigen in Bezug auf die Arbeitgeberwahl verschoben: das Ansehen eines Unternehmens gehört nicht mehr zu den entscheidenden Fakto-ren der Attraktivität. Das ergab die größte Studie zu Karriere- und Arbeitgeberpräferenzen der Professionals in Schweiz, die von Juni bis September dieses Jahres durch Universum durchgeführt wurde. Während letztes Jahr die Reputation noch für 45,9 Prozent der Be-fragten wichtig war, haben 2009 lediglich 22,1 Prozent Wert darauf gelegt. Vielmehr achten die Professionals im Krisenjahr auf die per-sönliche Komponente und nennen zu 29,3 Prozent ein inspirieren-des Top-Management als Kriterium für einen idealen Arbeitgeber. 2008 waren es 20,3.

Die Berufstätigen schätzen zur Zeit eine sichere Anstellung.a«Ein leichter Anstieg bei der Wichtigkeit des Faktors Jobsicherheit ist natürlich nachvollziehbar», sagt Axel Keulertz, Research Director DACH bei Universum. «Parallel dazu haben fünf Prozent mehr als zum Vorjahr angegeben, dass sie nicht vorhaben, in der nächsten Zeit ihre Stelle zu wechseln. Die Personalverantwortlichen sollten sich aber nicht in falscher Sicherheit wiegen. Die Mitarbeiter werden sich schnell wieder umorientieren, wenn sie spüren, dass die wirt-schaftliche Situation einen Jobwechsel ermöglicht.» Welche Unternehmen dann besonders interessant werden, zeigt sich in den Arbeitgeber-Rankings, aufgestellt jeweils nach dem fachlichen Hintergrund der Befragten für Wirtschafts-, Natur und Ingenieurwissenschaften sowie IT. Im Vergleich zum letzten Jahr haben sich einige Änderungen in der Spitze der attraktivsten Arbeitgeber ergeben. Bei den Wirt-schaftswissenschaftlern ist Nestlé weiterhin auf Platz eins. Google konnte Platz zwei verteidigen, Credit Suisse rückte von Rang vier auf drei auf vor. In der Gunst der IT-ler hat IBM gewonnen und ist unter die Top 3 gelangt. Google führt weiterhin die Rankings an, und Logitech hält Platz drei. SBB CFF FFS verbesserte sich im Ingenieur-Ranking von Platz zwei auf Platz eins und hat damit ABB vom ersten Platz auf den zwei-ten verwiesen. Nestlé hat es vom sechsten Platz in 2008 unter die ersten drei auf Platz drei in 2009 geschafft. Auch bei den Naturwis-

senschaftlern gab es ein Tausch unter den ersten beiden Plätzen. Novartis hat Roche auf Platz zwei verdrängt. Auf Platz drei konnte sich weiterhin Nestlé behaupten.

Über Universum Professional Survey 2009Die Befragung fand bundesweit zwischen Juni und September statt. 3'869 Personen mit mehr als einem Jahr Berufserfahrung haben sich an der Studie zu Arbeitgeberpräferenzen und Karriereplänen betei-ligt.

Industrie

Rang Firma

1 Netslé

2 Google

3 Credit Suisse ◊

4 Migros

5 Lindt & Sprüngli

6 SWISS (Swiss Airlines)

7 Swatch Group

8 Raiffeisen

9 UBS

10 Bank Julius Bär °L'Oréal

12 Roche

13 Novartis

Schweizerische Nationalbank

15 SBB CFF FFS

The Coca-Cola Company

17 Die Bundesverwaltung

18 IKEA

19 Zürcher Kantolbank

20 Swisscom

Engineering

Rang Firma

1 SBB CFF FFS •2 ABB

3 Nestlé

4 Siemens

5 Google

6 Swisscom

7 Pilatus Aircraft

8 Stadler Rail AG

9 ALSTOM

Hilti

11 Swatch Group

12 BKW π

13 Phonak

14 Logitech

15 Migros

RUAG

17 Schindler

18 Alpiq

19 Bombardier Transportation

20 Axpo

Die Bundesverwaltung

Roche

nestLé, GOOGLe Und CRedIt sUIsse sInd dIe beLIebtesten ARbeItGebeR deR beRUFstätIGen AkAdeMIkeR deR wIRtsChAFts-wIssensChAFten.

◊ Die Credit Suisse AG finden sie auf S.16

° Die Bank Julius Bär finden sie auf S.18

• Die SBB CFF FFS finden sie auf S.29

π Die BKW finden sie auf S.31

Quellenangabe: Universum — www.universumglobal.com

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ARBEITENIM AUSLAND

Autor: Robert Wildi

TITEL

Vorbei sind die Zeiten, als Schweizer allein durch Vorweisen des roten Passes im Aus-land zu guten Jobs kamen. In der globali-sierten Welt haben sich bildungstechnische Standortunterschiede weitgehend ausnivel-liert. Die Konkurrenz auf dem internationa-len Arbeitsmarkt ist hart, und auf Schweizer

Uni-Abgänger wartet niemand mehr. Das bestätigt Roland Flückiger, Chef der Sektion Auswanderung und Stagiaire im Bundesamt für Migration (BFM). «Weil in den meisten Ländern sowohl Bildungsniveaus wie auch Arbeitslosenzahlen gestiegen sind, werden aus volkswirtschaftlichen Gründen nationale Fachkräfte bevorzugt.» Die Bedingungen für den Arbeitsaufent-halt im Ausland sind schwieriger geworden, gleichzeitig fordern aber immer mehr Arbeit-geber internationale Erfahrungen von ihren Kaderleuten. Auf der Webseite www.swisse-migration.ch hat das BFM deshalb einen Leit-faden erstellt, wie das Abenteuer Ausland-Job möglichst erfolgreich zu gestalten ist.

USA — VIEL BÜROKRATIE UND LEISTUNGS-PRINZIPLangjährige Erfahrungen mit jungen Akade-mikern, die Anstellungen jenseits der Lan-desgrenzen suchen, haben bei Flückiger die Überzeugung gestärkt, dass die Wahl der De-stination kein Abwägen von rein beruflichen Chancen und Gefahren sein sollte. «Es ist nicht mehr so, dass für jede Branche spe-zifische Länder, und nur diese, die besten

Möglichkeiten bieten.» Klar gebe es nach wie vor lokale Kompetenzzentren, etwa die Tele-kommunikation in Finnland,die IT-Branche in Kalifornien oder Indien, das Rechts- und Fi-nanzwesen in Australien. Gute Anstellungen in den jeweiligen Berufsfeldern seien aber auch in anderen Ländern zu finden. Für rund 70 000 Schweizer sind die USA nach wie vor das berufliche Traumziel. Sie arbeiten dort, obschon die administrativen Hürden hoch sind. Allein das Organisieren von Aufenthaltsbewilligung und Visum kann Wochen in Anspruch nehmen. Ausländer, die über einen akademischen Abschluss sowie besondere berufliche Fähigkeiten verfügen, können in den USA auf ein H-1B-Visum hof-fen. Es ist in der Regel drei Jahre gültig und kann um weitere drei verlängert werden. Eine Arbeitsbewilligung für «Guest Wor-ker» muss der lokale US-Arbeitgeber besor-gen. Um bei ihm zu landen, sollten Bewer-bungsunterlagen immer einen Begleitbrief (Cover Letter) sowie einen Lebenslauf (Re-sume) enthalten. Im Brief sind Qualifikati-onen und Berufserfahrungen (nur solche, die für die Stelle relevant sind) in positivem Ton darzustellen. Angaben zur Person sind

«Weil in den meisten Ländern sowohl Bil-dungsniveaus wie auch Arbeitslosenzahlen ge-stiegen sind, werden aus volkswirtschaftli-chen Gründen nationale Fachkräfte bevorzugt.»

Roland Flückiger, Chef der Sektion Auswanderung und

Stagiaire im Bundesamt für Migration (BFM)

Internationale Erfahrung ist im Berufsleben zum Qualitätsmerkmal geworden: Hochschulabsolventen, die ihre Karriere gleich mit einer Auslandreferenz lancieren wollen, müssen zielgerichtet vorgehen. Neben bürokrati-schen Hürden sind auch die Anforderungsprofile in der Regel ehrgeizig.

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Wertvolletipps FÜrDAs AUslAND

Die Begrüssung in den UsADie häufigste Begrüssung ist «Hello» oder «How are you?». Letzteres ist eher eine Floskel und nicht eine höfliche oder eine ernst gemeinte Frage an Ihren Gesundheits-zustand, sondern nur «Hi» oder «Hello». Kennen Sie Ihre nordischen Nachbarn?

small talk in Finnland

Small Talk ist nicht wichtig und wird nur selten angewendet. Die Finnen sind eher zurückhaltend im Gebrauch vieler Wörter. Schweigen steht im Ansehen höher als lee-res Geschwätz. Es ist nicht notwendig das Gespräch im Gang zu halten, man spricht langsam und mit vielen Pausen.

Und was unterscheidet den schweden? Die wichtigste Empfehlung für alle: Pünkt-lichkeit hat für die Schweden bei einem Meeting eine grosse Bedeutung. Sie müssen pünktlich sein, keine fünf Minuten zu spät und auch keine fünf Minuten zu früh.

Autor: Michael Powellweitere Informationen auf: www.careerstep.ch

uninteressant, viel mehr Gewicht legen US-Firmen auf das berufliche Potenzial und spe-zielle Qualifikationen. Die Bewerbung muss überzeugend und selbstbewusst daher kom-men. Unterschrift, Foto und Arbeitszeugnisse sind nicht gefragt. Ähnlich sind die Kriterien für Bewerbungen an australische oder neu-seeländische Arbeitgeber. Dort wird allerdings noch mehr Wert auf Referenzen gelegt.

DUBAi — ABgANgseNtschäDigUNg im vertrAg sicher stelleNGanz andere Besonderheiten müssen ange-hende Arbeitnehmer in der arabischen Welt beachten. Etwa in den Vereinigten Arabi-schen Emiraten, die aufgrund ihres rasanten wirtschaftlichen Wachstums vor ein paar Jah-ren von Schweiz Tourismus und der Handels-förderungsgesellschaft OSEC zum regionalen «Hub» erklärt wurden. Arbeitsstellen für Aus-länder sind dennoch nicht leicht zu finden, am ehesten sind Spezialisten in Bereichen wie Technik oder Geologie gefragt. Die Salä-re sind ziemlich niedrig und deshalb darauf zu achten, dass im Arbeitsvertrag eine Ab-gangsentschädigung festgeschrieben wird. Diese richtet sich nach dem Grundgehalt. Für die Einreise in die V.A.E. benötigen Schwei-zer mit gültigem Reisepass seit März 2001 für Aufenthalte bis zu 30 Tagen kein Visum mehr. Die Formalitäten bei der Aufnahme von Arbeit müssen vom anstellenden Arbeitgeber erledigt werden. Der Tipp von Roland Flücki-ger vom BFM: «Wer mal ein bestimmtes Land anvisiert, sollte sich nicht mehr verzetteln und die Vorbereitungen in Angriff nehmen.» Ein beruflicher Auslandtrip lohne sich auf je-den Fall und bringe die Karriere in Schwung. Entsprechende Bestätigungen erreichen ihn ständig aus der Schweizer Wirtschaft: Von den Grossbanken bis zum KMU.—

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• Augenkontakt in Portugal

Portugal hat im Vergleich zu anderen Län-dern einen intensiven und langen Blick-kontakt. Was sich zunächst als seltsam anfühlen könnte und einem das Gefühl beschleicht, dass man angestarrt wird, ent-puppt sich schnell als Missinterpretation. Es ist wichtig, geduldig zu sein und mit dem Gegenüber den maximalen Sichtkontakt zu halten. Augenkontakt vermeiden kann als unhöflich oder unzuverlässig wahrgenom-men werden.

Wodka in Russland

In Russland gehört es nicht nur zum guten Ton Wodka zu trinken es ist vielmehr eine Pflicht und es gilt als inakzeptabel, nein zu sagen. Lediglich medizinische oder religiö-se Gründe können Ihnen helfen, Ihren Kopf aus dieser Schlinge zu ziehen. Ansonsten wird erwartet, dass Sie Wodka in einem Zug trinken.

Diskussion in Saudi-ArabienDie Saudi-Araber, wie die meisten Araber, sind Meister im Reden. Im Businesskontext redet man gerne über andere Dinge, bis man mit dem Eigentlichen beginnt. Es wird mehrere Sitzungen/Treffen dauern, bis man das Vertrauen und eine Beziehung aufge-baut hat und ernsthaft über das Geschäft gesprochen wird. Immer ruhig sprechen und wortgewandt sein. Es ist unhöflich, die Stimme zu heben oder zu lebendig zu ges-tikulieren.

Geschäftszeiten in NorwegenNorweger machen nicht gerne Überstunden (Hand aufs Herz wer macht das schon ger-ne?). Die meisten Menschen verlassen das Büro um 16 Uhr, wenn der Arbeitstag en-det.

Machen Sie keine Komplimente zurKleidung in DänemarkIn vielen Ländern ist es üblich, Komplimen-te zur Kleidung anderer Leute zu machen aber nicht in Dänemark, dort gelten Kompli-mente als zu intim.

Gerade heraus auf IslandEs ist wichtig, direkt und ehrlich im Ge-spräch mit einem Isländer zu sein. Sagen Sie niemals ja zu einer Einladung und laden Sie niemals selbst jemanden ein, wenn Sie es nicht wirklich so meinen.

TITEL

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VORAUSSETZUNGEN❑ Wie alt sind Sie?❑ Sind Sie gesund?❑ Welche Ausbildung haben Sie?❑ Haben Sie Sprachkenntnisse?❑ Haben Sie Familie?❑ Wovon leben Sie?❑ Sind Sie anpassungsfähig?

MÖGLICHKEITEN❑ Aufenthaltsbewilligung❑ Sprachaufenthalt❑ Au Pair-Aufenthalt❑ Jugendaustausch❑ Auslandstudium / Praktika❑ Stagiairesaufenthalt❑ Entwicklungszusammenarbeit❑ Stellensuche im Ausland❑ Berufstätigkeit❑ Selbstständigkeit/Investitionen❑ Ruhestand im Ausland

SOZIALVERSICHERUNGEN❑ Obligatorium❑ Altersvorsorge etc.❑ Krankenversicherung❑ Unfallversicherung❑ Arbeitslosenversicherung❑ Berufliche Vorsorge❑ Freiwillige AHV/IV

VOR DER ABREISE❑ Militärdienstpflicht❑ Zivildienstpflicht❑ Wehrpflichtersatz❑ Steuern❑ Autofahren❑ Geldtransfer❑ Zollformalitäten❑ Abmelden

IM AUSLAND LEBEN❑ Anmelden❑ Wohnen❑ Elektrizität❑ Schulen❑ Religion❑ Schweizer Medien❑ Politische Rechte❑ Einbürgerung❑ Auslandschweizerdienst❑ Konsularischer Schutz❑ Auslandschweizer-Organisation❑ Sozialhilfe❑ Soliswiss

CHECKLISTE AUSLAND

TITEL

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MENTORINGUNI BOLOGNESEAutoren: Armin Himmelrath & Jochen Leffers

BERUFSEINSTIEG

Erstsemester sind ratlos, Professoren krat-zen sich am Kopf: In den Chaostagen der Bachelor-Master-Umwälzung sickern son-derbare neue Begriffe in den akademischen Jargon. Wir helfen Ihnen durch den Begriffs-dschungel.

B BACHELOR Gern auch als B.A. (Bachelor of Arts) abge-kürzt. Bezeichnet trotz anderslautender Ge-rüchte nicht nur akademische Junggesellen oder eine Kuppelshow im Privatfernsehen, sondern jeden mit dem «ersten berufsqua-lifizierenden Abschluss», der mindestens sechs Semester studiert hat. Dass es sich beim Bachelor tatsächlich um einen Job-Zugang handelt, hoffen jeden-falls die Bildungsminister — auch wenn der Arbeitsmarkt davon auf breiter Front erst noch überzeugt werden muss. Ein äusserst vielfältiger Abschluss, denn ihn gibt's auch als Bachelor of Science (B.Sc.), Bachelor of Engineering (B.Eng.) und Bachelor of Laws (LL.B.), an Kunst- und Musikhochschulen ausserdem als Bachelor of Fine Arts (B.A.F.) und Bachelor of Music (B.Mus.). Gilt in sei-ner verwirrenden Vielfalt (Profilbildung)

auch für den Master, nur dass hier das Stu-dium zwei bis vier (weitere) Semester dau-ert.

BOLOGNA Eine der ältesten Universitätsstädte in Eu-ropa — und seit 1999 Namensgeberin des gleichnamigen Prozesses, zu dem sich mitt-lerweile 46 Staaten verabredet haben. Ihr Ziel: Bis 2010 wollen sie einen einheitlichen Hochschulraum schaffen, in dem die Studie-renden und Nachwuchsforscher völlig un-bürokratisch und mobil durch Europa wan-deln. Damit machten sie das europäische Hochschulsystem zur Grossbaustelle. Vom Endzeitpunkt 2010 ist man spätestens seit der Bologna-Nachfolge-Konferenz in London wieder abgerückt — aber wenn's bis 2013 klappt, wäre das auch bemerkenswert.

C CREDIT POINTS Was früher die Scheine waren, sind heute die Kreditpunkte, wie man im Denglisch-Rausch der neuen deutschen Hochschu-le etwas altbacken übersetzen würde. Ein Bachelor-Student muss davon bis zum Examen in der Regel 180 Stück sammeln (siehe auch à ECTS). Ein Punkt entspricht einem Arbeitsaufwand von 30 Stunden. Im

Bachelor-Sprech wird das als «workload» bezeichnet.

DDIPLOMA SUPPLEMENTBegleitbrief zum Hochschulabschluss, der natürlich auf Englisch verfasst wird und eine standardisierte Beschreibung des er-folgreich abgeschlossenen Studiums und seiner Inhalte enthält — damit auch wirk-lich jeder weiss, was der frischgebackene Bachelor denn nun gemacht hat.

DÜNNBRETTBOHRER, AUCH: DISCOUNT-AKADEMIKER Spottbezeichnung der Skeptiker für die Ba-chelor-Absolventen. Den neuen Abschluss verhöhnten sie zunächst auch gern als «Nottaufe für ein ansonsten namenloses Zwischenzeugnis» oder als «Dekoration für eine kleine Rundreise durch die Uni». Die Bildungsminister sehen das anders: Schnell, praxisnah, effektiv — so stellen sie sich die Studiengänge der Zukunft vor. Des-halb sollen fortan statt der früher üblichen mindestens fünf Jahre (Diplom, Magister, Staatsexamen) auch drei Hochschuljahre für eine akademische Ausbildung reichen. Dann gibt's nämlich den Bachelor und da-mit den ersten berufsqualifizierenden Ab-schluss. Schöner Nebeneffekt für die öffent-

BERUFSEINSTIEG

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lichen Haushalte: Kürzere Verweildauer an den Hochschulen + schnellerer Durchsatz der Studenten = Einsparmöglichkeiten. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

E ECTS Das European Credit Transfer System, sozu-sagen ein New Entry in den Jargoncharts der Hochschulen. Offizieller Titel auf Deutsch: Europäisches System zur Übertragung und Akkumulierung von Studienleistungen. Es soll sicherstellen, dass Studienleistungen problemlos von einem Land zum anderen mitgenommen werden können. Deshalb gibt's ab sofort für jedes Seminar und jede Vorlesung Credit Points, also Wertungs-punkte, die sich aus dem «workload» der jeweiligen Veranstaltung errechnen.

FFruST Befällt vor allem altgediente Hochschulleh-rer und -funktionäre, die es graust, wenn sie in Erinnerungen an den guten alten «Dipl.Ing.», eine aussterbende Spezies, oder den lieben Freund des Hauses Magis-ter schwelgen. Und wenn sie daran denken, wie wenig politische Unterstützung es für die Umbauarbeiten im Maschinenraum der Unis und Fachhochschulen gab. «Wenn Sie einen guten Wissenschaftler total inaktivie-ren wollen, dann lassen Sie ihn die Bolog-na-Reform organisieren», seufzt der Frank-furter Max-Planck-Forscher Wolf Singer.

G GESTuFTE STudiEnGänGE gestuft = konsekutiv = aufeinander aufbau-end. Bezeichnung für alle Studiengänge, bei denen die Bachelor- und die Master-Ausbil-dung sinnvoll aufeinander abgestimmt sind. Im Gegensatz dazu gibt es die nicht-konse-kutiven Studienangebote, die hauptsächlich zur beruflichen Weiterbildung gedacht sind.Hürden: Auf die sollten sich Bachelor-Ab-solventen beim geplanten Übergang in ein Master-Studium tunlichst gefasst machen. Denn wer Master werden will, muss nicht nur die geforderten inhaltlichen Qualifika-

tionen mitbringen, sondern auch die soge-nannte Übergangsquote bewältigen.

K KonFErEnzEn Sie sind das wichtigste Politikmittel, um den Reformen vor Ort einen europäischen Zusammenhang zu geben. Bologna-Konferenzen (benannt nach dem Ort, an dem der europäische Hochschulraum 1999 verabredet wurde), gibt es alle zwei Jahre.

MMobiliTäT Eines der grossen Ziele bei der Schaffung des europäischen Hochschulraums (Rot-terdam). Je nach Sichtweise hat die Ein-führung der Bachelor-Studiengänge jedoch ganz unterschiedliche Auswirkungen auf die Studentenmobilität. Manche Experten befürchten, dass die Bachelor-Umwälzung Studenten wieder zu Stubenhockern macht. Darum fordern sie Zeitfenster im Studie-nablauf, damit Studenten überhaupt mal ins Ausland wechseln können.

Modul «Das Modul» hiess eine Mitte der neunzi-ger Jahre populäre Techno-Truppe mit Chart-

Erfolgen wie «Computerliebe» und «Kleine Maus». But now to something completely diffe-rent (Monty Python): An den Hochschulen steht «Modularisierung» für eine Neugrup-pierung von Lehrinhalten. Module sind Ein-heiten aus Lehrveranstaltungen zu einem bestimmten Fachgebiet des Studiums. Sie werden angeboten und anschliessend ge-prüft, damit Studenten sich auf eine Teil-disziplin besser konzentrieren und sich ein Wissensgebiet in überschaubarer Zeit an-eignen können. Auf erfolgreiche Prüflinge regnet es Credit Points. Die Studien- und Prüfungsordnungen regeln, welche Modu-le man bis zum Examen absolviert haben muss.

P ProFilbildunGWird den Hochschulen immer wieder na-hegelegt, weil sie damit angeblich im Wett-bewerb um Studenten und Gelder Vorteile erlangen. Kritiker der neuen Studiengänge bemängeln allerdings, dass der aktuelle Re-formeifer zu einem regelrechten Wildwuchs an seltsam ausdifferenzierten Studienange-boten geführt hat («Bachelor der Orthopä-die des linken Knies»). So entstehen zwar

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BERUFSEINSTIEG

höchst individuelle Profile, gleichzeitig sin-ken aber die Wechselmöglichkeiten der Stu-dierenden rapide, weil jeder Studiengang anders aussieht, jedenfalls nach aussen. Und wer in diesem Wust den richtigen Stu-diengang erst finden muss: viel Vergnügen. Abiturienten nämlich geht die Übersicht über die zahllosen ähnlichen Studiengänge vollends flöten — den richtigen Mobilfunk-tarif unter den vielen rivalisierenden Anbie-tern zu finden, ist dagegen Kinderkram.

QQUalIFIkaTIoNSRahmENDer heisst auf Europäisch «European Qua-lifikation Frame» (EQF), wurde von den EU-Regierungs-Chefs 2005 gefordert und soll — je nun, das kann wohl die EU-Kommissi-on am besten selber erklären: «Er soll ein Meta-Rahmen sein, durch den Transparenz und gegenseitiges Vertrauen gefördert wer-den. Ein Europäischer Qualifikationsrahmen soll es ermöglichen, nationale und sekto-rale Qualifikationsrahmen und -systeme in Bezug zueinander zu setzen - womit wiede-rum die Übertragung und Anerkennung der Qualifikationen einzelner Bürger erleichtert wird.»

RRoTTERdam Geburtsort des niederländischen Humanis-ten Erasmus von R. (1466 bis 1536), der den Bildungsministern als grosses Vorbild für die Mobilität heutiger und zukünftiger Akademiker gilt. Schliesslich studierte der Mann in Paris und promovierte in Turin, be-vor er in Cambridge und später in Freiburg lehrte und arbeitete und sich dann in Basel zur Ruhe setzte. Ein international erfahre-ner Gelehrter also, heute eifern Erasmus-Stipendiaten ihm nach.

SSTUdIENaBBREchER Die Quote der «Drop-outs» zu senken, ge-hörte zu den erklärten Zielen der Bachelor-Master-Umwälzung. Im Februar zeigte eine Studie des Hochschul-Informations-Systems indes, dass die Abbrecherzahlen sogar ge-

stiegen sind — jedenfalls in einigen Berei-chen.

TTaUGlIchkEIT FüR dEN BERUF, aUch: EmployaBIlITyist die angestrebte Fähigkeit der Absolven-ten, mit ihrem Können in der echten Arbeits-welt zu bestehen. Manche Verweigerer indes stehen der geforderten Praxisnähe aller Studiengänge weiterhin sehr skep-tisch gegenüber. Lange kümmerte es die Mehrheit der deutschen Hochschullehrer überhaupt einen feuchten Kehricht, ob die Studenten mit theorieverklebten Studien-inhalten im Gepäck schnurstracks in eine berufliche Sackgasse steuerten - unverdros-sen unterrichteten sie so, als zöge es genau hundert Prozent aller Absolventen in die Wissenschaft. Nun aber mutiert die Universität zur Lernfabrik, die pausenlos junge und allzeit bereite Turbo-Absolventen ausspucken soll. Und darum morst neuerdings jeder Fach-bereich «Employability» auf allen Kanälen, um den Ministerialbürokraten zu gefallen. In keinem Studiengangskonzept darf der Begriff fehlen und zählt zur Gattung jener «Plastikwörter», über die der Münchner Sozialpsychologe Heiner Keupp im SPIEGEL spottete: «Statt des Elfenbeinturms ist jetzt der Leuchtturm die Leitmetapher.» Begriffe aus der auf Effizienz getrimmten Welt der Wirtschaft tauchten immer öfter im «neuen Jargon des Hochschulmanagements auf». Zu den Plastikwörtern rechnet Keupp zum Beispiel «Benchmarking» alias Leistungs-kontrolle; Hochschulen «schöpfen Ressour-cen aus» und «stellen Synergien her». Und immer öfter geht es um den «Kunden» - formerly known as «Student».

U UNTERSchIEdE Bachelor ist nicht gleich Bachelor, Master nicht gleich Master: Weil die Länge eines kombinierten Bachelor-Master-Studiums zwischen 8 und 12 (oder sogar mehr) Semestern liegen kann und der Workload

für einen Credit Point zwischen 25 und 30 Stunden, können Studenten im kürzes-ten Fall nach 6750 Arbeitsstunden ihren Master-Abschluss in der Tasche haben. Im längsten Fall aber auch erst nach 10.800 Stunden — ein Unterschied von immerhin 60 Prozent. Es kommt eben ganz darauf an, wo und was man studiert.

VVERwEIGERER Sie werden immer seltener, aber es gibt sie noch. Zu ihnen gehört zum Beispiel der Frankfurter Uni-Präsident Rudolf Steinberg, der an seiner Hochschule nicht auf den «von der Kultusministerkonferenz gewollten Ein-heits-Bachelor» einschwenken will. Er klagt bei der Umstellung der Studiengänge über «ein absonderliches Akkreditierungssystem mit ausufernden Kosten und eine wahnwit-zige Privatbürokratie».

WwoRkload: Zeitlicher Aufwand, der für einen à ECTS-Leistungspunkt (auch Credit Point) ange-setzt wird. Europaweit sind das 25 bis 30 Stunden pro Leistungspunkt. Es gibt also erhebliche Unterschiede im Workload zwischen den europäischen Ländern.Zeitfenster: Sie gelten als das neue Zaubermittel, um die angestrebte höhere Mobilität der Studenten auch Wirklichkeit werden zu las-sen. Denn bisher bedeutet der Bachelor vor allem, dass Studiengänge stärker struktu-riert werden als früher. Damit aber bleibt weniger Zeit für Auslandssemester. Solche Zeitfenster — meist ein Semester — sollen deshalb die Möglichkeiten verbessern, Eu-ropa auch tatsächlich kennen zu lernen.—

Uni Bolognese

Das Bachelor-ABC gegen Campuschaos

SPIEGEL ONLINE - 29. April 2008

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,550263,00.html

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Arbeitsrechtliches für Berufseinsteiger Au

Als in Paris zehntausende von Studenten auf die Strasse gingen und die französische Regierung beinahe zu Fall brachten, schlos-sen viele Beobachter bereits Vergleiche mit den Ereignissen der Studentenrevolte von 1968. Dabei waren die Forderungen der De-monstranten alles andere als brisant, in Tat und Wahrheit ging es allein um die ersten Arbeitsverträge von Berufseinsteigern und Studienabsolventen. Was doch zeigt, dass der Berufseinstieg von politischer Brisanz ist und gesetzliche Änderungen in diesem Bereich den Arbeitsfrieden offensichtlich arg strapazieren können.

ARBEITSVERTRAG NICHT ZWINGENDIn der Schweiz ist das Thema arbeitsrecht-lich klar geregelt, politische Änderungen sind aufgrund des liberalen Arbeitsrechtes nicht zu erwarten. Um aber rechtlich ab-gesichert zu sein, lohnt es sich für jeden Berufseinsteiger, sich mit der Thematik vor Abschluss eines Arbeitsvertrages ausein-anderzusetzen, um böse Überraschungen zu vermeiden. Entscheidend ist dabei, kei-

ne Stelle anzutreten, ohne die wichtigsten Punkte vorher schriftlich festzuhalten. Auch wenn der Arbeitsvertrag in der Schweiz nicht zwingend auf Papier gebracht werden muss. Vor allem das Datum des Stellenan-tritts, die Funktion, der Lohn, die Arbeitszeit, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und all-fällige mündliche Zusagen bezüglich Lohn-erhöhung, Beförderung und Weiterbildung seien hier festzuhalten, empfiehlt etwa die Arbeitsrechtsexperten Irmtraud Bräunlich Keller, deren Ratgeber «Arbeitsrecht» im Beobachter-Verlag bereits in neunter Aufla-ge erschienen ist.

SCHWANGER IN DER PROBEZEIT?Dass die Probezeit nicht zwingend in den Arbeitsvertrag gehört, auch wenn sie für Arbeitgeber und Arbeitnehmer eine wichti-ge Rolle über die künftige Zusammenarbeit spielt, liegt in der engen Auslegung des Ge-setzes. So gilt der erste Monat nach Stellen-antritt als Probzeit, die vertraglich maximal auf drei Monate verlängert werden kann. Längere Fristen sind ungültig.Beachtenswert ist in diesem Fall, dass der Kündigungsschutz in Sonderfällen wie dem Aufgebot zum Militärdienst oder bei Schwan-

gerschaft erst nach der Probezeit beginnt. Verschweigt eine Neueinsteigerin indes ih-rem Arbeitgeber während dieser Phase die Schwangerschaft, kann dieser nach Ablauf der Probezeit nichts mehr dagegen unter-nehmen, da es in diesem Spezialfall keinen-Zwang auf Information gibt. Allerdings fragt sich, ob das Vertrauen in diesem Fall nicht etwas arg strapaziert wird und ob eine rein rechtliche Betrachtungsweise in vielen Fäl-len nicht eher kontraproduktiv ist.

EHRLICHKEIT ZAHLT SICH AUSSo ist es auch sehr wichtig, sich der gegen-seitigen Sorgfalts- und Treuepflichten be-wusst zu sein, auch wenn es sich hier nicht um eine grundsätzlich rechtliche Angelegen-heit handelt. Dazu gehört nicht nur grösste Diskretion gegen aussen, sondern auch der sorgfältige Umgang mit allem, was einem vom Arbeitgeber anvertraut wird. Vertrauen setzt deshalbauch eine gewisse Ehrlichkeit voraus: sollten Sie nebst Ihrer Arbeit noch einer anderen bezahlten Beschäftigung nachgehen, empfiehlt es sich, dies mit dem Arbeitgeber vorgängig abzusprechen. Dabei gilt die Faustregel: Was man mit gutem Ge-wissen selber vertreten kann, dürfte einem

ARBEITSRECHTLICHESFÜR BERUFSEINSTEIGER

KARRIERESPRUNG

Autor: Dominik Flammer

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auch im Arbeitsverhältnis keine Probleme bereiten. Entscheidend für das gegenseitige Vertrauen ist dabei nicht zuletzt ein zufrie-den stellender Lohn, der allerdings ausge-handelt werden muss, da es keine gesetzli-chen Mindestlöhne gibt.

ANRECHT AUF EINEN 13. MONATSLOHNNeueinsteiger sollten wissen, dass der Ar-beitgeber den Lohn jeweils bis Ende jeden Monats überweisen muss, länger Zahlungs-

fristen sind nur erlaubt, wenn dies in ei-nem Normaloder Gesamtarbeitsvertrag so bestimmt wird. Ansonsten sind die Lohnre-geln relativ einfach, die Abzüge sind ein-heitlich geregelt, Arbeitgeber wie Arbeitneh-mer übernehmen hier ihre Anteile. Ob diese korrekt abgerechnet wurden, ersieht der Arbeitnehmer aus der schriftlichen Lohn-abrechnung, die ihm laut Obligationenrecht in jedem Fall zusteht. Anrecht hat der Ar-beitnehmer auch auf einen 13. Monatslohn, sofern dieser vertraglich vereinbart wird. Dabei handelt es sich um einen Lohnbe-standteil, der im Gegensatz zur Gratifikation nicht von der individuellen Leistung oder vom Geschäftsverlauf abhängig ist.

ZU ÜBERZEIT VERPFLICHTETZentral für jeden Arbeitsvertrag ist die Ar-beitzeit, die allerdings auch in einem Ge-samtarbeitsvertrag oder in einem Personal-reglement festgehalten werden kann. Auch bei dieser klaren Regelung gilt jedoch, dass jeder Angestellte über diese vertragliche Arbeitszeit hinaus zu Überzeit verpflichtet werden kann, sofern dies notwendig ist und ihm nach «Treu und Glauben zugemu-tet werden kann». Wie Überzeit entschädigt

wird, hängt von der Position des Arbeitneh-mers ab, doch sieht das Gesetz für einfache Angestellte eine Abgeltung in Form von Geld oder zeitlicher Kompensation unter allen Umständen vor.

VOLLE FERIEN AUCH FÜR TEILZEITANGE-STELLTEWas immer im Arbeitsrecht gilt, gilt übri-gens auch für die sich allmählich stärker verbreitende Form der Teilzeitarbeit: Auch als Teilzeitbeschäftigte haben Sie ein An-recht auf einen schriftlichen Vertrag, klare Lohnregelungen und einen zwingenden An-spruch auf mindestens vier Wochen bezahl-te Ferien jährlich.—

*Dominik Flammer ist freier Wirtschaftsjourna-

list in Zürich und Dozent für Recherche und

investigativen Journalismus an verschiedenen

Schulen und Fachhochschulen

«Beachtenswert ist,

dass der Kündigungs-

schutz in Sonderfällen

wie dem Aufgebot

zum Militärdienst oder

bei Schwangerschaft

erst nach der Probezeit

beginnt.»

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Die Credit Suisse ist eine der weltweit führenden Bankenund bietet vielfältige Karrieremöglichkeiten. Unser CareerStart Programm ermöglicht talen tierten Hochschul- undFachhochschulabsolventen den Einstieg in die verschie-densten Bereiche wie Relationship-Management, Privat-oder Firmenkundenberatung bis hin zum Produktmanage-ment und Research. Verschaffen Sie sich einen Überblickunter www.credit-suisse.com/careers.

Neue Perspektiven. Für Sie.

Private Banking • Investment Banking • Asset Management

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Arbeitgeber

In dieser Rubrik stellen wir Arbeitgeber aus verwandten Branchen vor. Dabei widmen wir uns in dieser Ausgabe dem Schwerpunkt Banking & Finance. Speziell für Absolventen und Studierende werden jeweils Fragen an den Verantwortlichen im HR und an einen Ein steiger ge-stellt. Dadurch erhält jedes Unternehmen ein sehr persönliches Profil, mit wertvollen Tipps und Anregungen für Einsteiger.

bAnking & FinAnCe

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Credit SuiSSe AG

Die Credit Suisse AG ist ein führendes, global tätiges Finanzdienstleistungsunternehmen mit Hauptsitz in Zürich. Sie ist in über 50 Ländern tätig und beschäftigt 47’400 Mit-arbeitende. Um in unseren Kerngeschäften weiterhin wachsen zu können, benötigen wir hochqualifizierte Nachwuchskräfte, die für unsere Kunden massgeschneiderte in-novative und integrierte Lösungen in den

Bereichen Private Banking, Investment Ban-king und Asset Management liefern und an einem spannenden Arbeitsumfeld interes-siert sind.

Unser Einstiegsprogramm «Career Start» verbindet auf einzigartige Weise Praxis und fachbezogene Ausbildung, sodass Sie Ihre Kompetenzen und Ihr Know-how von Beginn

an einbringen und weiterentwickeln können. Gezieltes On-the-Job-Training wird durch ge-zielte Off-the-Job-Module ergänzt: Während 12 bis 18 Monaten wird Ihnen funktionsbe-zogenes Wissen vermittelt, welches Ihnen im Tagesgeschäft wie auch in Ihrer gesamten Karriere zum Erfolg verhelfen wird. Parallel dazu wird Ihre fachliche, persönliche und soziale Kompetenz gefördert und ausgebaut.

Mit Innovation und Kompetenz zum Erfolg

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Martin Knechtle, Campus Recruiter

WAS mAChen Sie beSSer AlS Ande-re ArbeitGeber?

Unsere gezielten Förderungsmassnahmen, Ausbildungen und der Austausch mit Mit-arbeitern aus aller Welt sind einerseits ein bedeutsames Unterscheidungsmerkmal, andererseits zentrale Voraussetzung für ei-nen erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben. Dies wird unterstützt durch eine offene Kommunikationskultur und ein angeneh-mes Arbeitsklima.

in WelChen bereiChen finden ein-SteiGer eine Stelle?

Hochschulabsolventen stehen bei der Cre-dit Suisse AG über 30 verschiedene Career-Start-Möglichkeiten in den Divisionen Pri-vate Banking, Investment Banking, Asset Management und Shared Services (inkl. Information Technology) zur Verfügung. Zusätzlich bieten wir in jedem Einstiegsbe-reich auch Praktika an, die im Normalfall 3 bis 6 Monate dauern. Sie sollen dem Stu-dierenden helfen, sich zuerst für die richti-ge Vertiefung an der Universität und später für den adäquaten Einstiegsbereich bei der Credit Suisse AG entscheiden zu können.

WelCheS Sind die drei SChlüSSel-kriterien bei der Selektion von hoChSChulAbSolventen?

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3Der Mensch steht bei der Credit Suisse AG

im Vordergrund – denn zum Schluss ent-scheidet die Persönlichkeit über Erfolg oder Misserfolg.Bewerberinnen und Bewerber für das Care-er-Start-Programm sollten folgende Eigen-schaften mitbringen:• Die Überzeugung, den Willen und das En-gagement, unseren Kunden zum Erfolg zu verhelfen.• Eine überzeugende, leistungsorientierte und integre Persönlichkeit, welche Interes-se an der internationalen Finanzwelt hat.• Teamplayerfähigkeit, mit deren Hilfe Herausforderungen in einem sich schnell verändernden Umfeld angenommen und bewältigt werden können.

Wie viele hoChSChulAbSolventen finden jährliCh einen einStieG bei der Credit SuiSSe AG?

Wir bieten rund 300 Career-Start-Stellen so-wie über 180 Praktika, die wir laufend be-setzen. Nutzen Sie die vielfältigen Chancen und bewerben Sie sich!

WelChe/r beWerber/in hAt bei ihnen die GröSSten ChAnCen?

Auch hier steht die Persönlichkeit an erster Stelle. Überdies sollte ein Bewerber über einen entsprechenden Studienabschluss verfügen.

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Wenn Sie interessiert sind, Ihren Horizont zu erweitern und Ihrer angestrebten Zielfunkti-on näher zu kommen, dann nutzen Sie die-se Möglichkeit. Das Career-Start-Programm steht grundsätzlich allen Studienrichtungen offen, und wir würden uns freuen, Sie ken-nen zu lernen.

Anzahl Mitarbeitendeweltweit: 47 400StandorteDie Credit Suisse AG ist auf allen fünf Kontinenten und bedeutenden Finanz-plätzen der Welt vertreten.Verwaltetes Vermögen(per 30.09.09): 1 225,3.0 Mrd. CHFEinstiegsstellen pro Jahr(in der Schweiz) ca. 300 Trainees und ca. 180 InternshipsKontaktCredit Suisse AGCampus Relations SwitzerlandRHCA 7, Kalandergasse 4CH-8070 Zürich

[email protected]

FACTS

ARBEITGEBER

Claude Hollenstein, Relationship Manager

AUS WELCHEN GRÜNDEN HABEN SIE SICH FÜR DIE CREDIT SUISSE AG ENTSCHIEDEN?

Das Unternehmen überzeugte mich in ers-ter Linie durch seine Ziele und Werte. Die Verbindung von Innovation und Tradition, der offene und kundenorientierte Auftritt und nicht zuletzt die vielfältigen Entwick-lungschancen sowie die Stabilität in einem internationalen Umfeld machten die Credit Suisse AG für mich zum idealen und bevor-zugten Partner für meinen Berufseinstieg.

MIT WELCHEN ERWARTUNGEN HABEN SIE DIE ARBEITSSTELLE ANGETRETEN?

Nach der Universität war ich auf der Suche nach einem Arbeitgeber, der mich fördert und fordert und mir die Möglichkeit bietet, mein erlerntes theoretisches Know-how in die Praxis umzusetzen. Zudem war es mir ein Anliegen, in einem Umfeld zu arbeiten, wo unternehmerisches Denken und Eigen-initiative gefragt sind.

WAS HABEN SIE VORGEFUNDEN?Meine Erwartungen wurden in jeder Hin-sicht erfüllt! Ich konnte rasch Verantwor-tung übernehmen und wurde bereits von Beginn an in die verschiedenen Arbeitspro-

zesse eingebunden. Im Anschluss an mein Career-Start-Programm hatte ich die Mög-lichkeit, als Kundenberater für die Credit Suisse AG tätig zu werden. Es war für mich sehr beeindruckend, wie mein Engagement wahrgenommen und auch honoriert wur-de.

WELCHES SIND DIE GRÖSSTEN HER-AUSFORDERUNGEN IN IHREM ALLTAG?

Das Wort «Alltag» kann ich seit meiner Tätigkeit als Kundenberater aus meinem Wortschatz streichen. Ich habe es tagtäglich mit dem komplexesten und interessantes-ten aller Systeme zu tun – dem Menschen. Mein Bestreben ist, nicht nur die explizit geäusserten Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen, sondern an diesen anzuknüpfen. In der Summe bietet mir mein beruflicher Alltag eine ideale Mischung von hochinte-ressanten Tätigkeiten, begleitet von vielen spannenden Begegnungen.

WAS VERDIENEN SIE?Das Gehalt bewegt sich auf branchenüb-lichem Niveau. Darüber hinaus bietet die Credit Suisse AG eine breite Palette an attraktiven Personalnebenleistungen und Vergünstigungen.

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JULIUS BÄR

Julius Bär ist der grösste reine Vermögens-verwalter in der Schweiz, mit Wurzeln, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen. Als Schweizer Privatbank mit langer Tradition konzentrieren wir uns auf individuelle Ver-mögensverwaltung sowie umfassende Anla-gelösungen.

Die Julius Bär Gruppe betreute per 31. Ok-tober 2009 Kundenvermögen von insgesamt CHF 234 Milliarden. Die Bank Julius Bär & Co. AG ist die wichtigste operative Gesellschaft der Julius Baer Gruppe AG, deren Aktien an der SIX Swiss Exchange kotiert sind und Teil des Swiss Market Index (SMI) bilden.

Seit 1890 steht Julius Bär für Vertrauen, Kompetenz und Leidenschaft. Oder wie es unser Gründer Julius Bär formulierte: «Wenn menschliche Kontakte auf Vertrauen und absoluter Integrität beruhen, dann sind sie für beide Seiten Gewinn bringend.» Dieses Credo prägt Julius Bär auch heute noch und manifestiert sich in den Werten «Care», «Passion» und «Excellence».

Eine Geschichte von Tradition und Modernisierung

Katharina Heeb, Graduate Recruiting Manager

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WAS MACHEN SIE BESSER ALS ANDERE ARBEITGEBER?

Um als Arbeitgeber erster Wahl wahrgenom-men zu werden, sind wir stets bestrebt, die folgenden vier Elemente unserer «Emplo-yee Value Proposition» mit überzeugenden Inhalten zu füllen: Eine kundenorientier-te Firmenkultur, ein überzeugendes Ge-schäftsmodell, vorbildliche und persönlich zugängliche Leader sowie attraktive, leis-tungsabhängige Rewards.

IN WELCHEN BEREICHEN FINDEN EIN-STEIGER EINE STELLE?

Unser attraktives Graduate Program bietet eine fundierte Einführung in die Berufs-welt sowie einen Auslandeinsatz von sechs Monaten. Je nach Bedarf beschäftigen wir auch immer wieder Praktikanten sowie Stu-dierende im Rahmen ihrer Bachelor- oder Masterarbeiten. Des Weiteren besteht ver-einzelt die Möglichkeit, nach dem Studium direkt bei Julius Bär einzusteigen.

WELCHES SIND DIE DREI SCHLÜSSEL-KRITERIEN BEI DER SELEKTION VON HOCHSCHULABSOLVENTEN?

Neben überdurchschnittlichen Abschluss-noten legen wir den Fokus auf Prakti-kumseinsätze (idealerweise mit Ausland-

erfahrung) sowie ein ausserordentliches Engagement in der Ausübung von studien-bezogenen wie auch Freizeit-Aktivitäten.

WIE VIELE HOCHSCHULABSOLVENTEN FINDEN JÄHRLICH EINEN EINSTIEG BEI JULIUS BAER?

Ungefähr 15–20 Studienabgängerinnen und -Abgänger starten jedes Jahr ihre Karriere bei Julius Bär, sei dies im Rahmen des Graduate Program, als Direkteinsteiger oder als Praktikanten.

WELCHE/R BEWERBER/IN HAT BEI IHNEN DIE GRÖSSTEN CHANCEN?

Die Stellen des Graduate Programs sind über die gesamte Wertschöpfungskette der Unternehmung verteilt. Entsprechend suchen wir Absolventinnen und Absolven-ten verschiedenster Fachrichtungen (Wirt-schaftswissenschaft, Informatik, Mathema-tik, Physik oder Rechtswissenschaft).

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Mit unserem Bekenntnis «Committed to Ex-cellence» gehen wir noch einen Schritt wei-ter. Denn wir sind überzeugt, dass wir nur mit dem Ziel «Excellence» vor Augen das bestmögliche Ergebnis für unsere Kunden erreichen. Schliesslich ist es gerade dieser ehrgeizige Anspruch, der uns anspornt, das Beste zu geben. Jeden Tag aufs Neue.

Genevieve Quek, Absolventin des Julius Bär Graduate Programs

Anzahl MitarbeitendeMehr als 3 000 weltweitStandorte SchweizZürich (Hauptsitz) Standorte weltweitrund 40Einstiegsstellen pro Jahr15-20KontaktBank Julius Bär & Co. AGKatharina HeebBahnhofstrasse 36Postfach8010 Zürich

Tel. +41 (0)58 888 72 [email protected]

FACTS

ArbeiTgeber

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AuS welChen gründen hAben Sie SiCh Für JuliuS bär enTSChieden?

Mir war wichtig, das Private Banking in sei-ner reinsten Form zu erleben. Im Vergleich zu Mitbewerbern hat mich das Graduate Program von Julius Bär überzeugt, da es massgeschneidert und flexibler gestaltet ist. Zudem war Julius Bär dabei, die Ge-schäftstätigkeit in Asien noch stärker aus-zubauen, was mich sehr faszinierte.

MiT welCher erwArTung hAben Sie die ArbeiTSSTelle AngeTreTen?

Da dies meine erste feste Arbeitsstelle in einem internationalen Umfeld ist, war ich gespannt was mich dabei erwartet. Ich ging die Tätigkeit jedoch mit offenem Geist und Herzen an. Ich erhoffte mir, einen guten Überblick über die Geschäftstätigkeit von Julius Bär zu erhalten.

wAS hAben Sie vorgeFunden?Ich war vor allem von der multikulturel-len Arbeitsatmosphäre, den hilfsbereiten Kollegen und dem familiären sowie inter-nationalen Umfeld begeistert. Trotz des strukturierten Hochschulabsolventen-Pro-

gramms gab es ausreichend Möglichkei-ten, Einblicke in verschiedene Unterneh-

mensbereiche zu gewinnen. Dies machte meine Arbeit sehr abwechslungsreich und spannend.

welCheS Sind die gröSSTen her-AuSForderungen in ihreM AllTAg?

Der Umgang mit Kunden gestaltet den All-tag sehr dynamisch, herausfordernd und interessant. Dies fordert von mir eine fle-xible Vorgehensweise und hält mich auf Trab!

wAS verdienen Sie?Mein Verdienst ist arbeitsmarktfähig. Viel wichtiger ist mir aber die Work-Life- Balance, welche bei Julius Bär aktiv geför-dert wird.

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fokus

Der Druck am Arbeitsplatz wächst. Auch für künftige Führungskräfte. Gerade in wirtschaftlich turbulenten Zeiten ist es wichtig, den Spass an der Arbeit nicht zu verlieren und für den nötigen Ausgleich Sorge zu tragen.

Work-Life BaLanceDas empfinDLiche GLeichGeWicht

Autor: Udo Theiss

«Arbeite ich um zu leben, oder lebe ich um zu arbeiten?» Stimmen aktuelle Statistiken, steht für 60 Prozent der Studierenden fest: «Ich will Arbeiten um zu leben.» Sie geben als ihr Berufsziel an, dass die so genannte Work-Life-Balance das wichtigste Karriere-ziel ist. Wenn die Mitarbeiter Berufseinstei-ger ihren Job als sinnstiftend und befriedi-gend empfinden, ist es unwahrscheinlich, dass man das Gefühl bekommt, die Arbeit stehe einem erfüllten Leben im Weg. Junge, familiär ungebundene und ehrgeizige Be-rufseinsteiger können oft nicht verstehen, warum ältere Kollegen es langsamer ange-hen lassen. Den Jungen macht es nichts, ein 15-stündiges Arbeitspensum zu schultern oder am Wochenende der Freundin abzu-sagen um an einem wichtigen Projekt wei-terzuarbeiten. Wenn man dafür auch mal im Internet Surfen oder mit den Kollegen eine Netzwerk-Egoshooterspiel durchziehen kann. Doch auf Dauer führen solche Sonder-einsätze ohne Zusatzvergütung, wie zusätz-liche Freizeit oder Extrazahlungen, laut der

Basler Beratungsstelle für psychische Fehl-belastung am Arbeitsplatz zu Unzufrieden-heit, ja Depressionen und im schlimmsten Fall zum so genannten Burnout-Syndrom. In diesem Fall ist die Work Life Balance defini-tiv aus dem Gleichgewicht.

Je neuer der Job, um so spannender die Arbeit. Und nach langen Matur und Studi-enjahren fühlen sich viele Uniabgänger oh-nehin wie aus der «Sklaverei» befreit. Doch das bleibt nicht immer so. Bei «älteren» An-gestellten über 40 können Kindeserziehung oder Beziehungskrisen zusätzliche Stress-faktoren bedeuten.

Das arBeitsLeBen WirD nicht Leichter.

Die Anforderungen der Arbeitswelt steigen ständig: Flexibilität und Mobilität sind die modernen «Schlüsseleigenschaften». Aber wie soll man so noch seine Beziehungen pflegen, sich gesund ernähren, Sport trei-ben und dabei noch genügend Mussestun-den finden? Alles Dinge, die laut Bundesamt für Gesundheit für ein gesundes und zufrie-denes Leben unerlässlich sind?

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FOKUS

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FOKUS

sagt Norbert Gatz (48), Leiter des Qualitäts-managements bei ABB-Powersystems. Bei uns herrscht nicht nur die Vierzig-Stunden-woche, sondern auch Vertrauensarbeits-zeit.» Die Stechuhr, geradezu Symbol indus-trieller Entmenschlichung, gibt es bei ABB schon lang nicht mehr. «Wozu auch», Gatz. «An der Stechuhr sehe ich nur, wann wer hier war. Aber nicht, was er geleistet hat.»

ÜBER- UND FEHLBELASTUNGOhnehin liegt der Grund für die fehlende Work-Life-Balance nicht etwa bei zuviel Ar-beit, sondern einem Mangel an Kontrolle über die Arbeit. Wer sich Arbeitszeit und Ab-läufe nicht selbst einteilen kann, empfindet viel schneller Stress. Monotonie, knappe

Fristen und ein schlechtes Arbeitsklima sind weitere Stressfaktoren. Kommen dann noch persönliche Probleme hinzu, ist der Burnout nicht mehr weit. Hinweise dafür, dass Sie unter Stress leiden sind, wenn Sie die Arbeitsmenge als erdrückend empfinden. Wenn Sie sich über-fordert fühlen oder keine Zeit für seriöse Planung und Ausführung bleibt. Auch das Gegenteil kann der Fall sein. Wenn Ihnen

Laut der Europäischen Agentur für Si-cherheit und Gesundheitsschutz, ist Stress mittlerweile das zweitgrösste arbeitsbe-dingte Gesundheitsproblem nach den Rü-ckenbeschwerden. Die Internationale Ar-beitsorganisation IAO schätzt, dass rund 7 Prozent aller Invaliditätsfälle stressbedingt sind.

Termindruck, verdichtete Arbeitsabläufe,Konkurrenzdruck und Versagensangst machen es schwierig, Beruf, Privatleben, Familie, Beziehungen, gesellschaftliche In-teressen und Hobbys unter einen Hut zu bringen. Von einem ausgewogenen Neben-einander von Freizeit, Arbeit, Familienle-ben, Hobby und Schlaf kann da keine Rede mehr sein. Wie bekommen wir diese verschiedenen Anforderungen unter einen Hut? Können wir ein erfolgreiches und befriedigendes Berufsleben mit unseren Wünschen nach Nähe und Zeit im Privaten in Einklang brin-gen? «Ein wichtiger Faktor für die Work-Life-Ba-lance ist die sogenannte Zeitautonomie»,

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9 Karriereziele der Studierenden. %

Eine ausgewogene Work-Life-Balance 60%

Intellektuell herausgefordert sein 46%

Unternehmerisch oder kreativ/innovativ sein 35%

Führungskraft mit leitender Funktion 34%

Eine internationale Laufbahn 28%

Selbstständig und unabhängig sein 27%

Einem sicheren und beständigen Job nachgehen 26%

Sich dem Gemeinwohl widmen oder das Gefühl zu haben der öffentlichen Wohl zu dienen

23%

Fachexperte sein 21%

• Legen Sie alle zwei Stunden eine 2- bis 5-minütige Pause ein. Einfach einen Moment abschalten, tief und ruhig durchatmen und vielleicht ein paar Entspannungsübungen machen. Medizinische Studien haben be-legt, dass solche Minipausen die Leistungs-fähigkeit bis zu 30 Prozent steigern. • Wenn Sie Probleme haben, sich zu ent-spannen, können verschiedene Entspan-nungstechniken wie Yoga oder Gymnastik hilfreich sein. —

die Arbeit langweilig oder öde erscheint, brauchen Sie vielleicht keine Entlastung, sondern neue Aufgaben und Herausforde-rungen.

STRESS VERMEIDEN So können Sie selbst positiv auf Ihre Work-Life-Balance einwirken:

• Stellen Sie keine zu hohen Ansprüche an sich selbst. • Versuchen Sie durch langfristige Pla-nung Termindruck zu vermeiden. • Treiben Sie regelmässig (mindestens zweimal wöchentlich 20 Minuten), aber nicht zu intensiv Sport (stressen Sie sich auf keinen Fall noch durch zusätzlichen Leistungsdruck!).

Quelle: Universum Student Survey 2009

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© 2008 EYGM Limited. All Rights Reserved.

is where you make the job your ownDay one. It’s where you put the theory into practice and start to stretch yourself. Where you’re encouraged and supported to succeed. Where you can start to make your ambitions a reality. From the day you join us, we’re committed to helping you achieve your potential. So, whether your career lies in assurance, tax, transaction, advisory or core business services, shouldn’t your day one be at Ernst & Young?

Take charge of your career. Now.ey.com/ch/careers

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FOKUS

Ernst&Young

EINE NACHHALTIGE UND FAMILIENBEWUSSTE UNTERNEHMENSKULTUR

NamNamee Sandra Hensler Kälin Sandra Hensler KälinAlterAlter 36 36FunFunktionktion Audit ManagerAudit ManagerStrasseStrasse Badenerstrasse 47 Badenerstrasse 47PLZ/Z/OrtOrt Postfach Postfach 8022 Zürich 8022 ZürichTelTelefonefon +41 58 289 33 77 +41 58 289 33 77 E-MailMail [email protected] [email protected] www.ey.com/ch/careers www.ey.com/ch/careers

WWW.EY.CH

WIE SCHÄTZEN SIE DIE WORK-LIFE- BALANCE IN IHREM UNTERNEHMEN EIN?Ernst&Young versucht den Bedürfnissen der Mitarbeiter so gut es geht, gerecht zu wer-den: Indem von ihnen viel Engagement ge-fordert wird, aber auch flexible Arbeits- und Teilzeitmodelle geboten werden – unbefris-tet oder befristet. Ich als Mutter zweier Kin-der arbeite zum Beispiel auch Teilzeit. Da ich mich als Audit Manager absolut auf die Kundenarbeit konzentriere, kann ich Fami-lie und Beruf vereinbaren. Dies aber auch nur dank eines Top-Umfelds: Mein Ehemann einerseits, der Anwalt ist und ebenfalls ein Teilzeitpensum ausübt, andererseits auch durch die Hilfe der Grosseltern.

INWIEWEIT KANN EIN GROSSES UNTERNEHMEN IHRER ANSICHT NACH ÜBERHAUPT AUF DIE WORK-LIFE- BALANCE DER EINZELNEN ANGESTELL- TEN RÜCKSICHT NEHMEN?Unternehmen werden nicht mehr nur an Umsatz- und anderen Kennzahlen gemes-sen. Die Work-Life-Balance und flexible Ar-beitszeiten spielen eine immer grössere Rolle. Mitarbeitende sind für Ernst&Young das wichtigste und wertvollste Kapital des Unternehmens – und genau das ist der Schlüssel zum Erfolg. Dies ist die Basis für langfristigen unternehmerischen Erfolg, Ernst&Young ist sich bewusst, dass jeder Einzelne dazu beiträgt, dass gemeinsam etwas bewegt werden kann. Deshalb wird versucht, die Bedürfnisse jedes einzelnen Mitarbeiters individuell zu betrachten.

WIE GEHEN SIE AUF DIE SPEZIELLEN BEDÜRFNISSE – ZUM BEISPIEL VON BERUFSTÄTIGEN ALLEINERZIEHENDEN – EIN?

Das Ziel von Ernst&Young ist es, allen Mit-arbeitern eine bessere Work-Life-Balance zu ermöglichen. Neben zeitlich befristeten Teilzeitmodellen gibt es die verschiedens-ten individuell ausgerichteten, zeitlich unbefristeten Teilzeitmodelle. Sie spielen insbesondere eine Rolle, wenn die betref-fenden Mitarbeiter Kinder haben. Je nach Bedarf, Aufgabengebiet und betrieblicher Möglichkeit kann der Mitarbeiter festlegen, ob er nur vormittags oder ganztags, nur an bestimmten Tagen oder eine festgelegte Anzahl von Wochenstunden arbeiten will. Ausserdem vermittelt Ernst Young geeignete Kinderbetreuung.

WIE HOCH SCHÄTZEN SIE DIE ARBEITSZUFRIEDENHEIT IHRER MITARBEITER EIN?Ernst&Young holt regelmässig Feed-back bei den Mitarbeitenden ein. Und der Erfolg zeigt, dass Ernst&Young in puncto Mitarbeiterzufriedenheit und -mo-tivation auf dem richtigen Weg ist. Persön-lich schätze ich mich äusserst glücklich, dass ich bei Ernst&Young innerhalb des Audit-Teams für Vorsorgeeinrichtungen eine zentrale Rolle einnehmen kann und trotzdem meine Familie so inten-siv erleben kann.

HABEN SIE IN NÄCHSTER ZEIT MASS- NAHMEN ODER EVALUATIONEN ZUM THEMA GEPLANT? Ernst&Young führt alle zwei Jahre eine Mit-arbeiterbefragung, den «Global People Sur-vey», durch. Dabei geht es immer auch um das Thema Work-Life-Balance. Das Ziel im Be-reich Work-Life-Balance bleibt es, eine nach-haltige und familienbewusste Unterneh-menskultur dauerhaft umzusetzen und zu leben.

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Helsana

TROTZ PLANUNG KOMMT DIE SPONTANITÄT NICHT ZU KURZ

NameName Petra Huwiler Petra HuwilerAlter Alter 3838FunktionFunktion Leiterin Unfall Leiterin Unfall Deutsche Schweiz Deutsche Schweiz AbteilungAbteilung Schadenmanagement Schadenmanagement Strasse Zürichstrasse 130PLZ/Z/OrtOrt 8600 Dübendorf 8600 Dübendorf TelTelefonefon 043 340 68 27 043 340 68 27E-MailE-Mail [email protected] [email protected]

WWW.HELSANA.CH

FOKUS

WAS VERSTEHEN SIE UNTER DEM BEGRIFF WORK-LIFE-BALANCE?Für mich ist Work-Life-Balance eine ausgewo-gene Mischung zwischen Arbeit und Freizeit. Das Ausüben einer verantwortungsvollen Tä-tigkeit, die mir entspricht und in der ich meine beruflichen Fähigkeiten einbringen kann und dabei trotzdem genug Zeit finde, um meinen privaten Interessen nachzugehen. So kann ich einen sinnvollen Ausgleich schaffen.

SIE ARBEITEN 70 PROZENT UND BETREUEN NEBENBERUFLICH KINDER...Ja, mein Pensum von 70% bei Helsana er-fülle ich von Montag bis Mittwoch. Der Don-nerstag gehört mir und meinen Interessen. Wir bewohnen zum Beispiel ein eigenes Haus mit Garten. Auch sportliche Tätigkeiten kommen nicht zu kurz: Nordic Walking und Yoga bilden einen guten Ausgleich für mich. Am Freitag hüte ich jeweils drei Tageskinder im Vorschulalter. Das Wochenende gehört mir und meinem Mann. Zumindest jedes zweite. Denn alle zwei Wochen betreuen wir am Wochenende zwei Pflegekinder, die auch bei uns übernachten.

WIE SIND SIE ZU DIESEM UNGEWÖHN- LICHEN WOCHENPLAN GEKOMMEN?Mein Mann und ich können keine eigenen Kinder haben. Trotzdem sollte unser Haus mit Kinderlachen gefüllt werden. So haben wir für uns eine gute Lösung gefunden, Kin-der ein Stück auf ihrem Weg zu begleiten.

WIE BEKOMMEN SIE DAS ALLES UNTER EINEN HUT?Mein Alltag ist durch meine vielfältigen Aktivitäten gut strukturiert. Einen Teil der Woche widme ich voll und ganz meinem Beruf. Diese Tage sind nicht selten bis in die Abendstunden mit beruflichen Aufga-ben gefüllt. Diese langen Arbeitstage kann ich sehr gut mit meiner restlichen Woche ausgleichen, eben im Sinne einer ausgewo-

genen Work-Life-Balance. Eine Grundvoraus-setzung dafür ist für mich nach wie vor die Freude an meinem Beruf.

ZEITPLANUNG SPIELT FÜR SIE WOHL EINE GROSSE ROLLEJa, das stimmt. Mein Umfeld bestätigt mir immer wieder, dass ich ein grosses Orga-nisationstalent bin. Trotzdem kommt die Spontanität nicht zu kurz.

WIE GEHT HELSANA AUF IHRE BEDÜRFNISSE EIN?Meine Vorgesetzten unterstützen meine be-rufliche Laufbahn. Ursprünglich habe ich 90 Prozent in dieser Position gearbeitet. Meine Stellvertreterin hat dann ein Kind bekom-men und wollte wieder einsteigen, wenn möglich wieder in leitender Position. So sind wir auf die Idee gekommen, uns die Tätigkeiten dieser Abteilungsleitung zu teilen. Nach sorgfältiger Planung des Jobsharing haben wir die Einwilligung der zuständigen Vorgesetzten erhal-ten. Vom klassischen Jobsharing un-terscheidet uns, dass ich nach wie vor die Hauptverantwortung trage. Eine schöne Bestätigung meiner Ar-beit war die Wahl in die Direktion – und dies trotz Teilzeittätigkeit.

ABER BEEINTRÄCHTIGT DIE KINDER- BETREUUNG NICHT IHRE LEISTUNG IM BERUF?Ganz im Gegenteil. Für mich ist das Zusam-mensein mit Kindern Freizeit und Erholung. Allein der langsame Zeitrhythmus der Kinder ist für mich ein wunderbarer Ausgleich zum hektischen Berufsleben. Meine Work-Life- Balance resultiert unter der Woche in ganz ge-gensätzlichen, bereichernden Situationen: Am Mittwoch zum Beispiel trage ich die Verant-wortung für eine Abteilung mit 40 Mitarbeiten-den, und am Freitag geniesse ich mit meinen Tageskindern die Sonne im Tierpark Goldau.

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Traineeprogrammeein einsTieg nach mass

Zahlreiche Grossunternehmen rekrutieren ihren späteren Kader über Trainee-Programme. Wie kommen Sie an ein Traineeprogramm und wie machen das Beste daraus.

FoKUsTeXT WorKLiFeBaLance

Was soll’s denn nun sein? Die Studienzeit neigt sich dem Ende. Die Berufs- und Karri-erewünsche sind ungefähr umrissen. Doch die meisten Arbeitgeber wollen zwar mög-lichst gut und breit ausgebildete Angestell-te. Aber sie verlangen oft auch eine gewisse Praxiserfahrung. Zahlreiche Unternehmen geben den Studenten die Möglichkeit, die Erfahrung direkt im Betrieb in einem Trai-nee-Programm zu sammeln. Aber aufge-passt: Oft werden auch Assistenz- oder Praktikantenstellen und Volontariate als Trainee-Programme angeboten, obwohl die Firma für ein seriöses Programm keine Res-surcen hat. Denn geschützt ist der Name Traineeprogramm keineswegs. Gerade bei Geisteswissenschaftlichen oder musischen Studien kann es gut sein, dass man jahr-zehntelang von einem unterbezahlten Prak-tikum zum anderen weitergereicht wird. Wer auf Nummer sicher gehen will, sucht sich ein Unternehmen mit grossem Namen. Seriöse Unternehmen werden Ihnen auf An-frage Gespräche mit ehemaligen Trainees ermöglichen. Zweitens sollte, wie erwähnt,

das Unternehmen nicht zu klein und gut be-leumundet sein.

WeLches Traineeprogramm isT Für mich das richTige?Wer sich als Generalist sieht, der auch mal die Position wechseln will und kann oder mehrere Positionen gleichzeitig bekleiden will, fährt am besten mit einem sogenann-ten allgemeinen Traineeprogramm. Das gilt auch für uniabgänger, die sich vielleicht noch nit ganz sicher sind, in welchem Be-reich Sie arbeiten wollen. Dabei werden Sie dauernd in verschiedenen Abteilungen und bei unterschiedlichen Projekten eingesetzt. Um den Übernahmebereich, in dem Sie für sich selber die besten Karrierechancen se-hen, müssen Sie sich die ganze Zeit über selbst kümmern.

WeLches Traineeprogramm?Das Fachtraineeprogramm eignet sich eher für Studenten mit konkreten Berufszielen. Der Schwerpunkt des Programms liegt dabei in der Vorbereitung auf den wahrscheinli-chen Übernahmebereich. Dennoch wird der Trainee auch in anderen Abteilungen und Projekten Eingesetzt um möglichst viele

Kontakte zu knüpfen und die betrieblichen Zusammenhänge zu begreifen. Kurz: Um Fachidiotie zu vermeiden. Denn auch wer klare Ziele hat, kommt um Flexibilität und Vernetzung heute nicht mehr herum.Das Traineestudium schliesslich, ist eine Art berufsbegleitende Hochschulausbildung. Ähnlich wie ein Fachhochschulstudium. Normalerweise übernimmt der mögliche Arbeitgeber einen Teil oder die ganzen Stu-diengebühren oder zahlt ein Traineegehalt. Als Gegenleistung übernimmt der Student in den studienfreien Zeiten Arbeiten für den Betrieb und verpflichtet sich normalerwei-se, für einige Jahre nach Studienabschluss für die Firma zu arbeiten.

Keine BiLLigaKademiKerNormalerweise dauert ein Traineeprogramm ein Jahr, wobei ein Teil des Programms «On the Job», ein anderer mit Ausbildung «of the Job» absolviert wird. Das ist einer der Gründe, warum Trainees normalerwei-se bis 30 Prozent weniger verdienen als Neuangestellte. Aber Vorsicht. Es gibt lei-der zahlreiche Firmen, die Trainees quasi als Billigakademiker missbrauchen. Gerade auch um sich davor zu schützen, sollte man

Autor: Udo Theiss

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Erkundigungen über das Traineeprogramm einziehen und mit Ex-Trainees des Betriebs reden. Lassen Sie sich auch detaillierte Aus-bildungspläne zeigen. Von Vorteil ist auch, wenn das Trainee-programm für Gruppen angeboten wird. So lernen Sie nicht nur zukünftige Kollegen kennen, die später ähnliche Jobs in ande-ren Abteilungen haben. Sie beginnen schon direkt beim Berufsstart Netzwerke zu knüp-fen, die Ihnen später ungeahnte Vorteile bringen könnten.

MentorenNatürlich werden Trainees nicht einfach sich selbst überlassen. Normalerweise gibt es ein Mentorensystem. Der Trainee hat einen konkreten, altgedienten Ansprechpartner in der Firma. Doch dieser Mentor ist nicht ein-fach der gute Onkel, der Sie sicher durchs Programm geleitet. Jedes Gespräch testet auch Ihr Wissen und Können. Und der Men-tor leitet alles was er erfährt an die Chef-etage weiter.

Manche Firmen versuchen, Sie zu einer Anstellungsverpflichtung nach dem Trai-neeprogramm zu überreden. Beim Trainee-studium ist das normal. Bei anderen Trai-neeprogrammen sollten Sie sich vielleicht besser nach einer anderen Firma umsehen. Denn erstens haben Sie Ihr Gehalt mit den Arbeitseinsätzen bereits abgegolten. Und zweitens werden Sie bei einer Firma mit se-riösem Traineeprojekt gern von selbst ein Anstellngsangebot annehmen. In jedem Fall ist ein gutes Traineeprogramm eine gute Chance, die eigene Karriere um Jahre zu be-schleunigen.—

Wie koMMe ich an ein traineeprograMM

Traineeprogramme werden normaler-weise ausgeschrieben. Die Bewerber werden oft nicht von der Firma selbst, sondern von sogenannten Assessment Centern (AC) getestet und ausgewählt. Auch die Anstellung über eine Leihar-beitsfirma ist durchaus üblich. Sollten Sie bei solch einem Assessment durch-fallen, werfen Sie nicht gleich die Flin-te ins Korn. Fordern Sie ein Feedback, warum Sie durchgefallen sind. Und ma-chen Sie’s beim nächsten Mal besser.

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SBB CFF FFS

INDIVIDUELLER ENTWICKLUNGSPFAD

NameName Caroline Isabelle Marti Caroline Isabelle MartiAlter Alter 3333FunktionFunktion Verantwortliche Verantwortliche Trainee Programm Trainee Programm AbteilungAbteilung Personalentwicklung PersonalentwicklungStrasse Hochschulstrasse 6PLPLZ/Z/OrtOrt 3000 Bern 65 3000 Bern 65TelTelTelTelefonefon 051 220 90 14 051 220 90 14E-MailE-MailE-MailE-Mail [email protected] [email protected]

WWW.SBB.CH

FOKUS

WIE REKRUTIEREN SIE DIE TRAINEES?Unsere Zielgruppe sind offene, lernwillige und leistungsbereite Hochschulabsolven-tinnen und Hochschulabsolventen. Unsere Rekrutierungskampagne richtet sich dem-entsprechend aus: Wir sind an verschie-denen Hochschulmessen präsent, machen Flyeraktionen in der ganzen Schweiz und inserieren in Onlineplattformen und Stu-dentenmagazinen. Aus den Bewerbenden suchen wir anhand mehrerer Interviews und eines Gruppenassessments die besten 15 Trainees aus.

MEIST IST BEI EINEM TRAINEEPRO- GRAMM EIN PATENSYSTEM ODER MEN- TORENSYSTEM VORGESEHEN. DIE TRAINEES HABEN ALSO KONKRETE ANSPRECHPARTNER, DIE SIE BEI IHREN AUFGABEN UNTERSTÜTZEN. Das Mentorensystem ist wissenschaftlich nachgewiesen ein sehr erfolgversprechen-des Instrument für die Positionierung und Karriereentwicklung im Unternehmen. Das Mentoring bildet auch im SBB-Traineepro-gramm ein zentrales Element. Die Trainees werden während der gesamten Programm-dauer von einem persönlichen Mentor begleitet. Sie unterstützen die Trainees in ihrer Entwicklung als Nachwuchskader und tragen dazu bei, dass sie gezielt vorankom-men.

IST DAS TRAINEEPROGRAMM NICHT LETZTLICH LEARNING ON THE JOB AUF HOHEM NIVEAU?Das SBB-Traineeprogramm geht weiter. Durch die Grösse unseres Unternehmens können wir unseren Trainees eine grosse Themen- und Einsatzvielfalt bieten. Unser Traineeprogramm bietet drei Fachrichtun-gen, Business, Technical und IT, die sich für Absolventinnen und Absolventen verschie-dener Studienrichtungen eignen. Während

insgesamt 18 Monaten übernehmen die Trainees in vier sogenannten Förderstellen eine wichtige Rolle in ausgewählten Projek-ten. Dabei haben sie auch die Möglichkeit, ein wertvolles Netzwerk aufzubauen. Er-gänzend zur praxisorientierten Ausbildung besuchen sie Workshops, Seminare und interne Weiterbildungen gemäss ihrem in-dividuellen Entwicklungsplan. Die Trainees können sich so optimal auf anspruchsvolle weiterführende Aufgaben nach Programm-ende vorbereiten. Ein Trainee des aktuel-len Jahrgangs wurde z. B. als wissen-schaftlicher Assistent unseres CEO Andreas Meyer gewählt.

MASSGESCHNEIDERTES PROGRAMM VS. STANDARDPRO- GRAMM. IST IN EINEM STANDARD- ANGEBOT WIE DEM TRAINEE- PROGRAMM INDIVIDUALISIERUNG ÜBERHAUPT MÖGLICH?Mentoren, Vorgesetzte und Programm-verantwortliche legen zusammen mit dem Trainee zu Beginn des Programms die spezifischen Inhalte und die Meilenstei-ne des Programmablaufes fest. So wird der Entwicklungspfad jedes Trainees in der SBB einzigartig und individuell.

WIE HOCH IST DER PROZENTSATZ DER TRAINEES, DIE BEI IHNEN ÜBERNOMMEN WERDEN?Seit dem Programmstart im Jahr 2000 konn-ten wir 93 Prozent der Trainees nach Pro-grammende für unser Unternehmen gewin-nen. Davon sind heute noch 65 Prozent bei der SBB, und das ist ja auch unser Ziel: Wir wollen die Trainees nachhaltig für unser Un-ternehmen begeistern.

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Die Liberalisierung im Strommarkt setzt Impulse frei und eröffnet neue Chancen. Wir verstehen sie als Aufforderung, uns dynamisch weiterzuentwickeln. Dazu sind wir auf engagierte Mitarbeitende angewiesen wie beispielsweise Roger Nufer. Als Portfoliomanager packt er Chancen zur richtigen Zeit – und trägt so zur Unternehmensentwicklung bei.Bei der BKW FMB Energie AG sorgen 2800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter heute dafür, dass bei mehr als einer Million Menschen zuverlässig der Strom �iesst. Gehören Sie morgen dazu? Wir freuen uns, wenn Sie mit uns die Zukunft angehen.

BKW FMB Energie AG, Human Resources Management, Telefon 031 330 58 68, [email protected], www.bkw-fmb.ch/jobs

Roger Nufer, Portfoliomanager«Auf den Wind kommt es an – und dass man im richtigen Moment die Chance packt.»

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IM GEGENSATZ ZU ANDEREN GROSS- BETRIEBEN HAT DIE BKW KEIN TRAINEEPROGRAMM. WIE REKRUTIE- REN SIE HOCH QUALIFIZIERTE EINSTEI- GER?Natürlich sind auch wir regelmässig an Hochschulen präsent, um hoch qualifizier-te Einsteiger/-innen zu rekrutieren. Aber im Gegensatz zu anderen Firmen bieten wir kein Traineeprogramm im klassischen Sinne an. Das heisst, ein/-e Einsteiger/-in durch-läuft nicht zuerst verschiedene Abteilungen, um sich dann für eine konkrete Funktion zu entscheiden. Wir sprechen von einem begleiteten Direkteinstieg. Die Einsteiger/-innen werden fest angestellt. Mit der ent-sprechenden Unterstützung sind sie direkt auf einem konkreten Job aktiv und genie-ssen verschiedene zusätzliche interne und externe Aus- und Weiterbildungen. Beim Career Start «Netz Engineering» be-steht zudem beispielsweise die Möglichkeit, während der Förderungszeit im Rotations-prinzip verschiedene Ressorts eines ganz bestimmten, spezialisierten Tätigkeitsbe-reichs kennen zu lernen.

ALSO EHER EIN ANGEBOT FÜR STU- DIENABGÄNGER, DIE SCHON KLARE KARRIEREVORSTELLUNGEN HABEN.Genau.

WORIN SEHEN SIE DEN VORTEIL?Unsere Einsteiger/-innen lernen fokussierter und schneller. Nach ca. zwei Jahren sind sie in einer anspruchsvollen Projektleiter- oder Fachspezialistenfunktion voll einsatzfähig.

WIE STARR IST DIESER ANSATZ?Er ist ziemlich flexibel. Frühzeitige Wechsel auf passende Vakanzen sind innerhalb der Förderungszeit ebenso möglich wie die Er-weiterung der Förderungszeit, um später

eine bestimmte Zielposition besetzen zu können. Lediglich beim Weg zum Pikett-Ingenieur im Kernkraftwerk sind die einzel-nen Aus- und Weiterbildungsschritte stärker strukturiert.

WIE KOMMT DER BEGLEITETE DIREKT-EINSTIEG BEI IHREN EINSTEIGERN AN?Sehr gut. Ich bekomme immer wieder das Feedback, dass bei den Aufgaben der Direkt-einsteiger schon Fleisch am Knochen ist. Ei-geninitiative und Ergebnisorientierung sind von Anfang an stark gefragt. Hingegen kommen sich gerade die «klassi-schen» Trainees manchmal vor wie ein Rei-ter ohne Pferd: Sie wären eigentlich schon für anspruchsvolle Aufgaben qualifiziert, bekommen diese aber einfach nicht zuge-teilt.

WIE INTENSIV IST DENN DIE BEGLEITUNG WÄHREND DER AUSBIL-DUNG?Das ist je nach Einsatzbereich undFörderungsziel unterschiedlich. Pikett-Ingenieure/-innen und Energie-händler/-innen beispielsweise haben eine ziemlich stark begleitete An-fangszeit mit ausgiebigen Einfüh-rungsmodulen, teilweise sogar im Ausland. Bei Bauingenieuren/-innen oder Einsteigern/-innen im Manage-mentbereich ist das nicht ganz so stark ausgeprägt. Wir wollen aber tendenziell die Betreuung in allen Bereichen ausbauen.

UND DIE ENTLÖHNUNG?Direkteinsteiger/-innen und Career Starter erhalten marktübliche Anfangs-löhne, angepasst an den angestrebten Einsatzbereich und an den eigenen Aus-bildungs- und Erfahrungshintergrund.

BKW

EIGENINITIATIVE UND ERGEBNIS-ORIENTIERUNG SIND GEFRAGT

FOKUS

VornameVorname//NamNamee Michael Zaugg Michael ZauggAlterAlter 37 37Alter 37AlterAlter 37AlterAbteilungAbteilung HR Management HR Management FunktionFunktion Leiter HR Recruiting Leiter HR RecruitingAdresse Adresse BKW FMB Energie AGBKW FMB Energie AG Viktoriaplatz 2 Viktoriaplatz 2 PLZ/Z/OrtOrt 3000 Bern 25 3000 Bern 25TelTelefonefon +41 31 330 58 68 +41 31 330 58 68 E-Mailail [email protected] [email protected] www.bkw-fmb.ch/karriere www.bkw-fmb.ch/karriere

WWW.BKW.CH

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POST

DAS TRAINEEPROGRAMM IST AUF DIE INTERESSEN UND FÄHIGKEITEN DES EINZELNEN ZUGESCHNITTEN

NameName Barbara Nellen Barbara NellenAlter Alter 2727FunktionFunktion Junior Accountant IFRS Junior Accountant IFRS AbteilungAbteilung Finanzen FinanzenStrasse Viktoriastrasse 21PLZ/Z/OrtOrt 3030 Bern 3030 BernTelTelefonefon 058-3384370 058-3384370E-MailE-Mail [email protected] [email protected]

WWW.POST.CH

WARUM HABEN SIE SICH FÜR DEN WEG DES TRAINEES ENTSCHIEDEN? Während des Studiums habe ich mich ver-tieft mit Rechnungswesen und Human Re-sources beschäftigt. Danach war mir nicht klar, in welchem der beiden Bereiche ich einsteigen sollte. Das Traineeprogramm der Post ist auf die Interessen und Fähigkeiten des Einzelnen zugeschnitten. Es besteht die Möglichkeit, in gleichen oder verschiedenen Fachrichtungen Erfahrungen zu sammeln. Deshalb war für mich das Traineeprogramm ein idealer Einstieg, da ich mich nicht bereits auf einen Fachbereich festlegen musste.

WAS SIND AUS IHRER SICHT DIE SPE- ZIELLEN VORTEILE, DIE DAS TRAINEE PROGRAMM ZUM BEISPIEL IM VER- GLEICH MIT EINER PRAKTIKANTEN- STELLE ODER EINER ASSISTENZSTELLE BIETET?In einem Praktikum oder einer Assistenz-stelle muss man sich im Vorhinein für eine Fachrichtung entscheiden. Der Einblick in verschiedene Fachrichtungen ist deshalb si-cher ein Vorteil. Der Trainee ist auch nicht «der Praktikant, der Kaffee kocht», sondern kann von Anfang an bei spannenden Projek-ten mitarbeiten. Zudem steht dem Trainee ein Weiterbildungsbudget zur Verfügung, um sich individuell weiterzuentwickeln.

WELCHE BESONDEREN ERFAHRUNGEN HABEN SIE DABEI GEMACHT?Ich wurde stets gut in die Teams integriert und kam mir als vollwertiges Teammitglied vor. Nach kurzer Einarbeitungszeit durfte ich bereits teilweise auch Verantwortung für kleinere Projekte übernehmen.

EINE EIGENTLICHE AUSBILDUNG IST DAS TRAINEEPROGRAMM JA NICHT, SONDERN EHER LEARNING ON THE JOB AUF HOHEM NIVEAU. VOR- ODER NACHTEIL?Die Ausbildung absolviert man während des Studiums. Anschliessend geht es darum, das oft rein theoretische Wissen in die Pra-xis umzusetzen und Berufserfahrungen zu sammeln. Dazu liefert das Traineeprogramm die ideale Möglichkeit.

DER TRAINEE KANN WÄHREND DES PROGRAMMS BERUFLICH SEHR SCHNELL PROFITIEREN UND VIELSEI- TIGE ERFAHRUNGEN MACHEN. HABEN SIE DEN EINDRUCK, DASS IHRE KARRIE- RE DAVON PROFITIERT?Während des Traineeprogramms lernte ich durch die verschiedenen Einsatzbereiche viele Leute kennen. Diese Kontakte wa-ren für mich bei der Stellensuche nach Beenden des Traineeprogramms sehr hilfreich und sind es auch bei meiner heutigen Arbeit.

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PostFinance

EIN TRAINEEPROGRAMM ÜBER VERSCHIEDENE GESCHÄFTSBEREICHE HINWEG

NameName Martin Nanzer Martin NanzerAlter Alter 2828FunktionFunktion Junior Kundenbetreuer Junior Kundenbetreuer AbteilungAbteilung Strategische Geschäftskunden Strategische GeschäftskundenStrasse Nordring 8PLZ/Z/OrtOrt 3030 Bern 3030 BernTelTelefonefon 031-6679696 031-6679696E-MailE-Mail [email protected] [email protected]

WWW.POSTFINANCE.CH

FOKUS

WARUM HABEN SIE SICH FÜR DEN WEG DES TRAINEES ENTSCHIEDEN, STATT ZUM BEISPIEL FÜR EIN PRAKTIKUM ODER EINE WEITERFÜHRENDE AUSBIL- DUNG?Nach Abschluss der Universität gab es di-verse Arbeitsgebiete, die mich interessier-ten (z. B. Marktforschung, Kommunikation, Kundenbetreuung). Für mich war es schwie-rig, mich direkt nach dem Abschluss auf ein Arbeitsgebiet festzulegen. Entsprechend war das Marketing-Traineeprogramm von PostFinance mit drei Einsätzen à vier Mo-naten in verschiedenen Geschäftsbereichen die optimale Lösung.

WAS SIND AUS IHRER SICHT DIE SPE- ZIELLEN VORTEILE, DIE DAS TRAINEE PROGRAMM BIETEN KANN?Der grösste Vorteil des Traineeprogramms bestand für mich darin, während einem Jahr drei Abteilungen kennen zu lernen. In den Einsätzen wird sehr viel Wert darauf gelegt, dem Trainee die Mitarbeit an interessanten Projekten und Aufgaben zu ermöglichen, die er im Idealfall sogar abschliessen kann. Ich fühlte mich als Trainee als vollwertiges Teammitglied.

WAR IHR TRAINEEPROGRAMM ENT- LÖHNT?Ja. PostFinance entlöhnt Mitarbeiter im Trai-neeprogramm meiner Meinung nach sehr gut. Obwohl der Trainee sehr viel für sich persönlich und sein weiteres Berufsleben profitieren kann und PostFinance viele Res-sourcen in das Traineeprogramm investiert, wird ein absolut konkurrenzfähiges Ein-stiegsgehalt bezahlt.

WELCHE BESONDEREN ERFAHRUNGEN HABEN SIE DABEI GEMACHT?

In meinem Traineeprogramm lernte ich sehr viele Leute von PostFinance kennen. Dieses Netzwerk hilft mir auch in meiner heutigen Tätigkeit sehr. Eine Bereicherung waren die Off-the-Job-Weiterbildungen. So konnten wir unter anderem auch an einem mehrtägigen externen Seminar teilnehmen und uns dort in Kommunikation und «Business-Knigge» weiterbilden.

EINE EIGENTLICHE AUSBILDUNG IST DAS TRAINEEPROGRAMM JA NICHT, SONDERN EHER LEARNING ON THE JOB AUF HOHEM NIVEAU. VOR- ODER NACHTEIL?Definitiv ein Vorteil. An der Uni-versität eignet man sich theoreti-sche Grundlagen an, vielfach fehlt aber der praktische Bezug. Das Traineeprogramm bietet hier eine ideale Ergänzung zum Uni-Wissen. Sehr schnell erhält man einen Ein-blick ins Daily Business. Ein grosser Vorteil ist auch die Herausforderung, sich mehrmals in ein neues Team zu in-tegrieren und im Laufe des Traineejahres unterschiedliche Arbeitsweisen kennen zu lernen.

HABEN SIE DEN EINDRUCK, DASS IHRE KARRIERE VOM TRAINEEPRO-GRAMM PROFITIERT?Ich denke, dass das Traineeprogramm für Uni-Absolventen der ideale Start ins Berufsleben ist. Das Manko an Berufspraxis gegenüber Fach-hochschulabsolventen kann sehr schnell wettgemacht werden. Verbunden mit dem geschaffenen Netzwerk und der grossen Visibilität der Trainees bei PostFinance schafft man eine solide Basis fürs Berufsleben.

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iPhone APPS

iMemento— effektives Lernen mit Karteikarten

iMemento bietet die Möglichkeit, selbst er-stellte Karteikarten auf dem iPhone oder iPod Touch abzufragen und wird von Thomas Busse im iTunes Store verkauft. Die Kosten von 4,40 CHF sind akzeptabel. Ich habe viele Karteikarten-Apps ausprobiert und bin bei dieser geblieben. Das einfache Hinzufügen via Mac oder PC bei iMemento hat mich überzeugt. Gerade für Studenten, die gerne mit Karteikarten lernen, ist diese Software zu empfehlen. Die Funktion zur variablen Abfrage wie vertauschen von Fragen und Antworten ist gut gelöst und nicht bei jeder Karteikartenapplikation vorhanden.

Fazit: Im Grossen und Ganzen zu emp-fehlen!Leider fehlen mir bei dieser iPhoneapplikati-on noch einige Funktionen, die ja vielleicht in einem späteren Update auftauchen. So wäre eine Statistikfunktion wünschenswert.

Kostenlose Alternative: IMCards Lite von You 2 Software oder das kleine Brüderchen iMemento lite.

Weitere Infos: Im Apps Store über iTunes_

iBluesky— Mind-Mapping

Wie der Name schon verrät ein ideales Projektmanagementtool. Nicht nur ideal vielleicht auch das am einfachsten zu be-dienende App im iTunesStore. Das App von Tenero Software Limited kostet in der der-zeitigen Version 11.00 CHF – nicht gerade billig – zugegeben, aber die guten Export-möglichkeiten wiegen das auf.

Komplexe Zusammenhänge darstellen!Das Tool ist ideal für alle Projektarbeiten, Seminaren und Vorträgen. So fällt der Pa-pierkram weg und Fehler können leicht korrigiert werden. Das Programm lässt sich schnell und einfach bedienen. Selbst in Vorlesungen leistet das iBlueSky Mind-Mapping App gute Dienste, um komplexe Zusammenhänge grafisch darzustellen. Die erstellten Mind Maps lassen sich später komfortabel ausdrucken. Leider gibt es vom Hersteller keine Testversion.

Fazit: Nicht billig – für die Usability gibt es aber ein Sternchen von der Redaktion.

Kostenlose Alternative: SimpleMind Xpress von Simple Apps!

Weitere Infos: Im Apps Store über iTunes und auf www.tenero.mobi/products_

Impressum HerausgeberUniversum Communications Switzerland AGMülhauserstrasse 504056 BaselTel. 061 385 55 55Fax 061 385 55 [email protected] RedaktionJörg [email protected] AnzeigenNelly [email protected] Art DirectionJan [email protected] Fotografie Arbeitgeber & FokusDaniel [email protected] DruckStämpfli Publikationen AG, Bern DistributionDie Distribution erfolgt direkt über die Heimadresse und über die entspre-chenden Institute. ISSN1660-4083 PreisEinzelnummer: CHF 4.50Absolventen und Young Professionals erhalten das Magazin kostenlos. Bestellungüber Herausgeber Erscheinung4-mal jährlich

Die Wiedergabe von Artikeln, Bildern und Inseraten, auch auszugsweise oder in Ausschnitten, ist nur mit Genehmi-gung der Redaktion erlaubt. Dies gilt auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken und die Vervielfältigungen auf CD-ROM.

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Kommt das Vergnügen erst nach der Arbeit?Brigitte Bieri, PricewaterhouseCoopers Zürich

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