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CSR-Broschüre des Hamburger Sport-Verein e.V.
Grenzenlos Gut
einleitungVorwort Ole von Beust ................................................................................................................................................................................ 4
Vorwort Bernd Hoffmann ........................................................................................................................................................................... 5
Profil des Hamburger Sport-Verein e.V. ................................................................................................................................................... 6
CSR-Modell des Hamburger Sport-Verein e.V. ...................................................................................................................................... 8
... für die regionDer Hamburger Weg .................................................................................................................................................................................. 12
Ein ganz besonderer Tag ........................................................................................................................................................................... 16
Rote Karte für Gewalt ................................................................................................................................................................................ 18
Der Hamburger Weg – weitere Förderprojekte ................................................................................................................................... 22
... für unsere Fans und MitgliederMitglieder und Fans ................................................................................................................................................................................... 30
Amateursport .............................................................................................................................................................................................. 34
HSV-Kids ...................................................................................................................................................................................................... 36
HSV-Rollstuhlsport .................................................................................................................................................................................... 38
Förderinitiative Women & Friends .......................................................................................................................................................... 39
... für die umweltDoppelpass mit der Umwelt ..................................................................................................................................................................... 42
Umweltschutz und Effizienz in der HSH Nordbank Arena .................................................................................................................44
... für die GesellschaftHSV-Fußballschule .................................................................................................................................................................................... 48
HSV-Museum .............................................................................................................................................................................................. 50
Anstoß zur Hoffnung ................................................................................................................................................................................. 51
... für die zukunft„Auf dem Weg zum Ziel“ – Interview mit Katja Kraus ....................................................................................................................... 52
Impressum ................................................................................................................................................................................................... 56
Der HsV –grenzenlos gut...
32
Sie halten die erste CSR-Broschüre des Ham-
burger Sport-Verein e.V. in den Händen. Diese
Broschüre ist ein absolutes Novum in der Fußball-
Bundesliga und wir sind stolz, damit echte Pionier-
arbeit leisten zu können. Der Hamburger Sport-
Verein e.V. und sein Vorstand bekennen sich zu
sozialer und gesellschaftlicher Verantwortung als
orientierendes Prinzip unserer Vereinstätigkeit.
Der HSV steht in vielfältigen Beziehungen zu
seiner Umwelt. Der Verein hat Strahlkraft – er ist
ein wichtiger Imageträger der Stadt.
Der HSV bewegt viele Menschen in Hamburg und
weit darüber hinaus, unsere wirtschaftliche Tätig-
keit sichert über 700 Arbeitsplätze in der Region.
Unser gesamtes Handeln und Wirken wird genau
unter die Lupe genommen und kritisch betrachtet,
beinahe alle unsere Aktivitäten werden öffent-
lich sichtbar gemacht. Damit kommt uns eine
wichtige Verantwortung zu, denn durch unser
Handeln können wir auch Vorbild sein. Dieser
Verantwortung stellen wir uns tagtäglich. Ziel un-
serer CSR-Berichterstattung ist es, Mitarbeitern,
Entscheidungsträgern, Geschäftspartnern, Mei-
nungsmachern, Fans, Kunden, Mitgliedern, Spie-
lern und der interessierten Öffentlichkeit offen,
verlässlich und selbstkritisch Auskunft zu geben
über den Stand unserer ökonomischen, ökolo-
gischen und sozialen Leistungen. Konkret geht
es in dieser Broschüre um die folgenden Themen:
Wie gehen wir beim HSV mit dem Thema soziale
Verantwortung um? Wie steht es um Ökologie
und Klimaschutz? Was unternehmen wir in Bezug
auf Integration, Gewalt und politischen Extremis-
mus? Was tun wir für und mit unseren jungen
Fans? Was leisten wir durch die ehrenamtliche
Arbeit und den Breitensport?
In einigen Bereichen haben wir schon viel erreicht.
So konnten beispielsweise seit der Gründung des
Hamburger Wegs 2006 mit Hilfe unserer Partner-
unternehmen weit über eine halbe Million Euro
für soziale Projekte investiert werden. Jedoch soll
die Broschüre auch Hinweise darauf geben, in wel-
chen Bereichen wir noch Nachholbedarf haben.
Klar ist: Es liegt noch ein weiter Weg vor uns. Mittels
unserer CSR-Berichterstattung wollen wir offen
und nachhaltig unser Fortkommen kommunizieren
und diesen Weg so mit Ihnen gemeinsam gehen.
Machen Sie sich selbst ein Bild von unserem En-
gagement und dem Stand unserer Bemühungen
um ein verantwortungsvolles Handeln. Im Namen
des gesamten HSV wünsche ich Ihnen viel Spaß
beim Lesen und lade Sie zugleich ein, uns Ihre
Meinung mitzuteilen.
Herzlichst Ihr
Bernd Hoffmann
Wer zum ersten Mal eine Rathausführung macht,
ist verblüfft: Das Gebäude, von außen eher nüch-
tern und zurückhaltend, wirkt im Inneren über-
raschend großzügig, lebendig, warm. Die his-
torische Erklärung: Als das Gebäude im 19. Jahr-
hundert errichtet wurde, hat man das Äußere aus
dem Stadtsäckel bezahlt, das Innere dagegen
finanzierten wohlhabende Hamburger Familien.
Für mich ist das immer ein sehr starkes Symbol
für die Hamburger selbst gewesen: äußerlich
eher zurückhaltend, innerlich großzügig. Diese
Bereitschaft für die Stadt zu wirken, ist bei den
Hanseaten bis heute ungebrochen: Wir sind mit
über eintausend Einrichtungen die deutsche Stif-
tungshauptstadt und zehntausende Ehrenamt-
liche engagieren sich für unser Gemeinwesen, für
die Hamburgerinnen und Hamburger.
Der Michel mag unser Wahrzeichen sein, aber
wer die Sache realistisch betrachtet, der muss
erkennen, dass im In- und Ausland bei dem Be-
griff „Hamburg“ mehr Menschen an den HSV
denken, als an unsere schönste Kirche. Dieses
phantastische Renomée, eine Mischung aus
sportlichem Glanz und enormer Sympathie, macht
den Verein zu einem besonderen Botschafter der
Stadt. Ich freue mich deshalb, dass der HSV in
der jüngsten Zeit verstärkt die hanseatische Tra-
dition der großzügigen Verantwortung für unser
Gemeinwesen wiederentdeckt hat. Ich selber bin
Schirmherr des Hamburger Wegs und habe mich
vor Ort mehrfach davon überzeugen können, wie
wirkungsvoll der Verein hier in Hamburg Gutes
tut. Kraft seines Ansehens und seiner Ideen kann
der HSV eine wichtige Vorbildfunktion in diesem
Bereich übernehmen, und zwar sowohl innerhalb
der Stadt als auch in ganz Deutschland.
Wenn ich an den HSV denke, dann denke ich nicht
nur an die Raute, an Kevin Keegan, das „Kopfball-
Ungeheuer“ Hrubesch oder an „Hamburg meine
Perle“. Ich denke dann fast automatisch immer
auch an unseren Ehrenbürger Uwe Seeler und
die Momente, wenn er von seinem Vater erzählt,
von „Old Erwin“ und wie viel Hamburg, wie viel
echter englischer oder besser: echter Hamburger
Sportsgeist im HSV stecken. Äußerlich robuste
Geradlinigkeit, innerlich Großzügigkeit – ein biss-
chen wie das Hamburger Rathaus.
In diesem Sinne wünsche ich mir, dass der HSV in
den kommenden Jahren nicht nur sportlich große
Erfolge feiern, sondern auch im Bereich der sozi-
alen Verantwortung Maßstäbe setzen wird.
Erster Bürgermeister
Ole von Beust
Liebe HSVer, liebe Leserinnen und Leser,
Grußwort desersten Bürgermeisters
Die strategiezum erfolg
54
1 1
Amateurbereich: 4.759 • Fußballprofibereich: 54.162, davon Fußballjugend: 216
Frauen Fußball BL: 53 • Förderer: 53.923 • Supporters: 45.448 • Kids-Club: 7.708
1 „Wirtschaftsfaktor Fußball“, Globale Entwicklungen und die regionalwirtschaftlichen Potenziale des HSV. Studie im Auftrag der HSH Nordbank AG, Dr. Henning Vöpel, Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI), Max Steinhardt, Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI)
Spieltagseinnahmen
Vermarktung
Fernsehgeld
Transfer
Handel
Andere Abteilungen
Weitere Aktvitäten
Sonstiges
36%
17%17%
8%
7%
5%2%
8%
Der Hamburger Sport-Verein e.V. ist einer der
größten und traditionsreichsten Sportvereine
Deutschlands. Seine Geburtsstunde hatte der
HSV am 29. September 1887, als der SC Germania
gegründet wurde. Dieser schloss sich am 2. Juni
1919 schließlich mit dem Hamburger FC 1988 und
dem FC Falke 1906 zu „Hamburg 88-Germania-
Falke“ zusammen und trug sich mit den Vereins-
farben blau-schwarz ein. Inzwischen hat der Club
aus der Hansestadt 58.660 Mitglieder, darunter
53.923 Fördernde Mitglieder (Stand: 01.02.2009).
Ein Club zum Anfassen
Aushängeschild des Vereins ist die Mannschaft
der Fußball-Bundesliga, die seit der Gründung
1963 als einziger Club ununterbrochen der höch-
sten deutschen Spielklasse angehört. Schon in
frühen Jahren entwickelt sich der Hamburger SV
zu einer der Top-Mannschaften in Deutschland.
Von 1923 an feiert er sechs deutsche Meistertitel,
wird drei Mal Deutscher Pokalsieger, 1977 Euro-
papokalsieger und gewinnt 1983 den Europapokal
der Landesmeister. Fußball-Legenden wie Uwe
Seeler, Felix Magath oder Rekordspieler Manfred
Kaltz gehen aus ihm hervor, ebenso wie Trainer-
Legende Ernst Happel. Der wirtschaftliche Er-
folg des Fußball-Clubs beginnt im Jahr 2000, als
das Volkspark Stadion zur modernen Arena um-
gebaut wird. Mittlerweile kommen im Schnitt
mehr als 55.000 Fans zu den Heimspielen. In der
Saison 2007/2008 waren es insgesamt 1.313.533
Zuschauer, die unter anderem 856.750 Merchan-
dising-Artikel gekauft haben. Das räumliche Fan-
potenzial reicht im Süden über Hannover hinaus
und erstreckt sich im Norden bis an die dänische
Grenze. Auch die stufenweise Neustrukturierung
der einzelnen Geschäftsfelder hat den Hamburger
SV international konkurrenzfähig gemacht. Der
Umsatz ist in den vergangenen Jahren von 28,4
Millionen Euro in der Saison 1999/2000 auf knapp
140 Millionen Euro in der Saison 2007/2008 ge-
stiegen (Umsatzverteilung: siehe Grafik).
„Unser Ziel ist es, uns unter den besten Teams der
Bundesliga zu etablieren und auch in den inter-
nationalen Wettbewerben eine bedeutende Rolle
zu spielen“, sagt der HSV-Vorstandsvorsitzende
Bernd Hoffmann. „Um das zu erreichen, müssen
und wollen wir die Herausforderungen eines
sich global veränderten Marktfeldes annehmen.“
Strategische Prioritäten wie Internationalität,
Modernität und Professionalität spielen dabei
International, modern, professionell – der HsV als Botschafter der stadt
eine zentrale Rolle. Gleichzeitig setzt der Verein
auf konservative, hanseatische Tugenden. Die
Fans erleben den HSV als volksnah, als einen Club
zum Anfassen – mit Leidenschaft, Emotionen und
hoher Identifikation. So sieht sich der Hamburger
Sport-Verein e.V. als Botschafter der Stadt Ham-
burg und der gesamten Region und pflegt eine
starke regionale Verankerung.
Rang eines Großunternehmens
Vom HSV gehen direkte und indirekte Einkom-
mens- und Beschäftigungseffekte in der Größen-
ordnung von 84 Millionen Euro pro Jahr (das ent-
spricht rund 740 Vollzeit-Beschäftigten) aus. Das
ist das Ergebnis einer Studie der HSH Nordbank in
Zusammenarbeit mit dem Hamburgischen Welt-
WirtschaftsInstitut (HWWI), die sich mit dem The-
ma „Wirtschaftsfaktor Fußball“ beschäftigt hat1.
Demnach hat der HSV den Rang eines Großunter-
nehmens und gehört zu den 100 größten Arbeit-
gebern (inkl. indirekter Beschäftigungseffekte)
der Stadt. Darüber hinaus steigert der HSV den
Bekanntheitsgrad der Stadt Hamburg und nimmt
großen Einfluss auf das Image, das die Wahrneh-
mung der Hansestadt in der Öffentlichkeit prägt.
Zudem ist der HSV ein wichtiger Standortfak-
tor, da er die Ansiedlung von Unternehmen der
Freizeitwirtschaft begünstigt und die Attraktivi-
tät der Stadt erhöht. Insgesamt verfügt der HSV
über hervorragende ökonomische Fundamental-
daten. Insbesondere das regionalwirtschaftliche
und soziodemografische Umfeld in Hamburg birgt
große Potenziale für den Verein.
Und so steht der HSV neben dem sportlichen Er-
folg auch für wirtschaftliche Solidität und entwi-
ckelt sich aufgrund seines vielfältigen Angebots
für alle Zielgruppen zum attraktiven Sport-Anbie-
ter in Deutschland: Sponsoren schätzen ihn als
Image-Multiplikator, Medien als Schlüssel-Inhalt
und die Menschen als emotionale Heimat.
Doch der HSV ist nicht nur Fußball, sondern wid-
met sich auch intensiv dem Amateursportbereich,
der den HSV erst zum Verein im klassischen Sinne
macht. In den 27 Sportarten – von Badminton über
den Rollstuhlsport bis hin zu Volleyball – sind knapp
5.000 Mitglieder aktiv. Insgesamt arbeiten 567
Mitarbeiter für den Hamburger Sport-Verein e.V.
und die HSV-Arena GmbH, davon 110 Lizenzspieler,
Vertragsamateure und Mitarbeiter im sportlichen
Bereich sowie insgesamt 318 geringfügig Be-
schäftigte (Stand 31.12.2008). Weitere 200 Mitar-
beiter unterstützen den Verein ehrenamtlich. Sei-
ner Leitlinie ist der HSV dabei stets treu geblieben:
Ein Verein für die Menschen zu sein, der sich ins-
besondere auch in den vielen Amateurabteilungen
seiner sozialen Verantwortung bewusst ist.
Profil desHamburger sport-Verein e.V.
6 7
1 1
Identität
Partnerschaft
Gemeinwohl
Mitarbeiter
Kapitalgeber
Entscheidungsträger
Medien
Sportliche Konkurrenten
Staatliche und nichtstaatliche Institutionen
Mitglieder
Geschäftspartner
Region
Kunden
Öffentlichkeit
Meinungsmacher
Corporate Social Responsibility (CSR) ist ein Konzept, das den Unternehmen
als Grundlage dient, auf freiwilliger Basis soziale Belange und Umweltbelange
in ihre Unternehmenstätigkeit und in die Wechselbeziehungen mit den Stake-
holdern - den Anspruchsgruppen bzw. Anspruchsträgern – zu integrieren.
(Grünbuch der Kommission „Europäische Rahmenbedingungen für die so-
ziale Verantwortung der Unternehmen“, 2001, KOM(2001) 366 endg.).
Fans
Sowohl in seiner unternehmerischen Funktion als auch in seiner Rolle als gesellschaftlicher Akteur
bekennt sich der HSV zu seiner Verantwortung:
…für seine Mitglieder und Mitarbeiter: in Teilhabe – als Wertegemeinschaft – mit Hingabe.
…für seine Fans: durch Volksnähe – mit Leidenschaft – als Vorbild.
…für seine Region: als Botschafter der Stadt Hamburg – mit Standortengagement – zur Identifikation.
…für seine Geschäftspartner: mit hanseatischen Tugenden – als Auftraggeber – in Partnerschaft.
…für seine Kunden: mit Kernkompetenzen – durch Internationalisierung – in Modernität.
…für seine Kapitalgeber: mit wirtschaftlicher Stabilität – in Verlässlichkeit –
durch langfristige Wertorientierung.
…für seine sportlichen Konkurrenten: mit Moral – in sportlicher Fairness – durch Weltoffenheit.
…für staatliche und nicht-staatliche Institutionen: mit Gemeinwohlorientierung –
zur Gesundheitsvorsorge – durch Interkulturalität.
…für Entscheidungsträger, Meinungsmacher, Medien und die Öffentlichkeit:
in Tradition – auf Augenhöhe – mit Strahlkraft.
Sein Bekenntnis zu wirtschaftlicher Stabilität und gesellschaftlicher Integrität unterstreicht der Ham-
burger Sport-Verein mit seiner CSR-Raute: Mit diesen Werten im Herzen hat der HSV Handlungs-
grundsätze verabschiedet, die er bei ökonomischen wie sportlichen, ökologischen und sozialverant-
wortlichen Entscheidungen stets berücksichtigt.
Der Verein verpflichtet sich dabei zu seinen Zielen:
• vertrauenswürdig, nachhaltig und wertorientiert zu handeln,
• seine Vorbildfunktion weiterzuentwickeln und dieser stets gerecht zu werden,
• das Potenzial des Sports für die soziale und gesellschaftliche Entwicklung bestmöglich einzusetzen,
• mit offener und verbindlicher Informationspolitik für mehr Transparenz zu sorgen,
• in Partnerschaftsmodellen erfolgreich zusammenzuarbeiten,
• immer erstklassig zu bleiben.
Lokal Identität stiften. Regional Partnerschaften fördern. Weltweit Gemeinwohl stärken.Mit unseren Werten im Herzen…
Csr-Modell des Hamburger sport-Verein e.V.
Der Hamburger Sport-Verein e.V. ist ein gemein-
wohlorientierter Verein.
Er fungiert aber auch als Unternehmen und muss
sich deshalb, ebenso wie reine Wirtschaftsbe-
triebe, mit ökonomischen, ökologischen und sozi-
alen Aspekten auseinandersetzen. Das ist unser
eigener Anspruch. Darüber hinaus sind es vor
allem auch externe Akteure, so genannte Stake-
holder, die die Übernahme von Verantwortung
für eine nachhaltige Entwicklung über die eigent-
liche Geschäftstätigkeit hinaus verlangen.
Mit unserem Corporate Social Responsibility-
Ansatz (kurz CSR-Ansatz) berücksichtigen wir
ökologische wie sozialgesellschaftliche Belange
in unserem wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb
und versuchen damit, den gestiegenen gesell-
schaftlichen Anforderungen, die an uns gestellt
werden, gerecht zu werden.
Dabei nutzen wir insbesondere das Potenzial des
Sports, um positiven Einfluss auf unser regio-
nales Umfeld, die gesellschaftliche Entwicklung
und den Erhalt der natürlichen Lebensgrund-
lagen zu nehmen.
Im Spiel der Gegensätze
Der HSV bewegt sich seit seiner Gründung zwi-
schen gegensätzlichen Anforderungen und unter-
schiedlichen Zielen – zwischen Breiten-, Amateur-
und Profisport, zwischen dem Gemeinschafts-
zweck eines Vereins und der Gewinnorientie-
rung eines Unternehmens, zwischen regionaler
Verbundenheit und der Internationalisierung der
Märkte. Erfolgreich zu sein in diesem Spiel gegen-
sätzlicher Kräfte und Einflüsse ist für den Verein
jedoch nicht die „Quadratur des Kreises“. Mit der
Raute im Herzen vereint der HSV vielmehr seine
Tradition mit Modernität, seine hanseatischen Tu-
genden mit Weltoffenheit, seine Leidenschaft für
den Sport und den eigenen Verein mit Respekt und
Anerkennung für den sportlichen Gegner. Um den
vielfältigen Interessens- und Anspruchsgruppen
des HSV gerecht zu werden, richten wir sowohl
sein ökonomisches und sportliches als auch sein
ökologisches und soziales Engagement nach den
Grundsätzen der Aufrichtigkeit, der Ausgegli-
chenheit und der langfristigen Effizienz aus. Da-
bei verfolgt der Verein einen partnerschaftlichen
Ansatz und vertraut auf den Austausch und das
wechselseitige Ergänzen von Kernkompetenzen.
98
1 1
...für die regionDie Partner des Hamburger Wegs konzentrieren sich auf die Förderung von
Bereichen, die viele Hamburger betreffen und engagieren sich dort, wo
besonders großer Hilfsbedarf besteht. 2008 lagen die Schwerpunkte etwa
auf den Themen Familienförderung, Ausbildung und Qualifikation sowie
Sportförderung.
Grenzenlos Gut...
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2 2
13
Im Bereich Ausbildung ist es das Ziel des Hamburger
Wegs, die Zukunftschancen der Betroffenen zu
erhöhen. Denn auch in Hamburg gibt es viele Ju-
gendliche, die nach ihrem Schulabschluss einen
Ausbildungsplatz suchen. Ausbildung und Quali-
fikation legen den Grundstein für die Berufstätig-
keit und sind damit die wichtigste Voraussetzung
für individuelle Zukunfts- und Arbeitschancen,
gesellschaftliche Akzeptanz und Integration.
Fairness, Respekt, Vertrauen
Bewegung hält gesund, das ist jedem bekannt.
Sport kann jedoch viel mehr: Mannschaftssport-
arten wie Fußball fördern den Teamgeist, schulen
die kommunikativen Fähigkeiten und vermitteln
weitere wichtige soziale Kompetenzen. Im Sport
werden Werte wie Fairness, Respekt, Vertrauen
und Toleranz gelebt. Durch die Sportförderung
des Hamburger Wegs wird unter anderem das
Interesse und die Begeisterung der Bürger am
Sport gefördert und beispielsweise Jugendlichen
eine sinnvolle Freizeitgestaltungsmöglichkeit
geboten.
Geleitet von unserem CSR-Verständnis und den
drei Kernwerten, die unser CSR-Verständnis de-
finieren, richten wir in allen Feldern unser Enga-
gement nach bestimmten Kriterien aus:
Mehr Gemeinschaft! Der Hamburger Weg will für
ein besseres Miteinander einen neuen Gemein-
sinn in Hamburg fördern und mehr Verantwortung
übernehmen. Die Unternehmen sind dabei mehr als
nur Sponsoren, denn durch die Kraft, Kompetenzen
und ihre Vernetzung können gesellschaftliche
Projekte entscheidend vorangebracht werden.
Mehr Effizienz! Die Partner als kompetente und
erfahrene Helfer ermöglichen eine erfolgreiche
Organisation von Ideen und Projekten, bedürfnis-
orientierte Unterstützung und den zielgenauen
Einsatz der Mittel.
Mehr Hamburg! Neben der Steigerung der Le-
bensqualität in Hamburg steht auch das Ansehen
Hamburgs als internationale Sportstadt mit Vor-
bildcharakter im Mittelpunkt.
Die zwei Gesichter
Als Botschafter unserer Initiative haben wir zwei
Profis aus dem Kader des Fußball-Bundesligisten
gewonnen: Mittelfeldspieler Piotr Trochowski
und Torwart Frank Rost geben dem Hamburger
Weg ein Gesicht und unterstützen die Projekte.
„Es macht mir Spaß, beim Hamburger Weg mitzu-
machen und die Menschen in der Stadt zu moti-
vieren“, sagt Nationalspieler Trochowski.
Ole von Beust verleiht dem Hamburger Weg und
Partnerschaftlich, hanseatisch, langfristig
Der Hamburger Weg
Der HSV bekennt sich zu Hamburg. Wir beziehen
unsere Stärke und unsere Identität zu weiten
Teilen aus unserer Heimat. Unser Image ist un-
trennbar mit dem Image der Hansestadt verbun-
den – und umgekehrt. Daraus ergibt sich für uns
eine Verantwortung aber auch ein Anspruch,
dem wir durch „den Hamburger Weg“ gerecht
werden wollen.
Am 05. Juli 2006 stellten wir gemeinsam mit dem
Hamburger Senat das Projekt „Der Hamburger
Weg“ der Öffentlichkeit vor. Der Hamburger Weg
ist eine neuartige Sponsoring-Initiative des Ham-
burger Sport-Verein und in Hamburg ansässiger
Unternehmen unter der Schirmherrschaft des
Ersten Bürgermeisters Ole von Beust. Basis des
Konzeptes sind klassische Sponsoringleistungen
im Umfeld des HSV. Was den Hamburger Weg so
besonders macht, ist, dass Teile der Sponsoring-
erlöse vom HSV für soziale Projekte in der Stadt
zur Verfügung gestellt werden. Auf diese Weise
wird klassisches Sport-Sponsoring mit Verant-
wortungsbewusstsein für die Stadt Hamburg
und ihre Menschen verbunden. Die Auswahl der
geförderten Projekte erfolgt gemeinschaftlich
durch die Stadt, die Partnerunternehmen und
den HSV.
Der Hamburger Weg basiert auf drei Kernwerten,
die das Leitbild der Initiative maßgeblich prä-
gen. Zum einen handeln wir partnerschaftlich im
Sinne von verantwortungsbewusst, solidarisch,
engagiert, sympathisch und sportlich fair. Die
Initiative ist „hanseatisch“ und wird professio-
nell, kaufmännisch, verbindlich und authentisch
umgesetzt. Der dritte Wert ist die Langfristigkeit:
Wir agieren zukunftsorientiert, nachhaltig, inno-
vativ, erfolgreich und aktiv.
Zukunftschancen verbessern
Die Partner des Hamburger Wegs konzentrieren
sich auf die Förderung von Bereichen, die viele
Hamburger betreffen und engagieren sich dort,
wo besonders großer Hilfsbedarf besteht. 2008
lagen die Schwerpunkte auf den Themen Fami-
lienförderung, Ausbildung und Qualifikation so-
wie Sportförderung.
Die Förderung von Familien liegt dem Hamburger
Weg besonders am Herzen, denn die Familie
ist die Keimzelle unserer Gesellschaft. Mit ge-
zielten Maßnahmen im Bereich der Familienför-
derung hilft die Initiative Organisationen, deren
Angebot sich an benachteiligte Kinder und Ju-
gendliche in Hamburg richtet. Mit der Unter-
stützung der Projekte Mittagskinder, Hippy und
Adebar möchte der Hamburger Weg besonders
die Zukunftschancen von Kindern mit Migrations-
hintergrund verbessern.
12 13
2 2
den Projekten als Schirmherr öffentliche Rele-
vanz und Glaubwürdigkeit. Denn als Erster Bür-
germeister Hamburgs kennt er die Bedürfnisse
der Menschen in der Stadt am Besten und weiß,
wo gezielt geholfen werden muss. „Der Hambur-
ger Sport-Verein ist im In- und Ausland hanse-
atischer Botschafter unserer Stadt und die beste
sportliche Visitenkarte, die wir uns wünschen
können. Durch den Hamburger Weg zeigt der Ver-
ein auch hier in der Stadt seine Verbundenheit mit
den Hamburgern – dieses ehrenvolle Engagement
ist in dieser Form beispielhaft“, sagt von Beust.
Kompetenzen bündeln
Die Partner des Hamburger Wegs – die Hamburger
Sparkasse AG, die Holsten Brauerei AG, die Rand-
stad Deutschland GmbH, die Deutsche Telekom,
die Vattenfall Europe AG, Globetrotter Ausrüstung,
der NDR 2 und die Audi AG – zeichnen sich durch
ihre Kompetenzen in verschiedenen Lebensbe-
reichen aus. Gemeinsam bündeln und ergänzen sie
diese und erhöhen damit die Effizienz bei der För-
derung der Stadt und deren Menschen. Gleich-
zeitig ermöglicht die Wirtschaftskraft der Unter-
nehmen eine gezielte und sichere Umsetzung
der Projekte. Als Wachstumsmotor der Region
setzen sie sich nicht nur für Hamburg als Wirt-
schaftsstandort ein, sondern auch für die Men-
schen der Stadt.
Nach einer breit angelegten Kampagne zur Be-
kanntmachung des Hamburger Wegs in 2007/2008
haben wir uns im Jahr 2008 zum Ziel gesetzt, alle
Bewohner der Stadt den Hamburger Weg mitge-
hen zu lassen. Unter dem zentralen Claim „Mach
Dich stark für Deine Stadt“ haben wir, der Ham-
burger Senat und die Wirtschaftspartner, den
Bürgern der Stadt gezeigt, wie wichtig es ist, sich
für andere einzusetzen. „Wir wollen die Populari-
tät des Hamburger Wegs dazu nutzen, die Bürger
der Stadt zu motivieren, mit einem kleinen Bei-
trag etwas für ihre Mitmenschen zu tun“, erklärt
Katja Kraus, HSV-Vorstand für Kommunikation
und Marketing. Um die Hamburger für mehr Enga-
gement zu begeistern, startete am 2. September
2008 die von Scholz & Friends entwickelte Image-
kampagne mit Superman-Motiven und dem Claim
„Mach Dich stark für Deine Stadt“. Prominente
Kampagnengesichter sind Piotr Trochowski, Ba-
stian Reinhardt, Collin Benjamin, Lotto King Karl,
Jo Brauner und Schauspieler Kostja Ullmann.
Unter dem Motto „Mehr Gemeinschaft“ in Ham-
burg fand am 14. September zusätzlich der erste
Hamburger Weg Gemeinschaftstag statt. Spieler,
HSV-Verantwortliche, Vertreter der Wirtschafts-
partner und des Senats unterstützten an diesem
Tag verschiedene soziale Einrichtungen.
Beleg für die überregionale und fachliche An-
erkennung unserer Initiative sind die beiden
wichtigen Preise, die wir für den Hamburger
Weg innerhalb so kurzer Zeit bereits erhalten
haben. November 2007: der HSV wird mit dem
Politik-Award 2007 (der höchsten Auszeich-
nung der Kommunikation) in der Kategorie „So-
ziales“ ausgezeichnet. Januar 2008: Verleihung
des Internationalen Sponsoring Awards 2007
des deutsch-schweizerischen Fachverbandes
FASPO im Bereich „Innovation“.
Viel Potenzial
Seit der Gründung des Hamburger Wegs 2006
konnten mit Hilfe der Partnerunternehmen ins-
gesamt 608.766 Euro (Stand: 01.02.2009) für so-
ziale Zwecke akquiriert werden. Bisher wurden
folgende Projekte und Einrichtungen unterstützt:
„Starthilfe“, „Chance für jeden“, „Hippy“, „Ade-
bar“, „Stiftung Mittagskinder“, „HSV-Fanprojekt“
sowie „Zweikampfverhalten“ (siehe dazu auch
die Einzelvorstellung der Projekte).
Um in Zukunft noch mehr leisten zu können,
wünschen wir uns bis zum Jahr 2011 weitere
Partnerunternehmen, die eng mit dem Standort
Hamburg verbunden sind und gemeinsam mit uns
den „Hamburger Weg“ beschreiten. In einer welt-
offenen Stadt wie Hamburg, einem großen Sport-
Verein wie dem HSV und Menschen aus den
unterschiedlichsten Kulturkreisen steckt noch
viel Potenzial.
Wir sind uns sicher, dass wir uns für den rich-
tigen Weg entschieden haben – den Hamburger
Weg.
1514
2 2
Hamburger Sparkasse AG
Die Hamburger Sparkasse AG (Haspa) ist die marktführende Bank
in der Metropolregion Hamburg. Sie bietet eine umfassende Palette
von privaten und gewerblichen Finanzdienstleistungen. Einst ge-
gründet als Sparkasse für „weniger bemittelte Bürger“ entwickelte
sie sich im Verlauf ihrer 180-jährigen Geschichte zu einer Bank für
alle Hamburger. Jeder zweite Einwohner und jedes zweite mittelstän-
dische Unternehmen innerhalb eines Radius von 50 Kilometern um
die Alster ist Haspa-Kunde. Mit rund 5.300 Mitarbeitern und über
450 Auszubildenden ist die Haspa einer der größten Arbeitgeber und
Ausbilder der Stadt. „Wir als Haspa gehen seit mehr als 180 Jahren
den Hamburger Weg, denn seit 1827 übernehmen wir über unsere
Banktätigkeit hinaus gesellschaftliche Verantwortung. Unsere zentralen
Werte Hamburgverbundenheit, Kompetenz, Perspektive, Mensch-
lichkeit und Nähe passen perfekt zu einer Initiative wie dem ‚Ham-
burger Weg‘“, sagt Dr. Harald Vogelsang, Haspa-Vorstandssprecher.
Holsten Brauerei AG (Holsten)
Die Holsten-Brauerei wurde 1879 gegründet. 2004, im 125. Jahr ihres
Bestehens, wurde sie ein Tochterunternehmen der internationalen
Carlsberg-Brauerei, der weltweit fünftgrößten Brauerei-Gruppe.
Im Jahr 2008 umfasste Holsten vier Brauereien in Deutschland. Zu
ihren führenden Marken zählen Holsten Pilsener, Lübzer Pils und
Duckstein; vertrieben wird auch die internationale Premium-Marke
Carlsberg. „Der Hamburger Weg“ ist für die Holsten-Brauerei ein
Erfolg versprechender Ansatz, die Kräfte von Sport und Wirtschaft
zu bündeln, um soziale Aufgaben anzupacken. Die Holsten-Braue-
rei ist stark in Hamburg verwurzelt und bekennt sich mit der Teil-
nahme am „Hamburger Weg“ einmal mehr zu ihrer Verantwortung
der Stadt und ihren Mitbürgern gegenüber“, sagt Jörg Croseck,
Vorstandsvorsitzender der Holsten-Brauerei AG.
Randstad Deutschland GmbH
Mit durchschnittlich rund 60.000 Mitarbeitern und 530 Niederlas-
sungen in über 300 Städten sowie einem Umsatz von über 1,62 Milliar-
den Euro (2007) ist Randstad der führende Personaldienstleister in
Deutschland. Ranstad besitz Niederlassungen in Belgien, China,
Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Indien,
Luxemburg, den Niederlanden, Schweden, der Schweiz, Spanien,
Portugal, Polen, Ungarn sowie in den USA und Kanada. Laut einer in-
ternationalen Studie gehört die Randstad Holding zu den Top 10 der
europäischen Arbeitgeber für Führungskräfte. „Mit über 2.500 Mit-
arbeitern und zehn Niederlassungen allein in Hamburg ist Randstad
einer der größten Arbeitgeber in der Region. Mit unserer Initiative
zeigen wir unsere Verbundenheit zu den Menschen die hier leben,
zur Stadt und natürlich auch zum Fußball“, so Angela Acke, Mitglied
der Randstad-Geschäftsleitung und zuständige Regionaldirektorin.
16
Das Projekt „starthilfe“ unterstützt Hamburger Jugendliche
22. März. Für Besnik schon immer ein besonde-
rer Tag, denn es ist sein Geburtstag. An diesem
Samstag, den 22. März 2008, steht er zusammen
mit Jugendlichen und Erwachsenen am Eingang
der AWO-Geschäftsstelle in der Rothenbaum-
chaussee in Hamburg. Und es ist der Tag, an
dessen Ende Besnik sagen wird: „Das war der
schönste in meinem Leben.“
Besnik nimmt an „Starthilfe“ teil. Ein Projekt, das
die Stiftung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) 2006
initiiert hat, und das von den Hamburger Behör-
den für Bildung und Sport sowie für Soziales, Fa-
milie, Gesundheit und Verbraucherschutz entwi-
ckelt wurde. Das Ziel: die individuelle Förderung
von Jugendlichen durch berufserfahrene Er-
wachsene, so genannter Coaches, zur besseren
Gestaltung ihrer Bildungs- und Berufsbiographie.
Seit September 2007 wird das Projekt auch vom
Hamburger Weg unterstützt.
Die Jugendlichen aus der Hansestadt sollen
Selbstvertrauen gewinnen, Verantwortung für
das Lernen übernehmen und sich strukturiert
und zielgerichtet auf den Übergang in einen pas-
senden Ausbildungsberuf vorbereiten. Damit soll
ihnen der Sprung in die Arbeitswelt erleichtert
werden. Die Gespräche zwischen Coaches und
Schülerinnen und Schülern ab der siebten Klas-
se finden in der Schule statt, die Teilnahme ist für
beide Partner freiwillig.
An diesem Tag machen sich 25 Jugendliche des
Projekts gemeinsam mit ihren Betreuern auf den
Weg nach Wolfsburg zum Auswärtsspiel des HSV.
Ein Höhepunkt der Fahrt: das Treffen mit dem
Hamburger Weg-Botschafter Piotr Trochowski.
Drei Starthilfe-Schüler haben das große Los ge-
zogen und werden ihm begegnen, darunter auch
Besnik – das Geburtstagskind.
An sechs Hauptschulen wurde das Projekt bereits
erprobt, überarbeitet und seit September 2007
mit der finanziellen und ideellen Unterstützung
des Hamburger Wegs an sieben weiteren Schulen
angeboten. Darüber hinaus konnte die Anzahl der
ein ganzbesonderer tag
Coaches von 23 auf 66 gesteigert werden. „Das
Thema Ausbildung und Qualifikation liegt uns sehr
am Herzen“, sagt der Vorstandsvorsitzende des
HSV, Bernd Hoffmann. „Angesichts der schwie-
rigen Situation auf dem Arbeitsmarkt brauchen
Jugendliche Unterstützung und Orientierungs-
hilfe beim Übergang zwischen Schule und Beruf.“
Die Coaches, die von erfahrenen Koordinato-
rinnen geschult werden, arbeiten ehrenamtlich
und in enger Kooperation mit den Schulen. Sie
erhalten eine Aufwandsentschädigung, wie etwa
die Erstattung von Fahrtkosten, und sind bei ihrer
Tätigkeit unfallversichert. Darüber hinaus werden
sie im Rahmen des AWO-Projektes „Zusammen
leben – Netzwerk der Generationen“ unterstützt
und können Angebote zur Weiterbildung nutzen.
Die Jugendlichen werden ein- bis zweimal wö-
chentlich betreut. Sie erhalten Hilfe bei der Suche
nach einem Praktikumsplatz oder beim Schreiben
der Bewerbung. Dabei werden Entwicklungs-
schritte besprochen und vereinbart. „Das Projekt
wird sehr gut angenommen. Die Zusammenarbeit
mit dem Hamburger Weg ist effektiv und vertrau-
ensvoll“, sagt Jenny Fabig, Projektleiterin des
AWO Hamburg e.V.
Mit leuchtenden Augen nimmt Besnik nach dem
Spiel das Trikot von Piotr Trochowski entgegen.
Der HSV-Spieler unterstützt das Projekt gern.
„Bei der beruflichen Zukunftsplanung ist es wie
im Fußball. Wenn Du Dich mit Hilfe eines Trainers
auf Deine Stärken besinnst und an Deinen Schwä-
chen arbeitest, dann kommen auch die Erfolge“,
sagt er. Auch für ihn ist dieser Tag übrigens ein
ganz besonderer: Der 22. März ist nämlich auch
„Trotsches“ Geburtstag.
1716
2 2
Vattenfall Europe AG
Das Unternehmen Vattenfall Europe zählt zu den fünf größten En-
ergieunternehmen in Europa und ist gleichzeitig der wichtigste
Wärmeerzeuger Nordeuropas. Vattenfall Europe produziert, verteilt,
handelt und vertreibt Energie an etwa sechs Millionen Kunden in
ganz Europa. An jedem Standort. Die Hauptmärkte des Unterneh-
mens befinden sich in Schweden, Finnland, Deutschland und Polen.
„Als Hamburger Unternehmen wollen wir den ‚Hamburger Weg‘ mit
der Stadt, dem HSV und anderen Partnern gehen. So können wir
uns in idealer Weise für unsere Stadt engagieren und die Begeis-
terung für den Sport mit sozialer Verantwortung verbinden. Das ist
mehr als normales Sponsoring – es ist Ausdruck unserer Haltung
als Teil der Stadt, in der wir leben“, sagt Dr. Rainer Schubach, Vor-
stand Vattenfall Europe Hamburg AG.
NDR 2
NDR 2 ist das meistgehörte Pop-Programm in Norddeutschland
– insgesamt schalten täglich mehr als 2 Millionen Hörerinnen und
Hörer ein. Mit einem Wert von 572.000 Hörern pro Durchschnitts-
stunde gehört NDR 2 zu den zehn reichweitenstärksten Werbepro-
grammen in Deutschland. „NDR 2 Musik – Einfach mehr Auswahl“
ist das Motto für die Musikauswahl des Programms. Mit dem größ-
ten Repertoire der Pop-Programme im Norden, in dem auch Hits
Platz haben, die man sonst bei keinem Sender hören kann, hebt
sich NDR 2 deutlich von der Konkurrenz ab. „Bei ihren Recherchen
stoßen unsere Reporter oft auf Geschichten, bei denen klar wird:
Bürgerschaftliches Engagement kann viel bewegen. Das Eintreten
für Schwächere, der Einsatz für ein solidarisches Miteinander
in unserer Gesellschaft, ist eine Aufgabe, die uns alle angeht.
Der Hamburger Weg ist eine beispielhafte Initiative, um genau
dieses zu stärken. Wir freuen uns deshalb sehr, zu den Unter-
stützern des Hamburger Wegs zu gehören“, sagt Torsten Engel,
Programmchef NDR 2.
Cool auf dem Platz – mit dem Projekt „zweikampfverhalten“
„rote Karte“ für Gewalt
Sauberes und faires Zweikampfverhalten auf
dem Fußballplatz – das war lange Zeit nicht Mar-
cels Welt. Kam es bei einem Spiel seiner Mann-
schaft, dem Hamburger Club SV Bergedorf-West,
zu aggressivem Verhalten, Brutalität oder roten
Karten, dann war der 15 Jahre alte B-Jugend-
spieler oft mittendrin.
Gewalt und Ausschreitungen im Jugendfußball
haben in den letzten Jahren dramatisch zugenom-
men. Auch in der Hansestadt. Um dem entgegen-
zuwirken, unterstützt die Stadt Hamburg und der
HSV mit der Sponsoring-Initiative „Der Hamburger
Weg“ sowie deren acht Wirtschaftspartnern
das Projekt „Zweikampfverhalten“. Junge Nach-
wuchskicker, die bei ihren Spielen oder auch
außerhalb des Platzes durch unsportliches und
aggressives Verhalten wiederholt negativ auf-
fallen, werden in einem zweimonatigen Intensiv-
kurs mit ihrer Aggressivität konfrontiert und in
sozialer Kompetenz geschult. All das mit dem Ziel
eines fairen Umgangs auf dem Platz und auch im
Alltag.
Lerneffekt über den Sport hinaus
581 Platzverweise wurden in der Saison
2006/2007 im Jugendbereich in Hamburg ausge-
sprochen – ein Anstieg um mehr als ein Drittel
in den vergangenen fünf Jahren. 19 Spiele muss-
ten abgebrochen werden. „Die Hemmschwelle,
unfair zu werden, sinkt zusehends. Aggressives
Verhalten ist Teil unserer Gesellschaft und kommt
somit auch im Sport an“, sagt Ole von Beust. „Ich
bin dem HSV und den Wirtschaftspartnern sehr
dankbar dafür, dass sie mit diesem Projekt Ver-
antwortung und die Schulung von Fairness und
Anstand übernehmen.“
18 1918
2 2
Globetrotter Ausrüstung
Träume leben! In knapp 30 Jahren ist aus einem kleinen Hambur-
ger Insiderladen der größte europäische Outdoorhandel geworden.
Gegründet 1979 von Klaus Denart und Peter Lechhart als 2-Mann-
Betrieb, hat die Firma 2008 fast 1000 Angestellte und einen Um-
satz von 178 Mill. Euro (März 2007 bis Februar 2008). 2006 wurde
die Firma zum Versender des Jahres gekürt. Soziale, ökologische
und gesellschaftliche Verantwortung steht bei Globetrotter Aus-
rüstung ebenso im Vordergrund wie Kompetenz, Service und
Beratung. „Die Zusammenarbeit von Globetrotter Ausrüstung
und dem Hamburger Weg ergänzt diese Engagements in op-
timaler Weise“, sagt Andreas Bartmann Geschäftsführende
Gesellschafter Globetrotter Ausrüstung Denart & Lechart GmbH.
„Wir freuen uns auf die Partnerschaft und viele tolle Projekte.“
Deutsche Telekom AG
Die Deutsche Telekom AG ist mit über 126 Millionen Mobilfunkkun-
den (Stand: 30.09. 2008) sowie ca. 34,5 Millionen Festnetz- und knapp
15 Millionen Breitbandanschlüssen (Stand 30.09 2008) eines der
führenden integrierten Telekommunikationsunternehmen weltweit.
Insgesamt bieten rund 240.000 Mitarbeiter weltweit die gesamte
Palette moderner Telekommunikationsprodukte und -dienste aus
einer Hand – Festnetzanschlüsse, Mobilfunk und komplexe IT-Lö-
sungen. Im Geschäftsjahr 2007 erwirtschaftete der Konzern einen
Umsatz in Höhe von 62,5 Milliarden Euro. Als durch und durch inter-
nationaler Konzern ist die Deutsche Telekom in weltweit fast 50
Ländern präsent. „Der Hamburger Weg ist eine innovative Initiative,
die unserem Verständnis eines modernen Sponsorings entspricht.
Denn der Hamburger Weg verbindet die Begeisterung des Sports mit
einer gesellschaftspolitischen Verantwortung, der wir auch mit dieser
Partnerschaft gerecht werden wollen“, sagt Stephan Althoff, Leiter
Corporate Sponsoring und Corporate Events der Deutschen Telekom
AUDI AG
Die AUDI AG ist in mehr als 100 Märkten weltweit tätig und hat im
Jahr 2008 rund 1.003.400 Automobile verkauft. Audi hat seiner Liste
erfolgreicher Partnerschaften ein prominentes Mitglied hinzuge-
fügt: Seit Janaur 2009 sind die Ingolstädter offizieller Fahrzeugpart-
ner des HSV und engagieren sich zudem in der gesellschaftlichen
Initiative „Der Hamburger Weg“. „Die Leidenschaft zwischen Ver-
ein und Fans ist in kaum einer anderen deutschen Metropole so
spürbar wie hier. Und Leidenschaft ist auch ein Thema, das in enger
Verbindung zu unseren Fahrzeugen steht. Wir schätzen das soziale
Engagement des HSV sehr und freuen uns, dass wir die Aktionen
des „Hamburger Wegs“ ab sofort unterstützen können.“, so Dietmar
K. Elsasser, Gesamtvertriebs-leiter Region Nord der AUDI AG.
Marcel hat das Auftakt-Trainingscamp bereits
hinter sich – und es mit Erfolg überstanden, wie
er sagt. „Ich bin ruhiger geworden. Der Fußball
lebt durch Fairness, das habe ich jetzt gelernt.“
Sein Vater, der auch sein Trainer ist, hatte Marcel
seinerzeit auf das Projekt aufmerksam gemacht.
„Teilgenommen habe ich dann freiwillig“, sagt der
Bergedorfer.
Wertvolle Tipps von Rost & Co.
Nicht zuletzt auch, um sich die wertvollen Tipps
von den HSV-Profis abzuholen. „Natürlich ist es
nicht immer leicht, seine Emotionen zu steuern
und die Aggressionen herunter zu schlucken. Aber
ich versuche, diese in positive Energie umzumün-
zen“, sagt Abwehrspieler Bastian Reinhardt, der
die Schirmherrschaft für „Zweikampfverhalten“
übernommen hat. Der HSV setzt auf eine langfris-
tige Betreuung der Jugendlichen. Bernd Hoff-
mann: „Unsere Profis wissen, wie wichtig es ist,
eine Vorbildfunktion zu übernehmen.“
Der Kurs ist in fünf Trainingsblöcke unterteilt:
Zum Programm gehören neben Coolness-Training,
Konfrontations- und Provokationstests, Rhetorik-
und Konzentrationsübungen sowie Aikido auch
das Training am Ball, ein Freundschaftsspiel
sowie die sich anschließende Erfolgskontrolle.
Durch die finanzielle und ideelle Unterstützung
des Hamburger Wegs ist das Angebot zunächst
bis 2010 und damit mindestens für zwei Jahre ge-
sichert.
20 2120
2 2
sportförderung
Der Hamburger Weg – weitere Förderprojekte
„HSV-Fanprojekt“
Das HSV-Fanprojekt wurde 1983 mit Unterstüt-
zung der Stadt Hamburg durch die Hamburger
Sportjugend eingerichtet und arbeitet eng mit
dem Hamburger SV sowie den Fußballverbänden
DFL und DFB zusammen. Träger des Projektes
ist seit 1985 der Verein „Jugend und Sport“. Das
Projekt wird aus Mitteln des Landesförderplanes
der Stadt Hamburg und Geldern der Deutschen
Fußball-Liga (DFL) gemäß den Bestimmungen
des „Nationalen Konzeptes Sport und Sicherheit“
finanziert, die Mitarbeiter des HSV-Fanprojektes
arbeiten hauptamtlich. Das Fanprojekt will mit
pädagogischen, sozialarbeiterischen und bil-
dungspolitischen Mitteln die Fans erreichen und
deren „kritische Lobby“ sein. Die Angebote des
Fanprojektes richten sich an alle Fanclubs und
Fanorganisationen, die sowohl Heim- als auch
Auswärtsspiele des HSV besuchen. Es werden
Beratungen angeboten, aber auch Fußballtur-
niere und Fahrten für die HSV-Fans organisiert.
Als Treffpunkt dient das Fanhaus in der Strese-
mannstraße 162, welches auch für weitere Ver-
anstaltungen zur Verfügung gestellt wird.
Durch die finanzielle Unterstützung des Hambur-
ger Wegs konnte 2007 ein Beitrag zum Umbau
und der Sanierung des HSV-Fanhauses geleistet
werden.
„Chancen für Jeden“
Das Projekt „Chancen für Jeden“ ermöglicht Ju-
gendlichen einen besseren Schulabschluss und
einen guten Start ins Berufsleben. In den Räu-
men der Kindertagesstätte Dortmunder Straße in
Langenhorn geben Studenten den Jugendlichen
Anregungen und Hilfestellungen für ein erfolg-
reiches Lernen.
Das Projekt wurde im Januar 2007 in Kooperation
mit der Gesamtschule Am Heidberg, Bürgerfo-
rum „Rund um dem Käkenhof“, ProQuartier und
der Kindertagesstätte Dortmunder Straße ins Le-
ben gerufen. Qualifizierte Studenten, die als Ho-
norarkräfte tätig sind, arbeiten in Kleingruppen,
um Fragen und Probleme der Schüler zu klären
bzw. zu beseitigen. Die Jugendlichen der Jahr-
gangstufen 7 bis 10 können das offene Angebot
an drei Tagen für jeweils zwei Stunden besuchen.
Die Erfahrungen zeigen, dass sich nach über
einem Jahr Nachhilfe die Leistungen der Jugend-
lichen in der Schule signifikant verbessert haben,
viele konnten ihren Schulabschluss erreichen.
Mit der Unterstützung durch den Hamburger Weg
konnte ein Finanzierungsengpass überbrückt
werden, so dass das Programm langfristig gesi-
chert ist und weiterhin angeboten werden kann.
Ausbildungsförderung
22 2322
2 2
Familienförderung
„Stiftung Mittagskinder“
Die Stiftung Mittagskinder wurde am 1. Novem-
ber 2004 gegründet und betreut in Hamburg rund
250 Kinder aus sozial benachteiligten Familien in
eigenen Einrichtungen mit warmen Mahlzeiten
und sozialpädagogischer Hilfestellung. Kindern
wird neben dem Mittagessen ein „Stück Zu-
hause“ gegeben, wo sie für einige Stunden Ge-
borgenheit finden und sich behütet fühlen. Die
gemeinnützige und mildtätige Stiftung Mittags-
kinder hilft, indem sie solche Einrichtungen mit
Geldmitteln unterstützt und auf Bildungsimpulse
setzt. Den Kindern werden Türen für ein selbst-
bestimmtes, verantwortungsbewusstes Leben
geöffnet, indem ihnen der Zugang zu Büchern,
Musik, Theater, Sport und Natur ermöglicht wird.
Mit der Unterstützung durch den Hamburger
Weg konnten seit 2006 eine neue Küche im Kin-
dertreff Mümmelmannsberg eingerichtet und
zwei neue Kindertreffs in Kirchdorf-Süd sowie
in Neuwiedenthal eröffnet werden. Aus dem an-
teiligen Erlös unserer Hamburger Weg Merchan-
dising-Produkte wurde im September 2008 ein
zweitägiges HSV-Fußballcamp für die Mittags-
kinder veranstaltet.
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2 2
„Adebar“
Das Altonaer Projekt Adebar realisiert seit
2001 Präventions-Angebote und frühe Hilfen
für Schwangere und Familien in besonders
schwierigen Lebenslagen. Neben Angeboten
aus dem Bereich der sozialen Stadtteilentwick-
lung werden Beratung und Eltern-Kind-Grup-
pen angeboten. Familienhebammen begleiten
Schwangere und Familien im gesamten ersten
Lebensjahr des Kindes. Für die Begleitung bei
akuten Krisen, zum Beispiel auf Grund finanzieller
Schwierigkeiten, drohendem Wohnungsverlust,
Partnerschaftskonflikten, Überforderung bei der
Alltagsorganisation oder Sucht steht eine famili-
äre Krisenhilfe zur Verfügung. Ergänzt wird das
Angebot durch Schulprojekte zur Prävention von
Teen-agerschwangerschaften und der Vorbe-
reitung auf eine mögliche spätere Elternschaft.
Zudem gibt es bei Adebar die Familiengesund-
heitslotsen, die besonders belastete Familien mit
Kindern bis sechs Jahren bei gesundheitlichen
und sozialen Fragen sowie Problemen beraten,
begleiten und die in Regelangebote, Therapie
oder Frühförderung führen sollen. Einerseits sol-
len die Familien unterstützt werden, die notwen-
dige Förderung für ihre Kinder zu organisieren,
andererseits soll ihnen Begleitung angeboten
werden, um die persönlichen Lebenslagen posi-
tiv zu verändern.
Mit der Unterstützung des Hamburger Wegs
konnte 2007 der neue Standort der Familien-
Lotsen in Bahrenfeld eröffnet werden. Er dient
als fester Anlaufpunkt für Lotsen und Betroffene
und erhöht auf diese Weise Qualität und Quanti-
tät der Beratungsleistungen.
„Hippy“
Das Projekt Hippy (Home Instruction for Pa-
rents of Preschool Youngsters, frei übersetzt:
Hausbesuchsprogramm für Eltern mit Kindern
im Vorschulalter) ist ein interkulturelles Familien-
bildungsprogramm, welches sich speziell an
sozial benachteiligte Familien mit Kindern im
Vorschulalter – vor allem mit Migrationshinter-
grund – wendet.
Hippy betreut etwa 55 Familien in fünf Gruppen
durch Hausbesuche und in Gruppentreffen. Das
Besondere dabei ist der Einsatz von Laienhelfe-
rinnen, so genannter Hausbesucherinnen, bei
denen es sich überwiegend um Mütter aus der
Zielgruppe handelt. Diese gehen regelmäßig in
die Familien und leiten die am Programm betei-
ligten Eltern an, ihren Kindern täglich 15 Minuten
ihre vollen Aufmerksamkeit zu schenken. Dabei
verbringen sie die Zeit gemeinsam, um Bücher
vorzulesen, Puzzles zusammenzusetzen und ähn-
liche Lernspiele durchzuführen.
Diese Aktivitäten zu Hause ergänzen effektiv
die Arbeit des Kindergartens mit dem Ziel, die
Kinder „fit“ für die Schule zu machen. Die ak-
tive Einbindung der Eltern ist ein Kernelement
von Hippy. Die Stärkung der Herkunftssprache
ist für das Hippy Programm und für das Erler-
nen der deutschen Sprache ein wichtiger Faktor.
Die Erfahrung zeigt, dass Migrantenkinder und
deren Eltern im Laufe der Teilnahme ihre deut-
schen Sprachkenntnisse spürbar verbessern.
Mit den bereit gestellten Geldern des Hamburger
Wegs konnten zwei neue Gruppen für insgesamt
ca. 30 Familien für die Dauer von zwei Jahren
(bis 2009) ins Leben gerufen werden. Die Gelder
decken sowohl den Aufwand für Personalkosten,
als auch die Kosten für die Schaffung von Infra-
struktur und sonstige Verwaltungskosten.
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2 2
... für unsere Fans und Mitglieder
53.923 fördernde Mitglieder unterstützen den Hamburger SV e.V.
(Stand: 01.02. 2009). Viele von ihnen betreiben selbst Sport im Zeichen
der Raute, andere fördern und gestalten das Vereinsleben aktiv mit.
Grenzenlos Gut...
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3 3
Die Arbeit des Fanprojektes stützt sich auf vier Säulen:
• Begleitung/Betreuung bei Heim- und Auswärtsspielen des HSV
• Fanhausöffnungen und -aktivitäten, Sprechzeiten/Beratung
• Fußballturniere für HSV-Fans
(u.a. „Westkurven-Meisterschaft“, „Indoor-Cup“)
• Fahrten und Reisen für junge HSV-Fans (u.a. „U-18-Fahrten“)
unterstützung im zeichen der raute
Mitglieder und Fans
Fußball bewegt und begeistert eine breite Masse
der Bevölkerung: In der Saison 2007/2008 kamen
zu den Spielen in der Bundesliga und im UEFA-
Cup sowie den Freundschaftsspielen insgesamt
1.315.533 Zuschauer in die HSH Nordbank Arena
– Rekord. Der Hamburger Sport-Verein e.V. hat
58.660 Mitglieder (Stand: 1.02.09), und viele dieser
Mitglieder betreiben im Zeichen der Raute selbst
Amateursport. Andere unterstützen die Top-
Sportler des Vereins, allen voran als Fans des
Fußball-Bundesliga-Teams.
Die Abteilung Fördernde Mitglieder stellt die mit
Abstand größte Abteilung des HSV dar: 53.923
Mitglieder waren es im Februar 2009. Diese Abtei-
lung mit ihren Unterabteilungen Supporters Club
und Kids-Club (siehe S. 36) bildet den passiven
Teil der Mitglieder im Universalsportverein HSV.
Der Supporters Club
Der Supporters Club wurde 1993 als eigenständige
HSV-Abteilung mit dem Ziel gegründet, die Bundes-
ligamannschaft des HSV zu unterstützen, das
Vereinsleben zu fördern und aktiv mit zu gestal-
ten. Durch die Organisation von Veranstaltungen
und gemeinsamer Auswärtsfahrten soll der Zu-
sammenhalt innerhalb der großen HSV-Fanszene
verbessert werden. Um die Einbindung der Mit-
glieder in die Vereinstätigkeit sicherzustellen,
wählen alle Mitglieder des HSV auf der Mitglie-
derversammlung das Vorstandsmitglied für die
Belange der Mitglieder. Die Mitglieder der Abtei-
lung Fördernde Mitglieder/Supporters Club wäh-
len auf ihrer Abteilungsversammlung den Dele-
gierten der Abteilung für den Aufsichtsrat des
HSV. Obwohl die Mitglieder des Supporters Clubs
in erster Linie Fans der Bundesligamannschaft
des HSV sind, engagiert sich die Abteilung auch
in verschiedenen anderen Bereichen des Vereins.
So ist er Förderer des HSV-Museums und rüstet
zahlreiche Mannschaften aus unterschiedlichen
Amateurabteilungen aus. Mittlerweile werden 13
hauptamtliche Mitarbeiter für ihre Arbeit in der
Abteilung vom Supporters Club bezahlt. Aufgrund
seiner Struktur, Größe und finanziellen Unabhän-
gigkeit bietet der Supporters Club seinen Mitglie-
dern zahlreiche Möglichkeiten, sich intensiv in das
Vereinsleben einzubringen. Die Abteilung kann
dabei auch auf einen Stab von rund 200 ehren-
amtlichen Mitgliedern zurückgreifen, die sich
in den verschiedensten Bereichen engagieren.
Das Abteilungsmagazin, die „supporters news“,
ist das auflagestärkste Fußball-Fanmagazin in
Deutschland. Die Homepage (www.hsv-sc.de) ist
dank ehrenamtlicher Tätigkeit zu einer der umfang-
reichsten Fußballseiten im Web geworden. Der
Spielbetrieb der Regionalliga-Mannschaft des HSV
wäre ohne die zahlreichen Helfer nur mit einem
wesentlich höheren Kostenaufwand aufrecht zu
erhalten. Gleiches gilt auch für die Sonderzüge,
Bustouren, Infostände und Veranstaltungen.
Bei vielen Auswärtsspielen des HSV organisiert
der Supporters Club Sonderzüge, die oftmals aus-
gebucht und mit durchschnittlich knapp 700 Fans
besetzt sind. Ehrenamtliche Ordner des Suppor-
ters Club schreiten ein, wenn ein Fan negativ auf-
fällt oder es zu Sachbeschädigungen kommt. Die
Sonderzüge haben angesichts des großen Zu-
spruchs unserer Fans bei Auswärtsspielen auch
eine wichtige ökologische Dimension.
Das Fanprojekt
Eine weitere wichtige Säule im Rahmen unserer
Fanarbeit ist das HSV-Fanprojekt (siehe auch S. 22),
das 1983 mit Unterstützung der Stadt Hamburg
durch die Hamburger Sportjugend eingerichtet
wurde. Träger des Projektes ist seit 1985 der
Verein „Jugend und Sport“. Das Projekt wird aus
Mitteln des Landesförderplanes der Stadt Ham-
burg und Geldern des Deutschen Fußballbundes
(DFB) gemäß den Bestimmungen des „Natio-
nalen Konzeptes Sport und Sicherheit“ finanziert,
die Mitarbeiter des HSV-Fanprojektes arbeiten
hauptamtlich. Die Angebote des Fanprojektes
richten sich an junge männliche wie weibliche
Fans, die in Fanclubs und Fanorganisationen zu-
sammengeschlossen sind, Heim- und/oder Aus-
wärtsspiele des HSV besuchen und in die Fans-
zene hineinwachsen möchten.
Mit dem Fanprojekt soll ein Beitrag zu friedlichem
Miteinander und gewaltfreien Konfliktlösungen
im Fußballzusammenhang geleistet, für die Ein-
dämmung, Verminderung und Verhinderung jeg-
licher Form von Gewalt gesorgt, demokratische
und humanitäre Prinzipien und Werte vermittelt
und vorgelebt sowie extremistische Orientie-
rungen, Vorurteile und Feindbilder bei Fußball-
fans abgebaut werden. Darüber hinaus geht es
um ein Engagement gegen Rassismus und Aus-
länderfeindlichkeit, um Gleichstellung und Gleich-
berechtigung von weiblichen und männlichen
30 3130
3 3
Fußballfans sowie die Stärkung von individuellen
Kompetenzen bei jugendlichen Fußballanhängern.
Zusammen mit dem Supporters Club veranstaltet
das HSV-Fanprojekt ehrenamtlich seit Oktober 2007
vor jedem Bundesliga-Heimspiel das so genannte
„Volksparkett“ – eine offene Bühne für Fans. Dort
wird sich humoristisch, kritisch und unkonven-
tionell mit Themen rund um den HSV auseinander
gesetzt. Die Diskussionen finden auf einer Bühne
hinter der Nordtribüne statt und stehen für jeden
offen. Dabei wird stets versucht, auch Gästefans
mit einzubinden oder Bundesligaspieler einzula-
den, die dann beispielsweise Fragen zur sport-
lichen Situation beantworten. Das Volksparkett
ist in der Bundesliga einzigartig und hat auch
schon bei vielen Gästefans großen Anklang sowie
Bewunderung und Respekt erzeugt. Als An-
sprechpartner und Vermittler für Fans und Poli-
zei fungieren beim HSV zwei hauptamtliche Fan-
betreuer. Zu ihren Aufgaben gehören auch die
Sicherheitsbesprechungen mit der Polizei, bei
denen gemeinsam mit dem Stadionmanagement,
szenekundigen Beamten der Polizei, den Fanbe-
auftragten und Vereinsrepräsentanten die Lage
vor den jeweiligen Spielen bewertet wird. Bei
besonders brisanten Begegnungen haben wir
auch 2008 wieder öffentlich dazu aufgerufen, auf
Gewalt zu verzichten, so etwa beim Spiel gegen
Werder Bremen Anfang Dezember: In unserem
offiziellen Stadion- und Vereinsmagazin des HSV,
der „HSV live“, erschien eine Anzeige, die unter
dem Motto, „Support ja, Gewalt nein!“ stand.
Bei sämtlichen Heimspielen achten wir auf die strik-
te Einhaltung der Stadionordnung, die politisch ex-
tremistische sowie rassistische Äußerungen oder
andersartige vergleichbare Bekundungen und auch
entsprechende Bekleidung verbietet. Die selben
Vorgaben gelten natürlich auch bei den von uns
organisierten Auswärtsfahrten. Unter unseren Zu-
schauern gibt es eine hohe Sensibilität für diese
Themen, so dass derartige Vorkommnisse direkt
unterbunden oder gemeldet werden. Daher sind ex-
tremistische Bekundungen in jedweder Form in un-
serem Stadion die absolute Ausnahme geworden.
Der HSV hat sich in der Saison 2007/2008 zudem
erneut an der FARE-Aktionswoche der Deut-
schen Fußball Liga (DFL) gegen Rassismus und
Diskriminierung beteiligt. Unter dem Motto „Zeig’
Rassismus die Rote Karte!“ fanden Aktionen am
10. und 11. Spieltag statt. Vor Spielbeginn wur-
den von den Spielern und Schiedsrichtern „Rote
Karten“ im Format DIN A4 hochgehalten. Eben-
falls gab es eine Verteilaktion von roten Karten
an die Zuschauer, die diese gemeinsam mit den
Spielern und Schiedsrichtern hoch hielten. Die
„Einlauf-Kinder“ wurden mit T-Shirts zur Aktion
ausgestattet. Mit Stadiondurchsagen wurde die
Initiative unterstützt.
Gegen rassismus und Diskriminierung
32 33
3 3
Was uns als HSV von vielen anderen erfolgreichen
Fußballclubs unterscheidet, ist die Tatsache,
dass wir unseren Wurzeln als Verein treu geblie-
ben sind. Das Breitensportangebot ist so vielfäl-
tig, dass zurzeit knapp 5.000 aktive Mitglieder in
27 Sportarten regelmäßig Sport treiben. Damit
erbringen wir – wie viele andere Vereine auch
– den gesellschaftlichen Mehrwert des Sports im
Allgemeinen wie Gesundheit, soziale Kompetenz,
Aggressionsbekämpfung und Integration. Es ist
unser Anspruch, die Strukturen dafür zunehmend
zu verbessern und unser Angebot weiter auszu-
bauen. Seit vielen Jahren engagieren wir uns ver-
stärkt im Kinder- und Jugendsport und widmen
uns vermehrt dem Gesundheitssport.
Spaß und Freude an Bewegung mit anderen Men-
schen stehen für die meisten Freizeitsportler im
Vordergrund. 1979 richtete etwa die Leichtathle-
tik-Abteilung erstmals das „Fest der 1000 Zwerge“
im Volksparkstadion aus. Damals ahnten die
„Gründer“ sicher noch nicht, dass diese Veran-
staltung einmal zum größten deutschen Schüler-
sportfest avancieren sollte. In den Anfangsjah-
ren firmierte die Veranstaltung noch unter dem
Namen „Schüler-Saisonabschlusssportfest des
HSV“. Bei diesem Namen blieb es auch bis Anfang
der 90er Jahre, bis die Bild-Zeitung titulierte „Ein
Fest der 1000 Zwerge“. Dieser Veranstaltungs-
name gefiel uns so gut, dass wir ihn übernommen
haben. Das „Fest der 1000 Zwerge“ zählt seit vie-
len Jahren stets mehr als 1000 Teilnehmer aus
mehr als 100 Vereinen. Darunter sind auch Gäste
aus Dänemark, Norwegen und Schweden.
Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des HSV bilden
das Fundament unseres Amateursports, die in
keinem anderen Bereich eine so wesentliche
Rolle ausfüllen. Sowohl vereinsintern als auch
-extern übernehmen sie unterschiedliche Tätig-
keiten für unseren Verein. Tagtäglich sorgen rund
200 Ehrenamtliche dafür, dass Sport in organisier-
ter Weise ausgeübt werden kann. Darüber hinaus
wird die Beteiligung an diversen Veranstaltungen
und Festen realisiert. Der Amateursport könnte
ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer nicht so
professionell und strukturiert arbeiten und damit
auf diese Weise seine Funktionen für die Gesell-
schaft ausüben.
Vielfältiges Breitensportangebot
Amateursport
34 35
3 3
Unsere jungen Fans liegen uns besonders am
Herzen. In den ersten Lebensjahren werden Kin-
der und Jugendliche durch unterschiedlichste
Einflüsse geprägt. In den vergangenen Jahren
haben wir Projekte und Kooperationen ins Leben
gerufen, über die wir für Kinder unseren HSV at-
traktiver gestalten und ihnen dabei noch etwas
mit auf den Weg geben können.
Der 24. August 2003 ist ein ganz besonderes Datum
für den HSV. Anlässlich der 40-jährigen Bundes-
ligazugehörigkeit haben wir uns zu unserem Jubi-
läumsspiel gegen den FC Bayern München gleich
doppelt beschenkt: Zeitgleich mit der „Geburt“
unseres Maskottchens „Dino Hermann“ wurde
speziell für unsere jungen Fans der HSV Kids-Club
gegründet. Mittlerweile hat er knapp 8.000 Mit-
glieder. Hier wird der HSV den kleinen Fans mit
viel Spaß und Freude näher gebracht. Die Kinder
können an den vielen gemeinsamen Aktivitäten
teilnehmen, die über das gesamte Jahr angeboten
werden und weit über das Fußballerlebnis hinaus
persönlichkeitsbildend sind. Neben weiterbilden-
den Veranstaltungen wie dem Osterbasteln, dem
Laternenumzug oder der Apfelernte im Oktober
ist sicherlich das Auflaufen mit der Bundesliga-
mannschaft des HSV ein ganz besonderes Er-
lebnis, das keines der Kinder so schnell vergisst.
Nicht mehr wegzudenken sind auch die etwa fünf
Auswärtsfahrten, bei denen jeweils 50 Kinder
ihre großen Vorbilder in der Ferne unterstützen
können. Sie werden dabei von fünf Betreuern be-
gleitet, die auch darauf achten, dass sich die Kin-
der als Botschafter des HSV verstehen und bei
aller Unterstützung für das eigene Team respekt-
voll und fair mit dem sportlichen Gegner umgehen.
Highlight „Kindergeburtstage“
Ein besonderes Erlebnis sind die Kindergeburts-
tage, die beim HSV gefeiert werden können. Kin-
der im Alter von 4 bis 15 Jahren entdecken an
ihrem Geburtstag mit Freunden spielerisch den
HSV, die Arena und das HSV-Museum. Auch 2008
verbrachten wieder rund 7000 Kinder bei ca. 700
Geburstagsfeiern einen außergewöhnlichen Tag
in der HSH Nordbank Arena.
Der HSV Kids-Club widmet seine Aufmerksamkeit
auch einer Vielzahl an Projekten und unterstützt
seine jungen Mitglieder dabei, sich schon früh für
einen guten Zweck zu engagieren: So fand im
September 2007 erstmalig der HSV Kids-Day
statt, der zusammen mit dem HSV-Amateursport
initiiert wurde. Ziel der Veranstaltung war es, die
Kinder für Bewegung und Sport zu begeistern.
Darüber hinaus wurde der Finallauf der Aktion
„Kinder laufen für Kinder“ zu Gunsten von UNICEF
ausgetragen. 850 Kinder und fast 50 freiwillige
Helfer haben einen ereignisreichen Tag erlebt und
sich dabei noch für einen guten Zweck einge-
Den HsV spielerisch entdecken
HsV-Kids
setzt. Beim 2. HSV Kids-Day im Sommer 2008 gab
es wieder einen großen Spendenlauf, diesmal für
das Ronald McDonald Haus in Hamburg-Eppen-
dorf, bei dem die Kinder insgesamt 2.500 Euro
sammelten.
Seit April 2004 hat der HSV Kids-Club 20 Paten-
schulen. Die Schulen setzen sich auf kreative Art
und Weise mit dem HSV auseinander und werden
für ihre Leistung durch besondere Aktionen be-
lohnt. So wurden von einem Fußballtraining mit
einem Bundesligaprofi über Museumsbesuche mit
speziellen Stadionführungen bis hin zu Besuchen
unseres Maskottchens Dino Hermann auf Schul-
festen schon viele Projekte realisiert.
Neben den selbst initiierten Themen unterstützt der
HSV auch externe Projekte für Kinder. Das Projekt
„Switch“ der Kulturbrücke Hamburg e.V. ermög-
licht Kindern und Jugendlichen, Menschen aus
anderen Völkern persönlich kennenzulernen. Die
Idee ist es, Familien für die Vielfalt der Kulturen und
Lebensweisen zu begeistern und damit der Entste-
hung von Vorurteilen entgegenzuwirken. Toleranz
und Verständnis werden durch die spannenden
und neuen Erlebnisse und Eindrücke der Switch-
Reisen gefördert. Ziel des Projektes ist es, Kinder
und Jugendliche deutscher und ausländischer
Herkunft zu Vertretern und Botschaftern ihrer Ur-
sprungskultur zu machen. Hamburger Kindern im
Alter von 9 bis 14 Jahren wird es durch die Kultur-
brücke ermöglicht, zweimal im Jahr eine „Welt-
reise“ zu unternehmen, bei der Kinder vier Tage
lang von 10 bis 18 Uhr im Wechsel in einer der Fa-
milien verbringen. Der HSV unterstützt die Aktion
sowohl durch einen Paten sowie verschiedene
Preise, die der Pate bei der Prämierung der Reise-
tagebücher persönlich an die Preisträger übergibt.
„Fit am Ball“, ein Projekt der Deutschen Sport-
hochschule Köln, ist die größte Schulsport-För-
derung Deutschlands. Kinder und Jugendliche
sollen zu mehr Bewegung und insgesamt zu
einem verbesserten gesundheitsbezogenem und
eigenverantwortlichem Verhalten motiviert wer-
den. Ein besonderes Augenmerk wird deshalb
auf das Wechselspiel zwischen Bewegungs-, Er-
nährungs- und Stressverhalten der Kinder gelegt.
Als Förderer ist der HSV seit 2005 bei diversen
Gesundheitsaktionen dabei und bewirbt das Pro-
jekt auch mit Hilfe der eigenen Vereinsmedien.
Hans-Dieter Cleven und Boris Becker gründeten
im Mai 2004 die Cleven-Becker-Stiftung, um sich
in den Bereichen Sport, Soziales, Bildung, Kultur
und Wissenschaft zu engagieren. Im Bereich Sport
sollen Kinder z.B. beim Tennis oder Fußball lernen,
die Grenzen ihres Körpers zu entdecken und sich
mit Teamgeist und Fairplay auseinanderzusetzen.
Zunächst konnten 50 Hamburger Schulen mit
Spiel- und Sportgeräten ausgestattet werden.
Seit 2005 unterstützt der HSV das Projekt gegen
Bewegungsarmut und Fettleibigkeit, indem es
Schulen Bewegungs-Workshops mit einem HSV-
Spieler und Freikarten für Bundesligaspiele zur
Verfügung stellt.
36 3736
3 3
Aus dem bisherigen „Rollstuhl-Sportclub Ham-
burg von 1975 e.V.“ (RSC) wurde der „HSV-Roll-
stuhlsport“ – ein wichtiger Meilenstein, den wir
am 1. Juli 2008 gelegt haben. Der HSV-Rollstuhl-
sport steht nun für über 150 aktive Rollstuhlsport-
lerinnen und Rollstuhlsportler aus dem Norden.
Rollstuhlsport versteht sich nicht als Behinderten-
sport sondern als ganz normale Sportart. Er wird
mit Hilfe eines besonderen Sportgerätes ausge-
übt, das individuell auf die Fähigkeiten und die
Sportart des Sportlers angepasst ist und seinem
Benutzer die optimale Ausübung seiner Sportart
erst ermöglicht. Wie in fast jeder Sportart bieten
sich auch im Rollstuhlsport verschiedene Be-
reiche der Ausübung an. Unser Angebot reicht
deshalb vom einfachen Bewegungsspielen für
Kinder über geselligen Freizeitsport bis hin zum
paralympischen Spitzensport. Eines unserer be-
kanntesten Vereinsmitglieder ist Dorothee Vieth.
Die 48-Jährige startete bei den Paralympics 2008
in Peking im Handbike – und holte jeweils Bronze
in den Disziplinen Straßenrennen und Zeitfahren.
Insgesamt bieten wir in zehn unterschiedlichen
Sportarten Rollstuhlsport an. Mit fünf Kinder-
gruppen, diversen Breiten- und Freizeitsport-
angeboten und allein fünf verschiedenen Mann-
schaften nur im Rollstuhl-Basketball (von einer
Einsteigergruppe über eine reine Damen-Mann-
schaft bis zur Bundesliga) gehört unsere Abtei-
lung des Hamburger Sport-Vereins zu einem der
drei größten Rollstuhlsport-Anbieter Deutsch-
lands. Weitere Bundesliga-Mannschaften stellt
der HSV im Rugby, im Tischtennis und im Elek-
trorollstuhlsport.
Unser jüngstes Abteilungsmitglied im Jahr 2008
war drei Jahre alt, ist begeisterter Schwimmer
und unverzichtbar in einer der Kindergruppen.
Sämtliche Mannschaften und Gruppen sind
gemischtgeschlechtlich und altersmäßig (von
reinen Kinder- und Jugendgruppen abgesehen)
völlig offen. Diese Offenheit bietet insbesondere
frisch verletzten oder kürzlich erkrankten Men-
schen ein breites Angebot wichtiger Ansprech-
partner, erfahrener Vorbilder und neuer Freunde.
ein wichtiger Meilenstein
HsV-rollstuhlsport
Seit mehr als 30 Jahren spielen Frauen und Mäd-
chen im Hamburger Sport-Verein e.V. Fußball. Der
Frauenfußball im HSV hat sich kontinuierlich wei-
terentwickelt und in den vergangenen Spielzeiten
wurden Strukturen geschaffen, die den Anforde-
rungen an den Leistungs- und Amateursport zu-
nehmend gerecht werden.
Heute zählt der HSV mit seinen beiden Bundesli-
gamannschaften sowie seinen weiteren Frauen-
und Mädchenmannschaften zu den größten Ver-
einen in Deutschland. Die erste Mannschaft hat
sich in der 1. Frauen-Bundesliga fest etabliert. Die
U23-Nachwuchsmannschaft spielt derzeit in der 2.
Frauen-Bundesliga und bietet talentierten Nach-
wuchsspielerinnen die Möglichkeit, sich für die
erste Mannschaft zu qualifizieren. Zahlreiche Na-
tionalspielerinnen (A-Nationalmannschaft, U23,
U20, U19, U17) spielten und spielen beim HSV. Um
die Strukturen im Frauen- und Mädchenfußball
weiter ausbauen zu können, haben wir im Septem-
ber 2004 die Förderinitiative „Women & Friends“
gegründet. Dabei legen wir unseren Fokus insbe-
sondere auf die Nachwuchsarbeit und -förderung.
Weitere Ziele sind etwa die Einführung eines re-
gionalen, systematischen Scoutings, die Intensi-
vierung von Schulkooperationen oder der Aufbau
einer Fankultur. In der Saison 2007/2008 konnte
aus dem Erlös der Förderinitiative erstmals ein
Sichtungstraining für die C- und B-Juniorinnen
durchgeführt werden. Ebenfalls wird ab der Saison
2008/09 auch der Frauen- und Mädchenfußball
mit den beiden Heidberg-Schulen kooperieren
und damit talentierten jungen Fußballerinnen aus
dem Großraum Hamburg die Möglichkeit bieten,
sich in vielerlei Hinsicht kontinuierlich weiter-
zuentwickeln. Viele bekannte Gesichter unter-
stützen die Initiative „Women & Friends“ bereits,
darunter die HSV-Spieler Frank Rost und Collin
Benjamin, HSV-Legende Uwe Seeler, die HSV-
Vorstände Bernd Hoffmann, Dietmar Beiersdor-
fer und Katja Kraus, Sportmoderatorin Monica
Lierhaus und der DFB-Präsident Dr. Theo Zwanzi-
ger. Darüber hinaus nimmt der HSV am DFB-Kon-
zept „Eliteschule des Sports“ teil. Dabei werden
Bundesligavereine dazu aufgerufen, sich mit ei-
ner Partnerschule ihrer Stadt zu bewerben. Wir
haben uns für eine Kooperation mit dem „Gym-
nasium Heidberg“ und der „Gesamtschule Am
Heidberg“ in Hamburg Langenhorn entschieden.
Die Bewerbungsphase endet bald, und wir hoffen
auf einen Zuschlag.
„Eliteschule des Fußballs“ ist ein Zertifikat für
ein gut funktionierendes Netzwerk von Schule,
Leistungszentrum und Verband. Es soll garan-
tieren, dass Spitzentalente auf umfassende
Hilfe- und Serviceleistungen mit dem Ziel einer
parallelen sportlichen und schulischen Karriere-
förderung zurückgreifen können. Zu den Unter-
stützungsleistungen zählen neben zusätzlichen
Trainingseinheiten während des Vormittags-
unterrichts auch die Hausaufgabenbetreuung,
Nachhilfe und zeitlich flexible Klausurtermine.
Förderung des Frauen- und Mädchenfußballs
Förderinitiative Women & Friends
38 3938
3 3
... für die umweltAuch dem Thema Umweltschutz haben wir uns beim HSV inzwischen ver-
schrieben. So reisen wir künftig klimaneutral, nutzen erneuerbare Energien,
unterstützen klimafreundliche Projekte oder nehmen mit der HSH Nordbank
Arena am Projekt „ÖKOPROFIT“ teil“.
Grenzenlos Gut...
40 4140
4 4
Der HSV bekennt sich zum Umweltschutz. Wir
haben erkannt, dass unser Engagement für die
Umwelt einen wichtigen Beitrag für die nach-
haltige Entwicklung unserer Gesellschaft leisten
kann. Dieser Verantwortung sind wir uns bewusst
und haben daher bereits konkrete Maßnahmen in
die Wege geleitet.
So bringen der Spielbetrieb sowie die Arbeit des
HSV umfangreiche Reisetätigkeiten mit sich, die
oftmals mit Flügen rund um den Erdball verbun-
den sind. Deshalb haben wir uns 2008 dazu ent-
schieden, künftig klimaneutral unterwegs zu sein.
Dafür arbeiten wir mit Unternehmen wie der at-
mosfair GmbH zusammen, die den Reiseaufwand
bewertet und weltweit das Klima schützende
Projekte realisiert. atmosfair ist eine gemein-
nützige GmbH mit Sitz in Bonn, die im Mai 2005
gegründet wurde. Gesellschafter ist die umwelt-
und entwicklungsorientierte Stiftung Zukunfts-
fähigkeit.
atmosfair bietet die Möglichkeit an, freiwillig so
genannte Kompensationszahlungen für die durch
die Reisetätigkeit verursachten Klimagase zu
zahlen. Dieses Geld wird zum Beispiel in Solar-,
Wasserkraft-, Biomasse- oder Energiesparpro-
jekte investiert, um dort Treibhausgase einzuspa-
ren, die eine vergleichbare Klimawirkung haben
wie die Emissionen des Flugzeugs.
Ein Projektbeispiel ist eine neue Abwasserrei-
nigungsanlage für eine Palmölfabrik in Thailand.
Sie wird eine der ersten ihrer Art sein und orga-
nische Reste im Abwasser effizient zu Biogas
vergären. Sandbett- und Gasfilter sorgen für die
Reinigung des Wassers, das entstandene Biogas
wird für die Prozesswärme in der Fabrik verwen-
det. Damit ist dem Klima, den Nachbarn und den
Arbeitern geholfen, denn es entsteht kein freies
Methan mehr. Als weiteres Beispiel sorgt ein
kleines Wasserkraftwerk des atmosfair-Partners
CISA in Honduras für zuverlässige Stromversor-
gung in einer abgelegenen Region und verdrängt
Diesel-Strom.
Legt man die zurückliegenden Spielzeiten zu
Doppelpass mit der umweltDer HsV reist klimaneutral.
Grunde, werden wir künftig Ausgleichszahlungen
in einer Größenordnung von ca. 30.000 Euro pro
Jahr leisten. Berechnet werden diese Zahlungen
aufgrund der tatsächlich erfolgten Reisetätigkeit
und der damit verbundenen CO2-Emission. „Na-
türlich wollen wir künftig zudem vermehrt klima-
freundlich reisen. Wo dies aber nicht möglich ist,
ist unsere Initiative ein erster wichtiger Schritt,
mit der wir unserer umweltpolitischen Verant-
wortung gerecht werden. Wir hoffen in diesem
Fall sehr auf Nachahmer aus dem Bereich des
Fußballs, aber auch anderswo“, sagt der HSV-
Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann.
In Zeiten von Ressourcenknappheit und stetig
steigender Energiepreise zahlt sich unser Um-
weltengagement jedoch nicht nur ökologisch,
sondern auch ökonomisch aus. So bedeuten
unsere Energie- und Wassereinsparungen auch
Kostenreduktionen. Wir haben uns zur Maxime
gemacht, möglichst viel erneuerbare Energie im
Stadion zu nutzen und die Umwelt durch unsere
Veranstaltungen mit möglichst wenig Treibhaus-
gasen zu belasten. Als erstes Bundesligastadion
hat die HSH Nordbank Arena am Projekt ÖKO-
PROFIT („Ökologisches Projekt für integrierte
Umwelttechnik“) der Hamburger Behörde für
Stadtentwicklung und Umwelt teilgenommen.
Seitdem verfolgen wir ein Umweltmanagement,
mit dem der Energie- und Wasserverbrauch und
die Abfallmengen reduziert werden konnten (sie-
he gesonderten Text dazu).
Ein weiteres Projekt, das wir unterstützen, ist die
Initiative „Hamburg räumt auf“ – eine Gemein-
schaftsaktion der Stadtreinigung Hamburg und
der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt
sowie Partner der weltweiten Kampagne „Clean
up the world“. Das HSV-Museum stellte für diese
Aktion 30 Freikarten für einen Museumsbesuch
inklusive einer Stadionführung in der HSH Nord-
bank Arena zur Verfügung. Auch bei der Muse-
umsbeleuchtung haben wir Einsparungen erzielt.
Es wurden 240 Leuchtmittel mit einer durch-
schnittlichen Leistung von 42,5 Watt gegen Ener-
giesparlampen mit 5 Watt getauscht.
42 4342
4 4
Maßnahmen
Funkgesteuerte Thermostatventile
Erhöhung des Rasenaustauschintervalls
Fernbedienung der Stadion-beleuchtung per Mobiltelefon und von zu Hause
Solarthermieanlage (40% Warmwasserdeckung)
Reduzierungen/a
150.000 kWh
25t Abfall
Nicht näher beziffert
10.200 kWh
Investitionen in EUR
16.000,00
2.000,00
Nicht näher beziffert
Einsparungen in EUR/a
8.000,00
80.000,00
Nicht näher beziffert
580,00
Ökoprofit: Seit 2003 werden dadurch eingespart: Energie/Emissionen: 160.200 kWh,Rohstoffe/Abfälle: 25 t, Investitionen: EUR 18.000,00
Umweltschutz und Effizienz in der HsH nordbank ArenaMit „ÖKoProFIt“ einen schritt voraus
Als erstes Bundesligastadion hat die HSH Nordbank
Arena 2003 am Projekt ÖKOPROFIT der Behörde für
Stadtentwicklung und Umwelt teilgenommen. Seit-
dem hat der Stadionbetreiber, die HSV Arena GmbH
und Co. KG, ein Umweltmanagement installiert, mit
dem der Energie- und Wasserverbrauch sowie die
Abfallmengen reduziert werden konnten. Auch auf-
grund der verringerten Betriebskosten ist das Um-
weltmanagement für uns als Betreiber interessant.
So wurde der Wasserverbrauch in der HSH Nord-
bank Arena entscheidend verringert. Die Was-
serhähne an Waschbecken etwa sind mit Durch-
flussbegrenzern ausgerüstet. Der Rasen wird mit
Wasser aus Flachbrunnen berieselt. Die Spülung
der Urinale wird bedarfsgerecht über die Gebäude-
leittechnik gesteuert und auf das hygienisch not-
wendige Maß reduziert.
Die Flutlichtanlage ist mit hoch effizienten moder-
nen Leuchtmitteln ausgerüstet und wird nach Be-
darf gesteuert. Die Beheizung des Stadions erfolgt
über ein Nahwärmenetz, das umweltschonend von
Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen versorgt wird.
Eine der Anlagen ist die Biogasanlage im Hambur-
ger Volkspark. Sie erzeugt aus den gesammelten
Hamburger „Speiseresten“ Biogas, das mit einem
Blockheizkraftwerk (BHKW) klimaneutral zu
Strom und Wärme umgewandelt wird. Für diese
umweltfreundliche Beheizung des Stadions erhielt
Hamburg stellvertretend für den Stadionbetreiber
vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 die Green
Goal™ -Auszeichnung der FIFA, mit der die Klima-
ziele der WM in diesem Punkt erfüllt wurden. Die
Wärme, die für die Beheizung des Spielfeld-Ra-
sens zeitweise notwendig ist, wird aus dem ab-
gekühlten Rücklauf des Nahwärmenetzes ent-
nommen, der für andere Kunden nicht nutzbar ist.
Bei einem Energieeffizienz-Check zur Vorberei-
tung auf die WM 2006 wurden darüber hinaus
noch zusätzliche Einsparpotenziale gefunden. Mit
finanzieller Unterstützung der Stadt will das Sta-
dionmanagement auch diese erschließen. Zurzeit
werden die folgenden Maßnahmen geprüft: Eine
Optimierung der Regelungstechnik zur Beheizung
der Büroräume sowie der Einbau von hoch effi-
zienten Heizungspumpen. Weitere Optionen sind
die Umrüstung von 120 Urinalen auf wasserlosen
Betrieb sowie der Ersatz von 360 WC-Anlagen
mit sechs Litern Spülvolumen durch Anlagen, die
mit 4,5 Litern auskommen.
Die Arena in Hamburg benötigt als einziges Bun-
desliga-Stadion weder Heizungskessel noch Gas
oder Kohle. Sie bezieht die Energie von der benach-
barten Müllverbrennungsanlage (MVA) „Stellin-
ger Moor“. Die Abwärme, die beim Verfeuern des
Mülls entsteht, gelangt über ein Fernwärmenetz
direkt zum Stadion. Heizen und dabei trotzdem
das Klima schonen – noch erfolgreicher als bis-
her verfolgen die Betreiber der Hamburger HSH
Nordbank Arena dieses Ziel in Zusammenarbeit
mit der Stadtreinigung Hamburg (SRH). Die benö-
tigte Wärmeenergie liefert künftig eine Biogas-
anlage, in der Milliarden Mikroben Lebensmittel-
abfälle in energiereiches Methangas umwandeln.
Auf dem Gelände der MVA ist am 24. April 2006
eine der größten und modernsten Biogasanlagen
Norddeutschlands in Betrieb gegangen. Sie erzeugt
für das Stadion Energie aus jährlich rund 20.000
Tonnen Biomüll. Es handelt sich um überlagerte Le-
bensmittel aus dem Einzelhandel, Abfälle aus der
Milch- und Saftproduktion, altes Fett von Kantinen
und Großküchen, verfaultes Obst und Gemüse.
Was Menschen die Nase rümpfen lässt, schmeckt
bestimmten Bakterien besonders gut. In einem
16 Meter hohen Reaktor – dem Herzstück der
Anlage – setzen Milliarden von Mikroben unter
Luftabschluss die organischen Bestandteile der
Abfälle um. Pro Stunde entstehen dabei rund 330
Kubikmeter Gas mit bis zu 70 Prozent Methange-
halt. Das Gas wird gereinigt, getrocknet und im
angeschlossenen Blockheizkraftwerk in Strom
und Fernwärme umgewandelt. Pro Jahr liefert
das Kraftwerk sieben Millionen Kilowattstunden
Wärme – eine Energiemenge, die rein rechne-
risch ausreicht, um rund 2.500 Hamburger Haus-
halte zu versorgen.
Besonders fortschrittlich ist die Vorbehandlungs-
stufe der Biogasanlage. Vollautomatisch trennt
sie Verpackungen, die den Gärprozess stören
würden, vom Inhalt ab. So können selbst Lebens-
mittel in Dosen mit abgelaufenem Verfallsdatum
als Futter für die Mikroben dienen und die Anlage
kann Abfälle nutzen, die andere Fermenter nicht
verarbeiten können.
Betreiberin der Biogasanlage ist die BIOWERK
Hamburg GmbH & Co. KG, gegründet als eine öf-
fentlich-private Partnerschaft (ÖPP-Modell), an
der die Stadtreinigung Hamburg Beteiligungs-
gesellschaft SRHB (47,5%), die BioCycling GmbH
Hamburg (47,5%) sowie die ETH Umwelttechnik
Hamburg (5%) beteiligt sind.
In der neuen Anlage werden organische Abfälle
unter Zugabe von Wasser bei 38 Grad Celsius zu
Biogas mit einem Methangehalt von 65 Prozent
vergoren. Anschließend entstehen aus dem Gas
im angeschlossenen Blockheizkraftwerk Strom
und Fernwärme.
44 4544
4 4
...für die Gesellschaft
Soziales, ökologisches und gesellschaftliches Engagement werden heutzu-
tage immer wichtiger. Dessen sind wir uns auch beim HSV bewusst.
Wir wollen daher Perspektiven bieten, Unterstützung leisten, Ansporn sein –
auch für andere.
Grenzenlos Gut...
46 4746
5 5
Mannschaftssportarten wie Fußball fördern den
Teamgeist und soziale Kompetenzen, sie vermit-
teln Werte wie Fairness, Respekt, Vertrauen und
Toleranz. Seit 2003 sind genau das die Ziele der
HSV-Fußballschule. Mittlerweile werden jährlich
insgesamt 65 Fußballcamps (in den Ferien und an
Wochenenden) in 35 Orten in den Bundesländern
Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen
und Mecklenburg-Vorpommern angeboten. Die
HSV-Fußballschule – eine „mobile Einrichtung“.
Die Kinder und Jugendlichen müssen dabei kei-
ne jungen „Profi-Fußballer“ sein, um Platz in der
HSV-Fußballschule zu finden. Vielmehr sollen sie
dort etwas dazu lernen vor allem bei den Themen
Technik und Taktik. Dabei stehen ihnen zwei fest-
angestellte HSV-Mitarbeiter, die für die Organisa-
tion und den Ablauf der Camps zuständig sind, ein
Praktikant sowie insgesamt 35 Trainer zur Seite.
Auch die HSV-Profis lassen es sich nicht nehmen,
immer mal wieder beim Training der Fußballschu-
le vorbeizuschauen, um den jungen Kickern Tipps
mit auf den Weg zu geben und sie zu motivieren.
Besondere Highlights sind auch die einmaligen
Trainingsangebote auf dem „heiligen Rasen“ in
der HSH Nordbank Arena sowie der Fußballschu-
len-Cup, bei dem die Mannschaften der unter-
schiedlichen Standorte gegeneinander antreten
und ihren „Meister“ ermitteln.
Die Fußballschule ist in den vergangenen Jahren
kontinuierlich gewachsen. Waren es 2003 beim
Pilotprojekt noch 60 Teilnehmer, so machten im
Jahr 2004 schon 1.000 Jungen und Mädchen mit.
Ein weiteres Jahr später trainierten 1.400 Kinder
in der Fußballschule, 2006 waren es schon 2.500
Teilnehmer. Durch das Fördertraining, bei dem
die Kinder über 6 Wochen einmal wöchentlich
trainiert werden, konnte das Angebot 2007 aus-
gebaut werden, so dass die Teilnehmerzahl auf
4.000 anstieg. 2008 lernten etwa 6.000 Jugend-
liche bei unserem Training etwas dazu.
Faires Miteinander
Uns ist bewußt, dass wir eine große Verantwor-
tung übernehmen, denn die Kinder fühlen sich
ihren Idolen in der HSV-Fußballschule besonders
nah und hören daher genau zu, was ihnen von
unseren Trainern mit auf den Weg gegeben wird.
Dieser Rolle versuchen wir durch einen starken
Fokus auf ein faires Miteinander, Rücksichtnahme
auch auf Schwächere, Respekt, aber auch auf
Themen wie das allgemeine Freizeitverhalten
oder Ernährung fortwährend nachzukommen. Im
Mittelpunkt steht aber natürlich der Spaß an Be-
wegung, am Fußball und am HSV. Im November
2008 hat sich der 15.000. Teilnehmer der Fußball-
schule angemeldet. Der Schüler Kirill Lorenzen
wird 2009 an einem Camp in Barsbüttel teilneh-
men. Bundesliga-Trainer Martin Jol hat ihm dafür
persönlich ein HSV-Trikot mit der Rückennummer
15 überreicht. Der Stolz und das Strahlen von Kirill
stehen für uns stellvertretend für die 14.999 wei-
teren „Absolventen“ der HSV-Fußballschule. Auf
großes Interesse stoßen auch die Elternabende
der HSV-Fußballschule wie z.B. am 9. November
2008 im CinemaxX anlässlich der Jahresabschluss-
veranstaltung für die Kinder. Unter Anwesenheit
von HSV-Vorstandsmitglied Katja Kraus, dem
Leiter des HSV Nachwuchsleistungszentrums
Jens Todt sowie des Arztes und Lehrstuhlinha-
bers Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer tauschten sich
250 Väter und Mütter von an der Fußballschule
teilnehmenden Kindern über Themen wie Bewe-
gungsarmut, Leistungssport und Schule aus.
HsV-FußballschuleMehr als tipps und tricks für junge Kicker
48 4948
5 5
Seit 2004 haben wir auf über 600 qm Ausstel-
lungsfläche ein in Deutschland einzigartiges Ver-
einsmuseum vorzuweisen. Wir verstehen es als
Einrichtung zu Studien-, Bildungs- und Unterhal-
tungszwecken rund um die Geschichte des HSV
und seinen Abteilungen seit 1887. Neben dem
Hauptthema Fußball finden auch die anderen
26 Sportarten, die der HSV seinen Mitgliedern
anbietet, wie z. B. Handball, Hockey oder auch
Leichtathletik im HSV-Museum ihre Berück-
sichtigung. Spektakuläre Einzelstücke wie die
Trophäen in der Schatzkammer und historische
Zeitzeugnisse wie Spielkleidung, Vereinsmit-
gliedshefte und alte Eintrittskarten sind genauso
zu sehen wie Videos, in denen Mitglieder aus der
damaligen Zeit von ihren Erlebnissen und legen-
dären Partien erzählen.
So wird der Besucher zu Beginn des Rundgangs
an die ehemaligen Spielstätten des HSV – das
Stadion am Rothenbaum und das alte Volkspark-
stadion erinnert, es werden z.B. alte Sitzbänke
und ein Ticketschalter präsentiert. In einem
kleinen Kino erinnert ein Film an die größten Mo-
mente und Erfolge des Vereins.
Das HSV-Museum ist jedoch viel mehr als nur
ein Ort, an dem eindrucksvolle und erfolgreiche
Vereinsgeschichte greifbar gemacht wird. Es ist
auch zentraler Punkt für viele unterschiedliche
Aktionen. Unter anderem sind das unterschied-
liche Stadionführungen, ein spezielles Ferienpro-
gramm für Kinder, Museumsrallyes, Fotoaktionen,
Lesungen und Sonderausstellungen.
Die Recherche für das HSV-Museum hat vier
Jahre gedauert, die Bauzeit betrug neun Monate.
Durchschnittlich fast 60.000 Besucher kommen
jedes Jahr in das HSV-Museum, 3.000 Kinder
nehmen im Sommer am Ferienprogramm teil. Im
vergangenen Jahr fanden fast 2.500 Stadionfüh-
rungen für verschiedenste Gruppen bei den täg-
lich stattfindenden öffentlichen Terminen statt.
HsV-MuseumAuf den spuren der legenden
Wir sind davon überzeugt, dass Spitzensport
nicht nur auf regionaler oder nationaler sondern
auch auf internationaler Ebene einen signifi-
kanten Beitrag zur Bewältigung gesellschaft-
licher Herausforderungen leisten kann. Die durch
uns unterstützten Projekte fokussieren sich da-
her nicht allein auf Deutschland.
Mit dem Projekt „Anstoß zur Hoffnung“ soll das
Leben der Straßenkinder in Mosambik entschei-
dend verbessert werden. Seit April 2002 wird den
Kindern mit meist aussichtsloser Perspektive die
Chance geboten, sich in einer Fußballschule spie-
lerisch auf das Leben vorzubereiten.
Der ehemalige brasilianische Fußballprofi Fa-
bio Jacon betreut gemeinsam mit fünf Trainern
derzeit ca. 400 Kinder an fünf Standorten in Mo-
sambiks Hauptstadt Maputo. Durch das tägliche
Training wird den Kindern Konzentration, Lei-
stungsbereitschaft und Ausdauer beigebracht.
Sie machen die Erfahrung, dass sich Leistung
lohnt und zu einem Ziel führt. Die Kinder erhal-
ten einen neuen Lebensinhalt und Möglichkeiten,
die ohne das Projekt für sie unerreichbar wären
– wie etwa die Voraussetzungen für einen Schul-
besuch.
Von Seiten des HSV wird das Projekt „Anstoß zur
Hoffnung“ bereits seit 2005 mit HSV-Abwehr-
spieler Guy Demel als Schirmherr unterstützt.
Gemeinsam mit weiteren Fußballprofis aus aller
Welt setzt er sich dafür ein, dass viele Unterneh-
men und Privatpersonen das Projekt kennenler-
nen und bestmöglich fördern.
Im Rahmen mehrerer Stadionshows bei den Bun-
desligaheimspielen machen wir immer wieder auf
das Projekt aufmerksam und geben somit Anstoß
zur Hoffnung.
eine gesellschaftliche Herausforderung
Anstoß zur Hoffnung
50 5150
5 5
Welches sind die Kernpunkte ihres CSR-Verständnisses? Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrem CSR-
Modell?
Katja Kraus: Wir stehen in erheblichem Maße auf z.T. emotionale Weise in einem ständigen Aus-
tausch mit unseren Interessens- und Anspruchsgruppen. Dazu gehören neben unseren Fans und Mit-
gliedern auch die Medien, unsere Geschäftspartner, unsere Spieler wie auch unsere sportlichen Kon-
kurrenten. Um den Ansprüchen dieser Gruppen gerecht zu werden, übernehmen wir Verantwortung
und richten unsere Vereinstätigkeit nach den Grundsätzen unseres CSR-Verständnisses – also nach
Aufrichtigkeit, Ausgeglichenheit und langfristiger Effizienz aus. Ziel ist es dabei, einen spürbaren Bei-
trag für die Gesellschaft zu leisten.
Woran und wie messen Sie die Erfolge der einzelnen Projekte, beispielsweise des Hamburger Wegs?
Katja Kraus: Vielleicht kann man es an der Akzeptanz messen, die der Hamburger Weg bei unseren
Spielern hat – das ist nicht selbstverständlich. Vielleicht ist es am Ende aber tatsächlich auch monetär
zu bewerten und an der Zustimmung unserer Wirtschaftspartner. Denn weit über eine halbe Million
Euro, die wir bisher in soziale Zwecke investieren konnten, ist schlicht und einfach eine Menge Geld.
Welche Rolle spielen die Sponsoren bei der Umsetzung des Projektes „Der Hamburger Weg“?
Katja Kraus: Natürlich sind sie wichtig als Geld- aber auch als Ideengeber. Der Hamburger Weg funk-
tioniert grundsätzlich nur als Allianz der Stadt, des HSV und seiner Partner. Jeder bringt seine Kern-
kompetenz ein. Der HSV bietet mit seiner Strahlkraft den Unternehmen eine Plattform, die sie wiede-
rum selbst als Multiplikatoren nutzen können und dies auch tun.
Zur Person: Katja Kraus ist seit März 2003 Vorstandsmitglied des Hamburger Sport-Verein e.V., dort
verantwortlich für Kommunikation und Marketing. Die gebürtige Offenbacherin war selbst aktive
Fußballerin und stand beim FSV Frankfurt in der Bundesliga bei 220 Spielen im Tor. Mit der National-
mannschaft wurde sie Europameisterin und nahm 1996 an den Olympischen Spielen in Atlanta teil.
1997 arbeitete sie im PR-Ressort von Adidas, im Anschluss wurde sie Pressesprecherin von Eintracht
Frankfurt. Katja Kraus besetzt als erste Frau in Deutschland eine Vorstandsposition in einem Fußball-
Bundesligaverein. Im Interview spricht sie über die CSR-Strategie des HSV und wirft dabei auch einen
Blick in die Zukunft.
Frau Kraus, der Hamburger Sport-Verein ist der erste Verein der Fußball-Bundesliga, der einen CSR-
Bericht vorgelegt hat. Wie kam es dazu?
Katja Kraus: In unserer täglichen Arbeit wird uns immer wieder bewusst, wie weitreichend der HSV
in all seinen Facetten und auch durch das Handeln Einzelner wahrgenommen wird. Diese Verantwor-
tung nehmen wir an und tragen ihr nun auch durch diesen ersten Schritt einer CSR-Berichterstattung
Rechnung. Soziales und ökologisches Engagement werden in unserer Gesellschaft immer wichtiger.
Wir wollen daher Ansporn sein für andere, uns aber auch selbst fordern.
CSR und Fußball – wie passt das zusammen?
Katja Kraus: Der Fußball steht sehr stark im Blickfeld des öffentlichen Lebens. Dadurch können, müssen
und wollen wir Vorbild sein und andere zum Mitmachen anregen. Aber es ist auch ein Spiegel, den wir
uns vorhalten, denn wir sind noch nicht überall am Ziel. Daher fordern wir von uns selbst ein nachhaltiges,
ernsthaftes Engagement und stellen uns damit bewusst auch in den kritischen Fokus der Öffentlichkeit.
Welche Bedeutung hat CSR für den HSV? Warum ist es so wichtig, gesellschaftliche Belange in den
Geschäftsbetrieb zu integrieren?
Katja Kraus: Der HSV befindet sich in einem starken emotionalen Wechselspiel mit den Menschen
insbesondere in der Stadt und in der Region. Wir beziehen unsere Stärke daraus, geben zugleich
Stärke und Freude zurück. Wir glauben daher nicht nur an die Verpflichtung, die sich aus unserer Vor-
bildfunktion ergibt. Wir glauben auch daran, dass wir wieder selbst vom Stolz, der Stärke und auch der
gesellschaftlichen Stabilität unserer Heimat profitieren.
„Auf dem Weg zum ziel“ein Gespräch mit Katja Kraus über den status Quo, strategie und Visionen
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6 6
Ein besonderer Fokus Ihres Engagements liegt auf der Kinder- und Jugendförderung. Warum ist Ihnen
dieser Bereich so wichtig?
Katja Kraus: Sie sind das Fundament unserer Gesellschaft. Der HSV ist insbesondere für Kinder ein
großes Vorbild. Wir können ihnen daher ein wenig Orientierung geben und tun das sehr gerne und
nachhaltig insbesondere durch den Kids-Club, die Fußballschule und die vielen Projekte, die der Ham-
burger Weg unterstützt.
Sie engagieren sich auch im Umwelt- und Klimaschutz…
Katja Kraus: Ja, wir sind durch das Projekt Ökoprofit sowie Themen wie Abfallvermeidung, Ressour-
censchonung und Energieeffizienz schon ein Stück weit gekommen. Aber hier müssen und wollen
auch wir besser werden. Deshalb werden wir als Novum unsere Reisetätigkeit künftig klimaneutral
gestalten. Das ist ein erster großer und richtiger Schritt für unsere Umwelt, dem weitere folgen werden.
Wenn Sie beim Thema CSR in die Zukunft blicken: Welche Visionen haben Sie? Wo will der HSV hin?
Katja Kraus: Wir haben hohe Maßstäbe in den meisten Bereichen. Wir wollen unsere soziale Verant-
wortung ausweiten und unsere Rolle als wichtige Institution in der Gesellschaft wahrnehmen. Wir
werden uns künftig sicherlich stärker auch um weitere Felder wie die Beschaffungspolitik und vor
allem um ökologische Themen als große Herausforderung widmen.
Sie sind der erste Bundesligaverein, der eine CSR-Broschüre veröffentlicht und auch mit Ihrem CSR-
Modell nehmen Sie eine Vorreiterrolle ein. Haben Sie bereits ein Feedback auf Ihre Initiative erhalten?
Katja Kraus: CSR bei einem Fußballverein ist etwas Besonderes. Soziales Engagement, das gibt es
schon lange. Aber CSR bedeutet eben mehr als nur punktuelle Einzelaktivitäten. Wir haben ein klares
Verständnis und ein klares Modell, an dem wir unsere Maßnahmen und Projekte ausrichten können.
Wir erhalten darum aus der Fußballöffentlichkeit schon erste Rückfragen zum Konzept und zu den Zie-
len. Bereits mit dem „Hamburger Weg“ haben wir uns als Vorreiter betätigt. Dafür gibt es inzwischen
einige Nachahmer. Darum gehe ich davon aus, dass auch jetzt wieder auf uns geschaut wird.
Frau Kraus, vielen Dank für das Gespräch!
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