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1 PNEUMONIEN

de 22 16 - Semmelweis EgyetemVena-cava-superior-Syndrom durch Tumorinfiltration des Mediastinums oder mediastinale Lymphknotenmetastasen paraneoplastische Syndrome bei etwa 10% Cushing-Syndrom,

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  • 1

    PNEUMONIEN

  • 2

    Pneumonie

    exsudative oder proliferative Entzündung des Lungenparen chymsin den Industrieländern häufigste zum Tode führende Infektionskrankheit

    Ätiol.: meist bakteriell , viral oder durch Pilze bedingtsehr selten toxische Pneumonie durch Inhalation von

    fettlöslichen Dämpfen: Nasentropfen, Paraffin, Benzin immunologisch e Ursachen

    Erregerspektrum wird bestimmt v.a. durch Ort der InfektionImmunkompetenz des Patientenantibiotische Vorbehandlung

    Einteilung: nach Verlauf: akut, chronischForm: alveolär, interstitiellAusdehnung: lobär, multizentrisch - Bronchopneum.Entstehung: ambulant, nosokomial

    bei chronischer Lungenerkrankungenbei anderen (Infektions-)krankheitendurch Aspirationbei Immunsuppressionallergisch bedingtdurch physikalische-chemische Einflüsse

  • Klinik: differiert je nach Form: lobäre PneumonieBronchopneumonieprimär-atypische PneumonieAlter und Begleiterkrankung

    Diagn.: Auskultation: Atemgeräusche, Reibegeräusche (Pleuritis fibrinosa)Perkussion: gedämpftStimmfremitus: verstärktThorax-RöntgenBlutbild, BSGErregernachweis: Bronchialsekret, Blut

    Pleurapunktatserol. Nachweis: Komplementbindungsreaktion (KBR) LungenfunktionstestBlutgasanalyse

    Ther.: allg. Maßnahmen: Schonung, reichl. Flüssigkeitszufuhr, LuftbefeuchtungMukolytika, Antipyretika, Antibiotikaweitere Behandlung je nach Ursache und Begleiterkrankungen

  • 4

    morphologische Einteilung

    I. Pneumonien mit bevorzugt intraalveolär ablaufender Ent zündung1. lobäre, segmentale, kruppöse Pneumonie2. Herdpneumonien (Bronchopneumonien):

    a) endobronchiale Herdpneumonieb) peribronchiale Herdpneumonie

    II. Pneumonien mit bevorzugt interstitiell ablaufender En tzündung

    I. Primäre Pneumonienbakterielle PneumonienViruspneumonienRickettsienpneumonienMykoplasmenpneumonienPneumocystis-PneumoniePilzpneumonienallergische Pneumonien

    II. Sekundäre Pneumonienbei Zirkulationsstörungenbei Bronchusveränderungenbei toxischen Einwirkungenbei Aspirationbei Atelektasiebei Infarkt

  • 5

    lobäre Pneumonie - kruppöse Pneumonie heute relativ seltendurch die Lokalisation bestimmte Beschreibung für den

    „klassischen“ Prototyp der Pneumoniefibrinöse Entzündlung - Exsudat in den Alveolen

    bevorzugt rechte Unterlappeschlagartiger Befall eines oder mehrerer ganzer LungenlappenÄtiol.: Erreger v.a. Staphylococcus aureus

    Streptokokken, Klebsiella pneumoniaebei resistenzgeschwächten Patienten – EnterobakterienPneumokokken-P. ist wieder häufig geworden (ca. 50%)

    Stadien: nach Rokitansky werden vier Stadien unterschieden: 1) Anschoppung, 2) rote-, 3) graue-, 4) gelbe- Hepat isation

    Klinik: Verlauf ohne Antibiotikenstürmisch-akuter Beginn mit Schüttelfrost, hohem Fieber

    im Alter oft afebriler VerlaufHusten, Pleuraschmerz, Tachypnoe, NasenflügelatmungHerpes labialis, häufig KreislaufversagenAm 5.–10. Tag kritische oder lytische Entfieberung

    Diagn.: Sputum ab 2.–3. Tag rostbraunstark beschleunigte BlutkörperchensenkungLeukozytose mit LinksverschiebungCrepitatio indux, Schallverkürzung, am Ende Crepitatio redux

    Kompl.: Lungenabszess, -gangrän, Pleuritis, Pleuraempyem, Perikarditis

  • 6

    1. Stadium: Anschoppung 1.–2. Tagaktive, dann passive Hyperämie und seröse Exsudation

    vereinzelte Ery, Leuko, Alveolarepithelien in der Lungenalveolenklin: Dämpfung, Crepitatio indux

    2-4. Stadien: Hepatisation 3.-8. Tageine leberähnliche Verdichtung der Lunge durch Ausfüllung der Alveolen

    mit dem zu einer festen Masse erstarrten Exsudat2. Stadium rote Hepatisation mit reichlich Erythrozyten im Fibrin 3. Stadium graue Hepatisation Fibrin mit Leukozyten4. Stadium; gelbe Hepatisation Leukozyten mit Exsudateinschmelzung

    Resolution 9.-10. TagRückbildung der Pneumonie durch Auflösung, Abbau und Resorption

  • 7

    Bronchopneumonie - Herdpneumoniehäufiger als die klassische lobäre Pneumonie

    herdförmige, Lungenentzündung verschiedener Größeverschiedener Entwicklungsstadienexsudatgefüllte AlveolenEiter in Bronchiolen

    Ätiologie und Formen:beginnt als endo- und peribronchiale Bronchopneumonie

    im Anschluss an eine Bronchitis/BronchiolitisEntzündung der Septen der Lungenalveolen mit Ödem und ExsudationAnsiedlung von Erregern (Bakterien, Viren, Pilze) intrakanalikuläre AusbreitungDurchwanderung der Bronchiolen- und Bronchienwand

    hämatogene Bronchopneumonie durch Erregeraussaat in das Interstitiumals eine Sekundärerkrankung bei verschiedenen Infektionskrankheiten

    Entwicklung einer Bronchopneumonie wird begünstigtdurch herzbedingte Lungenstauungdurch Fremdkörperaspiration

    chronische tuberkulöse Bronchopneumonie eine nach Behandlung mit Antituberculotica indurativ umgewandelte lobulär-käsige Lungen-Tbk

  • 8

    Klinik und Diagnose:im Gegensatz zur Lobärpneumonie uncharakteristischer Fieberverlauffeine, klingende RasselgeräuscheRöntgenbefund zeigt unregelmäßig geformte, scharf begrenzte Infiltrate

    Komplikationen:Kollaps, HerzinsuffizienzEmpyembeim Kind Otitis, Meningitis

    Enteritis, Pyelonephritis

  • 9

    Komplikationen der Pneumonien

    Carnificatiofleischartige Gewebsverdichtung durch Bildung von Granulationsgewebe bei

    Pneumonie mit ausbleibender Lyse des Exsudats= Organisation des Exsudats

    Lungenabszesssolitäre oder multiple (konfluierende), meist subpleurale

    Lungenparenchymabszedierung nach PneumonieFremdkörperaspirationoffenem Thoraxtrauma

    bei Bronchiektasiezerfallendem Lungentumor

    oder –infarktAbszesseiter meist gelbgrün, geruchlos

    Teilentleerung über DrainagebronchusKlinik: intermittierendes Fieber, Schüttelfrost

    hochgradige Leukozytoseschmerzhafte Dyspnoeim Röntgenbild dichte, oft unscharf begrenzte Verschattung

  • 10

    Lungengangränherdförmige oder diffuse feuchte Gangränhäufig vorgeschädigten – Lungenabschnittsdurch Befall mit AnaerobiernKlinik: aashaft fötider, blutig tingierter Auswurf mit Parenchy mfetzen

    elast. Fasern, Dittrich-Pfröpfen, Fettsäurenadeln, SchleimLeucin- und Tyrosinkristallen

    evtl. hohes Fieber , Schüttelfrost, Dyspnoe, Lippen- und AkrozyanoseSchocksyndromu.U. rascher Verfall mit – terminalem – Ikterus

    LungenzirrhoseLungenfibrose mit narbiger Schrumpfung und Volumenredu ktion

    „elastische Lungenzirrhose“ mit Vermehrung v.a. elastischer Fasern

    bei lang dauernder Atelektaseelastische Lungenzirrhose beim Hamman-Rich-Syndrom

    Dittrich-Pfröpfe: bei Bronchiektasie und Lungenabszess im Auswurf nachweisbareKlümpchen aus Fettsäurenadeln, Myelintropfen und Bakterien

  • 11

    interstitielle PneumonieVirus- und primär-atypische Pneumonie, bei der das entzündliche Exsudat

    v.a. im Interstitium auftritt und die deshalb stärker zur Fibrosierung neigt

    Klinik: Symptome oft uncharakteristischreduziertes Allgemeinbefinden mit Kopf-, Glieder-, Rückenschmerzenlangsam ansteigendes Fieber (kein Schüttelfrost) trockener, oft quälender Husten, nur spärlicher Auswurfkeine LeukozytoseFehlender oder nur geringer physikalischer BefundDiskrepanz zum ausgedehnten „interstitiellen Syndrom“ des Rtg-bildes

    teils klein- bis grobfleckige, zur Konfluenz neigendeteils großflächige Verschattungen von schleierartiger

    Transparenz - „Milchglastrübung“

  • 12

    LUNGENTUMOREN

  • 13

    mesenchymale Tumorenbenigne Tumoren:

    Chondrome, Fibrome, Lipome, Myxome, OsteomeAmyloidtumoren – in BronchienGlomustumoren

    maligne TumorenSpindelzell-, seltener Rundzell-, Fibro- oder

    polymorphzelliges Sarkom

    meistens sekundär aus Lymphknoten, Thymus

    epitheliale Tumorenbenigne Tumoren

    Bronchialadenomen

    semimaligne Tumoren

    Karzinoid - infiltriert, und 15% metastasiertmaligne Tumoren

    Karzinomen

  • 14

    Hamartochondrom - Chondrom(a)ein gutartiger, langsam wachsender, solitärer Tumor de s Knorpelgewebeshistologische Struktur ist ähnlich der des unreifen Knorpelbildungsgewebesregressive Veränderungen:

    Erweichung kommt es zu Zystenbildung (=zystisches Ch.) Verkalkung und Verknöcherung (=ossifizierendes Ch.)

    maligne Entartung ist möglich - metastasierendes Chondrom

    coin lesion

  • 15

    Bronchialadenom 6–10% aller Lungentumorenendobronchialer gutartiger Tumor der bronchialen Schleimdrüsen

    Bronchusstenose→ Obstruktionsatelektase

    Sekretverhaltung→ bakterielle Infektion

    Karzinoid - neuroendokriner TumorTumor des diffusen neuroendokrinen Systems - APUD-oma

    endokrin aktive Karzinoide⇒ ungünstiger Prognoseproduzieren:

    Serotonin, Bradykinin, Tachykinine, Histamin5-Hydroxytryptophan, Gastrin, Neuropeptide

    GI-Lokalisation: in Appendix, Ileum, proximalem Kolonpulmonale Lokalisation: in Bronchiensehr langsam infiltrierend wachsen

    Klinik: v.a. Husten (50%) Hämoptyse (40%)

    Ther.: operativ durch Resektion im Gesunden

    Prognosenur relativ gut

  • 16

    Bronchial-(Lungen -)Karzinomhäufigstes Malignom in westlichen Ländern

    Hauptursache der Krebstodesfälle bei Männernzweithäufigste Ursache bei Frauen

    der Altersgipfel liegt zwischen dem 55. und 65. Lj. ÄtiologieSynkarzinogenese mehrerer Umweltfaktoren, Berufskarzinogene

    Risikofaktoren:1. Inhalationsrauchen

    Zusammenhang statistisch gesichert = 25xLatenzzeit im Durchschnitt 20-30 Jahrenur 10-20% der Raucher erleben ihr Lungencarcinom

    Gene der Gewöhnung und Karzinogenese sind identisch: Polymorphie der nikotinergischen Azetylcholin Rezeptor

    Nikotinmetabolisierende Enzyme CytochromYP2A6 der Leber

    2. Luftverunreinigung in Industriezonenpolyzyklische KohlenwasserstoffeVerbrennungsrüchkständeAsphalt und Gumiabriebeindustrielle Neben- und Abfallprodukte

  • 17

    3. Berufsbedingte gewerbliche SchädigungenRadiumenanation - Bergleuten in Urangruben, HöhlenforscherArzen – Schädlingsbekämpfungsmittel, Maler- und Druckfarben

    Holzimprägnierung, Gerbereien, KeramikbetriebeAsbest – Textilindustrie: Fäden, Garne, Bänder

    FeuerschutzkleidungAsbest-ZementindustrieIsolierstoffe, FiltermaterialienAutoindustrie

    Chrom – Farben, Legierungen, ZementNickel – NickelrafinerienTeer und Pechstoffe – Kokereien, Gasanstalten, SrtaßenbauLuftverschmutzung – Gaststätteberufe, Verkhersberufe

    4. Chronische Bronchitis – weitgehende ätiologische Deck ungbeider Krankheiten

    Schleimhautregeneration, BasalzellhyperplasiePlattenepithelmetaplasie ⇒ Karzinome

    Karzinogene Viren – nur im Tierversuch gefunden

  • 18

    Topographie Komplikationen

    rechts großer solitärerLungenrundherd

    scharf begrenzt

    unregelmäßig gerandet

  • 19

    Lungenkarzinom (L):Histologie Häufigkeit

    1. Plattenepithelkarzinom 40%

    2. kleinzelliges Karzinom (K) a) Oat-Cell-Karzinom

    Haferzellkarzinom b) intermediäres kleinzelliges K. c) sog. kombiniertes Oat-Cell-K.

    30%

    3. Adenokarzinom a) azinäres Adenokarzinom b) papilläres Adenokarzinom c) bronchiolo-alveoläres (Adeno-)K. d) solides (Adeno-)Karzinom

    10%

    4. Großzellkarzinom a) Riesenzellkarzinom b) Klarzellkarzinom

    20%

    histologische Einteilung nach der WHO -Klassifikationaufgrund der therapeutischen Konsequenzen

    kleinzelliges L. KZBK bzw. SCLC = small cell lung cancernicht-kleinzelliges L. NKZBK

    bzw. NSCLC = non-small cell lung cancer

  • 20

    biologische Unterschiede zwischen SCLC (%) und NSCLC (%)

    3p Deletion 90 50-80

    RB 90 15-30

    P53 Mutation 80-90 40-60

    P16 (Promoter Metilation) 7 16

    C-MYC 10-40 5-10

    RAS (H-, K-, N- ) 0 20-30

    HER2/neu ? 25

    Bcl-2 75-95 20-30

    Prokaspase-8 Abnahme 80 ?

    Telomerase (TRAP* assay) 100 80

    EGFR Expression 0 60-80*TRAP = telomere replication amplification protocol

    Voraussetzung der molekularpathologischen Diagnose: 5ng DNS = 1000 Tumorzelle

  • 21

    3p21, 9p21, LOH Telomerase activationp16NK4a methylation

    8p21-24 LOH FHIT loss

    TP53 loss5q22,13q14 LOH BCL2 overexpression

    progressiveamplification of 3q

    SQCC

    Entwicklung eines Plattenepithelkarzinoms

    CIS

  • 22

    Klinik: kann längere Zeit symptomlos bleibenkeine krankheitsspezifischen Symptome

    Husten, Dyspnoe, Brustschmerz, HämoptyseGewichtsverlust, Mattigkeit, Pleuraerguss, AtelektasenPneumonie

    weitere Symptome durch die ausgeprägte lymphogene undhämatogene MetastasierungstendenzLeber, Gehirn, Knochen, Nebennieren

    Vena-cava-superior-Syndrom durch Tumorinfiltration des Mediastinumsoder mediastinale Lymphknotenmetastasen

    paraneoplastische Syndrome bei etwa 10% Cushing-Syndrom, Hyperkalzämie, ThrombophlebitisAnämie, Dysproteinämie, DermatomyositisTrommelschlägelfinger, Uhrglasnägel

    Diagn.: Labor, Thoraxröntgenbilder, Tomographie, SputumzytologieBronchoskopie (mit Fiberoptik)Computertomographie (CT)perthorakale Punktion mit FeinnadelThorakoskopie, ggf. diagnostische Thorakotomie

  • 23

    hilusnahes (zentrales) Bronchialkarzinom 80%

    ausgehend von Haupt-oder Lappenbronchien

    stenosierendes, derbes,

    grauweisliches Wandinfiltrat

    Schleimhaut exulzeriert !!!

    Plattenepithelkazinom

    Obstruktion des rechtenHautbronchus

  • 24

    großes zentralesPlattenepithelkarzinom

    Kavernenbildung infolge

    schlechter Blutversorgung

    Vorkommen: am häufigsten beiRaucher

    * * * * * * * * * * * * * *KavernenkarzinomBronchialkarzinom mit Ursprung in

    der geschwürigen Wand einertuberkulösen Lungenkaverneoder des Drainagebronchus

  • 25

    HaferzellkarzinomOatcell-Karzinom; Carcinoma avenocellularekleinzelliges anaplastischesBronchialkarzinom

    bei Metastasierung tritt evtl. Flush auf

  • 26

    Haferzellkarzinom um den Bronchi

  • 27

    AdenokarzinomZylindrische – kubische Zellen - Ausgangspunkt: Clara Zellen,

    drüsige adenomatös-papilläre FormationenSchleimbildung → SiegelringzellenFünfjahresüberlebensrate 10%

    CT scan at "lung windowperipherisches Adenocarcinom

  • 28

    Narbenkarzinom der Lungeregenerative, atypische Wucherung der bronchiolar und alveolar Epithelien

    lange Latenzzeit - befällt höhere Altersklassenkeine Geschlechtdifferenz40% adenokarzinom

    meist in tuberkulösen Narben entstehendes kleines Bronchialkarzinomv.a. im Oberlappen

    schon aus Mikrokarzinomen ausgedehnte Metastasierung

  • 29

    Alveolarzell(en)karzinom - maligne Lungenadenomatose0,5%seltener, meist kleinknotiger Lungentumor

    manchmal diffus (pneumonische Form) = bronchioloalveolares KarzinomHistol.:Schleim produzierende, hochdifferenzierte Zylinderepithel

    mit Ursprung im Alveolarepithel, Pneumozyten IIevtl. auch im Bronchiolenepithel - „bronchioloalveoläres Karzinom“

    anfangs geringe Infiltrations- und Metastasierungstendenzals miliare Form mit Tendenz zur Vereinigung der Herdepneumonische Form mit meist beidseitigem Lappen- oder SegmentbefallKlinik: Luftmangel, Reizhusten

    dünnflüssiger AuswurfLebenserwartung 1-2 Jahre

    diffus, pneumonische Formeines Alveolarzellkarzinomsgrauweiss, manchmal

    schleimig

  • Amplifikation des EGFR Gens(FISH) in Adenokarzinom der

    Lunge

    die häufigste Mutationen sind

    KRAS 30%

    EGFR 15%

    in der Routindiagnose auch die Translokation des ALK Gens

    mit in situ Hybridisation

    Problem ist die genetischeAbweichungen der Metastasen

  • 31

    Pancoast-Tumor - apikaler Sulcusumor - „Ausbrecherkrebs“ rasch fortschreitendes peripheres Bronchialkarzinom

    der oberen Lungenfurche bzw. –spitzeschnell übergreift auf Rippen, Halsweichteile, Armplexus und Wirbel

    Pancoast.-Syndrom: Schulter-Arm-Schmerz, obere EinflussstauungHyp-, An- und Parästhesie am UnterarmHandmuskelatrophieRippenschmerzHorner-Trias

    Horner- Trias - Horner-Syndrom infolge Lähmung der vom Sympathikusinnervierten glatten Augenmuskulatur: Ptosis - Lidsenkung

    Miosis - PupillenverengungEnophthalmus - Zurücksinken des Augapfels

  • 32

    Prognose:sehr schlecht – 5 Jahres-Lebenserwartung ~ 5%Operabilität nur bei 20-30% der Fälle

    davon 5 Jahres Überleben 25%bei Inoperabilität und konservativer Th. Überlebensdauer ~ 8 Mon.

  • 33

    sekundäre Tumore - Lungenmetastasepulmonale Fernmetastase eines Malignomsbroncho-, lympho- oder hämatogen

    Lunge ist ein primärer Blutfilter beider Hohlvenen

    hämatogene Lungenmetastasen meist knotig, rund multipelscharf begrenztGröße wariabel

    lymphogene Lungenmetastasen meist streifig-netzförmigErstarrungPleuraerguß

    häufigste Primärtumoren: Knochensarkom, Struma malignaMamma- oder Prostatakarzinom, MelanomHoden-, Nieren-, Nebennieren-, Uterus-, Ovarial- und

    Nasen-Rachen-Tumoren

  • 34

    Komplikationen

  • 35

    Therapie: abhängig vom histologischen Typ und Ausbreitungsstadium

    a) kleinzelliges Lungenkarzinomsystemische Polychemotherapieevtl. RadiotherapieOP nur bei gesicherten Frühstadien

    b) nicht-kleinzelliges LungenkarzinomOperation: Lobektomie, Bilobektomie, Pneumonektomie

    evtl. Resektion extrapulmonaler StrukturenStrahlentherapie: postoperativ (Stadium II, III)

    ggf. primär kurativ

    Chemotherapie bei beiden FormenZukunft: Immuntherapie

  • 36

    PLEURA

  • 37

    Mißbildungen und AnomalienZwerchfelldefektZwerchfellhernieHiatushernieMediastinalzysten

  • 38

    Hydrothorax - SerothoraxHämatothorax

    Seröser Transudat oder

    Ansammlung aus den Gefäßen ausgetretenen Blutes im Brustraum

    Hämatomediastinum, -perikard

    i.e.S. im Pleuraspalt (Hämatopleura),

    meist als Hämatopneumothorax

  • 39

    Chylothorax

    Ansammlung von Chylus in der Pleurahöhle

    selten - infolge Lymphgefäßanomalien

    meist - nach verletzungsbedingtem Riß

    operative Verletzung

    nach Arrosion (Tumor, Tbk) des Ductus thoracicus

    infolge Rückstauung im Ductus thoracicus

    bei Thrombose der linken Arteria subclavia

    A. brachiocephalica

    evtl. kombiniert mit Pneumothorax = Chylopneumothorax

  • 40

    Pleuritis - Rippenfellentzündungumschriebene oder diffuse Entzündung der Pleurameist übergreifend von Lunge, Brustwand

    Mediastinum, Oberbauch - »begleit-Pleuritis« hämatogen-metastatisch bei Tuberkulose, Rheuma, Typhus

    Autoimmunerkrankungenz.B. Lupus erythematodes

    Symptome: atemabhängige SchmerzenFieber (anfangs subfebril)AtembeschwerdenPleurareibenSymptome des Pleuraergusses

    Komplikationen: Pleuritis fibroplastica - Adhäsionen, PleuraschwarteEmpyem

    Pleuritis exsudativa, humidaserofibrinöse bis hämorrhagische Ergußbildung bis 5 l

    meist sekundär bei LungentuberkuloseSymptome: Fieber, Husten, örtliche Schmerzen, Luftmangel

    Mediastinalverdrängung Damoiseau-Ellis LinieAtemgeräusch abgeschwächt bis aufgehoben

    Diagnose-Sicherung durch Pleurapunktion

  • 41

    Pleuritis sicca - fibrinosa»trockene« Pleuritis, ohne Ergußbildung

    Fibrinablagerung auf der Pleurameist bei parapleuralem Lungenprozeß

    Pneumonie, Tuberkulose, Lungeninfarkthäufig Vorläufer der Pleuritis exsudativa

    Symptome: plötzlicher, atmungsabhängiger, stechender SeitenschmerzReizhusten, SchonatmungPleurareiben

    Pleuritis calcinosa - fibroplastica massivePleuraverschwartung als Endzustand nach

    Pleuritis exsudativaPleuraempyemHämatothorax

    Gefahr der restriktiven VentilationsinsuffizienzThoraxdeformierung

  • 42

    Pleuritis carcinomatosafast stets mit hämorrhagischem Exsudat bei Pleurakarzinose

    direkt infiltrierend oder lympho- oder hämatogen-metastatisch

    Pleuritis haemorrhagicamit blutigem Erguß

    bedingt durch ArrosionVerletzung oder Alteration pleuraler oder pulmonaler GefäßeNeoplasma, Lungeninfarkt, Tuberkulose, Thoraxtrauma

    Pleuritis tuberculosameist nach fibrinösem Initialstadium auftretende Pleuritis

    serofibrinöser oder hämorrhagischer, lymphozytärer Ergußnicht selten als einziges Frühsymptomsubpleurale Tuberkelbildung als Sekundärerkrankung

  • 43

    Pleuritis interlobarisin einem oder mehreren Lappenspalten lokalisierte Pleuritis

    bei allgemeiner Pleuritis (exsudativa) oder als Begleiterscheinung pulmonaler oder bronchialer Prozesse

    Pleuritis basalis (diaphragmatica)Beschränkt auf die Zwerchfellpleura

    entweder trocken mit starker Schmerzsymptomatikz.B. durch virale Infektion

    oder exsudativ, bei primär Tbkinspiratorisch gesteigerte Schmerzen in Oberbauch und Schulter

    im Röntgenbild (Seitenlage) Zwerchfellhochstandeingeschränkte oder paradoxe BeweglichkeitAbflachung bei Ergußabkapselung evtlVerschattung der Basalwinkel

    Pleuritis mediastinalisim mediastinalen Pleurabereich

    v.a. bei kindlicher TuberkuloseSymptome: Retrosternalschmerz, inspiratorischer Stridor

    Dysphagie bei hinterem ErgußDysphonie (Rekurrenskompression)Erbrechen (Vagusreizung)Einflußstauung

  • 44

    Mesotheliom - Syn.: Zölotheliom

    vom Mesothel ausgehender, gutartiger (abdominal)

    oder bösartiger (abdominal oder pleural) Tumor

    entweder umschrieben und fibrös

    oder diffus und biphasisch

    ätiologische Beziehung zu Asbest-Exposition

  • 45

    Mesotheliom der viszeralen Pleura

    Asbest verursacht viel heufigerbronchiale adenocarcinomen

    (Risikofaktor 5x)

    Rauchers Risikofaktor ist 10x

    Raucher mit Asbestexposition haben50-fachere Risiko

  • 46Mesothelioma sarcomatosum et epitheliomatosum

  • 47

    LungenbiopsieSaug- oder Exzisions-Biopsie von Lungenparenchym (v.a. peripher)

    Pleura, Bronchus und/oder Hiluslymphknotengewonnen transthorakal durch Lungenpunktion

    als „offene Lungenbiopsie.“ nach Minimalthorakotomieüber Broncho-, Thorako-, Ösophago- oder Mediastinoskop

  • 48

    MITTELFELLRAUM

    MEDIASTINUM

  • 49

    Mittelschattendie gemeinsame Schattenfigur der Mediastinalorgane

    Herz, Pulmonalarterienstamm, Begleitvenen, Aortai.w.S. einschließlich Speiseröhre, Trachea, Sternum, Wirbelsäule

    Mediastinalhernieumschriebene Mittelfellausbuchtung infolge Druckdifferenz im Brustkorb

    z.B. bei Pneumothorax, Spannungszyste, nach Pneumektomie

    Hernia pulmonalis mediastineaEindringen von Lungenteilen in das Mittelfell

    nach Verletzung der mediastinalen Pleura

  • 50

    MediastinitisEntzündung des lockeren Bindegewebes im Mediastinum

    fortgeleitete Entzündung aus dem Pleuraraumvon Leber oder Magen

    Senkungsabszess mit Ursprung in Rachen oder Halswirbelsäulebei Krankheitsprozess/Schädigung eines Mediastinalorgans

    eitrig, als Mediastinalphlegmone oder –abszessz.B. bei Ösophagusperforationselten lympho- oder hämatogen

    MediastinoperikarditisPericarditis externa mit Beteiligung des angrenzenden Mediastinums

    Accretio cordiseine von einer Mediastinitis ausgehende Entzündung

  • 51

    MediastinalemphysemLuftansammlung im MediastinalraumÄtiol.: meist nach Lungenalveolenriss durch Husten

    nach Lungenparenchymverletzungbei ärztlichen EingriffenExplosionstraumaLuftröhren-, Speiseröhrenverletzung

    bei Pneumoperitoneumnach Tonsillektomie

    künstliches Pneumomediastinum für die MediastinographieKlinik: retrosternale oder präkordiale Schmerzen

    Schluck- und SprachstörungenDyspnoeHautemphysem des Halses

    evtl. auch des Kopfes - „Froschgesicht“obere Einflussstauung durch extraperikardiale HerztamponadeZyanose, Tachykardieevtl. auch Horner-Syndrom

    Röntg.: Verbreiterung und wabig-streifige Aufhellung des Mittelschattens

    Bedarf dringend sofortiger Behandlung (Notfall!)

  • 52

    Mediastinoskopie (E. Carlens 1959)

    Betrachtung (Endoskopie) des Mediastinums im Paratracheal- und Peribronchialbereich in Intubationsnarkose

    dient zur Klärung zentralthorakaler Krankheitsprozessefür Schrittmacherimplantation

    stumpfe Präparierung prätracheal oder retroaortal

  • 53

    Mediastinaltumor

    LymphomeLymphogranulomatosemediastinale StrumaEchinococcus-ZysteSarkoidose, Sarkom

    vorn oben Tumoren mit Ursprung in Thymus oder SchilddrüseBindegewebstumoren und Teratome

    in der Mitte teratoide Zysten, Bindegewebstumorenbösartige Ektoblastome (äußeres Keimblatt)

    unten Zysten

    hinten oben v.a. Tumoren mit Ursprung im Nervengewebe und in der Luftröhre

    in der Mitte bronchogene Zysten

    unten sonstige Vorderdarmzysten