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Diagnose kompakt. DHZ – Deutsche Heilpraktiker Zeitschrift, 2015; 6: 35–36 Diagnose kompakt DHZ PRAXIS 35 Zum Herausschneiden und Sammeln Der Krankheit ins Gesicht schauen PATHOPHYSIOGNOMIK NACH NATALE FERRONATO Während die Psycho-Physiognomik (s. S. 38 – 43) als diagnostische Methode den ganzen Menschen betrachtet (Gesicht- und Körperausdruck, Statur, Haltung), nimmt die Pathophysiognomik v. a. die Gesichtshaut diagnostisch in Augenschein. Mithilfe der Methode lassen sich schlüssige Hinweisdiagnosen erstellen. Abb. 1: Organkorrespondenzzonen im Gesicht. Quelle: aus [2]. 1. Magen 2. Darmsystem an der Nase 3. Sonnengeflecht – Sympathikus – Gemüt 4. Thymusdrüse 5. Genitalien 6. Lunge (Luftwege – Bronchien und deren Segmente) 7. Herz (Nasolabialfalte) 8. Dünndarm 9. Nebennieren 10. Zwölffingerdarm 11. Dickdarm 12. Leber 13. Milz 14. Pfortadersystem 15. Gallenblase 16. Gallengang 17. Bauchspeicheldrüse 18. Fettverdauung 19. Eiweißverdauung 20. Kohlenhydratverdauung 21. Knochensystem 22. Depot aus Stoffwechselvorgängen als Kraftreserve 23. Nieren und Gefäße des Flüssigkeitstransports 24. Schlaferholung und psychischer Zustand 25. Sensibles Nervensystem 26. Motorisches Nervensystem und Gefäße der Extremitäten 27. Prostata und weibliche Keimanlagen 28. Blase 29. Harnleiter 30. Harnröhre 31. Aeskulusfalte und Venensystem 32. Umsatz flüssiger Nahrung 33. Umsatz fester Nahrung 34. Widerstandskraft – Immunsystem Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.

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Der Krankheit ins Gesicht schauenPATHOPHYSIOGNOMIK NACH NATALE FERRONATO

Während die Psycho-Physiognomik (s. S. 38 – 43) als diagnostische Methode den ganzen Menschen betrachtet (Gesicht- und Körperausdruck, Statur, Haltung), nimmt die Pathophysiognomik v. a. die Gesichtshaut diagnostisch in Augenschein. Mithilfe der Methode lassen sich schlüssige Hinweisdiagnosen erstellen.

Abb. 1: Organkorrespondenzzonen im Gesicht. Quelle: aus [2].

1. Magen 2. Darmsystem an der Nase3. Sonnengeflecht – Sympathikus – Gemüt4. Thymusdrüse5. Genitalien6. Lunge (Luftwege – Bronchien und deren Segmente)7. Herz (Nasolabialfalte)8. Dünndarm 9. Nebennieren10. Zwölffingerdarm11. Dickdarm 12. Leber13. Milz14. Pfortadersystem15. Gallenblase16. Gallengang17. Bauchspeicheldrüse 18. Fettverdauung19. Eiweißverdauung20. Kohlenhydratverdauung21. Knochensystem22. Depot aus Stoffwechselvorgängen als Kraftreserve23. Nieren und Gefäße des Flüssigkeitstransports24. Schlaferholung und psychischer Zustand25. Sensibles Nervensystem26. Motorisches Nervensystem und Gefäße der Extremitäten27. Prostata und weibliche Keimanlagen 28. Blase29. Harnleiter30. Harnröhre31. Aeskulusfalte und Venensystem32. Umsatz flüssiger Nahrung33. Umsatz fester Nahrung34. Widerstandskraft – Immunsystem

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Diagnose kompakt. DHZ – Deutsche Heilpraktiker Zeitschrift, 2015; 6: 35–36

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Grundlagen der PathophysiognomikDie Pathophysiognomik hat die Gesichtshaut in Organkorres-pondenzzonen aufgeteilt, im Folgenden vereinfacht Hautzo-nen genannt. Anhand bestimmter (auch kleinster) Zeichen in diesen Zonen kann der geübte Pathophysiognom sich entwi-ckelnde, latente oder bereits manifeste Organschwächen und -belastungen erkennen. Häufig sind auf diese Weise patholo-gische Veränderungen schon zu identifizieren, bevor schul-medizinische Diagnosemethoden diese überhaupt erfassen können.

Merke: Die pathophysiognomische Diagnostik lässt nur Verdachtsdiagnosen zu. Diese sind schulmedizi­nisch zu verifizieren. Ebenso sind Anamnese und Ver­haltensmuster des Patienten stets zu berücksichtigen. Widersprechen sich Patientenaussagen und patho­physiognomische Verdachtsdiagnosen, sind letztere zu hinterfragen und zu überdenken.

Mithilfe der Pathophysiognomik lässt sich auch der Erfolg von Therapien kontrollieren. Bei adäquaten Behandlungsmaßnah-men entwickeln sich die pathophysiognomischen Krankheits-zeichen zur Norm hin. Bei ungünstigen Therapien verschlech-tern sie sich deutlich. Für die Normstruktur und -farbe hat Na-tale Ferronato folgende Kriterien aufgestellt, die gemäß Alter und ethnischer Zugehörigkeit variieren:▪ Hautspannung: weich, zart, schimmernd, hart▪ Färbung: hell, dunkel, rosa (Wangen), rot (Lippen)

Welche Normabweichungen werden betrachtet?Bevor es an das Erkennen und Deuten pathophysiognomi-scher Zeichen geht, ist Folgendes zu beachten: Diese sind von solchen Merkmalen zu unterscheiden, die mit Hauterkran-kungen (z. B. Herpes labialis, Psoriasis), traumatischen Verlet-zungen, Verbrennungen und Narben sowie Permanent Make-Up oder Sonnenbädern einhergehen können. Die Diagnostik erfolgt auf ungeschminkter Haut.

FarbabweichungenAus Farbabweichungen kann man u. a. folgende Störungshin-weise ableiten:▪ weiß: Insuffizienz▪ gelb: Leberstörung, bakterielle Pathologie▪ orange: Leberstörung: virale Pathologie▪ hellbraun: Degeneration 1. Grades▪ braun: Degeneration 2. Grades▪ grau: Degeneration 3. Grades▪ rot: Entzündung▪ rot / violett am Kinn: Toxikosen▪ grün: Vergiftung durch Chemikalien▪ blau: vegetative Dystonie

Veränderungen der FeinstrukturSolche Veränderungen betreffen meist nur einzelne Hautzo-nen. Folgende Hautqualitäten werden unterschieden: ▪ Vital, zu wenig gespannt, strahlend, faltig, fein, fettig, ent-

spannt, trocken, glatt, grob, matt, geschwollen, glänzend, ödematös aufgequollen, zu stark gespannt

Gedeutet werden Veränderungen der Feinstruktur folgender-maßen:▪ Schwellung der Hautzone: deutet auf Stauungen in zu-

geordneten Organen hin. Rötliche Verfärbung: entzünd-liche Stauung; helle Verfärbung: Hypertrophie des Organs und / oder Ödeme

▪ Gewebeeinziehung der Haut: Involution eines Organs (natürlich zelluläre Rückbildung) oder auch Zellzerfall

▪ Übergreifen der Hautzonen ins umliegende Gewebe oder in andere Organzonen: fortschreitender Krank-heitsverlauf, der auch andere Organe und Funktionen mit einschließt

▪ Falten und Fältchen: akute und chronische Veränderun-gen der Organe.

Merke: Von Falten als pathophysiognomische Zeichen sind Lach­, Sorgen­, Kummer­, Konzentrations­ und Altersfalten zu unterscheiden.

Grenzen der PathophysiognomikDie Erfahrung hat gezeigt, dass Erb- und Impfschäden patho-physiognomisch schwer auszumachen sind. Bei Krebserkran-kungen sind die schwerwiegenden Stoffwechselstörungen zwar meist gut sichtbar, die betroffenen Organe lassen sich je-doch i. d. R. nicht lokalisieren. ▪

Weiterführende Literatur: [1] Ferronato N. Praxis der Pathophysiognomik. 3. überarb. Aufl.

Stuttgart: Haug; 2014

[2] Castrian W. Lehrbuch der Psycho-Physiognomik. 4. überarb. Aufl. Stuttgart: Haug; 2019

Dieser Artikel ist online zu finden: http://dx.doi.org/10.1055/s-0035-1564858

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