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www.bvmw.de Der Mittelstand. Das Unternehmermagazin 5 | 2011 Oktober | November 4,90 Euro Themenschwerpunkt: Bildung, Fachkräfte, Arbeitsmarkt Rainer Brüderle Sindy Vollmert Freie Fahrt für Arbeitnehmer .................................................. S. 25 Prof. Dr. Ernst Schmachtenberg Der Diplom- Ingenieur .................................................. S. 14 Wirtschaftspolitik ohne Geld .................................................. S. 6 Erfolgsfaktor: Bildung

Der Mittelstand. 5/2011

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Themenschwerpunkt: Bildung, Fachkräfte, Arbeitsmarkt Rainer Brüderle: Wirtschaftspolitik ohne Geld Ernst Schmachtenberg: Der Diplom-Ingenieur

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Page 1: Der Mittelstand. 5/2011

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Der Mittelstand.Das Unternehmermagazin

5 | 2011Oktober | November

4,90 Euro

Themenschwerpunkt: Bildung, Fachkräfte, Arbeitsmarkt

Rainer Brüderle Sindy Vollmert

Freie Fahrt für Arbeitnehmer.................................................. S. 25

Prof. Dr. Ernst Schmachtenberg

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Erfolgsfaktor: Bildung

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Ausgetrickst und ausgehebelt

Tarnen, tricksen, täuschen – nach diesem Motto verfährt die Bundesregierung seit Beginn der Griechenland-Krise. Die Öffentlichkeit soll über das gesamte Ausmaß des finanziellen Engage-ments Deutschlands im Unklaren bleiben.

Nach offizieller Lesart steigt unser Anteil an den Bürgschaften zur Rettung Griechenlands „nur“ von 123 auf 211 Milliarden Euro. Das ist leider nur die halbe Wahrheit. Rechnet man Zinsen, IWF-Anteil, erstes Griechenland-Paket, EZB-Anleihen und so weiter hinzu, haftet der deutsche Steuerzahler bereits heute für zirka 400 Milliarden Euro. Der Chef des ifo Instituts, Prof. Hans-Werner Sinn, zählt zu den offiziellen Staatsschulden hunderte Milliarden Euro hinzu, welche die EZB in Zeiten der Kreditklemme an die einzelnen Nationalbanken vergab. Inklusi-ve dieser Gelder, die den Kreislauf in Schwung halten, summieren sich die Garantien und Kre-dite europaweit auf über 1,6 Billionen Euro. Die Wahrscheinlichkeit eines großen Knalls am Ende der Entwicklung wird damit größer statt kleiner.

So steht nach der Abstimmung über den Eu-ro-Hilfsfonds EFSF mit dem ESM der nächste Rettungsschirm schon vor der Tür. In den be-troffenen Ländern gibt es drei Probleme: die Überschuldung, die mangelnde Wettbewerbs-fähigkeit und die Kapitalisierung der Banken. So lange immer nur eines der drei Felder bearbeitet wird, lässt sich die Krise nicht lösen. Zwecks Schadensbegrenzung muss die Bundeskanz-lerin jetzt darauf drängen, dass die EU-Regie-rungen ihr eigenes Modell ernst nehmen. Das heißt im Klartext: Unterstützung nur für illiquide,

aber nicht für überschuldete Staaten. Selbst in Athen werden inzwischen Forderungen nach einer staatlichen Insolvenz laut. Die Griechen wissen wohl am besten, wie es um ihr Land bestellt ist. Dort gilt die Maxime: Ret-te sich, wer kann. Während die Normalbürger unter Massenentlassungen und Abgabenerhö-hungen leiden, haben 5.000 Griechen in kurzer Zeit 15 Milliarden Euro ins Ausland geschafft. Das sollten diejenigen bedenken, die Hellas um jeden Preis vor der Insolvenz bewahren wollen.

Aus diesem Grund darf das zweite Griechen-land-Rettungspaket erst nach einer wirksamen Umschuldung umgesetzt werden. Im schlimms-ten Fall könnte das die Insolvenz Griechenlands bedeuten. Aber selbst in Athen werden inzwi-schen Forderungen nach einer staatlichen In-solvenz laut.

Doch danach sieht es nicht aus, im Gegenteil. Mit dem Trick der Hebelung soll der Rahmen der EFSF sogar noch ausgeweitet werden. Die Idee: Der Fonds könnte ein Mehrfaches seiner Garantiesumme als Kredit verleihen. Aus 780 Milliarden Euro würden so über Nacht zwei oder mehr Billionen Euro. Entsprechend steil stiege die Haftungssumme Deutschlands an.

Ein fataler Plan. Denn auch die Schuldenstrate-gen können nicht die Gesetze der Mathematik aushebeln. Was ebenso schwer wiegt, ist die Selbstentmachtung von Bundestag und Bun-desregierung. Wenn Brüssel den Hebel ansetzt, wird Berlin de facto ausgehebelt. Soweit darf es nicht kommen.

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POLITIK POLITIK

8 Die Finanzierung ist gesichert – zunächst Durch Basel III werden Kredite teurer und knapper.

28 Bericht aus Tokyo

Die japanische Wirtschaft nach Fukushima

24 Der Euro-Rettungsschirm

25 Freie Fahrt für Arbeitnehmer

International

26 Wachstumsmarkt Malaysia

28 Bericht aus Tokyo

Rechtshotline

30 Grundsätzlich erlaubt: nebenberuflich arbeiten

IBWF

32 Erweiterte Haftung

34 Erfolg durch Wissensvorsprung

Sonstige

36 Slogan? Claim? Wer braucht denn so was?

Deutschland

6 Wirtschaftspolitik ohne Geld

8 Die Finanzierung ist gesichert – zunächst

9 Rettung für die Retter

10 Absolventen lieben Familienunternehmen

12 „Ausländische Investoren werden Deutschland sonst den Rücken kehren“

14 Der Diplom-Ingenieur

16 Innovationstreiber Ressourcenbedarf

18 „Signalwirkung für andere Staaten”

Europa

20 Zukunftsmarkt Russland

22 News aus Brüssel

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46 Vielfältige Möglichkeiten öffentlicher Förderung Aus- und Weiterbildung als Personalentwicklungstool

SERVICE

40 Erfolgsfaktor Personal

Akuter Fachkräftemangel – oder unternehmerische Defizite?

SERVICE

38 Sachprämien als Steuerersparnis

39 Kurz vorgestellt

40 Erfolgsfaktor Personal

42 Interkulturelle Kompetenz soll und kann gelernt werden

44 KYOCERA-Umweltpreis 2012

44 Deutschlandstipendium – eine neue Stipendienkultur

46 Vielfältige Möglichkeiten

47 Buchtipps

Bund

50 Moskau.Kunst.Berlin

51 Impulsgeber und Scout

52 BVMW-Innovationsforum 2011

54 Politische Gespräche

Europa 56 Dialog zwischen Politikern und Unternehmern

Personalie

57 Brückenbauer nach Bukarest

58 Im Dienste der Unternehmer

Aus den Ländern

60 Berichte

58 Zahl des Monats

59 Impressum

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„Der freiheitliche Staat soll nicht bevor-munden, sondern den Gestaltungsspiel-raum von Bürgern und Unternehmen re-spektieren. Regulierungen sollen nur dort geschaffen werden, wo es zum Schutz des Schwächeren und zur Wahrung wichtiger Gemeinschaftsgüter und eines Ordnungs-rahmens erforderlich ist. Notwendige Re-gelungen müssen schlank und verlässlich, Verwaltungsverfahren und gerichtliche Verfahren zügig sein.“

Dieser Text mag sich lesen wie ein Aus-zug aus dem Parteiprogramm der FDP, tatsächlich ist er Bestandteil des Koali- tionsvertrags dieser Bundesregierung. Wir nehmen den Bürokratieabbau ernst – und die mittelständische Wirtschaft ha-ben wir dabei besonders im Blick. Denn kleine und mittlere Unternehmen profi-tieren in besonderem Maße, wenn dere-guliert wird und Bürokratiekosten sinken. Im Verhältnis zu großen Unternehmen ma-chen administrative Kosten einen über-proportionalen Teil der Gesamtkosten aus.

Darum hat die Wirtschaftspolitik sich in ihrer Mittelstandsinitiative dieses Themas in besonderer Weise angenommen. Der Bürokratieabbau ist von ähnlich funda-mentaler Bedeutung für den wirtschaftli-chen Erfolg wie Innovationen, Fachkräfte, Unternehmensnachfolgen und Gründun-gen, Marktchancen im Ausland, Finan-zierung, Rohstoffe, sowie Energie- und Materialeffizienz.

In all diesen Bereichen verbessert die Wirtschaftspolitik im engen Dialog mit der mittelständischen Wirtschaft die Bedin-gungen für unternehmerisches Handeln, schafft neue Freiräume für kleine und mittlere Unternehmen und gibt zusätzliche Impulse für Wachstum und Beschäftigung in Deutschland.

Investitionen erleichtern

Der Bürokratieabbau hat hierbei zusätz-lich den Charme, dass er im Gegensatz zu manch anderer Maßnahme nichts kosten muss. Wir wollen neue Freiräume schaffen und Chancen für Investition, Innovation und Beschäftigung eröffnen und verfolgen daher ehrgeizige Ziele im Bürokratieab-bau. Ziel ist es, die Bürokratiebelastung der Wirtschaft aus Informationspflichten um netto 25 Prozent zu reduzieren.

Kleine und mittlere Unternehmen stehen im besonderen Fokus des Regierungspro-gramms „Bürokratieabbau und Bessere Rechtssetzung“. Bislang wurden drei Mittelstandsentlastungs-Gesetze sowie ein begleitender Maßnahmenkatalog ver-abschiedet.

Wirtschaftspolitik ohne Geld

Bürokratieabbau gibt Impulse für Wachstum und Beschäftigung

R. Brüderle, Bundeswirtschaftsminister a.D.

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Damit wurden Entlastungen insbesondere auch im Bereich Statistik und Buchfüh-rung veranlasst. Aber auch im Sozial-versicherungs-, Gewerbe-, Preis- sowie Straßenverkehrsrecht wurden Erleichte-rungen geregelt. Und – last but not least – wurden Vereinfachungen in der Hand-werkszählung sowie ein ganzes Bündel gewerberechtlicher Erleichterungen be-schlossen.

In diesem Sommer sind wir mit der Novel-lierung des Gesetzes über den Nationalen Normenkontrollrat (NKR) einen ordentli-chen Schritt weiter gekommen. Was wie ein Wortmonster daherkommt, sollte in seiner Bedeutung für den Bürokratieab-bau nicht unterschätzt werden. Denn mit der Stärkung des NKR hat die Koalition die Grundlage dafür geschaffen, dass Bü-rokratieabbau und bessere Rechtsetzung künftig spürbar beim Bürger ankommen. Bisher wurden Gesetze zwar geprüft, aber lediglich unter dem Aspekt Informations-pflichten. Der Bürger erlebt Bürokratie aber nicht nur in Form des „Papierkrams“, den er gegenüber Behörden zu erledigen hat. Hinzu kommen oft auch Investitions-, Betriebs- und Dokumentationskosten, bei-spielsweise um Rechnungen und Belege aufzubewahren.

Wir Liberale haben deswegen eine Stär-kung des NKR durchgesetzt. Zukünftig wird der Erfüllungsaufwand einer Re-gelung überprüft. Dieser umfasst den gesamten messbaren Zeitaufwand und die Kosten, die durch eine Regelung ent-

stehen. Die Erfüllungskosten werden oft deutlich höher als die bisher erfassten Informationskosten sein. Für die Bürger unverhältnismäßige Kosten werden so frühzeitig sichtbar und können oft schon im Gesetzgebungsverfahren verhindert werden. Die Qualität der Rechtsetzung wird dadurch für die Bürger spürbar ver-bessert.

Zusätzlich haben wir dafür gesorgt, dass jedes Verfassungsorgan seine Initiativen dem NKR eigenständig zuleiten kann. Allein die Tatsache, dass es diese Mög-lichkeiten gibt, wird dazu führen, dass es bald zum „guten Ton“ gehört, sich bei der Einbringung von Gesetzesinitiativen der Expertise des Normenkontrollrats zu be-dienen. Das bietet gute Chancen dafür, dass bürokratische Auswüchse künftig schon im Keim erstickt werden.

Gegen staatliche Bevormundung

Ganz konkret spüren die Unternehmen den Bürokratieabbau jetzt bei „Elena“, das auf Druck der FDP gerade abgeschafft wurde. Hinter diesem freundlichen Namen ver-barg sich eine wahre Hydra der Datensam-melwut und Bürokratiebelastung vor allem für kleine Unternehmen. Es ist zugleich eine gute Nachricht für die Kommunen. Die Kommunalen Spitzenverbände hatten errechnet, dass das Verfahren die Kom-munen mit zusätzlichen 236 Millionen Euro allein in den Bereichen Arbeitsagenturen, Elterngeld und Wohngeld belasten würde.

Die vorhandenen ELENA-Daten werden nun gelöscht. Die Bundesregierung hat beschlossen, neue Lösungen im E-Govern-ment zu erarbeiten, die den Datenschutz achten, tatsächlich zu weniger Bürokratie führen und vor allem ohne massenhafte, anlasslose Speicherung von persönlichen Daten auskommen. Die schwarz-gelbe Koalition zieht damit einen Schlussstrich unter ein verfehltes rot-grünes Projekt, nämlich die zentrale Speicherung massen-hafter Arbeitnehmerdaten.

Wie dieses Beispiel zeigt, steht der Bü-rokratieabbau für den Mittelstand auch weiter oben auf der Tagesordnung der schwarz-gelben Koalition. Wir sind der festen Überzeugung, dass die Menschen als Bürger und Steuerzahler ebenso wie als Arbeitnehmer oder Unternehmer selbst am besten wissen, was für sie gut ist. Auf staatliche Bevormundung und Regelungswut können sie gut und gern verzichten.

Rainer BrüderleVorsitzender der FDP im Bundestag

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Etwa drei Viertel aller Kreditanträge von mittelständischen Unternehmen werden in Deutschland positiv entscheiden. Dies zeigt eine Auswertung von Eurostat, dem Statistikamt der EU. Weitere 16 Prozent waren im Jahr 2010 teilweise erfolgreich und nur acht Prozent der Anträge wurden abgelehnt. Damit liegen die deutschen Werte im Mittelfeld. Finnen und Malteser haben mehr Erfolg bei Banken, Griechen und Spanier ernten häufiger ein Kopf-schütteln. Die höchste Ablehnungsquote gibt es in Bulgarien mit 35 Prozent. Dieser europäische Vergleich bestätigt, dass die Kreditklemme der Jahre 2008 und 2009 der Vergangenheit angehört. Damals hatten Banken insbesondere die kurzfristigen Fi-nanzierungen eingeschränkt. Allerdings liegen die Erfolgsquoten in allen Ländern unter den Werten aus dem Jahr 2007.

Für die weitere Entwicklung sind zwei Prozesse maßgeblich: die Einführung von Basel III und die Entwicklung der europä-ischen Staatsschuldenkrise. Das Ziel von Basel III war es, das Bankensystem siche-rer zu machen. Dazu soll das Eigenkapital, das die Banken bei einer Kreditvergabe vorhalten müssen, erhöht werden. Wei-tere Regeln beziehen sich auf die Liqui-dität und die Bilanzstruktur der Banken. Allerdings werden durch die Erhöhung der Eigenkapitalquote Kredite an den Mittel-stand überproportional teuer. Seit 2010 hat der BVMW immer wieder auf diesen Effekt hingewiesen, der mit der Risiko-gewichtung der einzelnen Anlageklassen zusammenhängt. In einer vom BVMW in Auftrag gegebenen wissenschaftlichen Studie weisen Tobias Berg von der Hum-boldt-Universität in Berlin und Martin Uzik

von der Bergischen Universität Wuppertal nach, dass das Risikogewicht für Mittel-standskredite im Vergleich zu ihrem tat-sächlichen Risiko zu hoch angesetzt ist. Im Ergebnis gehen die Forscher davon aus, dass Kredite an den Mittelstand durch Basel III teurer und knapper werden. Ein kostenloses Exemplar der Studie können Mitglieder per E-Mail an [email protected] anfordern.

Zur Zeit treibt die EU-Kommission die Umsetzung von Basel III in europäisches Recht voran. Die neuen Regeln für die Ban-ken sollen ab 2013 gelten und bis 2019 voll-ständig umgesetzt sein. Kurzfristig wird die weitere Entwicklung in der Euro-Zone noch wichtiger als Basel III für die Finan-zierungsmöglichkeiten des Mittelstands sein. Positiv für die deutschen Banken wirkt sich der Zufluss von "Fluchtgeld" aus den Problemländern und die Finanzierung von innereuropäischen Zahlungsbilanz- salden über das Zentralbankensystem (Target 2) aus. Negativ dagegen die mögli-che Belastung des Eigenkapitals, wenn es

zu weiteren Abschreibungen von Staats-anleihen kommt. Im Ergebnis werden die Banken zwischen den Kreditnehmern noch stärker differenzieren: Unterneh-men mit hohen Eigenkapitalquoten erhal-ten bessere Konditionen, Unternehmen mit riskanteren Bilanzstrukturen oder Ge-schäftsmodellen werden sich schlechter über Fremdkapital refinanzieren können.

So sorgen Basel III und Euro-Krise für die moderne Abwandlung der alten Unterneh-merweisheit: Nur wer kein Geld braucht, kriegt es leicht von der Bank.

Die Finanzierung ist gesichert – zunächst

Durch Basel III werden Kredite teurer und knapper.

Dr. Martin Uzik, Dr. Tobias Berg und Mario Ohoven (v. li.) stellen den Hauptstadtjournalisten die wissenschaft-liche Studie im Auftrag des BVMW zu den Auswirkungen von Basel III auf den Mittelstand vor.

Dr. Michael VogelsangChefvolkswirt des BVMWwww.bvmw.de

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Rettung für die RetterDie Positionierung des BVMW in der Eurokrise

D Das erste Euro-Rettungspaket erwies sich als zu klein. Also wird ein größeres Rettungspaket geschnürt. So wurde die Abstimmung im Bundestag am 29. Sep-tember über die erweiterte Europäische Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF) auch zu einer Rettung für die Retter. Die ge-nerellen Bedenken gegen die gemeinsa-me Haftung für Schulden anderer Länder wurden durch die Argumente für die EFSF aufgewogen: Das Instrument sei zeitlich begrenzt und im Falle der Ablehnung wäre es zu einer Panikreaktion an den Finanz-märkten gekommen. Allerdings steigt mit jeder Erweiterung des Rettungsschirms auch das Risiko für die Retter.

Durch eine zeitlich und in der Höhe un-begrenzte gemeinsame Haftung für nati-onale Schulden würde das Risiko für alle steigen ohne eine fundamentale Besse-rung zu erzielen. Ein konsistentes Paket, das die drei Probleme Überschuldung des Staates, mangelnde Wettbewerbsfähig-keit und Bankenkapitalisierung zeitgleich adressiert, fehlt nach wie vor. Daher lehnt

der BVMW den nächsten Rettungsschirm ESM, über den im 1. Quartal 2012 im Bun-destag abgestimmt werden soll, ebenso ab wie mögliche Euro-Bonds mit gemein-samer Haftung.

Bei Griechenland rückt eine Umschul-dung immer näher. Damit beginnt ein Spiel gegen die Zeit. Einerseits ist der Schul-denstand von Griechenland mittlerweile so hoch, dass er automatisch und trotz aller Sparbemühungen weiter wächst. Andererseits müssen die Vorbereitungen getroffen werden, um im Notfall Banken aufzufangen und die Haushalte der ande-ren Eurostaaten weiter zu finanzieren. Der BVMW schlägt dazu die Emission einer gemeinsamen Anleihe vor, bei der aber jedes Land nur für seinen Anteil haftet.

Seit Mai 2010 argumentiert der BVMW, dass eine Reduktion des Schuldenstands in Relation zum Bruttoinlandsprodukt in einer Rezession nicht funktioniert und ein Schuldenschnitt für Griechenland unaus-weichlich ist. Schon vor der Abstimmung über das erste Griechenland-Rettungs-paket trug Mittelstandspräsident Mario Ohoven diese Position bei einem Parla-mentarischen Frühstück vor. Aus politi-scher Sicht ist es verständlich, dass die Regierung zunächst den vermeintlich ein-facheren Weg einschlug. Jetzt ist es aber allerhöchste Zeit, sich den ökonomischen Realitäten zu stellen.

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Stefan BeißwengerBundesgeschäftsführer des BVMWwww.bvmw.de

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Absolventen liebenFamilienunternehmen

Studie zur Arbeitgeberattraktivität in Europa

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Berufseinsteiger in Deutschland bevorzu-gen ein Familienunternehmen als künfti-gen Arbeitgeber. Rund 62 Prozent der Ab-solventen ziehen ein solches Unternehmen einem Großkonzern vor. Das ergab eine aktuelle Studie der Franz Haniel & Cie. GmbH. In anderen europäischen Ländern ist das Bild gegensätzlich. So möchten 45 Prozent der französischen Studenten lie-ber in einem börsennotierten Großkonzern arbeiten; in Ungarn sind es 48 Prozent, in Dänemark 42 Prozent.

Für die Studie mit dem Titel „Wer ist at-traktiver? Großkonzern oder Familienun-ternehmen?“ hatte Haniel 824 Studenten aus Deutschland, Frankreich, Dänemark und Ungarn befragt. „Die starke Rolle der Familienunternehmen in der Bundes-republik ist im internationalen Vergleich außergewöhnlich. Häufig sind es mittel-ständische Unternehmen, die auf ihrem Spezialgebiet Weltmarktführer sind. Dies und die damit einhergehenden Aufgaben sind deutschen Absolventen dabei wichti-ger als Börsenrenommee“, so Dr. Michael Prochaska, Personaldirektor bei Haniel.

Mittelständler punkten durch Nähe

Von einem Job in einem Großkonzern ver-sprechen sich die Studenten eine hohe Vergütung, gute Aufstiegsmöglichkeiten sowie ein internationales Arbeitsumfeld. Als Nachteile befürchten sie vor allem eine mit der Größe einhergehende Anonymität, schlechte Work-Life-Balance und lange Entscheidungswege. Mit Familienunter-nehmen hingegen assoziieren die Studen-ten in erster Linie ein gutes Betriebsklima,

kurze Kommunikationswege und bessere Möglichkeiten der Familienplanung. Auf der anderen Seite sehen sie die Gefahr, dass der enge Kontakt zur oftmals famili-endominierten Geschäftsführung Konflikt-potenzial birgt und die Aufstiegschancen im Unternehmen begrenzt sind.

Eine mitarbeiterorientierte Unterneh-menskultur, schnell Verantwortung über-nehmen zu können sowie eine hohe Iden-tifikation und Motivation der Mitarbeiter seien Stärken der Familienunternehmen, erläuterte Prochaska. „Diese Trümpfe müssen die Personalabteilungen jedoch auch offensiv ausspielen, um die besten Köpfe für ihr Unternehmen zu gewinnen.”

Bosch attraktivster Arbeitgeber

Das Ranking der attraktivsten Arbeitgeber unter großen deutschen Familienunter-nehmen führt wie schon im vergangenen Jahr die Robert Bosch GmbH an.

Die Plätze zwei und drei der 13 zur Wahl stehenden Familienunternehmen belegen Beiersdorf und Dr. Oetker und verdrängen die Platzierten des Vorjahres, Henkel und Bertelsmann. Auch im Ranking nach spe-zifischen Arbeitgebereigenschaften be-legt Bosch den Spitzenplatz: 73 Prozent bescheinigen dem Konzern ein sehr gutes Image und 78 Prozent teilen die Meinung, dass das Unternehmen eine sehr hohe Be-ständigkeit aufweist. Bei Bosch erwarten die Absolventen auch die besten Karriere-chancen. Auf den folgenden Plätzen liegen in diesen Kategorien jeweils Beiersdorf, Bertelsmann, Dr. Oetker, Aldi und Henkel.

Mangelhaftes Arbeitgeberimage

Die Haniel-Studie zeigt, dass die Bekannt-heit eines Unternehmens nicht zwangs-läufig einen positiven Einfluss auf die Be-liebtheit als Arbeitgeber hat. Die beiden bekanntesten Familienunternehmen Aldi und Lidl belegen im Ranking der Arbeit-geberattraktivität nur die Plätze neun und zwölf. Beiersdorf belegt hingegen im Bekanntheitsranking nur Rang neun von 13 Unternehmen, genießt aber unter den Absolventen mit Platz zwei ein hohes An-sehen als Arbeitgeber.

Auch bei den Eigenschaften, die ein Wunscharbeitgeber aus Sicht der Absol-venten haben sollte, gibt es erhebliche na-tionale Besonderheiten. Während für die Studenten in Deutschland, Frankreich und Dänemark vor allem Karriereoptionen und Entwicklungsperspektiven innerhalb des Unternehmens bei der Arbeitgeberwahl von Bedeutung sind, steht für 64 Prozent der jungen Menschen in Ungarn eine gute Work-Life-Balance im Vordergrund.

Einig sind sich die Absolventen aller vier Länder darin, dass sowohl die Tradition des jeweiligen Unternehmens als auch seine Organisationsstruktur für die Wahl des Wunscharbeitgebers von geringerer Bedeutung sind. Laut Studie sind ledig-lich zwischen zwei und fünf Prozent der Befragten der Meinung, dass diese beiden Faktoren für die Wahl des Arbeitsplatzes relevant sind.

Mit Familienunternehmen assoziieren die Studenten in erster Linie ein gutes Betriebsklima, kurze Kommunikationswege und bessere Möglichkeiten der Familienplanung.

www.haniel.de

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„Ausländische Investoren werden Deutschland sonst

den Rücken kehren“DB-Chef Dr. Rüdiger Grube im Mittelstand-Interview

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Der Mittelstand: Für die Deutsche Bahn schleppt sich das Projekt Stuttgart 21 seit 15 Jahren hin. Könnten Sie sich vorstel-len, irgendwann die Reißleine zu ziehen?

Dr. Grube: Wenn Deutschland und insbe-sondere Baden-Württemberg als Indus-trieland in einer globalen Welt nicht den Anschluss an die Zukunft verlieren will, dann brauchen wir schnelle, aber auch ökologische und verkehrswirtschaftlich sinnvolle Verkehrswege. Und deshalb brauchen wir Stuttgart 21 sowie die Neu-baustrecke Wendlingen-Ulm. Und ebenso brauchen wir Planungs- und Investitions-sicherheit in unserem Land. Sie sind er-folgsbestimmend für unseren Standort. Viele ausländische Investoren werden Deutschland sonst den Rücken kehren. Dass Deutschland nach der Weltwirt-schaftskrise so stark ist, ist kein Selbst-läufer. Entscheidend für Standortent-scheidungen sind heute die Energie- und Verkehrsinfrastruktur.

Und deshalb werden und können wir das Gesamtprojekt nicht unbegrenzt weiter verzögern. Ich habe immer betont, dass ich nicht provozieren, sondern deeskalie-ren will. So können wir zum Beispiel den Abriss des Südflügels noch bis zur Volks-abstimmung Ende November verschieben. Sollte sie bis dahin nicht kommen, wer-den wir aber im Dezember mit dem Abriss beginnen.

Neben konkret anstehenden Planungen, die wir abarbeiten müssen, heißt Zukunft bei der Eisenbahn für mich aber auch, an das Jahr 2100 zu denken. Alle Generatio-nen vor uns haben die Infrastruktur lang-fristig geplant, mit unternehmerischem Weitblick und Mut.

Die Beschleunigung von Prozessen und Planungsabläufen bei Großprojekten muss diskutiert werden. Wir haben aber bereits viel gewonnen – und dies ist eine zentrale Erfahrung aus Stuttgart – wenn wir über Infrastrukturprojekte künftig früher und umfassender informieren.

Der Mittelstand: Gibt es eine Strategie der Bauherren, eine emotionale Offensive für Stuttgart 21 zu starten?

Dr. Grube: In der Diskussion mit Men-schen, die ein Projekt ablehnen, wird es kaum gelingen, dass am Ende alle zufrie-den oder auch nur einverstanden sind. Das können wir auch mit noch so guter Kom-munikation nicht leisten. Ganz wichtig ist es, gemeinsam mit allen Projektpartnern, den Nutzen und die Vorteile des Projekts für jeden Einzelnen zu vermitteln.

Gerade die Stadt Stuttgart kann hier viel bewegen, in dem sie den Bürgern städte-bauliche Möglichkeiten aufzeigt und damit durchaus die emotionale Seite ansprechen kann. Die Bahn muss zeigen, dass sie alles tut, um Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten.

Das Kommunikationsbüro, das ich kurz nach meinem Antritt als Vorstandsvorsit-zender mit dem damaligen Ministerprä-sidenten Oettinger im September 2009 installiert habe, leistet sehr gute Arbeit und informiert die Bürger umfassend zum Projekt. Unter anderem mit einem Infomo-bil, das durchs Land tourt und damit direkt zu den Menschen kommt. Die positiven Umfragewerte für Stuttgart 21 zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir setzen weiter auf sachliche Information.

Der Mittelstand: Würden mittelständi-sche Unternehmen von einem Projekt in ihrer Heimat profitieren?

Dr. Grube: Erfahrungen aus früheren Groß-projekten zeigen, dass die Bauwirtschaft auch im regionalen Umfeld profitieren wird. So haben bei den bisherigen Verga-ben für Stuttgart 21 auch Unternehmen aus dem Land partizipieren können.

Der Mittelstand: Werden Sie bei zukünfti-gen Bahn-Projekten Ihre Kommunikation verändern?

Dr. Grube: Unsere Kommunikation muss zukünftig starten, bevor ein Projekt ver-bindlich ist, also weit vor Unterzeichnung von Finanzierungsvereinbarungen. Dass dies nicht leicht ist, liegt auf der Hand. Denn es bedeutet, möglicherweise lange Zeit über ein Projekt zu informieren, bei dem es in der Sache wenig Fortschritt gibt, und das womöglich am Ende gar nicht zustande kommt. Dazu entwickeln wir aktuell neue Leitlinien im Konzern. Wir gehen hier bewusst neue Wege bei der Deutschen Bahn.

Der Mittelstand: Wann können Stuttgar-ter den BVMW-Unternehmertag in Ulm über eine schnellere Zugverbindung be-suchen?

Dr. Grube: Der Zeitplan sieht eine Inbe-triebnahme von Stuttgart 21 und der Neu-baustrecke für Ende 2019 vor.

Im Hinblick auf die letzten Monate mit Schlichtung, Regierungswechsel in Ba-den-Württemberg und Stresstest sowie auf die mögliche Volksabstimmung Ende des Jahres ist dies ein ehrgeiziges Ziel.

Das Interview führte Dr. Ulrich Köppen

Gerade die Stadt Stuttgart kann hier viel bewegen, in dem sie den Bürgern städtebauliche Möglichkeiten aufzeigt und damit durchaus die emotionale Seite ansprechen kann.

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Jeder Mittelständler weiß, dass Vertrauen in die hohe Qualität seiner Produkte ein entscheidender Faktor für den Erfolg am Markt ist. Profilierung und Unterscheid-barkeit sind das Gebot der Zeit. Bei TU9-Universitäten ist das nicht anders: Seit 11.10.1899 dürfen diese den akademischen Grad „Diplom-Ingenieur“ verleihen. Spä-ter kamen weitere Hochschulen hinzu, die diesen Grad seither auch vergeben dürfen. Gemeinsam mit der Wirtschaft wurde der „Dipl.-Ing.“ zu einem echten Markenzei-chen „Made in Germany” gemacht. Nun soll er abgeschafft werden.

Deutsche Wirtschaftsverbände kämpfen seit längerem für das Label „Made in Ger-many“ und gegen Brüsseler Ideen, die zu „Made in EU“ führen können. Das ist zwar ein anderes Thema und doch gibt es Pa- rallelen. Denn genau das passiert jetzt beim „Diplom-Ingenieur“: Aus der in-ternational geschätzten Qualitätsmarke „Dipl.-Ing.“ soll der Abschluss „Master of Science“ werden.

Um eines klarzustellen: Es geht hier nicht um die Qualität der Ausbildung, sondern um die Marke „Dipl.-Ing.“. Die Studien-gänge an den TU9-Universitäten sind Bo-logna-kompatibel. Für Masterabsolventen garantieren wir die gleiche Qualifikation, wie sie mit dem Diplomstudium erreicht worden ist. Es ist aber nicht nachvollzieh-bar, warum sich Deutschland von seiner internationalen Spitzenmarke verabschie-den will. Unsere europäischen Nachbarn, ebenfalls Bologna-Unterzeichner, tun es ja auch nicht:

• In Österreich ist gesetzlich geregelt,dass die Abschlussgrade „Master“ oder „Diplom-Ingenieur“ lauten.

• AuchinFinnlandschließenStudierendeihr Masterstudium weiterhin mit dem Grad „diplomi-insinööri“ – also Diplom-Ingenieur – ab. Dieser entspricht dem Master of Science.

• In Frankreich wird an den GrandesÉcoles, das sind die besten Ausbil-dungsstätten des Landes, ein Ingenieur-Diplom verliehen. Diese Absolventen tragen den Titel „ingénieur diplômé”.

Viele wichtige Nachbarländer in Europa verleihen also weiterhin den „Dipl.-Ing.“, nur Deutschland, wo dieser Grad vor 112 Jahren erfunden worden ist, schafft ihn ab. Führende Wirtschaftsmanager wie Dr.-Ing. Dieter Zetsche, Vorsitzender des Vorstands der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars, oder Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitz-le, Vorsitzender des Vorstands der Linde AG, und mit ihnen zahlreiche andere haben erkannt, welchen Markenwert der „Dipl.-Ing.“ besitzt, und setzen sich für diesen ein.

Noch ist es nicht zu spät. Aber schon ab diesem Herbstsemester wird die Zahl der Absolventen steigen, denen wir den akademischen Abschlussgrad „Diplom-Ingenieur“ aus rechtlichen Gründen nicht mehr anbieten können. Obwohl ihn sich viele Absolventen wünschen. Denn unsere Studierenden wissen genau, dass ihnen die-ses Label Profil und Unterscheidbarkeit im internationalen Arbeitsmarkt sichert: Der „Dipl.-Ing.“ ist eine Qualitätsmarke „Made in Germany“ und muss geschützt werden.

Prof. Dr.-Ing. Ernst SchmachtenbergPräsident der TU9 und Rektor der RWTH Aachen

TU9

Die TU9 ist die Allianz der führenden Technischen Universitäten in Deutsch-land: RWTH Aachen, TU Berlin, TU Braunschweig, TU Darmstadt, TU Dres-den, Leibniz Universität Hannover, Karls-ruher Institut für Technologie, TU Mün-chen und Universität Stuttgart. An den TU9-Universitäten sind über 200.000 Stu-dierende immatrikuliert. In Deutschland stammen etwa 50 Prozent der Universi-täts-Absolventen in den Ingenieurwis-senschaften von den TU9-Universitäten. Rund 57 Prozent der Promotionen in den Ingenieurwissenschaften werden an TU9-Universitäten durchgeführt.

Der Diplom-Ingenieur

Ein Appell für den Schutz der Qualitätsmarke „Made in Germany”

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Innovationstreiber Ressourcenbedarf

Rohstoffknappheit rangiert weit vor dem Megathema Energie

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D Knapp die Hälfte der mittelständischen Un-ternehmen fürchtet, dass der global stei-gende Ressourcenbedarf zu Abstrichen in der wirtschaftlichen Gesamtleistung oder sogar zu Schwierigkeiten für den Standort Deutschland führen wird. Anlass zur Sorge geben weniger die kleiner werdenden na-türlichen Vorräte als vielmehr schwer zu kalkulierende globale Faktoren. Dazu ge-hören Finanzspekulation an den Rohstoff-märkten, globales Wachstum und instabile politische Verhältnisse in rohstoffreichen Ländern. Allerdings geht auch etwas mehr als die Hälfte der Unternehmer davon aus, dass Deutschland die Herausforderung knapper Ressourcen gut bewältigen wird und sich die Ressourcenknappheit nicht in geringerer Wirtschaftsleistung nieder-schlägt.

Zu diesem Ergebnis kommt die Initiative „UnternehmerPerspektiven“ in ihrer Studie „Rohstoffe und Energie: Risiken umkämpf-ter Ressourcen“. „Erstaunt hat uns, dass die Rohstoffthematik von den Unternehmen als so viel drängender beurteilt wird als das Megathema Energie“, erklärte Markus Beu-mer, Mitglied des Vorstands der Commerz-bank AG.

Der Mittelstand vertraut auf sein Wissen und seine Innovationsfähigkeit. Von der Politik wünscht er sich die passenden Rah-menbedingungen. 93 Prozent fordern, dass sie wissenschaftliche Forschung stärker fördern soll und 63 Prozent setzen sich für mehr finanzielle Anreize beim Einsatz in-novativer Techniken ein, um den rohstoff-armen Standort Deutschland im globalen

Wettbewerb zu stärken, wie die stärkere Förderung alternativer Energien und globa-ler Infrastrukturprojekte, wie zum Beispiel Pipelines. Auch ein strengeres Vorgehen gegen zu hohen Energie- und Rohstoffver-brauch steht auf der Wunschliste. Der ex-portorientierte deutsche Mittelstand hat aber auch den internationalen Handel im Blick: Mehr als vier Fünftel unterschreiben den Wunsch, dass die Politik für einen sta-bilen Euro sorgen soll.

52 Prozent der Unternehmer glauben, dass sich Knappheit und Preissteigerungen bei Rohstoffen und Energie als Innovations-treiber erweisen werden. Allerdings erwar-tet auch rund die Hälfte unsicherere und schwerer kalkulierbare Geschäfte und eine dauerhafte Belastung der Profitabilität.

Auch der Bundesumweltminister und Schirmherr der Commerzbank-Studie Dr. Norbert Röttgen sieht hier Chancen für eine höhere Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Mittelstands: „Die gute Nach-richt für die Unternehmer in Deutschland ist, dass die Steigerung der Ressourcenef-fizienz einhergeht mit einer Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Manchmal gerät aus dem Blick, dass der viel benutzte Be-griff Nachhaltigkeit eben auch wirtschaft-lich nachhaltig bedeutet. Ein Aspekt, den mittelständische Unternehmen seit jeher als ihre ganz zentrale Aufgabe verstehen der es in Zeiten zur Neige gehender globaler Rohstoffressourcen zur unternehmerischen Notwendigkeit macht, sich mit dem Thema Effizienz zu beschäftigen.“

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Teurere Rohstoffe bereiten den mittelstän-dischen Unternehmen mehr Sorgen als steigende Energiepreise. Zwei Drittel der Unternehmen gaben an, dass sich steigen-de Rohstoffpreise derzeit negativ auf die Geschäfte auswirken. Belastungen der Ge-schäftsergebnisse durch steigende Ener-giepreise werden dagegen nur von etwa einem Drittel der Befragten genannt.

Weil die Rohstoff- und Energieversorgung für viele Unternehmer zu komplex ist, ver-trauen 32 Prozent auf den Rat von internen Experten, während 57 Prozent der Befrag-ten auf externe Experten setzen. Erste Ansprechpartner sind hier Kammern und Verbände.

Um die Rohstoff- und Energiepreise in den Griff zu bekommen, versuchen die Unter-nehmen zuerst, in bewährter Manier im Einkauf Einsparungen zu erzielen: 47 Pro-zent der Unternehmen suchen neue Liefe-ranten und verhandeln gleichzeitig längere Verträge mit den bestehenden Zulieferern. Ein Drittel verstärkt sich im Einkauf durch geschultes Personal. 42 Prozent der Mittel-ständler sehen sich außerdem gezwungen, Preissteigerungen und Preisrisiken im Ab-satz weiterzugeben. 37 Prozent versuchen an anderer Stelle einzusparen.

Effizienzsteigerung beim Gebrauch von Rohstoffen, die Nutzung von Recycling und die Steigerung der Energieeffizienz werden von den Unternehmen zumindest bislang weniger stark genutzt. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt versuchen die Unternehmen, die Probleme bei der Beschaffung und in der Weitergabe höherer Preise an den Kunden zu lösen, anstatt sich um mehr Effizienz beim Verbrauch von Rohstoffen und Energie zu bemühen. Die Studie zeigt aber auch, wo die Reise hingehen wird: Von erfolgreichen Unternehmen werden Effizienzmaßnahmen überproportional oft durchgeführt.

Finanzinstrumente zur Absicherung gegen Rohstoffrisiken fürchtet der Mittelstand fast genauso sehr wie die Rohstoffrisiken selbst. Während 40 Prozent der mittelstän-dischen Unternehmen Währungsrisiken im Export oder Zinsrisiken bei der Finanzierung absichern, kennen sich gerade einmal 10 Prozent mit Finanzinstrumenten zur Absi-cherung von Rohstoffrisiken aus. Das gilt auch für die Unternehmen aus dem beson-ders rohstoffabhängigen verarbeitenden Gewerbe. Bei 51 Prozent gelten sie als teuer und bei 49 Prozent als zu komplex. 32 Pro-zent der Unternehmer und Geschäftsführer ist gleich gar nicht bekannt, dass es derar-tige Instrumente überhaupt gibt.

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"UnternehmerPerspektiven" ist eine Initiative der Commerzbank. Ihr Ziel ist es, ein Forum für Themen zu eta-blieren, die mittelständische Unter-nehmen in Deutschland bewegen und ihnen Gehör zu verschaffen. Grundlage sind repräsentative Um-fragen bei 4.000 mittelständischen Unternehmen in Deutschland. Die Studienergebnisse werden mit Ver-tretern aus Wirtschaft, Verbänden, Politik und Wissenschaft diskutiert, um tragfähige Lösungsansätze für die Herausforderungen des Mittelstands zu entwickeln.

www.unternehmerperspektiven.de

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Der Mittelstand: Das Saarland ist ein industriell geprägtes Land mit einem hohen Anteil innovationsstarker mittel-ständischer Unternehmen. Wie wird die Landesregierung diese wirtschaftliche Basis fördern und stärken?

Kramp-Karrenbauer: Das Saarland ist und bleibt ein Industrieland. Deshalb habe ich mich in meiner Regierungser-klärung auch deutlich zur saarländischen Industrie und zum Mittelstand als Rück-grat unserer breit aufgestellten Saarwirt-schaft bekannt. Ich setze auf die Förde-rung von Ansiedlungen, technologischen Innovationen und neuen Geschäftsmo-dellen. Als vordringlich sehe ich zurzeit die Erschließung zusammenhängender Gewerbe- und Industrieflächen. Hierfür stellt die Landesregierung rund 100 Mil-lionen Euro zur Verfügung.

Der Mittelstand: Ein wichtiger Punkt Ih-rer Regierungserklärung war die strikte Konsolidierung der Landesfinanzen. Wie sieht Ihr Zukunftskonzept aus?

Kramp-Karrenbauer: Nur solide Finanzen geben uns die Möglichkeit, eigene politi-sche Schwerpunkte zu setzen. Deshalb wird die Landesregierung ein Zukunfts-sicherungsprogramm Saarland 2020 auf den Weg bringen. Es beruht auf den drei Säulen „Sanieren“, „Investieren“ und das Saarland „Demografie fest machen“.

Der Mittelstand: Die Politik spricht gerne von der Wirtschaftsregion Saar-Lor-Lux. Wie das Saarland, leidet auch Lothringen unter Fachkräftemangel. Der Luxembur-

ger Arbeitsmarkt hingegen wirkt wie ein Magnet. Wo sehen Sie Lösungsansätze?

Kramp-Karrenbauer: Grundsätzlich ge-hört das Saarland zu den Gewinnern der Großregion im Wettbewerb der grenz-überschreitenden Arbeitskräftemobi-lität. Wir verlieren zwar mehr als 7.000 Beschäftigte nach Luxemburg, aber ins-gesamt haben wir einen Einpendlerüber-schuss von rund 20.000 Beschäftigten.

Der Fachkräftemangel, insbesondere in den technischen und pflegerischen Be-rufen, ist dennoch ein wichtiges Thema. Ich habe deshalb in meiner Zeit als Ar-beitsministerin einen runden Tisch mit Vertretern der Verwaltung, der Kammern und der Arbeitnehmervertretungen an-beraumt, der Strategien zur weiteren Gewinnung von Fachkräften ausarbei-tet. Erste Ergebnisse dürften bald vor-liegen. Sicherlich wird die Problematik der Sprachkenntnisse dabei eine Rolle spielen, ähnlich wie auch Fragen der Aus- und Weiterbildung, der Zuwanderung von Fachkräften und des Standortmarketings.

Der Mittelstand: Unlängst wurde die deutsch-französische AGENDA 2020 verabschiedet. In welchem Umfang kann die regionale Wirtschaft hiervon profitieren?

Kramp-Karrenbauer: Das gemeinsame 80-Punkte-Programm beider Länder bietet einen Rahmen, von dem das Saar-land sicherlich profitieren kann. Ich nen-ne als eins von vielen Beispielen neue Chancen für die gemeinsame kulturelle

„Signalwirkungfür andere Staaten”

Die neue Ministerpräsidentin des Saarlandes, Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), im Mittelstand-Interview

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Annegret Kramp-Karrenbauer.

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Entwicklung in der Großregion. Die Ver-einbarungen bieten aber auch handfes-te wirtschaftliche Chancen. Dies liegt zum einen an der deutsch-französischen Brückenfunktion des Saarlandes. Zum anderen liegt es auch daran, dass die be-schlossenen Vereinbarungen der beiden

größten EU-Staaten auch Signalwirkung für andere Staaten haben werden. Davon wird der saarländische Export profitieren.

Konkret möchte ich die Möglichkeiten durch das grenzüberschreitende De-monstrationsprojekt für Elektrofahrzeuge nennen. In diesem Bereich hat die saar-ländische Wirtschaft bedeutende Kom-petenzen und kann neue Absatzmärkte gewinnen. Auch die Einigung auf gemein-same Ziele in der Umweltpolitik bietet dem saarländischen Mittelstand sicherlich neue Absatzchancen für seine innovati-ven Produkte.

Der Mittelstand: Wie stehen Sie zu For-derungen nach Einführung eines flächen-deckenden Mindestlohns und einer Ein-schränkung der Leiharbeit?

Kramp-Karrenbauer: Grundsätzlich gilt: Die Löhne sollen sich an der Wertschöp-fung der Arbeitnehmer orientieren. Ich stehe zum Vorrang der Tarifautonomie und der Möglichkeit, tarifliche Mindestlöhne über Allgemeinverbindlichkeitserklärun-gen auszudehnen. Wir brauchen aber ei-nen Ordnungsrahmen, der Lohndumping und Missbrauch verhindert, auch im Inte-resse des Mittelstandes. Im Bereich der Leiharbeit ist dies durch die Überarbeitung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes bereits geschehen. Probleme gibt es aller-dings noch in Branchen ohne hinreichende Tarifbindung. Hier gibt es Vorschläge wie den der CDU-Sozialausschüsse, die ich persönlich für diskussionswürdig halte.

Die Löhne sollen sich an der Wertschöpfung der Arbeitnehmer orientieren.

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Das Interview führte Andreas Dippe.

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Schon heute gibt es etwa 6.000 deutsche Unternehmen in Russland, die meisten in Moskau. Die Möglichkeiten auf dem rus-sischen Markt sind riesig. Nicht zuletzt für die Fußball-WM 2018 in Russland mit etwa einem Dutzend Austragungsorten werden flexible und leistungsstarke Unternehmen gebraucht.

Es gibt aber einige Dinge, die man beim Geschäftsaufbau in Russland unbedingt beachten oder einfach nur wissen muss, wie die zum Teil sogar willkürliche Behör-denbürokratie. Das kann zermürbend sein, gerade wenn man unter Zeitdruck steht. Auf der anderen Seite hat Russland ein attraktives Steuersystem mit einer ab-schließenden Gewinnbesteuerung von 20 Prozent und einer Flat-Rate-Einkommen-steuer von 13 Prozent.

Wer nach Russland kommt, um Arbeit an geringverdienende Russen zu delegieren, hat sich in vielerlei Hinsicht getäuscht. Zum einen liegen die Nettogehälter in Moskau häufig über dem Vergleichsgehalt in Deutschland. Zum anderen hat Russland viele qualifizierte und engagierte Exper-

ten, die sich selbst weiterbilden um beruf-lich aufzusteigen. Am Montag Aufgaben delegieren und am Freitag die Ergebnisse kontrollieren; das funktioniert nicht. Ver-antwortung für das Russlandgeschäft ist kein Nebenjob, er nimmt Sie physisch und mental voll in Anspruch.

Wer seine Mitarbeiter richtig motiviert, dem werden es diese mit einem beeindru-ckenden Einsatz danken. Russen können Berge versetzen und die beste Motivation ist, als gutes Beispiel voranzugehen.

Andere Länder – andere Sitten; da sind Missverständnisse vorprogrammiert. Vie-les kann man lernen, anderes muss man einfach schon im Vorfeld wissen. Bei Ge-haltsverhandlungen etwa gehen wir von Bruttogehältern aus, Russen sprechen jedoch immer vom Cash auf die Hand. Schwieriger wird es schon bei interkul-turellen Missverständnissen. Wer sein Geschäft mit einem russischen Kunden unterschriftsreif hat und dann unverzüg-lich die Heimreise antritt, hat oft schon verloren. Interesse an Land, Kultur, Ge-schichte und Menschen ist unabdingbar.

Deutschland hat bei vielen Russen einen sehr guten Ruf und deutsche Qualität wird in Russland mehr als im eigenen Land ge-schätzt. Mit den Deutschen werden die typischen Tugenden verbunden, wie Fleiß und Pünktlichkeit. Das Wort Ordnung wird im Russischen sogar häufig auf Deutsch gebraucht.

Viele Mittelständler die auf dem deut-schen Markt nicht Fuß fassen konnten, sind in Russland sehr erfolgreich. Denn das Made in Germany ist ein hervorra-gendes Vermarkungsinstrument. Aller-dings muss man dann auch durch Quali-tät überzeugen, die sich mittelfristig auch finanziell lohnt. Wer das beherzigt hat in Russland alle Chancen.

Zukunftsmarkt RusslandWie Sie erfolgreich Fuß fassen

Ulf SchneiderGeschäftsführender GesellschafterRUSSIA CONSULTING, Hamburg, Moskauwww.russia-consulting.eu

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Moderne Geschäftshochhäuser bestimmen zunehmend das Bild von Moskau.

Russen können Berge versetzen und die beste Motivation ist, als gutes Beispiel

voranzugehen.

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Welche Staaten sind sicher?

Mehr Risiko in Südeuropa

Die Gefahren, überfallen und ausgeraubt zu werden, sind in Europa unterschied-lich verteilt. Vor allem Geschäftsreisende möchten gerne wissen, welches Sicher-heitsrisiko sie bei möglichen Auslands-terminen eingehen. Genauere Informati-onen darüber enthält die „RiskMap 2011”, die regelmäßig von der Unternehmensbe-ratung Control Risks Deutschland erstellt wird. Bestnoten erhalten die skandinavi-schen Länder, die Schweiz und Portugal. Sizilien, Teile Süditaliens, das Basken-land, Bosnien-Herzegowina, der Kosovo sowie Thessaloniki und Athen wurden mit einem mittleren Risiko bewertet. Hier wird die öffentliche Sicherheit als un-zureichend eingeschätzt. Die RiskMap klassifiziert alle Länder weltweit in fünf Risikostufen: unerheblich, niedrig, mittel, hoch und extrem. Das Sicherheitsrisiko wird aus mehreren Komponenten ermit-

telt. Dazu gehören die Zahl der Diebstäh-le, die Kleinkriminalität, Überfälle, aber auch Entführungen und bewaffnete Über-griffe sowie Betrug und die Gefahr von Terroranschlägen. Als die gefährlichsten Länder weltweit gelten Somalia und Af-ghanistan.

www.control-risks.com

EU-Außenpolitik

Mexikanische Armee

Für EU-Kommissionspräsident Manuel Barroso scheint Haushaltsdisziplin ein Fremdwort zu sein. Unverdrossen fordert er die Einführung von Euro-Bonds, ein gefährlicher Schritt zur Vergemeinschaf-tung der Schuldenpolitik und nicht ver-einbar mit dem Subsidiaritätsprinzip. Mit Sparideen tut sich der Portugiese dage-gen deutlich schwerer. Wenn es um den eigenen Laden geht, wird aus dem Vollen geschöpft. Ihre größte Behördengrün-dung (fast 4.000 Vollzeitstellen, mehr als 450 Millionen Euro Verwaltungsbudget) bewilligte sich die EU ausgerechnet auf einem Feld, auf dem sie kaum Kompeten-zen hat: der Außenpolitik. Die CDU-Haus-haltspolitikerin Ingeborg Gräßle, MdEP, konnte über so viel Großzügigkeit „nur staunen“, verhindert hat sie den neuen Europäischen Auswärtigen Dienst (EAD) auch nicht. Der neue Dienst ersetzt nicht etwa Teile des bisherigen Diplomatischen Corps der Mitgliedsstaaten, ja, er ergänzt sie nicht einmal. Die neue Truppe wird auch abschätzig „mexikanische Armee“ genannt: Viele Generäle, aber wenig Sol-daten. Denn fast acht Prozent der EAD-Posten sind Direktorenstellen (ab 13.200 Euro im Monat). Das ist doppelt so hoch wie bei anderen EU-Behörden.

www.auswaertiges-amt.de/ DE/Europa/Aussenpolitik/EAD.html

Europas Schuldenberg

Zu wenige Vorbilder

Die mangelnde Haushaltsdisziplin treibt den Schuldenberg der EU-Staaten in die Höhe. Trotz Sanierungsversuchen wird sich die Schuldenquote der 27 EU-Staaten bis 2012 auf 83,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erhöhen. Das ist ein Anstieg um mehr als 20 BIP-Prozentpunkte gegenüber 2007. Die EU-Stabilitätsregeln erlauben aber nur einen Schuldenstand von 60 Prozent des BIP. Besonders gut stehen unter den Euro-Ländern Estland (6,6%), Finnland (48%), Luxemburg (18%), die Slowakei (41%) und Slowenien (38%) da. Unter den Nicht-Euro-Ländern unterschreiten Bulgarien, Dänemark, Lettland, Litauen, Polen, Ru-mänien, Schweden und Tschechien die 60-Prozent-Grenze. Dagegen sind die großen Industriestaaten der Schulden-droge verfallen. Und der Fall Griechenland scheint mit 152 Prozent hoffnungslos.

www.staatsverschuldung.de/ausland.htm

News aus Brüssel

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Exportkreditgarantien im EP

KMU im Fokus

Das Europäische Parlament wird künftig regelmäßig von der EU-Kommission über die Tätigkeiten der nationalen Export-kreditagenturen informiert. Dazu hat es Mitte September einen entsprechenden Bericht des Grünen-MdEP Yannick Ja-dot (Frankreich) angenommen, der auf diesem Gebiet größere Transparenz und Rechenschaftspflicht fordert. Bereits im April hatte das Europäische Parlament

eine Reform der Exportkreditagenturen beschlossen. In dem Ausschussbericht wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Exportgarantien auf die Geschäfte von KMU ausgerichtet werden sollen, damit ihnen neue Chancen des Marktzu-gangs ermöglicht werden. MdEP Daniel Caspary (CDU) legt Wert darauf, dass „für alle Staaten gleiche Bedingungen geschaffen werden, um uns auf den Welt-

märkten vor Wettbewerbsverzerrungen zu schützen”. Die Bundesregierung hat im vergangenen Jahr Exportgarantien (sog. Hermes-Bürgschaften) in Höhe ei-nes Auftragswertes von 22,4 Milliarden Euro übernommen. Das entspricht 2,8 Prozent des deutschen Gesamtexports.

www.yannickjadot.fr www.caspary.de

Anmeldung und weitere Informationen unter: www.thueringer-wirtschaftsministerium.de

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Der Euro-RettungsschirmFunktionsweise und Aufgaben

In fast allen Beiträgen zur Schuldenkrise taucht der Begriff „Euro-Rettungsschirm“ auf. Wir möchten hier kurz und knapp erklären, was dahinter steckt.

Was genau ist der Euro-Rettungsschirm?Aufgrund der Krise an den Finanzmärkten wurde am 7. Juni 2010 die „Europäische Fi-nanzstabilisierungsfazilität“ (EFSF), auch Euro-Rettungsschirm genannt, geschaf-fen. Kommt ein Mitglied der Euro-Gruppe in Zahlungsschwierigkeiten kann ihm die EFSF helfen. Dafür gibt sie Anleihen an den Finanzmärkten aus. Diese werden von den Mitgliedsstaaten der Währungsunion garantiert. Den Verkaufserlös aus den An-leihen stellt die EFSF in Form von Hilfszah-lungen den verschuldeten Euro-Staaten zur Verfügung.

Ist die EFSF befristet?Ja. Weil sie kurzfristig geschaffen werden musste, handelt es sich um keine dauer-hafte Institution; sie wird am 30. Juni 2013 aufgelöst.

Bis zu welcher Höhe kann die EFSF nach dem neuen Bundestags-beschluss Kredite vergeben?Die maximale Höhe betrug ursprünglich 440 Milliarden Euro. Erfahrungen mit der EFSF haben gezeigt, dass dieses Kredit-volumen nicht ausreicht. Um die von den

Geldgebern verlangte Ratingnote AAA zu erreichen, muss eine „Übersiche-rung“ vorgenommen werden, also eine Erhöhung der Kreditobergrenze. Lag die Übersicherung bisher bei 120, steigt sie jetzt auf 165 Prozent. Um, wie geplant, 440 Milliarden Euro an Krediten vergeben zu können, muss die EFSF mit einer Aufnah-meermächtigung von 780 Milliarden Euro ausgestattet werden. Der deutsche Bürg-schaftsanteil (21 Prozent) steigt dadurch von 123 auf 211 Milliarden Euro.

Sind die Kredite an Bedingungen geknüpft?Ja. Der unterstützte Staat muss seinen Haushalt in Ordnung bringen und struk-turelle Reformen durchführen. Ein wirt-schafts- und finanzpolitisches Rahmen-programm wird verlangt.

Wer ist Chef des EFSF?Seit dem 1. Juli 2010 ist der ehemalige deutsche Spitzenbeamte Klaus Regling Chef der Institution. Der 60-jährige war vorher auch beim Internationalen Wäh-rungsfonds, im Bundesfinanzministerium und als EU-Generaldirektor tätig.

Wie wird der Bundestag an der Eurostabilisierung beteiligt?Die Rechte des Bundestages wurden gestärkt. Grundsatzbeschlüssen wie der Gewährung von Hilfen an weitere Euro-Staaten muss der Bundestag zustimmen. Liegt kein positives Votum vor, stimmt der deutsche Vertreter in der EFSF mit Nein. Bei Eilbedürftigkeit werden die Rechte des Bundestages von einem neuen Un-tergremium des Haushaltsausschusses wahrgenommen.

Wie geht es weiter?Nach Auslaufen der EFSF Mitte 2013 soll der Europäische Finanzstablisierungs-Me-chanismus (ESM) die Aufgaben überneh-men. Darüber will der Bundestag Anfang 2012 entscheiden. Über diesen Schritt ist in der FDP eine heftige Debatte (Mitglie-derbefragung) entbrannt.

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Seit 1. Mai 2011 gilt in Deutschland die volle Freizügigkeit für Arbeitnehmer aus den osteuropäischen EU-Ländern. Ausge-nommen sind bis 2013 nur noch Rumänien und Bulgarien. Mit dem Ende der sieben-jährigen Übergangsfrist haben die Bürger der neuen Mitgliedsländer das Recht, ih-ren Arbeitsort innerhalb der Europäischen Union frei zu wählen.

Die Entscheidung, das Heimatland zu ver- lassen, fällt den meisten Menschen nicht leicht. Oft ist ein höheres Gehalt ein Grund für einen Neuanfang in einem fremden Land. Daher wurde vor dem Ende der Über- gangsfrist viel spekuliert. Die Gewerk-schaften warnten vor einem Ansturm von Arbeitskräften und Lohneinbußen in Deutschland. Der BVMW hingegen hielt diese Angst schon damals für unbegründet.

Jetzt liegen die ersten Zahlen vor. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit sind im Mai rund 24.000 Beschäftigte aus Osteuropa nach Deutschland gekommen, im Juni waren es nur 9.000 Erwerbsperso-nen. Der Anteil osteuropäischer Beschäf-tigter beläuft sich bislang in Deutschland auf gerade einmal 0,8 Prozent.

Das ist deutlich weniger als bisher erwar-tet. Auch die jüngste Unternehmerumfra-ge des BVMW liefert ähnliche Ergebnis-se. Lediglich neun Prozent der befragten Unternehmer gaben an, seit dem 1. Mai vermehrt Bewerbungen aus den osteuro-päischen Mitgliedsstaaten erhalten zu ha-ben. Von einer Invasion osteuropäischer Arbeitskräfte kann heute angesichts die-ser Zahlen keine Rede mehr sein.

Dafür kann die Bindung an die Heimat ein Grund sein. Andere Hemmnisse für den Zuzug sind die komplizierten Aner-kennungsverfahren für ausländische Be-rufsabschlüsse, Sprachbarrieren und der Lohnanstieg in Osteuropa. Außerdem blei-ben offene Stellen zunehmend unbesetzt –wie auch in Deutschland.

In der aktuellen Umfrage des BVMW ga-ben rund 90 Prozent der befragten Un-ternehmer an, ständig oder gelegentlich Probleme mit der Besetzung offener Stel-len zu haben.

Das kostet Wirtschaftswachstum. Um diesem Trend entgegenzuwirken, wird Deutschland zukünftig verstärkt auf die Zuwanderung qualifizierter Menschen aus dem Ausland angewiesen sein. Doch diese kommen nur, wenn Barrieren abgebaut werden. Deutschland muss für ausländi-sche Fachkräfte attraktiver werden. Das ist die bislang wichtigste Erkenntnis aus fünf Monaten mit voller Arbeitnehmerfrei-zügigkeit.

Freie Fahrt für Arbeitnehmer

Sindy VollmertDiplom-Volkswirtinwww.bvmw.de

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Die südostasiatischen Tigerstaaten feiern seit der internationalen Wirtschafts- und Finanzkrise ein großartiges Comeback. Hierzu zählt auch Malaysia, das mit sei-nen 28 Millionen Einwohnern bereits im Krisenjahr 2009 ein rekordverdächtiges Wirtschaftswachstum von rund acht Prozent erreichte. Der anhaltende Auf-schwung des Landes ist nicht zuletzt auf die guten Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Malaysia zurückzufüh-ren. Der malaysische Botschafter, Dato Ibrahim bin Abdullah, reiste zwei Tage lang durch Baden-Württemberg und besuchte den malaysischen Honorargeneralkonsul Dr. Helmut Baur. Im Interview mit „Der Mittelstand.“ sprach der Botschafter über die diplomatischen Beziehungen mit Deutschland und die Chancen für kleine und mittlere Unternehmen.

Der Mittelstand: Wie lange bestehen schon Beziehungen Malaysias mit Deutschland?

Bin Abdullah: Diplomatische Beziehun-gen mit Deutschland gibt es seit 1957. Entsprechend den gemeinsamen Inte-ressen etablierte Malaysia Konsulate in Hamburg und Stuttgart.

Seit Dr. Helmut Baur 1992 Honorargene-ralkonsul wurde, entwickeln sich die Be-ziehungen mit Südwestdeutschland kon-tinuierlich. Regelmäßig finden Treffen auf offizieller und privater Ebene statt. 2012 werden wir offizielles Partnerland der Tourismusmesse CMT in Stuttgart sein.

Der Mittelstand: Welche Chancen haben deutsche Mittelständler in Malaysia?

Bin Abdullah: Malaysia ist sich der Be-deutung der KMU für das wirtschaftliche Wachstum in Deutschland bewusst. Wir sind begeistert dabei, KMU in unserem Land weiterzuentwickeln. Speziell in der Hightech-Industrie gibt es eine Fülle von Joint-Ventures und Investitionen deut-scher, meist großer Firmen. Allein Bosch hat jetzt 530 Millionen Euro investiert und 2000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Un-sere Berliner Botschaft baut auf gemein-same Anstrengungen, den Austausch mit deutschen KMU weiter zu forcieren.

Der Mittelstand: Welche Rolle spielt die südwestdeutsche Wirtschaft für Malaysia?

Bin Abdullah: Deutschland ist ein wich-tiger Handelspartner. Malaysia strebt die Überwindung des Status’ eines Entwick-lungslandes bis 2020 an und hat ein wirt-

schaftliches Transformationsprogramm aufgelegt, um die Hightech-Industrie weiter voranzutreiben. Wir entsenden, auch mit der Hilfe des Baden-Württem-bergischen Konsulatsbüros, regelmäßig mehrere hundert Studenten für die Be-reiche Engineering und Technologie, um unseren steigenden Bedarf zu decken. Sie sind dann kompetente Partner für deut-sche Unternehmen in Malaysia.

Der Mittelstand: Wo liegt ihrer Ansicht nach das größte Potenzial für deutsche Unternehmen in Malaysia?

Bin Abdullah: Malaysia möchte in Zukunft das Technologiezentrum in Südostasien werden. Daher steht vor allem die Ent-wicklung von Hightech- und Biotechno-logie-Industrie im Vordergrund. Hohe Zu-kunftschancen sehe ich aber auch in den Bereichen Landwirtschaft, Tourismus und Dienstleistung.

Das Interview führte Dr. Ulrich Köppen

Wachstumsmarkt MalaysiaBeste Chancen für deutsche Unternehmen

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Die Reihe – Forum Führung„Forum Führung“ will Impulse geben, für zündende Dialoge sorgen und eine Neuorientierung ermöglichen. In einem insgesamt 3-stündigen Vortrag eines hochkarätigen Referenten erhalten Sie wertvolle Information zur Führung Ihres Unternehmens und nutzen Sie das hervorragende Netzwerk des BVMW beim Get-together für den wichtigen Erfahrungsaustausch.

Veranstaltungstermine und -orte

19. Oktober 2011 in MünsterThorsten Havener – Ich weiß, was Du denkst

26. Oktober 2011 in ErfurtBoris Grundl – Wirkungsvoll Führen

7. November 2011 in HamburgBoris Grundl – Wirkungsvoll Führen

17. November 2011 in BremenJörg Löhr – Erfolgreich Führen in Zeiten der Veränderung

22. November 2011 in HannoverProf. Dr. Arnold Weissmann – Strategische Unternehmensführung

23. November 2011 in NürnbergJörg Löhr – Erfolgreich Führen in Zeiten der Veränderung

24. November 2011 in DresdenProf. Dr. Arnold Weissmann – Strategische Unternehmensführung

29. November 2011 in HeidelbergBoris Grundl – Wirkungsvoll Führen

30. November 2011 in FuldaKlaus Kobjoll – Wa(h)re Herzlichkeit

28. Februar 2012 in OsnabrückBoris Grundl – Wirkungsvoll Führen

Forum Führung.Impulse – Dialoge – Orientierung.

www.bvmw.de

Jörg LöhrEr zählt seit Jahren zu den angesehensten und kompetentesten Manage-ment- und Persönlichkeitstrainern im deutschsprachigen Raum. Er betreut Spitzensportler, Nationalmannschaften sowie Bundestrainer und seine Referenzen im Firmenbereich lesen sich wie das „Who is Who“ der Unter-nehmenswelt. Als Redner und Trainer wurde er vielfach ausgezeichnet und im Jahr 2006 in die German Speakers Hall of Fame aufgenommen.Sein Thema: Erfolgreich Führen in Zeiten der Veränderung

Thorsten Havener Er behauptet nicht, übersinnliche Fähigkeiten zu haben. Vielmehr bündelt er auf einzigartige Weise naturgegebene Fähigkeiten des Menschen, wel-che in der modernen Gesellschaft in Vergessenheit geraten sind. Dies ist auch der Grund, warum seine Techniken bereits in der Raumfahrt, beim Militär, Verhörspezialisten und dem Geheimdienst verwendet werden. Natürlich ist er ein gefragter Referent in der Wirtschaft.Sein Thema: Ich weiß, was Du denkst

Klaus Kobjoll Klaus Kobjoll, einer der bekanntesten und erfolgreichsten Autoren und Referenten zu den Themen Total Quality Management und Mitarbeiter-motivation. Er ist zudem Inhaber eines der bekanntesten Hotels Deutsch-lands, dem Schindlerhof. 14 Auszeichnungen, einschließlich dem European Quality Award, bestätigen, was mit Planung, einer klaren Vision und im Team machbar ist.Sein Thema: Wa(h)re Herzlichkeit

Prof. Dr. Arnold Weissmann Als Erfolgsstratege ist Prof. Dr. Weissmann besonders bei inhaber- und familiengeführten Unternehmen gefragt. Weissmanns Leidenschaft für den Mittelstand und seine Besonderheiten machen ihn zu einem der führenden Experten der strategischen Entwicklung – insbesondere auch deshalb, weil er in seinen Ansätzen theoretisches und praktisches Wissen vereint und bündelt.Sein Thema: Strategische Unternehmensführung

Boris Grundl Der Erfolgs-Coach im Rollstuhl ist eine beeindruckende Persönlichkeit: Als 25-jähriger Spitzen-Athlet brach er sich durch einen Unfall die Hals-wirbelsäule. Heute ist Boris Grundl der Top-Experte zum Thema Men-schenführung, ein gefragter Referent und Autor zugleich. Durch sein Führungs-System haben viele Unternehmen gelernt, wie sie systema-tisch das Potential ihrer Mitarbeiter entfalten.Sein Thema: Wirkungsvoll Führen

Die Veranstaltungsreihe „Forum Führung“ wird unterstützt von unseren Partnern

Weitere Informationen und Anmeldungen unter www.forum-fuehrung.bvmw.deBVMW - Bundesverband mittelständische Wirtschaft · Unternehmerverband Deutschlands e.V.Leipziger Platz 15 · 10117 Berlin · Tel.: 030 533206-0 · Fax: 030 533206-50 · E-Mail: [email protected]

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Leistungen: Vortrag, Getränke und Buffet

Teilnehmergebühr: 299,00 EUR, zzgl. MwSt. p. Pers.

BVMW-Mitglieder: 159,00 EUR, zzgl. MwSt. p. Pers.

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Bericht aus TokyoDie japanische Wirtschaft nach Fukushima

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Mehr als ein halbes Jahr ist seit der Drei-fachkatastrophe in Japan vergangen. Der Flurschaden für die deutsch-japanischen Beziehungen, den die deutsche Katas-trophenberichterstattung angerichtet hat, ist erheblich. Während sich viele große Konzerne durch eigene Niederlas-sungen in Japan selbst ein Bild machen konnten, war und ist der Mittelstand auf objektive Berichte Dritter angewiesen. Es ist höchste Zeit für eine realitätsnahe Betrachtung der Folgen der Katastrophe in Japan.

Das durch das Erdbeben und den folgen-den Tsunami verwüstete Katastrophenge-biet beschränkt sich im Wesentlichen auf den wirtschaftlich weniger bedeutenden Nordosten der Insel Honshu. Gleiches gilt für die Auswirkungen der Reaktorkatas-trophe von Fukushima. Die gravierends-ten Auswirkungen auf die japanische Wirtschaft hatten das Ausbleiben von Zulieferteilen aus Nordost-Japan und die Stromrationierung im Hochsommer. Die Zulieferketten sind wieder intakt und Produktionsausfälle konnten mit flexibler Produktionssteuerung wie Wochenendar-beit abgewendet werden. Auch wenn die Kernkraftwerke weiter betrieben werden, wird Japan Lösungen für eine Energie-wende erarbeiten müssen. Denn auch in Japan sind Neuanlagen kaum noch poli-tisch durchsetzbar.

Geschäftsreisen nach Japan sind risiko-frei. Die radioaktive Strahlung in Berlin ist mit durchschnittlich 0,060 Mikrosie-vert höher als in Tokyo (0,057 Mikrosie-vert; 19.09.2011). Die Strahlenbelastung bei einem Interkontinentalflug ist um ein Vielfaches höher als ein mehrwöchiger Aufenthalt in Japan. Die Grenzwerte für Radioaktivität in Lebensmitteln sind in Japan teilweise strenger als in der EU. Ständige Messungen stellen sicher, dass die Bevölkerung durch Lebensmittel nicht gefährdet wird. Objektive Bewertungen liefert das Bundesamt für Strahlenschutz (www.bfs.de), welches die aktuellen Da-ten aus Japan auswertet. Nur für die Prä-fektur Fukushima und einige nördlich von Fukushima gelegene Gebiete besteht eine Teilreisewarnung.

Die Konjunktur in Japan fasst nach dem Erdbeben langsam wieder Tritt. Die Wirt-schaft schrumpfte im ersten Halbjahr 2011, ist aber laut Wirtschaftsexperten im Sommer wieder leicht gewachsen und die Unternehmen investieren wieder verstärkt. Allerdings sind die schwierigen wirtschaft-lichen Rahmenbedingungen in Japan weni-ger eine Folge der Erdbebenkatastrophe, als der seit über einem Jahrzehnt andau-ernden Deflation, der Überalterung der Ge-sellschaft, der hohen Staatsverschuldung und des teuren Yen. Das Land wird mit der neuen Regierung gezielt Reformen in An-griff nehmen müssen, um es zukunftsfähig zu machen.

Trotzdem bietet Japan große Chancen für den deutschen Mittelstand. Das Land ist ein Referenzmarkt für ganz Asien: Der Er-folg in Japan ist die beste Visitenkarte für andere asiatische Märkte. Die japanischen Unternehmen sind die härtesten Konkur-renten der deutschen Wirtschaft auf dem Weltmarkt. Wer hier im direkten Wettbe-werb bestehen kann, stellt seine Wettbe-werbsfähigkeit überzeugend unter Beweis.

Auch wenn Japan die Produktion weiter-hin ins asiatische Ausland verlagert, sind zunehmend Signale einer gegenläufigen Tendenz erkennbar. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der Lohnkostenvorteil in infra-strukturell gut erschlossenen Regionen in China rapide schwindet, so dass japanische Hersteller die Produktion auch wieder ins Heimatland zurückverlagern. Das gilt vor allem für hochpreisige Produkte. Denn ein Vorteil einer Produktion in Japan ist das er-heblich bessere Qualitätsniveau, was nicht

zuletzt ein tragfähiges Verkaufsargument ist. Ende Juli 2010 legte die japanische Re-gierung ein Wiederaufbauprogramm für Nordost-Japan von umgerechnet 200 Mil-liarden Euro auf – verteilt auf zehn Jahre. Deutsche Unternehmen werden zwar nicht unmittelbar von diesem Wiederaufbau par-tizipieren können, weil diese Infrastruk-turprojekte die japanische Bauwirtschaft realisieren wird. Die gesamtwirtschaftli-chen Effekte kommen aber auch der deut-schen Exportwirtschaft zugute.

Die japanische Wirtschaft hat derzeit er-heblich unter dem überbewerteten Yen zu leiden. Mit der Eurokrise hat die japanische Währung gegenüber dem Euro seit Anfang 2010 um mehr als 20 Prozent zugelegt, was die Exporte entsprechend verteuert. Die im Gegenzug billigeren Importe sind eine Chan-ce für die mittelständische Exportwirtschaft aus Deutschland – sowohl für Hersteller von Konsum- als auch Investitionsgütern. Gera-de deutsche Anlagen sind gefragt, wenn es darum geht, die Lohnstückkosten in Japan im Wege weiterer Automatisierung zu sen-ken, um so auch bei einem teuren Yen noch wettbewerbsfähig zu bleiben.

Japan ist nach wie vor das Land mit der weltweit höchsten Kaufkraft pro Kopf, weshalb hochpreisige Konsumgüter Made in Germany hier einen Markt haben.

Michael MüllerLeiter der BVMW-Auslandsvertretung in Japanwww.bvmwservice-japan.jp

Japan Deutschland

BIP (nominal) in US$ 5.461 Mrd. 3.311 Mrd.

Bevölkerung 128 Mio. 82 Mio.

Staatsverschuldung in % vom BIP 194% 83%

Arbeitslosenrate 5,1% 7,1%

Anteil am Weltkonsum 4,2% 2,7%

Deutscher Export nach Japan 13,1 Mrd. EUR

Deutscher Import aus Japan 22,1 Mrd. EUR

Wirtschaftliche Rahmendaten Japan 2010 im Vergleich zu Deutschland

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Grundsätzlich erlaubt: nebenberuflich arbeiten

Grundsätzlich steht es einem Arbeitneh-mer frei, auch Nebenbeschäftigungen aufzunehmen. Der Arbeitgeber ist also prinzipiell nicht berechtigt, die Nebenbe-schäftigung zum Anlass einer ordentlichen oder gar außerordentlichen Kündigung zu nehmen.

Allerdings kann das Recht, nebentätig zu sein – einerlei ob selbständig oder un-selbständig – vertraglich, tarifvertraglich oder durch Betriebsvereinbarung einge-schränkt oder aufgehoben sein. Es existie-ren mitunter noch immer sehr strenge Ne-bentätigkeitsklauseln in Arbeitsverträgen, wie das generelle Nebentätigkeitsverbot ohne jede Ausnahme. Eine solche Klau-sel ist, wegen des Verstoßes gegen den zivilrechtlichen Grundsatz von Treu und Glauben, prinzipiell unwirksam. Selbst-verständlich ist jedoch auch, dass ein Ar-beitnehmer diese Tätigkeit nicht während der Arbeitszeit und nicht in dem Betrieb ausübt, in dem er angestellt ist.

Zulässig ist hingegen eine "Nebentätig-keitsbestimmung mit Öffnungsklausel", das heißt, mit der Möglichkeit, beim Arbeit-geber den Antrag zu stellen, er möge die gewünschte Nebentätigkeit im Einzelfall genehmigen. Solche Bestimmungen sind durchaus häufig. Hierzu muss man wis-sen, dass Mitarbeiter in einem solchen Fall einen generellen Anspruch auf eine Ge-nehmigung besitzen, welcher nur in zwei

Fällen versagt werden darf: Zum einen nämlich, wenn die Nebentätigkeit zu einer Beeinträchtigung der Arbeitskraft des Ar-beitnehmers führt und zum anderen, wenn entgegenstehende Wettbewerbsinteres-sen des Arbeitgebers berührt werden.

Fazit: Wer seine Leistungsfähigkeit in sei-ner bisherigen Tätigkeit nicht beeinträch-tigt und seine vertraglichen Pflichten im bisher ausgeübten Beruf nicht nachhaltig verletzt, muss auch nicht mit arbeitsrecht-lichen Maßnahmen rechnen.

Empfehlenswert ist jedoch die enge Ab-stimmung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Denn im Übrigen gilt na-türlich das Sprichwort "Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus". Es ist generell nicht empfehlenswert, dass Arbeitnehmer ohne Rücksprache mit ihren Vorgesetzten Nebentätigkeiten überneh-men. Das vertrauensvolle Gespräch, der Hinweis auf die Nichtbeeinträchtigung der Arbeitskraft, die Darstellung der Gründe, weshalb die Nebentätigkeit aufgenommen wurde (Familienerweiterung, Hausbau, Geldbedarf aus sonstigen Gründen) haben erfahrungsgemäß stets dazu geführt, dass verständige Arbeitgeber, einerlei, ob eine Nebentätigkeitsklausel im Vertrag enthal-ten war oder nicht, einer nebenberuflichen Tätigkeit ihrer Mitarbeiter, wenn diese sich in vertretbaren Grenzen hielt, nichts entgegensetzen wollten.

Kann ein Arbeitnehmer seiner nebenberuflichen Tätigkeit eigentlich problemlos nachgehen?

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Die BVMW-Rechtshotline erreichen Sie: Mo. und Mi. 10.00 – 15.00 Uhr,Do. 10.00 – 17.00 UhrTel.: 030 / 533206-63Fax: 030 / [email protected]

Benjamin WeilerRechtsanwaltwww.bvmw.de/leistungen/rechtshotline.html

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Erweiterte Haftung Neue Entscheidungen zum Gewährleistungsrecht stärken den Käufer

Liefert der Verkäufer eine mangelhafte Ware, kommt es nicht darauf an, ob dem

Verkäufer ein Verschulden an dem Mangel zugerechnet werden kann.

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Das Kauf- und Gewährleistungsrecht (§§ 433ff. BGB) wurde im Jahr 2002 nach den Vorgaben des EU-Rechts umfassend neu formuliert. Zahlreiche Fragen um das neue Kauf- und Gewährleistungsrecht blieben jedoch. In einigen wichtigen Entscheidungen wurden hier durch den Bundesgerichtshof (BGH) und nicht zu-letzt auch durch den Europäischen Ge-richtshof (EuGH) Antworten gegeben, auf die sich alle Verkäufer und Lieferanten einzustellen haben. Die beiden aktuellen Entscheidungen des EuGH stellen qua-si einen vorläufigen Abschluss dieser Rechtsprechung dar, die allesamt die Tendenz aufweisen, die Rechte des Ver-brauchers als Käufer weiter zu stärken. Ausgangspunkt ist die bereits oben aufge-nommene gesetzliche Verpflichtung des Verkäufers, dem Käufer eine mangelfreie Sache zu beschaffen (§ 433 Abs. 1 S. 2 BGB). Welche Mängel im Einzelnen vorlie-gen können, definiert § 434 BGB. Aus der Liste des § 434 BGB wird deutlich, dass dem Verkäufer bei Lieferung der verkauf-ten Sache zahlreiche Fehler unterlaufen können. Allerdings muss eine erste weit verbreitete Fehlvorstellung korrigiert werden. Liefert der Verkäufer eine man-gelhafte Ware, kommt es nicht darauf an, ob dem Verkäufer ein Verschulden an dem Mangel zugerechnet werden kann. Das Gewährleistungsrecht formuliert eine der-artige Voraussetzung für die Ansprüche des Käufers bei mangelhafter Lieferung nicht. Den Verkäufer trifft also quasi eine Garantenstellung für die Fehlerfreiheit der Ware. Und noch ein wichtiger Punkt wird ebenfalls nur ungenügend vermittelt. Beim Gewährleistungsrecht ist allein ent-scheidend, dass der Mangel bei Gefahrü-bergang (§ 434 Abs. 1 S. 1 BGB) bereits vorgelegen hat. Nur dann sind die Gewähr-leistungsrechte des Käufers gegeben.

Rechtsfolgen einer mangelhaften Lieferung

Nach § 439 BGB hat der Käufer bei mangel-hafter Lieferung im Zeitpunkt des Gefahr-übergangs (in der Regel der Auslieferung oder Übergabe) zunächst nur die Rechte auf Nacherfüllung gem. § 439 Abs. 1 BGB.

Nach dieser Vorschrift kann der Käufer nach seiner Wahl Beseitigung des Man-gels (im Regelfall durch Reparatur) oder durch die Lieferung einer mangelfreien Sache verlangen. Eine weitere und für die o. g. Entscheidung des EuGH wichtige Re-gelung ist in § 439 Abs. 2 BGB aufgenom-men worden: Danach hat der Verkäufer die zum Zwecke der Nacherfüllung erfor-derlichen Aufwendungen, insbesondere Transport-, Wege-, Arbeits- und Mate-rialkosten zu tragen. Auch diese Kosten können nicht dem Käufer auferlegt werden (vgl. § 475 BGB).

Im Zusammenhang mit § 439 Abs. 2 BGB war stets der Umfang der Kostentragungs-pflicht des Verkäufers streitig. Anschau-lich ist dies an einem der beiden Sachver-halte für die Entscheidungen des EuGH vom 16.06.2011 (Az. C-65/09 und C-97/09) zu erläutern: Der Käufer hatte in einem Baumarkt Fliesen erworben und diese selbst in seinem Eigenheim verlegt. Nach der Verlegung wurden Mängel der Fliesen, die bereits bei Auslieferung vorhanden waren, festgestellt. Der Käufer verlangte nun vom Verkäufer, dem Baumarkt, nicht nur die Lieferung mangelfreier Fliesen (§ 439 Abs. 1 BGB), sondern auch die Über-nahme der Kosten für den Ausbau der fehlerhaften und den nachträglichen Ein-bau der mangelhaften Fliesen. Und diese Forderung stellte der Käufer, obwohl nach dem ursprünglichen Vertrag der Baumarkt nur die Lieferung, nicht aber auch die Ver-legung der Fliesen übernommen hatte.

Der EuGH hat in seinen Entscheidungen vom 16.06.2011 mit Verweis auf § 439 Abs. 2 BGB klargestellt, dass der Verkäufer auch diese Kosten zu tragen hat. Die Kos-tentragung des Verkäufers auch für diese Aufwendungen sei angemessen, weil der Verkäufer seine Verpflichtung zur man-gelfreien Lieferung verletzt habe. Darüber hinaus könne der Verkäufer diese Kosten gem. § 478 BGB beim sog. Unternehmer-regress von seinem Lieferanten ersetzt verlangen. Dieses Urteil ist aber zwanglos auf alle Lieferungen von Sachen zu über-tragen, bei denen die weitere Verwendung durch Ein- oder Ausbau zu bestimmungs-gemäßen Verwendung der Ware gehört.

Abgrenzung zum Produkthaftungsrecht

Die o.g. Rechtsprechung ist aber nicht zwanglos auf das Produkthaftungsrecht zu übertragen. Dafür sind die Rechts-grundlagen und die Rechtsfolgen zu un-terschiedlich. Nach dem ProdHaftG haf-tet der Hersteller eines Produktes, wenn durch einen Fehler des Produkts jemand getötet, sein Körper oder seine Gesund-heit verletzt oder eine Sache beschädigt wird (§ 1 Abs. 1 ProdHaftG). Eine Aus-weitung der Haftung auf den Verkäufer nach diesen Rechtsvorschriften ist nicht möglich.

Aber auch die Begriffe des „Fehlers“ iSd ProdHaftG und des Mangels iSd Gewähr-leistungsrechts decken sich nicht. Ein Pro-dukt hat nach dem ProdHaftG einen Fehler, wenn es nicht die Sicherheit bietet, die unter Berücksichtigung aller Umstände, insbesondere seiner Darbietung, des Ge-brauchs, mit dem billigerweise gerechnet werden kann oder des Zeitpunkts, in dem es in den Verkehr gebracht wurde (§ 3 ProdHaftG). Noch eine letzte Abgrenzung zum Gewährleistungsrecht ist erwähnens-wert. Während im Gewährleistungsrecht der Anspruch des Käufers auf Mängel-beseitigung der konkret gelieferten Sa-che gerichtet ist, greift das Produkthaf-tungsrecht bei einer Sachbeschädigung nur ein, wenn eine andere Sache als das fehlerhafte Produkt beschädigt worden ist. Einen Anspruch auf Lieferung eines fehlerfreien Produkts regelt mithin das Produkthaftungsrecht nicht.

Fazit: Gewährleistungsrecht und Produkt-haftungsrecht sind zwei unterschiedliche Rechtsinstrumente, die nicht miteinander konkurrieren. Zusammengefasst kann festgestellt werden, dass sich Gewähr-leistungsrecht und Produkthaftungsrecht nicht gegenseitig ausschließen sondern allenfalls ergänzen.

RA Dr. jur. Walter FellingIBWF-Mitglied www.ra-felling.de

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Erfolg durch Wissensvorsprung

Anforderungen an den Berater in einer „Lernenden Organisation”

Berater müssen Aufträge systematisch bearbeiten, adäquat kommunizieren und ihre direkten und indirekten Wirkungen auf die Lernkultur eines Unternehmens be-rücksichtigen. Bei der Aufnahme von Be-ratern in das IBWF-Beraternetzwerk und bei der Programmgestaltung der IBWF- BeraterAkademie spielen diese Gesichts-punkte eine wichtige Rolle.

Die deutschen Unternehmen haben die letzte Wirtschaftskrise vor allem so gut überstanden, weil sie richtig aufgestellt waren. Sie hatten sich zielgerichtet auf den Wettbewerb vorbereitet, indem sie alle wesentlichen Unternehmensbereiche auf den Prüfstand stellten und den Markt-gegebenheiten anpassten.

Unterstützt wurde dieser Anpassungspro-zess durch eine Management-Philosophie, die das Unternehmen als eine Lernende Organisation begreift. Das Konzept wurde in den neunziger Jahren von Peter M. Sen-ge im Massachusetts Institute of Tech-nology entwickelt. Demnach muss sich eine Organisation in den folgenden fünf Disziplinen oder Treibern einer Lernkultur entwickeln, wenn sie erfolgreich sein will:

1. Personal Mastery (Persönlichkeitsentwicklung),

2. Mentale Modelle (Entwicklung einer unternehmerischen Sichtweise),

3. gemeinsame Vision (Umwandlung einer unternehmerischen (Einzel-) Vision in Einwilligung, Engagement und Teilnehmerschaft der Mitarbeiter),

4. Teamlernen und5. Systemdenken (Erkennen von Kausal-

ketten, Regelkreisen, Systemstruktu-ren und Hebelwirkungen).

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Die Disziplinen der Lernenden Organisa-tion eignen sich hervorragend als Orien-tierungsraster, wenn es um Fragen der Entwicklung von Unternehmern, Füh-rungskräften, Mitarbeitern und der Ge-staltung einer Lernkultur im Unternehmen geht. Bezogen auf den Berater lautet die Frage: Bringt er das erforderliche Rüst-zeug mit, um die Lernende Organisation in ihrem Ringen um den Erfolg zu unter-stützen? Auch wenn der Berater nur Teil-bereiche bearbeitet, etwa bei der Suche und Auswahl nach Personal hilft oder ein Vertriebskonzept entwirft, muss er in der Lage sein, den Reifegrad einer Lernen-den Organisation im Hinblick auf die fünf Disziplinen einzuschätzen, um sie an der richtigen Stelle „abzuholen“.

Impulsgeber und Moderator

Ein Berater wird mit seinem Auftrag ein Teil des Systems Lernende Organisati-on. Von ihm gehen direkte und indirekte Wirkungen aus. Direkte Wirkungen be-ziehen sich auf die erwartete Leistung. Ein Strategie-Berater soll mit Hilfe seiner Methoden der Geschäftsleitung eine neue strategische Ausrichtung vorschlagen oder die unterschiedlichen strategischen Strömungen innerhalb der Geschäftslei-tung moderieren und zu einem Konsens führen.

Indirekte Wirkungen entstehen durch Denkweisen, Verhaltensweisen oder Me-thoden des Beraters. Im günstigen Fall absorbiert die Organisation nicht nur ge-winnbringend die Resultate, sondern auch seine Vorgehensweise und Maßstäbe. Im schlimmsten Fall übernimmt sie neben falschen Resultaten auch falsche Vorge-hensweisen und Maßstäbe. Letzteres ist fatal und muss verhindert werden.

Beispiel InCaS

Wie direkte und indirekte Wirkungen sich positiv entfalten können, lässt sich anhand des InCaS-Verfahrens (Intellectual Capi-tal Statement) nachvollziehen. Mit seiner Hilfe wird das intellektuelle Kapital eines Unternehmens in Form einer Wissensbi-lanz erfasst. Unter Anleitung von Bera-tern bewerten ausgewählte Mitarbeiter die Ausprägung und Vernetzung der drei wesentlichen Faktoren Human-, Struktur- und Beziehungskapital. So erhält das Un-ternehmen bedeutsame Informationen zur Gestaltung seiner Zukunftsfähigkeit. Das betrifft die direkte Wirkung des Beraters. Seine indirekte Wirkung besteht in der Verbesserung der Qualifikation und Moti-vation der beteiligten Mitarbeiter.

Zur Philosophie des IBWF und seiner Be-raterAkademie gehört, dass wir bei der Aufnahme neuer Unternehmensberater in das Beraternetzwerk darauf achten, ob ein Berater neben seiner Kompetenz, ei-nen Auftrag fachlich einwandfrei zu bear-beiten, auch in der Lage ist, ein an den fünf Disziplinen orientiertes „Big Picture“ des zu beratenden Unternehmens zu entwer-fen und seine Rolle und Wirkungsweise im Unternehmen hinreichend zu berück-sichtigen.

Über die IBWF BeraterAkademie organi-siert das IBWF Veranstaltungsformate, die es unseren Beratern ermöglichen, den Anforderungen der fünf Disziplinen gerecht zu werden. Bei der Auswahl kon-zentrieren wir uns auf Themen, die dabei die größteHebelwirkung entfalten.

So haben wir in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut IPK, Berlin die Mode-ratorenausbildung für das InCaS-Verfah-ren vorangetrieben; zum einen, weil wir hier im Verbund mit dem BVMW einen be-deutsamen Beitrag für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstandes sehen, zum anderen aber auch, weil die In-halte dieser Ausbildung wesentliche Teil-bereiche der fünf Disziplinen abdecken.

In Fachtagungen greifen wir zukunftsre-levante Themen auf, oft noch bevor sie in den Fokus der Öffentlichkeit gelangt sind. Dazu gehören Gesetzesänderungen, ge-sellschaftliche Trends oder technische Entwicklungen, sofern sie Auswirkungen auf die Beratungstätigkeit haben.

Wir wollen unseren Beratern einen Wis-sensvorsprung vermitteln und die Schlüs-selfaktoren stärken, die den Erfolg des Beraters ausmachen: Fachkompetenz, Methodenkompetenz, Persönliche Kom-petenz. Letztlich geht es darum, den Wert der Berater für ein Lernendes Unterneh-men zu steigern. Die IBWF BeraterAkademie hat darüber hinaus begonnen, eine Plattform mit un-terschiedlichen Veranstaltungsformaten für Berater zu entwickeln, auf der sich potentielle Kunden und Berater jenseits konkreter Aufträge begegnen und aus-tauschen können. Auch davon wird eine Lernende Organisation profitieren.

Dr. Manfred HahnUnternehmensberaterDer Autor ist Mitglied des IBWF-Vorstands und Leiter der IBWF BeraterAkademie.www.dr-hahn-partner.de

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Gute Preise. Gute Besserung.

Sauberer wird‘s nicht.

Ich bin doch nicht blöd.

Otto... find ich gut.Die zarteste Versuchung,

seit es Schokolade gibt.Aus Liebe zum Automobil.

Hoffentlich Allianz versichert.

Wer sich vom Wettbewerb abgrenzen will, benötigt mehr als nur ein gutes Produkt: Die Kunden müssen auch auf Anhieb ver-stehen, wo der Unterschied im Angebot liegt. Ein wichtiger Baustein in der Kom-munikation ist daher ein wirkungsvoller Slogan oder Claim.Wie das funktioniert zeigen z.B. die Kam-pagnen der Baumärkte, die auf den ersten Blick kaum Unterschiede im Angebot ha-ben. Doch Obi positioniert sich mit „Wie, wo, was, weiß Obi“ über den Service. Praktiker stellt mit „20 Prozent auf alles.“ den Preis in den Vordergrund. Und Horn-bach spricht mit „Es gibt immer was zu tun.“ auch weniger begabte Handwerker emotional an.

Slogan oder Claim: Was ist der Unterschied?

Es streitet sich die Werbewelt, ob es über-haupt einen Unterschied gibt und wenn ja, ob dieser noch zeitgemäß ist. Die La-ger spalten sich wie so oft in Theorie und Praxis. Und meist wird der Unterschied auch einfach ignoriert und beide Begrif-fe zur Bezeichnung einer Werbeaussage genutzt.

Das Wort Slogan kommt aus dem Gäli-schen und bedeutet „sluagh = Feind“ und „ghairm = Ausruf“. Es ist der Schlachtruf der alten Highland Clans. In der späteren Bedeutung wandelte er sich zu Schlag-wort oder Parole. Im Marketing gilt der Slogan als Überbe-griff der Werbeaussagen und wird i.d.R. langfristig und unverändert in der Mar-kenkommunikation genutzt.

Der englische Begriff Claim leitet sich aus der früher in Nordamerika verwen-deten Bezeichnung für ein abgestecktes Grundstück ab. In der Werbung wird ein Claim oft als der kompakt formulierte Pro-duktvorteil gesehen. Allerdings gilt dies nur für Deutschland, wo das Wort „Claim“ in der Werbebranche seit den 80er Jahren als Fachbegriff gilt. Im Ausland wird er aber oft falsch verstanden bzw. in diesem Zusammenhang gar nicht genutzt. Welt-weit etabliert hat sich dagegen der Begriff „Slogan“.

Slogans im Wandel: Trends 2011.Marketing und Werbung unterliegen ge-sellschaftlichen und wirtschaftlichen Trends. Diese spiegeln sich natürlich auch in der Kommunikation wider.

Laut der aktuellen Studie „Slogan Trends 2011“ von Slogans.de gibt es drei Trends bei der Formulierung von Slogans.

Trend 1: Slogans werden englisch25 Prozent aller neuen Slogans waren im ersten Halbjahr 2011 auf Englisch. Denn die Globalisierung schreitet rasant voran und immer mehr Unternehmen wollen ihre Marken international einheitlich positio-nieren. Dies gilt sowohl für Weltkonzerne als auch für bisher eher regional agierende Marken. Daher werden zunehmend zuvor deutschsprachige Slogans durch engli-sche Markenaussagen ersetzt.

Es sind nur eine Handvoll Worte. Und doch sind sie neben dem Logo das wichtigste Element im Aufbau einer Marke. Ein guter Slogan bringt den Nutzen und das Image eines Unternehmens prägnant und un-verwechselbar auf den Punkt. Darum ist er als produktergänzende Botschaft unverzichtbar, wenn Sie mit Ihrem Unternehmen im Gedächt-nis Ihrer Kunden bleiben wollen.

Beispiele:•Vodafone:

Alt = „Es ist Deine Zeit“ Neu = „Power to you“

•Odol: Alt = „Küss mit.“ Neu = „Love Odol“

•Kärcher:Alt = „Sauberer wird’s nicht“ Neu = „Makes a difference.“

•Parador:Alt = „Ein Traum vom Raum“ Neu = „Luxury flooring concepts.“

Slogan? Claim? Wer braucht denn so was?

Bauknecht weiß, was Frauen wünschen.

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Gute Preise. Gute Besserung.

Sauberer wird‘s nicht.

Ich bin doch nicht blöd.

Otto... find ich gut.Die zarteste Versuchung,

seit es Schokolade gibt.Aus Liebe zum Automobil.

Ich liebe es.

Hoffentlich Allianz versichert.

Die Vorteile einer international einheitlichen Markenpositionierung: - Es entfallen teure Adaptionen auf die

Werbemittel in verschiedenen Ländern- Die Marke wird weltweit gleich wahrge-

nommen und wiedererkannt - Es können neue Zielgruppen angespro-

chen werden

Nachteil: Anglizismen werden in Deutschland häufig schlecht bzw. falsch verstanden. „Come in and find out“ von Douglas haben viele Kon-sumenten mit „Kommen Sie rein und fin-den Sie wieder raus“ übersetzt. Der neue Slogan „Douglas macht das Leben schö-ner.“ scheint das Lebensgefühl der Käufer wesentlich besser widerzuspiegeln.

Trend 2: Slogans werden mehrdeutigWortspiele oder abgewandelte Redewen-dungen sind beliebt, um Marken prägnant zu positionieren. Immer mehr Slogans haben mehrere Bedeutungen, sind phan-tasievoll, überraschend, unerwartet und damit leicht merkfähig.Durch originelle Doppeldeutigkeiten las-sen sich die verschiedenen Aspekte einer Marke zudem besser transportieren.

Die Vorteile von doppeldeutigen Slogans:- Der Verbraucher fühlt sich stärker ange-

sprochen – rational und emotional.- Nach aktueller Rechtssprechung haben

originelle Slogans eine größere Chance, als Marke eingetragen zu werden.

Trend 3: Slogans werden kürzerÜber 20 Prozent aller neuen Slogans beste- hen nur noch aus ein oder zwei Worten. Es wird radikal gekürzt und komprimiert, um die Marke möglichst stark wirken zu lassen.

Die Vorteile von kompakten Slogans:- Sie klingen stärker und überzeugender

als beschreibende Slogans.- Die Marke wirkt wertvoller und mächtiger.

Slogan schützen lassen: Geht das?

Wer mit einem Slogan wirbt möchte na-türlich nicht, dass er auch von anderen Unternehmen genutzt wird. Um dies zu verhindern, kann eine Eintragung beim Deutschen Patent- und Markenamt sinn-voll sein. In der Vergangenheit stellten Ämter und Gerichte allerdings hohe An-forderungen an die Schutzfähigkeit von Slogans.

Es scheint aber so, dass die Eintragungs-praxis für Slogans in der letzten Zeit ge-lockert wurde. Ausschlaggebend war der Sieg von Audi in letzter Instanz vor dem Europäischen Gerichtshof. Der seit Jah-ren verwendete Werbespruch "Vorsprung durch Technik" durfte danach als Marke eingetragen werden.

Und auch Slogans wie „Geiz ist geil“ (Elek-tromarkt), „Weil jeder Wassertropfen zählt“ (Messinstrumente) und „Alles im grünen Bereich. Alles.“ (Biere) sind ein-getragene Marken.

Abgelehnt wurden dagegen „Ein schönes Stück Natur“ (Lebensmittel), „Alles, was klug macht“ (Lehr- und Unterrichtsmittel) oder „Reisen und Meer“ (Reiseveranstal-ter). So ganz nachvollziehbar ist es also nicht, welche Kriterien das Patent- und Markenamt tatsächlich anlegt.

Grundsätzlich gilt aber: je kürzer, origi-neller und witziger Ihr Slogan ist, umso wahrscheinlicher ist es, dass Sie ihn als Marke eintragen können.

Auf jeden Fall lohnt sich es wenn Sie sich dabei von einem Anwalt für Markenrecht unterstützen lassen.

Claudia MattheisGeschäftsführerin mattheis werbeagentur GmbHDie Full-Service-Agentur arbeitetbundesweit für Unternehmer aus dem Mittelstand und gestaltet seit Anfang 2010 u. a. das Magazin „Der Mittelstand.” vom BVMW. www.mattheis-berlin.de

Beispiele:•Knorr : Alt = „So schmeckt es richtig gut.“ Neu = „Guter Geschmack

ist unsere Natur“•Auto Bild: Alt = „Europas Nummer 1.“ Neu = „Damit fahren Sie besser!“ •D.A.S.: Alt = „Die Nr. 1 im Rechtsschutz.“ Neu = „D.A.S. Recht an Ihrer Seite.“ •KabelBW: Alt = „Einfach clever.“ Neu = „Wir sind Internett.“

Beispiele:•HRS : Alt = „Wir bringen Sie ins Bett.“ Neu = „Das Hotelportal.“•Brandt : Alt = „Der Markenzwieback.“ Neu = „Natürlich lecker.“ •Beck’s Gold: Alt = „The beer for a fresh generation.“ Neu = „Think fresh.“ Shell:Alt = „Das Maximum aus jedem Tropfen“ Neu = „Let’s go.“

Power to you.Und es hat Xing gemacht.

Da weiß man, was man hat.

Bauknecht weiß, was Frauen wünschen.

Aus Erfahrung gut.

Heute ein König.

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Sachprämien als Steuerersparnis

Immer mehr Unternehmen belohnen ihre Mitarbeiter nicht nur mit Geld-, sondern zunehmend auch mit Sachprämien. Dabei handelt es sich um monatliche Zuwen-dungen für Mitarbeiter in Form von Gut-scheinen oder Sachgeschenken. Ob als Gehaltserhöhung, einmalige Aktion oder als freiwillige Gehaltswandlung, es gibt viele Möglichkeiten, wie Sachprämien zum Einsatz kommen können. Werden hierbei gewisse Regeln eingehalten, sparen Un-ternehmen und Mitarbeiter zusätzlich Lohnsteuer und Sozialabgaben.

Als Sachbezug bezeichnet man Einnahmen aus einem Arbeitsverhältnis, die nicht in Geld geleistet werden. Werden Sachbe-züge in Form von Sachprämien gewährt, bleiben sie steuer- und sozialversiche-rungsfrei, wenn der Wert der Prämie 44 Euro monatlich (inklusive Umsatzsteuer) nicht übersteigt.

Erhöht ein Arbeitgeber das Gehalt eines Mitarbeiters um 44 Euro pro Monat, ent-fallen darauf etwa 25 Prozent Lohnneben-kosten. Das bedeutet einen Gesamtauf-wand von rund 55 Euro. Der Arbeitnehmer zahlt für die Gehaltserhöhung von 44 Euro etwa 35 Prozent Steuern und Sozialabga-ben, also 15,40 Euro. Damit verbleit ihm ein Nettolohn von 28,60 Euro.

Belohnt der Arbeitgeber seinen Mitar-beiter hingegen mit einem monatlichen Sachbezug, bleibt dieser bis zu einem Wert von 44 Euro steuerfrei. Dadurch spart der Arbeitgeber einen Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung von 11 Euro pro Monat und damit bis zu 132 Euro pro Jahr und Mit-arbeiter. Auch für den Arbeitnehmer fallen keinerlei Kosten an. Für ihn ist der Sach-

bezug ebenfalls steuer- und abgabenfrei, was eine Ersparnis von 15,40 Euro bedeu-tet. Somit hat er bis zu 528 Euro mehr Jah-reseinkommen in Form von Sachbezügen.

Endlich können Arbeitgeber ihren Mit-arbeitern auch Tank- und Geschenkgut-scheine spendieren. Mit den jüngsten drei Urteilen des Bundesfinanzhofes (BFH) zur einkommenssteuerlichen Behandlung von Tankkarten, Tankgutscheinen und Geschenkgutscheinen ist der Weg dafür freigemacht worden. So wurden erstmals Grundsätze zur Unterscheidung von Bar-lohn und einem im Rahmen der Sachbe-zugsfreigrenze steuer- und sozialversiche-rungsfreien Sachlohn aufgestellt.

Es kommt nun nicht mehr darauf an, wie der Arbeitgeber die mit den Gutscheinen zugesagten Vorteile (Sachlohn) erfüllt, sondern lediglich darauf, dass dem Arbeit-nehmer ein ausschließliches Recht auf die Sachprämie zusteht, der Gutschein also nicht in Geld umgetauscht werden kann.

Wichtig: Wie bei den Sachprämien darf auch bei Gutscheinen aller Art die Frei-grenze von 44 Euro nicht überschritten werden. Wird der Betrag überschritten, fallen auf Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-Seite Abgaben an. Darüber hinaus muss bei Gutscheinen eine Barauszahlung aus-geschlossen sein.

Sachbezüge haben Vorteile für Unternehmen und Mitarbeiter

Dipl.-Kffr. Petra ErdmannSteuerberaterin/Geschäftsführerinarguna Steuerberatungs- gesellschaft mbHwww.arguna.com

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food technology Lummer

Leistungen: Als Spezialist rund um das Thema Schneidtechnologien und Produktionsanlagen in der Lebensmittelbranche berät und betreut food technology Lummer renommierte Kun-den. Das junge Unternehmen bietet für Hand-werk und Industrie das gebündelte Know-how erfahrender Ingenieure. Übernommen werden alle Dienstleistungen, von der Analyse und Beratung über Konzeption und Bau bis hin zu Implementierung und Betreuung der Anlagen.

Hauptsitz: Delbrück (Nordrhein-Westfalen)

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GTC German Tours &Conference GmbH

Leistungen: Wir organisieren deutschland- und europaweit Konferenzen, Kongresse, Firmen-Events und Incentive-Reisen sowie Life Marketing-Projekte wie Roadshows, Produkt-Launches oder Messeauftritte. Als Full-Service-Provider übernehmen wir die Pla-nung und Durchführung jedes Veranstaltungs-details inklusive Buchungen in ansprechenden Tagungshotels oder in anderen inspirierenden Lokationen in enger Kooperation mit unseren Kunden.

Hauptsitz: Westergellersen(Hamburg)

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Herzau + Dipl. Ing. K. Schmitt GmbH

Leistungen: Ganz nach Kundenwunsch schnei-den, kanten und schweißen wir als Lohnferti-ger des Unternehmens Herzau + Schmitt ab Losgröße eins. Mit unseren topmodernen La-ser- und Wasserstrahlmaschinen schneiden wir Maxiformate bis 200 mm. Im Bereich Elek-tromaschinenbau empfehlen wir uns mit War-tung und Instandsetzung von Elektromotoren aller Art. Im Bereich der Dreh- und Frästechnik werden Walzen bis zu fünf Metern bearbeitet.

Hauptsitz: Fulda (Hessen)

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Longial – Die Pensionsberater

Leistungen: Longial ist ein Beratungsunter-nehmen für betriebliche Altersversorgung (bAV). Von der Beratung bei Neueinrichtung oder Umstrukturierung der bAV, über versi-cherungsmathematische oder betriebswirt-schaftliche Bewertungen, dem kompletten Informationsmanagement bis hin zur voll-ständigen Abwicklung aller administrativen Belange: Longial begleitet zuverlässig auf dem Weg zu betrieblichen Versorgungslösungen. Testen Sie uns!

Hauptsitz: Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen)

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Maschinenfabrik HESE GmbH

Leistungen: Seit über 100 Jahren baut die Maschinenfabrik HESE in Deutschland För-dertechnik für den Bergbau, die Kraftwerks-industrie und die Stahl- und Hüttenindustrie. Das mittelständische Unternehmen agiert konzernunabhängig und global. In der Gel-senkirchener Produktion gehen Entwicklung und Fertigung Hand in Hand, was den Kunden einen transparenten und zeitgenauen Ablauf und eine hohe Betriebssicherheit beschert.

Hauptsitz: Gelsenkirchen-Schalke (Nordrhein-Westfalen)

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m.a.x. Informations-technologie AG

Leistungen: Die m.a.x. it zeichnet sich seit über 20 Jahren als kompetenter IT-Partner mittel-ständischer Unternehmen aus. Wir sind Ihr persönlicher IT-Coach in Fragen der effektiven Hardware, des optimalen Netzwerks und der passenden Unternehmenssoftware. Aktuell bieten wir Ihnen günstige Outsourcingange-bote für den Wechsel Ihrer IT in die Cloud. Wir unterstützen Sie mit individuellen Lösungen bis hin zum Rundum-Sorglos-Paket.

Hauptsitz: München (Bayern)

www.mittelstand.max-it.de

Kurz vorgestelltHier bieten wir Mitgliedern unseres Verbands die Möglichkeit, ihr Unternehmen vorzustellen.

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Erfolgsfaktor PersonalAkuter Fachkräftemangel – oder unternehmerische Defizite?

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Dass es deutschen Unternehmen zuneh-mend schwerer fällt, geeignetes Fachper-sonal für offene Stellen zu rekrutieren, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Beson-ders stark spüren dies die Pflegeberufe und der MINT-Sektor (Mathematik, Infor-matik, Naturwissenschaften und Technik).

Allenthalben liest man über Hilferufe von Unternehmen, und die Politik diskutiert über mögliche Lösungen. Dabei sind ei-nige Probleme, die als Fachkräftemangel beschrieben werden, durchaus hausge-macht. Aber wie so oft ist es auch einfach, andere für eigene Versäumnisse oder Unzulänglichkeiten (mit)verantwortlich zu machen.

Im Pflegebereich ist die Verbesserung von Einkommen und Arbeitsbedingungen längst überfällig. Die Branche hat vor allem ein Imageproblem. Das Ziel muss lauten, Aufwertung der Pflegetätigkeit, nicht nur tarifpolitisch, sondern auch durch mehr Gestaltungsautonomie und Eigenverantwortung.

Vor ganz anderen Herausforderungen steht der MINT-Sektor, weil das Angebot an MINT-Fachkräften nicht mit der Aus-dehnung der Nachfrage Schritt gehalten hat. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Zu nennen ist sicherlich das Phänomen, dass selbst in der Produktion zunehmend qualifizierte Arbeitskräfte benötigt wer-den (Skill-based Technological Change). Außerdem wandert ein großer Teil der Fachkräfte im Verlauf ihrer Karrieren in MINT-fremde Funktionen ab.

Dabei gibt es für jede Position den passen-den Spezialisten. Aus Recruiter-Sicht muss man der Personalarbeit einiger deutscher Unternehmen unterstellen, dass ihr Per-sonalproblem teilweise hausgemacht ist. Die Bedeutung des Employer Brandings als Gesamtkonzept steht dabei noch nicht einmal im Mittelpunkt. Natürlich kann nicht jedes Unternehmen auf eine 80-jährige Geschichte und ein daraus erwachsenes Top-Image oder auf die Kraft einer Marke zurückgreifen. Manchmal setzt schon die Attraktivität der Produkte Grenzen.

Wer nicht Branchenprimus ist, schei-tert häufig schon mit seiner Stellenaus-schreibung. Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Mit Stel-lenausschreibungen ködern Unternehmen Personal. Schmeckt es den potenziellen neuen Mitarbeitern auch? Ist der Köder im richtigen „Gewässer“, also Arbeitnehmer-markt, ausgeworfen worden? Wer die bes-ten Mitarbeiter will, muss auch die besten Ausschreibungen verfassen. Sie sollten klar und eindeutig formuliert sein und einen atmosphärischen Vorgeschmack auf den zu erwartenden Arbeitsplatz geben.

Hat der passende Kandidat angebissen, müssen die Personalabteilungen schnell reagieren. Viele Bewerber und auch Re-cruiter beklagen schleppende Prozesse der Personalauswahl in Unternehmen. Das liegt selten an der Kompetenz der Perso-nalabteilung. Häufig sind die Mitarbeiter überlastet oder die Rückmeldung einer Fachabteilung dauert zu lange. Zwischen dem Bewerbungseingang und dem ersten Feedback an den Kandidaten vergehen oft vier Wochen oder mehr.

So suchte ein IT-Unternehmen mit Unter-stützung eines Head-Hunters einen hoch spezialisierten Informatiker. Auf dem of-fenen und verdeckten Arbeitsmarkt konn-ten etwa 50 Arbeitnehmer in Deutschland identifiziert werden, welche überhaupt Berufserfahrung mit dem Softwarepro-dukt aufweisen. Zehn dieser Spezialisten entsprachen auch der gewünschten Senio-rität für die ausgeschriebene Position. Zwei Kandidaten zeigten dann auch Interesse am Angebot. Gehaltsvorstellungen und Stand-ort waren keine K.O.-Kriterien. In diesen Fällen muss zügig gehandelt werden, denn

die Konkurrenz schläft nicht. Im konkreten Fall vergingen zwischen Bewerbung und Vorstellungsgespräch bis zum Vertragsan-gebot 8 Wochen. Über den neuen Mitarbei-ter freut sich inzwischen ein Konkurrent.

Außerdem sehen Unternehmen die Aus-bildung junger Absolventen oder die Qua-lifizierung ihrer Mitarbeiter zu oft als Kos-tenfaktor statt als Investition. Kann man dann wirklich noch von Fachkräftemangel sprechen?

Deutsche Unternehmen müssen mehr in Ihre Personalarbeit investieren, Prozesse optimieren, stärker auf Qualifizierung set-zen oder über Outsourcing einzelner Per-sonalbereiche nachdenken. Wer das nicht mit eigenen Ressourcen schafft, dem ste-hen heute Personalberater und Dienstleis-ter zur Seite, die diese Herausforderungen leisten können. Verbesserungs- bzw. Kos-tensenkungspotenziale sind in fast jedem Unternehmen zu finden. Welcher Arbeit-geber freut sich nicht über Einsparungen bei Lohn- und Gehaltsabrechnungen von bis zu 20 Prozent?

In vielen anderen Bereichen gibt es auch einen klaren Fachkräfte-Überschuss. Nehmen wir die Bereiche Marketing oder Kommunikation. Nicht selten schreiben Jobsuchende 40 Bewerbungen, erhalten aber keine Einladung oder Unternehmen erhalten 300 Bewerbungen für eine Pres-sestelle.

So oder so, es ist an der Zeit, den Erfolgs-faktor Nummer eins, das PERSONAL stär-ker zu würdigen. Entwicklung, Controlling, Vertrieb, Produktmanagement sind immer nur so gut wie die Mitarbeiter, welche die-se Funktionen ausüben.

Thomas GerwertGeschäftsführender Gesellschafter

Ronny SchottProkurist

Gerwert Consulting Solutions GmbHwww.gecon.de

Wer die besten Mitarbeiter will, muss auch die besten Ausschreibungen verfassen.

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Page 42: Der Mittelstand. 5/2011

Kennen Sie das? Eine Dienstreise ins Ausland vorbereitet, eine tolle Präsen-tation ausgearbeitet und schon nach fünf Minuten vor Ort merkt man: alles vergeb-lich. Das Thema kommt nicht an. Sind die Leute da so schwer von Begriff?

So kommt es zu der Masse internationaler Geschäfte, die entweder gleich am An-fang scheitern oder später nicht optimal verlaufen, durch Missverständnisse, die mit kleinen Mitteln zu vermeiden wären.

Sicherlich gehört interkulturelle Kompe-tenz zu den soft skills, die aber durch ihr softes Dasein nicht weniger effektiv sind, und zwar im Sinne des ganz präzise de-finierten Verhältnisses zwischen Kosten und Nutzen. Ihre Zeitinvestition bringt bald und dauerhaft Erfolg bei Geschäften, denn mit interkultureller Kompetenz er-langen Sie Wettbewerbsvorteile gegen-über Ihren Konkurrenten und schaffen aus verschiedenen Arbeitsweisen Syn-ergieeffekte für internationale Projekte. Gerade Mittelständler profitieren von der Arbeitsweise, die auf Respekt und Stabilität der persönlichen Beziehung zwischen den Beteiligten basiert.

Theorie muss sein!

Am Anfang steht das Wissen über das andere Land im Allgemeinen: seine Ge-schichte, seine Religion, seine Kultur. Wichtig sind dabei nicht nur die Fakten an sich, vielmehr ist die Sensibilisie-rung in Bezug auf Andersartigkeit der entscheidende Schritt. Es gibt keine bessere oder schlechtere Kultur. Die Menschen denken und handeln unter-schiedlich, aber jede dieser Handlungs-weisen hat nicht nur ihre Berechtigung, sondern bietet Aussicht auf Erfolg.

Interkulturelle Spannungen im geschäft-lichen Leben sind ganz natürlich. Jedem von uns wird die Kultur des Landes oder der Region ins Unbewusste „program-miert“. Der Guru des interkulturellen Managements, der holländische Wis-senschaftler Professor Geert Hofstede, spricht von „our collective program-ming“. Nach umfassenden Studien ent-warf er das Konzept der Kulturdimensio-nen, die eine Kultur nicht nur „messen“, sondern – was viel wichtiger für die Pra-xis des interkulturellen Geschäftes ist – Landeskulturen miteinander vergleichen. Hofstedes Theorie ist eine gute Basis sowohl für länderübergreifende als auch länderspezifische Schulungen.

Schon das Wissen über die fremde Kultur und die Sensibilisierung in Bezug auf ei-gene Kultur und Kulturunterschiede bie-ten bereits genug Stoff und Antrieb, um sich den Handlungsweisen im fremden Land anzupassen. Gleichwohl können und sollen die interkulturellen Trainings praktische Übungen beinhalten.

Workshop nach Bedarf

Je nach Art und Tiefe der internationalen Zusammenarbeit (Joint-Venture, einzel-ne Geschäfte, technische Kooperation) kann der praktische Teil der Schulung gestaltet werden. Als eine Schnup-perschulung hat sich zum Beispiel das Format „Russischer Business Lunch“ bewährt. Bei einem gemeinsamen Es-sen der landestypischen Küche wird das Geschäftsessen simuliert und das Know-how in Kurzform zwischen den verschiedenen Gängen auf einem Flip-chart serviert. Nach dem Nachtisch beim Tee folgen Diskussion und eine Zusam-menfassung.

Interkulturelle Kompetenzsoll und kann gelernt werden

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Die Liebe zur anderen Kultur geht be-kanntermaßen oft durch den Magen. So erwies sich der deutsch-koreanische Workshop im Kochstudio eines Hotels, der von Experten für interkulturelles Management moderiert wurde, als an-genehm und effektiv. Die deutschen und südkoreanischen Mitglieder eines neuen Teams haben nicht nur die Küche und Kul-tur des jeweiligen Landes kennengelernt, sondern kamen auch miteinander ins Ge-spräch, ein perfektes Kick-Off für lang-jährige, bikulturelle Zusammenarbeit.

Die interkulturellen Trainings eignen sich sehr gut als teambildende Maßnahme ei-nes crosskulturellen Projektes, denn auf diesem Gebiet hat keiner dem anderen etwas voraus. Kein Partner wird sich be-lehrt oder bevormundet fühlen. Nach ei-

nem theoretischen Impulsvortrag für alle Teilnehmer können die Landesgruppen eine Diskussion untereinander führen, um anschließend nochmals zusammen-zukommen, Rollenspiele durchzuführen und die Ergebnisse – moderiert von ei-nem externen Experten – gemeinsam zusammenzufassen.

Es ist empfehlenswert, die Gruppe der geschulten Mitarbeiter möglichst breit zu fassen, da die andersartigen Arbeits-weisen der zwei verschiedenen Länder nahezu alle Prozesse im beteiligten Un-ternehmen beeinflussen. Gute Erfahrun-gen machte zum Beispiel ein deutscher Mittelständler, der bei der Übernahme eines polnischen Unternehmens nicht nur die Manager und Sales Profis schul-te, sondern auch die Mitarbeiter des

Middle-offices (wie Rechtsabteilung, Logistik, Steuer) in der deutschen Zen-trale auf Spezifika der Zusammenarbeit mit Polen vorbereitete – und zwar in einem gemeinsamen Inhouse-Seminar mit ihren Front-Kollegen. So konnten sie nicht nur die Zusammenarbeit mit polni-schen Kollegen nachhaltig verbessern, sondern auch Ideen und Vorgehens-weisen für die Zukunft untereinander abstimmen.

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KYOCERA hat den dritten KYOCERA-Umweltpreis aus-gelobt. Unternehmen und Behörden sind aufgerufen, innovative Umweltkonzepte für einen nachhaltigen Kli-maschutz zu formulieren und bei der Experten-Jury um den ehemaligen Bundesumweltminister Klaus Töpfer einzureichen.

Zielgruppe der mit insgesamt 100.000 Euro dotierten Aus-zeichnung sind vor allem die Unternehmen des deutschen Mittelstands und Behörden. Teilnahmeberechtigt sind Projekte, die eine eindeutige Klimarelevanz beziehungs-weise eine nachhaltige Reduzierung des CO2-Ausstoßes nachweisen können. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Projekte noch in der Planungsphase, gerade in der Durch-führung begriffen oder schon abgeschlossen sind. Unter-stützt wird der KYOCERA-Umweltpreis von den Partnern

BVMW, Deutsche Umwelthilfe, Bundesarbeitskreis für Umweltbewusstes Management e.V. und Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation(IAO).

Teilnahmeschluss ist der 31. Oktober 2011; Bewerbungs-bogen und Teilnahmebedingungen unter www.kyocera-umweltpreis.de.

Zusätzlich wird in diesem Jahr gemeinsam mit dem Fraunhofer IAO ein Ehrenpreis für das nachhaltigste Ar-beits- und Büromodell vergeben. Gesucht werden Un-ternehmen, die einen besonders ökologisch orientierten Arbeits- und Büroalltag ermöglichen und zugleich die Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiter steigern. Das sieg-reiche Unternehmen wird mit einer besonderen Mitar-beiteraktion belohnt.

KYOCERA-Umweltpreis 2012: jetzt bewerben!

Bewerbung für die Sonderkategorie über www.facebook.kyocera.de.

100.000 Euro für nachhaltige Klimaschutzprojekte – Partnerschaft mit BVMW

Seit dem Sommersemester 2011 profitieren Studieren-de an den deutschen Hochschulen von dem einkom-mensunabhängigen Deutschlandstipendium. Rund drei Viertel der 388 Hochschulen beteiligen sich inzwischen an dem bundesweiten Förderprogramm, bei dem private Geldgeber und öffentliche Hand jeweils die Hälfte der monatlichen Fördermittel von 300 Euro für besonders talentierte Studierende übernehmen.

Unternehmen und privat Interessierte können sich an dem Stipendienprogramm beteiligen, so dem Fachkräf-temangel aktiv entgegenwirken und Spitzenförderung in Deutschland mit gestalten. Das Engagement für ein Deutschlandstipendium lohnt sich. Es ist Anerkennung und Ansporn für herausragende Studierende und es bietet sowohl kleinen als auch großen Unternehmen, neben hervorragenden Möglichkeiten der gezielten Nachwuchsförderung, wertvolle Netzwerkkontakte.

Das Deutschlandstipendium unterstützt begabte Studie-rende aller Nationalitäten. Zu den Förderkriterien zählt neben den bisherigen Leistungen in Schule und Studium auch das gesellschaftliche Engagement, zum Beispiel in Vereinen oder im sozialen Umfeld. Biografische Hürden, die sich aus der familiären oder kulturellen Herkunft ergeben, werden ebenfalls berücksichtigt. Das Deutsch-landstipendium ergänzt die bisherigen Instrumente der Studienfinanzierung: die Breitenförderung durch das BAföG, bedarfsgerechte Bildungsdarlehen und die Sti-pendien der Begabtenförderungswerke.

Deutschlandstipendium –eine neue Stipendienkultur

Dr. Peter Röhlinger Mitglied im Deutschen Bundestag, FDPwww.deutschland-stipendium.de

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Page 46: Der Mittelstand. 5/2011

Der Erfolg eines Unternehmens ist heute auch das Ergebnis einer kontinuierlichen Weiterbildung der Mitarbeiter. Außerdem wirkt sich Weiterbildung motivierend und bindend aus. Aber schon die Auswahl des richtigen Weiterbildungspartners ist oft zeitraubend. Noch viel arbeitsintensiver ist es, Möglichkeiten der Förderung von Weiterbildungsprogrammen zu eruieren und zu beantragen. Dabei gibt es gerade für Klein- und Mittelbetriebe attraktive Fördermöglichkeiten von EU, Bund und Ländern. Unter bestimmten Vorausset-zungen können die Kosten für Seminare, Trainings oder Coachings bis zu 100 Pro-zent übernommen werden. Nachfolgend sollen einige interessante Beispiele auf-gezeigt werden:

Der Bildungsscheck NRW

Mit dem Bildungsscheck NRW haben Un-ternehmen in Nordrhein-Westfalen die Möglichkeit, für die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter einen Zuschuss von 50 Pro-zent der Weiterbildungskosten (maximal 500 Euro pro Mitarbeiter) zu erhalten. Betriebe mit bis zu 250 Mitarbeitern kön-

nen 10 Bildungsschecks pro Jahr bean-tragen. Gefördert werden Weiterbildun-gen, die der beruflichen Qualifizierung dienen und fachliche Kompetenzen oder Schlüsselqualifikationen vermitteln. Den Bildungsscheck können kleinere und mittlere Betriebe gezielt einsetzen, um Mitarbeiter-Qualifizierungen auf den Weg zu bringen.

Weiterbildungsförderung Gering-qualifizierter und geringbeschäftigter älterer Arbeitnehmer im Unternehmen (WeGebAU)

WeGebAU ist ein Förderprogramm aus dem Konjunkturpaket II und dem europä-ischen Sozialfonds. Ziel ist die Weiterbil-dung beschäftigter Arbeitnehmer, um das Qualifizierungsniveau zu verbessern. So sollen Arbeitsplätze gesichert werden. Diese Förderung kommt mittelständischen Unternehmen für gering qualifizierte Ar-beitnehmer und/oder Arbeitnehmer, die das 45. Lebensjahr vollendet haben, zu Gute. Gefördert werden zertifizierte Wei-terbildungsangebote von ebenfalls zerti-fizierten Bildungsträgern.

Arbeitnehmerweiterbildung (Bildungsurlaub)

Bildungsurlaub ist der gesetzliche An-spruch von Arbeitnehmern, sich einmal pro Jahr freistellen zu lassen, um sich be-ruflich oder politisch weiterzubilden. Die-se Regelung eignet sich unter bestimmten Bedingungen dazu, Arbeitnehmer an den Aufwendungen für die Aus- und Weiter-bildung partnerschaftlich zu beteiligen.

Das sind aber nur drei von vielen Förder-möglichkeiten. Um die optimale Förderung im Fördermitteldschungel herauszufinden und richtig zu beantragen, ist es für Unter-nehmen oft sinnvoll, die Hilfe von Experten in Anspruch zu nehmen – eine Investition in die Zukunft des Unternehmens, die sich schnell refinanziert.

Vielfältige Möglichkeiten

Aus- und Weiterbildung als Personalentwicklungstool

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Twitter, facebook, Xing, Myspace, Google+, Linkedin – die Band-breite sozialer Netzwerke wächst stetig. Es ist schon fast ein Gruppenzwang und immer häufiger fällt die Frage: „Bist du schon bei facebook?“. So verwischen die Grenzen zwischen Beruf und Privatem zunehmend.

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Page 50: Der Mittelstand. 5/2011

Im Rahmen der Feierlichkeiten des Berliner Senats zur 20-jäh-rigen Städtepartnerschaft Berlin-Moskau zeigt die Bundesge-schäftsstelle des BVMW im Mosse Palais die Arbeiten acht russischer Künstlerinnen und Künstler, die Berlin als Standort für Leben und Wirken auserkoren haben. „Der Mittelstand.” sprach mit Kurator Dimitry Stroutchenkov.

Der Mittelstand: Gibt es Verbindendes in den Werken dieser Künstler? Stroutchenkov: Gemeinsame Elemente werden schwer zu finden sein. Die Künstler sind unterschiedlich alt, haben verschiedene Interessen und Vorstellungen, sind dementsprechend auch in ihrer Kunst sehr unterschiedlich orientiert. Andrej Krioukov oder Evgeni Dybsky zum Beispiel setzen eher auf die traditionellen Techniken der alten italienischen und holländischen Meister mit all ihrer Schönheit.Im Gegensatz dazu gibt es die Arbeiten von Dmitry Vrubel, die auf dem Rechner erstellt und zum Teil gedruckt werden. Der Aspekt der Materialbeherrschung fällt dabei weg. Dafür spielt die Idee und die Botschaft hinter der Arbeit eine umso wichtigere Rolle. Kurz gesagt, es sind sehr verschiedene Menschen mit sehr ver-schiedenen Ideen und Vorgehensweisen. Aber gerade das macht die Ausstellung umso interessanter.

Der Mittelstand: Welche Unterschiede bestehen zwischen dem russischen und dem deutschen Kunstmarkt?

Stroutchenkov: In Deutschland ist es die Konkurrenz, die den Markt bestimmt, in Russland sind es bestimmte Individuen, die die Richtlinien festlegen. Es gibt Experten, die behaupten, es

gäbe gar keinen russischen Kunstmarkt mehr. Die Lage sei so katastrophal, wie alles in Russland im Moment, so dass viele Künstler versuchen, Russland zu verlassen. In der heutigen glo-balisierten Welt ist der Kunstmarkt ohnehin sehr international. Der Zugang zu diesem Markt ist von Deutschland aus um vieles einfacher als von Russland aus.

Der Mittelstand: Welche Bedeutung hat es für die Künstler, hier zu leben und auszustellen? Stroutchenkov: Alle Künstler, die an dieser Ausstellung teilneh-men, haben ihre Karriere in Moskau begonnen, bevor sie nach Berlin gekommen sind. Interessanterweise kamen sie zu unter-schiedlichen Zeiten und teilweise aus unterschiedlichen Län-dern nach Deutschland. Evgeni Dybsky zum Beispiel verbrachte mehrere Jahre in Italien. Nikolaj Makarov wanderte schon in den Siebzigern aus und kam über New York nach Berlin.

Sie alle sind ein nicht mehr weg zu denkender Teil der heutigen Berliner Kunstszene. Viele deutsche und internationale Stars haben Arbeiten von diesen Künstlern in ihren Sammlungen. Die Künstler wissen es zu schätzen, in Deutschland zu arbeiten und von hier aus auf dem internationalen Kunstmarkt zu agieren.

Der Mittelstand: Was erwartet die Besucher bei Moskau.Kunst.Berlin?

Stroutchenkov: Das Besondere der Ausstellung ist, dass sie so viele verschiedene Arbeiten und Charaktere vereint. Von jung bis alt, von traditionell und realistisch bis unkonventionell und Pop wird alles vertreten sein. Vor allem erwarten die Besucher Neuentdeckungen in den Ausstellungsräumen.

Moskau.Kunst.BerlinRussische Künstler zu Gast beim BVMW

Informationen

Die Ausstellung „Moskau.Kunst.Berlin” zeigt Arbeiten von Danja Akulin, Evgeni Dybsky, Andrej Krioukov, MAK, Nikolai Makarow, Slava Nikolaev, Maria Redkina und Dmitry Vrubel. Geöffnet vom 17. November 2011 bis 15. Februar 2012, Montag bis Donnerstag von 9:00 bis 17:00 Uhr und Freitag von 9:00 bis 16:00 Uhr.

Die Vernissage findet am 16. November 2011 um 18:00 Uhr in der Bundesgeschäftsstelle statt. Anmeldung ist erforderlich per E-Mail unter [email protected] oder telefonisch unter 030 533206-16.

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Eine starke Gemeinschaft Spitzenpolitiker auf der BVMW-Geschäftsführerjahrestagung in Düsseldorf

Die Welt ist im Wandel, und der Mittel-stand ist mittendrin. Der BVMW ist eine starke und kompetente Gemeinschaft mittelständischer Unternehmen und un-terstützt sie mit rund 300 Geschäftsstellen in Deutschland und zahlreichen Vertre-tungen im Ausland aktiv als Impulsgeber und Scout. Dies machte BVMW-Präsident Mario Ohoven in seiner wegweisenden Grundsatzrede auf der BVMW-Geschäfts-führertagung vom 1. bis 4. September in Düsseldorf nachdrücklich deutlich.

Auf dieser Grundlage entwickelten der neue Bundesgeschäftsführer, Stefan Beißwenger, mit Amtskollege Bernd Ada-maschek und den BVMW-Repräsentan-ten konkrete strategische und operative Ansätze, um einerseits die politischen

Rahmenbedingungen des Mittelstandes in Deutschland wettbewerbsfähig zu gestalten und daraus dann andererseits konkrete Lösungen, Angebote und Hilfe-stellungen für die Unternehmen zu ent-wickeln.

In den vergangenen Jahren hat der BVMW seine Reputation als Vertreter des deut-schen Mittelstands konsequent gestärkt und ist geschätzter Gesprächspartner auf den politischen Bühnen der Länder, in Berlin und in Brüssel. Das zeigte sich nicht zuletzt an der politischen Prominenz, wie Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr, dem nordrhein-westfälischen Wirt-schaftsminister Harry K. Voigtsberger und dem hochkarätig besetzten Politischen Beirat des Verbands.

Der Bundesminister für Gesundheit und Landes-vorsitzender der NRW-FDP, Daniel Bahr

Musikalische Weltklasse: Tenor Thomas Ruud, Sopran Natalya Kovalova, Pianist Rainer Mühlbach.

Der Minister für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Harry K. Voigtsberger (3. v. li.) mit Repräsentanten des BVMW.

Der hochkarätig besetzte Politische Beirat des BVMW v.li.: O. Bernhardt, Dr. H. Kremendahl, D. Wöhrl, Dr. W. Gerhardt, B. Zypries und C. Özdemir diskutieren mit dem neuen BVMW-Bundesgeschäftsführer S. Beißwenger (Mitte) die Frage „Braucht der Mittelstand die Politik?“

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Page 52: Der Mittelstand. 5/2011

Die digitale Welt von heute und Visionen für die Zukunft standen im Mittelpunkt des BVMW-Innovationsforums 2011 im Tele-kom Campus von Bonn. Vor über 250 Gäs-ten aus Politik, Wirtschaft und Forschung gelang auf dem Forum die Symbiose aus mittelständischer Nischeninnovation und weltweitem Kommunikationsfortschritt. Ohne Internet und Facebook, da waren sich die Experten einig, gehe zukünftig nichts mehr.

„Der digitale Kunde ist längst Realität“, erklärte BVMW-Präsident Mario Ohoven. Und weiter: „Man muss kein Prophet sein, um voraussagen zu können, dass der Han-del von Waren und Dienstleistungen über das Internet sich mittel- und langfristig dynamisch entwickeln wird.“ Allein in Deutschland sei der Online-Umsatz über das Internet von 2008 bis 2010 von 19,3 auf 25,3 Milliarden Euro gestiegen. Mit dem Online-Geschäft wachse auch der entsprechende Werbemarkt. Mittlerwei-le mache der Online-Anteil in Deutschland mehr als ein Fünftel der gesamten Wer-beinvestitionen aus. Umso weniger sei zu

verstehen, warum noch immer manche Mittelständler in der Offline-Welt verharr-ten. Nur 58 Prozent der Klein- und Mit-telbetriebe verfügten über eine eigene Homepage und gerade einmal 13 Prozent unterhielten einen Online-Shop. Das müs-se sich schnell ändern.

Mit seinem Blick in die Zukunft erntete Nick Sohnemann von TrendONE aus Ham-burg, viel Beifall. Lebendig sprach er über seine Visionen im Jahre 2021, wo alle an das Internet angeschlossen sein werden und in den Unternehmen mit neuester Technik, wie Shy Tech und Outernet ge-

BVMW-Innovationsforum 2011

Der digitale Kunde – von der Vision zur Umsetzung heute

Die diesjährigen Sieger des Innovationspreises der Deutschen Telekom mit BVMW-Präsident Mario Ohoven (4. v. li.), Dirk Backofen (hinten Mitte) und BVMW-Bundesgeschäftsführer Bernd Adamaschek (4. v. re.).

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Die Aussteller waren auch 2011 gefragte Gesprächspartner. Foto

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arbeitet werde. Was heute schon möglich ist, zeigte Dirk Backofen, Leiter Marketing Geschäftskunden der Telekom. Er prä-sentierte innovative Komplettpakete für vernetztes Arbeiten im Unternehmen und versprach mehr Geschäftserfolg durch verbesserte Team-Kommunikation.

BVMW-Wirtschaftssenator und Erfolgs-autor Edgar K. Geffroy zog die Gäste mit seinem Schlussvortrag „Der Triumph des digitalen Kunden“ noch einmal in seinen Bann. „Wir werden in Zukunft anders ar-beiten, kaufen und leben“, versprach er und rief die Unternehmer auf: „Senden

Sie Informationen ins Internet.“ Es gehe darum, den Kunden zu verblüffen und ihm etwas zu bieten, was er noch nicht kennt. Traditionell wurde auf dem Forum der In-novationspreis der Deutschen Telekom verliehen: die fünf besten Ideen wurden prämiert. Den ersten Preis errang die Fir-ma mobitecs für innovative Lösungen bei der Errichtung von Solardächern – 10.000 Euro waren der Lohn.

Die interessanten Vorträge wurden auch in 2011 durch eine Ausstellung von inno-vativen Produkten und Dienstleistungen, passend zum Thema, begleitet.

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Page 54: Der Mittelstand. 5/2011

Energie: Sicher, sauber, bezahlbar

Die Energieversorgung muss sicher, bezahlbar und nachhaltig sein. Über diesen Dreiklang waren sich Bun-desumweltminister Dr. Norbert Röttgen und BVMW-Präsident Mario Ohoven sofort einig. Der Minister lobte die konstruktive Haltung des BVMW, der sich im Früh-jahr nicht der Panikmache vor einem Atomausstieg an-schlossen hatte. Der Geschäftsführer der Werner & Mertz GmbH und Vorsitzender der BVMW-Energieko-mmission, Reinhard Schneider, erläuterte in dem Ge-spräch die Vorteile einer dezentraleren Energiever- sorgung. Der Umweltminister griff den Gedanken sofort auf und betonte die Zukunftsfähigkeit seines Energiekonzep-tes, das auch stark auf Dezentralität setze. BVMW-Chef-volkswirt Dr. Michael Vogelsang sprach die Kosteneffekte an. Bei einem dezentraleren Konzept könne sogar die EEG-Umlage mittelfristig entfallen. Der Minister unterstrich, dass sich das EEG bei Erfolg selbst abschaffen müsse und versprach, den Dialog mit dem Mittelstand über ein künf-tiges Marktdesign fortzusetzen.

Politische Gespräche

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Keine Denkverbote

Die Europäische Integration gehört zu den Grundpfeilern der deutschen Politik. Daran ließ Bundeswirtschaftsmi-nister Dr. Philipp Rösler im Gespräch mit Mario Ohoven, Stefan Beißwenger und Dr. Michael Vogelsang keinen Zweifel. Als Reaktion auf die Staatsschuldenkrise seien die Rettungsschirme EFSF und ESM richtig, Euro-Bonds lehnte der Minister hingegen ab. Bei Griechenland sei es wichtig, dem Land mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Ohoven bekräftigte die For-derung nach einer wirksamen Umschuldung der grie-chischen Staatsschulden. Ohne Umschuldung sei eine Lösung des Problems nicht möglich, vielmehr würden die „Baustellen“ in den anderen Ländern zunehmen. Daher unterstütze er auch die Forderung Röslers, auf Denkverbote zu verzichten.

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Stefan Beißwenger, Dr. Norbert Röttgen, Mario Ohoven und Reinhard Schneider.

Stefan Beißwenger (li.) und Mario Ohoven (re.) im Gespräch mit Dr. Philipp Rösler.

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Page 55: Der Mittelstand. 5/2011

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In neuer Position

In neuer Rolle, aber mit bewährten Überzeugungen präsentierte sich der FDP-Fraktionsvorsitzende Rai-ner Brüderle bei einem Gespräch mit Vertretern des BVMW. Neben der Euro-Krise sei die Regulierung der Banken ein wichtiges Thema. Bei einem Blick zurück müssten auch die Folgen des Drei-Säulen-Systems in Deutschland für den Bankenmarkt hinterfragt werden. Mittelstandspräsident Mario Ohoven und BVMW-Bundesgeschäftsführer Stefan Beißwenger sprachen aber auch offen die jüngsten personellen Verände-rungen und schlechten Umfragewerte der FDP an. Der ehemalige Wirtschaftsminister, der zuvor auch Mitglied im Politischen Beirat des BVMW war, zeigte sich überzeugt, dass sich das Blatt bis zur nächsten Bundestagswahl für die FDP wieder wenden werde.

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Bundesverteidigungsminister de Maizière beim BVMW in Leipzig

Mittelstandspräsident Mario Ohoven begrüßte am 21. September 2011 ge-meinsam mit BVMW-Bundesgeschäftsführer Stefan Beißwenger und dem Leipziger Regionalgeschäftsführer des BVMW, Jochen Lohse, den Bun-desminister der Verteidigung, Dr. Thomas de Maizière herzlich auf einer Großveranstaltung des BVMW im Leipzig. In seiner Rede vor den rund 600 Besuchern warb Ohoven für eine weitere Optimierung der Zusammen-arbeit zwischen der Bundeswehr als Auftraggeber und dem deutschen Mittelstand. Der Mittelstand sei ein verlässlicher und starker Partner für die Bundeswehr und sollte daher bei der Vergabe öffentlicher Leistungen noch stärker Berücksichtigung finden. De Maizière bekräftigte in seiner Rede die bedeutende Rolle des Mittelstandes für die Bundeswehr und sagt zu, in weiteren Gesprächen konkret über Vorschläge zur Verbesserung der Zusammenarbeit mit dem BVMW zu sprechen.Fo

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Mario Ohoven mit Dr. Thomas de Maizière.

Stefan Beißwenger, Rainer Brüderle und Mario Ohoven.

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Gipfeltreffen von Spitzenpolitikern in WienEin Modell für Stabilität und Entwicklung

Der Präsident des BVMW und des eu-ropäischen Mittelstandsdachverbands CEA-PME Mario Ohoven war als einziger deutscher Wirtschaftsvertreter vom Cen-ter for Global Dialogue and Cooperation (CGDC) zu einem Gipfeltreffen nach Wien eingeladen.

Zentrales Thema der internationalen Ver-anstaltung „Dialogue and Cooperation for Change“ war der Westbalkan. Neben Spitzenpolitikern der betreffenden Bal-kanstaaten, unter ihnen der Präsident von Bosnien und Herzegowina Bakir Izetbegovićund die Premierministerin von Kroatien Jadranka Kosor, nahmen auch der Premierminister der Mongolei Süch-

baataryn Batbold und der ehemalige US-Präsident Bill Clinton als Keynote-Spea-ker teil. Der Balkan ist die einzige Region Europas, in der Katholiken, orthodoxe Christen, Juden und Moslems schon seit Jahrhunderten zusammenleben. Nach dem Wegfall des Kommunismus, kam es hier immer wieder zu Spannungen und nur Dialog und Zusammenarbeit werden zu einer Befriedung der Region führen.

Das CGDC fördert den globalen Dialog, um auf der Grundlage ethischer Grund-regeln politische Stabilität und ökonomi-sche Entwicklung anzuregen. Die welt-weite Finanz- und Wirtschaftskrise hat deutlich gemacht, wie wichtig Ehrlich-

keit, Glaubwürdigkeit, Verantwortlichkeit, Transparenz und Vertrauen in Wirtschaft und Politik für ein starkes und stabiles globales Sozialsystem sind und wie groß der Handlungsbedarf ist. Konsequente Veränderungen wird es nur geben, wenn diese Werte und Tugenden wieder fester im gesellschaftlichen Miteinander veran-kert werden. Insbesondere Entwicklungs- und Schwellenländer benötigen Unter-stützung, damit sie die Chance haben, am weltweiten Wohlstand teilzuhaben, aber auch um zu leistungsfähigen und bestän-digen Partnern für Europa und weltweit gezählt werden zu können.

www.cgdc.eu

Der Ex-Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika Bill Clinton und BVMW-Präsident Mario Ohoven auf der Jahrestagung des CGDC in Wien.

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Hamburg (hau) · Klaus Rainer Kirchhoff, Gründer und CEO der Kirchhoff Consult AG und BVMW-Wirtschafts-senator, ist neuer Honorarkonsul von Rumänien. Sein Amtsbereich umfasst Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. „Ich freue mich darauf, als Mittler zwischen beiden Na-tionen auf zwischenstaatlicher Ebene tätig zu werden”, so der Volljurist. Dabei hat er besonders den Mittelstand im Blick. „Rumänien befindet sich in einer sehr spannen-den Transformationsphase, nämlich von einer kommu-nistisch geprägten Planwirtschaft zur Marktwirtschaft. In diesem Prozess kommt dem Aufbau einer gesunden, mittelständischen Wirtschaft größte Bedeutung zu. Dabei möchte ich das Land unterstützen.”

Gerade für den norddeutschen Mittelstand sieht Kirchhoff interessante Möglichkeiten: „Rumänien hat die Finanz-krise überwunden und die Wirtschaft wächst wieder. Dies zeigt auch die jüngste Anhebung des Ratings für Ru-mänien.” Neben dem Ausbau von deutsch-rumänischen Geschäftskontakten will er gezielte Hilfe für bedürftige Menschen in Rumänien organisieren. Gesellschaftliches Engagement ist für den gebürtigen Oldenburger ein fes-ter Bestandteil der Unternehmenskultur seiner Agentur. Sie unterstützt soziale, wissenschaftliche und kulturelle Institutionen mit finanziellen Spenden, entwickelt und realisiert ehrenamtlich Kommunikationsmaßnahmen für verschiedene Initiativen.www.kirchhoff.de

Brückenbauer nach BukarestBVMW-Wirtschaftssenator ist neuer Honorarkonsul von Rumänien

Klaus Rainer Kirchhoff, neuer Honorarkonsul von Rumänien und Lazar Comanescu Rumänischer Botschafter in Deutschland, beim Unterschreiben der Ernennungsurkunde (v. li.).

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Im Dienste der Unternehmer Dr. Jochen Leonhardt wurde 60

Zahl des MonatsKunden(karten) unter Generalverdacht9Betriebe ab 9 Mitarbeiter sollen künftig einen Geldwä-

schebeauftragten nebst Stellvertreter benennen. Das sieht ein geplantes Geldwäschegesetz vor.

Im Visier des Gesetzgebers sind vor allem die Aus-gabestellen von Prepaid-Kreditkarten auf Guthaben-basis, etwa Tankstellen. Sie sollen künftig nicht nur den Kunden beim Kauf einer solchen Karte identifi-zieren, sondern auch persönliche Daten erheben und

abspeichern. Ferner müssen verdächtige Fälle gemeldet werden. Die Branchenverbände laufen Sturm gegen den zu-sätzlichen bürokratischen Aufwand.

Dabei haben sie auch die Statistik auf ihrer Seite: Im vergangenen Jahr wurden lediglich 50 Fälle be-kannt, bei denen Prepaid-Karten zur Geldwäsche missbraucht wurden.

Da ist einer 60 geworden, ein „Verschlepp-ter“, wie er es selbst einmal humorvoll formuliert hat, einer der „abgehauen“ ist: Dr. Jochen Leonhardt, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater. Neun Jahre war er alt, als die Familie heimlich Ottendorf-Okrilla, nahe Dresden, verließ und sich im Saar-ländischen niederließ. Abitur, Studium, Promotion, Berufskarriere – alles nicht allzu aufregend. Er war 34 Jahre alt, als im Osten die Mauer fiel. Nun gab es für Leon-hardt kein Halten mehr. Er hatte Lust auf Aufregendes und östlich der Elbe würde man Steuerberater benötigen. Gemeinsam mit dem Dresdner Steuerberater Joachim Lincke gründete er die Lincke, Leonhardt & Rinke GmbH, die inzwischen über 20 Jahre als ST Treuhand erfolgreich wirkt. Nachdem in Dresden der BVMW-Landes-

verband gegründet worden war, wurde auch Leonhardt Mitglied. Landesge-schäftsführer Bodo Schwarz bot ihm den Landespräsidenten an. Zwei, die auf Ver-änderungen aus waren, hatten sich gefun-den. Der Landesverband entwickelte sich zu einem kompetenten Partner der Politik und Wirtschaft. „Das sind wir den Unter-nehmern schuldig“, sagt Leonhardt. Damit man das auch in Berlin so sieht, agiert er seit über zehn Jahren im Vorstand des Verbandes, bringt seine große Kompetenz in die Verbandsarbeit ein. Dass es so bleibt, wünscht sich die säch-sische BVMW-Mannschaft, der Vorstand und sein Präsident Mario Ohoven. Abge-hauen, wiedergekehrt und erfolgreich gewirkt: eine deutsche Geschichte der Nachwendezeit.

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Page 59: Der Mittelstand. 5/2011

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Impressum

Der Mittelstand.Unternehmermagazin des BVMW

HerausgeberBVMW – Bundesverband mittelständische Wirtschaft, Unternehmerverband Deutschlands e.V.Präsident Mario OhovenMosse Palais, Leipziger Platz 1510117 Berlinwww.bvmw.de

RedaktionTel. : 030 / 53 32 06-16Fax: 030 / 53 32 [email protected] Vogt (Chefredakteur)Rotger H. Kindermann (Korrespondent)Friederike PfannFrithjof SiebertKarlheinz Stöckner

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Verlagmattheis. werbeagentur gmbhSaarbrücker Str. 3610405 BerlinTel. : 030 / 34 80 633-0Fax: 030 / 34 80 [email protected]

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Das Magazin „Der Mittelstand.” ist das offizielle Organ des BVMW. Mitglieder des Verbandes erhalten das Magazin im Rahmen ihrer Mitgliedschaft. Die Redaktion übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge sowie Selbstdarstellungen von Unternehmen müssen nicht der Mei-nung der Redaktion entsprechen. Nachdruck und Verbreitung mit Angabe der Quelle gestattet.

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Page 60: Der Mittelstand. 5/2011

Baden-Württemberg

Mitgestalter der MetropolregionBert Siegelmann, Geschäftsführer und Programmdirektor von RNF, im Interview

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BVMW-Stabübergabe in AugsburgGerhard Smischek übernimmt erfolgreichen Kreisverband von Günter Schwab

Der Mittelstand: Welche Themen und Angebote standen beim Rhein-Neckar-Fernsehen (RNF) 1986 im Programmmit-telpunkt und welche sind es heute?

Siegelmann: Wir haben uns vom Start weg auf die gesamte Region als historisch gewachsenen Raum konzentriert, der erst nachträglich politisch durch Grenzen zerschnitten wurde. Insoweit haben wir maßgeblich dazu beigetragen, dass das Dreiländereck Pfalz, Baden, Südhessen zunehmend als einheitlicher Kommunika-

tionsraum gesehen wird. RNF war aktiver Wegbereiter der heutigen Europäischen Metropolregion Rhein-Neckar. Heute ist RNF auch anerkannter Dienstleister in weiteren Bereichen wie z. B. Business-TV, Event-Organisation und All-Media-Services. Dabei ergeben sich häufig breit-bandige Verknüpfungen, die auch in den crossmedialen Bereich führen.

Der Mittelstand: Welche Impulse ergeben sich daraus für die mittelständischen Un-ternehmen im Sendegebiet?

Siegelmann: Regional-TV ist in Bild und Ton ein Marktplatz für Themen und Per-sonen. Die Stuttgarter Hochschule für Medien hat gerade in einer umfassenden Studie RNF einen hohen „Public Value” in der Regionalkommunikation bescheinigt. RNF ist eine stark genutzte Erstinforma-tionsquelle und gilt als „Leitmedium” in der Metropolregion. Diese Positionierung spiegelt nicht nur den journalistisch-in-haltlichen Erfolg wider, sondern umfasst auch die ausgestrahlte TV-Werbung. Frü-here Untersuchungen haben zudem stets belegt, dass gerade regionale Werbebot-schaften vom Zuschauer/User eines re-

gionalen Programmangebots keineswegs als störend, sondern als zusätzliche Infor-mation verstanden werden.

Der Mittelstand: Das Rhein-Neckar Fern-sehen versteht sich als Partner für Ver-bände, Vereine und Unternehmen. Wie ge-lingt im Regional-TV die Balance zwischen Dienstleistung und Tagesaktualität?

Siegelmann: Das sind zunächst mal ge-trennte Bereiche, die naturgemäß aber rasch Berührungspunkte finden: Das von RNF organisierte Event findet sich auch im Bericht wieder, aktuelle Bilder einer Un-ternehmens-Aktivität können als Update eines bestehenden Unternehmens-Videos genutzt werden. Gerade die modernen di-gitalen Bildbearbeitungsmöglichkeiten ha-ben hier Möglichkeiten eröffnet, die vor 25 Jahren nicht einmal am Horizont erkennbar waren. Generell aber gilt: Die Redaktion hat ihren eigenen journalistischen Entschei-dungs-Kreislauf. Um dabei z. B. keine Ge-heimhaltungsregeln von Auftraggebern zu verletzen, werden Auftragsproduktionen in der Bearbeitung und Archivierung von der journalistischen Aktualität getrennt. Das folgt professionellen Grundsätzen.

Augsburg (avm) · Etwa 70 Gäste waren zum „Abend der Wirtschaft“ in Augsburg gekommen, darunter der Regierungs-präsident von Schwaben, Karl Michael Scheufele, und der Oberbürgermeister der Stadt Augsburg, Dr. Kurt Gribl. Es erfolgte die Stabübergabe der BVMW-Geschäftsstelle.

Gastgebendes Unternehmen war die BÖWE Systec AG, die mit weltweit rund

1.200 Mitarbeitern unter anderem Kuver-tiersysteme und Kartenversandsysteme mit hohen technischen und IT-technischen Sicherheitsanforderungen herstellt. Vor-standsvorsitzender Heiner Kudrus bot den Zuhörern einen spannenden Einblick in die lebendige Unternehmensgeschichte: Fi-nanzielle Schwierigkeiten und ein Insol-venzantrag hätten fast das Aus für das in den 1950er Jahren gegründete Traditions-unternehmen bedeutet. Erst die Übernah-

me durch die Lübecker Possehl-Gruppe in 2010 garantierte wieder eine gesicherte Zukunft für die Belegschaft. Anschließend verabschiedete sich Günter Schwab, der nach elf Jahren erfolgreicher Arbeit für den BVMW in den wohlverdienten Ru-hestand geht. Sein Nachfolger, Gerhard Smischek formulierte einige Schwerpunk-te seiner zukünftigen Tätigkeit im Wirt-schaftsraum Augsburg: Fachkräfteman-gel, Fachkräftebindung, Energiewende.

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Berlin-Brandenburg

Globalisierung als Chance für den MittelstandRekordergebnis beim 5. Internationalen Marketingtag in Frankfurt (Oder)

Frankfurt/Oder (kle) · Ein Rekordergeb-nis bei der Beteiligung mittelständischer Unternehmen verzeichnete der 5. Interna-tionale Marketingtag in Frankfurt (Oder). Rund 300 Unternehmer, die meisten von ihnen aus der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg, informierten sich im Kleist Forum über Möglichkeiten zum Auf- und Ausbau internationaler Wirtschaftsbe-ziehungen.

Ein Drittel der Teilnehmer kam aus Bran-chen des produzierenden Gewerbes. Wirt-schaftsexperten aus 35 Ländern standen zur Verfügung, um die bereits im Vorfeld formulierten 850 Anfragen in persönlichen Gesprächen zu beantworten. Darüber hi-naus fanden Länderforen zu Brasilien, China, Russland, den USA und den Verei-nigten Arabischen Emiraten statt. Diese Präsentationen werden auch im Internet unter www.marketingtag-ffo.de veröffent-licht. An der Veranstaltung, die gemeinsam von der Messe und Veranstaltungsgesell-schaft, vom RKV Berlin-Brandenburg und vom BVMW ausgerichtet wurde, waren auch die IHK-Außenhandelskammern und die Auslandsbüros des BVMW beteiligt.

Brandenburgs Minister für Wirtschaft und Europaangelegenheiten Ralf Christoffers, der den Marketingtag eröffnete, schlug vor, eine neue Veranstaltungstradition entste-hen zu lassen. „Europa steht am Scheide-weg“ und müsse sich im internationalen Wettbewerb „anders positionieren“, erklär-te der Minister. Brandenburg engagiere sich in Brüssel für eine gemeinsame Außen- und Außenwirtschaftspolitik der Europäischen

Union. Er halte nichts davon, einzelne Län-der aus dem Euroraum herauszubrechen, so Christoffers. Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion müssten vielmehr eine Einheit bilden. In Brandenburg stünden die Zei-chen das zweite Jahr in Folge wieder auf Wachstum. „Die Globalisierung ist für den Mittelstand heute eine Riesen-Chance zur Innovation“, so der Minister mit Blick auf die Märkte in China, Russland, aber auch in anderen Regionen der Welt. Dr. Ulrich Hoffmann vom Projektträger RKW erklärte: „Wachstum durch Internationalisierung ist unser Thema.“ Der Bedarf an Informationen wachse mit dem voranschreitenden Pro-zess der Wirtschaftsintegration, wie sich am Beispiel Polen gezeigt habe.

Das bestätigte auch der Landesge-schäftsführer des BVMW in Berlin-Brandenburg, Dr. Dieter Kapell. „Bei einer schrumpfenden Bevölkerung und einem stagnierenden Binnenmarkt gibt es als Lösung nur die Außenwirtschaft.“ Der BVMW werde deshalb über seine mehr als 30 bereits bestehenden Aus-landsbüros hinaus sein internationales Engagement noch verstärken.

Auch BVMW-Auslandsbüros berieten die Unternehmer in außenwirtschaftlichen Fragen.

Regierungspräsident Karl Michael Scheufele; Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl; Heiner Kudrus, Vorstandsvorsitzender der BÖWE Systec AG; Gerhard Smischek, neuer BVMW-Vertreter für den Wirtschaftsraum Augsburg; und der bisherige Kreisgeschäftsführer Günter Schwab (v. li.).

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Hessen

Charta für Klimaschutz von 100 Unternehmen unterzeichnet

Umweltministerin Puttrich ehrte BVMW-Mitglieder in Hessen

Hattenheim (rmu) · „Das Projekt 'Hes-sen aktiv: 100 Unternehmen für den Klimaschutz' ist Teil der Nachhaltig-keitsstrategie Hessen und möchte Un-ternehmen für die Notwendigkeit eines wirtschaftlich sinnvollen Klimaschutzes sensibilisieren“. Das sagte Umweltmi-nisterin Lucia Puttrich bei der Ehrung von 16 weiteren Mitgliedsunternehmen des BVMW-Landesverbands Hessen in Hattenheim.

Mit den hinzugekommenen Firmen sei das Ziel, 100 Unternehmen zur Unter-zeichnung einer Selbstverpflichtung zu bewegen, erreicht, betonte Puttrich und dankte dem BVMW, besonders der Initi-atorin Katja Weigand, für die tatkräftige Unterstützung. Man wolle jedoch weiter machen und weitere Unternehmen moti-vieren, sich an dem Projekt zu beteiligen. „Ziel des Projekts ist die Verbreitung ei-nes hohen Standards bei der Energie-einsparung, der Energieeffizienz und bei anderen klimarelevanten Maßnahmen. Damit soll ein wesentlicher Beitrag zur Umsetzung des Nachhaltigkeitsprinzips geleistet und die Wirtschaftlichkeit der teilnehmenden Unternehmen gesteigert werden“, so Puttrich weiter.

Über 120 Unternehmerinnen und Unter-nehmer nutzten das schöne Wetter bei einem spritzigen Riesling und Köstlichkei-ten von Star-Koch Josef Laufer in der „wi-neBank“ im Weingut Balthasar Ress, um neue Kontakte zu knüpfen und wichtige In-formationen zum Thema Nachhaltigkeit zu bekommen. Für das musikalische Rahmen-programm sorgte Lothar Behounek, Di-rektor der Landesmusikakademie Hessen. Er verpflichtete den Nachwuchskünstler Christian Winter, der das Publikum mit seiner Klarinette verzauberte.Der BVMW in Hessen unterstützt die Lan-desinitiative und begleitet Unternehmen

auf dem Weg zur nachhaltigen Wirtschaft. Beispielhaft verwies Landesgeschäftsfüh-rer Rüdiger Muth auf das von Katja Wei-gand initiierte BVMW-Forum „Nachhaltige Wirtschaft im Mittelstand“. Hier werden die Kompetenzen zum Thema Nachhal-tigkeit im Landesverband gebündelt. Für Unternehmen wird es einen Nachhaltig-keits-Check geben, der ihnen eine einfa-che Positionsbestimmung ermöglicht und ihr individuelles Potenzial für nachhaltiges Wirtschaften ermittelt.

Infos: [email protected] oder unter www.hessen.bvmw.de

Die Hessische Ministerin für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Lucia Puttrich (2. v. li.) besiegelte beim Sommerempfang im Rheingau die gute Zusammenarbeit mit BVMW-Bundesgeschäftsführer Stefan Beißwenger (li.), der Nachhaltigkeits-Initiatorin im BVMW Hessen Katja Weigand und dem Landesbeauftragten Rüdiger Muth.

Ministerin Puttrich erläutert Rüdiger Muth, Stefan Beißwenger und wineBank-Inhaber Christian Ress die Vorzüge des Rieslings (v. li.).

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Mecklenburg-Vorpommern

BVMW auf der Hanse Sail 2011„Ehrbare Kaufleute” an Bord eines Schiffes berufen

Nordrhein-Westfalen

Forum Führung in Mönchengladbach gestartet 210 Mittelständler hörten Vortrag von Erfolgstrainer Jörg Löhr

Rostock (wrö) · An Bord der Kraweel „Lisa von Lübeck” wurden kürzlich meh-rere BVMW-Mitglieder zu „Ehrbaren Kaufleuten” berufen. Die Ehrung wird Un-ternehmern zuteil, für die Ethik und Moral zum Geschäftsalltag gehören.

Die norddeutschen Landesverbände des BVMW haben in 2009 die Aktion „BVMW HANSE“ gestartet. Ziel ist es, eine Un-ternehmerkultur zu schaffen, die Erfolg mit Ethik und Marktinteressen mit Moral verbindet.

Zu den Geehrten gehören die Unterneh-mer Stephan Linke aus Elmenhorst, Detlef Koch aus Wismar, BVMW-Wirtschaftsse-nator Bernd Zorn aus Stendal und Norbert Jandl aus Schwerin. Unternehmerin Irm-

traud Krause aus Rostock wurde zur Om-budsfrau der BVMW Hanse in Mecklen-burg-Vorpommern ernannt. Sie soll sich ehrenamtlich um etwaige Streitfälle unter den „Ehrbaren Kaufleuten“ kümmern.

Die „Lisa von Lübeck“ hatte zuvor an der 21. Auflage der Hanse Sail teilgenommen. Sie kreuzte gemeinsam mit rund 250 Groß-seglern und weiteren 250 kleineren Privat-booten auf der Ostsee.

Mönchengladbach (tk) · Der BVMW star-tete die diesjährige Forum Führung-Ver-anstaltungsserie in Mönchengladbach. 210 Unternehmerinnen und Unternehmer folgten der Einladung ins Comet Cine Cen-ter auf der Viersener Straße.

Als Ehrengäste nahmen der Bundestags-abgeordnete Dr. Günter Krings (CDU) und BVMW-Präsident Mario Ohoven an

der Veranstaltung teil. Ohoven mahnte in seiner Rede die Politik zu ordnungspoliti-schen Reformen und betonte die Bedeu-tung des Mittelstands für die Wirtschaft und das Kulturleben.

Höhepunkt des Events war der Vortrag des bekannten Erfolgstrainers Jörg Löhr, der im Jahre 2006 für sein Lebenswerk als Referent in die German Speakers Hall of

Fame aufgenommen wurde. Der Bestsel-lerautor informierte das Auditorium über Instrumente moderner Unternehmens-führung. Die Erfahrungen, die Löhr durch seine Arbeit mit Topmanagern weltweit sammelt, transportiert der BVMW auf die-sem Wege in die Chefetagen mittelstän-discher Betriebe. Managementkompetenz ist eine Grundvoraussetzung für Erfolg. Denn nur mit einem motivierten und gut ausgebildeten Team lässt sich in der dy-namischen Wirtschaftswelt unserer Tage etwas bewegen.

BVMW-Mitglieder auf „Großer Fahrt“ zur Hanse Sail 2011.

Forum Führung in Mönchengladbach: Bernd Adamaschek, BVMW-Bundesgeschäftsführer; Dr. Günter Krings MdB, stellvertretender CDU/CSU-Bundestagsfraktionsvorsitzender; BVMW-Präsident Mario Ohoven; Stefan A. Wagemanns, BVMW-Kreisleiter Mönchengladbach, Erkelenz, Hückelhoven & Wegberg; Erfolgstrainer Jörg Löhr (v. li.).

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Sachsen-Anhalt

Chance für junge Benachteiligte auf erstem ArbeitsmarktBad Dürrenberger suchen neue Wege bei der Vermittlung von Fachkräften

Bad Dürrenberg (kpv) · Mehr als 2.000 junge Leute haben in den vergangenen 20 Jahren im Bildungszentrum für Land- und Hauswirtschaft (BLH) in Bad Dürrenberg eine Ausbildung erhalten. Die Mädchen und Jungen haben überwiegend eine Lernbehinderung und teilweise auch körperliche Beeinträchtigungen.

Geschäftsführer Udo Kanzler lobte auf ei-nem Unternehmertreffen des BVMW die hohe Leistungsbereitschaft der jungen Leute. Das Konzept seines Hauses in Trä-gerschaft eines Vereins zeige Früchte: An-nähernd 90 Prozent von ihnen erreichten einen vollwertigen Berufsabschluss. Da-bei setzen die gegenwärtig 110 Mitarbei-ter auf eine individuelle Betreuung, denn ein „Patentrezept für den Erfolg” gibt es nicht. Durchschnittlich kann mindestens jeder zweite Jugendliche direkt in eine feste Arbeit vermittelt werden.

In den kommenden Jahren will sich das BLH verstärkt der so genannten verzahn-ten Ausbildung widmen. Einen Teil ihrer Lehrzeit verbringen die Mädchen und Jungen dabei direkt im Unternehmen. Das bringe nicht nur mehr Praxisnähe, sondern

auch die Chance, einen künftigen Arbeits-platz kennenzulernen, sagte Kanzler. Ziel sei es, den Absolventen eine feste Anstel-lung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu ver-mitteln. BVMW-Regionalgeschäftsführer Ralf-Dieter Höfer nannte dieses Projekt richtungsweisend. Für kleine und mittel-ständische Betriebe biete es eine völlig neue Möglichkeit, ihren Fachkräftebedarf zu decken. In Zeiten des demografischen Wandels sollte ein solches Herangehen zunehmend Schule machen.

Mit dem Ziel, der demografischen Ent-wicklung auf dem Arbeitsmarkt mit neu-en Ideen und praktischen Schritten ent-gegenzuwirken, haben der BVMW, die

Arbeitsagentur und das Jobcenter in der Region Dessau-Roßlau eine Kooperation vereinbart. Zum gemeinsamen Projekt ge-hören Praktika in Firmen sowie gemein-same Workshops mit Unternehmern, um Erfahrungen auszutauschen.„Wir wollen unkompliziert, schnell und passgenau Bewerber mit Betrieben, die Mitarbeiter suchen, zusammenführen", sagte Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Dessau-Roßlau. BVMW-Kreisgeschäfts-führer Frank Malitte, nannte es positiv, dass künftig Verbandsmitglieder noch besser über die Situation des Arbeits-marktes informiert werden.Info: [email protected]

Markus Behrens (li.), Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Dessau-Roßlauund BVMW-Kreisgeschäftsführer Frank Malitte, unterzeichnen eine gemeinsame Kooperationsvereinbarung.

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Im Bildungszentrum für Land- und Hauswirtschaft in Bad Dürrenberg erlernen benachteiligte Jugendliche einen Beruf. BVMW-Mitglieder überzeugten sich von den

vielfältigen Möglichkeiten, zu denen auch die Ausbildung zum Pferdewirt gehört.

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Thüringen

Vom Benziner zum ElektroantriebTag der mobilen Zukunft

Weimar/Nohra (ri) · Im Fahrsicherheitszentrum des ADAC Thüringen fand in Kooperation mit dem BVMW, der IHK, dem Logistiknetzwerk Thüringen sowie der DEKRA und dem TÜV der „Tag der mobilen Zukunft“ statt.

Die Schirmherrschaft der Veranstaltung lag bei Christian Carius (CDU), Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr. Ein attraktives und informatives Tagungspro-gramm sowie die Möglichkeit, verschiedene Elektro-fahrzeuge selbst zu fahren, fanden das Interesse der Teilnehmer. BVMW-Landesgeschäftsführer Günther Richter wies in seinem Grußwort darauf hin, dass die 400 Unternehmen der Automobilzulieferindustrie mit 30.000 Mitarbeitern vor einem tiefgreifenden Struktur-wandel stehen. „Der BVMW sieht seine Aufgabe darin,

die Umstellung vom Benziner zum Elektroantriebssystem als Impulsgeber zu begleiten und dafür zu werben, mit neuen Produkten langfristig den Unternehmenserfolg bzw. die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern“, so Richter. Darüber hinaus sei zu beachten, dass die Energiever-sorgung selbst vor gewaltigen Herausforderungen ste-he. Dabei gelte es, Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit in Einklang zu bringen. „Die Energiewende aus der Sicht des Mittelstands kann nur gelingen, wenn die Energieversorgung so dezentral wie möglich und so zentral wie nötig erfolgt. Das bedeutet mehr Wettbewerb und langfristig sinkende Stromkosten für erneuerbare Energien“, fasste Richter die BVMW-Position zusammen.Info: www.fsz-thueringen.de

Elektroauto „Tesla“ im Test (v.li.): Gerald Bitterberg, Leiter des BVMW-Kreisverbands Erfurt; Dr. Christian Huck, Leiter ADAC-Fahrsicherheitszentrum; Günther Richter, BVMW-Landesgeschäftsführer; Prof. Dr.-Ing. Klaus Augsburg,

Leiter des Thüringer Innovationszentrums Mobilität an der TU Ilmenau.

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