Detecon Opinion Paper Entwicklung ganzheitlicher Portalarchitekturen

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  • 8/6/2019 Detecon Opinion Paper Entwicklung ganzheitlicher Portalarchitekturen

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    Opinion Paper

    Entwicklung ganzheitlicherPortalarchitekturen2011/03

    We make ICT strategies work

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    Entwicklung ganzheitlicher Portalarchitekturen

    Opinion Paper 2 Detecon International GmbH

    Inhaltsverzeichnis

    1 Executive Summary.............................................................................................32 Portale zwischen Agilitt und Governance..........................................................43 Referenzmodell fr Komponenten der Portalarchitektur .....................................7

    3.1 Core Services ..............................................................................................73.1.1 Plattform ...................................................................................................... 83.1.2 Hochverfgbarkeit .......................................................................................83.1.3 Performance................................................................................................ 83.1.4 Datenspeicherung .......................................................................................93.1.5 Mandantenfhigkeit ..................................................................................... 93.1.6 Security........................................................................................................9 3.1.7 SSO ........................................................................................................... 103.1.8 Monitoring..................................................................................................10 3.1.9 Caching ..................................................................................................... 103.1.10 Metadata....................................................................................................10 3.1.11 Service-Repository .................................................................................... 103.1.12 Entwicklungsuntersttzung........................................................................11 3.2 Interaction & Communication .................................................................... 113.2.1 Presentation ..............................................................................................113.2.2 Accessibility...............................................................................................12 3.2.3 Personalization .......................................................................................... 123.2.4 Aggregation ...............................................................................................123.2.5 Search Engine Optimization...................................................................... 123.2.6 User Engagement......................................................................................133.2.7 Collaboration & Feedback ......................................................................... 133.3 Administration & Integration ...................................................................... 143.3.1 Integration..................................................................................................14 3.3.2 Administration............................................................................................14 3.3.3 Transaction................................................................................................15

    4 Die Portalarchitektur als Investition in die Zukunft.............................................165 Der Autor ........................................................................................................... 176 Das Unternehmen ............................................................................................. 18

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    Entwicklung ganzheitlicher Portalarchitekturen

    Opinion Paper 3 Detecon International GmbH

    1 Executive Summary

    Der fortschreitende Erfolg der Internettechnologie hat das Konsumverhalten von Kunden, dieKollaboration mit Geschftspartnern und die Formen sozialer Interaktion innerhalb der Un-ternehmen stark beeinflusst und verndert. Durch das Internet sind Unternehmen heutezunehmend Vergleichs- und Bewertungsmglichkeiten ausgesetzt. Kunden mchten um-fangreiche Online-Funktionen im Bereich von Sales und Services nutzen. Mitarbeiter erwar-ten die Adaption von privaten Erfahrungen mit Social Media auf die Alltags- und Kollaborati-onswirklichkeit innerhalb der Unternehmen.

    Bestehende Interaktionswege mit Kunden, Geschftspartnern und Mitarbeitern mssen aufdie Anforderungen des Konsums von Webinhalten und webbasierten Medien angepasstwerden: neue Wege sind zu gehen. Anforderungen an die Geschftsmodelle und die Unter-nehmenskultur in den Bereichen Informationsverteilung, Sales und Service bzw. im Kontextder Kollaboration mit Kollegen, Partnern und Kunden aus dem Bereich Web 2.0/Enterprise2.0 verndern sich permanent. Unternehmen mssen agil auf diese Marktherausforderungenreagieren. Unternehmensfhrung und Fachabteilungen formulieren kontinuierlich neue An-forderungen an ihre Portale.

    Die Agilitt des Unternehmens soll sich in entsprechender Agilitt im Auen- und Innenauf-tritt ausdrcken. Die Optik soll aktuell sein, die erfolgreichen Konzepte der Consumer Sitesund Social Networks sollen schnell und flexibel fr Portale adaptiert werden. Der Druck aufdie IT-Bereiche wchst, den Status quo zu ndern und neue Web-Applikationen und webba-sierte Services zeitnah und flexibel umzusetzen. Dabei ist die IT mit klaren Anforderungenaus Sicht der Governance an jegliche Interaktion mit Kunden, Partnern und Mitarbeitern

    sowie der zugrunde liegenden Informationstechnologie konfrontiert. Nachhaltig und investiti-onssicher soll die Informationstechnologie entwickelt werden.

    Beide Anforderungspole (Agilitt fr Web 2.0/Enterprise 2.0 und Governance) nachhaltig zubedienen, ist die zentrale Herausforderung in der Entwicklung einer Anwendungsarchitekturfr Web-Applikationen. Eine ganzheitliche Portalarchitektur muss die Geschftsanforderun-gen aus Intranet-, Extranet- und Internetszenarien vereinen und auf die zugrunde liegendenPortalkomponenten abbilden. Sie dient als zentrale und erweiterbare Bibliothek an Definitio-nen von Portalfunktionen und eingesetzten Lsungen innerhalb der IT-Landschaft und fun-giert als Baukasten fr Implementierungsprojekte. Die Portalarchitektur beschreibt die Por-talkomponenten als Services und Funktionen und gibt damit z.B. Auskunft, welche Enterpri-se 2.0/Social Media-Anstze innerhalb des Unternehmens untersttzt werden oder wieCustomer Self Services umsetzbar sind.

    Ein Referenzmodell fr den Aufbau von Portalarchitekturen visualisiert und ordnet die ver-schiedenen Komponenten der Portalarchitekturentwicklung und bildet die Basis und denAusgangspunkt fr die erfolgreiche Entwicklung und Einfhrung ganzheitlicher Portalarchi-tekturen.

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    Opinion Paper 4 Detecon International GmbH

    2 Portale zwischen Agilitt und Governance

    Webtechnologie hat in den letzten 20 Jahren einen grandiosen Siegeszug in fast alle Berei-che der Gesellschaft und des Geschftslebens angetreten. Als universitrer Support vonDokumentation und Kollaboration konzipiert, ist das World Wide Web inzwischen omnipr-sent. Menschen interagieren im Web, vernetzen sich, tauschen Informationen aus, verglei-chen Produkte und konsumieren online.

    Entsprechend dieser Entwicklung sind Unternehmen herausgefordert, ihre bestehendenInteraktionswege mit Kunden, Geschftspartnern und Mitarbeitern an die Anforderungendieser Entwicklung anzupassen bzw. neue Wege zu gehen. Stetig werden neue Anforderun-gen an die Geschftsmodelle und die Unternehmenskultur in den Bereichen Informationsver-teilung, Sales und Service bzw. im Kontext der Kollaboration mit Kollegen, Partnern undKunden aus dem Bereich Enterprise 2.0 definiert und kontinuierlich an neue Entwicklungenangepasst.

    Participation

    Folksonomy

    User Experience

    Design

    User Centered

    Data-Driven

    Decentralization

    Convergence

    Long Tail Economy

    Social Software

    Recommendation

    Ajax Focus on Simplicity

    Joy of Use

    Tagging

    Wiki Blog Social Networks

    Corporate BloggingPodcasting

    Vodcasting

    RemixabilityHackability

    Distributed Content

    Openness

    Audio MobileVideo

    lightweight

    Read/Write Web

    RSS Syndication

    Mashup OpenAPIMicroformats

    Standards

    Semantic Web

    Enterprise 2.0

    Agility

    Rich Internet Applications

    Participation

    Folksonomy

    User Experience

    Design

    User Centered

    Data-Driven

    Decentralization

    Convergence

    Long Tail Economy

    Social Software

    Recommendation

    Ajax Focus on Simplicity

    Joy of Use

    Tagging

    Wiki Blog Social Networks

    Corporate BloggingPodcasting

    Vodcasting

    RemixabilityHackability

    Distributed Content

    Openness

    Audio MobileVideo

    lightweight

    Read/Write Web

    RSS Syndication

    Mashup OpenAPIMicroformats

    Standards

    Semantic Web

    Enterprise 2.0

    Agility

    Rich Internet Applications

    Bild 1: Fachliche Anforderungen an Portale im Kontext Web2.0/Enterprise 2.0

    Unternehmensfhrung und Fachabteilungen formulieren ihre Anforderungen an die neueAgilitt schnell. So verlangt z.B. die Unternehmensfhrung an jedem Ort auf die aktuellstenKennzahlen zuzugreifen, der Vertrieb soll mobil angebunden werden, das Marketing mchte

    die Kundenbindung durch eine Anwender-Community erhhen und der technische Serviceentlastet sein Call Center durch vorgelagerte Online Self Services. Daraus resultieren Anfor-derungen an die User Interfaces von IT-Anwendungen. Diese soll aktuell und modern sein,den Anwender jederzeit schnell bedienen. Erfolgreiche Konzepte von Consumer Sites undSocial Networks bzw. neueste Trends aus dem Internet werden oftmals als pauschale An-forderungssets fr neue Firmenportale formuliert. Durch die Vielfalt und den schnellenWechsel der Anforderungen wchst der Druck auf die IT-Bereiche, neue Web-Applikationenund webbasierte Services zeitnah und flexibel umzusetzen, nderungen vorzunehmen undneue Services online zu stellen.

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    Opinion Paper 5 Detecon International GmbH

    Auf der anderen Seite sind klare Anforderungen aus Sicht der Governance an jegliche Inter-aktion mit Kunden, Partnern und Mitarbeitern sowie der zugrunde liegenden Informations-technologien formuliert. Die IT muss fachliche Anforderungen an die kohrente Bereitstel-

    lung und Governance der kommunikativen Inhalte, Produktinformationen, Preise, Prozesseetc. erfllen. Die Archivierung der Inhalte und Transaktionsdaten soll sichergestellt sein.Unterschiedlichste Business- und Legacy-Applikationen sind zu integrieren. Datensicherheitsowie Datenschutz sind zu gewhrleisten und die IT muss Augenma und Nachhaltigkeit imUmgang mit Investitionen beweisen. Und dies angesichts stets wechselnder und sich neuentwickelnder fachlicher Anforderungen an Userinterfaces, Microsites, Rich Internet Applica-tions, Untersttzung mobiler Clients und des immensen Schubs von Consumer und UserDriven Computing innerhalb der Unternehmen.

    Regulation &

    Control

    ConsolidationUser Centered

    IntegrationCentralization

    Roles & Responsibilities

    Security

    Documentation

    Templates

    Patterns

    Rollout

    Reporting

    Standards

    Governance

    Penalties

    Rules Sustainability

    Processes

    Quality

    Treatments

    Coherence

    Bild 2: Anforderungen an Portale im Kontext von Governance

    Die Auflsung der Spannung zwischen der extremen Agilitt der Fachanforderungen und derrelativen Trgheit der IT ist die zentrale Herausforderung in der Entwicklung von Webappli-kationen fr Unternehmen.

    Auf der einen Seite mssen Portale (sowohl Content- als auch Applikationsportale) grund-stzlich als eine Infrastrukturkomponente im Rahmen der Applikationslandschaft begriffenund entwickelt werden. Die einzelnen Architekturkomponenten mssen nachhaltig in derzentralen Anwendungsarchitektur gepflegt werden. Auf der anderen Seite bedarf es hoher

    Flexibilitt bei der Entwicklung neuer Webapplikationen und Sites.

    Nur ein ganzheitlicher Ansatz in der Entwicklung der Anwendungsarchitektur fr eine Portal-infrastruktur mit klarer Definition der Aufgaben der eigentlichen Portalapplikation sowie derAbgrenzung zu spezialisierten Support-Systemen und den Backend- und Legacysystemensowie definierten Regeln fr die Weiterentwicklung auf unterschiedlichen Ebenen kann hierauf Dauer helfen.

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    Opinion Paper 6 Detecon International GmbH

    Eine ganzheitliche Portalarchitektur muss die Geschftsanforderungen aus Intranet-, Extra-net- und Internetszenarien vereinen und auf die zugrundeliegenden Portalkomponentenabbilden. Sie dient als zentrale und erweiterbare Bibliothek an Definitionen von Portalfunkti-

    onen und eingesetzten Lsungen innerhalb der IT-Landschaft und fungiert als Baukasten frImplementierungsprojekte (Verringerung Time to Web/Erhhung Synergien und Wiederver-wendung von Anwendungen (gettigte Investitionen)). Zustzlich lassen sich ber die Por-talarchitektur Whitespots in der Applikationslandschaft visualisieren und Schnittstellen zuanderen Anwendungsbereichen identifizieren.

    Die Portalarchitektur beschreibt die Portalkomponenten als Services und Funktionen undgibt damit z.B. Auskunft und bersicht, welche Enterprise 2.0/Social Media-Anstze inner-halb des Unternehmens untersttzt werden oder mit welchen Services und FunktionenCustomer Self Services umsetzbar sind.

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    Opinion Paper 7 Detecon International GmbH

    3 Referenzmodell fr Komponenten der Portalarchitektur

    Das folgende Referenzmodell basiert auf den oben beschriebenen Rahmenparametern freine Portalinfrastruktur. Es ermglicht Unternehmen die Entwicklung und Ableitung eigenerReferenzmodelle und definiert eine erste Ebene von Fragestellungen und Anforderungen aneine aktuelle Portalinfrastruktur. Bei der Entwicklung des Referenzmodells wurde daraufgeachtet, die Portalinfrastruktur funktional zu halten und nicht in ihrer Aufgabenstellung zuberdehnen. So werden spezielle Servicefunktionen (z.B. Identity Management, EnterpriseSearch) in ber Schnittstellen anzubindende zentrale Enterprise Dienste ausgelagert sowieBusiness-Logik in den Legacyanwendungen belassen. ber Schnittstellen angebundeneSysteme sind blau und kursiv markiert.

    Presentation (e.g. Multichannel,

    Mobile, Microsites, Widgets),Accessibility, Personalization,Aggregation

    (e.g. Mashups),

    SEO

    CoreServices

    (e.g. Platform, Security, SSO,Monitoring, Caching,

    Metadata, API)

    Administration(e.g. WCMS, Profiles,Cockpits, Toolboxes)

    (Identity Management,Enterprise Search, DMS,

    DAM, PIM, CRM, BI)

    Integration(e.g. Connectivity,Messaging &Routing)

    Transaction(Quotes/Calculators,Orders, BPM,Commerce, Billing)

    Collaboration &Feedback(e.g. Blogs, Wikis,Forum, Mail, UserGenerated Content)

    UserEngagement(e.g. Web Controlling,Recommendations,Experience Management,Dashboards, Reporting),

    Interaction & Communication

    Administration & IntegrationQuelle: Detecon International GmbH

    Bild 3: Schematische Darstellung: Referenzmodell der Portalkomponenten

    3.1 Core Services

    Die Core Services summieren alle zentral genutzten Anforderungen an die Portalinfrastruk-tur. Diese zentralen Services stellen ein Set an technischen Basisfunktionen bereit. ber die

    Ausgestaltung der Core Services werden zustzlich zentrale Aussagen zur Plattform undverschiedene nicht-funktionale Anforderungen (vor allen Dingen zu Verfgbarkeit, Perfor-mance usw.) platziert. Die Core Services bilden das die Portalarchitektur determinierendeHerzstck. Sie sind nach der Erstimplementierung als relativ stabil zu betrachten. Bei derDefinition und Entwicklung der Core Services ist somit besondere Sorgfalt gefragt, jeglichenderungen knnen Auswirkungen auf alle peripheren Services und Funktionen haben.

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    Opinion Paper 8 Detecon International GmbH

    3.1.1 Plattform

    Die Basis der Portalarchitektur ist die technologische Plattform. Grundstzlich stehen nebenPlattformen aus der Java-Welt noch Technologien von Microsoft zur Verfgung. Hier sindoftmals bereits innerhalb der Unternehmen strategische Vorgaben gesetzt, die in die eineoder andere Richtung zeigen. Im Rahmen eines Greenfield-Ansatzes fr eine neue Portalar-chitektur ist die Plattformauswahl ein zentraler Erfolgsfaktor. Hier muss die Plattform zu-stzlich zur kommerziellen Prfung den aus einem klaren Zielbild abgeleiteten und gewich-teten Anforderungen gengen. Diese Anforderungen mssen mit dem jeweiligen Portalsoft-warehersteller hinsichtlich der Frage, welche Funktionen im Softwarestandard inbegriffensind, diskutiert werden. Zustzlich ist zu prfen, welche Komponenten ber 3rd-Party-Anbieter erworben werden knnen. Dabei sind eventuelle Folgen fr die Systeme mitzube-denken; deren Komplexitt sollte mglichst gering gehalten werden. Daneben stellt sich dieFrage, wie viel eigene Entwicklungsleistung das Unternehmen eventuell leisten muss bzw.mchte. Auerdem ist fr die jeweilige Plattform die Verfgbarkeit geeigneter Entwickler und

    Berater am Markt bzw. innerhalb des Unternehmens zu prfen: Zu welchem Preis knnenexterne Leistungen eingekauft werden?

    Im Markt fr Portalsoftware sind Java-basierte Infrastrukturen stark vertreten. Neben diver-sen Enterprise-Anbietern wie Oracle oder IBM finden sich in der Java-Welt zahlreiche OpenSource-Projekte und Anbieter. Die Microsoft-Plattform stellt sich dort technologisch engerund auf den ersten Blick standardisierter dar als Java-Architekturen. Diese mssen sichsptestens im Rahmen einer Integration von Dokumentenmanagement-Diensten hinsichtlichihrer Integrationsfhigkeit von Microsoft Office, Sharepoint Services und weiterer Microsoft-Technologien vergleichen lassen. Microsofts Portallsung ist im Rahmen einer Plattformpr-fung auf jeden Fall intensiver zu analysieren. Spezifisch ist der Ansatz von SAP Netweaverals JAVA/ABAP-Hybrid (z.B. Herausforderungen im Kontext des Supports aktueller Java

    Development Kits (JDKs) zu bewerten, der aber als Portalkomponente gerade fr SAP-Shops oft relativ geringe Softwarelizenzkosten nach sich zieht.

    3.1.2 Hochverfgbarkeit

    Essentiell fr den Einsatz einer Portalarchitektur sind Hochverfgbarkeitsszenarien. EinePortalarchitektur muss hohen Anforderungen an die Verfgbarkeit gengen und solche Sze-narien definitiv abfragen (z.B. Clustering, Lastverteilung, Virtualisierung etc.). Die Verfgbar-keitsanforderungen haben auch explizit Auswirkungen auf das Implementierungsprojekt, dieWeiterentwicklung sowie den Betrieb des Portals (z.B. in der Governance, im Managementvon Anforderungen und der Entwicklung neuer Funktionen).

    3.1.3 Performance

    Hufige Beschwerden im Kontext von Portalen sind schwache Performance und gefhlteLangsamkeit. Kunden und Mitarbeiter erwarten heute von Webapplikationen adquate Ant-wortzeiten, die Geduld der Anwender ist dies betreffend gering. Im Rahmen einer Portalent-wicklung mssen hier klare KPIs und Bewertungsgrundlagen geschaffen werden. An diePortalarchitektur ergibt sich daraus die Anforderung, entsprechende Performancemessun-gen von Applikationsseite zu untersttzen, das eigene Lastverhalten sauber zu loggen undFunktionen fr konfiguratives Performancetuning zu bieten (z.B. Tuning der Java VirtualMachine). Hier sind die Anbieter von Portalsoftware gefragt, entsprechende Referenzwertefr die Skalierung (Lastszenarien) vorzulegen.

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    Opinion Paper 9 Detecon International GmbH

    Eine unzureichende Netzwerkinfrastruktur wirkt sich negativ auf die Performance einer Por-talinfrastruktur aus. Dem muss mit Network Audits und Analysen der gesamten DeliveryChain entgegen gewirkt werden, damit etwaige Bottlenecks aufgesprt werden knnen. Alle

    Entwicklungen und das Customizing mssen entsprechend auf die Performanceziele derPortalarchitektur einzahlen. Test- und Abnahmeverfahren mssen implementiert werden,damit funktionale Anpassungen nicht das gesamte Portalsystem oder Teile davon lahmle-gen. Die Performance eines Portals muss grundstzlich holistisch betrachtet und bearbeitetwerden. Unzhlige Beispiele im Markt zeigen, dass schlechte Performance vielfach auf ein-fache, unzureichende Netzinfrastrukturkonfigurationen, ungengend getunte Java VirtualMachines oder auch schlecht entwickelte, wenig erprobte Webapplikationen zurckzufhrenist. Meist findet sich im Rahmen einer ganzheitlichen Analyse ein Junktim aus Faktoren aufallen Ebenen der Architektur, deren Bearbeitung zu einer ganzheitlichen Verbesserung derPerformance fhrt.

    3.1.4 Datenspeicherung

    Im Rahmen der Portalstrategie ist definitiv die Datenbankstrategie des Unternehmens mit inBetracht zu ziehen. Alle relevanten Portalprodukte bentigen zur Datenspeicherung entspre-chende Datenbanksysteme. In die berlegungen fr die Datenhaltung ist einzubeziehen,dass ein nicht zu vernachlssigender Anteil der zu speichernden Daten Userauswertungenund Statistikdaten sind (siehe auch User Engagement). Im Kontext der Datenspeicherungsind ebenfalls Anforderungen hinsichtlich mglicher Revisionssicherheitsvorgaben wie z.B.die Wiederherstellung historischer Versionen, die Bereitstellung von Audit Trails, Reportingund Archivierung zu diskutieren.

    3.1.5 Mandantenfhigkeit

    Mandantenfhigkeit ist ein oftmals stark unterschtztes Feature, welches von einzelnenSoftwareanbietern sehr unterschiedlich gelst bzw. sehr unterschiedlich definiert wird. DieAngebote gehen von lose getrennten Sites in einem Multisitekontext mit Contentsharing-Funktionen bis zu revisionssicher abgegrenzten Communities. Hier ist im Vorfeld eine klareinterne und fachliche Begriffsdefinition auf Basis der Anforderungen wichtig. Erfahrungsge-m ist kaum eine nachtrgliche nderung im Scope einer Portalanwendung kostenintensi-ver als die Implementierung der Mandantenfhigkeit. Ein Portal nachtrglich mandantenfhigzu machen bzw. die Mandantenfhigkeit zu verndern (z.B. nachtrgliche Implementierungvon mandantenbergreifendem Content Reuse), kann hnlich teuer werden wie eine Neu-entwicklung.

    3.1.6 Security

    Begreift sich ein Portal als Einstiegspunkt fr Kunden und/oder Mitarbeiter zum Zugriff aufUnternehmensinformationen, -services und -prozesse, so stellt sich zwangslufig die Fragenach den Mechanismen der Eingangssicherung und Zugangskontrolle. Neben den gngigenSicherungs- und Verschlsselungsmechanismen fllt in diesen Kontext auch die Frage nachdem Datenschutz. Dahingehende Anforderungen sind nicht nur softwareseitig, sondern auchprozessual zu definieren und abzuprfen (z.B. regelmige sowie unabhngige Penetrati-onstests und Security Audits).

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    Entwicklung ganzheitlicher Portalarchitekturen

    Opinion Paper 10 Detecon International GmbH

    3.1.7 SSO

    Kernfeature der ersten Portalimplementierungen zum Beginn des Jahrtausends war das

    Bereitstellen von Single-Sign-on-Funktionalitten. Im Rahmen einer heutigen Portallsungsollte dieses Feature nicht als portalintrinsische Funktion betrachtet werden, sondern viel-mehr hinsichtlich der Frage, welche Standards vom Portal untersttzt werden. Die FunktionSSO bedient sich in modernen Infrastrukturen zentralen Identity Management Systemen undweiteren vom Unternehmen strategisch gesetzter Mechanismen (z.B. Kerberos, NTLM bishin zu PKI-Lsungen).

    3.1.8 Monitoring

    Die oben beschriebenen Anforderungen an die Performance und das Tuning einer Portalar-chitektur sowie an einen reibungslosen Betrieb bedingen Anforderungen an die Unterstt-zung von Monitoringstrategien. Die Portalarchitektur muss in der Lage sein, sehr genau und

    spezifisch ihren eigenen Zustand und ihre eigene Reaktion auf genderte Auenbedingun-gen (z.B. eine vermehrte Last durch erhhte Zugriffe) auf Service- und Modulebene wider-zuspiegeln und an System- und Servicemanagement-Tools (z.B. Tivoli) weiterzugeben.

    3.1.9 Caching

    Im Zuge der Erfllung von Anforderungen hinsichtlich immer dynamischerer Webapplikatio-nen steht eine Portalarchitektur vor der Herausforderung, an der richtigen Stelle Performan-ce und Lastvermeidung durch intelligente Nutzung von Caches als Puffer-Speicher zu er-mglichen. Hier gilt es im Rahmen der Konzeption klar zu definieren, an welchen StellenInformationen im Cache abgelegt werden knnen und wo dynamisch ausgeliefert werdenmuss bzw. an welchen Stellen sogar statischer Content ausgeliefert werden kann.

    3.1.10 Metadata

    Die bergreifende Nutzung von Metadaten bietet ungeahnte Mglichkeiten, unstrukturiertemContent einen quasistrukturierten Charakter zu verschaffen und diesen in Relation zu denGeschftsprozessen zu setzen. Auerdem bieten Metadaten eine viel grere Flexibilitt inder Erstellung von Taxonomien, alternativen Navigationsbumen usw. als klassisch hierar-chische Verwaltungsmechanismen. Seine volle Kraft kann Metadata-Management aber nurentfalten, wenn das Metadatenmodell in Korrelation und Abstimmung mit bergreifendenMaster-Data-Management-Initiativen entwickelt wird und erweiterbar bleibt.

    3.1.11 Service-Repository

    Eine Portalarchitektur muss ber ein zentrales Repository verfgen, an dem Portalservicesangemeldet werden und ber welches diese Portalservices zentral verwaltet werden knnen.Das Services-Repository fungiert quasi als zentrales Telefonbuch fr die Portalarchitektur,darf aber nicht mit einem Service-Repository im Sinne einer SOA-Architektur verwechseltwerden. Ein Portal-Service-Repository bietet zum Beispiel das PCD (Portal Content Directo-ry) des SAP-Netweaver-Portals.

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    3.1.12 Entwicklungsuntersttzung

    Zentrale Voraussetzung fr die Investitionssicherheit der Portalarchitektur sind die Mglich-

    keiten fr Entwickler auf standardisierten, stabilen und dokumentierten APIs aufzusetzen.Jegliches Customizing und alle Weiterentwicklungen mssen auf der Basis solcher APIsaufgesetzt werden. Entwickler- und Entwicklungsuntersttzung durch Software DevelopmentKits, Entwicklerhandbcher, Schulungen sowie Patterns beschleunigen die Lernkurve undsenken Risiken in der Implementierung. Eine gute Dokumentation und die Verwendung vonStandardkomponenten machen es deutlich leichter, neue Entwickler in das Team einzufh-ren und gegebenenfalls die Entwicklung spter auszulagern bzw. den Implementierungs-partner zu wechseln. Zustzlich zur Kapselung der Entwicklung auf der Basis von APIs sollteeine moderne Infrastruktur in der Lage sein, auf der Basis von Templates (z.B. Velocity) dieEntwicklung von Applikationen auf dem Presentation Layer leichtgewichtig zur Verfgung zustellen. Gerade die Benutzeroberflchen betreffende Agilittsanforderungen von Marketing-

    abteilungen und Agenturen lassen sich nur erfllen, wenn nderungen auf dem PresentationLayer leicht durchgefhrt sowie schnell und ohne Ausfallzeiten abgewickelt werden knnen.

    3.2 Interaction & Communication

    3.2.1 Presentation

    Einer der Faktoren fr eine erfolgreiche Portalarchitektur ist eine groe Flexibilitt des Pre-sentation Layers auf Basis eines relativ stabilen und statischen Cores. Der PresentationLayer muss in der Lage sein, aktuelle UIs umzusetzen (Joy of Use). Neben dem Webkanalmssen diverse Mobile Channels bedient werden, aber auch Multichannel-Szenarien wiePrint-to-PDF oder RSS-Feeds mssen einfach umzusetzen sein. Aktuelle fachliche UI-

    Anforderungen, die miteinander interagierende Widgets, Widget Stores und EnterpriseDashboards betreffen, mssen ebenso zu implementieren sein wie klassische, inhaltsorien-tierte Designs. Wichtig fr die Investitionssicherheit der Portalarchitektur ist die Beantwor-tung der Frage, wie flexibel und schnell auf der Oberflche neue Inhalte, Layouts, Mashupsund Microsites entstehen knnen, ohne tiefgreifende Entwicklungen und Eingriffe in die ei-gentliche Infrastruktur zu bentigen (siehe auch API). So sollte eine Multimedia-Agentur inder Lage sein, lediglich durch Stylenderungen und auf der Basis wieder verwertbarer Por-talservices neue Sites und Portale online zu stellen (z.B. Kampagnensites, Themensitesusw.). Ein weiterer Aspekt ist in diesem Zusammenhang der Zusammenschluss verschiede-ner Portalsites (Federated Portals), z.B. wird das Procurement Portal mit Teilen des FinancePortals zusammen im informationsarchitektonisch bergeordneten Intranetportal eingehngt.

    Im Kontext der Prsentation der Auftritte bzw. der Portale sind natrlich auch alle Anforde-rungen nach Mehrsprachigkeit zu erfllen. Hier reicht sicherlich nicht die lediglich technischeUntersttzung von Mehrsprachigkeitskonzepten (z.B. UTF8), sondern es sind hier unter an-derem Fragen nach dem Support, den bersetzungsworkflows und dem grundstzlichenKonzept der Mehrsprachigkeit von Inhalten zu klren.

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    Entwicklung ganzheitlicher Portalarchitekturen

    Opinion Paper 12 Detecon International GmbH

    3.2.2 Accessibility

    Eine spezifische, oft vernachlssigte Anforderung ist der Aspekt der Barrierefreiheit von In-

    ternetseiten (Accessibility), d.h. die behindertengerechte Aufbereitung elektronischer Inhalteund Informationen. Die Internetangebote der ffentlichen Hand richten sich bereits seit 2005nach der Barrierefreien Informationstechnik-Verordnung (BITV), die die Anforderungen anbarrierefreie Internetauftritte und -angebote festlegt. Der Privatwirtschaft ist die Erfllungfreigestellt. Zwar wird Barrierefreiheit vielfach angefordert, zuletzt aber vor dem Hintergrundvon Javascript und Flashanwendungen nicht verwirklicht. Dabei gibt es durchaus Strategien,eine zumindest partielle Barrierefreiheit zu erreichen, z.B. durch die Nutzung spezieller, de-signreduzierter Seitenversionen. Gerade in den immer lter werdenden westlichen Gesell-schaften wird dieser Punkt nach und nach strker in den Vordergrund treten.

    3.2.3 Personalization

    Personalisierte Inhalte im Bereich der Webapplikationen werden von Anwendern geradezuals Selbstverstndlichkeit betrachtet. Die Frage, die sich hier an die Portalarchitektur stellt,ist, wie die Personalisierung umgesetzt wird. Welche technischen und funktionalen Paradig-men liegen der Personalisierung zugrunde? Wie flexibel knnen Inhalte und Applikationenauf das Nutzerverhalten hin ausgesteuert werden (gerichtete Personalisierung)? WelcheMglichkeiten gibt es, Personalisierung aufgrund persnlicher Settings und/oder des Nutzer-verhaltens zu steuern? Gibt es die Mglichkeit, Closed User Areas aufzubauen und zu ver-walten? Werden Portalrechte auf angebundene Inhalte aus Drittsystemen bertragen odersind diese Systeme weiterhin selbst fr das Rechtemanagement verantwortlich? Wo werdendie Userbezogenen Daten gespeichert (Cookies auf dem Client? Sessioninformationen aufdem Server?). Entsprechend der expliziten Fachanforderungen ist im Rahmen der Entwick-lung einer Portalarchitektur zu klren, ob Personalisierung mit den eigenen Rule Enginesdes Portals oder einem 3rd Party Personalization Framework umzusetzen ist. Bei der Spei-cherung von personenbezogenen Daten ist grundstzlich das Bundesdatenschutzgesetz zubeachten. Im Intranetkontext sind Personalisierungskonzepte grundstzlich mitbestim-mungspflichtig (sofern sie zur Arbeitskontrolle eingesetzt werden knnen). Hier ist vorab dieZustimmung des Sozialpartners einzuholen.

    3.2.4 Aggregation

    Neben der reinen Integration von Drittsystemen ist die Bereitstellung einfacher Funktionen,mit denen die Fachseite in der Lage ist, Inhalte zu aggregieren und miteinander in Bezie-hung zu setzen (z.B. Enterprise Mashups), eine wichtige Anforderung. Hier muss es mglich

    sein, sowohl aus portalinternem Content/Applikationen als auch aus externen Inhalten ag-gregierte Sichten zu komponieren. Auch in diesem Kontext ist es mglich, neben den Bord-mitteln der Portalanbieter Lsungen von Spezialanbietern am Markt zu nutzen (z.B. Kapow).

    3.2.5 Search Engine Optimization

    Marketingabteilungen sind oftmals nicht bereit, Einschrnkungen im Design bzw. zustzlicheAufwnde in die Bereitstellung von Alternativauslieferungen von Content zur Untersttzungder Barrierefreiheit (z.B. Design reduzierte Seiten, welche von Text Readern blinden Usernvorgelesen werden knnen) hinzunehmen. Ganz anders sieht dies beim Thema Suchma-schinenoptimierung aus, obwohl hier auch diverse Designeinschrnkungen bzw. zustzlicheAufwnde fr die alternative Bereitstellung von Crawler kompatiblen Inhalten ntig sind.

  • 8/6/2019 Detecon Opinion Paper Entwicklung ganzheitlicher Portalarchitekturen

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    Entwicklung ganzheitlicher Portalarchitekturen

    Opinion Paper 13 Detecon International GmbH

    Die zentralen Fragen an die Portalsoftware im Kontext von SEO (Search Engine Optimizati-on) sind die Ausgabe von sprechenden URLs (also keine kryptischen IDs), ein einfachesManagement von Metadata und Keywords, die Erstellung einer automatisierten Sitemap

    (auch in alternativen Sortierungen) sowie einfache Mglichkeiten des Auslieferns alternativerstatischer HTML-Seiten an den Webserver und Microsites/Landingpages. Suchmaschinen-optimierung sollte nicht nur in Bezug auf Internetsuchmaschinen, sondern auch im Hinblickauf interne (Enterprise-)Search Engines betrieben werden. Portal-Inhalte mssen indizierbarund die Suchtreffer im Navigationskontext des Portals darstellbar sein. Gerade in komplexe-ren Szenarien ist eine nachvollziehbare Beeinflussung der Suchergebnisse durch Portalre-dakteure wichtig. (Wie erhhe ich das Ranking meiner Eintrge?)

    3.2.6 User Engagement

    Ein immer wichtiger werdender Aspekt sind Anforderungen rund um die Auswertung des

    Nutzerverhaltens sowie die Mglichkeiten, auf dieses on the fly, also unmittelbar zu reagie-ren, z.B. in Form von Empfehlungen (Kunden die dieses Produkt gekauft ha-ben/Mitarbeiter, die diesen Artikel gelesen haben). Auch Experience Managementgewinnt an Bedeutung: Wo hat der Nutzer seine Trampelpfade durch das System gezo-gen? Wo hat er die Webseite verlassen oder auch den Prozess abgebrochen?). Das soge-nannte Web Controlling ist nicht mehr nur Basisdisziplin, sondern inzwischen ein umfang-reich erweitertes Konzept mit so unterschiedlichen Funktionen wie z.B. Heatmaps, Klick-pfadanalysen und Recommendation Engines, die komplexe Warenkorbanalysen durchfh-ren knnen. Grundstzlich muss jede Portalarchitektur Funktionen bereitstellen, die eineAuswertung des Nutzerverhaltens ermglichen bzw. die fr spezialisierte Tools Schnittstel-len anbieten, die diese Funktion bernehmen.

    3.2.7 Collaboration & Feedback

    Im Rahmen der Entwicklungen rund um Web 2.0 haben sich immer strker Anforderungenetabliert, die Portalkonsumenten (User) strker auch die Rolle von Content-Produzentenermglichen sollen. Klassisch in diesem Bereich sind Bewertungsmglichkeiten (Ratings)sowie die bereits angesprochenen Empfehlungs- und Kommentarfunktionen. Ohne dieseFeedbackmglichkeiten kann kein modernes Portal bei seinen Nutzern Akzeptanz gewinnen.Darber hinaus sollten moderne Web-Applikationen vielfltige weitere Funktionen bieten,ber die die Nutzer unkompliziert Inhalte generieren knnen (User Generated Content). Einweiterer, wichtiger Aspekt im Interesse des Unternehmens ist die Moderation dieser Inhaltedurch verantwortliche Redakteure. Die adaptierten Funktionen sind den Anwendern aus

    Blogs, Wikis, Foren und Social Networks vertraut. Die Frage, die sich mit Blick auf die An-wendungsarchitektur stellt, ist, ob die Out-of-the-Box-Funktionen einer Portalsoftware denAnforderungen an User Generated Content gengen oder ob sich hier eventuell die Integra-tion von spezialisierter Social Media Software lohnt. Die Portalsoftware muss auf jeden Fallin der Lage sein, spezialisierte Softwaretools zu integrieren. Nutzergenerierte Inhalte knnenausgezeichnet fr User Engagement genutzt werden. So knnen Artikel mit einer hohenBewertung in den Suchergebnissen nach oben sortiert werden. Daneben knnen vieldisku-tierte Inhalte bzw. Inhalte, auf die hufig verlinkt wurde, ebenfalls im Suchranking steigen(siehe auch User Engagement).

  • 8/6/2019 Detecon Opinion Paper Entwicklung ganzheitlicher Portalarchitekturen

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    Entwicklung ganzheitlicher Portalarchitekturen

    Opinion Paper 14 Detecon International GmbH

    3.3 Administration & Integration

    3.3.1 Integration

    Eine zentrale Anforderung an Portale ist die Bereitstellung von Backendinformationen, Pro-zessen und Funktionen spezialisierter Softwaretools in mehreren konsolidierten Sichten oderauch nur in einer Sicht. Die Enterprise-Portalarchitektur ist entsprechend auf die Mglichkei-ten der Integration von Backendsystemen hin zu untersuchen und zu befragen. Die Integra-tionsmglichkeiten knnen hier durchaus stark variieren. So vertritt z.B. der im Jahr 2010zum ersten Mal auf dem Gartner-Quadranten gelistete Anbieter Backbase einen deutlichleichtgewichtigeren Ansatz, als dies z.B. Anbieter wie SAP oder Oracle tun. Ein Unterneh-men muss sich unter Architekturgesichtspunkten die folgenden Fragen stellen: Wie wollenwir Applikationen in die Portalarchitektur integrieren und wie kann die Portalsoftware dabeiuntersttzen? Alle weitergehenden Konzepte bezglich der Konnektivitt von Anwendungen,dem Messaging & Routing von Informationen, speisen sich aus der Antwort auf diese Fra-

    gen. Eine der wichtigsten Prmissen fr die Entwicklung der Portalarchitektur muss sein,dass mglichst keine Business-Logik im Portal nachgebaut bzw. parallel implementiert wer-den sollte, sondern dass stets ein Weg zur mglichst abstrakten und einheitlichen Integrationvon logikfhrenden Backend- und Legacysystemen gewhlt wird.

    3.3.2 Administration

    Unter dem Stichwort Administration sind verschiedene spezialisierte Funktionen zusammen-gefasst, die es zum einen den Administratoren erlauben, das System von technischer Seiteher zu konfigurieren, und zum anderen den verantwortlichen Fachanwendern alle Tools andie Hand zu geben, die Portalarchitektur mit Leben, d.h. mit Content zu fllen. Zur Unter-sttzung der verschiedenen Anwendergruppen (Administratoren, Publishern, Autoren, spe-

    ziellen Autoren (z.B. aus der Produkt- und Shopredaktion) sind umfangreiche Cockpits undToolboxes gefordert. Diese bedrfen oftmals einer recht umfangreichen Oberflchenintegra-tion. Eine moderne Portalarchitektur muss in der Lage sein, das Erstellen und Bereitstellenvon spezifischen Cockpits einfach und ohne groen Aufwand (z.B. ber standardisiertePluglets o..) zu untersttzen. Eine grundstzliche Herausforderung fr diese Dashboardsist, Inhalte und Applikationen verschiedenster Liefersysteme zusammenzufgen und zu-sammen auf einer Seite darzustellen. Hier sind unter Umstnden Berechtigungsmixturen vonunterschiedlichen klassischen Rollen ntig (z.B. zwischen Redakteur und Administrator).

    Die Anbindung eines (oder mehrerer) Identity Management Systems, welches das Rechte-und Rollensystem untersttzt, ist fr die Ausprgung von Cockpits unerlsslich, ebenso aberauch Grundvoraussetzung fr die Umsetzung von AAA-Konzepten (Authentication, Authori-zation, Accounting) als zentraler Voraussetzung fr SSO und die Personalisierung.

    Auerdem spielt in diesem Kontext eine Suchmaschine eine zentrale Rolle, welche sowohlin der Lage sein muss, die Frontendsuche fr die User (Reader) des Portals abzubilden alsauch Drittsysteme anzubinden. Ein Groteil der Cockpits fr Administratoren und Fachan-wender ist meist Query-gesteuert. In Zukunft werden sicherlich immer mehr Anwendungen inPortalen auf Basis von Enterprise-Search-Abfragen umgesetzt werden (siehe auch SearchEngine Optimization (SEO), User Engagement, Collaboration & Feedback). Die ThemenEnterprise Search und Identity Management sind mit Portalbordmitteln definitiv nicht seriszu lsen, sondern bedrfen der Integration und dem Abgleich mit der Search- und IDM-Strategie eines Unternehmens.

  • 8/6/2019 Detecon Opinion Paper Entwicklung ganzheitlicher Portalarchitekturen

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    Entwicklung ganzheitlicher Portalarchitekturen

    Opinion Paper 15 Detecon International GmbH

    Die meisten Portalanbieter bieten WCM (Web Content Management) Usecases und Funkti-onen (Redaktionsprozesse, What you see is what you get, WYSIWYG-Editor etc.) out-of-the-box an bzw. integrieren WCMS-Standardkomponenten. Die zentrale Frage muss hier

    sein, welche Funktionen von der Standardsoftware untersttzt und welche durch die Fachab-teilung erwartet werden? Ist das Delta hier zu gro, muss eine WCMS-Standardlsung in diePortalarchitektur integriert werden. hnliches gilt fr die Anforderungen an Dokumentmana-gement-Funktionen (DMS), die Verwaltung von Digital Assets (DAM) wie Bildern sowie anSocial Media (siehe oben). Hier werden durch die Portalanbieter oft einfache Funktionenangeboten, welche geprft und anhand der Fachanforderungen abgewogen werden ms-sen. Meist bieten Portalsoftwareanbieter aber auch untersttzte Schnittstellen zu Partner-produkten und Spezialanbietern an.

    Die Anbindung eines CRM-Tools (Customer Relationship Management) an die Portalarchi-tektur ist gerade in Internet- und Extranet-Szenarien sehr sinnvoll, um spezifische Inhalteund Produkte fr spezifische Kunden- und Kundengruppen bereitzustellen. Schlielich er-

    mglicht ein CRM-Tool die Auswertung des Nutzerverhaltens. Daneben kann die Verwaltungspezifischer Kundendaten (z.B. Stammdaten wie Rechnungsadresse, Lieferadresse, Famili-enstand etc.) ausgelagert werden: in Form eines Self-Service-Angebots an die Kunden.

    Spezifischer gestaltet sich die Anbindung von Product Information Management Tools (PIM).Diese sind oftmals tief in Produktentwicklungs- und -launchprozesse sowie Stammdatenpro-zesse integriert, whrend das Portal fertige Kataloge und zentral gepflegte Stammdatenkonsumiert. Da aber die Struktur der Kataloge und die Stammdaten oftmals eine expliziteAuswirkung auf z.B. die Informationsarchitektur in den ausgelieferten Websites haben, sindPIM-Funktionen bzw. das Verbauen von aus PIM generiertem Content gerade in commerce-und produktlastigen Szenarien immanent. Dies gilt ebenfalls fr klassische Commerce-

    Anwendungen, obwohl diese oftmals auch mit Portal- und WCMS-Funktionen angereichertvermarktet werden.

    3.3.3 Transaction

    Ein weiterer wichtiger Aspekt fr eine Portalarchitektur ist die sichere und zuverlssige Un-tersttzung von Transaktionen. Commerce-lastige Szenarien z.B. definieren komplexe Pro-dukte nicht nur auf der Basis eines Artikelstammpasses, sondern vielmehr als eine Aneinan-derreihung verschiedener, sich einander bedingender Prozessschritte mit z.B. spezifischenAngebote und Kalkulatoren fr Kunden (z.B.: Rahmenvertrge fr spezifische Produkte),Verfgbarkeitsprfungen (z.B.: Produkt auf Lager, Produkt regional verfgbar), komplexenProduktabhngigkeiten (z.B. Ersatzteilbestellungen, Service Upgrades) und der Anbindung

    an die Backendsysteme, in denen Orders dann prozessiert werden (Produktion, Logistik undRechnungslegung). Klassische Commerce-Systeme bringen fr die Erfllung solcher Anfor-derungen eigene Workflowengines mit. Eine Portalarchitektur kann mit bordeigenen Mittelnuntersttzen bzw. eine Integration in eine Business Process Engine anbieten. Die Grundfra-ge, die sich mit Blick auf die Portalarchitektur stellt, ist, in welcher Komplexitt und Speziali-sierung Transaktionen mithilfe der Software abgewickelt werden knnen. Andernfalls musseine Spezialsoftware angebunden werden.

  • 8/6/2019 Detecon Opinion Paper Entwicklung ganzheitlicher Portalarchitekturen

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    Entwicklung ganzheitlicher Portalarchitekturen

    Opinion Paper 16 Detecon International GmbH

    4 Die Portalarchitektur als Investition in die Zukunft

    Portalprojekte und -initiativen entstehen in einem Spannungsfeld zwischen agilen Fachan-forderungen und relativer Statik von IT-Systemen. Der nachhaltige Erfolg von komplexenPortalszenarien ist von unterschiedlichen Faktoren abhngig und aktiv beeinflussbar.

    Organisatorisch

    Funktional

    Technisch

    Content- & Applikations-Verteilung sowie Wiederverwendung

    Governance & Guidelines (funktional & technisch) fr Content & Applikationen

    Fachlicher Support & Betrieb (z.B. SLAs, Verrechnungskonzepte, Application Store)

    Transparentes Anforderungsmanagement & Roadmap

    Untersttzung lokaler Geschftsanforderungen (z.B. Applikation mit Relevanz fr nureine anwendende Einheit, kleine Sites etc.)

    Design wieder verwertbarer Services, Funktionsbausteine und Applikationen

    Integrierte Redaktion fr Web Content und Applikationen in einem Workflow

    Holistische Betrachtung der technischen Infrastruktur

    Support von Agilitt durch Modularitt & Wiederverwendung

    Abstraktion der Frontend- und Layout-Entwicklung vom Backend

    Adaption auf dezentrales Look & Feel und Einmischen von lokalem Content

    Quelle: Detecon International GmbH

    Bild 4: Herausforderungen fr die Entwicklung von Portalarchitekturen

    Der wichtigste Schlssel zum Erfolg einer Portalarchitektur sind klare Spielregeln zwischender IT und den Fachabteilungen sowie ein gemeinsames Verstndnis ber die bentigtenund gewnschten Portalkomponenten und Basisfunktionen und deren Korrelation zu denFachanforderungen.

    Eine Portalreferenzarchitektur ist die Basis fr ein solches gemeinsames Verstndnis unddefiniert ein gemeinsames Zielbild von Fachabteilung und IT. Sie fungiert als zentrale Biblio-thek der Portalservices und Referenzbeispiele, welche fr Implementierungsprojekte zurVerfgung stehen. Auerdem beschreibt die Portalreferenzarchitektur die spezifischen Whi-tespots in der IT-Bebauung. Anhand der Portalreferenzarchitektur knnen Anforderungenkonkret diskutiert und Abhngigkeiten transparent gemacht werden. Die Portalreferenzarchi-tektur bildet die Basis fr die Abstimmung und Kommunikation mit den Fachbereichen undfr die Erstellung einer Roadmap zur Entwicklung eines oder mehrerer Portale.

    Des Weiteren muss sich die Portalarchitektur mglichst leichtgewichtig darstellen. Entspre-chend der Prmisse der Seperation of Concerns darf keine Businesslogik in die Portaleimplementiert werden, Business Logik muss eine Portalinfrastruktur aus den Backendsyste-men als Services konsumieren, aggregieren und nach auen reprsentieren. Last but notleast bedient die Entkopplung des Presentation Layers von den Entwicklungs- und Deploy-mentprozessen des Portalbackends die Fachabteilungen mit der dringend bentigen Agilittund Flexibilitt.

    Grundstzlich ist die Bereitstellung einer sauberen und modularen Portalarchitektur sowohleine Investition zur Untersttzung aktueller Geschftsbedrfnisse als auch zur Untersttzungzuknftiger Anforderungen durch schon bestehende Implementierungen. Dadurch erhhtsich die Sicherheit der Investitionen in Software und Customizing deutlich.

  • 8/6/2019 Detecon Opinion Paper Entwicklung ganzheitlicher Portalarchitekturen

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    Entwicklung ganzheitlicher Portalarchitekturen

    Opinion Paper 17 Detecon International GmbH

    5 Der Autor

    Steffen Roos ist bei Detecon in der Competence Practice IT Management in Bonn als Ma-naging Consultant ttig. Seit ber 10 Jahren ist er im Kontext von komplexen Implementie-rungsprojekten von Portalen aktiv. Zur Detecon kam er im Jahre 2010. Mit seiner prakti-schen Erfahrung aus zahlreichen Portal-Projekten hat er ein breites Wissen sowohl in derAnalyse und Konzeption von unterschiedlichen Unternehmensportalsystemen als auch inderen Implementierung und Rollout.

    Er ist erreichbar unter: +49 228 700 1905 oder [email protected]

  • 8/6/2019 Detecon Opinion Paper Entwicklung ganzheitlicher Portalarchitekturen

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    Entwicklung ganzheitlicher Portalarchitekturen

    6 Das Unternehmen

    We make ICT strategies work

    Detecon ist ein Beratungsunternehmen, das klassische Managementberatung mit einemhohen Technologieverstndnis vereint.

    Unsere Unternehmensgeschichte beweist dies: Detecon International ging aus der Fusionder 1954 gegrndeten Management- und IT-Beratung Diebold und der 1977 gegrndetenTelekommunikationsberatung Detecon hervor. Unser Leistungsschwerpunkt besteht dem-nach in Beratungs- und Umsetzungslsungen, die sich aus dem Einsatz von Informations-und Kommunikationstechnologien, engl. Information and Communications Technology (ICT),ergeben. Weltweit profitieren Kunden aus nahezu allen Branchen von unserem ganzheitli-chen Know-how in Fragen der Strategie und Organisationsgestaltung sowie beim Einsatzmodernster Technologien.

    Das Know-how der Detecon bndelt das Wissen aus erfolgreich abgeschlossenen Manage-ment- und ICT-Beratungsprojekten in ber 160 Lndern. Wir sind global durch Tochter- undBeteiligungsgesellschaften sowie Projektbros vertreten. Detecon ist ein Tochterunterneh-men der T-Systems International, der Geschftskundenmarke der Deutschen Telekom. AlsBerater profitieren wir daher von der weltumspannenden Infrastruktur eines Global Players.

    Know-how und Do-how

    Die rasante Entwicklung von Informations- und Telekommunikationstechnologien beeinflusst

    in immer strkerem Mae sowohl die Strategien von Unternehmen als auch die Ablufeinnerhalb einer Organisation. Die daraus folgenden komplexen Anpassungen betreffendementsprechend nicht nur technologische Anwendungen, sondern auch Geschftsmodelleund Unternehmensstrukturen.

    Unsere Dienstleistungen fr das ICT-Management umfassen sowohl die klassische Strate-gie- und Organisationsberatung als auch die Planung und Umsetzung von hochkomplexen,technologischen ICT-Architekturen und -Anwendungen. Dabei agieren wir herstellerunab-hngig und sind allein dem Erfolg des Kunden verpflichtet.

    Detecon International GmbHOberkasselerstr. 2

    53227 BonnTelefon: +49 228 700 0

    E-Mail: [email protected]: www.detecon.com