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Geschäftsbericht 2010 DGRV – Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e. V.

DGRV_Geschäftsbericht_2010

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Geschäftsbericht 2010DGRV – Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e. V.Geschäftsbericht 2010DGRV – Deutscher Genossenschaftsund Raiffeisenverband e. V.Pariser Platz 3, 10117 Berlin, www.dgrv.deImpressumHerausgeber: DGRV – Deutscher Genossenschaftsund Raiffeisenverband e. V., Berlin Gestaltung: VR-Marketing GmbH, Wiesbaden Fotografie: Alexander Kunz, Fotolia, iStockphoto, PantherMedia Text: DGRV, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Berlin Druck: GÖRRES-DRUCKEREI und VERLAG

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Geschäftsbericht 2010

DGRV – Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e. V.

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Geschäftsbericht 2010

DGRV – Deutscher Genossenschafts-und Raiffeisenverband e. V.

Pariser Platz 3, 10117 Berlin, www.dgrv.de

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ImpressumHerausgeber: DGRV – Deutscher Genossenschafts-

und Raiffeisenverband e. V., Berlin

Gestaltung: VR-Marketing GmbH, Wiesbaden

Fotografie: Alexander Kunz, Fotolia, iStockphoto, PantherMedia

Text: DGRV, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Berlin

Druck: GÖRRES-DRUCKEREI und VERLAG GmbH, Neuwied

Nachdruck und Vervielfältigung – auch auszugsweise –

nur mit Quellenangabe und nach vorheriger Genehmigung

durch den Herausgeber gestattet.

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1

Inhaltsverzeichnis

Zum Geleit 3

I. Der DGRV stellt sich vor 5

II. Aktuelles zum Genossenschaftswesen 11

1. Genossenschaften in Deutschland und Europa 11

2. Neue Genossenschaften 16

3. Genossenschaften – eine weltweit attraktive

und stabile Unternehmensform 18

III. Dienstleistungen für den Verbund 19

1. Rechnungslegung und Prüfung 19

2. Prüfungsdienstleistungen 29

3. Rechtsberatung 30

4. Steuerberatung 35

5. Personalentwicklung 38

6. Rahmenverträge des DGRV 42

IV. Internationale Beziehungen 43

1. Genossenschaftliche Entwicklungszusammenarbeit 43

2. Internationale Mitgliedschaften 49

V. Anhang 52

1. Organe des DGRV 52

2. Ausschüsse des DGRV 60

3. Statistische Daten zur Gesamtorganisation 66

VI. Glossar 69

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Dr. Eckhard Ott • Dirk J. Lehnhoff

Page 7: DGRV_Geschäftsbericht_2010

3

Europa ist für viele deutsche Unternehmen

der wichtigste Wirtschaftsraum. Der Vereini-

gungsprozess der europäischen Länder hat den

wirtschaftlichen Austausch in den vergan ge-

nen Jahrzehnten erheblich vereinfacht. Büro-

kratische Hürden und marktwirtschaftliche

Grenzen wurden abgebaut. Damit einherge-

hend hat die europäische Gesetzgebung mehr

Einfluss auf nationalstaatliche Regelungen er-

halten. Auch die Bereiche der Rechnungs le-

gung und Prüfung werden von internationa-

len Standardisierungsgremien und europäi-

schen Vorgaben geprägt.

Doch nicht jede europäische Regelung bringt

Vorteile. Deshalb ist es wichtig, dass der Mit-

telstand und die genossenschaftlichen Unter-

nehmen vor nachteiligen Regelungen bewahrt

werden. Insbesondere solche Regelungen ste-

hen auf dem Prüfstand, die für internationale

Großkonzerne entworfen wurden. Ein Beispiel

ist der internationale Rechnungslegungs stan-

dard IFRS für KMU. Diese Vorschriften sind für

Mittelständler zu aufwendig und führen in

der Anwendung zu schwerwiegenden Nach-

tei len bei der Eigenkapitalbilanzierung.

IFRS für KMU ist ein Beispiel dafür, dass die

Position der deutschen Genossenschaften in

Europa gestärkt werden muss. Zu diesem

Zweck wird der DGRV die Gesetzgebungs ini-

tiativen in Brüssel und Berlin aufmerksam be -

gleiten. Er arbeitet hierbei mit dem europäi-

schen Netzwerk der Genossenschaftsverbände

und mit weiteren Mittelstandsvertretern eng

zusammen. Eine starke genossenschaftliche

Gruppe lebt aber auch von starken genossen-

schaftlichen Dienstleistern. In den Bereichen

der Rechnungslegung und Prüfung sowie der

Rechts- und Steuerberatung wird der DGRV

weiterhin seinen Beitrag dazu leisten, dass der

genossenschaftliche Verbund insgesamt gut

aufgestellt ist. Auch die Verbreitung der genos-

senschaftlichen Rechts- und Wirtschaftsform

in der Öffentlichkeit, der Politik und den Me -

dien wird nicht nur in Deutschland, sondern

in ganz Europa intensiv vorangetrieben.

Mit Blick auf das von der UNO ausgerufene

Internationale Jahr der Genossenschaften in

2012 wird der DGRV gemeinsam mit seinen

Mitstreitern im In- und Ausland eine Kampag-

ne starten, um Bekanntheit und Image der Ge-

nossenschaft zu verbessern. Ein Bestandteil ist

die Wanderausstellung „Genossenschaften –

Chance für Millionen“, mit der das Engagement

des DGRV in der Entwicklungsarbeit einer

breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht

wird. Diese Ausstellung kann von den Genos-

senschaften für die eigene Öf fentlichkeit sar-

beit genutzt werden.

Wir möchten uns an dieser Stelle herzlich bei

unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

für ihren engagierten und kompetenten Ein-

satz im Jahr 2010 bedanken. Unseren Mitglie-

dern und allen Mitstreitern für die genossen-

schaftliche Rechtsform in Politik, Wirtschaft,

Wissen schaft und Presse danken wir für die

vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder,

Berlin, im Mai 2011DGRV – Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e. V.

Der Vorstand

Dr. Eckhard Ott Dirk J. Lehnhoff

Zum Geleit

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Page 9: DGRV_Geschäftsbericht_2010

Der DGRV – Deutscher Genossenschafts- und

Raiffeisenverband e. V. ist Spitzenver band und

Prüfungsverband im Sinne des Gesetzes be -

treffend die Erwerbs- und Wirt schaftsge nos-

senschaften (GenG) in der jeweils gültigen

Fassung. Der Verband ist im Jahr 1972 aus

dem Zusammenschluss des Deut schen Raiff-

eisenverbands e. V. (alt) und des Deut schen

Genossenschaftsver bands e. V. her vor gegan-

gen. Er umfasst über seine Mitglieds verbände

die Kreditgenossenschaf ten, die ländlichen

und die gewerblichen Genossen schaften sowie

die Konsumgenos senschaften.

Genossenschaft

Privatpersonen, selbstständige Unternehmer

oder juristische Personen kooperieren in Ge -

nos senschaften, um gemeinsam wirtschaft-

liche, soziale oder kulturelle Ziele zu erreichen.

Genossenschaften werden in § 1 Abs. 1 des

Genossenschaftsgesetzes definiert als „Gesell-

schaften von nicht geschlossener Mitglie-

derzahl, deren Zweck darauf gerichtet ist,

den Erwerb oder die Wirtschaft ihrer Mitglie-

der oder deren soziale oder kulturelle Belange

durch gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb

zu fördern“. Die genossenschaftliche Koope-

rationsform ist somit durch einen besonderen

Zweck, den sogenannten Förderzweck, ge-

kennzeichnet. Gleichwohl wird mit jeder wirt-

schaftlichen Vereinigung ein Zweck verfolgt.

Das Besondere an der Genossenschaft ist,

dass die Mitglieder mit den Leistungen des

Genossenschaftsbetriebs direkt gefördert

werden. Jedes Genossenschaftsmitglied pro-

fitiert unmittelbar von den Leistungen seines

Unternehmens. Die Mitglieder sind zugleich

Eigentümer und Geschäftspartner ihrer Genos-

senschaft. Diese Identität und der damit ein-

hergehende Förderzweck charakterisieren im

Kern die genossenschaftliche Wirtschaftsform.

Das genossenschaftliche Kooperationsprinzip

wird in den verschiedensten Geschäftsmo-

dellen gelebt. Die häufigste Spielart sind

Einkaufsgenossenschaften, mit denen die

Nachfrage nach Produkten und Dienstleis-

tungen gebündelt wird. Hierzu zählen bei-

spielsweise Kooperationen von Einzelhan dels-

kaufleuten, Ärzten oder Handwerkern. Ein-

kaufsgenossenschaften erbringen für ihre

mittelständischen Mitglieder zumeist viele

unterschiedliche Dienstleistungen, wie etwa

kaufmännische oder (informations)technische

Unterstützung bis hin zu (zertifizierten) Mit-

arbeiterschulungen. Auch Privatpersonen

schließen sich in Einkaufsgenossenschaften,

sogenannten Konsumgenossenschaften, zu -

sammen. Als Beispiele hierfür können

Lebensmittelhandel, Energieeinkauf oder

Tageszeitungen angeführt werden. Genos-

senschaften werden ferner für den gemeinsa-

men Absatz genutzt, wie etwa in der Milch-,

Vieh- und Weinwirtschaft oder im Agrar-

handel. Darüber hinaus gibt es Produktions-

und Dienstleistungsgenossenschaften, mit

denen gemeinsam Leistungen erbracht wer-

den. Kreditgenossenschaften, Handwerker-

oder IT-Genossenschaften sind Beispiele für

dieses Kooperationsmodell. Eine Sonderform

sind Produktivgenossenschaften, in denen die

Mitglieder zugleich Mitarbeiter der Genos sen-

schaft sind. Insbesondere in den neuen

Bundesländern findet man Beispiele in der

Landwirtschaft (Agrargenossenschaften) und

im Friseurhandwerk.

Bei allen Genossenschaften übernimmt der

Genossenschaftsbetrieb eine oder mehrere 5

I. Der DGRV stellt sich vor

Page 10: DGRV_Geschäftsbericht_2010

6

betriebliche Funktionen für die Mitglieder-

wirtschaften. Die Mitglieder einer Genossen-

schaft nutzen diese Unternehmens- und

Rechts form, um gemeinsam den Zugang zum

Markt zu erreichen, ihre Marktposition zu

verbessern oder Angebote bereitzustellen.

Der genossenschaftliche Verbund

Der DGRV vereint derzeit 18,1 Mio. Genossen-

schaftsmitglieder. Statistisch gesehen ist

nahezu jeder vierte Bundesbürger Mitglied

einer ländlichen, gewerblichen, Kredit- oder

Konsumgenossenschaft. Damit ist die Genos-

senschaftsorganisation die mit Abstand mit-

gliederstärkste Wirtschaftsorganisation in

Deutschland. Insgesamt bestanden am 31.

Dezember 2010 auf der Ebene der Primärge-

nossenschaften:

• 1.138 Kreditgenossenschaften mit 16,7 Mio.

Mitgliedern und einer addierten Bilanzsum-

me von rund 707 Mrd. Euro,

• 2.604 Raiffeisen-Genossenschaften, ein-

schließlich 834 Agrargenossenschaften in

den neuen Bundesländern, mit etwa 1,7 Mio.

Mitgliedern und einem kumulierten Jahres-

umsatz von 41 Mrd. Euro (einschließlich Zen-

tralen),

• 1.620 gewerbliche Waren- und Dienstleis -

tungsgenossenschaften mit rund 0,3 Mio.

Mitgliedern und einem kumulierten Jahres-

umsatz von etwa 103 Mrd. Euro,

• 219 Konsum- und Dienstleistungsgenossen-

schaften mit etwa 0,5 Mio. Mitgliedern und

einem kumulierten Jahresumsatz von rund

2 Mrd. Euro.

Damit spezielle betriebliche Aufgaben und

Funktionen, wie etwa internationaler Waren-

austausch, Liquiditätsausgleich oder Weiter-

bildung, effizient und kostengünstig wahrge-

nommen werden können, unterhalten die

Genossenschaften sowohl auf der Regional-

als auch auf der Bundesebene Zentralunter-

nehmen und Spezialinstitute. Ziel ist es, die

Vorteile der Selbstständigkeit mit den Vor-

teilen eines starken Netzwerks zu verbinden.

Die Arbeitsteilung zwischen den genossen-

schaftlichen Unternehmen orientiert sich da-

bei am Subsidiaritätsprinzip.

Genossenschaftsverbände

Jede Genossenschaft gehört einem gesetzli-

chen Prüfungsverband an. Dieser Genossen-

schaftsverband überprüft in regelmäßigen

Zeitabständen, d. h. mindestens alle zwei Jah-

re, die wirtschaftlichen Verhältnisse des genos-

senschaftlichen Unternehmens. Dabei wird

auch geprüft, ob die Geschäfte der Genossen-

schaft ordnungsgemäß geführt worden sind.

Der Prüfungsverband unterstützt seine Mit-

gliedsgenossenschaften ferner in betriebs-

wirtschaftlichen, rechtlichen und steuerlichen

Fragen. Die Verbände un terhalten zudem

moderne Weiterbildungs akademien. Darüber

hinaus vertreten die Genossenschaftsverbände

die Interessen ihrer genossenschaftlichen

Mitglieder auf Landes-, Bundes- und europäi-

scher Ebene. Den genossenschaftlichen Bun-

des verbänden obliegt dabei die Förderung

und Vertretung der fachlichen und der be -

sonderen wirtschaftlichen und wirtschaftspo-

litischen Interessen. Neben dem DGRV als

spartenübergreifendem Spitzenverband be-

stehen auf Bundesebene vier spartenbezoge-

ne genossenschaftliche Spitzenverbände:

Page 11: DGRV_Geschäftsbericht_2010

7

• Bundesverband der Deutschen Volksbanken

und Raiffeisenbanken e. V. (BVR) für die

Kreditgenossenschaften,

• Deutscher Raiffeisenverband e. V. (DRV)

für die Raiffeisen, Waren- und Dienstleis -

tungsgenossenschaften,

• Der Mittelstandsverbund – ZGV für die ge-

werblichen Waren- und Dienstleistungsge-

nos senschaften,

• Zentralverband deutscher Konsumgenos sen-

schaften e. V. (ZdK) für die Konsum- und

Dienstleistungsgenossenschaften.

Auf der Regionalebene arbeiten sechs unab-

hängige Prüfungsverbände sowie weitere

sechs unabhängige Fachprüfungsverbände

(Stichtag 31.12. 2010):

• Baden-Württembergischer

Genossenschaftsverband e. V.

• Genossenschaftsverband e. V.

• Genossenschaftsverband Bayern e. V.

• Genossenschaftsverband Weser-Ems e. V.

• Mitteldeutscher Genossenschaftsverband

(Raiffeisen/Schulze-Delitzsch) e. V.

• Rheinisch-Westfälischer

Genossenschaftsverband e. V.

• Fachprüfungsverband von Produktiv -

genossenschaften in Mitteldeutschland e. V.

• EDEKA Verband kaufmännischer

Genossenschaften e. V.

• Prüfungsverband der Deutschen Verkehrs-,

Dienstleistungs- und Konsumgenossen -

schaften e. V.

• REWE-Genossenschaftlicher

Förderverband e. V.

• Verband der PSD Banken e. V.

• Verband der Sparda-Banken e. V.

Mitglieder des DGRV

Dem DGRV gehören vier spartenbezogene

Bundesverbände, sechs Regionalverbände

und sechs Fachprüfungsverbände sowie

Zentralunternehmen und Spezialinstitute auf

Bundesebene und die Regionalzentralen ein-

schließlich deren Tochterunternehmen an.

Die Struktur und die Veränderung der DGRV-

Mitglieder sind in der nachstehenden Über-

sicht abgebildet.

Anzahl zum Anzahl zum 31.12. 2009 31.12. 2010

Spitzenverbände 4 4

Prüfungsverbände 12 12

Unternehmen der genossen-

schaftlichen FinanzGruppe 9 9

Gewerbliche Verbundunternehmen 5 4

Ländliche Verbundunternehmen 4 4

Weitere Verbundunternehmen 3 3

Ländliche Regionalzentralen 1 35 30

Rechenzentralen 2 2

Unternehmen der REWE-Gruppe 21 21

Unternehmen der BÄKO-Gruppe 42 39

Sonstige Mitglieder 8 8

Insgesamt 145 136

1 Einschließlich deren Tochterunternehmen, die Mitglied beim DGRV sind.

Mitglieder des DGRV

Page 12: DGRV_Geschäftsbericht_2010

8

Mitglieder in diesen Bereichen. Auf dieser

Grundlage vertritt der DGRV die gemeinsa-

men wirtschaftspolitischen, rechtspolitischen

und steuerpolitischen Belange gegenüber

dem Gesetzgeber in Berlin und Brüssel. Die

Wahrnehmung bildungspolitischer Belange

und die Koordinierung der genossenschaftli-

chen Bildungsarbeit sind weitere Aufgaben.

Tätigkeitsschwerpunkte sind ebenfalls die

Durchführung von Prüfungen und die Bera-

tung sowie die Förderung der Verbandsmit-

glieder. Die Aus- und Fortbildung des Prüfer-

nachwuchses und der Prüfungskräfte erfolgt

in enger Abstimmung mit der Akademie

Deutscher Genossenschaften e. V. (ADG). Der

DGRV unterhält Beziehungen zu genossen-

schaftlichen und anderen Organisationen und

Institutionen im In- und Ausland und führt

die genossenschaftliche Entwicklungs- und

Beratungsarbeit im Ausland durch.

Gremien des DGRV

Verbandsrat

Der Verbandsrat ist das oberste Organ des

DGRV. Er besteht aus 40 Mitgliedern. Jedes

Mitglied hat einen persönlichen Stellvertreter.

Die Präsidenten des BVR, DRV und ZGV sind

geborene Mitglieder. Der jeweilige Bundes-

ver band benennt den persönlichen Stellver-

treter seines Präsidenten. Die übrigen Mit-

glieder und die persönlichen Stellvertreter

werden von den Regional- und Fachprüfungs-

verbänden, dem BVR, DRV und ZGV sowie

der BÄKO-Fachvereinigung und dem ZdK

benannt. Der Verbandsrat nimmt gegenüber

dem Vorstand und dem Verwaltungsrat zu

allen Angelegenheiten von grundsätzlicher

Bedeutung Stellung. Ihm obliegen u. a. die

Festsetzung der Mitglieds bei trä ge, die Ent -

ge gen nahme des

Geschäfts be richts,

die Prü fung und Ge -

nehmigung des Jah-

resvoran schlags und

die Feststel lung des

Jahresab schlus ses,

die Ent lastung von

Vor stand und Ver-

wal tungs rat, die Ein-

setzung von be ra-

ten den Ausschüs sen

und deren Be set-

zung. Vor sitzen der

des Verbandsrats ist Herr Michael Bockel mann,

Verbandspräsident des Genos sen schafts ver-

bandes e. V. Stellvertreter des Vorsitzenden

sind Werner Böhnke, Vor stands vorsitzender

der WGZ BANK AG, und Georg Litmathe,

Verbandsdirektor des Ge nossenschaftsver-

bandes Weser-Ems e. V.

Verwaltungsrat

Der Verwaltungsrat ist das Aufsichtsorgan

des DGRV und besteht aus neun Mitgliedern.

Jedes Mitglied hat einen persönlichen Stell-

vertreter. Die Präsidenten des BVR, DRV und

ZGV und ihre persönlichen Stellvertreter im

Verbandsrat sind geborene Mitglieder. Die

übrigen Mitglieder und ihre persönlichen

Stellvertreter werden aus der Mitte des

Vorsitzender des VerbandsratsMichael Bockelmann

Aufgaben des DGRV

Satzungsmäßige Aufgabe des DGRV ist die

Förderung und Entwicklung des Genossen-

schaftswesens und des genossenschaftlichen

Prüfungswesens. Der Verband entwickelt

Kon zepte und einheitliche Standards für Fra-

gen der Rechnungslegung und Prüfung und

ist damit das Kompetenzzentrum für seine

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Am Anfang stand die Motivation, dass zwischen den Ländern Europas nie wieder Krieg geführt werden dürfe. Die Vision aber war eine starke Gemeinschaft europäischer Staaten, ein Wirtschaftsraum, der zu Wohlstand in allen europäischen Regionen führen sollte. Vom Schuman-Plan bis zum Vertrag von Lissabon ist die wirtschaftliche und politische Vereinigung Europas weit vorangeschritten. Im Spannungsfeld von nationalen Eigenarten und dem Wunsch nach europäischer Einheit sind bislang 27 Staaten mit mehr als 500 Millionen Menschen der Europäischen Union beigetreten. Die europäische Politik bestimmt heute viele Lebensbereiche in den europäischen Ländern.

EUROPA ÜBERWINDET GRENZEN

Page 14: DGRV_Geschäftsbericht_2010

1010

Verbandsrats

gewählt. Der

Verwaltungs-

rat überwacht

die Geschäfts-

fü hrung des

Vorstands und

nimmt gegen-

über dem Vor-

stand zu An ge-

l e g e n h e i t e n

von grundsätz-

licher Bedeu-

tung Stellung.

Vorsit zender des Verwaltungs rats ist Manfred

Nüssel, der bereits seit dem Jahr 2000 DGRV-

Präsident ist. Manfred Nüssel ist zugleich Prä-

sident des DRV. Seine Stellver treter sind Uwe

Fröhlich, Präsident des Bun desver ban des der

Deut schen Volks ban ken und Raiffeisen ban-

ken e. V., und Wilfried Hollmann, Präsident von

Der Mittelstandsverbund – ZGV.

Vorstand

Der Vorstand führt in eigener Verantwor-

tung die Geschäfte des Verbands und vertritt

ihn gerichtlich und außergerichtlich. Vor sit-

zender des Vorstands ist Dr. Eckhard Ott, der

neben der Prüfungsabteilung und der Grund-

satzabteilung auch die Öffentlich keitsarbeit

verantwortet. Dirk J. Lehnhoff zeichnet unter

anderem für die Ressorts Rechtsberatung,

Steuerberatung und die Abteilung Interna-

tionale Beziehungen verantwortlich. Die Ge -

schäftsverteilung des DGRV-Vorstands ist im

Detail auf Seite 59 dargestellt.

Präsident des DGRV Manfred Nüssel

Fachausschüsse

Zur Unterstützung der fachlichen Arbeit des

DGRV bestehen vier ständige Fachausschüsse.

Die Fachausschüsse für Rechnungslegung und

Prüfung, für Recht, für Steuern und für

Bildung, deren Mitglieder vom Verbandsrat

gewählt werden, befassen sich mit allen

wesentlichen Themen aus ihrem Zuständig-

keitsbereich und berichten dem Vorstand

über ihre Tätigkeit und deren Ergebnisse. In

den Fachausschüssen und den von diesen ein-

gesetzten Arbeitskreisen werden von den

Experten aus den Mitgliedsor ga nisationen

effizient und zeitnah tragfähige Lösungs-

ansätze für Sachfragen vorbereitet. Damit

wird auch eine verbundeinheit liche Meinungs-

bil dung ermöglicht. Die Zu sam mensetzung

der Gremien des DGRV ist im Einzel nen auf

den Seiten 52 ff. dargestellt.

Innenorganisation des DGRV

Der DGRV beschäftigte zum 31. Dezember

2010 an seinem Hauptsitz in Berlin und sei-

nem Standort in Bonn 94 Mitarbeiter. Davon

werden 29 Mitarbeiter im Prüfungsdienst und

elf entsandte Auslandsmitarbeiter im Rah-

men der genossenschaftlichen Entwick lungs-

arbeit eingesetzt. Darüber hinaus be schäftigt

die Abteilung Internationale Bezie hungen

etwa 65 ausländische Mitarbeiter in den

jeweiligen Projekten im Ausland.

Page 15: DGRV_Geschäftsbericht_2010

1111

“Cooperatives – Sustainable in times of crisis”

Am 24. März 2010 organisierte der DGRV im

Namen der deutschen Genossenschafts ver-

bände eine Vortrags- und Diskussions ver an-

staltung in der Vertretung des Freistaates

Bayern bei der EU in Brüssel. Unter dem Motto

„Genossenschaften – nachhaltig krisenfest.

Wie viel Regulierung ist nötig?“ diskutierten

unter anderem die Amtschefin des Staatsmi-

nisteriums für Bundes- und Europaangelegen-

heiten in der Bayerischen Staatskanzlei Dr.

Gabriele Stauner, die ECON-Vorsitzende

Sharon Bowles, der Vorsitzende der CDU/CSU-

Gruppe im Europäischen Parlament Dr. Werner

Langen und der Präsident des BVR Uwe

Fröhlich die Frage, wie viel Regulierung Genos-

senschaf ten angesichts der weltweiten Wirt -

schafts krise benötigen. Augen maß ist hierbei

gefragt, etwa bei der For de rung nach einer

stärkeren Aufsicht über Banken und deren

Ein lagen sicherung oder bei der Har mo ni sie-

rung von Rechnungs legungsregeln in der EU.

Denn die Genossen schaften haben sich auch

in Zeiten der Wirt schaftskrise als starke

Partner des deutschen Mittelstandes präsen-

tiert, und dies ohne staatliche Unterstützung.

Nachhaltige Ge schäftsmo del le, Prüfung und

Beratung durch Genossen schafts verbände und

selbst getragene Siche rungs einrichtungen

sind ein stabiles Funda ment.

„Der Mittelstand im Fokus derBilanzrichtlinienänderung“

Am 8. Juni 2010 führte der DGRV gemeinsam

mit der Bundessteuerberaterkammer (BStBK)

eine Konferenz in Brüssel unter dem Titel

„Der Mittelstand im Fokus der Bilanzricht-

linienänderung“ durch. An der Konferenz

nahmen Vertreter aus dem Europäischen

Parlament, der Europäischen Kommission,

den Vertretungen in Brüssel sowie von

Unternehmen, Kammern und Verbänden teil.

Diskutiert wurden unter anderem die Ände-

rung der Bilanzrichtlinien und der internatio-

nale Rechnungslegungsstandard IFRS für KMU.

Der DGRV und die Bundessteuer beraterkam-

mer plädieren für eine Modernisie rung der

II. Aktuelles zum Genossenschaftswesen1. GENOSSENSCHAFTEN IN DEUTSCHLAND UND EUROPA

Dr. Eckhard Ott, Uwe Fröhlich, Dr. Gabriele Stauner, Sharon Bowles, Dr. Werner Langen sowie Moderator Alexander Radwan

Page 16: DGRV_Geschäftsbericht_2010

12

EU-Bilanzricht linien, lehnen die verpflichtende

Anwendung eines internationalen Rechn ungs-

legungsstandards für den Mittel stand (IFRS

für KMU) allerdings entschieden ab. Damit

würde die Wettbewerbs fä higkeit des eu ro -

päischen Mittelstandes eher geschwächt als

gestärkt. Die Veranstaltung fand in der Ver tre-

tung des Lan des Nordrhein-Westfalen in Brüs-

sel statt. Die Tagungs broschüre kann unter

http://www.dgrv.de/de/publikationen.html

heruntergeladen werden.

„Zahlen und Fakten 2010“

Der genossenschaftliche Verbund ist die mit

Abstand mitgliederstärkste Wirtschaftsorga-

nisation in Deutschland. Derzeit sind 17,8 Mio.

Genossenschaftsmitglieder mittelbar beim

DGRV organisiert. Der genossenschaftliche

Ver bund wird in seiner ganzen Vielfalt und

Leistungsstärke in der Broschüre „Zahlen und

Fakten 2010“ präsentiert. Auf 32 Seiten wer-

den die genossenschaftlichen Bereiche der

Wirtschaft vorgestellt sowie einzelne Themen-

felder informativ aufbereitet. Mit Bei trägen

über die Volks banken und Raiff eisen banken,

die Raiffeisen-Genossenschaften, die gewerb-

lichen Koope rationen und Konsum ge nossen-

schaften ge winnt der Leser einen tieferen

Ein blick in die einzelnen genossenschaftlichen

Sparten. Wei tere Rubriken sind den Genossen-

schafts ver bänden sowie den internationalen

Entwick lungen gewidmet.

Die Broschüre „Zahlen und Fakten“ kann beim

DG VERLAG unter der Artikelnummer 960860

bestellt werden. Für die Mitglieder des DGRV

steht zusätzlich eine Power Point-Prä sen ta-

tion auf www.dgrv.de zum Down load bereit.

Ei ne englischsprachige Ausgabe kann beim

DG VERLAG (Artikel num mer 960861) bestellt

werden.

Insolvenzsicherste Rechtsform Deutschlands

Im Jahr 2010 sind deutschlandweit etwa

32.100 Unternehmen insolvent geworden.

Damit sind die Insolvenzzahlen zum ersten

Mal seit 2007 wieder rückläufig. Dies geht aus

Dr. Horst Vinken (BStBK), Saskia Slomp (EFRAG), Alexandra Thein (Europäisches Parlament), Dr. Eckhard Ott, Dr. Hubert Weis (Ministerialdi-rektor BMJ), Prof. Dr. Hans-Michael Korth (EFAA) und Manfred Dehler (BStBK)

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13

begleitet. Gründern stehen erfahrene Berater

der Genossenschaftsverbände zur Seite, die

vor Ort das Gründungskonzept und den

Bu sinessplan besprechen und dabei viele An-

re gungen mit auf den Weg geben. Die bera-

tende Begleitung der Verbände hilft beson-

ders den in Verantwortung stehenden Mit-

gliedern, die bislang keine kaufmännischen

Erfahrungen gesammelt haben. Auch in den

Jahren nach der Gründung werden die neuen

Genossenschaften weiter durch die Verbände

betreut.

Sonderbeilage in der WELT

Auf Initiative des DGRV veröffentlichte die

WELT am 17. Mai 2010 eine Sonderbeilage

zum Thema „Genossenschaften“. Auf sechs

Seiten werden in anschaulichen Reportagen

vor allem junge Genossenschaften aus ver-

schiedenen Bereichen, wie z. B. Musikindus-

trie, Gartenbau und IT, porträtiert und so die

Vielfalt und Mo -

dernität der genos-

s e n s c h a f t l i c h e n

Rechtsform darge-

stellt. Eine PDF-Ver-

sion der Sonder bei-

lage kann unter

http://www.dgrv.

de/de/presse/son-

derbeilagengenos-

senschaften.html

herunterge laden

werden.

PerspektivePraxis

Mit dem Magazin PerspektivePraxis infor-

miert der DGRV die Praktiker im genossen-

schaftlichen Verbund über die Arbeit des

Insolvenzen nach Rechtsform

der jährlich veröffentlichten Insolvenz studie

des Verbands der Vereine Creditre form her-

vor. Der Anteil der eingetragenen Genossen-

schaft an den Insolvenzen liegt unverändert

bei 0,1 Prozent. Damit ist die eG auch weiter-

hin die am wenigsten von Insolvenz be trof-

fene Rechtsform Deutschlands.

Der geringe Anteil der Genossenschaften an

den Insolvenzen lässt sich auch auf den ge -

nossenschaftlichen Prüfungsansatz mit seiner

umfassenden Betreuungsprüfung zurückfüh-

ren. Regelmäßig werden die wirtschaftlichen

Verhältnisse einer Genossenschaft festgestellt.

Bei der Prüfung wird auch die Ordnungs-

mäßigkeit der Geschäftsführung kontrolliert.

Die genossenschaftliche Verbandsprüfung ist

zudem als betreuende Prüfung zukunftsori-

entiert angelegt. Es geht somit nicht nur um

die Beurteilung des zurückliegenden Prüfungs-

zeitraums, sondern auch um Erkenntnisse über

die Fortentwicklung der Genossenschaft. Im

Gegensatz etwa zur Unternehmensform der

GmbH, auf die traditionell ein großer Teil der

Insolvenzen entfällt, wird auch die Grün dung

einer Genossenschaft umfassend be triebs -

wirtschaftlich, rechtlich und steuerlich durch

die genossenschaftlichen Prüfungs verbände

2010

freie Berufe 3,2Kleingewerbetreibende 46,7BGB-Gesellschaft 1,1Einzelfirma 3,5OHG 0,3KG 0,5GmbH & Co. KG 4,7GmbH 38,6AG 0,8eG 0,1e. V. 0,6

Quelle: Creditreform-Datenbank; Angaben in Prozent

Page 18: DGRV_Geschäftsbericht_2010

14

Verbands. In den quartalsweise erscheinen-

den Ausgaben werden branchenübergreifend

die neuesten Entwicklungen in der Rech nungs-

legung und Prüfung sowie aktuelle Tendenzen

aus dem steuerlichen und rechtlichen Bereich

vorgestellt. Weitere Schwerpunkte sind die

Entwicklungsprojekte des DGRV und die Ge-

nossenschaftswissen schaft. PerspektivePraxis

erscheint als Beilage aller regionalen Genossen-

schaftszeitschriften. Bereits erschienene Aus-

gaben des Magazins und weitere Informa tio-

nen können unter www.perspektivepraxis.de

heruntergeladen werden.

Wanderausstellung „Genossen -schaften – Chance für Millionen“

Der DGRV hat am 19. Oktober 2010 gemein-

sam mit der WGZ BANK in Düsseldorf die

Wanderausstellung „Genossenschaften –

Chance für Millionen“ eröffnet. Die Gast red-

nerinnen Staatssekretärin Gudrun Kopp vom

Bundesministerium für wirtschaftliche Zu -

sammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und

Bundestagspräsidentin a. D. Prof. Dr. Rita

Süssmuth würdigten die weltweite Entwick-

lungsarbeit des DGRV und betonten, welchen

wichtigen Beitrag Genossenschaften in vielen

Regionen weltweit für die Reduzie rung der

Armut und eine nachhaltige wirtschaftliche

und soziale Entwicklung leisten. Mit der Wan-

derausstellung werden die Ent wick lungs-

projekte des DGRV einer breiten Öffent lich-

keit vorgestellt. Die Wanderausstellung kann

für vier Wochen angemietet werden. Sie wird

über den DGRV angeliefert und vor Ort auf-

und abgebaut.

Werner Böhnke, Gudrun Kopp, Prof. Dr. Rita Süssmuth, Dirk J. Lehnhoff

Page 19: DGRV_Geschäftsbericht_2010

15

Die gemeinsame Währung ist das sichtbare Zeichen der europäischen Vereinigung. Wirtschafts- und währungspo-litische Themen werden innerhalb der Europäischen Union geregelt. Derzeit haben 17 EU-Mitgliedstaaten den Euro als Zahlungsmittel eingeführt. Sie stimmen untereinander ihre Wirtschafts- und Finanzpolitik ab. Die geldpolitische Kompetenz ist auf das Europäische System der Zentralbanken übertragen worden. An deren Spitze steht die Europäische Zentralbank. Sie ist für die Mitgliedstaaten der Euro-Zone für die zentral gesteuerte Geld- und Währungspolitik verantwortlich.

EUROPA BEDEUTET MITEINANDER

Page 20: DGRV_Geschäftsbericht_2010

16

Neueröffnung Schulze-Delitzsch-Haus

Nach sechsmonatiger Umbauphase wurde

am 22. November 2010 das Schulze-Delitzsch-

Haus in Delitzsch feierlich wiedereröffnet. Die

neu gestaltete Dauerausstellung in der Kreuz-

gasse 10 informiert über Leben und Werk des

Genossenschaftspioniers Hermann Schulze-

Delitzsch. In dem Haus haben Delitzscher

Schuh macher im Jahr 1849 die erste Rohstoff-

assoziation gegründet.

Gut 18 Jahre nach der Ersteröffnung des Mu -

seums war eine konzeptionelle Überar bei tung

erforderlich geworden. Neue wissenschaftli-

che Erkennt nisse und mediale Entwick lungen

wurden aufgenommen. So erwarten den Be -

sucher jetzt interaktive Elemente wie Hörsta-

tionen, Textwürfel, Wandklappen und Schub-

laden mit verschiedenen Originalen. Die Um -

bau maß nahmen wurden von den deutschen

Genos senschaftsverbänden finanziell unter-

stützt.

2. NEUE GENOSSENSCHAFTEN

Gründungsinitiativen

Im Jahr 2010 wurden unter dem Dach der

DGRV-Mitgliedsverbände 215 neue Genossen-

schaften gegründet. Nach wie vor werden

zahlreiche Genossenschaften im Bereich der

erneuerbaren Energien gegründet. Auch der

Trend zur Gründung von Ärztegenossen-

schaf ten und Gesundheitsnetzen hat sich

fortgesetzt. Weitere Schwerpunkte lagen

zum Beispiel im Bereich Nahversorgung auf

dem Land, in der Übernahme kommunaler

Aufgaben durch Genossenschaften und in

der Kooperation von Selbständigen und

Freiberuflern.

Im Bereich der Energie werden zunehmend

Einkaufsgenossenschaften ge gründet, die

Preisvorteile durch den gemeinsamen Bezug

von Gas oder Strom realisieren oder aber auf

erneuerbare Energien setzen. Daneben wird

gemeinsam Strom aus erneuerbaren Energie-

ressourcen erzeugt. Dabei geht es insbeson-

Die Museumsgestalterinnen Astrid Klinge und Kerstin Wagner legen im neu gestalteten Schulze-Delitzsch-Haus letzte Hand an

Page 21: DGRV_Geschäftsbericht_2010

nisieren sich deshalb zunehmend in Ge nos -

senschaften, um gemeinsam einen Dorf laden

zu betreiben und damit die Lebens mit tel-

versorgung in den ländlichen Regionen zu

verbessern.

Gründungsmaterialien

In den vergangenen drei Jahren sind über

600 Genossenschaften gegründet worden.

Innovative Geschäftsmodelle werden in ge -

nossenschaftlicher Rechtsform umgesetzt.

Viele dieser kreativen Unternehmensideen

werden auf der CD-ROM „Genossenschaften

gründen – Von der Idee zur eG“ vorgestellt.

Verschiedene Checklisten, Arbeitsunterlagen

und Berechnungsvor lagen,

etwa für die Fi nanz plan rech-

nung oder Break-Even-Ana-

lyse, helfen Ge nossen schafts-

gründern bei der Planung

der wichtigsten be triebs-

wirt schaft lichen Bereiche.

Für die Situation nach der Gründung stellt der

DGRV den Online-Ratgeber „GenoStarter“

zur Verfügung. Dieser enthält praktische

Tipps und Hinweise zu vielen betriebswirt-

schaftlichen und genossenschaftsspezifischen

Themen. Diese Hilfestellung wird den Verant-

wortlichen junger Genossenschaften angebo-

ten, die mit Personal- oder Verwaltungs the-

men nicht regelmäßig oder vielleicht sogar

zum ersten Mal konfrontiert werden. Im

GenoStarter werden verschiedene Fragen zu

den Bereichen Versicherung und Personal-

verwaltung, Rechnungswesen und Jahresab-

schlussprüfung sowie Mitgliedermanagement

und Führungsorganisation beantwortet.

Wichtige Themen wie Förderleistungen und

Rahmenverträge werden ebenfalls vorge-

stellt. Der GenoStarter steht im Mitglieder-

dere um Kraftwerks projekte im Be -reich der

Sonnen- und Wind energie. Per sonen, die sich

für erneuerbare Energien einsetzen und mit

überschaubaren finanziellen Beiträgen unter-

stützen möchten, kommen über die

Genossenschaft mit Gleich gesinnten zusam-

men. Über die Genossen schaft werden

Investitionsrisiko und Betrei ber-Know-how

gebündelt.

Im Bereich des Gesundheitswesens schließen

sich Mediziner in Ärztegenossen schaften

zusammen, um gemeinsam Produkte und

Dienstleistungen für den Betrieb ihrer Arzt-

praxen – von der Praxissoftware über Ver-

sicherungen bis hin zu medizinisch-techni-

schen Geräten – bereitzustellen. Aber auch

Apotheker oder Kranken häuser können durch

gemeinschaftlichen Einkauf und Standardi-

sierung des Produkt sortiments niedrige Preise

realisieren und Beschaffungsprozesse optimie-

ren. Viele Ärzte genossenschaften verstehen

sich zudem als eine Parallelorganisation zur

Kassenärztlichen Vereinigung. Sie handeln für

ihre Mitglieder Verträge mit Kranken kassen

aus, etwa für die hausarztzentrierte oder

integrierte Versorgung. Solche Selek tiv ver-

träge werden auch von genossenschaftlichen

Ärztenetzen, in denen die Gesundheits ver-

sorgung durch mehrere spezialisierte Leis-

tungsanbieter erbracht wird, individuell mit

den Kosten trägern vereinbart.

Immer häufiger ziehen sich große Einzelhan-

dels konzerne aus ländlichen Regionen zurück.

Eine wohnortnahe Versorgung mit Lebens-

mitteln und Waren des täglichen Bedarfs ist in

vielen Kommunen nicht mehr gegeben. Dies

ist vor allem für die ältere Bevölkerung prob-

lematisch, die für den Einkauf auf öffent liche

Verkehrsmittel oder private Unterstüt zung

angewiesen ist. Bürger einer Kommune orga-17

Page 22: DGRV_Geschäftsbericht_2010

18

bereich des DGRV zur Verfügung. Er kann

auch über die geschützte Website des Regio-

nalverbands erreicht werden. Die Anmeldung

erfolgt über www.dgrv.de.

Genossenschaftsgründern bzw. Gründungs-

interessierten steht zudem die Seite www.

neuegenossenschaften.de zur Verfü gung. Hier

präsentiert der DGRV innovative Ge schäfts-

modelle und erfolgreiche Grün dungs beispiele

und informiert über aktuelle News und wich-

tige Termine aus der genossen schaft lichen

Gründerszene. In der Rubrik „Genos sen schaft

des Monats“ wird eine besonders erfolgreiche

junge Genossenschaft vorgestellt. Da rüber

hinaus kann über die Seite ein mo natlicher

Newsletter abonniert werden.

3. GENOSSENSCHAFTEN – EINE WELTWEIT ATTRAKTIVE UND STABILE UNTERNEHMENSFORM

Die Vollversammlung der

Vereinten Nationen (VN) hat

das Jahr 2012 zum „Jahr der

Genossenschaften“ erklärt. In

der Begründung führen die VN

an, dass Genossenschaften den

Zugang zu Finanz dienstleistungen und

Märkten schaffen, die regionale Wirtschaft

und Beschäftigung fördern und dabei vor

allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU)

unterstützen. Mit dem „Year of Cooperatives“

soll der Öffentlichkeit auch nähergebracht

werden, welchen Bei trag Genos sen schaften in

den verschiedenen Weltre gionen zur Armuts-

reduzierung, zur Beschäftigungs förderung

und zur sozialen Integration leisten. Die VN

honorieren mit dem „Jahr der Genossen schaf-

ten“ auch die Leistungen der Genossenschafts-

pioniere Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Her-

mann Schulze-Delitzsch, die vor 150 Jahren die

ersten Genossen schaf ten aufgebaut haben. Die

damals zugrunde gelegten Prinzipien der

Selbst hilfe, Selbstver antwortung und Selbst ver-

waltung sind bis heute die Kernelemente er -

folgreicher genossenschaftlicher Unter neh men.

Weltweit kooperieren Menschen, um ihre

wirtschaftliche Lage, ihre Marktposition und

damit auch ihre soziale Situation zu verbes-

sern. Die Finanz- und Wirtschaftskrise ver-

deutlicht, dass gemeinschaftliche Selbsthilfe

und eigenverantwortliches Han deln in Koope-

rationen für wirtschaftliche Stabilität sorgen.

In vielen Ländern ist deshalb zu beobachten,

dass Kooperation, vor allem in der Landwirt-

schaft, aber auch bei KMU, an Bedeu tung

gewinnt und stärker gefördert werden soll.

Die Erfahrungen in Deutsch land, Europa und in

vielen Ländern der Welt zeigen, dass es bei

der Etablierung genossenschaftlicher Koope-

rationen darauf an kommt, an die unterschied-

lichen Situa tionen angepasste unternehmeri-

sche Lösungen zu finden und

gleichzeitig starke Netz werke

aufzubauen. Der DGRV leistet

mit Unter stützung der ge sam-

ten deutschen Genos sen schafts-

orga nisation so wie ver schie de-

ner Ministerien und Organisatio-

nen einen wesent lichen Beitrag

dazu, genossenschaftliche Struk-

turen in den Ent wicklungs- und

Schwel lenländern zu fördern.

Page 23: DGRV_Geschäftsbericht_2010

19

Kompetenzzentrum für Rechnungslegung und Prüfung

Der DGRV ist für den genossenschaftlichen

Verbund das Kompetenzzentrum für alle Fra-

gen aus den Fachgebieten Betriebswirt schaft,

Rechnungslegung und Wirtschaftsprü fung.

Der DGRV fungiert in diesem Zusam menhang

als zentrales Beratungs- und Dis kus sionsforum

für den gesamten Verbund. Kernaufgaben

sind die Interessenvertretung bei gesetzgeben-

den Instanzen und berufsständischen Organi -

sationen sowie die verbundweite Kom mu-

nikation und Diskussion von be vorstehenden

oder bereits verabschiedeten Gesetzesände-

rungen. Die Referenten der Grundsatzabtei-

lung stehen den Mitglieds verbänden als kom-

petente Ansprechpartner zur Verfügung. Sie

werden regelmäßig in laufende Prüfungs-

und Beratungsprojekte eingebunden, um auf

diese Weise Fachkom petenz und Praxisnähe

zu gewährleisten.

Interessenvertretung in Zeiten der Finanzmarktkrise

Der DGRV vertritt die Interessen der Genos-

senschaften bei allen gesetzgebenden und

berufsständischen Instanzen. Ziel der Interes-

senvertretung durch den DGRV ist es, die

genossenschaftlichen Interessen frühzeitig

und auf allen Ebenen in den Gesetzgebungs-

prozess einzubringen. Nur auf diese Weise ist

eine wirksame Einflussnahme möglich. Eine

enge Anbindung an die europäischen Ent-

scheidungsträger – insbesondere die Euro-

päische Kommission und das Europäische

Parlament – ist durch das DGRV-Büro in

Brüssel sichergestellt.

Genossenschaften haben sich aufgrund soli-

der Geschäftsmodelle und intakter Risiko-

managementsysteme einschließlich der Prü-

fungs- und Beratungsleistungen ihrer Verbän-

de auch in der Finanzkrise gut bewährt.

Dennoch sind auch die Genossenschaften

maßgeblich von umfassenden gesetzgeberi-

schen Maßnahmen betroffen, die im Zuge der

Finanzkrise umgesetzt wurden. Aus diesem

Grund sind die Beobachtung und die enge

Begleitung der sehr komplexen und viel-

schichtigen Standardsettingaktivitäten für

den genossenschaftlichen Verbund von her-

ausragender Bedeutung. In den Bereichen

Rechnungslegung und Prüfung ist in diesem

Zusammenhang insbesondere die Arbeit von

III. Dienstleistungen für den Verbund1. RECHNUNGSLEGUNG UND PRÜFUNG

Das Büro des DGRV in Brüssel

Page 24: DGRV_Geschäftsbericht_2010

20

supranationalen Organisationen wie dem IASB

(Standardsetzer für internationale Rech nungs-

legungsstandards), der IFAC (Interna tionale

Organisation der Wirtschaftsprüfer) und des

Basler Ausschusses für Bankenauf sicht zu

nen nen. Diese Institutionen üben auch auf

die Gesetzgebung in Brüssel einen maßgebli-

chen Einfluss aus.

Koordination der Meinungsbildung

Der DGRV informiert seine Mitglieder früh-

zeitig über Gesetzesinitiativen und Ände run-

gen von Normen und Standards. Auf dieser

Basis wird die Meinungsbildung der Gesamt-

organisation koordiniert, um im Ergebnis ein

geschlossenes und erfolgreiches Auftreten

bei den Standardsettern sicherzustellen. In

allen Zweifels- und Auslegungsfragen stehen

die Mitarbeiter des DGRV den Mitgliedsver-

bänden als kompetente Ansprechpartner zur

Verfügung. Damit wird die Qualitätssiche rung

der Prüfungs- und Beratungsaufträge der

Mit gliedsverbände maßgeblich unterstützt.

Die Ausrichtung der genossenschaftlichen

Grundsatzarbeit erfolgt im „Fachaus schuss

für Rechnungslegung und Prüfung“ (FARP),

der sich aus Entscheidungsträgern der Mit-

gliedsverbände zusammensetzt. Die Themen

des FARP werden von den DGRV-Fach re-

ferenten in enger Zusammenarbeit mit den

Regional- und Fachprüfungsver bän den um-

gesetzt.

Kommunikation von Gesetzesänderungen

Um eine hohe Qualität bei der Abwicklung

der Prüfungs- und Beratungsaufträge im

gesamten Verbund sicherzustellen, werden

die Fachkräfte der Mitgliedsverbände über

Neuerungen und Ergänzungen der Rechts-

grundlagen zeitnah informiert. Der DGRV

unterstützt die Mitgliedsverbände bei der

Umsetzung gesetzlicher Vorgaben insbeson-

dere durch:

• Pflege und Weiterentwicklung von Nach-

schlagewerken zur nationalen Rechnungs-

legung und eines Praxishandbuches zur

internationalen Rechnungslegung,

• Pflege und Weiterentwicklung der Soft-

wareprodukte GenoBilanz, GenoBankBilanz,

DGRVPrüfung und DGRVBankPrüfung,

• Pflege und Weiterentwicklung der DGRV-

Schriftenreihe,

• Organisation der DGRV-Prüfertagung auf

Schloss Montabaur mit Teilnehmern aus

allen Mitgliedsverbänden,

• Initiierung, Leitung und Betreuung von

Arbeitskreisen zu aktuellen Themen,

• auf der DGRV-Website abrufbare Publi-

kationen (www.dgrv.de/de/publikationen.

html) wie z. B. „PerspektivePraxis“ sowie

DGRV-Rundschreiben zu aktuellen Themen.

Internationalisierung

Internationale Standards ersetzen in fast allen

Lebensbereichen sukzessive die nationalen

Normen. Das betrifft auch das Gebiet der

Rechnungslegung und Prüfung. Zwar gelten

unverändert das deutsche HGB für die han-

delsrechtliche Rechnungslegung und die

Prüfungsstandards des Instituts der Wirt-

schaftsprüfer (IDW) als Richtlinien für die

Prüfung. Inhaltlich werden diese nationalen

Gesetze und Standards jedoch zunehmend

von internationalen Entwicklungen bestimmt.

Über die EU-Gesetzgebung wird der deut-

sche Gesetzgeber sogar verpflichtet, die auf

EU-Ebene anerkannten internationalen Nor-

men in die deutschen Gesetze aufzunehmen.

Page 25: DGRV_Geschäftsbericht_2010

Ein wichtiges Ziel der europäischen Vereinigung ist ein gemeinsamer Forschungsraum, in dem sich Wissenschaftler und Technologien frei über die Grenzen hinweg bewegen können. Die Förderung der europäischen Forschung soll wissenschaftliche Höchstleistungen ermöglichen und Doppelarbeiten vermeiden. Ein Beispiel für gemeinschaftliche Forschung ist die europäische Weltraumorganisation ESA, der aktuell 18 Mitgliedstaaten angehören. Gemeinsame Finanzkraft und gebündeltes Know-how ermöglichen Raumfahrtprogramme und Weltraumprojekte, die ein einzel-ner Mitgliedstaat nicht realisieren könnte.

EUROPA IST INNOVATIV

Page 26: DGRV_Geschäftsbericht_2010

22

Um Entwicklungen in der deutschen Gesetz-

gebung zu antizipieren und frühzeitig Einfluss

zu nehmen, wird die Fortentwicklung der

internationalen Rechnungslegungsstandards

IFRS (International Financial Reporting Stan-

dards) und der internationalen Prüfungsstan-

dards IAS (International Auditing Standards)

vom DGRV aktiv begleitet. Da neue oder

geänderte internationale Standards ein for-

melles Anerkennungsverfahren im Rahmen

der EU-Gesetzgebung durchlaufen müssen,

um im europäischen Rechtskreis Gültigkeit zu

erlangen, wird dieser Anerkennungspro zess

in Brüssel aufmerksam verfolgt.

Der DGRV vertritt dementsprechend die ge -

nossenschaft lichen Interessen bei den inter-

nationalen Standardsettern, den EU-Instanzen

in Brüssel und dem Gesetzgeber in Berlin. Auf

allen Ebenen werden die spezifischen Belange

der Genossenschaften eingebracht, um posi-

tive rechtliche Rahmenbedingungen zu för-

dern. Nachfolgend wird ein kurzer Überblick

über die vielfältigen Themenbereiche gege-

ben, mit denen die Grundsatzabteilung des

DGRV im Berichtsjahr befasst war.

Bilanzrechtsmodernisierung

Mit dem im Mai 2009 verabschiedeten Bilanz-

rechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) wur de

die HGB-Rechnungslegung als gleichwertige,

aber einfache und kostengünstige Alter native

zu den internationalen Rechnungsle gungs-

nor men fortentwickelt. Es wurde dabei am

handelsrechtlichen Jahresabschluss als Grund-

lage für die Gewinnausschüttung festgehal-

ten. Auch die Maßgeblichkeit des handels-

rechtlichen Jahresabschlusses für die steuerli-

che Gewinnermittlung wurde beibehalten.

Da die meisten Neuerungen des BilMoG erst

für die Prüfung von Jahresabschlüssen zu

Stichtagen ab dem Jahr 2010 relevant sind,

war es im Berichtsjahr eine zentrale Aufgabe

des DGRV, die umfangreichen Änderungen

verbundweit zu kommunizieren und in die-

sem Zusammenhang die Nachschlagewerke

und die Prüfsoftware zu aktualisieren.

Weiterentwicklung der IDW-Prüfungsstandards

Den EU-Vorgaben folgend sieht das Bilanz-

rechtsmodernisierungsgesetz vor, dass bei

der Durchführung von Abschlussprüfungen

die internationalen Prüfungsstandards (ISA)

anzuwenden sind. Dazu müssen sie zunächst

im Rahmen eines Adoptionsverfahrens der

EU angenommen werden, bevor sie die Prü-

fungsstandards des IDW ersetzen.

Mit einer kurzfristigen Adoption der ISA ist

zwar nicht zu rechnen, jedoch ergibt sich für

das IDW aufgrund der Mitgliedschaft in der

IFAC die Verpflichtung, die ISA so weit wie

möglich in deutsche Prüfungsstandards um -

zusetzen. Das IDW hat sich in diesem Zusam-

menhang gegen das englische Beispiel ent-

schieden, die ISA vollständig als nationale

Prüfungsstandards zu übernehmen – statt-

dessen werden die deutschen Prüfungsstan-

dards (IDW PS) auch zukünftig inhaltlich an

die ISA angepasst. Der DGRV begleitet und

Page 27: DGRV_Geschäftsbericht_2010

kommuniziert auch in diesem Bereich die

Entwicklung, um sicherzustellen, dass die

Prüfsoftware stets die aktuellen Anforde-

rungen beinhaltet.

Überarbeitung der EU-Rechnungslegungsrichtlinien

Die von der Europäischen Kommission ge -

plante Überarbeitung der Rechnungs le gungs-

richtlinien wurde im Jahr 2010 von einer

Konsultation zur Anwendung des Standards

IFRS für KMU durch alle börsenunabhängigen

Unternehmen überschattet. An der Kon-

sultation und den Anhörungen in Brüssel und

Berlin hat sich der DGRV aktiv beteiligt. Der

DGRV spricht sich ebenso wie die überwie-

gende Mehrheit des deutschen und euro-

päischen Mittelstandes gegen die Anwen-

dung internationaler Rechnungslegungs stan-

dards aus. Die Komplexität und der enorme

Umfang der Angabepflichten überfordern den

Mittelstand, während bewährte Prin zi pien

des Gläubigerschutzes, der steuerlichen Maß-

geblichkeit und der Ausschüttungsrele vanz

des Jahresab schlusses

ersatzlos ver loren ge-

hen würden. Der

DGRV fordert einen

ei genstän digen Rech-

nungs le gungsrahmen

auf Ba sis der moderni-

sierten 4. und 7. EU-

Richt li nie, die den

Prin zipien des Gläu bi -

gerschut zes und der

K a p i t a l e r h a l t u n g

Rech nung tragen.

Die se Forde rung wur-

de auch auf der gemeinsamen Kon ferenz von

DGRV und BStBK am 8. Juni 2010 in Brüssel

diskutiert. Eine Doku menta tion der Veran-

staltung kann über die Inter net seite des DGRV

abgerufen werden. Bislang hat die EU-Kom-

mission unter dem Eindruck der Interessenlage

des Mittelstandes davon abgesehen, den

Standard IFRS für KMU für eine freiwillige

Anwendung in Euro pa zuzulassen.

Internationale Rechnungslegungsstandards IFRS

Die aktuell sehr kontrovers geführte Dis kus-

sion über die grundlegende Neu gestaltung des

internationalen Rechnungs legungs stan dards

für Finanzinstrumente IAS 39 von Geg nern

und Verfechtern der Fair-Value-Bilan zie rung

belegt die Be deu tung der Rech nungs le gung

(auch) für die Stabilität der Finanz märk te.

Anlässlich einer Anhörung im Bun desjus tiz-

ministerium zur „Zukunft der Rech nungs-

legung“ hat der DGRV seine Vor stellungen in

einem umfassenden Positions papier zur nati-

onalen und internationalen Rechnungsle gung

dargelegt. Darin bekräftigt der DGRV, das

künftige Regelwerk für die Bankbilanzierung

im Stan dard IFRS 9 zuerst umfassend auszu-

werten, bevor eine Freigabe für die Anwen-

dung in Europa durch die EU-Kommission

erteilt werden kann.

Der DGRV hat auch im Jahr 2010 das seit

mehreren Jahren von den Standardisierungs -

gremien IASB und FASB betriebene Projekt

zur Reform des internationalen Bilanzstan-

dards für Eigenkapital (IAS 32 und IFRIC 2)

eng begleitet. Dabei setzte sich der DGRV in

schriftlichen Stellungnahmen ebenso wie in

direkten Gesprächen mit dem IASB für ein

grundlegend neues Eigenkapi talkonzept ein.

Die Ansätze verfolgten das Ziel, die genos-

senschaftlichen Geschäftsgut haben positiv als

Eigenkapital nach internationalem Bilan zie-

rungsstandard IFRS anzuerkennen. Die 23

Page 28: DGRV_Geschäftsbericht_2010

24

Standardsetzer haben das Projekt Ende 2010

ausgesetzt und greifen es frühestens ab

Mitte 2011 wieder auf.

DGRV-Studie über IFRS für KMU

Nach langjähriger kontroverser De bat te hat

das Interna tional Accounting Standards Board

(IASB) im Juli 2009 einen International Finan-

cial Reporting Standard for Small and Medium-

Sized Entities (IFRS für KMU) verabschiedet.

Damit wird das IFRS-Prinzip, das ausschließlich

an dem Informations be dürfnis von In ves toren

auf organisierten Kapitalmärkten ausge richtet

ist, auf kleine und mittelgroße Unter nehmen

(KMU) übertragen. Sollte der IFRS für KMU in

die bilanzrechtliche Regulie rung der EU und

ihrer Mit gliedstaaten übernommen werden,

wären Millionen von europäischen Unter neh-

men be troffen, mit

gravierenden Fol gen

für ihre Rech nungs le-

gung. Der DGRV hat

vor diesem Hin ter-

grund mit Un ter stüt-

zung der deut schen

G e n o s s e n s c h a f t s -

verbände eine von

den Profes soren Rolf

Uwe Fülbier (Uni Bay-

reuth) und Joa chim

Gassen (HU Berlin)

durchgeführte Studie

in Auf trag gegeben, die den angeblichen Nut-

zen internationaler Rech nungsle gungsre geln

für den Mittel stand analysiert (www.dgrv.de/

de/news/news-2010.07.08-1.html). In Fach-

kreisen und der Politik hat die profunde Stu-

die breite Anerkennung gefunden. Sie wird

auch zukünftig die Diskussion im Inter esse

der Genossenschaften prägen.

Basis der Studie ist eine umfassende empirische

Untersu chung von 1,1 Millionen Unterneh-

men aus 28 verschiedenen europäischen

Staaten. Die Ergeb nisse sind eindeutig: Die

KMU-Rechnungsle gung ist sehr stark an den

landesspezifischen Rahmenbedingungen aus-

gerichtet und deshalb europaweit sehr unter-

schiedlich geprägt. Eine weitere Zwangsver-

einheitlichung auf Basis des IFRS für KMU ist

deshalb wegen drohender Effizienzverluste

nicht sinnvoll und für die mittelständischen

Bilanzersteller mit erheblichen Nachteilen ver-

bunden. Außerdem wird die Eignung des

IASB zur Standardsetzung für mittelständi-

sche Unternehmen in Frage gestellt. Rech-

nungslegungs stan dards für den Mittelstand

sollten vielmehr von einem demokratisch legi-

timierten, in Mittel standsfragen kompeten-

ten Gremium entwickelt werden.

Finanzmarktkrise

Wegen der Finanzmarktkrise erwartet und

erlebt die Öffentlichkeit derzeit einen star-

ken, regulierend eingreifenden Gesetzgeber.

Die nachfolgend aufgeführten Ansätze und

Maßnah men haben auch Auswirkungen auf

die ge nos senschaftlichen Prüfungsverbände

und letztlich auf jede einzelne Genossenschaft:

• Verschiebung der Aufsichtsstrukturen im

Finanzsektor hin zu einer Stärkung der Auf-

sichtsorgane auf EU-Ebene zu Lasten der

nationalen Aufsicht; Einrichtung eines „Euro-

päischen Rates zur Überwachung systemi-

scher Risiken“,

• Verabschiedung verschärfter Eigenkapital-

anforderungen für Banken durch den Basler

Ausschuss für Bankenaufsicht (Basel III),

• Partielle Überarbeitung der IFRS im Hinblick

auf den Ersatz von regelbasierten Standards

Page 29: DGRV_Geschäftsbericht_2010

25

durch prinzipienorientierte Standards sowie

Überarbeitung prozyklisch wirkender Rege -

lungen,

• Steigerung von Wert und Nutzen der Ab -

schlussprüfung durch Fortentwicklung des

gesamten Systems der Abschlussprüfung,

um die in der Finanzkrise viel diskutierte

Erwartungslücke („Did the auditors do the

right job?“) zu schließen,

• Anpassung der Rolle der Aufsichtsräte von

„technischen Gehilfen“ zu „strategischen

Partnern“ der Abschlussprüfer.

Grünbuch der EU-Kommissionzur Abschlussprüfung

Durch Veröffentlichung eines sogenannten

„Grün bu ches“ hat die EU-Kommission am 13.

Okto ber 2010 eine breit angelegte Konsul ta-

tion zur Rolle der gesetzlichen Abschluss prü-

fung so wie zum Umfeld ihrer Durchführung

eingeleitet. Zielstellung ist es, die Rolle der

Ab schlussprüfer zu verbessern, um zukünfti-

ge Finanz krisen abzuschwächen.

Die EU-Kommission möchte mithilfe eines

Katalogs von 38 Fragen unter anderem die

Unabhängigkeit, Berichterstattung und Ver-

antwortung des Abschlussprüfers, das Prü-

fungsvorgehen und die Konzentration auf

dem Prüfungsmarkt diskutieren. Der DGRV

hat sich in seiner Stellungnahme wie folgt

positioniert:

• Die risikoorientierte Prüfung unter Einbezie-

hung der internen Kontrollverfahren und

des Risikomanagements wird als adäquates

Prüfungsverfahren für die Abschlussprüfung

angesehen.

• Der DGRV teilt auch die Ansicht der Kom-

mission, dass Mängel der Rechnungslegung

nach IFRS hinsichtlich Verlässlichkeit und

Verständlichkeit wesentlich zu der öffent-

lich beklagten Erwartungslücke bei der Ab-

schlussprüfung beigetragen haben.

• Der Vorschlag der EU-Kommission, die Be-

richterstattung im Bestätigungsvermerk um

wesentliche Sachverhalte (z. B. Inhalte aus

dem Prognosebericht) zu ergänzen, wird

begrüßt. Auf diese Weise kann das Verständ -

nis der Öffentlichkeit für den Bestätigungs -

vermerk verbessert werden (Abbau der

Erwartungslücke).

• Der Vorschlag der EU-Kommission zur Ver-

besserung der internen Kommunikation

wird unterstützt. Der regelmäßige Informa-

tionsaustausch zwischen Prüfer und Auf -

sichtsrat ist bereits heute im Genossen -

schafts gesetz festgeschrieben.

• Die Vorgabe EU-einheitlicher Prüfungsstan-

dards wird grundsätzlich befürwortet. Die

ISA müssen prinzipienbasiert ausgestaltet

sein, um an den Umfang des Mandats ange-

passt werden zu können (Grundsatz der Ska-

lierbarkeit). Ein unangemessener Doku men-

ta tionsaufwand ist unbedingt zu vermeiden.

• Aus Gläubigerschutzerwägungen ist der

Vorschlag einer „begrenzten Prüfung“ bei

Kleinstunternehmen kritisch zu sehen. Eine

Kostenentlastung bei gleichbleibender Prü-

fungsqualität kann mit einer Flexibilisierung

und Ausrichtung der ISA auf Verhältnisse

der KMU erreicht werden.

• Die zur Stärkung der Unabhängigkeit des

Abschlussprüfers vorgeschlagene zentrale Be-

stellung und Vergütung von Prüfungsman da-

ten durch eine Regulierungsbehörde sollte

im Rahmen einer Auswirkungsstudie analy-

siert werden. Das gesetzliche Prüfungsman-

dat der genossenschaftlichen Prüfungs ver-

bände hat sich in jahrzehntelanger Praxis

be währt.

Page 30: DGRV_Geschäftsbericht_2010

26

• Die herrschende Auffassung, dass sich durch

einen obligatorischen Wechsel des Abschluss-

prüfers die Prüfungsqualität verschlechtert,

wird geteilt. Einer kontinuierlichen internen

Prüferrotation ist der Vorzug zu geben.

• Die in Deutschland umgesetzten Regelun-

gen zur Trennung von Prüfungs- und Bera-

tungsleistungen erscheinen angemessen

und ausreichend. Weitergehende Maßnah-

men wären mit Qualitätseinbußen bei der

Abschlussprüfung verbunden.

• Die genossenschaftlichen Prüfungsverbände

sind ausschließlich auf nationaler Ebene

tätig. Daher sollten die auf die nationalen

Anforderungen ausgerichteten Aufsichts -

sys teme nicht geändert werden. Eine enge

Zusammenarbeit der nationalen Aufsichts-

behörden auf europäischer Ebene ist indes

zu begrüßen.

Entwicklung der internationalen Bankenaufsicht

Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht (BCBS)

hat am 12. September 2010 neue Eigenkapi tal-

und Liquiditätsanforderungen für Banken –

auch Basel III genannt – beschlossen. Unmit-

telbare Relevanz für Kreditgenossenschaften

hat dieser Eigenkapitalakkord nicht – jedoch

greift die EU-Kommission die „Empfehlungen“

des BCBS regelmäßig auf und ist insoweit

bereits damit befasst, eine entsprechende

Änderung der Kapitaladäquanz- und Ban ke n-

richtlinie als sogenannte „CRD IV“ auf den

Weg zu bringen. Hierdurch werden dann die

EU-Mitgliedstaaten zu einer entsprechenden

Umsetzung in der nationalen Gesetzgebung

verpflichtet.

Der DGRV beobachtet kontinuierlich die in-

ternationale Entwicklung in der Bankenregu-

lierung und unterstützt dies bezüglich die

Arbeit in den einschlägigen Ar beitsgruppen

beim Bundesverband der Deutschen Volks-

banken und Raiffeisen ban ken e. V. (BVR).

Mindestanforderungen im Kreditgeschäft

Auf nationalstaatlicher Ebene hat die Bundes-

anstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht

(BaFin) Leitlinien des Ausschusses der europä-

ischen Bankaufsichtsbehörden (CEBS) zum

Liquiditätsrisiko, zu Konzentrationsrisiken und

zu Stresstests zum Anlass genommen, die im

Jahr 2009 neu gefassten Mindestanforderun-

gen an das Risikomanagement (MaRisk) er -

neut zu überarbeiten. Die neuen MaRisk wur-

den im Dezember 2010 vorgelegt.

Durch die Novellierung der MaRisk wird eine

erneute Anpassung der vom DGRV unter

Beteili gung der Mitgliedsverbände erarbeite-

ten Verbunddokumente Muster-Risikohand-

buch und MaRisk-Risikoreporting notwendig.

Um weiteren Änderungsbedarf für die Über-

ar beitung der vorgenannten Dokumente zu

identifizieren, hat der DGRV anonymisiert die

Feststellungen zu den MaRisk aus den Sonder-

prüfungen nach § 44 KWG gesammelt und

analysiert. Das Ergebnis der Analyse wur de

auch dem Fachausschuss für Rechnungs le-

gung und Prüfung (FARP) zur Kenntnisnahme

vorgelegt.

Fachausschuss für Rechnungs- legung und Prüfung

Der DGRV-Fachausschuss für Rechnungsle-

gung und Prüfung (FARP) befasst sich mit

allen wesentlichen Themen, die unmittelbar

Auswirkung auf die Bereiche der Rechnungs-

Page 31: DGRV_Geschäftsbericht_2010

Nicht nur Wirtschaft und Politik wachsen in Europa zusammen. Auch Kunst und Kultur bleiben nicht an nationalen Grenzen stehen. Rundfunk- und TV-Anstalten wie die Eurovision sind supranational organisiert. Europäische Kulturorganisationen und -vereinigungen unterstützen den kulturellen Austausch und führen zahlreiche Ver-anstaltungen und Wettbewerbe durch. Jedes Jahr wird die Europäische Kulturhauptstadt ausgerufen. Renommierte europäische Film-, Fernseh- und Musikpreise werden vergeben. Die Europäische Rundfunkunion veranstaltet seit 1956 den Eurovision Song Contest, das weltweit drittgrößte TV-Ereignis.

EUROPA IST BUNT

Page 32: DGRV_Geschäftsbericht_2010

28

legung und Prüfung haben. In den turnus-

mäßigen vier Sitzungen in 2010 wurden vor

allem folgende Themen eingehend behandelt:

• Fortentwicklung des Bilanzrechts auf inter-

nationaler bzw. europäischer Ebene ein-

schließlich Positionsbestimmung für die

genossenschaftlichen Prüfungsverbände

gegenüber den internationalen Rechnungs-

le gungsgrundsätzen IAS/IFRS,

• Fortentwicklung der Rolle der Abschluss-

prü fung sowie des Umfeldes ihrer Durch -

führung vor dem Hintergrund des Grün -

buches der EU zur Abschlussprüfung,

• Auslegung und Umsetzung des Bilanzrechts-

modernisierungsgesetzes (BilMoG),

• Sonderprüfungen nach § 44 KWG zum Um-

setzungsstand der MaRisk sowie Möglich-

keiten und (rechtliche) Grenzen der Einrich-

tung einer zentralen „MaRisk-Wissensdaten -

bank“,

• Auswirkungen der Euro-Krise auf die Bilan-

zierung – insbesondere auf die Bewertung

von Anleihen der Euro-Peripherieländer, die

unter dem europäischen Rettungs schirm ste-

hen,

• Neuausrichtung des Deutschen Rechnungs-

legungs Standards Committees e. V. (DRSC)

sowie Positionierung der Prüfungsverbände

zur künftigen Rolle und Struktur dieses

Gremiums,

• Auslagerungsmanagement im genossen-

schaftlichen Verbund sowie Prüfung ausge-

lagerter Funktionen nach IDW PS 951,

• Berichte aus den vom FARP einberufenen

Arbeitskreisen über den jeweils aktuellen

Arbeitsstand.

Arbeitskreise im Bankenbereich

Diverse weitere Arbeitskreise werden unter

Beteiligung der Mitgliedsverbände vom DGRV

geleitet. Nachfolgend wird ein kurzer Über-

blick gegeben:

• Im Arbeitskreis „Offenlegung nach § 26 a

KWG“ wurde ein Muster-Offenlegungsbe -

richt entwickelt, der den einschlägigen

gesetzlichen Anforderungen entspricht.

Damit die Kreditgenossenschaften auch

künftig ihren Offenlegungspflichten mit

einem gesetzeskonformen Muster-Offen -

legungsbericht nachkommen können, wer-

den neue bankaufsichtliche Anforderungen

laufend in das Musterdokument eingear-

beitet.

• Der DGRV-Arbeitskreis „Neue Produkte“,

dem Vertreter der Prüfungsverbände, der

Zentralinstitute und des DGRV angehören,

beschäftigt sich mit der Klärung von Fragen

der Rechnungslegung, des Aufsichtsrechts

und der Prüfung von innovativen Finanz-

produkten. Darüber hinaus erstellt und

pflegt der Arbeitskreis das Loseblattwerk

„Praxishandbuch Derivate und strukturierte

Produkte“. Im Mittelpunkt der Tätigkeit des

Arbeitskreises im Geschäftsjahr 2010 stan-

den Fragen im Zusammenhang mit der

Anwendung der neuen Vorschriften des

BilMoG, insbesondere Fragen zur Bilanzie -

rung von Bewertungseinheiten und Finanz-

instrumenten des Handelsbestands.

• Aufgabe des DGRV-Arbeitskreises „Vertrags-

prüfung/Neue Geschäftsmodelle im Finanz-

Verbund“ ist die koordinierte Prüfung von

Verträgen bei der Einführung neuer Ge-

schäftsmodelle der Verbundunternehmen

aus dem Bereich des Bankensektors. Der

Arbeitskreis ist interdisziplinär mit Prüfern

Page 33: DGRV_Geschäftsbericht_2010

und Rechtsanwälten der regionalen Prü -

fungsverbände und des DGRV besetzt.

2. PRÜFUNGSDIENSTLEISTUNGEN

Im Mittelpunkt der Tätigkeit der Prüfungs-

abteilung des DGRV steht die Erfüllung der

Aufgaben als gesetzlicher Prüfungsverband

für die Mitglieder. Daneben werden – in

enger Abstimmung mit den regionalen Prü-

fungsverbänden und den Fachprüfungsver-

bänden – auch freiwillige Prüfungen und

prüfungsnahe Beratungsdienstleistungen auf

der Grundlage besonderer Beauftragungen

erbracht.

Neben den gesetzlichen Prüfungen nach § 53

GenG bei Genossenschaften und Zentral-

genossenschaften sind dies vor allem Prü-

fungen der Konzernrechnungslegung, Ab -

schlussprüfungen bei Tochtergesellschaften

verschiedener Rechtsformen, Prüfungen der

Rechnungslegung der Mitgliedsverbände

so wie Depot- und WpHG-Prüfungen. Wei-

terhin werden Gutachten erstellt und sonsti-

ge Prüfungen, insbesondere zur projektbe-

gleitenden Qualitätssicherung, durchgeführt.

Geschäftsbereich Banken

Bei den Prüfungen und prüfungsnahen Dienst-

leistungen im Geschäftsbereich Banken stand

als Mitglied insbesondere die Münchener

Hypothekenbank eG im Vordergrund. Der

Schwerpunkt der Tätigkeit bei der Pfand-

briefbank umfasste die Durchführung der

gesetzlich vorgeschriebenen Prüfung. Zudem

wurden im Auftrag der genossenschaftlichen

Prüfungsverbände Prüfungen nach § 53 GenG

bei verschiedenen Kreditgenossenschaften

durchgeführt.

Auch in 2010 war der DGRV bei einem Kredit-

institut im Rahmen der geplanten Einfüh rung

der Rechnungslegung nach IFRS weiterhin

projektbegleitend tätig. Darüber hinaus wur-

de der DGRV von verschiedenen Unter neh-

men der genossenschaftlichen Finanz Gruppe

mit der Beurteilung von Bilanzie rungs fragen

bzw. der Anfertigung von Stellungnahmen,

die Sachverhalte mit allgemeiner Bedeutung

für eine Vielzahl von Kreditgenossenschaften

betrafen, beauftragt.

Geschäftsbereich BÄKO

Die BÄKO-Mitglieder wurden

per Rundschrei ben über aktuelle

Themen und Änderungen infor-

miert sowie in betriebswirtschaft-

lichen, rechtlichen und steuer-

rechtlichen Fragen be treut und

beraten. Im Bereich der Steuer-, Sozialver si-

cherungs- und Bilanzierungsbera tung erfolg-

te Hilfestellung bei Einzelproble men sowie die

Erstellung zahlreicher Steuer er klärungen für

BÄKOs und ihre Tochter ge sellschaften. Schwer

punkte in der Rechtsbe ra tung lagen im Ge-

nossenschafts- und Wirt schaftsrecht sowie

Arbeits- und Insolvenz recht. Hervorzuheben

ist die individuelle umwandlungsrechtliche

Be treuung von Ver schmelzungen. Die betriebs-

wirtschaftliche Beratung lieferte die bewähr-

ten betriebswirtschaftlichen Auswertungen

und Statis tiken, wie z. B. den Betriebsvergleich

und die regelmäßigen Umsatzstatistiken der

BÄKO-Gruppe. Der vom Geschäftsbereich

BÄKO betreute „Betriebswirtschaftliche

Arbeitskreis“ hat zahlreiche praxisorientierte

Lösungen und Anregungen für die BÄKO-

Gruppe erarbeitet und einen Leistungsan-

forderungskata log unter dem Aspekt „BÄKO

der Zukunft – Zukunft der BÄKO“ für die 29

Page 34: DGRV_Geschäftsbericht_2010

30

BÄKO-Gruppe entwickelt. Neben der BÄKO-

Fachtagung, ei nem Buchhalterseminar und

einem Logistik leiterseminar wurden mehrere

Seminare für Vorstände und Aufsichtsräte

durchgeführt. Die markenrechtliche Betreu-

ung umfasste die Überwachung und Wahrung

der Marken rechte der BÄKO Marken und Ser-

vice eG. Zum Ende des Jahres 2010 waren in

Deutsch land 37 BÄKOs, davon 35 in der

Rechts form einer eingetragenen Genossen-

schaft, tätig.

Geschäftsbereich REWE

Im Geschäftsbereich REWE stand auch im Jahr

2010 die Betreuung und Prüfung der REWE-

Genossenschaften im Mittelpunkt. Da bei wur-

den die Mitglieder insbesondere bei der Um -

setzung des BilMoG beraten. Weiterhin wur-

den die wirtschaftlichen Ver hältnisse, die

Ordnungsmäßigkeit der Geschäfts führung

sowie die Jahres- und Konzernabschlüsse der

Mitgliedsgenossenschaften geprüft. Das Spek-

trum reicht dabei von kleinen vermögensver-

waltenden Einheiten bis hin zum Konzern mit

2 Mrd. Euro Umsatz.

Darüber hinaus wurden im Jahr 2010 Unter-

nehmen bei der Umstellung der Rechnungs-

legung auf IFRS unterstützt und – wie in den

Vor jahren – das

Audit Commit-

tee der REWE

Group beraten.

Geschäftsbereich Ware

Wie in den Vorjahren lag der Schwerpunkt

der Prüfungstätigkeit im Warenbereich in der

Durchführung der gesetzlichen Prüfung von

Warenzentralen gemäß § 53 GenG. Neben

der Prüfung der wirtschaftlichen Verhältnisse

und der Ordnungsmäßigkeit der Geschäfts-

führung umfasst der gesetzliche Prüfungs auf-

trag auch die Prüfung des Jahres abschlusses.

Weiterhin wurden Konzern ab schlussprü fun-

gen, Abschlussprüfungen von Konzernun ter-

nehmen, Prüfungen der Rech nungslegung

von genossenschaftlichen Prü fungsverbänden

sowie ergänzende Prüfun gen, die aufgrund

gesetzlicher Vorschriften in Auftrag gegeben

werden (insbesondere „Grüner Punkt“), durch-

geführt. Im Zusammen hang mit der Jahresab-

schlussprüfung erfolgt auch die Prüfung der

IT-Systeme.

Im Jahr 2010 wurden zusätzlich Unterneh-

mensbewertungen sowie Beratungsleis tun-

gen und verstärkt Inhouseseminare im Zu -

sammenhang mit dem Bilanzrechts moder ni-

sierungsgesetz durchgeführt.

Bei der Prüfung werden sowohl die für Kapi-

talgesellschaften kodifizierten Vorschriften

über Abschlussprüfungen als auch die vom

Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) vorgege-

benen allgemeinen Prüfungsstandards erfüllt.

Die Prüfungsqualität wird nicht zuletzt durch

die Berufs- und Fachaufsicht der Wirtschafts-

prüferkammer gesichert.

3. RECHTSBERATUNG

Zentrale Aufgabe der Rechtsabteilung des

DGRV ist es, dafür Sorge zu tragen, dass in

den Rechtsgebieten, die für die gesamte Ge -

nossenschaftsorganisation von Bedeutung

sind, eine bundeseinheitliche Rechtsauffas sung

vertreten wird. Dies gilt insbesondere für ge-

nossenschaftliche und gesellschaftsrechtliche

Themen, aber auch für spezielle Rechtsfra gen,

etwa der Rechnungslegung und Prüfung, des

Page 35: DGRV_Geschäftsbericht_2010

31

züglicher Rechtsprechung, dem VorstAG, der

Aktualisierung des Corporate Governance

Kodex für Genossenschaften, Fragen zur elek-

tronischen Archivierung so wie mit umwand-

lungsrechtlichen Themen.

Arbeitskreise

Die Rechtsabteilung betreut federführend zu

verschiedenen Einzelthemen eingesetzte Ar -

beitskreise und arbeitet in diesen mit. Hervor-

zuheben ist der Arbeitskreis „Gesetz zur

Angemessenheit der Vorstandsvergü tung“, der

insbesondere die Anwendung dieses Gesetzes

auf Genossen schaf ten untersuchte.

Des Weiteren wurde ein Arbeitskreis zu Än-

de rungen im Genossenschaftsgesetz gebildet,

der dem Fachausschuss konkrete Vorschläge

zur Vereinfachung der durch die Novelle

2006 erfolgten Änderungen unterbreitet hat.

Der Arbeitskreis „Staatsaufsicht“ hat um fang-

reiche Maßnahmen zur Überarbei tung des

Berichtsformulars gemäß § 64 Abs. 2 Satz 2

Nr. 2 GenG vorbereitet und damit Hilfestel-

lung bei der Auslegung des unbestimmten

Rechtsbegriffs des „Netzwerks“ für die Praxis

gegeben. Im DGRV-Arbeitskreis „Personallei-

ter der Verbände“ wurden vorwiegend

ar beits- und sozialversicherungsrechtliche

The men behandelt. Dieser Arbeits kreis dient

den Personalverantwortlichen der Mit glieds-

verbände auch zum Erfahrungsaus tausch und

zur Entwicklung und Abstim mung praxisge-

rechter Lösungen.

Formularwesen

Der Formularausschuss ist für die Vergabe des

FA-Zeichens zuständig. Auch hier obliegt dem

DGRV die Federführung. Im Berichtszeitraum

Datenschutzes oder des Insolvenzrechts. Die

Rechtsabteilung erstellt in diesen Berei chen

Gutachten, berät Mitglieder und wirkt in

Arbeitskreisen mit. Darüber hinaus werden

Stellungnahmen zu Gesetzesentwürfen erar-

beitet, die sich auf die Belange der Mitglieder

auswirken können.

Dienstleistungen

Die Dienstleistungen der Rechtsabteilung für

die Mitglieder erfolgten vornehmlich zu wirt-

schaftsrechtlichen Themen. Im Berichts zeitraum

hervorzuheben sind Anfragen zur Ange mes-

senheit von Vorstandsbezügen, zur Instituts-

vergütungsverordnung, zu Gestaltungs über-

le gungen, arbeitsrechtliche, sozialver siche-

rungs rechtliche und datenschutzrechtliche

Anfra gen. Für die BÄKO-Genossenschaf ten

wur den Seminare zur Tätigkeit von Vor stand

und Aufsichtsrat durchgeführt sowie im Rah-

men von regelmäßig stattfindenden Semina-

ren zu rechtlichen Themen referiert. Darüber

hinaus hat die Rechtsabteilung die Verfolgung

von markenrechtlichen Angele genheiten,

etwa die Erstellung von Abgren zungsverein-

ba rungen oder Auswertung von Kollisionsmit-

teilungen, übernommen.

Fachausschuss für Recht

Der DGRV-Fachausschuss für Recht (FAR) hat

sich im Be richtszeitraum mit den Folgefragen

rund um die Novellierung des Genossenschafts-

ge set zes beschäftigt. Gegenstand der diesbe-

züglichen Erörterungen waren Überlegungen,

welche künftigen Änderungen des Genossen-

schaftsgesetzes anzustreben sind. Darüber

hinaus hat sich der FAR mit einer Vielzahl von

Einzelfragen beschäftigt, u. a. mit Auslegungs-

fragen zum Genossenschafts recht, diesbe-

Page 36: DGRV_Geschäftsbericht_2010

32

erfolgten die aufgrund von Gesetzesände-

rungen und Rechtsprechung notwendig

ge wordenen Anpassungen im gesamten

genossenschaftlichen Formularwesen des DG

VERLAGES. Durch den zunehmenden Rück-

griff auf das schriftliche Umlaufverfahren

konnte die Effizienz der Arbeitsweise des

Formularausschusses gesteigert und die aktu-

alisierten Formulare dadurch zeitnäher zur

Verfügung gestellt werden.

Beim Formu lar-Arbeitskreis Mobiliarsicher-

heiten (AK 2) wirkt der DGRV als Mitglied

mit. Darüber hinaus gibt der DGRV zu den

rechtlichen und prüfungsrelevanten Gesichts-

punkten der elektronischen Archivierung ein

regelmäßig aktualisiertes Exposé heraus. Ein

weiteres Exposé zur Unterzeichnung mittels

Pen Pad befindet sich in Bearbeitung und

wird demnächst dem Fachausschuss für Recht

zur Abstimmung vorgelegt werden.

Veröffentlichungen

Von den Publikationen des Berichtszeitraums

ist unter anderem die Aktuali sierung von

Band 39 der DGRV-Schriften reihe „Verschmel-

zung – Ausgliede rung“ hervorzuheben. Die

Ak tualisierung des Bandes „Bundesdaten-

schutz ge setz – Leit fa-

den für den Daten-

schutz beauf tragten“

(Band 34 der DGRV-

Schrif tenreihe) wur de

eben falls abgeschlos-

sen; mit dem Erschei-

nen ist in Kürze zu

rechnen. Daneben

wurde das deutsche

Ge nos sen s cha f t s -

gesetz in die engli-

sche Sprache übersetzt und kann beim DGRV

als Bro schüre „Cooperative Societies Act of

the Federal Republic of Ger many“ bestellt

werden. Zu nennen ist außerdem ein Bespre-

chungsauf satz zu der Fest schrift für Volker

Beuthien in der Zeitschrift für das Recht der

Non Profit Organisationen (npoR – Heft

4/2010, S. 122 f.). Ebenfalls er folg ten Arbeiten

zur Neuauf lage des „Lang/Weidmüller“, des

unter maßgeblicher Beteili gung des DGRV

verfassten Haus kommentars der genossen-

schaftlichen Orga nisation, sowie die Über-

arbeitung der „Arbeits mappe für Auf sichts-

ratsmitglieder von Waren- und Dienstleistungs-

genossenschaften“ und der „Arbeitsmappe

für Aufsichtsratsmitglieder von Kreditgenos-

senschaften“. Die Überarbei tung der Arbeits-

mappen erfolgte jeweils in Zusam menarbeit

mit den Mitgliedsverbänden; so konnten

deren praktische Erfahrungen in diese Ausar-

beitungen mit einfließen.

Gesetzesvorhaben

Im Berichtszeitraum hat sich die Rechtsab-

teilung des DGRV bei einer Reihe von Ge -

setzesvorhaben für die Interessen der Ge -

nossenschaftsorga nisation eingesetzt. Zu

nennen ist das geplante Gesetz zur Regelung

des Beschäf tigtendatenschutzes (BDatG)

sowie das eben falls geplante Gesetz zur wei-

teren Erleichte rung der Sanierung von

Unternehmen (ESUG).

Freier Ausschuss der Deutschen Genossenschaftsverbände

Der Freie Ausschuss der Deutschen Genossen-

schaftsverbände hat sich im Berichtszeitraum

mit dem Internationalen Jahr der Genossen-

schaften 2012 sowie mit der Konkretisie rung

Page 37: DGRV_Geschäftsbericht_2010

Die Europäer genießen eine persönliche Mobilität in bisher ungekanntem Ausmaß. Auch Güter werden heute oft durch mehrere Länder schnell und unbürokratisch vom Hersteller zum Verbraucher transportiert. Um diese Frei-zügigkeit zu fördern, öffnet die EU vor allem im Straßen-, Flug- und Schienenverkehr die nationalen Verkehrsmärkte für den Wettbewerb. Auch große Infrastrukturprojekte werden gefördert: die Beseitigung von Engpässen auf der wichtigsten Ost-West-Binnenwasserstraße, die Regulierung des Verkehrs auf viel befahrenen Schifffahrtsrouten vor den Küsten und der Ausbau mehrerer Nord-Süd- und Ost-West-Eisenbahnverbindungen.

EUROPA VERBINDET

Page 38: DGRV_Geschäftsbericht_2010

34

des neuen § 64 GenG (Bericht an die Staats-

aufsicht) beschäftigt. Das im Rahmen des

DGRV-Arbeitskreises „Staatsaufsicht“ erarbei-

tete Berichtsformular wurde mit den Gremien

des DGRV und GdW über den Freien Ausschuss

abgestimmt. Der gemeinsame Vor schlag

wurde den Genossen schaftsreferenten des

Bundes und der Länder zugeleitet. In dem

nachfolgenden Gespräch mit den Referenten

wurde deutlich gemacht, dass DGRV und

GdW davon ausgehen, dass nach § 64 Abs. 2

Satz 2 Nr. 4 GenG die jewei ligen Spitzen-

prüfungsverbände oder ein anderer Prüfungs-

verband als „Dritte“ von der Aufsichtsbehörde

mit Sonderuntersu chun gen beauftragt wer-

den können.

Weiteres Thema in den Gesprächen mit den

Genossenschaftsreferenten war die Aufgaben-

kompetenz der Behörden, die durch das

Genossenschaftsgesetz auf eine reine Rechts-

aufsicht begrenzt ist. Es wurde deutlich ge-

macht, dass die Länder im Rahmen ihrer Staats-

aufsicht keine Prüfungs schwerpunkte für die

Pflichtprüfung nach § 53 GenG vorgeben

kön nen.

In einem Schreiben an das Bundeswirtschafts-

ministerium wurde auf eine grundsätzliche

Abgrenzung zwischen Fachaufsicht und

Staatsaufsicht, die ihrer Art nach eine Rechts -

aufsicht ist und daher nicht unverhältnismä-

ßig in die Tätigkeit der genossenschaftlichen

Prüfungsverbände eingreifen darf, hingewie-

sen.

Seit Anfang 2011 obliegt dem DGRV turnus-

gemäß die Geschäftsführung im Freien

Ausschuss der Deutschen Genossenschafts-

verbände.

Europäisches Recht

Der DGRV ist Mitglied bei Cooperatives

Europe (Coops Europe) in Brüssel, dem euro-

päischen Teil des Internationalen Genossen-

schaftsbundes (ICA). Ein Vorstandsmitglied

des DGRV ist persönliches Mitglied im Board

und Executive Committee sowie im EU-Coor-

dination Committee (EUCC) von Coops Europe.

In diesen Gremien erfolgt die politische Mei-

nungsbildung im Board und die Abstimmung

von Lobbythemen, insbesondere die Erarbei-

tung von Stellungnahmen gegenüber der

Kommission, im EUCC.

SCE-Verordnung

Ende 2009 hatte die EU-Kommission eine Stu-

die (Study on the implementation of Regu-

lation 1435/2003 on the Statute for a Euro-

pean Cooperative Society – SCE) in Auf trag

gegeben, die die Anwendung der SCE-Ver-

ordnung in allen EU-Mitgliedstaaten über-

prüft. Insbesondere die Gründe für die gerin-

ge Verbreitung dieser europäischen Rechts-

form sollten aufgedeckt werden. Für jedes

Land wurde ein Länderberichterstatter be-

nannt. Der DGRV hat auf der Grundlage einer

Ausarbeitung der Rechtsabteilung gegen-

über dem deutschen Länderberichterstatter

Stellung genom men. Die Ergebnisse dieser

Studie, in die die Berichte aller europäischen

Länderbericht erstatter eingeflossen sind,

wur den im Okto ber 2010 in Brüssel vorge-

stellt. Aufgrund dieser Ergebnisse beabsich-

tigt die Kommis sion, im Jahr 2011 einen ers-

ten Reformvor schlag vorzulegen. Der DGRV

wird dieses Vorhaben weiter aktiv begleiten

und die EU-Kommission mit Vorschlägen

unterstützen, um so schon im Vorfeld auf

notwendige Änderungen hinzuweisen.

Page 39: DGRV_Geschäftsbericht_2010

4. STEUERBERATUNG

Die Steuerabteilung des DGRV vertritt die

übergreifenden steuerpolitischen Interessen

der Genossenschaftsorganisation. Eine wichti-

ge Aufgabe ist die frühzeitige Information

der Genossenschaftsverbände und Genossen-

schaften über Änderungen in der Rechtspre-

chung und Gesetzgebung. Darüber hinaus

soll auf dem Gebiet des Steuerrechts für die

Genossenschaftsorganisation hinsichtlich

bedeutender Fragestellungen eine bundes-

einheitliche Meinungsbildung erreicht werden.

Weiterhin unterstützt die Steuerabteilung die

Mitglieder bei der Prüfung von steuerrechtli-

chen Fragestellungen, z. B. durch Gutachten.

Unter Beachtung des Subsidiaritätsprinzips

werden auch konkrete Mandate bearbeitet.

So hat die Steuerabteilung z. B. die Gründung

sowie die gemeinnützige Anerkennung einer

Stiftung maßgeblich rechtlich begleitet. Im

Berichtsjahr begleitete der DGRV mit dem

DGRV-Fachausschuss für Steuern (FASt) und

sei nen Arbeits kreisen neue Gesetzesini tia ti-

ven, die im Be reich der Unternehmensbe steu-

erung zu Veränderungen führen werden.

Steuerliche Wahlrechte nach BilMoG

Der FASt thematisierte das BMF-Schreiben

vom 12. März 2010 zur Maß geblichkeit der

GOB für die steuerliche Ge winnermittlung. Er

kam überein, dass eine völlig von der handels-

rechtlichen gelöste Wahlrechtsausübung im

Einzelfall möglicherweise willkürlich wirken

könne, auf der an deren Seite handelt es sich

aber um eine formal völlig zulässige Wahl-

rechtsausübung, die im Ergebnis aufgrund

ihrer rechtlichen Zuläs sigkeit nicht willkürlich

sein kann.

Es kommt in der Zukunft vermehrt auf die

Frage an, welche Wahlrechte als echte steuer-

liche Wahlrechte anzusehen sind, die losgelöst

von der Handelsbilanz ausgeübt werden kön-

nen. Hier gibt es noch keine generelle Empfeh-

lung.

Speziell die Frage, ob handelsrechtlich zum

beizulegenden Zeitwert nach § 340 e Abs. 3

HGB bewertete Bestände des Handelsbe stan-

des von Banken auch steuerlich in gleicher

Hö he zu bewerten sind, wurde vom FASt ein-

gehend diskutiert. Nach Auffassung des Aus-

schusses erscheint ein Ver zicht auf den Ansatz

des niedrigen Teilwertes in der Steuerbilanz

im Einzelfall zulässig.

Der Fachausschuss für Steuern hat sich eben-

falls mit der Frage beschäftigt, ob und inwie-

weit Leistungen der Rechenzentralen um satz-

steuerfrei behandelt werden könnten.

Jahressteuergesetz 2010

Das Bundesverfassungsgericht hatte mit Be -

schluss vom 17. November 2009 festgestellt,

dass die im Zusammenhang mit dem Über-

gang vom Anrechnungsverfahren zum Halb-

einkünf te verfahren vorgenommene Um glie-

derung der Teilbeträge des verwendbaren

Eigenkapitals zur Feststellung eines Körper-

schaftsteuer guthabens mit Artikel 3 Abs. 1 des

Grundgesetzes (Gleichbehand lungs grundsatz)

nicht vereinbar ist. Es hat damit die Umrech-

nungs vor schriften für verfassungswidrig und

damit unwirksam erklärt.

Der Gesetzgeber wurde aufgerufen, mit Wir-

kung zum 1. Januar 2011 in allen noch nicht

bestandskräftigen Fällen eine verfassungskon-

forme Neuregelung zu treffen. Der FASt und

der Arbeitskreis „Rechtsmittelkommission“ 35

Page 40: DGRV_Geschäftsbericht_2010

36

haben sich in der Folge intensiv mit der Frage

befasst, inwieweit gegen bestimmte Beschei-

de noch mit Erfolg vorgegangen werden

kann.

Der Gesetzgeber hat die Umgliederungsvor-

schriften neu gefasst. Nachdem der Bundesrat

am 26. November 2010 dem Jahressteuer ge-

setz zugestimmt hat, wird § 34 KStG um den

Abs. 13 f ergänzt und § 36 KStG neu formu-

liert und damit die vom Bundesverfassungs-

gericht geforderte Neuberechnung des Kör-

perschaftsteuerguthabens neu geregelt. Die

Finanzverwaltung geht davon aus, dass die

Feststellungsbescheide nach Übergang auf

das Halbeinkünfteverfahren als Grundlagen-

bescheide auch für die Auszahlungsbeschei de

ab 2007 zu sehen sind. Die Finanzverwal tung

erwartet daher nur den Abschluss von

Verfahren, in denen Bescheide beim Übergang

auf das Halbeinkünfteverfahren bis heute

of fen gehalten worden sind. Ob dies eine

zutreffende Auffassung ist, lässt sich nicht ein-

deutig beantworten.

Der FASt des DGRV wird einen möglichen

Rechtsstreit über diese Frage konstruktiv

begleiten.

Mustergeschäftsführerordnung für GmbHs

Die Anerkennung einer umsatzsteuerlichen

Organschaft bereitete in der Vergangenheit

regelmäßig Schwierigkeiten. Die Anforderun-

gen der Finanzverwaltung an die organisato-

rische Eingliederung einer Tochtergesell schaft

dergestalt, dass eine umsatzsteuerliche Or-

ganschaft anerkannt wird, wird in der Regel

nicht allein schon dann akzeptiert, wenn eine

Überkreuzverflechtung der Geschäftsfüh run-

gen von Mutter- und Tochtergesellschaft ein-

gerichtet wird. Der BFH hat zur Erfüllung des

Tatbestandsmerkmals „organisatorische Ein-

gliederung“ daher verlangt, dass z. B. eine

Geschäftsführerordnung besteht, die eine

sehr enge Anbindung des GmbH-Geschäfts-

füh rers an den Willensbildungsprozess der

Muttergesellschaft herbeiführt. Durch eine

solche Ordnung können die umsatzsteuerli-

chen Organschaftsvoraussetzungen (organi-

satorische Eingliederung) erfüllt werden. Der

Fachausschuss für Steuern hat eine entspre-

chende Mustergeschäftsführerordnung ent-

wickelt.

E-Bilanz

Von der Finanzverwaltung war ursprünglich

geplant, ab 2011 den Inhalt der Bilanz sowie

die Gewinn-und-Verlust-Rechnung elektro-

nisch an die Finanzverwaltung übermitteln zu

lassen. Die gesetzlichen Grundlagen hierfür

liefert § 5 b EStG i. V. m. § 51 Abs. 4 EStG. Mit

dem Entwurfsschreiben vom 31. August 2010

legte das BMF die sogenannte allgemeine

Taxonomie vor, also den Kontenrahmen, dem

die zu übermittelnden Daten zu entsprechen

hätten (amtlich vorgeschriebener Datensatz).

Der DGRV hat in der öffentlichen Anhörung

zu diesem Schreiben am 11. Oktober 2010

Stel lung genommen.

Er hat insbesondere kritisiert, dass die Taxo-

no mie einer ausreichenden Rechtsgrundlage

entbehre. Insbesondere § 5 b EStG ist als

Rechtsgrundlage für die Auswei tung von

Übermittlungspflichten und Mitwirkungs-

pflichten des Steuerpflichtigen nicht geeignet.

Besondere Branchentaxonomien wie z. B. für

Banken und Versicherungen sind von der

Finanzverwaltung zwar angekündigt worden,

Page 41: DGRV_Geschäftsbericht_2010

37

Allgemeine und berufliche Bildung ist die Grundlage für den Erfolg der europäischen Länder im globalen Wett be-werb. Bildung und Ausbildung gehören seit dem Lissabon-Prozess zu den zentralen Handlungsfeldern der Europäischen Union – auch wenn nach wie vor jedes EU-Land seine nationale Bildungspolitik selbst festlegt. In vielen Bildungsbereichen wird zusammengearbeitet und voneinander gelernt. Im Zuge des Bologna-Prozesses wurden vergleichbare Bildungsabschlüsse und damit die Grundlage für einen europäischen Hochschulbildungsraum geschaffen.

EUROPA BIETET CHANCEN

Page 42: DGRV_Geschäftsbericht_2010

38

liegen aber bis heute nicht endgültig vor.

Darüber hinaus hat der DGRV kritisiert, dass

die Einführung zum 1. Januar 2011 schon aus

tatsächlichen Gründen nicht möglich ist.

Die Kritik war erfolgreich. Das BMF hat eine

Verordnung zur Festlegung eines späteren

Anwendungszeitpunkts der Verpflichtung

nach § 5 b EStG erlassen, sodass die Einfüh-

rung der sogenannten „E-Bilanz“ erst für

Wirtschafts jahre verpflichtend wird, die nach

dem 31. Dezember 2011 beginnen. Damit ist

das Projekt im Ergebnis um ein Jahr verscho-

ben worden. Der Arbeitskreis E-Bilanz beim

DGRV befasst sich intensiv mit der Umstellung.

Er stellt fest, dass steuerlich nicht mehr gefor-

dert werden darf, als handelsrechtlich die

Buchhaltungen an Daten enthalten. Der

Steuerpflichtige soll nach der Ratio Legis des

§ 5 b EStG nicht in sein eigenes Buchungs ver-

halten eingreifen müssen.

Die politische Diskussion sowie die praktische

Umsetzung dauern an. Der DGRV hat ein Ar-

gumentarium zum Thema zusammengestellt,

mit dem die Verbände auf regionaler Ebene

an die Finanzverwaltung herantreten können,

um auch von hier auf eine Vereinfachung des

E-Bilanz-Kontenrahmens (Taxonomie) hinzu-

wirken.

Steuerberechnung

Der Arbeitskreis „Steuerberechnungsbogen“

des DGRV hat ein Schema zur Ermittlung des

Rückstellungsbedarfs für Steuern in der Han-

delsbilanz entwickelt, das fortlaufend an die

gesetzlichen Neuregelungen angepasst wird.

5. PERSONALENTWICKLUNG

DGRV-Verbandsprüferlehrgang

Nach der Neukonzeption des Verbandsprü-

ferlehrgangs ist der DGRV sowohl in die Er -

arbeitung aktueller Lehrgangsunterlagen als

auch in die Durchführung der Ausbildung

verstärkt eingebunden.

Im Jahr 2010 absolvierten 148 Teilnehmer aus

allen genossenschaftlichen Verbänden die

zwei- bzw. dreiwöchigen Seminare. Zu dem

wurden von der ADG zwölf VPLplus-Seminare

mit 199 Ver bandsprüfern an drei regionalen

Standorten und in Montabaur durchgeführt.

Sehr erfolgreich waren die Teilnehmer der

ADG-Vorbe reitung auf das Wirtschaftsprüfer-

Examen. Die Bestehensquote im Erstversuch

war bei den Voll-WPs dreimal so hoch wie im

Bundes durchschnitt; bei allen anderen mehr

als 20 Prozent höher. Die gute Quote ist eine

Bestätigung für die Qualität der Verbandsprü-

ferlehrgänge.

VR-Bildung

Mit der Umstellung auf eine neue, leistungs-

fähige IT-Architektur und Software wurden

die Grundlagen für ein weiteres Wachstum

der E-Learning-Infrastruktur geschaffen.

VR-Bil dung kann von allen Mitarbeitern der

Genos senschaftsbanken am Arbeitsplatz

genutzt werden. Es ist ein fester Bestandteil

von GenoPE sowie der Produktkommunikation

durch die Verbundpartner. Im Jahr 2010 be-

gleitete die ADG erfolgreich die Qualifizie-

rungen für eine neue Wertpapierabwick lungs-

plattform (Projekt GenoWP). Hier zeigten sich

die Stärken: Eine kurze Time to Market bei

hoher Qualität und geringstem Personal-

Page 43: DGRV_Geschäftsbericht_2010

aufwand im Backoffice. Nach aktueller Pl a-

nung wird in 2011 ein eigenes Anwendungs-

programm die Nutzung von VR-Bildung auf

mobilen Endgeräten ermöglichen.

BankCOLLEG

Auch im Jahr 2010 wurde die berufsbeglei-

tende Managementausbildung der genossen-

schaftlichen FinanzGruppe in den drei Stufen

Fachwirt, Bankbetriebswirt und diplomierter

Bankbetriebswirt von vielen Teilnehmern

wahrgenommen. Darüber hinaus wurde das

BankCOLLEG einem Zertifizierungsverfahren

unterzogen. Die fachliche und didaktische

Qualität wurde hervorragend benotet.

GenoPE

Unter der Projektleitung der ADG fand ein

erster Workshop mit Vertretern der regiona-

len Bildungseinrichtungen sowie zahlreichen

Personalverantwortlichen aus Primärgenos-

senschaften zum Thema „Wie muss GenoPE

gestaltet sein, um die Markt- und Kundenan-

forderungen dauerhaft erfüllen zu können?“

statt. Auf der Basis konkreter Handlungsem p-

fehlungen hat Anfang 2011 die konkrete

Projektarbeit begonnen.

Aktivitäten im Ausland

In 2010 unterstützte die ADG die Partner-

orga nisationen in Polen und Ungarn in Fra-

gen der Personalentwicklung und führte

Managementseminare für den Dachverband

CIBP durch. Neu gestartet wurde die Zusam-

menarbeit mit der Unico Banking Group.

Diverse Trainings für Mitarbeiter von Mikro-

finanzinstituten und -banken, etwa im Jemen,

in der Mongolei, in Palästina, in Indien und in

China, wurden durchgeführt. Ein neuer

Schwer punkt ist das Thema „Nachhaltige

Energie/Umwelt und Finanzierung“ in Indien

und auf den Philippinen. Darüber hinaus gab

es einen intensiven Austausch zwischen der

ADG und BIRD – einer großen Banktrainings-

institution des genossenschaftlichen Sektors

NABARD in Indien. Mit Banktrainingszen tren

in Syrien und in Jordanien wurden Koopera-

tionsabkommen unterzeichnet. Für Bankfüh-

rungskräfte, etwa aus Ungarn, Indien, Nigeria,

Kirgisistan und Brasilien, organisierte die ADG

individuelle Seminarprogramme auf Schloss

Montabaur.

ADG Business School an der Steinbeis-Hochschule

Im Jahr 2010 hat die ADG die akademische

Qualifizierung und Managementausbildung

weiterentwickelt. Zusammen mit dem lang-

jährigen Kooperationspartner, der School of

Management and Innovation an der Steinbeis-

Hochschule Berlin, wurde ein neues Institut

an der Steinbeis-Hochschule gegründet. Seit

dem 1. Januar 2011 gestaltet und organisiert

die ADG Business School die Hochschulstu-

diengänge. Studienorganisation und -leitung

werden in Montabaur zusammengeführt.

Managementprogramme GBF, TOP und FIT

Die Qualifikation der Führungskräfte ist we -

sentlich für den zukünftigen Markterfolg der

Banken. Vor diesem Hintergrund wurden das

Premiumprodukt TOP sowie das GBF – unter

aktiver Kundenbeteiligung – komplett über-

arbeitet. Neue Vermittlungsmethoden wie

TABOR®, Webinar und kollegiale Fallberatung

vertiefen das erworbene Wissen und unter-39

Page 44: DGRV_Geschäftsbericht_2010

40

stützen den unmittelbaren Praxistransfer.

Auch das FIT wurde inhaltlich und methodisch

weiterentwickelt.

Verzahnung von Fachqualifikation mit Strategie- und Führungskompetenz

Für 2011 hat die ADG die Struktur und die

Inhalte der Fachqualifizierungsprogramme

komplett überarbeitet. Damit ist sicherge-

stellt, dass in allen Bereichen ein Programm

für die systematische Qualifizierung von Spe-

zialisten, Führungskräften und Vorständen

angeboten wird. Zum anderen hat die ADG

Programme, die für eine Leitungs- bzw.

Führungsfunktion qualifizieren, mit einem

zusätzlichen Schwerpunkt Führungs- und

Managementkompetenzen versehen, um

professionelle Führungsmethoden, sowie ein

einheitliches Grundverständnis der Ziele und

strategischen Handlungsfelder zu vermitteln.

Alle ADG-Leiter-Zertifizierungen setzen sich

nun aus den einzelnen Fachqualifizierungs-

programmen sowie dem Nachweis von Stra-

tegie- und Führungskompetenz zusammen.

MaRisk

Am 15. Dezember 2010 hat die BaFin die

MaRisk in der vierten Fassung veröffentlicht.

Über den mittlerweile etablierten MaRisk-

Infoservice unter www.adgonline.de/marisk

liefert die ADG stets alle notwendigen Infor-

mationen. Daneben unterstützt die ADG die

Genossenschaftsbanken 2011 wieder ganz

gezielt bei der MaRisk-Umsetzung. Hierzu

wurden zahlreiche neue Veranstaltungen für

Vorstände und Umsetzungsverantwortliche

konzipiert.

Im Februar 2010 hat die BaFin die Anforde-

run gen an die Sachkunde von Auf sichtsräten

im Rahmen eines Merkblattes noch einmal

konkretisiert. Zahlreiche Anfra gen aus Banken

haben die ADG dazu veranlasst, am 22. No-

Page 45: DGRV_Geschäftsbericht_2010

vember 2010 einen ADG-Infotag mit der BaFin

durchzuführen. Mit mehr als 250 Teilnehmern

war die Resonanz sehr gut. Die ADG wird die

Veranstaltungen zu den genannten Themen-

gebieten weiter fortführen.

Managementprogramme TOP Ware und FIT Ware

Für die landwirtschaftlichen Genossenschaf-

ten und Zentralen sowie die gewerblichen

Genossenschaften und Verbundgruppen hat

die ADG die bestehenden Management pro-

gramme TOP Ware und FIT Ware neu ausge-

richtet. Ziel war es, die zentralen Themen

eines erfolgsgerichteten, integrativen Ma -

nagements in ihren Zusammenhängen aufzu-

zeigen und Führungswissen zielgerichtet und

vor allem praxisorientiert zu vermitteln. Die

Führungskräfte erhalten daher aktuelle In s-

trumente und Tools, die ihnen ihre tägliche

Arbeit erleichtern. Ab 2011 wird die ADG

erstmals auch eine Qualifizierung zum „Zerti-

fizierten Agrarfinanzberater ADG“ anbieten.

Ausbildung zum Handelsfachwirt und Logistikfachwirt

In der Ausbildung zum „Geprüften Handels-

fachwirt (IHK)“ wurden die neuesten Erkennt-

nisse umgesetzt und Megatrends in der Han-

delslandschaft in das neue Curriculum aufge-

nommen. Zudem wird ab 2011 die waren-

wirtschaftliche Aufstiegsfortbildung durch

den „Zertifizierten Logistikfachwirt“ erweitert.

Im Bereich des mittleren Managements setzt

die ADG auf maßgeschneiderte zertifizierte

Qualifizierungsprogramme, die sukzessive für

alle Sparten in den Raiffeisen-Genossen schaf-

ten und alle Funktionsbereiche in den ge -

werblichen Genossenschaften und Verbund-

gruppen angeboten werden. Neben dem

„Zertifizierten Energiefachwirt ADG“, dem

„Zertifizierten Energiekaufmann ADG“ sowie

dem „Zertifizierten Risikomanager ADG“ folg-

ten 2010 der „Zertifizierte Düngemittel fach-

berater ADG“ oder der „Zertifizierte Futter-

mittelfachverkäufer ADG“.

ADG-Studiengänge in der Warenwirtschaft

Im Mai 2010 startete die ADG in Koopera tion

mit der Steinbeis-Hochschule Berlin (SHB)

bereits die siebte Studiengruppe im berufsbe-

gleitenden Studiengang „Bachelor für Han del,

Mittelstands- und Kooperations manage-

ment“. Es bestehen umfangreiche Anerken-

nungsmöglichkeiten von bereits bei der ADG

erworbenen Leistungen, etwa aus der erfolg-

reichen Teilnahme am Handelsfachwirt und

am Führungsprogramm FUTUR. 2011 starten

zwei weitergehende Studiengänge „Master

für Handel- und Kooperationsmanagement“

und „Master of Science in International Ma -

nagement“.

41

Page 46: DGRV_Geschäftsbericht_2010

42

6. RAHMENVERTRÄGE DES DGRV

Der DGRV hat mit vielen namhaften Anbie-

tern aus den verschiedensten Bereichen Rah-

menverträge abgeschlossen. Neben Mobil-

funkanbietern wie z. B. Vodafone, Telekom

und O2 stehen der gesamten Genossen-

schafts organisation auch die Dienstleistun gen

von Autovermietern, Entsorgungsunterneh-

men, Printhardwareherstellern, Wirtschafts-

auskunfteien und vieler weiterer Dienstleister

zur Verfügung. Der DGRV bietet damit aus

nahezu allen bedarfsrelevanten Geschäftsbe-

reichen Rahmenvertragspartner an. Aufgrund

der anhaltend zahlreichen Nachfragen aus

der Genossenschaftsorganisation konnten

erneut für den überwiegenden Teil der Be -

rechtigten besonders gute Konditionen ver-

handelt werden.

Nutzungsberechtigt sind alle Mitglieder des

DGRV und zudem die den regionalen Prü-

fungsverbänden und Fachprüfungsver bän den

angeschlossenen Genossenschaften sowie

deren Tochtergesellschaften. So können ins-

gesamt weit mehr als 10.000 Unternehmen

von den Rahmenverträgen des DGRV profi-

tieren.

Im Jahr 2010 wurde ein E-Mail-Newsletter zum

Thema Rahmenverträge des DGRV etabliert.

Die aktualisierte Rahmenvertragsbroschüre

wird im ersten Halbjahr 2011 in elektronischer

Form verfügbar sein. Die Kooperations part-

ner stellen sich in dieser Broschüre kurz mit

ihren Dienstleistungen, Kontaktdaten sowie

den Vorteilen für die Mitglieder vor. Die Bro-

schüre kann kostenlos im Mitglieder bereich

unter www.dgrv.de abgerufen werden.

Page 47: DGRV_Geschäftsbericht_2010

43

Die Entwicklungs- und Beratungsarbeit des

DGRV ist bei genossenschaftlichen Organisa-

tionen, Ministerien, internationalen Organisa-

tionen und Entwicklungsbanken anerkannt.

Grundlage für die DGRV-Strategie sind die

unternehmerisch orientierten genossenschaft-

lichen Prinzipien und deren länderspezifisch

angepasste Umsetzung. Genossenschaften

sind in den Ländern erfolgreich, in denen sie

aus der Zivilgesellschaft heraus entstanden

sind. Im Oktober 2010 wurde die Wander-

ausstellung „Genossenschaften – Chance für

Millionen“ bei der WGZ BANK in Düsseldorf

eröffnet. Die Ausstellung kann gegen Er stat-

tung der Auslagen für einen Zeitraum von bis

zu vier Wochen gebucht werden, um den Mit-

gliedern und Kunden die Idee und den Ur -

sprung näherzubringen und um zu zeigen, was

die Genossenschaftsorganisation in der Ent-

wicklungsarbeit auch außerhalb Deutsch lands

leistet. Näheres hierzu unter www.dgrv.de.

Fachspezifische Kurzzeiteinsätze in verschie-

denen Pro jektländern sowie zahlreiche Fach-

programme in Deutschland für Delegationen

aus den Projektländern wurden mit Unter-

stützung aus der gesamten Genossenschafts-

organisation durchgeführt. Im Folgenden

werden ausgewählte Projektländer des DGRV

vorgestellt:

Südostasien

Seit sechs Jahren führt der DGRV das Regio-

nalprogramm zum Aufbau und zur Förderung

von Genossenschaften in Laos, Kambodscha

und Vietnam durch. Im Jahr 2010 wurde ein

neues Projektbüro in Hanoi eröffnet und mit

einem weiteren Auslandsmitarbeiter besetzt.

Damit wurde die Bedeutung Vietnams in der

Region unterstrichen.

In Vietnam berät der DGRV den vietnamesi-

schen Dachverband der Genossenschaften,

die VCA (Vietnam Cooperative Alliance), mit

seinen angeschlossenen Regionalverbänden

und Primärgenossenschaften in allen Wirt-

schaftssektoren. Nach einem Fachprogramm

im Jahr 2009 für eine Gruppe hochrangiger

Vertreter der VCA bei deutschen Verbands-

und Verbundeinrichtungen wurden viele

Anregungen zur Modernisierung des Genos-

senschaftssystems umgesetzt. Es gelingt der

VCA immer besser, sich zu einer dezentralen

Verbundstruktur zu entwickeln, die sich mit

ihren Dienstleistungen an den Interessen und

dem Bedarf ihrer Mitgliedsgenossen schaften

orientiert. Im Finanzsektor ist es gelungen,

durch Seminare und Trainings in betriebs-

und finanzwirtschaftlichen sowie genossen-

schaftsspezifischen Themen den Dialog zwi-

schen regionalen Aufsichtsbehör den (die

Niederlassungen der Staatsbank von Vietnam)

und den genossenschaftlichen Volkskredit-

kassen bzw. den regionalen Ver bänden der

VCA-Organisation zu stärken.

In Kambodscha werden insbesondere land-

wirtschaftliche Genossenschaften in diversen

Provinzen beraten. Darüber hinaus unter-

stützte der DGRV die Neugründung einer

Genossenschaft von Pfefferproduzenten,

IV. Internationale Beziehungen1. GENOSSENSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT

Page 48: DGRV_Geschäftsbericht_2010

44

deren Produktion teilweise exportiert wird,

z. B. nach Indien. Gewicht hatte im Jahr 2010

die enge beratende Zusammenarbeit mit

dem Landwirtschaftsministerium bei der

Erarbeitung eines Genossenschaftsgesetzes,

wobei der DGRV auch hochrangige Experten

der ILO (International Labour Organization)

einsetzt.

In Laos liegt der Schwerpunkt der DGRV-

Aktivitäten in Trainings- und Betreuungs maß-

nahmen zur Organisationsberatung beste-

hender Spar- und Kreditgenossenschaften,

die seit kurzem unter der Aufsicht der Zen-

tralbank stehen. Um die Zusammenarbeit mit

einer Reihe von Basisorganisationen zu inten-

sivieren, hat der DGRV im Süden des Landes

ein weiteres Büro zur ständigen Be ra tung und

Betreuung eröffnet. Im Hinblick auf die für

das Land relevanten Exportgüter Kaffee und

Holz ist die Nachfrage nach Beratung durch

den DGRV zur Steigerung der Teilhabe der

Bauern in diesen Wertschöp fungsketten nicht

nur bei der Zielgruppe deutlich gestiegen,

sondern auch seitens vieler anderer Projekte

und Programme der deutschen Entwicklungs-

zusammenarbeit im gewerblichen und im

land wirtschaftlichen Sektor. In Laos traten

Anfang 2010 gesetzliche Regelungen für

Genossenschaften in Kraft, die der DGRV mit-

gestaltet hat.

Türkei

Im Mai 2010 richtete der DGRV gemeinsam

mit seinen beiden Partnerministerien, dem

Ministerium für Industrie und Handel (MIT)

und dem Ministerium für Landwirtschaft

(MARA), eine internationale Genossen schafts-

konferenz unter dem Motto: „Zukunft durch

Kooperation“ aus. Neben verschiedenen tür-

kischen Genossenschaftsorganisationen war

auch die ILO an der Veranstaltung beteiligt.

Partner und Teilnehmer bewerteten die

Konferenz als einen großen Erfolg, der in dem

Ausmaß nicht erwartet worden war. Da es

eine solche Veranstaltung in dieser Form in

der Türkei noch nicht gegeben hatte, war

auch der Zuspruch deutlich höher als erwar-

tet. Rund 350 Teilnehmer aus Genossen schaf-

ten, staatlichen Institutionen und der Lehre

nahmen teil. Neben dem breiten Spektrum der

Themen wurde auch von vielen Seiten die

Mischung der Teilnehmer mit „Beamten und

Spitzen vertretern aus Ankara sowie Mitglie-

dern von Primärgenossenschaften aus ver-

schiedenen Regionen“ hervorgehoben. Die

Partner in der Türkei hatten bewusst das

Leitmotiv „Zukunft durch Kooperation“ der

Informationskam pag ne des BWGV und des

Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg

für diese Veranstaltung aufgegriffen, da es

auch in der Türkei das Ziel des DGRV ist, für

moderne, unternehmerische Genossenschaf-

ten zu werben.

Kirgisistan

Die politischen Unruhen und die wirtschaftli-

che Krise im Jahr 2010 hatten und haben ne -

gative Auswirkungen auf die wirtschaftliche

und soziale Lage der Bevölkerung in der Kir-

gisi schen Republik. Zeitweise keine funktio nie-

ren de Staatsmacht, rivalisierende Interes sen-

grup pen, kein ausreichender Durchgriff der

Exe kutive sowie die für lange Zeit ge schlosse-

nen Grenzen zu den Nachbarländern haben

auch die wirtschaftlichen Vorausset zungen

für die Entstehung und Entwicklung der

Genossen schaften wesentlich verschlechtert.

Page 49: DGRV_Geschäftsbericht_2010

45

Sport hat schon immer eine bedeutende Rolle in den europäischen Völkern gespielt. Heute treten Sportler aus ganz Europa in zahlreichen Wettbewerben gegeneinander an. Gerade europäische Sportereignisse mobilisie-ren und be geistern viele Millionen Menschen. So sind alle 31 Endrundenspiele der Fußball-Europameisterschaft 2008 jeweils von mindestens 155 Millionen Menschen am Bildschirm verfolgt worden. Vor allem die populären Breitensportarten verbinden die Menschen in Europa. Auch wenn dem heimischen Sportler oder Verein die Daumen gedrückt werden.

EUROPA BEWEGT MENSCHEN

Page 50: DGRV_Geschäftsbericht_2010

46

Trotz dieser widrigen Bedingungen haben

die im Rahmen des Projektes gegründeten

und geförderten Genossenschaften erfolg-

reich weitergearbeitet, sie haben innere

Stabilität bewiesen und sich relativ resistent

gezeigt. Dazu hat insbesondere auch die

große Zahl an Seminaren und Beratungs maß-

nah men mit Genossenschaften, Initia tivgrup-

pen, be teiligten Banken und Kreditgenossen-

schaf ten beigetragen.

Wesentliche Fortschritte wurden erreicht bei

der Bildung eines einheitlichen Genossen-

schaftssystems, insbesondere bei der Institu-

tionalisierung der Zusammenarbeit der land-

wirtschaftlichen Genossenschaften mit den

Spar- und Kreditgenossenschaften, flankiert

von Aktivitäten im Bereich rechtlicher Rah-

menbedingungen sowie enger Zusammenar-

beit mit dem Nationalen Verband der Kredit-

genossenschaften. Die Intensivierung der

Zu sammenarbeit des Entwicklungsfonds Kir-

gi sistan mit den Kreditgenossenschaften wurde

möglich durch eine Gesetzesände rung für

Kreditgenossenschaften, die nunmehr auch

juristische Personen (also auch landwirtschaft-

liche Genossenschaften) kreditieren dürfen.

Aus diesen neuen Möglichkei ten werden Im -

pulse für eine Ausdehnung der Finanzierung

von landwirtschaftlichen Genossenschaften

und ihrer Mitglieder erwartet.

Südafrika

Im Jahr 2010 wurden die im DGRV-Schu-

lungs zen trum angebotenen Trainingsak ti vi-

täten weiter intensiviert. Neben einem Kurs

speziell für neu gegründete landwirtschaftli-

che Genos sen schaften zusammen mit dem

Land wirt schaftsministerium fand insbesonde-

re der neu angebotene Kurs zum Umgang

mit Kon flikten in Genossenschaften großes

Interesse, sowohl bei einzelnen Genossen-

schaften als auch bei staatlichen Einrichtun-

gen, die sich mit Genossenschaftsförderung

befassen.

Im Juni 2010 wurde die bestehende Modell-

und Trainingsbäckerei mit hochwertigen

deutschen Maschinen ausgestattet, sodass

die Qualität der angebotenen Schulungen

verbessert werden konnte. Die offizielle Ein-

weihung der Backstube erfolgte im Beisein

einer Delegation des baden-württembergi-

schen Wirtschaftsministeriums unter der Lei-

tung von Wirtschaftsminister Pfister.

Auf regionaler Ebene konnten die Aktivi tä ten

in Botswana intensiviert werden. Mitar beiter

der staatlichen Local Enterprise Au tho rity

wur den über die Grundlagen des Genos sen-

schaftswesens geschult. Darüber hinaus wer-

den seit 2010 drei Pilot-Genossen schaften beim

Aufbau unterstützt.

In Mosambik sind erste Schulungsmaßnah men

für Genossenschaften (Rechnungswesen,

Mitgliederbetreuung, Prüfung) erfolgreich

angelaufen. Für die kommenden Jahre sind

weitere überregionale Aktivitäten im Zusam-

menhang mit der Einführung des vom DGRV

und ILO-COOPAfrica-Projekt erarbeiteten

Mus ter-Handbuchs zur Prüfung von Genos-

senschaften vorgesehen.

Lateinamerika

Die Projektaktivitäten kon zentrieren sich weiter

auf Brasilien, Ecuador und Kolumbien. In al len

drei Ländern ist die Ent wick lung der Spar- und

Kre dit ge nossenschaften (SKG) po si tiv. Das

Thema Regulie rung und Aufsicht von Ge -

nossen schaf ten wur de wie in den Vorjah ren

mit dem Part ner CEMLA, der lateinamerikani-

Page 51: DGRV_Geschäftsbericht_2010

47

schen No ten bankverei ni gung

mit Sitz in Mexiko-Stadt, im

Rah men einer regionalen Kon-

ferenz bearbeitet.

Die internationalen Rech-

nungs legungsgrund sätze IFRS

wurden in Ecuador von einer

Ar beits grup pe aus Ver band,

SKG und DGRV als Test auf

eine Modell-SKG an gewandt.

Es wur de ge zeigt, dass die

Anwendung interna tionaler

Rechnungs le gungs standards

auf die SKG ihre Entwicklung

nicht nur behindert, son dern dass eine Ent-

kapitalisierung der beaufsichtigten SKG droht.

Zu den internationalen Prü fungs standards

ISA wurde ein Leitfaden vorgelegt.

Das Thema Corporate Social Respon sibility

wurde aufgrund des steigenden Be darfs der

Partner strukturiert bearbeitet. Ein Leitfaden

CSR und ein Modell zur Sozialbi lanz wurden

am Beispiel ecuadorianischer Genos senschaf-

ten entwickelt.

Die Themen strategische Planung und Mikro-

kredittechnologien wurden weiter intensiv

bearbeitet, vor allem im Projekt in Kolumbien

in Kooperation mit einer lokalen Zentralge-

nossenschaft und den ihr angeschlossenen

SKG, aber auch im Nord osten Brasiliens, wo

Partnerschaften mit zwei Zentralkassen des

SICOOB-Systems neu eingegangen wurden.

Brasilien

Im Nordosten Brasiliens wurde 2010 damit

begonnen, bei verschiedenen SKG neue

Mikrofinanzprodukte einzuführen. Hierzu

mussten vielfach die strategischen Ziele und

internen operativen Strukturen optimiert

werden. Es wurden umfangreiche Beratungs-

und Ausbildungsmaßnahmen, verbunden mit

innovativen IT-Lösungen (Mobile Banking)

realisiert. Dabei fand eine umfangreiche syn-

ergetische Vernetzung mit den Projekten in

Lateinamerika und Afrika sowie weiteren

deutschen EZ-Institutionen statt, was die

Wirksamkeit der Aktivitäten deutlich erhöhte.

El Salvador – Mexiko – Nicaragua

Der DGRV und der Verband der mexikani-

schen Agrarproduzenten (ANEC) richteten im

Februar 2010 ein viel beachtetes internatio-

nales Forum aus. Rund 500 Bauern, Parlamen-

tarier, Vertreter des Land wirtschafts- und

Finanzministeriums, der Entwick lungs banken

und internationale Experten diskutierten

unter dem Motto „Mexikanische Kleinbauern

auf der Suche nach dem Zugang zum Kre-

ditsektor“. Die Marktdominanz eines Groß-

unternehmens bei der Maisproduktion und

-vermarktung sowie ungenügende Finanz-

strukturen behindern die Entwicklung der

kleinen und mittleren Betriebe. Zur Ver bes-

serung der Situation will ANEC die Grün dung

Eine Delegation des landwirtschaftlichen Genossenschaftsver bands FECOPROD aus Paraguay wurde am 27. September 2010 von DGRV-Vorstandsmitglied Dirk J. Lehnhoff in Bonn begrüßt

Page 52: DGRV_Geschäftsbericht_2010

48

von Kreditgenos sen schaften in Verbin dung

mit landwirtschaftlichen Bezugs- und

Absatzunternehmen initiieren. Der DGRV

wird diese Initiative unterstützen.

Der DGRV fördert den länderübergreifenden

Know-how-Transfer und die Zusammenar-

beit. So arbeiten die Projektpartner in El Sal-

vador, Mexiko und Nicaragua gemeinsam an

der Neuentwicklung eines IT-Programms, das

eine deutliche Verbesserung des Risikoma-

nage ments von Mikrofinanzins ti tu ten ermög-

licht. Bei Ausleihungen erfolgt grundsätzlich

keine aufwendige Einzelbe stim mung der

Ausfallrisiken nach Kapital dienst fähigkeit.

Vielmehr wird eine vereinfachte Portfolio-

bewertung vorgenommen, die als einziges

Kriterium die Tage der Raten rück stände zu-

grunde legt und aus Kostengründen welt-

weit im Mikrofinanz ge schäft Standard ist.

Das DGRV-Tool SICURIC ergänzt die Methode

um die historischen Zahlungsströme der Ra -

tenzahlungen und errechnet mit größerer

Trennschärfe erwartete und potenzielle

Ausfallrisiken. Ohne die Kostenvorteile der

Portfolioberechnung zu verlieren, bietet das

DGRV-Programm den Genossenschaften eine

präzisere Alternative zu den starren und auf

subjektiven Vorga ben der Bankenaufsichten

basierenden manuellen Berechnungstabellen.

Mexiko – PATMIR II

Besondere Anerkennung fand das vom mexi-

kanischen Landwirtschaftsministerium

SAGARPA und von der Weltbank unterstütz-

te Projekt des ländlichen Mikrofinanzwesens

(PATMIR). Die Zielvorgabe von 55.000 neuen

Mitgliedern in 17 betreuten Spar- und Kredit-

institutionen wurde bereits viereinhalb Mo -

nate früher als geplant erreicht. In fast allen

Genossenschaften wurden mit Hilfe von natio-

nalen und internationalen Experten des DGRV

Marketingabteilungen aufgebaut, die sich

nun selbständig nicht nur um die Mitglie der-

werbung kümmern, sondern auch das Service-

angebot erheblich ausweiten konnten. Ein

wichtiges Anliegen ist, die Kas sen für eine

Ein Mikrofinanzberater der SICOOB berät einen brasilianischen Kleinunternehmer

Page 53: DGRV_Geschäftsbericht_2010

49

qualitativ bessere und freundlichere Kunden-

beratung zu gewinnen. Ob wohl das Projekt

fast ausschließlich auf die Expan sion ausge-

richtet war, hat der DGRV auch technische

Assistenz und Beratung zur finanziellen, orga-

nisatorischen und administrativen Konso li die-

rung der zum Teil noch sehr jungen Kreditge-

nossenschaften angeboten. Die Bewertungen

der Prüfungen sind entsprechend positiv aus-

gefallen.

2. INTERNATIONALE MITGLIEDSCHAFTEN

Internationaler Genossenschafts -bund/Cooperatives Europe

Der DGRV ist Mitglied von Cooperatives Eu -

rope, dem selbständigen europäischen Teil

des Internationalen Genossenschaftsbundes

(ICA). Hauptaufgabe von Cooperatives Europe

ist die Vertretung von genossenschaftlichen

Interessen vor allem gegenüber der EU-Kom-

mission. Der DGRV ist sowohl im Board of

Directors als auch im EU Coordination Com-

mittee (EUCC) vertreten. Letzteres ist das

Organ, in dem die Ergebnisse der Arbeits-

grup pen abgestimmt werden. Ständige Ar -

beitsgruppen sind zu den Themenbereichen

Recht, Rech nungslegung, Fragen der staatli-

chen Beihilfen und der Entwicklungszusam-

menar beit eingerichtet. Der DGRV ist in diesen

Arbeitsgrup pen vertreten. Zu aktuellen The-

men werden bei Bedarf weitere Arbeits grup-

pen eingerichtet, so z. B. zur Vorberei tung des

Interna tionalen Jahres der Genossen schaften

2012. Schwer punkte der Tätigkeit im Berichts-

jahr waren die Positionierung zur Zukunft der

EU-2020-Strategie, ver schie -

dene Fragen zur Bei hilfen-

problematik, die Studie

„Study on the implementa-

tion of Regu lation 1435/2003 on the Sta tute

for a European Cooperative Society (SCE)“,

Rechnungsle gungs themen (z. B. Unter stüt zung

der Konsultation „IFRS for SMEs“) und weite-

re Konsultationen der EU-Kommis sion. Damit

der DGRV diese Aufgaben im Sinne der deut-

schen Genos sen schaften sachgerecht erfüllen

kann, erfolgt thematisch eine enge Ko or di-

nierung mit Vertretern der genossenschaftli-

chen Bundes verbände.

IRU – Internationale Raiffeisen-Union

Die IRU ist ein weltweiter

Zusammenschluss von Orga-

nisationen, die sich zu den

Prin zi pien von Friedrich-

Wilhelm Raiffeisen bekennen. Sie wurde 1968

in Neuwied/Rhein ge gründet. Ihr Auftrag ist

es, die Idee von Friedrich-Wilhelm Raiffeisen

zu pflegen, zu vertreten und weiterzuentwi-

ckeln, d. h., für staatsunabhängige genossen-

schaftliche Unternehmen einzutreten, die

streng mitglie derorientiert arbeiten, und Rah-

menbedin gun gen zu fordern, die es den Genos-

senschaften ermöglichen, als gleich berechtigte

Partner am Wettbewerb teilzunehmen. Die

IRU zählt heu te 61 Mitglieder aus 36 Ländern.

Ein herausragendes Ereig nis im Berichtsjahr

war für die IRU die gemeinsam mit dem fran-

zösischen Mitglied „Confédération Natio nale

du Crédit Mutuel“ veranstaltete XII. Mit-

Klaus Niederländer ist seit Oktober 2010 neuer Geschäftsführer der europäischen Genossenschaftsvereini-gung Cooperatives Europe

Page 54: DGRV_Geschäftsbericht_2010

50

glieder ver sammlung in Paris. Der Prä sident

von Crédit Mutuel, Etienne Pflimlin, zugleich

IRU-Vizepräsident, stellte als Gast geber die

französische Genossenschafts or ga nisation vor.

In seiner Eigenschaft als Vize präsident von

„Cooperatives Europe“ berichtete er auch

über die Genossenschaften in Europa. Der

IRU-Generalsekretär, Dr. Paul Armbruster, Lei-

ter der Abteilung Internatio nale Bezie hungen

des DGRV, erstattete Bericht über die Akti-

vitäten der IRU seit der letzten Mitglie der-

versammlung. Haupt punkt der Tages ordnung

waren die Wahlen zum IRU-Vorstand. Wichti-

ge Änderungen waren: Der bisherige Vize-

präsident Franky Depickere, geschäftsführen-

der Direktor von Cera, Belgien, trat als neu er

Präsident die Nachfolge von Dr. Christian

Konrad, Generalanwalt des Österrei chischen

Raiff eisen verbandes, an, der zum Vizeprä si-

denten gewählt wurde. Als weitere Vizepräsi-

denten wurden gewählt: Dr. Hilmar Gernet,

Direktor Ge sellschaft und Politik von Raiffeisen

Schweiz, Dirk J. Lehnhoff, Mitglied des

Vorstandes des DGRV, und Etienne Pflim lin,

inzwischen Ehrenpräsident von Crédit Mutuel.

Zum ersten Mal wurde mit Ilhami Teke nach

über 30 Jahren wieder ein Mitglied aus der

Türkei zum IRU-Vorstand gewählt.

In der vorangegangenen Vorstandssitzung

wurde beschlossen, dass die IRU sich in nächs-

ter Zeit drei Themen besonders widmen wird:

• genossenschaftliche Identität,

• Corporate Social Responsibility und

• Aktivitäten der Genossenschaften für die

Entwicklung.

Darüber hinaus wurde beschlossen, eine Ver-

anstaltung aus Anlass des von den Vereinten

Nationen ausgerufenen Internationalen Jah-

res der Genossenschaften 2012 durchzuführen.

Zum 18. Mal war die IRU Sponsor des jährli-

chen Welt-Malwettbewerbes für Kinder des

japanischen Mitglieds „IE-NO-HIKARI Asso-

ciation“ (Verlag der landwirtschaftlichen

Genossenschaften).

Die Kontakte der IRU zu den anderen interna-

tionalen Genossenschafts organisationen IGB

und WOCCU sowie Co operatives Europe wer-

den intensiv gepflegt. Der Verbindungs status

bei der FAO (Food and Agriculture Orga-

nization of the United Nations) wird weiterhin

von dem italienischen Mitglied „Federcasse“

wahrgenommen.

European Microfinance Platform

Seit 2006 ist der DGRV Mitglied der Euro pean

Microfinance Platform. Die Plattform dient

dem Informations- und Erfahrungsaus tausch

von in Europa ansässigen Organisa tionen, die

im Bereich Mikrofinanzen in Ent wicklungs-

und Transformationsländern aktiv sind. Auch

in diesem Jahr beteiligte der DGRV sich aktiv

an der Jahrestagung und an verschiedenen

Arbeitsgruppen der Plattform.Dirk J. Lehnhoff ist seit 2010 „Board Member of Coops Europe“ und Vizepräsident der IRU.

Page 55: DGRV_Geschäftsbericht_2010

Die Verständigung und Zusammenarbeit in Europa basiert auch auf gemeinsamen europäischen Standards. Dazu gehören nicht nur so grundlegende Dinge wie gemeinsame Amtssprachen und international gültige Maß einheiten, sondern auch einheitliche europäische Industrienormen. Die Entwicklung gemeinsamer Normen und Standards spielt eine wesentliche Rolle bei der Etablierung des europäischen Güterbinnenmarkts. Frei-willig vereinbarte Normen unterstützen Handel, Produktsicherheit, Arbeits-, Konsumenten- und Umwelt schutz.

EUROPA SETZT STANDARDS

Page 56: DGRV_Geschäftsbericht_2010

52

Verbandsrat (Stand: 31. Dezember 2010)

Verbandspräsident WP/StB Michael BockelmannVorstandsvorsitzender Genossenschaftsverband e. V.(Neu-Isenburg) (Vorsitzender)

Bankdirektor Werner Böhnke Vorstandsvorsitzender WGZ BANK AG Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank(Düsseldorf) (Stellv. Vorsitzender)

Verbandsdirektor WP/StB Georg Litmathe Mitglied des Vorstandes Genossenschaftsverband Weser-Ems e. V. (Oldenburg) (Stellv. Vorsitzender)

Bankdirektor Claus-Rüdiger BauerVorstandsvorsitzender Raiffeisenbank eG Baunatal(Baunatal)

Verbandspräsident Dietmar BergerMitglied des VorstandesMitteldeutscher Genossenschaftsverband (Raiffeisen/Schulze-Delitzsch) e. V.(Chemnitz)

RA Dr. Burchard Bösche Mitglied des VorstandesZentralverband deutscher Konsumgenossenschaften e. V. (ZdK)(Hamburg)

Generaldirektor Dr. Friedrich Caspers VorstandsvorsitzenderR+V Versicherung AG(Wiesbaden)

Verbandsdirektor WP/StB Horst KesselMitglied des VorstandesGenossenschaftsverband e. V.(Neu-Isenburg)

Hans-Bernd WolbergMitglied des Vorstandes WGZ BANK AGWestdeutsche Genossenschafts-Zentralbank(Düsseldorf)

Verbandsdirektor WP Rainer BackenköhlerMitglied des Vorstandes Genossen schaftsverband Weser-Ems e. V.(Oldenburg)

Bankdirektor Michael ReinigMitglied des Vorstandes Erfurter Bank eG(Erfurt)

WP/StB Rüdiger StecherMitglied des VorstandesMitteldeutscher Genossenschaftsverband (Raiffeisen/Schulze-Delitzsch) e. V.(Chemnitz)

Käthe FrommVorsitzende des Aufsichtsrates Windfang eG, FrauenEnergieGemeinschaft(Oldenburg)

Heinz-Jürgen KallerhoffMitglied des Vorstandes R+V Versicherung AG(Wiesbaden)

persönliche Stellvertreterordentliche Mitglieder

V. Anhang1. ORGANE DES DGRV

Page 57: DGRV_Geschäftsbericht_2010

53

Verbandsdirektor Rudolf Conrads Vorstandsvorsitzender Verband der PSD Banken e. V.(Bonn)

Präsident Uwe FröhlichBundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V. (BVR)(Berlin)

Verbandsdirektor RA/StB/WP Ralf Gerking EDEKA Verband kaufmännischer Genossenschaften e. V.(Hamburg)

Verbandspräsident Dr. h. c. Stephan Götzl Vorstandsvorsitzender Genossenschaftsverband Bayern e. V.(München)

Verbandsdirektor WP/StB Erhard Gschrey Mitglied des Vorstandes Genossenschaftsverband Bayern e. V.(München)

Dr. Louis HagenSprecher des VorstandesMünchener Hypothekenbank eG(München)

Vizepräsident Franz-Josef HasebrinkVorstandsvorsitzender EK/servicegroup eG(Bielefeld)

Lutz Henning Geschäftsführender VorstandBÄKO-ZENTRALE NORD eG(Duisburg)

persönliche Stellvertreter

WP/StB Dr. Karl-Friedrich WalterMitglied des VorstandesVerband der PSD Banken e. V.(Bonn)

Gerhard Hofmann Mitglied des Vorstandes Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V. (BVR)(Berlin)

WP/StB Jürgen ReutenauerBesonderer Vertreter EDEKA Verband kaufmännischer Genossenschaften e. V.(Hamburg)

Dr. Karl Kunz Geschäftsführer Milchwerke Ingolstadt-Thalmässing eG(Ingolstadt)

Prof. Dieter Kempf Vorstandsvorsitzender DATEV eG(Nürnberg)

Frank M. MühlbauerSprecher des VorstandesWL BANK AG Westfälische Landschaft Bodenkreditbank(Münster)

Dr. Ludwig VeltmannHauptgeschäftsführer Der Mittelstandsverbund – ZGV (Berlin)

Ulrich Bücker Geschäftsführender Vorstand Ebäcko Bäcker- und Konditoren-Einkauf eG(Münster)

ordentliche Mitglieder

Page 58: DGRV_Geschäftsbericht_2010

54

Präsident Wilfried Hollmann Der Mittelstandsverbund – ZGV(Berlin)

Bankdirektor Dr. Klaus KalefeldMitglied des VorstandesVolksbank Hamm eG(Hamm)

Axel KehlVorstandsvorsitzenderAkademie Deutscher Genossenschaften e. V. Schloss Montabaur(Montabaur)

Bankdirektor Wolfgang Kirsch VorstandsvorsitzenderDZ BANK AGDeutsche Zentral-Genossenschaftsbank (Frankfurt am Main)

Holger KnielingGeschäftsführender VorstandBÄKO-Zentrale Süddeutschland eG(Ladenburg)

Volker KönigVorstandsvorsitzenderMEGA eG(Hamburg)

Bankdirektor Thomas Küster Mitglied des VorstandesVolksbank Ludwigsburg eG(Ludwigsburg)

Klaus Josef Lutz VorstandsvorsitzenderBayWa Aktiengesellschaft (München)

persönliche Stellvertreter

RA Dr. Günther Schulte Mitglied der Hauptgeschäfts füh rung Der Mittelstandsverbund – ZGV(Köln)

Bankdirektor Dr. Veit Luxem Vorstandsvorsitzender Volksbank Erkelenz eG(Erkelenz)

Arno Marx Mitglied des VorstandesAkademie Deutscher Genossenschaften e. V. Schloss Montabaur(Montabaur)

Bankdirektor Albrecht Merz Mitglied des VorstandesDZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank(Frankfurt am Main)

Dieter PausnerGeschäftsführender VorstandBÄKO Fulda-Lahn eG(Langgöns)

Dieter BernhardtGeschäftsführender VorstandTIFA Tiefkühlkost-Allianz eG(Wiesbaden)

Bankdirektor Henry Rauner Mitglied des VorstandesVolksbank Rottweil eG(Rottweil)

Dr. Clemens Große Frie Vorstandsvorsitzender AGRAVIS Raiffeisen AG(Hannover)

ordentliche Mitglieder

Page 59: DGRV_Geschäftsbericht_2010

55

Verbandsdirektor WP/StB Horst Mathes Mitglied des Vorstandes Genossenschaftsverband e. V.(Hannover)

Bankdirektor Dr. Matthias Metz VorstandsvorsitzenderBausparkasse Schwäbisch Hall AG(Schwäbisch Hall)

Generalsekretär Dr. Rolf MeyerDeutscher Raiffeisenverband e. V.(Bonn)

Verbandsdirektor WP/StB Sven Mittelbach Mitglied des Vorstandes Prüfungsverband der Deutschen Verkehrs-, Dienst-leistungs- und Konsum genossenschaften e. V.(Hamburg)

Präsident Manfred NüsselDeutscher Raiffeisenverband e. V. (Berlin)

Bernd Oppenländer Sprecher des VorstandesZEG Zentraleinkauf Holz + Kunststoff eG(Stuttgart)

Bankdirektor Ludger Ostermann Mitglied des VorstandesRaiffeisenbank Garrel eG(Garrel)

Verbandsdirektor Hans Pfeifer VorstandsvorsitzenderRheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e. V.(Münster)

Verbandsdirektor RA Martin BonowMitglied des VorstandesGenossenschaftsverband e. V. (Hannover)

Direktor Gerhard Hinterberger Mitglied des VorstandesBausparkasse Schwäbisch Hall AG(Schwäbisch Hall)

Claus-Peter Witt Hauptgeschäftsführer Uelzena eG(Uelzen)

RA Dr. Thomas-Sönke Kluth Mitglied des Vorstandes Prüfungsverband der Deutschen Verkehrs-, Dienst-leistungs- und Konsum genossenschaften e. V.(Hamburg)

Wolfgang GrimbergGeschäftsführer Deutsche Raiffeisen-Warenzentrale GmbH(Frankfurt am Main)

Richard-Andreas Rottke VorstandsvorsitzenderGDB Genossenschaft Deutscher Brunnen eG(Bonn)

Bankdirektor Ludger Ellert Mitglied des VorstandesVolksbank Vechta eG (Vechta)

Verbandsdirektor WP/StB Moritz Krawinkel Mitglied des VorstandesRheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e. V. (Münster)

persönliche Stellvertreterordentliche Mitglieder

Page 60: DGRV_Geschäftsbericht_2010

56

Verbandsdirektor WP/StB Dr. Rüdiger Renk Mitglied des VorstandesVerband der Sparda-Banken e. V.(Frankfurt am Main)

Verbandspräsident WP/StB Gerhard RoßwogVorstandsvorsitzenderBaden-Württembergischer Genossenschaftsverband e. V.(Karlsruhe)

Präsident Josef Sanktjohanser Mitglied des VorstandesREWE-Zentral-AG(Köln)

Bankdirektor Alois Sans VorstandsvorsitzenderVolksbank Main-Tauber eG(Tauberbischofsheim)

Verbandsdirektor WP/StB Gerhard SchorrMitglied des VorstandesBaden-Württembergischer Genossenschaftsverband e. V.(Stuttgart)

Bankdirektor Michael Siegers VorstandsvorsitzenderVolksbank Hildesheim eG(Hildesheim)

Dr. Cornelia Wustmann Vorstandsvorsitzende Fachprüfungsverband von Produktivgenossen-schaften in Mitteldeutschland e. V.(Halle)

Heinz-Bert Zander VorstandsvorsitzenderREWE Dortmund eG(Dortmund)

persönliche Stellvertreter

Verbandsdirektor Dr. Laurenz Kohlleppel VorstandsvorsitzenderVerband der Sparda-Banken e. V.(Frankfurt am Main)

Verbandsdirektor WP/StB Herbert SchindlerMitglied des Vorstandes Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e. V.(Karlsruhe)

Anton Wahl Sprecher des Vorstandes ZENTRAG Zentralgenossenschaft des deutschen Fleischergewerbes eG(Frankfurt am Main)

Bankdirektor Hubert Edelmann Mitglied des VorstandesVolksbank Baden-Baden Rastatt eG (Baden-Baden)

Bankdirektor Henry RaunerMitglied des VorstandesVolksbank Rottweil eG(Rottweil)

Bankdirektor Egon NiebuhrMitglied des VorstandesVR Bank Pinneberg eG(Pinneberg)

Dr. Gerhard Schmidt Vorstandsvorsitzender Agrargenossenschaft Bonese eG(Bonese)

Bruno Naumann Mitglied des AufsichtsratesREWE-Zentralfinanz eG(Köln)

ordentliche Mitglieder

Page 61: DGRV_Geschäftsbericht_2010

57

Bankdirektor Maximilian ZepfMitglied des VorstandesRaiffeisenbank Schwandorf-Nittenau eG(Schwandorf)

persönliche Stellvertreter

Bankdirektor Wolfgang Eckert VorstandsvorsitzenderVR Bank eG Grafenau-Regen-Zwiesel(Regen)

ordentliche Mitglieder

Verwaltungsrat (Stand: 31. Dezember 2010)

persönliche Stellvertreterordentliche Mitglieder

Präsident Manfred Nüssel Deutscher Raiffeisenverband e. V. (Berlin) (Vorsitzender)

Präsident Uwe Fröhlich Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V. (BVR)(Berlin)(Stellv. Vorsitzender)

Präsident Wilfried Hollmann Der Mittelstandsverbund – ZGV(Berlin)(Stellv. Vorsitzender)

Verbandspräsident Dr. h. c. Stephan Götzl Vorstandsvorsitzender Genossenschaftsverband Bayern e. V. (München)

Bankdirektor Wolfgang Kirsch Vorstandsvorsitzender DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank (Frankfurt am Main)

Wolfgang GrimbergGeschäftsführerDeutsche Raiffeisen-Warenzentrale GmbH(Frankfurt am Main)

Gerhard Hofmann Mitglied des Vorstandes Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V. (BVR)(Berlin)

RA Dr. Günther Schulte Der Mittelstandsverbund – ZGV(Köln)

Verbandspräsident Dietmar Berger Mitglied des VorstandesMitteldeutscher Genossenschaftsverband (Raiffeisen/Schulze-Delitzsch) e. V.(Chemnitz)

Generaldirektor Dr. Friedrich Caspers Vorstandsvorsitzender R+V Versicherung AG(Wiesbaden)

Page 62: DGRV_Geschäftsbericht_2010

58

Verwaltungsrat (Stand: 31. Dezember 2010)

persönliche Stellvertreterordentliche Mitglieder

Klaus Josef Lutz VorstandsvorsitzenderBayWa Aktiengesellschaft (München)

Verbandsdirektor WP/StB Horst Mathes Mitglied des Vorstandes Genossenschaftsverband e. V. (Hannover)

Verbandspräsident WP/StB Gerhard RoßwogVorstandsvorsitzenderBaden-Württembergischer Genossenschaftsverband e. V.(Karlsruhe)

Präsident Josef Sanktjohanser Mitglied des Vorstandes REWE-Zentral-AG(Köln)

Generalsekretär Dr. Rolf Meyer Deutscher Raiffeisenverband e. V.(Bonn)

Verbandsdirektor Hans Pfeifer Vorstandsvorsitzender Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e. V. (Münster)

Verbandsdirektor WP/StB Georg LitmatheMitglied des VorstandesGenossenschaftsverband Weser-Ems e. V.(Oldenburg)

Lutz HenningGeschäftsführender VorstandBÄKO-ZENTRALE NORD eG(Duisburg)

Page 63: DGRV_Geschäftsbericht_2010

59

Vorstand (Stand: 31. Dezember 2010)

WP/RA/StB Dr. Eckhard Ott

(Vorsitzender)

• Genossenschaftsgründungen

• Grundsatzabteilung

• Öffentlichkeitsarbeit

• Prüfungsdienstleistungen

• Rechnungswesen/Controlling

• Vorstandsstab

RA Dirk J. Lehnhoff

• Abteilung Internationale Beziehungen

• BÄKO-Mitgliederbetreuung

• Informationstechnologie

• Interne Revision

• Personal/Allgemeine Verwaltung

• Recht/Rechtsberatung

• Steuern/Steuerberatung

Page 64: DGRV_Geschäftsbericht_2010

60

2. AUSSCHÜSSE DES DGRV

Baden-Württembergischer

Genossenschaftsverband e. V.

Karlsruhe/Stuttgart

www.bwgv-info.de

[email protected]

Genossenschaftsverband e. V.

Neu-Isenburg/Hannover

www.genossenschaftsverband.de

[email protected]

Genossenschaftsverband Bayern e. V.

München

www.gv-bayern.de

[email protected]

Genossenschaftsverband Weser-Ems e. V.

Oldenburg

www.gvweser-ems.de

[email protected]

Mitteldeutscher Genossenschaftsverband

(Raiffeisen/Schulze-Delitzsch) e. V.

Chemnitz

www.mgv-info.de

[email protected]

Rheinisch-Westfälischer

Genossenschaftsverband e. V.

Münster

www.rwgv.de

[email protected]

EDEKA Verband kaufmännischer

Genossenschaften e. V.

Hamburg

www.edeka.de

[email protected]

Fachprüfungsverband von

Produktivgenossenschaften

in Mitteldeutschland e. V.

Halle

www.fpv-halle.de

[email protected]

Ausschuss der Prüfungsverbände

Page 65: DGRV_Geschäftsbericht_2010

61

Prüfungsverband der Deutschen

Verkehrs-, Dienstleistungs- und

Konsumgenossenschaften e. V.

Hamburg

www.pv-hamburg.de

[email protected]

REWE-Genossenschaftlicher

Förderverband e. V.

Köln

www.rewe-group.com

Verband der PSD Banken e. V.

Bonn

www.psd-bank.de

[email protected]

Verband der Sparda-Banken e. V.

Frankfurt am Main

www.sparda.de

[email protected]

Bundesverband der Deutschen Volksbanken

und Raiffeisenbanken e. V. (BVR)

Berlin

www.bvr.de

[email protected]

Deutscher Raiffeisenverband e. V.

Berlin

www.raiffeisen.de

[email protected]

Der Mittelstandsverbund

Berlin

www.mittelstandsverbund.de

[email protected]

Zentralverband deutscher

Konsumgenossenschaften e. V. (ZDK)

Hamburg

www.zdk.coop

[email protected]

DGR Deutsche Genossenschafts-Revision

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft GmbH

Bonn

www.dgr-wpg.de

[email protected]

Page 66: DGRV_Geschäftsbericht_2010

62

Fachausschuss für Rechnungslegung und Prüfung (Stand: 31. Dezember 2010)

Verbandsdirektor WP/StB Sven MittelbachPrüfungsverband der Deutschen Verkehrs-, Dienstleistungs- und Konsumgenossenschaften e. V. (Hamburg)

Verbandsdirektor WP/StB Dr. Rüdiger RenkVerband der Sparda-Banken e.V.(Frankfurt am Main)

WP/StB Jürgen ReutenauerEDEKA Verband kaufmän-nischer Genossenschaften e. V.(Hamburg)

Verbandsdirektor WP/StB Herbert SchindlerBaden-Württembergischer Genossenschaftsverband e. V.(Karlsruhe)

WP/StB Rüdiger StecherMitteldeutscher Genossen-schafts verband (Raiffeisen/ Schulze-Delitzsch) e. V.(Chemnitz)

WP/StB Matthias StünzFachprüfungsverband von Produktivgenossenschaftenin Mitteldeutschland e. V.(Halle)

Verbandsdirektor WP/StB Dr. Karl-Friedrich WalterVerband der PSD Banken e. V.(Bonn)

Verbandsdirektor WP/StB Erhard Gschrey Genos senschaftsverband Bayern e. V. (München) (Vorsitzender)

Verbandsdirektor WP/StB Horst KesselGenossenschaftsverband e. V. (Neu-Isenburg)(Stellv. Vorsitzender)

WP/StB Ulf JessenDGRV – Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e. V.(Berlin)

WP/StB Walter KollbachBundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V. (BVR)(Bonn)

Verbandsdirektor WP/StB Georg LitmatheGenossenschaftsverband Weser-Ems e. V.(Oldenburg)

WP/StB Siegfried Mehring Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e. V. (Münster)

WP/StB Dorothee MendeDGR Deutsche Genossenschafts-Revision Wirtschaftsprüfungs-gesellschaft GmbH(Bonn)

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63

Fachausschuss für Recht (Stand: 31. Dezember 2010)

RA Martin Bonow Genossenschaftsverband e. V.(Hannover)(Vorsitzender)

RA Rolf Carspecken Genossenschaftsverband Weser-Ems e. V.(Oldenburg)(Stellv. Vorsitzender)

RA Dr. Andrea Althanns Genossenschaftsverband Bayern e. V.(München)

RA Dr. Bernd K. BodeGenossenschaftsverband e. V.(Hannover)

RA Dr. Burchard Bösche Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften e. V. (ZdK)(Hamburg)

RA Oliver Brämswig Genossenschaftsverband e. V.(Neu-Isenburg)

RA Birgit ButhDeutscher Raiffeisenverband e.V.(Bonn)

RA Volker DürschlagREWE-Zentral-AG(Köln)

RA Bernd GräserBaden-Württembergischer Genossenschaftsverband e. V.(Stuttgart)

RA Dietrich Herold Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e. V.(Karlsruhe)

RA Dr. Thomas-Sönke KluthPrüfungsverband der Deutschen Verkehrs-, Dienstleistungs- und Konsum genossenschaften e. V. (Hamburg)

RA Dr. Otto KorteDGRV – Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e. V.(Berlin)

RA Helmut LeonhardVerband der Sparda-Banken e. V.(Frankfurt am Main)

RA Richard MentzEDEKA Verband kaufmän-nischer Genossenschaften e. V.(Hamburg)

RA Dr. Holger MielkBundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V. (BVR)(Berlin)

RA Karina NitzFachprüfungsverband von Produktivgenossenschaften in Mitteldeutschland e. V.(Halle)

RA Oliver PaschenGenossenschaftsverband e. V.(Kiel)

RA Ulrich SchnittkerRheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e. V.(Münster)

RA Dr. Günther SchulteDer Mittelstandsverbund – ZGV(Köln)

RA Dirk Tanzeglock Verband der PSD Banken e. V.(Bonn)

RA Ina VogtMitteldeutscher Genossen-schaftsverband (Raiffeisen/ Schulze-Delitzsch) e. V.(Dresden)

Gäste

Prof. Dr. Volker BeuthienPhilipps-Universität Marburg(Marburg)

RA Ralf FischerBundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V. (BVR)(Bonn)

Thorsten SteinrückenDeutscher Genossenschafts-Verlag eG(Wiesbaden)

63

Page 68: DGRV_Geschäftsbericht_2010

64

Fachausschuss für Steuern (Stand: 31. Dezember 2010)

WP/StB Gerhard Schorr Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e. V.(Stuttgart)(Vorsitzender)

StB Konrad BobingerGenossenschaftsverband Bayern e. V.(München)

vBP/StB Ursula BonkDGRV – Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e. V.(Bonn)

RA Birgit ButhDeutscher Raiffeisenverband e. V.(Bonn)

StB/RA Jochen DrescherMitteldeutscher Genossen-schaftsverband (Raiffeisen/ Schulze-Delitzsch) e. V.(Dresden)

StB Karsten FleckGenossenschaftsverband e. V.(Neu-Isenburg)

StB Anke HaberlandtFachprüfungsverband von Produktiv genossenschaften in Mitteldeutschland e. V.(Halle)

WP/StB Jörg LeinpinselGenossenschaftsverband e. V.(Hannover)

RA Volker LippsDGRV – Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e. V.(Berlin)

StB Friedhelm Lübbers Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e. V.(Münster)

StB Thomas MaierVerband der Sparda-Banken e. V.(Frankfurt am Main)

StB Rainer MichelsVerband der PSD Banken e. V.(Bonn)

StB Josef ObringerGenossenschaftsverband e. V. (Saarbrücken)

RA/StB Frank PerkuhnEDEKA Verband kaufmänni-scher Genossenschaften e. V.(Hamburg)

Gerd RückR+V Versicherung AG(Wiesbaden)

StB Stefan Sauer Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e. V.(Karlsruhe)

RA Dr. Heinz-Jürgen TischbeinBundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisen-banken e. V. (BVR)(Berlin)

StB Ingo VoßZentralverband deutscher Konsumgenossenschaften e. V.(ZdK)(Hamburg)

StB Thomas WächterPrüfungsverband der Deutschen Verkehrs-, Dienstleistungs- und Konsumgenossen schaften e. V. (Hamburg)

StB Volker WeberingGenossenschaftsverband Weser-Ems e. V. (Oldenburg)

Gäste

RA Dirk Pick Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisen-banken e. V. (BVR) (Berlin)

StB Fabian SteinleinBundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisen-banken e. V. (BVR) (Berlin)

StB Peter TrackBaden-Württembergischer Genossenschaftsverband e. V. (Stuttgart)

StB Hans ZotzmannGenossenschaftsverband e. V.(Berlin)

Page 69: DGRV_Geschäftsbericht_2010

65

WP/StB Gerhard SchorrBaden-Württembergischer Genossenschaftsverband e. V.(Stuttgart)(Vorsitzender)

Axel Kehl Akademie Deutscher Genossenschaften e. V. Schloss Montabaur (Montabaur)(Stellv. Vorsitzender)

WP Rainer BackenköhlerGenossenschaftsverband Weser-Ems e. V.(Oldenburg)

WP/StB Michael BockelmannGenossenschaftsverband e. V.(Neu-Isenburg)

Rudolf Conrads Verband der PSD Banken e. V. (Bonn)

Dr. Andreas MartinBundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V. (BVR)(Berlin)

RA/StB/WP Ralf Gerking EDEKA Verband kaufmän-nischer Genossenschaften e. V.(Hamburg)

Dr. h. c. Stephan GötzlGenossenschaftsverband Bayern e. V.(München)

Dr. Rolf MeyerDeutscher Raiffeisenverband e. V.(Bonn)

WP/StB Sven MittelbachPrüfungsverband der Deutschen Verkehrs-, Dienst leistungs- und Konsum genossen schaften e. V. (Hamburg)

WP/RA/StB Dr. Eckhard OttDGRV – Deutscher Genossen schafts- und Raiffeisenverband e. V.

Hans PfeiferRheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e. V. (Münster)

WP/StB Dr. Rüdiger RenkVerband der Sparda-Banken e.V.(Frankfurt am Main)

Dr. Ludwig VeltmannDer Mittelstandsverbund – ZGV(Berlin)

Fachausschuss für Bildung (Stand: 31. Dezember 2010)

Gäste

Martin L. Landmesser Akademie Bayerischer Genossenschaften(Beilngries)

Arno MarxAkademie Deutscher Genossenschaften e. V. Schloss Montabaur(Montabaur)

Geschäftsführung

Ass. Rüdiger MeisterAkademie Deutscher Genossenschaften e. V. Schloss Montabaur(Montabaur)

Page 70: DGRV_Geschäftsbericht_2010

66

1980 1990 19951 2000 2005 2010 Kreditgenossenschaften

Anzahl 4.226 3.037 2.589 1.794 1.290 1.138

Bankstellen 19.769 18.764 19.724 17.490 14.122 13.474

Bilanzsumme (in Mrd. Euro) 145,2 298,2 448,7 534,9 590,8 706,6

Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken

(in Mrd. Euro)2 117,8 240,3 339,9 405,5 451,9 533,8

Forderungen an Nichtbanken (in Mrd. Euro) 95,5 170,7 268,0 332,3 353,6 406,2

Spareinlagen (in Mrd. Euro) 73,0 132,9 151,1 175,7 183,2 186,0

1 Ab 1995 einschließlich neuer Bundesländer.2 Einschließlich Inhaberschuldverschreibungen im Umlauf.

3. STATISTISCHE DATEN ZUR GESAMTORGANISATION

1980 1990 19951 2000 2005 2010

Anzahl der Genossenschaften einschl. Zentralen 10.337 7.557 7.526 6.334 5.279 5.43645)

davon Kreditgenossenschaften 2, 3 4.226 3.037 2.589 1.797 1.292 1.14845)

Raiffeisen-Genossenschaften 3 7.799 5.199 4.909 3.847 3.122 2.60445)

davon Kreditgenossenschaften

mit Warengeschäft 2.572 1.474 777 434 222 15745)

Gewerbliche Genossenschaften 884 795 805 1.124 992 1.62245)

Konsum- und Dienstleistungs-

genossenschaften – – – – 95 21945)

Anzahl der Mitglieder ohne Zentralen (in Tsd.) 10.900 12.864 14.802 16.172 17.413 18.11645)

davon Kreditgenossenschaften 3 9.100 11.400 13.439 15.039 15.725 16.68945)

Raiffeisen-Genossenschaften 3 4.480 4.487 3.534 2.861 2.119 1.70045)

davon Kreditgenossenschaften

mit Warengeschäft 2.925 3.283 2.451 1.976 1.370 1.10045)

Gewerbliche Genossenschaften 245 260 280 248 239 29745)

Konsum- und Dienstleistungs-

genossenschaften – – – – 700 53045)

Anzahl der Mitarbeiter einschl. Zentralen

davon Kreditgenossenschaften 3 101.500 158.100 182.700 178.400 188.435 186.71955)

Raiffeisen-Genossenschaften 3 147.797 132.434 166.200 130.172 103.631 97.1745

Gewerbliche Genossenschaften – – – – 463.000 540.00055)

Konsum- und Dienstleistungs-

genossenschaften – – – – 15.000 14.00045)

1 Ab 1995 einschließlich neuer Bundesländer. 2 Einschließlich Zentralbanken, ab 2010 einschließlich Verbundunternehmen. 3 Einschließlich Kreditgenossenschaften mit Warengeschäft.4 Vorläufige Zahlen. 5 2009.

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67

1980 1990 19951 2000 2005 2010

Raiffeisen-Genossenschaften (Anzahl)

Hauptgenossenschaften 2 13 10 10 9 7 6

Kreditgenossenschaften mit Warengeschäft 2.572 1.474 777 434 222 157

Bezugs- und Absatzgenossenschaften 1.056 645 663 515 409 330

Molkereigenossenschaften 2 1.506 857 588 411 313 264

Vieh-, Fleisch- und Zuchtgenossenschaften 2 324 251 186 158 128 105

Winzergenossenschaften 2 349 317 289 264 227 209

Obst-, Gemüse- und Gartenbau-

genossenschaften 154 114 157 130 107 89

Agrargenossenschaften – – 918 809 783 834

Übrige 1.825 1.531 1.321 1.117 926 610

Insgesamt 7.799 5.199 4.909 3.847 3.122 2.604

Raiffeisen-Genossenschaften

(Umsatz in Mio. Euro) 3

Hauptgenossenschaften 2 9.610 9.118 9.707 10.529 10.170

Kreditgenossenschaften mit Warengeschäft 3.770 2.881 2.051 1.504 1.201 19.300

Bezugs- und Absatzgenossenschaften 3.684 3.807 4.452 5.070 5.491

Molkereigenossenschaften 2 11.966 13.323 11.914 10.131 9.191 10.000

Vieh-, Fleisch- und Zuchtgenossenschaften 2 6.697 7.151 6.543 6.370 5.072 4.900

Winzergenossenschaften 2 700 813 751 785 771 900

Obst-, Gemüse- und Gartenbau-

genossenschaften 581 1.189 1.385 1.714 2.128 3.100

Agrargenossenschaften – – 1.536 1.453 1.404 2.000

Übrige 887 748 992 806 576 800

Insgesamt 37.895 39.030 39.331 38.362 36.004 41.000

1 Ab 1995 einschließlich neuer Bundesländer. 2 Einschließlich Zentralen bzw. Bundeszentralen.3 2010 vorläufig.

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1980 1990 19951 2000 2005 2010

Gewerbliche Genossenschaften (Anzahl)

Nahrungs- und Genussmittelhandel 87 41 33 50 39 48

Nichtnahrungsmittelhandel 35 37 33 52 64 100

Nahrungsmittelhandwerk 233 202 189 188 124 96

Sonstige Handwerkszweige 122 106 186 216 131 117

Sonstige Berufsgruppen 316 309 244 109 149 296

Verkehrsgenossenschaften 74 87 108 139 128 112

Übrige – – – 361 350 836

Zentralen 17 13 12 9 7 7

Insgesamt 884 795 805 1.124 992 1.622

Gewerbliche Genossenschaften

(Umsatz in Mio. Euro)

Nahrungs- und Genussmittelhandel 10.808 14.596 20.758 27.048 2.330 1.462 2

Nichtnahrungsmittelhandel 6.436 11.402 14.418 5.961 8.078 20.567

Nahrungsmittelhandwerk 1.941 2.357 2.659 2.556 2.846 2.681

Sonstige Handwerkszweige 931 1.469 2.608 2.521 1.765 2.580

Sonstige Berufsgruppen 4.370 6.246 6.800 7.525 5.452 1.042

Verkehrsgenossenschaften 358 494 460 437 354 462

Übrige – – – 1.124 891 1.305

Zentralen 10.645 20.089 32.314 39.276 67.472 2 75.000 2

Insgesamt 35.489 56.653 80.017 86.448 89.188 105.099

1 Ab 1995 einschließlich neuer Bundesländer. 2 Der Umsatz der EDEKA-Gruppe und der REWE Group wird bei den Zentralen angegeben.3 2010 vorläufig.

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ADG Akademie Deutscher Genossenschaften e. V.

ANEC Asociación Nacional de Empresas Comercializadoras de Productores del Campo

AG Aktiengesellschaft

BÄKO genossenschaftlich organisierte Wirtschaftsorganisation für Bäcker und Konditoren

BaFin Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht

BCBS Basel Committee on Banking Supervision

BDatG Beschäftigtendatenschutzgesetz

BFH Bundesfinanzhof

BGB Bürgerliches Gesetzbuch

BilMoG Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz

BIRD Banktrainingsinstitution des genossenschaftlichen Sektors in Indien

BMF Bundesministerium der Finanzen

BMJ Bundesministerium der Justiz

BMZ Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

BStBK Bundessteuerberaterkammer

BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V.

BWGV Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e. V.

CDU Christlich Demokratische Union

CEBS Committee of European Banking Supervisors

CEMLA Centro de Estudios Monetarios Latinoamericanos

CIBP Confédération Internationale des Banques Populaires

CRD Capital Requirements Directive

CSR Corporate Social Responsibility

CSU Christlich-Soziale Union

DGRV Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e. V.

DG VERLAG Deutscher Genossenschafts-Verlag eG

DRSC Deutsches Rechnungslegungs Standards Committee e. V.

DRV Deutscher Raiffeisenverband e. V.

DZ BANK AG DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank

ECON Economic and Monetary Affairs Committee

EFAA European Federation of Accountants and Auditors for SMEs

eG eingetragene Genossenschaft

EStG Einkommensteuergesetz

ESUG Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen

EUCC EU-Coordination Committee

EZ Entwicklungszusammenarbeit

FA Formularausschuss

FAO Food and Agriculture Organization of the United Nations

FAR Fachausschuss für Recht

FARP Fachausschuss für Rechnungslegung und Prüfung

FASB Financial Accounting Standards Board

FASt Fachausschuss für Steuern

FECOPROD Federation of Production Cooperatives (Paraguay)

FIT Führungskräfte-Intensiv-Training

GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V.

GenG Genossenschaftsgesetz

GenoPE genossenschaftliches Personalentwicklungsprogramm

VI. Glossar

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GenoWP genossenschaftliche Wertpapierabwicklungsplattform

GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung

HGB Handelsgesetzbuch

IAS International Accounting Standards

IASB International Accounting Standards Board

ICA International Co-operative Alliance

IDW Institut der Wirtschaftsprüfer

IDW PS Prüfungsstandards des IDW

IFAC International Federation of Accountants

IFRIC International Financial Reporting Interpretations Committee

IFRS International Financial Reporting Standards

IGB Internationaler Genossenschaftsbund

IHK Industrie- und Handelskammer

ILO International Labour Organization

IRU Internationale Raiffeisen-Union

ISA International Standards on Auditing

KG Kommanditgesellschaft

KMU Kleine und mittlere Unternehmen

KStG Körperschaftsteuergesetz

KWG Kreditwesengesetz

MARA Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung Türkei (Ministry of Agriculture and

Rural Affairs)

MaRisk Mindestanforderungen an das Risikomanagement

MIT Ministerium für Industrie und Handel Türkei (Ministry of Industry and Trade)

NABARD National Bank for Agriculture and Rural Development (Indien)

npoR Zeitschrift für das Recht der Non Profit Organisationen

OHG Offene Handelsgesellschaft

PATMIR Projekt zur Förderung des ländlichen Mikrofinanzwesens Mexiko

RA Rechtsanwalt/Rechtsanwältin

SAGARPA Secretaría de Agricultura, Ganadería, Desarrollo Rural, Pesca y Alimentación de México

SCE Societas Cooperativa Europaea

SHB Steinbeis-Hochschule Berlin

SICOOB Maior sistema cooperativo de crédito do Brasil

SKG Spar- und Kreditgenossenschaft(en)

SME Small and Medium-sized Enterprises

StB Steuerberater/Steuerberaterin

VCA Vietnam Cooperative Alliance

VN Vereinte Nationen

VorstAG Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung

VP Verbandsprüfer

VR Volksbanken Raiffeisenbanken

WGZ BANK WGZ BANK AG Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank

WOCCU World Council of Credit Unions

WP Wirtschaftsprüfer/Wirtschaftsprüferin

WpHG Wertpapierhandelsgesetz

ZdK Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften e. V. (ZdK)

ZGV Zentralverband Gewerblicher Verbundgruppen e. V.

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Tel. +49 30 202416900Fax +49 30 202416989

Pariser Platz 310117 Berlin

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DGRV – Deutscher Genossenschafts-und Raiffeisenverband e. V.www.dgrv.de