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3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Pharmazie 303 Platte 30 min bei 110~ C getrocknet. Die Neomycin-Flecke werden dutch langwelliges UV-Licht lokalisiert. Ein zweite M6glichkeit ist die Abdeckung des gr61]eren Tells der noch heigen Platte und Bespriihen der Restfliche mit Ninhydrinl6sung, wobei mit Neomycin eine purpurrote F~rbung entsteht. Die ungefgrbten Neomycin- Zonen sowie Blindzonen werden in ReagensgNiser geschabt, mit 1 ml Wasser und 4 ml Orein-lgeagens (siehe unten) versetzt und gut gemischt. Die RShrchen werden i Std in einem kochenden Wasserbad erhitzt. Nach Abkfihlung wird ihr InhMt unter leichtem Vakuum durch ein Filter gesaugt und die Absorption des Filtrates bei 665 nm gemessen. Die durchschnittliche prozentuale Abweichung der Ergebnisse betrug 1,9~ im Gegensatz zu 4,30/0 fiir das biochemische Verfahren. -- Orcin- Reagens. 40 mg Orcin werdeu in 30 ml Eisessig und 10 ml konz. Salzs~ure gelSst und mit 0,4 ml 1 m Eisen(III)-chloridl6sung versetzt. Das l~eagens wird stets frisch bereitet. i j. Pharm. Sei. ~4, 206--208 (1965). l~es. Dept., S. B. Penick & Co., Jersey City, N. J. (US-&). A. NIEl~IilgX Bacitraein kommt ia 10 Formen vor, die Ms E, D, B, A', A, C, G, Fi, F~ und Fa bezeiehnet werden. P. A. NrffSSBiVNEIr i zeigt an Versuchen mittels Diinnschicht- vhromatographie, dab der IIauptbestandteil Bacitraein A sich rasch zu Bacitraciu F oxydiert. Dieses besitzt aber keine antimikrobielle Wirkung mehr. Sowohl spektrM- photometrisehe GehMtsbestimmungen nach den Vorschriften der Ph. HeN. V, Suppl. III, Ms auch Kulturversuche besti~tigen die Ergebnisse der Diinnschicht- ehromatographie. Einer frischen L6sung yon A entspricht der l~-Wert 0,35, wihrend bei der Oxydation dieser langsam verschwindet und ein neuer Rf-Wei$ 0,22 er- seheint. Die Oxydationswirkungen wurden nicht nur dutch Lagerungsversuche ver- sehiedener Dauer yon LSsungen in Wasser oder Methanol und trockener Substanz an Luft, sondern auch durch Oxydationsversuche mit Kaliumpermanganat nach- gewiesen. Die Durchffihrung der Versuehe wird genau besehrieben. i Pharm. Acta ttelv. 40, 210--218 (1965). Lab. Pharm. galen. Pharmakogn., Univ. Genf (Schweiz). B. ROSS~IAN~ Die Bestimmung yon Isonicotinsiiurehydrazid (INH) und p-Aminosalicyls~ure (PAS) in Kombinationspr~paraten fiihrt man nach Angaben yon J. A. C. vix PINXTEI~EN und M. E. VERLOO:P 1 nach folgendem Ver/ahren aus: INH. Man 16st eine mindestens 50 mg INtt enthaltende Menge des AnMysenmaterials in 15--20 ml Wasser, filtriert, falls erforderlich, wiseht das Filter bis zu einem Gesamtvolumen yon 20 ml nach und gibt je nach der zu erwartenden Menge des INH 5--20 Tr. frisch destillierten BenzMdehyd zu der LSsung. Nach mehrere Minuten dauerndem kr~ftigem Schiitteln li~gt man den Ansatz 3 Std stehen, saugt dann durch ein tarier- tes G 3-Glasfrittenfilter, wischt den Riickstand mit hSchstens 20 ml einer gesittig- ten LSsung des Benzaldehyd-INH-Kondensationsproduktes (BINtI) aus und frock- net bei 80--90~ bis zur Gewichtskonstanz (etwa 2 Std). Nach Zuschlag yon 3,2 mg zu dem Gewicht des BINH-Rfickstandes erhalt man die gesuchte INK-Menge durch Multiplikation mit 0,609. Zur anschliegenden titrimetrischen Bestimmung 16st man den InhMt der Glasfritte in kleinen Portionen 25~ Sa]zsaure bis zn einem End- volumen yon 25 ml, erhitzt diese LSsung zum Sieden bis zum Versehwinden des Benzaldehyd-Geruches und der ursprfinglichen Gelbfarbung, erhitzt anschliegend noch I Std unter Rfickitug und verdiinnt schlieNich die LSsung unter Nachspiilen des Kfihlers auf 100,0 ml. Nun pipettiert man je nach Konzentration der L6sung an INtI 5,0--10,0 ml dieser verdfinnten L6sung in ein 150 ml-Becherglas, neutrMi- siert die Probe mit 50~ Natronlauge, gibt yon dieser weitere 3 ml zu und kfihlt auf Raumtemperatur ab. Nach Zusatz yon 10 ml 0,1 m Kaliumhexacyanoferrat(III)-

Die Bestimmung von Isonicotinsäurehydrazid (INH) und p-Aminosalicylsäure (PAS) in Kombinationspräparaten

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3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Pharmazie 303

Platte 30 min bei 110 ~ C getrocknet. Die Neomycin-Flecke werden dutch langwelliges UV-Licht lokalisiert. Ein zweite M6glichkeit ist die Abdeckung des gr61]eren Tells der noch heigen Platte und Bespriihen der Restfliche mit Ninhydrinl6sung, wobei mit Neomycin eine purpurrote F~rbung entsteht. Die ungefgrbten Neomycin- Zonen sowie Blindzonen werden in ReagensgNiser geschabt, mit 1 ml Wasser und 4 ml Orein-lgeagens (siehe unten) versetzt und gut gemischt. Die RShrchen werden i Std in einem kochenden Wasserbad erhitzt. Nach Abkfihlung wird ihr InhMt unter leichtem Vakuum durch ein Filter gesaugt und die Absorption des Filtrates bei 665 nm gemessen. Die durchschnittliche prozentuale Abweichung der Ergebnisse betrug 1,9~ im Gegensatz zu 4,30/0 fiir das biochemische Verfahren. -- Orcin- Reagens. 40 mg Orcin werdeu in 30 ml Eisessig und 10 ml konz. Salzs~ure gelSst und mit 0,4 ml 1 m Eisen(III)-chloridl6sung versetzt. Das l~eagens wird stets frisch bereitet.

i j . Pharm. Sei. ~4, 206--208 (1965). l~es. Dept., S. B. Penick & Co., Jersey City, N. J. (US-&). A. NIEl~IilgX

Bacitraein kommt ia 10 Formen vor, die Ms E, D, B, A', A, C, G, Fi, F~ und Fa bezeiehnet werden. P. A. NrffSSBiVNEIr i zeigt an Versuchen mittels Diinnschicht- vhromatographie, dab der IIauptbestandteil Bacitraein A sich rasch zu Bacitraciu F oxydiert. Dieses besitzt aber keine antimikrobielle Wirkung mehr. Sowohl spektrM- photometrisehe GehMtsbestimmungen nach den Vorschriften der Ph. HeN. V, Suppl. III, Ms auch Kulturversuche besti~tigen die Ergebnisse der Diinnschicht- ehromatographie. Einer frischen L6sung yon A entspricht der l~-Wert 0,35, wihrend bei der Oxydation dieser langsam verschwindet und ein neuer Rf-Wei$ 0,22 er- seheint. Die Oxydationswirkungen wurden nicht nur dutch Lagerungsversuche ver- sehiedener Dauer yon LSsungen in Wasser oder Methanol und trockener Substanz an Luft, sondern auch durch Oxydationsversuche mit Kaliumpermanganat nach- gewiesen. Die Durchffihrung der Versuehe wird genau besehrieben.

i Pharm. Acta ttelv. 40, 210--218 (1965). Lab. Pharm. galen. Pharmakogn., Univ. Genf (Schweiz). B. ROSS~IAN~

Die Bestimmung yon Isonicotinsiiurehydrazid (INH) und p-Aminosalicyls~ure (PAS) in Kombinationspr~paraten fiihrt man nach Angaben yon J. A. C. v i x PINXTEI~EN und M. E. VERLOO:P 1 nach folgendem Ver/ahren aus: INH. Man 16st eine mindestens 50 mg INt t enthaltende Menge des AnMysenmaterials in 15--20 ml Wasser, filtriert, falls erforderlich, wiseht das Filter bis zu einem Gesamtvolumen yon 20 ml nach und gibt je nach der zu erwartenden Menge des INH 5--20 Tr. frisch destillierten BenzMdehyd zu der LSsung. Nach mehrere Minuten dauerndem kr~ftigem Schiitteln li~gt man den Ansatz 3 Std stehen, saugt dann durch ein tarier- tes G 3-Glasfrittenfilter, wischt den Riickstand mit hSchstens 20 ml einer gesittig- ten LSsung des Benzaldehyd-INH-Kondensationsproduktes (BINtI) aus und frock- net bei 80--90~ bis zur Gewichtskonstanz (etwa 2 Std). Nach Zuschlag yon 3,2 mg zu dem Gewicht des BINH-Rfickstandes erhalt man die gesuchte INK-Menge durch Multiplikation mit 0,609. Zur anschliegenden titrimetrischen Bestimmung 16st man den InhMt der Glasfritte in kleinen Portionen 25~ Sa]zsaure bis zn einem End- volumen yon 25 ml, erhitzt diese LSsung zum Sieden bis zum Versehwinden des Benzaldehyd-Geruches und der ursprfinglichen Gelbfarbung, erhitzt anschliegend noch I Std unter Rfickitug und verdiinnt schlieNich die LSsung unter Nachspiilen des Kfihlers auf 100,0 ml. Nun pipettiert man je nach Konzentration der L6sung an INtI 5,0--10,0 ml dieser verdfinnten L6sung in ein 150 ml-Becherglas, neutrMi- siert die Probe mit 50~ Natronlauge, gibt yon dieser weitere 3 ml zu und kfihlt auf Raumtemperatur ab. Nach Zusatz yon 10 ml 0,1 m Kaliumhexacyanoferrat(III)-

304 Bericht: Spezielle analytische Methoden

15sung lal~t man 10 rain lang stehen, gibt soviel verd. Schwefelsaure (etwa 15 ml) zn, bis die LSsnng deutlich sauer reagiert, und titriert naeh dem Abkfihlen mit 0,075 m ZinksulfatlSsung. 1 ml dieser Mal~lSsung entslorieht 1,71 mg INH. Als Korrek~ur ffir das in LSsung verbliebene BINH addiert man zum Ergebnis 0,1 bzw. 0,2 rag. Die Fehlerbreite betragt fiir die gravimetrisehe Bestimmnng 100 =~ 3,20/0, ffir die titrimetrische 99,4 • 2,4~ -- PAS. ])as Filtrat der BINH-~allnng fiillt man mit Wasser auf 100,0 ml auf, dann pipettiert man 25,0 bzw. 50,0 ml der Verdfinnung in ein 250 ml-Becherglas, gibt 50 bzw. 25 ml Wasser, 2 g Kaliumbromid und 15 ml 25~ Salzsanre zu und titriert mit 0,1 m KaliumnitritlSsung unter Verwendung einer Dead stop-Apparatur bis zum bleibenden Galvanometerausschlag. 1 ml 0,1 m KaliumnitritlSsung entspricht 21,1 mg PAS-I~atrium. Die Fehlerbreite betrag~ 102,2 =~ 0,80/0 (Wertetabellen im Original).

Pharm. Weekblad 100, 189--195 (1965) [Holl/~ndisch]. (Mit engl. Zus. fass.) Pharm. Lab., l~ikjsuniv. Utrecht (l~iederlande). K. S 5 ~ L ~

Alkaloide. lYCer die diinnschichtchromatographische lor~iparative Au/trcnnung der Veratrum-Alkaloide gibt H.-J. ZEITLn~ 1 folgende Arbeitsvorschri/t. Man extrahiert Kieselgel HF~5 ~ im Soxhlet ersch5pfend mit Chloroform (Clf), anschlie~end mit Essigester. Mit dem so gereinigten Adsorbens beschichtet man 2 Platten yon 20 mal 20 em mit einer 2 mm dicken Sorptionssehich~, trocknet sie 12 Std an der Luft, akti- viert sic dana bei 105~ und tr~gt auf die Startlinien beider Platten strichfSrmig eine L5sung yon 2 g Veratrin (Merck) in 8 ml Clf auf. Man entwickelt mit Cyc]o- hexan (CH)-Di~thylamin (DAA) (180:20), belfiftet die Platten und wiederholt die Entwicldnng noch 2 real mit dem gleichen Flie{~mittel. Nun marldert man unter UV- Lieht yon 254 nm die drei dunkel erscheinenden B~inder 1 am Start, 2 mit Rr 0,2 und 3 mit R~ 0,5, eluiert die abgeschabten Zonen mit Clf und verdunstet das LSsungs- mittel. Die Rfickst~nde tr&gt man wie besehrieben auf je 2 Platten mit 1 mm dieken Kieselgel HF~5~-Belag anf und entwickelt erneut je 3 real mit dem genannten Fliel~- mittelsystem. Naeh dem Eluieren erh~lt man aus Zone 1 286 rag, aus Zone 2 (Veratridin) 448 mg und aus Zone3 (Cevadin) 880 mg Alkaloid, wobei nur aus Zone 1 noeh eine geringe Menge der Zone 2 abgetrennt wird (Trennschema im Original). Die Sichtbarmachung der Veratrum-Alkaloide erfolgt dureh kr~ftiges Besprfihen mit 25~ Trichloressigs~urel6sung in Clf, 10--15 rain langes Erhitzen anf 120~ und Betraehten im UV-Licht bei 350 nm. Die Fluorescenzfarben sind in der folgenden Zusammenstellung angegeben. Aus einer Tabelle im Original sind ffir frisch aktivierte Kieselgel HF25~-Platten yon 250 ~ Schich~dicke die l~r-Werte in fcl- gender Reihenfolge entnommen: 1. CH-DAA (180: 20) ; 2. CH-DAA (140 : 60), 3 real entwickelt; 3. in ( ) desgleichen, bei kurzer ]~elfiftung zwisehen den einzelnen Ent- wicklungen; 4. wie 2., 1 mal entwickelt; 5. CH-absol. ~thanol (170 : 30). Veratridin 0,07 ; 0,16 (0,28) 0,54; 0,13 ; bl~ulieh bis griinlieh (bl-gl). Cevadin 0,25 ; 0,49 (0,68) 0,78; 0,22; bLgl. Veracevin 0,00; 0,03 ( - - - - ) 0,23; 0,14; gelb. Cevagenin 0,00; 0,03 ( - - - - ) 0,26; 0,05; gelbbraun. Uevi~ 0,03; 0,08 ( - - - - ) 0,35; 0,09; gelb. CevacinO,19; 0,42 (0,54) 0,65; 0,19; bl-gl. Anhydrocevagenintriacetat 0,24; 0,48 (0,66) 0,66; 0,27; blau. Anhydrocevadintriacetat 0,45; 0,81 (0,90) 0,84; 0,29; b]au. Anhydroverace- vintetraacetatperchlorat 0,35; 0,67 (0,80) 0,75; 0,13. 1 j . Chromatog. 18, 180--183 (1965). Physiol.-chem. Inst., Univ., Mfinehen.

K. SSLL~ER

A. TXTE~ATS~Y und T. GOTO 1 untersuch~en mit dem Massenspektrometer die MSg- lichkeit, die OpiumalIcaloide Morphia, Codein, .~thylmorphin, Thebain, Dihydro- morphia, Dihydrocodein, papaverln und Narcotin in Misehungen zu analysieren. Sic geben die Pattern-Koeffizienten im Masseabereich yon m/e ~ 205--340 an, die fiir