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Die Zeitung für Medizinstudenten und junge Ärzte ZEITUNG Digitaler Nachschlag der Ausgabe 03/08 ∙Juni/Juli 2008 ∙ In Kooperation mit dem Georg Thieme Verlag ∙ www.medi-learn.de Kleine Tierchen ganz groß Die Fortsetzung des Artikels aus der MEDI-LEARN-Zeitung, welcher sich weiter mit der Madentherapie - der sogenann- ten Biosurgery - auseinandersetzt. Mit noch mehr Info rund um die Therapie. Digitaler Nachschlag Genetischer Faktor wurde isoliert Prof. Peter Lichter vom Deutschen Krebsforschungszen- trum in Heidelberg auf Suche nach genetischen Faktoren, welche neue Therapieansätze im Rahmen der Leukämie liefern könnten. Sonographie-Kurs Vorklinik Im Interview mit Herrn PD Dr. med. Nawrotzki dreht sich alles um Inhalte, Abläufe und Ergeb- nisse des freiwilligen Kurses für das 2. vorklinische Semester. 08 03 06 Asthma und Raucherlunge: Trockene Atemwege spielen eine Schlüsselrolle Trockene Atemwege: Zentrale Rolle bei Lungenerkrankungen von Mario Strammiello T rockene Atemwege spielen nicht nur eine zentrale Rolle bei der Entstehung der angebore- nen Lungenerkrankung Mukoviszi- dose, sondern wahrscheinlich auch bei den viel häufigeren erworbenen, sogenannten chronisch- obstruktiven Lungener- krankungen wie dem Asthma bronchiale und der Raucherlunge. DAMIT GIBT ES EI- NEN NEUEN ANSATZ- PUNKT FÜR DIE BE- HANDLUNG DIESER ERKRANKUNGEN, DIE VON DER WELT- GESUNDHEITSORGA- NISATION WHO ALS WELTWEIT VIERT- HÄUFIGSTE TODES- URSACHE GEFÜHRT WERDEN. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaft- ler am Universitätskli- nikum Heidelberg unter Leitung von Privatdozent Dr. Marcus Mall vom Heidelberger Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin und Dr. Richard Boucher von der Uni- versity of North Carolina, Chapel Hill. Im Tiermodell wiesen sie erst- mals nach, dass eine mangelhafte Befeuchtung der Atemwegsober- flächen zu Lungenveränderungen führt, die für die chronisch-ob- struktiven Lungenerkrankungen typisch sind. Damit gibt es einen neuen Ansatz- punkt für die Behandlung dieser Erkrankungen, die von der Welt- gesundheitsorganisation WHO als weltweit vierthäufigste Todesursa- che geführt werden. Für ihre Be- handlung steht derzeit keine kau- sale Therapie zur Verfügung stehen; es können lediglich Symptome wie Atemnot und Sauerstoffmangel be- handelt werden. Die Ergebnisse der Studie wurden im „American Jour- nal of Respiratory and Critical Care Medicine“ in der Ausgabe vom 1. April 2008 veröffentlicht. Mukviszidose-Gen lässt die Lunge austrocknen Bei der Erbkrankheit Mukosviszi- dose, an der in Deutschland rund 8.000 Menschen leiden, führt ein fehlerhaftes Gen dazu, dass der Salz- und Wassertransport der Schleimhäute in Lunge, Darm und anderen Organen verändert und da- durch die Zusammensetzung von Sekreten verändert ist. Mit Hilfe eines von ihm entwi- ckelten Mausmodells gelang es Dr. Mall, den direkten Zusammenhang zwischen fehlerhaftem Gen und Entstehung der Lungenerkrankung nachzuweisen: Bestimmte Natrium- Kanäle, die in der Oberfläche von Atemwegszellen für die Resorption von Salz und Wasser verantwortlich sind, sind „hyperaktiv“. AN DER ERBKRANKHEIT MU- KOSVISZIDOSE LEIDEN IN DEUTSCHLAND RUND 8.000 MENSCHEN Die Zellen absorbieren zuviel Flüssigkeit und die Atemwegs- oberflächen trocknen aus. Hier- durch entsteht ein trockener, zäher Schleim, der nicht abtransportiert werden kann; die Reinigung der Lunge von inhalierten Allergenen und Schadstoffen funktioniert nicht mehr. Eine Verstopfung der Atem- wege mit Schleimpfropfen und eine chronische Lungenent- zündung mit schweren Störungen der Atmung sind die Folgen. Allergische Entzündung und chronische Bronchitis Das Forscherteam aus Heidelberg und den USA hat nun erstmals den spontanen Verlauf der durch die Austrock- nung der Atemwegso- berflächen verursach- ten Lungenerkrankung im Mausmodell von Geburt bis ins Erwach- senenalter untersucht. „Wir haben dabei Ver- änderungen gefunden, die nicht nur für die Mukoviszi- dose typisch sind, sondern auch für andere chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen wie Asthma, chronische Bronchitis und Emphy- sem“, berichtet Dr. Mall, der als Oberarzt das Heidelberger Muko- viszidose-Zentrum und gleichzeitig ein Forschungsprogramm mit Hilfe eines Marie Curie Excellence Grant der Europäischen Union leitet. So führen zu trockene Atemwege bei jungen Mäusen zu einer all- ergischen Atemwegsentzündung – gekennzeichnet durch das ver- weiter auf Seite 2

Digitaler Nachschlag 03/2008

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Zusätzlich zur eigentlichen Zeitung bieten wir euch zudem seit der Ausgabe 04/2005 den sogenannten Digitalen Nachschlag: nicht alle Artikel konnten immer komplett und in voller Länge in die Zeitung aufgenommen werden und finden ihren Platz in einem ergänzenden PDF, das ihr nachfolgend ebenfalls downloaden könnt.

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Page 1: Digitaler Nachschlag 03/2008

Die Zeitung für Medizinstudenten

und junge Ärzte ZEITUNGDigitaler Nachschlag der Ausgabe 03/08 ∙Juni/Juli 2008 ∙ In Kooperation mit dem Georg Thieme Verlag ∙ www.medi-learn.de

Kleine Tierchen ganz großDie Fortsetzung des Artikels aus der MEDI-LEARN-Zeitung, welcher sich weiter mit der Madentherapie - der sogenann- ten Biosurgery - auseinandersetzt. Mit noch mehr Info rund um die Therapie.

DigitalerNachschlag

Genetischer Faktor wurde isoliertProf. Peter Lichter vom Deutschen Krebsforschungszen-trum in Heidelberg auf Suche nach genetischen Faktoren, welche neue Therapieansätze im Rahmen der Leukämie liefern könnten.

Sonographie-Kurs VorklinikIm Interview mit Herrn PD Dr. med. Nawrotzki dreht sich alles um Inhalte, Abläufe und Ergeb- nisse des freiwilligen Kurses für das 2. vorklinische Semester.0803 06

Asthma und Raucherlunge:Trockene Atemwege spielen eine SchlüsselrolleTrockene Atemwege: Zentrale Rolle bei Lungenerkrankungen von Mario Strammiello

Trockene Atemwege spielen nicht nur eine zentrale Rolle

bei der Entstehung der angebore-nen Lungenerkrankung Mukoviszi-dose, sondern wahrscheinlich auch bei den viel häufigeren erworbenen, sogenannten chronisch-obstruktiven Lungener-krankungen wie dem Asthma bronchiale und der Raucherlunge.

Damit gibt es ei-nen neuen ansatz-punkt für Die be-hanDlung Dieser erkrankungen,

Die von Der Welt-gesunDheitsorga-nisation Who als

WeltWeit viert-häufigste toDes-ursache geführt

WerDen.Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaft-ler am Universitätskli-nikum Heidelberg unter Leitung von Privatdozent Dr. Marcus Mall vom Heidelberger Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin und Dr. Richard Boucher von der Uni-versity of North Carolina, Chapel Hill. Im Tiermodell wiesen sie erst-mals nach, dass eine mangelhafte Befeuchtung der Atemwegsober-flächen zu Lungenveränderungen führt, die für die chronisch-ob-struktiven Lungenerkrankungen typisch sind. Damit gibt es einen neuen Ansatz-punkt für die Behandlung dieser Erkrankungen, die von der Welt-

gesundheitsorganisation WHO als weltweit vierthäufigste Todesursa-che geführt werden. Für ihre Be-handlung steht derzeit keine kau-sale Therapie zur Verfügung stehen; es können lediglich Symptome wie

Atemnot und Sauerstoffmangel be-handelt werden. Die Ergebnisse der Studie wurden im „American Jour-nal of Respiratory and Critical Care Medicine“ in der Ausgabe vom 1. April 2008 veröffentlicht.

Mukviszidose-Gen lässt die Lunge austrocknen Bei der Erbkrankheit Mukosviszi-dose, an der in Deutschland rund 8.000 Menschen leiden, führt ein fehlerhaftes Gen dazu, dass der Salz- und Wassertransport der Schleimhäute in Lunge, Darm und anderen Organen verändert und da-

durch die Zusammensetzung von Sekreten verändert ist.Mit Hilfe eines von ihm entwi-ckelten Mausmodells gelang es Dr. Mall, den direkten Zusammenhang zwischen fehlerhaftem Gen und

Entstehung der Lungenerkrankung nachzuweisen: Bestimmte Natrium-Kanäle, die in der Oberfläche von Atemwegszellen für die Resorption von Salz und Wasser verantwortlich sind, sind „hyperaktiv“.

an Der erbkrankheit mu-kosvisziDose leiDen

in DeutschlanD runD 8.000 menschen

Die Zellen absorbieren zuviel Flüssigkeit und die Atemwegs-oberflächen trocknen aus. Hier-durch entsteht ein trockener, zäher

Schleim, der nicht abtransportiert werden kann; die Reinigung der Lunge von inhalierten Allergenen und Schadstoffen funktioniert nicht mehr. Eine Verstopfung der Atem-wege mit Schleimpfropfen und eine

chronische Lungenent-zündung mit schweren Störungen der Atmung sind die Folgen.

Allergische Entzündung und chronische Bronchitis Das Forscherteam aus Heidelberg und den USA hat nun erstmals den spontanen Verlauf der durch die Austrock-nung der Atemwegso-berflächen verursach-ten Lungenerkrankung im Mausmodell von Geburt bis ins Erwach-senenalter untersucht. „Wir haben dabei Ver-änderungen gefunden,

die nicht nur für die Mukoviszi-dose typisch sind, sondern auch für andere chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen wie Asthma, chronische Bronchitis und Emphy-sem“, berichtet Dr. Mall, der als Oberarzt das Heidelberger Muko-viszidose-Zentrum und gleichzeitig ein Forschungsprogramm mit Hilfe eines Marie Curie Excellence Grant der Europäischen Union leitet. So führen zu trockene Atemwege bei jungen Mäusen zu einer all-ergischen Atemwegsentzündung – gekennzeichnet durch das ver-weiter auf Seite 2

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Juni/Juli 20082Seite MLZDigitaler Nachschlag

mehrte Auftreten spezifischer wei-ßer Blutzellen, der eosinophilen Granulozyten - die typischerweise bei Asthma beobachtet wird, einer Erkrankung, von der in Deutsch-land etwa jedes zehnte Kind betrof-fen ist. Bei erwachsenen Mäusen entsteht allmählich eine chronische Bronchitis (mit neutrophilen Gra-nulozyten), die mit einem Emphy-sem einhergeht, d.h. der Zerstörung der kleinen Lungenbläschen, die bei der Atmung für den Austausch von

Sauerstoff zwischen der Atemluft und dem Blut verantwortlich sind. Diese Veränderungen sind typisch für die Raucherlunge.

Bessere Befeuchtung durch Hemmung der Natriumkanäle? Die Wissenschaftler gehen deshalb davon aus, dass zu trockene Atem-wegsoberflächen eine Schlüssel-rolle in der Entstehung chronisch-obstruktiver Lungenerkrankungen

spielen könnten. Eine Therapie, so Dr. Mall, könnte deshalb an diesem Mechanismus ansetzen. Die vorliegenden Ergeb-nisse deuten darauf hin, dass eine

verbesserte Befeuchtung der Atem-wege und damit der Reinigungs-funktion der Lunge, beispielsweise durch Hemmung der Natrium-Ka-näle in den Atemwegszellen, eine erfolgreiche Strategie zur Behand-lung chronisch-obstruktiver Lun-generkrankungen unterschiedlicher Ursachen darstellen könnte. Ob di-ese neue therapeutische Strategie erfolgreich ist, will die Heidelber-ger Arbeitsgruppe nun zunächst im Tiermodell überprüfen.

Weniger Schmerzen und Facharzt-besuche bei Arthrose /Hausarzt-projekt „PraxArt“ der Abteilung Allgemeinmedizin und Versor-gungsforschung des Universitäts-klinikums Heidelberg

Eine gute Einbindung von Arzt-helferinnen bei der medizi-

nischen Versorgung von Patienten mit Arthrose in der Hausarztpraxis kann die Lebensqualität der Pati-enten deutlich erhöhen. Als „Case-Managerinnen“ sorgen sie u.a. dafür, dass die Wirkung von Medi-kamenten besser beurteilt wird.

„Die patienten sinD aktiver, haben Weniger

schmerzen, mehr sozialen rückhalt, nehmen eher

empfohlene meDikamente unD suchen seltenereinen

orthopäDen auf.“

Die Patienten sind aktiver, haben weniger Schmerzen, mehr sozialen Rückhalt, nehmen eher empfohlene Medikamente und suchen seltene-reinen Orthopäden auf. Dies ist das Ergebnis des bundesweit einma-ligen Hausarztprojekts „PraxArt“ der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung des Universitätsklinikums Heidelberg, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert worden ist. Seine ersten Ergebnisse werden jetzt in „Ver-sorgungsforschung Aktuell“, einem

neuen Newsletter und Internetfo-rum der Abteilung Allgemeinme-dizin und Versorgungsforschung für interessierte Bürger, Ärzte und Politiker dargestellt.Lebensqualität erhöht, Behand-lungskosten gesenkt „Eine ver-gleichsweise einfache und kosten-günstige Maßnahme im vertrautenUmfeld der Hausarztpraxis kann die Lebens- und Versorgungsqua-lität der Betroffenen deutlich ver-bessern und die Kosten senken“, so Professor Dr. Joachim Szecsenyi, Ärztlicher Direktor der Abteilung

Allgemeinmedizin und Versor-gungsforschung des Universitäts-klinikums Heidelberg.Insgesamt 1.021 Arthrose-Patienten aus 75 Hausarztpraxen waren im Mai 2005 mit dem Projekt PraxArt gestartet. Verglichen wurden dabei ein halbes Jahr lang drei Gruppen. Bei der ersten Gruppe erhielten die

Ärzte eine Fortbildung zur leitli-niengerechten Arthrosetherapie, Schmerzbehandlung und Patienten-motivation. In der zweiten Gruppe wurde pro Praxis jeweils zusätz-lich eine Arzthelferin geschult. Die Medizinischen Fachangestellten lernten mit Hilfe eines speziellen Fragekataloges, die Patienten am Telefon zu ihren Schmerzen, zu körperlicher Aktivität und zu Medi-kamenteneinnahme und Nebenwir-kungen zu befragen.Jede Einzelfrage war mit einem Ampelsymbol verknüpft, das die

Dringlichkeit oder Bedeutung der entsprechenden Information ko-diert. So wurden etwa Informati-onen über verstärkte Schmerzen oder schwere Nebenwirkungen un-mittelbar an den Arzt weitergelei-tet. Einmal im Monat kontaktierte die Arzthelferin ihre Arthrose-Pa-tienten. Die dritte Gruppe diente

Trockene Atemwege spielen eine SchlüsselrolleFortsetzung von Seite 1

Einbindung der Arzthelferin verbessert Therapieerfolg

als Kontrollgruppe. Hier lief die Betreuung der Patienten ohne vor-hergehende spezielle Schulung von Arzt und Arzthelferin ab.

arthrose WirD Durch eine chronische, oft schmerz-

hafte abnutzung Der gelenke hervorgerufe

„Während im Studienteil mit reiner Arztfortbildung im Vergleich zur Kontrollgruppe bereits die Zahl der Röntgenuntersuchungen reduziert wurde, zeigte sich, dass der re-gelmäßige Telefonkontakt mit der Arzthelferin einen signifikant posi-tiven Einfluss auf die Lebensquali-tät der Patienten hat“, berichtet Pro-jektleiter Privatdozent Dr. Thomas Rosemann von der Abteilung All-gemeinmedizin und Versorgungs-forschung. Die Patienten waren aktiver, hatten weniger Schmerzen, mehr sozialen Rückhalt, nahmen eher empfohlene Medikamente ein und besuchten seltener einen Ortho-päden. In der Gruppe 2 (Schulung von Arzt und Helferin) mussten durchschnittlich 13,6 Prozent we-niger einen Orthopäden aufsuchen. In Gruppe 1 (nur Arzt) waren dies 5,7 Prozent, bei der Kontrollgruppe gab es keine Veränderungen.Veröffentlichung im Internetfo-rum unter www.versorgungsforschung-aktuell.de

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Juni/Juli 2008 3SeiteMLZDigitaler Nachschlag

Arthrose wird durch eine chro-nische, oft schmerzhafte Abnut-zung der Gelenke hervorgerufen und schränkt die Lebensqualität meist erheblich ein, vor allem wenn die Hüft- oder Kniegelenke betrof-fen sind. Patienten mit Arthrose gehen häufig zum Arzt, nehmen viele Schmerzmittel ein und setzen sich dadurch besonderen Risiken wie Magenblutungen aus. Außer-dem leiden sie besonders häufig an Depression. In der Abteilung Allgemeinmedizin untersucht man jetzt, ob weitere Maßnahmen zur Einbindung der Arzthelferinnen die Therapieergebnisse verbessern können, u.a. das Telefonmonitoring bei Patienten mit Herzinsuffizienz oder Diabetes mellitus Typ II. „Die Professionalisierung von Medizi-nischen Fachangestellten in Haus-arztpraxen ist eine wichtige Säuleder wohnortnahen Grundversor-gung chronisch kranker Menschen“, betont Professor Szecsenyi.

„es zeigte sich, Dass Der regelmässige telefon-

kontakt mit Der arzthel-ferin einen signifikant

positiven einfluss auf Die lebensqualität Der pati-

enten hat“

Wer Interesse an aktuellen Themen, Projekten und Publikationen aus-dem Bereich der Versorgungsfor-schung hat, kann die Internetseite www.versorgungsforschung-aktu-ell.de besuchen. Unter dem Menü-punkt „Online Registrierung“ ist die Registrierung möglich. Mit der Registrierung erhält man regelmäßig den Newsletter „Ver-sorgungsforschung Aktuell“ sowie Zugang zum Download-Bereich. Informationen im Internet:

www.versorgungsforschung-aktuell.de

www.allgemeinmedizin.uni-hd.de

Quelle: Uni Heidelberg

Einbindung der Arzthelferin verbessert Therapieerfolg

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weRdeN uNd VoRteile siCheRN

Das liegt mitunter an den Resi-stenzen, die sich in den letzten Jah-ren gegen Antibiotika entwickelt haben, etwa MRSA (Methylcillin resistent Staphylococcus aureus) oder VRE (Vancomycin Resistent Erreger). Und hier hat die Maden-therapie wieder eine Lücke gefun-den –besonders für sehr schwierige Wunden. Im Gegensatz zu Antibi-otika entwickeln Maden keine Re-sistenz. Im Gegenteil: Der Magen-Darm-Trakt der 2 mm großen Tiere ist in der Lage, komplexe Mole-küle wie z.B. die der MRSA-Erreger zu knacken und diese dann vollkom-

men unschädlich zu machen. „Ist das nicht wunderbar?“, fragt Veith seinen Patienten. „Auf jeden Fall hat vor 25 Jahren erneut ein Amerika-ner, Ronald Shermann, die Fliegen-madentherapie wiederentdeckt. Er züchtete verschiedene und begann, sie für die Behandlung schwieriger Wunden einzusetzen. Und seit Mitte der 90er Jahre kommen Maden auch in Deutschland zum Einsatz in der Wundversorgung.“

Ihre Maden sind da!Herr Kuhn, der selbst schon wäh-rend des Krankenhausaufenthaltes mit MRSA und Isolierung zu tun hatte, ist beeindruckt. „Ja, aber wie habe ich mir die Therapie genau vorzustellen? Haben die Larven kleine Zähnchen, die dann alles ab-nagen?“. Dr. Veith lächelt: „Nicht ganz. Warten Sie mal kurz, ihre Maden sind schon angekommen. Ich bringe sie Ihnen mal vorbei, da-

mit Sie sie sich anschauen und Ihre Bedenken abbauen können.“

„Die tierchen sitzen hinter „schWeDischen

garDinen“

Herr Kuhn macht sich auf das Schlimmste gefasst. Er stellt sich kleine dicke Engerlinge vor, solche, wie er sie schon häufig bei der Gar-tenarbeit vorgefunden hat. Umso mehr überrascht ist er, als der Dok-tor mit einem kleinen Plexiglas-

röhrchen zurückkehrt. „Hier sind Sie!“.

Herr Kuhn schaut ein wenig skeptisch. Winzig

sind sie, aber die Augen kann man noch erkennen.

Und wie beweglich sie sind! „Aber ich dachte, sie würden

frei herumlaufen? Die sind ja in einem Netzkissen. Das ist ja ganz anders, als ich es

mir vorgestellt habe.“„Das Netz ist eine Spezialan-

fertigung“, erklärt Dr. Veith. „Die Kissen, die auch Biobags heißen, gibt es in verschie-denen Größen: mit 50, 100, 200 oder 300 Larven. Dahinter sind die Larven so sicher, wie hin-

ter schwedischen Gardinen und können nicht ausbüchsen.“ „Ist es schon einmal passiert, dass eine da-von ausgebüchst ist?“, möchte Herr Kuhn wissen. „Am Anfang, als die Netze noch nicht so gut waren, sind ein oder zwei Larven entwischt, die ein wenig kleiner waren als die Ma-schengröße. Aber mit den neueren Kissen passiert das überhaupt nicht mehr. Und dann gibt es ja auch die

so genannten Freiläufer. Diese wer-den extra auf die Wunde gesetzt, besonders bei tiefen und zerklüf-teten Wunden mit vielen Taschen. Die Fliegenmaden fühlen sich vom toten Gewebe angezogen!“ Doch Herr Kuhn hat noch einen Einwand: „Die Larven in den Kis-sen können doch gar nicht richtig durch das Netz essen, oder?“ Dr. Veith erklärt: „Die Larven nagen das Gewebe nicht ab, sondern ge-ben Enzyme ab, die dann das ne-krotische Gewebe verflüssigen. Das gesunde Gewebe wird dabei übrigens überhaupt nicht angegrif-fen. Die Larven nehmen dann das verflüssigte Gewebe in sich auf. Dadurch kommt es langsam zur Ab-nahme von fest aufsitzenden Wund-belägen, die die Heilung behindern. Die krankmachenden, pathogenen Keime werden durch die Enzyme auch unschädlich gemacht. Zusätz-lich finden sich im Madensekret auch Stoffe, die die Bildung von gesundem Gewebe anregen. Durch die Nahrung wachsen dann die Ma-den von einigen Millimetern auf bis zu einige Zentimeter und werden zunehmend träger. Am fünften Tag sollte man sie entfernen. Freiläufer ziehen sich dann auch von der Wun-de zurück, um sich einen Platz zum Verpuppen zu suchen, doch dazu kommt es nicht, weil sie dann eben vom Personal entsorgt werden.“„Das heißt, die Larven greifen kein gesundes Gewebe an?“, hakt Herr Kuhn noch einmal nach. „So ist es, es ist das schonendste Wunddébri-dement, das man sich vorstellen kann! Was halten Sie davon, wenn wir unsere kleinen Helferchen mal ans Werk lassen?“. Herr Kuhn, nun

Fortsetzung aus der MEDI-LEARN Zeitung

Kleine Tierchen mit großer WirkungBiosurgery – eine etwas andere Therapievon Yvonne Bernsdorf

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Juni/Juli 20084Seite MLZDigitaler Nachschlag

sichtlich beruhigter und positiver gestimmt, ist einverstanden.

Nur eine Fliegensorte kann dasZusammen mit einer Schwester wird der Verband geöffnet. Seit ei-nigen Tagen ist er zur Vorbereitung nur mit Kochsalzlösung gespült worden. Salben- und Blutreste ver-tragen die Maden nicht, auch keine Pseudomonaden. Deswegen ist es auch wichtig, vor einer Madenthe-rapie einen mikrobiologischen Ab-strich auf Pseudomonaden durch-zuführen. Auch jetzt spült die Schwester zu-erst die Wunde mit einer sterilen Kochsalzlösung. Dann nimmt Dr. Veith mit einer sterilen anato-mischen Pinzette den Biobag aus dem Glasröhrchen und legt ihn vor-sichtig auf die Wundfläche. Insge-samt sind zwei Biobags à 100 Lar-ven für die Wunde am Vorfuß und prätibial vorgesehen. Anschließend werden über die Biobags eine mit Kochsalzlösung befeuchte Gaze draufgelegt und mit einer Bandage locker verbunden.

„Der heilsbringer ist eine geWöhnliche

stubenfliege“

„Es ist wichtig, dass die Maden ausreichend Luft bekommen und in einem feuchten, aber nicht nas-sen Milieu leben“ erklärt Dr. Kuhn,

„sonst gehen sie ein! Der Verband bleibt jetzt drei Tage auf der Wun-de, bevor wir eine kleine Kontrolle machen.“Während die Schwester die Ver-bandsreste wegräumt, hat Herr Kuhn eine letzte Frage: „Kann man eigentlich jede Fliegensorte dafür einsetzen?“. „Um Gottes Willen, nein!“, sagt Dr. Veith. „Es gibt nur eine Fliegensorte, die es schafft, zwischen vitalem und avitalem Gewebe zu unterscheiden und sich somit zur Wundtherapie eignet. Das sind die Larven der Fliege Lucilia sericata, der Goldfliege. Das sind die Stubenfliegen im Sommer, die so einen glänzenden Grünschim-mer haben.“„Wie kommt man an diese Fliegen? Werden Sie eingefangen?“, wun-dert sich Herr Kuhn. „Könnte man meinen, aber Sie müssen bedenken, dass die Stubenfliegen ein ganz ei-genes Keimspektrum mitbringen, weil sie alles Mögliche anfliegen und sich darauf niederlassen. Das kann man keiner schwierigen Wun-de zumuten. Nein, die Maden, die zur Wundtherapie gezüchtet wer-den, sind absolut steril, weil sie unter absolut sterilen Bedingungen aufgezogen werden. Man lockt zu-nächst die Fliegen im Labor zur Ei-ablage. Der Köder ist ein Fotofilm-döschen, in dem sich ein Stückchen Schweineleber befindet. Über der Öffnung ist ein Tuch gespannt. Die Goldfliegen fliegen total auf den

Duft und legen große Eierpakete auf das Tuch ab. Eine Fliege kann etwa 15 Mal bis zu 200 Eier ablegen. Di-ese Eierpakete werden abgewogen, als einzelne Eier in einem beson-deren Verfahren sterilisiert und auf Nährböden gebracht. In der Nacht schlüpfen dann die Larven aus den Eiern. Diese werden dann für die Biobags verwendet.“ Dr. Veith ver-abschiedet sich von Herrn Kuhn mit dem Versprechen, dass die Wunde in einigen Tagen bestimmt viel bes-ser aussieht, wenn sie das nächste Mal wieder kontrolliert wird.

Pappsatte MadenDie nächsten zwei Tage vergehen eigentlich für Herrn Kuhn sehr schnell. Er bekommt viel Besuch von seiner Frau und seinen vier En-keln. Und bis auf ein Zwicken ab und an merkt er fast gar nichts, dass er fast vergisst, dass unten am Bein kleine Helferchen fleißig ihr Werk verrichten.

„man erkennt WieDer gutes granulations

geWebe“

Am Tag des Verbandwechsels steigt die Spannung. Die Schwe-ster weicht zunächst den Verband mit Kochsalzlösung ein wenig auf. Dann entfernt Dr. Veith den Biobag mit einer Pinzette von der Wunde. Der einst teebeutelgroße Beutel ist nun fast doppelt so groß und prall

gefüllt. Die Maden bewegen sich nun nicht mehr so lebhaft, sondern scheinen voll gefressen und träge. Doch die Wunden sehen nun rich-tig schön sauber aus. Man erkennt wieder gutes Granulationsgewebe. Der Beutel soll nun noch einmal für 2 Tage drauf, dann ist die Therapie beendet. Herr Kuhn ist schwer be-eindruckt von dem Ergebnis.

Erfreuliches ErgebnisEinige Monate später: Es ist ein warmer Juninachmittag. Herr Kuhn sitzt in seinem Liegestuhl auf der Terrasse, den linken Fuß hoch auf einen Schemel gestellt. Die Sonne scheint. Seit drei Monaten ist der Fuß nun endlich zugeheilt. Nach der Madentherapie folgte noch eine Spalthauttransplantation. In einer anschließenden Reha hat er dann gelernt, mit der Vorfußamputation umzugehen. Er ist zufrieden mit dem Ergebnis, keine Unterschen-kelamputation droht mehr. Das war seine größte Angst.Seine Frau bringt ein Stückchen Stachelbeerkuchen zu ihm nach draußen. Als er gerade in das Stück beißen möchte, fliegt ihn eine Fliege an. Er möchte zuhauen, doch dann erkennt er eine Goldfliege und erin-nert sich an die verdienstvolle Tä-tigkeit, die ihre „Kollegin“ an sei-ner Wunde verrichtet hat. So wedelt er diese nur weg und genießt sein Stück Kuchen. Wer hätte gedacht, dass Fliegen so nützlich sind!

Medizinische Gastgeschenke sind willkommenFamulatur in Kamerun von Franz Leidl und Thomas Meisl

Fortsetzung aus der MEDI-LEARN Zeitung

Natürlich stößt man aber auf Dankbarkeit, wenn man

den Schwestern Arbeit abnehmen möchte.

„Ausbüchsen“ wird verhindertBei vital bedrohlichem oder ernst-haftem Krankheitsbild wird der Patient aufgenommen. Hier spielt traurigerweise die finanzielle Situ-ation des Patienten ebenfalls eine Rolle, da der Krankenhausaufent-halt teuer ist. Dementsprechend

sind die Ein- und Ausgänge des Krankenhauses auch be-wacht, um flüchtige Pati-enten, die ihre Rechnungen noch nicht bezahlt haben, am „Ausbüchsen“ zu hindern.

insgesamt ähneln sich jeDoch Die einzelnen meDizinischen abtei-

lungen „

Je nach Krankheitsbild werden die Patienten auf die einzelnen medizinischen Abteilungen eingewiesen. Hier besteht als Student die Möglichkeit, den Patienten in der Folge weiter zu betreuen. Doppelt

gut: Man kennt seine Vorgeschichte und erhält Einblicke in die anderen Stationen des Krankenhauses.

Insgesamt ähneln sich jedoch die einzelnen medizinischen Abteilungen von Aufbau, Ar-beitsweise und diagnostischen und therapeutischen Mög-lichkeiten. Eine Ausnahme bildete die Kardiologie, die über ein italienisches Sub-ventionsprojekt mit EKG und neuem Echokardiographie-gerät ausgestattet ist. Weitere allgemeine rare Materialien wie Blutzuckermessgeräte, Pulsoxymeter oder Blutdruck-messgeräte konnte man sich

ebenfalls am ehesten in der Kar-diologie ausleihen.

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Juni/Juli 2008 5SeiteMLZDigitaler Nachschlag

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III · Allgemeine und Spezielle Sinnesphysiologie432

III

ä 19.2. Riechstörungen

Verlaufsformen. Bei Riechstörungen kann man verschie-den schwere Verlaufsformen unterscheiden:5 Anosmie ist der komplette Verlust des Geruchs-

sinnes,5 von partieller Anosmie spricht man bei teilweisem

Verlust von Duftklassen,5 von Hyposmie bei verminderter Riechleistung.

Ursachen. Genetische bedingte partielle Geruchsstö-rungen sind häufig, wobei die Ursachen meist in einem Defekt des Rezeptorproteins zu suchen sind, seltener spielen zentrale Missbildungen eine Rolle. Eine angebo-rene komplette Anosmie ist eine seltene Erkrankung. Am häufigsten wird sie für das sog. Kallman-Syndrom be-schrieben, ebenso beim Turner-Syndrom (X0). Die meis-

ten Störungen des Geruchssinns beruhen auf einer respira-torischen oder konduktiven Störung. Hierzu zählen neben den Grippehyposmien und -anosmien auch Nasenfremd-körper, Tumoren, Polypen und pharmakologisch chemische und industrielle Schadstoffe (Blei-, Zyanid- und Chlorver-bindungen). Riechstörungen, die ihre Ursache im zentralen Bereich haben, sind meist traumatisch, degenerativ oder durch hirnorganische Prozesse bedingt. Hierbei spielen Schädel-Hirn-Traumen nach schweren Kopfverletzungen, sowie subdurale Blutungen und Tumoren der vorderen Schädelgruppe eine wichtige Rolle. Auch bei einem Teil der Schizophrenien und Epilepsien treten Geruchshalluzinatio-nen auf, und neurodegenerative Erkrankungen, wie Alz-heimer oder Parkinson, zeigen eine ausgeprägte Hyposmie als Erstsymptomatik.

. Abb. 19.7. Riechrezeptorproteine. A Schematische Darstellung der sieben transmembranen Domänen eines menschlichen Riech-rezeptorproteins. B Dreidimensionales Modell eines Riechrezeptors, abgeleitet aus Strukturdaten des Sehfarbstoffes Rhodopsin. C Ver-teilung von zwei unterschiedlich gefärbten Riechsinneszellen in der

Riechschleimhaut, die den Rezeptor R14 bzw. R18 exprimieren. D Topographisches Expressionsmuster von olfaktorischen Rezeptor-subtypen im Riechepithel der Ratte. Die Rezeptormarkierung wurde durch die in situ Hybridisierungstechnik erreicht. (Nach Professor Breer, Universität Hohenheim, mit freundlicher Genehmigung)

nesphysiologie

en auf einer respira-ierzu zählen nebenauch Nasenfremd-

akologisch chemischeanid- und Chlorver-

e Ursache im zentralenh, degenerativ oder

ngt. Hierbei spielenen Kopfverletzungen,

moren der vorderen. Auch bei einem Teil derten Geruchshalluzinatio-rkrankungen, wie Alz-e ausgeprägte Hyposmie

den Rezeptor R14 bzw. R18 exprimieren.pressionsmuster von olfaktorischen Rezeptor-thel der Ratte. Die Rezeptormarkierung wurdeidisierungstechnik erreicht. (Nach Professor

henheim, mit freundlicher Genehmigung)

Kapitel 19 · Geschmack und Geruch

19433transmembranäre Domänen besitzen (. Abb. 19.7 A, B). Jede Riechzelle stellt vermutlich nur einen oder wenige Typen von Rezeptorproteinen her, sodass es ca. 350 Spezialisten unter den Riechsinneszellen gibt (. Abb. 19.7 C). Mithilfe der In-situ-Hybridisierungstechnik konnte eine solche An-ordnung spezifischer Rezeptorneurone in vier Expressions-zonen – symmetrisch für beide Nasenhälften – nachgewie-sen werden (. Abb. 19.7 D). Sie ist Grundlage der Chemo-topie des olfaktorischen Systems.

Reiztransduktion. Der Kontakt zwischen Duftstoff und Rezeptor löst einen intrazellulären Signalverstärkungsme-chanismus (second messenger-Kaskade) aus (. Abb. 19.8 A). Biochemische Methoden zeigten, dass die Bindung eines Duftmoleküls an den spezifischen Rezeptor ein Golf-Protein aktiviert und dies wiederum das Enzym Adenylatzyklase. Dies führt dazu, dass die Konzentration von cAMP in der Zelle schnell ansteigt und wieder abfällt. Mithilfe der patch clamp-Technik war es möglich, selbst aus den sehr feinen Zilienstrukturen (< 0,5 μm) kleine Membranflecken aus-zustanzen (. Abb. 19.8 B). Experimente daran zeigten, dass von der zytosolischen Seite der Zellmembran aus durch cAMP direkt Ionenkanäle unspezifisch permeabel für ein- und zweiwertige Kationen geöffnet werden können (. Abb. 19.8 C). Sie gehören zur Superfamilie der durch zy-klische Nukleotide (cAMP/cGMP) aktivierten Ionenka-näle, den sog. CNG-Kanälen (s. auch Sehtransduktion). Die Aktivierung eines einzigen Rezeptorproteins durch ein Duftmolekül kann 1.000–2.000 solcher cAMP-Moleküle erzeugen und entsprechend viele Ionenkanäle öffnen. Dies erklärt die ungewöhnlich niederen Schwellenwerte für be-stimmte Duftstoffe. Die einströmenden Kationen (Na+, Ca2+) bewirken eine Depolarisation, das Rezeptorpotenzial der Zelle. Am Übergang zum Nervenfortsatz werden diese lokalen Potenziale in eine Erhöhung der Aktionspotenzial-frequenz umgesetzt.3Adaptation. An diesen CNG-Kanälen wurde eine funktionell wich-

tige Ca2+-Empfindlichkeit gefunden. Je weniger Ca2+-Ionen auf der

Innenseite der Membran, desto höher ist die Öffnungswahrscheinlich-

keit des Kanals. Da Ca2+ durch den Kanal fließt, wird sich kurze Zeit nach

Kanalöffnung die Ca2+-Konzentration in der Zelle erhöhen und unter

Mitwirkung von Calmodulin den Kanal abschalten (. Abb. 19.8 D). Ein

Prozess, der zur Adaptation auf zellulärer Ebene beiträgt. Das ein-

strömende Ca2+ kann zusätzlich Ca2+-aktivierte Chloridkanäle öffnen

und durch den erhöhten Chloridausstrom zur Verstärkung der Depola-

risation beitragen.

Elektrische Zellsignale! Die Reaktionen der Sinneszellen auf Duftreize können

bis auf das molekulare Niveau mit elektrophysiologischen

Methoden verfolgt werdenDie Elektrophysiologie (Elektroolfaktogramm, Rezeptor-potenziale, Aktionspotenziale) ermöglicht, die Reaktion der Sinneszellen auf Duftreize zu registrieren. Die Ampli-

. Abb. 19.8. Schema der Transduktionskaskade in Riechzellen.

A Die Bindung eines Duftstoffmoleküls an ein spezifisches Rezeptor-

protein bewirkt eine G-Protein-vermittelte Aktivierung der Adenylat-

zyklase (AC), die einen Anstieg von cAMP in der Zelle hervorruft. cAMP

kann direkt einen unspezifischen Kationenkanal in der Membran des

Sinneszelldendriten öffnen. B Schema der Entnahme eines Membran-

fleckchens aus dem Zilium einer Riechsinneszelle mithilfe der patch

clamp-Pipette. Die zytoplasmatische Seite der entnommenen Mem-

bran zeigt nach außen (inside out-Konfiguration). Auf diese Weise kann

die Wirkung von Reizsubstanzen auf Rezeptor-Kanal-Komplexe der

Membraninnenseite getestet werden. C Reaktion einer Riechsinnes-

zelle auf Zugabe von Duftstoff. Nach kurzer Latenz (ca. 200 ms) erfolgt

die Öffnung von Ionenkanälen in der Zellmembran, die auf der Akti-

vierung einer second messenger-vermittelten Transduktionskaskade

beruht. Die untersten Spuren zeigen cAMP-aktivierte Kationenkanäle

in höherer Zeitauflösung. (Nach Zufall et al. 1993). D Kalziumeinstrom

blockiert mithilfe von Kalziumcalmodulin den cAMP-aktivierten Ka-

tionenkanal (Adaptation). E Rezeptorpotenzial einer Riechzelle des

Frosches, die mit o- (links) und p-Hydrobenzaldehyd (rechts) stimuliert

wurde. Beachte den großen Wirkungsunterschied trotz der sehr ähn-

lichen Struktur der Duftmoleküle

er Transduktionskaskade in Riechztstoffmoleküls an ein spezifisches Rezotein-vermittelte Aktivierung der Adestieg von cAMP in der Zelle hervorruffischen Kationenkanal in der Membran. B Schema der Entnahme eines Memeiner Riechsinneszelle mithilfe der pamatische Seite der entnommenen Mede out-Konfiguration). Auf diese Weisenzen auf Rezeptor-Kanal-Komplexe dt werden. C Reaktion einer Riechsinneff. Nach kurzer Latenz (ca. 200 ms) erfn in der Zellmembran, die auf der Akter-vermittelten Transduktionskaskadezeigen cAMP-aktivierte Kationenkanäh Zufall et al. 1993). D Kalziumeinstroalmodulin den cAMP-aktivierten Ka-zeptorpotenzial einer Riechzelle des-Hydrobenzaldehyd (rechts) stimulierkungsunterschied trotz der sehr ähn-e

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Medizinische Gastgeschenke sind willkommenFamulatur in Kamerun von Franz Leidl und Thomas Meisl

Gynäkologie und GeburtshilfeMein Partner Thomas, der den Hauptteil seiner Famulatur in der Gynäkologie und Geburtshil-fe verbrachte, war Montags und Freitags im Primary Health Care Center (PHC) tätig und musste bei den Schwangerschaftsunter-suchungen im wahrsten Sinne des Wortes Hand anlegen. Untersucht wird nicht per Ultraschall (der nur bei Komplikationen angefordert wird), sondern durch Abtasten des Bauches wird die Lage des Kindes bestimmt sowie mit dem Hörtrich-ter der Herzschlag beurteilt. Die Hebammen zeigen einem gern di-ese handwerklichen Fähigkeiten, die man nach etwas Übung eini-germaßen beherrscht und die in der westlichen Apparatemedizin immer mehr verloren gehen.

„auch Die betreuung ei-ner geburt ist Drin“

Ansonsten verbrachte er viel Zeit auf der „Maternaty Ward“, wo auch die gynäkologischen Out Pa-tients untersucht werden. Zusätz-lich zur normalen Stationsarbeit wird man zu jeder Geburt gerufen und darf mithelfen. Je nach Eigen-initiative darf man nach zwei Wo-chen auch mal selbst eine Geburt betreuen, wobei die erfahrenen Schwestern nicht weit sind, wenn Probleme auftauchen. Es empfieh-lt sich auch, einen Nachtdienst zu machen, da die meisten Geburten nachts oder in den frühen Morgen-stunden stattfinden und man dann eher die Möglichkeit hat, mit an-zupacken oder bei einem Kaiser-schnitt zu assistieren.

Nachhaltige TätigkeitenErfahrungsberichte aus afrika-nischen Krankenhäusern, in denen häufig davon berichtet wird, endlich sein medizinisches Handwerkszeug für die Zukunft zu lernen, kann ich nur zum Teil bestätigen. Man kann bei entsprechender Erfahrung durchaus selbst Verantwortung übernehmen, auch wenn man als Student in unserem Krankenhaus zu keinem Zeitpunkt dazu gedrängt wurde. Diese selbst ausgeführten Tätigkeiten sind nachhaltig, da sie Konsequenzen für den Patienten

haben, ohne Mehrfachabsicherung und Gegenkontrollen von gut aus-gebildeten deutschen Assistenz- oder Oberärzten. Möglicherweise kann man in Kran-kenhäusern der so genannten Dritten Welt schneller mehr Verantwortung übernehmen und dementsprechend auch praktisch tätig sein. Jedoch sind sowohl die OP-Methoden als auch die OP-Materialien nicht auf dem Niveau, wie man sie von hei-mischen Krankenhäusern kennt. Di-ese nur begrenzten diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten – und nicht zu vergessen, die finan-zielle Situation des Patienten – ma-chen deutlich, dass man zum Teil vor Ort gelerntes und angewen-detes Wissen an einem deutschen Patienten, ohne Rücksicht auf Ne-benwirkungen, nicht als First-line-Therapie anwenden würde.

man lernt eine gelassene lebensmentalität kennen, eine mentalität, Die Weni-ge an Die zukunft Denken

unD nicht lange über aktu-elle probleme grübeln

lässt.

Man lernt, dass es auch anders gehtEine Zeit im peripheren Kranken-haus in Kamerun kann eine sehr intensive Erfahrung mit vielen Im-pressionen werden. Gleiches gilt für die Zeit, die man auf seiner Reise durchs Land erlebt. Man lernt eine gelassene Lebensmentalität ken-nen, eine Mentalität, die wenige an die Zukunft denken und nicht lan-ge über aktuelle Probleme grübeln lässt. Schwere Krankheiten, Tod und Sterben gehören im Kranken-haus zum Alltag. Bei den Patienten und Angehörigen der Betroffenen herrscht meist eine stille Akzeptanz der Situation. Eine Anspruchshal-tung von Seiten des Patienten auf Versorgungsqualität besteht zu kei-nem Zeitpunkt. Auch nicht bei Pati-enten aus privilegierten Verhältnis-sen. Dementsprechend wohltuend ist die Herzlichkeit, die einem für jede Untersuchung am Patienten entgegnet wird.

Page 6: Digitaler Nachschlag 03/2008

Juni/Juli 20086Seite MLZDigitaler Nachschlag

Chronische B-Zell-Leukämie: Neuer genetischer Faktor isoliert

Die Therapie der B-Zell-chro-nisch-lymphatischen Leukämie ist schwierig und der Erfolg stark von genetischen Veränderungen in den Tumorzellen abhängig. Auf der Suche nach neuen genetischen Faktoren, die die Entwicklung dieser Leukämie beeinflussen und Ansatzpunkte für neue Thera-pieansätze bieten, isolierte das Forschungsteam um Prof. Peter Lichter vom Deutschen Krebs-forschungszentrum in Heidelberg das neue Gen BRWD3. Sie wiesen nach, dass BRWD3 in den Leukä-miezellen weniger aktiv ist als in normalen Lymphozyten. In einem von der Wilhelm-Sander-Stiftung geförderten Projekt versuchen die Forscher nun, die Funktion von BRWD3 zu identifizieren und zu klären, inwiefern sich eine Inak-tivierung auf das Wachstum der Leukämiezellen auswirkt.

Die B-Zell-chronisch-lympha-tische Leukämie (B-CLL)

ist die häufigste Leukämie des Erwachsenenalters in Westeuropa. Sie ist charakterisiert durch die

Akkumulation reifer B-Lympho-zyten und einen sehr variablen Krankheitsverlauf: Während die Erkrankung bei einigen Patienten ohne Behandlung über viele Jahre

hinweg ohne Symptome und Pro-gredienz bleibt, schreitet sie bei anderen Patienten schnell fort und führt rasch zum Tode, wenn sie nicht therapiert wird. Im Gegensatz zu akuten Leukämien ist die B-CLL jedoch nach wie vor schwierig zu therapieren oder gar zu heilen. Dabei spielen verschiedene gene-tische Faktoren eine Rolle, deren heterogene Ausprägung in den Leukämiezellen offenbar für den sehr unterschiedlichen Krankheits-verlauf und Therapieerfolg verant-wortlich ist.

ein sinnvoller ansatz zur entWicklung neuer leukämietherapien be-

steht Darin, Deregulierte signalWege zu korrigie-

ren, Die Das Wachstum unD überleben Der tumorzel-

len stimulieren.

Zu den bisher identifizierten pro-gnostischen Faktoren für einen ag-gressiven Krankheitsverlauf gehört u. a. der Verlust bestimmter Regi-onen auf den Chromosomen 11 und

17 in den Tumorzellen. Die wissenschaftliche Forschung konzentriert sich derzeit darauf, weitere genetische Faktoren zu identifizieren und die molekulare

Basis der B-CLL aufzuklären, mit der Zielsetzung 1) anhand prognostischer Faktoren Risikopatienten erkennen zu kön-nen, 2) effektive und gerichtete Thera-pien zu entwickeln und 3) diese unter Berücksichtigung der individuellen Ausprägung der Fak-toren anwenden zu können. Ein sinnvoller Ansatz zur Entwick-lung neuer Leukämietherapien be-steht darin, deregulierte Signalwege zu korrigieren, die das Wachstum und Überleben der Tumorzellen stimulieren. Auf diese Weise kann eine effektive Bekämpfung der Tu-morzellen bei minimaler Toxizität gegenüber normalen Zellen erreicht werden. Einen besonders interes-santen Ansatzpunkt für neue Thera-pien stellt der STAT-Signalweg dar, da er an der Regulation des Zell-wachstums beteiligt und in vielen hämatologischen Tumoren, auch in B-CLL, inadäquat aktiviert ist.

Mit dem Ziel, genetische Faktoren zu identifizieren, die die Entwick-lung der B-CLL beeinflussen, un-tersuchten Dr. Claudia Kalla und Mitarbeiter in der Gruppe von Prof. Lichter einen spezifischen Chromosomenbruch in den Leukä-miezellen. Sie isolierten das neue Gen BRWD3 auf Chromosom X, das durch diesen Bruch inaktiviert wurde, und fanden heraus, dass es generell in B-CLL-Zellen im Ver-gleich zu normalen B-Lymphozyten weniger aktiv ist. Diese Daten lassen darauf schlies-sen, dass BRWD3 an der Entwick-lung von B-CLL beteiligt ist. Diese Hypothese wird durch eine Studie von Martin Zeidler und Mitarbei-tern gestützt, die nachweist, dass die Entstehung eines leukämieähn-lichen Blut-Zell-Tumors in Frucht-fliegen von der Aktivität des Dro-sophila-BRWD3 beeinflusst wird. Diese Gruppe konnte auch zeigen, dass das Drosophila-BRWD3 als Teil des STAT-Signalweges wirkt.Mit einer Serie verschiedener Ex-perimente versuchen Dr. Kalla und Prof. Lichter derzeit, die Funktion

des humanen BRWD3 zu identifi-zieren und zu klären, ob das Gen 1) in Analogie zum Drosophila-BRWD3 als Bestandteil des STAT-Signalweges aktiv und 2) an der Entwicklung von B-CLL beteiligt ist. Im Mittelpunkt der Un-tersuchungen steht die gezielte Ver-änderung der Aktivität des Gens, um Informationen darüber zu erhalten, welche Gene von BRWD3 reguliert werden und inwiefern sich eine In-aktivierung von BRWD3 - wie in B-CLL-Zellen nachgewiesen - auf das Zellwachstum auswirkt.

Die Wilhelm sanDer-stiftung förDert Dieses forschungsprojekt mit

über 180.000 €.

Um die Bedeutung von BRWD3 für den Krankheitsverlauf von B-CLL beurteilen zu können, sollen die genetischen mit klinischen Daten korreliert werden. Die Wilhelm Sander-Stiftung för-dert dieses Forschungsprojekt mit über 180.000 €.Stiftungszweck der Stiftung ist die medizinische Forschung, insbe-sondere Projekte im Rahmen der Krebsbekämpfung. Seit Gründung der Stiftung wurden dabei insge-samt über 160 Mio. Euro für die Forschungsförderung in Deutsch-land und der Schweiz bewilligt. Die Stiftung geht aus dem Nachlass des gleichnamigen Unternehmers her-vor, der 1973 verstorben ist.

Weitere Informationen: www.wilhelm-sander-stiftung.de

Quelle: idw - Informationsdienst Wissenschaft

Leukämiezelle mit einem intakten und einem gebrochenen BRWD3-Gen

von Bernhard Knappe, Vorstand Wilhelm Sander-Stiftung (idw)

Page 7: Digitaler Nachschlag 03/2008

Juni/Juli 2008 7SeiteMLZDigitaler Nachschlag

Krebsforscher finden Schlüsselmo-lekül für Tumorkachexie

Viele Krebspatienten verlie-ren während ihrer Krankheit

stark an Gewicht: Fett- und Mus-kelmasse wird abgebaut, freige-wordene Fettsäuren werden in der Leber eingelagert, was schließlich bei den betroffenen Patienten zur Fettleber führt. Die Ursache für die sogenannte Tumorkachexie schei-nen Signale zu sein, die der Tumor selbst aussendet. Doch trotz inten-siver Suche konnten diese „Abbau-Signale“ des Tumors bisher nicht dingfest gemacht werden.

im fortgeschrittenen staDium einer krebser-

krankung, insbesonDere bei tumoren Der bauchspei-chelDrüse unD Der lun-ge, leiDen Die patienten

häufig an Der sogenannten tumorkachexie:

Ein Forscherteam im Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidel-berg ging deshalb den umgekehrten Weg: Statt im Tumor nach Hunger-signalen zu fahnden, untersuchten sie das andere Ende der Signalket-te: die Leberzellen von an Krebs erkrankten Mäusen. Und dabei stießen sie auf einen molekularen Marker, der sowohl Stoffwechsel-vorgänge als auch Entzündungsre-aktionen kontrolliert.

Im fortgeschrittenen Stadium einer Krebserkrankung, insbesondere bei Tumoren der Bauchspeicheldrüse und der Lunge, leiden die Patienten häufig an der sogenannten Tumor-kachexie: Sie sind stark abgemagert und geschwächt, nicht selten droht Organversagen. Insbesondere das Körperfett wird abgebaut und in der Leber eingelagert, eine Fettle-ber entsteht. Ursache hierfür schei-nen Signale vom Tumor selbst zu sein, die die Stoffwechselvorgänge im Körper radikal in Richtung Ab-bau dirigieren und eine chronische Entzündung im Körper bewirken. Trotz intensiver Suche konnten di-ese Signale bislang nicht dingfest gemacht werden.

Stephan Herzig, Leiter der Emmy Noether und Marie Curie Nach-wuchsgruppe Molekulare Stoff-wechselkontrolle des Deutschen Krebsforschungszentrums, wandte sich mit seiner Gruppe dem ande-ren Ende der Signalkette zu: Die Wissenschaftler untersuchten die Leberzellen von Mäusen, die Tumoren trugen und starke Anzei-chen einer Tumorkachexie zeigten. Insbesondere fahndeten sie nach dem Molekül RIP 140, das Her-zig zuvor als Hemmschalter des Fettabbaus in der Leber gesunder Mäuse identifiziert hatte. Und tat-sächlich zeigten die an Krebs er-krankten Mäuse eine hohe Aktivi-tät von RIP 140, und entsprechend wies ihre Leber Merkmale einer Fettleber auf. Schaltete Herzig das Molekül gezielt in den Leberzellen der tumortragenden Mäuse aus, so normalisierte sich der Fetthaushalt der Leber innerhalb weniger Tage. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher jetzt in der Fachzeit-schrift „Hepatology“.

Neben der Fettleber sind auch hoch-aktive Immunzellen ein kennzeich-nendes Merkmal der Auszehrung von Tumorpatienten: Makrophagen wandern vermehrt ins Fett- oder Lebergewebe ein und schütten Botenstoffe wie Interleukin 6 oder Tumornekrosefaktor alpha aus: Die Folge ist eine Entzündungsreaktion in diesen Organen, die schließlich

zur Fehlfunktion des Stoffwechsels und zum Energieverlust der Pati-enten beiträgt. In London haben Kooperationspartner von Stephan Herzig Mäuse gezüchtet, denen das RIP-140 -Molekül komplett fehlt:

„Damit haben Wir ein Weiteres puzzlesteinchen

eingefügt in Die grosse unbekannte signalkette“

Die Tiere sind rank und schlank und bleiben dies auch bei üppiger Kost. Beim Vergleich mit normalen Mäusen entdeckten die Forscher um Stephan Herzig jetzt, dass ihre Makrophagen auch kaum entzün-dungsfördernde Botenstoffe aus-schütten. Dabei übt das RIP-140-Molekül seine Wirkung in diesen Entzündungszellen über einen wei-teren „Chef-Regulator“ aus, den Transkriptionsfaktor NFkB. Diese Ergebnisse wurden gerade in der Fachzeitschrift „Blood“ publiziert.„Damit haben wir ein weiteres Puzzlesteinchen eingefügt in die große unbekannte Signalkette vom Tumor bis zur Tumorkachexie“, be-schreibt Stephan Herzig die Bedeu-tung seiner beiden Arbeiten. „Jetzt suchen wir natürlich nach dem Aktivator von RIP 140“, erklärt er sein nächstes Ziel, „und so arbeiten wir uns langsam von Glied zu Glied vor, bis zum Tumor.“ Um eines Ta-ges hoffentlich das „Hungersignal“ des Tumors zu finden.

Mauricio Berriel Diaz, Anja Kro-nes-Herzig, Dagmar Metzger, Anja Ziegler, Alexandros Vegiopoulos, Martin Klingenspor, Karin Müller-Decker, Stephan Herzig. Nuclear receptor co-factor RIP140 controls hepatic triglyceride metabolism du-ring wasting in mice. Hepatology 2008, DOI: 10.1002/hep.22383

Zschiedrich, I., Hardeland, U., Krones-Herzig, A., Vegiopoulos, A., Berriel Diaz, M., Müggenburg, J., Sombroek, D., Hofmann, T., Zawatzky, R., Yu, X., Gretz, N., Christian, M., White, R., Parker, M.G., and Herzig, S. Co-activator function of RIP140 for NFkB/p65-dependent cytokine gene expressi-on. Blood 2008 May 9 (epub ahead of print)

Das Deutsche Krebsforschungs-zentrum hat die Aufgabe, die Me-chanismen der Krebsentstehung systematisch zu untersuchen und Krebsrisikofaktoren zu erfassen. Die Ergebnisse dieser Grundlagen-forschung sollen zu neuen Ansät-zen in Vorbeugung, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen führen. Das Zentrum wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württ-emberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V.

E pileptische Anfälle werden durch unkontrollierte Entla-

dungen bestimmter Nervenzellen im Gehirn ausgelöst. Kramp-funterdrückende Medikamente können dem vorbeugen - wenn die Patienten auf die Behandlung ansprechen. „Bis zu 40 Prozent der Epilepsiepatienten sind aber therapieresistent“, berichtet Professor Heidrun Potschka von der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Unter ihrer

Leitung konnte ein internationales Forscherteam nun eine mögliche Ursache dieser Resistenz auf molekularer Ebene aufklären. Wie in der aktuellen Ausgabe Fach-zeitschrift Molecular Pharmaco-logy berichtet, setzen epileptische Anfälle einen Botenstoff frei, der letztlich die Produktion des Moleküls P-Glycoprotein initiiert. „Dieser bereits bekannte Arznei-mitteltransporter verhindert wohl die Aufnahme der Medikamente in das Gehirn und damit auch deren

Wirkung“, sagt Potschka. „Unsere Ergebnisse könnten helfen, eine präventive Strategie für Epilep-siepatienten zu entwickeln, um die Therapie effektiver zu machen. Möglicherweise profitieren davon auch Patienten mit Schlaganfall, Infektionen wie HIV und anderen Erkrankungen des Zentralnerven-systems. Es gibt nämlich Hinweise, dass P-Glykoprotein auch in die-sen Fällen Resistenz verursachen kann.“

Gemeinsamer Nenner von Entzündung und Fettleber von Dr. Stefanie Seltmann, Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg

Wenn das Gehirn dicht macht - Bessere Epilepsie-Therapie dank Prävention von Luise Dirscherl, Ludwig-Maximilian-Universität München

weiter auf Seite 8

Page 8: Digitaler Nachschlag 03/2008

Juni/Juli 20088Seite MLZDigitaler Nachschlag

„Fallen dir noch alle Zystenkriterien ein? Ich glaube ich habe eins ver-gessen: echofrei, dorsale Schallverstärkung, betonte Randschatten,….?“

Was eher klingt wie das Ge-spräch unter Klinikern, ist so

während 4 Wochen am Anfang des Sommersemesters in Heidelberg unter Studenten des 2. vorklinischen Semesters die Regel. Während ei-ner arbeits- und lehrreichen Woche erlernen 140 Studenten in einem freiwilligen Sonographie-Kurs die Grundlagen des Ultraschalls. Ne-

Viele Epilepsiepatienten sind therapieresistent

Sonographie-Kurs in der Heidelberger VorklinikInterview mit Herr PD Dr. med. Nawrotzkivon Sylvia Zayer

Therapieresistente Bakterien ma-chen derzeit viel von sich reden. Nicht immer aber sind es nur die Krankheitserreger, die Medika-mente wirkungslos machen. Bei vielen Epilepsiepatienten etwa leitet der Körper selbst die uner-wünschte Reaktion ein. „Dieses Problem hat eine erhebliche Rele-vanz“, meint Potschka. „Es leiden ein bis zwei Prozent der Bevölke-rung an Epilepsie.“ Bis zu fünf Pro-zent erleiden wenigstens eine vorü-bergehende epileptische Episode. Von einer Epilepsie spricht man aber erst, wenn wiederholt Anfälle aufgetreten sind.

charakteristisch für Das leiDen sinD sekunDen- oDer

minutenlange krampfan-fälle

Dennoch ist die Epilepsie die häufigste chronische Erkrankung des zentralen Nervensystems. In Deutschland alleine sind rund eine halbe Million Menschen betroffen.

Charakteristisch für das Leiden sind sekunden- oder minutenlange Krampfanfälle, die im schlimmsten Fall den gesamten Körper betreffen und zur Bewusstlosigkeit führen. Möglich sind auch unkontrollierte Zuckungen einzelner Muskelpar-tien, Halluzinationen oder eine so genannte Aura, also ein unbe-stimmtes negatives Gefühl, das von Missempfindungen begleitet sein kann. Ursache dieser und an-derer Symptome der Epilepsie ist eine plötzliche Entladung von Neu-ronenverbänden - gewissermaßen ein Kurzschluss im Gehirn. Epilep-sie als Erkrankung kann einerseits vererbt werden und kann anderer-seits als Folge einer Gehirnschä-digung auftreten. So können zum Beispiel ein Schädelhirntrauma, ein Schlaganfall oder Tumoren Auslö-ser der Erkrankung sein. In der Regel werden Medikamente in der Therapie eingesetzt. Die so genannten Antikonvulsiva sollen Krampfanfällen vorbeugen. Doch erreichen sie dieses Ziel nicht im-mer - dank der Blut-Hirn-Schranke. Diese physiologische Barriere ver-

hindert den Eintritt von Fremd-stoffen in das Gehirn. „Wir konnten zeigen, dass dieser Schutzmecha-nismus während eines epileptischen Anfalls noch ver-stärkt wird“, be-richtet Potschka. „Dabei wird der Neurotransmitter Glutamat in ho-hen Konzentrati-onen freigesetzt, was eine Kaskade an Reaktionen auslöst, die auch bei Entzündungen eine Rolle spielt. In einem letz-ten Schritt wird dann der Arznei-mitteltransporter P-Glykoprotein produziert, der den Übertritt der Therapeutika in das Gehirngewebe verhindert.

Die ergebnisse könnten nun ein erster schritt sein

hin zu einer präventiven strategie, um resistenzen Dieser art zu verhinDern.

Damit konnten wir einen wesent-lichen Teil der Kaskade aufklären, die im epileptischen Gehirn Phar-

makoresistenz vermitteln kann.“ Die Ergebnisse könnten nun ein erster Schritt sein hin zu einer prä-ventiven Strategie, um Resistenzen

dieser Art zu verhindern. So gelang es bereits, durch die Hemmung des Enzyms Cyclooxygenase die In-duktion von P-Glykoprotein durch epileptische Anfälle zu verhindern. Inhibitoren des Enzyms gibt es be-reits, nicht zuletzt auch frei erhält-liche Enzündungshemmer wie die Acetylsalicylsäure - besser bekannt als Aspirin - gehören dazu. Mögli-cherweise kann eine Präventions-strategie damit sogar kurzfristig umgesetzt werden, wobei mögliche Nebenwirkungen zu berücksichti-

gen sind und zu klären ist, wie gut Epilepsiepatienten diese Medika-mente vertragen. „Das ist ein wichtiges Einsatz-

gebiet, aber vielleicht nicht das einzige“, meint Potschka. „Denn auch bei anderen Erkrankungen des Zentralnervensys-tems, etwa Schlaganfall, Schädelhirntrauma, Ge-hirntumoren und auch In-fektionen wie HIV kommt es zu einer erhöhten Pro-duktion von P-Glyko-protein und zu Pharma-koresistenz. Vermutlich laufen in diesen Fällen dieselben Mechanismen ab. Wir wollen daher zu-

nächst klären, welche Moleküle ge-nau an der Kaskade beteiligt sind, die zur überhöhten Produktion von P-Glykoprotein im epileptischen Gehirn führt. Vielleicht können wir dann weitere Zielstrukturen für eine Präventionsstrategie iden-tifizieren. Langfristig arbeiten wir an der Möglichkeit, Patienten zu identifizieren, die von derartigen Strategien dann auch tatsächlich profitieren - also letztlich an einer individualisierten Anwendung der neuen Behandlungsoptionen.“

Fortsetzung von Seite 7

ben der korrekten Schalltechnik üben die Studenten ganz nebenbei die komplizierte topographische Anatomie auf Schnittbilder anzu-wenden - Wissen, das in der Klinik bei der Beurteilung von MRT- und CT-Bildern sicher Gold wert sein wird. Der Kurs, welcher letztes Jahr seine Premiere in Heidelberg gefei-ert hat, beruht auf einem etablierten Konzept von Dr. med. Matthias Ho-fer, der schon seit vielen Jahren den Ultraschall in die Lehre in Düssel-dorf integriert hat. Mit großem En-gagement haben die Dozenten des Instituts für Anatomie zusammen mit den studentischen Tutoren, die für den Unterricht der Kleingrup-

pen verantwortlich sind, das Kon-zept auf Heidelberger Bedürfnisse angepasst.

obWohl vor allem Die ersten tage anstrengenD sinD, ist Der lernerfolg.

Die Studenten, die für den Kurs zugelassen wurden, werden in 5er-Gruppen von einem studentischen Tutor unterrichtet. Die strukturierte Untersuchung des Abdomens, wel-che am Ende des Kurses von den Studenten beherrscht werden soll, ist in 5 Lehreinheiten aufgeteilt. Je-den Tag der Kurswoche wird so ein

weiter auf Seite 9

Page 9: Digitaler Nachschlag 03/2008

Juni/Juli 2008 9SeiteMLZDigitaler Nachschlag

IMPRESSUMHerausgeber: MEDI-LEARN Bahnhofstraße 26b 35037 Marburg/LahnTel: 04 31/780 25-0Fax: 04 31/780 25-29E-Mail: [email protected] Internet: www.medi-learn.de

ISSN: 1860-8590Redaktion: Jens Plasger (Redaktionsleitung), Christian Weier (V.i.S.d.P.), Trojan Urban, Marlies Weier, Lilian Goharian, Dr. med. Dipl.-Psych. Bringfried Müller, Thomas Brockfeld

Lektorat: Jan-Peter Wulf

Layout & Graphik: Kristina Junghans

Berichte: Mario Strammiello, Yvonne Bernsdorf , Franz Leidl, Thomas Meisl, Bernhard Knappe, Dr. Stefanie Seltmann, Luise Dirscherl , Sylvia Zayer

Anzeigenbetreuung: Christian Weier Olbrichtweg 11 24145 KielTel: 04 31/780 25-0Fax: 04 31/780 25-29E-Mail: [email protected] – Es gilt die Anzeigenpreisliste 02/2005.

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Grundlagen des UltraschallsFortsetzung von Seite 8

anderes Organsystem behandelt. Obwohl vor allem die ersten Tage anstrengend sind, ist der Lernerfolg so deutlich, dass die Motivation nie darunter leidet. Im Folgenden nun ein kurzes Interview mit PD Dr. med. Ralph Nawrotzki, dem Verantwortlichen des Sonographie-Kurses und Lehrbeauftragten der Anatomie:Der diesjährige Kurs ist letzte Woche abgeschlossen worden.

Sind Sie mit dem Verlauf zufrieden gewesen?Der Kurs fand dieses Jahr das zwei-te Mal statt. Und auch diese Jahr war der Kurs ein voller Erfolg - wie die Evaluationen wieder zeigen. Dies wäre ohne das Engagement der Tutoren und der guten Zusam-menarbeit aller Beteiligten nicht möglich gewesen.

Wie kommt der Kurs bei den Stu-denten an?Der Kurs kommt sehr gut an. Wir

müssen die beschränkte Anzahl Plätze auf die Bewerber aufteilen. Wir haben uns aber entschlossen, die Gruppengröße nicht zu ver-ändern, um die hohe Qualität des Unterrichts zu gewährleisten. Die Studenten schätzen die kleinen Gruppengrößen von 5 Studenten pro Tutor und die klare Struktur des Kurses. Das ist jedoch auch immer wieder Kritikpunkt gewesen, da die Studenten sich mehr Zeit zum selbstständigen Üben wünschten.

Soll der Kurs langfristig den Prä-parierkurs ersetzen?Nein, der Sonographie-Kurs ver-langt von den Studenten fundierte anatomische Kenntnisse. Der Kurs dient der Vertiefung des anato-mischen Wissens und der Anwen-dung auf die Schnittbilder, welche von dem Ultraschallgerät generiert werden.

Der Kurs wird vom Institut für Anatomie in der Vorklinik ange-

boten. Würde solch ein Kurs nicht besser in den klinischen Studienab-schnitt passen?Bei der Kursdurchführung werden wir sehr von klinisch tätigen Kol-legen unterstützt. Das Ziel dieses Kurses soll jedoch nicht die Erken-nung von Pathologien sein, sondern die Studenten sollen Handwerkzeug bekommen, um sich in der kompli-zierten topographischen Anatomie zurechtzufinden. In der Klinik ist es dann egal, ob sie dann ein Ultra-schall-, ein CT-, oder ein MRT-Bild

beurteilen müssen. Dazu ist direkt nach dem Präparierkurs der ideale Zeitpunkt, da dann das anatomische Wissen noch frisch ist. Der Unterricht findet in Kleingrup-pen zu 5 Studenten statt, die von einem studentischen Tutor betreut werden. Wie sichern Sie die Quali-tät des Unterrichts?Die erste Tutorenkohorte, mit der die Kurse 2007 und 2008 durchge-führt wurden, erhielte ein intensives Training bei Dr. med. Matthias Ho-fer in Düsseldorf, der einen ähn-lichen Kurs dort seit über 10 Jahren sehr erfolgreich durchführt. Es ist nun geplant, Tutoren für die näch-sten Jahre vor Ort selbst auszubil-den. Dabei wird nicht nur auf hohe fachliche Kompetenz geachtet, je-der Tutor soll 4 Wochen in der So-nographie famuliert haben, sondern es wird auch auf die didaktischen Fähigkeiten großen Wert gelegt, welche den zukünftigen Tutoren in Seminaren beigebracht werden.

MEDI-LEARN Special

Neues Poster!Die ultimative Lernhilfe für dein Physikum! Gehe jetzt online und bestelle dein Biochemie-Poster. Das Poster wurde von MEDI-LEARN Examensexperten konzipiert und fasst die examens- und prüfungsre-levanten Strukturformeln übersicht-lich zusammen. Das Biochemie-PosterDu hast Probleme mit Biochemie? Ab sofort ist das von MEDI-LEARN konzipierte DIN A1-Poster verfüg-bar, mit dem du dir den relevanten Stoff leicht aneignen kannst. Das Stoffwechsel-Poster wurde von den MEDI-LEARN Examensexper-ten erstellt und zeigt die wichtigen Abläufe in übersichtlicher Darstel-lung und auf einen Blick. Die ent-haltenen Strukturformeln wurden auf den examens- und prüfungsrele-vanten Umfang reduziert. Gleichzei-tig wurde jedoch der Gesamtzusam-menhang der Stoffwechselvorgänge nicht aus den Augen verloren und auf zellulärer Ebene dargestellt. Un-ser DIN A1-Poster, das eine über-dimensionale Zelle darstellt, ist der ideale Begleiter durch die gesamte Vorklinik. Darüber hinaus hilft das Stoffwechselposter auch in der kli-nischen Ausbildung, den Überblick nicht zu verlieren. Das Poster ist die effiziente Lernhilfe für u.a. folgende Stoffwechsel-Wege:

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