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SPITEX NEWS | Ausgabe Nr. 1/2017 | 5. Jahrgang 8 15. März 2017 | Nr. 1 | 2017 News für Mitarbeitende der Spitex Reinach, der Spitex Pratteln – Augst – Giebenach und der Spitex Dornach – Gempen – Hochwald Bestandene Prüfung Wir gratulieren Susanne Tommer, diplomierte Pflegefachfrau DN1, zur bestandenen Prüfung. Sie hat die Weiterbildung zur Kinaesthe- tics-Trainerin Stufe 2 erfolgreich abgeschlossen. Ebenfalls gratulieren wir Kathrin Burri (Foto un- ten) ganz herzlich zur bestandenen Abschluss- prüfung zur diplomierten Pflegefachfrau HF. Interner Wechsel Ab 13. März wechselt Kathrin Burri, diplomierte Pflegefachfrau HF, von der Spitex Pratteln-Augst- Giebenach für einen temporären Einsatz bis 31. Mai 2017 zur Spitex Reinach. Wir verabschieden Per Ende 2016 verliess Elrieke Koopmans, dip- lomierte Pflegefachfrau HF, die Spitex Dornach- Gempen-Hochwald. Ebenfalls Ende Dezember hatte Karin Dolenc, diplomierte Pflegefachfrau HF, ihren letzten Ar- beitstag im Team Psychiatrie der Spitex Reinach. Der temporäre Einsatz bei der Spitex Reinach von Selina Haab, Mitarbeiterin Hauswirtschaft, endete am 20. Januar. Nina Frey, Pflegehelferin SRK, verliess Ende Ja- nuar die Spitex Dornach-Gempen-Hochwald. Susanne Brügger, diplomierte Hauspflegerin, hatte ebenfalls Ende Januar ihren letzten Arbeits- tag bei der Spitex Pratteln-Augst-Giebenach. Michèle Baumgartner, Pflegehelferin SRK, hin- terlässt nach 22 Jahren bei der Spitex Reinach eine grosse Lücke. Am 3. Februar beendete Alena Hänger, Mitarbeite- rin Hauswirtschaft sowie Mitarbeiterin Administrati- on, ihren temporären Einsatz bei der Spitex Reinach. Am 14. Februar ging Doris Kohler, diplomierte Pflegefachfrau HF bei der Spitex Reinach, in den wohlverdienten Ruhestand. Am 24. Februar verliess Tina Trummer, diplo- mierte Pflegefachfrau HF, nach einem temporären Einsatz das Team Psychiatrie der Spitex Reinach. Am 3. März beendete Schai Saladin seinen tem- porären Einsatz als FaGe im Team Nord der Spitex Reinach. Wir bedanken uns bei allen ehemaligen Mitarbei- tenden für den geleisteten Einsatz und wünschen ihnen auf dem weiteren Berufsweg alles Gute. Herzlich willkommen Wir heissen zehn neue Mitarbeiterinnen herzlich willkommen: Seit dem 7. November 2016 unter- stützt Angela Halter als Mitarbei- terin Hauswirtschaft das Team am Standort Aesch der Spitex Reinach. Anfang Januar nahm Pascalina Wullschleger ihre Arbeit als Mit- arbeiterin Hauswirtschaft bei der Spitex Reinach auf. Ebenfalls in Reinach startete am 9. Januar Eleftheria Laftsis, di- plomierte Pflegefachfrau HF, im Team Psychiatrie. Am gleichen Tag fing auch Chris- tine Baumann als neue Teamlei- terin Hauswirtschaft bei der Spitex Reinach an. Nach einer kurzen Pause steht seit 10. Januar Daphne Pachnis, Pflegehelferin SRK der Spitex Rei- nach, wieder als Springerin zur Verfügung. Mit einer temporären Anstellung unterstützt seit 23. Januar Luana Tripoli als FaGe das Team Süd der Spitex Reinach. Am 1. Februar durften wir Katarina Hajduskova, diplomierte Pflege- fachfrau HF, im Team Süd der Spi- tex Reinach begrüssen. Gleichzeitig startete auch Irene Merz, Pflegehelferin SRK, im Team Nord der Spitex Reinach. Am 1. Februar hatte Marta Peco- raro, Pflegehelferin SRK, ihren ersten Arbeitstag bei der Spitex Dornach-Gempen-Hochwald. Seit dem 1. März arbeitet Nicole Dörflinger, Fachfrau Betreuung, im Team Psychiatrie der Spitex Reinach. Wir wünschen den neuen Kolleginnen einen guten Start und viel Freude bei der Arbeit. PERSONELLES Runde Geburtstage Nachträglich möchten wir vier Mitarbeitenden der Spitex Pratteln-Augst-Giebenach zu ihrem 60. Ge- burtstag gratulieren: Renata Fischler, Pflegefachfrau FA SRK, feierte am 16. November 2016 ihren runden Geburtstag. Silvia Biedert, Pflegehelferin SRK, hatte fünf Tage später, am 21. November 2016, ihren Sech- zigsten. Das Team Hauspflege konnte am 29. November 2016 ihre stellvertre- tende Leiterin, Monika Bäumlin, beglückwünschen. Felix Wullschleger, diplomierter Pflegefachmann HF, hatte am 8. Dezember 2016 seinen grossen Tag. Auch in Reinach durften wir zum 60. Geburstag gratulieren: Unsere Gratulationen gehen an Ursula Moor, diplomierte Pflege- fachfrau HF der Spitex Reinach. Sie feierte am 24. Dezember. Unsere Glückwünsche für 3 × 30 Jahre jung gehen an Anja Berger, FaGe, der Spitex Pratteln-Augst-Giebenach. Sie fei- erte am 7. Januar. Kathrin Burri, diplomierte Pfle- gefachfrau HF der Spitex Prat- teln-Augst-Giebenach, wurde am 20. Februar 30 Jahre alt. Claudia Mastropaolo, diplomierte Pflegefachrau HF der Spitex Rei- nach, durften wir am 23. Februar gratulieren. Schliesslich gratulieren wir auch zum Vierzigsten: Ljebuse Haziri, Pflegehelferin SRK der Spitex Reinach Standort Aesch, konnte am 24. Februar ih- ren 40. Geburtstag feiern. Wir gratulieren allen Mitarbeitenden herzlich zum runden Geburtstag und wünschen ihnen alles Gute für die Zukunft. EDITORIAL Ambulante Pflege in Bewegung Titus Natsch, Direktor der Spitex-Organisationen Reinach, Pratteln-Augst- Giebenach und Dornach- Gempen-Hochwald Im Jahr 2018 wird im Kanton Baselland ein neues Alters- und Pflegegesetz in Kraft treten. Das Gesetz sieht vor, dass die Versorgung der Bevölkerung im Gesundheitsbereich «ambulant vor stationär» erfolgt. Was heisst das für uns? Die ambulante Versor- gung – mehrheitlich durch die Spitex erbracht – wird stark aufgewertet. Aufenthalte in einem Pflegeheim werden nur noch ab einer definier- ten Pflegestufe fremdfinanziert. Erfolgt ein Ein- tritt vor Erreichen dieser Stufe, muss die Finan- zierung selbst getragen werden. Glaubt man den Vorhersagen der Fachleute bezüglich des Bedarfs an ambulanten Leistungen in den kom- menden 20 bis 25 Jahren, werden unsere Spi- tex-Organisationen um das zwei- bis dreifache wachsen. Ist das machbar? Jein! Für die sich anbahnenden Anforderungen müssten wir vor allem genügend qualifiziertes Personal finden. Das ist schon heu- te eine grosse Herausforderung, und die Situation wird sich in den nächsten Jahren noch verschär- fen! Gemäss Hochrechnungen werden in der Schweiz bis 2030 40’000 Fachpersonen im Ge- sundheitswesen fehlen. Wie dieser Mangel auf- gefangen werden könnte, ist allen ein Rätsel. Die gerade angelaufene Pflegeinitiative, mehr dazu im Fokusartikel von F. Weyermann, ist sicher ein Schritt in die richtige Richtung. Es werden aber noch andere Massnahmen nötig sein. Für uns gibt es im Personalbereich zwei Schwerpunkte: Erstens das Bestreben, eine attraktive Arbeitge- berin zu sein. Angemessene Löhne, gute Sozial- leistungen und nicht zuletzt ein gutes Arbeits- klima helfen, neue Mitarbeitende zu gewinnen und – gleich wichtig – die bestehenden zu hal- ten. Der zweite Schwerpunkt ist die Ausbildung von Pflegefachpersonen. Auch hier müssen wir bereit sein, unseren Beitrag zu leisten, um die Zukunft zu sichern. Ich bin überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und freue mich über den Stellenwert, den die ambulante Pflege dank des neuen Ge- setzes erhalten wird. war der Besuch von Sr. Liliane Juchli, die ich zum ersten Mal «live» erlebte. Sie strahlte so viel Lebensfreude aus. Liliane Juchli ist 83 Jahre alt. Sie ist eine heraus- ragende Persönlichkeit, die die Pflege in den vergangenen Jahrzehnten mit ihrem Wirken und dem Pflegestandardwerk «Krankenpflege – Praxis und Theorie der Gesundheitsförderung und Pflege Kran- ker» massgebend entwickelt und mitge- prägt hat. Bei Schneefall und eisigen Temperaturen trafen sich ein paar Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner sowie eine Delegation des SBK auf dem Bundesplatz in Bern, um vor der Pressekonferenz die ersten Unterschriften zu sammeln. Ausgerüstet mit Unterschriftenbögen, Informations- material, Buttons und viel Humor spra- chen wir die Leute an. Dabei ergaben sich tolle Kontakte und spannende Ge- spräche. Der eindrücklichste Moment FOKUS Eidgenössische Volksinitiative «für eine starke Pflege» Der Berufsverband der Pflegefachleute (SBK) lancierte Mitte Januar 2017 eine Volksinitiative «für eine starke Pflege». Damit will er Druck auf die Politik ausüben und den drohenden Pflegenotstand verhindern. Selbstverständlich unterstützt die Spitex die Initiative – einige unserer Mitarbeitenden engagierten sich in Bern an vorderster Front für das Anliegen. Franziska Weyermann, stellvertretende Pflege- und Qualitätsverantwortliche sowie Berufsbildnerin der Spitex Dornach-Gempen-Hochwald > Fortsetzung auf Seite 2 Eine eindückliche Begegnung: Franziska Weyermann (rechts) trifft die 83-jährige Schwester Liliane Juchli, die die Pflege in den vergangenen Jahrzehnten massgebend mitgeprägt hat.

Eidgenössische Volksinitiative «für eine starke Pflege»€¦ · Am 3. März beendete Schai Saladin seinen tem - porären Einsatz als FaGe im Team Nord der Spitex Reinach. Wir

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Page 1: Eidgenössische Volksinitiative «für eine starke Pflege»€¦ · Am 3. März beendete Schai Saladin seinen tem - porären Einsatz als FaGe im Team Nord der Spitex Reinach. Wir

SP I T EXNEWS | Ausgabe Nr. 1/2017 | 5. Jahrgang

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15. März 2017 | Nr. 1 | 2017

News für Mitarbeitende der Spitex Reinach, der Spitex Pratteln – Augst – Giebenach und der Spitex Dornach – Gempen – Hochwald

Bestandene PrüfungWir gratulieren Susanne Tommer, diplomierte Pflegefachfrau DN1, zur bestandenen Prüfung. Sie hat die Weiterbildung zur Kinaesthe-tics-Trainerin Stufe 2 erfolgreich abgeschlossen.

Ebenfalls gratulieren wir Kathrin Burri (Foto un-ten) ganz herzlich zur bestandenen Abschluss-prüfung zur diplomierten Pflegefachfrau HF.

Interner WechselAb 13. März wechselt Kathrin Burri, diplomierte Pflegefachfrau HF, von der Spitex Pratteln-Augst-Giebenach für einen temporären Einsatz bis 31. Mai 2017 zur Spitex Reinach.

Wir verabschiedenPer Ende 2016 verliess Elrieke Koopmans, dip-lomierte Pflegefachfrau HF, die Spitex Dornach-Gempen-Hochwald.

Ebenfalls Ende Dezember hatte Karin Dolenc, diplomierte Pflegefachfrau HF, ihren letzten Ar-beitstag im Team Psychiatrie der Spitex Reinach.

Der temporäre Einsatz bei der Spitex Reinach von Selina Haab, Mitarbeiterin Hauswirtschaft, endete am 20. Januar.

Nina Frey, Pflegehelferin SRK, verliess Ende Ja-nuar die Spitex Dornach-Gempen-Hochwald.

Susanne Brügger, diplomierte Hauspflegerin, hatte ebenfalls Ende Januar ihren letzten Arbeits-tag bei der Spitex Pratteln-Augst-Giebenach.

Michèle Baumgartner, Pflegehelferin SRK, hin-terlässt nach 22 Jahren bei der Spitex Reinach eine grosse Lücke.

Am 3. Februar beendete Alena Hänger, Mitarbeite-rin Hauswirtschaft sowie Mitarbeiterin Administrati-on, ihren temporären Einsatz bei der Spitex Reinach.

Am 14. Februar ging Doris Kohler, diplomierte Pflegefachfrau HF bei der Spitex Reinach, in den wohlverdienten Ruhestand.

Am 24. Februar verliess Tina Trummer, diplo-mierte Pflegefachfrau HF, nach einem temporären Einsatz das Team Psychiatrie der Spitex Reinach.

Am 3. März beendete Schai Saladin seinen tem-porären Einsatz als FaGe im Team Nord der Spitex Reinach.

Wir bedanken uns bei allen ehemaligen Mitarbei-tenden für den geleisteten Einsatz und wünschen ihnen auf dem weiteren Berufsweg alles Gute.

Herzlich willkommenWir heissen zehn neue Mitarbeiterinnen herzlich willkommen:

Seit dem 7. November 2016 unter-stützt Angela Halter als Mitarbei-terin Hauswirtschaft das Team am Standort Aesch der Spitex Reinach.

Anfang Januar nahm Pascalina Wullschleger ihre Arbeit als Mit-arbeiterin Hauswirtschaft bei der Spitex Reinach auf.

Ebenfalls in Reinach startete am 9. Januar Eleftheria Laftsis, di-plomierte Pflegefachfrau HF, im Team Psychiatrie.

Am gleichen Tag fing auch Chris-tine Baumann als neue Teamlei-terin Hauswirtschaft bei der Spitex Reinach an.

Nach einer kurzen Pause steht seit 10. Januar Daphne Pachnis, Pflegehelferin SRK der Spitex Rei-nach, wieder als Springerin zur Verfügung.

Mit einer temporären Anstellung unterstützt seit 23. Januar Luana Tripoli als FaGe das Team Süd der Spitex Reinach.

Am 1. Februar durften wir Katarina Hajduskova, diplomierte Pflege-fachfrau HF, im Team Süd der Spi-tex Reinach begrüssen.

Gleichzeitig startete auch Irene Merz, Pflegehelferin SRK, im Team Nord der Spitex Reinach.

Am 1. Februar hatte Marta Peco-raro, Pflegehelferin SRK, ihren ersten Arbeitstag bei der Spitex Dornach-Gempen-Hochwald.

Seit dem 1. März arbeitet Nicole Dörflinger, Fachfrau Betreuung, im Team Psychiatrie der Spitex Reinach.

Wir wünschen den neuen Kolleginnen einen guten Start und viel Freude bei der Arbeit.

PERSONELLES

Runde GeburtstageNachträglich möchten wir vier Mitarbeitenden der Spitex Pratteln-Augst-Giebenach zu ihrem 60. Ge-burtstag gratulieren:

Renata Fischler, Pflegefachfrau FA SRK, feierte am 16. November 2016 ihren runden Geburtstag.

Silvia Biedert, Pflegehelferin SRK, hatte fünf Tage später, am 21. November 2016, ihren Sech-zigsten.

Das Team Hauspflege konnte am 29. November 2016 ihre stellvertre-tende Leiterin, Monika Bäumlin, beglückwünschen.

Felix Wullschleger, diplomierter Pflegefachmann HF, hatte am 8. Dezember 2016 seinen grossen Tag.

Auch in Reinach durften wir zum 60. Geburstag gratulieren:

Unsere Gratulationen gehen an Ursula Moor, diplomierte Pflege-fachfrau HF der Spitex Reinach. Sie feierte am 24. Dezember.

Unsere Glückwünsche für 3 × 30 Jahre jung gehen an

Anja Berger, FaGe, der Spitex Pratteln-Augst-Giebenach. Sie fei-erte am 7. Januar.

Kathrin Burri, diplomierte Pfle-gefachfrau HF der Spitex Prat-teln-Augst-Giebenach, wurde am 20. Februar 30 Jahre alt.

Claudia Mastropaolo, diplomierte Pflegefachrau HF der Spitex Rei-nach, durften wir am 23. Februar gratulieren.

Schliesslich gratulieren wir auch zum Vierzigsten:

Ljebuse Haziri, Pflegehelferin SRK der Spitex Reinach Standort Aesch, konnte am 24. Februar ih-ren 40. Geburtstag feiern.

Wir gratulieren allen Mitarbeitenden herzlich zum runden Geburtstag und wünschen ihnen alles Gute für die Zukunft.

EDITORIAL

Ambulante Pflege in Bewegung

Titus Natsch, Direktor der Spitex-Organisationen Reinach, Pratteln-Augst-Giebenach und Dornach-Gempen-Hochwald

Im Jahr 2018 wird im Kanton Baselland ein neues Alters- und Pflegegesetz in Kraft treten. Das Gesetz sieht vor, dass die Versorgung der Bevölkerung im Gesundheitsbereich «ambulant vor stationär» erfolgt.

Was heisst das für uns? Die ambulante Versor-gung – mehrheitlich durch die Spitex erbracht – wird stark aufgewertet. Aufenthalte in einem Pflegeheim werden nur noch ab einer definier-ten Pflegestufe fremdfinanziert. Erfolgt ein Ein-tritt vor Erreichen dieser Stufe, muss die Finan-zierung selbst getragen werden. Glaubt man den Vorhersagen der Fachleute bezüglich des Bedarfs an ambulanten Leistungen in den kom-menden 20 bis 25 Jahren, werden unsere Spi-tex-Organisationen um das zwei- bis dreifache wachsen.

Ist das machbar? Jein! Für die sich anbahnenden Anforderungen müssten wir vor allem genügend qualifiziertes Personal finden. Das ist schon heu-te eine grosse Herausforderung, und die Situation wird sich in den nächsten Jahren noch verschär-fen! Gemäss Hochrechnungen werden in der Schweiz bis 2030 40’000 Fachpersonen im Ge-sundheitswesen fehlen. Wie dieser Mangel auf-gefangen werden könnte, ist allen ein Rätsel. Die gerade angelaufene Pflegeinitiative, mehr dazu im Fokusartikel von F. Weyermann, ist sicher ein Schritt in die richtige Richtung. Es werden aber noch andere Massnahmen nötig sein. Für uns gibt es im Personalbereich zwei Schwerpunkte: Erstens das Bestreben, eine attraktive Arbeitge-berin zu sein. Angemessene Löhne, gute Sozial-leistungen und nicht zuletzt ein gutes Arbeits-klima helfen, neue Mitarbeitende zu gewinnen und – gleich wichtig – die bestehenden zu hal-ten. Der zweite Schwerpunkt ist die Ausbildung von Pflegefachpersonen. Auch hier müssen wir bereit sein, unseren Beitrag zu leisten, um die Zukunft zu sichern.

Ich bin überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und freue mich über den Stellenwert, den die ambulante Pflege dank des neuen Ge-setzes erhalten wird.

war der Besuch von Sr. Liliane Juchli, die ich zum ersten Mal «live» erlebte. Sie strahlte so viel Lebensfreude aus. Liliane Juchli ist 83 Jahre alt. Sie ist eine heraus-ragende Persönlichkeit, die die Pflege in den vergangenen Jahrzehnten mit ihrem Wirken und dem Pflegestandardwerk «Krankenpflege – Praxis und Theorie der Gesundheitsförderung und Pflege Kran-ker» massgebend entwickelt und mitge-prägt hat.

Bei Schneefall und eisigen Temperaturen trafen sich ein paar Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner sowie eine Delegation des SBK auf dem Bundesplatz in Bern, um vor der Pressekonferenz die ersten Unterschriften zu sammeln. Ausgerüstet mit Unterschriftenbögen, Informations-material, Buttons und viel Humor spra-chen wir die Leute an. Dabei ergaben sich tolle Kontakte und spannende Ge-spräche. Der eindrücklichste Moment

FOKUS

Eidgenössische Volksinitiative «für eine starke Pflege»

Der Berufsverband der Pflegefachleute (SBK) lancierte Mitte Januar 2017 eine Volksinitiative «für eine starke Pflege». Damit will er Druck auf die Politik ausüben und den drohenden Pflegenotstand verhindern. Selbstverständlich unterstützt die Spitex die Initiative – einige unserer Mitarbeitenden engagierten sich in Bern an vorderster Front für das Anliegen.

Franziska Weyermann, stellvertretende Pflege- und Qualitätsverantwortliche sowie Berufsbildnerin der Spitex Dornach-Gempen-Hochwald

> Fortsetzung auf Seite 2

Eine eindückliche Begegnung: Franziska Weyermann (rechts) trifft die 83-jährige Schwester Liliane Juchli, die die Pflege in den vergangenen Jahrzehnten massgebend mitgeprägt hat.

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SP I T EXNEWS | Ausgabe Nr. 1/2017 | 5. Jahrgang

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Ausgabe Nr. 1 | 15. März 2017 | SP I T EXNEWS

Um was geht es in der Pflege-Initiative?Die Volksinitiative will, dass die pflegeri-sche Versorgung der Bevölkerung auch in Zukunft sichergestellt wird. Die drei Hauptbotschaften sollen der Initiative und somit einer starken Pflege zum Durchbruch verhelfen.

1. Eine starke Pflege stellt die Pflege-versorgung langfristig sicher, dafür braucht es dringend mehr Pflegefach-personal. Denn in den nächsten 30 Jahren wird die Zahl der über 65-jäh-rigen Menschen in der Schweiz um über eine Million ansteigen. Der An-teil an alten, chronisch und mehrfach erkrankten Menschen wird massiv zunehmen. Bund und Kantone wer-den in einem neuen Verfassungsarti-kel verpflichtet, für eine ausreichende, allen zugängliche Pflege von hoher Qualität zu sorgen.

2. Eine starke Pflege ist das beste Rezept gegen den Fachkräftemangel. Inter-nationale Studien zeigen eindeutig, dass es dank gut ausgebildetem Pfle-gefachpersonal im Spital weniger Komplikationen gibt und weniger Menschen sterben. In den letzten fünf Jahren wurden in der Schweiz jedoch 10’000 Pflegefachpersonen zu wenig ausgebildet. Damit sich mehr Perso-nen für den Pflegeberuf entscheiden und länger im Beruf bleiben, braucht es attraktive Arbeitsbedingungen und bessere Aus- und Weiterbildungsan-gebote. Dazu gehören auch individu-elle und familienfreundliche Arbeits-modelle.

3. Eine starke Pflege schafft mehr Effizi-enz im Gesundheitswesen. Heute muss in der Spitex und im Heim für jede pflegerische Handlung – wie zum Beispiel das Anziehen von Kompres-sionsstrümpfen oder die Unterstüt-zung bei der Körperpflege – eine pro-forma Unterschrift des Arztes oder der Ärztin eingeholt werden. Dies verursacht unnötige Leerläufe und Kosten. Typische Pflegeleistungen, wie beispielsweise Bedarfsabklärungen und Beratungen, können direkt mit den Krankenkassen abgerechnet wer-den. Diagnostische und therapeuti-sche Massnahmen, wie die Verabrei-

FOKUS

> Fortsetzung von Seite 1,

Eidgenössische Volksinitiative «für eine starke Pflege»

chung von Medikamenten, verordnet weiterhin der Arzt oder die Ärztin. Diese klare Regelung der Kompeten-zen bringt mehr Effizienz und spart Geld.

Damit wir Pflegende auch in Zukunft starke Pflege leisten können – im Spital, im Pflegeheim, in der Reha, in der Psy-chiatrie und bei der Spitex – brauchen wir Eure Unterschrift!

Die Spitex unterstützt die eidgenössische Volksinitiative «für eine starke Pflege». An allen unseren Standorten liegen Informations- und Initiativbögen auf. Helft mit, die benötigten 100’000 Unterschriften zu sammeln. Bitte engagiert Euch – jede Unterschrift zählt!

Die Bundesverfassung1 würde bei einer Annahme der Volksinitiative wie folgt geändert: Art. 117c2 Pflege

1 Bund und Kantone anerkennen und fördern die Pflege als wichtigen Bestandteil der Gesundheitsversor-gung und sorgen für eine ausreichende, allen zugängliche Pflege von hoher Qualität.

2 Sie stellen sicher, dass eine genügende Anzahl diplomierter Pflegefachpersonen für den zunehmenden Bedarf zur Verfügung steht und dass die in der Pflege tätigen Personen entsprechend ihrer Ausbildung und ihren Kompetenzen eingesetzt werden.

Art. 197 Ziff. 123

12. Übergangsbestimmung zu Art. 117c (Pflege)

1 Der Bund erlässt im Rahmen seiner Zuständigkeiten Ausführungsbestimmungen über:

a. die Festlegung der Pflegeleistungen, die von Pflegefachpersonen zulasten der Sozialver- sicherungen versicherungen erbracht werden:

1. in eigener Verantwortung,

2. auf ärztliche Anordnung;

b. die angemessene Abgeltung der Pflegeleistungen;

c. anforderungsgerechte Arbeitsbedingungen für die in der Pflege tätigen Personen;

d. Möglichkeiten der beruflichen Entwicklung von den in der Pflege tätigen Personen.

2 Die Bundesversammlung verabschiedet die gesetzlichen Ausführungsbestimmungen innert vier Jahren seit Annahme von Artikel 117c durch Volk und Stände. Bis zum Inkrafttreten der gesetzlichen Aus- führungsbestimmungen trifft der Bundesrat innerhalb von achtzehn Monaten nach Annahme von Artikel 117c durch Volk und Stände wirksame Massnahmen zur Behebung des Mangels an diplomierten Pflegefachpersonen.

Händehygiene – besser ohne Schmuck und künstliche FingernägelDie Hände spielen die wichtigste Rolle bei der Übertragung oder eben Nichtübertra-gung von Mikroorganismen. Deshalb ist die Händehygiene eine der wichtigsten Mass-nahmen zum Schutz unserer Klienten.

Mikroorganismen lieben den Raum unter den Fingernägeln. Je länger natürliche oder künstliche Fingernägel sind, desto eher be-herbergen sie Krankheitserreger. Deshalb müssen die Fingernägel kurz geschnitten sein und spätestens bei der Fingerkuppe enden.

Künstliche Fingernägel sind häufiger mit Keimen besiedelt als natürliche Nägel. Daher sind Nagellack, künstliche Fingernägel – auch Gelnägel – sowie Nagelverzierungen bei der Arbeit nicht erlaubt. Auch auf Finger-ringe oder anderen Schmuck ist zu verzich-ten. Davon ausgenommen sind Eheringe mit glatter Oberfläche.

Diese Weisung gilt ab sofort für alle Mitar-beitenden aus dem Pflege- und Hauswirt-schaftsbereich, die Kontakt zu Klientinnen und Klienten und deren Haushalt haben. Bitte beachtet die Grundsätze der Hände-hygiene im Hygienekonzept.

Die Pensionierung rechtzeitig planenDas Leben bleibt bis zuletzt ein Abenteuer. Dazu gehört auch der Übergang in die nachberufliche Zukunft. Damit diese Le-bensphase mit Freude und Gelassenheit an-gegangen werden kann, lohnt es sich, recht-zeitig über das Wie der Pensionierung nachzudenken.

Mitarbeitenden ab Alter 60 bieten wir die Möglichkeit, einen Pensionierungskurs zu besuchen. Kurse werden von verschiedenen Organisationen angeboten, beispielsweise vom Arbeitgeberverband Basel oder von der Pro Senectute. Wer sich für einen solchen Kurs interessiert und weitere Informationen wünscht, kann sich an die Personalabtei-

KURZNACHRICHTEN

Sicher im Verkehr – so verhalten wir uns richtig!Haben Sie gewusst, dass sich viele Unfälle bei beruflichen Einsätzen ereignen? Die Ur-sachen der meisten Unfälle hätten durch richtiges Verhalten einfach vermieden wer-den können. Deshalb gilt: Wer während der Arbeitszeit für die Spitex-Organisationen Reinach inklusiv Standort Aesch, Pratteln-Augst-Giebenach oder Dornach-Gempen-Hochwald mit dem Velo, E-Bike oder Auto unterwegs ist, hat folgende Weisung zu be-folgen:

Beim Autofahren nicht ablenken lassen!Das Benutzen eines mobilen Telefons sowie Essen und Trinken sind während dem Len-ken des Fahrzeugs nicht erlaubt. Es ist grundsätzlich alles zu unterlassen, was die Aufmerksamkeit auf den Strassenverkehr stört. In Spitex-Autos ist Rauchen verboten.

Kluge Köpfe schützen sich!Dank Velohelm und Leuchtweste ist man gut sichtbar und geschützt! Darum sind so-wohl auf dem Velo als auch auf dem E-Bike das Tragen eines Helms und in der Dämme-rung sowie bei Dunkelheit das Tragen einer Leuchtweste obligatorisch.

Und was beim Autofahren stört, stellt auch beim Fahrradfahren eine Gefahr dar. Dar-um gilt auch hier: Mobiltelefone, Esswaren, Getränke und/oder Zigaretten bleiben wäh-rend der Fahrt verstaut. In der Regel muss mit beiden Händen am Lenker gefahren werden. Daher ist alles zu unterlassen, was die Aufmerksamkeit oder das sichere Fahren im Strassenverkehr stört.

Ziel eingeben und losfahren Navigationsgeräte sind vor der Fahrt zu be-dienen – zuerst Ziel eingeben, Gerät in Hal-terung schieben und erst dann losfahren. Während der Fahrt bleibt das Gerät in der vorgesehenen Halterung stecken – sowohl beim Auto- als auch beim Velofahren. Muss die Navigation trotzdem angepasst werden, halte ich an und nehme die Änderung in Ruhe vor.

Unfallfrei ankommenGrundsätzlich müssen alle Verkehrsregeln sowie die hier genannten Weisungen einge-halten werden. Allfällige Bussen gehen zu Lasten der Mitarbeitenden.

lung wenden. Mitarbeitende, die sich ent-schieden haben, einen Pensionierungskurs zu absolvieren, können sich direkt via ihre/n direkte/n Vorgesetzte/n anmelden. Ein Pen-sionierungskurs wird wie eine Weiterbildung gehandhabt, und es gelten die gleichen Re-geln bezüglich Zeit- und Kostenübernahme durch die Spitex.

Spitex Pratteln-Augst-Giebenach: Mit dem Auto in die MittagspauseWer in Muttenz, Kaiseraugst, Frenkendorf, Füllinsdorf, Pratteln, Augst oder Giebenach wohnt, kann das Spitex-Auto über Mittag mit nach Hause nehmen, wenn er oder sie anschliessend direkt zum Einsatz fährt.

PERSONELLES

Dienstjubiläen

Fünf Mitarbeitende feierten kürzlich ein Dienst-jubiläum.

10 Jahre

Anfang Januar konnte Franz Amherd, Mahlzeitendienstfahrer bei der Spitex Reinach Standort Aesch, sein 10-jähriges Dienstju-biläum feiern.

Am 1. Februar vor 10 Jahren star-tete Tanja Wanders als diplo-mierte Pflegefachfrau HF bei der damaligen Spitex Birstal, heute Spitex Reinach Standort Aesch.

5 Jahre

Im Januar 2012 nahm Trudy Grütter, diplomierte Pflegefach-frau HF, ihre Arbeit bei der Spitex Reinach auf.

Am 1. Februar konnte Ayse Cengiz, Pflegehelferin SRK, auf fünf Jahre bei der Spitex Pratteln-Augst-Gie-benach zurückschauen.

Am 6. Februar feierte Sandra Ebner, Leitung Personal aller drei Spitex-Organisationen, ihr 5-jähri-ges Dienstjubiläum.

Wir danken den fünf Mitarbeitenden herzlich für ihr grosses Engagement.

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SP I T EXNEWS | Ausgabe Nr. 1/2017 | 5. Jahrgang

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Ausgabe Nr. 1 | 15. März 2017 | SP I T EXNEWS

FOKUS UND H INTERGRUND

Die Spitex ist eine Art Virus

Neu stellen sich in der Rubrik «Fokus und Hintergrund» Mitarbeitende direkt selber vor. Zwar kennen wir unsere Kolleginnen und Kollegen innerhalb der eigenen Organisation von der Arbeit her, doch nun präsentieren sie sich von einer bisher unbekannten Seite. Vielleicht verbindet uns auch nur, dass wir unter dem gleichen Spitex-Dach arbeiten... Es erwarten uns hier Selbstporträts von Kolleginnen und Kollegen, die uns zeigen, wie sie den Weg zur Spitex fanden – gespickt mit interessanten Hintergrundinformationen. Ursula Moor macht den Anfang.

Ursula Moor, diplomierte Pflegefachfrau HF bei der Spitex Reinach

Am Heiligen Abend 1956 hat alles be-gonnen: Ich wurde in Zürich geboren und bin jetzt in meinem 61. Lebensjahr angekommen. Mit etwa 14 Jahren sah mein Lebensentwurf so aus: «Ich habe eine Apotheke, ein rotes MG Cabriolet, eine Tochter und einen Hund». Eine Tochter habe ich.

Nach der Schule wollte ich dann Kran-kenschwester werden, schon wegen des Internats. Ich fand die Aussicht, von zu-hause auszuziehen, verlockend!

Damals musste man für die Ausbildung 18-jährig sein. Meine Eltern waren der Meinung, ein Welschlandaufenthalt sei genau das Richtige. Ich sah das anders! Kurzentschlossen bewarb ich mich für eine Lehrstelle als Kauffrau. In einem In-dustriebetrieb in Aarau absolvierte ich die Ausbildung. Dort wurden Boiler und Kochherde hergestellt. Ich lernte Steno-graphie, «blindes» Maschinenschreiben, die doppelte Buchhaltung und alles über Elektrizität. Auf dem Lohnbüro wurde der Monatslohn in Beutelchen abgefüllt und von den Arbeitern am Schalter ab-geholt. Da staunte ich nicht schlecht:

Frau Falzetta bekam für die gleiche Ar-beit wie ihr Ehemann 400 Franken weni-ger. Das war damals normal…

Nach der 3-jährigen Ausbildung zur Kauffrau ging es nahtlos an das Kantons-spital Aarau. Das Internat war ein mo-dernes Hochhaus. Ich hatte meine Kam-mer im 12. Stock. Im Städtchen sprachen die Jungs vom «Zwetschgensilo», zumin-dest jene, welche an den Wochenenden vor der Tür des Hochhauses herumlüm-melten. Was uns ja gefiel… Aarau be-zahlte damals sehr gut und ich verdiente im 1. Lehrjahr 720 Franken je Monat.

Nach dem Diplom war ein sogenanntes Pflichtjahr obligatorisch; man wollte ja noch etwas von den Investitionen zu-rück. Danach hatte ich genug Geld im Sack und bereiste während sechs Mona-ten die USA und Kanada. Total abge-brannt kam ich zurück nach Aarau. Zwei Tage später konnte ich schon wieder ar-beiten und bekam auch einen Lohnvor-schuss. 1981 wurde mir Aarau zu klein und ich zog nach Bern.

In Bern habe ich so ziemlich überall ge-arbeitet. Es war eine Zeit, wo immer neue Projekte aus dem Boden schossen. Und von neuen Projekten wurde ich ma-gisch angezogen! Ich liebe noch heute die organisierte Struktur. Ich bewege mich gerne auf der Metaebene.

Meine SpitalgeschichtenZieglerspital: Eine sogenannte chirurgi-sche Nachsorge /Geriatrie durfte ich hel-fen zu lancieren.

Lindenhofspital: Dort hiess es, eine teil-autonome Abteilung Innere Medizin mitaufzubauen. Im Klartext bestand die Teamleitung aus allen fünf Diplomier-ten. Das gab viele lange Sitzungen. Die Belegärzte hatten keine Freude. Nach drei Jahren verschwand das Model wie-der. Hierzu eine Anekdote: Früher war es üblich, dass die Schulen ihren Diplo-mandinnen eine Schwesternhaube des

jeweiligen Hauses verkauften. Von der fortschrittlichen Schule AKP in Aarau hatte ich kein Schwesternhäubchen mit-gebracht. Im Lindenhof musste aber ein solches auf jeden Kopf. Man händigte mir eine weisse Kartonschachtel, Typ Confiserie, aus. Das sollte ich in mein raspelkurzes Haar stecken. Das Linden-blütenband, welches die Hauben norma-lerweise schmückte, würde man mir nach der Probezeit aushändigen. Kurz-entschlossen habe ich ein Edelweissband aus einer Mercerie auf der Kartonschach-tel befestigt. Das war drollig, weil alle wissen wollten, in welcher Schule ich gelernt hatte.

Natürlich war ich auch bei der Spitex Bern. Das war 1986. Jede Diplomierte hatte ihre eigenen Strassen gemeinsam mit einer Stellvertretung zu betreuen, was 150 Stellenprozent (!) entsprach.

Ich begann, mich auf die eidgenössische Matura vorzubereiten und suchte dazu einen leichten Broterwerb: Ich fand eine 50%-Stelle als Sekretärin eines Röntgen-chefs sehr alter Schule. Wenn der Herr

Doktor nach Hause ging, schmiss er sei-nen weissen Kittel zur Entsorgung auf mein Pult! «Tippse» hiess, Kaffee kochen und alle Texte ab Diktiergerät in die Schreibmaschine tippen. Ich habe liter-weise TippEx verbraucht. Bis zur Matur habe ich es leider nicht geschafft, nach zwei Jahren habe ich aufgegeben…!

Was nun? Ich war schon 33 Jahre alt, im Konkubinat gebunden. Ich stellte alles auf den Kopf: Tschüss Konkubinat und begann eine Zusatzausbildung als «Ge-sundheitsschwester». Der Kanton Bern war so erpicht darauf, möglichst viele Gesundheitsschwestern zu haben, dass wir während der Ausbildung einen nor-malen AKP-Lohn erhielten! Während dieser Ausbildung konnte ich 1989 ein Praktikum im Schlachthof der Migros in Courtepin machen. Dazu nur so viel: Seither esse ich keine Optigal-Hühnchen mehr und ja, wir hatten viele Schnittver-letzungen zu versorgen. Es folgte ein weiteres Praktikum in Odense in Däne-mark, einer Stadt so gross wie Bern.

Diese Spitex! Davon träume ich noch heute: Ein Rund-um-die-Uhr-Betrieb. In der Nacht war eine Diplomierte mit einer Haushaltshilfe unterwegs. Wir machten Rundgänge wie im Spital, bei Schwerkranken und Sterbenden. Es stand ein riesiges Zentrallager zur Verfügung. Da konnten wir alles, wirklich alles!, be-stellen, und es wurde sofort geliefert. Ein

defektes Bett? 15 Minuten später war ein Servicemitarbeiter vor Ort. Den Pflegen-den wurde wirklich in allen Belangen der Rücken frei gehalten. Selbst ein Arzt stand 24 Stunden zur Verfügung. Die Stadt hatte allerdings kein einziges Al-tersheim, nur ein kleines Pflegehaus mit 25 Betten.

Erneut stand mir die Arbeitswelt offen: Die Firma Jacobs Suchard Tobler hatte so viele Unfälle, dass die Suva eine Ge-sundheitsschwester verordnete. Mein Glück: Ich erhielt eine Topeinführung in die PC-Welt (das ging da gerade so richtig los) und in das Versicherungswesen der Suva. Mein Job hiess «Safety and Securi-ty». Ich führte und schulte die Samariter-truppe. Wir hatten eine eigene REA-Puppe, damals noch die «GABY». Ich konnte Alkoholsucht-Programme ein-führen. Sobald der Arbeitnehmer in einen Entzug einwilligte, bestand ein Kündi-gungsschutz und er erhielt Unterstützung. Die Antabus-Abgabe erfolgte in meinem Büro. Aufgrund des Lebensmittelsgeset-zes war ich zuständig für die Blut- und Stuhlkontrollen und den Impfstatus der Mitarbeitenden. Das Beste aber war: Ich konnte überall frische Schoggi essen! Am liebsten besuchte ich die Arbeitenden an der Nougat-Maschine. Warmer, weisser Nougat – himmlisch!

Schokoladefabriken wurden vom Bund verpflichtet, ein grosses Zuckerlager für den Kriegsfall zu unterhalten. Die jährli-che Reinigung der riesigen Zuckersilos war ein durchorganisiertes Sicherheits-ding. Der Grund: Im Zucker versinkt man schnell und erstickt. Die Arbeiter wurden an einem Kran hängend in die Silos herabgelassen und mussten mit Pickeln den Zucker von den Wänden schlagen. «Meine» Samariter und die Sanität Bern samt einem Arzt standen immer bereit.

1992 wurde meine Tochter geboren. Das prägte mein weiteres Arbeitsleben. Ob-wohl ich eine wunderbare Krippe für Al-leinerziehende fand, welche das ganze Jahr rund um die Uhr offen ist (noch heute die einzige in der ganzen Schweiz!), passten leider meine Arbeitszeiten mit den Bring- und Holzeiten der Kinder-krippe schlecht zusammen. So kam ich zum neuen Projekt des Schularztamtes Bern: Gesundheitsförderung für Kinder

von null bis sechs Jahre. Ausgangslage waren die vorwiegend motorischen und sprachlichen Mängel der Kinder beim Kindergarteneintritt.

Ab 1997 leitete ich für zwei Jahre die Spitex Zollikofen im Kanton Bern und liess mich in Führung und Management ausbilden. Ich musste aber erkennen, dass ein Managerposten nicht zu einem Kind passt, welches pünktlich im Tagi abgeholt werden muss. Als Leiterin muss man auch mal länger bleiben, oder es stehen Sitzungen am Abend mit anderen Gemeindegremien an. Als ich meine Tochter vor dem Gartentor des Tages-heims fand, habe ich den Job gekündigt. Ich habe mich fürs Muttersein und ge-gen eine Karriere entschieden.

«Verführt» von meinem heutigen Ehe-mann kamen wir 2001 nach Basel, wo ich im «Pool» der Spitex Basel die Stadt auf dem Fahrrad kennen lernen durfte. Diesen Pool gibt es heute nicht mehr; die Quartiercenter konnten dort Aushilfen buchen. Die Gesundheitsschwester-Aus-bildung hat mir auch den HF-Zusatz geschenkt, da ich mehr Studienstunden vorweisen konnte als eine HF genossen haben muss.

2008 stand wieder einmal etwas Anderes an: Ich erlangte das Wirtepatent und ar-beitete kurze Zeit als Rezeptionistin in einem kleinen Hotel. Danach folgten zwei Jahre als Teamleiterin in einem Pfle-geheim des Bürgerspitals mit 35 Betten und Einführung ins neue Zeitalter der amerikanisierten Pflege durch RAI RUG.

Dann wurde ich krank. Eine Fehldiagno-se machte mich (zum Glück) kranker, als ich in Wirklichkeit war. Das kippte mich aber aus dem Arbeitsprozess. So lernte ich dann auch noch «stempeln». Alles in allem eine sehr gute Erfahrung.

Im November 2010 kam ich temporär zur Spitex Reinach und wurde im Februar 2011 fest angestellt. Mein Fazit nach all meinen vielen Arbeitsplätzen: Die Ar-beit, welche mich wirklich zufrieden macht, ist bei der Spitex. Es ist eine Art Virus, welcher mich 1986 (!) befallen hat.

Mein Konfirmationsgeschenk!

1980 Neurochirurgie Aarau 1980 – Abschiedsparty vor dem USA-Trip

Page 4: Eidgenössische Volksinitiative «für eine starke Pflege»€¦ · Am 3. März beendete Schai Saladin seinen tem - porären Einsatz als FaGe im Team Nord der Spitex Reinach. Wir

SP I T EXNEWS | Ausgabe Nr. 1/2017 | 5. Jahrgang

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Ausgabe Nr. 1 | 15. März 2017 | SP I T EXNEWS

Spitex Pratteln-Augst-Giebenach Ob dem spritzigen Apéro in Ricos Wine & Tapas Bar und dem darauffolgenden ausgezeichneten Essen im Restaurant Höfli in Pratteln blieben die Kameras unbenützt in den Taschen stecken. Dafür bescherte der Abend allen Mitarbeitenden viele schöne Erinnerungen …

Impressum:

Herausgegeben von: Spitex Reinach, Spitex Pratteln-Augst-Giebenach und Spitex Dornach-Gempen-Hochwald

Redaktionsteam: Karin Niklaus (Spitex Reinach), Sebastian Schmid (Spitex Pratteln-Augst-Giebenach), Finnja Thommen (Spitex Reinach Standort Aesch) und Titus Natsch (Direktor der Spitex-Organisationen Reinach, Pratteln-Augst-Giebenach und Dornach-Gempen-Hochwald)

Redaktionsadresse: Spitex Reinach GmbH, Kägenstrasse 17, 4153 Reinach

Die «SpitexNews» erscheinen 6 Mal jährlich. Beiträge für die nächste Ausgabe senden Sie bitte per E-Mail an: [email protected].

Die Texte erscheinen je nach Dringlichkeit und Platzangebot. Die Redaktion behält sich vor, Texte zu kürzen und/oder anzupassen. Bei grundlegenden Textänderungen wird jeweils mit dem Autor/der Autorin Rücksprache genommen.

Nächste Ausgabe: Mai 2017 Redaktionsschluss: 24. April 2017

AGENDA

Die Agenda informiert über Veranstaltungen der Spitex Reinach, der Spitex Pratteln-Augst-Giebenach sowie der Spitex Dornach-Gempen-Hochwald. Veranstaltungen Dritter sind als Empfehlungen aufgeführt.

Veranstaltungen der Spitex Reinach, inkl. Standort Aesch

PersonalausflugDonnerstag, 22. Juni 201712.00–16.00 UhrEine separate Einladung folgt.

Nächste GesamtteamsitzungDienstag, 15. August 201715.00–17.00 UhrWohn- und Bürozentrum für Körperbehinderte (WBZ), Aumattstrasse 70-72, Reinach

Die Teilnahme ist für alle Mitarbeitenden der Spitex Reinach obligatorisch.

Personalabend Freitag, 24. November 2017Eine separate Einladung folgt.

Veranstaltungen der Spitex Pratteln-Augst-Giebenach

Gesamtteamsitzungen im 2017Dienstag, 13. Juni 2017 Dienstag, 5. Dezember 2017Jeweils 14.00–17.00 UhrIm Spitex-Zentrum Pratteln-Augst-Giebenach, Hohenrainstrasse 10b, 4133 Pratteln.

Die Teilnahme ist für alle Mitarbeitenden der Spitex Pratteln-Augst-Giebenach obligatorisch.

PersonalausflugDienstag, 12. September 201713.00–17.00 UhrEine separate Einladung folgt.

Veranstaltungen der Spitex Dornach-Gempen-Hochwald

Es sind momentan keine Veranstaltungen angekündigt.

PERSONALANLÄSSE

Jahresabschluss à la Spitex

Alle drei Spitex-Organisationen schlossen das Jahr 2016 mit einem individuellen Anlass ab. Impressionen unterschiedlicher Veranstaltungen, die doch einen gemeinsamen Nenner hatten: Sie waren alle sehr gemütlich.

WETTBEWERB

Rätseln und gewinnen!

Löse das Kreuzworträtsel und finde das Lösungswort! Wer das vollständig und richtig aus-gefüllte Kreuzworträtsel einreicht, hat die Chance, einen Geschenkkorb mit Delikatessen zu gewinnen.

Spitex Reinach Die Mitarbeitenden der Spitex Reinach – Reinach und Standort Aesch – feierten im gemütlichen Tipi-Zelt in der Klus in Aesch.

Spitex Dornach-Gempen-Hochwald Das Restaurant «La Merveille» in Reinach verwöhnte die Mitarbeitenden der Spitex Dornach-Gempen-Hochwald mit einem wunderbaren Nachtessen. C’était merveilleux.

Sebastian Schmid, Administration, Spitex Pratteln-Augst-Giebenach

Bitte Kreuzworträtsel (nicht nur Lösungswort) bis 24. März 2017 folgenden Personen abgeben:

Spitex Reinach: Karin Niklaus

Spitex Reinach, Standort Aesch: Finnja Thommen

Spitex Pratteln-Augst-Giebenach: Sebastian Schmid

Spitex Dornach-Gempen-Hochwald: Verena Vögtlin

Die Gewinnerin/der Gewinner wird persönlich benachrichtigt und in der nächsten Ausgabe SpitexNews – zusammen mit den Lösungen – vorgestellt. Teilnahmeberechtigt sind alle Mitarbeitenden der Spitex Reinach, inkl. Standort Aesch, der Spitex Pratteln-Augst-Giebenach sowie der Spitex Dornach-Gempen-Hochwald. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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1 Die Grundpflege gehört zu den ……… Leistungen, die Patientenbeteiligung hingegen nicht.

2 Das Hauptziel der gemeinnützigen Spitex besteht nicht darin, Gewinne zu erwirtschaften. Deshalb wird sie als ……… (englischer-Ausdruck)-Organisation bezeichnet.

3 Ein weiterer Fachbereich der Spitex, nebst dem Diabetes- und Wundmanagement

4 Vorname des Abfahrts-Weltmeisters der Ski-WM 2017 in St. Moritz

5 Die ambulante Versorgung durch die Spitex soll verhindern, dass es frühzeitig zu teuren ……… Aufenthalten kommt.

6 Für welchen Ausdruck steht die Abkürzung «ex» im Wort «Spitex»?

7 Roger Federers Sieg an den Australian Open 2017 war sein insgesamt ……… Grand-Slam-Titel.

8 Name des männlichen SP-Bundesrates

9 Unbestrittenes «Schlagwort» in der Hauswirtschaft

10 Hauptstadt der Vereinigten Staaten (USA)