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Sozialpsychologie 1
Sommersemester 2017 Prof. Dr. Daniela Niesta Kayser
Themen
Folie 2
3.4.2017 Einführung, Organisatorisches und Grundlagen Gegenstand und Definition der Sozialpsychologie 10.4.2017 entfällt 17.4.2017 Ostermontag 24.4.2017 Methoden und Theorien der Sozialpsychologie: Ein Überblick 1.5.2017 1. Mai 8.5.2017 Wozu dient das Denken? Kognitive Theorien I: Theorie der psychologischen Reaktanz, Theorie der kognizierten Kontrolle 15.5.2017 Wozu dients das Denken? Kognitive Theorien II: Theorie der kognitiven Dissonanz 22.5.2017 Attributionstheorien und Urteilsverzerrung (jetzt am 29.5.2017) 29.5.2017 Informationsverarbeitung und Urteilsheuristiken (jetzt am 1.6.2017) 5.6.2017 Pfingstmontag 12.6.2017 Stereotype und Vorurteile 19.6.2017 Prosoziales Verhalten 26.6.2017 Aggression und antisoziales Verhalten I -> Part II am 3.7. 3.7.2017 Gruppenzugehörigkeit und Soziale Exklusion I 10.7.2017 Gruppenzugehörigkeit und Soziale Exklusion II
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
AGGRESSION
Folie 3
Aggression und antisoziales Verhalten
Krahé, B. (2007). Aggression. In K. Jonas et al. (Hrsg.),
Sozialpsychologie (pp. 265-294). Heidelberg: Springer.
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Überblick
Überblick
1. Definition aggressiven Verhaltens
2. Methoden zur Messung
3. Theorien aggressiven Verhaltens
4. Geschlechterunterschiede im aggressiven Verhalten
5. Situationseinflüsse auf aggressives Verhalten
6. Online Studie-Teilnahme: 1 Vpn-Stunde
4 Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Definition aggressiven Verhaltens
Verhalten, das in der Absicht ausgeführt wird, eine andere Person zu schädigen
Entscheidende Definitionselemente:
Schädigungsabsicht, nicht: eingetretener Schaden. Auch wer daneben schießt, handelt aggressiv.
Antisozialer Charakter der Handlungsabsicht: es gibt keine "gute Aggression".
Gewalt:
Verhalten mit der Absicht, einer anderen Person einen schweren körperlichen Schaden zuzufügen.
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Aspekte einer Typologie aggressiven Verhaltens
Verhaltensmodalität verbal , physisch, relational
Verhaltensqualität Handeln vs. Unterlassen
Unmittelbarkeit direkt vs. indirekt
Sichtbarkeit offen vs. verdeckt
Auslösung unprovoziert vs. provoziert
Zielrichtung feindselig vs. instrumentell
Art der Schädigung physisch vs. psychologisch
Dauer der Konsequenzen vorübergehend vs.
anhaltend
Soziale Einheiten Individuen vs. Gruppen
nach: Krahé, B. (2001). The social psychology of aggression.
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Methoden zur Messung von Aggression
Beobachtung natürliche Beobachtung
Feldexperimente
Laborexperimente
- Lehrer-Schüler-Paradigma
- Aufsatzbewertungs-Paradigma
- Reaktions-Wettbewerbs-Paradigma
- „Bobo“-Puppe-Paradigma
- „Hot Sauce“-Paradigma
- verbale Aggression
Befragung Verhaltensberichte
Fremdeinschätzungen
Auswertung von Archivdaten
Persönlichkeitsskalen
projektive Techniken
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Das Bobo-Doll-Paradigma (Bandura, 1962)
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
http://www.youtube.com/watch?v=xfG55uY2NSU
Befragung
Einsatz: Wenn keine Verhaltensdaten erfasst werden können
Selbstberichte über aggressives Verhalten
Fremdeinschätzungen von
Eltern
Lehrern
Mitschülern
Ermittlung der Übereinstimmung der Einschätzung von Dritten
Erfassung der Aggressionsneigung
Allgemeine Aggressionsfragenbögen
Aggression Questionnaire (Buss & Warren, 2000)
State-Trait-Ärger-Inventar (STAXI; Schwenkmezger et al., 1992)
Spezifische Selbstberichtsmaße
Sexual Experiences Survey (Koss et al., 2007)
Conflict Tactics Scales (Straus et al., 1996): Erfassung von Aggression in Paarbeziehungen
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Projektive Verfahren
Vorgabe mehrdeutiger Reizmaterialien, in die die Pbn ihre Gedanken und Reaktionen hinein projizieren
Beispiele: Picture Frustration Test (PFT; Rosenzweig, 1948; dt. Fassung
von Hoermann & Moog, 1957) Thematischer Apperzeptionstest (McClelland, 1943)
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Rosenzweig (1957): Picture Frustration Test
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Analyse von Archivdaten
Auswertung von Daten, die zu anderen als zu Forschungszwecken gesammelt wurden
Kriminalstatistische Daten
Analyse von Gerichtsakten
Metereologische Daten
Daten von Aufständen
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Geschlechtsunterschiede in aggressivem Verhalten: Kriminalstatistische Daten
% männlich USA 2009 Deutschl. 2009
Mord 89.6 87.2
Vergewaltigung 98.7 99.0
Raub 88.2 91.0
Schwere Körperverletzung 78.0 85.2
Quellen: U.S. Department of Justice, 2010, Zahl der Verhaftungen;
Bundeskriminalamt, 2010, Zahl der Tatverdächtigen.
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Zusammenhang zwischen Temperatur und Aggression (nach Anderson, 1989)
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Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Zusammenhang zwischen Bildungsstand und Anzahl von Homiziden
Theorien aggressiven Verhaltens I
Biologische
Ansätze
Auffassung von
Aggression als
Betonung von
Stabilität (s) vs.
Variabilität (v)
Ethologie
(Lorenz, 1969)
Innere Energie:
Dampfkessel-Modell
S
Evolutionstheorie
(Darwin, 1859)
Produkt der
stammesgeschichtl.
Entwicklung
S
Verhaltensgenetik
(Miles & Carey,
1997)
Angeborene
Disposition
S
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Kritik am Dampfkessel-Modell
Zwei Implikationen des Modells: Wenn gerade Aggression gezeigt wurde, d.h. der Kessel
leer ist, kann erst nach einer Weile weitere aggressive Handlung ausgelöst werden.
Rein als Funktion der Zeit kommt es in regelmäßigen Abständen zu aggressivem Handeln, wenn der Dampfkessel überläuft.
Beide Annahmen bei Menschen leicht widerlegbar. Theoretische Kritik: Für die postulierte aggressive Energie
gibt es kein biochemisches Substrat, es handelt sich eher um eine symbolische Darstellung.
Die „kontrollierte“ Abfuhr aggressiver Energie auf harmlosen Wege (z.B. durch Sport) wirkt nicht aggressionsreduzierend.
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Evolutionstheoretische Erklärung
Hebt auf die stammesgeschichtliche Entwicklung von Aggression ab, nicht auf das Verhalten einzelner Individuen.
Aggression als Verhaltensmuster, das sich nach dem Prinzip des „survival of the fittest“ durchsetzt. Die aggressivsten Mitglieder einer Art haben die besten
Fortpflanzungschancen und geben so ihre aggressiven Gene zulasten weniger aggressiver Mitglieder weiter.
Aber: ungebremste Durchsetzung der Aggressivsten führt langfristig zur Auslöschung der Art (am Ende bleibt nur noch der Aggressivste übrig).
Daher: Entwicklung von Regeln, die die innerartliche Aggression eindämmen Tiere: Unterwerfungsrituale, z.B. bei Hunden, ohne den
Schwächeren zu töten Menschen: Gesetze und Normen
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Genetische Einflüsse
Methodische Ansätze: Zwillings- und Adoptionsstudien Zwillingsstudien: Vergleich eineiiger und zweieiiger Zwillinge Wenn EZ ähnlicher im Ausmaß der Aggression als ZZ, dann
Hinweis auf genetische Bedingtheit Adoptionsstudien: Vergleich von Kindern mit (a) ihren
leiblichen Eltern und (b) ihren Adoptiveltern. Wenn Ähnlichkeit zu leiblichen Eltern größer als zu
Adoptiveltern, dann Hinweis auf genetische Bedingtheit Befundlage: Genetische Ähnlichkeit sagt Ähnlichkeit im
aggressiven Verhalten vorher, Varianzaufklärung schwankt aber breit (etwa zw. 30—70%), je nach Aggressionsmaß
Und: Genetische DISPOSITION schlägt sich nur bei bestimmten Umwelteinflüssen nieder.
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Theorien aggressiven Verhaltens II
Psychologische
Ansätze
Auffassung von
Aggression als
Betonung von
Stabilität (s) vs.
Variabilität (v)
Frustrations-Aggres-
sions-Hypothese
(Miller, 1941)
Zielgerichteter Trieb V
Lerntheorie
(Bandura, 1962)
Gelernt durch
Verstärkung und
Nachahmung
V
Sozial-kognitiver
Ansatz
(Huesmann, 1986)
Resultat von
Informa-
tionsverarbeitungs-
prozessen
V
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Frustrations-Aggressions-Hypothese
Erste Formulierung von Dollard et al. (1939) Frustration: Unterbrechung einer zielgerichteten Handlung Ursprüngliche Fassung (deterministisch): Frustration führt
IMMER zur Aggression; Aggression lässt sich immer auf vorauslaufende Frustration zurückführen
Kritik: Frustration kann auch andere Reaktionen nach sich ziehen, Aggression auch andere Auslöser haben.
Daher: Neue Fassung von Miller (1941; probabilistisch): Frustration erhöht die Auftretenswahrscheinlichkeit für Aggression
Frage, die daraus folgt: Unter welchen Bedingung folgt auf eine Frustration eine Aggression? Theorie der aggressiven Hinweisreize (Berkowitz &
LePage, 1967) Theorie der Erregungsübertragung (Zillmann, 1978)
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Aggressive Hinweisreize Das Waffen-Experiment von Berkowitz & LePage (1967)
Hypothese: Frustration führt vor allem dann zu Aggression, wenn aggressive Hinweisreize in der Umgebung vorhanden sind.
1. UV: Frustration: ja/nein
2. UV: Aggressive Hinweisreize: Pistole mit bzw. ohne Bezug zum Frustrator, Badmintonschläger, kein Objekt
AV: Anzahl der Elektroschocks an den Frustrator
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Ergebnisse von Berkowitz & LePage (1967)
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Theorie der Erregungsübertragung von Zillmann (1978)
Kernannahme: Frustration führt vor allem dann zu Aggression, wenn noch neutrale Erregung aus anderer Quelle vorhanden ist und die frustrationsbedingte Erregung verstärkt.
1. UV: Neutrale Erregung (z.B. Fahrradfahren): ja/nein
2. UV: Zeit seit der Frustration (kurz, mittel, lang)
AV: Aggressive Reaktion
Hypothese: Wenn Personen (a) eine neutrale körperliche Erregung haben, die sie (b) nicht mehr korrekt auf die Quelle der Erregung beziehen (bei mittlerem Zeitabstand: Erregung noch da, aber Quelle nicht mehr bewusst), dann wird die neutrale Erregung nach einer Frustration als Ärger-Erregung fehlinterpretiert und erhöht so die Aggressionsbereitschaft.
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Erregung aus neutraler Quelle noch vorhanden;
Quelle der Erregung nicht mehr im Bewusstsein
Erregungs-Übertragung:
Ärger wird verstärkt
Frustration/
Provokation
Ärger
Aggressives
Verhalten
Ärger nicht verstärkt
Ärger aus neutraler Quelle noch vorhanden;
Quelle der Erregung noch im Bewusstsein
ZILLMANN (1978): Theorie der Erregungsübertragung
Soziale Lerntheorie von Bandura (1962)
Kernannahme: Aggression ist ein gelerntes Verhalten
Zwei zentrale Mechanismen des Lernens:
• Direkte Verstärkung: Positive Folgen erhöhen die
Auftretenswahrscheinlichkeit aggressiven Verhaltens
• Stellvertretende Verstärkung: Beobachtung der positiven Konsequenzen, die eine Modellperson für ihr aggressives Verhalten auf sich zieht (s. Bobo-Doll-Studien)
• Imitation (Nachahmung) aggressiver Verhaltensmodelle
• Spontane Imitation abhängig von beobachteter Verstärkung der Modellperson
• Aber: auf Anfrage können Kinder auch Verhalten ohne positive Konsequenzen für die Modellperson nachahmen (was zeigt, dass für den Erwerb des Verhaltens die Beobachtung ausreicht und eine Belohnung des Modells nicht erforderlich ist)
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Sozial-kognitive Theorie von Huesmann (1998)
Kernannahme: Aggression als Ergebnis sozialer Lern- und Informationsverarbeitungsprozesse, die zur Entwicklung aggressiver Skripts (Verhaltensdrehbücher) führen.
Aggressive Skripts als kognitive Schemata, generalisiert aus dem Erfahrungswissen der Person
Bestandteile aggressiver Skripts u.a.
•Typische Auslöser und Formen von Aggression
• Typische Interpretationsmuster: Feindseliger Attributionsstil
• Normen, die Aggression als angemessen oder unangemessen in Situationen ausweisen
• Typische Emotionen, die mit Aggression verbunden sind
In konkreten Situationen werden aggressive Skripts aktiviert und handlungsleitend
• Beispiel: Skript: „Wenn dich jemand schlägt, musst du dich wehren, aber nur, wenn die Person nicht viel stärker ist als Du“
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Das Allgemeine Aggressions-Modell (General Aggression Model, Anderson & Bushman, 2002)
Individuelle Unterschiede - Traits (Aggressivität, Feindseligkeit) - Einstellungen zu Gewalt - Gewaltbezogene Normen - Fähigkeiten und Fertig- keiten (z.B. Kampfkraft)
Situative Variablen - Kognitive Hinweisreize (z.B. Waffen) - Schmerz, Unwohlsein - Frustration, Angriff - Drogen, körp. Anstreng.
Verfügbare Affekte - Feinseligkeit
- Motorischer
Ausdruck
Verfügbare Kognitionen
- Aggressive Gedanken
- Aggressive Skripts
Erregung
- physiologisch
- wahrgenommen
Bewertungsprozesse - Interpretation der Situation (z.B., Schädigungsabsicht) - Interpretation/Erleben des Affekts (z.B. Ärger gegenüber d. Zielperson)
Verhaltensentscheidung - Aggression
- Andere Reaktion
Geschlechtsunterschiede im aggressiven Verhalten in Alltagskontexten (Archer, 2004)
Alter Global Physisch Verbal Indirekt/Relational
18-21 .46
(33)
.66
(44)
.35
(35)
-.11
(19)
22-30 .29
(7)
.60
(8)
.22
(9)
-.01
> 30 -.01
(4)
.25
(8)
.26
(7)
(7)
Positive d-Werte = höhere Aggression von Männern, neg. d-Werte = höhere
Werte für Frauen; In Klammern: Zahl der Studien
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Geschlechtsunterschiede im aggressiven Verhalten in Abhängigkeit vom normativen Kontext (nach Lightdale & Prentice, 1994)
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Situationseinflüsse auf aggressives Verhalten
Alkohol
Temperatur
Vergleich geographischer Regionen Vergleich zeitabhängiger Temperaturunterschiede Ko-Variationseffekte von Temperatur und Aggression
Andere Umweltstressoren
Soziale Enge ("Crowding") Lärm Luftverschmutzung
Mediengewalt
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Zusammenhang von Alkoholkonsum & Aggression (nach Bushman & Cooper, 1990)
Alkohol erwartet
ja nein
Alkohol
verabreicht
ja Alkohol Antiplacebo
nein Placebo Kontroll-
gruppe
Pharmakologischer Effekt des Alkohols:
Antiplacebo/Kontrollgruppe: d = .06; Alkohol/Placebo: d = .61
Erwartungsinduzierter Effekt des Alkohols
Placebo/Kontrollgruppe: d = .10 UND: Alkohol vs. Kontroll: d = .25
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Temperatur
Forschungsdesigns
Vergleich geographischer Regionen
• Problem: Einfluss soziodemographischer Variablen u.U. wichtiger
Vergleich zeitabhängiger Temperaturunterschiede
• Alternativerklärung: Routine Activity Theory: Mehr außerhäusl. Aktivitäten bei hoher
Temperatur
Ko-Variationseffekte von Temperatur und Aggression im Labor
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Zusammenhang zwischen Temperatur und Aggression (nach Anderson, 1989)
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Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Schätzungen des Einflusses der globalen Erwärmung pro Jahr auf Morde und Körperverletzungen in den USA, bei einer Bevölkerung von 270 Millionen.
(Nach Anderson et al., 2000, S. 124)
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Einfluss von Temperatur auf aggressives Verhalten
Vrij, van der Steen & Koppelaar, (1994)
5,95
2,77
4,24
3,50
2,68
5,21
4,06
4,88
1
2
3
4
5
6
7
21 C/70 F 27 C / 81 F
N egativer A ffekt
Wahrgen. B edro hung
A ggressiver Eindruck
Waffengebrauch
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Wirkung aggressiver Medieninhalte
Zwei Grundannahmen:
Allgemein zugängliche Medieninhalte enthalten substantielle Gewaltanteile
Kinder und Jugendliche konsumieren diese Inhalte in nennenswertem Ausmaß.
Beide Grundannahmen gut bestätigt.
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Einladung zu online-Studie
Studie zum ersten Eindruck
Teilnahme: 15min
Belohnung: 1 Vpn-Stunde
VIELEN DANK!
https://www.unipark.de/uc/Fragebogen/
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4. Referenzen
Barlett, C. P., Gentile, D. A., Anderson, C. A., Suzuki, K., Sakamoto, A., Yamaoka, A., & Katsura, R. (2014). Cross-cultural differences in cyberbullying behavior: A short-term longitudinal study. Journal of Cross-Cultural Psychology, 45(2), 300-313.
Bergeron, N., & Schneider, B. H. (2005). Explaining cross-national differences in peer-directed aggression: A quantitative synthesis. Aggressive Behavior, 31, 116-137.
Karau, S. J., & Williams, K. D. (1993). Social loafing: A meta-analytic review and theoretical integration.
Kowalski, R. M., Giumetti, G. W., Schroeder, A. N., & Lattanner, M. R. (2014). Bullying in the digital age: A critical review and meta-analysis of cyberbullying research among youth.
World Health Organization. (2017). The world health Statistics 2017. World Health Organization.
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Weiterführende Literatur
Geen, R. G. (2001). Human aggression (2nd ed.). Milton Keynes: Open University Press.
Krahé, B. (2001). The social psychology of aggression. Hove: Psychology Press. Neuauflage Sept. 2012.
Krahé, B. (2007). Aggression. In K. Jonas et al. (Hrsg.), Sozialpsychologie (pp. 265-294). Heidelberg: Springer.
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
42 Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Aggression