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20 W Druckmarkt Schweiz 75 W Februar 2014 PRINT | MANAGEMENT Die Situation in der Druckindustrie ist ja schon seit Jahren nicht die komfortabelste. Weder für Drucke- reien, noch für die Zulieferer, die ihrerseits die Zurückhaltung bei Investitionen spüren. Dazu gesellt sich die Verunsicherung vieler Dru- ckereien und andererseits die Frage, wie zuverlässig und zukunftssicher ein Lieferant denn heute eigentlich noch ist. «Fast alle Kunden, die zu uns kom- men, wurden in der jüngeren Ver- gangenheit von ihren bisherigen Zulieferern enttäuscht», sagt Alex Sturzenegger, Geschäftsleiter der Printplus AG im schweizerischen Diepoldsau. Namen nennt er nicht, doch haben die Übernahmen durch EfI (alphagraph, Lektor etc.) und das plötzliche Ende von Hiflex durch HP arge Wunden in der Branche hinter- lassen. Schliesslich ist ein funktio- nierendes Management-Informa- tions-System (MIS) und dessen permanente Weiterentwicklung das Rückgrat einer Druckerei. Das bei einigen Betrieben (sogar wiederhol- te) Umstellen auf ein neues MIS ist nicht an einem Tag getan, erfordert viel Vorarbeit und Wochen der Implementierung. «Die Leute sind misstrauisch», fasst Alex Sturzeneg- ger zusammen. Und es sei nicht ganz einfach, neues Vertrauen auf- zubauen. Doch Printplus, das bestätigen zu- mindest die Kunden, ist offensicht- lich ein vertrauenswürdiger Partner. Weil – und das betont Alex Sturzen- egger ganz bewusst – das Unterneh- men nicht auf Quartalszahlen oder den kurzfristigen Gewinn fixiert ist. «Wir haben hier in der Schweiz fest angestellte Mitarbeiter und die Soft- ware wird bei uns entwickelt und nicht ins Ausland vergeben. Wir sind als inhabergeführtes Unternehmen unabhängig. Das ist unsere Philoso- phie». Ohnehin ist die Software-Ent- wicklung nach seiner Aussage das Signal für eine Vorwärtsstrategie: «Wir werden 2014 weitere Soft- ware-Ingenieure einstellen. Das würden wir nicht tun, wenn wir nicht zuversichtlich in die Zukunft schauen würden.» Printplus hat zurzeit weit mehr als 300 Kunden in der Schweiz, in Öster- reich und Deutschland, die die Soft- ware an über 5.000 Arbeitsplätzen einsetzen. 150 Kunden sind bereits zehn Jahre und länger Anwender der Software aus Diepoldsau. Und Print- plus plant mit jährlich zehn bis 15 Neukunden. Potenzial scheint noch immer vorhanden. Druck.X für die Akzidenz «Es gibt noch viele Druckereien, die nicht mit einer Branchen-Software oder einem Management-Informa- tion-System arbeiten. Eine Word- oder Excel-Datei ist die Basis für deren Kalkulation», weiss Alex Stur- zenegger. Immerhin sind in der Schweiz (ebenso wie in den Nach- barländern) 80% der Druckereien kleine Betriebe mit weniger als zehn Mitarbeitern, oftmals auch Drei- Mann-Familienbetriebe. Alex Sturzenegger stammt selbst aus einer Druckerfamilie, hat seine Ausbildung in der grafischen Indus- trie genossen, ist Druckingenieur mit betriebswirtschaftlichen Weiterbil- dungen und bereits 20 Jahre beim Printplus-Team, das heute 40 Bran- chenfachleute und Informatiker be- schäftigt. Er kennt die Branche und weiss, mit welchen Problemen viele Druckereien zu kämpfen haben. «Gerade die Inhaber von Kleinbe- trieben glauben, sie brauchen auf- grund ihrer Grösse keine spezielle Software für die Kalkulation. Also kümmern sie sich auch nicht darum und wissen demzufolge auch nicht, welche Chancen ihnen gerade als Kleinbetrieb entgehen.» Denn be- kanntermassen ist es ja keine Sel- tenheit, dass Angebote handschrift- lich per Fax verschickt werden – da Einmal erfassen ist genug 2014 ist Printplus 30 Jahre alt. Glückwunsch! Das haben nicht viele im hart umkämpften Markt der Management-Informations-Systeme geschafft. Aber wie ist das dem Schweizer Software- haus gelungen? Die Antwort ist relativ einfach: Printplus ist bescheiden geblieben, flexibel und unabhängig. Weil man den Markt und seine Kunden kennt und respektiert. Von KLAUS-PETER NICOLAY Alex Sturzenegger, Geschäftsleiter der Printplus AG.

Einmal erfassen ist genug - Druckmarkt · 2020-03-17 · dem Markt ist, bisher vielleicht et-was stiefmütterlich behandelt », sagt Sturzenegger. Doch immerhin ist Druck.X bei 60

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Page 1: Einmal erfassen ist genug - Druckmarkt · 2020-03-17 · dem Markt ist, bisher vielleicht et-was stiefmütterlich behandelt », sagt Sturzenegger. Doch immerhin ist Druck.X bei 60

20 W Druckmarkt Schweiz 75 W Februar 2014

PRINT | MANAGEMENT

Die Situation in der Druckindustrieist ja schon seit Jahren nicht diekomfortabelste. Weder für Drucke-reien, noch für die Zulieferer, dieihrerseits die Zurückhaltung beiInvestitionen spüren. Dazu geselltsich die Verunsicherung vieler Dru -ckereien und andererseits die Frage,wie zuverlässig und zukunftssicherein Lieferant denn heute eigentlichnoch ist. «Fast alle Kunden, die zu uns kom-men, wurden in der jüngeren Ver-gangenheit von ihren bisherigenZulieferern enttäuscht», sagt AlexSturzenegger, Geschäftsleiter derPrintplus AG im schweizerischenDiepoldsau. Namen nennt er nicht,doch haben die Übernahmen durchEfI (alphagraph, Lektor etc.) und dasplötzliche Ende von Hiflex durch HParge Wunden in der Branche hinter-lassen. Schliesslich ist ein funktio-nierendes Management-Informa-tions-System (MIS) und dessenpermanente Weiterentwicklung dasRückgrat einer Druckerei. Das beieinigen Betrieben (sogar wiederhol-te) Umstellen auf ein neues MIS istnicht an einem Tag getan, erfordertviel Vorarbeit und Wochen derImplementierung. «Die Leute sindmisstrauisch», fasst Alex Sturzeneg-ger zusammen. Und es sei nichtganz einfach, neues Vertrauen auf-zubauen. Doch Printplus, das bestätigen zu -mindest die Kunden, ist offensicht-lich ein vertrauenswürdiger Partner.Weil – und das betont Alex Sturzen -egger ganz bewusst – das Unterneh-

men nicht auf Quartalszahlen oderden kurzfristigen Gewinn fixiert ist.«Wir haben hier in der Schweiz festangestellte Mitarbeiter und die Soft-ware wird bei uns entwickelt undnicht ins Ausland vergeben. Wir sindals inhabergeführtes Unternehmenunabhängig. Das ist unsere Philoso-phie». Ohnehin ist die Software-Ent -wick lung nach seiner Aussage dasSignal für eine Vorwärtsstrategie:«Wir werden 2014 weitere Soft-ware-Ingenieure einstellen. Daswürden wir nicht tun, wenn wirnicht zuversichtlich in die Zukunftschauen würden.»Printplus hat zurzeit weit mehr als300 Kunden in der Schweiz, in Öster-reich und Deutschland, die die Soft-ware an über 5.000 Arbeitsplätzeneinsetzen. 150 Kunden sind bereitszehn Jahre und länger Anwender derSoftware aus Diepoldsau. Und Print-plus plant mit jährlich zehn bis 15Neukunden. Potenzial scheint nochimmer vorhanden.

Druck.X für die Akzidenz

«Es gibt noch viele Druckereien, dienicht mit einer Branchen-Softwareoder einem Management-Informa-tion-System arbeiten. Eine Word-oder Excel-Datei ist die Basis fürderen Kalkulation», weiss Alex Stur-zenegger. Im merhin sind in derSchweiz (ebenso wie in den Nach-barländern) 80% der Druckereienkleine Betriebe mit weniger als zehnMitarbeitern, oftmals auch Drei-Mann-Familienbetriebe.

Alex Sturzenegger stammt selbstaus einer Druckerfamilie, hat seineAusbildung in der grafischen Indus -trie genossen, ist Druckingenieur mitbetriebswirtschaftlichen Weiterbil-dungen und bereits 20 Jahre beimPrintplus-Team, das heute 40 Bran-chenfachleute und Informatiker be -schäftigt. Er kennt die Branche undweiss, mit welchen Problemen vieleDruckereien zu kämpfen haben.

«Gerade die Inhaber von Kleinbe-trieben glauben, sie brauchen auf-grund ihrer Grösse keine spezielleSoftware für die Kalkulation. Alsokümmern sie sich auch nicht darumund wissen demzufolge auch nicht,welche Chancen ihnen gerade alsKleinbetrieb entgehen.» Denn be -kanntermassen ist es ja keine Sel-tenheit, dass Angebote handschrift-lich per Fax verschickt werden – da

Einmal erfassen ist genug

2014 ist Printplus 30 Jahre alt. Glückwunsch! Das haben nicht viele im hart umkämpften Marktder Management-Informations-Systeme geschafft. Aber wie ist das dem Schweizer Software-haus gelungen? Die Antwort ist relativ einfach: Printplus ist bescheiden geblieben, flexibel undunabhängig. Weil man den Markt und seine Kunden kennt und respektiert.

Von KLAUS-PETER NICOLAY

Alex Sturzenegger, Geschäftsleiter der Printplus AG.

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scheinen Kalkulationsprogrammeeher eine Nebenrolle zu spielen.Um diese Druckereien dennoch zuerreichen, hat Printplus die LösungDruck.X für die Anforderungen vonkleinen Akzidenzdruckereien ge -schaffen. Minimale Kosten, soforteinsetzbar und hohe Sicherheit – sobeschreibt Printplus die Software.«Damit lässt sich schnell und sicherkalkulieren, es lassen sich massge-schneiderte Offerten erstellen oderauf Knopfdruck abrechnen. Der Leis -tungsumfang passt genau, nicht zuviel und nicht zu wenig», sagt AlexSturzenegger. Das alles natürlich un -ter dem Aspekt, dass die Softwarebetriebswirtschaftlich auch korrektarbeitet. Über einen neuen Vertriebsweg willPrintplus potenzielle Kunden jetztdirekt ansprechen. «Wir haben dasProdukt, das ja schon länger aufdem Markt ist, bisher vielleicht et -was stiefmütterlich behandelt», sagtSturzenegger. Doch immerhin istDruck.X bei 60 Kunden installiert.Jetzt wurde die Software um einigeFunktionen wie Lagerhaltung er wei -tert. «Es ist aber weiterhin ein Pro-dukt, das ganz einfach zu nutzen istund mindestens 70 Prozent allerAnwendungen ab deckt.» Neu istauch eine Produktionsschnittstelle.«Die ist zwar JDF-konform, aber estönt nicht so kompliziert. Und in derneuen Version ist der PDF-Prozessautomatisierbar. Dazu arbeiten wirmit der Impressed GmbH in Ham-burg zu sammen, die die SoftwareSwitch für solche speziellen Aufga-ben anbietet. Denn wir wissen voneinigen Kunden, dass sie oft vor demProblem stehen, wenig professionellan gelegte PDFs wirtschaftlich verar-beiten zu können.»

Psychologische Wirkung

Da sind andere Druckereien längstein gutes Stück weiter. «Nur in dieschnellsten Druckmaschinen zu in -vestieren bedeutet noch lange nicht,dass man industriell produziert. DieVernetzung sämtlicher Maschinenmit dem MIS ist das Thema», sagtPascal Schwarz, CEO der galledia AG

in Flawil und Printplus-Kunde. Ertrimmt das Unternehmen konse-quent auf die industrielle Produktionund setzt dazu vom MIS PrintplusDruck über Prepress und Print biszum Finishing und wieder zurück aufVernetzung und JDF/JMF. Das setztnatürlich voraus, dass die Prozessebetriebsintern minutiös geplant seinmüssen. Ein Unterfangen, das Jahreverschlingen kann und permanentoptimiert werden muss. Einfach nur ein Datenblatt zu studie-ren, ist bei solchen Projekten sichernicht ausreichend. Da muss genaugeprüft werden, wie weit JDF gehensoll, was JDF bei ganz speziellenAnforderungen leisten muss oder obes nur als Schnittstelle dienen soll.«Man darf die Leute mit den Mög-lichkeiten einer Software aber auchnicht erschrecken», räumt Alex Stur-zenegger ein. «Vor allem dann,wenn die Mitarbeiter unserer Bran-che mit der Angst vor Stellenabbauleben gelernt haben. Gerade wennes um hoch automatisierte Prozessegeht, hat die Software schon einegewisse psychologische Wirkung.Deshalb müssen wir die Leitplankeneiner Software auch so eng setzen,dass möglichst wenig oder bessernoch gar nichts schief gehen kann»,sagt Sturzenegger.

Hamsterrad Tagesgeschäft

Doch die Königs-Disziplinen Vernet-zung, JDF und integrierte Prozessesind nicht das Tagesgeschäft vonDruckereien und damit auch nichtimmer von Printplus. Viele kleinereDruckereien sind bereits mit demThema Betriebswirtschaft überfor-dert. Und auch grössere Unterneh-men leiden unter Zeitdruck durchdas Tagesgeschäft. «Sie investierenfast alle Kraft, Aufträge ins Haus zuholen. Da bleibt wenig oder keineZeit für strategische Überlegun-gen», sagt Sturzenegger und stelltdie rhetorische Frage: «Oder kennenSie eine Druckerei, die neue Produk-te entwickelt?» Nein. Wenn über-haupt Forschung und Entwicklung,dann höchstens das Austesten neuerPapiere, Farben oder Lacke.

«Das ist der Hamsterrad-Effekt, umüberleben zu können», glaubt Stur-zenegger. Mit etwas Weitblick müss -ten viele Druckereien – und das giltauch für grössere Betriebe – ihrenProduktionsprozess gar nicht opti-mieren, sondern ihren Verkauf. Allei-ne der Vergleich von Vor- und Nach-kalkulation würde schon helfen.Und vielen kleineren Druckereienwiederum wäre geholfen, wenn sieerst einmal ein MIS einsetzten. Dennnach dem Printplus-Motto ‹Einmalerfassen ist genug› öffnen sich sobe reits enorme Rationalisierungspo-tenziale mit einem Höchstmass anSicherheit. «Doch setzt das aberauch ein entsprechendes Denkenvoraus», erläutert Sturzenegger.«Viele tun sich mit dem Umdenkendurch veränderte Prozesse aberschwerer als mit einer neuen Ma -schine.»Dabei ist die Einführung einer Be -triebsdatenerfassung die Grundlage

für Kostenkontrolle pro Auftrag oderAuftragsgruppe. «Nur wenn ich dasErgebnis pro Auftrag kenne, weissich, mit welchen Aufträgen ich meinGeld verdiene», sagt Alex Sturzen -egger. Schliesslich biete das Erfassenaller relevanten Daten auch mehrTransparenz im Unternehmen.

Akademie

Vorteil der Transparenz ist auch,schnell auf Reklamationen reagie-ren zu können und im Falle einesvom Kunden bemängelten Auftragsgegebenenfalls den Papierlieferan-ten zur Verantwortung ziehen zukönnen. Dazu nutzt Printplus Logis -tik-Terminals für eine lückenloseArtikelrückverfolgung.Zudem bietet die Software PrintplusDruck Möglichkeiten für ein Qua-litätsmanagement und kann alsKontrollinstrument bei Leistungsab-weichungen eingesetzt werden. .

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In diesem Zusammenhang räumtAlex Sturzenegger ein, dass auch dieSchulung immer wichtiger wird.Nicht zuletzt deshalb hat Printplusdie Printplus Akademie gegründet.«Ein Kunde hat uns kürzlich einKompliment gemacht, indem er sag-te: Bei Euch ist es so, als wenn ichein Auto kaufe und dann noch dieFahrschule dazu bekomme», schil-dert Alex Sturzenegger. «Daran er -kennen wir auch, dass Schulungenund Hilfestellungen von den Kundengewünscht sind. Ein aktuelles Bei-spiel: Druckereien machen einmal imJahr Inventur. Auch wenn der Kundedas ganze Jahr das Modul Material-wirtschaft nutzt, fragt er am Jahres -ende: Wie mache ich das noch mitder Inventur?»Genau hier setzt die Akademie anund bietet proaktiv Anwender-, Ba -sis- und Aufbaukurse oder Schulun-gen zu speziellen Themen an. Dazukommen Informationsveranstaltun-gen, die beispielsweise das ThemaWeb-to-Print transparent machen. Auch wenn man glauben sollte, in -zwischen seien Druckereien wohlinformiert über den Wachstums-Markt Web-to-Print, besteht gerade

hier noch immer sehr viel Informa-tionsbedarf. Zwar bietet Printplus imRahmen seiner Software-Palette einDruckerei-Portal an, doch wird daserst von etwa 10% der Kundengenutzt. Printplus sieht das Drucke-rei-Portal in erster Linie als Informa-tions-System für Produkte und Auf-träge der Druckereien, das alsoffener Webshop für jedermannoder als geschlossenes B-to-B-Portalbetrieben werden kann. Dabei kannes ausserdem zur Verwaltung vonLa gerabrufen, für die Bestellung undGestaltung neuer Druckprodukteoder für einfache Kalkulationen imAussendienst etc. eingesetzt wer-den. Das jedoch setzt ein MIS voraus unddas wiederum die Bereitschaft, dieProzesse im Betrieb zu kennen undzu optimieren. Und es erfordertMarkt- und Produktkenntnis sowieBeratungsqualität.

Mehr Beratungsqualität

Nehmen wir als Beispiel die Print-plus-Kundenzeitschrift ‹Printlive›.Die aktuelle Ausgabe ist eigentlichein Standardprodukt im Format A4

mit 36 Seiten Inhalt plus Umschlagund könnte bei einem beliebigenOnline-Shop produziert werden. Al -lerdings setzt Printplus ein wertvol-les Papier für den Inhalt und für denUmschlag einen Gmund-Karton mitStanzung ein. «Das kann man nichtim Internet bestellen. Ich brauchefür eine solche Drucksache Bera-tung. Gerade hier müssen sich Dru -ckereien etwas einfallen lassen»,sagt Alex Sturzenegger und zitiertaus einer Studie, die Printplus beider Fachhochschule St.Gallen hatanfertigen lassen, in der es um dieGewohnheiten von Drucksachenein-käufern in der Schweiz, Österreichund Deutschland geht und darum,welche Kommunikationskanäle ge -nutzt werden: «Ich gehe ins Internetund lasse bei einer Online-Druckereidrucken, weil ich es jederzeit rundum die Uhr machen kann – ohnedass ich auch noch belehrt werde.»Das Problem, auf das Alex Sturzen -egger damit hinweisen will, ist, dassin unserer Branche das Produkt oftfür wichtiger gehalten wird als derInhalt. Genau umgekehrt sehen esjedoch die Kunden. Ein Konflikt, mitdem Druckereien und deren Verkäu-

fer noch umzugehen lernen müssen.Und unter Beratung versteht Stur -zen egger auch, dass Verkäufer ihrenKunden verdeutlichen müssen, dassder zweite grosse Kostenfaktor beiDrucksachen der Versand bezie-hungsweise das Porto ist. «Was hilftes dann, wenn ich 10 Franken amPapier spare?»Denn andere Fakten der Studie soll-ten durchaus Mut zu mehr Selbstbe-wusstsein machen. 87% der Kundenbetrachten die Qualität (Termin-treue, Druckprodukt) der Drucksa-chen als sehr wichtig. Zwei Drittelsind der Meinung, dass Drucksachengleich effektiv oder effektiver einge-setzt werden können, als andereMe dien wie das Internet. 60% den-ken, dass Drucksachen in Zukunftmindestens gleich wichtig bleiben,11% meinen sogar, dass die Bedeu-tung von Druck sachen zunehmenwird. Wenn das keine Argumentesind, an die Zukunft von Print zuglauben, was dann?

V www.printplus.ch

Die Welt von Printplus: Im Zentrumdie Funktionen des MIS PrintplusDruck mit Brücken zu den Work -flows anderer Hersteller. JDF spieltdabei eine wesentliche Rolle.

Übersicht und Orientierung.«Pressespiegel» – Die Medien- und Kommunikationsbranche wöchentlich im Überblick.Jetzt kostenlos abonnieren auf www.mediaforum.ch

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E-Business und Workflows

Im Investitionskompass ‹Web-to-Print – E-Busi-

ness und Workflows› werden die Themen von

verschiedenen Seiten beleuchtet. Da wird die

Allianz von Druck und Internet ebenso disku-

tiert wie die Bedeutung moderner Workflows

für die Angebote im Internet. Ein weiterer Bei-

trag beschäftigt sich mit dem Einbeziehen von

Kunden und deren Kunden sowie Handelspart-

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damit zu einem Modell ‹Wer-to-Business› avan-

ciert. Etwas mehr als 30 Systeme werden in der

Marktübersicht Web-to-Print-Systeme anhand

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trieben untersucht und erläutert. Darüber hin-

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