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Life Sciences-Magazin I 20. Jahrgang 12/2014 ISSN 1435-5272 | A 49017 Bioökonomie: Die Weichen für nachhaltige, post-fossile Produktion werden gestellt Seltene Erkrankungen: Miss- brauchen Pharmakonzerne die Anreize für Orphan Drugs? SPEZIAL: Vorschau auf Messen und Tagungen im Jahr 2015 Europäische Börsen wieder attraktiv Ende der Durststrecke LESEPROBE

Ende der Durststrecke Europäische Börsen wieder attraktiv · Köhler-Repp, Ripac Labor GmbH ..... 16 BIO-Europe feiert 20. Geburtstag ..... 17 Paion ab ... produkten integrierter

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Life Sciences-Magazin I 20. Jahrgang

12/2

014

ISSN

143

5-52

72 |

A 4

9017

Bioökonomie: Die Weichen für nachhaltige, post-fossile Produktion werden gestellt

Seltene Erkrankungen: Miss-brauchen Pharmakonzerne die Anreize für Orphan Drugs?

SPEZIAL: Vorschau auf Messen und Tagungen im Jahr 2015

Europäische Börsen wieder attraktiv

Ende der Durststrecke

LESEPROBE

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Itranskript I Nr. 12 I 20. Jahrgang 2014

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www.transkript.de

Editorial

Andreas Mietzsch Herausgeber

» Seit einer gefühlten Ewigkeit war Biotechnologie in Europa an den Börsen einfach kein Thema, Hausse hin oder her. Das ändert sich jetzt: Schon zehn nach OECD-De-

finition dedizierte Biotech-Unternehmen haben sich in diesem Jahr auf das (elektronische) Parkett gewagt. Wobei man eigentlich Parkette sagen müsste, denn auf dem Kontinent

gibt es viele Börsen. Während die einen sagen, dass diese Viel-falt auch große Wahlmöglichkeiten eröffnet, meinen andere, dass ein zentraler Börsenplatz stärker und damit vorzuziehen wäre. Nun gut, eine einzige Handelsplattform ist sowieso nicht in Sicht; da ist es besser, einmal zu schauen, wie sich die verschiedenen Börsen in Angebot und Stellung unterscheiden. Die BIOCOM AG hat auf der BIO-Europe und später dem Eigenkapitalforum in Frankfurt ei-ne große Studie vorgestellt, die sich diesem Thema auf rund 100 Seiten widmet: „Comparative Analysis of European Biotech Stock Markets“. Unseren Bericht darüber finden Sie auf Seite 21 ff. (Wie üblich dazu der Hinweis, dass |transkript im Verlag der BIOCOM AG erscheint.) Unser Titelthema wird durch Berichte von jüngsten Börsengängen in unserem Erscheinungsgebiet komplettiert: Pro-biodrug (S. 19), Molecular Partners (S. 20) und Affimed (S. 24).

Jeder Börsengang ist natürlich eine Sache für sich. Im englischen Ausdruck „Initial Public Offering“ wird deutlich, dass das Unterneh-men dadurch öffentlich sichtbarer wird – genau dieser Zuwachs an

Öffentlichkeit und Bekanntheit ist (neben dem gegebenenfalls zufließenden Kapital natür-lich) das große Plus einer Börsennotierung. Geht man fern der Heimat aufs Parkett, muss man dafür gute Gründe haben. Im Falle der deutschen Probiodrug, die sich für die Eu-ronext in Amsterdam entschieden hat, war dies wohl darin begründet, dass man bedeuten-de Investoren in den Niederlanden hat und dort auch Forschungskooperationen unterhält.

» Unlängst las ich in einer Lokalzeitung das Portrait zweier Gründer, die sich auf einem Tangoabend kennenlernten und später ihre Ideen austauschten. Die Biologin und der

Physiker gründeten schließlich via Crowdfunding eine Firma, die sich mit Genexpressions-analyse und PCR erfolgreich etabliert. Dem Bericht zufolge ist der beiden klares Ziel, ihre Firma zu verkaufen, wenn sie richtig läuft, denn schließlich hätten sie ja noch viele ande-re Ideen seit ihrem Tangoabend. Das mag jugendlich-sympathisch und auch nach Zeitgeist klingen, doch ohne Gründer, die sich als echte Unternehmer verstehen und langfristig en-gagieren, wird es nichts mit dem Aufbau einer Branche, die sich im globalen Wettbewerb durchsetzen kann. Hätte Steve Jobs von Apple gelassen? Oder was wäre passiert, wenn die Herren Siemens, Bosch, Plattner, Rathenau, Benz oder Zeiss mal eben „was anderes“ gemacht hätten?

» Große Themen sind Chefsache: Bundesforschungsministerin Johanna Wanka und Bundesumweltministerin Barbara Hendricks stellten auf einer Konferenz in Berlin ih-

re gemeinsame „Green Economy Agenda“ vor. Leider nach unserem Redaktionsschluss. Doch eines kann ich hier kurz vermelden: Die Agenda ist ein Ergebnis des FONA-Prozes-ses (Forschung für Nachhaltigkeit), in dem die Bioökonomie bislang keine Rolle spielte. Jetzt heißt es im gemeinsamen Papier der beiden Ministerien: „Indem die Bioökonomie biologische Vorgänge und Ressourcen einsetzt, weiterentwickelt und damit leistungs-fähiger macht, werden Technologie, Ökonomie und Ökologie systemisch und nachhal-tig verbunden – in Übereinstimmung mit den Zielen und Leitlinien einer Green Economy.“ Wächst da zusammen, was zusammengehört?

» Und damit, liebe Leser, obliegt mir nur noch die angenehme Pflicht, Ihnen allen ei-nen besinnlichen Ausklang des Jahres und schöne Feiertage zu wünschen. Bleiben

Sie |transkript auch 2015 gewogen. Schon im Januar gibt es etwas zu feiern ...

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Unabhängiges Nachrichten-Magazin

Itranskript I Nr. 12 I 20. Jahrgang 2014

Messen & KonferenzenVorschau 2015

D e z e m b e r 20 14

Spezial

Messen und Konferenzen

Die Biotech-Branche lebt von der Kooperation mit- und dem Austausch untereinander. Neben einem Rückblick auf wichtige Veranstaltungen der Szene wie die Bioökonomietage und die Medica stellt |transkript im Spezial des Heftes ausgewähl-te Events des kommenden Jahres vor. Natürlich hilft – wie in jeder Jahresendausgabe – auch wie-der der beigelegte großformatige Jahreskalender beim Lichten des Veranstaltungsdickichts.

Seite 27

Aus dem Inhalt

Wirtschaft 6 – 26, 43, 44

Patentkommentar; Histide stemmt Serie A-, Humedics Serie C-Finanzierung ....... 10Börse aktuell .................................... 11–13Mensch und Unternehmen Dagmar Köhler-Repp, Ripac Labor GmbH ........... 16BIO-Europe feiert 20. Geburtstag ......... 17Paion ab sofort ohne Ono ..................... 18MCS Multi Channel Systems nun in US-Hand; Pfi zer zahlt Merck KGaARekordbetrag für Krebswirkstoff ........... 25Berlin Cures ist erste BIG-Ausgründung; US-Firma erwirbt Kaufoption für F-Star alpha; XL-Protein fi ndet israelischen Partner ..... 26Ticker Klinische Studien ....................... 43|transkript persönlich; Kapital-O-Meter ...................................... 44

Wissenschaft 45 – 47

Mit Kraft der Gedanken Gene exprimieren; Bispezischer Antikörper überschreitet Blut-Hirn-Schranke bei Affen ................. 46Capsidstruktur von HIV geklärt; Neues Werkzeug für Allergieforscher .... 47

Politik 48 – 50

EMA aktualisiert Biosimilar-Leitlinie; Bundesregierung beantwortet Kleine Anfrage zum AMNOG .......................... 49

Strukturen 51 – 54

Erfolg für Heidelberger iGEM-Team; 10 Mio. Euro für neues IMI-Projekt; Göttinger Studie bricht Lanze für GVO .. 51 Ländernachrichten Bayern zentralisiert Start-up-Hilfe; Mecklenburg-Vorpommern startet Demonstrationsnetzwerk Lupine; Biolago hört auf seine Mitglieder; Ostdeutschland sucht Kapital ................ 53Pro & Kontra: Braucht die Bioökonomie die Grüne Gentechnik? .... 54

Verbände 55 – 59

Service 60 – 66

Personalia/Preise ............................. 60, 62Termine .................................................. 63Index/Impressum .................................... 64Bücher .................................................... 65Letzte Seite ............................................ 66

T itel

Euro-Börsen wieder attraktiv

Der Probiodrug AG in Halle/Saale ist ein starker Start an der Börse Euronext in Amsterdam gelungen. Der Aktienkurs hat sich oberhalb des Ausgabepreises fest-gesetzt. Auch Molecular Partners ist im zweiten Anlauf erfolgreich gewesen: Im Oktober hatten die Schwei-zer noch einen geplanten Börsengang in Zürich kurz vor Schluss abgebrochen. Ein neuer Ankerinvestor und ein geringerer Ausgabepreis ebneten wenige Wochen später schließlich den Weg. Offenbar fassen europäi-sche Biotech-Firmen einen Börsengang wieder als re-alistische Option ins Auge. So wurden in den ersten neun Monaten des Jahres rund 2 Mrd. Euro von an den Börsen gehandelten Biotech-Firmen eingeworben. Mit zehn Neulingen haben in dem Zeitraum mehr Firmen ihr Börsendebüt gewagt als im gesamten Vorjahr. Da-mit gibt es in Europa insgesamt 144 börsennotierte Biotech-Unternehmen. Doch welche Handelsplätze sind für ein Börsendebüt geeignet? Eine neue Studie gibt Auskunft. |transkript stellt sie exklusiv vor.

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Teil 1 Probiodrug: Oranje boven in Halle/Saale Seite 19

Teil 2 Molecular Partners: Der 2. Schuss sitzt Seite 20

Teil 3 Welche Börse passt zu mir? Seite 21

Teil 4 Affimed: Das Börsendebüt als Déjà-vue Seite 24

Probiodrug: Dem Tüchtigen schlägt die Stunde

Börse Zürich

LESEPROBE

Intro Wirtschaft Wissenschaft Politik Strukturen Spezial Verbände Service Extro 5

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Organ der Deutschen Gesellschaft für Proteomforschung DGPF, der Biotechnologie Industrie Organisation BIO Deutschland, der Biotechnologischen Studenteninitiative (btS) und der Fachabteilung Life Science Research (LSR) im Verband der Diagnostica-Industrie VDGH

Itranskript I Nr. 12 I 20. Jahrgang 2014

kurz und bündig

Brain: Die Brain AG bleibt ihrer Konzernstrategie treu. Jetzt erweitert das Unter-nehmen in Zwingenberg das eigene Geschäftsspektrum um eine weitere Facette: Mit einer strategischen Mehrheitsbeteiligung an der Weissbiotech-Gruppe steigt Brain in den Markt für Industrieenzyme ein. Im Gespräch mit |transkript erläutern Jürgen Eck, Vorstand Forschung und Entwicklung bei Brain, und Hans de Bie, Geschäftsführer von Weiss biotech, die Hintergründe für die Allianz. 6

Bayer: Auf der BIO-Europe in Frankfurt am Main hat der Pharmakonzern den jüngsten Baustein seiner Strategie für externe Innovationen vorgestellt: Rund 25 Mio. US-Dollar investiert das Unternehmen in den neu geschaffenen Versant Venture Capital V-Fonds. 10

Roche: Der US-Arm der Schweizer Roche AG, Genentech, hat mit dem Lizenzabkom-men mit Newlink Genetics und der Akquise von Seragon Pharmaceuticals (beide USA) eine deutliche Strategiekorrektur vorgenommen. Gegenüber |transkript legt Genentechs Senior Vice President Partnering James Sabry eine etwas andere Sichtweise dar. 14

Lysando: Der Wirkstoffentwickler hat einen neuen Großaktionär: Das thailändische Indus-triekonglomerat Siam Cement Group sicherte sich einen 20%-Anteil am Unternehmen. Die Lisando GmbH in Regensburg – die Forschungsniederlassung der in Liechtenstein angesie-delten Lysando AG – konzentriert sich auf die Entwicklung lytisch wirkender Proteine. 25

Defi niens: Die Münchener Aktiengesellschaft hat seit Mitte November einen neuen Ei-gentümer: Für eine Vorabzahlung von 150 Mio. US-Dollar wird Medimmune, die Biologi-ka-Sparte von AstraZeneca, den Bildauswertungsspezialisten übernehmen. Die geplante Transaktion soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. 26

Stammzelltreff: Auf der zweiten Jahreskonferenz des German Stem Cell Network (GSCN) beschäftigten sich die 450 Teilnehmer damit, wie neue Technologien zum Beispiel Designer-Nukleasen das dynamische Feld vorantreiben können. Das vom Bundesforschungsministeri-um geförderte GSCN untermauerte mit der gut besuchten Konferenz seinen Anspruch, den bedeutendsten Treff der deutschen Stammzellforscher-Zunft auszurichten. 45

MRSA: Forscher versuchen derzeit mit verschiedenen Ansätzen, den als Krankenhaus-keimen bekannten Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus-Bakterien zu Leibe zu rücken. Ein deutsch-französisches Team hat jetzt ein neues Therapieziel entdeckt. Das Regulatorprotein beeinfl usst die Expression der bakteriellen Pathogenitätsfaktoren. 46

Autoimmunkrankheiten: Wissenschaftler des Europäischen Molekularbiologie-Labors (EMBL) haben die begründete Hoffnung, die überschießenden Immunreaktionen bei Au-toimmunkrankheiten bald einfach abschalten zu können. In Mausmodellen für Multiple Sklerose und Typ-1-Diabetes steigerte die Gabe des rekombinant hergestellten Wachs-tumsfaktors rhIGF-1 die Überlebensrate von 50% auf 80%. 47

Orphan Drugs: Missbrauchen Arzneimittelhersteller das Anreizsystem für die Entwick-lung von Orphan Drugs als Türöffner für Medikamente, die auf breitere Indikationen zielen, oder um Krankheiten per Biomarker immer feiner zu unterteilen? Auf einem Sym-posium in Berlin suchten Experten Antworten. Für |transkript erläutert Pharmaindustrie-Kritiker Wolf-Dieter Ludwig seine Sichtweise. 48

Bioökonomie-Konferenz: Das wirtschaftliche Potential aus Biomasse hergestellter Pro-dukte ist gewaltig angesichts des von der Politik angepeilten Rohstoffwandels. In Berlin dis-kutierten internationale Experten über den richtigen Weg. Auch die Bundesminister Chri-stian Schmidt (BMEL) und Johanna Wanka (BMBF) brachten sich mit ihren Ideen ein. 52

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Titel

Biotech-Börsen in europa – titel i i iL L L

Welche Börse passt zu mir?europäische Biotech-Firmen fassen einen Börsengang wieder als realistische option ins auge. Doch

welche handelsplätze sind für das eigene unternehmen geeignet? eine neue studie gibt auskunft.

Schon jetzt ist klar: 2014 wird ein bemerkens-wertes Jahr für börsennotierte Biotech-Un-ternehmen. Dies zeigen nicht nur die jüngs-ten Börsengänge – eine aktuelle Studie untermauert die verbreitet positive Grund-stimmung in der Branche mit harten Zahlen.

Rund 2 Mrd. Euro wurden von an den Bör-sen gehandelten Biotech-Firmen in den ers-ten neun Monaten des Jahres eingeworben. Mit zehn Neulingen haben in dem Zeitraum mehr Firmen ihr Börsendebüt gewagt als im gesamten Vorjahr. Damit gibt es in Euro-pa inzwischen insgesamt 144 börsennotier-te Unternehmen, deren Geschäftsfeld ganz überwiegend die Biotechnologie ist.

Diese Zahlen gehen aus einer aktuellen Studie der BIOCOM AG zur europäischen Börsenlandschaft hervor, die beim Eigenka-pitalforum in Frankfurt Ende November offi-ziell vorgestellt wurde. Sie enthält eine Ana-lyse der wichtigsten Handelsplätze in Europa hinsichtlich ihrer Relevanz für Biotech-Fir-men. Demnach steht die Mehrländerbörse Euronext – und hier insbesondere der Han-delsplatz Paris – ganz oben im Ranking. Ins-gesamt 17 der 36 Börsengänge fanden dort statt. Die weiteren Plätze belegen der Alter-

native Investment Market (AIM) in London und der Main Market der nordischen Mehr-länderbörse Nasdaq OMX. Die Frankfurter Wertpapierbörse und die Schweizer Börse SIX in Zürich überzeugen mit individuellen Stärken. „Die Durststrecke ist vorbei. Der Kapitalmarkt in Europa hat sich der Biotech-Industrie wieder zugewandt“, sagt Studien-leiter Boris Mannhardt.

Attraktives Börsenumfeld entscheidend

In den vergangenen fünf Jahren konnten sich vor allem jene Börsenplätze gut entwickeln, die ein investitionsfreundliches Umfeld bie-ten – seien es steuerliche Vergünstigungen wie in Frankreich, ein attraktives Wachstums-segment wie in London oder lokale Investo-ren – etwa Pensionsfonds – in Skandinavien.So sicherte sich das österreichische Unterneh-men Intercell den Zugang zum französischen Markt durch die Fusion mit Vivalis SA zum Vakzine-Spezialisten Valneva SE. „Die Inn-novationsförderung in Frankreich ist wichtig. Zugleich haben viele der staatlichen Fonds

auch ein strategisches Interesse an ihren Be-teiligungen“, lobt Valneva-Chef Thomas Lin-gelbach die französische Finanz infrastruktur. Für Geldgeber wiederum scheint die Geo-grafie der Firmen nur zweitrangig. „Aus In-vestorensicht hat der Listingplatz geringe Bedeutung bei der Entscheidungsfindung. Insbesondere bei Biotech-Börsengängen kommen mehr als 50% der Nachfrage von ausländischen Anlegern“, heißt es von Seiten des französischen Bankhauses Oddo-Seydler.

Tatsächlich zeigen viele Biotech-Firmen bei der Wahl ihres Börsenplatzes einen starken Hang zum Lokalpatriotismus. Mehr als 95% der aktuell börsennotierten Unternehmen entschieden sich für eine Börse ihres Heimat-landes. Grenzüberschreitende Börsengänge wie beim italienischen Pharmaunternehmen Newron Pharmaceuticals SpA oder dem deutschen Alzheimer-Spezialisten Probio-drug AG (siehe S. 19) sind bisher die Ausnah-me – und häufig Besonderheiten des jeweili-

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zur Studie www.biocom.de/analysis2014

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Itranskript I Nr. 12 I 20. Jahrgang 2014

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Titel

gen Unternehmens geschuldet. „Wir wollten eine einfache, international zugängliche Do-kumentation, die auf vernünftigen forma-len Kriterien beruht – daher schied Mailand aus“, erläutert Newron-Chef Stefan Weber seine Wahl für den Börsenplatz Zürich. Pro-biodrug wiederum fällte die Entscheidung zugunsten von Amsterdam unter anderem wegen der niederländischen Investoren, die in der Firma engagiert sind.

„Teile die unreflektierte Begeisterung für die Nasdaq nicht“

Immer wieder nehmen europäische Firmen die US-amerikanische Technologiebörse Nasdaq in den Blick. 2014 waren es bereits fünf. Auch die Firmen, welche für die Studie als Fallbeispiel detaillierter betrachtet wur-den, hatten im Laufe ihrer IPO-Planungen den Gang an die Nasdaq geprüft, sich dann aber in der Mehrheit für Europa entschieden.

„Für ein Listing an der Nasdaq brauchen sie einen klaren US-Bezug. Die allgemeine, un-reflektierte Begeisterung für die US-Börse teile ich nicht“, urteilt Newron-Chef Weber. Auch für zu junge Unternehmen oder Gesell-schaften mit einer zu geringen Firmenbewer-tung ist ein US-Börsengang häufig schwierig. Wenn die Voraussetzungen jedoch stimmen, gelingt auch Firmen hierzulande der Sprung an die Nasdaq. Der Wirkstoffentwickler Af-fimed hat es jüngst vorgemacht. „Als wir von US-Investoren positives Feedback bekamen, haben wir uns die europäischen Börsen gar nicht mehr näher angeschaut“, räumt Firmen-chef Adi Hoess im Gespräch mit |transkript ein (siehe S. 24). Auch ohne US-Börsenlisting gelingt es vielen europäischen Firmen, US-Investoren für sich zu begeistern, wie das Beispiel Morphosys zeigt. „US-amerikani-

sche Investoren haben so viele Möglichkei-ten, in Biotech-Firmen zu investieren, dass es für ein ausländisches Unternehmen nicht einfach ist, Aufmerksamkeit zu erregen. Das erfordert viel Zeit und Arbeit“, gibt jedoch Jens Holstein, Finanzchef des Antikörper-spezialisten, zu bedenken.

„Wir haben unseren Fokus verloren“

Auch wenn die Indikatoren für Biotech-Un-ternehmen an den europäischen Börsen zuletzt teils kräftig nach oben weisen: Im

Vergleich zum US-Markt gibt es weiter Nach-holbedarf. Vor allem in der geringen Markt-kapitalisierung offenbart sich eine Schwä-che. Sie liegt in Europa bei insgesamt 60,8 Mrd. Euro – und ist damit im Vergleich zu den USA um den Faktor 10 geringer. Fast drei Viertel (71%) der europäischen Biotech-Firmen haben eine Marktkapitalisierung von weniger als 250 Mio. US-Dollar, jede zwei-te unterschreitet sogar die Schwelle von 100 Mio. US-Dollar. Nur 14 Firmen erreichen ei-ne Marktkapitalisierung von mehr als 1 Mrd. US-Dollar, dazu gehören unter anderem Ac-telion, Qiagen sowie Morphosys. „Gerade

Europäische Börsen im Biotech-Vergleich*

Börsenplatz / Börsensegment

Anzahl der dedizierten Biotech-Firmen

Anzahl der Börsengänge

Durchschnittli-ches Volumen der Börsen-gänge (in Mio. Euro)

Durchschnittli-ches Volumen der Folge-finanzierungen (in Mio. Euro)

Anzahl Folge-finanzierungen je Biotech-Unternehmen

Handels-volumen (Median)

Plazierung in der Studie

Euronext 27 11 28,8 38,1 2,44 17% 1.

AIM London 24 3 75,6 10,9 3,08 10% 2.

Nasdaq OMX Main

19 1 46,2 27,9 2,42 19% 3.

Börse Frankfurt 15 0 – 21,3 4,20 15% 4.

Alternext 14 8 8,7 7,9 2,21 18% 5.

Börse Oslo 9 2 4,2 4,5 3,0 40% 6.

Börse Zürich 9 0 – 15,4 2,22 47% 7.

Nasdaq OMX First North

8 1 1,3 2,0 3,88 17% 7.

Börse Warschau 8 6 2,2 2,0 2,0 1% 8.

* Quelle: Comparative Analysis of Biotech Stock Markets. Nur Börsen mit mind. 8 gelisteten Biotech-Firmen wurden berücksichtigt. Angaben gelten für Q1/2009 bis Q3/2014. ©BIOCOM AG

Eingeworbene Folgefinanzierungen in Europa (in Mio. Euro)

2014

2013

2012

2011

2010

2009

1.420

1.830

620

840

1.300

1.150

368,9 79,1 ∑ 448,0

209,5 81,8 ∑ 291,3

100 62,2 ∑ 162,2

42,4 33,6 ∑ 76,0

129,3 27,1 ∑ 156,4

494,2 23,9 ∑ 518,1

Europäische Börsen insgesamt Börse Frankfurt Börse Zürich

© B

IOC

OM

AG

LESEPROBE

Intro Wirtschaft Wissenschaft Politik Strukturen Spezial Verbände Service Extro 23

Titel

diese Firmen sind es auch, die den Börsen in Frankfurt und in Zürich ihre gute Perfor-mance bescheren, obwohl hier im Betrach-tungszeitraum kein einziger Börsengang stattgefunden hat“, so Mannhardt. So wartet die Frankfurter Wertpapierbörse seit 2007 auf einen Biotech-Börsengang. Für die dort bereits gelisteten Unternehmen ist sie trotz-dem vergleichsweise attraktiv: Seit 2009 fanden dort im Durchschnitt die meisten Fi-nanzierungsrunden je Firma statt. „Die Un-ternehmen dort wurden vor mehr als einem Jahrzehnt an die Börse gebracht. Sie sind bei Investoren daher bereits bekannt und kön-nen den Kapitalmarkt anzapfen, wenn die Marktbedingungen es erlauben“, so Sven Kapell von der Close Brothers Seydler Bank AG. Der Börsenplatz Zürich wiederum konn-te im November mit dem Debüt von Mole-cular Partners den ersten Börsengang eines Biotech-Unternehmens seit sechs Jahren fei-ern (siehe S. 20)

In Europa investieren Generalisten

Europa und die USA unterscheiden sich nicht nur in der Größe des Marktes. „Es scheint fast, als hätten wir unseren Fokus verloren“, klagt Naveed Siddiqi, Partner

beim französischen Wagniskapitalgeber Ed-mond de Rothschild Investment Partners. Tatsächlich gibt es in Europa kaum noch In-vestoren, die sich auf Beteiligungen an bör-sennotierten Life-Sciences-Unternehmen spezialisiert haben. Stattdessen sind Ge-neralisten wie etwa große Investmentfonds oder Pensionskassen in dem Feld aktiv. Dass sich diese Situation rasch ändert, erscheint unwahrscheinlich. In Europa haben viele In-vestmentbanken ihre auf die Biotechnologie oder Lebenswissenschaften spezialisierten

Abteilungen geschlossen. Dies hat die Zahl qualifizierter Analysten in den vergange-nen Jahren deutlich schrumpfen lassen – ein Umstand, der angesichts der zuletzt wieder steigenden Zahl von Börsengängen hinter verschlossenen Türen auch durchaus von Bankvertretern beklagt wird. Statt der re-nommierten Geldhäuser sind es inzwischen häufig selbstständige Analysten, die Inves-toren in den Life Sciences ihre Kompetenz gegen Bares zur Verfügung stellen.

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An europäischen Börsen bei Börsengängen eingeworbenes Kapital (in Mio. Euro)

2014

2013

2012

2011

2010

2009

549,4

59,4

110,1

17,6

115,6

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Rote Biotechnologie

Itranskript I Nr. 12 I 20. Jahrgang 2014

Genexpression steuern per GedankenkraftEs klingt wie Science Fiction: Schweizer Wissenschaftlern um den Systembiologie-Spe-zialisten Martin Fussenegger ist es erstmals gelungen, drahtlos die Genexpression von Zellen allein durch Gedankenkraft zu steuern (NATURE COMMUNICATIONS, doi: 10.1038/ncomms6392). Für ihr originelles Experiment nutzten die Forscher vom Baseler Depar-tement für Biosysteme (D-BSSE) ein EEG-Headset, das per Bluetooth die Hirnströme an einen Controller übertrug. Sobald dieser gedankentypische EEG-Muster identifizierte, übertrug er drahtlos das Signal an einen Generator, der mittels eines Magnetfeldes ei-nen Induktionsstrom in einem Implantat erzeugte und damit eine LED anschaltete. So-bald das von der LED emittierte Infrarotlicht genetisch veränderte Zellen bestrahlte, begannen diese, Gene zu exprimieren, die unter Kontrolle eines lichtabhängigen Promo-tors standen. In Experimenten mit drei Gruppen von Operatoren gelang die Steuerung der Expression eines einfach zu detektierenden Proteins gut. Zukunftsanwendungen seiner optogenetischen Lösung sieht Fussenegger in der automatischen Erkennung von krankheitsspezifischen Hirnströmen und der Zudosierung von Proteinarzneien.

KRANKENHAUSINFEKTIONEN

Achillesferse von MRSA entdeckt Gefährliche Bakterien wie der Krankenhaus-keim Staphylococcus aureus spüren ganz ge-nau, wann sie zuschlagen und ihre Patho-genitätsfaktoren bilden müssen. Solange infizierte Zellen gut genährt sind, also genü-gend Zucker zur Energiegewinnung nutzen, verhalten sich die oft Antibiotika-resistenten Keime ruhig. Ist jedoch die Energiegewin-nung gestört, aktivieren die Bakterien die Gene, die ihre gefährlichen Virulenzfakto-ren bilden. Ein deutsch-französiches Team hat jetzt das Regulatorprotein entdeckt, das beide Prozesse verbindet. Ende Oktober berichtete das Team um Markus Bischoff von der Univer-sität Homburg, dass die Aktivität des Katabo-lit-Kontrollproteins E (CcpE) die Expression der bakteriellen Pathogenitätsfaktoren hemmt (J. BIOL. CHEM., doi: 10.1074/jbc.M114.584979). Versuchstiere, in denen sie den positiven Re-gulator der Energiegewinnung aus Zucker (Zitratzyklus) ausgeschaltet hatten, entwickel-ten laut Bischoff „deutlich mehr Lungenent-zündungen und Hautinfektionen“. Hoben die Wissenschaftler den künstlichen CcpE-Gen-defekt wieder auf, bildeten die Bakterien nicht länger die Virulenzgene capA, hla und psm. Ih-

re Entdeckung wollen die Forscher nutzen, um neue Therapieansätze gegen methillin-resis-tente Staphylococcus aureus (MRSA)-Bakteri-en zu entwickeln.

Eine andere vielversprechende Strategie-gegen die Krankenhauskeime stellte Anfang November das holländische Unternehmen Micreos vor: Es hat ein Enzym im Portfolio, das spezifisch die Mureinhülle von MRSA zerstört, andere Bakterien aber verschont.

Eine Therapie, die ganz auf das Abtöten der Bakterien verzichtet, haben Anfang No-vember Wissenschaftler um Eduard Babiy-chuk von der Universität Bern präsentiert (NATURE, doi: doi:10.1038/nbt.3037): Durch Bindung an Liposomen mit spezifischer Fett-säurezusammensetzung wollen sie die Mem-bran-destabilisierenden Toxine abfangen, die Gram-positive Staphylo- und Streptokok-ken nutzen, um an die Membran der Zielzel-le zu binden und diese zu durchlöchern. Das Genfer Biotech-Unternehmen Lascco SA, das Babiy chuks Patent (WO2013186286 A1) ein-lizenziert hat, steht mit dem Wirkstoff Cal02 bereits vor Phase I-Tests in Patienten mit bak-teriell bedingter Lungenentzündung.

Kurzmeldungen

Bisher war bekannt, dass bei Perso-nen mit posttraumatischer Belastungs-störung (PTBS) bestimmte Gene epige-netisch stillgelegt werden. Ein Team aus Molekularbiologen und Psychologen der Universitäten Ulm und Konstanz berich-tet jetzt, dass traumatische Erlebnisse, wie Krieg, Vertreibung oder Folter, zu-sätzlich DNA-Strangbrüche in Immun-zellen auslösen (PSYCHOTHER. PSYCHOSOM., doi: 10.1159/000362739). Zugleich ge-lang es dem Team um Iris-Tatjana Kolassa, in einer Studie mit 65 Probanden zu zei-gen, dass eine einjährige Psychotherapie sowohl die PTBS-Symptome linderte als auch die Zahl der DNA-Brüche deutlich verminderte. Ob sich der biologische Pa-rameter als Indikator des Therapieerfol-ges nutzen lässt, müssen größere rando-misierte Studien zeigen.

Erstmals ist es Wissenschaftlern von Ro-ches US-Tochter Genentech gelungen, ei-nen bispezischen Antikörper erfolgreich über die Blut-Hirn-Schranke von Affen zu transportieren (SCI. TRANSL. MED. 6(261), 261ra154). Das in Basel entwickelte An-tikörperformat bindet an den Transferrin-Rezeptor und hemmt das Alzheimer-spe-zifische Enzym beta-Sekretase.

Zugelassene Endothelin-1-Inhibitoren gegen Lungenhochdruck wirken mögli-cherweise auch bei Patienten mit Herz-schwäche, die Betablocker nicht vertra-gen. Dies berichteten Wissenschaftler um Johannes Backs vom Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) in Heidelberg Anfang November (PNAS, doi: 10.1073/pnas.1409026111). Setzten sie genetisch veränderte Mäu-se, die keine Endothelin-Rezeptoren auf den Zellen des sympathischen Nerven-systems bilden, kardialem Stress aus, entwickelten diese deutlich seltener ei-ne Herzschwäche als eine Kontrollgrup-pe. Daraus schließen die Kardiologen, dass Endothelin-Blocker denselben Ef-fekt zeigen müssten. Deren herzschüt-zende Wirkung kommt allerdings nur Pa-tienten zugute, die keine Betablocker erhalten. Denn der herzschützende Ef-fekt der Endothelin-Antagonisten wird indirekt über das Hormon Noradrenalin vermittelt. Es steuert epigenetisch regu-lierte Signalwege im Herzen, die an des-sen pathologischem Umbau beteiligt sind. Betablocker vermindern die Wir-kung von Noradrenalin auf das Herz.

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Itranskript I Nr. 12 I 20. Jahrgang 2014

Unternehmen SeiteDas Life Sciences-Magazin |transkript er-scheint monatlich (mit zwei Doppelausga-ben pro Jahr) im Verlag der

BIOCOM AGLützowstraße 33 – 3610785 Berlin | GermanyTel.: 030/264921-0Fax: 030/264921-11E-Mail: [email protected]: www.biocom.de

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20. Jahrgang 2014Hervorgegangen aus BioTechnologie Das Nachrichten-Magazin (1986 – 88) und BioEngineering (1988 – 94)ISSN 1435-5272Postvertriebsstück A 49017

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4SC AG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

AActelion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Affimed Therapeutics AG . . . . . . . . . 24Agennix AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13AMGEN GmbH. . . . . . . . . . . . . . . . .U2AnalytiCon Discovery GmbH . . . . . . . 6Analytik Jena AG . . . . . . . . . . . . . . . 12AOP Orphan Pharmaceuticals AG . . 26Apogenix AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Astellas Pharma . . . . . . . . . . . . . . . . 51AstraZeneca . . . . . . . . . . . . . . . . 26, 51Auris Medical . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

BBasilea Pharmaceutica AG . . . . . . . . 11Bayer AG . . . . . . . . . . . . . . . 10, 17, 51Bayern Innovativ GmbH . . . . . . . . . . 37BB Biotech . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13BB Biotech Ventures . . . . . . . . . . . . . 19Berlin Cures GmbH. . . . . . . . . . . . . . 26BIO Deutschland e.V. . . . . . . . . . . . . 15Biocapital Partners . . . . . . . . . . . . . . 10BIOCOM AG . . . . . . . . . . . . 21, 42, 61Biofrontera AG . . . . . . . . . . . . . . 12, 13Biogen Idec . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19Biotest AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13BioVaria/Ascenion . . . . . . . . . . . . . . 35BioVendor Laboratory Medicine, Inc. 26Boehringer Ingelheim GmbH . . . . . . 43Brain AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6, 8Bristol Myers Squibb Company . . . . 26

CCAM Investmentmarketing GmbH . .U4Carl Zeiss AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24CBR Biotech Strategies GmbH . . . . . 43CEM GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . 47, 53Charite Biomedical Fund . . . . . . . . . 10Chubb Insurance Comp. of Europe . . 5CIS bio GmbH. . . . . . . . . . . . . . . . . . 56Clementia Pharmaceuticals Inc. . . . . 43Close Brothers Seydler AG . . . . . . . . 23Co.don AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Concept Heidelberg. . . . . . . . . . . . . 32Cubist Pharmaceuticals Inc. . . . . . . . 51Cytos AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13CytoTools AG . . . . . . . . . . . . . . . 12, 13

DDechema e.V. . . . . . . . . . . . . . . . 33, 38Definiens AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26Deutsche Messe AG . . . . . . . . 3, 39, 55DIA Europe / DIA Home . . . . . . . . . . . 7Dr. Falk Pharma GmbH . . . . . . . . . . . 43Dt. Ges. f. Proteomforschung . . . . . . 39

EEBD Group . . . . . . . . . . . . . . . . . 17, 28Edmond de Rothschild Investment. . 19Enzymcals AG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Epigenomics AG. . . . . . . . . . . . . . . . 11Eppendorf AG . . . . . . . . . . . . . . 56, 62European Biotechnology Network . .U3EvaluatePharma Ltd . . . . . . . . . . . . . 49Evolva Holding AG . . . . . . . . . . . . . . 12Evolva SA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Evonik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Evotec AG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

FF-star GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26Fördergesellschaft IZB mbH . .KalenderFormycon AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

GGenentech Inc. . . . . . . . . . . . . . . 14, 46GenVec Inc. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43GlaxoSmithKline . . . . . . . . . . . . . 43, 51GOODVENT Beteiligung . . . . . . . . . 19Grünenthal GmbH . . . . . . . . . . . . . . 60

HHBM Healthcare Investments AG . . . 19Helsinn Group. . . . . . . . . . . . . . . . . . 43High-Tech Gründerfonds . . . . . . 10, 18Histide AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Humedics GmbH . . . . . . . . . . . . . . . 10

IIBB Beteiligungsgesellschaft mbH . . 10Inception 4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10InterMune Inc. . . . . . . . . . . . . . . . . . 43Ipsen Pharmaceuticals S.A.. . . . . . . . 47

JJanssen Research & Dev. LLC . . . . . . 43Jerini AG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

KKompetenznetzwerk Stammzellfor-schung NRW. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31Kreditanstalt für Wiederaufbau. . . . . 10KWS Saat AG . . . . . . . . . . . . . . . 11, 13

LL.A. Schmitt GmbH. . . . . . . . . . . . . . . 6Lascco SA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46Life Science Partners. . . . . . . . . . . . . 19Lipid Therapeutics GmbH. . . . . . . . . 43Lonza AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

MMagforce AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13MaPo GmbH. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55Marinomed Biotech GmbH . . . . . . . 26Maxwell Biotech Venture Fund . . . . . 18MCS Multi Channel Systems GmbH 25Mecon Science Networks . . . . . . . . . . 6Medigene AG. . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Medimmune Ltd . . . . . . . . . . . . . . . . 26Merck KGaA . . . . . . . . . . . . . . . . 11, 25Merck Millipore GmbH . . . . . . . . . . . 56Merck Serono . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Micreos. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46Minverva Partners AG. . . . . . . . . . . . 26Molecular Partners AG . . . . . . . . 19, 20Mologen AG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Monteil Cosmetics International. . . . . 6

MorphoSys AG . . . . . . . . . . . 22, 24, 43Myr GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

NNanion Technologies GmbH . . . . . . 44New England Biolabs GmbH UmschlagNewlink Genetics . . . . . . . . . . . . 14, 43Nicox S.A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26Novartis AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43NOXXON Pharma AG . . . . . . . . . . . 43

OOno Pharmaceuticals . . . . . . . . . . . . 18

PPaion AG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13, 18Parter Capital Group. . . . . . . . . . . . . 10Peppermint Financial Partners . . . . . 10Pfizer Inc. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25, 51Pieris AG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60Probiodrug AG . . . . . . . . . . . . . . 19, 60Promega GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . 21

QQiagen NV . . . . . . . . . . . . . . 11, 22, 56

RRipac-Labor GmbH. . . . . . . . . . . . . . 16Roche AG . . . . . . . . . . . . . . . 43, 46, 51Royalty Pharma. . . . . . . . . . . . . . . . . 19RTZ Köln GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . 23

SSanofi SA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51Santhera AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Sartorius Aachen GmbH & Co. . . . . . 11Science4Life e.V. . . . . . . . . . . . . . . . . 38Scienion GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . 26Seltenerden Storkwitz. . . . . . . . . . . . . 6Seragon Pharmaceuticals . . . . . . . . . 14SEVENTURE PARTNERS . . . . . . . . . . 10Siam Cement Group. . . . . . . . . . . . . 25Sigma-Aldrich GmbH . . . . . . . . . . . . 56Stratec Biomedical . . . . . . . . . . . . . . 13Swiss Biotech Association – SBA. . . . 41Sygnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Syngenta. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

TTechnologiepark Heidelberg GmbH 55Therametrics Holding . . . . . . . . . . . . 13Trade & Invest GmbH . . . . . . . . . . . . 17Trockle Unternehmensberatung . . . . 57TVM Capital . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

VValneva SA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Ventegis Capital AG . . . . . . . . . . . . . 10Versant Ventures . . . . . . . . . . . . . . . . 10Vita 34 AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Vossius und Partner. . . . . . . . . . . . 9, 10

WWeissbiotech GmbH. . . . . . . . . . . . 6, 8Wilex AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

XXL-Protein GmbH . . . . . . . . . . . . . . . 26

YYeda Research & Dev. Company . . . 26

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